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Wien Holding GmbH - Pressespiegel
"Salzburger Nachrichten" Nr. 261 vom 11.11.2014 Seite: 8 Ressort: Kultur Österreich
Oberösterreich hat preiswürdige Museen
WIEN. Zum 21. Mal wird heuer der Österreichische Museumspreis verliehen. Der mit 20.000 Euro
dotierte Hauptpreis geht an das Webereimuseum in Haslach (OÖ), das das Wissen über alte
Techniken des Webens vermitteln will. Den mit 10.000 Euro dotierten Förderungspreis erhält der
Stollen der Erinnerung unter dem Schloss Lamberg in Steyr, den Würdigungspreis das Jüdische
Museum Wien., APA
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8 KULTUR
DIENSTAG, 11. NOVEMBER 2014
Für das Theater muss man brennen
Österreichs Schauspielstar kommt wieder einmal in seiner Heimat zu Ehren: Klaus Maria Brandauer
erhielt den Theaterpreis Nestroy für sein Lebenswerk und ein neues biografisches Buch als Draufgabe.
WIEN. Zum Weltstar avancierte er
auf der Kinoleinwand, im Mittelpunkt seines Schaffens aber stand
immer das Theater: Über ein halbes
Jahrhundert lang schon steht Klaus
Maria Brandauer auf den Bühnen,
vorrangig auf jener des Wiener
Burgtheaters, dessen Ensemble er
seit 1972 angehört und dessen Ehrenmitglied er seit 2008 ist. Auch
den Salzburger Festspielen ist er
eng verbunden, bei denen er von
1983 bis 1989 als Jedermann auf dem
Domplatz mitwirkte und 2010 als
Ödipus auf Kolonos brillierte. Am
Montagabend wurde der 71-Jährige
in der Wiener Stadthalle mit dem
Nestroy-Preis für das Lebenswerk
geehrt. Kurz vor der Preisverleihung musste Brandauer noch im
Wiener Stadtsenatssitzungsaal bei
einer Buchpräsentation anwesend
sein, was wohl nicht schwerfiel.
„Klaus Maria Brandauer – Ein Königreich für das Theater“ heißt die
von Ronald Pohl verfasste Monografie, die im Braumüller Verlag erschienen ist.
In den vergangenen Jahren wandte sich Brandauer wieder verstärkt
dem Theater zu, das er zugunsten
einer Weltkarriere beim Film lang
vernachlässigt hatte.
Preisüberhäuft ist er hier wie da –
für sein Lebenswerk wurde er zuvor
bereits 2010 mit einer Platin-Romy
geehrt, das Filmfestival Diagonale
würdigte ihn im selben Jahr mit
dem Großen Schauspielpreis für die
Verdienste um die österreichische
Filmkultur. Zuletzt wurde er beim
Friedenspreis des Deutschen Films
– Die Brücke mit dem Ehrenpreis
Oberösterreich
hat preiswürdige
Museen
Zum 21. Mal wird heuer der
Österreichische Museumspreis verliehen. Der mit 20.000 Euro dotierte Hauptpreis geht an das Webereimuseum in Haslach (OÖ), das das
Wissen über alte Techniken des
Webens vermitteln will. Den mit
10.000 Euro dotierten Förderungspreis erhält der Stollen der Erinnerung unter dem Schloss Lamberg in
Steyr, den Würdigungspreis das Jüdische Museum Wien.
SN, APA
WIEN.
Ein Nestroy für ein imponierendes Lebenswerk: Klaus Maria Brandauer in seiner Dankesrede.
ausgezeichnet. Weitere Ehrungen
gab es – neben mehreren Bambis
und einem Golden Globe auch in
Form von Ehrendoktoraten der Universitäten Tel Aviv und Salzburg.
Bei der Oscarverleihung 1982 für
„Mephisto“ an den ungarischen Regisseur István Szabó war Brandauer
vor Freude herumgehüpft, nun revanchierte sich Szabó mit seiner
Laudatio auf den Preisträger.
Der 2000 ins Leben gerufene
Theaterpreis Nestroy wird traditionell in acht Kategorien, von „Bester
Schauspieler“ bis „Beste Regie“ vergeben. Die Auswahl traf eine Jury
aus Kulturredakteuren diverser Tageszeitungen und Zeitschriften.
Durch die von ORF III übertragene
Nestroy-Gala führten die „Staatskünstler“ (Thomas Maurer, Robert
Palfrader, Florian Scheuba).
Neben Brandauer standen noch
drei weitere Gewinner fest. Der britische Regisseur Ramin Gray würdigte den schottischen Autorenpreisträger David Greig, dessen
Stück „Die Ereignisse“ er am Wie-
MTV-Awards: Diesmal ohne
Joint, aber mit einem „Problem“
Ein Skandal blieb
heuer aus. Im Vorjahr hatte Miley Cyrus mit einem angezündeten Joint auf der Bühne nach Aufmerksamkeit geheischt. Heuer
hieß die Siegerin Ariana Grande.
Sie bedankte sich artig für ihre
beiden MTV European Music
Awards. Das Wort „Problem“
kommt bei ihr nur in einem Titel
vor. Für ihren gleichnamigen Hit
gewann sie in Glasgow den Preis
in der Kategorie Bester Song.
Auch als beste Künstlerin wurde
GLASGOW.
sie ausgezeichnet. Preise gingen
auch an Katy Perry, Justin Bieber
und One Direction. Musikalisch
sorgten Live-Auftritte von U2, Ed
Sheeran und Enrique Iglesias für
Aufsehen. Rapperin Nicki Minaj
moderierte und wurde außerdem
zur besten Hip-Hop-Künstlerin gekürt. Die britische Band One Direction sicherte sich die Preise in den
Kategorien Bester Popsong, Bester
Live-Auftritt und größte Fan-Unterstützung. Justin Bieber wurde zum
SN, dpa
besten Künstler gekürt.
BILD: SN/APA/ZANGRANDO
ner Schauspielhaus zur Uraufführung gebracht hatte.
Noch zwei weitere Preisträger
wussten bereits von ihrem Glück:
Der Bühnenbild-Nestroy ging an
Hans Kudlich für seine „Woyzeck“Ausstattung am Wiener Volkstheater, der Spezialpreis wurde Peter
Gruber für die langjährige NestroyPflege bei den Nestroy-Spielen
Schwechat überreicht.
Die Auszeichnung als bester
Schauspieler nahm August Diehl
(38) für seinen „Hamlet“ am Burg-
theater (Regie: Andrea Breth) entgegen. Beste Schauspielerin wurde Nicole Heesters, die 77-jährige Tochter von Johannes Heesters, für ihre
Darstellung der ewig gestrigen Vera
Höller in Elmar Goerdens Inszenierung von Thomas Bernhards „Vor
dem Ruhestand“ im Theater in der
Josefstadt. Der per Online-Publikums-Voting ermittelte ORF IIIPublikumspreis ging an Maria Happel, die das mit „whow!“ kommentierte.
Als beste deutschsprachige Aufführung wurde Goethes „Faust“ in
einer Inszenierung des österreichischen Intendanten Martin Kusej am
Residenztheater München ausgezeichnet. Über den NachwuchsNestroy freute sich die 27-jährige
Raphaela Möst für ihre Agnes in
Horvaths „Die Geschichte vom
Fräulein Pollinger“ (Theater in der
Josefstadt). Der Nestroy für die beste Nebenrolle ging an den 77-jährigen Burgschauspieler Peter Matic,
der für seine zahlreichen Rollen
ausgezeichnet wurde. Den Preis für
die beste Regie erhielt der Pole
Krystian Lupa für die Inszenierung
von „Holzfällen“ von Thomas Bernhard am Schauspielhaus Graz.
Die „Staatskünstler“ verliehen
auch einen Preis für den „schlechtesten Schauspieler“: Er ging an Ungarns Regierungschef Viktor Orban
für seine Darstellung eines zeitgemäßen Staatsmannes. Und noch
ein Spezialpreis der Kabarettisten:
„Bester Theaterdirektor-Darsteller“
wurde Josefstadt-Intendant Herbert Föttinger.
SN-eStro, APA
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KURZ GEMELDET
Deutscher Regiepreis
für István Szabó
Ebola: Bob Geldof nimmt
Benefiz-Hit neu auf
MÜNCHEN. Der Ungar István Sza-
LONDON. Bob Geldof und Midge Ure
bó ist am Sonntag mit dem Deutschen Regiepreis Metropolis ausgezeichnet worden. Die Jury würdigte Szabó als Filmemacher, der
auch im „kunstvoll Inszenierten
Authentizität anstrebt“. Filmemachen sei für ihn das visuell
einprägsame Erzählen menschlicher Erfahrungen und Emotionen. In „Mephisto“, „Oberst Redl“
und „Hanussen“ spielte Klaus
SN, dpa
Maria Brandauer.
rufen wieder Musikerkollegen zusammen, um Gutes zu tun: Zum 30Jahr-Jubiläum des Charity-Projekts
Band Aid nehmen sie mit vielen
Stars den Weihnachtshit „Do They
Know It’s Christmas?“ neu auf. Diesmal sollen die Einnahmen dem
Kampf gegen Ebola zufließen. One
Direction, Chris Martin und andere
Popstars singen mit. Bereits nächsten Montag soll der Song zum
Download bereit sein.
SN, dpa
Warhols Kunstwerke sollen das Glücksspiel sanieren
Ein deutsches Casino im Landesbesitz lässt Bilder mit Millionenwert versteigern. Die Auktion sorgt für politische Kontroversen.
Wenn die Prognosen
auch nur halbwegs recht behalten,
könnte es das beste Geschäft werden, das der deutsche Casino-Betreiber Westspiel je gemacht hat. In
den Jahren 1977 und 1978 hatte er
zwei Siebdrucke von Andy Warhol
gekauft, nicht als Geldanlage, sondern als Wandschmuck. 183.000
Mark hatte die Aachener Spielbank
für Warhols „Triple Elvis“ aus dem
Jahr 1963 bezahlt, und 205.000
Mark für das Werk „Four Marlons“
(1966). Nun könnten die beiden Bilder, die am Mittwochabend in New
York zur Versteigerung kommen,
für insgesamt 100 Millionen Euro
den Besitzer wechseln. Allerdings:
NEW YORK.
Auch der Kunstmarkt kann sich als
so unberechenbar erweisen wie ein
Glücksspiel.
Von dem erhofften Erlös würde
Westspiel, eine 100-prozentige
Tochter der NRW.Bank, die wiederum dem Bundesland NordrheinWestfalen gehört, 80,6 Millionen
Euro bekommen, um den Spielbankenbetrieb zu sanieren und ein
neues Casino in Köln zu bauen. Sollte mehr verdient werden, so würde
das überschüssige Geld nach Abzug
einiger Mittel im löchrigen Landeshaushalt Nordrhein-Westfalens
landen. Westspiel betreibt vier Casinos in Nordrhein-Westfalen und
je eines in Erfurt und Bremen. In
„Die beiden Werke
Warhols sind kein
nationales Kulturgut.“
Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin
den vergangenen Jahren machte
Westspiel Millionenverluste.
Die Motive auf den beiden rund
zwei Meter hohen Bildern sind Ikonen des 20. Jahrhunderts. Beide zeigen Stars, wie sie Warhol dutzendfach abbildete – oft mehrfach, als
wäre bei der Entwicklung eines Fotos etwas falsch gelaufen. „Triple
Elvis“ zeigt Elvis Presley in einer
Szene aus dem Western „Flammen-
der Stern“ drei Mal nebeneinander.
„Four Marlons“ funktioniert genau
so: Zu sehen ist ein vierfacher Marlon Brando mit Mütze und Motorrad aus dem Film „Der Wilde“.
In Nordrhein-Westfalen kam es
wegen der Versteigerung der Siebdrucke zur Sanierung eines indirekt
dem Land gehörenden Unternehmens zu heftigem Streit. So wie Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) in Berlin protestierte
und warnte die rot-grüne Landesregierung vor einem Tabubruch. Die
Warhols müssten in NRW bleiben,
sie gehörten zur Sammlungsgeschichte des Landes. Es werde ein
Präzedenzfall geschaffen, dem an-
dere folgen könnten: Raus mit der
Kunst, um Haushaltslöcher zu stopfen. Doch die Landesregierung lässt
sich nicht erweichen und unterstützt den Verkauf. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) erklärte, es handle sich nicht um nationales Kulturgut, die Bilder seien
Eigentum von Westspiel. Kunst aus
direktem Landesbesitz zu veräußern sei nicht geplant.
Auf einen Jackpot dürfen die Verkäufer hoffen: Warhols „Eight Elvis“
war vor fünf Jahren für 100 Mill.
Dollar versteigert worden. Der auf
50 Mill. Dollar geschätzte „Double
Elvis“ brachte es vor zwei Jahren allerdings nur auf 37 Millionen. SN, dpa