Ausgabe 05 vom 29.01.2015

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Ausgabe 05 vom 29.01.2015
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Ausblick:
3. Jahrgang · Nummer 5 Auflage 95.000
Auftritt:
Bundestagspräsident
Lammert in Darmstadt.
Oberbürgermeister Partsch
beim Neujahrsempfang.
Seite 2
Aufgabe:
Was aus dem TAP in
Bessungen werden soll.
Seite 2
www.darmstaedter-tagblatt.de Aufmerksam:
Seminar für Sterbebegleiter in Darmstadt.
Seite 3
Auf Achse:
Thomas Reiter zum Weltraumprogramm der ESOC.
Seite 3
Ehepaar erwirbt für 4,5 Millionen Euro ehemaliges Verwaltungsgebäude an der Rheinstraße
Von Frank W. Methlow
ben die Sanders ihre Pläne
wegen des anhaltenden Widerstandes dann – aus damaliger Sicht auch endgültig – auf. Die Stadtverordneten beschließen die Auf-
lösung des entsprechenden Erbpachtvertrages. Tatsächlich haben diese Rückschläge die Familie Sander nicht wirklich von ihren Plänen abbringen kön-
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Darmstadt
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ken wollen, ahnte niemand,
auf welche Hindernisse die
großzügige Gabe stoßen
sollte (Infobox auf Seite 2).
Etwas mehr als zwei Jahre
später, im Oktober 2011, ge-
Foto: Arthur Schönbein
Jugendstil Juwel
um
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Das Anwesen in der Rheinstraße 62.
Seite 5
e
hr
Ja
30
nen. Auf eine aktuelle Frage
des Darmstädter Tagblatts
erklärt Hans-Joachim Sander, er wolle auch weiter alles tun, um mit Hilfe seiner
Architekten das Darmstädter Stadtbild zu verschönern.
Und konkret bestätigt er,
„dass er seine Museumspläne in Darmstadt forcieren
will“. Was dies im Einzelnen
zu bedeuten hat, wollte Sander noch nicht verraten.
Schon nach dem Regierungswechsel im Darmstädter Rathaus hatte Sander seine Pläne wieder aufgegriffen. Gemeinsam mit dem
neuen Oberbürgermeister
Jochen Partsch (Grüne) wolle man nun auf Standortsuche gehen, wurde verkündet. Das brachte schon im
Januar 2013 Erfolg – Sander erwarb das Behördengebäude an der Ecke Zeughausstraße/Friedensplatz.
Gegenüber der Öffentlichkeit betonte er seinen Willen, dort – schräg gegenüber
dem Landesmuseum – sein
geplantes Museum einrichten zu wollen.
Nach mehr als fünf Jahren
des Hin und Hers, scheint
das geplante Museum
Sander in greifbare Nähe
gerückt zu sein. Gisa und
Hans-Joachim Sander haben am 11. Dezember vergangenen Jahres vom Land
Hessen das leerstehende
Anwesen Rheinstraße
62 für 4,5 Millionen Euro
erworben. Vor fast genau
zwei Jahren hatten die
Sanders bereits das Behördengebäude Ecke Zeughausstraße/Friedensplatz
gekauft und erklärt, dort
ihr Museum einzurichten.
Eine Festlegung, wo das
Sander‘sche Museum nun
tatsächlich entstehen soll,
gibt es noch nicht.
Es ist das, was man eine „endlose Geschichte“ zu
nennen pflegt. Als im Juni 2009 Gisa und Hans-Joachim
Sander
gemeinsam mit dem damaligen
SPD - Ob er bü r ger mei s t er
Walter Hoffmann bekannt
gaben, dass die Sanders der
Stadt ein Museum schen-
Aufpasser:
De Knortz beim
Neujahrsempfang.
Seite 5
Museum Sander geht in die nächste Runde
Kultur
Donnerstag, 29. Januar 2015
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DARMSTÄDTER TAGBLATT
Seite 2
Museum Sander geht in die nächste Runde
Ehepaar erwirbt für 4,5 Millionen Euro ehemaliges Verwaltungsgebäude
Politik
> Fortsetzung von Seite 1 jetzt von Sander vom Land sembleschutzes unter Denk- der Vorlage steht auch der
Trotz der guten Innenstadtlage und der Nachbarschaft zum renovierten Landesmuseum barg
die Sander‘sche Neuerwerbung einen Haken. Der damalige und heutige Mieter,
das Hessische Baumanagement Süd verfügt über einen langfristigen Mietvertrag. Renate Gunzenhauser
vom Hessischen Immobilienmanagement bestätigte auf Anfrage, dass es dazu
aktuell auch keine Veränderung gebe, und man davon
ausgehe, dass die Laufzeit
des Vertrages bis zum festgelegten Ende am 28. Februar 2021 ausgeschöpft werde. Diesen Nachteil hat das
für 4,5 Millionen Euro erworbene Anwesen Rheinstraße 62 nicht. Anfang vergangenen Jahres war es von
der Zentralabteilung des Regierungspräsidiums (RP) genutzt worden.
Weitere Optionen
Hinter dem 1914 erbauten,
viergeschossigen
Haupthaus gibt es auf dem knapp
4000 Quadratmeter großen
Grundstück noch ein zweigeschossiges Nebengebäude und ein eingeschossiges
Wohnhaus, das allerdings
in sehr schlechtem Zustand
sein soll. Die Gebäude stehen als Einzelkulturdenkmal und im Rahmen des En-
malschutz. Sie dürfen äußerlich nicht verändert werden. Allerdings stehen 1200
Quadratmeter bisher unbebaute Fläche zur Verfügung, die für einen Neubau
genutzt werden könnten.
Weil ein rechtskräftiger Bebauungsplan fehlt, richten
sich die Vorschriften hierfür nach der Umgebungsbebauung. Im Verkaufsantrag
der Landesregierung (für
Verkäufe von Werten über
mehr als eine halbe Million Euro braucht die Landesregierung die Zustimmung
des Landtages) wird als ein
Grund für den Auszug des
Regierungspräsidiums unter anderem der erhebliche
Sanierungsstau genannt. In
Das Museum Sander – Was bisher geschah
Im geplanten Museum Sander sollen Werke der Sander-Sammlung des 18. bis 20. Jahrhunderts
vorzugsweise mit Darmstadtbezug gezeigt werden. Nach dem Willen der Stifter soll das Museum
generationenübergreifend und museumspädagogisch ausgerichtet sein.
Juli 2009
vom Käufer gegenüber dem
Land erklärte beabsichtigte künftige Verwendungszweck: „Das Höchstgebot
wurde von einem Ehepaar
aus Darmstadt abgegeben,
das auf dem Grundstück
ein Kunstmuseum errichten
will.“
Die Stadt überlässt den
Stiftern in Erbpacht ein
Grundstück auf dem Südhang der Mathildenhöhe für
ihr geplantes Museum.
Keine bindende Wirkung
Juni 2010
Wenngleich laut Hessischem Finanzministerium
dieser Satz in der Vorlage für
den Käufer keine bindende
Wirkung hat, gibt es damit
jetzt zwei Anwärterflächen
für ein künftiges Museum
Sander. Welchen Weg das
Ehepaar Sander gehen will,
ist derzeit völlig offen.
29. Januar 2015
gründet und übernimmt die
Argumentation von Beil.
den Osthang ab, gibt deswegen seine Museumspläne auf
und fordert Schadenersatz
aus dem Erbpachtvertrag.
Dezember 2010
Als Ergebnis mehrerer Fachforen zum Thema, zeigen
sich bei den politischen Parteien erste Absatzbewegungen von der ursprünglichen
Standortplanung.
September 2009
Die Darmstädter Stadtverordneten segnen den notwendigen Erbpachtvertrag
ab.
Frühjahr 2011
Die Sanders präsentieren
die Ergebnisse ihres Museum-Architektenwettbewerbs.
Vom Direktor des Instituts
Mathildenhöhe (damals Ralf
Beil) kommt erste Kritik. Er
schlägt als Ersatz den Osthang der Mathildenhöhe vor.
Juli 2010
Das Museum Sander wird
Thema des Kommunalwahlkampfes. Die Stifter rücken
von ihren ursprünglichen
Standortplänen ab und
schlagen ein Grundstück am
Eugen-Bracht-Weg vor.
Mai 2011
Die neue grün-schwarze
Koalition legt sich auf den
Osthang fest.
Oktober 2011
Die Bürgerinitiative „SOS
Mathildenhöhe“ wird ge-
Dezember 2011
Die Stadtverordneten lösen
den Erbpachtvertrag auf.
Januar 2013
Die Sanders kaufen das
denkmalgeschützte Gebäude
Ecke Zeughausstraße/Friedensplatz und kündigen an,
dort ihr Museum bis 2022
einrichten zu wollen.
Dezember 2014
Die Sanders kaufen das
Anwesen Rheinstraße 62. Die
entsprechende Drucksache
des zustimmungspflichtigen
Hessischen Landtages weist
aus, dass dort ein Museum
errichtet werden soll.
mw
Das Ehepaar Sander lehnt
Weiter mit gemischtem Doppel
Kommunalpolitik
Grüne wählen neuen Vorstand
Mit Hildegard FörsterHeldmann und Jürgen Deicke an der Spitze gehen
die Darmstädter Grünen in
den Kommunalwahlkampf
2016.
Selbstbewusster Blick nach vorn:
Darmstadts Oberbürgermeister Jochen
Partsch (Grüne) hat am vergangenen
Sonntag beim städtischen Neujahrsempfang im Darmstadtium eine Reihe
von Aufgaben benannt, denen sich die
Stadtgesellschaft zu stellen hat.
Ihm sei, so der Oberbürgermeister, vor
diesen Aufgaben nicht bange:
„Darmstadt hat eine Eigenlogik,
Darmstadt ist dynamisch“, rief Partsch,
der „eine umfassende Bürgerbeteiligung
zu allen relevanten Themen der Stadtpolitik“ erneut in den Mittelpunkt des
politischen Handelns der Stadtregierung aus Grünen und Christdemokraten stellte. Musikalisch überzeugte aus
Darmstadts sächsischer Partnerstadt
Freiberg die Band „4PinSocket“, die mit
rockigen Klängen für den etwas anderen Start in den Neujahrsempfang sorgte, sowie eine Jazzformation um Musikpreisträger Jürgen Wuchner. Mitglieder
der Hessischen Spielgemeinschaft zeigten zudem eine Szene aus Niebergalls
„Datterich“.
sar/Foto: Arthur Schönbein
Die
Kreismitgliederversammlung bestätigte Hildegard Förster-Heldmann, die
mit Yücel Akdeniz auch die
stärkste Fraktion im Darmstädter Parlament führt, im
Amt der Parteisprecherin.
An ihrer Seite steht künftig Jürgen Deicke, der als
Parteisprecher Ulrich Pa-
Verstärkung aus der Hauptstadt
Neujahrsempfänge der Parteien auch mit Prominenz aus Berlin
Politik
Bundestagspräsident
Norbert Lammert, Hessens
Justizministerin Eva Kühne-Hörmann, SPD-Bundesvize Ralf Stegner und
der ehemalige Präsident
der TU Darmstadt, Johann
Dietrich Wörner, künftiger
Direktor der Europäischen
Weltraumorganisation in
Paris, zierten die Rednerlisten der Darmstädter
Parteien zu ihren Neujahrsempfängen.
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Geht es nach dem Protokoll, ist erDonnerstag
die Nummer zwei Die Nummer zwei im Land ist er; Bundestagspräsident Norbert
t immer
im Lande, folgt in der Hie­ Lammert (links) neben Irmgard Klaff -Isselmann, Karin Wolff
rarchie dem Bundespräsidenten – für die Darmstädter CDU war er in diesem Jahr die Nummer eins:
Bundestagspräsident Norbert Lammert (66) sprach
beim
Neujahrsempfang
und Ctriad Kotoucek.
der Darmstädter Christdemokraten im voll besetzen Karolinensaal. Lammert, der dem Bundestag
seit 2005 vorsteht, gilt als
Foto: Arthur Schönbein
korrekter und weithin respektierter Parlamentspräsident mit feinsinnigem Humor. Die Darmstädter CDU
zeigte sich stolz, Lammert
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Stadt verordnetenfraktion
Yücel Akdeniz, Kristina Likavec, Patrick Becker und
Thomas Tramer an.
„Mit diesem Führungsteam gehen wir optimistisch
in die bevorstehende Kommunalwahl 2016“, heißt es in
einer Erklärung der Partei.
DT/ff
Flop
kraten (FDP) sprach ein alVon Stephan Köhnlein
ter Bekannter: Johann-Dietrich Wörner, zwischen
1995 und 2007 Präsident
der Technischen Universität Darmstadt, heute Vor Bei der Rede von US-Präsident Barack Obama zur Lage der Nation wurde ein Zitat von
standsvorsitzender
des
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drei Diebe ein etwa sechs Monate altes Kind
bitten zu ihrem Jahresempzum Mittäter gemacht. Sie setzten das Kind
fang am 13. Februar in das
in einem Geschäft in der Darmstädter InTheater Mollerhaus. Hesnenstadt in einen Kinderwagen, entfernten
sens Umweltministerin Prisdas Preisschild von dem Wagen und schoben
ka Hinz und Darmstadts
diesen samt Kind davon.
Oberbürgermeister Jochen
Partsch werden sprechen,
Kinder Räuber
teilt die Partei mit.
sar/ff
Mit einem ADAC Mietwagen durch die USA reisen
Jetzt mit bis zu 30 % Frühbucherrabatt
Donnerstag den 29.01.
als Redner für ihren Neujahrsempfang aufbieten zu
können. Schon die CDU in
Eberstadt hatte das Jahr mit
prominenter Unterstützung
aus Wiesbaden begonnen.
Die Hessische Justizministerin Eva Kühne-Hörmann
sprach gleich zu Jahresbeginn im Ernst-Ludwig-Saal.
Für die Sozialdemokraten in Arheilgen war der Vize-Vorsitzende der Bundes-SPD, Ralf Stegner, aus
dem hohen Norden nach
Darmstadt gekommen und
schwor die Genossen auf
das neue Jahr ein. Stegner
hat sich in den vergangenen
Jahren vor allem als Sprachrohr der Linken in der SPD
profiliert.
Sowohl bei der Eberstädter SPD als auch beim Kreisverband der Freien Demo-
kleppa nachfolgt, der nicht
wieder kandidierte. Deicke
setzte sich in einer Kampfabstimmung gegen Robert
Ahrnt durch. Ulrich Pakleppa bleibt weiter ehrenamtlicher Stadtrat in Darmstadt.
In ihren Ämtern bestätigt
wurden nach Parteiangaben
Eva Moos als Schatzmeisterin und Iris Bachmann als
Schriftführerin. Auch Bachmann gehört weiter dem
Magistrat als ehrenamtliche
Stadträtin an.
Dem Grünen-Parteivorstand in Darmstadt gehören
Herausgeber: Klaus-Jürgen Hoffie, Helmut Markwort, Horst Vatter
IMPRESSUM
Verlag:
Marktplatz Medien GmbH&Co KG
Geschäftsführer: Ulrich Diehl
Marktplatz 3
64283 Darmstadt
Redaktion Darmstadt:
Sandra Russo (Grafix Medien)
(verantwortlich)
Bildredaktion, Layout:
Arthur Schönbein (City-Pix Ltd.)
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Frank Horneff (ff), Georgeta Iftode
(geta), Susanne Király(kir) Uwe
Knecht (uk), Stephan Köhnlein (ko),
Martin Krauß (mk), Jochen Lange-Späth (jls), Ingo Krimalkin Lohse
(Comic), Frank W. Methlow (mw), Walter Schwebel (wsw), Sara Wittig (sas).
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und nicht an Dritte weitergegeben. Das Urheberrecht von Gestaltung, Satz und Ausführung von Texten und Anzeigen liegt beim
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Allgemeinen mit der technischen Aufsichtsbehörde beim Regierungspräsidium Darmstadt über Sicherungsmöglichkeiten diskutieren. Ziel
sei es, eine hessenweite Regelung zu finden. Das Regierungspräsidium
Darmstadt muss eine Sicherungstechnik für die Straßenbahnkupplung vor deren Einsatz zulassen. mk / Archivbild: Arthur Schönbein
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Operette in zwei Akten
Die Gattin wird in die
Unterwelt entführt und
Orpheus (David Pichlmaier) wird verpflichtet, den
treuen Ehemann zu spielen und sie den Göttern zu
entreißen.
nen Ansprüchen und denen
der öffentlichen Meinung
einfach nicht gerecht werden können. Cordula Däuper greift dabei auf die Textfassung von Peter Lund zurück, die dem Unheil die
Krone aufsetzt, indem sie
Göttervater Jupiter (Chris- vom Clan der antiken Götter
tian Klischat) begleitet ihn als exzentrische und völlig
in den verrufenen Hades gestörte Familie erzählt. DT
und bringt die gelangweilte
Familie mit. Die Öffentliche
Meinung (Katrin Gerstenberger) hält in Anbetracht
des Gebotenen eine Inter- Premiere mit Auftakt ist am
vention für angebracht: Das Samstag (31.) um 19.30 Uhr
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Sterblichen, die ihren eige-
Premiere
Für die Freie Szene im Gespräch
Noch keine Nachfolge für die Komödie Tap
Kultur
Von Martin Krauß
Einst machte Dieter Rummel mit seinem Tap die
Stadt fröhlicher. Seit dem
im Mai vergangenen Jahres der letzte Vorhang fiel,
hat die Stadt noch keinen
Nachmieter gefunden.
Vor einem Dreivierteljahr
verabschiedete sich das Ensemble der Komödie Tap
von der Bühne. Seit dem
steht das Theater leer. Von
der Fröhlichkeit eines „Urmel aus dem Eis“ oder der
Komödie „Boeing Boeing“
ist in der Wirkungsstätte des
im November 2013 verstorbenen Dieter Rummel nichts
mehr geblieben.
„Bis auf einige bühnentechnische Einrichtungen“
ist das Theater leer geräumt,
bestätigte der stellvertretende städtische Pressesprecher Daniel Klose dem Tagblatt. Noch vor der Schließung des Tap habe es ein
Gespräch mit Dieter Rummels Witwe Monika Rummel und ehemaligen Mitgliedern des Ensembles des
Darmstädter Staatstheaters
gegeben. Dabei sei im April
2014 auch über eine mögliche Kooperation gesprochen
worden. Allerdings: „Frau
Rummel hat kurz nach dem
Gespräch im April entschieden, die Räumlichkeiten
aufzugeben.“
Das ehemalige Tap auf dem EAD-Gelände in Bessungen.
Es gebe immer wieder Interessenten für die leerstehenden Räume, mit denen
dann auch gesprochen werde. Aber: „Verhandlungen
finden zurzeit nicht statt“,
betonte der städtische Sprecher. In der zweiten Jahreshälfte 2014 habe es Sondierungsgespräche mit Gruppen der Freien Szene gegeben. Die Stadt wollte ausloten, welche Möglichkeiten
es für die Räume in der Bessunger Straße gibt. Die Idee
einer Kooperation mit ehe-
Foto: Arthur Schönbein
maligen Mitgliedern des Ensembles des Staatstheaters
sei jedoch nicht weiter verfolgt worden.
Nach Informationen, die
dem Darmstädter Tagblatt
jetzt aus Kulturkreisen bestätigt wurden, hat die Freie
Theaterszene, derzeit im
Mollerhaus zu erleben, ein
verstärktes Interesse an einer Nutzung des früheren
Tap. Denn dem Mollerhaus
stünden umfangreiche Sanierungsarbeiten bevor, die
damit verbundene Unbe-
spielbarkeit könnte wohl gut
ein Jahr dauern, heißt es.
Mitte Februar werde es über
eine Interimslösung für die
Freie Szene im ehemaligen
Tap weitere Gespräche mit
der Stadt geben.
Darmstadt habe nach Angaben des stellvertretenden
Pressesprechers ein großes Interesse daran, dass
die Räume „auch weiterhin für kulturelle Projekte genutzt werden“. Wann
es soweit sein wird, ist derzeit nicht absehbar. Die Lie-
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genschafts- und die Kulturverwaltung prüfen derzeit
noch, wie die Räume kulturell genutzt werden könnten.
„Wir wollen eine auch finanziell tragfähige mittelund langfristige Nutzung erreichen“, erklärt der Stadtsprecher. Darmstadt entgehen durch den Leerstand
nämlich auch Mieteinnahmen. Wie hoch diese wären,
wollte er nicht sagen. Er verwies darauf, dass auch das
Tap von der Stadt finanziell
gefördert worden sei.
Aktuell läuft zudem ein
Investorenwettbewerb für
300 neue Wohnungen im Süden von Bessungen. Spekulationen, dass die Theaterräume zu einer Kindertagesstätte umgebaut werden sollen, erteilte der Pressesprecher jedoch eine Absage. Die
Planungen für das ehemalige Gelände des Eigenbetriebs kommunale Aufgaben
und Dienstleistungen (EAD)
hätten keine Auswirkungen
auf die Räume des ehemaligen Theaters.
Das stand vor 100 Jahren in dieser Zeitung
Zusammengetragen von Georgeta Iftode
Stimmen aus dem Publikum
(Für die Veröffentlichung unter dieser Ueberschrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Verantwortung: für die bleibt aufgrund des §21 Abs.8 des Preßgesetzes in vollem Umfange der Einsender verantwortlich)
Es ist in letzter Zeit wiederholt vorgekommen, daß der
Theater-Schluß sich weit über die angekündigte Zeit
hinaus dehnt; so war wieder bei der „Aida“-Vorstellung am 27 Dz. der Schluß gegen 10 ½ Uhr angekündigt, während die Vorstellung bis gegen 11 ½ Uhr dauerte. Wir meinen, daß so große Differenzen nicht vorkommen sollten, da die, welche ihre Angehörigen erwarten,
an Wintertagen nicht gut eine Stunde vor dem Theater
zubringen können, auch sonst die häuslichen Verhältnisse dadurch empfindlich gestört werden.
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DARMSTÄDTER TAGBLATT
Seite 4
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DARMSTÄDTER TAGBLATT
29. Januar 2015
Seite 5
„Die Wahrscheinlichkeit
des Glücks“
Seminar für Sterbebegleiter: Die Hospizgruppe Darmstadt e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, schwerkranke und sterbende
Menschen in ihrer letzten Lebensphase sowie deren Angehörige während dieser Zeit
zu begleiten.
Um Kranken und Sterbenden als Begleitender angemessen begegnen und auf deren
Bedürfnisse eingehen zu können, ist es erforderlich, sich mit eigenen Lebensereignissen und Verlusterfahrungen im Zusammenhang mit Abschied, Trauer, Krankheit, Sterben und Tod auseinander zu setzen. Dies ist
eines der wesentlichen Ziele des Vorbereitungsseminares, das die ehrenamtlich wirkenden Hospizhelfer für Begleitungsaufgaben vorbereiten und qualifizieren soll. In
dem Seminar werden Eigenreflexion von
Endlichkeit, Verlust und Trauer vermittelt.
Gisa Klönne ist freie Journalistin, schreibt für Tageszeitungen
und Zeitschriften. Nach drei
Auch gesellschaftliche, rechtliche und sozia- Jahren liest die ehemalige Vikle Aspekte der Hospizarbeit stehen auf dem
toria-Schülerin erstmals wieder
Programm.
in Darmstadt. Ihr FamilienroDas Seminar beginnt am Freitag, 13.2., einen man „Die Wahrscheinlichkeit des
Informationsabend gibt es am Montag, 2. Fe- Glücks“ erzählt die Geschichte
von Frieda Telling. Sie ist Astrobruar. Die Teilnahme am Vorbereitungsseminar ist Voraussetzung für den Einsatz als
physikerin. Klar, direkt, logisch,
Hospizbegleiter.
rational. Die Welt, das Leben, die
Von den Teilnehmern wird erwartet, sich ak- Vorgänge, all das ist berechentiv in die Seminargruppe einzubringen und
bar. Arno Rether ist einerseits das
mit-verantwortlich am gemeinsamen EntGegenteil. Sinnlich, genussorienwicklungsprozess in der Gruppe mit zu artiert, eher emotional. Er ist Autor
beiten. Dies setzt die verbindliche Teilnahme erotischer Romane mit Tendenz
an den einzelnen Veranstaltungen voraus.
zum Schlüpfrigen. Nun treffen
DT die beiden aufeinander. DT
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Tel.: 06151-663099 oder
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■■Mi., 4.2., 20 Uhr,
Eintritt kostet 7 Euro,
ermäßigt 5 Euro.
Vom Griff nach den Sternen profitiert die Erde
Wissenschaft
ESOC-Chef Thomas Reiter präsentiert das europäische Raumfahrtjahr 2015
Von Susanne Király
Per Twitter und Facebook
meldete sich Astronaut
Alexander Gerst von der
Raumstation ISS, mit Animationsfilmen wurde die
Mission Rosetta populär.
Weltraum kann begeistern,
das haben die spannenden
Ereignisse des letzten Jahres gezeigt. Und die European Space Agency (ESA)
möchte ihrer neuen Linie,
die Öffentlichkeit verstärkt
in ihre Arbeit miteinzubeziehen, treu bleiben.
Die Welt und mehr im Blick: ESOC-Chef Thomas Reiter.
„Natürlich ist es unser
Ziel, das, was wir tun, so gut
es geht, mit möglichst vielen
Menschen zu teilen. Sie alle zahlen ja dafür.“, erklärte
Thomas Reiter, ESA-Direktor und Zentrumsleiter des
European Space Operations
Centre (ESOC) Darmstadt,
während der Präsentation
in der vergangenen Woche.
Reiter erläuterte nicht nur
die in diesem Jahr vorgesehenen Höhepunkte der europäischen Raumfahrt, sondern stellte auch immer wieder die Missionen und wissenschaftlichen Experimente im Kosmos in Bezug zu
ihrem praktischen Nutzen
für die Erde. So soll die geplante Fortführung und Erweiterung der Galileo-Missionen in absehbarer Zeit
den Betrieb eines weltwei-
ten Satelliten- und Ortungssystems gewährleisten, das
unter ziviler Kontrolle steht
und somit eine Unabhängigkeit vom militärisch kontrollierten, amerikanischen
GPS-System ermöglicht.
Mond und Mars im Visier
Die europäische Raumfahrt ist den zwanzig Mitgliedsstaaten der ESA in
den nächsten Jahren rund
5,9 Milliarden Euro wert.
In diesem Budget enthalten ist auch die Entwicklung von Technologien, die
den Zugang zu Mond und
Mars eröffnen sollen. Thomas Reiter hofft, dass die
Sonde ExoMars nun Anfang
2016 gestartet werden könne. Denn: „Der Mars wartet nicht. Wenn wir diesen
Starttermin nicht einhalten
können, dauert es zwei Jahre, bis der Mars wieder in
der richtigen Position steht.“
Die von der ESA-Ministerratskonferenz
bewilligten
Gelder sieht der ESA-Direktor gut angelegt. Geräte und
Software für die Missionen
im All könne man nicht kaufen, alles müsse eigens entwickelt werden. Und davon
profitiere dann die Industrie. „Der Transfer unserer
Expertise in kommerzielle
Anwendung ist ganz wichtig“, sagte Reiter. Ein gutes
Beispiel hierfür ist das „Business Incubation Centre“,
mit dem die ESA seit 2007
allein in Darmstadt fünfzig
Neugründungen und Entwicklung von Unternehmen begleitet, die mit ihren Produkten allesamt auf
leserreIse
Foto: Susanne Király
den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Weltraumforschung aufbauen.
Grundlage
der
Erforschung des Alls sei und
bleibe der ganz menschliche Wunsch, das Wissen zu
mehren, so Reiter. „Es ist
Teil unserer Kultur, dass wir
Fragen stellen und Antworten darauf suchen.“ Antworten, wie sie die Rosetta-Mission gibt, die mit der
Absetzung des Landers Philae auf dem Kometen Tschuri im Herbst 2014 für Furore
sorgte. Der Name „Rosetta“
ist dabei wissenschaftliches
Programm, geht er doch
auf den Stein von Rosetta
zurück, mit dem erstmals
die Entzifferung der alt­
ägyptischen Hieroglyphen
gelang. Ziel der Mission Rosetta ist es, die Entstehungs-
Sogar bis Ende 2017 ist die
europäische
Mitnutzung
der ISS gesichert; allein in
diesem Jahr werden dort
oben 66 Experimente des
ESA-Forschungsprogramms
von ESA-Astronauten sowie
den russischen und amerikanischen Kollegen durchgeführt. Die enge internationale Zusammenarbeit ist im
Weltraum besonders wichtig. So blickt Thomas Reiter
„mit großer Sorge“ auf die
politischen
Spannungen,
besonders im Verhältnis zu
Russland. Die Wirtschaftssanktionen könnten bald
im russischen Forschungsprogramm spürbar werden.
Die direkte Zusammenarbeit mit den Kollegen funktioniere jedoch weiterhin hervorragend, hebt Reiter hervor und ist zuversichtlich:
„Wir müssen uns im Klaren
sein, dass es trotz aller Probleme auf der Erde Dinge
gibt, die wir gemeinsam und
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Zusammenarbeit
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Der Kredit
Das idyllisch-spießbürgerliche
Leben des Herrn Götz, Filialleiter
einer Sparkasse, wird durch das
Auftauchen des korrupten Kunden Anton Schmidt aus den Angeln gehoben. Im Handumdrehen sind die Weichen gestellt für
den sozialen Absturz des Filialleiters. Erfrischend komisch schildert Erfolgsautor Jordi Galceran,
wie sich die Machtverhältnisse
neu ordnen: Schritt für Schritt
gerät der Filialleiter in die Fänge
des Antragstellers, bis am Ende
die Rollen gänzlich vertauscht
sind. Es spielen Hans Richter und
Ulrich Sommer vom Theater Curioso.DT
Fr., 30.1. und Sa., 31.1., jeweils
20 Uhr, Karten kosten 13 Euro,
ermäßigt 10 Euro,
Tel.: 06151/26540
geschichte unseres Sonnensystems zu erforschen.
Zwischen Mai und Juli hofft
man auf ein Wiedererwachen des Landers. Im Juni entscheidet sich dann, ob
die Mission bis Ende 2016
verlängert wird.
17. Ärzteball in der Orangerie: Unter dem Motto „Eine
Nacht unter Sternen“ hat der Ärztliche Kreisverband zum
Tanz für den guten Zweck geladen. Getanzt und flaniert wurde mit musikalischer Unterstützung der Tanzkapelle, einem
DJ und einem Lounge-Trio. Der Erlös der Benefiz-Gala in
Höhe von 2 000 Euro geht an das Elisabethen-Hospiz, das
Sterbende und ihre Angehörige begleitet und unterstützt (wir
berichteten).
DT/Foto: Arthur Schönbein
gegen
SV Darmstadt 98
Das Abenteuer 2. Bundesliga für die
Lilien geht weiter. Besuchen Sie mit
uns die Zweitligapartie zwischen
Fortuna Düsseldorf und dem SV
Darmstadt 98 im Fußballtempel
„Esprit-Arena“ in Düsseldorf.
Erleben Sie die traumhafte
Atmosphäre am Sonntag Mittag im
Stadion des Traditionsvereins am
Niederrhein.
Am Samstag vormittag fahren wir in einem4* Reisebus in Richtung Düsseldorf,
wo Sie in einem 4* Mercure-Hotel auch
die Nacht verbringen. Der Nachmittag
und auch der Abend stehen zur freien
Verfügung. Es bleibt genügend Zeit für
einen Shopping-Bummel über die Kö. Der
Bus bringt Sie aber auch gegen 19 Uhr in
die Düsseldorfer Altstadt, dort können Sie
sich dann an die längste Theke der Welt
begeben. Hier ist also Feiern angesagt.
Wir wünschen viel Spaß rund um die BolIngoam
Boelter
kerstraßeFoto:
und
Rheinufer. Am nächsten Tag freuen Sie sich auf das ausgiebige
Frühstücksbuffet. Gegen 11.30h fährt Sie
Ihr Bus zum Düsseldorfer Stadion. Um
13.30 heißt es dann anfeuern und das
Stadionflair genießen.
Das Spiel endet um 15.15 und gegen 16
Uhr machen wir uns auf die Heimreise.
Gegen 19 Uhr erreichen Sie dann Ihre
Heimatorte.
Unsere InklUsIvleIstUngen
Busfahrt in einem 4 Sterne Reisebus
1 Übernachtung p.P. im Doppelzimmer
(4* Mercure Hotel in Düsseldorf)
1x das reichhaltige Frühstücksbüffet
1 Ticket Sitzplatz PK 3 im Stadion
„Esprit-Arena“ zum Spiel
Fortuna gegen SV 98
Transfer Hotel - Düsseldorfer Altstadt
149 €
p. P. im Doppelzimmer
Vermittler ist die NWD Reisedienste GmbH • Hasestraße 16 • 49716 Meppen. Bestellungen unter: E-Mail: [email protected] • Telefon: 0 59 31 - 8 83 61 -11
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