Kontakte - Thomasgemeinde
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Kontakte Rundbrief der Evangelischen Thomaskirchengemeinde Mainz März bis Juli 2016 »Das war’s dann wohl, wie?« ÜBER TOD UND AUFERSTEHUNG Gemeindebrief der Luthergemeinde - März bis Juli 2016 »Das war’s dann wohl, wie?« ÜBER TOD UND AUFERSTEHUNG IMPRESSUM GRUSSWORT Liebe Leserinnen und Leser, Luthergemeinde Mainz Friedrich-Naumann-Straße 20 55131 Mainz www.luthergemeinde-mainz.de Verantwortlich für den Inhalt Dagmar Sydow, Hans Ulrich Hoffmann-Schaefer, Marcel Schilling Lutherkirche Zitadellenweg 1 oberhalb des Römischen Theaters Mailadresse [email protected] Redaktionsschluss für die kommende Ausgabe: 28.05.2016 Kindertagesstätte Friedrich-Naumann-Straße 22 Leiterin: Cornelia Schäfer, Tel.: 9 30 67 51 Gestaltung Hannes Kramer Büro Friedrich-Naumann-Straße 22 Sybille Lang-Lajendäcker Tel.: 8 59 46, Fax: 83 98 14 E-Mail: [email protected] Öffnungszeiten: Di und Do 10 - 13 Uhr Fotos Hans Ulrich Hoffmann-Schaefer, Benjamin May, Marcel Schilling Titelbild Benjamin May Druck Gemeindebriefdruckerei, Groß Oesingen Pfarrer Hans Ulrich Hoffmann-Schaefer Friedrich-Naumann-Straße 14 Tel.: 83 93 10 [email protected] Sprechzeiten: nach Vereinbarung Bankkonten der Gemeinde bei der Mainzer Volksbank Bic: MVBMDE55 Pfarrerin Dagmar Sydow Tel.: 9 72 74 12, [email protected] Spendenkonto: IBAN: DE 17 5519 0000 0223 9370 12 Altenbetreuung: IBAN: DE 91 5519 0000 0223 9370 38 Herausgeberin Evangelische Luthergemeinde Kita-Spendenkonto: IBAN: DE 92 5519 0000 0223 9370 20 2 wort auf die Frage findet, ob sie denn selbst Angst vor dem Tod hat (S. 6-9). Anschließend erfahren Sie, welche Vorstellungen von der Auferstehung Augustinus und Thomas von Aquin hatten und wie die Theologie des 20. Jahrhunderts Auferstehung begreift (S. 10-11). Wie Menschen in anderen Kulturkreisen Abschied von ihren Verstorbenen feiern, das lesen Sie auf den Seiten 12-14. Im Thomasteil schließlich ein ausführlicher Text über die Bestattungskultur in Mainz (S. 5-6). Was sonst noch so in unseren Gemeinden, im Dekanat und in der EKHN passiert ist und was in den kommenden Wochen stattfinden wird – das finden Sie in den entsprechenden Rubriken. Und wenn Sie noch Zeit und Lust haben, sich zu engagieren – unsere Gruppen und Kreise stehen Ihnen offen. So sucht die Ökumenische Flüchtlingshilfe Oberstadt (ÖFO) zum Beispiel noch Integrationshelferinnen und – helfer für Flüchtlinge. Mehr dazu auf Seite 24. vor einigen Tagen habe ich in einem Garten die ersten Krokusse gesehen. Auch wenn es noch einmal ein paar Nächte Frost geben kann – der Frühling ist nah, die Tage werden wieder länger, die Sonne steigt höher. Leben kehrt zurück. Wir werden Ostern feiern. Aber zuvor wird ein Mann ans Kreuz geschlagen und mit einem Essigschwamm getränkt. Er wird aufschreien und dann sterben, vom Kreuz genommen und begraben. Das war’s dann wohl, wie? Vor der Auferstehung steht der Tod. Was sagen wir zu Menschen, die wissen, dass ein geliebter Mensch sterben wird? Wie können wir aufgeklärte moderne Menschen heute von Auferstehung sprechen? Tod und Auferstehung, das ist das Thema dieses Gemeindebriefes. „Wenn ich tot bin, dann …“ – wie der Satz für einige Mitglieder der Luthergemeinde und Besucher unserer Gottesdienste weitergeht, lesen Sie auf den Seiten 5 und 15 von „Alles in Luther“. Dazwischen finden Sie ein Interview mit Pfarrerin Nirmala Peters, in dem sie ihre Erfahrungen im stationären Hospiz in Mainz-Drais schildert und auch eine Ant- Frohe Ostern, Ihr Marcel Schilling Inhalt Grußwort Angedacht Titelthema - wenn ich tot bin ... Titelthema - Interview mit Hospizseelsorgerin Nirmala Peters Titelthema - Auferstehung, was ist damit gemeint? Titelthema - Trauerrituale in der Weltl Titelthema - wenn ich tot bin ... Die Kar- und Osterzeit in der Kita 3 4 5 6 Neues aus dem Dekanat Neues aus der EKHN Neues aus dem KV Neue Nachbarn Neujahrsempfang Krippenspiel Gottesdienst im Stadtpark entfällt Steckbrief Ma annersderum Unsere Gottesdienste 10 12 15 17 3 18 19 20 21 25 28 32 37 38 39 ANGEDACHT »Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit.« Offenbarung 1,18 W ir erleben die Sterblichkeit des Menschen. Wie viele haben schon vor uns gelebt, geliebt, geglaubt und gehofft? An wie vielen Gräbern sind die Worte Jesu aus der JohannesOffenbarung schon gesprochen worden? Der christliche Glaube begann mit dem Erlebnis, dass das, was Menschen immer erlebten, plötzlich anders war. „Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen“ heißt es im Markusevangelium von den Frauen, als sie von der Auferstehung Jesu erfuhren (Markus 16,8). Niemand hatte bisher so etwas erlebt. Das Leben änderte sich komplett. Die Worte „Kehrt um“ hatte Jesus an den Anfang seiner Botschaft gestellt (Markus 1,15). „Das Reich Gottes ist herbeigekommen.“ Das Erlebnis der Auferstehung stellte das Gewohnte auf den Kopf, die Frau kehren um. Sie erleben, was Jesus damit gemeint hat. Aus dem Zittern und Entsetzen wird ein Hoffen und Glauben. Aus dem Tod geht Leben hervor. Aus der Botschaft der Welt von Gewalt und dem Recht des Stärkeren, wird die „gute Nachricht“, das Evangelium von der Liebe Gottes, die stärker ist als der Tod. Diese Botschaft breitete sich erst im Nahen Osten, dann in Kleinasien und weiter im gesamten römischen Reich aus. Die letzten Worte im Matthäusevangelium „Geht hin in alle Welt“ ließ die Christen aufbrechen und die Botschaft vom Sieg Gottes über der Tod weitertragen. Manchmal mit Mitteln, die der Botschaft Jesu von der unbegrenzten Liebe Gottes widersprachen. Aber Ostern war der Ausgangspunkt. Und zu ihm kehrt alles zurück. „Ist Christus nicht auferstanden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich“ (1. Korinther 15,14), schreibt der Apostel Paulus. Auf einem Grabstein auf dem Mainzer Hauptfriedhof entdeckte ich diese Hand von Christus (siehe Foto). Es ist eine Darstellung Jesu mit ausgebreiteten Armen, als hinge er am Kreuz. Aber die Hände sind so, als halte Jesus etwas an: den gewohnten Ablauf der Dinge. Als stellte er sich entgegen. Mit seiner Botschaft. Als sage er uns: „Kehrt um!“ Euer Zittern und Zagen vor der Gewalt dieser Welt, vor der Gewissheit des Todes ist nicht das Letzte, was ihr erleben werdet. „Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig.“ Daraufhin sagt Paulus: „Freuet euch… und abermals sage ich euch: Freuet euch!“ (Philipper 4,4). Ein frohes Osterfest wünscht Ihr Pfarrer Hans Ulrich Hoffmann-Schaefer 4 TITELTHEMA Wenn ich tot bin, dann … Karl-Martin Eichhorn, Berlin-Wilmersdorf »… das ist schwierig. Dass man dann wieder verbunden ist mit Menschen, mit denen man vorher schon verbunden war. Nicht nur die lieben Menschen, sondern auch Menschen, mit denen man Probleme hatte. So richtig habe ich mir noch keine Gedanken darüber gemacht. Ob man das verdrängt … ?« Marion Muschinski, Luthergemeinde »… lebe ich weiter in meinen Kindern.« Tilman Deicke, Konfirmand in Luther »… hoffe ich, dass ich um die 90 bin und nicht jünger.« Valentin Krach, Ex-Konfirmand und Aushilfs-Küster in Luther »… werde ich begraben, und wenn es so etwas wie eine Seele gibt, wird sie an einen anderen Ort kommen. Ob der besser oder schlechter ist, das kann ich nicht sagen.« 5 TITELTHEMA »Ein Ort ohne Schmerzen. Das finde ich tröstlich.« verwickelt war. Ich hatte den Eindruck, dass ihr das seelsorgerische Gespräch Entlastung verschafft hat. Manchmal wird der Wunsch geäußert, vor dem Tod noch einmal das Abendmahl zu feiern. Das machen wir dann in den Zimmern, wenn möglich mit der Familie. Das ist oft eine sehr dichte Atmosphäre. Alles in Luther: Frau Peters, Sie sind Seelsorgerin im Christophorus-Hospiz in Mainz-Drais. Was heißt das für Sie, was machen Sie hier? Nirmala Peters: Der kanadische Mediziner Balfour Mount hat mal sinngemäß gesagt: Solange wir nicht ein Genie haben, das alle Arbeiten in einem Hospiz allein erledigen kann, arbeiten wir in einem Team – weil es am Lebensende nicht nur körperliche Komplikationen, sondern auch psychologische Fragen, spirituelle Fragen, innerfamiliäre Fragen gibt, vieles, was zu besprechen ist. Ich bin Teil eines Teams aus Schwestern und Pflegern, Ärzten, Körpertherapeuten und Seelsorgern, die alle aus ihrer Profession heraus den Kranken, den Angehörigen, dem Umfeld Begleitung anbieten. Begleitung anbieten – das heißt, zurückhaltend sein, zuhören, ob der andere den Wunsch nach Begleitung ausspricht. Fällt das manchmal schwer? Nirmala Peters Wir haben hier acht „Gäste“ – so heißen sie bei uns, also nicht „Patienten“. Die meisten haben eine Konfession. Ich besuche alle, die evangelisch sind, und oft ergibt sich eine ganz intensive Begleitung, weil alle wissen, es geht aufs Ende zu. Meist reden wir nicht über ein explizit christliches Thema, wobei die Frage nach der Auferstehung oder nach dem, was nach dem Tod kommt, eine große Rolle spielt. Die Gäste erzählen mir ihre Lebensgeschichte. Und in jedem Leben gibt es Ereignisse, die Fragen zurücklassen. Schuld kann zum Beispiel eine Rolle spielen. Ich habe neulich eine Dame begleitet, die in ein ganz unglückliches Geschehen Dann habe ich vor kurzem aber auch einen Gast besucht, der aus der Kirche ausgetreten ist. Er war in einem kirchlichen Kinderheim aufgewachsen in jenen Jahren, in denen es in Kinderheimen ganz schrecklich gewesen sein muss. Er konnte mit der Kirche nichts mehr anfangen, sie hatte ihm Schaden zugefügt. Er hat dann das Gespräch mit anderen aus dem Team gesucht. Ich könnte mir vorstellen, dass man vor dem Tod unter großem Druck steht, die Brüche in der eigenen Biografie aufzuarbeiten. Wie können Sie da helfen? 6 TITELTHEMA Die Mainzer Hospiz- und Trauerseelsorgerin Nirmala Peters über ihre Arbeit, den Tod und das, was danach kommt Wir haben jetzt einen Gast, der lange in Südamerika gelebt hat, der die Literatur von Isabell Allende, von Gabriel García Márquez sehr schätzt. Von Márquez stammt der Satz: „Hab keine Angst. Gott wartet schon an der Tür auf dich.“ Dann segne ich den Verstorbenen durch Handauflegung. Wir beten das Vaterunser und singen noch ein Lied gemeinsam. Ich habe schon erlebt, dass Söhne ihre Trompete mitgebracht haben, Töchter ihre Geige. Neulich haben die Angehörigen um eine Aussegnungsfeier gebeten, obwohl ihre Mutter aus der Kirche ausgetreten war. Aber sie waren in der Kirche und ihnen war es wichtig. Sie haben mich schon vor dem Ableben der Mutter darauf angesprochen. Danach gibt es dann den Aussegnungskaffee. Die Ehrenamtlichen, die eine ganz wichtige Aufgabe haben, decken im Esszimmer den Tisch, und dann setzen sich alle zusammen, die Familienangehörigen, manchmal auch Teammitglieder, und man tauscht Erinnerungen aus. Das ist ein wichtiges Ritual auf dem Weg zurück ins Leben. Die meisten bleiben noch lange sitzen. Wir sind ein eher junges Team. 14 Schwestern und Pfleger, die Ärzte, verschiedene Therapeuten, zwei katholische Seelsorger und ich. Im vergangenen Jahr sind etwa 80 Menschen hier verstorben. Sie können sich vorstellen, dass das schon etwas mit einem macht. Die Arbeit an der Biografie ist nie abgeschlossen. Die Chance der Seelsorgerin oder des Seelsorgers ist, dass sie außerhalb des Familiensystems stehen. Die Familie kennt die ganze Lebensgeschichte schon. Die Seelsorgerin hört sie zum ersten Mal, spielt womöglich eine ganz andere Perspektive ein. Für die evangelische Kirche ist die Beichte ja kein Sakrament, aber das Beichtgespräch ist in der Seelsorge von großer Bedeutung. Und da kann man sehr wohl ins Gespräch bringen, dass Gott Vergebung schenkt. Wie bei der schon erwähnten Dame, die sich schuldig fühlte. Mit ihr haben wir sogar zweimal Abendmahl gefeiert. Ich habe ein Abendmahlsgebet ausgesucht, das ausspricht, dass unsere Schuld, also das, was uns von Gott trennt, durch das Abendmahl überwunden wird. Neben den Abendmahlsfeiern bieten wir im Hospiz auch Verabschiedungsfeiern oder Aussegnungen an. Die Rückmeldungen, die ich von den Angehörigen bekomme, sind, dass es ihnen hilft, wenn sie sich in einer Feier, die eine liturgische Form hat, von ihrem Familienmitglied verabschieden können. Wie sieht die Liturgie so einer Verabschiedungsfeier aus? Das ist wie eine kurze Andacht. Ich singe gerne, und wenn die Angehörigen es wollen, singen wir ein Lied aus dem Gesangbuch. Dann sprechen wir einen Psalm. Den 23. Psalm oder den 121. Psalm oder einen anderen Psalm, der dem Verstorbenen etwas bedeutet hat. Oder ich suche eine Bibelstelle heraus, von der ich glaube, dass sie zu dem Menschen passt. Das kann aber auch ein anderer Gedanke mit religiösem Bezug sein. Hat Sie die Arbeit im Hospiz verändert? Dafür bin ich zu kurz hier, das kann ich noch nicht beantworten. Ich habe ja vorher in einem Altersheim vorwiegend mit an Demenz erkrankten Menschen gearbeitet. 7 TITELTHEMA Als ich jetzt die Stelle im Hospiz angetreten habe, hat einer aus meinem Bekanntenkreis gesagt „Ach Gott, das ist ja noch trauriger!“ Ich sehe das nicht so. Zuhause habe ich drei Kinder im Alter von 11, 9 und 4 Jahren – wenn ich nach Hause komme, bin ich mitten drin im prallen Leben. Zusammen mit der intensiven Arbeit hier im Hospiz ist das eine tolle Mischung. Trotzdem gehen mir manche Begegnungen sehr nah. Deshalb bin ich froh, dass ich die Autofahrt nach Hause nach Wiesbaden habe, um Abstand zu gewinnen. Und manchmal gehe ich auch ganz bewusst in Gottesdienste, die ich nicht selbst halte. Und ich versuche jeden Morgen einen Psalm zu beten – als eigene Kraftquelle. Reden Sie auch von der Auferstehung? Wie erklären Sie dieses Glaubenskonzept? Oder spielt das keine Rolle? Ich erkläre ganz wenig. Die meisten Menschen haben so viel zu erzählen. Und fast alle haben eine Vorstellung davon, ob es weitergeht, wie es weitergeht. Ein weiteres Arbeitsfeld von mir – neben der Begleitung der Gäste und der Angehörigen – ist die Begleitung der Ehrenamtlichen. Einmal im Monat treffen wir uns zu einem Abschiedsritual. Wir verlesen den Namen und das Todesdatum der Gäste, die in den vier Wochen von uns gegangen sind. Dort versuche ich Spuren zu legen. Ich suche einen Text – oft eine Bibelstelle – aus, in der es immer wieder auch um die Auferstehung bzw. das ewige Leben geht. Manchmal kommen wir dann ins Gespräch darüber, was der einzelne für Vorstellungen hat und in seinem Leben als hilfreich und tröstlich empfindet. Wie offen reden Sie mit den Menschen über den Tod? Meist werde ich darauf angesprochen. Neulich hat mich die Frau eines Gastes gefragt: „Warum lässt Gott zu, dass mein Mann diesen Tod sterben muss?“ Ich habe ihr gesagt, dass ich darauf keine Patentantwort habe, und ich glaube, dass sie das auch nicht von mir erwartet hat. Ich habe ihr gesagt, dass es mich berührt, dass sie in diesem Moment die Frage nach Gott stellt. Den Gästen, die zu uns kommen, geht es ja zum Teil anfangs noch relativ gut und dann deutlich schlechter. Viele Gäste und ihre Angehörigen haben die Themen Sterben, Tod und Abschied im Blick, wenn sie ins Hospiz kommen. Und dann kommt es eben auch vor, dass sie mich selbst auf den Tod ansprechen. Ich erlebe es oft so, dass die Familien froh sind, wenn wir über den Tod ins Gespräch kommen. Er steht bevor. Die Gedanken und Gefühle zu diesem Thema sind ja da. Und dann ist es natürlich auch schön, sie im Seelsorgegespräch aufzugreifen. Haben Sie Angst vor dem Tod? Nein, vor dem Tod nicht. Aber vor dem davor, vor einer langen Krankheit, vor einem langen Sterben – wobei die moderne Palliativmedizin sehr viel lindern kann: Schmerzen, Symptome wie Luftnot, Übelkeit. Aber es gibt dennoch Situationen, die für alle schwer auszuhalten sind. Jetzt denke ich eher an meine Eltern, die um die 70 sind, und daran, dass sie irgendwann sterben werden. In Erbach im Rheingau auf dem Friedhof gibt es ein Grab, darauf steht „Hier ruht in Gott in Erwartung einer fröhlichen Auferstehung Prinzessin Marianne von Preußen“. Diese frohe Erwartung auf die Zukunft ist für mich persönlich wichtig – als evangelische Pfarrerin. Die Gäste, die gehen, können auf eine gute Zukunft hoffen. Wenn ich per8 TITELTHEMA sönlich nicht an die Auferstehung glauben würde, würde mir die Arbeit sehr schwerfallen. Es gibt das Sprachbild „Sie (oder er) ist heimgegangen“. Egal, wie die Zukunft aussieht, aber die Vorstellung, in der Zukunft an einem Ort zu sein, wo es gut ist zu sein, bei Gott, das ist für mich essentiell. In der Bibel gibt es ja keine wasserdichte Auferstehungstheologie. Es gibt verschiedene Texte mit verschiedenen Bildern der Auferstehung. Mich spricht vor allem das Bild des „Neuen Jerusalem“ aus dem 21. Kapitel der Johannes-Offenbarung an: „Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein.“ Ein Ort ohne Schmerzen – das ist für jemanden, der in einem Hospiz arbeitet, eine tröstende Vorstellung. Da ist der Bibeltext ganz nah am Leben und Sterben. Das spricht mich an. Nirmala Peters wurde 1975 in Worms geboren und studierte zunächst Grundschulpädagogik, bevor sie auf Theologie umsattelte. Die Mutter von drei Kindern arbeitete mit ihrem Mann, der auch Pfarrer ist, zunächst in einer Gemeinde in Rüdesheim, später in Wiesbaden. Von 2009 bis 2015 war sie Altenseelsorgerin in Wiesbaden-Biebrich. Seit September 2015 arbeitet sie als Hospiz- und Trauerseelsorgerin im stationären Hospiz in Mainz-Drais und im ambulanten Hospiz in der Weißliliengasse in der Altstadt. „Sterbebegleitung gehört eigentlich in den Alltag“, sagt Peters. „Aber das Wissen darum ist in den vergangenen Jahrzehnten verloren gegangen. Ich wünsche mir, dass sich das langsam wieder ändert.“ Der Name „Nirmala“ stammt übrigens aus Indien und bedeutet wie der Vorname Katharina „die Aufrichtige“ oder „die Reine“. Frau Peters, vielen Dank für das Gespräch Die Fragen stellte Marcel Schilling DIE WÜRDE DES MENSCHEN IST UNANTASTBAR. Dies gilt im Leben wie im Tod! Wir stehen den trauernden Hinterbliebenen einfühlsam zur Seite und unterstützen sie, den Abschied ihres geliebten Menschen so zu gestalten, wie es dem eigenen Denken und Fühlen entspricht. Mit unserer Kraft. Unserer Kompetenz. Aus ganzem Herzen. Heiligkreuzweg 88 | 55130 Mainz | Tel 0 61 31.6 22 49-0 GRÜNEWALD * BAUM BESTATTUNGEN www.gruenewald-baum.de 9 TITELTHEMA TITELTHEMA Auferstehung – was ist damit gemeint? » Einblicke in die christliche Eschatologie Vom Schmerz darüber ward es Finsternis in meinem Herzen, und was ich ansah, war alles nur Tod.« Mit diesen eindringlichen Worten berichtet der lateinische Kirchenvater und Philosoph Augustinus (354-430) in seinen „Bekenntnissen“ von der schweren Erkrankung und dem anschließenden Tod eines engen Freundes und bringt seine Trauer und Erschütterung darüber zum Ausdruck. Der Tod des Freundes macht ihn zu einem Fremden in der Welt der Lebenden, denn er konfrontiert ihn mit seiner eigenen Todesgewissheit. Augustinus reagiert zunächst mit Verdrängung. Er bemüht sich, die Erfahrung zu vergessen, indem er sich wieder dem Alltagsleben zuwendet. Doch schon bald muss er einsehen, dass keine Ablenkung Linderung verspricht von der unermesslichen Trauer und nichts und niemand den Freund ersetzen kann. Schließlich begreift Augustinus, dass sein Schmerz so groß ist, weil er an einem Sterblichen hing, als wäre dieser unsterblich gewesen. Die Unvorstellbarkeit vom Tod eines geliebten Menschen, die ein jeder von uns früher oder später in seinem Leben erfahren muss, tritt in der Darstellung des Philosophen deutlich zu Tage. Doch die Last des Todes, seine Bitterkeit und die daraus folgende Erkenntnis der Sterblichkeit stellen sich für Augustinus letztlich als Wege zu Gott heraus. Allein durch die Existenz eines allmächtigen und ewigen Gottes und im Glauben an ihn kann der Mensch Bestand haben, kann über den Tod hinaus weiterleben. Doch wie hat man sich dieses Weiterleben vorzustellen und wodurch zeichnet es sich aus? Der Bereich der Theologie, der sich mit diesem großen, letzten Mysterium beschäf- tigt, wird als Eschatologie (altgriechisch: „Lehre von den letzten Dingen“) bezeichnet. Um die besondere christliche Jenseitsvorstellung zu verstehen, ist es hilfreich, sie von ihren antiken Ursprüngen her zu beleuchten. Sie beruht auf der Prämisse, dass der Mensch ein Kompositum aus sterblichem Leib und unsterblicher Seele ist. Zu dieser älteren, in griechischen und jüdischen Vorstellungen wurzelnden Annahme treten einige christliche Neubestimmungen hinzu. Sie sind in der heilsgeschichtlichen Fundierung der christlichen Lehre begründet: Der Mensch als Ganzes ist nach dem Bild Gottes erschaffen, hat aber durch den Sündenfall, in dessen Folge sein Körper zu Leiden und Tod verurteilt ist, sein leibliches Heil auf Erden verwirkt. Gleichwohl ist Gott im Wunder der Inkarnation in Christus selbst Fleisch geworden und hat den Menschen nach dem Tode die Auferstehung seines mit der unsterblichen Seele wiedervereinigten Leibes am jüngsten Tag verheißen. Während sich der Apostel Paulus (1. Kor. 15) den Vorgang der Wiederauferstehung noch in platonischer Tradition als Neuüberkleidung mit einem „spirituellen Leib“ vorstellt, denkt ihn wenig später der Autor des Lukasevangeliums ganz konkret als Wiederherstellung des von der Verwesung erlösten und mit der unsterblichen Seele wiedervereinigten Erdenleibes. Diese Auffassung von der leibidentischen Auferstehung prägt fortan die christliche Jenseitsvorstellung. Mit dem Tod streift der Mensch nicht nur seine sterbliche Hülle ab, sondern mit dem Leib stirbt auch der Mensch als Ganzes. Gleichwohl stellt der Tod nur eine vorübergehende Trennung von Leib und Seele dar. Endgültiges Heil oder endgülti10 Der Kirchenvater Augustinus (354 - 430) rechte auferstehen, Leib und Seele werden wieder vereint, so wie Lukas es vorausgesagt hat, da Jesus die Menschen durch seinen Tod von der Erbsünde losgekauft hat. Der letzte Richterspruch bleibt dann Christus selbst überlassen und damit die Entscheidung über das ewige Leben oder den ewigen Tod des Einzelnen. Für uns Menschen der Moderne passen jedoch Wunder wie die physische Auferstehung in der Regel nicht mehr ins alltägliche Weltbild. Daher fällt es auch gläubigen Christen immer schwerer, sich mit dem Thema der Auferstehung auseinanderzusetzen. Der Mensch der Neuzeit geht von ewig gültigen Naturgesetzen aus und findet diesen Glauben täglich in der Regelmäßigkeit übergeordneter Naturerscheinungen bestätigt. Infolgedessen versuchen zeitgenössische Theologen die biblische Botschaft von der Auferstehung historisch zu hinterfragen und neu zu interpretieren. Hierbei konkurrieren verschiedenste Deutungsansätze miteinander, die teilweise die Auferstehung als frühchristliches Hoffnungszeichen ansehen, andererseits aber der Auferstehung auch den Status als reales eschatologisches Ereignis einräumen. Benjamin May ge Verdammnis sind nicht ohne den Leib vorstellbar. Doch über das Schicksal des Leibes bestimmt als moralische Instanz die unsterbliche Seele. Wie aber muss man sich nun das Verhältnis von Körper und Seele nach dem Tod vorstellen? Bereits seit der Zeit der Kirchenväter bis ins Hochmittelalter galt die Vorstellung, der Zwischenzustand (auch als Interim bezeichnet) sei zweigeteilt. Besonders einflussreich sind hierzu die Ausführungen frühchristlicher Autoren, wie Augustinus und des Schriftstellers Tertullian (ca. 150-220). Wenn der Mensch stirbt und der Leib zerfällt, kommt die Seele dieser Vorstellung gemäß entweder an einen Ruheort (Paradies) für die Seelen der Guten oder an einen Reinigungsort, ein läuterndes Feuer für die Seelen der Bösen. In dieser Hölle harren sie dann aus bis zum Tag des Jüngsten Gerichts. Von den Seelen der Heiligen, also von Menschen, die sich im Leben durch besondere Leistungen – etwa durch das Martyrium für den Glauben oder durch ein asketisches Leben – die Gunst Gottes erworben haben, glaubte man hingegen, dass sie sofort in den Himmel in die Gegenwart Gottes gehen. Am Ende der Zeit folgt das Jüngste Gericht. Zu diesem Anlass werden alle Menschen, egal ob Sünder oder Ge11 TITELTHEMA Trauerrituale in der Welt Türkei: Begräbnis mit dem Gesicht nach Mekka D er überwiegende Teil der türkischen Gesellschaft ist muslimischen Glaubens. Deshalb wird vom Verstorbenen fast immer nach islamischem Ritual Abschied genommen. Die Bestattung beginnt mit einer rituellen Waschung des Toten. Anschließend wird der Leichnam von Kopf bis zum Fuß in weiße Leinentücher gewickelt und in einen Sarg gelegt. Der Sarg kommt in der Moschee auf einen speziellen Stein, den „Musalla“Stein. Nach einem der fünf täglichen Gebete – meist nach dem Mittagsgebet – wird für den Toten das Totengebet – „Cenaze Namaz“ – gebetet. Vorher werden in der Regel der Name des Verstorbenen und das anstehende Totengebet über das Mikrophon der Moschee ausgerufen. Dann versammelt sich die Trauergesellschaft in der Moschee vor dem Sarg. Grundsätzlich dürfen nur die Männer in den vorderen Reihen stehen. Der Imam, der islamische Glaubenslehrer, spricht sodann das Totengebet. Er fragt die Gemeinde, wie der Verstorbene als Mensch war. Die Gemeinde antwortet „Wir kannten ihn als guten Menschen“. Der Imam fragt außerdem, ob jemand noch Ansprüche gegen den Verstorbenen hat und ob ihm vergeben wird. Die Gemeinde antwortet „Ja, wir vergeben ihm“. Anschließend folgt das „Fatiha“-Gebet für die Seele des Verstorbenen. Danach wird der Sarg des Verstorbenen von den Angehörigen und Freunden auf der Schulter aus der Moschee bis zum Leichenwagen oder bis zum Friedhof getragen. Bestattet wird der Verstorbene in der Erde – ohne Sarg – nur in Leinentüchern mit dem Gesicht in Richtung Mekka. Es werden Bretter auf den Leichnam gelegt, das Grab wird mit Erde bedeckt. Die Trauergesellschaft betet nochmal das „Fatiha“Gebet am Grab und verlässt die Grabstätte. Der Imam bleibt noch zurück und betet für den Verstorbenen weiter. Es findet sodann ein Traueressen bzw. Kondolenzessen für alle Verwandten, Freunde und Bekannten statt, in der Regel im Haus des Verstorbenen. Es wird weder für die Bestattung noch für das anschließende Essen offiziell eingeladen. Jeder, der den Verstorbenen kannte, kann bzw. soll an der Beerdigung und dem Kondolenzessen teilnehmen. In den folgenden 40 Tagen soll jeden Tag der Koran zu Hause oder durch einen Gelehrten gelesen werden. Nach sieben Tagen wird eine Süßspeise, „Halva“ vorbereitet und an alle Trauernden und Bekannte verteilt. 40 Tage nach der Beerdigung lädt die Familie des Verstorbenen die Trauergemeinde zu einem weiteren Traueressen mit Gebeten für den Verstorbenen ein. Grundsätzlich reicht ein spezielles Spritzgebäck, „Lokma“ und die Süßspeise Halva, jedoch wird je nach wirtschaftlichen Verhältnisses der Familie teilweise auch ein Essen mit Fleisch, Reis und Salat angeboten. Am 52. Tag wird nochmals eine Andacht, gehalten, zu der 12 TITELTHEMA auch ein Essen gereicht werden kann. Diese Andacht kann jedes Jahr zum Todestag des Verstorbenen von der Familie wiederholt werden. Der Abschied von den Toten ist im muslimischen Glauben sehr wichtig, und die Angehörigen werden auf diesem Weg lange Zeit von Freunden und Bekannten begleitet. Sie werden mit ihrem Schmerz nicht alleine gelassen. Nihan Senal. Die Anwältin und dreifache Mutter ist Kin- Irland: Totenwache zu Hause oder im Leichenhaus V iele Familien kennen die Tradition, dass der Körper des Verstorbenen für eine Nacht zu Hause aufbewahrt wird – meist am Abend vor der Beerdigung. Der offene Sarg befindet sich in einem Raum, und die Familie und die Freunde kommen vorbei, um sich von dem Toten zu verabschieden. Die Familie bietet etwas zu essen (zum Beispiel Sandwiches oder Kuchen) und zu trinken an (von diesem mehr als von jenem). Die Anwesenden reden über den Verstorbenen, erzählen sich, was sie mit ihm erlebt haben. Sie halten an seinem Sarg die ganze Nacht Wache. Das nennt man „to have a wake“. Wenn es kein traditionelles „Wake“ zu Hause gibt, dann findet die Totenwache in einem Leichenhaus statt. Auf jeden Fall kommen die Freunde und die Familienmitglieder vorbei, um am offenen Sarg Abschied vom Verstorbenen zu nehmen und gleichzeitig die Familie zu trösten. Die Besucher schenken oft der Familie eine Messe, die für den Toten gefeiert wird. Das heißt, der Priester erwähnt den Namen des Verstorbenen zu Beginn der Messe, und die Gemeinde betet für seine Seele. In dem Jahr, in dem eine Familie um einen Verstorbenen trauert, verschickt sie keine Weihnachtskarten. Normalerweise ist das Verschicken von Weihnachtskarten in Irland sehr, sehr wichtig – viel wichtiger als hier in Deutschland. Irgendwann aber schickt die Trauerfamilie eine Karte – meistens mit einem Foto des Verstorbenen und mit einem Gebet –, in dem sie sich bei allen bedankt, die mit Blumen oder Karten Anteil genommen haben. Und zum Jahrestag des Todes feiern die Familien in Irland dann oft eine Messe – zum Andenken an den Verstorbenen. Niamh O´Mahony. Die Professorin für Anglo-American Studies an der ESB Business School Reutlingen lebt mit ihrem Mann in Mannheim 13 TITELTHEMA Japan: Jeder Verstorbene bekommt einen »Totennamen« J Der Leichnam wird verbrannt. Die Urne mit der Asche kann noch eine Zeitlang zuhause im buddhistischen Hausaltar aufbewahrt werden. Dort werden auch Fotos der Verstorbenen der Familie aufgestellt. Auf dem Friedhof kommt die Urne dann in ein mit einer Stele markiertes Familiengrab. Es gibt Feiern zum Gedenken an den Verstorbenen, am Anfang in Abständen bestimmter Tage (etwa am siebten und am 49. Tag), dann jährlich jeweils an „Obon“. Dieser Tag entspricht unserem Totensonntag, aber in Japan ist er eines der wichtigsten Familienfeste. Taeko Morisaki. Die Japanerin lebt mit ihrem Mann in der Oberstadt. Ihre zwei Kinder gehen bzw. gingen in die Luther-Kita. apaner sehen die verschiedenen Religionen als unterschiedliche philosophische Richtungen und befolgen verschiedene Rituale gleichzeitig. Daher wird zum Beispiel die Geburt nach shintoistischen Ritualen gefeiert. Die Beerdigungszeremonie dagegen wird auf buddhistische Art durchgeführt. Der Verstorbene wird aufgebahrt, und Familie und Freunde halten eine Nacht lang Totenwache. Das muss nicht unbedingt traurig sein. Wenn der Verstorbene ein langes, gutes Leben hatte, kann man das auch feiern. Wer kommt, grüßt den Toten, spricht ein Gebet und zündet Räucherkerzen an. Am nächsten Tag verleiht der buddhistische Priester einen „Totennamen“. TITELTHEMA Wenn ich tot bin, dann ... Wiltrud Eckhardt, Luthergemeinde »… möge ein Stück von mir in unseren Nachkommen weiter lebendig bleiben.« Walter Ritter, Altmünstergemeinde und Organist in Luther »… bin ich sicher, dass ich in Gottes Hand bleibe. Und ich wünsche mir, dass es im Himmel Musik gibt.« Hans Menz, Luthergemeinde Persien: Der Leichnam und die heiligen vier Elemente I m alten Persien durften die Toten nicht mit den heiligen vier Elementen Luft, Wasser, Erde und Feuer in Kontakt kommen. Tote waren insofern unrein, da auch oft Körperflüssigkeiten austreten. Sie wurden in sogenannte „Dachme“, turmähnliche, rundliche Bauten mit offenem Dach gelegt, damit sie von Vögeln und Geiern aufgefressen werden konnten. Als in den 1970er Jahren mit der islamischen Revolution auch dieser Totenkult verboten wurde, traten Feuerbestattungen in den Vordergrund. Im heutigen islamisch geprägten Iran wird fast nur noch nach islamischen Regeln bestattet. Es erfolgt zunächst eine Waschung des Leichnams auf einem Steinpodest. Während der Zeremonie werden spezielle Suren aus dem Koran vorgetragen. Danach wird der Leichnam in weiße Tücher gehüllt und dann zu Grabe getragen. Am dritten, siebten und 40. Tag finden Totenfeiern zum Gedenken statt, und es werden Spenden an die Armen verteilt. Mahsa Herzog-Sanei Die Ärztin und Mutter von zwei Jungen, von denen der Älteste in die Luther-Kita geht, kam selbst als junges Mädchen aus Persien. 14 »… wünsche ich mir drei Dringe: erstens eine friedliche Welt für unsere Kinder, Enkel und Urenkel, zweitens, dass alle Kinder die Chance bekommen, die Grundlage für eine ausreichende Bildung zu erreichen, und drittens, dass Hunger und Überfluss endlich durch eine menschliche Politik ausgeglichen werden.« Sofia Khalifa, Konfirmandin in Luther »… sollen meine Lieben nicht traurig sein.« 15 TITELTHEMA Ein Leben nach dem Tode Marie Luise Kaschnitz (1901-1974) Glauben Sie fragte man mich An ein Leben nach dem Tode Und ich antwortete: ja Aber dann wusste ich Keine Auskunft zu geben Wie das aussehen sollte, wie ich selber Aussehen sollte Dort Liebkosung schöne Bewegung Wie einst von tyrrhenischen Wellen Wie von Worten die hin und her Wortfetzen Komm du komm Schmerzweb mit Tränen besetzt Berg-und-Tal-Fahrt Und deine Hand Wieder in meiner So lagen wir lasest du vor Schlief ich ein Wachte auf Schlief ein Wache auf Deine Stimme empfängt mich Entlässt mich und immer So fort Ich wusste nur eines Keine Hierarchie Von Heiligen auf goldenen Stühlen sitzend Kein Niedersturz Verdammter Seelen Nur Nur Liebe frei gewordne Niemals aufgezehrte Mich überflutend Mehr also fragen die Frager Erwarten Sie nicht nach dem Tode? Und ich antworte Weniger nicht. Kein Schutzmantel starr aus Gold Mit Edelsteinen besetzt Ein spinnwebenleichtes Gewand Ein Hauch Mir um die Schultern 16 TITELTHEMA Die Kar- und Osterzeit in unserer Kita B asierend auf der „religionspädagogischen Praxis“ nach Franz Kett, einem Lehrer, und Sr. Esther Kaufmann, einer Erzieherin, haben wir in den vergangenen zwei Jahren die Geschichte von Jesu Sterben und Auferstehung in vier Einheiten gestaltet. Die „religionspädagogische Praxis“ stammt aus den 70-80er Jahren und ist eine ganzheitliche Form der kindgemäßen Vermittlung religiöser Inhalte. Später erweiterte Kett diese Methode zu einer ganzheitlichsinnorientierten Pädagogik. Kennzeichen dieser Arbeit ist, dass alle Sinne angesprochen und aktiviert werden: Es wird gesungen, getanzt, erzählt und gelauscht, angeschaut und befühlt, mit Gesten nachvollzogen, mit speziellem Legematerial werden Bodenbilder gestaltet. Jesus wird oft durch eine brennende Kerze symbolisiert. In der ersten Einheit wurde Jesu Einzug in Jerusalem erzählt. Wir formten mit unseren Armen Tore, die wir nacheinander durchschritten. Aus Tüchern legten wir ein Stadttor, ließen Jesus mit dem Esel auf dem Weg zum Passah-Fest einziehen. Tücher dienten den Kindern als Festgewänder, die sie ausschüttelten und vor Jesus wie einen Teppich ausbreiteten. Mit kleinen Buchszweigen wurde dem „König“ zugewinkt und „Hosiannah“ gesungen. Zum Schluss gestalteten wir mit Legematerial auf einem runden weißen Tuch die Stadt Jerusalem Das „Letzte Abendmahl“ bildete die Grundlage für die zweite Einheit: Wie immer begannen wir mit einem Begrüßungslied. Wir wiederholten kurz den Inhalt der letzten Einheit, dann schmückten wir mit Legematerial den Abendmahlstisch in Form eines runden Tuches. Wir erinnerten die Kinder an festliche Anlässe aus ihrem Alltag – Geburtstage, Weihnachten oder andere religiöse Feste. Wenn es etwas zu feiern gibt, versammeln sich Menschen meist um einen Tisch, essen und trinken gemeinsam. So tat es auch Jesus mit seinen Freunden am jüdischen Passahfest. Wie er teilten auch wir Brot und Wein (Traubensaft) miteinander und beteten zum Dank für unsere Gemeinschaft. Dann gaben wir eine kleine Kerze im Kreis herum zum Zeichen, dass das Miteinander unser Leben hell und warm macht. Bei der dritten Einheit „Die Kreuzigung“ erzählten wir den Kindern behutsam, dass die Mächtigen in Israel es mit der Angst zu tun bekamen. Das Volk feierte Jesus als neuen König. Das durfte nicht sein, Jesus musste getötet werden. Als Symbol für das Sterben Jesu legten wir Tücher in Kreuzform und legten dornige Äste darauf. Dann bliesen wir die Jesus-Kerze aus. Wir überlegten mit den Kindern, wie traurig Jesu Freunde gewesen sein mussten. Sie hatten so viel Zeit mit ihm verbracht und so viel Hoffnung auf ihn gesetzt. Eine kleine Weile muteten wir den Kindern diese traurige Stimmung zu. Dann aber erzählten wir ihnen, dass Jesu Tod nicht das Ende der Geschichte ist. Jesus überwindet den Tod! Das ist der Grund, warum wir Ostern feiern. Die letzte Einheit „Die Auferstehung Jesu“ feierten wir mit fröhlichen Osterliedern. In der Mitte hatten wir gelbe Tücher in Form einer großen Sonne ausgebreitet, die die Kinder mit buntem Legematerial ausgestalten konnten. Die Sonne haben wir als Symbol für diesen Tag ausgewählt, da sie uns Licht und Leben bedeutet. Sie erfüllt uns mit der wunderbaren Wärme, die Jesus durch seine Auferstehung und Überwindung des Todes in unsere Herzen bringt. Mit dieser Herz-erfüllenden Wärme erwarten wir die kommende Osterzeit und grüßen Sie herzlich. Steffi Lies und Claudia Hahn 17 NEUES AUS DER EKHN NEUES AUS DEM DEKANAT Birgit Pfeiffer geht in dritte Amtszeit 12. Synode des Dekanats Mainz wählt Medizinerin zur Vorsitzenden Der neue Dekanatssynodalvorstand: Birgit Pfeiffer, Martin Hoppe, Annette Semke, Ulrich Dahmer, Stefanie Schröder-Mann, Helga Nose, Bettina Klünemann, Andreas Klodt, Klaus Rudolf. Z weimal war Birgit Pfeiffer schon Vorsitzende des Dekanatssynodalvorstands (DSV) Mainz. Der DSV leitet die Geschäfte des evangelischen Kirchenparlaments – der Dekanatssynode – zwischen den Tagungen und bereitet diese vor. Nun geht die Medizinerin aus der Melanchthongemeinde in ihre dritte Amtszeit. Die 12. Dekanatssynode, die nach der Wahl der Kirchenvorstände im November 2015 nun zu ihrer ersten Sitzung zusammenkam, wählte Pfeiffer, die auch in der Kirchenleitung sitzt, mit großer Mehrheit zu ihrer neuen und alten Vorsitzenden. Ihre Amtszeit beträgt – wie die der Synode – sechs Jahre. Die Dekanatssynode bestätigte zudem die Pfarrerin der Christuskirche, Bettina Klünemann, im Amt der Stellvertreterin von Dekan Andreas Klodt. Dieses Amt hatte Klünemann im Sommer, nach dem Tod von Pfarrer Stephan Müller-Krach, angetreten. Neben Pfeiffer, Klünemann und Dekan Klodt besteht der Dekanatssynodalvorstand aus sechs weiteren Personen. Das regionale Kirchenparlament wählte die Apothekerin 18 Stefanie Schröder-Mann, die Juristin Annette Semke sowie die Rechtsanwälte Martin Hoppe und Klaus Rudolf sowie Pfarrerin Helga Nose und Pfarrer Ulrich Dahmer in das Leitungsgremium. Damit besteht der DSV aus fünf Ehrenamtlichen und vier Hauptamtlichen. Mit langem Applaus verabschiedete die Synode die ausscheidenden Mitglieder des Dekanatssynodalvorstandes: Karin Hanel, Hansjörg Thomas, Jürgen Wenig, Erdmann Schott und Pfarrer Hendrik Maskus. In der EKHN-Landessynode wird das Dekanat Mainz durch die Ehrenamtlichen Birgit Pfeiffer, Thomas Busch und Bettina Sieck vertreten, Pfarrerin Angela Rinn wird in der Landessynode für die Mainzer Pfarrerschaft sprechen. Nach den Wahlen verabschiedete die Synode den Dekanats-Haushalt. Er hat ein Gesamt-Volumen von 4.247.399 Euro und enthält 2.660.158 Euro an Kirchensteuern. Marcel Schilling A ngesichts der heftigen Debatte über die gewalttätigen Ausschreitungen insbesondere gegenüber Frauen in der Silvesternacht in Köln und anderen Städten tritt der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Volker Jung, für eine entschiedene Verteidigung des Rechtsstaates und seiner Prinzipien ein. Dazu zählten sowohl der Schutz aller, insbesondere von Frauen, im öffentlichen Raum als auch die Abwehr von rassistischen Deutungen des Geschehens. Was an Silvester geschehen sei, könne und dürfe nicht toleriert werden, erklärte Jung. Er hoffe, dass die Kölner Polizei die Täter ermittle, so dass sie bestraft werden könnten. „Von Gästen aus dem Ausland weiß ich, dass es insbesondere die Frauen schätzen, sich in Deutschland – bei allen Unwägbarkeiten, die es immer gibt – auch nachts frei und sicher bewegen zu können“, sagte Jung. „Viele erkennen gerade darin, wie gut unsere freie Gesellschaft und der Schutz durch den Rechtsstaat funktionieren.“ Allen, die Gewalt anwendeten – welcher Herkunft auch immer – müsse dies klar gemacht werden. „Dies gilt für Migranten genauso wie zum Beispiel für radikalisierte Fußballfans, vor deren Ansammlungen sich viele Frauen ebenfalls fürchten.“ Zugleich sei es wichtig, genau hinzuschauen und nicht pauschal zu urteilen“, so Jung. „Weder können die Muslime, noch die Nordafrikaner oder die Araber aufgrund ihrer Religion oder ihrer Herkunft in pauschaler Weise verdächtigt werden. Die Gefahr ist groß, dass die Diskussion in ein rassistisches Fahrwasser gerät. Aus christlicher Sicht halte ich auch und gerade in einer so aufgeladenen und emotionalisierten Situation den differenzierten Blick und die sachgerechte Diskussion für geboten“, mahnte Jung. Unabhängig davon müsse daran gearbeitet wer- den, dass Integration ermöglicht werde und gelinge. „Dazu leisten wir als Kirche durch Bildungsangebote, Begegnungen und viele andere Maßnahmen einen Beitrag.“ D er Mainzer Bischof, Karl Kardinal Lehmann, und EKHN-Kirchenpräsident Jung haben am 17. Januar in einem gemeinsamen Gottesdienst im Wormser Dom die Feiern zum 200jährigen Jubiläum von Rheinhessen geistlich eröffnet. In seiner Einführung wies Lehmann auf die liberale Grundhaltung der Menschen in Rheinhessen hin. Die Menschen der Region hätten gelernt, unter unterschiedlichen Herrschern und Mächten zu leben. „Sie haben darum auch gelernt, im Maße des Möglichen sich jeweils anzupassen. Vielleicht ist darauf auch eine liberale Grundhaltung entstanden – leben und leben lassen –, die bis heute zu dieser Landschaft und zum Menschenschlag gehört.“ Kirchenpräsident Jung zeigte sich dankbar für die ökonomischen Verhältnisse und die damit verbundene Sicherheit der Menschen in dieser Region. Das habe vor 200 Jahren ganz anders ausgesehen: Nach Jahren des Krieges seien die Menschen in Scharen aus Rheinhessen ausgewandert. „Heute kommen Menschen hierher, weil sie Kriegen und Armut entfliehen. Heute ist Rheinhessen nicht Fluchtland, sondern Zufluchtsland. ,Wir haben diesen Schatz in zerbrechlichen Gefäßen´“, zitierte Jung die Worte des Paulus aus dem zweiten Korintherbrief und appellierte damit an die Gottesdienstbesucher, sich den Wert des menschlichen Lebens bewusst zu machen. „Es braucht gerade jetzt viele glaubensstarke und zuversichtliche Menschen. Menschen, die einander und Fremden nicht mit Vorurteilen und Angst begegnen“, so Jung. EKHN / Marcel Schilling 19 AUS DEM LEBEN DER LUTHER-GEMEINDE NEUES AUS DEM LUTHER-KV »Wenn ich Worte habe ...« D ie Luthergemeinde hat die im vergangenen Sommer frei gewordene Wohnung hinter dem Gemeindehaus ab dem 1.1.2016 an ein Flüchtlingspaar aus Syrien vermietet. Das hat der Kirchenvorstand (KV) in seiner Dezember-Sitzung entschieden. Damit will die Luthergemeinde ein Zeichen zur Aufnahme und Integration von Flüchtlingen leisten. (Einen ausführlichen Text über unsere neuen Nachbarn lesen Sie auf Seite 22.) zum bereits barrierefreien Gemeindehaus zu gewährleisten. Den Wunsch der Stadt, dass sich die Gemeinde an der Absenkung der Bordsteine finanziell beteiligt, hat der Kirchenvorstand abgelehnt. Die Luthergemeinde hat neue Nachbarn – Flüchtlinge aus Syrien I n seiner ersten gemeinsamen Sitzung mit dem Kirchenvorstand der Thomasgemeinde am 11.2. hat der KV der Luthergemeinde die gemeinsame Pfarrdienstordnung beschlossen. Sie regelt die Zusammenarbeit von Pfarrerin Dagmar Sydow und Pfarrer Hans Ulrich Hoffmann-Schaefer. Danach übernehmen sie die Gottesdienste je zur Hälfte. In der Pfarrdienstordnung ist auch festgehalten, wie die Kindergartengottesdienste und die Gottesdienste im AWOSeniorenheim verteilt werden, wer die Seelsorge im AWO-Seniorenheim wahrnimmt und wie der Konfirmandenunterricht erteilt wird. Die Konfirmation findet in der Lutherkirche statt. Es kann dazu auch eine Konfirmation in der Thomaskirche geben, wenn dies der KV der Thomasgemeinde beschließt. Ziel der Pfarrdienstordnung ist, die Zusammenarbeit der beiden Gemeinden zu intensivieren. Marcel Schilling D er KV wird wie angekündigt die Entscheidung aus dem vergangenen Frühjahr, den Gottesdienst von 10 Uhr auf 11 Uhr zu verlegen, überprüfen. Dafür hat der KV in der Januar-Sitzung eine Befragung der Gemeindemitglieder beschlossen. Der Befragungsbogen an alle evangelischen Haushalte in der Gemeinde wird nicht verschickt, sondern liegt diesem Gemeindebrief bei, um die Portogebühr zu sparen. Grundsätzlich darf jeder im Haushalt, der Mitglied der Gemeinde ist, seine Meinung auf dem Bogen äußern. Der KV bittet darum, dass die ausgefüllten Befragungsbogen bis zum 1. Mai im Gemeindehaus oder nach dem Gottesdienst in der Kirche abgegeben werden. Sie können aber auch in den Briefkasten der Gemeinde in der Friedrich-Naumann-Straße 22 eingeworfen werden. D ie Stadtverwaltung will den Platz vor dem Gemeindehaus, der Eigentum der Stadt ist, an der Straßenseite mit Pollern absperren. Damit soll verhindert werden, dass Autos auf dem Platz parken. Autofahrer sollen stattdessen die ausgewiesenen Parkflächen nutzen. Die Luthergemeinde stimmt den Planungen zu, wünscht aber eine Absenkung der Bordsteine, um einen Zugang Erste gemeinsame KV-Sitzung von „Thomas“ und „Luther“: Jürgen Gebhardt, Sabine Tesch, Claus Krach, Dieter Rüter, Saskia Walter. 20 W ir haben neue Nachbarn! Ali Osso und Zakie Shiek Nabo heißen die beiden. Sie wohnen in der Wohnung der Luthergemeinde direkt hinter dem Gemeindehaus. Die Wohnung war vergangenes Jahr frei geworden. Ali und Zakie sind verheiratet und kommen aus Syrien. Seit ein paar Wochen haben sie eine Aufenthaltserlaubnis für drei Jahre. „Willst Du zurück nach Syrien?“ Ali Osso zögert. Er erzählt von seiner glücklichen Kindheit, von der wunderschönen Landschaft, dem warmen Wetter. Sein Blick wandert zum Fenster. Es regnet. Da muss er lachen. Deutschland ist gut, sagt er. Er wollte immer hierher. Ali Osso und Zakie Shiek Nabo sind kurdische Jesiden – eine Minderheit in Syrien. Was ihnen widerfahren ist, das will Ali Osso irgendwann erzählen. Nicht jetzt. „Wenn ich Worte habe, erzähle ich Dir!“ Die beiden lernen fleißig Deutsch, dennoch ist die Kommunikation nicht leicht. Die SMS mit folgendem Inhalt: „Du musst schnell kommen, lästige Stimmen in Hei21 zung“, will erst entschlüsselt werden. Pfarrer Hoffmann-Schaefer, seit neustem auch als Heizungswartungsdienst unterwegs, muss dann schon mal mit dem Entlüftungsschlüssel die Stimmen aus dem Heizkörper zum Schweigen bringen. Als Zakie Shiek Nabo die Wohnung zum ersten Mal gesehen hatte, musste sie sich kurz am Fensterbrett festhalten. „Für uns?“ Ihre syrische Freundin Mervat übersetzte damals ins Arabische: „Ja, für Euch!“ Was es bedeutet, eine neue Heimat in der Fremde zu finden, ein unbekanntes Land zu verstehen, in dem alles vertraglich und behördlich geregelt werden muss – Telefonund Stromanschluss, An- und Ummelden, Rundfunkbeitrag usw. – das sehen wir Begleiter nun durch ihre Augen. Sie sind froh und erleichtert hier zu sein. Jetzt brauchen sie ein paar gute Nachbarn. Uns. Katja Hudelmaier AUS DEM LEBEN DER LUTHER-GEMEINDE AUS DEM LEBEN DER LUTHER-GEMEINDE Bratwurst trifft Falafel – facebook trifft ÖFO Integrationshelferinnen und -helfer gesucht! Kochaktion mit Flüchtlingen im Gemeindehaus St. Alban F alafel trifft Bratwurst, so nannten wir, eine kleine Gruppe auf Facebook, das Event, welches das Kochen und Kennenlernen zwischen den Kulturen fördern sollte. Dank der Hilfe der ökumenischen Flüchtlingshilfe konnten wir dieses Vorhaben umsetzen und erlebten, zusätzlich zu den kulinarischen Genüssen, ein kulturelles „Highlight“. Der Einladung folgten ca. 40 Menschen aus der Flüchtlingsunterkunft in der EllyBeinhorn Straße. Zusätzlich zu deren grandiosen Kochkünsten brachten Sie auch jede Menge gute Laune und sehr viel Spaß am Austausch mit. Es gab Sauerkraut und Bratwurst, Falafel, Milchreis, eine Joghurtsuppe, selbstgemachte Teigtaschen, arabischen Salat und andere Köstlichkeiten. Dieses lebendige und aufgeschlossene Event hat mir so viel Freude bereitet, dass das nächste sicher nicht lange auf sich warten lässt! Pierre Jeziorski 22 Die ÖFO sucht weitere Ehrenamtliche D ie Ökumenische Flüchtlingshilfe Oberstadt sucht Integrationshelferinnen und -helfer. Aber was ist das? Was bedeutet das? Ich denke, diese Aufgabe füllt jeder auf seine Art aus. Ich bin eine Integrationshelferin für A.. Er ist aus der zentralafrikanischen Republik, seit Juni letzten Jahres wohnt er in der Flüchtlingsunterkunft in der Elly-BeinhornStraße. Ich hoffe, nicht mehr lange. Wir suchen ein Zimmer in einer WG, nächste Woche dürfen wir „vorsprechen“. Ich habe mich nicht bewusst dazu entschieden, A.’s „Patin“ zu werden. Es ist einfach passiert. Wir haben uns im Café Kontakt kennengelernt. Dann kam das Gartenprojekt in der Flüchtlingsunterkunft. A. ist stark und groß: 1 Meter 90. Er gräbt mit einem Lächeln den steinharten Boden um. Er schuftet, bis alles fertig ist. Er ist so hilfsbereit und dabei so zurückhaltend. Er hat mich beeindruckt. Er lernt nicht so schnell Deutsch, es ist schwierig. Wir sprechen Französisch mit einander. Irgendwann fing es dann an: „Kati, j’ai une lettre“. Ich wurde Briefe-Übersetzerin und Formularausfüllerin. Plötzlich liest man Briefe, die eigentlich privat sind: wie viel Geld er im Monat bekommt, welche Probleme es vielleicht gibt. Dann hatte ich zufällig die Gelegenheit, ihn in einem Betrieb als Praktikant unterzubringen. Arbeitserlaubnis beantragen, Steueridentifikationsnummer, Kranken- und Sozialversicherung. Wie hätte er das alleine regeln sollen? Dazu braucht es unsere Hilfe und unsere Nächstenliebe. „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größ- te unter ihnen“ (Korinther 13, 13). Inzwischen kochen wir gelegentlich zusammen. Er hilft, wenn andere Flüchtlinge umziehen und starke Arme brauchen. Nach und nach erzählt er seine Geschichte. Sie ist privat. Sie ist traurig, schrecklich, schwer zu ertragen. Ich kann nur zuhören. Mehr will er auch nicht. Das Vertrauen wächst. Er weiß, er kann kommen, wenn er sich alleine fühlt, wenn es ein Problem gibt. Oder aber er ruft an und sagt: „Kati, j’ai une lettre“. Ich frage dann „Guter Brief oder schlechter Brief?“ und er sagt: „Ich glaube gut“. Wenn Sie sich vorstellen können, einem Flüchtling oder einer Familie zu helfen, hier Fuß zu fassen, kommen Sie in unser Café Kontakt und sprechen Sie uns an. Es findet jeden zweiten Samstag um 15 Uhr im Luther-Gemeindehaus statt. Oder schreiben Sie eine Mail an [email protected] Wenn Sie helfen wollen, helfen wir Ihnen gerne. Katja Hudelmaier Termine Café Kontakt 23 AUS DEM LEBEN DER LUTHER-GEMEINDE Freitagskirche – ganz schön anders » Jugendliche feiern Jugendgottesdienst in der Lutherkirche Wie einen seine Mutter tröstet.« Mit dem Bibelzitat der Jahreslosung (Jes 66,13) wagte sich die Vorbereitungsgruppe des Stadtjugendpfarramtes an ein Thema, das nicht der Spaßkultur entnommen ist. Und trotzdem machten die Jugendlichen, die an einem Freitagabend im Februar zum Jugendgottesdienst in die Lutherkirche gekommen waren, interessiert mit. Sie überlegten sich Situationen, in denen sie schon mal Trost gebraucht hatten: beim Tod eines lieben Angehörigen, bei schlechten Noten oder ungerechter Behandlung von Lehrern. Was wünscht man sich, wenn man Trost braucht? Eine Antwort war z.B. „Ich brauche eine Person, die bei mir ist, in meiner Nähe, die mich tröstet.“ Das von Jugendlichen und jungen Erwachsenen vorbereitete Thema wurde umrahmt mit einfühlsamen Liedern von der Musikgruppe „Halb so wild“. Freitagskirche – ganz schön anders! Hans Ulrich Hoffmann-Schaefer AUS DEM LEBEN DER LUTHER-GEMEINDE Der Mensch … ist ein Beziehungswesen Die Neujahrsempfang der Mitarbeitenden der Luthergemeinde „Gemeinde sein – miteinander im Gespräch bleiben“ – das Motto beim Neujahresempfang der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Luthergemeinde. » Der neue Kinderchor hatte seinen ersten Auftritt in der Lutherkirche am 27.2. bei einem Taufgottesdienst. 24 amtlich Mitarbeitende der Luthergemeinde am 15. Januar zusammen und redeten über Gott und die Welt. So viele, wie noch nie. Und getreu dem Motto, „ich rede heute mit jemandem, den ich noch nicht kenne“, mischten sich Junge und Alte, „Kindergottesdienstler“ und Gemeindebriefausträger, Kirchenvorsteherinnen und Erzieherinnen, Flüchtlingshelfer, Sternsingerinnen und „Besuchsdienstler“. Nach fast vier Stunden war dann für viele Schluss – aber nur, weil die Kinder, die mitgekommen waren, ins Bett mussten. Und auch die waren alle der Meinung: „Es hätte gerne noch länger gehen können.“ Marcel Schilling Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.« So lautet die Losung für das neue Jahr 2016. Der Vers aus Jesaja 66, 13 ist ein Bekenntnis dazu, dass Gott eine Beziehung zum Menschen aufbauen will. Denn der Mensch ist kein Wesen, das alleine leben könnte. Der Mensch – er ist ein Beziehungswesen. Und er benötigt nicht nur Beziehungen zu den Menschen in seiner Umgebung. Er ist angewiesen auf die Beziehung zu Gott. Denn nur Gott kann dem Menschen wahren Trost spenden in Zeiten von Hass und Terror. Diese Gedanken von Pfarrer Hans Ulrich Hoffmann-Schaefer bildeten den Auftakt für den Neujahrsempfang im Gemeindehaus – und prägten das, was dann kommen sollte. Bei Spießbraten und Kartoffelsalat, bei einem Glas Wein, Apfelsaft oder Wasser saßen etwa 80 ehrenamtlich und haupt25 AUS DEM LEBEN DER LUTHER-GEMEINDE AUS DEM LEBEN DER LUTHER-GEMEINDE Arktische Temperaturen und Dancing Queens »Glohohohoja in excelsis Theo« G Sammelten mehr als 1.000 Euro für notleidende Kinder in Brasilien – die Sternsinger der Luthergemeinde. Konfifahrt der Mainzer Gemeinden nach Ebermannstadt Workshops, die übrig blieben, waren einer über Gruppenspiele und einer über die Herstellung der Fußbälle in Pakistan. Die Bedingungen, unter denen die Kinder und Erwachsene dort arbeiten müssen, sind untragbar. Es gibt geringe Verbesserungen durch den Fair Trade-Handel. Die Arbeiter erhalten einen etwas höheren Lohn, aber er ist noch viel zu niedrig. Am ersten Abend gab es eine Konfi-Challenge. Die Konfis der einzelnen Gemeinden traten gegeneinander an und mussten verschiedene Herausforderungen bestehen, zum Beispiel möglichst schnell ein Puzzle lösen. Das war ganz nett, auch wenn wir nur Dritt- oder Viertletzter wurden. Am nächsten Abend trat ein Zauberer auf. Das habe ich zuletzt im Kindergarten erlebt, aber er hat sich sehr bemüht. Am letzten Abend gab es eine Disco. Wir haben unter den Pfarrerinnen, Pfarrern, Betreuerinnen und Betreuern des Stadtjugendpfarramts einige Dancing-Queens entdeckt. Einige sind älter als mein Vater, aber tanzen deutlich besser. Ich weiß nicht, ob ich das traurig finden soll. anz ehrlich, ich bin nicht der Freizeiten-Typ. Und ich gehe eigentlich auch gerne zur Schule. Deshalb konnte ich der Konfifahrt erstmals nicht viel abgewinnen. Als ich dann auch noch erfuhr, dass es in der Burg in Ebermannstadt nur Gemeinschaftsduschen gibt, sank meine Motivation auf arktische Temperaturen. Aber ich hatte mich angemeldet, deshalb musste ich mit. Einige Stunden später, nach mehreren Staus, kamen wir in der Dunkelheit an. Leider lag sehr viel Schnee, was es nicht einfach machte, mit den Koffern zur Burg zu gelangen. Die Tage hatten immer einen ähnlichen Ablauf. Nach dem Frühstück interner Unterricht für die Konfigruppen der mehr als sieben Mainzer Gemeinden, danach Mittagessen, am Nachmittag verschiedene Workshops zum Thema Fairness und Unfairness. Ich habe die Workshops gewählt, in denen die wenigsten Hechtsheimer waren. Ich hatte den Eindruck, der Testosteronspiegel in dieser Gruppe war etwas zu hoch. Was man leider regelmäßig gehört hat. Die Daphne Irene Schütze 26 Sternsinger sammeln mehr als 1.000 Euro für Brasilien D tig ab. Und rühren manchen Patienten zu Tränen. Am Samstag und Sonntag ziehen dann Janni, Ben, Mathilda, Sybille, Jori, Ferdinand, Charlotte, Eni, Eva, Julia, Sophia, Franziska, India, Emmy und Juno durch die Luthergemeinde, teilweise zu Fuß, teilweise mit dem Auto – begleitet von Christa Wollstädter und Hilke Schröder-Rumsfeld. Sie klingeln an fast 40 Haustüren, verheißen Gottes Segen fürs neue Jahr und bitten um eine Spende für notleidende Kinder. Eine Woche später, es ist Sonntag, die Glocken verstummen. 12 der 15 Sternsinger ziehen singend in die Lutherkirche ein: „Wir kommen daher aus dem Morgenland. Wir kommen geführt von Gottes Hand. Wir wünschen euch ein fröhliches Jahr, Kaspar, Melchior und Balthasar.“ 1.100 Euro haben sie gesammelt, die Sternsinger der Luthergemeinde, an drei Tagen im Januar. 1.100 Euro, mit denen sich einiges Gutes tun lässt. Marcel Schilling ass Lutheraner gerne Kirchenlieder singen, das wissen schon die Kleinsten. Und das demonstrieren Eny, Franzi und Juno mit Inbrunst: „Glo-ohohoho-o-ohohoho-o-ohohoho-oja – in excelsis Theo“, so schallt es durch den Wagen, mit dem wir an einem Samstagnachmittag Anfang Januar unterwegs sind. Emmy ist auch dabei, katholisch und singt mindestens genauso laut – sie ist ja schon das zweite Jahr mit dabei. Und die Sternsinger sind schließlich ein ökumenisches Projekt der Gemeinden in der Oberstadt – evangelisch oder katholisch, das spielt hier und jetzt keine Rolle. Die Sternsinger sind wieder los – und sammeln Spenden für bedürftige Kinder in Brasilien. Schon am Donnerstag, an Dreikönig, haben sie sich im katholischen Klinikum mit den Kindern von St. Alban getroffen. 16 Kinder sind sie – das reicht für drei Gruppen. Während die eine den Verwaltungstrakt besucht, klappern die anderen die Stationen von oben und unten gleichzei27 AUS DEM LEBEN DER LUTHER-GEMEINDE AUS DEM LEBEN DER LUTHER-GEMEINDE Das Krippenspiel – ein Stück mit vielen Hindernissen Die Schauspieler Jori, Janni und Ferdinand im Exklusiv-Interview Selten war das Krippenspiel so originell wie an diesem Heiligabend – dabei begannen die Vorbereitungen mit einem Riesenproblem. Niemand der Kinder wollte die Rollen von Maria und Josef spielen. Erzähler dagegen, das wollten viele sein. Aus den Umständen hat Regisseur und Autor Michael Hain das Beste gemacht und die Probleme kurzerhand zum Thema des Krippenspiels gemacht. Dass aus den wechselnden Szenenbildern dann doch eine ganze Weihnachtsgeschichte wurde, das hat Hain auch den Schauspielern zu verdanken. Drei von ihnen, Jori Rumsfeld, Ferdinand Mayer und Ben Baumhäkel, fiel eine besondere Rolle zu. Sie übernahmen die Rolle der „Regisseure“ und „Kulissenschieber“ und sorgten dafür, dass alles ganz im Sinne des Autors über die Bühne ging. Jori und Ferdinand sowie Joris Bruder Janni, genannt das „Schaf“, haben sich jetzt in einem Exklusivinterview den Fragen von „Alles in Luther“ gestellt: das Krippenspiel aufführen sollten. Dann kam das entscheidende Stichwort von Michael: „Wir spielen das Stück so, als hätten wir nichts geprobt – bis auf die Texte. Und die Bilder machen wir, wie in einem Comic, z.B. brauchen wir auf dem Weg nach Betlehem einen Esel, Maria und Joseph.“ Nach und nach verstanden wir den Text und wir spielten einfach los. Während des Krippenspiels kapierten dann alle den Text, und wir verbesserten ihn und brachten ein paar Witze rein, wie dass Janni immer, wenn das Wort Schaf gesagt wird, ,,Mäh“ sagt. Was war cool an eurer Rolle? Wolltet ihr sie sofort übernehmen? Ferdinand: Vor der ersten Probe fanden wir die Rolle richtig toll, doch bei der ersten Probe nicht mehr. Denn wir hatten nicht so viel zu tun, und uns war manchmal langweilig bei der Probe. Doch dann hatten wir ein paar mehr Aufgaben, wie z.B. die Kostüme, und am Schluss fanden wir die Rolle sehr cool. Jori: Ja, war echt cool, dass wir die Chefs waren. Janni: Ich fand es cool, die ganze Zeit als Schaf reinzurufen. Alles in Luther: Wie war´s bei der ersten Probe? Wie fandet ihr den Text von Michael Hain? Janni: Die erste Probe war nicht so interessant. Den Text fand ich aber sehr, sehr lustig. Jori: Gut, da man zuhören musste. Bei den Proben danach konnten wir nicht so viel machen … da mussten wir oft warten. Das Licht zum Beispiel wurde erst bei der Generalprobe richtig gebraucht. Ferdinand: Bei der ersten Probe war es sehr chaotisch, und viele haben sich über den Text aufgeregt, weil sie das mit den Bildern nicht verstanden haben. Wir haben’s auch nicht verstanden; wie wir die Bilder so schnell auf- und wieder abbauen sollen. Als Michael Hain, der Regisseur, uns dann noch erzählt hat, dass wir ohne Kostüme auf der Bühne sitzen, wusste niemand mehr, wie wir Wie war es bei der Generalprobe? Hat eigentlich alles geklappt? Oder gab es noch viele „Baustellen“? Und wart ihr an Heiligabend sehr nervös, als die Glocken läuteten? Janni: Ich war nicht sehr nervös. Jori: Na ja, bei der Generalprobe ist noch einiges schief gegangen. Ferdinand: Also, es gab noch ein paar Baustellen, aber die konnten wir durch ein paar Tricks lösen. Die schwersten Dinge waren, dass manche ihren Texte nicht konnten und 28 dass es bei manchen Bildern noch Fehler gab, z.B. dass die kleinen Engelchen immer näher an die Krippe gerückt sind. Wir haben das Problem zum Glück gelöst, indem wir einen großen Klebestreifen auf den Boden geklebt haben. Der diente dann als Grenze. Seid ihr denn beim nächsten Mal wieder dabei? Jori: Das muss ich mir noch überlegen, es hängt sehr von der Rolle ab … Janni: Wahrscheinlich schon. Ferdinand: Ja, auf jeden Fall!!! Und während des Krippenspiels? Ist da alles so gelaufen, wie Michael und ihr es euch gedacht habt? Jori: An Heiligabend lief alles sehr gut bis auf ein paar Kleinigkeiten, nur Michael kam etwas spät. Da war ich nervös … Ferdinand: Ja, es hat relativ gut geklappt. Manche Sachen haben wir durch Fehler bisschen anders gemacht. Aber wir glauben, insgesamt sah es ganz gut aus. Die Fragen stellte Marcel Schilling 29 AUS DEM LEBEN DER LUTHER-GEMEINDE Von Baustellen, Tablets und rhoihessischem Wein Kreppelkaffee in der Thomasgemeinde wieder voller Erfolg W ie jedes Jahr waren die Senioren Claudia Braun dann mitteilen, dass sowohl der Luthergemeinde wieder zu die „Kirchenmaus“ (Dagmar Sydow) als Gast bei der Fastnachtssitzung auch Dunja Weber (Jokusgarde) mit ihrer der Thomasgemeinde. Traditionsgemäß be- Tanzeinlage wegen Krankheit ausfallen. Bei gann die Sitzung mit dem „Einzug der Krep- dem Schunkel-Medley wurde eifrig mitgepel“. Erstmals nicht mit den Diakoniefrau- sungen und – na klar – geschunkelt. Weiter en, die all die Jahre zuvor immer liebevoll all ging es mit „Rhoihesse Woi“, der Maindie Vorarbeiten gezer Coverversion leistet hatten, die von „Griechischer für einen erfolgreiWein“. Auch der chen Nachmittag „Maurer aus Bernotwendig sind. lin“ Karl Hermann Aber für ihren (Jürgen Steffen) unermüdlichen trat wieder auf, Einsatz in der Verdiesmal mit einem gangenheit gab´s Vortrag über die ein dreifach donvielen Baustellen nerndes „Helau“ in Mainz, die Graals Dankeschön. bungsarbeiten in Durch das Sitzungspräsidentin Claudia Braun ehrt Petra Fi- der Johanniskirche bunte Programm scher und Walter Pollet für die schönsten Kostüme – eigentlich sollte führte in souverä- beim Kreppelkaffee. Foto: Klaus Schupp ja nur eine Fußner Weise wieder bodenheizung insClaudia Braun – musikalisch begleitet von talliert werden – und über andere „Bauunder Gruppe „Halb so wild“, der Band des fälle“. Der „kirchliche Hausmeister“ (Hans Stadtjugendpfarramts. Zunächst spielte sie Ulrich Hoffmann-Schaefer) berichtete, wie das Lied „Die kleine Kirche“ nach der Me- schwierig es heute ist, ehrenamtliche Helfelodie „Die kleine Kneipe“ mit eigenem, auf rinnen zu finden. Außerdem dürfe man „Ich die Kirche bezogenen Text. Aus dem „Pro- liebe Kinder“ auch nicht mehr sagen, und tokoll“ (Marcus Grass) erfuhren wir wieder die ständige Beschäftigung mit Smartphoso einiges aus der Stadt (überall Baustellen, ne und Tablet sei ziemlich nervig. Mit dem Schiersteiner Brücke, Hechtsheimer Bür- Dank von Claudia Braun an alle Mitwirkengerhaus oder Fremdenhass) und aus der den endete ein unterhaltsamer Nachmittag Gemeinde (50 Jahre Thomaskirche, Flücht- mit „Im Schatten des Doms“. linge). Danach berichtete „en Meeenzer Vielen Dank der Thomasgemeinde. Wir Feuerwehrmann“ (Wolfgang Schneider) von haben uns wieder sehr wohl gefühlt und den schweren Prüfungen, denen man auch hoffen auf einen genauso schönen Kreppelals Freiwilliger unterzogen wird. Es folgten kaffee 2017. bekannte Schlager, deren Refrains von allen Margit Klein kräftig mitgesungen wurden. Leider musste 30 »Komm doch mal vorbei« Kindergottesdienst für Schulkinder und Kita-Kinder in der Kirche Für Kindergartenkinder: Für Schulkinder: Einmal im Monat treffen wir uns zum Kindergottesdienst für Kindergartenkinder. Wir starten den Gottesdienst zusammen mit den Erwachsenen in der Kirche und ziehen während des Liedes vor der Predigt in den Kigo-Raum nebenan. Dort singen, beten und spielen wir zusammen. Wir hören oder sehen mit dem Erzähltheater „Kamishibai“ eine Geschichte aus der Bibel. Dazu basteln und sprechen wir in der Gruppe. Anschließend gibt es Getränke und Süßes beim Kirchencafé. Auch alle Schulkinder sind herzlich eingeladen zu unserem „Kigo für Große“. Dieser findet immer parallel zum Kindergottesdienst für Kindergartenkinder in der Kirche statt. Wir besprechen eine Geschichte aus der Bibel und diskutieren, wie sie in unser heutiges Leben passt. Aktuell beschäftigen uns die Flüchtlinge, Schuld und Vergebung, Passion und Ostern, unsere Wurzeln (wo kommen wir her?) sowie Gott in der Welt (was hat mein Leben mit Gott zu tun?). Wir vom Kigo-Team freuen uns auf Euch! Unsere Termine bis zum Sommer: 13. März, 17. April, 8. Mai, 19. Juni und 10. Juli, jeweils um 11 Uhr in der Lutherkirche 31 AUS DEM LEBEN DER LUTHER-GEMEINDE Was wir nicht alles für den Herrn Kardinal tun … Gottesdienst im Stadtpark an Pfingsten wird dieses Jahr ausfallen W viele katholische Schwestern und Brüder dem Festgottesdienst zu Ehren des Kardinals beiwohnen. Die Idee, den Gottesdienst im Stadtpark auf den Nachmittag zu verschieben, ließ sich leider nicht realisieren. Zum einen gab es Terminschwierigkeiten mit den Musikern, zum anderen logistische Probleme. Aus Verständnis für die katholischen Schwestern und Brüder und aus Respekt für Kardinal Lehmann verzichten die evangelischen Gemeinden dieses Jahr auf einen ökumenischen Gottesdienst im Freien. Denn ohne die Katholiken ist Pfingsten wie ein Fest nur mit halber Familie. Ein Teil fehlt. Wie die protestantischen Gemeinden den Pfingstmontag jetzt feiern, das werden die jeweiligen Kirchenvorstände entscheiden. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Im kommenden Jahr wird es am Pfingstmontag wieder einen ökumenischen Gottesdienst im Stadtpark geben. Mit oder ohne Kardinal. Marcel Schilling er das Glück hat, 80 Jahre alt zu werden und ein kirchliches Amt innehat, dem kann es passieren, dass ihm zu Ehren ein Festgottesdienst ausgerichtet wird. So ergeht es dem katholischen Bischof von Mainz, Karl Kardinal Lehmann. Er vollendet am Pfingstmontag, den 16. Mai, sein 80. Lebensjahr. Deshalb wird es an diesem Tag um 10 Uhr im Mainzer Dom einen Festgottesdienst geben. Normalerweise findet am Vormittag des Pfingstmontags im Stadtpark aber immer der ökumenische Gottesdienst der Oberstadtgemeinden statt. Zu dem Gottesdienst unter freiem Himmel kommen gewöhnlich 700 bis 800 Christen aus dem ganzen Stadtgebiet, um an die Entstehung der UrKirche zu erinnern und das Verbindende der Konfessionen zu feiern. Dieses Jahr ist ein gemeinsamer Gottesdienst der katholischen und evangelischen Gemeinden der Oberstadt an Pfingstmontag wegen des Festgottesdienstes für Kardinal Lehmann aber nicht möglich. Denn verständlicherweise wollen Wer hat Lust auf ein Familienwochenende? Ausflug in die Jugendherberge Sargenroth vom 10.-12. Juni D Anreise ist zum Abendessen am Freitag, Abreise nach dem Mittagessen am Sonntag. Auch eine Anreise am Samstag ist nach Absprache möglich. Übernachtung mit Vollpension: pro Übernachtung und Person 29, 50 € (Kinder zwischen 3 und 14 Jahren zahlen die Hälfte, und Kinder unter 3 Jahren sind umsonst, ab dem dritten Kind frei). Eventuelle Eintritte übernimmt die Gemeinde. Wer gerne mitfahren möchte, melde sich bitte verbindlich bis spätestens 14. April bei Pfarrerin Dagmar Sydow an: pfrin.sydow@ thomasgemeinde-mainz.de oder 061319 72 74 12 ie Jugendherberge Sargenroth liegt wunderschön gelegen im nahen Hunsrück. Spielplatz, große Spielund Rasenflächen, Spielzimmer, Tischtennis, Kicker, Waldwerkstatt und auch ein hauseigenes Hallenschwimmbad sind vorhanden. Dort haben wir vom 10. bis 12. Juni eine Anzahl von 3-, 4- und Mehrbettzimmern reserviert. Das Tagesprogramm können wir gemeinsam absprechen. Z.B. können wir Ausflüge machen zur Ruine Schmidtburg, die Schiefergrube „Herrenberg“ besichtigen oder die rekonstruierte „Keltensiedlung Altburg“. Auch der Hochwildschutzpark in Rheinböllen ist nicht weit und lohnt einen Besuch. NEUERÖFFNUNG Moderne Kinderzahnarztpraxis in Mainz in der Berliner Siedlung. Das Zahnarztteam Zahnshine freut sich auf Ihre Kinder! Dr. med dent. Shafiei - und Jugendzahnheilkunde Berliner Straße 39 . 55131 Mainz Tel.: 06131-216 70 22 . Fax 06131-216 70 24 shafi[email protected] . www.zahnshine.net Öffnungszeiten: Mo-Do 9-13h 14-18h Fr 8-14h Sa 9-13h (nach Terminvereinbarung) Eigene Parkplätze vorhanden 32 33 TERMINE & INFOS IN LUTHER Konfirmation 2017 Im März werden diejenigen Jungen und Mädchen angeschrieben und zum neuen Konfirmandenunterricht eingeladen, die im Jahr 2017 konfirmiert werden. Wer zum Jahrgang 2002/2003 gehört, in die 7. Klasse geht und bis April noch keine Einladung erhalten hat, aber gerne konfirmiert werden möchte, melde sich bitte im Gemeindebüro. Das erste Treffen der neuen Konfi-Gruppe ist am Samstag, den 21.5. im Luthergemeindehaus. Danach treffen sich die Konfis einmal monatlich immer samstags. Kreuzweg Wieder laden die evangelischen und katholischen Gemeinden der Oberstadt zum gemeinsamen Kreuzweg ein. Diesmal geht es am Gemeindehaus der Thomasgemeinde los: Freitag, 18.3. um 17.00 Uhr. Himmelfahrt Am Donnerstag, 5.5., Christi Himmelfahrt, laden wir alle Gemeindeglieder ein zum Internationalen Kirchenfest in der Altmünstergemeinde. Der Gottesdienst beginnt um 11.00 Uhr und findet in der Altmünsterkirche, Münsterstraße 25 statt. Kleidersammlung für Bethel Vom 4.4. bis 8.4. sammeln wir wieder Kleider für Bethel. Gut erhaltene Kleidung, Wäsche und Schuhe können in Säcken im Gemeindehaus abgegeben werden. Leere Säcke sind im Gemeindehaus erhältlich. FREUD UND LEID IN LUTHER Kinderbibeltag Am Samstag, den 2.7. treffen sich von 10.00-14.00 Uhr Kinder im Grundschulalter zu „bibel-aktiv“, um biblische Geschichten neu lebendig werden zu lassen. Wir spielen, singen, bauen Lego, basteln und essen auch gemeinsam im Thomasgemeindehaus, Berliner Str. 37a. Am Tag darauf, Sonntag, den 3.7. findet um 10.00 Uhr ein Familiengottesdienst statt, der die Erlebnisse des Kinderbibeltages aufgreift. Hochzeitsjubiläen Immer wieder bemerken Gemeindeglieder, dass die Gemeinde bzw. die Pfarrerin oder der Pfarrer nicht zu Hochzeitsjubiläen gratuliert. Besonders bei Goldenen und Diamantenen Hochzeiten ist dies für manche unverständlich. Der Grund dafür ist: Wir haben in der Gemeindegliederkartei nicht bei allen die vollständigen Daten, vor allem die Eheschließungsdaten fehlen uns, so dass wir in vielen Fällen gar nicht wissen, wer wann sein Ehejubiläum feiert. Deswegen die Bitte: wer die Gratulation der Gemeinde möchte, bzw. dass den Angehörigen (z.B. den eigenen Eltern) gratuliert wird, der melde sich im Gemeindebüro und gebe uns das Datum des Jubiläums und den Wunsch zur Gratulation bzw. des Besuches weiter. Wir kommen gerne zu Ihnen! Außerdem kommen wir gerne dem Wunsch zu einem Segensgottesdienst oder einer Segensandacht an diesem Tag nach. Melden Sie sich! Vielen Dank! Getauft wurden: am 15.11.2015 am 29.11.2015 am 20.12.2015 am 17.01.2016 am 28.02.2016 Tim Windfelder Benjamin Mehl Ida Lörke Marie Petters Antonius Bastian Getraut wurden: Carmen Sophie und Nicolaus Maximilian Mann am 3.10.2015 Aus unserer Gemeinde sind verstorben: Helena Wegel Dr. Dietrich Boesenberg Ilse Jochim Gerd Schläfer Dr. Armin Ruppert am 11.11.2015 am 08.12.2015 am 19.12.2015 am 29.01.2016 am 02.02.2016 Ihre Pfarrer Hans Ulrich Hoffmann-Schaefer und Dagmar Sydow Kinderchor Immer mittwochs um 17.15 Uhr treffen sich Kinder ab 6 Jahren (ab der Grundschule) mit Sina Herrmann zum Kinderchor. Wer Lust hat, kommt vorbei – und singt einfach mit! r 34 35 UNSERE VERANSTALTUNGEN IN LUTHER LUTHER-STECKBRIEF Bücherei Brigitte Diehl, Telefon: 5 35 00 Margit Klein, Telefon: 8 13 40 Gisela Schleicher, Telefon: 57 36 77 mittwochs 15.00 - 17.00 Uhr im Gemeindehaus Flötenensemble (FLuTho) Silke Wüllner, Telefon: 2 12 36 97 dienstags 18.00 Uhr Kindergottesdienst Hilke Schröder-Rumsfeld, Tel: 97 29 374 Raffael Kalisch, Tel: 0163 – 87 77 892 (1-7 Jahre und ab 8) 13.3., 17.4., 8.5., 19.6., 10.7., jeweils 11.00 Uhr in der Lutherkirche Konfirmandenunterricht Pfarrer Hans Ulrich Hoffmann-Schaefer und Pfarrerin Dagmar Sydow samstags 9.00 - 15.00 Uhr einmal im Monat Literaturkreis 60 plusminus Elke Best dienstags 15.30 - 17.00 Uhr jeden ersten Dienstag im Monat Nachmittagsgottesdienst mittwochs 16.00 Uhr Vincenz-Hospital, An der Goldgrube Ökumenischer Bibelkreis Pfarrer Radecke und Mechthild Heiner montags 20.00 Uhr jeden zweiten und vierten Montag im Monat, Pfarrsaal St. Alban Hobbys: Nähen, Aktivitäten in der Natur, Zeit mit Freunden verbringen, Reisen. »Alles in Blech« Lutherbläser Marcel Schilling, Telefon: 92 51 67 13.4, 11.5., 15.6., 20.7., jeweils 20 Uhr, Luthergemeindehaus Lieblingsbuch: Ich mag verschiedene Bücher, unter anderem „Love does“ von Bob Goff oder auch „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende. Posaunenchor Thomasgemeinde Matthias Schädlich, Telefon: 06 11 - 1 35 50 14 dienstags 19.45 Uhr Thomasgemeinde, Berliner Straße 37a Seniorentreff Hilde Weber, Telefon: 5 43 54 Margit Klein, Telefon: 8 13 40 Hildegard Wolf, Telefon: 22 95 95 jeden zweiten Freitag im Monat, 15.00 - 17.00 Uhr Thomas-Chor Silke Wüllner, Telefon: 2 12 36 97 montags 20.00 Uhr Thomasgemeinde, Berliner Straße 37a Kinderchor Sina Hermann, Telefon: 62 24 263 mittwochs 17.15 bis 18.00 Uhr im Luthergemeindehaus Mareike Euser Tätigkeit in der Gemeinde: 36 Ich arbeite seit 2014 als Erzieherin in der Krippe mit den ein- und zweijährigen Kindern. Lieblingsessen: Hin und wieder ein gutes Steak oder Flammkuchen. Lieblingsbibelstelle: „Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen.“ (Josua 24,15b) Was mich ärgert: Unehrlichkeit. Was mir Kraft gibt: Meine Familie, mein Glaube, aber auch mal ein paar freie Tage. Was ich an der Gemeinde schätze: Ich erlebe die Luthergemeinde als eine sehr offene, herzliche und engagierte Gemeinde. Man fühlt sich sofort wohl. Meine Vision von Kirche: Ein Ort, an dem Menschen zusammen ihren Glauben leben und jeder willkommen ist. 37 38 Sydow Sydow 09.30 11.00 09.30 11.00 So, 03.04.16 Quasimodogeniti So, 10.04.16 Misericordias Domini Thomaskirche mit Abendmahl und Taufe Lutherkirche Petri Sydow 11.00 Mo, 28.03.16 Ostermontag Thomaskirche Lutherkirche mit Abendmahl und Taufe Hoffmann-Schaefer Haub 09.30 11.00 So, 27.03.16 Ostersonntag St. Alban ökumenischer Familiengottesdienst Hoffmann-Schaefer Hoffmann-Schaefer 20.00 Sa, 26.03.16 Karsamstag Thomaskirche mit Abendmahl und Chor Lutherkirche mit Abendmahl und Taufen Sydow mit Ev. Jugend Thomasgemeinde/Forum am Feuer vor der Osternacht Sydow Sydow 09.30 11.00 Fr, 25.03.16 Karfreitag Thomaskirche mit Abendmahl Lutherkirche mit Abendmahl und FluTho Sydow 19.00 Do, 24.03.16 Gründonnerstag Luthergemeindehaus gemeinsam mit Thomasgemeinde, mit Abendmahl und Chor Sydow Sydow 09.30 11.00 So, 20.03.16 Palmsonntag Thomaskirche Lutherkirche Hoffmann-Schaefer Altenheim Göttelmannstraße mit Abendmahl 15.30 Fr. 15.03.16 Thomaskirche Lutherkirche mit Kindergottesdienst (1-6 und ab 7 Jahre) und Kirchencafé hockt und ihnen fast täglich ins Auge springt. Seine kleine Tochter habe sich nämlich früher unter „Zitadelle“ nichts vorstellen können und immer nur gesagt: „Ich will aber nicht rauf auf die Frikadelle“. Oder jene schöne Geschichte von dem kleinen Mädchen, das den Erzieherinnen in der Kita Neues von zu Hause berichtete: „Mama Papa Treppe runterschmeißt. Papa Blut.“ Es soll die Mama einiges an Überzeugungsarbeit gekostet haben, dass die Erzieherinnen nicht gleich die Polizei alarmierten. Das sind ja schöne Geschichten, die ich gerne aufschreibe, aber sie sind nicht meine. Ich hab da kein Copyright drauf. Das Schlimme ist, dass gleichzeitig meine Frauen Druck aufbauen. „Warum veröffentlichst Du nicht Deine Geschichten. Du könntest berühmt werden, 100.000 Exemplare absetzen, auf Lesereise gehen. Und wir könnten uns ein Haus kaufen. Mit Garten.“ „Und ich will ein Haustier haben, Papa!“ Ja, ich bin ein Versager. Wir haben nur einen ollen Mittelklassewagen, wohnen zur Miete und haben nicht mal einen Hamster. Der einzige Vogel, den wir haben, ist meine Meise. Und deshalb versichere ich hier vor meiner Familie, um endlich Ruhe zu haben, vor der Öffentlichkeit und an Eides Statt: Alle meine Geschichten sind erstunken und erlogen. Alles reine Fantasieprodukte. Nie so passiert. Ehrlich. Aufgebauscht und total verzerrt. In Wahrheit sind meine Frau und meine Kinder ganz anders. Ich auch. Aber einen Tipp will ich ehrlicherweise geben: Vorsicht! Alles, was Sie mir sagen, wird im Zweifel gegen Sie verwendet. Von mir. Kein Scheiß. Marcel Schilling 09.30 11.00 I mmer, wenn meine Frau Menschen aus der Gemeinde trifft, sagt sie, die hätten sie so komisch angeschaut. Nach dem Motto: Die arme Frau. Wir wissen ja alle, was sie zu Hause erleiden muss unter diesem Ehemann, der die ganze Familie mit seinen Worten verletzt. Steht ja alles im Gemeindebrief, in seiner Kolumne. Es ist doch wahr, was da geschrieben steht, oder nicht? Nein, die Wahrheit ist eine ganz andere. Die Wahrheit ist – schon lange auf der Strecke geblieben. Denn, Sie werden es nicht glauben: Ich werde zensiert. In diesem freiheitlichen Staat, in dem das Recht auf freie Meinungsäußerung gilt – aber dieses Recht gilt nur theoretisch. Drei überaus misstrauische, kontrollwütige, humorlose Vertreterinnen des gestrichenen Wortes halten mich fest wie in einer Schraubzwinge: „Wo ist der neueste Text? Zeig, was du geschrieben hast!“, „Nein! Das darfst du so nicht drucken, auf keinen Fall“ und „Wehe, das landet in Deiner Kolumne“. Drohungen, die sie ernst meinen. Am allerschlimmsten ist das vernichtende Urteil: „Nee, nicht lustig“. Und wenn ich mich bockig zeige, lässt meine Göttergattin ein paar griechische Namen fallen wie Aristophanes und Lysistrata und „dann mache ich es eben so wie die Frauen von Athen und Sparta. Die haben es ja auch geschafft, ihre Männer weichzukochen.“ Mit anderen Worten: Streik. Eine Lokführerin in meinem Haus! Woher soll ich jetzt den Stoff für meine Geschichten hernehmen? Sicher, ich rede mit meinen Nachbarn, lasse mir Geschichten erzählen von ihren Kindern. So erzählte mir Paul, dass die Bezeichnung „Zitadelle“ in seiner Familie nicht vorkomme – auch wenn sie oben über der Mainzer Altstadt So, 13.03.16 Judica Alles Lüge Hoffmann-Schaefer Hoffmann-Schaefer MA ANNERSTERUM 39 40 24 11.00 Do, 05.05.16 Himmelfahrt 09.30 11.00 09.30 11.00 11.00 So, 22.05.16 Trinitatis So, 29.05.16 1. So. n. Trinitatis So, 05.06.16 2. So. n. Trinitatis 09.30 11.00 15.30 09.30 11.00 09.30 11.00 10.00 11.00 09.30 11.00 15.30 11.00 11.00 So, 12.06.16 3. So. n. Trinitatis Fr, 17.06.16 So, 19.06.16 4. So. n. Trinitatis So, 26.06.16 5. So. n. Trinitatis So, 03.07.16 6. So. n. Trinitatis So, 10.07.16 7. So. n. Trinitatis Fr, 15.07.16 So, 17.07.16 8. So. n. Trinitatis 11.00 Altenheim Göttelmannstraße mit Abendmahl 15.30 Fr, 20.05.16 Thomaskirche anschließend Gemeindefest Lutherkirche Altenheim Göttelmannstraße mit Abendmahl Thomaskirche mit Abendmahl Lutherkirche mit Kindergottesdienst (1-6 und ab 7 Jahre) und Kirchencafé Thomaskirche Familiengottesdienst Lutherkirche mit Abendmahl Thomaskirche Lutherkirche Thomaskirche Lutherkirche mit Taufe, KiGo (1-6 und ab 7 Jahre) und Kirchencafé Altenheim Göttelmannstraße mit Abendmahl Thomaskirche mit Abendmahl Lutherkirche Thomaskirche mit der koreanischen Gemeinde zu deren 30-jährigem Jubiläum Lutherkirche mit Taufe und Abendmahl Thomaskirche Lutherkirche Thomaskirche Lutherkirche wird noch bekannt gegeben Thomaskirche Konfirmation mit Abendmahl Lutherkirche mit Taufe und Abendmahl Thomaskirche Lutherkirche mit Kindergottesdienst (1-6 und ab 7 Jahre) und Kirchencafé Altmünsterkirche Internationales Kirchenfest Thomaskirche Lutherkirche Konfirmation mit Abendmahl Thomaskirche Vorstellung der Konfirmanden Lutherkirche Thomaskirche Luthergemeindehaus Diamantene Konfirmation mit Kindergottesdienst (1-6 und ab 7 Jahre) und Kirchencafé Altenheim Göttelmannstraße mit Abendmahl Mo, 16.05.16 Pfingstmontag 10.00 11.00 09.30 10.00 So, 01.05.16 Rogate So, 15.05.16 Pfingstsonntag 09.30 11.00 So, 24.04.16 Kantate 09.30 11.00 09.30 11.00 So, 17.04.16 Jubilate So, 08.05.16 Exaudi 15.30 Fr. 15.04.16 Sydow Hoffmann-Schaefer Hoffmann-Schaefer Hoffmann-Schaefer Hoffmann-Schaefer Sydow Hoffmann-Schaefer Sydow Sydow Hoffmann-Schaefer Hoffmann-Schaefer Sydow Thomas Thomas Kappesser Park/Sydow Sydow Sydow Sydow Sydow Hoffmann-Schaefer Hoffmann-Schaefer/ Sydow Kappesser Hoffmann-Schaefer Hoffmann-Schaefer Domrös Hoffmann-Schaefer/ Sydow Hoffmann-Schaefer/ Sydow Sydow Hoffmann-Schaefer Hoffmann-Schaefer Hoffmann-Schaefer UNSERE REGELMÄSSIGEN VERANSTALTUNGEN IN THOMAS sonntags 9.30 Uhr montags 18.30 Uhr 20.00 Uhr Meditative Stunde (Reinold Schacht) Thomas-Chor (Silke Wüllner) dienstags 18.00 Uhr FLuTho - Blockflötenkreis im Luthergemeindehaus (Silke Wüllner) Posaunenchor (Matthias Schädlich) Gottesdienst (Abendmahl: 2. Sonntag im Monat) 19.45 Uhr mittwochs 9.30 Uhr 15.00 Uhr Kreativkreis (Gisela Wilke) Seniorennachmittag (Helga Hartmann) jeden 3. Mittwoch im Monat Spielenachmittag (Margot Blaufuß) jeden 1. Mittwoch im Monat donnerstags 19.00 Uhr Gemeindetreff (etwa alle 2 Monate, siehe Veranstaltungen) freitags 18.00 Uhr Stiller Wochenausklang (Friederike und Ernst Böttcher) Singgruppe „Heaven ‘97“ (Claudia Braun) 19.30 Uhr samstags 22 9.00 Uhr Konfirmandenunterricht (monatlich) 23 FREUD UND LEID IN THOMAS THOMAS-STECKBRIEF Konfirmiert werden am 15. Mai 2016: Hannah Haag Alina Schmitt Michelle Steinhauer Timea Jazayeri Tätigkeit in der Gemeinde: Seit etwa zwei Jahren Organistin in der Thomaskirche Aus unserer Gemeinde sind verstorben: Helmut Holz Annemarie Georgensohn Doris Wahl Magdalena Klug Dr. Günter Muth am 02.11.2015 am 08.11.2015 am 19.11.2015 am 10.12.2015 am 30.12.2015 Hobbys: Das tägliche Leben lässt leider viel zu selten Zeit für all das, was ich gerne mache: in der Natur spazieren und lesen. Lieblingsbuch: Ich mag Bücher mit aktuellen Themen. Daher habe ich kein bestimmtes Lieblingsbuch, sondern lasse mich immer wieder aufs Neue überraschen. Lieblingsessen: Suppe jeder Art. Lieblingsbibelstelle: „Schaffe in mir Gott ein reines Herz, und gib mir einen neuen beständigen Geist. Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus.“ (Psalm 51, 12-14) Was mich ärgert: Rücksichtslosigkeit, Egoismus und Neid. Was mir Kraft gibt: Meine Familie und natürlich die Musik. Was ich an unserer Gemeinde schätze: Für eine relativ kleine Gemeinde gibt es so viele musikalische Aktivitäten ganz unterschiedlicher Art! Mir begegnen hier ganz viel Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft - das gefällt mir sehr, so dass ich im Januar Gemeindemitglied in der Thomaskirchengemeinde geworden bin. Meine Vision von Kirche: Ich wünsche mir eine Kirche, in der jeder die Chance bekommt, dabei zu sein, und auf diese Weise seinen passenden Platz in einer Gemeinde findet. 20 21 AUS DEM LEBEN DER THOMAS-GEMEINDE Konfitour 2016 – »Ist das fair?« Burg Feuerstein 20.-23. Januar D ie Konfitour war sehr schön. Es gab gutes Programm, und da wir uns in Bayern befanden, lag auch ziemlich viel Schnee. Wir haben uns auf der Konfitour mit dem Thema Fair/Unfair auseinandergesetzt, und es hat viel Spaß gemacht. Vormittags hatten wir Gemeindeeinheiten, und nachmittags wurden verschiedene Workshops angeboten. Diese waren ziemlich lustig, und dort haben wir auch viele andere Konfis kennengelernt. Der Höhepunkt war aber eindeutig der nicht geplante Feueralarm, der uns am Samstagmorgen um kurz nach ein Uhr aus den Betten geklingelt hat. Zum Glück hat es nicht gebrannt, sondern der Feueralarm wurde aus Versehen ausgelöst. Alles in allem war es trotzdem toll, und ich wäre gerne noch länger geblieben. AUS DEM LEBEN DER THOMAS-GEMEINDE Thomas – Helau Kreppelkaffee am 29. Januar Claudia Braun dankte den anwesenden Diakoniefrauen für ihre jahrzehntelange wertvolle Arbeit in der Thomasgemeinde A lle Jahre wieder – so auch am 29. Januar 2016 – haben Fastnachtaktivisten unter der humorvollen und versierten Leitung von Claudia Braun wieder einen herzerfrischenden Kreppelkaffee gestaltet. Es wurde gesungen, gelacht – die geistreichen Vorträge wurden untermalt und musikalisch verstärkt durch die Band „Halb so wild“ des evangelischen Stadtjugendpfarramtes und nicht zuletzt vom frischen Gesang der Thomas-Gäste. Sie waren gekommen aus der näheren und weiteren Oberstadt, „ökumenisch-buntund fastnachts-bunt“ gewürfelt (Näheres zum Programm bitte weiterlesen auf Seite 30 im Luther-Teil dieses Heftes). Und wir können uns schon freuen auf den Kreppelkaffee 2017 – so Gott will. Friederike Böttcher Hannah Haag, Konfirmandin 18 19 AUS DEM LEBEN DER THOMAS-GEMEINDE Krippenspiel an Heiligabend Weihnachten im Familiengottesdienst A uch wenn die Adventszeit im letzten Jahr temperaturmäßig eher mild in Erinnerung blieb, so war es doch ein sehr kalter Montagnachmittag, an dem sich ein kleiner Haufen krippenspielfreudiger Kinder und Erwachsener in der ungeheizten Kirche traf. Die Gruppe kannte und erkannte sich schnell, da die meisten in den beiden Jahren zuvor bereits beim SpontanKrippenspiel mitgemacht hatten. Doch dieses Jahr sollte richtig geprobt werden. Beim ersten Treffen wurden die Rollen verteilt, und es gab reichlich Gelegenheit, sich in verschiedenen Charakteren auszuprobieren. Ab der zweiten Probe war die Kirche gut geheizt. Das ließ die Kinder ihr Temperament quirlig im Altarraum ausleben. Gab es leise Zweifel, ob das wilde Durcheinander tatsächlich ein zusammenhängendes Stück werden könnte? Die Technik nahm großen 16 Raum ein, und es galt herauszufinden, mit welcher Choreographie bei der Übergabe der Mikrofone das Stolperrisiko am geringsten sein würde. Doch an Heiligabend im Familiengottesdienst zeigte sich der Zauber von Weihnachten im Spiel der Kinder (und Erwachsenen). Alles klappte wunderbar (und mit den Mikrofonen wie am Schnürchen). Im Publikum wurde an den richtigen Stellen gelacht und die Botschaft kam an. Ein sehr gelungener Start ins Weihnachtsfest! Anton kommt rückblickend zu folgendem Schluss: „Ich fand das Krippenspiel so toll, dass ich sehr hoffe, dass ich dieses Jahr einen Platz bekomme.“ Also dann: nach dem Spiel ist vor dem Spiel! Anton und Kerstin Schmitt AUS DEM LEBEN DER THOMAS-GEMEINDE Auf ein Neues! Neujahrsempfang der Thomasgemeinde am 14.Januar 2016 E erzählte sie z.B. von der Konfirmandenarbeit, die gemeinsam mit der Luthergemeinde gestaltet wird. Höhepunkt ist dabei die Konfirmandenfahrt, an der Jugendliche aus mehreren Mainzer Gemeinden teilnehmen (vgl. den Bericht auf der nächsten Seite). Vor allem aber wurde in Pfarrerin Sydows Zusammenschau deutlich, wie viele einzelne Veranstaltungen die kleine Schar der Aktiven im Jubiläumsjahr gestemmt hat. Folgerichtig fanden sich genügend Anwesende spontan als Helfer für den kommenden Kreppelkaffee, als Claudia Braun dafür warb. twa 30 Aktive der Thomasgemeinde fanden sich am 14.1. zum ersten Gemeindeabend im neuen Jahr zusammen, dem traditionellen Neujahrsempfang. Eingeladen waren alle Gemeindemitglieder. Zudem konnten wir auch die ersten Bewohner der direkt benachbarten, neu gebauten Häuser begrüßen. Die Anwesenden ließen sich den herzhaften Linseneintopf schmecken, den die Damen, voran Olga Bernwald und Wanda Brücker-Andrus, organisiert und gekocht hatten. Beide bekamen zum Dank einen Blumenstrauß, den Jürgen Gebhardt im Namen der Gemeinde überreichte. Alle wurden genussvoll satt. In dieser angenehmen Atmosphäre kam man zwanglos ins Erzählen, auch vom letzten Jahr, dem 50-jährigen Jubiläum unserer Gemeinde. Diesem besonderen Jahr widmete sich anschließend auch Pfarrerin Sydow. Ihr bebilderter Jahresrückblick war der nächste Programmpunkt. Mit einigen Bildern Bei Wein, Sekt, Saft und Wasser klang der Abend in gemütlichen Gesprächen aus. Joachim Kneisel 17 AUS DEM LEBEN DER THOMAS-GEMEINDE Der Nikolaus in Thomas Rückblick auf die Adventsfeier am 6. Dezember 2015 AUS DEM LEBEN DER THOMAS-GEMEINDE St. Martin in Thomas Mit Posaunen, Pferd und vielen Laternen ging es am 7. November durch die Berliner Siedlung. T raditionell stand der 2. Advent in der Thomaskirchengemeinde auch im vergangenen Jahr im Zeichen der Adventsfeier mit Adventsbasar. Nach einem stimmungsvollen, vom Thomaschor musikalisch begleiteten Gottesdienst versammelten sich die Gottesdienstbesucher zum anschließenden Beisammensein beim Adventscafé mit einem reichhaltigen Kuchenbuffet (an dieser Stelle ein herzliches Danke an alle „Kuchen-spender“; sämtliche angebotenen Backwerke wurden uns unentgeltlich zur Verfügung gestellt). Nach dem gemeinsamen Singen bekannter weihnachtlicher Lieder besuchte uns zu- dem, dem Tag entsprechend, auch noch der Nikolaus. Zu unserer Freude konnten wir feststellen, dass der Nikolaus an diesem Tag guter Laune war, da junge und ältere Gottesdienstbesucher mit einer kleinen Geschenktüte bedacht wurden. Den Erlös der Adventsfeier möchten wir weiterhin für die Erneuerung der Küche verwenden. Der Kirchenvorstand dankt sehr herzlich allen Helfern, die die Adventsfeier geplant, vorbereitet und durchgeführt haben. Jürgen Gebhardt 14 15 AUS DEM LEBEN DER THOMAS-GEMEINDE NACHRUF Mitten im Leben Nachruf für Doris Wahl Doris Wahl, 28.3.1932–19.11.2015 » Man irrt, wenn man glaubt, dass Schenken eine leichte Sache sei.«(Seneca) Wenn man das obige Zitat noch ergänzt um die Worte, dass es auch keine leichte Sache ist, Menschen zum Schenken zu bewegen, wird man das erfolgreiche Wirken von Doris Wahl im Diakoniekreis und in unserer Gemeinde nur annähernd beschreiben können. Ein Advent in der Thomasgemeinde ohne die Adventssammlung von Frau Wahl zur Unterstützung karitativer Zwecke? Unvorstellbar! Doch leider ist diese Vorstellung im November letzten Jahres für uns durch den plötzlichen Tod von Doris Wahl traurige Realität geworden. In jedem Jahr hat sie sich auf den Weg gemacht, um für den guten Zweck des Adventscafés zu sammeln. Oftmals konnte sie 12 13 die Menschen dazu bewegen, eine kleinere oder auch größere Spende für den guten Zweck zu geben, aber sicherlich hatte sie auch manchmal keinen Erfolg mit ihrem Anliegen. Sie hat sich jedoch nie entmutigen lassen. Eine „Abweisung an der Haustür“ konnte Doris Wahl nicht aus der Bahn werfen; die nächste Haustür würde bestimmt wieder geöffnet werden. „Die Tafel“, Kinder in Not Sri Lanka, Hospiz Mainz-Drais, Kinderschutzprojekt Mainz-Neustadt oder die Hilfe für Eltern tumorerkrankter Kinder stellen nur einige Beispiele von Projekten dar, die unsere Gemeinde durch die erfolgreichen Sammlungen von Frau Wahl unterstützen konnte. Sehr oft haben wir diese Institutionen zur Spendenübergabe mit Doris Wahl zusammen besucht. Diese Besuche waren stets eine Stärkung für sie, da sie den Erfolg ihrer Bemühungen mit eigenen – und dabei fröhlichen – Augen ganz nah erleben durfte. Doris Wahl wird uns als engagierter, hilfsbereiter, aufgeschlossener und fröhlicher Mensch in unserem Gemeindeleben stets in Erinnerung bleiben. Jürgen Gebhardt VERANSTALTUNGEN DER THOMASGEMEINDE Ökumenischer Kreuzweg Der gemeinsame Kreuzweg der Oberstadtgemeinden beginnt dieses Jahr am 18. März um 17.00 Uhr am Thomas-Gemeindehaus. Ostergottesdienste 24. März (Gründonnerstag) 19.00 Uhr Gottesdienst mit Thomaschor, im Luthergemeindehaus, Friedrich-Naumann-Str. 22. 25. März (Karfreitag) 9.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl. 26. März (Karsamstag) 20.00 Uhr Andacht am Feuer zur Eröffnung der Jugend-Osternacht. 27. März (Ostersonntag) 9.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl und Thomaschor. 28. März (Ostermontag) 11.00 Uhr Ökumenischer Familiengottesdienst in St. Alban. Kleidersammlung für Bethel In der Zeit vom 4. – 8. April findet wieder eine Kleidersammlung für Bethel statt. Gut erhaltene Kleidung, Wäsche und Schuhe (bitte paarweise bündeln) können – in Säcke verpackt – während der bekannten Öffnungszeiten im Gemeindehaus abgegeben werden. Leere Kleidersäcke sind im Gemeindebüro erhältlich. Seniorennachmittage 16. März: Weltgebetstag der Frauen aus Kuba (Leitung: Helga Hartmann). 20. April: Erzählcafé „Segen für mein Leben“ – Erinnerung an meine Konfirmation, meine Erstkommunion/Firmung (Leitung: Pfarrerin i.R. Friederike Böttcher und Helga Hartmann). 18. Mai: Bunter Nachmittag im Mai mit Geschichten, Gedichten, Liedern (Leitung: Helga Hartmann). Gemeindetreff 12. Mai, 19.00 Uhr: Zwischen Himmel und Erde Unser Gemeindeglied Peter Schmidt berichtet in Wort und Bild von seiner mehrwöchigen Autoreise im vergangenen Jahr durch das argentinische Patagonien und Feuerland. Geplant ist ein weiterer Gemeindetreff anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der koreanischen Gemeinde. Der Termin stand zur Drucklegung noch nicht fest, bitte beachten Sie unsere Aushänge! 10 VERANSTALTUNGEN DER THOMASGEMEINDE Besondere Gottesdienste Himmelfahrt Die Altmünstergemeinde lädt ein, am 5. Mai um 11.00 Uhr gemeinsam das internationale Kirchenfest zu feiern. Pfingstmontag Der ökumenische Gottesdienst der Oberstadtgemeinden im Stadtpark fällt dieses Jahr aus – wegen des Festgottesdienstes um 10.00 Uhr anlässlich des 80. Geburtstags von Kardinal Lehmann (vgl. Seite 32 im Lutherteil). Deutsch-Koreanischer Gottesdienst Am Sonntag, den 5. Juni um 11.00 Uhr sind alle herzlich zum gemeinsamen Gottesdienst anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der koreanischen Gemeinde eingeladen, mit anschließendem gemeinsamem Mittagessen. Ökumenischer Seniorennachmittag Am 15. Juni um 15.00 Uhr findet ein ökumenischer Seniorennachmittag zum Thema „Gut leben im Alter in vertrauter Umgebung“ statt. Frau Dorothea Müller-Jost, Mitglied im Seniorenbeirat der Stadt Mainz, berichtet über Erfahrungen aus der offenen Seniorenhilfe. Außerdem werden Möglichkeiten der Versorgung zu Hause vorgestellt. Mit Helga Hartmann, Jürgen Seekatz und Dagmar Sydow Vorankündigung Gemeindefest Das diesjährige Gemeindefest am 17. Juli beginnt um 11.00 Uhr mit einem Gottesdienst. Spielenachmittag Am 6. April, 4. Mai, 1. Juni und 6. Juli, jeweils ab 15.00 Uhr, laden wir ein zum geselligen Beisammensein mit Karten- und Gesellschaftsspielen im Gemeindehaus der Thomasgemeinde. Leitung: Margot Blaufuß Konfirmation 2017 Wir laden alle Jugendlichen, die zum Jahrgang 2002/2003 gehören bzw. jetzt in die 7. Klasse gehen, herzlich zum Konfirmationsunterricht ein. Alle Infos zur im Mai startenden neuen Konfi-Gruppe schicken wir im März per Post. Wer bis April noch keine Einladung erhalten hat, aber gern im Jahr 2017 konfirmiert werden möchte, melde sich bitte im Gemeindebüro. 11 AUS DEM LEBEN DER THOMAS-GEMEINDE Familienwochenende in Sargenroth vom 10.-12. Juni D ie Jugendherberge Sargenroth liegt wunderschön im nahen Hunsrück. Spielplatz, große Spiel- und Rasenflächen, Spielzimmer, Tischtennis, Kicker, Waldwerkstatt und auch ein hauseigenes Hallenschwimmbad sind vorhanden. Dort haben wir vom 10.-12. Juni eine Anzahl von 3-, 4- und Mehrbettzimmern reserviert. Das Tagesprogramm können wir gemeinsam absprechen, z.B. können wir einen Ausflug machen zur Ruine Schmidtburg, die Schiefergrube „Herrenberg“ oder die rekonstruierte Keltensiedlung „Altburg“ besichtigen. Auch der Hochwildschutzpark in Rheinböllen ist nicht weit und lohnt einen Besuch. Anreise ist zum Abendessen am Freitag, Abreise nach dem Mittagessen am Sonntag. Auch eine Anreise am Samstag ist nach Absprache möglich. Übernachtung mit Vollpension: pro Übernachtung und Person 29,50 € (Kinder zwischen 3 und 14 Jahren zahlen die Hälfte, und Kinder unter 3 Jahren sind umsonst). Ab dem dritten Kind frei. Eventuelle Eintritte übernimmt die Gemeinde. Wer gerne mitfahren möchte, melde sich bitte verbindlich bis spätestens 14. April bei Pfarrerin Dagmar Sydow an: [email protected] oder 06131-9 72 74 12 AUS DEM LEBEN DER THOMAS-GEMEINDE Einladung zur Meditation Gezielt zur Ruhe kommen S beiträgt, auch zur inneren Ruhe und Zufriedenheit führen kann. Die Meditationen können helfen, das Leben mehr zu schätzen und Veränderungen oder Verlusten gelassener und einfühlsamer gegenüberzutreten. Wir treffen uns immer montags von 18.30-19.30 Uhr. Ich freue mich auf rege Beteiligung! Sie erreichen mich unter Tel. 0177-1 62 34 88. Reinold Schacht chon seit einiger Zeit wird eine Meditationsreihe in unserer Gemeinde angeboten. Altersbegrenzungen gibt es dabei nicht. Die Übungen sind leicht durchzuführen. In einfacher Form werden zum einen Entspannungsübungen wie Atemübungen, Gedankenzähl- und Gedankenklärungsübungen einstudiert. Zum anderen werden durch Anspannungs-Entspannungsübungen und Konzentrationsübungen Wege zum Verständnis seiner Selbst sowie des eigenen Denkens gesucht. Dabei ist der Grundsatz, dass alles, was zur inneren Entspannung Wenn ich tot bin, … Kinderbibeltag am 2. Juli Michelle Steinhauer, Evang. Thomasgemeinde Oberstadt mit Familiengottesdienst am 3. Juli »… dann bin ich bei Gott im Himmel.« A m Samstag, den 2. Juli treffen sich Kinder im Grundschulalter aus der Thomas- und der Luthergemeinde zu „bibel-aktiv“ von 10-14 Uhr im Gemeindehaus der Thomasgemeinde, um biblische Geschichten neu lebendig werden zu lassen. Wir spielen, singen, bauen Lego, basteln und essen auch gemeinsam. Am Sonntag, den 3. Juli findet um 10.00 Uhr ein Familiengottesdienst statt, der die Erlebnisse des Kinderbibeltages aufgreift. 8 Christine Eichhorn, Evang. Thomasgemeinde Oberstadt »… dann ist alles zu Ende. Aber ich hoffe auf ein Weiterleben in den Gedanken und Erinnerungen meiner Familie und anderer Menschen.« 9 NEUES AUS DEM THOMAS-KV AUS DEM LEBEN DER THOMAS-GEMEINDE Musikalischer Wochenausklang Andachten mit Gesängen aus Taizé D aus dem Kirchenvorstand Verstärkung bekommen durch Saskia Walter. er Jahreswechsel liegt hinter uns und damit auch der St. MartinsUmzug, die Abstimmung der Weihnachtsgottesdienste, des Neujahrsempfangs und des Kreppelkaffees sowie des Gemeindetreffs. Zu allen Aktivitäten fanden sich Kirchenvorstands- und Gemeindemitglieder, die halfen, alle notwendigen Vorarbeiten zu erledigen. Ein herzliches Dankeschön allen Beteiligten. In den nächsten Sitzungen werden wir uns vor allem mit folgenden Angelegenheiten beschäftigen: - Besetzung der restlichen Ausschüsse und Verteilung der Aufgaben - Festlegung des Haushaltsplanes. Verstärkung könnte der Kirchenvorstand noch bei folgenden Aufgaben auch von Gemeindegliedern brauchen: Gemeindebriefartikel schreiben, Mitarbeit im Familienausschuss oder im Öffentlichkeitsarbeitsausschuss, ebenso im Diakonieausschuss und im Ökumeneausschuss. Trotzdem sind noch längst nicht für alle Aufgaben, und das sind viele verschiedene, die Handelnden gefunden. Entsprechend lange dauerten die bisherigen Sitzungen und immer sind noch Aufgaben zu vergeben. In der KV-Sitzung am 3.2.2016 wurde einstimmig Jürgen Gebhardt zum Vorsitzenden gewählt nach langer Diskussion. Wir danken Jürgen Gebhardt für die Übernahme dieser wichtigen und zeitaufwändigen Aufgabe und wünschen ihm Gottes Segen und viel Erfolg. Unsere koreanischen Freunde feiern dieses Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum. Das wird auch Thema des gemeinsamen Gottesdienstes im Juni sein. Weitere genaue Termine stehen noch nicht fest. Im Februar fand eine zusätzliche KV-Sitzung gemeinsam mit dem KV der Luthergemeinde statt. Sie diente dem gegenseitigen Kennenlernen und der Verabschiedung der Pfarrdienstordnung für beide Gemeinden. Die bisher besetzten Ausschüsse sind der Finanzausschuss, der Bauausschuss, der Personalausschuss, der Liturgieausschuss und der Festausschuss. Die Vertreter in der Dekanatssynode und der Ökum. Flüchtlingshilfe gGmbH sind ebenfalls benannt. Unsere neue Kollektenkassenführerin ist Jutta Nink, und die Gemeindebriefredaktion hat Dieter Rüter 6 A Thomas-Chor im Gemeindesaal. Ebenfalls herzlich eingeladen sind Instrumentalisten, die die Lieder z. B. mit Gitarre, Geige oder Flöte begleiten möchten. m 8. April und am 3. Juni findet um 18 Uhr in der Thomaskirche ein Wochenausklang mit Gesängen aus Taizé statt. Die Andachten werden meditativ und musikalisch geprägt sein von den vierstimmigen, kurzen Liedern aus der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé. Wenn Sie sich vorher schon mit den Gesängen vertraut machen möchten, haben Sie dazu die Möglichkeit am davorliegenden Montag, also am 4. April bzw. am 30. Mai, jeweils um 19 Uhr gemeinsam mit dem Gerne können Sie sich vorher weiter informieren unter [email protected] oder über das Gemeindebüro Tel: 5 15 21. 7 TITELTHEMA TITELTHEMA Mainzer Bestattungskultur Gestern, Heute, Morgen Z u keiner anderen Zeit wurden Trauerrituale, Bestattungsformen und Bestattungsorte so vielseitig diskutiert und so individuell gestaltet wie in unserer Gegenwart. Dieser Trend hängt wohl mit den sich wandelnden Gesellschaftsstrukturen und Familienverhältnissen zusammen und spiegelt sich wider in neuen Bestattungsformen. Das betrifft sowohl Veränderungen auf den herkömmlichen Friedhöfen als auch die völlige Neugestaltung von Friedhofsmodellen. Vor allem in großen Städten wird dieser Wandel innerhalb der deutschen Bestattungskultur, der besonders in den vergangenen zwei bis drei Jahrzehnten massiv zugenommen hat, deutlich sichtbar. Der klassische, im städtischen Randbezirk liegende Friedhof, der spätestens seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts den ursprünglich im Dorfkern nahe der Kirche gelegenen Kirchhof ersetzte, ist heutzutage vorzugsweise in der Form des Parkfriedhofs zu finden. Hierin spiegelt sich die für 4 unsere industrielle Gesellschaft auszumachende Sehnsucht nach naturverbundenen Bestattungsorten wider. Als lokales Beispiel lässt sich dafür der Mainzer Hauptfriedhof „Aureus“ nennen. Die Gestaltung des Parkfriedhofs verbindet seit dem späten 19. Jahrhundert Elemente französischer Gartenkunst und englischer Parkanlage miteinander. Natur und Kunst gehen dabei eine für die Bestattungskultur neuartige Symbiose ein. Vielfältige einheimische und exotische Pflanzen, Bäume und Sträucher prägen abwechselnd mit steinernen Erinnerungsmalen in der Gestalt von Grabskulpturen, Engeln, Grabsteinen oder auch Mausoleen und Kapellen das Landschaftsbild. Die dichte Bepflanzung der Gräber soll einen kleinen Raum für Intimität erschaffen. Eine Besonderheit des Mainzer Hauptfriedhofs ist der Sternengarten, als Ruhe– und Erinnerungsstätte für totgeborene Kinder, die weniger als 500 Gramm wiegen und damit von der länderspezifischen Bestattungspflicht in Deutschland nicht erfasst werden. Lange Zeit hatten Eltern und Angehörige nicht bestattungspflichtiger Kinder keinen solchen Ort für ihre Trauer nach dem tragischen Verlust. Hier finden sie nun einen Raum, dem Kind auch über längere Zeit hinweg nahe sein zu können. Eine Weiterentwicklung des Parkfriedhofs stellt der Waldfriedhof dar. Einen solchen gibt es in Mainz am Randbezirk des Stadtteils Mombach. Auch bei dieser Friedhofsform steht die Natur im Vordergrund, allerdings nicht mehr in der architektonisch angelegten Art des Parkfriedhofs, sondern in einer weitgehend naturbelassenen Weise. Die Intention dieser Anlage ist, den stimmungsvollen Eindruck der Natur so gut wie möglich beizubehalten. Grabstätten und Denkmäler werden in größeren Abständen in die Waldlandschaft eingebettet, so dass diese in ihrer Erscheinung nicht beeinträchtigt wird. Diese zwei beschriebenen, charakteristischen Begräbnisstätten in Reinform anzutreffen, ist in unserer heutigen Zeit jedoch eher selten. Ein weiterer wichtiger Aspekt der gegenwärtigen Bestattungskultur zeichnet hierfür verantwortlich: der Trend zur Anonymisierung. Die Zahl anonymer Bestattungen in Form von Beisetzung in Rasengräbern ohne Erinnerungsmerkmale sowie von Bestattungsformen, bei denen die Asche entweder auf Aschestreuwiesen verstreut oder in Friedwäldern in die Wurzeln eines Baumes verbracht wird, nimmt zu. Entsprechend finden sich auch anonyme Beisetzungsbereiche innerhalb von Park- und Waldfriedhöfen. Trotzdem lassen sich auch an solchen Begräbnisstätten viele Blumen und kleine Andenken finden – die Angehörigen haben vermutlich doch das Bedürfnis sich zu erinnern, auch ohne einen Grabstein. Oftmals sind es die Verstorbenen selbst, die sich ein Begräbnis ohne Gedenkstätte wünschen, um den Angehörigen möglichst nicht zur Last fallen, mit der Grabpflege, mit Zeit und finanziellem Aufwand. Das Finanzielle ist ein Faktor, der auch bei der Wahl der Art und Weise der Bestattung eine Rolle spielt: Ein Urnengrab und eine Urnenbestattung sind in der Regel günstiger als eine Erdbestattung im Sarg. Religiöse Gründe spielen bei der Wahl der Bestattung kaum noch eine Rolle. Die Vorstellung von der leiblichen Auferstehung, die vermutlich die Grundlage der Erdbestattung ist, ist nicht mehr so tief verankert bei den meisten Christinnen und Christen (vgl. zum Thema Auferstehung den entsprechenden Artikel im Luther-Teil des Gemeindebriefs Seite 10-11). Biblisch gesehen gibt es jedenfalls kein Feuerbestattungsverbot. Es wird lediglich häufiger in biblischen Texten von Beerdigungen gesprochen, wenn es um das Thema Bestattung geht. Als Ergebnis einer Reflexion über den Wandel innerhalb unserer deutschen Bestattungskultur lässt sich also festhalten, dass sich einerseits ein Trend zur Anonymisierung und Individualisierung abzeichnet, andererseits das menschliche Bedürfnis nach der Erinnerung lediglich andere Formen annimmt, ansonsten aber ungebrochen ist. Benjamin May 5 ANGEDACHT IMPRESSUM Die Liebe, die über den Tod hinaus reicht Evang. Thomaskirchengemeinde Berliner Straße 37-37b 55131 Mainz www.thomasgemeinde-mainz.de Herausgeberin Evangelische Thomaskirchengemeinde Verantwortlich für den Inhalt Dagmar Sydow, Petra Lutz, Saskia Walter Büro Berliner Straße 37a Petra Lutz Tel.: 5 15 21 [email protected] Redaktionsschluss für die kommende Ausgabe 28.05.2016 Gestaltung Hannes Kramer Öffnungszeiten Dienstag: 9.00 – 12.00 Uhr Donnerstag: 15.00 – 17.00 Uhr Fotos Claudia Braun, Marcus Grass, H.-U. HoffmannSchaefer, Timea Jazayeri, Benjamin May, Marcel Schilling, Dagmar Sydow, Jochen Wahl, Bildarchiv gemeindebrief.de Pfarrerin Dagmar Sydow Sprechzeiten im Pfarrbüro Dienstag: 10.00 – 12.00 Uhr oder nach Vereinbarung Tel.: 9 72 74 12 [email protected] Druck Gemeindebriefdruckerei Groß Oesingen Bankverbindung der Ev. Thomaskirchengemeinde Sparkasse Mainz IBAN: DE75 5505 0120 0000 0059 42 1. Vorsitzender des Kirchenvorstandes Jürgen Gebhardt E-Mail Kirchenvorstand: [email protected] Inhalt 3 Angedacht Titelthema - Bestattungskultur in Mainz 4 6 Neues aus dem KV 7 Musikalischer Wochenausklang 8 Familienwochenende, Kinderbibeltag 9 Einladung zur Meditation und Umfrage 10 Veranstaltungen in Thomas 13 Nachruf Doris Wahl 14 Der Nikolaus in Thomas 2 St. Martin in Thomas Krippenspiel an Heiligabend Neujahrsempfang Konfitour Kreppelkaffee Freud und Leid Steckbrief Kinderseite Unsere regelmäßigen Veranstaltungen 15 16 17 18 19 20 21 22 23 A Gott sei Dank. Wir hoffen als Christinnen und Christen darauf, dass der Tod nicht das letzte Wort hat und dass wir, wie Christus, wieder auferstehen und ewiges Leben haben werden. Deshalb gehört zu unserem Ritual bei der Beerdigung das Wort aus dem Römerbrief dazu: „Wenn wir leben, leben wir für den Herrn, und auch wenn wir sterben, gehören wir dem Herrn. Im Leben wie im Sterben gehören wir dem Herrn.“ Gottes Liebe reicht vom Leben über den Tod hinaus, „ob wir sterben oder ob wir leben, wir gehören zu Gott.“ Diese Zusage möchte ich mitnehmen in die Passionszeit, und Ihnen ebenso ans Herz legen. Jesus Christus hat als Mensch all das Leiden erlebt, das wir Menschen so gut kennen. Trauer um geliebte Menschen, Schmerz in Krankheit, Angst vor dem Krieg, Verfolgung und Flucht, auch den gewaltsamen Tod. Überall da ist er uns nah und steht an unserer Seite. Diese Erfahrung wünsche ich uns allen. Wenn wir sterben, gehören wir zu ihm, und wenn wir leben, gehören wir zu ihm. Dagmar Sydow m Fastnachtsdienstagabend – oder manchmal auch erst am Aschermittwoch – wird die Fastnacht beerdigt. Ein Brauch, der in den letzten Jahren in Mainz wieder auflebt. Die fünfte Jahreszeit nimmt ein abruptes Ende. Und am 11.11. um 11.11 Uhr steht sie wieder auf. Mich hat das berührt – dieser Versuch, dem Feiern auch ein würdiges Ende zu bereiten, natürlich mit einem Augenzwinkern, wie es sich für die Fastnacht gehört. Mit einem Ritual, so wie wir es gut kennen. Am offenen Sarg werden Reden gehalten, Wasser wird mit Klobürsten auf die „Trauergäste“ und die „Leiche“ gespritzt. Es wird geweint und gesungen und vorsichtig geschunkelt. Lachen und Weinen, Leben und Tod sind ganz nah beieinander. Beides gehört zum Leben in seiner Fülle. Die Närrinnen und Narrhalesen sind sich dessen ganz gewiss. Bei ihrer geliebten Fastnacht oder dem geliebten Prinz Karneval haben sie das ja schon oft erlebt: Tod und Auferstehung. Wir allerdings erleben unseren Tod und unsere Auferstehung nicht jedes Jahr neu – 3