Ausgabe Nr. 134 - März 2011 - Evangelische Kirche Frankfurt am Main
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Ausgabe Nr. 134 - März 2011 - Evangelische Kirche Frankfurt am Main
Evangelische Kirche Intern Frankfurt am Main Für die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Gemeinden, Dekanaten und Einrichtungen der evangelischen Kirche in Frankfurt Nr. 134 - März 2011 FRAUENTAG WAHL Mit einem Gottesdienst, einer Ausstellung und einer Diskussionsveranstaltung feiert das Evangelische Frauenbegegnungszentrum (EVA) „100 Jahre Internationaler Frauentag“. „Die Hälfte des Himmels – 99 Frauen und Du“ heißt eine Ausstellung von Annette Schiffmann vom 4. bis 23. März im EVA, Saalgasse 15. Den ökumenischen Frauengottesdienst am Dienstag, 8. März, um 19 Uhr in der Alten Nikolaikirche am Römerberg gestalten Frauenpfarrerin Eli Wolf und Antje Schrupp. „Vom Zorn zur Leidenschaft“ ist das Thema einer Diskussion mit Fachfrauen aus Wissenschaft und Politik am Donnerstag, 10. März, um 19 Uhr im EVA. Zur Ausstellung und den Veranstaltungen sind Frauen und Männer herzlich willkommen. Mehr Informationen gibt es unter www.eva-frauenzentrum.de. Gottesdienst zum Gedenken an die Altstadtzerstörung Zum Gedenken an die Zerstörung der Frankfurter Altstadt am 22. März 1944 feiern Uwe Becker, Kirchendezernent und Stadtkämmerer der Stadt Frankfurt am Main, Gabriele Scherle, Evangelische Pröpstin, und Dr. Johannes zu Eltz, Katholischer Stadtdekan, einen Gottesdienst am Dienstag, 22. März, um 21 Uhr im katholischen Dom St. Bartholomäus, Domplatz. Orgel spielt Hans-Otto Jakob. AUS DEM INHALT „Glaube ist nicht lernbar“ Heike Wilsdorf im Interview 2 Mehr als nur Datenerfassung Das Sachgebiet Meldewesen 4 Aus Not mehr als eine Tugend gemacht Das „Oma-Opa-Projekt“ der Kita in Nied 5 Den Stress wegpilgern Ein ERV-Fortbildungsangebot 7 Foto: Rolf Oeser EVA feiert Jubiläum Reiner Dietrich-Zender oder Dr. Ursula Schoen? Dekanatssynode Mitte-Ost wählt neuen Dekan oder neue Dekanin Am Dienstag, 15. März, um 18 Uhr, wählt das Dekanat Mitte-Ost in der Gethsemanegemeinde, Marschnerstraße 3, den Nachfolger oder die Nachfolgerin von Dekan Dietrich Neuhaus. Der 60-Jährige war acht Jahre Dekan und geht Ende April in den Ruhestand. Zwei Kandidaten bewerben sich nun um seine Nachfolge: Pfarrerin Dr. Ursula Schoen und Pfarrer Reiner DietrichZender. Der gebürtige Offenbacher arbeitet seit 1990 in der Frankfurter Kirche. Nach dem Vikariat im Riederwald und dem Spezialvikariat in der Altenheimseelsorge schloss sich das Pfarrvikariat in Bockenheim an. Seit 1995 ist er in der Sankt Thomasgemeinde in Heddernheim als Pfarrer tätig, seit 2004 ist er außerdem stellvertretender Dekan im Dekanat Frankfurt-Nord. Der 49-Jährige hat seinen Dekan schon in allen Aufgabenbereichen vertreten, auch in der Frankfurter Strukturkommission. Seit 2010 ist er Vorsitzender des Benennungsausschusses der Regionalversammlung. Außerdem ist er als Gemeindeberater in der EKHN aktiv. „In den nächsten zwei Jahren werden die Weichen für die Zukunft der Frankfurter Kirche gestellt. Ich will den kritischen Stimmen des Dekanats Gehör verschaffen und zu gemeinsamen Lösungen kommen“, begründet er seine Kandidatur. Pfarrerin Dr. Ursula Schoen kommt als gebürtige Bonnerin ursprünglich aus der Evangelischen Kirche im Rheinland und wurde in St. Johann in Saarbrücken ordiniert. Paris, Schweiz, Jerusalem und Westafrika - insgesamt fünf Jahre ihrer Berufs- und Ausbildungszeit lebte und arbeitete sie auch im Ausland. Von 2004 bis 2009 war sie Pfarrerin in der Personalkirchengemeinde Christus Immanuel und dem Ökumenischen Zentrum Christuskirche in Frankfurt und seit 2009 ist sie Beauftragte für Flüchtlingsaufnahme der EKHN im Diakonischen Werk Hessen und Nassau. Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen ist sie seit 2008. Dr. Ursula Schoen: „Ich kandidiere für das Dekaninnenamt, weil mich die Vielfalt der Menschen und kirchlichen Handlungsfelder in diesem Dekanat faszinieren und weil ich diese Vielfalt als Zukunftswerkstatt für unserer Kirche erhalten und gestalten möchte.“ Sandra Hoffmann Kirche Intern wird am Wahlabend auf www.frankfurt-evangelisch.de über die Wahl berichten. INTERVIEW KURZ NOTIERT „Glaube ist Geschenk und nicht lernbar“ Mit mehr Vikarinnen und Vikaren gegen Pfarrermangel Heike Wilsdorf über Glaubenskurse für Erwachsene Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) verstärkt ihre Anstrengungen gegen den drohenden Pfarrermangel. Ab diesem Jahr werde die Zahl der Vikare verdoppelt, sagte der Direktor des Theologischen Seminars Herborn, Peter Scherle dem epd. Statt eines Kurses mit durchschnittlich 15 Pfarrerinnen und Pfarrern würden künftig zwei Kurse jährlich gestartet. Die Landeskirche reagiert damit auf die erwartete Pensionierungswelle. So werden nach Scherles Angaben ab 2017 jährlich 100 Pfarrer in den Ruhestand treten, so dass in den folgenden zehn Jahren rund zwei Drittel aller Pfarrerinnen und Pfarrer aus dem Dienst ausscheiden werden. Zum Sinn und Unsinn der EKD-Initiative „Erwachsen glauben“ hat Kirche Intern Heike Wilsdorf befragt. Sie leitet den Fachbereich Erwachsenen- und Familienbildung im Zentrum Bildung der EKHN. Kirchengemeinden und Bildungseinrichtungen sollen Glaubenskurse für Erwachsene anbieten (siehe Artikel Seite 3). Braucht die evangelische Kirche so ein Bildungsprogramm? Heike Wilsdorf: Weil in einer pluralen - auch religiös pluralen - Gesellschaft Menschen nach Angeboten suchen, die ihnen Orientierung bieten, ist die Kirche gut beraten, Bildungsangebote bereit zu halten, die auf diese Bedürfnisse eingehen. Ob die von der EKD-Initiative ausgewählten Kurse alle den Kriterien entsprechen, die Erwachsenenbildung an religiöse Bildungsangebote stellt, ist eine andere Frage. Religiöse Bildung muss darauf zielen, die Lebensgestaltungkompetenzen der Menschen auf dem Feld der Religion zu erweitern und Menschen darin zu unterstützen, die persönlichen und gesellschaftsbezogenen Zusammenhänge zu reflektieren, sie zu beurteilen, darin zu handeln und Verantwortung zu übernehmen. Wer Glaubenskurse anbieten möchte, muss sich zunächst die Frage stellen: Welches Ziel verfolgen wir damit? Geht es um Bildung im beschriebenen Sinne, geht es um Mitarbeitendenqualifizierung, geht es um Mitgliedergewinnung? Jede dieser Intentionen hat selbstverständlich ihre Berechtigung, aber die Antwort hat Folgen für die Wahl und Ausgestaltung der Kurse. Glaubenskurse sind auch missionarisch, das heißt, Menschen sollen gläubig werden. „Mission“ hat aber in der kirchlichen Tradition einen bitteren Beigeschmack. Vertragen sich Mission und Bildung in einem gemeinsamen Programm? Kann man Glauben lernen? Heike Wilsdorf: Das klingt im ersten Augenblick tatsächlich nach einem anstrengenden Spagat und darum muss auch immer wieder um die Klärung der Begriffe gerungen werden. Auf Ihre letzte Frage wird in dem vorgelegten Handbuch eine ganz klare Antwort gegeben: „Nein“, denn „der Glaube ist ein Geschenk Gottes“ und deshalb nicht „lernbar“. Als etwas problematisch erachte ich im diesem Zusammenhang allerdings die Wahl des Begriffs: „Glaubenskurs“. Es gibt aus gutem Grund auch Titel wie „Theologiekurs“ oder „Grundkurs des Christentums“, die dezidiert Orientierungswissen anbieten. Gerade angesichts des von Ihnen angesprochenen Beigeschmacks finde ich es begrüßenswert, dass sich das Handbuch sehr differenziert mit der Frage nach dem Zusammenhang von Mission und Bildung auseinandersetzt, denn so wie die Frage „Was ist explizierte Bildung?“ beantwortet werden muss, muss auch über die Frage „Wie verstehen wir Mission?“ Rechenschaft abgelegt werden. Die Risiken und Nebenwirkungen: Worauf sollen Kirchengemeinden besonders achten, wenn sie solche Kurse anbieten? Heike Wilsdorf: Wie gesagt, man sollte wissen, warum und für wen man einen Kurs auswählt und anbietet. Dafür gibt das Handbuch in seiner Einleitung viele gute Hilfestellungen. Ich kann nur empfehlen sich beraten zu lassen, denn die ausgewählten Kurse sind sehr unterschiedlich sowohl von ihrer theologischen Ausrichtung als auch von ihrer Intention. Und: um das wirklich Passende zu finden, lohnt es sich manchmal auch nach alternativen Kursen zu schauen, die hier nicht aufgenommen wurden. EDITORIAL Ich war’s! Am 9. März beginnt die siebenwöchige Passions- und Fastenzeit vor Ostern. Vielleicht auch eine Gelegenheit, im Job inne zu halten und zu verzichten: auf Stress, Meckern oder auf Ja-Sagen? Die bundesweite evangelische Fastenaktion „7 Wochen ohne“ setzt in diesem Jahr mit dem Motto „Ich war’s!“ auf Selbstverantwortung und ermutigt die Mitmachenden sieben Wochen auf Ausreden zu 2 Evangelische Kirche Intern verzichten (siehe Seite 8). Auch was für Sie? Eine gute Zeit wünscht Ihre Sandra Hoffmann-Grötsch Dank Kirchen wurde Frankfurt Fairtrade-Stadt Die Stadt Frankfurt hat als erste deutsche Metropole die Fairtrade-Auszeichnung erhalten. Die Kampagne der Fairtrade-Städte begann im Jahr 2000 in England. Heute gibt es allein dort 380 Fairtrade-Towns. In Frankfurt ging der Impuls dazu von Vertreterinnen und Vertretern der beiden Kirchen, der Stadt und des Weltladens Bornheim aus. Um Fairtrade-Stadt zu werden, musste Frankfurt neben einem Magistratsbeschluss 76 Einzelhandelsgeschäfte und 38 Gastronomiebetriebe aufbieten, die fair gehandelte Waren verkaufen oder im gastronomischen Angebot haben. Notwendig war ebenso eine Anzahl öffentlicher Einrichtungen, wie Schulen, Vereine und Kirchen, in denen fair gehandelte Waren verwendet und dazu Bildungsaktivitäten durchgeführt werden. Der Gedanke des fairen Handels wurde maßgeblich durch die evangelische Frauenarbeit und von Gemeindegruppen vorangebracht. Auch die Weltmarkt-Läden in der Alten Gasse 6 und in der Wolfsgangstraße 109 in Frankfurt gehen auf gemeindliches Engagement zurück. Zehn evangelische Frankfurter Gemeinden haben bei der Fairtrade-Frankfurt-Kampagne mitgemacht. Beste kirchliche Internetseite wählen Noch bis 14. März kann man abstimmen, welche kirchliche Internetseite in diesem Jahr den evangelischen Internetpreis „WebFish“ gewinnen soll. Zehn christliche Internet-Angebote wurden nominiert. Die mit Medien-Expertinnen und -experten aus Kirche und Gesellschaft besetzte Jury unter Vorsitz des Mitglieds des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Dr. Ulrich Fischer, hat aus über 100 eingereichten Internetseiten die Vorauswahl getroffen. 2006 hatte die Evangelische Öffentlichkeitsarbeit Frankfurt diesen begehrten Preis gewonnen. Foto: colourbox.com BILDUNG Die Evangelische Kirche in Deutschland hat eine neue Kampagne zur Glaubensvermittlung für Erwachsene initiiert und lädt alle Kirchengemeinden zum Mitmachen ein. Auch die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) beteiligt sich. Auf dem Pfarrkonvent im Dekanat Süd am 21. Februar stellte Pfarrer Klaus Douglass vom Zentrum Verkündigung der EKHN die Aktion den anwesenden Frankfurter Pfarrerinnen und Pfarrern vor. Glaubenskurse als evangelisches Markenzeichen Klaus Douglass stellt Glaubenskampagne der EKD im Pfarrkonvent Süd vor Er hat selbst 20 Jahre lang Glaubenskurse für Erwachsene gemacht. Und nichts habe ihm mehr Freude bereitet, als diese Arbeit – „theologisch und nah am Menschen“, sagt er. Mit seiner Begeisterung und einem Info-Tisch war Pfarrer Klaus Douglass vom Frankfurter Zentrum Verkündigung auf dem Pfarrkonvent des Frankfurter Dekanats Süd am 21. Februar zu Gast, um für die bundesweite Kampagne der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) „Kurse zum Glauben“ zu werben. Mitmachen sollen am Ende möglichst viele Kirchengemeinden, so die Hoffnung der EKD und von Klaus Douglass. Die Initiatoren sehen in den Glaubenskursen für Erwachsene auch eine Möglichkeit, langfristig damit eine Art evangelisches Markenzeichen zu etablieren, so Douglass. Das sehe er persönlich noch skeptisch, aber für ihn macht es auch ohne dieses große Ziel Sinn, in Kirchengemeinden Glaubenskurse standardmäßig anzubieten. „Vor allem, um Mitglieder zu halten und neue zu mobilisieren“, sagt er. Acht verschiedene Glaubenskurse Das Konzept: Es gibt acht fertig konzipierte unterschiedliche Glaubenskurse, die Kirchengemeinden entweder genau so oder nach eigenen Vorstellungen verändert nutzen können. Die Palette der Glaubenskurse orientiert sich an verschiedenen gesellschaftlichen Milieus und deren Lebensstilen. So gibt es zum Beispiel den Glaubenskurs „Emmaus – auf dem Weg des Glaubens“. Er setzt bei einem „beziehungsorientierten Gemeindeaufbau“ an, dass heißt, er ist in erster Linie gedacht für Gruppen, die sich schon aus anderen Zusammenhängen kennen, wie Sportfreunde oder Arbeitskollegen. Ein anderer Kurs heißt „Kaum zu glauben?!“. Er orientiert sich am Glaubensbekenntnis und ist laut Douglass mit relativ wenig Aufwand zu bewerkstelligen. Die acht Glaubenskurse der Aktion stellen die ganze Bandbreite der didaktischen Aufbereitung und Missionsgrade dar. Von Vortrag mit anschließendem Gespräch bis zur spirituellen Selbsterfahrung. Kirchengemeinden können auch Glaubenskurse zu eigenen Themen anbieten und trotzdem das Werbematerial der Kampagne nutzen. Bildung und Mission vereinen Das Problem: Bildung und Mission sind grundsätzlich erstmal für viele zwei unterschiedliche Ansätze (siehe auch „Zur Sache“ auf Seite 2), die nicht zusammen gehen. Die soll das Projekt jetzt miteinander vereinen. Douglass findet es gut, dass die neue Kampagne die Glaubenskurse „aus der evangelikalen Ecke raus bringt“. Seine Erfahrung ist, dass mit Hilfe von Glaubenskursen auch Menschen vom Rand der Gemeinde in deren Mitte geholt werden können. „Wichtig sei allerdings zu vermitteln, dass man keine Frömmigkeit mitbringen müsse, um an solchen Angeboten der Gemeinde teilzunehmen. Glaubenskurse mit Ehrenamtlichen Gute Erfahrungen hat Klaus Douglass mit Ehrenamtlichen als Glaubenskursleitern und –leiterinnen gemacht. Optimal wäre es, so Douglass, wenn innerhalb eines Dekanats verschiedene Kurse angeboten werden oder Kooperationen zwischen Gemeinden stattfinden. Ein Problem bei Kooperationen sah der Pfarr- konvent Süd bei der Diskussion des Projekts in den sehr unterschiedlichen Gemeinde- oder Milieustrukturen. Pfarrer Arnulf Schade-James aus der Gemeinde Frieden und Versöhnung begrüßte die Glaubenskurse, schlug aber vor, die Begriffe „nicht so hoch zu hängen“. „Warum nennt man so was nicht ‘Erwachsenen-Konfigruppe’? So denken die Leute, sie müssen besonders schlau sein, um an so was teilzunehmen“, gab er zu bedenken. Wichtig sei außerdem, so ein anderer Teilnehmer, sich vorher zu überlegen, was mit neu gewonnen Menschen in der Gemeinde passieren soll. Ob alte Gemeindestrukturen hier ausreichen oder neue geschaffen werden müssen. Bis Herbst dieses Jahres sollen die Fortbildungen zu den acht Glaubenskursen der EKD-Initiative laufen. Zur Passionszeit 2012 ist ein erster Durchlauf geplant. Danach werde es eine Evaluation geben und einen zweiten Durchlauf zur Passionszeit 2013. Die Kurse seien natürlich auch zu jeder anderen Zeit des Jahres umsetzbar, ergänzt Douglass. Sandra Hoffmann Info: Kurs- und Werbematerial für Gemeinden und Organisatoren gibt es auf dem internen Portal für das Projekt „Kurse zum Glauben“ auf www.kurse-zum-glauben.org. Kontakt: Pfarrer Dr. Klaus Douglass, Zentrum Verkündigung, Markgrafenstraße 14, 60487 Frankfurt, Telefon 069 713790, [email protected] Evangelische Kirche Intern 3 SERVICE TIPPS UND TERMINE Mehr als nur Datenerfassung Montagsandachten für Mitarbeitende Das Sachgebiet Meldewesen bietet professionellen Service Jeden Montag um 8.30 Uhr lädt der Evangelische Regionalverband alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Kapelle der Jugendkulturkirche sankt peter, Bleichstraße 33, zu einer Morgenandacht ein. Am 7.3. wird sie von Pfarrerin Ilona Klemens gehalten, am 14.3. von Pfarrer Dietmar Will, am 21.3. von Pfarrerin Ute Knie und am 28.3. von Stadtjugendpfarrer Rüdiger Kohl. „Wo bin ich getauft worden?“, „wo wurde meine Großmutter konfirmiert?“, „bin ich Kirchenmitglied?“ – Fragen, die Tag für Tag bei Rita Priedigkeit und ihren sieben Kolleginnen und Kollegen eingehen. Von Ämtern, von Gemeinden und Abteilungen des Evangelischen Regionalverbandes (ERV) und von Menschen, die sich auf die Spuren ihrer Familienangehörigen machen. Rita Priedigkeit leitet das Sachgebiet „Meldewesen, Archiv und Versicherungsangelegenheiten“ im ERV und ist stolz auf die Professionalität ihres Teams. Denn nur in Frankfurt werden die Daten der evangelischen Mitglieder so umfassend gepflegt. Eine große Entlastung vor allem für die Gemeinden. Während früher jede Gemeinde ihr Kirchenbuch noch von Hand schrieb, werden die Bücher seit 2007 hier zentral und EDV-gestützt geführt. Alle Amtshandlungen wie Taufen, Konfirmationen, Trauungen, Wiedereintritte, Bestattungen und Austritte werden in ihnen verzeichnet. 7134 Einträge wurden allein 2009 gedruckt. Alle Evangelischen der Stadt werden im Meldewesenprogramm „netKIM“ geführt. Und im Archiv lagern alte Kirchenbücher, in die bis 1876 auch die Geburten eingetragen wurden, erklärt Kerstin Schmidt. Sie ist für den EDV-Support verantwortlich und schult die Gemeindesekretärinnen, Pfarrerinnen und Pfarrer in „netKIM“. Das Programm verwaltet nicht nur die Daten. Mit ihm kann man sie auch nach bestimmten Kriterien auswerten. Nützlich, wenn die Pfarrerin nur Jugendliche zu einem Gottesdienst ein- laden möchte, das Kirchliche Werk Prospekte für eine Seniorenreise verschickt oder das Medienhaus für ihre Sonntagszeitung werben möchte. Kerstin Schmidt erstellt die entsprechenden Adress-Dateien. Ob Hilfe bei den Kirchenvorstandswahlen, die Zuordnung von Straßen zu Gemeinden oder die statistischen Kurzberichte über aktuelle Gemeindezahlen – das Team weiß auf fast jede Frage eine Antwort. Viel Know-how, dass viele Frankfurter in Anspruch nehmen. Die Redaktionen von „Evangelisches Frankfurt“ und „ECHT“ lassen die Reklamationen von Zustellungen von ihnen bearbeiten, das Begrüßungsschreiben für Neufrankfurter fußt auf ihren Daten, und die Landeskirche lässt von ihnen unter anderem ihre Mitarbeitenden schulen und Umgemeindungen bearbeiten. Zahlen und Daten bestimmen den Arbeitsalltag von Rita Priedigkeit und ihrem Team. Dass sich dahinter Menschen verbergen, ist aber allen bewusst. „Wenn wir Bestattungen von kleinen Kindern bekommen“, sagt Kerstin Schmidt, „dann ist das mehr als einfach nur Datenerfassung“. Carla Diehl Kontakt: Evangelischer Regionalverband, Abteilung II, Sachgebiet Meldewesen, Archiv und Versicherungsangelegenheiten, Rita Priedigkeit, Bleichstraße 60-62, 60313 Frankfurt, Telefon 069 2165-1317, E-Mail [email protected] Betriebliche Konfliktkultur „Auf dem Weg zu einer betrieblichen Konfliktkultur“ lautet das Thema einer Tagung am Dienstag, 22. März, von 18 bis 21.30 Uhr in der Evangelischen Stadtakademie, Römerberg 9. Zum Auftakt spricht Dr. Wilfried Kerntke, inmedio, über „Die Kosten der Konflikte – Die Bedeutung des Konfliktsmanagements für Unternehmen und ihre Angehörigen“. Um 19.30 Uhr diskutieren Gerd Bauz, Institut für Personalberatung, Organisationsentwicklung und Supervision der EKHN, Helga Ebert, Stadt Frankfurt, Ralf Wilde, ver.di, Edith Schellhammer, Mobbing-Hotline Baden-Württemberg, und Heinz Schostok, Industrie-Park Wolfgang. Um 20.45 Uhr folgen „Perspektiven für die Weiterarbeit: Gründung eines Netzwerks Betriebliche Konfliktkultur RheinMain“. Sozialpfarrer Friedemann Preu, Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt (KDA), führt in das Thema ein. Die Teilnahme kostet 10 Euro. Anmeldung: Evangelische Akademie Arnoldshain, Gabriele Blumer, Telefon 06084 9598-122. Kurs für Paare „Meine Partnerin versteht mich nicht. Wir reden aneinander vorbei.“ Solche Situationen kennt jedes Paar in mehrjähriger Beziehung. Gute Kommunikation, die zu einem besseren gegenseitigen Verständnis führt, ist lernbar. In einem vierteiligen Kurs der Evangelischen Familienbildung werden grundlegende Gesprächs- und Problemlösungsfertigkeiten vorgestellt, die die Teilnehmenden mit Unterstützung einer Trainerin im Zweiergespräch einüben. So gelingt es, Auseinandersetzungen in konstruktive Gespräche zu verwandeln und Probleme fair zu lösen. Der Kurs beginnt am Montag, 21. März, um 19 Uhr in der Darmstädter Landstraße 81. Die Teilnahme an vier Kursabenden kostet 56 Euro. Anmeldung unter Telefon 069 605004–11, E-Mail [email protected]. Orgelkonzert zum Feierabend Das Team des Sachgebiets Meldewesen, Archiv und Versicherungsangelegenheiten der ERV-Verwaltung (von links nach rechts): Monika Deichmann, Kerstin Schmidt, Ruth Iwan, Renate Stecay, Stephan Muschik, Sarah Congia, Rita Priedigkeit und Lydia Grimm. Foto: Francis Schmitt 4 Evangelische Kirche Intern 30 Minuten Orgelmusik spielt Martin Lücker jeden Montag und Donnerstag, um 16.30 Uhr in der evangelischen Sankt Katharinenkirche an der Hauptwache. Foto: privat KINDERTAGESSTÄTTEN Die Kita Rosengarten der Evangelischen Kirchengemeinde Frankfurt Nied hat aus einem räumlichen Dilemma heraus vor fünf Jahren ein in Frankfurt einzigartiges Projekt mit Kindern und Seniorinnen der Gemeinde gestartet. Seitdem haben nicht nur die Älteren einen neuen Platz in der Gemeinde gefunden, sondern die Kinder auch lauter neue Omas und Opas. Aus der Not mehr als eine Tugend gemacht Kita Rosengarten der Kirchengemeinde Nied bringt Seniorinnen und Kinder zusammen Not macht bekanntlich erfinderisch und bisweilen entpuppt sie sich sogar als Motor für neue Ideen. Ein gutes Beispiel liefert das „Oma-Opa-Projekt“ im Frankfurter Stadtteil Nied. Hier riss die Raumnot in der Kita Rosengarten kulturelle und altersbedingte Barrieren nieder. Seit 2006 treffen sich im „Forschungszimmer“ Senioren und Kinder zum Erzählen, Singen und Spielen, mitunter stehen auch Ausflüge auf dem Programm. Mit eben so großem Spaß wie Erfolg treiben sie ganz nebenbei die Verständigung zwischen unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten voran. Einen derart weit reichenden Effekt hatte Kita-Leiterin Ulrika Ludwig anfangs gar nicht im Blick. Mainzer Landstraße als Hürde Das Projekt sollte vor allem ein Dilemma lösen. Aufgrund der enormen Nachfrage musste die von der Nieder Kirchengemeinde getragene Einrichtung 2006 die Betreuungskapazität um eine Gruppe erhöhen. Es lag deshalb nahe, den im Haus bis dahin Senioren vorbehaltenen Raum der Kita einzuverleiben. Zumal das neue Gemeindezentrum im Herzen von Alt Nied den betagten Gemeindemitgliedern hinreichend Begegnungsfläche bot. Soweit schien die Lösung optimal. Wie sich bald zeigte, war sie das freilich nur für die mobilen Erwachsenen. Für alle anderen stellte die Mainzer Landstraße eine physische wie psychische Hürde dar. Obendrein war der Weg eindeutig zu weit. Durch Ludwigs salomonische Idee blieben dann weder die Kleinen noch die Großen auf der Strecke. Das „Oma-Opa-Projekt“ habe sich gleich beim Pilotversuch als Treffer ins Schwarze erwiesen und auch nach fünf Jahren liege die „Zustimmungsquote bei einhundert Prozent“. Auf Wunsch der rund 18 Seniorinnen und Senioren und der etwa gleichen Anzahl von Kindern, wurden die ursprünglich auf jährlich vier Nachmittage angesetzten Begegnungen auf sechs erhöht. Beide Seiten profitieren Die ungebrochene Begeisterung ist für Ludwig der schönste Lohn für den Mut zum Experiment. Die Zusammenkünfte hätten nämlich nichts mit den „üblichen Betreuungs- oder Vorleseaktionen“ gemein. Wie die Pädagogin jedes Mal beobachten kann, steht das „gegenseitige Kennenlernen und Erfahren im Mittelpunkt“, werde mit großer Neugierde in unbekannte Welten geschnuppert. Es seien Treffen, von denen stets „beide Seiten profitieren“. Und das nicht nur, weil die gemeinsamen Aktivitäten Freude bereiten und Themen wie „Auf der Arche ist Platz für Alt und Jung“ oder „Sterben und Tod“ auf der inhaltlichen Tagesordnung stehen. Die zu 80 Prozent aus Zuwandererfamilien stammenden Fünfjährigen finden nach Ludwigs Wissen hier den „zuhause meist fehlenden Großelternteil“. Bei den „Adoptiv-Omas und -Opas wiederum sieht sie förmlich die „Vorbehalte gegen andere Hautfarben und Gepflogenheiten schmelzen“. Dass die Kita-Leiterin das Projekt als „Integration im Kleinen“ verbucht, kann Karl Blum nur unterschreiben. Der bislang einzige Mann in der Runde erlebt immer wieder, dass ihn Kinder auf der Straße mit einem „Hallo Opa Karl“ begrüßen und ein kleines Schwätzchen halten. Den Seniorinnen geht es da nicht anders, „Oma Dora“ hat im vergangenen September mit den Jungen und Mädchen denn auch ihren 100. Geburtstag gefeiert. Einzigartiges Projekt in Frankfurt Weil man von dem Vorstoß wenig Aufhebens machte und ihn für unspektakuläre Basisarbeit hielt, blieb das „Oma-Opa-Projekt“ weitgehend unbemerkt. Als Barbara Hedtmann, Koordinatorin Erwachsenenbildung und Seniorenarbeit im Evangelischen Regionalverband, 2010 darüber stolperte, war sie nicht von ungefähr sofort elektrisiert. Die „vorbildliche Initiative“ sei „in Frankfurt einzigartig“. Sie diene nicht nur der Integration, sondern durchbreche auch „die Einsamkeit der Senioren“. Zudem könnten „Kinder das Alter als etwas bereicherndes erleben“. Und das alles, ohne nennenswerte Kosten. Das fünfjährige Bestehen kam Hedtmann daher wie gerufen, um die Öffentlichkeit über das „besonders gelungene und nachahmungsfähige Praxisbeispiel“ zu informieren. Abgesehen von ein paar Gästen, der Presse und einigen Reden glich die Jubiläumsfeier im Prinzip den regulären Treffen. Unter dem Thema „Wo komme ich her? Wo bin ich jetzt?“ wurden auf einer großen Weltkarte die geographischen Wurzeln markiert und über die Länder erzählt. Wie immer hatten die Kinder vorher Kuchen gebacken. Gewünscht hätte man sich allerdings Vertreter der Politik. Sie hätten wunderbar lernen können, wie sich Integration realitätsnah umsetzen lässt – und zwar ohne sich in immer neue Debatten zu verstricken. Doris Stickler Evangelische Kirche Intern 5 PERSONALNACHRICHTEN Neu: Iris Glavurdic, Hauswirtschaftskraft, Fachbereich II, Kindertagesstätte der Gemeinde am Riedberg, 1.1. (Foto) Gabriele Wiederspahn, Hauswirtschaftskraft, Fachbereich II Diakonie Frankfurt, Krabbelstube Ginnheim, 1.2. Nicola Holzhauer, Erzieherin, Kindertagesstätte Karibuni Bantu der Evangelischen Kirchengemeinde Fechenheim, 1.2. Martin Höllenriegel, nebenamtlicher Kirchenmusiker, Evangelische Kirchengemeinde Fechenheim, 1.1. Christina Haus, Diplom-Sozialpädagogin, Planungsbezirk Nord, 1.1. Miriam Heinz, Erzieherin, Kindertagesstätte der Evangelischen Philippusgemeinde, 1.2. Joschka Althoff, nebenamtlicher Kirchenmusiker, Evangelische Philippusgemeinde, 1.11.2010 Sarah Schlitt, pädagogische Mitarbeiterin, Kita der Kirchengemeinde Nied, 1.2. Ute Werthmann, Leiterin, Kindertagesstätte der Evangelischen Dankeskirchengemeinde, 1.2. Patrizia Verzi, pädagogische Assistentin, Fachbereich II, Krabbelstube Anna in Sachsenhausen, 18.1. Elisabeth Schieferstein, pädagogische Mitarbeiterin, Kinderhort der Evangelischen Hoffnungsgemeinde, 17.1. Corinna Jung, pädagogische Mitarbeiterin, Kita Im Uhrig der Emmausgemeinde, 1.2. (Foto) Katharina Löffert, Erzieherin, Fachbereich II, Krabbelstube Anna in Sachsenhausen, 1.3. Kira Prey, Sozialassistentin, Kita der Evangelischen Dornbuschgemeinde, 1.2. Svenja Sonnenwald, Erzieherin, Kindertagesstätte der Philippusgemeinde, 1.3. Selma Zur Linde, pädagogische Mitarbeiterin, Kita der Paul-Gerhardt-Gemeinde, 1.2. Stephanie Fink, Erzieherin, Evangelische Kirchengemeinde Frankfurt-Nied, 1.3. Olga Pfeif, pädagogische Mitarbeiterin, Kinderhort der Paul-Gerhardt-Gemeinde, 1.3. Brigitte Kadel-Jakob, Verwaltungsangestellte, Arbeitsstelle Controlling im ERV, 1.3 Veränderungen: Susanne Joecks-Schuster arbeitet seit 1.2. im Fachbereich II, Krabbelstube Ginnheim. Andrea Dibenedetto, Erzieherin, Fachbereich II, Krabbelstube Ginnheim, 1.1. Marianne Puppe, Verwaltungsangestellte, Abteilung I, Personalreferat, 14.2. Birgit Brinkmann, Mediatorin, Fachbereich I, Täter-Opfer-Ausgleich, 1.2. Katja Widera, Erzieherin, Kita der Evangelischen Kirchengemeinde Niederursel, 1.2. Renate Grunwald, nebenamtliche Kirchenmusikerin, Evangelische Kirchengemeinde Fechenheim, 1.1. Pfarrerin Birgit Bohl-Croseck, Dreifaltigkeitsgemeinde, 20.2. Türkan Inan, Fachbereich II, Weser 5, feierte am 11.2. eine Beschäftigungszeit von 20 Jahren beim ERV. Sophia Klein, Diplom-Sozialpädagogin, Fachbereich I, Ambulante Jugendhilfe, 1.3. Diana Ritter, pädagogische Assisentin, Kita Karibuni Bantu der Evangelischen Kirchengemeinde Fechenheim, 15.1. Astrid Konter, Fachbereich II, Lilith, kann am 15.3. auf eine Beschäftigungszeit von 10 Jahren beim ERV zurückblicken. Doreen Weißhaar, Erzieherin, Fachbereich II Diakonie Frankfurt, Krabbelstube Ginnheim, 1.2. Tatjana Eisenreich, Anerkennungspraktikantin, Fachbereich I, Evangelisches Stadtjugendpfarramt, 1.3. Dr. Abraham Ghebreiesus, Fachbereich II, Martinushaus, feiert am 15.3. eine Beschäftigungszeit von 20 Jahren beim ERV. Jubiläum: Renate Lutz, Fachbereich II, Weser 5, konnte am 1.1. auf eine Beschäftigungszeit von 20 Jahren beim ERV zurückblicken. Ehrungen: Geburtstage im März 50 Jahre Pfarrer Ralf Bräuer, Evangelische Öffentlichkeitsarbeit, 2.3. 60 Jahre Behrouz Hojaber-Kalali, Abteilung II des ERV, Wirtschaftsbetrieb, 13.2. Gülüsan Ciftci, Fachbereich II des ERV, Lilith-Wohnen für Frauen, 23.3. 70 Jahre Pfarrer i.R. Rüdiger Stockenberg, früher Zachäusgemeinde, 10.3. 6 Evangelische Kirche Intern 75 Jahre Erika Launspach, früher Sozialdienst für Flüchtlinge des Evangelischen Regionalverbandes, 31.3. Georg Bastian, Leiter der Diakonischen Dienste im Fachbereich II des ERV, wurde für seine ehrenamtlichen Verdienste die Römerplakette in Silber der Stadt Frankfurt verliehen. Gestorben: 85 Jahre Elfriede Reinecke, früher Abteilung II des Evangelischen Regionalverbandes, Wirtschaftsbetrieb, 10.3. 90 Jahre Henny Neubert, früher Fachbereich II Diakonisches Werk des Evangelischen Regionalverbandes, 13.3. Hans Darmstadt ist am 28. Januar im Alter von 63 Jahren gestorben. Er arbeitete im Fachbereich II im Bereich Integrationshilfen für Menschen mit Behinderung. Monika Herbst ist am 1. Februar im Alter von 45 Jahren gestorben. Sie arbeitete als stellvertretende Leiterin in der Kita Riedberg. SERVICE BLICKPUNKT EF auf Facebook „Evangelisches Frankfurt“, die Mitgliederzeitung der evangelische Kirche in Frankfurt, ist nun auch bei Facebook vertreten. Hier können Interessierte auch zwischen den Printausgaben aktuelle Nachrichten und Neuigkeiten aus der Frankfurter evangelischen Kirche erfahren. Außerdem hat man hier einen schnellen Draht zur Redaktion, um Fragen, Anregungen und Ideen vorzubringen. www.facebook.com/evangelischesfrankfurt Gottesdiensthilfe zum Thema Frieden für den 22. Mai Unter dem Leitwort „Ehre sei Gott und Friede auf Erden“ werden sich vom 17. bis 25. Mai 2011 tausend engagierte Christinnen und Christen aus aller Welt in Kingston/Jamaika zur Internationalen Ökumenischen Friedenskonvokation zum Ende der ökumenischen Dekade zur Überwindung von Gewalt versammeln. Kirchengemeinden können dieses Treffen am 22. Mai mit Andachten und Gottesdiensten für den Frieden begleiten. Dazu ist die Gottesdiensthilfe „Ehre sei Gott und Friede auf Erden“ erschienen, in der ein Gottesdienstentwurf, Bausteine für einen Konfigottesdienst und weitere Materialien zu finden sind. Das Heft kann im Internet herunter geladen werden unter www.gewaltueberwinden.de. Neue christliche Patientenvorsorge Menschen ermutigen, sich mit dem Sterben und den eigenen Wünschen im Umgang mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung auseinanderzusetzen, das will die neu erschienene „Christliche Patientenvorsorge“, die früher „Christliche Patientenverfügung“ hieß. In der überarbeiteten und an die neue Gesetzeslage angepassten Broschüre zeigen die Kirchen einen Weg zwischen unzumutbarer Verlängerung und nicht verantwortbarer Verkürzung des Lebens auf. Die „Christliche Patientenvorsorge“ kann beim Kirchenamt der EKD, Herrenhäuser Straße 12, 30149 Hannover, EMail [email protected], bestellt werden oder unter www.ekd.de/download/patientenvorsorge.pdf herunter geladen werden. Achtung Abzocke! Die Landeskirche warnt vor den Praktiken von Adressbuchverlagen, die versuchen, Kirchengemeinden arglistig zu täuschen. Die Masche ist immer ähnlich. Der Eintrag im Adressbuch wird als kostenlos hingestellt. Wenn man dann jedoch weitere Kontaktdaten hinzufügt, werden für diese Einträge plötzlich über 500 Euro in Rechnung gestellt. Im Schadensfall hilft Jo Hanns Lehmann von der Kirchenverwaltung der EKHN, Telefon 06151 405-125. Freudensprünge in der Kirche: Bei Play, dem Spiel- und Materialverleih des Evangelischen Stadtjugendpfarramtes, kann man nun auch eine Hüpfburg-Kirche ausleihen. Für Mitarbeitende der evangelischen Kirche in Frankfurt gibt es übrigens im Rahmen des Familienbudgets bei der Ausleihe von Spielgeräten besonders günstige Konditionen. Mehr Infos: www.play-spieleverleih.de Den Stress wegpilgern Ein neues Fortbildungsangebot des Regionalverbandes Stress gibt es im Leben meist mehr als genug. Im Alltag, vor allem bei der Arbeit, im Büro, bei Gremiensitzungen, schwierigen Verhandlungen und Zeitdruck. Oder auch, wenn verschiedene Aufgaben wie Job, Kinder, Schule, Einkäufe, Haushalt, Ämter und Korrespondenz parallel organisiert und erledigt werden müssen. Und schließlich in belastenden Situationen bei Trauer, Verlust, Schmerz und Wut haben der Körper und die Seele Stress. Im Gegensatz zu Stress ist Achtsamkeit bei vielen Menschen ein knappes Gut. Und trotzdem geht man oft achtlos mit der Achtsamkeit um, ja mehr noch, geradezu unökonomisch. Wie aber kann man Achtsamkeit nutzen, um anders mit Stress umzugehen, um Stress zu reduzieren, ihm auszuweichen, ihn zu verwandeln? Dazu gibt es viele Ratgeber: eigens geschriebene Bücher zum Thema, Kolumnen und Artikel in Zeitschriften, Geräte zur Messung von Stress, Rezepte und Ratschläge wohlmeinender Kolleginnen und Freunden. Am Ende muss der oder die Gestresste selbst die richtige Art und Weise finden, mit Stress umzugehen, ihn einzufangen und zu vermindern. Eine gute Gelegenheit den eigenen Umgang mit Stress und die Besinnung auf Wesentliches zu üben, bietet das ERV-Seminar für Mitarbeitende mit dem Titel „Achtsamkeit und Stressbewältigung im Büroalltag“, das Anfang Juni in der Evangelischen Stadtakademie stattfindet (siehe Infokasten). Bei dieser Fortbildung will Studienleiter Ralph Fischer mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor allem die Kunst des Gehens wieder entdecken. Dazu begibt sich Gruppe nach einer kurzen Einführung in die Kulturgeschichte des Gehens auf eine kleine Pilgerreise durch Frankfurt. Die Wanderung führt vom Römerberg über den Eisernen Steg bis zur Dreikönigskirche in Sachsenhausen. „Und da Gehen und Wandern den Appetit anregen, werden wir die Pilgerreise durch die Stadt mit einem kleinen Picknick verbinden“, ergänzt Fischer. „Achtsamkeit heißt für mich auch, mein Gegenüber und mich wahrzunehmen, aufmerksam zu sein“, sagt Ute Knie, Leiterin der Evangelischen Stadtakademie. „Wenn ich viel Zeitdruck habe, versuche ich den Alltag zu unterbrechen. In meinem Büro steht eine alte Klangschale, die ich aus einem Meditationsseminar mitgebracht habe. Ein guter Ton, ein Klang schenkt mir ein Innehalten, mitten in betriebsamer Hektik. Und manchmal hilft auch ein Bürogebet. Da bin ich dankbar für die christlichen Traditionen und Exerzitien.“ Sandra Hoffmann Seminar: Achtsamkeit und Stressbewältigung im Büroalltag, 21. Juni, 9.30 bis 12 Uhr, Evangelische Stadtakademie, Römerberg 9, Anmeldung bis 10. Juni bei Barbara Sadrina-Wagner, ERV-Personalförderung, Telefon 069 2165-1380, [email protected] Buchtipp: Anselm Grün, Quellen innerer Kraft: Erschöpfung vermeiden - Positive Energien nutzen, Herder Verlag, 8,95 Euro Evangelische Kirche Intern 7 KULTURTIPP PASSIONSZEIT Es geht um Migration, um Frankfurt – aber in erster Linie geht es um die Menschen, die sich haben abbilden lassen. Vom 25. März bis 15. April sind 22 Porträts von Frankfurtern und Frankfurterinnen unterschiedlicher Herkunft in der Fotoausstellung „mein frankfurt und ich“ im Palmengarten zu sehen. Die junge Fotografin Anna Pekala führt den Betrachter auf eine Reise durch Frankfurt. Bekannte Orte werden auf ungewöhnliche Weise von der Fotografin dargestellt, und die Porträtierten sind Teil einer spannenden bildlichen Komposition. Anna Pekala, Absolventin der Hochschule für Gestaltung Offenbach, hat die Menschen in ihrer Tracht oder mit Accessoires aus ihrem Land an ihrem jeweiligen Wunschort in Frankfurt fotografiert und dabei Formen und Farben in einen spielerischen Dialog gebracht. Das Besondere an den Porträtierten ist, dass alle ehrenamtlich in Vereinen und Institutionen der Stadt Frankfurt engagiert sind und darüber hinaus aktiv bei der Parade der Kulturen mitgewirkt haben. Alle 50 Porträts erscheinen in dem englisch-deutschen Buch „mein frankfurt und ich. / my frankfurt and i.“ (Societäts-Verlag), das ab Mitte März im Buchhandel erhältlich ist. Die Ausstellung ist täglich von 9 bis 18 Uhr im Palmengarten, Eingang Siesmayerstraße, zu sehen. Eintrittskarten gewinnen! Kirche Intern verlost 3x2 Eintrittskarten für die Ausstellung „mein Frankfurt und ich“. Einfach bis 15.3. eine E-Mail mit Namen, Arbeitsstelle und Stichwort „Frankfurt“ an [email protected] senden. IMPRESSUM HERAUSGEBER: Der Vorstand des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt am Main, Bleichstraße 60-62, 60313 Frankfurt am Main. Vorstandsvorsitzende: Pfarrerin Esther Gebhardt REDAKTION: Ralf Bräuer (verantwortlich), Sandra Hoffmann (Geschäftsführende Redakteurin) KONTAKT: Evangelischer Regionalverband Frankfurt am Main Redaktion Evangelische Kirche Intern Bleichstraße 60-62, 60313 Frankfurt am Main Fon 069 2165-1388, E-Mail [email protected] „Evangelische Kirche Intern“ erscheint zehn Mal pro Jahr und wird kostenlos an alle Mitarbeitenden der Frankfurter Gemeinden, Dekanate und Einrichtungen des Evangelischen Regionalverbandes verteilt. ISSN 1437-4102 Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 15.3.2011 8 Evangelische Kirche Intern Foto: Patrick Strattner „mein Frankfurt und ich“ Wer gnädig mit sich ist, kann sagen „Ich war’s“ Dekan Horst Peter Pohl zum Motto der Fastenaktion „7 Woche ohne“ Vor Weihnachten wird im Kollegium meiner Frau gewichtelt. Beim „Anwichteln“ zieht jeder den Namen einer Kollegin oder eines Kollegen, und über die Adventszeit hinweg beschenkt man sich anonym mit kleinen Aufmerksamkeiten. Erst nach Weihnachten, beim „Abwichteln“, gibt man sich zu erkennen. Wie kleine Kinder können manche kaum aushalten, endlich sagen zu können „Ich war‘s“. Vor allem natürlich, wenn man gemerkt hat, dass die Geschenke Freude ausgelöst haben. Anders herum fällt es uns schwerer „Ich war’s“ zu sagen, wenn mir etwas misslungen ist. Oder wenn ich einen Fehler gemacht habe, etwas Falsches gesagt habe, gar eine Schuld auf mich geladen habe. Wenn ich eine „Schattenseite“ mit mir herumtrage, von der andere nichts wissen sollen. „Leicht gesagt …“, dachte ich deshalb, als ich die Aufforderung der diesjährigen Fastenaktion las. Da wird dazu aufgefordert, öfters „Ich war’s“ zu bekennen. Keine Ausflüchte mehr, keine Schwindeleien, kein Gesicht-Wahren-umJeden-Preis. Leicht gesagt - aber schwer zu leben. So gesehen, habe ich sogar Verständnis für unseren Verteidigungsminister, der bei Fehlern ertappt wurde - schweren Fehlern für mein Verständnis. Wie er versucht, den Schaden klein zu halten, um dann nur scheibchenweise mit der Wahrheit herauszurücken. Und dann zu glauben, mit der Entschuldigung sei es getan. Ich habe ein gewisses Verständnis - aber ich sehe, wohin es führt. Nein, da hat Margot Käßmann vorgemacht, wie es besser geht. Auch bei schlimmen Fehlern. Ihre Alkoholfahrt hat sie nicht klein geredet, sondern bekannt: „Ich bin erschrocken über mich.“ Ich hoffe, dass ich das auch kann, wenn’s darauf ankommt. Aber sicher bin ich nicht. Gerade in Betrieben, in Büros und Arbeitsteams hat die Bereitschaft, Fehler einzugestehen, viel damit zu tun, welche Risiken man damit eingeht. Heute sagt man dazu, wie „fehlerfreundlich“ ein System ist. Dabei meint „fehlerfreundlich“ natürlich nicht, dass jede Schlamperei akzeptiert werden muss. Sondern die Bereitschaft, gemeinsam aus Fehlern zu lernen und die Bereitschaft, „gnädig“ miteinander umzugehen. Wahrscheinlich hat die Freiheit, Fehler zugeben und Konsequenzen ertragen zu können auch damit zu tun, ob ich mir selbst Fehler verzeihen kann. Wie gnädig ich also mit mir selbst bin. Wenn ich das bin, kann ich am Telefon leichter einmal sagen: „Ja, da haben Sie Recht, da haben wir einen Fehler gemacht“ oder auch nur „ja, ich kann Ihren Ärger verstehen“. Dieter Trautwein dichtete in seinem bekannten Lied „Komm, Herr segne uns“: „Segen kann gedeihn,/ wo wir alles teilen,/ schlimmen Schaden heilen,/ lieben und verzeihn.“ Das wäre eine gesegnete Betriebsgemeinschaft, in der einer getrosten Mutes „Ich war’s“ sagen kann, ohne Angst zu haben, niedergemacht zu werden. Eine Dienstgemeinschaft, die schlimmen Schaden heilen will und bereit ist, zu verzeihen. So eine Kultur brauchen wir in der evangelischen Kirche. Horst Peter Pohl „7 Wochen ohne“ Die Fastenaktion der evangelischen Kirche steht in diesem Jahr unter dem Motto „Ich war’s! Sieben Wochen ohne Ausreden“ und läuft vom 9. März bis zum 24. April. Weitere Infos unter www.7wochenohne.evangelisch.de.