CHRONIK - Evangelische Kirche Niederkassel

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CHRONIK - Evangelische Kirche Niederkassel
CHRONIK
der
Ev. Kirchengemeinde
Niederkassel
Geschichte
Menschen
Bauten
Zahlen
Herausgeber:
Redaktionsausschuss der Ev. Kirchengemeinde Niederkassel,
Oberstr. 205, 53859 Niederkassel
Redaktion der 1. Auflage:
Heidrun Bader, Achim Böttcher, Ilse Keitel,
Ragnhild Kühnel, Frank-Dietrich Liegat,
Edeltraud Preuß
1. Auflage Mai 1998:
100 Exemplare
Wir danken herzlich Herrn Engels von der Stadtverwaltung Niederkassel, Herrn Dühr
vom Archiv des Landeskirchenamtes und der Druckerei Thenée in Bonn für ihre
Unterstützung.
Redaktion der 2. Auflage:
Heidrun Bader, Corinna Berger, Ragnhild Kühnel,
Horst Linn, Jens Römmer-Collmann
2. Auflage August 2007:
500 Exemplare
Druck:
Druckhaus Schell
Chronik
der
Ev. Kirchengemeinde
Niederkassel
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur 1. Auflage
Vorwort zur 2. Auflage
Seite 6
Seite 7
1.
Zur Geschichte der Kirchengemeinde
l. l
Die evang. Gemeinden in Niederkassel
seit der Reformationszeit
Die Vorläufer
Gerhard Wirtz / Jakob Fischbach
Johannes Schreiner / Laurentius Nicolai
Matthias Reicherzhoven
Andreas Holtz / Isaak Jakobi
Paulus Rindfleisch / Hilfe aus Oberkassel
Seite 9
Seite 10
Seite 11
Seite 12
Seite 13
Seite 14
Die Evangelische Kirchengemeinde Niederkassel
seit der Selbständigwerdung 1957
Der Zusammenschluss der Kirchengemeinde / Die Pfarrer
Der 30. Geburtstag 1987
Der 40. Geburtstag 1997
Seite 15
Seite 16
Seite 17
Die Namen der Kirchen
Auferstehungskirche, Niederkassel
Emmauskirche, Lülsdorf/Ranzel
Maria-Magdalena-Kirche, Rheidt/Mondorf
Seite 19
Seite 20
Seite 21
l.2
1.3
1.4
-4-
Seite 9 - Seite 35
Der Schritt ins neue Jahrtausend
Das Logo
Die Partnerschaft mit den Bibelfrauen in Eben Eser
Die Gemeindekonzeption
Der 50. Geburtstag 2007
Grußwort der kath. Pfarrgemeinde in Niederkassel/Rheidt
und Niederkassel/Mondorf
Seite 23
Seite 24
Seite 25
Seite 30
Seite 35
2.
Die Kirchenbauten
2.1
Die Auferstehungskirche
Vorgeschichte / Bau
Kosten / Personen, Namen / Ausbau, Renovierungen / Orgel
Turm und Glocken
Erweiterungsbau
Einrichtung / Neue Kirchenfenster
Renovierung
Seite 36
Seite 37
Seite 38
Seite 39
Seite 40
Seite 41
Die Emmauskirche
Vorgeschichte / Bau
Kosten
Orgel / Turm und Glocken
Änderungs- und Erweiterungsbauten / Einrichtung
Seite 42
Seite 43
Seite 44
Seite 45
Die Maria-Magdalena-Kirche
Vorgeschichte
Bau
Kosten/Orgel
Turm und Glocken / Erweiterungsbauten
Einrichtung / Paradies-Projekt
Farbenspiel im Kirchenjahr
Seite 46
Seite 47
Seite 48
Seite 49
Seite 50
Seite 51
2.2
2.3
Seite 36 - Seite 51
3.
Statistik und mehr
3.1
3.2
Vom Bevollmächtigtenausschuss (BVA) zum Presbyterium
Entwicklung der Gemeindegliederzahl
(Verhältnis Einwohnerzahlen/Gemeindeglieder)
Seite 52 - Seite 64
Seite 52
Seite 64
-5-
Vorwort
Die Chronik der Evangelischen Kirchengemeinde führt in die Geschichte
über die Anfänge der Glaubensbewegung in der Reformationszeit hin zur
Selbständigkeit in der Neuzeit. Der Eigenständigkeit der Gemeinde wurde
1997 zur 40. Jahrfeier gedacht.
In diesem Jahr am Osterfest konnte die Namensgebung abgeschlossen
werden, die 1980 unter dem Gedanken der Auferstehung mit der
Namensgebung für das Gemeindezentrum Nord - der „Emmauskirche" begonnen hatte. Das Gemeindezentrum Mitte als ältestes Gotteshaus
bekam der Namen „Auferstehungskirche", und das jüngste Zentrum trägt
nun den Namen „Maria-Magdalena-Kirche".
Außerdem feiern wir in diesem Jahr das 25-jährige Ordinationsjubiläum von
Pfarrer Dietrich Leist, der alle Jahre uns und unserer Gemeinde die Treue
gehalten hat.
Dies alles war für uns Freude und Grund, die Geschichte der Glaubensbewegung, die Entstehung der Kirchenbauten und den Aufbau und Umfang
der Verwaltung festzuhalten. Die zahlenmäßige Entwicklung der
Gemeindeglieder haben wir in einer Statistik aufgezeigt und in einer Grafik
sichtbar gemacht.
Das Jesuswort „Wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind, da bin
ich mitten unter ihnen" beschreibt den Prozess um die Entstehung der
Chronik. Es war eine wohltuende Zusammenarbeit. Möge Gottes Segen
immer auf unserer Gemeinde ruhen!
Niederkassel, im Mai 1998
-6-
Vorwort zur 2. Auflage
Nachdem die Streitfrage, ob die Millenniumsschwelle von 1999 auf 2000 oder von
2000 auf 2001 datiert werden muss, längst zu den Akten gelegt worden ist, feiern
wir nun im Jahr 2007 eindeutig im neuen Jahrtausend den 50. Geburtstag unserer
evangelischen Kirchengemeinde Niederkassel - Anlass für das Presbyterium, die
Gemeindebriefredaktion mit dem Auftrag zu betrauen, die Chronik von 1998 fortzuschreiben.
Die Herausforderung, eine bestehende Vorlage nach knapp zehn Jahren zu ergänzen, stellte uns zunächst vor die Aufgabe der Themenwahl. Dass verschiedene
Kapitel aufgrund der aktuellen Entwicklungen der letzten Jahre - neue Personen,
Baumaßnahmen etc. - auf den neusten Stand zu bringen waren, verstand sich von
selbst, konnte aber nach unserem Anspruch nicht Grund genug für eine Neuauflage sein.
Um einen möglichst lebendigen Eindruck von dem zu vermitteln, was unsere
Gemeinde unverwechselbar macht, haben wir uns daher entschieden, mit dem
Kapitel „Der Schritt ins neue Jahrtausend“ weitere Themen einzufügen. Sie haben
über das „normale“ Gemeindeleben hinaus in der jüngeren Vergangenheit unsere
Kirchengemeinde und ihr Selbstverständnis geprägt, fordern aber gleichzeitig auch
immer dazu auf, den Blick in die Zukunft zu richten.
Der zeitliche Abstand zwischen dem 50. Geburtstag am 1. April und der „großen“
Feier in Form eines Gemeindefestes am 16. September machte es möglich,
einerseits das Jubiläum selbst durch Grußwort und Predigtausschnitt hier
darzustellen und diese Chronik damit abzurunden, andererseits die Neuauflage
pünktlich zum Gemeindefest vorzulegen.
Der Weg ins neue Jahrtausend hat begonnen. Vielfältig wie die Menschen, die
diese Gemeinde ausmachen, sind die Möglichkeiten, die wir gemeinsam verwirklichen können. Im Sinne unserer Gemeindekonzeption:
„Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.“
Niederkassel, im August 2007
Geschichte
Die evangelischen Gemeinden in Niederkassel
seit der Reformationszeit
Vor fast 400 Jahren gab es im Gebiet der
heutigen Stadt Niederkassel schon evangelische Gemeinden. Pfarrer Dietrich Leist
hat darüber in den Jahren 1985 und 1986
in Vorträgen berichtet.
Im Rahmen der Kulturwochen der Stadt Niederkassel
AM FREITAG, DEM 12. SEPTEMBER 1986
DIE EVANGELISCHEN GEMEINDEN
IN NIEDERKASSEL
VOR 370 JAHREN
Ein Vortrag
von
Pfarrer Dietrich Leist
um 20.00 Uhr
IM EVANGELISCHEN GEMEINDEZENTRUM
RHEIDT-MONDORF
Einladung im Gemeindebrief
Juni - September 1986
Von Februar 1986 bis Mai 1987 schrieb
er in den Gemeindebriefen in 7 Folgen die
Geschichte der evangelischen Pfarrer in
Niederkassel seit der Reformationszeit
zusammengefasst auf. Wir geben hier Auszüge davon wieder:
Die Vorläufer
Den Eingang der evangelischen Lehren
Martin Luthers und anderer Reformatoren
in die bis dahin römisch-katholischen Gemeinden darf man sich nicht wie einen
Blitz aus heiterem Himmel vorstellen. In
der Regel müssen wir vielmehr von einer
ganz allmählichen Entwicklung ausgehen.
So auch bei den Theologen und Pfarrern.
Erste Anzeichen für eine beginnende Gesinnungs- und Glaubensänderung waren
hier vor allem kritische Einstellungen zum
Zölibat (Gelübde zur Ehelosigkeit der Priester) und zur sogenannten „Transsubstantiationslehre" (Lehre von der heiligen Wandlung beim Abendmahl). Derartige
Hinweise auf mögliche Vorläufer der ersten
- bekennenden - evangelischen Pfarrer im
Raum Niederkassel finden wir im 16.
Jahrhundert lediglich in der damaligen
Mondorfer Gemeinde, die auch später so
etwas wie die Hochburg der Niederkasseler
Evangelischen werden sollte.
Von
(auch
der von 1537 bis
mindestens 1550 das Mondorfer Pfarramt
innehatte, also noch ein Zeitgenosse Luthers
war, wissen wir, dass er verheiratet war.
Und das bekommt ein besonderes Gewicht,
wenn man
außerdem
weiß,
dass
verschiedene Pfarrer in unmittelbarer
Nachbarschaft von Mondorf, in Bergheim,
Vilich, Küdinghoven, Niederdollendorf
und Oberkassel, sich öffentlich zur evangelischen Lehre bekannten und zum Teil
ihre Eheschließung als Bekenntnis gegen
die Lehre vom Zölibat verstanden wissen
wollten.
BENEDIKT
ALECTRONIUS genannt),
HAIN
Für die Folgezeit schreibt Werner Teschenmacher in seinen „Annales Ecclesiastici" von 1633: „Mondorf hat das H.
Evangelium für 60 Jahren durch ihre öffentliche
Le hrer
LU D O V IC U M ,
WILHELMUM ,
PETRUM
MIT
DEM
STUDTENFUSS , ADAMUM und JACOBUM
FISCHBACH und LAURENTIUM NICOLAI
gehabt." Demnach haben seit ca. 1570 bis
zum Anfang des 17. Jahrhunderts bereits
sechs evangelische Pfarrer in Mondorf
gewirkt. Leider wissen wir bisher von den
vier erstgenannten nicht mehr als den Vornamen; einer von ihnen scheint durch einen
Klumpfuß behindert gewesen zu sein.
-9-
Geschichte
GERHARD WIRTZ, Mondorf 16081610
Der erste evangelische Pfarrer, der mit
seiner Gemeinde in Mondorf offiziell im
Besitz der alten Pfarrkirche war, leitete die
Mondorfer Gemeinde von (mindestens)
1608 bis 1610. Diese Gemeinde ist damals
möglicherweise noch gemischt lutherischkatholisch gewesen.
JAKOB FISCHBACH, Mondorf
1610-1617
In Jakob Fischbach, der 1610 die Mondorfer Gemeinde übernimmt, haben wir
den Begründer der von nun an reformierten
Gemeinde zu sehen. Auch sein Leben liegt
noch etwas im Dunkel und bedarf noch
weiterer Forschungen. Er ist wohl 1583 in
der Grafschaft Sayn geboren und hat in
Marburg studiert. Sicher ist jedenfalls, dass
Jakob Fischbach sich bereits 1610 zum
reformierten Glauben bekennt und 1614
endgültig „mit Handtastung" in
- 10 -
die bergische reformierte Synode aufgenommen wird. Ein Jahr später wird er sogar schon zum Synodalprediger für die
Synodaltagung in Elberfeld ernannt. Dort
aber fehlt er - entschuldigt. Wir können
uns heute wohl kaum noch vorstellen, was
es damals für einen Pfarrer und seine zur
Synode abgeordneten Presbyter bedeutete,
eine mehrtägige Fußwanderung durch ein
durch und durch unsicheres Land von
Mondorf bis nach Elberfeld anzutreten,
und was es für die armen und bedrängten
Gemeinden bedeutete, die Kosten für Kost
und Logis ihres Pfarrers aufzubringen. In
Mondorf ist Jakob Fischbach verheiratet
und hat auch Kinder. 1617, nach 7 Jahren
Dienst in der ersten offiziellen reformierten
Gemeinde zu Mondorf, wird er durch die
undurchsichtigen Intrigen eines gewissen
Leonhard Lonz - der wohl zwielichtigsten
Gestalt unter den reformierten Predigern
dieser Zeit - mit roher Gewalt aus seiner
Mondorfer Pfarrstelle vertrieben.
Geschichte
JOHANNES SCHREINER
Niederkassel-Ort, 1580-1622
Die ursprünglich katholische Gemeinde
des Dorfes Niederkassel (-Ort) wurde über
42 Jahre, von etwa 1580 bis 1622, von
Pfarrer Johannes Schreiner geleitet. Offenbar
mit vorsichtiger und jede gemeindliche
Unruhe vermeidender Hand hat er bereits vor
dem Jahre 1609 in seiner Gemeinde
Reformen im lutherischen Sinne durchgesetzt. Erst um 1614 aber entschließt sich der
alte Geistliche, seinen Glaubenswandel zum
Luthertum auch öffentlich zu erklären.
Dennoch scheint er auch danach im
friedlichen Einvernehmen mit der Niederkasseler Gemeinde gemischt katholischlutherische Gottesdienste gefeiert zu haben, nach jenem erstaunlichen „ökumenischen"
Muster, das wir auch in anderen Gemeinden
dieser Zeit finden. Im Zusammenhang mit
der spanischen Eroberung der Festung
Pfaffenmütz vor der Siegmündung wird er wohl Anfang 1623 - mit Gewalt aus seiner
langjährigen Pfarrstelle vertrieben und durch
den
katholischen
Pastor
Henricus
Reuschenberg ersetzt. Auch wenn es noch
aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts
Nachrichten über evangelische Familien im
Dorf Niederkassel gibt, so war Johannes
Schreiner doch der einzige protestantische
Prediger in Niederkassel-Ort bis zur
Gründung der heutigen evangelischen
Kirchengemeinde
LAURENTIUS NICOLAI
Mondorf, 1617-1623
Nach der undurchsichtigen Verdrängung
von Jakob Fischbach aus der reformierten
Gemeinde zu Mondorf wird dort der reformierte Laurentius Nicolai zum Pfarrer
eingesetzt. Nicolai stammt aus Homburg. Er
ist verheiratet mit einer Tochter des Pfarrers
Leonhard Lonz. In Mondorf festigt er die
reformierte Gemeinde und hat engagierte
Presbyter an seiner Seite. Ein einzigartiges
handschriftliches Dokument aus der Feder
von Laurentius Nicolai ist noch heute in
einem alten, ledergebundenen „Kirchenbuch
zu Mondorff“ erhalten, das im Pfarrarchiv
der
katholischen
Pfarrgemeinde
St.
Laurentius liegt.
Eine Seite aus dem „Kirchenbuch zu Mondorff"
mit Eintragungen Nicolais über das Jahr 1617
Namenszug von Laurentius Nicolai
Dieses Rechnungsbuch, das von den katholischen Amtsnachfolgern Nicolais bis ins
19. Jahrhundert fortgeführt worden ist,
wurde im Jahre 1621 von dem reformierten
Pfarrer Laurentius Nicolai angelegt und
enthält Eintragungen von seiner Hand über
die Jahre 1615 bis 1623. Da werden u.a.
Reparaturen am Uhrwerk der alten (heute
nicht mehr vorhandenen) Mondorfer Kirche
notiert, Kosten für das Saatgut zur
Bestellung des kircheneigenen Landes, neue
Klammern für die Tür zum Kirchhof, die
Erneuerung von Tischen und Bänken in der
Schule sowie „Kerzen uff alle Christtage".
Dass Nicolais Gemeinde das Abendmahl
nach reformiertem Ritus feierte, zeigt die
Eintragung: „Auch Pinten Wein zur
Communion [...] und für 4 albus Weißbrott"
sowie die Erwähnung, dass
- 11 -
Geschichte
„Peter Becker am Ostertag ein Mas Weins
für die Communicanten" gibt. Die Arbeit
Nicolais in Mondorf genießt das Wohlwollen
der reformierten bergischen Synode. 1619
nimmt sie lobend den Bericht eines
Visitators zu Protokoll, „daß er die Kirchen
[...] Montorff in beschehener Visitation
zimblich woll befunden."
MATTHIAS REICHERZHOVEN
Lülsdorf, 1612-1621
Matthias Reicherzhoven oder Richenshoven, vorher katholischer Pfarrer in
Rheindorf, tritt 1612 die Nachfolge des
Pfarrers der katholischen Gemeinde zu
Lülsdorf, Theodor Tongren, an. Bereits ein
Jahr später, im Jahr 1613, tritt er offiziell zum
Calvinismus, also zur reformierten Konfession
über. 1614 urteilt die Pfalz-Neuburgische
Regierung über ihn: „Zu Lülsdorf ist der
pabstisch pastor Matthias Reicherzhoven
unklängsten zur Calvinisterei getreten, [...]
continuiert auch solche Calvinesterei mit
solchem gottlosen Leben, stetigem Fressen und
Saufen, daß er weder mit seiner reichen
Kompetenz auskommen kann oder auch ihm
wegen solchen ärgerlichen Lebens eine Seele
vertraut werden soll." Dass sein schlechtes
Vorbild als Pfarrer der Pfalz-Neuburgischen
Regierung,
die zuerst die lutherische und dann die
katholische Konfession gegen die reformierte durchzusetzen suchte, ein willkommener Anlass zur Kritik war, liegt auf der
Hand. Kritik kommt aber auch aus den
eigenen Reihen. Und schließlich 1621
heißt es, „daz es umb die Gemeind zu
Lülstorf gar baufellig stehe." Ja, die Synode
bittet den reformierten Landesherrn in
Düsseldorf um die Einstellung eines zusätzlichen Hilfspredigers an der St.-Ägidius-Kapelle in Ranzel. Das Einrücken der
spanischen Truppen aber macht diesen
Plänen der Reformierten ein vorzeitiges
Ende. Schon 1617 war Matthias Reicherzhoven für eine Zeit von den Spaniern gefangengesetzt worden. Am Abend des 15.
Februar 1622 schließlich wird die Burg
Lülsdorf endgültig eingenommen, und
spanische Truppen quartieren sich plündernd
und brandschatzend in den Dörfern der
Ämter Porz und Lülsdorf ein. Wohin
Matthias Reicherzhoven gegangen ist, wissen
wir nicht. Sein negativer Ruf und vor allem
seine Versäumnisse im presbyterialen Aufbau
der reformierten Gemeinde zu Lülsdorf
lassen das neunjährige evangelische
Zwischenspiel - bis auf eine reformierte
Restgemeinde an der Burg Lülsdorf - bald in
Vergessenheit geraten.
Burg Lülsdorf vor der letzten Restaurierung*
- 12 -
Geschichte
ANDREAS HOLTZ, Mondorf
1624-1637
Am 13. April 1624, also kaum ein Jahr,
nachdem die Reformierten in Mondorf der
Kirche und ihres Pfarrers Laurentius Nicolai beraubt worden waren, gibt Pfarrer
Andreas Holtz auf der Bergischen Synode zu
Wald einen Bericht „des betrübten Zustands
unterschiedlicher Gemeinen ...., die des
öffentlichen Exercitii (der Religionsausübung) beraubt, in specie des Zustands
der zerstörten Gemein zu Montorff, die
desselben Exercitii wiederum sehr begehrent." Die Synode ersucht Andreas Holtz
daraufhin, sich der Mondorfer reformierten
Gemeinde anzunehmen. Und Holtz verspricht, „dieselbe inskünftig etlichemahl zu
besuchen." Dieser Andreas Holtz, wenn er
auch nie seinen eigentlichen Sitz in Mondorf
hatte, ist die hervorragendste Persönlichkeit
in der reformierten Kirchengeschichte
Mondorfs. Er ist gebürtiger Bonner,
studierte in Herborn und Leiden Theologie
und wirkt seit ungefähr 1600 - ständig den
Verboten und der Verfolgung durch die
Obrigkeit ausgesetzt - nacheinander in
zahlreichen reformierten Gemeinden des
bergisch-jülichschen Landes. 1625 wird er
in Mondorf wegen seines mutigen Auftretens
gefangengesetzt und kann sich schließlich
nur durch Zahlung einer „benantlichen
Summa Gelts" freikaufen. 1637 oder 1638
ist er gestorben. Ganz gewiss ist es seinem
ermutigenden Auftreten zu verdanken, dass
die Mondorfer Reformierten mit einem
ungebrochenen
Gemeindebewusstsein
weiterhin um die Existenz ihrer Gemeinde
kämpfen.
Namenszüge der Pfarrer unter dem Protokoll
der Reformierten Bergischen Synode von 1647
ISAAK JAKOBI, Mondorf
1632-1661
1632 hat die - offiziell gar nicht erlaubte
- reformierte Gemeinde zu Mondorf es
tatsächlich geschafft, wieder einen eigenen
Pfarrer mit Wohnsitz in Mondorf zu gewinnen: den reformierten Pfarrer Isaak
Jakobi. Er predigt und tauft in den Familienhäusern in Mondorf, auf Haus Spich und
in der Kirche von Oberkassel. Wahrscheinlich hat Isaak Jakobi schließlich die
reformierten Gemeinden bis nach Honnef
mitversorgt. Es war in der Tat keine beneidenswerte Lage für ihn, ohne ausreichendes Gehalt eine so zerstreute Gemeinde
zu bedienen und dabei jederzeit mit
kirchlichen Strafen durch den nahen Amtmann auf der Löwenburg rechnen zu müssen. Immer wieder ruft die Synode zu
Kollekten für ihn auf und bezeugt ihrem
armen Bruder ihr ausdrückliches Mitleid,
bis sie schließlich 1662 zu Protokoll
nimmt, dass „Isacum Jacobi durch den zeitlichen Tod hat abgefordert, wird mit
Läidwesen vernohmen. Der allmächtige
Gott wolle die erledigte Stellen mit bequemen und tüchtigen Personen wieder
ersetzen." Doch Jakobi sollte der letzte
evangelische Pfarrer mit Wohnsitz in
Mondorf sein. Am 21. August 1661 wird
er, der nun mit einer Unterbrechung 24
Jahre (!) in Mondorf und Umgebung gewirkt hat, auf dem Kirchhof der reformierten Gemeinde zu Mülheim am Rhein
begraben.
- 13 -
Geschichte
PAULUS RINDFLEISCH
Lülsdorf, 1669
Im Jahre 1669 erscheint auf der Synodaltagung der Reformierten Düsseldorfer
Klassis ein gewisser Paulus Rindfleisch,
„Rodtenburgo-Hassus, sacrosanctae theologiae Studiosus, zur Zeit Herrn Verwalters
zu Lülsdorff Kinder Lehrmeister, mit
Begehren, daß seine auf der hohen Schulen
geschöpfte Wissenschaft in der Gottesgelehrtheit vorbereitungsweise möge untersucht und ihm darauf Freiheit zu predigen
vergönnet werde." Der Antrag dieses
Lülsdorfer Vikars, zur Ordination zugelassen zu werden, zeigt, dass 46 Jahre nach
dem Ende der offiziellen reformierten
Gemeinden im Bereich Niederkassel auf
„Schloß Lülsdorf“ (wie es damals hieß)
immer noch eine kleine reformierte Enklave
besteht. Dies war möglich, weil der mit dem
Schloss Lülsdorf belehnte Reichsgraf Peter
Melander von Holzappel dort mit seinen
Bediensteten
das
Recht
freier
Religionsausübung
durch
Herzog
Wolfgang-Wilhelm erhalten hatte. Und
1669 versuchten sie offenbar sogar, in dem
Lehrvikar Paul Rindfleisch einen eigenen
Prediger zu gewinnen. Da Rindfleisch
jedoch „hier zu Lande nur ein viertheil Jahr
sich aufgehalten und fast noch keinem
Bruder bekannt ist", beschließt die Synode,
ihn erst einmal auf seine Eignung hin zu
prüfen, und zwar „die g a n z e
Gottesgelehrtheit." Ob der Lülsdorfer
Kandidat diesen erstmalig ausgerechnet an
ihm
praktizierten
verschärften
Examensbedingungen erlegen ist? Auf
jeden Fall hören wir in der Folgezeit nichts
mehr von ihm.
Hilfe aus Oberkassel im
auslaufenden 17. Jahrhundert
An der Rheinschiene von Köln bis Honnef überlebten schließlich nur die reformierten Gemeinden von Mülheim am
Rhein und Oberkassel. Und so waren es im
auslaufenden 17. Jahrhundert vor allem die
Oberkasseler Pfarrer, die nun die Fürsorge
für die reformierten Familien in Mondorf
und auf Schloss Lülsdorf mit übernahmen.
Außer in der Kirche zu Oberkassel und auf
den Häusern Spich und Broich halten sie
Gottesdienste, Taufen, Trauungen und
Beerdigungsfeiern auf Schloss Lülsdorf und
in den Privathäusern der Mondorfer Familien.
Ein
beschwerlicher
Dienst.
Litt B
L
Flugblatt mit Darstellung der Pfaffenmütz (Ausschnitt), 1620**
* aus: Heimatbuch Rhein-Sieg
- 14 -
** aus: Niederkassel-Atlas
Geschichte
Die Evangelische Kirchengemeinde Niederkassel
seit der Selbständigwerdung 1957
Der Zusammenschluss der
Kirchengemeinde 1957
Erst seit dem 1. April 1957 gibt es
wieder eine eigenständige evangelische
Gemeinde Niederkassel. Die vereinzelten
Protestanten vor dem zweiten Weltkrieg
und die nach 1945 nach Niederkassel
verschlagenen evangelischen Familien
wurden bis dahin von den Troisdorfer
Pfarrern versorgt. Darunter war es
Superintendent WALTER KLOCKE, der
schließlich mit seiner für viele
unvergesslichen
Aufbauarbeit
den
Grundstein für die heutige Kirchengemeinde legte. Auch Vikar REIDENBACH
ist manchem unter den Älteren noch in
Erinnerung. Mit der Umwandlung des
bisherigen 2. Pfarrbezirks der Troisdorfer
Gemeinde in die "Evangelische Kirchengemeinde Niederkassel" im Jahr 1957
bekamen die Evangelischen in Niederkassel auch wieder einen eigenen Pfarrer.
Es waren und sind dies in chronologischer
Reihenfolge:
1957 – 1969 HANS FUCHS, Niederkassel
aus Geilenkirchen, vorher Pastor in Aachen, danach Pfarrer in Wißmar bei
Wetzlar
1969 – 1978 HEINRICH ALTENPOHL, Niederkassel
aus Elberfeld, vorher Pfarrer in Mülheim an der Ruhr, danach Gefängnisseelsorger in Bonn
1970 – 1972 WOLFGANG FLEISCHER, Lülsdorf/Ranzel
vorher Auslandspfarrer der Rheinischen Kirche in Windhoek/Namibia; 1986 ist er
gestorben als Pfarrer in Völklingen
1972
WOLFGANG SCHANZ, Lülsdorf/Ranzel
war nur eine sehr kurze Zeit hier tätig
1973 – 2001 DIETRICH LEIST, Lülsdorf/Ranzel
aus Magdeburg, vorher Wissenschaftliche Hilfskraft und Vikar in Bonn, später
stellvertretendes Mitglied des Kreissynodalvorstands und Synodalarchivpfleger
1979 – 2005 DANKWART KREIKEBAUM, Niederkassel
aus Werdohl, vorher Pfarrer in Wuppertal-Unterbarmen; Synodalbeauftragter
für die Beratung Wehrpflichtiger
1984 – 1996 ARMIN PIEPENBRINK-RADEMACHER, Rheidt/Mondorf
aus Wuppertal-Elberfeld, vorher Pastor in Köln-Höhenberg-Vingst;
Synodalbeauftragter für Umweltfragen, danach Stadtkirchen-Pfarrer
von Bielefeld
seit 1996
CHRISTOPH EIDMANN, Rheidt/Mondorf
aus Haan, vorher Pastor in Hilden
seit 2001
SABINE FRAUENHOFF, Lülsdorf/Ranzel
aus Wuppertal, vorher Pfarrerin in Grefrath-Oedt und Assessorin
des Kirchenkreises Krefeld
seit 2005
JENS RÖMMER-COLLMANN, Niederkassel
aus Gelsenkirchen, vorher Pfarrer z.A. in Mechernich
- 15 -
Geschichte
Der 30. Geburtstag der
Kirchengemeinde im Jahr 1987
Im
Gemeindebrief
für die Monate
April und Mai 1987
gratuliert
Pfarrer
Dietrich Leist der
Kirchengemeinde
zum 30. Geburtstag.
Er schreibt, dass es
bei der „Geburt" der
Gemeinde im Jahr
1957 1860 Gemeindeglieder gab. Im Jahr
1987 sind es bereits 7321, und die Gemeinde
wächst weiter.
Das Kirchensiegel ist geblieben, und sein
Psalmwort erinnert an die besondere Situation
der damaligen Flüchtlingsfamilien:
„HERR, ICH BIN EIN GAST BEI DIR, EIN
FREMDLING WIE ALLE MEINE VÄTER."
Die handgeschriebene Chronik der Kirchengemeinde beginnt mit der folgenden
Eintragung des damaligen Pfarrers Hans
Fuchs:
„Mit Wirkung vom 1. April 1957 wurden
die Evangelischen aus den Ortschaften
Mondorf, Rheidt, Niederkassel, RanzelKolonie, Lülsdorf, Kanzel, Weilerhof,
Uckendorf, Stockem aus der Evangelischen
Kirchengemeinde Troisdorf ausgemeindet
und zu einer selbständigen Kirchengemeind e , di e de n Na m e n
„Evangelische
Kirchengemeinde Niederkassel" führt,
zusammengeschlossen.
Der
Selbständigwerdung war eine
Gemeindeversammlung
am
15.
Februar
1957
vorausgegangen. In ihr hatte
Herr Superintendent KLOCKE
aus Troisdorf die Gründe
dargelegt,
die
zur
Selbständigwerdung
führten.
Die Kirchengemeinde Troisdorf
war mittlerweile so stark
gewachsen,
dass
die
seelsorgerliche Be-
treuung der Gemeindeglieder im Amt Niederkassel nicht zuletzt auch durch die
räumliche Entfernung unzureichend war.
Der Bekenntnisstand der Muttergemeinde
Troisdorf wurde beibehalten. Er ist 'uniert'.
[...] Auf den Bekenntnisstand 'uniert' wird
bewusst hingewiesen, da der größte Teil
der Gemeindeglieder Heimatvertriebene
aus dem deutschen Osten ist sowie Flüchtlinge aus Mitteldeutschland. Die Gemeindeglieder haben in einer echten Union eine
neue kirchliche Heimat gefunden. Zur
Wahrnehmung der Gemeindeleitung wurde
für die neue Kirchengemeinde Niederkassel vom Kreissynodalvorstand ein Bevollmächtigtenausschuss bestellt. Es sind die
Herren: MAX RIEGERT aus Ranzel (er übt
das Amt des Kirchenmeisters aus),
WERNER T HEEL aus Rheidt, W ILLI
TÖNGES aus Lülsdorf, WILHELM
SCHIRWAT
aus
Mondorf.
Zum
Vorsitzenden wurde PFARRER FUCHS aus
Niederkassel
bestellt.
Der
Bevollmächtigtenausschuss bleibt so lange
im Amt, bis die nächste Presbyterwahl in
der
Rheinischen
Landeskirche
durchgeführt wird. [...] In seiner Sitzung
vom
22.11.1957
beschließt
der
Bevollmächtigtenausschuss den Entwurf
eines Kirchensiegels mit der Vorderansicht
der Kirche und als Text Psalm 39,13 b."
Kirchensiegel mit Vorderansicht der
Auferstehungskirche, Niederkassel
- 16 -
Geschichte
Herzlichen Glückwunsch:
Die Kirchengemeinde ist 40
geworden!
v.l.n.r.: die Pfarrer Christoph Eidmann,
Dankwart Kreikebaum und Dietrich Leist
beim Gemeindefest am 7.9.1997
Pfarrer Dietrich Leist erinnert im Gemeindebrief für die Monate September und
Oktober 1997 an die bescheidenen Anfänge: „Erste Gottesdienste im Kasino der
Feldmühle (Anm.: später Hüls-AG, heute
CREA NOVA), in der katholischen Kirche
in Niederkassel und in der katholischen
Volksschule in Ranzel; Konfirmandenunterricht teils nach einer Fußwanderung in
Troisdorf, teils in einer Feldscheune am
Uckendorfer Friedhof oder in der
Gastwirtschaft Hensen. Und der unermüdliche Pfarrer Walter Klocke, der spätere
Superintendent,
fuhr
mit
seinem
'Hermännchen',
einem
motorisierten
Fahrrad, über Land. Im Jahr 1951 dann der
Ankauf eines Hauses mit Werkhalle in
Rheidt, Oberstraße 72, in der ab Oktober
1951 Gottesdienste stattfanden, seit 1952
gehalten von dem Katecheten Friedhelm
Burow.
Bereits am 11. Dezember 1955 wurden
die erste eigene Kirche und ein Pfarrhaus an
der Spicher Straße in Niederkassel in
Dienst gestellt. Vikar Reidenbach wurde
mit der Betreuung des (damals noch) 2.
Gemeindebezirks der Evangelischen Kirchengemeinde Troisdorf betraut. 1957, im
Jahr der Selbständigwerdung, bekam die
junge Gemeinde mit Hans Fuchs ihren ersten eigenen Pfarrer. Gottesdienste, Amtshandlungen, kirchlicher Unterricht, ein
Kirchenchor, bescheidene Anfange einer
Frauenhilfe und Presbyteriumssitzungen mit einer (!) DIN-A4Seite Protokoll - und für den
Pfarrer viel, viel Zeit für Besuche
und Seelsorge. 1962 wurde Pfarrer
Fuchs die Gemeindehelferin Erika
Schkommodau zur Seite gestellt,
die eine erste Jugendarbeit
aufbaute und Religionsunterricht in
den Volksschulen erteilte. 1969
übernahm
Pfarrer
Heinrich
Altenpohl den Dienst in einer Gemeinde, die nun durch riesige Neubaugebiete als Zuzugsgebiet für die
Großstädte Köln und Bonn beinahe
explosionsartig anwuchs. Dazu kamen
zahlreiche Familien, die nach den Zechenschließungen im Ruhrgebiet zum
Lülsdorfer Chemiewerk umgesiedelt und
umgeschult wurden. So wurde bereits zum
1. Juli 1970 die Einrichtung eines zweiten
Pfarrbezirks in Lülsdorf und Ranzel
notwendig.
40 Jahre Gemeinde, das ist die Geschichte von Menschen: Max Riegert, der
Gründer und langjährige Kirchmeister der
Gemeinde; der alte Stuff, erster Küster in
Niederkassel; die unermüdliche Emmy
Romboy und ihre Mitpresbyter Erich
Mühlich und Günther Kauschke, [...] Jugendliche, die Erstaunliches auf die Beine
gestellt haben, Mütter, Väter, Konfirmanden, liebe alte Menschen; [...] Begegnungen, Gespräche, Auseinandersetzung und
Umarmung, Ausgelassenheit und Stille,
[...] eine Gemeinde, die sich selbst zu
feiern versteht, doch zugleich eine
Gemeinde, die 'aus sich herausgeht', die
Verantwortung übernimmt in der Welt, die
Gottes Welt ist. 40 Jahre Evangelische
Kirchengemeinde Niederkassel - das ist die
Geschichte Gottes mit den Menschen, die
immer noch Gäste sein dürfen bei ihm."
„Gott segne diese Gemeinde!"
- 17 -
Geschichte
Das Innere der Auferstehungskirche ab 1955
Gedanken von Pfarrer
Dankwart Kreikebaum zum
Gemeindejubiläum 1997
„Am 40. Geburtstag unserer Kirchengemeinde werden viele Menschen zurückdenken. Vor allem die Älteren unter uns
werden Geschichten erzählen: Weißt Du
noch, wie das damals war? Unsere evangelische Kirchengemeinde war eine
Flüchtlingskirchengemeinde.
Menschen
kamen aus Ostpreußen, aus Pommern, aus
Schlesien. Sie hatten das Grauen des Krieges erlebt. Viele Familien waren ohne Vater. In vielen Familien waren Kinder gestorben. Im Krieg, auf der Flucht. Sie kamen nach Niederkassel und besaßen nichts.
Sie fanden einfache Arbeit und noch einfachere Wohnungen, gelegentlich umgebaute
Ställe. Was waren das für Zeiten! Es war
Aufbauzeit, Arbeitszeit, Hoffnungszeit.
Und es war Gottesdienstzeit. Die evangelischen Christen kamen zusammen, hörten
- 18 -
auf das Wort der Bibel, beteten und sangen miteinander und bekannten ihren
Glauben. Sie bauten unsere Gemeinde. Es
war anfangs eine kleine Gemeinde. [...]
Die Kirchengemeinde wuchs schnell. Zum
ersten Gemeindebezirk kam bald ein
zweiter. Seit 1984 gibt es drei Gemeindebezirke. Hauptamtliche Mitarbeiter wurden
angestellt. Küster, Verwaltungsangestellte,
Jugendleiterinnen, Gemeindeschwestern,
Organisten. [...]
Wir feiern den 40. Geburtstag unserer
Kirchengemeinde.[...] Ein Anlass, uns auf
die Grundlagen unserer Kirche zu besinnen. Kirche ist da, wo Menschen zusammenkommen, um das Evangelium zu hören
und dem Gebot Gottes zu folgen. Kirche
ist da, wo Gott redet und wo wir Menschen hören. Ja, und der Geburtstag unserer Kirchengemeinde ist Anlass, wirklich
auch zu feiern, Gott zu loben und ihm zu
danken, dass er unter uns lebendig und
wirksam und erfahrbar ist."
Geschichte
Die Namen der Kirchen
Auferstehungskirche
Niederkassel
Die erste Kirche in
der Evangelischen
Kirchengemeinde
Niederkassel
hat am Ostermontag, dem
13.4.1998, den
Namen
tanzierten bis feindlichen Umwelt. Für ihr
Leben bestimmend war auch ihr Glaube an
Jesus Christus, den Auferstandenen, den
lebendigen Herrn. Aus diesem Glauben
schöpften sie Kraft und Hoffnung angesichts von soviel erfahrenem Leid und
Tod. Es war eine Zeit der Neubesinnung
und Neugründung auf die Glaubenserfahrungen der ersten Christen: Der
Gekreuzigte ist auferstanden. Er lebt (1.
Kor. 15, 14+15)! Dieses Bekenntnis ist
der Beweggrund und der Horizont für die
kirchliche Arbeit, für Verkündigung und
Seelsorge, für soziale und politische
Diakonie.
Der gekreuzigte Jesus lebt (Mk. 16,
6). Das ist das Leitmotiv bei den
vielfältigen
Versuchen
moderner
Gottesdienstgestaltung wie auch für die
Bemühungen, alte und behinderte
Menschen und Flüchtlinge zu integrieren.
Der Gekreuzigte hat Recht. Das gilt es
durchzuhalten in den Versuchen, die
Schwachen in der Gesellschaft zu
beachten und ihnen Heimat in der
Gemeinde zu geben.
Der Glaube an den Auferstandenen weist
die Christen nicht ins Jenseits, sondern in
den Dienst in der Welt und an der Welt.“
AUFERSTEHUNGSKIRCHE bekommen.
Nachdem das Gemeindezentrum in Lülsdorf/Ranzel
bereits
seit
1980
„Emmauskirche" heißt, ließ sich das
Presbyterium bei der Namensgebung im
Sinne eines Gesamtkonzeptes vom Thema
„Auferstehung" leiten. In seiner Sitzung
am 20.11.1997 beschloss es, die Kirche an
der Spicher Straße A UFERSTEHUNGS KIRCHE zu nennen und das Gemeindezentrum an der Oberstraße Maria-MagdalenaKirche. Vorausgegangen waren dieser
Entscheidung Gemeindebefragungen und
-gespräche, Bezirksversammlungen, ein
langer
Meinungsbildungsprozess
im
Presbyterium und eine abschließende
Gemeindeversammlung am 9.11.1997, bei
der die Gemeinde die Vorschläge des
Presbyteriums mit großer Mehrheit
angenommen hat.
Pfarrer Dankwart Kreikebaum begründete den Namensvorschlag:
„Bei der Suche nach einem Namen
für die Kirche an der Spicher Straße
wurde auf den Beginn der christlichen
Gemeinde in Niederkassel zurückgeschaut. Die Gründung der Kirchengemeinde fällt in die Zeit kurz nach
dem 2. Weltkrieg. Viele Menschen
standen vor dem Nichts. In dieser
Situation sammelten sich die evangelischen Christen zu ersten gemeinsamen Gottesdiensten. Ihr Leben war
nicht nur geprägt von den schrecklichen Erfahrungen der Kriegszeit und
der Flucht, von Hunger und Entbehrung, von harter Arbeit und kargen
Auferstehungskirche aus: Heimatbuch Rhein-Sieg
Lebensbedingungen in einer oft dis- 19 -
Geschichte
Emmauskirche Lülsdorf/Ranzel
Beim Herbstfest am
5.10.1980 erhielt
das Gemeindezentrum
Lülsdorf/Ranzel,
damals auch als
„Neues Haus"
bekannt, den Namen EMMAUSKIRCHE.
Das Presbyterium hatte diesen Namen am
29.8.1980 gewählt auf Vorschlag des
Bezirksbeirats und aller Gruppen und
Kreise, die im Gemeindezentrum lebten
und arbeiteten. Der Kreissynodalvorstand
befürwortete
den
Vorschlag,
das
Landeskirchenamt
erteilte
seine
Genehmigung. Beim traditionellen
Herbstfest, einer Fortsetzung der alten
Gemeindetage, wurde der Name
EMMAUSKIRCHE offiziell eingeführt, am
10. Geburtstag des Gemeindezentrums.
In der Festschrift zur
Namensgebung schrieb Pfarrer Dietrich
Leist:
„Als ich vor nun siebeneinhalb Jahren
nach Lülsdorf/Ranzel kam, waren wir tatsächlich nur wenige auf dem Weg nach
Emmaus, und das Wort Jesu 'Wo zwei
oder drei in meinem Namen zusammen
sind, da bin ich mitten unter ihnen' hat
wörtliche Bedeutung. Aber schon bald ist
es ein ganzer Strom von Menschen, die
sich mit uns aufmachen, ein Stück Brot
und Leben zu teilen, alte - und vor allem
junge Leute auf der Suche nach Sinn und
Lebensinhalt, nach einem Zuhause in einer
offenbar zu unwirtlichen Welt, einer Stätte
zur Rast in der Hast des Alltags,
nach einem Tisch, um den man
sitzen kann, Gemeinschaft und
ein Stück Auferstehung zu
erleben. Neben einer tatkräftigen
und agilen Frauenhilfe, der
freundschaftlich-fröhlichen
Gemeinschaft des Kirchenchors
und einem wieder aufblühenden
Altenclub ist es vor allem die
Gründung
der
'Arbeitsgemeinschaft für Jugendarbeit'
im Jahr 1973, die auf dem
Weg zu einer lebendigen
- 20 -
Emmausgemeinde wichtig wird. [...] Das
Brot-Teilen mit den Hungernden der
Dritten Welt, Gemeindetage, Liturgische
Nächte, Weihnachts- und Osterfeiern, besondere Familiengottesdienste, die besonderen Erfahrungen auf Freizeiten, Meditationen und religiöse Seminare ebneten den
Weg vom Tisch in Emmaus zurück nach
Jerusalem, zum gottesdienstlichen Miteinander der Jünger Jesu Christi. Der Gottesdienst-Arbeitskreis entwickelt Ideen, um
solche Erfahrungen für den Sonntagsgottesdienst spürbar und fruchtbar zu machen.
[...] Die Musikgruppe 'Horizont', hervorgegangen aus Mitarbeitern der Jugendarbeit, versucht, erlebter Freude neuen Ausdruck zu verleihen. [...]
Und die Zahl der Gottesdienstbesucher
steigt. Merklich, erfreulich, mutmachend.
Aber nicht berauschend - und das ist vielleicht gut so: Es geht immer noch um einzelne Menschen, um zwei Jünger und einen Fremden auf dem Weg nach Emmaus.
Es geht um Traurige und Resignierte, um
Hoffnungslose und Zweifelnde, aber auch
um die neue Erfahrung von Auferstehung
und einem Stück 'ewigen Lebens' vor dem
Tod. Es geht um dich und mich und den
Nächsten. Und das ist gut so!
E MMAUSKIRCHE: Der neue Name des
Hauses [...] wird Anspruch und Hoffnung
sein für alle Wege, die wir miteinander
noch vor uns haben."
„HERR, BLEIBE BEI UNS!"
Geschichte
Maria-Magdalena-Kirche
Rheidt/Mondorf
Maria
Magdalena
hat
- ebenso wie die
Emmaus-Jünger ihren
zentralen
Ort
in
den
Auferstehungsgeschichten.
Diese Maria stammt aus dem Dorf Magdala (daher auch ihr Name, denn Magdalena
bedeutet 'aus Magdala'). Sie ist eine der
Jüngerinnen Jesu, die ihm nachfolgt,
nachdem er sie geheilt hat. Bis über den
Tod hinaus hat diese Bindung Bestand,
denn sie ist es, die sich mit zwei anderen
Frauen auf den Weg zum Grab macht, um
den Leichnam zu salben.
Und dort geschieht dann das Unfassbare:
Voller Trauer gehen sie zum Grab, und der
Stein ist weggerollt. Dann sieht sie den
Auferstandenen, erkennt ihn aber nicht,
sondern meint, es wäre der Gärtner. Erst als
Jesus ihren Namen nennt, erkennt sie ihn,
und ihre Trauer verwandelt sich in Freude,
ihre Verzweiflung in Hoffnung. Diese
Erfahrung macht sie zur ersten Zeugin der
Auferstehung, die zu den verängstigten
Jüngern geht und ihnen sagt, dass nicht alles
aus ist, dass es weitergeht, weil Jesus lebt.
Zur
Namensgebung der
MARIAMAGDALENA-KIRCHE am Ostersonntag,
dem 12.4.1998, schreibt Pfarrer Christoph
Eidmann:
„Die Geschichte der Maria Magdalena
berührt an vielen Stellen unser Leben als
Gemeinde und als Einzelne. Fünf Punkte
möchte ich kurz nennen:
Die treue Nachfolgerin
Maria von Magdala folgt Jesus nach ihrer
Heilung und bleibt bei ihm bis zum Kreuz,
ja über den Tod hinaus: Bis zum Grab bleibt
sie bei ihm. Diese Treue ist Ausdruck einer
ganz engen Bindung, engen Beziehung zu
Jesus, und diese intensive Beziehung, die sie
bei Jesus bleiben lässt, kann uns Vorbild
sein.
Das Bleiben an Christus, das Bleiben bei
Christus, was auch geschehen mag, auch
wenn es gerade mal nicht 'in' ist, ist eine
Richtungsweisung, die uns - und auch dieser
Gemeinde insgesamt – gut tut.
Die Frau im Hintergrund
Nach allem, was wir historisch vermuten
können, hat die Maria aus Magdala in der
Jesusbewegung eine zentrale Rolle gespielt. Vor allem, dass sie die exponierte
Stelle der ersten Zeugin der Auferstehung in
allen vier Evangelien behalten konnte in
einer von Männern bestimmten Gesellschaft und Kirche, lässt erahnen, wie wichtig
diese Frau war und wie stark sie dagegen
wohl an den Rand gedrängt wurde.
Es steht einer Kirche gut an, Menschen,
die nicht im Rampenlicht stehen, eher in
den Schatten gedrängt werden, im Hintergrund arbeiten und wirken, besonders zu
bedenken und zu beachten.
In unseren Kirchen wird der weitaus
größte Teil der 'Hintergrundarbeit' von
Frauen geleistet, und da ist es ein wichtiges
Zeichen, eine der Frauen im Hintergrund
der Christenheit wieder etwas mehr in das
Bewusstsein zu heben.
Von der Verlassenheit zur Erkenntnis
des Herzens
Uns heute geht es oft wie Maria am
Grab: Wir nehmen die Gegenwart des
Auferstandenen nicht wahr, erkennen
nicht, wie nahe er uns ist.
Erst als Jesus sie mit ihrem Namen
nennt, erkennt sie ihn, so wie wir auch
darauf angewiesen sind, dass Christus uns
immer wieder mit unserem Namen ruft, so
dass wir von der Verzweiflung der Verlassenheit zur Erkenntnis des Herzens finden
können.
Von der Trauer des Todes zur Freude
des Lebenden
Die Erfahrung der Maria ist auch ein
Stück Auferstehungserfahrung. Sie geht
zum Friedhof, verzweifelt, verlassen, alle
Hoffnungen und Träume zerplatzt, am
Ende, voller Trauer. Es ist mit Jesus etwas
in ihr gestorben. Auch sie ist eine Zweiflerin,
nicht im verstandesmäßigen Sinn, dass sie
etwas nicht für wahr hält, wie bei
- 21 -
Geschichte
Thomas, wohl aber im Sinne, dass sie verzweifelt ist in ihrer Beziehung zu Gott,
dem Sohn Gottes, der gestorben ist. Was
sie aber dort erfährt, ist, dass Christus lebt,
gegenwärtig ist, und so auch ihr Glaube,
der zuallererst Beziehung und Vertrauen
ist, mit Christus leben kann, dass es weitergeht. Und so findet sie von der Trauer des
Todes zur Freude des Lebenden.
Es wäre schön, wenn unsere Kirche ein
Ort wäre, an dem diese Erfahrung gemacht
werden kann: Menschen, die gebeugt und
traurig kommen, erfahren und erleben, dass
Gott gegenwärtig ist, dass Christus lebt,
dass Hoffnung möglich ist.
Die Verkünderin der Botschaft von der
Gegenwart des Auferstandenen
Maria aus Magdala ist es, die von der
Auferstehung, von dem lebenden, gegenwärtigen Christus erzählt, weil sie ihm
begegnet ist und die Erfahrung gemacht
hat, dass nicht der Tod das letzte Wort
behält, sondern Gott und das Leben.
Am Ende - resigniert, ängstlich und verunsichert - ziehen wir uns allzu oft und allzu
schnell zurück: zurück in unser 'privates
Glück', zurück auf unsere festgefassten
Meinungen, zurück in unser Schneckenhaus,
um unsere Wunden zu lecken. Und da
kommt eine, die sagt uns, dass nicht alles
vorbei ist, dass nicht alles hoffnungslos ist,
sondern dass Gott den Tod überwunden
hat und dass Christus gegenwärtig ist. Das
tut gut.
Und mir scheint weiterhin, dass wir dem
Beispiel der Maria Magdalena folgen soll
ten in unserer Zeit, in der es so viele destruktive, todbringende Mechanismen gibt
in unserer Gesellschaft und in uns. Da ist
es gut und wichtig, die Hoffnung auf die
Auferstehung zu verkünden, von dem lebenden Christus, der das Leben will und
dem Tod den Stachel genommen hat, den
Verängstigten und Verzagten zu erzählen,
so wie es Maria Magdalena tat."
Maria-Magdalena-Kirche
- 22 -
Gemeindeleben
Der Schritt ins neue Jahrtausend
Bunte Kirchen
Ein neues Erkennungszeichen
für die Gemeinde
In der Ausgabe des Gemeindebriefes für die Monate
Juli bis September 2002 war
es zum ersten Mal auf der
Titelseite abgebildet: Das neue Logo der
evangelischen Kirchen-gemeinde Niederkassel. Es hing in den Schaukästen der Kirchen, in der Zeitung war davon zu lesen, und
es ist seither auf den Briefen, die Pfarrer/in,
Jugendleiterinnen und Gemeindeamt verschicken, zu sehen. Ein Erkennungszeichen
für die evangelische Kirchengemeinde in der
Stadt Niederkassel, ein Symbol für die inhaltliche Arbeit der Gemeinde.
Die Suche nach einem Logo begann im
Frühjahr 2000. Da waren die Gemeindemitglieder gebeten worden, Vorschläge einzureichen. Zehn Entwürfe wurden eingesandt und auf der Gemeindeversammlung
im Oktober 2000 vorgestellt. Das dort eingeholte Meinungsbild ergab eine deutliche
Mehrheit für einen der Entwürfe, der die
Umrisse der drei Kirchen nebeneinander
zeigte. Nach Beratung im Presbyterium
überarbeitete ein Grafiker diesen Entwurf.
Seine Arbeit verlief in mehreren Entwicklungsphasen, deren Schritte jeweils von einer Arbeitsgruppe des Presbyteriums und
vom gesamten Presbyterium diskutiert und
ausgewertet wurden. Das Endergebnis wurde der Gemeinde bei der Gemeindeversammlung im März 2002 präsentiert.
In diesem Erkennungszeichen sind die
drei Kirchen in grüner Natur zusammen
(von links nach rechts: Emmauskirche, Auferstehungskirche,
Maria-MagdalenaKirche). Die – wenn auch hier nicht zu sehenden - bunten Farben der Bauwerke rot,
blau, gelb und pink symbolisieren, dass diese Gemeinde sympathisch ist, persönlich,
offen, kreativ, vielseitig. Die blaue Welle
steht für Bewegung und natürlich auch für
den Rhein. Da das Logo aus Kostengründen
meistens in schwarz/weiß verwendet wird,
war es bei der Entwicklung ein wichtiger
Punkt, dass es in dieser Ausführung mit den
vielen verschiedenen Grautönen und der lockeren Zeichnung lebendig und ansprechend
wirkt. Zur Einführung wurden in der Gemeinde 1.600 Schokoladentäfelchen mit farbigem Logo-Aufdruck verteilt.
Das Erkennungszeichen der Gemeinde
ist ein einprägsames und unterscheidbares
Bild und ein visueller Ausdruck des Selbstverständnisses der Kirchengemeinde, das
durch den gelebten Glauben geprägt ist.
Und vielleicht verbindet manches Gemeindemitglied mit diesem Erkennungszeichen
ein „Wir-Gefühl“.
- 23 -
Gemeindeleben
Eine Partnerschaft umspannt die Welt
Mit den Bibelfrauen
in Eben Eser verbunden
Im November des Jahres 2003 hat das
Presbyterium beschlossen, eine Partnerschaft
mit Bibelfrauen aus Sumatra in Indonesien
einzugehen. Sie sind Gemeindehelferinnen,
die sich in den Gemeinden im Norden
Sumatras um Kinder, Jugendliche und
Liebe Schwestern und Brüder,
Die Bibelfrauen von der HKBP und aus
Eben Eser grüßen Sie herzlich zum 50jährigen Jubiläum Ihrer Kirchengemeinde
Niederkassel!
Wir in Indonesien freuen uns mit Ihnen
über diesen Festtag und sind in Gedanken
und unseren Herzen bei Ihnen !!
Alle Gemeindeglieder werden wir ins
Gebet mit einschließen, egal ob jung oder
alt. Ebenso alle Gruppen und Kreise der drei
Kirchen sowie alle Mitarbeiter-Innen und
das Presbyterium !!
Für Ihre Zukunft und alle anstehenden
Projekte der Kirchengemeinde Niederkassel
wünschen wir Glück und Gottes Segen !
Möge unsere Partnerschaft weiter wachsen
und vertieft werden, dass wir noch viel von
einander lernen können.
Besticktes Partnerschaftstuch - ein Geschenk
der Bibelfrauen
Frauen kümmern. Sie halten Bibelstunden,
Sonntagsschule und Gottesdienste und sind
zusätzlich auch Sozialarbeiterinnen in den
Dörfern. Die Partnerschaft gestaltet sich
durch gegenseitige Besuche, Brief- und
E-mail-Kontakte sehr lebendig. Erst im
Sommer 2007 waren Mitglieder unserer
Gemeinde wieder zu Gast in Eben Eser.
Sie sind in Eben Eser immer herzlich
willkommen !!!
“Die geschwisterliche Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem
anderen mit Ehrerbietung zuvor. Seid nicht
träge in dem, was ihr tun sollt. Seid
brennend im Geist. Dient dem Herrn. Seid
fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal,
beharrlich im Gebet.“
( Röm. 12, 10-12 )
Horas !
Ihre Siti Nainggolan
Die im Sommer 2007 in Eben Eser tätigen Bibelfrauen
- 24 -
Gemeindeleben
Die Gemeindekonzeption
Der Entstehungsprozess
Die Wurzeln der Gemeindekonzeption
reichen zurück in das Jahr 1999. Unter dem
Vorsitz von Edeltraud Preuß bildete das
Presbyterium einen Arbeitskreis mit der
Aufgabe, die Strukturen der Gemeinde zu
klären. Als vorläufiges Ergebnis wurde auf
einem Presbytertag ein Organigramm der
Gemeinde erstellt, welches den Aufbau und
die Zuständigkeiten der Aufgabenbereiche
der Gemeinde verdeutlichte.
Im Januar 2001 beschloss die Landessynode
der Ev. Kirche im Rheinland, dass jede ihrer
Gemeinden eine Gesamtkonzeption ihrer
gemeindlichen Aufgaben erstellen solle. Die
zweijährige Vorarbeit des Ausschusses
konnte in diesen verbindlichen Prozess
eingebracht werden. Nun standen die Fragen
im Raum, wie die Gemeindearbeit in
Niederkassel heute und morgen aussehen
Herausgegeben durch das
Presbyterium der
Evangelischen Kirchengemeinde
Niederkassel
Oberstraße 205
53859 Niederkassel
soll, wie Ziele der Gemeindearbeit formuliert
werden können und welcher Auftrag und
welche Visionen uns dabei tragen. Dieser
Prozess, der unter Beteiligung verschiedener
Personen und Ausschüsse stattfand, mündete
im Jahr 2005 in eine erste Fassung der
Gemeindekonzeption,
die
auf
einem
Presbytertag modifiziert und beschlossen
wurde. Die Konzeption möchte nicht
unverrückbares „Gesetz“, sondern Leitfaden
und Wegweiser sein. So wird sie immer
wieder gelesen, diskutiert und – wenn nötig –
angepasst. Die Gemeindekonzeption soll
ebenso lebendig sein wie die Menschen, die
die Gemeinde tragen.
Im Folgenden ist die zweite Fassung der
Gemeindekonzeption, modifiziert durch das
Presbyterium im März 2007, abgedruckt.
Inhalt
1.
Theologische Leitlinien
2.
Inhaltliche Schwerpunkte
3.
Handlungsmotivationen
4.
Bisherige Umsetzungen
5.
Weitere Handlungsziele
A. Kurzfristig umsetzbare
Handlungsziele
B. Mittelfristig umsetzbare
Handlungsziele
C. Langfristig umsetzbare
Handlungsziele
GEMEINDEKONZEPTION
6.
Schlussbemerkung
- 25 -
Gemeindeleben
1. Theologische Leitlinien
„Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und
der Besonnenheit.“
(2. Timotheus 1,7)
Aus diesem Geist heraus wollen wir als Ev. Kirchengemeinde Niederkassel den Bund leben,
den Gott mit Israel geschlossen hat und in den wir durch Jesus Christus hinein genommen
sind: den Bund der Liebe Gottes zu allen Menschen und seiner ganzen Schöpfung.
Wir können Gottes Liebe nur leben – erwidern und weitergeben (Matthäus 22, 37.39) –, wenn
wir uns dem Geist der Liebe ganz öffnen, in ihm bleiben und aus ihm heraus authentisch
leben (1. Johannes 4, 16b), so dass Gedanken, Worte und Taten eins werden (Jakobus 1, 22).
So sehen wir unser Leben und Arbeiten in der Gemeinde – im Vertrauen auf Gottes Gnade –
in der untrennbaren Einheit von Empfangen und Weitergeben (Matthäus 11, 28; Matthäus 28,
19f), von Gebet und Verkündigung in Wort und helfender Tat, in Spiritualität und
Engagement.
Für all das bitten wir um die Kraft des Geistes Gottes, damit wir in Offenheit und Toleranz
und in aller Besonnenheit den Fragen und Problemen unserer Zeit begegnen können.
Matthäus 22, 37.39: „Du sollst den Herrn, deinen Gott,
lieben von ganzem Herzen,
von ganzer Seele und von ganzem
Gemüt“ und
„Du sollst deinen Nächsten lieben
wie dich selbst.“
1. Johannes 4, 16b:
„Gott ist die Liebe; und wer in der
Liebe bleibt, der bleibt in Gott und
Gott in ihm.“
Jakobus 1, 22 :
„Seid aber Täter des Wortes und
nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr
euch selbst.“
Matthäus 11, 28:
„Kommt her zu mir, alle, die ihr
mühselig und beladen seid;
ich will euch erquicken.“
Matthäus 28, 19f:
„Darum gehet hin und machet zu
Jüngern alle Völker: Taufet sie auf
den Namen des Vaters und des
Sohnes und des heiligen Geistes und
lehret sie alles halten, was ich euch
befohlen habe.“
- 26 -
Gemeindeleben
2. Inhaltliche Schwerpunkte
Aus diesen theologischen Leitlinien ergeben sich für uns vier inhaltliche Schwerpunkte:




Spiritualität als Grundhaltung, in der wir die Liebe Gottes empfangen und erfahren und
zu der wir andere Menschen einladen wollen,
Zuwendung zu den Menschen als Grundhaltung, in der wir die Liebe Gottes
weitergeben und ausstrahlen wollen,
Gerechtigkeit und
die Bewahrung der Schöpfung als zwei, auch strukturelle und ins Politische reichende
Konkretionen der Liebe Gottes (Bewahrung der Schöpfung gehört auch dazu, da der
Bund der Liebe nicht nur die Menschen, sondern die gesamte Schöpfung mit
einschließt).
3. Handlungsmotivationen
Aus diesen inhaltlichen Schwerpunkten leiten sich dann wiederum Motivationen ab, warum
wir uns in diesen Gebieten engagieren wollen. Zum Teil scheinen es Selbstverständlichkeiten
zu sein, aber es erscheint uns wesentlich, bei der Frage nach dem „Wohin?“ immer auch das
„Warum?" mit zu bedenken.
So ergeben sich für die inhaltlichen Schwerpunkte unserer Arbeit folgende Handlungsmotivationen:




Spiritualität: uns und anderen Räume zu schaffen, um christliche Spiritualität zu leben
und zu erfahren;
Zuwendung zu den Menschen: ehrliches und offenes Miteinander, die Übersetzung der
Verkündigung in diakonisches Handeln und eine Orientierung am Lebensweg der
Menschen;
Gerechtigkeit: die Zusage der Gerechtigkeit Gottes in unserem Handeln widerzuspiegeln;
Bewahrung der Schöpfung: mit der uns anvertrauten Schöpfung verantwortungsvoll
umzugehen.
4. Bisherige Umsetzungen
Wir haben uns in vielerlei Hinsicht in diesen vier Bereichen schon engagiert.
Es ist schwer, die einzelnen Aktivitäten unserer Gemeinde den vier Bereichen eindeutig zuzuordnen, da Spiritualität immer auch in gewisser Hinsicht die Hinwendung zum Menschen
einschließt und die Hinwendung zum Menschen bei uns ebenso wenig sich von der
Spiritualität trennen lässt. Auch Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung sind Aspekte,
die sich in den meisten Aktivitäten – wenn auch manchmal vielleicht nur am Rande – wiederfinden.
Es lassen sich aber jenseits dieses Gedankens schwerpunktmäßig einzelne Aktivitäten den
vier inhaltlichen Schwerpunkten zuordnen:


Spiritualität: Gottesdienste (sowohl die „normalen“ Sonntagsgottesdienste als auch
Kasualgottesdienste, Kindergottesdienste, Krabbelgottesdienste ...), Taizé- und Nachtgebete, Bibelkreise, ökumenische und interreligiöse Kontakte und Veranstaltungen,
Chöre, Kammermusikkreis, Lektorenkreis, Partnerschaftsarbeit, Kinder- und Jugendarbeit;
Zuwendung zum Nächsten: Arbeit der Gemeindeschwestern, Geburtstagsbesuchsdienst,
Besuchsdienst für das Altenheim, Seelsorge, Kinder- und Jugendarbeit, Familienfreizeit,
Kleiderstube, Behindertenarbeit, Gesprächskreise, Seniorenarbeit, Arbeit mit Aussiedlern;
- 27 -
Gemeindeleben


Gerechtigkeit: Einsatz fair gehandelter Produkte, Partnerschaftsarbeit, Arbeit mit
Asylsuchenden;
Bewahrung der Schöpfung: Paradiesprojekt, Verwendung von Recycling-Papier,
elektronische Informationsverteilung im Presbyterium, gemeinsame Planung von
Großeinkäufen (um Sprit zu sparen).
5. Weitere Handlungsziele
Darüber hinaus finden wir es wünschenswert, auf verschiedene Ziele in diesen vier Inhaltsschwerpunkten hinzuarbeiten. Sie unterteilen sich in Gruppen je nach voraussichtlicher
Umsetzbarkeit. Nach einem Jahr soll überprüft werden, welche der kurzfristigen Ziele
umgesetzt werden konnten und welche nicht - und wenn nicht, warum. Ebenso soll nach drei
bzw. fünf Jahren mit den mittelfristigen und langfristigen Zielen verfahren werden.
Die Zuständigkeit bzw. Beauftragung wird durch folgende Kürzel gekennzeichnet:
Prsb. =
Presbyterium
Pfr. =
Pfarrerin und Pfarrer
Jgd. =
Jugendleiterinnen
Part. =
Partnerschaftskreis
K.
=
Küsterinnen
A.
=
Alle
A. Kurzfristig umsetzbare Handlungsziele
a. Spiritualität:
- offene Kirchen
- Möglichkeit, Kerzen anzuzünden
- Einbeziehung vorhandener Gruppen
in die Gottesdienstgestaltung
- noch mehr Gottesdienstvielfalt
(z.B. Jugend-, Krabbel-, Behinderten-, ...)
b. Zuwendung zum Nächsten:
- Angebote für 30- bis 50-Jährige einrichten
- Gesprächsgruppen für Familien mit
kleinen Kindern
Prsb.
Prsb.
Pfr.
Pfr. / Jgd.
Pfr.
Pfr.
c. Gerechtigkeit:
- fair gehandelte Produkte einsetzen
K. / A.
- im täglichen Handeln „Weltverantwortung“
A.
zeigen, d.h. sich äußern zu Not und Ungerechtigkeit
- Entwicklung eines Konzepts, um den Aspekt
Prsb.
„Gerechtigkeit“ strukturell in unsere Entscheidungen
einfließen zu lassen (d.h. z.B. konkret fair gehandelte,
ökologisch und ortsnah produzierte Produkte verwenden
oder mit Firmen zusammenarbeiten, die
sozial verträglich handeln)
- Partnerschaft vertiefen und ggf. mit
Part.
anderen Partnerschaften kooperieren
- Umsetzung des Konzepts, den Aspekt
Prsb.
„Gerechtigkeit “ strukturell in unsere
Entscheidungen einfließen lassen
- 28 -
Gemeindeleben
d. Bewahrung der Schöpfung:
- Einsatz von Nahrungsmitteln überdenken
- sparsamer Materialverbrauch
(z.B. Papierflut minimieren)
- sorgsamer Umgang mit Geräten und Material
- ortsnah und wenn möglich biologisch bzw.
ökologisch produzierte & „fair gehandelte“
Waren kaufen
- Einkauf von Lebensmitteln so planen,
dass keine Reste bleiben
A.
A.
A.
K. / A.
K. / A.
B. Mittelfristig umsetzbare Handlungsziele
a. Spiritualität:
- Erweiterung spiritueller Angebote
Pfr.
(z.B. Meditationsgruppe, Fastengruppe, Exerzitien ...)
- Erweiterung und Intensivierung des
Pfr.
ökumenischen und interreligiösen Dialogs
- Meditationskurs mit Yoga einrichten
Pfr.
b. Zuwendung zum Nächsten:
- Partnerschaft ausbauen, Briefkontakte
z.B. mit Jugendlichen fördern
- Besuchsdienst für Trauernde in konfessionsverbindenden Ehen
Part.
Pfr.
c. Gerechtigkeit:
d. Bewahrung der Schöpfung:
C) Langfristig umsetzbare Handlungsziele
a. Spiritualität:
- evtl. Meditationsraum / Krypta
Prsb.
b. Zuwendung zum Nächsten:
- Umbau der Diakoniestation in Sozialstation
- Beratung und soziale Anlaufstelle (Kooperationen)
- Hospizdienst
c. Gerechtigkeit:
d. Bewahrung der Schöpfung:
6. Schlussbemerkung
Diese Konzeption versteht sich selbst nicht als statisch und vollständig, sondern als
dynamisch und fragmentarisch. Das bedeutet, dass sie auch in ihrer Umsetzung nicht als
zwanghafter Imperativ, sondern als befreiender Impuls zu verstehen ist.
In diesem Sinn soll sie schließen mit dem Wort aus 2. Korinther 3, 17:
„Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.“
- 29 -
Gemeindeleben
50-jähriges Bestehen der Kirchengemeinde
Predigt im Festgottesdienst am 1. April 2007
Liebe Gemeinde!
[...] Es gibt einen Vers, der in einer ganz
besonderen Art und Weise unserer Gemeinde bei
ihrer Gründung zugeordnet wurde. Sie alle haben
die Stellenangabe dieses Verses wohl unzählige
Male schon gesehen, aber, ich vermute, meistens
nicht bewusst wahrgenommen. Auf unserem
Siegel steht nämlich: Psalm 39, 13 b [...]: Denn
ich bin ein Gast bei dir, ein Fremdling, wie alle
meine Väter.
[...] Die Frage ist ja, warum die
Verantwortlichen damals gerade diesen Vers
ausgewählt haben. Die Antwort erschien mir am
Anfang recht einfach und klar: Die Menschen
evangelischen Glaubens, die diese Gemeinde
damals gegründet haben, hatten überwiegend ein
ähnliches Schicksal. Die Vertreibung aus den
früheren Ostgebieten Deutschlands, Flüchtlinge
auch aus damals Mitteldeutschland. Die
Erfahrung von Verlust der Heimat und
Neuanfang in der Fremde – eben hier am Rhein
in Niederkassel. Klar, dass man dann einen Vers
auswählt, in dem es darum geht, Fremdling zu
sein.
Aber je mehr ich mich dann mit dem Vers
beschäftigte, je unklarer wurde mir die
Entscheidung damals. Denn wenn man genau
liest, geht es nicht um die Erfahrung des
Fremdseins an einem Ort fern der Heimat,
sondern um ein Fremdsein bei Gott. Denn ich bin
ein Fremdling bei dir. Aber was bitte heißt denn
das? Fremd bei Gott sein. Gott fremd sein. Das
widerspricht doch eigentlich fast allem anderen,
was wir sonst so hören und lesen von Gott. Gott,
der gerade ja unsere Fremdheit überwinden will,
der uns nahe kommen will und uns Geborgenheit
geben will.[...] Warum gerade dann so ein Satz:
Ich bin Fremdling bei dir? [...] Leider machen
wir in unserem Leben ja alle auch Erfahrungen,
in denen wir uns von Gott und der Welt verlassen
fühlen. Auch von Gott. Erfahrungen, in denen
wir uns von Gott entfremdet fühlen. Erfahrungen,
die wir nicht verstehen: Warum muss mir das
geschehen? Die Erfahrung von Leid, Tod und
Vergänglichkeit, der eigenen Vergänglichkeit
und der Vergänglichkeit der Menschen,
- 30 -
die wir lieben. Das ist das Thema dieses ganzen
Psalms 39: Vergänglichkeit: Wie gar nichts sind
alle Menschen, die doch so sicher leben, heißt es
da. Und das war ja auch die Erfahrung all der
Menschen, die fliehen mussten. Wie viel Leid,
wie viel Tod, wie deutlich die Vergänglichkeit
von dem, was so sicher schien. Wie viele
Fragen? Warum? Gott, warum? [...]
„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich
verlassen?“ [...]
„Denn ich bin ein Fremdling bei dir.“
Das heißt vielleicht auch: Gott, du bist mir
fremd und fern. Gott, und ich verstehe dich
nicht. Aber ich bleibe bei dir, auch in meiner
Fremdheit, meinem Nicht-verstehen-Können,
meinen Zweifeln. Denn ich bin ein Fremdling
bei dir. Mich erinnert das an Hiob, der auch in
seinen Fragen, in seiner Klage sich nicht von
Gott abwendet, sondern bei ihm bleibt.
Die empfundene Gottesferne, die Fragen und
Zweifel auszuhalten und vor Gott zu bringen,
das ganze Fremdsein eben gerade zu ihm zu
bringen, statt sich abzuwenden und den Glauben
und die Hoffnung einfach weg zu werfen, darauf
kommt es, glaube ich, immer wieder an. [...]
Pfarrer Christoph Eidmann
Vielleicht gibt es noch eine zweite
Dimension dieses „Fremdseins bei Gott.“ Die
öffnet sich mir, wenn ich einen Moment selber
nachspüre, was das bedeutet: Ein Fremdling zu
sein. Dieses Gefühl kenne ich - auch wenn
meine prägenden Fremdheitserfahrungen nicht
50 Jahre her sind und nicht annähernd so
dramatisch verliefen wie bei den vertriebenen
Vätern und Müttern dieser Gemeinde. [...]
Fremdsein. Nicht zu Hause sein können. Sich an
einem anderen Ort aufhalten. Wer fremd ist und
sich fremd fühlt, der fühlt sich nicht restlos wohl
in seiner Haut, der ist sich nicht ganz sicher im
hier und jetzt. Das Gefühl von Not und
Schutzbedürftigkeit stellt sich ein. Wohl kaum
ein Volk, dass diese Urerfahrung so konserviert
hat wie Gottes Volk Israel.
Gemeindeleben
Ja, das Wissen darum, selbst einmal fremd
gewesen zu sein, wird sogar zur theologischen
Kategorie in Israel.
„Ein Fremdling sein wie alle meine Väter:“
So wie Ur-Vater Abraham, der aufbricht, weil
Gott ihn dazu beruft. Ein Fremdling, ein
Ausländer auf Befehl sozusagen. Und dann
macht das ganze Volk diese Erfahrung der
Fremdheit, halt- und schutzlos in Ägypten. Das
Volk Gottes erinnert sich bis heute daran, wie
ihm das Gastrecht verweigert wurde. Hoffnung,
Heimat bot den Fremden allein der Glaube an
Gott, der Schutz und Rettung versprach. Seine
Rettung sollte kommen, so wissen wir alle. Und
aus der Erfahrung des Fremdseins zieht der
Glaube unserer Väter Konsequenzen - das Gebot,
den Gast nicht rechtlos zu lassen, sondern ihn in
die Gemeinschaft mit einzubeziehen:
„Du sollst den Fremdling lieben wie dich
selbst; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in
Ägyptenland. Ich bin der Herr, euer Gott.“
Der Fremde braucht, er genießt besonderen
Schutz - unter gläubigen Menschen; bei Gott.
Gott hat eine besondere Vorliebe für Fremde!
Darum macht es Sinn, sich dessen immer wieder
zu erinnern, ihm immer wieder als Fremder zu zu
rufen: „Hilf mir Gott, ich bin schutzbedürftig. Ich
brauche deine besondere Fürsorge, deine Hilfe!“
Dieses Gefühl bleibt - wie ein Siegel auf unserem
Leben.
Pfarrer Jens Römmer-Collmann
Heute ist aus der Flüchtlings- und
Vertriebenengemeinde von vor 50 Jahren eine
gefestigte Gemeinde mit klaren Strukturen
geworden. Hier ist man sicher; hier kann man
sich freuen an der Nähe Gottes im Gottesdienst;
im
Sakrament,
an
der
Gemeinschaft
untereinander; hier werden „Neue“ (zumindest
meist) freundlich aufgenommen. Können wir uns
da zum 50-Jährigen nicht auf die Schulter
klopfen und über eine Änderung des Siegels
nachdenken? Viele Menschen haben dazu
beigetragen, dass diese Gemeinde jetzt das ist,
was sie ist: Am Anfang mit ganz tatkräftiger
Hilfe untereinander, mit ganz viel Liebe, die die
Situation des/der Anderen kannte. Und über die
Jahre immer wieder Andere – zum Teil ganz
lange Zeit oder auch nur eine kurze Wegstrecke.
Das sollten wir heute nicht verkennen und nicht
vergessen. Und ich glaube, dass in ihnen allen
Gott gewirkt hat. – Er selber, Gott selber, hat das
„Fremdsein“ – auch das „Ihm-fremd-gewordenSein“ überwunden. Natürlich nicht nur für uns
hier in Niederkassel – und lange bevor wir
denken können! Im Epheser-Brief steht die
Zusage: So seid ihr nun nicht mehr Gäste und
Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen
und Gottes Hausgenossen.
Für Gott sind wir nicht mehr „Gäste“ bei
ihm, nicht mehr „Fremdlinge“ Er hat uns –
durch Jesus Christus - sein Haus aufgemacht,
wir dürfen bei ihm wohnen! uns wohl fühlen,
geborgen, geschützt. Also weg mit dem Siegel?
So sperrig auch mir zuerst dieser Vers im Siegel
war, so froh bin ich doch, dass wir ihn unter
Tauf- und Konfirmationsurkunden, unter Trauund Beerdigungsurkunden, unter die Paten- und
sogar unter die Spendenbescheinigungen setzen.
Im Siegel, mittendrin, sieht man nämlich ein
stilisiertes Bild einer
Kirche [...], der
Auferstehungskirche. Für mich heißt das Bild
der Kirche übertragen für Urkunden und
Bescheinigungen: Kind, du bist getauft! Auch
wenn Du Dich in Deinem Leben einmal fremd
fühlst, vielleicht sogar fremd bei Gott – er hat
Dir sein Haus aufgemacht, er schenkt Dir seinen
Schutz. Konfirmand – auch wenn Du in die
Fremde gehst: Bei Gott ist dein Zuhause. Er
erwartet Dich, wenn's sein muss wie den
verlorenen Sohn. Mensch – wenn Du auch jetzt
die Vergänglichkeit spürst: Gott hat Wohnung
eingerichtet in seinem Haus. Und das Siegel
unter
der
Patenund
sogar
der
Spendenbescheinigung? Es ist Mahnung für uns
alle als Gemeinde! Wir sind Gottes
Hausgenossen – wir dürfen Gottes Schutz und
Geborgenheit spüren und sie auch weitergeben –
eben an die, die für sich gerade „Fremdsein“ in
unserer Welt, in unserer Stadt und Gemeinde
oder gar bei Gott erleben. Auch sie sollen
erfahren:
Es kennt der Herr die Seinen und hat sie stets
gekannt, die Großen und die Kleinen in jedem
Volk und Land; er lässt sie nicht verderben, er
führt sie aus und ein, im Leben und im Sterben
sind sie und bleiben sein.
Amen.
Pfarrerin Sabine Frauenhoff
- 31-
Gemeindeleben
Einer lieben „alten“ Freundin
zum 50. Geburtstag
Ich bin gekommen, um einer lieben alten
Freundin zu ihrem 50. Geburtstag zu gratulieren.
Nun denn:
Meine liebe Freundin,
nun bist du 50 Jahre alt geworden! Vor 50 Jahren
bist du auf die Welt gekommen ...
Lass mich ein wenig zurückdenken, was das
bedeutet. Du stammst ja ursprünglich aus einer
Flüchtlings- und Vertriebenenfamilie. Aus
Ostpreußen, Pommern, dem Warthegau und
Schlesien - und aus dem heutigen Ostdeutschland
- war sie hier an den Rhein verschlagen worden.
„Pimocks“ nannte man sie, nach einem kölschen
Lexikon Menschen, "die durch Sprache, Gebaren
und fremdes Wesen unangenehm auffallen".
Fremde im eigenen Land also - und doch auf der
Suche nach Heimat. Und die damals noch völlig
abgelegene Gegend, in der deine Familie nun
Heimat finden musste, die nannte man „den
Balkan“. Die Pimocks vom Balkan also, das war
deine Familie, liebe Freundin. Noch war an ein
gemeinsames Zuhause nicht zu denken. Man traf
sich hier und da, im Kasino der Feldmühle
(später Dynamit Nobel, Hüls-AG, Crea Nova),
im Haus deiner Stiefschwester hier in
Niederkassel, in der Volksschule in Ranzel. Und
deine Ziehmutter wohnte in Troisdorf - das
waren weite Wege damals - zu Fuß, mit dem
ersten klapprigen Drahtesel. Die Kinder deiner
Familie - auch sie tippelten zur Mutter nach
Troisdorf oder trafen sich auf halbem Wege in
einer Feldscheune in Uckendorf oder in der
Gastwirtschaft Hensen und lernten zwischen den
Mäusen im Heu oder den Biergläsern vom
Vorabend ihre Familienlektion. Und dein
Großvater, der unermüdliche Walter Klocke, fuhr
mit seinem „Hermännchen“, einem Fahrrad mit
Hilfsmotor, über Land und versorgte die
versprengte Familie, so gut es ging. 1951 kaufte
man dann ein Haus mit Werkhalle in der
Oberstraße in Rheidt, ein bescheidenes
Familiendomizil, aber nun hatte man wenigstens
ein eigenes Dach über dem Kopf.
Aber deine Familie wuchs und wuchs. Und
bereits anderthalb Jahre vor deiner Geburt wurde
- 32 -
das erste eigene Haus eingeweiht, in dem wir
uns nun heute zu deinem Geburtstag versammelt
haben. Es ist später noch mehrmals vergrößert,
erweitert und umgebaut worden. Entscheidend
war: Nach Flucht, Vertreibung, Entwurzelung
gab es endlich ein erstes Zuhause, Heim und
Heimat.
Und dann kommt das Jahr 1957: noch gar nicht
so lange her - oder doch schon eine Ewigkeit?
1957:
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Das Saarland wird 10. Bundesland der
Bundesrepublik Deutschland.
Mit der EWG wird Europa geboren.
Genau heute am 1. April vor 50 Jahren
werden die ersten Pflicht-Rekruten zur
Bundeswehr eingezogen.
Der deutsche Bundestag verabschiedet
das erste Gesetz zur Gleichberechtigung
von Mann und Frau.
Die erste elektrische Schreibmaschine
wird entwickelt (und du, liebe Freundin,
kannst dir 50 Jahre später ein Leben
ohne Computer wohl kaum noch
vorstellen).
Borussia Dortmund wird Deutscher
Fußballmeister nach einem Sieg über
den HSV.
Erstmalig wird eine Geschwindigkeitsbegrenzung für geschlossene
Ortschaften eingeführt.
Die erste Einwegflasche wird geboren.
In Russland beginnt mit dem "Sputnik"
die Ära der Raumfahrt.
Der WDR strahlt sein erstes regionales
Fernsehprogramm aus.
Und in Garching bei München geht das
erste westdeutsche Kernkraftwerk in
Betrieb.
Die 45-Stunden-Woche wird eingeführt
(und wohlgemerkt: 45 Stunden waren
damals eine Herabsetzung!).
Mit der "Dynamischen Altersrente" wird
die erste Rentenreform verkündet.
Humphrey Bogart ist vor 50 Jahren
gestorben, Oliver Hardy von Dick und
Doof und die köstliche Claire Waldorf.
Harald Schmidt wird geboren und
Sabine Christiansen oder auch Caroline
Prinzessin von Monaco.
Gemeindeleben
Und dann kommst du, meine Freundin: ein
armes verwaistes, heimatloses Flüchtlings- und
Pimockskind mitten im rheinischen Balkan, und
dein Taufspruch aus Psalm 39 spricht Bände:
„Herr, ich bin ein Gast bei dir, ein Fremdling wie
alle meine Väter.“ Aber die Freude ist groß - ja,
du warst ein durch und durch gewolltes, du warst
ein geliebtes Kind, meine Freundin! Und damit
du bald auf eigenen Beinen stehen kannst, wurde
dir Hans Fuchs als erster Pflegevater zur Seite
gestellt und bald Erika Schkommodau als Kindermädchen. Dem ersten offiziellen Familienrat
gehörten Paul Arlt, Wilhelm Schirwat, Willi
Tönges, die unermüdliche Emmy Romboy, der
gute Erich Mühlich und vor allem der unvergessliche Max Riegert an, der viele Jahre deines
Lebens über deine bescheidene Haushaltskasse
wachte und dem du bis heute vieles zu verdanken
hast. Und weil du noch ein Kind warst, also der
mütterlichen Fürsorge und des Wiegenlieds bedürftig, wurden gleichsam als erste und älteste
Bezugspersonen ein Familienchor und eine Frauenhilfe ins Leben gerufen, die dich bis heute in
unterschiedlichsten Formen begleiten.
Dein Wachstum nahm erstaunlich schnell zu:
Zuerst waren es Bergmannsfamilien, die nach
den Zechenschließungen im Ruhrgebiet zum
Lülsdorfer Chemiewerk umgesiedelt und umgeschult wurden (also wieder Heimatvertriebene!),
dann die Hauptstadt- und Großstadtflüchtigen
aus Bonn und Köln (also wieder Flüchtlinge), die
dich immer stärker werden ließen. Dem Kinderzimmer entwachsen, brauchtest du bereits im
Alter von 13 Jahren ein „Neues Haus“ an der
Berliner Straße zwischen Lülsdorf und Ranzel
(heute an der Kopernikusstraße): dahinter (wo
heute das Gymnasium steht) weidete eine Schafherde und davor (wo heute Handel und Gewerbe
blühen) wogten die Getreidefelder. Und weitere
13 Jahre später warst du zu solch stattlicher
Größe angewachsen, dass ein drittes Domizil an
der Oberstraße in Rheidt nötig wurde, um deiner
ganzen Leibesfülle gerecht zu werden.
Nach Hans Fuchs folgten bislang acht weitere
Pflegeeltern: Heinrich Altenpohl, Wolfgang Fleischer, Dietrich Leist, Dankwart Kreikebaum,
Armin Piepenbrink-Rademacher, Christoph
Eidmann, Sabine Frauenhoff, Jens RömmerCollmann. Dazu kamen verschiedene Eltern im
Hilfsdienst und Azubis, Kindermädchen und
Super-Nannys, hauseigene Krankenschwestern,
Haushälterinnen, Hofmusikanten, Schreiber/und Rechner/innen. Die lange Reihe der Mitglieder im Familienrat seit Max Riegert und Erich
Mühlich kann ich hier gar nicht aufzählen, obwohl sie alle deine Gestalt und Schönheit, dein
Herz und Wesen entscheidend mitgeprägt haben.
Was dich jedoch stets besonders ausgezeichnet
hat die ganzen 50 Jahre, war deine Lebendigkeit,
dein Leib mit den unendlich vielen Gliedern:
Als ich dich kennen lernte, warst du gerade
mal 16 Jahre jung: der Pubertät entwachsen und
doch noch nicht ganz erwachsen, aufmüpfig und
engagiert, sprühend vor Lebenslust, auf der Suche nach Sinn, nachdenklich und ausgelassen
zugleich, kontaktfreudig und einladend - so habe
ich dich, liebe Freundin, erlebt. Unzählige
Hände wuchsen dir immer wieder zu,
uneigennützig, mit einem bewundernswerten
Engagement, mit viel Liebe und Kreativität. Mit
denen fülltest du deine Häuser nach und nach
mit Leben aller Art: mit der Weisheit und dem
Humor der Alten, mit der Ernsthaftigkeit der
Erwachsenen, der Sehnsucht und Kreativität der
Jugend und mit der Ausgelassenheit der Kinder.
Ja, besonders die Kindheit und Jugend in dir hat
deinen Charakter geprägt all die Jahre: Mein
Gott, was war da oft für ein Leben in der Bude!
Aber du hast immer auch Zeit gehabt für das
Alter, für die leidenden und kranken Glieder
deines vielfältigen Leibes, besonders den
behinderten Gliedern hast du dein Herz
geschenkt.
Obwohl du erst mit 42 Jahren Dein erstes
Auto bekommen hast, warst du immer unterwegs: von Haus zu Haus, aber auch weit weg von Niederdreisbach bis Blajoux, von
Wildermieming bis Borkum, von Taizé bis
Eben-Ezer. Oh, meine Freundin, wenn wir Zeit
hätten: Wir könnten Geschichten erzählen! Und
- um es nur nicht zu vergessen: Feiern konnte
man mit dir, aber hallo: Essen und Trinken,
Tanzen und Singen, Open-air und und
Kammermusik, Begegnung und
- 33 -
Gemeindeleben
Gespräch, Spiel und Spaß. - Du hast gelacht mit
den Lachenden und geweint mit den Weinenden.
Und was mir an dir immer besonders gefallen
hat: dass du dich nicht nur behäbig und zufrieden
um dich selbst gedreht hast all die 50 Jahre,
sondern „aus dir herausgehen konntest“ - dass du
auf die Straßen gezogen bist, dich eingemischt
hast, dass du Fragen gestellt und nach Antworten
gesucht hast. Fragen, die z.T. heute erst bei
unseren Regierenden angekommen sind. Vor
über 30 Jahren schon: deine eindringlichen
Fragen nach dem Hunger in dieser Welt; die
Diskussion um den richtigen Weg zum Frieden
hat dich innerlich fast zerrissen; vor über 30
Jahren schon deine Warnung vor der Energieund Klimakatastrophe, damals noch so was
Exotisches, dass das Fernsehen eine LifeSendung über dich gemacht hat: Mit Windrad
und Sonnenkocher, erinnerst du dich noch? Und
die Bewahrung der Schöpfung hat dich nicht
losgelassen: Einen Paradiesgarten hast du
gepflanzt, den ehemals eher grauen "Balkan" hast
du mit Bäumen und Büschen überzogen.
Und du hast all die Jahre deine eigene
Herkunft nicht vergessen - wie es ist als
heimatloser Pimock im eigenen Land - und hast
dich bewundernswert und ganz praktisch
eingesetzt für die ausländischen Kinder und
Familien, für Flüchtlinge und Asylsuchende. Du
bist auf die Straße gegangen gegen Fremdenhass
und Gewalt. Du warst die erste hier im Kreis, die
sich schweigend auf den Weg des Gedenkens an
die Vernichtung der Juden gemacht hat. Und wo
du etwas zu sagen hattest, da hast du den Mund
aufgemacht, selbst dann, wenn es den Obersten
in deinem Familien-Clan nicht in den Kram
passte.
Aber, meine Freundin - du bist dennoch nie
einem bloßen Aktionismus verfallen. Stille und
Besinnung waren bei all dem deine Kraftquelle,
und das Hören war die Quelle für dein Reden
und
Handeln:
in
den
sonntäglichen
Familienfeiern, in Meditation und Fasten, in
Osternächten, im Taizé-Gebet, im Nachdenken
über dem heiligen Buch der Familie und im
Nahesein bei jedem, der zu dir kam. Ja, auch die
vielen stillen Dinge, über die du nie redest,
- 34 -
Zwiesprache und Trost, Halt und Umarmung,
auch die gehören zu dir. Ja, ich glaube, so bist
du - vor 50 Jahren selbst aus der Heimatlosigkeit
geboren - zur Heimat geworden für viele, bis
heute.
Und nun bist du 50 geworden, meine
Freundin. Und ich weiß: Das ist ein Alter, wo
mancher plötzlich vor dem Spiegel steht und
Nabelschau hält, erschrocken die ersten Falten
entdeckt, die das Leben hinterlässt, sich
plötzlich unansehnlich findet und vor
Selbstmitleid zerfließen möchte: der erste
Bauchansatz, die erste Orangenhaut, es zwickt
hier, es zwickt da - Midlife-Crisis. Und die einen
geben sich der Müdigkeit hin, wollen am
liebsten keinen mehr sehn und träumen davon,
wie toll doch früher alles gewesen ist. Die
anderen kaufen sich zwei Stöcke und stampfen
damit verbissen über Feld und Flur, ernähren
sich von ein paar Körnern und vergessen völlig,
wie schön das Leben ist.
Ach, meine liebe Freundin, ich wünsche dir
von ganzem Herzen, dass du nie und nimmer in
eine solche Lethargie verfällst: du doch nicht!
Ich weiß doch, was in dir steckt, ich hab dich
fast 30 Jahre lang erlebt. Du bist immer noch
schön, bist attraktiv. Du hast was zu sagen, oh
ja! Und kannst den Finger in so manche Wunde
legen. Du kannst lachen mit den Lachenden und
weinen mit den Weinenden und kannst Heimat
sein für viele. Vergiss doch nicht deinen
Taufspruch - damals vor 50 Jahren: „Herr, ich
bin ein Gast bei dir“. Deine Kraft kommt nicht
aus dir! Es ist der Herr, der dir immer wieder
den Rücken stärkt, der dich auf den Weg bringt
und dir Heimat gibt. Er möge dich segnen und
behüten, und er möge Dich so jung und lebendig
erhalten, wie ich Dich kenne!
Meine liebe alte, junge Freundin, ich
gratuliere dir zu deinem 50. Geburtstag und
überreiche dir nun, wie es sich gehört, einen
Strauß mit 50 Rosen ... Herzlichen
Glückwunsch! ...
(Die 50 Rosen wurden anschließend an die
Gemeindeglieder verteilt.)
Dietrich Leist zum 1. April 2007
Gemeindeleben
Liebe Pfarrerin Sabine Frauenhoff,
liebe Pfarrer Christoph Eidmann und Jens Römmer-Collmann,
liebe Damen und Herren des Presbyteriums,
liebe evangelische Mitchristen der Evangelischen Kirchengemeinde Niederkassel!
Am 16. September dieses Jahres feiern Sie als evangelische Kirchengemeinde unserer
Stadt Ihren 50. Geburtstag. Eine stolze Zahl, doch wie alles im Leben auch wieder relativ. Im
Leben eines Menschen ist das schon eine beachtliche Lebensstrecke; die noch lebenden
Gründungsmitglieder wissen das sehr wohl. Im Blick auf die 1200 Jahre katholischer
Gottesdienst in den beiden von mir vertretenen Pfarrgemeinden St. Dionysius und St.
Laurentius in Rheidt und Mondorf erscheint ein halbes Jahrhundert wiederum recht kurz.
Andererseits spricht Ihr Gemeindejubiläum auch davon, wie beneidenswert jung Sie noch
sind.
Lassen Sie mich mit einem kurzen Satz zusammenfassen: Es ist gut, dass evangelische
Christen seit 50 Jahren bei uns und mit Katholiken leben! Der Krieg, der ansonsten so
unsäglich viel Schlimmes bewirkte, hat mit den Heimatvertriebenen das evangelische
Glaubenszeugnis in Gemeindeform zu uns nach Niederkassel gebracht. Und das war etwas
ausgesprochen Gutes und Segensreiches.
Sie bewahren uns „Alteingesessene“ vor falscher Selbstgenügsamkeit. Sie geben uns Ihr
Beispiel einer evangelischen Kirchengemeinde in der Stadt mit einem Presbyterium für drei
Bezirke und drei geistlichen Diensten, die jeweils überall tätig sind. Das ist eine anschauliche
Einladung für uns, die wir noch sehr stark in Pfarrstrukturen denken, auch über den eigenen
Kirchturm hinauszuschauen.
Viele konfessionsgemischte Ehepaare leben täglich Ökumene unter uns. Sich gegenseitig
kennen und schätzen lernen, führt alle zusammen und nimmt uns Gefühle der Fremdheit, der
Überlegen- oder Unterlegenheit. Gottesdienste mit den evangelischen Amtsbrüdern
(-schwestern) sind keine frommen Pflichtübungen, sondern Glaubenshöhepunkte. Wir können
so viel voneinander lernen!
Es wird auch weiterhin ein spannender Lernprozess auf allen Seiten bleiben, denn es gibt
noch manches schmerzlich Trennende, aber auch so viel Gutes, das verbindet. Wir üben in
Niederkassel ja erst 50 Jahre miteinander! Seit den letzten 10 Jahren schenken wir in Rheidt
und Mondorf uns einander Lichter; am Karfreitag wir Katholischen in der Maria-MagdalenaKirche die Osterkerze, zu Pfingsten die evangelische Gemeinde die Ökumenekerze in St.
Dionysius und St. Laurentius. Möge die Flamme der Glaubensbegeisterung immer lebendiger
werden!
Herzliche Glück- und Segenswünsche zu Ihrem 50-jährigen Gemeindejubiläum!
Für die katholischen Pfarrgemeinden in Niederkassel-Rheidt und Niederkassel-Mondorf
Heribert Krieger, Pfr.
- 35 -
Kirchenbauten
Die Kirchenbauten
Die Auferstehungskirche
Vorgeschichte
Die sich nach dem 2. Weltkrieg bildende
evangelische
Kirchengemeinde
wuchs
ständig, so dass sich sehr bald auch die
Gemeindezentrum Niederkassel
Frage nach einem eigenen Gottesdienstraum ergab. So wurde zunächst
Gottesdienst in dem Casino der Feldmühle
in Lülsdorf gehalten, später in der
Katholischen Kirche in Niederkassel und in
der Katholischen Volksschule.
1951 erwarb die Kirchengemeinde
Troisdorf, die unseren Stadtbezirk mitbetreute,
im Ortsteil Rheidt, Oberstr. 72, ein Haus mit
Werkshalle, in welcher ab Oktober 1951
Gottesdienste stattfanden. Gleichwohl war dies
nur ein Provisorium; die Kirchengemeinde
Troisdorf kaufte deshalb von dem Gastwirt
Brodesser am 8. Januar 1951 an der
Schmidtgasse (später Spicher Straße) in
Niederkassel ein 3.090 Quadratmeter großes
Grundstück zum Preis von 10.600,- DM und
beschloss die Errichtung einer Kirche
nebst Pfarrhaus.
Königstraße, beauftragt. Dieser konzipierte einen Plan, der zunächst den Bau
einer Kirche und eines Pfarrhauses, für
später auch den Anbau eines Jugendheimes vorsah.
Bei der Kirche handelt es sich um einen
verputzten Rechteckbau mit Satteldach,
durchlichtetem Polygonchor und hohen
Fenstern an den Traufen. Sie steht mit
dem Giebel zur Spicher Straße hin.
„Durch ein romantisierendes Portalgewände, über dem ein Rundfenster das
Innere belichtet, betritt man einen schlicht
ausgestatteten Saal mit holzverkleideter
Decke und Orgelempore. Die heutige
Raumgestaltung geht auf den Architekten
Christian Würker aus Niederkassel zurück.
Ein niedriger Polygonchor mit breitem
Fensterband bildet den Abschluss des um
eine Stufe erhöhten Altarbereichs. Die
Bleiverglasung der Chorfenster besteht
aus grauen Halbkreisen in verschiedenen
Nuancierungen und aus länglichen, gelben
Dreiecken."
(H.
Köhren-Jansen,
Evangelische Kirchen und Gemeinden).
Am 11. Dezember
1955 wurden
Pfarrhaus und Kirche in Dienst gestellt.
Der Bau
Mit dem Bau von Kirche und Pfarrhaus
wurde der Architekt Thon aus Bonn,
Grundriss des Kirchenraums
- 36 -
Kirchenbauten
Die Kosten
Die Kosten für die Gebäude - Kirche und
Pfarrhaus - betrugen 106.508,99 DM.
Personen und Namen
Neben dem Architekten Thon aus Bonn
finden sich in den kirchlichen Unterlagen
unter anderen die Namen von Pfarrer Fuchs,
der zum Zeitpunkt der Einweihung amtierte,
und des Kirchmeisters Max Riegert.
Ausbau und Renovierungen
Schon
bei
der
Konzeption
des
Gemeindezentrums in Niederkassel war klar,
dass Kirche und Pfarrhaus allein für eine gute
Gemeindearbeit nicht ausreichend waren.
Deshalb
beschloss
der
Bevollmächtigtenausschuss
bereits
am
5.12.1958
die
Erweiterung
des
Gemeindezentrums nach Westen hin. Der
Anbau
wurde
als
Jugendfreizeitheim
deklariert, nicht zuletzt, um entsprechende
Fördermittel zu erhalten. Ebenso wurde die
Verlängerung des Kirchraums um 6 m in der
Länge
beschlossen,
weil
die
Gemeindegliederzahl erheblich zugenommen
und bereits damals die Zahl von 3000
überschritten hatte. Den Auftrag für die
Planung und Durchführung erhielt erneut der
Architekt Thon aus Bonn, der die Erweiterung
bereits in seinem ursprünglichen Entwurf des
Zentrums Niederkassel vorgesehen hatte.
Im Mai 1960 wurden die Pläne von der
Baubehörde des Siegkreises genehmigt und
mit dem Bau begonnen. Die Arbeiten waren
im Sommer 1961 einschließlich des
Kirchenvorplatzes im Wesentlichen fertig
gestellt, die Einweihung erfolgte am 16. Juli
1961. Die Baukosten für die Erweiterung der
Kirche betrugen 42.495,89 DM und für die
Errichtung des Jugendheims 89.724,83 DM.
An den Kosten für das Jugendheim beteiligten
sich
mit
erheblichen
Beträgen
der
Landschaftsverband
Rheinland,
der
Kirchenkreis Bonn, das Amt Niederkassel, der
Siegkreis und das Landeskirchenamt, so dass
die Gemeinde selbst nur einen Betrag von
knapp 13.000,- DM aufwenden musste.
In den baukirchlichen Unterlagen finden
sich neben den Namen von Pfarrer Fuchs und
Max Riegert, die uns so vertraut sind,
auch andere, so u.a. der langjährige Presbyter
Erich Mühlich.
1971 wurde die Kirche renoviert; dabei
erhielt sie eine Holzdecke. Vorher bestand die
Decke aus einer Stahlrahmenkonstruktion mit
eingelegten Presspappeplatten. Die Kirche
erhielt einen neuen Anstrich; gleichzeitig
wurde auch der Parkplatz vor der Kirche
erweitert. Die Kosten beliefen sich auf rund
42.000,- DM.
Im Jahr 2001 wurde der Vorplatz
einschließlich der Zufahrten und Grünanlagen
großzügig und zweckmäßig erneuert und gut
beleuchtet. Seither fällt auch Licht auf die
Vorderfront der Kirche und gibt im Dunkeln
ein freundliches Bild.
Die Orgel
Schon vor Fertigstellung der Kirche in
Niederkassel Ende des Jahres 1955 beschloss
das Presbyterium der Kirchengemeinde
Troisdorf die Anschaffung einer Orgel, um
die Gottesdienste zu bereichern und zu
vertiefen.
Der Orgelbaumeister Willi Peter in KölnMülheim erhielt nach einigen Entwürfen
>**
Das Signet der Firma Willi Peter in Köln
aber erst am 16.1.1958 den Auftrag und
errichtete zu einem Preis von insgesamt
14.317,- DM eine so genannte Kleinorgel,
wobei sich der Bau der Orgel und ihre
Installation bis November 1959 hinzog. Dann
aber war sie fertig und konnte zum ersten Mal
erklingen:
Über den 2-manualigen Spieltisch konnten
insgesamt 56 Holz- und 244 Zinnpfeifen des
1. Manuals und 336 Zinnpfeifen des 2.
Manuals zum Klingen gebracht werden. Das
- 37 -
Kirchenbauten
Pedal ließ 30 Holzpfeifen und 30
Zinnpfeifen ertönen.
Das Orgelgehäuse selbst ist schlicht
gehalten und besteht aus einem
geschlossenen Kasten aus Limba, Paranaund Sperrholzfüllungen, die Decke und
die Rückwand sind aus Pressplatten. Der
Prospekt wird aus klingenden Pfeifen
von Gedeckt 8' und Prinzipal 2' gebildet.
Offiziell eingeweiht wurde die Orgel in
dem Gottesdienst am 2. Advent 1959.
Der Turm und die Glocken
Der ursprüngliche Entwurf für die
Kirche in Niederkassel sah einen Turm
auf dem vorderen Drittel des
Kirchendaches vor. Dieser Entwurf
wurde aber so nicht verwirklicht.
Gleichwohl verspürte die Gemeinde
den Wunsch, die Kirche auch über
die Dächer der Stadt Niederkassel
hinweg sichtbar werden zu lassen:
In seiner Sitzung am 18.10.1962
beschloss das Presbyterium deshalb,
als Abschluss der Baumaßnahmen in
Niederkassel einen Glockenturm mit
Geläut
zu bauen. In dem
entsprechenden Beschluss heißt es
u.a.:
„Unsere Gemeindeglieder sollen
durch das Geläut in der Diaspora
zum
Gottesdienst
eingeladen
werden. Schmerzlich wird bei
Beerdigungen das Sterbegeläut
vermisst. Durch einen Kirchturm
wird das Gemeindezentrum schon
aus der Ferne besser erkennbar
sein."
Die Architekten Christian Würker
aus Niederkassel und Otto Linke aus
Ranzel wurden mit den erforderlichen
Vorarbeiten beauftragt. Die Kostenschätzung für den Turmbau sah einen Etat
von 60.000,- DM vor, wovon die
Kirchengemeinde selbst 45.000,- DM
aufbringen wollte, während der Rest durch
den Kirchenkreis erbracht werden sollte.
Im Mai 1963 wurde von dem Siegkreis
der Entwurf des Architekten Linke
genehmigt, der auf einer Grundfläche von
- 38 -
etwas über 12 qm einen schlanken, 20
Meter
hohen
Turm
mit
einem
abschließenden Kreuz vorsah. Sofort
begannen die Bauarbeiten, während sich
das Presbyterium der Frage zuwandte, wie
viele Glocken der Turm aufnehmen sollte
und wer sie gießen sollte. Bei den
Beratungen waren neben den Niederkasselern Pfarrer Fuchs und Kirchmeister
Riegert auch der Superintendent Klocke
vom Kirchenkreis und der Baurat Schulz
sowie Pfarrer Dr. Reindell vom landeskirchlichen Glockenamt beteiligt. Den
Zuschlag erhielt die Glockengießerei
Die Auferstehungskirche in Niederkassel
Rincker in Sinn/Dillkreis, ein seit 1590 in
Familienbesitz befindliches Unternehmen.
Beim Guss der Glocken am 19.9.1963 war
das Presbyterium zugegen.
Bereits im Oktober 1963 waren der
Turm fertig gestellt und die 5 Glocken
installiert.
Kirchenbauten
insgesamt 45.310,77 DM, die Glocken
Diese Glocken trugen neben dem Gussjahr einschließlich Läutewerk 19.549,72 DM.
und dem Gießerzeichen folgende Bibelsprü- Eine erkleckliche Anzahl von Spenden,
che als Inschriften:
insgesamt über 5.000,- DM, ging bei der
Kirchengemeinde für den Bau des Turms
Große b'-Glocke (Sterbeglocke):
ein; unter anderem spendete die Firma
+ JESUS CHRISTUS SPRICHT:
Dynamit Nobel AG in Troisdorf einen
ICH BIN DIE AUFERSTEHUNG UND DAS
Betrag von 2.000,- DM.
LEBEN +WER AN MICH GLAUBT, DER
1993 musste eine grundlegende Sanierung
WIRD LEBEN, OB ER GLEICH STÜRBE +
des Kirchturms erfolgen, die von der Firma
JOH. 11,25
Peiniger GmbH in Leverkusen ausgeführt
des "-Glocke (Tauf- und Mittagsglocke): und von dem Architekten Linke betreut
+ JESUS CHRISTUS SPRICHT:
wurde. Die Kosten betrugen insgesamt
WER DA GLAUBT UND GETAUFT WIRD,
88.000,- DM.
DER WIRD SELIG WERDEN + WER ABER
NICHT GLAUBT, DER WIRD VERDAMMT
WERDEN + MARKUS 16,16
es"-Glocke (Vaterunserglocke):
+ HERR UNSER HERRSCHER, WIE
HERRLICH IST DEIN NAME IN ALLEN
LANDEN! +
PSALM 8,10
f"-Glocke:
+ HABT DIE BRÜDER LIEB; FÜRCHTET
GOTT, EHRET DEN KÖNIG! +
1. PETRUS 2,17
as"-Glocke:
+ ICH BIN DEIN PILGRIM UND DEIN
BÜRGER WIE ALLE MEINE VÄTER +
PSALM 39, 13b
Die Glocken haben nicht nur klanglich
ein großes Gewicht: 1,261 Tonnen echter
Glockenbronze waren erforderlich, um ihnen
Gestalt zu geben. Die einzelnen Glocken
wiegen 462, 328, 221, 152 und 98 Kilogramm.
Zum Erntedankfest am 6. Oktober 1963
erklangen die Glocken zum ersten Mal:
Pastor Fuchs stellte in Vertretung des Superintendenten den Kirchturm und die Glocken
in den Dienst der Kirchengemeinde
Niederkassel. Der Chronist verzeichnet:
„Nachdem die letzten Töne des Geläutes
verklungen waren, stimmten Kirchenchor,
Orgel und Posaunenchor aus Troisdorf,
verstärkt durch Bläser aus Niederkassel mit
der Gemeinde den Lobgesang an, der dem
Herrn aller Herren galt.“
Übrigens: Der Turm kostete damals
Erweiterungsbau
Die Erweiterung aus dem Jahr 1962
erwies sich in den 80er Jahren als zu
klein: Es fehlten ein größerer Gemeinderaum, weitere Gruppenräume, eine
größere Küche und vor allem Toilettenanlagen, die behindertengerecht und in
ausreichender Zahl vorhanden sein
sollten. Deshalb wurde es notwendig,
erneut an- und auszubauen.
Durch Beschluss des Presbyteriums vom
13.11.1986 wurde der Anbau auf der
Basis des Entwurfs beschlossen, den der
Architekt
Michael
Lauen
aus
Niederkassel-Mondorf eingereicht hatte.
Der Entwurf des Architekten Michael Lauen
Es entstand insgesamt eine weitere
Nutzfläche von 430 qm, die allen
Anforderungen gerecht wurde. Allerdings
war diese Baumaßnahme auch recht teuer:
Zusammen mit weiteren Sanierungen des
Altbaus kostete sie insgesamt rund
550.446,99 DM. Die Einweihung fand mit
einem Gemeindefest statt am Sonntag, dem
22. April 1990.
- 39 -
Kirchenbauten
Bei dieser Baumaßnahme wurde
gleichzeitig
aus
wärmetechnischen
Gründen das Dach der Kirche isoliert und
von der Firma Mahr in Aachen eine neue,
größere Heizungsanlage installiert.
Einrichtung
Der Kirchraum in Niederkassel war
zunächst mit Bänken versehen. Um die
Nutzung des Raumes flexibler handhaben
zu können, wurden ab 1985/86 die Bänke
durch Polsterstühle der Firma Schlapp
ersetzt. Der Kirchraum bietet Platz für 120
Besucher, mit allen Möglichkeiten auf der
Empore und im Gemeindesaal kann diese
Kapazität auf max. 220 Plätze erhöht
werden.
Neue Kirchenfenster
Ein schlichtes Rundfenster über dem Portal
des Kirchenraumes, einfache schmale
Fenster an der rechten und linken Seitenwand
und bleiverglaste Chorfenster aus grauen
Halbkreisen und länglichen gelben Dreiecken
belichteten die Auferstehungskirche seit ihrem
Bau im Jahr 1955 bis zum Frühjahr 2004.
Sehenswert ist die mit einer Signatur
von Theodor Heuss versehene Luther-Bibel
auf dem Altar.
Die ursprüngliche Kanzel war ein
dunkel gebeizter, finster wirkender Block
aus Holz; der Altar war ein hoher Tisch.
Von
der
Tischlerei
Kipping
aus
Niederkassel wurden 1990 ein neuer
Altartisch, ein Taufbecken (Messingschale
auf Holzunterbau) und ein Kanzelpult
gebaut.
Der „alte" Kirchraum der Auferstehungskirche
Bei dieser Gelegenheit wurde zudem das
zweistufige Podest im Altarraum auf ein
einstufiges zurückgeführt.
- 40 -
Fenster bis Frühjahr 2004
Im Jahr 2002 entstand im Presbyterium der
Wunsch, dass die Fenster den Namen der
Kirche und Gottes Schöpfung anschaulich
machen. In der Begründung für die
Neugestaltung
der
Fenster
hielt
das
Presbyterium fest: „Die Fenster sollen der
versammelten Gemeinde die Botschaft von der
Auferstehung Christi übermitteln. Sie gilt allen
Menschen, und sie gilt der ganzen Schöpfung.
Sie kann Menschen so mit Hoffnung anstecken,
dass sie sich aufmachen und selbst zu Trägern
der Hoffnung werden, auch im ganz normalen
Alltag.“
Nach zwei Jahren der Vorbereitung durch
einen Arbeitskreis des Presbyteriums, nach
zahlreichen Gesprächen und Diskussionen,
Gesprächen mit den Künstlern, die um
Gestaltungsvorschläge gebeten worden waren,
und nach Erörterung der Sachlage in einer
Kirchenbauten
Gemeindeversammlung wurden die neuen
Fenster im Frühjahr 2004 eingebaut.
Renovierung der
Auferstehungskirche
Die Arbeit des Glasmalers Günter Grohs
aus Wernigerode
überzeugt mit ihrer
Schlichtheit und behutsamen und klaren
farblichen Gestaltung. Gleich beim Betreten
der Kirche fällt auf, dass der Raum von
Licht erfüllt ist. Die zum größten Teil
transparenten Fenster lassen das Tageslicht
nahezu ungehindert herein und machen den
Raum hell und freundlich. Man kann aus
der Kirche
hinausschauen in die
nahestehenden Bäume und Sträucher und
auf das Gemeindehaus. Und man kann von
außen in die Kirche hineinschauen: eine
transparente Kirche mit einladender und
freundlicher Atmosphäre.
Nach der im Winter 2006 durchgeführten
Renovierung des Kirchturms und der
Sanierung des Glockenstuhls stand die
Erneuerung
des
Innenraums
der
Auferstehungskirche an.
Holzdecke bis 2007
Hintergrund der Maßnahme waren die
nicht mehr zeitgemäße Wärmeisolierung
des Gebäudes, die von vielen Seiten
bemängelte schlechte Ausleuchtung des
Kirchraums und der Empore sowie
festgestellte
Undichtigkeiten
im
Dachbereich über der Apsis, die eine
Beschädigung des Innenanstrichs der
Kirche mit sich gezogen hatten.
Der Bauausschuss entwickelte ein
Sanierungskonzept,
welches
die
Zustimmung des Presbyteriums fand und
von Baukirchmeister Dr. Frank Voßloh auf
der Gemeindeversammlung im Februar
2007 vorgestellt wurde.
Die neuen Fenster
Pfarrer Dankwart Kreikebaum schrieb
dazu im Gemeindebrief:
„Es ist schön, in der Kirche zu sein,
Gottesdienst zu feiern, auf das Evangelium
zu hören, zu singen und zu beten.
‚Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses
und den Ort, da deine Ehre wohnt.’ (Psalm
26,8)“
Neues Tonnengewölbe
- 41 -
Kirchenbauten
Die Bauarbeiten fanden im Sommer 2007
statt. Die ursprünglich vorhandene Decke in
Form
eines
Tonnengewölbes
wurde
wiederhergestellt,
das
äußere
Erscheinungsbild des Bauwerks blieb
unberührt. Die Gestaltung gibt dem
Kirchraum
eine
kirchenbauhistorisch
traditionelle Formgebung zurück.
Im Rahmen des Umbaus erhielt die Kirche
einen hellen Anstrich. Auch die Beleuchtung
des Kirchenraums und der Empore wurde
modernisiert und verbessert.
Insgesamt schuf die Renovierung eine helle
und einladende Kirche, in der die Gemeinde
gerne Gottesdienst feiert.
Die Emmauskirche
Vorgeschichte
Die Kirchengemeinde in Niederkassel
wuchs immer weiter. Die Landeskirche
richtete deshalb zum 1. Juli 1970 für den
Bereich Lülsdorf/Ranzel eine zweite
Pfarrstelle ein, weil hier inzwischen
2.300 evangelische Christen wohnten.
Dies machte es aber auch schon vorher
erforderlich, die räumlichen Voraussetzungen für eine gemeindliche Arbeit im
Norden unserer Stadt zu schaffen. Und so
begannen die Vorarbeiten für ein neues
Gemeindezentrum mit dem Ankauf eines
3.600 qm großen Grundstückes, das
zwischen Lülsdorf und Ranzel an der
Berliner Straße liegt. Am 3. September
1965 wurde der Kaufvertrag zwischen der
Gemeinde Lülsdorf und der Katholischen
Kirche als Verkäufer und der Evangelischen
Kirchengemeinde Niederkassel als Käuferin
notariell geschlossen. Der Kaufpreis betrug
54.000,- DM.
Das Presbyterium hatte mächtig viel
zu
tun,
um
alle
erforderlichen
Baumaßnahmen vorzubereiten. Schließlich
wurde durch Beschluss des Presbyteriums
(Vorsitzender: Pfarrer Fuchs, Max Riegert
als Kirchmeister und die Mitglieder
Birkholz, Pommerening, Richter, Riese,
Camerer, Tönges, Mühlich) vom 19.1.1968
der Architekt Otto Linke beauftragt, die
Gesamtplanung für das Gemeindezentrum
vorzulegen, wobei als erster Bauabschnitt
der Bau des Gemeindehauses und der
Küsterwohnung vorgesehen war.
Der Bau
Die eigentlichen Baumaßnahmen begannen Anfang Juli 1969. Rohbauunternehmer war die Firma Reinartz aus Rheidt,
Fliesenarbeiten wurden ausgeführt von der
Firma Röhrig in Mondorf, die Außenanlagen von der Firma Krug in Lülsdorf. Die
Bauleitung hatte
Die Emmauskirche in Lülsdorf/Ranzel
- 42 -
Kirchenbauten
der Architekt Linke. Beendet waren die
Arbeiten des 1. Bauabschnittes Ende
Oktober 1970: Am 25. Oktober 1970
konnte das Zentrum feierlich eingeweiht
werden.
„Der große rechteckige Saal des
unterkellerten
Gemeindehauses
diente von Anfang an als
Gottesdienstraum. Er lässt sich unter
Hinzuziehung
des
sich
anschließenden
Konfirmandenraumes
erheblich
vergrößern.
Beide Sakralräume sind durch ihre
mehrbahnigen
Fenster
mit
geometrischen
Bleiverglasungen
gegenüber den Wirtschaftsräumen
des Gemeindehauses ausgezeichnet.
Der Gottesdienstraum ist durch
mehrere Betonbinderkonstruktionen,
die an eine Balkendecke erinnern,
gegliedert. Die Ausstattung ist
schlicht. Auf der backsteinsichtigen
Stirnwand des Raumes befindet
sich ein einfaches lateinisches
Holzkreuz.
Altartisch,
Taufbecken und Kanzel wurden jeweils als
Sechseck aus heller Eiche nach Entwürfen
des amtierenden Pfarrers Dietrich Leist
erstellt." (H. Köhen-Jansen, Evangelische
Kirchen und Gemeinden).
Gleichzeitig mit der Einweihung des
Zentrums wurde Pfarrer Wolfgang
Fleischer in sein Amt eingeführt. Der
neue und zugleich erste Hausherr im
Gemeindezentrum Nord bezog mit seiner
Familie zunächst das bereits fertiggestellte
Küsterhaus. Erst im September 1971
wurde mit dem Bau des Pfarrhauses
begonnen, das sich südwestlich an das
Gemeindehaus mit dem Kirchensaal
anschließt und das 1973 - kurz vor dem
Einzug des neuen Pfarrers Dietrich Leist fertiggestellt wurde.
Die Kosten
Die ursprünglich geplante Bausumme
betrug 445.520,- DM, wurde aber später
auf 405.000,- DM reduziert, wobei
hierin nur der Kirchraum und das
Küsterhaus,
dafür
aber
auch
die
Inneneinrichtungen eingeschlossen waren. Zu
diesen Kosten gab es Zuschüsse in Höhe
Das Deckblatt der Festschrift zur Einweihung
des Gemeindezentrums Lülsdorf/Ranzel am
25. Oktober 1970
von 75.000,- DM von der Landeskirche,
72.000,- DM von dem Kirchenkreis An Sieg
und Rhein und 50.000,- DM von der
politischen Gemeinde Niederkassel. Dazu
kamen eine Reihe von Geld- und
Sachspenden, so unter anderem KunststoffFußböden von der Firma Dynamit-Nobel.
88.000,- DM mussten durch Darlehen
abgedeckt werden, der Rest wurde durch die
Kirchengemeinde
selbst
finanziert.
Tatsächlich kostete das Zentrum dann
insgesamt 448.660,- DM, nicht zuletzt
deshalb, weil in der Bauzeit die Stahlträgerkosten unvorhersehbar in die Höhe
schnellten.
Für die 166 qm Wohnräume und 28 qm
Diensträume
des
später
errichteten
Pfarrhauses musste die Gemeinde insgesamt
210.000,- DM an Baukosten aufwenden.
- 43 -
Kirchenbauten
Die Orgel
Bei der Eröffnung des Gemeindezentrums
durften
auch
die Klänge einer Orgel
nicht fehlen. Geld für eine große Orgel
war nicht vorhanden. Deshalb wurde
zunächst eine elektronische Orgel der
Firma Heinz Ahlborn aus Dransfeld bei
Göttingen zum Preis von 8.430,- DM
angeschafft. Diese Kleinorgel mit der
Typenbezeichnung F 21 wog 140 kg und
hatte zwei Manuale zu je 61 Tasten C - c
und ein Vollpedal mit 27 Tasten; 16
Register und die Spielhilfen Tremolo und
Tutti standen zur Verfugung.
Bis 1987 tat die Ahlborn-Orgel ihren
Dienst, wies aber im Laufe der Zeit immer
mehr falsche Töne auf, die auch durch Reparaturen nicht zu beseitigen waren. Deshalb
beschloss das Presbyterium 1987 die Errichtung einer neuen, einmanualigen Orgel
für die Emmauskirche und berief hierzu
einen Orgelausschuss, dem folgende Damen
und Herren angehörten: Frau Gotzmann,
Frau Mutke, Frau Reisiger, Frau Seck, Herr
Brust, Herr Busche, Herr Ladenburger,
Herr Leist, Herr Reisiger und Herr Siegers.
Dieser Ausschuss tagte mehrfach und schlug
dem Presbyterium letztlich vor, entweder
dem Angebot der Firma Klais in Bonn oder
der Firma Peter in Köln-Mülheim den
Zuschlag zu erteilen. Das Presbyterium
entschloss sich am 8. Juni 1988 für die
Firma Willi Peter, die auch schon die anderen Orgeln in den Kirchen unserer Gemeinde
gebaut hatte, weshalb die guten Erfahrungen
für diese Firma sprachen.
Die Orgel weist beim Manual mit 5 Registern 56 Tasten und beim Pedal mit l Register 30 Tasten auf. Die Klänge werden
über insgesamt 86 Holz- und 380 Zinnpfeifen hervorgezaubert. Anfang
Januar 1990 war die Orgel fertig und in
der Emmauskirche installiert. Die in heller
Eiche errichtete Orgel wurde in einem feierlichen Gottesdienst am Sonntag, dem 11.
Februar 1990, um 10:45 Uhr eingeweiht.
- 44 -
Der Glockenturm der Emmauskirche
Der Turm und die Glocken
Nach dem Bau des benachbarten Schulzentrums wurde es erforderlich, das Gemeindezentrum auch optisch als kirchliche
Stätte zu kennzeichnen. Deshalb beschloss
das Presbyterium am 24.2.1978 den Bau eines
Glockenturms nach den Plänen des Architekten Otto Linke. Die Kosten sollten sich
einschließlich der erforderlichen Außenanlagen auf 100.000,- DM belaufen; tatsächlich betrugen sie dann 132.000,-DM.
Der Turm steht auf 4 Säulen, in die die
Glockenstube mit ihren konkav einschwingenden Wänden eingehängt ist. Die insgesamt 3 Glocken wurden wiederum bei der
Firma Rincker in Sinn/ Dillkreis bestellt. Ihr
Klang wurde abgestimmt mit den Glocken
der katholischen Kirchengemeinden von
Lülsdorf und Ranzel. Am 2.11.1979 wurden die Glocken gegossen; an diesem Guss
nahmen ebenfalls eine Reihe von Presbytern
(Mühlich, Riegert, Kauschke, Kreikebaum,
Leist, Großkurth) nebst Ehegatten, die
Küsterinnen Feist und Löchter teil.
Kirchenbauten
Als Ergebnis dieses Gusses fanden sich die
Glocken mit folgenden Daten und Inschriften:
Große Glocke h':
Durchmesser: 0,838 m
Gewicht: 368 kg
Inschrift: + GOTT IST LIEBE +
1. JOH. 4,16 +
Mittlere Glocke eis":
Durchmesser: 0,746 m
Gewicht: 259 kg
Inschrift: + ZUR FREIHEIT SEID IHR
BERUFEN +
GAL 5, 13 +
Kleine Glocke e":
Durchmesser: 0,636 m
Gewicht: 166 kg
Inschrift: + FÜRCHTE DICH NICHT +
Jugendbereich im Kellergeschoß zu klein.
Deshalb beschloss das Presbyterium am
22.9.1994 einen Anbau, der der Raumnot
begegnen sollte. Im Erdgeschoss wurde das
Foyer vergrößert, eine behindertengerechte
Toilette eingebaut, die übrigen Toilettenanlagen saniert und ein Stuhlraum
angebaut. Im Bereich des Jugendkellers
entstanden ein neuer Gruppenraum sowie
Toilettenanlagen. Insgesamt wurde der
Bereich des Kirchenbaus von 333 qm auf
insgesamt 390 qm Nutzfläche erweitert.
Gleichzeitig erfolgte eine umfassende
Sanierung des Kirchenvorplatzes mit einer
neuen Pflasterung. Im Sommer 1997 waren
die 1996 begonnenen Arbeiten fertig
gestellt.
JES. 43, 1 +
Die Einweihung der Glocken fand mit einem
Festgottesdienst am 3. Advent, dem
16.12.1979, statt, in dem die Taufglocke das
erste Mal für die zu taufenden Kinder Miriam Keitel, Markus Hoewner, Bianca
Juraschka und Nadine Murschall läutete.
Besonders hervorzuheben ist, dass die katholischen Schwestergemeinden in Lülsdorf
und Ranzel ein besonderes Zeichen der
Verbundenheit setzten: Sie sammelten in einer besonderen Kollekte Geld für die
neuen Glocken.
Im Jahr 2002 waren Sanierungsarbeiten
am Kirchturm erforderlich.
Änderungs- und Erweiterungsbauten
1985 stellte sich die Undichtigkeit der
Flachdächer des Gemeindezentrums heraus. Dieserhalb beschloss das Presbyterium, das gesamte Zentrum einschließlich
des Pfarr- und Küsterhauses mit Walmdächern zu versehen. Diese Baumaßnahme,
die rund 180.000,- DM gekostet hat, wurde
1986 fertiggestellt. Nunmehr ist auch das
Kirchendach durch ein schlichtes Kreuz
sichtbar überhöht. Die Sanitäranlagen stellten
sich zunehmend als unzureichend heraus,
ebenso war der
Der neue Grundriss der Emmauskirche
Auch hier war der Architekt Otto Linke
Planverfasser und Bauleiter. Besonders hervorzuheben ist hier aber auch das umfassende Engagement der Kirchmeisterin Angelika Siegers.
Eine große Veränderung fand Anfang 2007
auf dem Kirchengrundstück statt: Die markanten Weiden mussten gefällt werden, weil
sie durch Blitzeinschlag und Sturm stark geschädigt waren.
Einrichtung
Die Emmauskirche zeichnet sich - wie
auch die anderen Kirchenbauten der Gemeinde - durch ihre Schlichtheit aus. Einen
besonderen Schmuck aber stellen die Antependien auf dem Altar und der Kanzel dar,
die Ende 1990 von der Mutter des Pfarrers
- 45 -
Kirchenbauten
Dietrich Leist nach dessen Entwürfen liebevoll
gestickt wurden und die die Gemeinde auf
ihrem Gang durch das Kirchenjahr begleiten.
Altar der Emmauskirche
Auch in der Emmauskirche finden wir einen
Altartisch, eine Kanzel und ein Taufbecken, die
von dem Tischlermeister Kipping aus
Niederkassel hergestellt worden sind, hier aus
hellem Holz, das auf jenes der 120 Stühle im
Kirchraum abgestimmt ist.
Die Maria-Magdalena-Kirche
Vorgeschichte
Bereits am 20.1.1967 beschloss das
Presbyterium den Erwerb eines Baugrundstückes zwischen Rheidt und Mondorf.
Aus der Begründung:
„Die Gemeindegliederzahl in den Orten
Mondorf und Rheidt beläuft sich z.Zt. auf 1300.
Der Zuzug an evang. Bevölkerung aus den
Städten Köln und Bonn hält an und wird
sprunghaft steigen, wenn noch bessere
Verkehrsverhältnisse geschaffen werden. Pläne
und Aufträge liegen hierzu bereits vor. ...
Auch sind für Mondorf bereits Hochhäuser
geplant. Außerdem werden im gleichen Ort
in absehbarer Zeit Pionier-Kasernen gebaut
[...]. "
Ein ins Auge gefasstes Grundstück im
Bereich des Schengfeldes in Rheidt/
Mondorf wurde nicht gekauft. Die Gemeindegliederzahl wuchs nach Fertigstellung der
Siegbrücke rasant an. Am 11.10.1974 erhielt
der Kirchmeister Max Riegert den Auftrag, ein
an der Oberstraße gelegenes Grundstück mit
einer Fläche von 3.267 qm für die Kirchengemeinde von Privatleuten zu kaufen. Der
Kaufpreis betrug 203.000,- DM. Der notarielle
Kaufvertrag wurde am 15.10.1974 geschlossen. Im September 1977 kaufte unsere
Kirchengemeinde eine weitere Fläche von
1612 qm von der Katholischen Kirchengemeinde; nunmehr war das Grundstück groß
genug, um darauf ein großes Gemeindezentrum zu planen.
Es fand ein Architektenwettbewerb statt, der
letztlich aber damit endete, dass der Architekt
Otto Linke durch das Presbyterium am
24.8.1979 mit der Planung des Zentrums
beauftragt wurde.
Seitens der Kirchengemeinde wurde die
Einrichtung einer dritten Pfarrstelle beantragt
und später von der Landeskirche auch
genehmigt.
Die Maria-Magdalena-Kirche in Rheidt/Mondorf
- 46 -
Kirchenbauten
Der Bau
Die Grundsteinlegung fand am Samstag, dem 2. November 1982, statt.
Allerdings war zu diesem Zeitpunkt
bereits ein guter Teil des neuen
Gemeindezentrums hochgezogen, so auch der
Turm, das Pfarr- und das Küsterhaus und
Teile des Gemeindezentrums.
Grundstein. Unser Wunsch gilt der gelungenen Vollendung dieses Hauses
und Gottes segnender Fürsorge für alle,
die darin ein- und ausgehen."
Zu der Feierstunde waren Vertreter des
Pfarrer Kreikebaum als Vorsitzender des
Presbyteriums verlas den Text der Urkunde,
die in einer Kupferkartusche in den Grundstein eingebettet wurde. Der Text der Urkunde lautet:
„Am 30. Oktober im Jahre des Herrn
1982 legt die Ev. Kirchengemeinde zu
Niederkassel den Grundstein zu
einem neuen Gemeindezentrum in
Niederkassel zwischen Rheidt und
Mondorf. In diesem Jahr ist Karl
Carstens
Bundespräsident.
Nachfolger von Helmut Schmidt als
Bundeskanzler ist seit Oktober Helmut
Kohl. Helmut Wirths ist Superintendent
der Synode An Sieg und Rhein, Dankwart Kreikebaum und Dietrich Leist
Pfarrer zu Niederkassel. Aus dem Vermögen der Kirchengemeinde und mit
Hilfe des Kirchenkreises, öffentlicher
Mittel und Spenden errichtet das Presbyterium zu Niederkassel ein Haus, das
der Gemeinde als eine Heimstatt für
ihre Arbeit und ihre Veranstaltungen
dienen soll. Das Presbyterium handelt
im Vertrauen auf Gottes Wort und erhofft, dass dieses Vorhaben dazu beiträgt, der Gemeinde in Offenheit und
Toleranz einen Mittelpunkt kirchlichen
Lebens, Denkens und Handelns zu geben. Die Planung des Hauses wurde
nach den Vorstellungen des Presbyteriums von Architekt Linke, Niederkassel-Ranzel, ausgeführt und der Rohbau
zum Zeitpunkt der Grundsteinlegung
von der Firma Görgens errichtet. In einem feierlichen Akt legen wir diese Urkunde mit den Zeitungen dieses Wochenendes und ein paar zur Zeit gültigen Geldmünzen in den
Die von Rudolf Eifinger aus Rheidt
gestaltete Gründungsurkunde
Stadtrates, der anliegenden Schulen, der
Stadtverwaltung, der katholischen Gemeinde
und Freunde aus den anliegenden Kirchengemeinden gekommen. Pfarrer Kreikebaum
sagte: „Ich lege gerne einen Grundstein für
ein solches Haus, doch wichtiger sind die
lebenden Steine für das Haus, die Gemeindeglieder."
Fertiggestellt war das Gemeindezentrum
Ende 1983: Die Einweihung des neuen Zentrums fand am Samstag, dem 10. Dezember
1983, mit einem Festgottesdienst statt. An
diesem Tag erklangen zum ersten Mal die
drei Glocken in dem Turm, und die Gemeinde zog unter diesen Klängen in das neue
Haus ein, nachdem Dankwart Kreikebaum
die Schlüssel erhalten hatte. Die Festpredigt
hielt Oberkirchenrat Hans-Ulrich Stephan.
Gäste waren unter anderem der Superintendent des Kirchenkreises An Sieg und Rhein
- 47 -
Kirchenbauten
Helmut Wirths, sein Vorgänger Pfarrer i.R.
Walter Klocke, Vertreter der katholischen
Nachbargemeinden, der Bürgermeister von Niederkassel sowie
Vertreter von Stadtrat, Parteien
und Verwaltung aus Niederkassel,
natürlich
auch
viele
Gemeindeglieder. Pfarrer Kreikebaum dankte dem Architekten und
den Bauleuten, dem Bauausschuss,
an seiner Spitze Max Riegert, und
dem Presbyterium: „Ich freue
mich, dass wir heute hier sind und
in diesem Haus christliche
Gemeinde
sammeln
können.
Menschen sollen es sein, die Gott
und einander annehmen wollen, die
Gott lieben und ihren Nächsten darum so
ernst nehmen wie sich selbst." Eine
Fluchtburg solle das neue Haus sein, denn
„Gott ist unsere Zuflucht".
Das
Gemeindezentrum
ist
ein
verklinkerter Winkelbau, bei dem Pfarrund Küsterhaus nach Westen hin und das
halbkreisförmig angeordnete Zentrum
nach Osten hin einen Platz bilden, an dessen Nordseite sich der Glockenturm auf
vier quadratischen Sichtbetonstützen erhebt. Das Zentrum selbst umfasst den
Kirchsaal und ein Jugendzentrum.
„Der schlicht ausgestattete, backsteinsichtige Kirchensaal überrascht durch das
eigentümlich diffuse Licht, das den Altar
an der Südostecke des Raumes überstrahlt.
Die dekorativen, bleiverglasten Vorhängescheiben des rheinischen Glasmalkünstlers Fritz H. Lauten (1935-1988), der
ein Enkelschüler Jan Thorn-Prikkers war,
tauchen den Raum in ein gelblichbräunlichbläuliches Licht und verleihen dem Saal
eine mystische Atmosphäre. Wandhohe
farbige Fenster flankieren den Altar. Eines
davon symbolisiert - als sonnendurchflutetes Ährenfeld - das Abendmahl,
das andere das Wasser der Taufe. Ein
horizontales Fensterband begrenzt die
Kirchenwände nach oben, so dass das
Pyramidendach, das seinerseits von
vertikalen Lichtschlitzen durchbrochen
wird, zu schweben scheint.“ (H.Köhren- 48 -
Jansen, Evangelische Kirchen und
Gemeinden).
Der Grundriss des Kirchenraumes der
Maria-Magdalena-Kirche
Die Kosten
Der Neubau des Zentrums mit insgesamt
1.028 qm Nutzfläche war mit rund 2,4
Millionen DM veranschlagt. Tatsächlich
lagen die Baukosten mit 2,87 Millionen
DM nicht allzu sehr über dem Kostenvoranschlag. Besonders stolz ist die
Gemeinde darauf, dass diese Kosten bis
auf einen Anteil von 300.000,- DM, den
der Kirchenkreis gezahlt hat, aus „eigener
Tasche" gezahlt werden konnte. Das
aufgenommene Darlehen von 400.000,DM war nach wenigen Jahren bereits
zurückgezahlt.
Die Orgel
Auch für das neue Gemeindezentrum
fand eine Ausschreibung zur Errichtung
einer Orgel statt, die hier allerdings auch
konzerttauglich sein sollte. Und wieder
erhielt die Firma Willi Peter den Zuschlag,
weil ihr Entwurf überzeugend war.
Der Rat der fachkundigen Mitglieder des
Orgelausschusses
führte
zu
einer
Orgeldisposition, die es im Rahmen der
vorgegebenen Möglichkeiten erlaubte, ein
reiches Repertoire der Orgelliteratur
kontrastreich aufzuführen. Erreicht wurde
dies durch eine günstige Verteilung der
Register über die drei Werke (Hauptwerk,
Schwellwerk und Pedalwerk) sowie durch
Kirchenbauten
einen eingebauten Schweller und einen
Tremolanten für das Schwellwerk.
Das Hauptwerk (1. Manual) mit 56
Tasten bringt 11 Holz- und 369
Zinnpfeifen, das Nebenwerk (2. Manual) mit
56 Tasten bringt 56 Holz- und 224
Zinnpfeifen und das Pedal mit 30 Tasten
bringt 60 Holzpfeifen zum Tönen. Am
Sonntag, dem 2. Juni 1985, - ein Jahr
nach Auftragserteilung - wurde die
Orgel, die rund 150.000,- DM gekostet
hat, in einem feierlichen Gottesdienst
eingeweiht.
Der Turm und die Glocken
Der Turm gehörte von Anfang an zum
Konzept des Neubaus dieses Gemeindezentrums. Ebenso vorgesehen war die
Installation von 3 Glocken, deren Klang
wiederum mit denen der katholischen
Nachbargemeinden abgestimmt war. Auch
hier erhielt die Firma Rincker aus
Sinn/Dillkreis den Auftrag. Am 2. Dezember
1983 gegen 14.30 Uhr wurden die Glocken
im
Beisein
von
Mitgliedern
des
Presbyteriums gegossen. Und obwohl die
Glocken sehr spät gefertigt wurden, konnte
ihr Geläut zur Einweihung des Zentrums am
10. Dezember 1983 erklingen:
Große Glocke gis':
Gewicht: 510kg
Durchmesser: 0,962 m
Inschrift: + BEI DIR IST DIE QUELLE
DES LEBENS +
PSALM 36, 15 +
Mittlere Glocke h':
Gewicht: 328 kg
Durchmesser: 0,822 m
Inschrift: + DEIN WORT IST MEINES
FUSSES LEUCHTE +
PSALM 119, 105 +
Kleine Glocke cis":
Gewicht: 233 kg
Durchmesser. 0,734 m
Inschrift: + DER HERR IST MEIN
LICHT UND MEIN HEIL +
PSALM 27, 1 +
Im Jahr 1998 musste der Glockenturm
eingehend saniert werden. Zur Beseitigung
der Schäden im Beton war ein
Kostenaufwand von rd. 70.000 DM
erforderlich.
Der Kirchturm der Maria Magdalena-Kirche
Erweiterungsbauten und
Instandhaltung
Das Gemeindeamt der Kirchengemeinde
befand sich lange Zeit in der Rosenstr. 2 in
Niederkassel. Als die Stadt Niederkassel als
Vermieterin diese Räume selbst benötigte,
wurde es erforderlich, eine neue Bleibe für das
Gemeindeamt zu suchen. Das Presbyterium
entschloss sich deshalb am 19. Februar 1987,
den großzügig dimensionierten Keller des
Gemeindezentrums Rheidt/Mondorf teilweise
auszubauen, um dem Gemeindeamt eine
endgültige Bleibe zu verschaffen.
Nach einer entsprechenden Ausschreibung
wurde der Architekt Michael Lauen aus
Niederkassel-Mondorf mit der Durchführung
der Maßnahme beauftragt, die letztlich Anfang
1989 fertig gestellt war. Gleichwohl konnte das
Gemeindeamt noch nicht genutzt werden, weil
das Presbyterium auf Bitten der Stadt
Niederkassel die Räume vom l. Februar bis 30.
April 1989 für Asylbewerber zur Verfügung
stellte. Erst danach wurden die Arbeiten
endgültig abgeschlossen.
In den Jahren 2001 und 2002 wurden das
Flachdach der Kirche und der Zugang zum
Gemeindeamt saniert, das Pfarrhaus erhielt
insbesondere für die Diensträume einen Anbau.
- 49 -
Kirchenbauten
Am 22. Juni 1989 zog das Gemeindeamt in
die Oberstraße 205 in die heutigen Räume
ein.
Die Kosten für die Errichtung von zwei
großen Arbeitsräumen, einer Küche und
einer Toilettenanlage einschließlich der
Vorräume betrugen insgesamt 102.936,14
DM und blieben damit nur unwesentlich
über dem Kostenvoranschlag von 98.000,DM.
Für das Foyer der Kirche erwarb das
Presbyterium im Jahr 2002 ein Engelbild der
Kölner Künstlerin Roswit Balke.
Einrichtung
Auch auf dem Altar der MariaMagdalena-Kirche liegt eine Lutherbibel,
die von dem damaligen Bundespräsidenten
Das „Abendmahlfenster" in der
Maria-Magdalena-Kirche
Das Paradies-Projekt
Altar der Maria-Magdalena-Kirche
Karl Carstens, mit einer Widmung
(1. Korinther 3, 11) versehen, der Gemeinde
geschenkt wurde.
Das reich verzierte Kreuz auf dem Altar ist
ein Geschenk des Architekten Otto Linke
an die Gemeinde. Erst später wurde das in
der Ecke hinter dem Altar befindliche
schlichte Holzkreuz von dem 1. Pfarrer des
Zentrums
Süd
Armin
PiepenbrinkRademacher angebracht. Die Stühle des
Kirchraumes stammen von der Firma
Schlapp, der Altar, das Predigtpult und das
Taufbecken von der Tischlerei Kipping in
Niederkassel.
- 50 -
An dem Kirchenzentrum Süd gründete
sich 1989/90 ein „Forum Schöpfung und
Ökologie“, das auf eine Initiative des
Pfarrers Armin Piepenbrink-Rademacher
zurückging. Dieses Forum machte es sich
zur Aufgabe, auf dem über 3.000 qm
großen Gelände des Zentrums Süd ein
„Paradies“ zu schaffen, dessen Elemente
sind: Dachbegrünung, Kompostsysteme,
Schotterbeete, Trockenmauern, Kräuterspirale, Infokästen, Obstwiese, Torbögen,
Wildblumenwiese, lebende Zäune und
vieles andere mehr. Das rund 65.000,DM teure Projekt wurde mit Zustimmung
des Presbyteriums durch den Regierungspräsidenten in Köln gefördert. Die Vorstellung des Projektes gegenüber der
Gemeinde fand am Sonntag, dem 16.
Februar 1992, und die Grundsteinlegung
am 20. Juni 1992 statt. Noch heute sind in
diesem Projekt ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tätig.
Kirchenbauten
Paramente - Farbenspiel im Kirchenjahr
Seit dem Frühjahr 2000 gibt es Altar- und Kanzeltücher in der Maria-Magdalena-Kirche.
Am Entwurf der Motive, an Näharbeit und kunstvoller Stickerei waren Mitglieder aus der
Gemeinde aktiv beteiligt.
Die grünen Paramente mit dem bunten
Regenbogen schmücken die Kirche an den
„normalen“ Sonntagen. Grün steht für das
stetige Wachsen und ist gleichzeitig Farbe
der Hoffnung.
Weiße Altar- und Kanzeltücher zieren zu
den Christusfesten Weihnachten und Ostern
die Kirche. Weiß als Farbe des Lichts
symbolisiert die Freude des Beginns und
Neuanfangs. Auf dem Altartuch ist ein
brauner Baum dargestellt, dessen Zweige
grüne, lebendige Spitzen haben. Die Sonne
im Hintergrund ist kräftig gelb und orange.
Von Aschermittwoch bis Karfreitag, am
Buß- und Bettag und im Advent schmücken
die lilafarbenen Tücher die Kirche. Auf dem
Altartuch sieht man braune und silberne
Spuren. Sie bekommen durch den Spruch auf
dem Kanzeltuch eine interpretierende
Ergänzung: „Folge mir nach“, sagt Jesus zu
seinen Jüngern. Und so spricht er zu jedem
von uns. Auf unserem oft suchenden Weg in
der Nachfolge kann es Unsicherheit und
Zweifel geben, Gelingen und Versagen, aber
letztlich führt er immer dem Licht entgegen.
Rot – die Farbe der Liebe, Feuer,
Leidenschaft,
Bewegung,
Energie,
Dynamik. Ganz wenigen Tagen im
Kirchenjahr ist die Farbe Rot vorbehalten:
dem Reformationstag, Pfingsten und den
Konfirmationen. Rot ist die Farbe, die mit
dem Heiligen Geist zu tun hat. Auf dem
Altartuch ist eine Taube zu sehen, Zeichen
des Heiligen Geistes wie auch Zeichen des
Friedens. Die Worte auf dem Kanzeltuch
„Komm Heiliger Geist“ mögen uns leiten,
begleiten, trösten und stärken.
51
Statistik und mehr
Vom Bevollmächtigtenausschuss (BVA)
zum Presbyterium vom 17. Mai 1957 bis zum 7. Juni 1998
Am 1. April 1957 werden die Ortschaften Mondorf, Rheidt, Niederkassel, RanzelKolonie, Lülsdorf, Ranzel, Uckendorf, Weilerhof und Stockem zu einer selbständigen
Kirchengemeinde mit dem Namen „Evangelische Kirchengemeinde Niederkassel"
zusammengeschlossen.
Bis dahin gehörten die evangelischen Christen der Ev. Kirchengemeinde in
Troisdorf an. Der Bekenntnisstand „uniert" wird übernommen. Es wird ein
Bevollmächtigtenausschuss (BVA) eingesetzt, der bis zur nächsten Presbyterwahl
der Rheinischen Landeskirche im Amt bleibt. Die erste Sitzung des BVA findet am 17.
Mai 1957 statt.
1. Sitzung des BVA am 17. Mai 1957
damalige Zusammensetzung des BVA
l. Vorsitzender :
Pfarrer Hans Fuchs
Mitglieder:
Pfarrer Hans Fuchs
Herr Max Riegert
Herr Wilhelm Theel
Herr Willi Tönges
Herr Wilhelm Schirwat
25. Sitzung des BVA am 11. April 1960
damalige Zusammensetzung des BVA
l. Vorsitzender :
Pfarrer Hans Fuchs
Mitglieder:
Pfarrer Hans Fuchs
Herr Max Riegert
Herr Wilhelm Theel
Herr Willi Tönges
Herr Wilhelm Schirwat
Der BVA hat in der Zeit bis zur Bildung des 1. Presbyteriums am 20. März
1960 insgesamt 25-mal getagt.
Dem Ausschuss gehörten Pfarrer H. Fuchs, Herr M. Riegert, Herr E. Theel,
Herr Tönges und Herr Schirwat ohne Unterbrechung an.
Dem l. Vertrauensausschuss zur Presbyterwahl gehörten Pfarrer Fuchs, Frau Romboy,
Frau Linke, Herr Arlt, Herr Schirwat, Herr Drees und Herr Tönges an.
- 52 -
Statistik und mehr
1. Presbyterwahl am 20. März 1960
Zusammensetzung des Presbyteriums am 29. April 1960
l. Vorsitzender:
Kirchmeister:
1. Vorsitzender:
Kirchmeister:
Pfarrer Hans Fuchs
Herr Max Riegert
1962
Mitglieder:
Pfarrer Hans Fuchs
Herr Max Riegert
Pfarrer Hans Fuchs
Herr Paul Arlt
Herr Erich Mühlich
Herr Max Riegert
Frau Emmy Romboy
Herr Wilhelm Schirwat
Herr Willi Tönges
Durch Losentscheid scheiden nach vier Jahren aus: Herr Max Riegert,
Herr Wilhelm Schirwat, Herr Willi Tönges. Wiederwahl ist möglich.
2. Presbyterwahl am 23. Februar 1964
Zusammensetzung des Presbyteriums am 14. April 1964
l. Vorsitzender:
Kirchmeister:
1. Vorsitzender:
Kirchmeister:
Mitglieder:
Pfarrer Hans Fuchs
Herr Max Riegert
1966
Pfarrer Hans Fuchs
Herr Max Riegert
Pfarrer Hans Fuchs
Herr Paul Arlt
Herr Erich Mühlich
Herr Max Riegert
Frau Emmy Romboy Herr
Wilhelm Schirwat Herr
Willi Tönges
Es wurden gewählt:
Herr Max Riegert, Herr Wilhelm Schirwat, Herr Willi Tönges.
zwischen den Wahlen:
1965 Herr Paul Arlt scheidet aus
Herr Liesegang wird berufen
1966 Herr Liesegang scheidet aus
Herr Werner Pommerening wird berufen
Herr Wilhelm Schirwat scheidet aus Herr
Rudi Richter wird berufen
- 53 -
Statistik und mehr
3. Prebyterwahl am 10. März 1968
Zusammensetzung des Presbyteriums am 19. April 1968
l. Vorsitzender:
Kirchmeister:
1. Vorsitzender:
Kirchmeister:
Baukirchmeister:
Pfarrer Hans Fuchs
Herr Max Riegert
1969
Mitglieder:
Pfarrer Heinrich Altenpohl
Herr Max Riegert
Herr Ulrich Risse
Pfarrer Hans Fuchs
Herr Ernst Birkholz
Herr Erich Mühlich
Herr Werner Pommerening
Herr Rudi Richter
Herr Max Riegert
Herr Hans-Ulrich Risse
Frau Emmy Romboy
Herr Wilhelm Schirwat
Herr Willi Tönges
Es wurden gewählt:
Herr Ernst Birkholz, Herr Hans Ulrich Risse*, Herr Erich Mühlich, Herr Werner
Pommerening
zwischen den Wahlen:
1969 Herr Willi Tönges scheidet aus
Pfarrer Hans Fuchs scheidet aus
Herr Friedhelm Wardenbach wird berufen
Pfarrer Heinrich Altenpohl wird in sein Amt eingeführt
1970 Herr Ulrich Risse scheidet aus
Herr Klaus Pawlak wird berufen
Pfarrer Fleischer wird in sein Amt eingeführt
1971 Herr Friedhelm Wardenbach scheidet aus
Herr Siegfried Burke wird berufen
4. Presbyterwahl am 12. März 1972
Zusammensetzung des Presbyteriums am 24. März 1972
l. Vorsitzender:
Kirchmeister:
Pfarrer Heinrich Altenpohl
Herr Max Riegert
1.Vorsitzender:
Kirchmeister:
1974
Pfarrer Heinrich Altenpohl
Herr Max Riegert
1.Vorsitzender:
Kirchmeister:
1975
Pfarrer Dietrich Leist
Herr Max Riegert
_______________________
*neue Presbyter
- 54 -
Statistik und mehr
Mitglieder:
Pfarrer Heinrich Altenpohl
Pfarrer Wolfgang Fleischer
Herr Siegfried Burke
Herr Ernst Birkholz
Herr Erich Mühlich
Herr Klaus Pawlak
Herr Werner Pommerening
Herr Rudi Richter
Herr Max Riegelt
Frau Emmy Romboy
Herr Otto Stuff (MA)*
Es wurden gewählt:
Herr Siegfried Burke*, Herr Rudi Richter, Herr Max Riegelt, Frau Emma Romboy
zwischen den Wahlen:
1972 Pfarrer Wolfgang Fleischer geht
1974 Pastor Dietrich Leist wird in die 2. Pfarrstelle gewählt
5. Presbyterwahl am 7. März 1976
Zusammensetzung des Presbyteriums am 26. März 1976
l. Vorsitzender:
stellv. Vorsitzender:
Kirchmeister:
Pfarrer Dietrich Leist
Herr Günther Kauschke
Herr Max Riegert
Mitglieder:
Pfarrer Heinrich Altenpohl
Herr Siegfried Burke
Herr Ernst Birkholz
Herr Günther Kauschke
Pfarrer Dietrich Leist
Herr Erich Mühlich
Herr Klaus Pawlak
Herr Rudi Richter
Herr Max Riegelt
Frau Emmy Romboy
Herr Otto Stuff (MA)
Frau Mia Wendler
Es wurden gewählt:
Herr Günther Kauschke, Frau Mia Wendler, Herr Erich Mühlich, Herr Klaus Pawlak
____________________________
*neue Presbyter, MA = Mitarbeiter-Presbyter
- 55 -
Statistik und mehr
zwischen den Wahlen:
1977
1979
Herr Ernst Birkholz scheidet aus
Frau Gudrun Reisiger wird berufen
Pfarrer Heinrich Altenpohl geht in den
Ruhestand
Pfarrer Dankwart Kreikebaum übernimmt die
1. Pfarrstelle
Herr Harro Semmler wird berufen
6. Presbyterwahl am 9. März 1980
Zusammensetzung des Presbyteriums am 17. April 1980
l. Vorsitzender:
stellv. Vorsitzender:
Kirchmeister:
Herr Günther Kauschke für ein Jahr
Pfarrer Dietrich Leist
Herr Max Riegert
1. Vorsitzender:
stellv. Vorsitzender:
Kirchmeister:
1981
Pfarrer Dietrich Leist
Herr Günther Kauschke
Herr Max Riegert
1. Vorsitzender:
stellv. Vorsitzender:
Kirchmeister:
1982
Pfarrer Dankwart Kreikebaum
Herr Wilhelm Groscurth
Herr Max Riegert
Mitglieder:
Herr Wilhelm Groscurth
Frau Jutta Henning
Herr Günther Kauschke
Pfarrer Dietrich Leist
Pfarrer Dankwart Kreikebaum
Herr Erich Mühlich
Herr Klaus Pawlak
Herr Max Riegert
Frau Gudrun Reisiger
Herr Rainer Sdunzik
Herr Harro Semmler
Frau Mia Wendler
Es wurden gewählt:
Frau Jutta Henning, Herr Wilhelm Groscurth, Herr Rainer Sdunzik*, Herr Harro
Semmler, Herr Max Riegert, Frau Gudrun Reisiger
zwischen den Wahlen:
1980 Frau Käthe Waldmann wird berufen
1981 Herr Bernd Kössler wird berufen
Frau Jutta Henning scheidet aus
1981 Herr Rainer Sdunzik scheidet aus - wird Mitarbeiter
1984 Frau Käthe Waldmann scheidet aus
Frau Mia Wendler scheidet aus
______________________
*neue Presbyter
- 56 -
Statistik und mehr
7. Presbyterwahl am 18. März 1984
Zusammensetzung des Presbyteriums am 3. Mai 1984
l. Vorsitzender:
stellv. Vorsitzender:
Finanzkirchmeister:
Baukirchmeister:
Pfarrer Dankwart Kreikebaum
Herr Frank-Dietrich Liegat
Herr Bernd Kössler
Herr Günther Kauschke
Mitglieder:
Herr Wilhelm Groscurth
Frau Jutta Henning
Herr Günther Kauschke
Herr Bernd Kössler
Pfarrer Dankwart Kreikebaum
Pfarrer Dietrich Leist
Herr Frank-Dietrich Liegat
Frau Anemone Möhrchen
Frau Ilse Mutke
Frau Gudrun Reisiger
Frau Ulrike Schuhmacher (MA)
Herr Rainer Sdunzik (MA)
Herr Harro Semmler
Es wurden gewählt:
Herr Frank-Dietrich Liegat, Frau Anemone Möhrchen, Frau Ilse Mutke, Frau Ulrike
Schuhmacher (MA), Herr Rainer Sdunzik (MA)*, Herr Günter Kauschke, Herr Bernd
Kössler
zwischen den Jahren:
1984 Herr Robert Schupp wird berufen
1984 Pfarrer Armin Piepenbrink-Rademacher übernimmt
die 3. Pfarrstelle
1985 Erhöhung der Mitgliederanzahl des Presbyteriums
Frau Margit Seck wird berufen
Frau Brunhilde Pfeifle wird berufen
1986 Frau Anemone Möhrchen scheidet aus
Frau Britta Heiermann wird berufen
1987 Frau Ulrike Rosenkranz geb. Schuhmacher
scheidet aus
8. Presbyterwahl am 6. März 1988
Zusammensetzung des Presbvteriums am 21. April 1988
l. Vorsitzender:
stellv. Vorsitzender:
Finanzkirchmeister:
Baukirchmeisterin:
mitverantwortlich „Emmauskirche":
mitverantwortlich „Mitte":
Pfarrer Armin Piepenbrink-Rademacher
Herr Frank-Dietrich Liegat
Herr Bernd Kössler
Frau Gudrun Reisiger
Herr Günther Kauschke
Frau Brunhilde Pfeifle
_______________________
*neue Presbyter, MA=Mitarbeiter-Presbyter
- 57 -
Statistik und mehr
1. Vorsitzender:
stellv. Vorsitzender:
stellv. Vorsitzende:
1990
1991
Mitglieder:
Pfarrer Dietrich Leist
Herr Frank-Dietrich Liegat
Frau Brunhilde Pfeifle
Frau Britta Heiermann
Frau Jutta Henning
Herr Günther Kauschke
Herr Bernd Kössler
Pfarrer Dankwart Kreikebaum
Frau Frauke Lümkemann
Frau Ilse Mutke
Pfarrer Dietrich Leist
Herr Frank-Dietrich Liegat
Frau Brunhilde Pfeifle
Pfarrer A. Piepenbrink-Rademacher
Frau Gudrun Reisiger
Herr Robert Schupp
Herr Rainer Sdunzik (MA)
Frau Margit Seck
Herr Harro Semmler
Es wurden gewählt:
Frau Jutta Henning, Frau Frauke Lümkemann*, Frau Gudrun Reisiger, Herr Robert
Schupp, Frau Margit Seck, Herr Harro Semmler
zwischen den Wahlen:
1989 Frau Christl Steinbach wird berufen
Frau Britta Heiermann scheidet aus
Frau Jutta Henning scheidet aus
Herr Rainer Sdunzik scheidet aus (MA-Presb.)
Frau Annette Großgarten wird berufen (MA-Presb.)
Herr Rainer Sdunzik wird berufen
1991 Herr Frank-Dietrich Liegat scheidet aus
Herr Bernd Kössler scheidet aus
Frau Ursula Pfeiffer wird berufen
Herr Hans-Willi Hefekäuser wird berufen
Herr Günther Kauschke scheidet aus
9. Presbyterwahl am 16. Februar 1992
Zusammensetzung des Presbyteriums am 26. März 1992
1. Vorsitzender:
stellv. Vorsitzender:
Kirchmeister:
stellv. Kirchmeister:
Baukirchmeisterin:
_____________________________
* neue Presbyterinnen, MA= Mitarbeiter-Presbyter
- 58 -
Pfarrer Dankwart Kreikebaum
Herr Frank-Dietrich Liegat
Herr Rainer Sdunzik
Herr Dr. Peter Burwick
Frau Gudrun Reisiger
Statistik und mehr
1. Vorsitzender:
stellv. Vorsitzender:
Finanzkirchmeisterin:
1994
Pfarrer Armin Piepenbrink-Rademacher
Herr Dr. Peter Burwick
Frau Angelika Siegers
1. Vorsitzender:
stellv. Vorsitzender:
Finanzkirchmeisterin:
1995
Pfarrer Dietrich Leist
Herr Dr. Peter Burwick
Frau Angelika Siegers
Mitglieder:
Herr Dr. Peter Burwick
Frau Annette Großgarten (MA)
Herr Hans-Willi Hefekäuser
Frau Dr. Anke Heisig
Pfarrer Dankwart Kreikebaum
Pfarrer Dietrich Leist
Herr Frank-Dietrich Liegat
Frau Frauke Lümkemann
Frau Ilse Mutke
Frau Ursula Pfeiffer
Pfarrer A. Piepenbrink-Rademacher
Frau Gudrun Reisiger
Frau Sabine Ritter
Herr Robert Schupp
Herr Rainer Sdunzik
Frau Margit Seck
Herr Harro Semmler
Frau Angelika Siegers
Es wurden gewählt:
Herr Dr. Peter BurwickL Frau Dr. Anke Heisig, Herr Frank-Dietrich Liegat, Frau
Sabine Ritter, Frau Angelika Siegers*, Herr Hans-Willi Hefekäuser, Frau Ilse Mutke,
Frau Ursula Pfeiffer, Frau Annette Großgarten (MA).
Durch Losentscheid scheidet Herr Hans-Willi Hefekäuser nach vier Jahren aus.
Wiederwahl ist möglich.
zwischen den Wahlen:
1993 Frau Gudrun Reisiger scheidet aus
Frau Edeltraud Preuß wird berufen
Herr Robert Knebel scheidet aus
Herr Udo Wilm wird berufen
1994 Rücktritt von Dr. P. Burwick als Baukirchmeister
Frau Annette Großgarten scheidet aus (MA)
Frau Marion Nieting wird berufen (MA)
Herr Rainer Sdunzik scheidet aus
1995 Herr Lars Heiermann wird berufen
Frau Frauke Lümkemann scheidet aus
1995 Pfarrer Armin Piepenbrink-Rademacher kündigt
zum 31.01.96. Er wird Pfarrer der
Altstäder Nicolai-Kirche in Bielefeld
___________________________
*neue Presbyter, MA= Mitarbeiter-Presbyter
- 59 -
Statistik und mehr
1996 Pastorin Christina Fersing übernimmt die
Verwaltung der 3. Pfarrstelle
Frau Sabine Ritter scheidet aus
10. Presbyterwahl am 3. März 1996
Zusammensetzung des Presbyteriums am 18. April 1996
1. Vorsitzender:
stellv. Vorsitzender:
Kirchmeisterin:
stellv. Kirchmeisterin:
1. Vorsitzender:
stellv. Vorsitzender:
Kirchmeisterin:
stellv. Kirchmeisterin:
Mitglieder:
Pfarrer Dietrich Leist
Herr Frank-Dietrich Liegat
Frau Angelika Siegers
Frau Dr. Anke Heisig
1998
Frau Edeltraud Preuß
Pfarrer Dankwart Kreikebaum
Frau Angelika Siegers
Frau Dr. Anke Heisig
Herr Dr. Peter Burwick
Herr Hans-Willi Hefekäuser
Herr Lars Heiermann
Frau Dr. Anke Heisig
Frau Ilse Keitel
Pfarrer Dankwart Kreikebaum
Pfarrer Dietrich Leist
Herr Frank-Dietrich Liegat
Frau Claudia Lindner
Frau Ilse Mutke
Frau Marion Nieting (MA)
Frau Ursula Pfeiffer
Frau Edeltraud Preuß
Frau Angelika Siegers
Frau Marion Steinbach (MA)
Frau Marie-Luise Waterholter
Herr Udo Wilm
Es wurden gewählt:
Frau Marie-Luise Waterholter, Frau Ilse Keitel*, Herr Hans-Willi Hefekäuser,
Herr Lars Heiermann, Frau Edeltraud Preuß, Herr Udo Wilm
Frau Marion Nieting und Frau Marion Steinbach als Mitarbeiter-Presbyterinnen
nach den Wahlen:
1996 Pfarrer Christoph Eidmann übernimmt die 3. Pfarrstelle
Herr Hans-Dietrich Lehmann wird berufen
1997 Frau Marie-Luise Waterholter scheidet aus
Frau Heidrun Bader wird berufen
1998 Visitation der Kirchengemeinde durch den KSV
__________________________
*neue Presbyterinnen, MA= Mitarbeiter-Presbyterinnen
- 60 -
Statistik und mehr
1999 Frau Dr. Anke Heisig scheidet aus
Herr Dr. Frank Voßloh wird berufen
Frau Ursula Pfeiffer scheidet aus
Frau Ilse Keitel scheidet aus
11. Presbyterwahl am 20. Februar 2000
Zusammensetzung des Presbyteriums am 9. März 2000
l. Vorsitzender:
stellv. Vorsitzende:
Finanzkirchmeisterin:
Baukirchmeister:
l. Vorsitzender:
stellv. Vorsitzende:
Finanzkirchmeister:
Baukirchmeister:
Pfarrer Christoph Eidmann
Frau Heidrun Bader
Frau Edeltraud Preuß
Herr Dr. Frank Voßloh
2002
Mitglieder:
Pfarrer Dankwart Kreikebaum
Frau Raini Brehmer-Klosson
Herr Dr. Gernot Hartmann
Herr Dr. Frank Voßloh
Frau Heidrun Bader
Frau Raini Brehmer-Klosson
Pfarrer Christoph Eidmann
Frau Annette Großgarten
Herr Dr. Gernot Hartmann
Herr Hans-Willi Hefekäuser
Frau Heidi Hiddessen
Pfarrer Dankwart Kreikebaum
Pfarrer Dietrich Leist
Frau Claudia Lindner
Frau Marion Nieting (MA)
Frau Edeltraud Preuß
Herr Volker Raasch
Frau Beate Schäfer-Semsarha
Frau Marion Steinbach (MA)
Herr Dr. Frank Voßloh
Herr Udo Wilm
Es wurden gewählt:
Frau Raini Brehmer-Klosson, Herr Dr. Gernot Hartmann, Frau Heidi Hiddessen,
Herr Volker Raasch, Frau Beate Schäfer-Semsarha*, Frau Annette Großgarten,
Herr Dr. Frank Voßloh
Marion Nieting und Marion Steinbach als Mitarbeiter-Presbyterinnen
__________________________
*neue Presbyter, MA= Mitarbeiter-Presbyterinnen
- 61 -
Statistik und mehr
zwischen den Wahlen:
2000
Herr Lars Heiermann scheidet aus
Frau Jutta Bertram wird berufen
Frau Ragnhild Kühnel wird berufen
Frau Beate Schäfer-Semsarha scheidet aus
2001
Frau Edeltraud Preuß scheidet aus
Frau Marion Nieting scheidet aus
Herr Hans-Jürgen Fey wird berufen
Pfarrer Dietrich Leist geht in den vorzeitigen Ruhestand
Pfarrerin Sabine Frauenhoff übernimmt die 2. Pfarrstelle
Herr Max Georg Thürmer wird berufen
2002
Frau Jutta Bertram scheidet aus, da sie Küsterin in Rheidt/
Mondorf wird; sie wird später zur MA-Presb. nachberufen
Herr Lars Heiermann wird berufen
2003
Volker Raasch scheidet aus
Frau Margret Kuhlmann wird berufen
Frau Raini Brehmer-Klosson wird das Amt der Diakoniekirchmeisterin übertragen
12. Presbyterwahl am 15. Februar 2004
Zusammensetzung des Presbyteriums am 4. April 2004
l. Vorsitzende:
stellv. Vorsitzender:
Finanzkirchmeister:
Baukirchmeister:
Diakoniekirchmeisterin:
1. Vorsitzender:
stellv. Vorsitzende:
Finanzkirchmeister:
Baukirchmeister:
Diakoniekirchmeisterin:
Mitglieder:
- 62 -
Pfarrerin Sabine Frauenhoff
Herr Lars Heiermann
Herr Dr. Gernot Hartmann
Herr Dr. Frank Voßloh
Raini Brehmer-Klosson
2006
Pfarrer Christoph Eidmann
Frau Annette Großgarten
Herr Dr. Gernot Hartmann
Herr Dr. Frank Voßloh
Raini Brehmer-Klosson
Frau Corinna Berger
Frau Jutta Bertram (MA)
Frau Raini Brehmer-Klosson
Pfarrer Christoph Eidmann
Herr Hans-Jürgen Fey
Herr Hans-Georg Foermer-Schaefer
Pfarrerin Sabine Frauenhoff
Frau Annette Großgarten
Herr Dr. Gernot Hartmann
Herr Lars Heiermann
Frau Heidi Hiddessen
Statistik und mehr
Pfarrer Dankwart Kreikebaum
Frau Ragnhild Kühnel
Frau Margret Kuhlmann
Herr Jost-Peter Langner
Frau Claudia Lindner
Frau Marion Steinbach (MA)
Herr Dr. Frank Voßloh
Frau Marieluise Wunderlich
Es wurden gewählt:
Frau Corinna Berger, Herr Hans-Georg Foermer-Schaefer, Herr Jost-Peter Langner,
Frau Marieluise Wunderlich*, Herr Lars Heiermann, Frau Ragnhild Kühnel, Frau Claudia
Lindner
Marion Nieting und Marion Steinbach als Mitarbeiter-Presbyterinnen
zwischen den Wahlen:
2005
2006
Pfarrer Dankwart Kreikebaum geht in den Ruhestand
Pfarrer Jens Römmer-Collmann übernimmt die 1. Pfarrstelle
Herr Hans-Jürgen Fey scheidet aus
Herr Dr. Christian Möschel wird berufen
__________________________
neue Presbyter, MA= Mitarbeiter-Presbyterinnen
- 63 -