Ausgabe Nr. 134 - März 2011 - Evangelische Kirche Frankfurt am Main

Transcription

Ausgabe Nr. 134 - März 2011 - Evangelische Kirche Frankfurt am Main
Evangelische Kirche
Intern
Frankfurt am Main
Für die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den
Gemeinden, Dekanaten und Einrichtungen der evangelischen Kirche in Frankfurt
Nr. 134 - März 2011
FRAUENTAG
WAHL
Mit einem Gottesdienst, einer Ausstellung
und einer Diskussionsveranstaltung feiert
das Evangelische Frauenbegegnungszentrum
(EVA) „100 Jahre Internationaler Frauentag“. „Die Hälfte des
Himmels – 99 Frauen und Du“
heißt eine Ausstellung von
Annette Schiffmann vom 4.
bis 23. März im EVA, Saalgasse
15. Den ökumenischen Frauengottesdienst am Dienstag, 8.
März, um 19 Uhr in der Alten Nikolaikirche am Römerberg gestalten Frauenpfarrerin Eli Wolf und Antje Schrupp. „Vom
Zorn zur Leidenschaft“ ist das Thema einer
Diskussion mit Fachfrauen aus Wissenschaft
und Politik am Donnerstag, 10. März, um 19
Uhr im EVA. Zur Ausstellung und den Veranstaltungen sind Frauen und Männer herzlich
willkommen. Mehr Informationen gibt es
unter www.eva-frauenzentrum.de.
Gottesdienst zum Gedenken
an die Altstadtzerstörung
Zum Gedenken an die Zerstörung der Frankfurter Altstadt am 22. März 1944 feiern Uwe
Becker, Kirchendezernent und Stadtkämmerer
der Stadt Frankfurt am Main, Gabriele Scherle,
Evangelische Pröpstin, und Dr. Johannes zu
Eltz, Katholischer Stadtdekan, einen Gottesdienst am Dienstag, 22. März, um 21 Uhr im
katholischen Dom St. Bartholomäus, Domplatz. Orgel spielt Hans-Otto Jakob.
AUS DEM INHALT
„Glaube ist nicht lernbar“
Heike Wilsdorf im Interview
2
Mehr als nur Datenerfassung
Das Sachgebiet Meldewesen
4
Aus Not mehr als eine Tugend gemacht
Das „Oma-Opa-Projekt“ der Kita in Nied 5
Den Stress wegpilgern
Ein ERV-Fortbildungsangebot
7
Foto: Rolf Oeser
EVA feiert Jubiläum
Reiner Dietrich-Zender oder Dr. Ursula Schoen?
Dekanatssynode Mitte-Ost wählt neuen Dekan oder neue Dekanin
Am Dienstag, 15. März, um 18 Uhr, wählt das
Dekanat Mitte-Ost in der Gethsemanegemeinde,
Marschnerstraße 3, den Nachfolger oder die
Nachfolgerin von Dekan Dietrich Neuhaus. Der
60-Jährige war acht Jahre Dekan und geht Ende
April in den Ruhestand. Zwei Kandidaten bewerben sich nun um seine Nachfolge: Pfarrerin
Dr. Ursula Schoen und Pfarrer Reiner DietrichZender. Der gebürtige Offenbacher arbeitet seit
1990 in der Frankfurter Kirche. Nach dem Vikariat im Riederwald und dem Spezialvikariat in
der Altenheimseelsorge schloss sich das Pfarrvikariat in Bockenheim an. Seit 1995 ist er in
der Sankt Thomasgemeinde in Heddernheim als
Pfarrer tätig, seit 2004 ist er außerdem stellvertretender Dekan im Dekanat Frankfurt-Nord.
Der 49-Jährige hat seinen Dekan schon in allen
Aufgabenbereichen vertreten, auch in der
Frankfurter Strukturkommission. Seit 2010 ist
er Vorsitzender des Benennungsausschusses der
Regionalversammlung. Außerdem ist er als Gemeindeberater in der EKHN aktiv. „In den nächsten zwei Jahren werden die Weichen für die
Zukunft der Frankfurter Kirche gestellt. Ich will
den kritischen Stimmen des Dekanats Gehör
verschaffen und zu gemeinsamen Lösungen
kommen“, begründet er seine Kandidatur.
Pfarrerin Dr. Ursula Schoen kommt als gebürtige Bonnerin ursprünglich aus der Evangelischen Kirche im Rheinland und wurde in St.
Johann in Saarbrücken ordiniert. Paris, Schweiz,
Jerusalem und Westafrika - insgesamt fünf
Jahre ihrer Berufs- und Ausbildungszeit lebte
und arbeitete sie auch im Ausland. Von 2004
bis 2009 war sie Pfarrerin in der Personalkirchengemeinde Christus Immanuel und dem
Ökumenischen Zentrum Christuskirche in Frankfurt und seit 2009 ist sie Beauftragte für Flüchtlingsaufnahme der EKHN im Diakonischen Werk
Hessen und Nassau. Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen ist sie seit
2008. Dr. Ursula Schoen: „Ich kandidiere für das
Dekaninnenamt, weil mich die Vielfalt der Menschen und kirchlichen Handlungsfelder in diesem Dekanat faszinieren und weil ich diese
Vielfalt als Zukunftswerkstatt für unserer Kirche
erhalten und gestalten möchte.“
Sandra Hoffmann
Kirche Intern wird am Wahlabend auf www.frankfurt-evangelisch.de über die Wahl berichten.
INTERVIEW
KURZ NOTIERT
„Glaube ist Geschenk und nicht lernbar“
Mit mehr Vikarinnen und Vikaren gegen Pfarrermangel
Heike Wilsdorf über Glaubenskurse für Erwachsene
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
(EKHN) verstärkt ihre Anstrengungen gegen
den drohenden Pfarrermangel. Ab diesem Jahr
werde die Zahl der Vikare verdoppelt, sagte
der Direktor des Theologischen Seminars Herborn, Peter Scherle dem epd. Statt eines Kurses mit durchschnittlich 15 Pfarrerinnen und
Pfarrern würden künftig zwei Kurse jährlich
gestartet. Die Landeskirche reagiert damit auf
die erwartete Pensionierungswelle. So werden
nach Scherles Angaben ab 2017 jährlich 100
Pfarrer in den Ruhestand treten, so dass in
den folgenden zehn Jahren rund zwei Drittel
aller Pfarrerinnen und Pfarrer aus dem Dienst
ausscheiden werden.
Zum Sinn und Unsinn der EKD-Initiative „Erwachsen glauben“ hat Kirche Intern Heike Wilsdorf befragt. Sie leitet den Fachbereich
Erwachsenen- und Familienbildung im Zentrum
Bildung der EKHN.
Kirchengemeinden und Bildungseinrichtungen
sollen Glaubenskurse für Erwachsene anbieten
(siehe Artikel Seite 3). Braucht die evangelische
Kirche so ein Bildungsprogramm?
Heike Wilsdorf: Weil in einer pluralen - auch
religiös pluralen - Gesellschaft Menschen nach
Angeboten suchen, die ihnen Orientierung bieten, ist die Kirche gut beraten, Bildungsangebote bereit zu halten, die auf diese Bedürfnisse
eingehen. Ob die von der EKD-Initiative ausgewählten Kurse alle den Kriterien entsprechen,
die Erwachsenenbildung an religiöse Bildungsangebote stellt, ist eine andere Frage. Religiöse
Bildung muss darauf zielen, die Lebensgestaltungkompetenzen der Menschen auf dem Feld
der Religion zu erweitern und Menschen darin
zu unterstützen, die persönlichen und gesellschaftsbezogenen Zusammenhänge zu reflektieren, sie zu beurteilen, darin zu handeln und
Verantwortung zu übernehmen. Wer Glaubenskurse anbieten möchte, muss sich zunächst die
Frage stellen: Welches Ziel verfolgen wir damit?
Geht es um Bildung im beschriebenen Sinne,
geht es um Mitarbeitendenqualifizierung, geht
es um Mitgliedergewinnung? Jede dieser Intentionen hat selbstverständlich ihre Berechtigung, aber die Antwort hat Folgen für die Wahl
und Ausgestaltung der Kurse.
Glaubenskurse sind auch missionarisch, das
heißt, Menschen sollen gläubig werden. „Mission“ hat aber in der kirchlichen Tradition einen
bitteren Beigeschmack. Vertragen sich Mission
und Bildung in einem gemeinsamen Programm?
Kann man Glauben lernen?
Heike Wilsdorf: Das klingt im ersten Augenblick tatsächlich nach einem anstrengenden
Spagat und darum muss auch immer wieder um
die Klärung der Begriffe gerungen werden. Auf
Ihre letzte Frage wird in dem vorgelegten Handbuch eine ganz klare Antwort gegeben: „Nein“,
denn „der Glaube ist ein Geschenk Gottes“ und
deshalb nicht „lernbar“. Als etwas problematisch erachte ich im diesem Zusammenhang allerdings die Wahl des Begriffs: „Glaubenskurs“.
Es gibt aus gutem Grund auch Titel wie „Theologiekurs“ oder „Grundkurs des Christentums“,
die dezidiert Orientierungswissen anbieten. Gerade angesichts des von Ihnen angesprochenen
Beigeschmacks finde ich es begrüßenswert,
dass sich das Handbuch sehr differenziert mit
der Frage nach dem Zusammenhang von Mission und Bildung auseinandersetzt, denn so wie
die Frage „Was ist explizierte Bildung?“ beantwortet werden muss, muss auch über die Frage
„Wie verstehen wir Mission?“ Rechenschaft abgelegt werden.
Die Risiken und Nebenwirkungen: Worauf sollen
Kirchengemeinden besonders achten, wenn sie
solche Kurse anbieten?
Heike Wilsdorf: Wie gesagt, man sollte wissen,
warum und für wen man einen Kurs auswählt
und anbietet. Dafür gibt das Handbuch in seiner Einleitung viele gute Hilfestellungen. Ich
kann nur empfehlen sich beraten zu lassen,
denn die ausgewählten Kurse sind sehr unterschiedlich sowohl von ihrer theologischen Ausrichtung als auch von ihrer Intention. Und: um
das wirklich Passende zu finden, lohnt es sich
manchmal auch nach alternativen Kursen zu
schauen, die hier nicht aufgenommen wurden.
EDITORIAL
Ich war’s!
Am 9. März beginnt die siebenwöchige Passions- und Fastenzeit vor Ostern. Vielleicht
auch eine Gelegenheit, im Job inne zu halten und zu verzichten: auf Stress, Meckern
oder auf Ja-Sagen? Die bundesweite evangelische Fastenaktion „7 Wochen ohne“ setzt in
diesem Jahr mit dem Motto „Ich war’s!“ auf
Selbstverantwortung und ermutigt die Mitmachenden sieben Wochen auf Ausreden zu
2 Evangelische Kirche Intern
verzichten (siehe Seite 8). Auch was für Sie?
Eine gute Zeit wünscht
Ihre Sandra Hoffmann-Grötsch
Dank Kirchen wurde Frankfurt
Fairtrade-Stadt
Die Stadt Frankfurt hat als erste deutsche Metropole die Fairtrade-Auszeichnung erhalten.
Die Kampagne der Fairtrade-Städte begann im
Jahr 2000 in England. Heute gibt es allein dort
380 Fairtrade-Towns. In Frankfurt ging der Impuls dazu von Vertreterinnen und Vertretern
der beiden Kirchen, der Stadt und des Weltladens Bornheim aus. Um Fairtrade-Stadt zu
werden, musste Frankfurt neben einem Magistratsbeschluss 76 Einzelhandelsgeschäfte und
38 Gastronomiebetriebe aufbieten, die fair gehandelte Waren verkaufen oder im gastronomischen Angebot haben. Notwendig war
ebenso eine Anzahl öffentlicher Einrichtungen,
wie Schulen, Vereine und Kirchen, in denen
fair gehandelte Waren verwendet und dazu Bildungsaktivitäten durchgeführt werden. Der
Gedanke des fairen Handels wurde maßgeblich
durch die evangelische Frauenarbeit und von
Gemeindegruppen vorangebracht. Auch die
Weltmarkt-Läden in der Alten Gasse 6 und in
der Wolfsgangstraße 109 in Frankfurt gehen
auf gemeindliches Engagement zurück. Zehn
evangelische Frankfurter Gemeinden haben bei
der Fairtrade-Frankfurt-Kampagne mitgemacht.
Beste kirchliche Internetseite wählen
Noch bis 14. März kann man abstimmen, welche kirchliche Internetseite in diesem Jahr
den evangelischen Internetpreis „WebFish“
gewinnen soll. Zehn christliche Internet-Angebote wurden nominiert. Die mit Medien-Expertinnen und -experten aus Kirche und
Gesellschaft besetzte Jury unter Vorsitz des
Mitglieds des Rates der Evangelischen Kirche
in Deutschland, Landesbischof Dr. Ulrich Fischer, hat aus über 100 eingereichten Internetseiten die Vorauswahl getroffen. 2006
hatte die Evangelische Öffentlichkeitsarbeit
Frankfurt diesen begehrten Preis gewonnen.
Foto: colourbox.com
BILDUNG
Die Evangelische Kirche in Deutschland
hat eine neue Kampagne zur Glaubensvermittlung für Erwachsene initiiert
und lädt alle Kirchengemeinden zum
Mitmachen ein. Auch die Evangelische
Kirche in Hessen und Nassau (EKHN)
beteiligt sich. Auf dem Pfarrkonvent im
Dekanat Süd am 21. Februar stellte
Pfarrer Klaus Douglass vom Zentrum
Verkündigung der EKHN die Aktion den
anwesenden Frankfurter Pfarrerinnen
und Pfarrern vor.
Glaubenskurse als evangelisches Markenzeichen
Klaus Douglass stellt Glaubenskampagne der EKD im Pfarrkonvent Süd vor
Er hat selbst 20 Jahre lang Glaubenskurse für
Erwachsene gemacht. Und nichts habe ihm
mehr Freude bereitet, als diese Arbeit – „theologisch und nah am Menschen“, sagt er. Mit
seiner Begeisterung und einem Info-Tisch war
Pfarrer Klaus Douglass vom Frankfurter Zentrum
Verkündigung auf dem Pfarrkonvent des Frankfurter Dekanats Süd am 21. Februar zu Gast,
um für die bundesweite Kampagne der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) „Kurse
zum Glauben“ zu werben. Mitmachen sollen am
Ende möglichst viele Kirchengemeinden, so die
Hoffnung der EKD und von Klaus Douglass. Die
Initiatoren sehen in den Glaubenskursen für Erwachsene auch eine Möglichkeit, langfristig
damit eine Art evangelisches Markenzeichen zu
etablieren, so Douglass. Das sehe er persönlich
noch skeptisch, aber für ihn macht es auch
ohne dieses große Ziel Sinn, in Kirchengemeinden Glaubenskurse standardmäßig anzubieten. „Vor allem, um Mitglieder zu halten und
neue zu mobilisieren“, sagt er.
Acht verschiedene Glaubenskurse
Das Konzept: Es gibt acht fertig konzipierte unterschiedliche Glaubenskurse, die Kirchengemeinden entweder genau so oder nach eigenen
Vorstellungen verändert nutzen können. Die
Palette der Glaubenskurse orientiert sich an
verschiedenen gesellschaftlichen Milieus und
deren Lebensstilen. So gibt es zum Beispiel den
Glaubenskurs „Emmaus – auf dem Weg des
Glaubens“. Er setzt bei einem „beziehungsorientierten Gemeindeaufbau“ an, dass heißt, er
ist in erster Linie gedacht für Gruppen, die sich
schon aus anderen Zusammenhängen kennen,
wie Sportfreunde oder Arbeitskollegen. Ein anderer Kurs heißt „Kaum zu glauben?!“. Er orientiert sich am Glaubensbekenntnis und ist
laut Douglass mit relativ wenig Aufwand zu bewerkstelligen. Die acht Glaubenskurse der Aktion stellen die ganze Bandbreite der didaktischen Aufbereitung und Missionsgrade dar.
Von Vortrag mit anschließendem Gespräch bis
zur spirituellen Selbsterfahrung. Kirchengemeinden können auch Glaubenskurse zu eigenen Themen anbieten und trotzdem das
Werbematerial der Kampagne nutzen.
Bildung und Mission vereinen
Das Problem: Bildung und Mission sind grundsätzlich erstmal für viele zwei unterschiedliche
Ansätze (siehe auch „Zur Sache“ auf Seite 2),
die nicht zusammen gehen. Die soll das Projekt
jetzt miteinander vereinen. Douglass findet es
gut, dass die neue Kampagne die Glaubenskurse
„aus der evangelikalen Ecke raus bringt“. Seine
Erfahrung ist, dass mit Hilfe von Glaubenskursen auch Menschen vom Rand der Gemeinde in
deren Mitte geholt werden können. „Wichtig sei
allerdings zu vermitteln, dass man keine Frömmigkeit mitbringen müsse, um an solchen Angeboten der Gemeinde teilzunehmen.
Glaubenskurse mit Ehrenamtlichen
Gute Erfahrungen hat Klaus Douglass mit Ehrenamtlichen als Glaubenskursleitern und –leiterinnen gemacht. Optimal wäre es, so
Douglass, wenn innerhalb eines Dekanats verschiedene Kurse angeboten werden oder Kooperationen zwischen Gemeinden stattfinden.
Ein Problem bei Kooperationen sah der Pfarr-
konvent Süd bei der Diskussion des Projekts in
den sehr unterschiedlichen Gemeinde- oder Milieustrukturen. Pfarrer Arnulf Schade-James aus
der Gemeinde Frieden und Versöhnung begrüßte die Glaubenskurse, schlug aber vor, die
Begriffe „nicht so hoch zu hängen“. „Warum
nennt man so was nicht ‘Erwachsenen-Konfigruppe’? So denken die Leute, sie müssen besonders schlau sein, um an so was teilzunehmen“, gab er zu bedenken. Wichtig sei außerdem, so ein anderer Teilnehmer, sich vorher
zu überlegen, was mit neu gewonnen Menschen in der Gemeinde passieren soll. Ob alte
Gemeindestrukturen hier ausreichen oder neue
geschaffen werden müssen. Bis Herbst dieses
Jahres sollen die Fortbildungen zu den acht
Glaubenskursen der EKD-Initiative laufen. Zur
Passionszeit 2012 ist ein erster Durchlauf geplant. Danach werde es eine Evaluation geben
und einen zweiten Durchlauf zur Passionszeit
2013. Die Kurse seien natürlich auch zu jeder
anderen Zeit des Jahres umsetzbar, ergänzt
Douglass.
Sandra Hoffmann
Info:
Kurs- und Werbematerial für Gemeinden
und Organisatoren gibt es auf dem internen Portal für das Projekt „Kurse zum Glauben“ auf www.kurse-zum-glauben.org.
Kontakt:
Pfarrer Dr. Klaus Douglass, Zentrum Verkündigung, Markgrafenstraße 14, 60487
Frankfurt, Telefon 069 713790, [email protected]
Evangelische Kirche Intern 3
SERVICE
TIPPS UND TERMINE
Mehr als nur Datenerfassung
Montagsandachten für
Mitarbeitende
Das Sachgebiet Meldewesen bietet professionellen Service
Jeden Montag um 8.30 Uhr lädt der Evangelische Regionalverband alle Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter in die Kapelle der Jugendkulturkirche sankt peter, Bleichstraße 33, zu
einer Morgenandacht ein. Am 7.3. wird sie
von Pfarrerin Ilona Klemens gehalten, am
14.3. von Pfarrer Dietmar Will, am 21.3. von
Pfarrerin Ute Knie und am 28.3. von Stadtjugendpfarrer Rüdiger Kohl.
„Wo bin ich getauft worden?“, „wo wurde
meine Großmutter konfirmiert?“, „bin ich Kirchenmitglied?“ – Fragen, die Tag für Tag bei
Rita Priedigkeit und ihren sieben Kolleginnen
und Kollegen eingehen. Von Ämtern, von Gemeinden und Abteilungen des Evangelischen
Regionalverbandes (ERV) und von Menschen,
die sich auf die Spuren ihrer Familienangehörigen machen. Rita Priedigkeit leitet das
Sachgebiet „Meldewesen, Archiv und Versicherungsangelegenheiten“ im ERV und ist
stolz auf die Professionalität ihres Teams.
Denn nur in Frankfurt werden die Daten der
evangelischen Mitglieder so umfassend gepflegt. Eine große Entlastung vor allem für
die Gemeinden.
Während früher jede Gemeinde ihr Kirchenbuch noch von Hand schrieb, werden die Bücher seit 2007 hier zentral und EDV-gestützt
geführt. Alle Amtshandlungen wie Taufen,
Konfirmationen, Trauungen, Wiedereintritte,
Bestattungen und Austritte werden in ihnen
verzeichnet. 7134 Einträge wurden allein
2009 gedruckt. Alle Evangelischen der Stadt
werden im Meldewesenprogramm „netKIM“
geführt. Und im Archiv lagern alte Kirchenbücher, in die bis 1876 auch die Geburten
eingetragen wurden, erklärt Kerstin Schmidt.
Sie ist für den EDV-Support verantwortlich
und schult die Gemeindesekretärinnen, Pfarrerinnen und Pfarrer in „netKIM“. Das Programm verwaltet nicht nur die Daten. Mit ihm
kann man sie auch nach bestimmten Kriterien auswerten. Nützlich, wenn die Pfarrerin
nur Jugendliche zu einem Gottesdienst ein-
laden möchte, das Kirchliche Werk Prospekte
für eine Seniorenreise verschickt oder das Medienhaus für ihre Sonntagszeitung werben
möchte. Kerstin Schmidt erstellt die entsprechenden Adress-Dateien.
Ob Hilfe bei den Kirchenvorstandswahlen, die
Zuordnung von Straßen zu Gemeinden oder die
statistischen Kurzberichte über aktuelle Gemeindezahlen – das Team weiß auf fast jede
Frage eine Antwort. Viel Know-how, dass viele
Frankfurter in Anspruch nehmen. Die Redaktionen von „Evangelisches Frankfurt“ und
„ECHT“ lassen die Reklamationen von Zustellungen von ihnen bearbeiten, das Begrüßungsschreiben für Neufrankfurter fußt auf
ihren Daten, und die Landeskirche lässt von
ihnen unter anderem ihre Mitarbeitenden
schulen und Umgemeindungen bearbeiten.
Zahlen und Daten bestimmen den Arbeitsalltag von Rita Priedigkeit und ihrem Team.
Dass sich dahinter Menschen verbergen, ist
aber allen bewusst. „Wenn wir Bestattungen
von kleinen Kindern bekommen“, sagt Kerstin
Schmidt, „dann ist das mehr als einfach nur
Datenerfassung“.
Carla Diehl
Kontakt:
Evangelischer Regionalverband, Abteilung II, Sachgebiet Meldewesen, Archiv
und Versicherungsangelegenheiten, Rita
Priedigkeit, Bleichstraße 60-62, 60313
Frankfurt, Telefon 069 2165-1317, E-Mail
[email protected]
Betriebliche Konfliktkultur
„Auf dem Weg zu einer betrieblichen Konfliktkultur“ lautet das Thema einer Tagung am
Dienstag, 22. März, von 18 bis 21.30 Uhr in der
Evangelischen Stadtakademie, Römerberg 9.
Zum Auftakt spricht Dr. Wilfried Kerntke, inmedio, über „Die Kosten der Konflikte – Die Bedeutung des Konfliktsmanagements für Unternehmen und ihre Angehörigen“. Um 19.30 Uhr
diskutieren Gerd Bauz, Institut für Personalberatung, Organisationsentwicklung und Supervision der EKHN, Helga Ebert, Stadt Frankfurt,
Ralf Wilde, ver.di, Edith Schellhammer, Mobbing-Hotline Baden-Württemberg, und Heinz
Schostok, Industrie-Park Wolfgang. Um 20.45
Uhr folgen „Perspektiven für die Weiterarbeit:
Gründung eines Netzwerks Betriebliche Konfliktkultur RheinMain“. Sozialpfarrer Friedemann
Preu, Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt
(KDA), führt in das Thema ein. Die Teilnahme
kostet 10 Euro. Anmeldung: Evangelische Akademie Arnoldshain, Gabriele Blumer, Telefon
06084 9598-122.
Kurs für Paare
„Meine Partnerin versteht mich nicht. Wir reden
aneinander vorbei.“ Solche Situationen kennt
jedes Paar in mehrjähriger Beziehung. Gute
Kommunikation, die zu einem besseren gegenseitigen Verständnis führt, ist lernbar. In einem
vierteiligen Kurs der Evangelischen Familienbildung werden grundlegende Gesprächs- und Problemlösungsfertigkeiten vorgestellt, die die
Teilnehmenden mit Unterstützung einer Trainerin im Zweiergespräch einüben. So gelingt es,
Auseinandersetzungen in konstruktive Gespräche zu verwandeln und Probleme fair zu lösen.
Der Kurs beginnt am Montag, 21. März, um 19
Uhr in der Darmstädter Landstraße 81. Die Teilnahme an vier Kursabenden kostet 56 Euro. Anmeldung unter Telefon 069 605004–11, E-Mail
[email protected].
Orgelkonzert zum Feierabend
Das Team des Sachgebiets Meldewesen, Archiv und Versicherungsangelegenheiten der ERV-Verwaltung (von links
nach rechts): Monika Deichmann, Kerstin Schmidt, Ruth Iwan, Renate Stecay, Stephan Muschik, Sarah Congia,
Rita Priedigkeit und Lydia Grimm.
Foto: Francis Schmitt
4 Evangelische Kirche Intern
30 Minuten Orgelmusik spielt Martin Lücker
jeden Montag und Donnerstag, um 16.30 Uhr
in der evangelischen Sankt Katharinenkirche an
der Hauptwache.
Foto: privat
KINDERTAGESSTÄTTEN
Die Kita Rosengarten der Evangelischen
Kirchengemeinde Frankfurt Nied hat aus
einem räumlichen Dilemma heraus vor
fünf Jahren ein in Frankfurt einzigartiges
Projekt mit Kindern und Seniorinnen der
Gemeinde gestartet. Seitdem haben
nicht nur die Älteren einen neuen Platz
in der Gemeinde gefunden, sondern die
Kinder auch lauter neue Omas und Opas.
Aus der Not mehr als eine Tugend gemacht
Kita Rosengarten der Kirchengemeinde Nied bringt Seniorinnen und Kinder zusammen
Not macht bekanntlich erfinderisch und bisweilen entpuppt sie sich sogar als Motor für
neue Ideen. Ein gutes Beispiel liefert das
„Oma-Opa-Projekt“ im Frankfurter Stadtteil
Nied. Hier riss die Raumnot in der Kita Rosengarten kulturelle und altersbedingte Barrieren
nieder. Seit 2006 treffen sich im „Forschungszimmer“ Senioren und Kinder zum Erzählen,
Singen und Spielen, mitunter stehen auch Ausflüge auf dem Programm. Mit eben so großem
Spaß wie Erfolg treiben sie ganz nebenbei die
Verständigung zwischen unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten voran. Einen derart weit reichenden Effekt hatte Kita-Leiterin Ulrika
Ludwig anfangs gar nicht im Blick.
Mainzer Landstraße als Hürde
Das Projekt sollte vor allem ein Dilemma lösen.
Aufgrund der enormen Nachfrage musste die
von der Nieder Kirchengemeinde getragene Einrichtung 2006 die Betreuungskapazität um eine
Gruppe erhöhen. Es lag deshalb nahe, den im
Haus bis dahin Senioren vorbehaltenen Raum
der Kita einzuverleiben. Zumal das neue Gemeindezentrum im Herzen von Alt Nied den betagten Gemeindemitgliedern hinreichend Begegnungsfläche bot. Soweit schien die Lösung
optimal. Wie sich bald zeigte, war sie das freilich nur für die mobilen Erwachsenen. Für alle
anderen stellte die Mainzer Landstraße eine
physische wie psychische Hürde dar. Obendrein
war der Weg eindeutig zu weit. Durch Ludwigs
salomonische Idee blieben dann weder die
Kleinen noch die Großen auf der Strecke. Das
„Oma-Opa-Projekt“ habe sich gleich beim Pilotversuch als Treffer ins Schwarze erwiesen
und auch nach fünf Jahren liege die „Zustimmungsquote bei einhundert Prozent“. Auf
Wunsch der rund 18 Seniorinnen und Senioren
und der etwa gleichen Anzahl von Kindern,
wurden die ursprünglich auf jährlich vier Nachmittage angesetzten Begegnungen auf sechs
erhöht.
Beide Seiten profitieren
Die ungebrochene Begeisterung ist für Ludwig
der schönste Lohn für den Mut zum Experiment. Die Zusammenkünfte hätten nämlich
nichts mit den „üblichen Betreuungs- oder Vorleseaktionen“ gemein. Wie die Pädagogin jedes
Mal beobachten kann, steht das „gegenseitige
Kennenlernen und Erfahren im Mittelpunkt“,
werde mit großer Neugierde in unbekannte
Welten geschnuppert. Es seien Treffen, von
denen stets „beide Seiten profitieren“. Und das
nicht nur, weil die gemeinsamen Aktivitäten
Freude bereiten und Themen wie „Auf der Arche
ist Platz für Alt und Jung“ oder „Sterben und
Tod“ auf der inhaltlichen Tagesordnung stehen.
Die zu 80 Prozent aus Zuwandererfamilien
stammenden Fünfjährigen finden nach Ludwigs
Wissen hier den „zuhause meist fehlenden
Großelternteil“. Bei den „Adoptiv-Omas und
-Opas wiederum sieht sie förmlich die „Vorbehalte gegen andere Hautfarben und Gepflogenheiten schmelzen“. Dass die Kita-Leiterin
das Projekt als „Integration im Kleinen“ verbucht, kann Karl Blum nur unterschreiben. Der
bislang einzige Mann in der Runde erlebt
immer wieder, dass ihn Kinder auf der Straße
mit einem „Hallo Opa Karl“ begrüßen und ein
kleines Schwätzchen halten. Den Seniorinnen
geht es da nicht anders, „Oma Dora“ hat im
vergangenen September mit den Jungen und
Mädchen denn auch ihren 100. Geburtstag gefeiert.
Einzigartiges Projekt in Frankfurt
Weil man von dem Vorstoß wenig Aufhebens
machte und ihn für unspektakuläre Basisarbeit
hielt, blieb das „Oma-Opa-Projekt“ weitgehend
unbemerkt. Als Barbara Hedtmann, Koordinatorin Erwachsenenbildung und Seniorenarbeit
im Evangelischen Regionalverband, 2010 darüber stolperte, war sie nicht von ungefähr sofort elektrisiert. Die „vorbildliche Initiative“ sei
„in Frankfurt einzigartig“. Sie diene nicht nur
der Integration, sondern durchbreche auch „die
Einsamkeit der Senioren“. Zudem könnten „Kinder das Alter als etwas bereicherndes erleben“.
Und das alles, ohne nennenswerte Kosten. Das
fünfjährige Bestehen kam Hedtmann daher wie
gerufen, um die Öffentlichkeit über das „besonders gelungene und nachahmungsfähige
Praxisbeispiel“ zu informieren. Abgesehen von
ein paar Gästen, der Presse und einigen Reden
glich die Jubiläumsfeier im Prinzip den regulären Treffen. Unter dem Thema „Wo komme ich
her? Wo bin ich jetzt?“ wurden auf einer großen Weltkarte die geographischen Wurzeln
markiert und über die Länder erzählt. Wie
immer hatten die Kinder vorher Kuchen gebacken. Gewünscht hätte man sich allerdings Vertreter der Politik. Sie hätten wunderbar lernen
können, wie sich Integration realitätsnah umsetzen lässt – und zwar ohne sich in immer
neue Debatten zu verstricken.
Doris Stickler
Evangelische Kirche Intern 5
PERSONALNACHRICHTEN
Neu:
Iris Glavurdic, Hauswirtschaftskraft, Fachbereich II,
Kindertagesstätte der Gemeinde am Riedberg, 1.1.
(Foto)
Gabriele Wiederspahn, Hauswirtschaftskraft, Fachbereich
II Diakonie Frankfurt, Krabbelstube Ginnheim, 1.2.
Nicola Holzhauer, Erzieherin, Kindertagesstätte Karibuni Bantu der Evangelischen Kirchengemeinde Fechenheim, 1.2.
Martin Höllenriegel, nebenamtlicher Kirchenmusiker, Evangelische Kirchengemeinde
Fechenheim, 1.1.
Christina Haus, Diplom-Sozialpädagogin,
Planungsbezirk Nord, 1.1.
Miriam Heinz, Erzieherin, Kindertagesstätte
der Evangelischen Philippusgemeinde, 1.2.
Joschka Althoff, nebenamtlicher Kirchenmusiker, Evangelische Philippusgemeinde,
1.11.2010
Sarah Schlitt, pädagogische Mitarbeiterin,
Kita der Kirchengemeinde Nied, 1.2.
Ute Werthmann, Leiterin, Kindertagesstätte
der Evangelischen Dankeskirchengemeinde,
1.2.
Patrizia Verzi, pädagogische Assistentin,
Fachbereich II, Krabbelstube Anna in Sachsenhausen, 18.1.
Elisabeth Schieferstein, pädagogische Mitarbeiterin, Kinderhort der Evangelischen
Hoffnungsgemeinde, 17.1.
Corinna Jung, pädagogische Mitarbeiterin, Kita Im Uhrig
der Emmausgemeinde, 1.2. (Foto)
Katharina Löffert, Erzieherin, Fachbereich
II, Krabbelstube Anna in Sachsenhausen, 1.3.
Kira Prey, Sozialassistentin, Kita der Evangelischen Dornbuschgemeinde, 1.2.
Svenja Sonnenwald, Erzieherin, Kindertagesstätte der Philippusgemeinde, 1.3.
Selma Zur Linde, pädagogische Mitarbeiterin, Kita der Paul-Gerhardt-Gemeinde, 1.2.
Stephanie Fink, Erzieherin, Evangelische Kirchengemeinde Frankfurt-Nied, 1.3.
Olga Pfeif, pädagogische Mitarbeiterin, Kinderhort der Paul-Gerhardt-Gemeinde, 1.3.
Brigitte Kadel-Jakob, Verwaltungsangestellte,
Arbeitsstelle Controlling im ERV, 1.3
Veränderungen:
Susanne Joecks-Schuster arbeitet seit 1.2.
im Fachbereich II, Krabbelstube Ginnheim.
Andrea Dibenedetto, Erzieherin, Fachbereich
II, Krabbelstube Ginnheim, 1.1.
Marianne
Puppe,
Verwaltungsangestellte, Abteilung I,
Personalreferat, 14.2.
Birgit Brinkmann, Mediatorin, Fachbereich
I, Täter-Opfer-Ausgleich, 1.2.
Katja Widera, Erzieherin, Kita der Evangelischen Kirchengemeinde Niederursel, 1.2.
Renate Grunwald, nebenamtliche Kirchenmusikerin, Evangelische Kirchengemeinde Fechenheim, 1.1.
Pfarrerin Birgit Bohl-Croseck, Dreifaltigkeitsgemeinde, 20.2.
Türkan Inan, Fachbereich II, Weser 5, feierte
am 11.2. eine Beschäftigungszeit von 20
Jahren beim ERV.
Sophia Klein, Diplom-Sozialpädagogin, Fachbereich I, Ambulante Jugendhilfe, 1.3.
Diana Ritter, pädagogische Assisentin, Kita
Karibuni Bantu der Evangelischen Kirchengemeinde Fechenheim, 15.1.
Astrid Konter, Fachbereich II, Lilith, kann
am 15.3. auf eine Beschäftigungszeit von 10
Jahren beim ERV zurückblicken.
Doreen Weißhaar, Erzieherin, Fachbereich II
Diakonie Frankfurt, Krabbelstube Ginnheim,
1.2.
Tatjana Eisenreich, Anerkennungspraktikantin, Fachbereich I, Evangelisches Stadtjugendpfarramt, 1.3.
Dr. Abraham Ghebreiesus, Fachbereich II,
Martinushaus, feiert am 15.3. eine Beschäftigungszeit von 20 Jahren beim ERV.
Jubiläum:
Renate Lutz, Fachbereich II, Weser 5, konnte
am 1.1. auf eine Beschäftigungszeit von 20
Jahren beim ERV zurückblicken.
Ehrungen:
Geburtstage im März
50 Jahre
Pfarrer Ralf Bräuer, Evangelische Öffentlichkeitsarbeit, 2.3.
60 Jahre
Behrouz Hojaber-Kalali, Abteilung II des
ERV, Wirtschaftsbetrieb, 13.2.
Gülüsan Ciftci, Fachbereich II des ERV, Lilith-Wohnen für Frauen, 23.3.
70 Jahre
Pfarrer i.R. Rüdiger Stockenberg, früher Zachäusgemeinde, 10.3.
6 Evangelische Kirche Intern
75 Jahre
Erika Launspach, früher Sozialdienst für
Flüchtlinge des Evangelischen Regionalverbandes, 31.3.
Georg Bastian, Leiter der Diakonischen Dienste im Fachbereich II des ERV, wurde für seine
ehrenamtlichen Verdienste die Römerplakette
in Silber der Stadt Frankfurt verliehen.
Gestorben:
85 Jahre
Elfriede Reinecke, früher Abteilung II
des Evangelischen Regionalverbandes,
Wirtschaftsbetrieb, 10.3.
90 Jahre
Henny Neubert, früher Fachbereich II
Diakonisches Werk des Evangelischen Regionalverbandes, 13.3.
Hans Darmstadt ist am 28. Januar im Alter
von 63 Jahren gestorben. Er arbeitete im
Fachbereich II im Bereich Integrationshilfen
für Menschen mit Behinderung.
Monika Herbst ist am 1. Februar im Alter von
45 Jahren gestorben. Sie arbeitete als stellvertretende Leiterin in der Kita Riedberg.
SERVICE
BLICKPUNKT
EF auf Facebook
„Evangelisches Frankfurt“, die Mitgliederzeitung der evangelische Kirche in Frankfurt, ist
nun auch bei Facebook vertreten. Hier können Interessierte auch zwischen den Printausgaben aktuelle Nachrichten und Neuigkeiten aus der Frankfurter evangelischen Kirche erfahren. Außerdem hat man hier einen
schnellen Draht zur Redaktion, um Fragen,
Anregungen und Ideen vorzubringen. www.facebook.com/evangelischesfrankfurt
Gottesdiensthilfe zum Thema
Frieden für den 22. Mai
Unter dem Leitwort „Ehre sei Gott und Friede
auf Erden“ werden sich vom 17. bis 25. Mai
2011 tausend engagierte Christinnen und Christen aus aller Welt in Kingston/Jamaika zur
Internationalen Ökumenischen Friedenskonvokation zum Ende der ökumenischen Dekade zur
Überwindung von Gewalt versammeln. Kirchengemeinden können dieses Treffen am 22.
Mai mit Andachten und Gottesdiensten für den
Frieden begleiten. Dazu ist die Gottesdiensthilfe „Ehre sei Gott und Friede auf Erden“ erschienen, in der ein Gottesdienstentwurf,
Bausteine für einen Konfigottesdienst und
weitere Materialien zu finden sind. Das Heft
kann im Internet herunter geladen werden
unter www.gewaltueberwinden.de.
Neue christliche Patientenvorsorge
Menschen ermutigen, sich mit dem Sterben
und den eigenen Wünschen im Umgang mit
einer lebensbedrohlichen Erkrankung auseinanderzusetzen, das will die neu erschienene
„Christliche Patientenvorsorge“, die früher
„Christliche Patientenverfügung“ hieß. In der
überarbeiteten und an die neue Gesetzeslage
angepassten Broschüre zeigen die Kirchen
einen Weg zwischen unzumutbarer Verlängerung und nicht verantwortbarer Verkürzung
des Lebens auf. Die „Christliche Patientenvorsorge“ kann beim Kirchenamt der EKD,
Herrenhäuser Straße 12, 30149 Hannover, EMail [email protected], bestellt werden oder
unter www.ekd.de/download/patientenvorsorge.pdf herunter geladen werden.
Achtung Abzocke!
Die Landeskirche warnt vor den Praktiken von
Adressbuchverlagen, die versuchen, Kirchengemeinden arglistig zu täuschen. Die Masche
ist immer ähnlich. Der Eintrag im Adressbuch
wird als kostenlos hingestellt. Wenn man
dann jedoch weitere Kontaktdaten hinzufügt,
werden für diese Einträge plötzlich über 500
Euro in Rechnung gestellt. Im Schadensfall
hilft Jo Hanns Lehmann von der Kirchenverwaltung der EKHN, Telefon 06151 405-125.
Freudensprünge in der Kirche: Bei Play, dem Spiel- und Materialverleih des Evangelischen Stadtjugendpfarramtes, kann man nun auch eine Hüpfburg-Kirche ausleihen. Für Mitarbeitende der evangelischen Kirche in Frankfurt gibt es übrigens im Rahmen des Familienbudgets bei der Ausleihe von Spielgeräten
besonders günstige Konditionen. Mehr Infos: www.play-spieleverleih.de
Den Stress wegpilgern
Ein neues Fortbildungsangebot des Regionalverbandes
Stress gibt es im Leben meist mehr als genug.
Im Alltag, vor allem bei der Arbeit, im Büro,
bei Gremiensitzungen, schwierigen Verhandlungen und Zeitdruck. Oder auch, wenn verschiedene Aufgaben wie Job, Kinder, Schule,
Einkäufe, Haushalt, Ämter und Korrespondenz
parallel organisiert und erledigt werden müssen. Und schließlich in belastenden Situationen bei Trauer, Verlust, Schmerz und Wut
haben der Körper und die Seele Stress.
Im Gegensatz zu Stress ist Achtsamkeit bei
vielen Menschen ein knappes Gut. Und trotzdem geht man oft achtlos mit der Achtsamkeit
um, ja mehr noch, geradezu unökonomisch.
Wie aber kann man Achtsamkeit nutzen, um
anders mit Stress umzugehen, um Stress zu reduzieren, ihm auszuweichen, ihn zu verwandeln? Dazu gibt es viele Ratgeber: eigens
geschriebene Bücher zum Thema, Kolumnen
und Artikel in Zeitschriften, Geräte zur Messung von Stress, Rezepte und Ratschläge wohlmeinender Kolleginnen und Freunden. Am
Ende muss der oder die Gestresste selbst die
richtige Art und Weise finden, mit Stress umzugehen, ihn einzufangen und zu vermindern.
Eine gute Gelegenheit den eigenen Umgang
mit Stress und die Besinnung auf Wesentliches
zu üben, bietet das ERV-Seminar für Mitarbeitende mit dem Titel „Achtsamkeit und Stressbewältigung im Büroalltag“, das Anfang Juni
in der Evangelischen Stadtakademie stattfindet (siehe Infokasten).
Bei dieser Fortbildung will Studienleiter Ralph
Fischer mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor allem die Kunst des Gehens wieder
entdecken. Dazu begibt sich Gruppe nach einer
kurzen Einführung in die Kulturgeschichte des
Gehens auf eine kleine Pilgerreise durch Frankfurt. Die Wanderung führt vom Römerberg über
den Eisernen Steg bis zur Dreikönigskirche in
Sachsenhausen. „Und da Gehen und Wandern
den Appetit anregen, werden wir die Pilgerreise durch die Stadt mit einem kleinen Picknick verbinden“, ergänzt Fischer.
„Achtsamkeit heißt für mich auch, mein Gegenüber und mich wahrzunehmen, aufmerksam
zu sein“, sagt Ute Knie, Leiterin der Evangelischen Stadtakademie. „Wenn ich viel Zeitdruck
habe, versuche ich den Alltag zu unterbrechen.
In meinem Büro steht eine alte Klangschale,
die ich aus einem Meditationsseminar mitgebracht habe. Ein guter Ton, ein Klang schenkt
mir ein Innehalten, mitten in betriebsamer
Hektik. Und manchmal hilft auch ein Bürogebet. Da bin ich dankbar für die christlichen Traditionen und Exerzitien.“ Sandra Hoffmann
Seminar: Achtsamkeit und Stressbewältigung im Büroalltag, 21. Juni, 9.30 bis 12
Uhr, Evangelische Stadtakademie, Römerberg 9, Anmeldung bis 10. Juni bei Barbara Sadrina-Wagner, ERV-Personalförderung, Telefon 069 2165-1380, [email protected]
Buchtipp: Anselm Grün, Quellen innerer
Kraft: Erschöpfung vermeiden - Positive
Energien nutzen, Herder Verlag, 8,95 Euro
Evangelische Kirche Intern 7
KULTURTIPP
PASSIONSZEIT
Es geht um Migration, um Frankfurt – aber in
erster Linie geht es um die Menschen, die sich
haben abbilden lassen. Vom 25. März bis 15.
April sind 22 Porträts von Frankfurtern und
Frankfurterinnen unterschiedlicher Herkunft in
der Fotoausstellung „mein frankfurt und ich“
im Palmengarten zu sehen. Die junge Fotografin Anna Pekala führt den Betrachter auf eine
Reise durch Frankfurt. Bekannte Orte werden
auf ungewöhnliche Weise von der Fotografin
dargestellt, und die Porträtierten sind Teil einer
spannenden bildlichen Komposition. Anna Pekala, Absolventin der
Hochschule für Gestaltung Offenbach, hat die
Menschen in ihrer
Tracht oder mit Accessoires aus ihrem Land
an ihrem jeweiligen
Wunschort in Frankfurt
fotografiert und dabei
Formen und Farben in
einen spielerischen Dialog gebracht. Das Besondere an den Porträtierten ist, dass alle ehrenamtlich in Vereinen und
Institutionen der Stadt Frankfurt engagiert
sind und darüber hinaus aktiv bei der Parade
der Kulturen mitgewirkt haben. Alle 50 Porträts
erscheinen in dem englisch-deutschen Buch
„mein frankfurt und ich. / my frankfurt and i.“
(Societäts-Verlag), das ab Mitte März im Buchhandel erhältlich ist. Die Ausstellung ist täglich
von 9 bis 18 Uhr im Palmengarten, Eingang
Siesmayerstraße, zu sehen.
Eintrittskarten gewinnen!
Kirche Intern verlost 3x2 Eintrittskarten für
die Ausstellung „mein Frankfurt und ich“. Einfach bis 15.3. eine E-Mail mit Namen, Arbeitsstelle und Stichwort „Frankfurt“ an
[email protected] senden.
IMPRESSUM
HERAUSGEBER:
Der Vorstand des Evangelischen Regionalverbandes
Frankfurt am Main, Bleichstraße 60-62, 60313 Frankfurt am Main. Vorstandsvorsitzende: Pfarrerin Esther
Gebhardt
REDAKTION:
Ralf Bräuer (verantwortlich), Sandra Hoffmann (Geschäftsführende Redakteurin)
KONTAKT:
Evangelischer Regionalverband Frankfurt am Main
Redaktion Evangelische Kirche Intern
Bleichstraße 60-62, 60313 Frankfurt am Main
Fon 069 2165-1388, E-Mail [email protected]
„Evangelische Kirche Intern“ erscheint zehn Mal pro
Jahr und wird kostenlos an alle Mitarbeitenden der
Frankfurter Gemeinden, Dekanate und Einrichtungen
des Evangelischen Regionalverbandes verteilt.
ISSN 1437-4102
Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 15.3.2011
8 Evangelische Kirche Intern
Foto: Patrick Strattner
„mein Frankfurt und ich“
Wer gnädig mit sich ist, kann sagen „Ich war’s“
Dekan Horst Peter Pohl zum Motto der Fastenaktion „7 Woche ohne“
Vor Weihnachten wird im Kollegium meiner Frau
gewichtelt. Beim „Anwichteln“ zieht jeder den
Namen einer Kollegin oder eines Kollegen, und
über die Adventszeit hinweg beschenkt man
sich anonym mit kleinen Aufmerksamkeiten.
Erst nach Weihnachten, beim „Abwichteln“,
gibt man sich zu erkennen.
Wie kleine Kinder können manche kaum aushalten, endlich sagen zu können „Ich war‘s“. Vor
allem natürlich, wenn man gemerkt hat, dass
die Geschenke Freude ausgelöst haben. Anders
herum fällt es uns schwerer „Ich war’s“ zu
sagen, wenn mir etwas misslungen ist. Oder
wenn ich einen Fehler gemacht habe, etwas Falsches gesagt habe, gar eine Schuld auf mich geladen habe. Wenn ich eine „Schattenseite“ mit
mir herumtrage, von der andere nichts wissen
sollen.
„Leicht gesagt …“, dachte ich deshalb, als ich
die Aufforderung der diesjährigen Fastenaktion
las. Da wird dazu aufgefordert, öfters „Ich
war’s“ zu bekennen. Keine Ausflüchte mehr,
keine Schwindeleien, kein Gesicht-Wahren-umJeden-Preis. Leicht gesagt - aber schwer zu
leben.
So gesehen, habe ich sogar Verständnis für unseren Verteidigungsminister, der bei Fehlern ertappt wurde - schweren Fehlern für mein
Verständnis. Wie er versucht, den Schaden klein
zu halten, um dann nur scheibchenweise mit
der Wahrheit herauszurücken. Und dann zu
glauben, mit der Entschuldigung sei es getan.
Ich habe ein gewisses Verständnis - aber ich
sehe, wohin es führt.
Nein, da hat Margot Käßmann vorgemacht, wie
es besser geht. Auch bei schlimmen Fehlern.
Ihre Alkoholfahrt hat sie nicht klein geredet,
sondern bekannt: „Ich bin erschrocken über
mich.“ Ich hoffe, dass ich das auch kann, wenn’s
darauf ankommt. Aber sicher bin ich nicht. Gerade in Betrieben, in Büros und Arbeitsteams
hat die Bereitschaft, Fehler einzugestehen, viel
damit zu tun, welche Risiken man damit eingeht. Heute sagt man dazu, wie „fehlerfreundlich“ ein System ist. Dabei meint „fehlerfreundlich“ natürlich nicht, dass jede Schlamperei akzeptiert werden muss. Sondern die Bereitschaft,
gemeinsam aus Fehlern zu lernen und die Bereitschaft, „gnädig“ miteinander umzugehen.
Wahrscheinlich hat die Freiheit, Fehler zugeben
und Konsequenzen ertragen zu können auch
damit zu tun, ob ich mir selbst Fehler verzeihen
kann. Wie gnädig ich also mit mir selbst bin.
Wenn ich das bin, kann ich am Telefon leichter
einmal sagen: „Ja, da haben Sie Recht, da
haben wir einen Fehler gemacht“ oder auch nur
„ja, ich kann Ihren Ärger verstehen“.
Dieter Trautwein dichtete in seinem bekannten
Lied „Komm, Herr segne uns“: „Segen kann gedeihn,/ wo wir alles teilen,/ schlimmen Schaden heilen,/ lieben und verzeihn.“ Das wäre
eine gesegnete Betriebsgemeinschaft, in der
einer getrosten Mutes „Ich war’s“ sagen kann,
ohne Angst zu haben, niedergemacht zu werden. Eine Dienstgemeinschaft, die schlimmen
Schaden heilen will und bereit ist, zu verzeihen. So eine Kultur brauchen wir in der evangelischen Kirche.
Horst Peter Pohl
„7 Wochen ohne“
Die Fastenaktion der evangelischen Kirche steht in diesem Jahr unter dem
Motto „Ich war’s! Sieben Wochen ohne
Ausreden“ und läuft vom 9. März bis
zum 24. April. Weitere Infos unter
www.7wochenohne.evangelisch.de.