2/2013 - LogReal.direkt

Transcription

2/2013 - LogReal.direkt
LogReal.direkt
Deutschland
Österreich
Schweiz
Das Magazin für Logistik, Real Estate, Retail und Industrie
Preis 7,– Euro
2 2013
Juli 2013
Nachhaltigkeit
neu definiert:
st
iko
ut
so
u
rc
i
ng
be
im
BV
B
Wie viel »Sustainability«
kann sich die Logistikindustrie
leisten?
gi
ISSN 2194-9948
Lo
Postvertriebsstück VKZ K 43601
Endlich Sommer!
L
iebe Leserinnen und Leser,
die nunmehr vierte Ausgabe des
Magazins LogReal.direkt ist Ihnen
frei Haus geliefert worden – Zeit für eine
kurze Standortbestimmung und einen
Ausblick.
Vor rund einem Jahr haben wir uns, frei
nach Gerhard Polt gefragt: Braucht´s das?
Ein neues Magazin für Logistik und Real
Estate in Deutschland? Nach der ersten
Ausgabe im Herbst 2012 gab es Reaktionen wie diese: „Ihr habt Mut!“ Ich verrate
Ihnen sicher kein Geheimnis, wenn ich
sage: Mut braucht man tatsächlich, wenn
man etwas Neues startet.
Mit der dritten Ausgabe im Frühjahr
2013 haben wir die Erweiterung auf
Österreich und die Schweiz vorgenommen und uns darüber hinaus deutlich
als Magazin für Logistik, Real Estate, Retail und Industrie positioniert. Mit der
nun vorliegenden vierten Ausgabe gilt es
„Herzlichen Dank“ zu sagen an unsere
zahlreichen Autoren und Kunden, die
uns mit Anzeigen unterstützt haben.
Denn ausschließlich aus Werbeerlösen
betreiben wir dieses Magazin.
Unser Dank geht auch an den Chefredakteur Thomas Pool, der in Zusammenarbeit mit dem Herausgeber, unserem
Art Director Jürgen Lange, dem Backoffice-Team und Ihnen, unseren Kunden
und Autoren dafür sorgt, dass wir einen
Standard erreicht haben, auf dem sich
aufbauen lässt. Wir fühlen uns verantwortlich und zuständig für die Logistikindustrie, der vielfach keine große Bedeutung beigemessen wird und deren
Ansehen in der öffentlichen Diskussion
und Wahrnehmung zu kurz kommt.
Deshalb braucht´s LogReal.direkt.
Unsere aktuelle Ausgabe trägt den Titel:
„Nachhaltigkeit neu definiert: Wie viel
Sustainability kann sich die Logistikindustrie leisten?“ Wir bieten Ihnen darin
Meinungen und Betrachtungen aus verschiedenen Perspektiven, die allesamt
zum Nachdenken und Handeln aufrufen.
Experten und Universitäten kommen zu
Wort – und das in jeder Ausgabe.
Wann und wo immer Sie uns lesen: Es
ist endlich Sommer – und damit die Zeit
der Lektüre vor dem Urlaub, im Urlaub
oder nach dem Urlaub! Und dann? Endlich wieder Fußball-Bundesliga! Rechtzeitig zum Start der neuen Saison werfen
wir deshalb einen Blick auf die Wachstumsmarke BVB und beantworten die
Frage, was der Erfolg des BVB u.a. mit
Logistik zu tun hat.
Sie sehen mich im grünen Umfeld mit
meinem vierbeinigen Freund Henry,
machmal auch Sir Henry genannt. Er
braucht bekömmliches Futter und kleine
Leckerli – per E-Commerce oder doch
lieber vor Ort beim Händler besorgt?
Wir haben uns für beides entschieden.
Wieviel E-Commerce soll sein, muss sein?
Mit hoher Geschwindigkeit kommen
neue Geschäftsmodelle auf den Markt und fast alle brauchen die Logistik! Lesen
Sie dazu die Story eines Unternehmens,
das auf Wachstum programmiert ist –
die Story von momox. Davon haben Sie
noch nichts gehört? Lesen Sie bei uns,
was es damit auf sich hat.
Mit E-Commerce werden wir uns übrigens ab sofort in jedem Heft beschäftigen.
Dazu begrüßen wir erstmalig mehr als
3.000 (!) Entscheider von E-CommerceUnternehmen, die neben weiteren 1.000
neuen Lesern aus anderen Branchen und
Bereichen unsere Basis verbreitern.
Die nächste Ausgabe erscheint im Vorfeld
dreier logistischer Großereignisse: EXPO
REAL, BVL-Kongress und BME-Symposium Logistik und Beschaffung. Diese
bilden natürlich einen Heftfokus. Darüber hinaus haben wir das Thema „Häfen,
Container und Eisenbahnen“ in die redaktionelle Schwerpunktplanung aufge-
nommen. Außerdem bemühen wir uns um
ein Interview mit dem Herrn, der gesagt
hat: Wir tun zu wenig für den Logistikstandort Deutschland!
Der Ausblick auf 2014 wird Sie hoffentlich
freuen: Wir werden sechs Mal im Jahr erscheinen, um noch näher am Markt und
bei Ihnen zu sein. Und wir wollen noch
internationaler werden, indem wir die Beneluxländer in unseren Berichterstattungsfokus aufnehmen. Dort haben wir schon
heute viele Leser, die wir künftig auch zu
Wort kommen lassen werden.
Wenn Sie Ihren wohlverdienten Urlaub
bereits hinter sich haben, dann sind Sie
bestimmt gut erholt. Wenn Sie uns in Ihrer
Sommerfrische lesen, dann wünschen wir
Ihnen genussvolle Wochen. Und wenn Sie
es noch vor sich haben, dann kommen Sie
bitte gut erholt wieder nach Haus!
Wenn Sie uns etwas mitteilen möchten,
was immer es sein mag, dann zögern Sie
nicht! Wir haben immer ein offenes Ohr
für Anregungen, Wünsche und Kritik.
Es grüßt Sie herzlich
Ihr
Rudolf Hämel
Herausgeber
Rudolf Hämel und Sir Henry
Editorial
3
Inhaltsverzeichnis / Überblick
Leitartikel:
03 Editorial: Endlich Sommer!
von Dr. Christian Jacobi
04 Inhaltsverzeichnis / Impressum
Ohne Logistik keine Industrie, ohne Industrie
kein Wohlstand für Deutschland.
Arbeitsteilung und effiziente Prozesse sind
ohne Logistik nicht denkbar. Doch ein Mehr
an Logistik – aufgrund des Wunsches nach
individueller Verfügbarkeit von Waren in
allen Lebenslagen – geht einher mit Belastungen insbesondere für die Umwelt.
06 Industrie und Logistik in der Mitte unserer
Gesellschaft / Ein Gastbeitrag
von Dr. Christian Jacobi
08 Green Logistics: Ganzheitlich erfassen, unter-
Seite 6
Dr. Christian Jacobi
nehmensspezifisch verbessern / Ein Gastbeitrag
Hidden Champion:
Perfekt, Schnell,
Individuell
von Prof. Uwe Clausen und Dr. Marc Schneider
12 Sechs Sterne für die Logistik:
Nachhaltigkeit mit BREEAM
Der König der Verkehre ist der Direktverkehr.
Kein Umladen, keine HUB-Kontakte, direkt
von A nach B fahren, pünktlich und sicher:
so liebt es der Spediteur – so lieben es die
Kunden. Für Werner Schiller, den geschäftsführenden Gesellschafter des Münchener
Direkttransporteurs P.S.I., ist die Kunst der
Direktfahrt aber allenfalls die halbe Miete
auf dem Weg zum Erfolg.
14 Cargo Center am BER eingeweiht
15 Nachhaltigkeit durch moderne City-Logistik
18 Steigende Nachfrage nach modernen Kühlhallen
Seite 20
Werner Schiller
20 Hidden Champion: Transporte von eiskalt bis
kuschelig warm
22 multicube rhein-neckar: Die Schöne am Rand
Special Österreich:
Oliver Dahms ist Vollblutlogistiker.
Seine gesamte berufliche Laufbahn verlief
konsequent entlang der Logistik.
Dabei gehörten sowohl die Planung und
Umsetzung von Restrukturierungsmaßnahmen als auch die Gestaltung der Logistik
zur Realisierung von Wachstumsstrategien
zu seinen Schwerpunkten.
Mit Einsatz seines logistischen Know-hows
baute er zwei Logistikzentren für den
Onlinehändler momox auf.
des Odenwaldes
26 Erfolgreiches Personalmanagement in der Logistik
28 Nachhaltigkeit bei Gewerbe- und
Logistikimmobilien
30 LED-Best Practice als Kostenkiller
Seite 46
Oliver Dahms
Impressum
LogReal.direkt 2.2013
4
Inhaltsverzeichnis
Herausgeber
LogReal World GmbH
Friedenstraße 41-43
44139 Dortmund
Fon 0231 91 45 46 -35 00
www.logrealdirekt.de
Chefredakteur (v.i.S.d.P.)
Thomas Pool
Art Direction
Jürgen Lange
Vertrieb und Koordination
Schweiz:
Carlo Bernasconi
ContractLogistics24 AG
Anzeigenleitung
LogReal World GmbH
Erscheinungsweise
vierteljährlich
Bezugspreis
4 Ausgaben/28,00 Euro
(inkl. MwSt. und Versand)
Green Logistics:
32 Ramsauer interessiert an Telematik-Lösungen
Gastbeitrag von
Professor Uwe Clausen
Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen
Die Logistik der Zukunft muss robuster
gegenüber Störungen und gleichzeitig
sicherer, leiser und vor allem ressourceneffizienter Güter und Informationen in
globalen Netzwerken bewegen. Eine „grüne
Logistik“ wird umso dringender, je länger
der Anteil von Logistik und Transport an den
Treibhausgasen zunimmt.
34 Leben und genießen: Logistikoutsourcing für
Fanartikel
37 Die vier Säulen der Nachhaltigkeit
39 Grüne Logistik: Chancen durch Ökonomie /
Ein Beitrag von Prof. Michael Schröder
Seite 8
42 Informationen – immer und überall sofort
verfügbar
Leben und
genießen:
Wachstumsmarke BVB
Das Timing für ein Treffen im
BVB-Hauptquartier könnte
schlechter nicht sein! Nur zwei
Tage liegt das unglücklich
verlorene Champions LeagueFinale zurück, die BVB-Flaggen
am Dortmunder Rheinlanddamm wehen träge auf Halbmast. Doch während
die schwarz-gelbe Fußballseele noch ihre Wunden leckt, arbeitet das BVBManagement bereits mit Hochdruck an der neuen Saison. Ein Bericht von
der Merchandising-Front.
Seite 34
44 Permanente Messung der Kundenzufriedenheit
Special Österreich
46 Neues Leben in alten Hallen
48 Auf Erfolgs- und Wachstumskurs
Grüezi Schweiz
50 Die Schweiz als Logistikstandort
52 Containerumschlag leicht gemacht
Grüezi Schweiz:
54 Vernetzung (r)evolutioniert Kommunikation
Containerumschlag
leicht gemacht:
Die Schweizer Firma Innovatrain
AG entwickelte ein neues
System für den horizontalen
Umschlag von Containern. Mit
dem «ContainerMover 3000»
können Transportunternehmen
den Umschlag in Eigenregie und
an beliebigen Orten durchführen.
Pieter van den Bold
Bildquellen
© Bildeigentum der
jeweiligen Firmen
© www.shutterstock.com
Seite 52
Für nicht angeforderte
Manuskripte und Fotos
übernimmt die Redaktion
keine Verantwortung.
56 Management Diagnostik:
„Frühstück für Champions“
58 Ausblick auf die EXPO REAL
60 Gelungene Premiere des LogRealCampus
Bitte beachten Sie den
Beihefter von:
„LogReal.Die Logistikimmobilie
und Kundenkontakt Monitor“
Es gilt die Anzeigenpreisliste
Nr. 1 von Januar 2013.
Diese Ausgabe enthält ein
vierseitiges Spezial der
LogReal.DieLogistikimmobilie GmbH
und Kundenkontakt Monitor
Inhaltsverzeichnis
5
Industrie und Logistik
in der Mitte unserer Gesellschaft
Von Dr.-Ing. Christian Jacobi
O
hne Logistik keine Industrie,
ohne Industrie kein Wohlstand
für Deutschland. Arbeitsteilung
und effiziente Prozesse sind ohne Logistik nicht denkbar. Doch ein Mehr an
Logistik – aufgrund des Wunsches nach
individueller Verfügbarkeit von Waren
in allen Lebenslagen – geht einher mit
Belastungen insbesondere für die Umwelt. Anders ausgedrückt: Je erfolgreicher unsere Branche ist, desto größer
ist der Verbrauch an Ressourcen. Effizienzsteigerungen werden häufig durch
mehr Konsum aufgefressen; wir nennen
das den Rebound-Effekt. Ökologie und
Ökonomie miteinander zu vereinbaren,
ist eine Herausforderung nicht nur für
die Logistik, sondern für die gesamte
Industrie – und für unsere Gesellschaft.
„Nachhaltigkeit“ wird unter diesen
Vorzeichen zu einem zentralen Begriff.
Nachhaltigkeit ist ein Erfolgsfaktor
zeigen schon heute, dass Unternehmen
mit hoher Sozial- und Umweltverantwortung erfolgreicher sind. Nachhaltigkeit ist zum Erfolgsfaktor geworden.
Unabhängig vom Prinzip, nachhaltig und
ressourceneffizient zu wirtschaften, verändern sich die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen – und der
Konsum. Die Politik nimmt die Unternehmen in Umweltfragen stärker in die
Pflicht. Transporte werden in den kommenden zehn Jahren infolge steigender
Energiekosten tendenziell teurer. Der
Faktor Lohnkosten verliert mit Blick auf
die Standortwahl hingegen an Bedeutung. Produktion folgt den Absatzmärkten und zunehmend auch der Energie.
Unternehmen werden daher versuchen,
energieintensive Transporte durch lokale
Produktionsstätten zu vermeiden. Dass
Nordseekrabben in Marokko gepult werden, ist unzeitgemäß.
Nachhaltigkeit ist zunächst einmal ein
Prinzip, das weitsichtiges Denken und
vorausschauendes Handeln einfordert.
Ursprünglich kommt es aus der Forstwirtschaft: Nicht mehr Bäume schlagen
als nachwachsen. In der Wirtschaft sind
derlei Prinzipien längst verankert. Das
Ziel, wettbewerbsfähig zu sein und zu
bleiben, ist für die Unternehmen genauso Antrieb wie ihre Verantwortung gegenüber Menschen und Umwelt. Aus
bloßen Bekenntnissen sind mittlerweile
messbare und beeinflussbare Stellgrößen
geworden. Transport und Logistik werden als die wesentlichen Hebel betrachtet, den CO2-Fußabdruck eines Unternehmens zu verkleinern. Und die Faktoren Umwelt und Gesellschaft werden
neben der ökonomischen Nachhaltigkeit
zukünftig wichtiger werden. Studien
Industrie und Logistik kehren in die
Städte zurück
"Industrie und Logistik in der Mitte der
Gesellschaft" ist insofern durchaus geografisch zu verstehen. Denn durch die
skizzierten Entwicklungen kommen
industrielle Strukturen wieder zurück in
Dr.-Ing. Christian Jacobi
6
LogReal.direkt
Geänderte Konsumbedürfnisse treiben
die Entwicklung ihrerseits: Die Nachfrage
wird individueller, demografische Faktoren verändern die Konsummuster.
Mögliche Folge: Vor- und Halbfertigprodukte werden vor den Stadttoren erzeugt,
die Weiterverarbeitung zu Fertigprodukten und die Variantenbildung erfolgen
dann vor Ort. Für die Produzenten ergibt
sich der Vorteil, näher an den Absatzmärkten zu sein und flexibler auf sie
reagieren zu können. Modularisierung,
Dezentralisierung, geringere Fertigungstiefen und die Anpassbarkeit der Produktion werden die Logistik verändern.
Logistische Dienstleistungen werden
komplexer und werden einen größeren
Teil zum Wirtschaftswachstum beitragen
als heute. Doch um dies leisten zu können, sind Veränderungen notwendig.
die urbanen Räume, die Ballungszentren,
in denen sich die Bevölkerung (Absatzmarkt und Arbeitskraft) konzentriert. So
sehr sich Verkehr und Warenströme hier
aber verdichten, so sehr verdichtet sich
das Problem. Denn die Infrastrukturen
in den Großstädten erreichen ihre Belastungsgrenzen und die Reglementierung
durch die Kommunen nimmt zu. Neue
Produktionsstätten oder Logistikzentren
sind nicht eben populär bei Stadtbewohnern und -entwicklern. Nachhaltigkeit
bekommt in diesem Sinne eine neue Bedeutung, und zwar jenseits aller Rhetorik.
Als Handlungsprinzip verstanden und
befolgt, kann Nachhaltigkeit die Akzeptanz von Industrie- und Logistikstrukturen im urbanen Raum verbessern.
Denn die Industrie in Deutschland beklagt nach wie vor eine fehlende Akzeptanz. Der Logistik geht es ähnlich – allerspätestens dann, wenn bei Amazon gestreikt
wird, oder wenn sich Stadtbewohner in
Folge von Verkehr, Abgasen und Lärm
belästigt fühlen. Nachhaltigkeit als Handlungsprinzip wird dann auf verschiedenen
Ebenen spürbar: Einerseits, indem Energieeffizienz und Ressourcenschonung die
betriebswirtschaftliche Wertschöpfung
steigern. Andererseits, indem geringere
Emissionen das Image der Branche und
die Akzeptanz für Standorte erhöhen. Die
Abnehmerseite honoriert das Bemühen
sowohl im B2B als auch im B2C-Bereich.
Die Mehrheit der Unternehmen glaubt
schon heute, dass CO2-Labeling in Zukunft eine größere Rolle spielen wird. Gut
die Hälfte der Endverbraucher sagt, dass
sie bei der Wahl von Produkten und
Dienstleistungen darauf achten werden
und ebenso viele sind bereit, dafür auch
mehr zu bezahlen.
Modellprojekte sind rentabel
In der Realisierung von Nachhaltigkeit
könnte die Logistikbranche eine Vorreiterrolle einnehmen. Erstens, weil das
Einsparpotenzial an Energie dort sehr
hoch ist und zweitens, weil Logistik eine
gesellschaftliche Querschnittsfunktion
einnimmt: Sie verbindet Unternehmen,
Verbraucher und Gesetzgeber.
Konkrete Ansätze sind zahlreich: Logistikzentren mit Tragwerken auf Holzbasis, Energie-Zertifizierung von Gebäuden, Solaranlagen auf dem Dach,
Regenwassernutzung, die intelligente
Beleuchtung von Lagerhallen oder die
Rückgewinnung von Wärme aus Abwasser machen Immobilien nachhaltiger.
Konzepte für eine koordinierte urbane
Versorgung mit gebündelten Warenströmen in die Stadt könnten den LkwVerkehr, Emissionen und Staus reduzieren. Umweltfreundliche Transportmittel auf der letzten Meile werden laut
Umfragen 2025 zum Alltag gehören.
Für die Logistik-Immobilie der Zukunft
ergeben sich neue Anforderungen an
Wandlungsfähigkeit und Modularität.
Logistikknoten mit flexiblen baulichen
Strukturen sind in der Entwicklung. Die
Hubs von morgen passen ihre Infrastruktur dynamisch an und können mit
minimalem Zeitaufwand ihren Standort
verändern. Die Nutzung von innerstädtischen Flächen (z.B. Parkhäusern) als
Verteilerzentren ist in der Erprobung,
um städtische Ver- und Entsorgung
sicherzustellen.
Doch trotz Innovation wird es ohne
Kooperation nicht gehen. Nur wenn
Kommunen, Regionen und Gesetzgeber
mit Unternehmen, Geldinstituten und
Immobilienbesitzern zusammenarbeiten, sind relevante Effektgrößen zu
erreichen. Nicht zuletzt sollte der Dialog
mit der Bevölkerung, insbesondere in
Ballungszentren, intensiviert werden,
um damit Akzeptanz für Logistikstandorte und Industrie zu schaffen.
Dr. Christian Jacobi ist geschäftsführender
Gesellschafter des Mülheimer Beratungsund Planungsunternehmens agiplan GmbH.
Stationen:
Studium der Fachrichtung Bergbau an der
RWTH Aachen. Promotion am FraunhoferInstitut für Materialfluss und Logistik IML in
Dortmund.
1992 bis 1995 Projektleiter bei der RuhrCarbo Handelsgesellschaft mbH, Bottrop.
1995 bis 1999 Betriebsleiter und
Geschäftsführer bei der RAG Umwelt GmbH,
Bottrop und Herne.
2000-2007 Geschäftsführer der Swisslog
(Deutschland) GmbH und Swisslog GmbH,
Dortmund.
2007 bis heute geschäftsführender Gesellschafter der agiplan GmbH.
Funktionen:
EffizienzCluster Management GmbH,
Vorsitzender der Geschäftsführung
Bundesvereinigung Logistik (BVL), Vorsitzender des Förderbeirates
Fraunhofer-Institut für Materialfluss und
Logistik (IML) in Dortmund, Vorsitzender des
Kuratoriums
VDI Gesellschaft für Produktion und Logistik,
Mitglied des Beirates
agiplan ist ein Beratungsunternehmen für
die Industrie und die öffentliche Hand mit
einem interdisziplinären Team von 160
Mitarbeitern. Die Leistungen liegen in den
Themenfeldern Produktion, Logistik,
Industriearchitektur, Projektmanagement
und Public Management. Die Auftraggeber
von agiplan reichen vom Mittelstand bis zum
internationalen Konzern, von der kommunalen Verwaltung bis zur Landesregierung.
LogReal.direkt
7
Green Logistics:
Ganzheitlich erfassen,
unternehmensspezifisch verbessern
Von Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen
und Dr.-Ing. Marc Schneider, Fraunhofer IML
D
ie Logistik der Zukunft muss
robuster gegenüber Störungen
und gleichzeitig sicherer, leiser
und vor allem ressourceneffizienter Güter
und Informationen in globalen Netzwerken bewegen. Eine „grüne Logistik“ wird
umso dringender, je länger der Anteil von
Logistik und Transport an den Treibhausgasen zunimmt. Hierbei geht es vor allem
- aber nicht nur - um ökologisch effizienten Güterverkehr. Vielmehr ist die gesamte
Kette einschließlich der Logistikimmobilien und Intralogistik zu beachten. Wer
handelt, ist besser vorbereitet: ein Gedanke, der viele Akteure derzeit motiviert,
die umweltrelevanten Bereiche im eigenen
Unternehmen zu identifizieren und
geeignete Verbesserungsmaßnahmen zu
realisieren. Dabei kann die Beschäftigung
mit dem Thema Grüne Logistik für viele
Unternehmen zudem noch bares Geld
sparen.
Die Grundlage: Eine fundier te
Bestandsaufnahme offenbart die
Potenziale zur Kostensenkung.
Stellhebel »Green Logistics«
8
LogReal.direkt
Vor allem ist die umfassende Transparenz logistischer Leistungen, eingesetzter
Ressourcen und tatsächlicher ökologischer Wirkungen gefragt. Noch zu
viele Unternehmen rechnen pauschal,
blenden Standorte, Teilleistungen oder
Subunternehmer aus oder kommen aus
anderen Gründen zu unzureichenden
Kennzahlen bspw. bei den CO2-Emissionen. Richtige und aktuelle Kennzahlen sind aber wichtig, um Maßnahmen,
Schwerpunkte und Fortschritte bewerten zu können.
Die Abteilung Umwelt- und Ressourcenlogistik des Fraunhofer IML führt seit
Ende der 90er Jahre Ökobilanzierungen,
Produkt Carbon Footprints und Beratungen im Bereich Grüne Logistik
durch. In diesen Projekten hat sich immer wieder eines gezeigt: Die Veränderung des Blickwinkels auf ein Produkt,
einen Prozess oder ein System offenbart
in vielen Fällen unbekannte Möglichkeiten zur Kostensenkung. Beispielsweise liegen typische Potenziale im
Bereich der Standorte in der Reduzierung des Grundlastverbrauchs an Strom
in Nebenzeiten (z. B. am Wochenende,
in der Nacht), im Einsatz ressourcenschonender Technologien (z. B. energieeffiziente Beleuchtung) und in einer
ressourcenschonenden Prozesssteuerung.
So konnten in einem Projekt beispielsweise ca. 1 Mio. kWh/a Energie eingespart werden. Die hierzu erforderliche
Investition amortisierte sich nach 6 Monaten. Eine andere Analyse offenbarte,
dass das eingeführte Wechselbatteriekonzept von den Mitarbeitern nicht
gelebt wurde. So zeigte sich der Hauptstromverbrauch jeweils zum Schichtwechsel, was die Wirtschaftlichkeit des
Konzeptes (kürzere Batterielebensdauer,
höherer Energieverbrauch bei Teilentladungen) gefährdete. In weiteren Projekten zeigte z. B. der Standortvergleich
eine fehlerhafte Investitionsentscheidung im Bereich der Klimatisierung
während der Erstellungsphase oder ein
Messzeitraum (z. B. vier Wochen) aufgezeichnet und anschließend ausgewertet
werden kann. Im Ergebnis ist die funktionsgerechte Aufteilung des Gesamtstromverbrauchs nach ausgewählten
Bereichen möglich.
»Stromverbrauchsmessung
im laufenden Betrieb«
alternatives Verpackungskonzept mit
einem deutlich reduzierten Packmittelverbrauch auf. Um solche Potenziale aufzudecken, führen Teams des Fraunhofer
IML u.a. Stromverbrauchsmessungen
im laufenden Betrieb an logistischen
Standorten wie z. B. Luftfrachtzentren,
Brief- und Paketverteilzentren, Distributionszentren und Lagerstandorten
durch. Hierfür stehen dem Institut bis
zu 40 Messgeräte zur Verfügung, mittels
derer der Strom inklusive relevanter Parameter ohne »Trennen« der Stromleitungen gemessen, über einen definierten
Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen
Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen,
Jahrg. 1964, geb. in Düsseldorf, verheiratet,
1 Tochter
– Studium der Informatik an der
Universität Karlsruhe, Abschluss
Dipl.-Informatik (1989), promovierte 1995
während seiner Tätigkeit als Abteilungsleiter Verkehrslogistik am FraunhoferInstitut für Materialfluss und Logistik in
Dortmund.
10
LogReal.direkt
Zu den erfolgversprechenden Maßnahmen gehören darüber hinaus optimierte
Strukturen, d.h. die Anzahl und verkehrsgeographische Lage der Standorte
eines logistischen Netzwerks passen zusammen, erfüllen als System die Aufgabe
optimal und führen zu einer günstigen
Fahrzeugauslastung. Die Konsolidierung
von Transportbedarfen mehrerer Versender oder Empfänger ist ein wichtiger
Stellhebel für das CO2-Management
und macht in der Regel auch ökonomisch Sinn.
Es passiert nicht von alleine, obwohl
es sich rechnet.
Wichtig ist, dass Aufwand und Logistikkosten (auch unternehmensintern) nicht
pauschal auf Produkte oder Produktgruppen umgelegt werden. Optimierung
im Sinne der Nachhaltigkeit fällt dort
leichter, wo Kennzahlen ökonomischer
– 1995 – 99 Deutsche Post AG, zunächst
Projektleiter in Bonn, ab 1997 Geschäftsführer für die Tochterfirma IPP Paketbeförderung GmbH in Österreich.
– 1999 – 2001 Operations Director
Amazon.de, verantwortete den Aufbau
des Amazon-Logistikentrums in Bad Hersfeld. 2000 wurde er zusätzlich European
Operations Director bei Amazon.com und
leitete die gesamte Logistik für Amazon.co.uk, Amazon.de und Amazon.fr.
– Im Februar 2001 nahm er einen Ruf in
die Institutsleitung des Fraunhofer-Instituts
für Materialfluss und Logistik (IML) für
den Bereich Logistik, Verkehr und Umwelt,
und in Personalunion als Inhaber des
neuen Lehrstuhls Verkehrssysteme und logistik der Technischen Universität
Dortmund (seit April 2011: Institut für
Transportlogistik, TU Dortmund) an.
– Clausen ist u.a. Mitglied im Verein
Deutscher Ingenieure, VDI, e. V., im Beirat
des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), im Wissenschaftlichen
Beirat der Bundesvereinigung Logistik
(BVL) e. V., im Beirat des House of Logistics & Mobility (HOLM) und im Vorstand
der European Conference of Transport
Research Institutes (ECTRI).
– Von Juli 2002 bis Juli 2005 war Prof.
Dr.-Ing. Uwe Clausen Dekan der Fakultät
wie ökologischer Natur erst auf den
Servicelevel und dann auf das Produkt
bezogen werden, damit Anforderungen
an Geschwindigkeit und Verfügbarkeit
auch diskutiert werden können.
Wer „grüne Logistik“ ernst nimmt,
wird im Vorteil sein.
Unternehmen, die heute schon „ökologisch sauber bilanzieren“, werden im
Vorteil sein, wenn mehr und mehr
Kunden, private wie gewerbliche, neben
dem Preis auch nach solchen Kennwerten fragen. Dies ist nicht nur eine
Frage des „sauberen Images“ sondern
der „Aussage- und Wettbewerbsfähigkeit“.
All die oben genannten Beispiele
verdeutlichen aber auch: Die ernsthafte
Auseinandersetzung mit dem Thema
Grüne Logistik ist nicht nur eine
Investition in die Zukunft und die
Vorbereitung auf gesetzliche Vorgaben
(UK Climate Change Act ab April 2013
/ Frankreich Decree ab Oktober 2013)
sondern spart oft auch schon heute bares
Geld!
Maschinenbau der Technischen Universität
Dortmund und von Juni 2007 bis Juni
2010 „Visiting Professor“ der Sun YatSen-Universität, Kanton (Guangzhou,
China).
– Seit März 2003 ist er Vorsitzender der
Fraunhofer-Allianz Verkehr.
Das Fraunhofer Institut für Materialfluss
und Logistik (IML) arbeitet auf allen
Feldern der inner- und außerbetrieblichen
Logistik für Kunden aus Industrie, Handelund Logistik- dienstleistung sowie für
öffentliche Forschungsförderer. Es gilt als
erste Adresse für Fragestellungen ganzheitlicher Logistik und wurde 1981 gegründet. Neben Dortmund sind Frankfurt/Main, Hamburg und Prien am Chiemsee
weitere Standorte. Über 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten in
Teams an branchenübergreifenden und
kundenspezifischen Lösungen u. a. in
den Bereichen der Materialflusstechnik,
des Warehouse Managements, der Geschäftsprozessmodellierung und Systemplanung, der Verkehrslogistik und der
Umwelt- und Ressourcenlogistik. Das
europaweit zurzeit größte Logistikforschungsrojekt ist der EffizienzCluster
LogistikRuhr mit 120 Partnerunternehmen
und 11 Forschungseinrichtungen.
6 Sterne für die Logistik: Nachhaltigkeit
mit BREEAM DE Bestand
Von Simone Lakenbrink
Z
ertifikate für nachhaltige Immobilien sind in der Immobilienbranche zu einem Muss geworden: im Neubau bereits Standard, im
Bestand (insbesondere bei großen internationalen Portfolien), aber auch bei
Einzelgebäuden der neue Trend. Für die
Zertifizierung von Industrie- und Logistikimmobilien im Bestand existiert im
Moment jedoch nur ein Label: BREEAM
In-Use. BREEAM, die Building Research
Establishment Environmental Assessment Method, entwickelt 1993 in England zunächst für Neubauten als weltweit erstes Nachhaltigkeitslabel in der
Immobilienbranche, bewertet das international anwendbare BREEAM In-Use
seit 2009 alle gewerblichen Bestandsimmobilien auf Nachhaltigkeitskriterien.
Teil der Strategie der globalen Ausrichtung und lokalen Anwendung von
BREEAM ist die Etablierung von Ländervertretungen, die die Bestandsbewertung auf die lokalen Anforderungen
adaptieren und gleichzeitig die
internationale Vergleichbarkeit bewahren. Neben den Niederlanden,
Spanien, Schweden und Norwegen ist
seit 2012 das Deutsche Private Institut
für Nachhaltige Immobilienwirtschaft,
kurz DIFNI, die Ländervertretung für
den deutschsprachigen Raum. Ziel der
DIFNI ist es, die Produktpalette von
BREEAM in den deutschsprachigen
Markt einzuführen. Beginnend mit
BREEAM DE Bestand wurden bereits
auf der EXPO REAL 2012 die ersten
Zertifikate sowohl für Bürobauten und
Shoppingcenter als auch für Logistikimmobilien verliehen.
BREEAM DE Bestand ist anwendbar für
Einzelobjekte und Portfolien. Zertifizierungsrahmen sind drei getrennt von-
12
LogReal.direkt
einander zu bewertende Teile: Das Gebäude und seine technischen Anlagen,
der Gebäudebetrieb und die Nachhaltigkeitskriterien des Nutzers. Die Bewertung
erfolgt über einen online-basierten Fragenkatalog. Im Self-Assessment hat der
Eigentümer oder Betreiber die Möglichkeit, sich zunächst selbst ein Bild über
die Nachhaltigkeit der einzelnen Logistikimmobilie oder des Portfolios zu verschaffen und damit die Basis für eine
Zertifizierungsentscheidung zu legen.
Die finale Bewertung wird durch einen
unabhängigen Auditor anhand der Bestandsdokumentation und der Ortsbegehung vorgenommen.
Zielsetzung von BREEAM für Bestand ist
ein kontinuierliches Nachhaltigkeitsmanagement durch Identifizierung und
Umsetzung von Optimierungspotenzialen,
das dem Werterhalt und der Wertsteigerung
der Logistikimmobilie dient. Ist die erste
Zertifizierung eine Bestandsaufnahme mit
einer niedrigen Einstiegsschwelle von ein
bis drei Sternen, wird eine Wertsteigerung
durch jährliche Re-Zertifizierungen inklusive
der Optimierungen sichergestellt, die zu
einer Bewertung von bis zu sechs Sternen
„outstanding“ führen kann.
Als zurzeit einziges anwendbares System für
Bestände von Logistikimmobilien verbindet
das BREEAM DE Bestand lokale Standards
mit internationaler Vergleichbarkeit in grenzüberschreitenden Kooperationen der Ländervertretungen. Geringe Zertifizierungsgebühren, onlinebasierte Bewertungstools
und ein unabhängiges Audit schaffen Transparenz und eine fundierte Bewertungsbasis
für Nachhaltigkeit. Dass BREEAM im Bestand in Deutschland bereits etabliert ist,
zeigt die steigende Zahl an zertifizierten
Immobilien, die sich derzeit auf 85 beläuft.
Simone Lakenbrink studierte nach der Berufsausbildung als Bauzeichnerin Raumplanung.
Nach dem Abschluss begann sie ihre Tätigkeit als Projektmanagerin und Beraterin für
Nachhaltiges Bauen. Seit 2012 ist Simone Lakenbrink geschäftsführende Gesellschafterin
bei der DIFNI, dem Deutschen Privaten Institut für Nachhaltige Immobilienwirtschaft.
Die DIFNI ist alleiniger Lizenznehmer des BREEAM (Building Research Establishment
Environmental Assessment Method) für den deutschsprachigen Raum.
LogReal Interim
LogReal Interim wird aktiv, wenn sich Ihr Unternehmen in
einer außergewöhnlichen Situation befindet, eine klassische
Beschäftigungslücke droht, ein Projekt sich internationalisiert
oder saisonale Schwankungen hat.
LogReal Interim unterstützt die Kunden zeitnah mit einem
Interim Executive Manager oder einem passgenauen InterimTeam, und zwar genau dann, wenn der Bedarf an Fachkompetenz, Umsetzungs- und Führungsstärke besonders
groß ist. Darüber hinaus ist LogReal Interim in der Lage, das
gesamte Know-how der Gruppe in das Projekt einzubringen,
je nach gewünschter Betreuungsintensität des Kunden.
Die Mitarbeiter von LogReal Interim sind Interim-Manager
aus Überzeugung, sie verfügen über ausgewiesene Fachkompetenz in Kombination mit einer echten Persönlichkeit.
Alle Interim-Manager haben mindestens zehn Jahre operative
Führungserfahrung auf erster bzw. zweiter Führungsebene
und Projektmanagementerfahrung. Sie weisen alle eine Reihe
erfolgreich durchgeführter Mandate, eine Hands-on Mentalität, Umsetzungsstärke und hohe Sozialkompetenz auf.
Von Anfang an übernimmt der Interim-Manager die volle
Verantwortung für seine Aufgabenstellung. Sie werden über
Fortschritte und Erfolge unmittelbar informiert.
Die LogReal Interim-Manager überbrücken Ihre personellen
Vakanzen auf Zeit, bis die Position wieder adäquat besetzt
oder das vereinbarte Projektziel erreicht ist.
Unsere Kontaktdaten:
LogReal World GmbH
Friedenstraße 41- 43
D - 44139 Dortmund
Rudolf Hämel
Geschäftsführender
Gesellschafter
Fon +49 [0] 231 91 45 46-10 00
Fax +49 [0] 231 91 45 46-10 90
[email protected]
www.logrealworld.de
Cargo Center am BER gemeinsam
mit Investor Dietz AG eingeweiht
I
n einer feierlichen Zeremonie wurde
Anfang Juli das Cargo Center auf
dem Gelände des Flughafens Berlin
Brandenburg (BER), eingeweiht. Neben
dem brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck, dem
Regierenden Bürgermeister von Berlin,
Klaus Wowereit und Hartmut Mehdorn,
dem Vorsitzenden der Geschäftsführung
des Berliner Airports, nahm auch Dr.
Wolfgang Dietz, Vorstandsvorsitzender
des Investors Dietz AG, an der Feier teil.
Es geht voran am Hauptstadtairport –
zumindest in Sachen Logistik. Erste
Mieter, wie der Frachtverkauf der Qatar
Airways (Air Logistics), die Spedition
Müller & Partner und der Frachtabfertiger WISAG Cargo Service Berlin-Brandenburg, sitzen bereits in eigenen Büros. Als Nächstes folgt die schrittweise
Verlagerung der für die Frachtabfertigung erforderlichen Behörden.
Mit der Frachtabfertigung von UPS und
Fedex sowie der Beiladung in Schönefeld
über das BER Cargo Center ab August
2013 werden die ersten Flughafenprozesse am neuen Hauptstadtflughafen gestartet. „Die Eröffnung des Cargo Centers im August ist ein elementarer Baustein
auf dem Weg zur Inbetriebnahme des
BER”, betonte Hartmut Mehdorn, Vor-
14
LogReal.direkt
Feierliche Einweihung
(v.l.n.r.): Hartmut Mehdorn,
Klaus Wowereit, Matthias
Platzeck und Dr. Wolfgang
Dietz
sitzender der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH.
Die Inbetriebnahme wird die Situation
der Luftfracht in Tegel entspannen. Ab
September 2013 kann die Luftfracht per
Lkw via BER umgeschlagen werden. Die
Frachtinfrastruktur in Tegel stößt an
Kapazitätsgrenzen. Das Frachtaufkommen ist seit 2010 um 60 Prozent gestiegen. Weitere Ausbauten des Frachtgeländes sind in Tegel kaum realisierbar.
Das Cargo Center hat eine Hallenfläche
von 12.000 Quadratmetern, 7.000 Quadratmeter Bürofläche und startet mit
einer Kapazität von ca. 100.000 Tonnen
Fracht im Jahr. Über eine separate Zugangskontrollstelle ist es direkt mit dem
Vorfeld verbunden. Das Frachtzentrum
dient der Abfertigung von Beiladefracht
speziell auf Langstrecken am Flughafen
Berlin Brandenburg, sobald diese von
Tegel zum BER verlagert werden.
Auch für den Investor, die Dietz AG, war
der Eröffnungstag ein wichtiger Meilenstein. Dr. Wolfgang Dietz, Vorsitzender
des Vorstands der Dietz AG: „Ein modernes Luftfrachtzentrum ist elementarer
Bestandteil eines erfolgreichen Flughafenkonzepts und für die Wirtschaft
ein Tor zur Welt. Eine zeitgemäße Immobilie mit funktionierenden Prozessen
ist unser Beitrag zum Erfolg des BER.”
Nach einer europaweiten Ausschreibung
hatte die Dietz AG als Investor eine Erbbaurechtskonzession erworben. Betreibergesellschaft ist die ACC Air Cargo
Center Berlin GmbH (100% Tochter der
Dietz AG).
Über die bestehenden Frachtanlagen in
Tegel und Schönefeld wurden im Jahr
2012 rund 76.000 Tonnen Luftfracht
umgeschlagen. Dazu hat insbesondere
das anhaltend starke Wachstum der
Frachtbeiladung auf den Interkontinentalstrecken (plus zehn Prozent) beigetragen. Das positive Frachtwachstum
setzt sich auch im Jahr 2013 fort. Im Juni
2013 gab es einen Zuwachs von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat;
im ersten Halbjahr 2013 ein Plus von
3,7 Prozent. Das Hauptwachstum resultierte neben der Beiladung auf Langstrecken auch aus den Berlin anfliegenden Expressdiensten.
Moderne City-Logistik
Win-Win Situation für Städte und Logistiker
Von Dr. Michael Lierow
Verstopfte Straßen, Luftverschmutzung, Lärmbelästigung:
Wachsender Straßenverkehr macht
moderne City-Logistik in Großstädten unverzichtbar. Logistiker
sind gefordert, mit effizienten
Konzepten zur Entlastung der
Innenstädte beizutragen.
D
ie Städte wachsen unaufhörlich. Derzeit gibt es weltweit
mehr als 800 Agglomerationen
mit mehr als einer Million Einwohnern.
Alle drei Monate überschreitet eine
weitere Großstadt die Fünf-MillionenGrenze. Und im Jahr 2050 werden voraussichtlich 70 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben. Derzeit sind es
51 Prozent. Mit dieser Entwicklung
einher geht die rasante Zunahme des
Güterverkehrsaufkommens. Aktuell
stellt allein die Versorgung der fast zwei
Milliarden Menschen in den derzeit 800
größten Ballungsgebieten der Welt für
Logistikdienstleister ein Umsatzpotenzial von 66 Milliarden Euro dar. Bei
derzeitiger Praxis werden 2020 rund
eine Million zusätzlicher Lkw in großen
Städten unterwegs sein. Ohne neue
Konzepte ist der Verkehrsinfarkt vorprogrammiert.
Die Situation wird sich weiter zuspitzen.
Zum einen wird sich aufgrund des wachsenden Personen- und Güterverkehrs in
den kommenden 30 Jahren der Bedarf
an Straßenkapazität in den Städten weltweit vervierfachen. Aus Platz- und Kostengründen aber lassen sich die innerstädtischen Verkehrswege häufig nicht
ausbauen. Zum anderen gilt es, Klimaziele wie die Reduzierung der Treibhausgas- und Feinstaubemissionen zu erreichen und zugleich einen störungsfreien
Verkehrsfluss zu gewährleisten. Nach
den Zielen der EU-Kommission soll der
innerstädtische Verkehr in Europa bis
2050 komplett CO2-neutral werden.
Erste Städte haben bereits gehandelt: In
Stockholm gibt es schon heute strenge
Auslastungsvorschriften für Frachtverkehre.
Mit Kooperationen punkten
Herausforderung „letzte Meile“
Bereits heute finden in deutschen Städten
insgesamt etwa 160.000 Auslieferungstouren pro Tag statt. Die Trucks machen
zwar häufig nur 20 bis 30 Prozent des
Stadtverkehrs aus, sorgen aber zu Stoßzeiten in vielen Städten immer noch für
etwa 80 Prozent der innerstädtischen
Staus. Hinzu kommt, dass die meisten
Lkw auf der „letzten Meile“ in der Stadt
im Schnitt nur zur Hälfte beladen sind.
Einrichtungen wie Hotels, Krankenhäuser oder Einkaufszentren werden so
jeden Tag von vielen, teils halbleeren
Transportern angefahren, was zu überfüllten Laderampen und verstärkten
Staus führt.
Soll auch in Zukunft die Versorgung der
Städte nachhaltig sichergestellt sein, sind
neue, ressourcenschonende und effektive
Logistikkonzepte für die letzte Meile unverzichtbar. Sie erfordern gezielte Kooperationen von Logistikern und öffentlicher Hand. So umfasst die Ladungsvorkonsolidierung den Betrieb von Konsolidierungszentren „auf der grünen
Wiese“ als Sammelstelle für Lkw auch
für die letzte Meile, den Transport
mehrerer Warengruppen pro Lkw, die
Kommissionierung einschließlich Berücksichtigung der Füllsortimente sowie
die Verbringung der Ladung in die Innenstadt mit voll ausgelasteten Lkw.
Aufgrund der dann kurzen Auslieferungsstrecken und Shuttle-artigen Verkehre können zudem umweltfreundliche
E-Trucks eingesetzt werden.
Dr. Michael Lierow
LogReal.direkt
15
Denkbar ist auch die konsolidierte, sortenreine Sammlung und Abführung von
Abfällen und Wertstoffen. Erste Konzepte liegen vor, in denen beispielsweise
Einzelhandelsabfälle von den Verkaufspunkten eingesammelt und am CityLager verwertet werden. Durch die Aufbereitung und Nutzung von Wertstoffen
kann eine Kosten- in eine Umsatzposition umgewandelt werden: So produziert
ein durchschnittlicher Supermarkt rund
300 Tonnen Abfall pro Jahr, die nach
Absortierung verwertbarer Anteile und
Verbrennung der Restmengen auf einen
Stromwert von derzeit rund 25.000 Euro
kommen.
Um den Erfolg der Konzepte sicherzustellen, müssen die Städte die Rahmenbedingungen schaffen, sprich: interne
Planungsstellen und Kontrollinstanzen
einrichten sowie Flächen für die Konsolidierungszentren zur Verfügung stellen. Die Logistikdienstleister wiederum
müssen umdenken, proaktiv an die
Städte herantreten und in enger Zusammenarbeit mit Stadtverwaltung, ITDienstleistern und Automobilherstellern
16
LogReal.direkt
passgenaue Lösungen für eine effiziente,
klimaschonende innerstädtische Güterauslieferung entwickeln.
Neue Marktchancen konsequent
nutzen
Mit moderner City-Logistik erzielen
Städte und Logistikdienstleister eine
klassische Win-Win-Situation. So führen
entsprechende Konzepte zu einer Reduzierung der CO2-Belastung durch den
Güterverkehr um 30 bis 40 Prozent. Zugleich ließe sich der Verkehrsfluss in
vielen Städten um bis zu 40 Prozent optimieren. Für Logistikdienstleister entsteht ein ganz neuer Markt mit einem
enormen Umsatzpotenzial. Schon heute
winken weltweit zusätzliche Einnahmen
von rund 24 Milliarden Euro pro Jahr.
Dennoch sind Angebote für den konsolidierten Frachtverkehr in Ballungsgebieten bislang rar. Wollen Logistiker Städte
als Kunden gewinnen, müssen sie jetzt
handeln. Schon 2010 hätten sie in den
Megacitys rund 20 Milliarden Euro zusätzlich umsetzen können.
Dr. Michael Lierow ist Partner bei
Oliver Wyman und leitet das globale
Sustainability Center. Spezialisiert ist
er auf die strategische Wertsteigerung
durch Nachhaltigkeit, insbesondere in
den Bereichen Abfallstoffe, Energie,
Infrastruktur, Mobilität und Transport.
Michael Lierow studierte BWL an der
Otto Beisheim Graduate School of
Management (WHU) in Deutschland,
weiterhin in Frankreich und Australien
und hat einen PhD sowie MBA.
Oliver Wyman ist eine international
führende Managementberatung mit
weltweit 3.000 Mitarbeitern in mehr als
50 Büros in 25 Ländern. Gemeinsam
mit Kunden entwirft und realisiert Oliver
Wyman nachhaltige Wachstumsstrategien und unterstützt Unternehmen
dabei, ihre Geschäftsmodelle, Prozesse,
IT, Risikostrukturen und Organisationen
zu verbessern, Abläufe zu beschleunigen und Marktchancen optimal zu
nutzen. Weitere Informationen finden
Sie unter www.oliverwyman.de.
Moderne Kühlhallen
sind rar, die Nachfrage steigt
Von Francisco J. Bähr
D
ie Nachfrage nach Convenience
und frischen Produkten im
Lebensmittelhandel steigt stetig. Die Bevölkerung wünscht sich lokale,
frische Produkte mit hoher Qualität
einerseits. Andererseits sind viele Produkte, die nach der Ernte, Schlachtung
und Verarbeitung direkt tiefgefroren
wurden, qualitativ hochwertiger als
frische Produkte, die über einen längeren
Zeitraum kühl gelagert werden. Verlässliche Kühlketten und hohe Hygieneanforderungen mit entsprechenden Qualitäts- und Einhaltungskontrollen sind
unumgänglich, um dieser Nachfrage
heutzutage gerecht zu werden. Auch die
Behörden gestalten Vorschriften und
Kontrollen beständig enger und strenger.
Hinzu kommen noch die Erwartungen
der Verbraucher, dass Herstellung, Transport und Lagerung nach ökologischen
Gesichtspunkten und mit einem geringen CO2 Footprint erfolgen.
Aber nicht nur die Lebensmittelbranche
hat mit den steigenden Anforderungen
in ihren Kühlketten zu kämpfen, auch
die Pharma-, Chemie- und Elektronikindustrie ist mehr und mehr gefordert.
Hier sind die Vorgaben an die genaue
Einhaltung der Bestimmungen, die
lückenlose Nachverfolgung sowie die
entsprechende Dokumentation bereits
jetzt höher als in der Lebensmittelindustrie. Digitale Aufzeichnung von Temperaturen sowie die Vernichtung gesamter
Transport- bzw. Lagerbestände bei geringen Überschreitungen von festgelegten Temperaturbereichen gestalten die
Handhabung dieser Produkte immer
schwieriger und erfordern ein stetig
wachsendes Maß an Know-how aller an
der Kühlkette beteiligten Akteure. Erhöhte Energie- und Umweltauflagen
18
LogReal.direkt
kommen als weitere Herausforderung
hinzu.
Transportkette mit Risiken
Produzierende Unternehmen sowie
Endhandelsbetriebe haben sich mit den
steigenden Ansprüchen kontinuierlich
weiter entwickelt und entsprechen auch
aufgrund enger Kontrollen weitestgehend den umfangreichen Auflagen. Die
Risikobereiche der Kühlketten sind in
den Transportabfolgen sowie den
Zwischenlagern zu finden. Aufgrund
hoher Kosten zur Erfüllung der Auflagen
gegenüber geringen Margen ist deren
Einhaltung für die meisten Unternehmen äußerst schwierig.
Viele der vorhandenen Transportmittel
sowie Bestandslager entsprechen allerdings nicht den Anforderungen. In der
Transportindustrie erfolgt eine immer
stärkere Spezialisierung von Unternehmen bzw. Unternehmenszweigen auf
das Segment Kühllogistik. Einher mit
dieser Spezialisierung gehen im Bereich
der Lebensmittel-, Chemie- und Pharmaindustrie auch Investitionen in geeignete Transportmittel. Allein in der Immobilienwirtschaft hat sich in den
letzten Jahren wenig getan. Folglich ist
der Bestand an Kühlhallen in Deutschland gering, überaltert, energetisch
ineffizient und erfüllt zumeist nicht
mehr die Sicherheits- und Hygieneanforderungen der Kühlkette.
Kühlhallen wurden in den vergangenen
Jahren fast ausschließlich von Eigennutzern errichtet. Mietobjekte findet man
hier kaum. Institutionelle Investoren
sahen Kühlhallen als Spezial- und nicht
als Core-Immobilie an und investierten
Francisco J. Bähr ist Geschäftsführender
Gesellschafter der nextparx GmbH, Dreieich
daher ebenfalls wenig. Die Mehrzahl
der Entwickler und Investoren mieden
dieses Immobilienprodukt aufgrund
des hohen Investments in Kühltechnik,
Isolierung, spezielle Tortechnik und
anderes. Darüber hinaus ist ein hohes
Maß an Know-how bei den Entwicklern
nötig, um beim Bau der Kühlhallen
Fehler zu vermeiden. Diese könnten
verheerende Auswirkungen haben,
wenn beispielsweise seitens des Veterinäramtes eine Abnahme verweigert
wird und die Inbetriebnahme der Immobilie nicht erfolgen kann. In dieser
Marktsituation stellt eine moderne
Kühlhalle zur Miete derzeit eine Seltenheit dar und wird bei Leerstand unmittelbar vom Markt absorbiert.
Prädestiniert für „Green Building“
Einer der wesentlichsten technischen
Ansprüche an Kühlhallen ist deren energieeffizienter Betrieb. Und darin liegt
eine Chance. Denn es gibt aufgrund der
ausgeklügelten Bau- und Haustechnik
keine Immobilienart, die sich für das
„Green Building“ besser eignet als eine
Kühlhalle. Hierzu gehört zum Beispiel:
·
Die Gewinnung von Strom über
Solarenergie zur Eigennutzung in den
Kälteanlagen. Zum Zeitpunkt der
höchsten Sonneneinstrahlung und somit
Energiegewinnung findet aufgrund der
hohen Außentemperaturen auch der
höchste Energieverbrauch innerhalb der
Hallen statt.
· Die Abwärme, die beim Betrieb von
Kühlanlagen entsteht, kann über die
Wärmerückgewinnung als Heizwärme
für Büros oder konventionell genutzte
Hallenflächen gewonnen werden.
· Über spezielle Fassadenisolierungen
sowie Be- und Entladetortechnik kann
viel Energie eingespart werden. Torschleusen, Schnelllauftore, aufblasbarer
Wetterschutz (umhüllt den Lkw und
verhindert so das Entweichen von Kälte),
Spezial-Überladebrücken (ermöglichen
den Lkw bei geschlossenen Toren an die
Entladestelle heranzufahren; Tore öffnen
sich erst in angedocktem, isolierten Zustand) sowie spezielle LED-Beleuchtung
mit geringer Wärmeabstrahlung sind nur
einige Ausstattungsmerkmale, die die Verbrauchskosten senken.
· Der Betrieb von Kühlhallen eignet
sich ebenfalls bei Fernwärme, Tiefenund normaler Geothermie oder bei Produktionsbetrieben, in denen Wärme als
Abfallprodukt anfällt.
· Auch die Wahl des Kühlmittels ist
heute ein ausschlaggebender Punkt, denn
beispielsweise mit Ammoniak (NH3)
kann eine Kühlanlage viel effizienter
betrieben werden. Hierfür ist jedoch ein
höheres Investment sowie technisches
und baurechtliches Wissen beim Errichter/Investor unabdingbar, denn bereits
ab drei Tonnen Kühlmittel, welche bei
einer mittelgroßen Anlage anfallen, ist
ein BIMSCH (Genehmigungsverfahren
nach Bundesimmissionsschutzgesetz)
notwendig.
In der Pharma- und Lebensmittelindustrie ist die Nachweisbarkeit der Einhaltung der Kühlkette mittels Aufzeichnungen sowie 24-Stunden-Überwachung
aktuell nicht mehr wegzudenken. Aufgrund von Haftungs- und Versicherungsbestimmungen ist dies ein maßgeblicher
Bestandteil von temperaturgeführten
Lagern.
DGNB Zertifikat für MGL
Diese umfangreichen Anforderungen an
eine Kühlimmobilie erfordern von
Planern, Entwicklern und Verwaltern ein
hohes Maß an Fachwissen und ständige
Weiterentwicklung. So konnte die nextparx
GmbH mit diesem Know-how eine SilberZertifizierung des DGNB der an die MGL
(Metro Logistics Germany GmbH) vermieteten Kühlhalle in Groß-Gerau erlangen. Die größte Herausforderung bestand
darin, die zertifizierende Gesellschaft auf
den aktuellen technischen Kenntnisstand
zu bringen und die maßgeblichen Maßnahmen für diese nachvollziehbar zu
machen.
Es gibt nur sehr wenige Projektentwickler
und Bauunternehmen, die das gesamte
Spezialwissen in ihrem Unternehmen
vereinen und somit den sehr komplexen
und vielfältigen Anforderungen an den
Bau von temperaturgeführten Lagern
entsprechen. Doch gerade dieses an
Bedeutung wachsende Produkt erfährt
eine höhere Nachfrage und gestaltet sich
durch seine geringe Verfügbarkeit und
technische Fortschrittlichkeit als besonders
nachhaltiges Logistikimmobilienprodukt.
LogReal.direkt
19
Hidden Champion P.S.I. Spedition
Mal kühl, mal kuschelig warm – aber
immer direkt, sicher und schnell
Von Thomas Pool
Der König der Verkehre ist der
Direktverkehr. Kein Umladen, keine
HUB-Kontakte, direkt von A nach
B fahren, pünktlich und sicher: so
liebt es der Spediteur – so lieben
es die Kunden. Für Werner Schiller,
den geschäftsführenden Gesellschafter des Münchener Direkttransporteurs P.S.I., ist die Kunst
der Direktfahrt aber allenfalls die
halbe Miete auf dem Weg zum
Erfolg. „Das Vertrauen der Kunden
ist unser Kapital“, so Schiller in der
Unternehmensbroschüre. „Und
das erwirbt man nur, wenn man zu
100 Prozent Leistung und Service
erbringt.“
W
erner Schiller hat es eilig, als
wir mit ihm telefonieren.
„Ich bin gerade in der Dispo.
Wir organisieren einen aufwändigen
Spanientransport …“. Kurze Pause.
„Wenn Sie etwas über uns schreiben
möchten, dann sollten Sie unbedingt
unsere Spezialität erwähnen, die temperaturgeführten Direktverkehre und
Sonderfahrten für die Pharma- und
Chemieindustrie. Da sind wir hervorragend aufgestellt, erfüllen heute schon
die europäischen Anforderungen der
good distribution practice (GDP), die
Anfang September in Kraft treten.“
Neben den bereits erwähnten Direkttransporten spielen Themotransporte
eine wichtige Rolle im Leistungsportfolio. Von eiskalten minus 20 Grad bis
zu wohltemperierten 25 Grad plus
bringt P.S.I. alle Güter – von Food über
Medikamente bis hin zu Farben und
Lacken – sicher an den Mann oder an
die Frau. Eine lückenlose Kühlkette, die
mit Temperaturschreibern dokumentiert und per GPS überwacht wird, ist
dabei selbstverständlich.
Direkt- und Sondertransporte
Werner Schiller, geschäftsführender
Gesellschafter
20
LogReal.direkt
Das klingt verdächtig nach „Hidden
Champion“ – unserer Rubrik für die
versteckten Höchstleister, die abseits der
öffentlichen Wahrnehmung erfolgreich
operieren. Werfen wir also einen etwas
intensiveren Blick auf das Unternehmen
P.S.I. Speditions GmbH, das in Oberschleißheim (bei München) beheimatet
ist. P.S.I. übernimmt europaweite KurierDirekt- und Sondertransporte von einem Kilogramm bis 20 Tonnen – und
das rund um die Uhr, sieben Tage in der
Woche. Gegründet wurde das Speditionsunternehmen 1988 von Werner Schiller.
Der Fuhrpark reicht vom Pkw über
Kombis, Transporter, Thermotrucks bis
zum 40 Tonner Sattelauflieger.
Neue GDP-Guidelines?
Für P.S.I. ein alter Hut
Damit sind wir bei den GDP-Guidelines, die Werner Schiller so sehr am
Herzen liegen. Diese EU-Leitlinien für
Best Practice Verfahren in der Distribution von Medikamenten wurden novelliert, die Änderungen treten am 8. September in Kraft. Dann sind Transporteure
verpflichtet, einen qualifizierten Laderaum für temperaturgeführte Trans-
porte nachzuweisen. Dieser Laderaum
muss über eine homogene, ständig kontrollierte und dokumentierte Temperatur verfügen. Auch Prozessanpassungen bei der Be- und Entladung von
temperaturgeführten Produkten sieht
die neue GDP-Richtlinie der EU vor. „All
das haben wir längst im Griff“, freut sich
Werner Schiller, der P.S.I. mit temperaturgeführten und –dokumentierten
Sonderfahrten auf dem Markt für hochwertige Pharmaprodukte und -transporte positioniert.
Neben den temperaturgeführten Transporten spielen Spezialtransporte für
empfindliche Güter (Medizinelektronik,
Lasergeräte, Maschinenbauteile, …) eine
wichtige Rolle. „Hier setzen wir luftgefederte Fahrzeuge ein. Alle Lkw sind
mit einem Möbelkoffer-Aufbau und
hochwertiger Innenausstattung versehen“, erklärt Schiller. Nadelfilz an den
Innenwänden, Zurrösen für Ladungssicherungen, Antirutschmatten, Kantenschutz und Polstermaterial: Als stoßund schlagempfindliches Produkt lässt
man sich gern von P.S.I. transportieren
– nach dem Motto: Weicher und sicherer
bin ich noch nie transportiert worden.
Und wenn es im Winter kalt ist, werden
die Fahrzeuge beheizt – alles für das
Wohl des Transportguts. Das freut die
Kunden – und die Versicherer, die so
etwas mit niedrigen Prämien belohnen.
Europaweite Beschaffungsverkehre über
die Kooperation Profex, Lagerlogistik
mit der Spezialität emergency storage,
Messe- und Gefahrguttransporte sowie
ein Air Express-Service für ganz Eiliges
runden das Portfolio unseres Hidden
Champions ab.
„Das alles ist wichtig“, so Werner Schiller, „und macht unseren Kern aus. Zuletzt ist es aber vor allem der Full Service-Gedanke, der die Kunden immer
wieder von uns überzeugt. Wir machen
möglich, was irgendwie möglich ist.“
Und dann dieser nachdenkliche Satz,
der die eingangs erwähnte 100 prozentige Servicequalität ein wenig relativiert.
“Kein Dienstleistungsunternehmen
schafft kontinuierlich diese 100 Prozent.
Wir aber streben sie bei jedem Auftrag
erneut an.”
Das klingt nach Ehrlichkeit und Ehrgeiz
– zwei Qualitäten eines wahren
Champions.
LogReal.direkt
21
multicube
Die Schöne
des
rhein-neckar:
am Rand
Odenwaldes
multicube, multi-user, molto bene:
pfenning-Gruppe
startet in eine neue Ära
S
o schön kann Logistik sein: Knapp
18 Monate nach dem ersten
Spatenstich hat die pfenning-Gruppe Ende Juni ihr neues, in ästhetischer
Hinsicht einmaliges Logistikzentrum
multicube rhein-neckar offiziell eingeweiht. Rund 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und der Gemeinde
waren gekommen, um das im nordbadischen Heddesheim angesiedelte Logistikzentrum seiner Bestimmung zu übergeben. Es handelt sich um eine moderne,
mehr als 100.000 m2 Nutzfläche umfassende „Multi-User“-Logistikimmobilie,
die auf einer Grundstücksfläche von
200.000 m2 errichtet wurde. Sie dient
der pfenning-Gruppe zugleich als neue
Unternehmenszentrale.
gen Logistikimmobilien in Deutschland
mit dem Goldvorzertifikat und der Bestnote 1,3 ausgezeichnet.
Immobilie fügt sich mit ihren in Herbstfarben gehaltenen Fassaden harmonisch
in die Landschaft des Odenwaldes ein.
Ebenso wie der mehr als 100.000 m2
umfassende Multi-User-Logistikkomplex,
verfügt die neue pfenning-Unternehmenszentrale mit einer Gesamtfläche von
3.500 m2 über eine höchsten Anforderungen entsprechende technische Ausstattung.
Das Objekt bietet Raum für rund
180.000 Palettenstellplätze. Es verfügt
über 110 Überladebrücken mit Wetterschutz und einen optionalen Gleisanschluss, der täglich die Be- und Entladung von 54 Waggons ermöglicht und
so 105 Lkw-Anlieferungen ersetzt. Erbracht werden dort Dienstleistungen in
den Bereichen Warehousing, Warenumschlag, Transport und Value Added Services. Gelagert und logistisch veredelt
werden Produkte der Kunden BASF und
Mondeléz International. Ein Getränkeproduzent und ein Discounter vervollständigen das derzeitige Portfolio.
Die Krüger Consult GmbH (Burgwedel) plant seit über 20 Jahren anspruchsvolle Gebäude.
Der multicube rhein-neckar zeichnet sich durch folgende Rahmendaten aus:
Planung und Erstellung erfolgten unter
Beachtung strenger ökologischer Vorgaben. So zeichnet sich die Immobilie
durch Bestwerte in den Bereichen Energie-Effizienz, Dämmung, Schadstoffarmut und Regenwasserversickerung aus
und wurde auf dieser Grundlage von
der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) als eine von weni-
Zweizügige Anlage mit Innenhof
–
12.000 m2 mehr Nutzfläche auf gleichem Grundstück im Vergleich zu alternativen
Entwürfen
–
Größere Bewegungsfläche für die Lkw
–
Stellplätze in der Wartezone
–
Klare Kennzeichnung der Fußwege
–
Schnelles Andocken durch großzügige Bewegungsfläche
–
Emissionsgebundene Bauweise (Lärm)
–
Weitsichtiges sicheres Rangieren auf dem Hof
–
Durch eindeutige Markierung der einzelnen Hallen schnelle Identifizierbarkeit
–
Vorgesetzte flexible zum Teil gedämmte Loadinghouses, damit Hallenaußenwand =
Dichtungsebene, damit geringe Wärme- und Kälteverluste
24
LogReal.direkt
Abgesehen von der Ausrichtung auf Nachhaltigkeit besticht der vom Architekturbüro Krüger Consult (Burgwedel) konzipierte und von der Firmengruppe Max
Bögl (Neumarkt/Oberpfalz) gebaute
multicube auch in puncto Design. Die
Krüger Consult
Lösungen für modernen Industriebau
–
–
–
Durchgängige Nutzung der Mezzanine über die gesamte Unitlänge
Löschanlagen für alle Hallen flächendeckend als Deckensprinkler
Höchster Anspruch an Gewässerschutz im gesamten Südzug
Max Bögl
Termintreue unter
widrigsten Bedingungen
Nachhaltige Highlights
– Gleisanschluss optioniert und vorbereitet
– 55.000 m2 Grün- und Ausgleichflächen
–
Weltweit größte „Stille Kühlung“ auf 40.000 m2. Die Kühlung
erfolgt ausschließlich mit kaltem Wasser. Keine elektrische Energie
in den Hallen für die Kühlung nötig. Aufsteigende Wärme wird von
den Konvektoren aufgenommen und abtransportiert. Damit ist
die Temperierung bis max. 18° C gewährleistet.
– 140 mm starke, nicht brennbare A1 Dämmung in Dach und Wand,
problemlose Trennung und Rückführung und Trennung in die
Kreislaufwirtschaft bei Rückbau
–
Blower Door Test mit 0,27 deutlich unter Passivhausstandard.
–
Im Winter 2012/2013 sind alle Hallen nicht zusätzlich beheizt
worden, trotzdem lag die Innentemperatur nicht unter 15°C.
Bis zu 150 Baufachleute des Generalunternehmers Max Bögl
(Neumarkt/Oberpfalz) haben in mehr als 160.000 Arbeitsstunden den multicube rhein-neckar gebaut - und dabei
selbst dem widrigsten Wetter getrotzt. Das Objekt war für
sie in baulicher Hinsicht alles andere als ein gewöhnliches
Bauwerk. Nach dem Erdbau und der Bohrpfahlgründung
wurden rund 35.000 m2 Beton und 4.512 Betonfertigteile
mit einem Gesamtgewicht von nahezu 10.000 Tonnen für
ein solides Fundament verbaut. Die größten Bauteile waren
Hallenstützen von bis zu 22 Metern Länge und einem Gewicht
von 13,5 Tonnen sowie Dachbinder von 24 Metern Länge
und einem Gewicht von 33,6 Tonnen. In einer Rekordbauzeit
wurde alle vier Wochen eine Halle mit einer Fläche von
10.000 m2 errichtet. Nach Fertigstellung waren es elf Hallen
inklusive Zwischenebenen.
Zahlen und Fakten
–
4.500 vorproduzierte Betonbauelemente
–
105.000 km Elektrokabel
–
1,5 Millionen m2 Gebäudevolumen
–
635 Konvektoren
–
46.000 m2 Rangierfläche
– Hallenfläche entspricht 22 Fußballfeldern
Die Besonderheit bei der Hallenkonstruktion war der höhengleiche Anschluss von Haupt- und Nebenträgern an das
Dachtragwerk. Damit konnte für die Hallen eine maximale
Nutzungshöhe erreicht werden. Für die Montagen der Fertigteile standen über die gesamte Bauzeit drei schwere Raupenkrane zur Verfügung.
Nicht allein das Bauen und Verarbeiten der Materialien
waren eine Herausforderung, die zu bewältigen war. Auch
die Anforderungen gemäß DGnB galt es schließlich umzusetzen. Von Anfang an war der Goldstatus angestrebt.
LogReal.direkt
25
36. Sitzung des Arbeitskreises Ersatzteilwesen:
Erfolgreiches Personalmanagement
in der Logistik
A
nfang Juni tauschte sich der
Arbeitskreis Ersatzteilwesen unter
Leitung des Logistikexperten Prof.
Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl darüber
aus, wie eine gelungene Personalführung
und geschickt gestaltete Anreizsysteme den
Erfolg des Unternehmens steigern können.
Zu Gast war der Arbeitskreis diesmal bei
der Rudolph Logistik Gruppe in Kassel.
Personalmanagement in der Logistik ist
gerade in der heutigen Zeit keine einfache
Aufgabe. Auf der einen Seite sehen sich
Angestellte in der Logistik hohen Serviceanforderungen und einer wachsenden
Technologisierung gegenüber. Die steigende Komplexität der Logistikdienstleistungen,
welche zunehmend auch weit über den
eigentlichen Gütertransport hinausgehen,
lassen sich nur durch qualifizierte Führungskräfte erfolgreich bewältigen. Auf
der anderen Seite gestaltet es sich für die
Logistikbranche aufgrund der nach wie
vor vorhandenen Gehaltsunterschiede zur
Industrie und des Branchenimages noch
immer als relativ schwierig, geeignetes
Personal zu finden und langfristig an das
Unternehmen zu binden. Wie in anderen
Branchen auch legen Arbeitnehmer zudem
immer mehr Wert auf eine ausgewogene
Work-Life-Balance und die Vereinbarkeit
von Beruf und Familie.
Wie Unternehmen diesen Herausforderungen erfolgreich begegnen können,
darüber wurde auf der 36. Sitzung des
Arbeitskreises Ersatzteilwesen zu Gast bei
Rudolph Logistik in Kassel diskutiert. Den
Einstieg in die Thematik gab ein Vortrag
von Dr. Thorsten Rudolph, Geschäftsführer der Rudolph Logistik Gruppe, in
dem er neben einer ausführlichen Unternehmensvorstellung auch Einblicke in
das Personalwesen des Unternehmens
gab. Unter dem Leitthema „Personalführung und Anreizsysteme“ tauschten
sich die Mitglieder anschließend über
ihre Erfahrungen aus, wie ein erfolgreiches
Personalmanagement in der Logistik gestaltet werden kann.
Hierbei zeigte sich, dass ein gezielter Einsatz von leistungsabhängigen Anreizsystemen wie auch individuellen Maßnahmen zur Kompetenzförderung von
Führungskräften bereits in vielen Unternehmen Einzug gehalten hat. Weiterbildungsprogramme, E-Learning und individuelle Karrierepläne bilden hierbei
den Grundbaustein, um Führungskräfte
in ihrer Entwicklung zu fördern. Einen
Anreiz, sich langfristig für den Unternehmenserfolg einzusetzen, können zudem
leistungsbezogene Entgeltsysteme bieten.
Hierzu gehören die Zahlung von umsatzoder gewinnabhängigen Tantiemen wie
auch Beteiligungsprogramme am Unternehmen mit mehrjährigen Bindungsfristen. Neben umsatzbezogenen Erfolgsgrößen werden häufig auch qualitätsbezogene Messgrößen und persönliche
Entwicklungsziele, die die langfristige
Rolle einer Führungskraft im Unternehmen
berücksichtigen, vereinbart. Einig waren
sich die Mitglieder darin, dass leistungsbezogene Bonussysteme außerhalb der
Führungsebene bislang noch zu wenig
genutzt werden. Dabei könnten solche
Systeme einen großen Beitrag dazu leisten, sowohl die Qualität der Arbeit als
auch die Zufriedenheit der Arbeitnehmer
zu steigern.
Um eine Plattform für den Erfahrungsaustausch zwischen Führungskräften der
Logistik und des Ersatzteilwesens zu
schaffen, gründete das Fachgebiet
Unternehmensführung & Logistik der
Technischen Universität Darmstadt unter
der Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. HansChristian Pfohl 1991 den Arbeitskreis
Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl
26
LogReal.direkt
Ersatzteilwesen. Gemeinsam mit Vertretern unterschiedlicher Industriebranchen
werden praxisorientierte Lösungen zu
Problemstellungen des Ersatzteilgeschäfts
erarbeitet, für die in der Theorie bislang
noch keine hinreichenden Ansätze existieren. Zurzeit besteht der Arbeitskreis
aus 23 Mitgliedern, die Unternehmen
unterschiedlichster Größe vertreten –
vom Startup bis zum Global Player.
Unter wechselnden Themenstellungen
finden sich die Mitglieder des Arbeitskreises zweimal jährlich bei einem der
mitwirkenden Unternehmen ein, um sich
im Rahmen von Praxisvorträgen, Diskussionsrunden und Unternehmensbesichtigungen über aktuelle Fragen des Ersatzteilgeschäfts auszutauschen. Die nächste
Sitzung des Arbeitskreises findet voraussichtlich im November 2013 statt.
Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl ist Leiter
des Bereichs Supply Chain- und Netzwerkmanagement an der Technischen Universität
Darmstadt und war von 1982 bis 2011 Inhaber
des Lehrstuhls für Unternehmensführung
und Logistik. Er ist zudem Professor für
Management und Logistik am ChinesischDeutschen Hochschulkolleg (CDHK) der
Tongji-Universität in Shanghai sowie Gastprofessor für Internationales Management
an der Pannonia Universität in Veszprém,
Ungarn. Pfohl leitet den Ausschuss für
Forschung und Entwicklung der European
Logistics Association (ELA) und vertritt als
Mitglied des Vorstands den BME – Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und
Logistik e.V. 1996 verlieh ihm die Pannonia
Universität in Veszprém, Ungarn, den Titel
eines Ehrendoktors. 2011 wurde ihm vom
Ministerpräsidenten des Landes Hessen der
Hessische Verdienstorden am Bande verliehen.
www.scnm.tu-darmstadt.de
Nachhaltigkeit bei Gewerbeund Logistikimmobilien:
Kann man es sich leisten – darauf zu verzichten?
Von Sven Koberstein
B
ei der Planung neuer Gewerbeund Logistikimmobilien ist Nachhaltigkeit als Leitmotiv noch immer die Ausnahme. Bisher bleiben wir
weit hinter dem, was technisch machbar
ist! Jenseits von Vorzeigeobjekten bestimmen enge Budgets und das Festhalten an altbewährten Standards die Vorgaben an die Planer. Trotz akuter Bedrohungen wie Reaktorunfällen, Treibhausklima oder einfach mangelnder Versorgungssicherheit nehmen zu wenige
Investoren ihre gesellschaftliche Verantwortung an.
Und das können wir uns gesamtgesellschaftlich nicht länger leisten. Wir als
Planer und Architekten sind gefragt,
unsere Kunden zu überzeugen. Was wir
alle brauchen, ist Mut, Verantwortungsbewusstsein und Weitsicht.
Was bedeutet Nachhaltigkeit im
Immobilienbereich?
Nachhaltigkeit bedeutet, dass nicht mehr
verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren und damit
auch zukünftigen Generationen wieder
bereitgestellt werden kann. Bei den klassischen Schlagwörtern „Energieeffizienz“
und „Ressourcenschonung“ denken wir
an die Preise von Öl, Gas und Strom,
an politische Zielvorstellungen und
deren gesetzliche Vorgaben. Als weiterer
Aspekt der Nachhaltigkeit kommt einem
dann noch in den Sinn, wie durch Marketing und Medien das eigene Image
aufgebaut wird.
Als Gegenentwurf dazu besteht der Ansatz des „Drei-Säulen-Modells der Nachhaltigkeit“ aus den drei Komponenten
der ökologischen, ökonomischen und
sozialen Nachhaltigkeit.
28
LogReal.direkt
werden. Auch verschlingt die Herstellung von Wärmedämmung selbst wiederum Ressourcen und Energie.
Weitere Indikatoren der Nachhaltigkeit
sind daneben auch z. B. Müllvermeidung
sowie der Klima- und Gesundheitsschutz
von Mitarbeitern und Bevölkerung
(Stichworte: CO2-Bilanz, Schutz vor
Emissionen wie Staub, Lärm, Geruch,
Schadstoffen).
Wie erreicht ein Investor Nachhaltigkeit?
Eine einseitige Betrachtung einzelner
Aspekte wird niemals den gewünschten
Effekt erzielen. Man sollte methodisch
und disziplinübergreifend vorgehen: Die
projektorientierte Optimierung sucht
anhand einer Bestandsanalyse von Betriebszuständen und Verbrauchswerten
nach Einsparpotenzialen. Die Praxis
zeigt, dass die meisten Nutzer ihren Verbrauch und die jährlichen Kosten überhaupt nicht kennen! Immer noch sind
bis zu 70% des jährlichen Energieverbrauchs auf Verschwendung zurückzuführen. Hierzu zählen nicht bedarfsgerecht eingestellte haustechnische Anlagen,
offen stehende Türen und Tore, falsches
Lüftungsverhalten, unnötig eingeschaltete Beleuchtung usw.
Wie setzt man Energiesparen um?
Der Gebäudehülle fällt erstaunlicherweise nur eine begrenzte Bedeutung
beim Energiesparen zu, da bei heute verwendeten Dämmstärken einfach die
Grenzen der Wirtschaftlichkeit erreicht
Der weitaus bessere Ansatz ist die Energieeinsparung bzw. die Einschränkung
des Energie- und damit Ressourcenverbrauches! Nachfolgend einige Beispiele,
welche die PUNKTEINS Generalplanungsgesellschaft häufig umsetzt. Das
größte Potenzial liegt in der Optimierung der Gebäudetechnik, um durch
Automation die Verschwendungsmöglichkeiten zu minimieren. Mit einer
permanenten Datenauswertung des
Energie-Managements mit Soll-/IstVergleichen erreicht man eine kontinuierliche Optimierung.
Gebäudetechnik
Einsatz von LED- oder T5-Leuchten,
kombiniert mit tageslichtabhängiger
Steuerung
Modernisierung von Heizkesseln, Nutzung von Fernwärme oder Blockheizkraftwerken, ggf. mit Nachbarn
Lüftungskonzepte mit Nachtlüftung und
intelligenter Steuerung
Anlagen mit Wärmerückgewinnung und
hoher Energieeffizienz bei Motoren,
Pumpen etc.
Gebäudehülle
Wirtschaftliche Gebäuderaster um
Konstruktionshöhen und Materialstärken zu minimieren
Thermische Bauteilaktivierung, Fußbodenheizung, Nutzung des Gebäudes
als träge Speichermasse
Dämmstärken über EnEV hinaus
Verwendung von Holz (nachwachsend,
gutes Klima)
Natürliche Baustoffe für Innenräume
Fußböden mit geringer Staubentwicklung zum Schutz der Gesundheit
Organisation / Nutzer
Optimierung von Nutzungsverhalten,
Betrieb, Prozessen, Produktion auf geringen Energieverlusten
Bewusstseinsbildung bei Mitarbeitern,
Ideenwettbewerbe, Prämien für Energiesparziele
Einbeziehung von Partnern und Zulieferern in die Nachhaltigkeitsbetrachtung
Können wir es uns leisten, darauf zu
verzichten?
Die Erfahrungen von PUNKTEINS
zeigen: Es gibt kein Patentrezept für
nachhaltiges, energieoptimiertes und
damit ressourcenschonendes Bauen.
Jede neue Planungsaufgabe, im Bestand
wie auch bei einem Neubauprojekt,
bleibt eine Einzelfallbetrachtung unter
energetischer und wirtschaftlicher Abwägung. Wenn wir das Machbare umsetzen, liefert Nachhaltigkeit auch einen
direkten Benefit: Der Nutzwert der Immobilie steigt, die Lebenszykluskosten
sinken und der Wert oder die Mieteinnahmen erhöhen sich.
Es bedarf eines erfahrenen, umsichtigen
Generalplaners mit einem guten Netzwerk aus Fachingenieuren, Sachverständigen und Partnern in der Industrie, der
die Beteiligten versteht und interdisziplinär zusammenbringt. Der moderiert,
Ideen entwickelt, behutsam und hartnäckig zugleich agiert – und vor allem
den Überblick nie verliert.
Dipl.-Ing. (FH) Sven Koberstein ist Architekt
und Geschäftsführer der PUNKTEINS
Generalplanungsgesellschaft aus Hamburg,
die seit über 25 Jahren für die Logistikbranche und die produzierende Industrie
plant und baut. Sein Leitmotiv: Bauen bei
optimaler Nutzung und Funktionalität und
dennoch Ressourcenverbrauch und Umweltschutz als Verantwortung für Generationen
verstehen.
LogReal.direkt
29
LED-Best Practice als CO2und Kostenkiller in der Logistik
Von Nicolas von Wilcke
I
n den Logistikstandorten wird ca. 50%
der Energie für Licht aufgewendet. In
der Branche spielt Beleuchtung bislang
eine untergeordnete Rolle. Jedoch steckt
gerade in diesem Thema erhebliches Einspar- oder anders gesagt: Profitpotential.
Die Logistik kann zudem einige ihrer
Nachhaltigkeitsaufgaben wirtschaftlich
lösen. Im Weiteren werden sich durch
das für 2017 erwartete Verkaufsverbot
von HQL-Lampen und diversen Leuchtstoffröhren Veränderungen ergeben, auf
die es sich einzustellen gilt.
Ein neues Zeitalter: LED – die „Lichtemittierende Diode“
Das richtige Produkt an der richtigen
Stelle
Die seit 1962 bekannte Technik ist seit
2010 leistungstechnisch und preislich auf
einem für die Wirtschaft interessanten
Niveau angelangt. LED-Industrielösungen
werden heute in Höhen von 10 bis 30 m
verbaut und bringen den geforderten
Lichtstrom in Anstell-, als auch blendfrei
in die Regalbereiche. Zudem generiert
LED-Licht eine wesentlich höhere Kontrastschärfe, was bei anspruchsvollen
Sichtaufgaben, wie z.B. beim Lesen zur
Vermeidung von Fehlern führt. Diese
Technik ist zunehmend im Gespräch und
wirft gleichzeitig viele Fragen auf.
LED-Licht emittiert das Licht gänzlich
anders als herkömmliche Entladungslampen. Galten bisher das verwendete
Leuchtmittel mit Leistung (Watt), Lumen, und Farbtemperatur als die wichtigsten Parameter, sind mittlerweile etwa
30 weitere Werte zu berücksichtigen,
wie: Lumeneffizienz, Wirkfaktor, Übergangstemperatur, Thermomanagement
und die bestmögliche Abstimmung der
Komponenten.
Im Vergleich zu den üblicherweise genutzten Entladungslampen verwendet die LED
nur etwa 50% der Energie und spart der
Logistik damit 25% ihres gesamten Energieaufkommens in den Gebäuden.
Mit einer Leuchtdauer von bis zu 100.000
Stunden, z.B.: L90/B10 (d.h.: 90% des Anfangslichtstroms müssen nach der angegebenen Stundenlebensdauer z.B. 100.000
h noch vorhanden sein bei max. 10% Ausfallrate der LEDs), arbeitet die Technik
mehrere Male länger als die konventionellen Pendants. Die Schaltfestigkeit wird
mit ca. 1- 2 Millionen Mal angegeben und
stellt damit keine Begrenzung für die
genannte Lebensdauer dar.
Ohne die Verwendung von giftigem Quecksilber ist sie am Ende Ihrer Funktionszeit
lediglich dem Elektroschrott zuzuführen
und nicht dem Sondermüll.
Nicolas von Wilcke, 47, ist Geschäftsführer der Klares Licht LED-KAMPAGNE @ Nexplan
GmbH. Er ist Dipl. Industrie Designer, unabhängiger LED-Experte und Sozial Unternehmer
für eine gerechtere und bessere Welt. Er lebt und arbeitet in der Nähe von Darmstadt.
30
LogReal.direkt
In den interessierten Unternehmen sind
Kenntnisse über LED vorhanden, jedoch ist eine sachgerechte Vergleichbarkeit der angebotenen Lösungen oft
schwierig, auch aufgrund fehlender
Normungen seitens des Gesetzgebers.
Das schafft Unsicherheit und führt immer wieder zur Entscheidung gegen die
LED-Lösung.
Dazu kommt die Unübersichtlichkeit
des LED-Marktangebotes. Viele konventionelle Leuchtenhersteller stiegen
ab 2005 in die Entwicklung ein. In Konkurrenz zu den eigenen etablierten Leuchten, bieten sie die LED-Technik daher
als hochpreisige Premiumprodukte an.
Damit ist die neue Technik oft nicht
wirtschaftlich einsetzbar. Neben einer
Vielzahl von LED-Vertriebsfirmen gibt
es jedoch reine LED-Hersteller, die u.a.
seit 40 Jahren in der Leuchten-Produktion tätig sind. Langjährige Erfahrung
gewährleistet hierbei eine hohe Produktqualität bei günstigen Preisen. In Europas Wirtschaft nahezu unbekannt, bedienen sie im reinen B2B-Geschäft globale
Kunden wie z.B. Amazon, DHL, Kühne
+ Nagel, Pirelli, Shell.
Unternehmensprofil:
Die Klares Licht LED-Kampagne berät
und begleitet Unternehmen/Konzerne
im Thema LED und ermöglicht den
risikolosen Umstieg auf hocheffiziente
Lichttechnologie. Weitere Informationen
und Referenzen auf der Website:
www.klareslicht-led-kampagne.de
Die Kampagne ist ein Social Business
nach Friedensnobelpreisträger Prof.
Yunus, dem Erfinder der Mikrokredite.
Weitere Einsparung durch Sensorik
Kurze Amortisationszeiten
Zusammenfassung
In neuen Bürogebäuden als Standard
verwendet, sind Präsenz- und Tageslichtsensorik in der Industrie und Logistik
eher selten zu finden. Dabei hat sich z.B.
gerade in der Logistik herausgestellt, dass
bei einer typischen Umschlaghalle von
10.000 qm und einer Besetzung mit 1015 Personen nur ein Bruchteil tatsächlich
voll beleuchtet sein muss und die restliche
nicht „okkupierte“ Fläche auf 20% abgesenkt werden kann. Durch diese intelligente Steuerung der Leuchten werden
nachweislich bis zu 95% der bislang aufgewendeten Energie und CO2 -Emissionen
eingespart.
Für Umrüstungen auf LED-Licht empfiehlt es sich primär, Bereiche mit langen
Anschaltzeiten, also 16 - 24h, bei 6 und 7
Wochentagen zu wählen. Dort, wo viel
Energie verbraucht wird, kann auch viel
Energie eingespart werden. Im Neubau
sollte die Amortisationszeit in 24/7Bereichen immer bei 1-2 Jahren liegen,
in der Sanierung einige Monate länger.
Die Nutzung von LED-Lösungen ist in
Bereichen der 16-24/6/7-Logistik fast
ausnahmslos zu empfehlen. Im Neubau
empfiehlt es sich, frühzeitig in der Planung die LED zu berücksichtigen und
entsprechende unabhängige Experten zu
konsultieren. Neben der hohen Kostenreduktion, sind in entsprechender Höhe
die CO2-Emissionen zu vermindern.
Auch ohne Budget oder Eigenkapital lassen sich LED-Maßnahmen kurzfristig
durchführen. Als Finanzierungsinstrumente stehen u.a. KfW-Förderkredite,
Contracting, Leasing und der B.A.U.M.Zukunftsfonds zur Verfügung.
Referenz LED-ROI-Beispiele
LogReal.direkt
31
Ramsauer zeigt
Interesse an
TimoCom
Die TimoCom Soft- und Hardware
GmbH hat zum Abschluss der
transport logistic 2013 in München
ein positives Fazit gezogen.
Highlight des Messeauftritts war
das neue TC eMap® inklusive
einer Trackinglösung, in der alle
gängigen Telematikanbieter auf
nur einer Plattform angezeigt
werden.
Marcel Frings
Die TimoCom Soft- und Hardware GmbH wurde
1997 gegründet und ist ein IT-Dienstleister für
alle am Transport beteiligten Unternehmen. In
wenigen Jahren hat sich das Start-up zum
mittelständischen Unternehmen entwickelt. Mit
einem großen Team internationaler Mitarbeiter
bietet TimoCom drei europäische Vergabeplattformen an: die marktführende Fracht- und
Laderaumbörse TC Truck&Cargo®, TC eBid®,
die Online-Plattform für Transport-Ausschreibungen sowie eine Lagerbörse mit passgenauen
Lager- und Logistikflächen. Ergänzt wird das
Portfolio durch TC eMap®, eine Routen- und
Kalkulationslösung mit integrierter Trackingfunktion.
32
LogReal.direkt
B
ereits im Vorfeld der Messe hatte
die herstellerübergreifende Trackinglösung für ein europaweit positives
Medienecho gesorgt. Davon ließ sich auch
Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer überzeugen. Zum Startschuss von
TC eMap® kam der Minister höchstpersönlich auf den Messestand. Im Gespräch
mit Marcel Frings, Chief Representative
von TimoCom, zeigte sich der Minister
äußerst interessiert an den innovativen
Produkten.
TC eMap® ist eine 3-in-1-Lösung für die
Transportbranche. Mithilfe der integrierten Routenplanung können Kunden direkt aus der europaweit marktführenden
Fracht- und Laderaumbörse TC Truck&Cargo® heraus die Fahrtstrecke zur jeweiligen Relation ermitteln. Gleichzeitig
können sie auch die entstehenden Fahrtkosten und Fahrtnebenkosten in TC
eMap® kalkulieren.
Drei Fragen an Marcel Frings
Herr Frings, was ist das besondere
Highlight am Ihrem neuen Produkt?
Marcel Frings: Nun, es gibt nicht nur ein
Highlight sondern gleich mehrere.
Zunächst einmal ist die Trackingfunktion
an sich schon etwas Besonderes. Wir sind
der einzige Anbieter von Vergabeplattformen für die Transportbranche, der so
ein Produkt anbietet. Dadurch können
unsere Kunden beispielsweise direkt aus
der Fracht- und Laderaumbörse TC
Truck&Cargo® heraus auf TC eMap®
inklusive Tracking zugreifen und bleiben
somit auf der gewohnten TimoComPlattform. Eines der wichtigsten Features
ist aber, dass man bei uns verschiedene
Telematik-Systeme auf einen Blick verfolgen kann. Wir arbeiten dazu mit den
gängigsten Telematik-Anbietern in Europa zusammen. Eine derartige herstellerunabhängige Trackinglösung gab es
noch nie bei Transportbörsen.
An wen richtet sich das Angebot genau?
An Spediteure oder Frachtführer?
Frings: Wie alle unsere Vergabeplattformen richtet sich auch TC eMap® generell
an Unternehmen, die am Transport beteiligt sind. Spediteure sparen durch das
Tracking in TC eMap® vor allem Zeit.
Man weiß ja, wie das heutzutage läuft:
Der Auftraggeber ruft beim Transporteur
an und möchte wissen, wo seine Ware
gerade ist. Der Transporteur gibt dann
die gewünschte Auskunft. Künftig geht
das wesentlich effizienter. Der Transporteur erteilt seinem Auftraggeber ganz
einfach die Freigabe zum Tracken des
betreffenden Fahrzeugs. So kann dieser
ohne langwierige Telefonate sehen, wo
sich das Fahrzeug mit seiner Ware gerade
befindet – und zwar genau dann, wann
er die Informationen benötigt. Außerdem
ist das Tracking über TC eMap® übersichtlich und einfach. Der Spediteur bzw.
Disponent sieht alle Telematik-Systeme
in nur einem Bildschirmfenster und muss
nicht zwischen verschiedenen Plattformen hin- und herklicken.
Wie können Frachtführer von dem
Produkt profitieren?
Frings: Für Frachtführer wird das „Sichtracken-lassen“ zum Wettbewerbsvorteil!
Alle Unternehmen können in den Detailangeboten angeben, ob sie über trackbare
Fahrzeuge verfügen. In der Transportbranche steht Sicherheit an oberster Stelle: Wenn ich als Auftraggeber zwei Dienstleister zur Verfügung habe, von denen
einer trackbare Fahrzeuge hat, dann arbeite ich mit diesem zusammen. Denn
das „Sich-tracken-lassen“ ist gelebte
Transparenz und damit Basis einer vertrauensvollen Geschäftsbeziehung – genau das kann man künftig als Dienstleister in TC eMap® dem Auftraggeber
zeigen.
Anzeige
Zufriedene Kunden
sind Ihre besten Verkäufer
Kundenzufriedenheitsmessung – 24/7 • objektiv • effektiv • günstig
Periodische Erhebungen sind teuer, die Analysen
dauern lange und bis Aktionspunkte daraus werden,
hat die Welt sich bereits verändert. Die Messung
der Kundenzufriedenheit 24/7 und in Echtzeit
bringt nur Vorteile, hilft Kosten zu sparen und
Umsätze zu steigern, denn zufriedene
Kunden kommen wieder und
werden zu Botschaftern.
objektiv
effektiv
günstig
Die Messung ist an jedem Punkt,
wo Kundenkontakt stattfindet, möglich:
Telefon
Telefon, E-Mail
E-Mail, Website
Website, Social Media
Mehr Transparenz im Kundenverhalten
Hebt Verbesserungspotential im Unternehmen
Frühzeitige Erkennung von Problembereichen
Eine verbesserte Kundentreue (Botschafter)
Marktforschung 24/7
Managementtool
Ideal für Unternehmen mit Niederlassungen
Messung der Mitarbeiterzufriedenheit
Kein «Opt-in« Verfahren notwendig
[email protected]
www.kundenkontaktmonitor.de
Kundenkontakt Monitor
Kundenkontakte messen und optimieren
Anzeige
Logistics Centre Verden
Größe: ca. 100.000 m2
So könnte Ihr Logistics Centre
aussehen!
Der Wirtschaftsstandort Verden (Aller) liegt
im zentralen Dreieck Hamburg, Hannover und
Bremen. Zehn Hektar baureife Grundfläche direkt
an der Autobahn A 27 (Ausfahrt Verden Ost)
befindet sich im Umfeld bestehender Ansiedlungen
erfolgreicher Unternehmen aus den Branchen
Maschinenbau, Logistik, Handel, Handwerk,
Nahrungsmittelindustrie sowie aus den
unternehmensnahen Dienstleistungsbereichen. Sie wissen die guten Rahmenbedingungen zu schätzen. Berufstätigen
Eltern bieten sich umfassende Angebote
zur Betreuung ihrer Kinder. Hervorzuheben
sind insbesondere die hohe Betreuungsquote in wohnortnahen Kindertagesstätten,
das wohnortnahe Angebot an Grund-
schulen sowie die Nachmittagsbetreuung an
den Schulen. Neben einer Hauptschule und
einer Realschule verfügt Verden über zwei
Gymnasien und die Berufsbildenden Schulen.
Logistics Centre Berlin-Schönefeld
Logistics Centre Berlin-Schönefeld
Größe:
15.000 m2 Logistikflächen, unterteilbar in
Einheiten von 5.300 m2 und 9.700 m2
Lage:
direkt am neuen Flughafen
Berlin-Brandenburg in Schönefeld.
Projekt:
Das Objekt verfügt über 15.000 m2 erstklassige
Logistikflächen und 568 m2 moderne Büroflächen.
Die Unterteilbarkeit in zwei Mieteinheiten (5.300
und 9.700 m2), flexible Büros und ein attraktiver
Mietzins machen das Objekt in unmittelbarer Nähe
zum künftigen Flughafen Berlin-Brandenburg zu
einer optimalen Lösung für Distributions- und
Kontraktlogistikprojekte.
Alle Genehmigungen sind vorhanden.
Ausstattung und Qualität:
12 Meter Hallenhöhe UKB
Bodenbelastbarkeit 50 kN/m2
Bodenebenheit gem. DIN 18 202,
Tabelle 3, Zeile 4
16 Andockrampen, 2 ebenerdige Tore
ESFR Sprinkleranlage
Beleuchtungsstärke: 200 Lux (Lager),
250 Lux (Umschlagbereich)
Beheizung des Lagers auf 12 Grad,
der Büros auf 21 Grad
Modern ausgestattete Büros und Sozialflächen
Stellplätze: 13 für Lkw, 66 für Pkw
Nachhaltigkeit:
Hochwertige und moderne Bauweise
Nachhaltige Reduzierung der Betriebskosten
www.fokus-kommunikation · Juli 2013
10 ha Grundstück GI zu verkaufen Verden (Aller)
im zentralen Dreieck Hamburg – Hannover – Bremen
Anzeige
Verkauf / kurzfristige Vermietung Lagerhalle und Bürogebäude
mit modernem Anbau und Freifläche / Biebesheim Rhein-Main-Gebiet
Gewerbeimmobilie mit Lager- und Bürofläche
Baujahr: 1982/83
Grundstücksfläche: ca. 13.200 m2
Lage: Die verkehrsgünstige Immobilie liegt in 64584
Biebesheim, Rhein-Main-Gebiet. Von der Autobahn
67 ist das Gelände von Norden (Ausfahrt Biebesheim) und Süden (Ausfahrt Gernsheim) in 5 bis 10
Minuten zu erreichen. Den Flughafen Frankfurt-Main
erreicht man in ca. 25 Minuten. Mannheim erreicht
man in ca. 30 Minuten.
Objekt:
Gewerbeimmobilie mit Lager- und Bürofläche.
Befestigte Hoffläche: ca. 5.900 m2
Sonstige Flächen und Grünanlagen: ca. 5.370 m2
Bürofläche: ca. 420 m2 auf 2 Geschossen
Lagerhalle: ca. 1.720 m2
Lichte Hallendeckenhöhe: 5,70 m
Elektrische Rolltore: 5 mit Rampen
Geschosse: ebenerdig
Bodenbelag: Beton-Latex
Ausstattung und Qualität:
Lagerhalle und Bürogebäude mit modernem
Anbau (2001/02). Bauliche Erweiterungen
wären möglich, z. B. der Bau einer zusätzlichen Halle. Mit 2 Toreinfahrten, beheizter
Lagerhalle, 5 elektrischen Rolltoren/Rampen,
und einer dreigeschossigen höhenverstellbaren Regalausstattung mit 1.700 Palettenplätzen. Klimatisierte Räume, moderne
Büroeinrichtung, Sitzungszimmer,
gute IT-Infrastruktur, 2 Küchen sowie
Sozialräume.
Objektdaten / Biebesheim:
Rauchmelder in Kuppel und Decke, Alarmanlage,
Dexion Regal-Anlage: höhenverstellbar,1.700 PalettenPlätze. Hallenneubau von ca. 2.000-3.000 m2 möglich.
Waschplatz mit Ölabscheider, Gelände ist komplett
eingezäunt. Verfügbar ab: sofort
Mietzins pro m2 - Priorität liegt im Verkauf der Anlage:
Lagerhalle 1.720 m2 – Regale inkludiert im Mietzins – abhängig von der Laufzeit. Office / Sozialräume 420 pro m2
6,50 € inkl. Ausstattung exkl. MwSt.
Freifläche ca. 5.900 m2, 0,50 € pro m2 exkl. MwSt.
Nebenkosten: zu begleichen durch den Mieter, Kosten liegen
für 2012 vor. Provisionsfrei.
Logistics Centre Dietzenbach / Frankfurt
Logistics Centre Dietzenbach / Frankfurt
Größe: 24.000 m2 Hallenfläche
im ersten Bauabschnitt,
37.500 m2 im zweiten Baukörper.
Lage: Dietzenbach zeichnet sich durch eine
günstige Lage innerhalb der Wirtschaftsregion
Rhein-Main aus. Der Frankfurter Flughafen liegt
25 Autominuten entfernt, die Autobahnauffahrt
zur A661 über die B459 befindet sich in sieben
Kilometern Entfernung und erschließt Verbindungen in alle Richtungen.
Das Projekt:
Das Logistics Centre Dietzenbach ist ein Neubau,
bei dem die flexible Nutzung sowie die ökologischen
und betriebskostentechnischen Nachhaltigkeitsaspekte im Vordergrund stehen. Durch modernste
Haustechnik, flexible Trennwände und mehrere
Treppenhäuser ist im ersten Bauabschnitt eine
Unterteilung in bis zu sechs Mietbereiche
von ca. 3.100 m2 bis 25.900 m2
Hallenfläche möglich.
Ausstattung und Qualität:
Hallenhöhe: 10,50 m UKB
Bodenbelastbarkeit der Halle: 7,5 t/m2
(Flächenlast), 9,5 t (Punktlast /20 x 20 cm),
auf dem Galeriegeschoss: 750kg/m2
Büroanteil: 7-10 % der Hallenfläche
Ausreichendes Pkw-Stellplatzangebot
Modernes flexibles Sprinklersystem (VDS)
Flexible Entladetormöglichkeiten mit Überladebrücke sowie ebenerdigen Toren
Optionales Kühllager
Qualitativ hochwertige und nachhaltige
Bauweise entsprechend den Kundenwünschen
Zentrales Facility Management zur gesamtheitlichen
Bewirtschaftung und Verwaltung
Nachhaltigkeit:
Ökologisches und betriebskostensparendes
Baukonzept
Tageslichteinfall durch Lichtbänder im Dach und in
der Fassade
Gebäudeisolierung und Dachbegrünung reduzieren
Heizkosten
Anzeige
Logistics Centre Staufenberg / Kassel
Logistics Centre Staufenberg
3€
Größe:
8.000 - 59.300 m2
Lage:
Die Immobilie liegt in der Mitte Deutschlands. Im Schnittpunkt europäischer Verkehrsströme profitiert der Standort
von seiner zentralen Lage und dem großen Einzugsgebiet
mit zahlreichen produzierenden Unternehmen. Durch die
ideale Lage mit einer direkten Anbindung an die Autobahn A7 sowie einem Paketzentrum in direkter Nachbarschaft eignet sich der Standort exzellent für Kontraktlogistik
und Distribution, insbesondere im Bereich B2C.
Projekt:
Das Grundstück kann mit vermietbaren Flächen
von bis zu ca. 59.300 m2 (teilbar ab 8.000 m2)
bebaut werden. Die Lagereinheiten können innerhalb von 6-8 Monaten fertiggestellt und schlüsselfertig übergeben werden. Eine uneingeschränkte
Nutzung (24/7) ist selbstverständlich gewährleistet.
Vom Standort aus ist jedes Ziel in Deutschland
innerhalb von ca. 5 Stunden erreichbar.
Ausstattung und Qualität:
Hallenhöhe: 10 m UKB
Bodenbelastung: 50 kN/m2
Ein Rampentor pro 1.000 m2
mit elektrischem Überladebühnen-System
ESFR-Deckensprinklerung
Uneingeschränkte 24/7 Nutzung
Nachhaltigkeit
DGNB Silber – Zertifizierung
Details Baubeschreibung
Nachhaltige Reduzierung der Betriebskosten
*
3 € Mietzins pro m2 und Monat (Hallenfläche)
exkl. MwSt. wird bei einem Mietvertrag bis
Ende des Jahres mit Umsetzung 2013 zugesagt
** Mietvertragslaufzeit 10 Jahre,
Mindestnutzfläche 20.000 m2
Logistics Centre Eppertshausen / Frankfurt
Logistics Centre Eppertshausen
Größe: 7.100 m2
Lage:
Die Immobilie befindet sich in einem wachsenden
Wirtschaftsumfeld im Rhein-Main-Gebiet und
profitiert von seiner hervorragenden Anbindung
an die Autobahnen A3, A661 und B45 sowie den
Flughafen Frankfurt am Main. Das Rhein-MainGebiet ist die zweitgrößte Metropole in
Deutschland.
Das Projekt verfügt über eine Gesamtfläche von
ca. 16.800 m2, welche sich auf 2 Hallenabschnitte
verteilt. Der zur Verfügung stehende Bauabschnitt
II mit einer modernen und hochwertigen Ausstattung
verfügt über eine Fläche von ca. 7.100 m2.
Ausstattung und Qualität:
Nachhaltigkeit:
Hallenhöhe: 10 m UKB
Die nach neuesten Umwelt- und NachhaltigBodenbelastung: 50 kN/m2
keitsstandards geplante Logistikimmobilie wird
Ein Rampentor pro 1.000 m2
zusätzlich nach DGNB zertifiziert.
mit elektrischem Überladebühnen-System
ESFR-Deckensprinklerung
Uneingeschränkte 24/7 Nutzung
DGNB Zertifizierung
Nachhaltige Reduzierung der Betriebskosten
Darmstadt - Münster - mehrere Objekte Rhein-Main - Linz/Österreich - Großraum Kassel - Dietzenbach/Frankfurt - Köln/Süd
- Großraum Augsburg - Schweiz -Biebesheim/Darmstadt - Eppertshausen/Frankfurt - Aschaffenburg - Berlin - Leipzig Verden/Bremen - Großraum Bremen - Benelux - Ingolstadt - Großraum München - Hannover - Rhein-Ruhr - Bingen/Rhein
- Großraum Wien
Kontakt: LogReal.DieLogistikimmobilie GmbH · Mobil: 0151 6110 8888 · [email protected]
Dienstleistungspartner ist Rhenus
Wachstumsmarke
Logistikoutsourcing für Fanartikel
macht Merchandising
reif für die Champions League
von Thomas Pool
D
as Timing für ein Treffen im
BVB-Hauptquartier könnte
schlechter nicht sein! Nur zwei
Tage liegt das unglücklich verlorene
Champions League-Finale zurück, die
BVB-Flaggen am Dortmunder Rheinlanddamm wehen träge auf Halbmast.
Doch während die schwarz-gelbe Fußballseele noch ihre Wunden leckt, arbeitet das BVB-Management bereits mit
Hochdruck an der neuen Saison. Nein,
nicht über Spielertransfers und TV-Verträge soll hier berichtet werden, sondern
über das lukrative Geschäft mit den
Fanartikeln – kurz Merchandising genannt. Darin liegt enormes Potenzial mit
ständig wachsenden Umsätzen in
Millionenhöhe.
Matthias Zerber, Geschäftsführer der BVB
Merchandising GmbH, verantwortet diese
Umsätze, die in der abgelaufenen Saison
ein Volumen von 24 Millionen Euro erreicht haben. „Das entspricht einer Steigerung von rund 55 Prozent gegenüber der
Vorsaison“, erklärt der Merchandising-Verantwortliche – und er freut sich: „Damit
sind wir unter den Top 3 in der Bundesliga
angekommen.“ Neben Borussia Dort-
34
LogReal.direkt
mund sind es der FC Schalke 04 sowie der
Branchenprimus FC Bayern München,
die das Geschäft mit den Fanartikeln am
erfolgreichsten betreiben. Die gesamte
erste Bundesliga erzielt derzeit einen
Merchandising-Umsatz von rund 150 Millionen Euro.
Flaggen, Schals, Trikots:
Fans stehen auf Textiles
Das Sortiment des BVB-Merchandisings
besteht zu 65 Prozent aus Textilien wie
Trikots, Jacken, Mützen, Schals, Bettwäsche, Flaggen etc. Die restlichen 35 Prozent sind ein bunter Gemischtwarenladen
– vom Kaffeepott bis zum Gartenzwerg.
„Rund 5.000 Artikelnummern werden
von unserem Warenwitschaftssystem verwaltet“, so Matthias Zerber. Für diese
Artikelvielfalt standen an einem bis vor
Kurzem in Eigenregie betriebenen Lagerstandort im Dortmunder Süden 1.600 Palettenstellplätze sowie 2.000 Fachbodenplätze zur Verfügung. Aufgrund des überproportionalen Wachstums hat jedoch
das Manangement entschieden, die Merchandising-Logistik an einen Dienstleister
BVB:
zu vergeben. In einem Ausschreibungsverfahren setzte sich der heimische Anbieter Rhenus Contract Logistics durch.
Der Logistikgigant bewirtschaftet seit
dem 1. Juli das BVB-Fanartikel-Lager.
„Wir haben bei der Auswahl des Logistikdienstleisters bewusst auf ein in der Region beheimatetes Unternehmen gesetzt“,
erläutert Matthias Zerber die Entschei-
dung für Rhenus. „Für uns ist diese Lösung, neben allen wirtschaftlichen Erwägungen, auch ein Bekenntnis zum Standort
Dortmund.“ Die BVB-Fanartikel werden
seit ihrem Umzug Ende Juni vollständig
im Rhenus Multi User-Warehouse im
Dortmunder Stadtteil Wambel gelagert
und von dort weltweit ausgeliefert. „Dieser
Standort bietet dem BVB ein gewachsenes
und solides Know-how sowie Wachstums-
perspektiven“, betont Heiko Nowak, Geschäftsführer der Rhenus Contract Logistics West. Neben dem reinen Lagergeschäft, bestehend aus Wareneingang,
Kommissionierung und Versand, erbringt
Rhenus für die Borussia Leistungen wie
das Aufbringen von Spielernamen und
Rückennummern auf Trikots (das sogenannte „Beflocken“) sowie spezielle Verpackungsdienste.
LogReal.direkt
35
Auf geht’s! Die BVB-Shops werden mit
Nachschub versorgt.
Großer Sport, große Ziele
„Rund die Hälfte der Aufträge laufen über
unseren Onlineshop, die andere Hälfte
über die sieben stationären Shops in
Dortmund und Umgebung sowie über
Handelspartner“, erklärt der BVB-Merchandiser. Fünf Prozent aller Bestellungen kommen aus dem Ausland – weltweit.
„Unsere Ziele sind nicht nur im sportlichen Bereich ehrgeizig“, betont Matthias
Zerber. „Im Merchandising wollen wir
weiter kräftig wachsen und uns letztlich
mit 30 bis 35 Millionen Euro Umsatz als
Nummer zwei in der Bundesliga etablieren.“ Um diese Zahlen mal ein wenig einzuordnen: Nur ganz große Vereine im
europäischen Fußball können sich damit
schmücken! Somit besteht kein Zweifel:
Der BVB hat auch in der Saison 2013/14
hochgesteckte Ziele. Und das nicht nur
sportlich.
Feintuning: Die Kommissionierung im Lager
ist liebevolle Handarbeit.
vor Vereinen wie dem FC Barcelona
(78.340), Manchester United (75.115) und
Bayern München (69.000). Der Dortmunder Signal Iduna Park ist Deutschlands größte Fußballarena. Sie verfügt über
80.645 Plätze und war im vergangenen
Jahrzehnt durchschnittlich zu 90 Prozent
ausgelastet. Die Marktkapitalisierung des
börsennotierten BVB betrug im Mai 2013
rund 204 Millionen Euro.
Die Rhenus-Gruppe ist ein weltweit operierender Logistikdienstleister mit einem
Umsatz von vier Milliarden Euro. Das 1912
gegründete und ursprünglich aus der
Rheinschifffahrt stammende Unternehmen ist an 350 Standorten mit drei Millionen Quadratmetern Logistikfläche aktiv und beschäftigt mehr als 24.000
Mitarbeiter. Die Geschäftsbereiche Contract Logistics, Freight Logistics, Port
Logistics sowie Public Transport stehen
für das Management komplexer Supply
Chains und für innovative Mehrwertdienste. Für das zu 100 Prozent der
Rethmann-Gruppe (Selm/Münsterland)
angehörende Unternehmen sind werktäglich rund 7.000 Lkw auf den Straßen
unterwegs.
Fußball und Logistik: Zahlen, Daten,
Fakten
Die Borussia Dortmund GmbH & Co.
KgaA wird im Geschäftsjahr 2012/2013
(1. Juli) einen Rekordumsatz von ca. 280
Millionen Euro erzielen. Der BVB war in
diesem Zeitraum mit durchschnittlich
80.552 Stadionbesuchern pro Spiel
europäischer Zuschauerkrösus – noch
36
LogReal.direkt
Heiko Nowak, Rhenus: „Mit uns sind die
Weichen beim BVB auf weiteres MerchandisingWachstum gestellt.“
Matthias Zerber, BVB: „Fußball made in
Dortmund – Logistik made in Dortmund.
Das passt!“
Die vier Säulen
der Nachhaltigkeit
Von Niko Gedaze
D
as Konzept der Nachhaltigkeit
wird in der Immobilienbranche immer wichtiger. Es
zielt darauf ab, unseren Lebensraum
ökologisch verträglich, sozial gerecht
und wirtschaftlich leistungsfähiger zu
gestalten. Dies kann über effektive
Schutzmaßnahmen für die Umwelt und
verantwortungsvollen Umgang mit
Ressourcen und Rohstoffen bei Beibehaltung wirtschaftlicher Rentabilität
und des BIP-Wachstums geschehen,
aber auch Maßnahmen zur Sicherung
der Lebensqualität, Verbesserung des
Angebots für zukunftsorientierte Ausbildung und Erhöhung der Beschäftigung tragen zu Nachhaltigkeit bei.
Gerade in der Logistikbranche muss
gelten, die Kosten negativer externer
Effekte auf die Gesellschaft möglichst
zu minimieren und die Kosten positiver
Externalitäten zu fördern. Denn wirtschaftliche und soziale Ungleichheit
führt oft dazu, dass Menschen unterschiedlich von Umweltverschmutzung
und anderen negativen Effekten betroffen sind.
Unternehmensführung
und -struktur
Soziale
Verantwortung
ökonomisch
ökologisch
Nachhaltigkeit
Die Bedeutung von „nachhaltig“ wird
in unserer Branche oft mit dem Wort
„Dauerhaftigkeit“ oder „langfristige
Stabilität“, auch mit dem Begriff „Umweltfreundlichkeit“ verwechselt. Das
Konzept der Nachhaltigkeit ist weitaus
mehr. Er berührt zwar diese Vokabeln,
beinhaltet aber im Wesentlichen vier
wichtige Themendimensionen, die quasi
die Säulen dieses Gesamtkonzepts bilden.
Da der Begriff durch inflationäre Verwendung an Aussagekraft zu verlieren
droht, wird in jüngerer Zeit häufig auch
von „Zukunftsfähigkeit“ gesprochen. An
sich ist das Nachhaltigkeitskonzept, das
als Drei-Säulen-Modell bekannt wurde,
unvollständig, da sich dieses Konzept in
der Immobilienprojektentwicklung nicht
über drei, sondern zumindest über vier
wichtige Dimensionen ausdehnt.
Die erste Dimension bildet die ökologische Nachhaltigkeit, welche die Bereiche Umwelt und Schutz der Lebensqualität berührt. Die zweite ist die ökonomische Nachhaltigkeit, die die Wirtschaft
und Anwendung von Wirtschaftsethiken
umfasst, gefolgt von sozialer Nachhaltig-
keit und dem Tragen sozialer Verantwortung als dritte Säule. Die vierte und
wahrscheinlich wichtigste Dimension
liegt in Verwaltung, Management und
Verantwortung sowohl auf der politischen Ebene als auch auf jener der
Unternehmungsführung und -struktur.
Das Letztere ist die „implementierende
und die überwachende“ Komponente,
ohne die Nachhaltigkeit als Gesamtkonzept nicht steuerbar wäre und damit
auch nicht funktionieren kann.
Es liegt auf der Hand, dass ein Nachhaltigkeitskonzept nur in einem ausgewogenen Mix und auch nur dann funktionieren kann, wenn alle vier Dimensionen
durch das Unternehmen angestrebt und
in die Unternehmensprozesse integriert
sind, so dass sie gleichermaßen langfristig und unumkehrbar in interne und
externe Kommunikationsstrukturen
implementiert werden. Das betrifft
sowohl die Mitarbeiter, als auch die Zusammenarbeit mit Zulieferern und Endnutzern der Immobilie, die ähnliche
Strategien verfolgen.
LogReal.direkt
37
In unserer Branche bietet nachhaltige
Entwicklung große Chancen für neue,
innovative Produkte, Dienstleistungen
und Verfahren, für Wachstum, Beschäftigung und ein größeres Maß an
Lebens- und Arbeitsqualität. Zweifelsohne steigt in Europa die Nachfrage
nach umweltschonenden Baumaterialien und Verfahren zur nachhaltigen
Herstellung sowie Dienstleistungen,
die dieses Konzept berücksichtigen.
Nachhaltige Produktionsweisen erfordern, dass Produkte, Verfahren und
Dienstleistungen der Zukunft mit
einem möglichst geringen Einsatz von
Energie, Rohstoffen und Landfläche
sowie mit möglichst wenig Emissionen und Abfall einhergehen. Das betrifft sowohl das Herstellungsverfahren
von Produkten als auch die Produkte
selbst und vor allem die effiziente Planung der Anlagen als Grundstein.
Nachhaltige Immobiliennutzung setzt
voraus, dass umweltbewusste Nutzer
auch von sich aus umweltgerechte
Produkte, Verfahren und Dienstleistungen bevorzugen, und selbst bei
Erwerb, Gebrauch und Entsorgung in
umweltgerechter Weise verfahren.
Verdion hat sich zu 100% einer nachhaltigen und verantwortungsvollen
Entwicklung verpflichtet. Das beginnt
schon beim Namen, den wir gewählt
haben, weil er für eine ökologische,
nachhaltige und ethische Herangehensweise steht, die unsere Handlungsweise in den Bereichen Umwelt,
Gesellschaft und Wirtschaft prägt. Wir
gestalten unsere Projekte so, dass sie
sich gut in die Umgebung einpassen
und so ein Umfeld schaffen, in dem
Unternehmen florieren können und
Mitarbeiter gerne arbeiten.
Wir arbeiten daran, branchenführend
an der Minimierung der Umweltauswirkungen von Immobilienprojekten
mitzuwirken. Auf diese Weise begegnen wir der globalen Herausforderung
des Klimawechsels: Wir entwickeln das
Design unserer Gebäude konsequent
in Richtung Nachhaltigkeit und integrieren kontinuierlich neue Konstruktionsmerkmale, die unsere Projekte
umweltfreundlicher machen. Mit
dieser Strategie bieten wir unseren
Kunden und Nutzern flexible und
energieeffiziente Gebäude, die durch
geringe Betriebskosten gleichzeitig die
Umwelt und das Budget schonen.
Letztlich ist Nachhaltigkeit ein sine
qua non für alle verantwortungsvollen
Entscheidungsträger und Akteure in
der Wirtschaft, die ihre Tätigkeit in
die Zukunft fortdenken. In diesem
Sinne sehen wir die Umsetzung dieses
Konzeptes in der Logistikimmobilienentwicklung grundsätzlich als Imperativ.
Zur Person:
Niko Gedaze, BSc (Hons), MRICS, ist Business Development Director
bei Verdion, einem europäischen Entwickler von Logistikimmobilien
mit Standorten in London, Düsseldorf und Wien.
38
LogReal.direkt
Grüne Logistik:
Chancen für
Ökologie durch harte
Ökonomie
Von Prof. Dr. Michael Schröder
Nachhaltiges Wirtschaften wird vor
dem Hintergrund der in der Mitte
der Gesellschaft angekommenen
Umweltdebatte geradezu zu einer
Leitidee der strategischen
Unternehmensausrichtung. Umfasst
Nachhaltigkeit in einer weiteren
Auffassung auch soziale Aspekte,
insbesondere im Hinblick auf
D
ie globale Wertschöpfungskette als Herausforderung
Unter Green Logistics werden vor diesem Hintergrund grundsätzlich alle Aktivitäten verstanden, die Unternehmen
– welcher Branche auch immer – andenken und umsetzen, um Emissionen im
Allgemeinen und den CO2-Ausstoß im
Speziellen entlang der gesamten Wertschöpfungskette messbar zu machen mit
dem Ziel, diese zu minimieren.
Mitarbeiterführung oder auch im
Umgang mit Lieferanten, so
betreffen betriebliche – operative –
Maßnahmen zur Nachhaltigkeit
auch und insbesondere die Logistik.
Orte der Beschaffung, Produktion und
Distribution müssen in Zeiten globaler
Wertschöpfung über Hunderte und Tausende von Kilometern miteinander verbunden werden. Aufgrund dessen – und
aufgrund des hohen Anteils fremdvergebener Prozesse – finden heute erheblich mehr Transport- und Lagerprozesse
statt als noch vor wenigen Jahren, so dass
das Management nachhaltiger Logistik
nicht überrascht.
Denn zum einen – aus Kostensicht – werden entlang der gesamten Wertschöpfung signifikante Einsparpotenziale
durch Maßnahmen, die zur Minimierung von CO2 führen, vermutet. Und
zum anderen – aus Marketinggesichtspunkten – soll mit öffentlichkeitswirksamen Umweltmaßnahmen ein positives
Image für ein Produkt respektive das
eigene Unternehmen geschaffen werden.
Beide Argumente werden in zahlreichen
Studien belegt.
Prof. Dr. Michael Schröder
Das Dilemma der exakten Erfassung
„Konzepte nachhaltiger Logistik sind
wichtige Bausteine der strategischen
Unternehmenspolitik, haben jedoch – das
schmälert aber nicht die hehren Ziele –
einen klaren ökonomischen Charakter.“
Auf der Suche nach den konkreten Verursachern von CO2-Ausstoß differieren
die jeweiligen Anteile je nach Erhebung
und angewandter Methode. Für Deutsch-
land – hier exemplarisch herausgegriffen
– wird in einer ZEIT-Studie von einem
durchschnittlichen CO2-Ausstoß pro
Kopf von insgesamt knapp 11.000 Kilogramm jährlich ausgegangen, wovon 15
Prozent von privaten Haushalten direkt
verursacht werden. Der größte Teil mit
46 Prozent entfällt auf die Energiewirtschaft, etwa 20 Prozent auf Industrie
und verarbeitendes Gewerbe und 18
Prozent auf den Verkehr. Im globalen
Vergleich beziffert eine Studie der TU
München letzteren mit 13 Prozent; davon wiederum entfällt drei Viertel auf
den Straßenverkehr.
Jedoch – und das macht die Sache kompliziert – wird in der überwiegenden
Anzahl der Erhebungen nicht zwischen
motorisiertem Personenverkehr und
Güterverkehr getrennt. Dies ist jedoch
ein gravierender Mangel, beträgt der
Anteil des Lkw an der Gesamtfahrleistung – der Summe der jährlich gefahrenen Kilometer – nur ganze 12 Prozent
[sic!], gegenüber 85 Prozent bei den
Pkw. Auch unter Berücksichtigung ausländischer (Transit-) Verkehre sowie
des höheren CO2-Austoßes des Lkw
gegenüber dem Pkw bleibt festzuhalten,
dass eine massive Senkung von Emissionen im Verkehr auch und insbesondere über Effizienzsteigerungen bei den
Pkws zu realisieren sein wird. Berücksichtigt man jedoch dem gegenüber, dass
auch im industriellen Anteil besagter
Studien logistikbezogene Emissionen
enthalten sind, kann – vorsichtig argumentiert – von einem Anteil der Logistikprozesse an den Gesamtemissionen
zwischen 15 und 20 Prozent ausgegangen werden.
LogReal.direkt
39
Der Versuch der Minimierung ist daher
sowohl aus einzelwirtschaftlicher als
auch aus gesellschaftlicher Perspektive
erstrebenswert – einerseits. Andererseits
sind solche grünen Szenarien oftmals
wenig spektakulär, geschweige denn neu.
Ihrem Charakter nach können folgende
Handlungskategorien unterschieden
werden:
Handlungskategorie I – Transportoptimierung
Die im operativen logistischen Alltag
direkt anwendbare Möglichkeit einer
nachhaltigen Logistik liegt im Heben
von Kostensenkungspotenzialen. Insbesondere über
§ eine bessere Auslastung von Transporten,
§ die Vermeidung von Leerfahrten oder
§ die Optimierung der Tourenplanung
soll grundsätzlich die Transporteffizienz
gesteigert werden.
Trotz aller unbestritten positiven Effekte
auf die CO2-Bilanz einer Gütersendung
bleibt das Besondere, das Grüne, solcher
Optimierungsversuche dennoch zweifelhaft. So ist es doch auch und gerade seit
jeher Aufgabe einer logistischen Planung, Transporte zu bündeln und Touren zu optimieren. Die unmittelbaren
Kostensenkungseffekte sind ja geradezu
ein Muss des Logistikmanagements.
Diese nun vor dem Hintergrund von
Green Logistics neu zu erfinden, zeugt
von schweren Versäumnissen in der
Vergangenheit, scheinen doch Transporte nicht ausgelastet gewesen zu sein.
Fahrertrainings hingegen, in denen effizientes Fahr- und Bremsverhalten vermittelt wird, stellen eine effiziente Methode zur Emissionsminderung dar –
insbesondere in Kombination mit ITgestützter Tourenoptimierung. So
40
LogReal.direkt
konnte der US-amerikanische Paketdienst UPS aufgrund des ampellosen
Rechtsabbiegens in den USA unter Umgehung des warteintensiven Linksabbiegens an Kreuzungen mit dieser
'Right-Turn'-Philosophie schon 2006
über 48 Millionen Zustell-Kilometer
und 12 Millionen Liter Treibstoff sparen.
Handlungskategorie II – Grüne
Intralogistik
Effizienzverbesserungen an Betriebsmitteln werden unter dem Begriff Grüne
Intralogistik subsumiert. Pragmatisch
und effektiv werden offene und verdeckte Verschwendungen im Betrieb und im
Unterhalt von Gebäuden, Maschinen,
Transport- und Flurförderfahrzeugen
oder anderen Produktionsanlagen identifiziert und abgestellt. Die Bandbreite
an Maßnahmen reicht von automatischer Lichtabschaltung und Heizung
über moderne Lüftungsanlagen und
Dämmverfahren bis hin zu Solaranlagen
auf Hallendächern.
Zudem gilt es, mittel- bis langfristig
energieeffiziente Maschinen und Anlagen mit höherem Effizienzgrad zum
Einsatz zu bringen. Für Flurförderzeuge
werden neuartigen Batteriesystemen,
hybriden Antriebstechniken sowie Wasserstoffmotoren mittelfristig große
Chancen in der Praxistauglichkeit bescheinigt.
Streng genommen sind jedoch dies alles
stehende Aufgaben jedes Managements,
das alleinige Nachhaltigkeitsargument
wirkt also konstruiert.
Handlungskategorie III –
Netzgestaltung
Der anspruchsvollste Teil von Maßnahmen betrifft die Neuordnung eines logistischen Netzwerkes. Eine solche Re-Konfiguration bedeutet konkret, Lager-,
Produktions- und Lieferantenstandorte
und deren Vernetzung auf den Prüfstand
zu stellen. Ob sich beispielsweise die
Einrichtung dezentraler bestandsführender Punkte im Raum, nahe am
Kunden und damit dem Zentralisierungstrend der vergangenen zwei
Jahrzehnte entgegengesetzt, in Zukunft
rechnen wird, kann nicht allgemein,
sondern nur projektindividuell beantwortet werden.
Grundsätzlich könnten mittels Ganzladungen über dann längere Strecken
die Emissionen (und damit Stückkosten) je transportierter Einheit sinken.
Dem gegenüber fällt dann jedoch –
aufgrund einer höheren Lagerzahl –
unter Umständen ein höherer Flächenverbrauch und ein Mehr an Betriebsmitteln, beispielsweise Stapler oder ITSysteme, ins Gewicht.
Auch der Einsatz intermodaler Transporte muss jeweils für den Einzelfall
gerechnet werden. Steht Standorten mit
unmittelbarer Wasseranbindung oftmals der zwar langsame, aber sichere
und emissionsärmere Transport auf
dem Wasserweg offen, werden Unternehmen mit weitem Vorlauf zum Wasser den dort fälligen Umschlag kritisch
einem Direktverkehr via Straße gegenüberstellen. Jedoch: Im Binnenschiff
und in der von vielen Externen geforderten Verlagerung auf die Schiene
sehen beachtliche 68 Prozent der
Befragten einer repräsentativen BMEStudie keine Zukunft – schon allein aus
Mangel an Gleisanschlüssen.
Prof. Dr. Michael Schröder
(42, Dipl.-Kfm.) lehrt an der Dualen
Hochschule Baden-Württemberg
Mannheim Transport, Verkehr, Logistik
sowie an der Hochschule Ludwigshafen
am Rhein im MBA-Fernstudiengang
„Logistik – Management & Consulting“.
Nach dem Abitur Stammhauslehre bei
Siemens, danach Studium und Promotion an der Universität Mannheim. Fünf
Jahre Berater im mittelständischen
Beratungshaus TIM CONSULT,
Mannheim, im Bereich Business
Logistics. Prof. Schröder ist zudem Leiter
Geschäftsstelle Mannheim im LogistikNetzwerk Baden-Württemberg (LogBW)
sowie Regionalgruppensprecher
Rhein/Neckar der Bundesvereinigung
Logistik (BVL).
LogReal.direkt
41
Internationale
Vertriebsgesellschaft für
Präzisionswerkzeuge
setzt auf die mobile
Lösung dashface:
Informationen
immer und überall sofort verfügbar
R
und 200 Mitarbeiter im Innenund Außendienst von WNT können weltweit von unterwegs
schnell und bequem auf alle kundenrelevanten Informationen zugreifen. Die
internationale Vertriebsgesellschaft für
Präzisionswerkzeuge für die Zerspanungsbranche hat dafür die mobile Lösung „dashface“ des IT- und Softwareunternehmens audius eingeführt und
an das vorhandene SAP-System angebunden.
Das WNT-Sortiment umfasst mehr als
45.000 Artikel. „Die kompetente Beratung unserer Vertriebsmitarbeiter ist
einer der Schlüssel zu unserem Erfolg“,
erläutert Manfred Müller, Vertriebsleiter
bei WNT in Deutschland. „Mit dashface
können sie vom Tablet PC oder Smartphone direkt vor Ort auf alle kundenrelevanten Unternehmensdaten zugreifen
und optimal arbeiten – und das auch
im Offline Betrieb.
WNT hat sich für dashface entschieden,
weil diese mobile Lösung sich problemlos an das unternehmenseigene SAPSystem anbinden und leicht anpassen
lässt, betont Benjamin Geble, IT-Verantwortlicher bei WNT. Ein weiterer
Vorteil lag in der kurzen Einführungsphase, welche für ganz Europa nur drei
Monate lang dauerte, inklusive der zweimonatigen Testphase. Wie Geble ergänzt, bietet dashface Investitionssicherheit, weil es hardwareunabhängig und
leicht an verschiedene Backend Systeme
anzuschließen ist. dashface arbeitet nicht
42
LogReal.direkt
nur mit dem Betriebssystem Apple iOS,
sondern deckt auch Android, Windows 8,
HTML sowie kommende Gerätegenerationen ab.
Der Anwender sieht auf seinem Tablet
PC oder Smartphone nur die Unternehmensdaten, die er auch wirklich benötigt. dashface integriert dabei auch nahtlos Kalender-, Telefon-, E-Mail- und Navigationstools.
Benjamin Geble ergänzt: „Auch für unsere IT-Abteilung ist dashface hoch
flexibel. Der Configuration Manager
ermöglicht es, ohne Programmieraufwand und ohne ein eigens dafür aufgesetztes Software-Projekt, die Nutzung
auf allen Endgeräten zentral zu verwalten
und bei Bedarf schnell an neue Anforderungen per Mausklick anzupassen. Dabei ist eine neue Konfiguration ohne
Änderungen sofort auf allen mobilen
Endgeräten verfügbar“. WNT entstehen
dadurch auch nur geringe Betriebskosten, da sämtliche Aufwände intern abgewickelt werden können.
WNT ist mit elf Vertriebsgesellschaften
in 17 Ländern weltweit tätig und hat seinen Hauptsitz in Kempten. Das Unternehmen gehört zum Hartmetallexperten
CERATIZIT, einem Pionier und Global
Player für anspruchsvolle Hartstofflösungen. In ausgewählten Industriebereichen
ist die in mehr als 50 Ländern international aufgestellte CERATIZIT-Gruppe
Weltmarktführer für Hartstoffprodukte
für Verschleißschutz und Zerspanung.
Die Gruppe mit Sitz in Mamer (Luxemburg) beschäftigt weltweit mehr als 5.900
Mitarbeiter und verfügt über mehr als
600 Patente.
Die audius GmbH, gegründet 1991, zählt
zu den führenden IT- und Softwareunternehmen in Deutschland und hat
über 20 Jahre Erfahrung mit mobilen
Projekten. Mit langjähriger technologischer Erfahrung und der Kompetenz
von mehr als 250 Mitarbeitern bietet
audius umfassende IT-Services und
flexible Anwendungen für unterschiedliche Branchen und Bereiche. Für die
Kundenorientierung sowie die Services
und Projekte hat audius bereits mehrere
Preise erhalten. Unternehmenssitz ist in
Weinstadt bei Stuttgart.
Just around the clock:
Permanente Messung
der Kundenzufriedenheit
zeigt Optimierungspotenziale auf
W
ie bewerten unsere Kunden
die Produkte, Leistungen und
Services unseres Unternehmens? Wie loyal sind sie uns gegenüber?
Werben sie gar für uns? Das sind Fragen,
die sich jeder Unternehmer, Vertriebs-,
Produkt-, Service- und Marketingverantwortliche stellt. Die Antworten werden traditionell in mehr oder weniger
aufwändigen Kundenzufriedenheitsbefragungen und -analysen ermittelt. Es
geht jedoch einfacher, effizienter und
auch preiswerter: Mit dem webbasierten
Kundenkontakt Monitor, einer vollständig digitalen Lösung zur permanenten
Rudi Kuiper, Kundenkontakt Monitor
Langjährige Führungserfahrung in
mittelständischen Unternehmungen
weltweit tätiger Dienstleistungskonzerne. Neuaufbau, Reorganisation und
strukturelle Entwicklung von Gesellschaften im Post-, Express- und
Speditionswesen unter permanenter
Optimierung der Kundenzufriedenheit.
[email protected]
www.kundenkontaktmonitor.de
44
LogReal.direkt
Messung der Kundenzufriedenheit, ohne
die Notwendigkeit vorab eingeholter
Datenschutzerklärungen (Opt-in).
„Der Kundenkontakt Monitor ist ein
innovatives Konzept, mit dem die Kundenzufriedenheit an jedem gewünschten
Kontaktpunkt ermittelt und gemessen
werden kann“, erklärt Rudi Kuiper, der
den Kundenkontakt Monitor in Deutschland vermarktet. Es ist egal, wie der Kunde mit einem Unternehmen in Kontakt
tritt. „Ob per Telefon, E-Mail, Homepage, Social Media oder sogar QR-Code:
Der Kundenkontakt Monitor kann in
alle Kontaktvorgänge eingebunden werden, was in den Niederlanden bereits
seit 2 Jahren sehr erfolgreich funktioniert“, erklärt Rudi Kuiper.
Der Kundenkontakt Monitor ist ein Online-Dashboard, das Einblick ermöglicht
in den Grad der Kundenzufriedenheit.
Bei jedem Kontakt hat der Kunde die
Möglichkeit, eine Bewertung abzugeben.
Diese läuft nach einem vorab definierten,
nicht allzu zeitintensiven Prozess ab.
Sobald die Befragung abgeschlossen ist,
fließen die Ergebnisse in das Dashboard
ein - und zwar in Echtzeit. Dort wird
permanent visualisiert, wie zufrieden
die Kunden sind, was die Kunden über
das Unternehmen sowie dessen Leistungen und Produkte denken. „Die Daten
sind nicht manipulierbar, geben also ein
unverfälschtes Bild wieder“, so Rudi Kuiper. „Und sie bilden die Grundlage für
sofortige Reaktionen, wodurch fehlerhafte Prozesse schneller identifiziert und
umgestellt werden.“
Ausgewertet werden die Daten nach den
unterschiedlichen Kontaktarten. Sind
wir serviceorientiert, wenn Kunden uns
anrufen? Oder uns eine E-Mail-Anfrage
senden? Was funktioniert gut, wo muss
nachgebessert werden, wo ist dringender
Handlungsbedarf? Die einzelnen „Tachometer“ (siehe Abbildung) geben darüber
detailliert Auskunft. Der Gesamtüberblick kann in Form des sogenannten
Customer Effort Score (CES) oder als
Net Promotor Score (NPS) wiedergegeben werden. Der NPS zeigt zum Beispiel
auf, welcher Prozentsatz der Kunden
das Unternehmen anderen potenziellen
Kunden empfiehlt.
„Das sind Informationen, für die man
bislang sehr viel Geld in die Hand nehmen musste“, so Rudi Kuiper. „Und
wenn sie endlich vorlagen und in Maßnahmen überführt werden sollten,
waren sie oft schon veraltet.“ Mit dem
Kundenkontakt Monitor erhält das Unternehmen eine permanente Transparenz der Kundenbewertung und somit
viele Verbesserungspotentiale durch die
frühzeitige Erkennung von Problembereichen. Am Ende steht: Eine verbesserte
Kundentreue, ein optimierter Umsatz
und reduzierte Kosten.
Weitere Vorteile sieht Rudi Kuiper in
der Tatsache, dass dieses Tool 24 Stunden
lang, 365 Tage im Jahr die Zufriedenheit
misst und somit auch ein direktes Instrument des Qualitäts-Managements
ist. „Außerdem ist der Kundenkontakt
Monitor eine branchenunabhängige
und preiswerte Lösung nicht nur für
Großkunden sondern auch für kleine
Betriebe. Das Pricing beruht auf einem
einfachen Abonnement-System.”
Neues Leben in alten Hallen:
momox GmbH expandiert
an ehemaligem Quelle-Standort
O
liver Dahms ist der geborene
Vollblutlogistiker. Seine gesamte
berufliche Laufbahn verlief konsequent entlang der Logistik auf allen Hierarchieebenen. Dabei gehörten sowohl die
Planung und Umsetzung von Restrukturierungsmaßnahmen als auch die Gestaltung der Logistik zur Realisierung von
Wachstumsstrategien zu seinen Schwerpunkten. Erfahrungen konnte er ebenfalls
als freiberuflicher Unternehmensberater
und Interim-Manager sammeln. Bei Mannesmann, Amazon, Escada AG, T-Mobile,
Telekom und Tchibo trug er maßgeblich
zur Gestaltung und Optimierung logistischer Prozesse und der erfoglreichen
Unternehmensentwicklung bei. Seit 2010
verantwortet der Dipolm-Ingenieur als
Geschäftsführer der momox GmbH den
Bereich Operations und Logistik. Mit
Einsatz seines logistischen Know-Hows
baute er zwei Logistikzentren für den Onlinehändler auf (Neuenhagen bei Berlin
und Leipzig).
Die momox GmbH startete als EinmannUnternehmung und ist heute der führende Online-Ankauf-Service für gebrauchte
Bücher, CDs, DVDs, Konsolenspiele, Handys und Tablet-PCs. Der Onlinehändler
ist seit 2011 auch in Großbritannien,
Frankreich und Österreich aktiv. Unter
momox.de können Artikel einfach zu
einem Festpreis versandkostenfrei verkauft werden. Über verschiedene Plattformen und dem eigenen Online-Shop
medimops.de, vertreibt momox qualitätsgeprüfte Gebrauchtware und prägt den
Begriff Re-Commerce. Die Unternehmung schreibt seit ihrer Gründung schwarze Zahlen und verzeichnet hohe Wachstumsraten in den Bereichen Umsatz, Lager
und Mitarbeiter. Um dieses Wachstum
abbilden zu können, entstand 2011 ein
46
LogReal.direkt
momox-Geschäftsführer: Oliver Dahms verantwortet die Bereiche Operations und Logistik
weiteres Logistikzentrum in Leipzig. „Ein
effizientes Logistiksystem ist der Schlüssel
zum nachhaltigen Erfolg unseres Unternehmens“, weiß Oliver Dahms. „Das haben wir erkannt. Deswegen übernahmen
wir zu gegebener Stunde Lagerhallen des
ehemaligen Quelle-Konzerns in Leipzig.“
Um schnelles und stetiges Wachstum
abbilden zu können, benötigte momox
schnell neue Flächen und Lagermöglichkeiten. Oliver Dahms: „Unsere Absicht
war es, uns langfristig an den Standort
zu binden und der Logistikpark im
nördlichen Leipzig war dafür ideal. Die
Phoenix aus der Asche: Das momox-Lager in Leipzig
Gebrauchtware für die Geschäftsidee
„Re-Commerce“: Das momox-Medienlager
Flächen des ehemaligen Quelle-Versandzentrums wurden kleinteilig vermarktet,
momox setzte als erster Mieter vor Ort
den Trend. Wir konnten die Hallen inklusive vollständigem Lagerinventar sofort
übernehmen und zeitnah unsere Geschäftsprozesse beginnen. So konnten wir von
der hohen Qualität der verbauten Infrastruktur, wie Regalanlagen, Fördertechnik,
Kommissioniertechnik, etc. profitieren.“
Ein weiterer wichtiger Aspekt war, dass
die angemieteten Flächen im Logistikpark
ohne Komplikationen und parallel zum
Wachstum des Unternehmens erweitert
werden konnten. Mitte November 2011
mietete momox 10.800 Quadratmeter
Nutzfläche an, Mitte 2012 kamen weitere
30.000 dazu. Heute sind es schon über
60.000 Quadratmeter.
Jobmotor der Leipziger Region entwickelt. Heute sind viele Flächen des
insgesamt 338.000 Quadratmeter großen Grundstücks vermietet. „Neben
unserem Unternehmen haben sich die
Spedition Schenker, Shopping.de, TIAutomotive und die Logistikfirma
Rudolph dort angesiedelt“, so Oliver
Dahms. Auch die ehemaligen Gleisanlagen des damaligen größten Versandzentrums Europas wurden von der
Bahntochter DB International Services
zur Containerabfertigung wieder in
Betrieb genommen. Kein Wunder, denn
es sind nicht nur die unschlagbaren
Quadratmeterpreise, die immer mehr
Unternehmen nach Leipzig ziehen, sondern auch die Modernisierungsmaßnahmen der Stadt.
In Zukunft könnten es noch mehr werden.
Das ehemalige leerstehende Areal hat sich
zu einem begehrten Logistikobjekt und
Inzwischen hat sich Leipzig zu einer der
boomenden Wirtschaftsstandorte Deutschlands entwickelt. Der nahgelegene DHL-
Wir kaufen
Ihre gebrauchten
Bücher
CDs, DVDs,
Handys und
Games
direkt online
Hub, die Autobahn A 14, die unweit
entfernten Bahnverbindungen sowie
der Flughafen mit zweitgrößtem
Umschlagplatz in Deutschland und die
Grenznähe sind maßgebliche Faktoren,
welche für die Attraktivität des Logistiksektors Leipzig sprechen. „Außerdem
erwiesen sich die regionalen politischen
Kräfte als äußerst kooperativ, welches
die wirtschaftliche Zusammenarbeit
umso positiver gestaltet. Wir haben das
Potential erkannt und freuen uns auf
einen weiteren Ausbau unseres Geschäfts.
Wir haben vor, weiterhin in den Standort zu investieren, zu wachsen und unser
gesamtes Europageschäft von dort aus
abzuwickeln. Das ist erst der Anfang,
denn wir möchten weiterwachsen und
uns langfristig an den Standort binden.
Deswegen sind wir auch daran interessiert, die Anzahl unserer Arbeitnehmer
vor Ort zu erhöhen. Wir bieten engagierten Mitarbeitern eine gute Arbeitsatmosphäre in einem jungen, aufstrebenden Unternehmen mit Zukunftsperspektive.“
„Ich bin froh“, ergänzt Oliver Dahms
„dass wir diese Immobilie gefunden
haben. Das war ein absoluter Glücksfall.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass
auch die zur Zeit vakante ehemalige
Quelle-Immobilie in Linz einen glücklichen Nutzer finden wird. Diese ist mit
32.000 Quadratmetern Nutzfläche zwar
kleiner, befindet sich aber ebenfalls in
einem sehr guten Zustand.“ Einige Anlagen waren dort nur eine sehr kurze
Zeit in Betrieb, weiß Oliver Dahms zu
berichten, der den Standort selbst begutachtet hat.
LogReal.direkt
47
Aussteller auf Expo Real 2013:
Meir Logistik-Immobilien auf
Expansionskurs
D
eutschland gerät zunehmend in
den Fokus des österreichischen
Immobilienentwicklers Meir
Logistik Immobilien (Wels). Die seit
einigen Jahren in Wallersdorf (Landkreis
Dingolfing) für Aktivitäten sorgende
Dependance hat Potenziale und Projekte
auf dem deutschen Markt identifiziert.
Auch der Nachbar Schweiz soll schon bald
kein weißer Fleck mehr sein auf der Landkarte der Meir-Aktivitäten.
Das heimische Geschäft konzentriert sich
derzeit auf Standorte in Oberösterreich,
in der Steiermark und in Wien. In Linz
wird eine ehemalige Quelle-Logistikimmobilie vermarktet, in Wien ist die
Meir Firmengruppe Eigentümer eines
fünf Hektar großen Gewerbe- und Industriegebiets im Süden der Stadt. „Hier gibt
es sofort verfügbare Hallen und Bürogebäude mit einer Nutzfläche von über
26.000 m2, so Alois Meir junior. „Es handelt sich um eine der wenigen verfügbaren
Flächen in dieser Größenordnung in Wien
– noch dazu mit bester Anbindung an
Straße und U-Bahn“.
Einen wesentlichen Schub in der Geschäftsentwicklung brachte dem Unternehmen
die Teilnahme am Gemeinschaftsstand
LogRealCampus auf der „transport logistic“ in München. Dort hat Alois Meir junior auch an dem viel beachteten Forum
Erfolgreiches Messeteam: Alois Meir senior und junior.
„Dienstleistungszentrum Logistikimmobilie“ teilgenommen. Auf dem hochkarätig besetzten Podium unter der Leitung
von Professor Dr. Thomas Mühlencoert
(FH Remagen RheinAhrCampus) tauschten sich neben Alois Meir u.a. Andreas
Fleischer (Regional Director Germany,
Goodman, Düsseldorf), Francisco J. Bähr
(Geschäftsführender Gesellschafter nextparx GmbH, Dreieich) und Rainer Koepke
(Leiter Industrie Immobilien Deutschland, Jones Lang LaSalle, Frankfurt/Main)
darüber aus, wie Logistikdienstleister
technischen Fortschritt als Marktchance
nutzen können.
Als nächste Messe hat Alois Meir junior
die EXPO REAL im Visier. Auch dort wird
er erneut Aussteller auf dem LogRealCampus (Halle C2) sein. „Wir freuen uns über
die unmittelbare Nachbarschaft zu Unternehmen wie Goodman, Verdion, bgm,
Max Bögl und Fraunhofer SCS, die
ebenfalls Campus-Aussteller sein werden“, erklärt Alois Meir. „Die EXPO REAL
2013 könnte für uns der Startschuss einer
intensiven Entwicklung von Projekten im
Bereich Logistikimmobilien werden – egal
ob in Österreich, Deutschland oder der
Schweiz.“
Hochkarätig besetzt:
Das Forum
„Dienstleistungszentrum
Logistikimmobilie“
auf der transport logistic
48
LogReal.direkt
M EIR L OGISTIC C ENTER L INZ
High-Tech-Center zu vermieten.
Setzen Sie auf Qualität im Herzen Europas.
Sie suchen ein Logistikzentrum im Herzen
Europas, das perfekt als logistische
Drehscheibe für Ihr Business mit Ostund Südosteuropa geeignet ist?
Dann setzen Sie auf Österreich.
Und das Meir Logistic Center in Linz
an der Donau. Ausgestattet mit
modernster Technik und hervorragender
multimodaler Verkehrsanbindung!
Zu vermieten:
Automatisches Hochregallager
für 13.000 Palettenstellplätze, 30 m hoch
Fachbodenlager 28 m hoch und
ca. 31.920 m2 Nutzfläche
1.000 m2 Bürofläche
Multimodale Verkehrsanbindung:
Autobahnanschluss 1,5 km entfernt
eigener Gleisanschluss
direkt am Hafen Linz
Flughafen Linz-Hörsching in 17 km Entfernung
Vermarktung
provisionsfrei
durch:
München
Linz
Wien
Salzburg
LogReal.
DieLogistik
Immobilie
Ihr RealEstate CompetenceCenter
Mobil: 0151 6110 8888 · [email protected]
Meir Logistik Center GmbH
Pollheimerstraße 15
4600 Wels /Austria
Telefon +43 7242 46620
[email protected]
Detailierte
Informationen zum
Objekt finden Sie auf:
www.mlc-linz.at
Die Schweiz als Logistikstandort:
Hohe Leistung auf engem Raum
Von Uwe Veres-Homm
D
ie Schweiz nimmt durch ihre
geografische Lage im Alpenraum
zwischen den bevölkerungsreichen und wirtschaftsstarken Ländern
Italien, Frankreich und Deutschland eine
besondere Stellung ein. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von zuletzt 62 Tsd. €
pro Kopf und 8 Mio. Einwohnern gehört
sie zu den leistungsfähigsten Volkswirtschaften in Europa. Aufgrund des stark
ausgeprägten Dienstleistungssektors ist
der Anteil an Verladern von physischen
Gütern zwar etwas geringer als in den
Anrainerstaaten, dennoch gehören die
chemische Industrie, der Maschinenbau,
die Herstellung von elektronischen Geräten und Feinmechanik sowie die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie zu
den verlässlichen Nachfragern nach logistischen Dienstleistungen.
Aufgrund der topografischen Gegebenheiten sind große, zusammenhängende
und ebene Grundstücke in großen Teilen
der Schweiz sehr rar, was sich insbesondere auch auf die Flächenpreise auswirkt.
Mit ihrem vergleichsweise unvorteilhaften Verhältnis von Grundstücks- zu Gebäudefläche sind gerade Logistikansiedlungen von diesem Umstand besonders
betroffen. So liegt die Durchschnitts-
größe einer Schweizer Logistikimmobilie
auch nur bei 8.500 m2, während dieser
Wert in Österreich mit gut 11.000 m2
und in Deutschland mit 16.000 m2 deutlich größer ausfällt.
Eine weitere Besonderheit liegt in dem
außergewöhnlich hohen Transportanteil
der Schiene. Diese übernimmt rund 39%
des landseitigen Verkehrs einen mehr als
doppelt so hohen Anteil ein, als im europäischen Durchschnitt. Um neben Massengütern auch containerisierte Waren
effektiv transportieren zu können, ist die
Dichte an Containerterminals für den
Kombinierten Verkehr in der Schweiz
außergewöhnlich hoch. Deren direktes
Umfeld ist auch für Logistikansiedlungen
besonders attraktiv.
Uwe Veres-Homm ist Leiter des Geschäftsfelds
Markt bei der Fraunhofer SCS. Er ist maßgeblich
an der Studienreihe „Logistikimmobilien – Markt
und Standorte“ beteiligt und hat zahlreiche
Projekte zur Analyse und Entwicklung von Logistikregionen und -immobilien geleitet.
Die Untersuchung der generellen Rahmenbedingungen für Logistikimmobilien
(Infrastruktur, Kosten, Flächenangebot,
Nachfragepotential, u.a.) in den einzelnen
Kantonen sowie der bereits existierenden
Konzentration an Logistikansiedlungen
zeigt einen deutlichen Schwerpunkt im
Norden der Schweiz. Gerade Basel
fungiert aufgrund seiner Rheinanbindung
als Gateway nach Deutschland und zu
den ARA-Häfen, während Zürich durch
den lokalen Ballungsraum ein sehr
attraktives Gebiet für die Distribution von
Konsumgütern aller Art darstellt. Auch
um Genf existieren einige Gebiete erhöhter
Logistikintensität zur Ballungsraumversorgung, während die Containerterminals im Tessin als Tor nach Italien fungieren. Die Zentralschweiz bleibt aufgrund
der Topographie ein (abgesehen von kleinsten Lagerobjekten) nahezu logistikimmobilienfreies Gebiet.
Unternehmensprofil
Die Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain
Services SCS untersucht seit 20 Jahren die
komplexen Zusammenhänge von logistischen
Netzwerken, deren Märkte, Prozesse und
Dienstleistungen. Durch zahlreiche Studien,
Fachartikel und ein breites Netzwerk im Bereich
der Logistikstandorte und -immobilien kann
auf eine breite Expertise auf diesem Gebiet
zurückgegriffen werden. Als neutrale
Forschungseinrichtung gewährleistet die
Arbeitsgruppe einen unvoreingenommenen
Blick auf alle Fragestellungen unserer Kunden
und Partner aus Industrie, Handel, Dienstleistung sowie öffentlichen Institutionen.
Logistikland Schweiz – Logistikattraktivität
und -intensität auf regionaler Ebene
50
LogReal.direkt
Quelle: Fraunhofer SCS, Logistikimmobilien –
Markt und Standorte 2011
Containerumschlag
Von Prof. Dr. Wolfgang Stölzle und Kerstin Lampe
leicht gemacht
Von Prof. Dr. Wolfgang Stölzle und Kerstin Lampe
Die Schweizer Firma Innovatrain AG
entwickelte ein neues System für
den horizontalen Umschlag von
Containern. Mit dem «ContainerMover 3000» können Transportunternehmen den Umschlag in
Eigenregie und an beliebigen Orten
durchführen.
I
n der Schweiz ertönt immer wieder
der Ruf nach einer Verlagerung der
Gütertransporte auf die Schiene, aber
die Umstellung kam bisher kaum ins
Rollen. Der Containerumschlag vom
Lastwagen auf die Bahn lohne sich nur
für lange Strecken, heißt es in der
Transportbranche. Gleichzeitig spürt
man den wachsenden Druck aus der
Gesellschaft, die von den Unternehmen
umweltschonendes Handeln verlangt.
Außerdem sind Staus ein ernst zu nehmender Zeit- und Kostenfaktor.
Der Güterzug soll darum auch für Kurzstrecken attraktiv gemacht werden. Mit
diesem Ziel vor Augen hat die Schweizer
Firma Innovatrain AG eine neue Technik für den Containerumschlag entwickelt. «Wir wollen eine Art S-Bahn
für Güter ermöglichen», sagt Geschäftsführer Pieter van den Bold von Innovatrain. Dem 2010 gegründeten Unternehmen ist es nach eigenen Angaben
Pieter van den Bold,
Geschäftsführer Innovatrain AG
LogReal.direkt
52
gelungen, ein System auf die Beine zu
stellen, mit dem die Kosten halbiert
werden können. Dies im Vergleich zum
traditionellen Umschlag, bei dem ein
Kran oder ein Reach-Stacker eingesetzt
wird. Das neue System findet seit mehr
als einem Jahr Anwendung.
Ein Umschlag nach der Methode von
Innovatrain dauert nur wenige Minuten. Zunächst wird ein Lastwagen neben
einem stillstehenden Güterzug abgestellt. Auf dem Chassis des Lkw befindet sich der «ContainerMover 3000»:
Das Gerät besteht aus zwei Balken sowie
zwei Hubkonsolen und wirkt auf Hydraulik und Pneumatik. Die zwei Balken
fahren aus dem Lastwagen und schieben
den Container zum Güterwagen – oder
holen ihn. Der Waggon wiederum ist
mit einem Adapter versehen. Hier laufen
die «Moverbalken» in zwei Führungsschienen, die mit einem Stahlrahmen
auf einem Gestell befestigt sind.
Mit dem ContainerMover 3000 ist der Horizontalumschlag so unkompliziert wie nie.
Man habe sich bei der Entwicklung von
der Wirkung einer Schublade inspirieren
lassen, erzählt Van den Bold. Statt den
Umweg durch die Luft zu machen, rollen
die Container auf horizontaler Ebene.
Versuche mit dem Horizontalumschlag
habe es in der Schweiz in der Vergangenheit zwar schon gegeben. Dabei seien
aber speziell angefertigte Container
Firma Neuweiler AG die Bauteile für den
ContainerMover produziert. Die Wagenadapter werden in Tschechien hergestellt.
Der Lkw-Fahrer steuert den
Containerumschlag über eine Konsole.
Die ContainerStation erleichtert das
Handling von Wechselbehältern.
verwendet worden, was Anwender dazu
gezwungen hätte, den ganzen Containerpark auszuwechseln. Der Umschlag mit
dem ContainerMover dagegen eignet
sich für Standardmaterial wie die C745/
C782 Wechselbehälter und den 20 Fuß
ISO-Container, die international verwendet werden.
tainerMover, der etwa zehn Umschläge
am Tag ausführt, würden sich die Kosten
pro Umschlag auf rund 18 Franken (15
Euro) belaufen, rechnet Van den Bold
vor. An einem KV-Terminal hingegen
müsse man in der Schweiz für einen
Umschlag mit 35 bis 40 Franken (29 bis
33 Euro) rechnen.
Im Einsatz beim Großhändler
Die ContainerMover sind seit Anfang
2012 im Einsatz bei railCare AG, einer
Tochter der Schweizer Coop-Gruppe.
Der Großhändler setzt auf die Bahn, weil
er bis 2023 CO2-neutral operieren will.
railCare verfügt momentan über etwa
20 ContainerMover und fünf eigene
Züge mit insgesamt 150 Wagenadaptern.
Neu startete in Genf ein Projekt der CityLogistik, bei dem der Horizontalumschlag mitten in der Stadt stattfindet.
Sechs Mover-Lkws, die zudem mit einer
Hebebühne ausgerüstet sind, sorgen hier
für die Verteilung an regionale CoopFilialen.
Der ContainerMover macht den Umschlag wesentlich leichter: Der Fahrer
holt mit seinem «Mover-Lkw» einen
Container selbständig vom Güterzug
und bringt ihn anschließend zum Kunden – oder umgekehrt. «Für den Umschlag braucht es lediglich ein Freiladeoder ein Anschlussgleis», sagt van den
Bold. Man könne sich somit die Fahrt
zu einem Kranterminal und damit allfällige Wartezeiten ersparen. Zudem ist
kein zusätzliches Personal nötig, weil
der Lkw-Fahrer den Umschlag mit einer Fernsteuerkonsole durchführt.
Klar müssen Kunden zunächst investieren, so Van den Bold – Kostenkalkulationen erstellt er gern auf Anfrage. Aber
demgegenüber gewinnt man an Flexibilität und spart Kosten ein. Mit einem Con-
Stützen statt Wechselbehälterbeine
Innovatrain, das sich als Kompetenzzentrum für Bahnlogistik versteht, arbeitet intensiv mit Schweizer Firmen aus
Engineering und Maschinenbau zusammen. Die Werkstätten stehen im Emmental und am Bodensee, wo etwa die
fixiert werden und auf denen Stützen für
den Container montiert sind. Die Stützen
ersetzen die schweren Wechselbehälterbeine, auf die nun verzichtet werden
kann. Das Bedürfnis sei entstanden, weil
man auf einem Umschlagareal mit dem
Mover-Lkw auch Container abstellen
wollte, die anschließend von «normalen»
Lastwagen für die weitere Distribution
mitgenommen werden können, erzählt
Van den Bold. Das Abholen von Wechselbehältern, die normalerweise auf ihren
ausklappbaren Beinen abgestellt werden,
sei unter Lkw-Fahrern als heikles Unterfangen bekannt: Der Fahrer muss vorsichtig seinen Wagen rückwärts unter die
Beine manövrieren, was viel Fingerspitzengefühl verlangt. Die Führungsröhren
der ContainerStation dagegen erleichtern
die Orientierung, wenn ein Gefährt rückwärts unter einen aufgestellten Container
manövriert werden muss. Lkw-Fahrer
zeigen sich von der ContainerStation begeistert, so Van den Bold. Weitere Anwendungsmöglichkeiten gebe es bei Laderampen, wo ebenfalls Container abgeladen
werden. Mit der ContainerStation kann
man nun erstmals auch Seecontainer, die
keine ausklappbaren Beine haben, auf
Chassis-Höhe abstellen.
Pieter van den Bold (1961) ist
Transportökonom. Der Niederländer
wohnt seit 1995 in Basel. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern.
Nach verschiedenen beruflichen
Stationen im Güterbahn- und Logistikbereich gründete er 2010 zusammen mit Partnern das Unternehmen
Innovatrain AG mit Sitz in Basel.
Innovatrain hat mit dem «ContainerMover 3000» eine Nomination
für den Swiss Logistics Award 2012
Aus dem Entwicklungsprozess für den
ContainerMover 3000 ging ein weiteres
Produkt hervor: die sogenannte ContainerStation. Das Gerät besteht aus zwei
Führungsrohren, die auf dem Boden
erhalten und war kürzlich an der
transport logistic-Messe in München
präsent. www.innovatrain.ch
LogReal.direkt
53
Vernetzung (r)evolutioniert Kommunikation:
Die Auftragskommunikationsmaschine
„catkin“
W
enn Geert-Jan Gorter über den
Logistiksektor nachdenkt,
dann fallen ihm einige schwerwiegende Defizite ein. „Ob Spedition,
Bahnunternehmen, Express- oder Paketdienst: Überall herrscht eine viel zu geringe
Transparenz über den Status eines konkreten Auftrags.“ Auch eine Übersicht über
alle derzeitigen Aufträge, ganz gleich ob
die Arbeit schon begonnen hat oder die
Abwicklung noch in der Zukunft liegt,
steht meist nicht zur Verfügung. Ebenso
sind aktuelle Ort- und Zeitangaben bezüglich der sich in Bearbeitung befindenden
Transportaufträge häufig Mangelware.
„Mangelnde Kenntnisse über den Auftragsstatus“, so Geert-Jan Gorter, „kosten viel
Zeit und Geld.“
Im Jahr 2004 gründete der Softwareentwickler als Reaktion auf die ersten privaten
Güterbahnen das Unternehmen proLOGiT (Dortmund). „Wir haben die Planungsbedürfnisse der Privatbahnen erkannt und
mit Hilfe unserer Software „LocoPlan“ gelöst“, erinnert sich der Niederländer. „Vorrangig ging es um die Optimierung vorhandener Ressourcen – Züge, Waggons,
Personal – bei sich ständig verändernder
Planung“, so Gorter. Aufbauend auf der
Erfahrung zahlreicher Projekte und Lösungen, die proLOGiT im Auftrag von Transport- und Bahnunternehmen entwickelte,
sowie vieler Gespräche in der Branche,
entstand ein weiteres Produkt, von dessen
Marktreife Geert-Jan Gorter im Frühjahr
2013 überzeugt war. Gemeinsam mit
seinem Geschäftsfreund Christian Krüger,
der seine Erfahrungen aus diversen
leitenden Funktionen in Logistikunternehmen und aus seiner eigenen Unternehmensberatung in das gemeinsame
Unternehmen einbringt, gründete er die
catkin GmbH und brachte „catkin“ auf
den Markt.
Informationskette sorgt“, erklärt Gorter
das Grundprinzip.
Catkin, ist eine strukturierte Auftragskommunikationsmaschine. Geert-Jan Gorter:
„Transparenz in einem komplexen System
bedeutet die Beantwortung zweier Fragen:
Was soll? Was ist?“ Um diese Fragen beantworten zu können, vernetzt catkin Auftraggeber und Auftragnehmer, indem es eine
sequentielle und hierarchische Übersicht
über die gesamte Dienstleistungskette herstellt. Dabei werden in catkin je nach Auftragstyp und -erfordernis Auftragsstrukturen verwendet. In catkin können „Threads“,
also Kommunikationspfade zwischen den
Beteiligten erstellt werden, die direkt dem
jeweiligen Auftrag zugeordnet werden. In
diese Threads können Fotos und andere
Informationen aufgenommen werden.
Wichtig: Mit Hilfe einer App wird catkin
auch mobil einsetzbar, denn „am Ende
jeder Dienstleistung steht ein mobiler
Mensch – Fahrer, Lokführer, Waggonmeister –, der auf seinem Smartphone alle
relevanten Daten erhält, rückmelden kann
und somit für eine einfache geschlossene
catkin funktioniert in realtime und ohne
Kommunikationsbarrieren. „Die Verwaltung von Arbeitszeitkonten, aber auch
Rechnungsprüfungsprozesse sind bereits
integriert, was zu weiteren Effizienzgewinnen beiträgt.“ Darüber hinaus leistet catkin
ein transparentes und strukturiertes Lieferantenmanagement. „Es fungiert als ein
Schnittstellenautomat zur standardisierten
Auftragserteilung und -verfolgung und
kann in Unternehmenssoftware integriert
werden. So wurde beispielsweise die Lokund Personalplanungssoftware „LocoPlan“
bereits an catkin angeschlossen. Aber auch
ohne eigene Systeme ist die catkin-Plattform für neue Unternehmenskunden per
Internet und Smartphone-App innerhalb
weniger Tage einsatzbereit. catkin ist somit
die beste und einfachste Lösung für die
unternehmensübergreifende und kooperative Dienstleistungsproduktion“, sind
die beiden Gründer überzeugt. Das bestätigen zahlreiche Anfragen aus der Branche
und Erfahrungen aus ersten Projekten.
Geert-Jan Gorter
LogReal.direkt
54
Management Diagnostik:
„Feedback ist Frühstück für Champions“
F
ehlbesetzungen auf der obersten
Managementebene sind teuer. Zur
Risikominimierung werden deshalb komplexe Diagnostikverfahren angewendet, die aus den Bewerbern den
Besten oder die Beste herausfiltern sollen. Ein Interview mit dem Management
Diagnostiker Christoph Aldering.
? Für manche Bewerber auf Führungspositionen, die zu einem Management
Audit eingeladen werden, ist dies eine
lästige Pflichtübung. Denn wer in diesem
komplexen, mehrstufigen Auswahlverfahren patzt, hat keine Chance. Deshalb
neigen die Kandidaten dazu, exakt das
Verhalten zu produzieren, das von ihnen
erwartet wird. Wie aussagefähig ist ein
Assessment vor diesem Hintergrund?
Christoph Aldering: Dass Bewerber die
Kompetenzen, die in exponierten Führungsfunktionen erfolgsentscheidend
sind, zeigen, limitiert den Nutzen eines
solchen Verfahrens nicht. Vielmehr ist
es sogar sehr zu begrüßen, wenn sie in
Kenntnis der konkreten Anforderungen
die Chance bekommen, ihre diesbezüglichen Kompetenzen unter Beweis zu
stellen. Es ist dann die Aufgabe des Managementdiagnostikers, durch ein handwerklich sauberes Verfahren die jeweilige
Kompetenzausprägung bzw. das Level,
auf dem sich der Bewerber souverän
und mit relativer Leichtigkeit bewegen
kann, herauszuarbeiten.
? Mit einem Management Audit ist immer ein Aufwand von mehreren tausend
Euro verbunden. Wie lässt sich diese
Investition begründen?
Christoph Aldering: Das Bemühen darum, im Sinne eines professionellen HRRisikomanagements die Wahrscheinlichkeit von Fehlentscheidungen zu verringern, kommt ja nicht zuletzt auch dem
Bewerber zugute. Und wenn man bedenkt, dass – erstens – mit einer Investition in eine neue Führungskraft schnell
Wertschöpfungsbeiträge im siebenstel-
56
LogReal.direkt
ligen Bereich verbunden sind, dass –
zweitens – je nach zugrunde gelegter
Statistik jede vierte Personalentscheidung eine im Nachhinein sich als fehlerhaft Herausstellende ist und – drittens
– mit einem sauber aufgesetzten und
durchgeführten Management-Audit die
Wahrscheinlichkeit zukünftigen Scheiterns signifikant reduziert werden kann,
dann rechnet sich der Aufwand, der mit
einem solchen Verfahren verbunden ist,
deutlich schneller als bei vielen anderen
Investitionen.
? Welche Erfahrung machen Sie mit Absolventen, die mit den reformierten Bildungsabschlüssen Bachelor oder Master
die Universitäten verlassen? Ihnen eilt
der zweifelhafte Ruf voraus, vor lauter
Zielstrebigkeit und Nützlichkeitsdenken
allzu stromlinienförmig und angepasst
zu sein.
Christoph Aldering: Wir haben in der
Tat mit der Anpassung an die angelsächsische Bildungswelt den Wettbewerbsvorteil unserer traditionellen Universitätsbildung verschenkt. Zwar haben wir
jetzt Abschlüsse, die international benchmarkfähig sind, aber wir haben dafür
im Gegenzug immer häufiger mit weniger reifen und lebenserfahrenen Menschen zu tun, die auf Führungspositionen drängen. Wir finden unter den Bewerbern allerdings neben den „flach“ bzw.
„spitz“ ausgebildeten Absolventen eine
Christoph Aldering ist Geschäftsführer
der aestimamus GmbH & Co KG (Düsseldorf ). Der Diplom-Psychologe war über
20 Jahre verantwortlich für den Geschäftsbereich Management Diagnostik bei
Kienbaum. Mit aestimamus bietet er im
Zusammenhang mit wesentlichen Personalentscheidungen und bei der Analyse
des Führungskräfteportfolios die Funktion
eines neutral-unabhängigen Sparringspartners und unterstützt so dabei, die
Wahrscheinlichkeit von Fehlbesetzungen
zu minimieren.
für Unternehmen sehr interessante
Gruppe mit bemerkenswert umfangreichen Erfahrungen – auch und gerade
im internationalen Kontext. Die betrachten sich übrigens im Assessment-Verfahren als Kunden und wissen, dass „feedback breakfast for champions“ ist.
? Kommen wir zu Ihren Auftraggebern.
Wie haben sich die Anforderungsprofile
an High-Level-Executives in Zeiten der
Dauerkrise verändert?
Christoph Aldering: Sozialkompetenz
wird heute breiter und differenzierter
definiert. Die Vielfalt und damit die
Komplexität dessen, was Führungskräfte
managen müssen, nehmen kontinuierlich zu. Vor diesem Hintergrund bekommen Kompetenzen im Bereich Komplexitätsmanagement, Umgang mit Diversität,
Adaptionsfähigkeit aber auch Einstellungen wie z.B. zum Thema Nachhaltigkeit eine zunehmende Bedeutung. Ganz
wesentlich sind Einstellungen, Werte
und Haltungen. Dass diese schwer veränderbaren und damit konkretes Verhalten stark beeinflussenden Charakteristika von Persönlichkeiten im Rahmen
aktueller Management Audits sehr oft
eine große Bedeutung haben, ist nicht
nur vor dem Hintergrund der mittlerweile reflektierten Gründe der letzten
Finanzkrise nachvollziehbar.
LogRealCampus und Special Real Estate-Forum:
Ausblick auf die EXPO REAL
Von Claudia Boymanns (Exhibition Director EXPO REAL / EXPO REAL ASIA)
D
ie Logistikbranche ist einer der stärksten Wirtschaftszweige. Die Aufgaben der Branche werden immer komplexer
und internationaler, zugleich steigt der Druck, die logistischen Prozesse möglichst effizient und kostensparend zu
gestalten. Eng mit der Logistikindustrie verbunden ist auch die Immobilienbranche: Projektentwickler haben sich
teilweise auf diese Immobilien spezialisiert, Investoren betrachten sie als lohnende Investitionsobjekte. Eine Brücke zwischen
Immobilienwirtschaft und Logistikbranche schlägt auch die EXPO REAL, und zwar sowohl mit einem Gemeinschaftsstand
„LogRealCampus“ für Logistik- und logistikaffine Immobilienunternehmen als auch mit einer Diskussionsreihe im SPECIAL
REAL ESTATE FORUM.
LogRealCampus - Aussteller: Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
R
FRAUNHOFER-ARBEITSGRUPPE FÜR SUPPLY CHAIN SERVICES SCS
58
LogReal.direkt
Geplantes Forum EXPO REAL
,
Dienstag, 8. Oktober 2013: »Let s talk logistics«
Forum 1: Öffentlich-rechtliche Fallstricke bei der Entwicklung von
Logistikimmobilien
Uhrzeit: 14:00-14:50 Uhr
Moderator:
Prof. Dr. Michael Schröder
Professor für Transport, Verkehr, Logistik an der DHBW Mannheim
Teilnehmer:
Dipl. Ing. Andreas Meyer
Regionalleiter Logistik Nord/Süd bei MAX BÖGL Bauunternehmung
GmbH & Co. KG
Dr. Patrick Brock
Rechtsanwalt bei Taylor Wessing
Karl Beck
Erster Bürgermeister Wörnitz, Verbandsvorsitzender des
Zweckverbandes Industrie-/Gewerbepark InterFranken
Dr. Claus-Peter Amberger
Vorstand LOXXESS AG
Forum 2: Welche Chancen und Risiken bieten sich kleinen Städten
und Gemeinden bei der Entwicklung von Logistikimmobilien?
Uhrzeit: 15:00-15:50 Uhr
Moderator:
Alexander Nehm
Geschäftsführer Fraunhofer SCS
Teilnehmer:
Rainer Köpke
Leiter Industrie Immobilien Deutschland bei
Jones Lang LaSalle GmbH
Francisco J. Bähr
Geschäftsführender Gesellschafter nextparx GmbH
Jürgen Reinhard
Erster Bürgermeister Niedernberg
Nagel Group (angefragt)
Forum 3: Lagern leicht gemacht – die smarte Logistikimmobilie
Uhrzeit: 16:00-16:50 Uhr
Moderator:
Dr. Christian Jacobi
Geschäftsführender Gesellschafter agiplan GmbH und Vorsitzender
der Geschäftsführung der EffizienzCluster Management GmbH
Teilnehmer:
Guido Follert
Abteilungsleiter Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik
Andreas Fleischer
Regional Director Germany bei Goodman Germany GmbH
Christian Bärwolff
Vice President Marketing bei Still GmbH
Forum 4: Nachhaltigkeit: Die CO2-neutrale Logistikimmobilie?
Green logistics – standards
Uhrzeit: 17:00-17:50 Uhr
Moderator:
Hans-Joachim Schlobach
Inhaber und Geschäftsführer RS Verlag GmbH
Teilnehmer:
Dipl. Ing. M.Sc. Simone Lakenbrink
Geschäftsführende Gesellschafterin bei DIFNI GmbH & Co. KG
Weitere Teilnehmer sind angefragt.
Gelungene Premiere des
„LogRealCampus“
auf der „transport logistic“
D
er erste Auftritt des Gemeinschaftsstands LogRealCampus
auf der transport logistic 2013
erzielte eine hervorragende Resonanz.
Die aus allen relevanten Branchen stammenden namhaften Aussteller zeigten
sich beeindruckt und überzeugt von
dem „Full-Service-Konzept zum Festpreis“, das sich hinter dem LogRealCampus verbirgt.
Rudolf Hämel und Rudi Kuiper, Chefs
de Mission und Geschäftsführer des
LogRealCampus-Betreibers LogReal
World GmbH (Dortmund), sind nicht
60
LogReal.direkt
überrascht über die Erfolge der Aussteller. „Wir haben mit dem LogRealCampus
ein überzeugendes und hochwertiges
Konzept für einen Gemeinschaftsstand
erarbeitet, der in der Branche seinesgleichen sucht.“ Denn Gemeinschaftsstand
bedeute auch, dass die Aussteller untereinander sich näher kommen und Geschäftspartner werden können. „In dieser,
aber auch in jeder anderen Hinsicht, hat
unser Campus hervorragend funktioniert“, resümiert Rudolf Hämel. „Wir
haben hier auf der transport logistic gezeigt, dass man nicht über ein Megabudget
verfügen muss, um eine erfolgreiche Mes-
sepräsenz zu planen und zu realisieren.
Dank unseres Festpreis-Konzepts werden
Messen für LogRealCampus-Kunden kalkulier- und bezahlbar.“
Die Macher des LogRealCampus und die
Messe München freuen sich schon jetzt
auf die erneute Teilnahme an der Immobilienmesse EXPO REAL vom 07.-09. Oktober 2013, für die bereits erste Buchungen (u.a. Fraunhofer SCS, Goodman, Max
Bögl, bgm, Verdion und Meir Logistikimmobilien) vorliegen.
Alle Infos unter www.logrealcampus.de
Inserentenverzeichnis: LogReal.direkt Nr. 2
LogReal.direkt
Deutschland
Österreich
Schweiz
Das Magazin für Logistik, Real Estate, Retail und Industrie
Postvertriebsstück VKZ K 43601
ISSN 2194-9948
Preis 7,– Euro
Audius
Max Bögl
BVL
Charity
Contract24
CREAPAPER
Dietz AG
DPD
Duisport
EXPOREAL
Goodman
Hörmann
Lagermax
Meir Österreich
Nextparx
Pfenning
PUNKTEINS
SYBAC
TIMOCOM
Verdion
2 2013
Juli 2013
Nachhaltigkeit
neu definiert:
Lo
gi
st
iko
ut
so
u
rc
in
g
be
im
BV
B
Wie viel »Sustainability«
kann sich die Logistikindustrie
leisten?
27
25
59
57
51
13/41
9
64
55
2
61
38
45
48
11
17
41
33
63
43
Wir schauen dann schon mal nach vorn:
Die nächste Ausgabe
erscheint am
27. September 2013
Thema: Immobilien,
Logistik und Beschaffung:
Special zur EXPO REAL /
BVL / BME
LogReal.direkt
Das Magazin für Logistik, Real Estate, Retail und Industrie
Postvertriebsstück VKZ K 43601
ISSN 2194-9948
Preis 7,– Euro
September 2013
Immobilien, Logistik
und Beschaffung:
Special zur
EXPO REAL / BVL / BME
Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige.
Anzeigenschluss:
06. September 2013
SPECIAL
Häfen –
Container –
Eisenbahnen
Kontakt: Jennifer Beyer · Fon (02 31) 91 45 46-35 00
[email protected]
Deutschland
Österreich
Schweiz
3 2013