wiederholung - MOTO-DROM Motorradmarkt
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P R O D U K T T E S T Klapphelme KRIMI WIEDERHOLUNG Was macht der Medienschaffende mit erfolgreichen Produktionen? Er wiederholt sie. Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres sehen Sie hier den Mega-Reißer „Klapphelmtest“. Allerdings mit neuen Darstellern! 58 PRODUKTTEST 8 / 2012 Von Klaus Herder Fotos: Herder, Hulton Archive, mps-Fotostudio D ie Klagen einiger Helmhersteller klingen den MOTORRAD-Zubehöronkeln immer noch in den Ohren: „Unser neues Modell kommt erst im Laufe des Frühjahrs, hat der Test nicht noch etwas Zeit?“ Oder auch: „Da haben wir etwas komplett Neues in der Pipeline, könnt ihr nicht noch ein paar Wochen warten?“ Nein, konnten wir nicht. Der Klapphelmtest 2011 musste pünktlich zum Saisonstart produziert werden, also im Februar des vergangenen Jahres. Doch zu den lauten Ankündigungen gesellten sich in den vergangenen Monaten weitere, eher still präsentierte Überarbeitungen und Neuheiten. Kein anderes Helmmarktsegment war und ist so in Bewegung wie die Klapphelmszene. Der geneigte Leser hat es möglicherweise im Freundes- oder Bekanntenkreis schon erlebt – oder gehört womöglich selbst zu den Betroffenen: Plötzlich tragen Menschen Klapphelm, die noch vor ein paar Jahren Stein und Bein geschworen hätten, sich niemals freiwillig eine solche Telefonzelle auf den Kopf zu setzen. Die Gründe dafür sind nachvollziehbar. Erstens wird der gemeine Motorradfahrer immer älter, damit bequemer und toleranter, was das eigene Äußere angeht. Zweitens bedeutet Klapphelm heutzutage nicht mehr zwangsläufig, dass sein Träger BMW-Fahrer ist. Schwülstige Aquarien für vollbärtige Boxer-Piloten gibt’s praktisch nicht mehr. Moderne Klapphelme sehen wie konventionelle Integralhelme aus und müssen niemandem mehr peinlich sein. Und so kommt’s, dass mittlerweile schon jeder fünfte neu verkaufte Helm die Klappe aufreißen kann – Tendenz stark steigend. Besonders Viel- und Ganzjahresfahrer wissen die praktischen Teile zu schätzen. Was diese Kunden von anderen Helmkäufern unterscheidet: Sie haben keine ausgeprägte Markenaffinität. Gekauft wird, was im persönlichen Preisrahmen liegt, schick aussieht und natürlich gut passt. Entsprechend bunt setzt sich das Testfeld zusammen, die Preisspanne der zwölf Kandidaten reicht von unter 150 bis deutlich über 500 Euro. Unfair? Eigentlich nicht, denn in den Grundvoraussetzungen nehmen sich die Helme nicht viel. Alle sind nach der aktuellen Helmnorm ECE-R 22-05 geprüft. Und alle bis auf einen sind mit einer ausklappbaren Sonnenblende bestückt. Eine herausnehm- und waschbare Innenausstattung, die Einhandbedienung des Kinnteils und ein praktischer, weil bei jedem Schließvorgang der aktuellen Halsstärke blitzschnell anzupassender Ratschenverschluss sind ebenfalls selbstverständlich. Ausstattungsdetails, für die der Anbieter des teuersten Testkandidaten mächtig über seinen Schatten springen w w w. m otorradonline.de BMW CABERG SYSTEMHELM 6 DUKE ANBIETER: BMW, Tel. 01 80/5 00 19 72, www.bmw-motorrad.de; PREIS: 495/530 Euro (Schwarz/Uni-Farben; Dekor 580 Euro); GRÖSSEN: 48/49 bis 64/65; GEWICHT: 1680 ± 50/1676 Gramm (Herstellerangabe/L gewogen); FARBEN: Schwarz; Mattgrau; Silbermetallic; Fluorgelb; zwei Dekore; HELM SCHALE: GFK; VERSCHLUSS: Ratsche; HERSTELLUNGSLAND: Deutschland; ECE-Prüfzeichen: E 13 (Luxemburg); ERSATZVISIERE: klar/getönt, 55/75 Euro; AUSSTATTUNG: Windabweiser am Kinn (montiert) plus Verlängerung (beigelegt); Doppelscheibenvisier (wie Pinlock); Sonnenblende; Innenausstattung herausnehmbar; Helmbeutel ANBIETER: Germot, Tel. 0 61 03/45 91 00, www.germot.de; PREIS: 169,90/199,90/229,90 Euro (unlackiert/Uni-Farben/Neongelb; Dekor 239,90 Euro); GRÖSSEN: XS bis XL; GEWICHT: 1550 ± 50/1606 Gramm (Herstellerangabe/L gewogen); FARBEN: Schwarz (unlackiert); Mattschwarz; Schwarz-, Weiß-; Graumetallic; Neongelb; Weiß/Dekor; HELMSCHALE: Polycarbonat; VERSCHLUSS: Ratsche; HERSTELLUNGSLAND: Italien; ECE-Prüfzeichen: E 3 (Italien); ERSATZVISIER: klar, 28,80 Euro; AUSSTATTUNG: Windabweiser am Kinn; Pinlock-Visier (beigelegt); Sonnenblende; Innenausstattung herausnehmbar; Helmbeutel; P/J-Homologation (Integral-/Jethelm) VPLUS Sehr gute Passform, Kopf sehr stark integriert (kann aber an Stirn und Schläfen anfangs etwas drücken), angenehmes Futter; gute bis sehr gute Aerodynamik; sehr gute Belüftung, hervorragend zu bedienende Schieber; perfekte Sonnenblendenfunktion- und bedienung; Visier absolut dicht, mit praxisgerechter Belüftungsstellung und beidseitigen Öffnungslaschen; sehr einfacher Visierwechsel; gute Brillentauglichkeit; niedriges Geräuschniveau VPLUS Überragende Schlagdämpfungswerte; Zulassung auch als Jethelm; Passform prinzipiell gut (Ausnahme: Kinnteil); gute Visierrastung; sehr einfacher Visierwechsel; attraktive Preise WMINUS Auf- und Absetzen durch sehr knackige Passform etwas erschwert; Kinnteil-Entriegelung mit Handschuhen etwas fummelig; im aufgeklappten Zustand sehr „kopflastig“; Schlagdämpfungswerte nur durchschnittlich (Ausnahme: Kinnteil sehr gut); hoher Preis Sehr wenig Platz im Kinnbereich; Kinnriemen drückt ggf. stark auf Kehlkopf (P/J-Problematik), Bedienung des Kinnteils fummelig und schwergängig; Kopfbelüftung wirkungslos, Kinnteilbelüftung nicht regelbar; Visierbedienung unpraktisch (Öffnungslasche mittig), Belüftungsstellung zu weit; Sonnenblendenbedienung fummelig, Blende liegt auch in eingefahrener Position im Sichtfeld; Innenausstattung dünstet im Neuzustand stark aus und riecht sehr unangenehm; relativ hohes Geräuschniveau Perfekt zu fassender und funktionierender Belüftungsschieber (links); Kinnteil-Entriegelung klar gekennzeichnet Zuverlässige Arretierung für den Jethelm-Betrieb (links); Sonnenblendenschieber versteckt am Hinterkopf XFAZIT XFAZIT WMINUS Der Bestseller bietet immer noch sehr viel Qualität für viel Geld. Besonders in Sachen Praxistauglichkeit. Aber die Luft wird langsam dünner, besonders bei der Schlagdämpfung (Seitenschlag) geht heute mehr. Die Schlagdämpfungswerte sind hervorragend, die Praxistauglichkeit ist es aber nicht. Sparsame Klein-Kinn-Träger können über die Bedienschwächen aber ggf. locker hinwegsehen – einfach mal Probe tragen. Urteil: SEHR GUT Urteil: BEFRIEDIGEND PRODUKTTEST 59 HELD HJC CT1200 RPHA MAX ANBIETER: Held, Tel. 0 83 21/6 64 60, www.held.de; PREIS: 329 Euro; GRÖSSEN: XS bis XL; GEWICHT: 1350 ± 50/1460 Gramm (Herstellerangabe/L gewogen); FARBE: Schwarz; HELMSCHALE: Carbon; VERSCHLUSS: Ratsche; HERSTELLUNGSLAND: China; ECE-Prüfzeichen: E 9 (Spanien); ERSATZVISIERE: klar/getönt/verspiegelt, 12,95/14,95/14,95 Euro; AUSSTATTUNG: Windabweiser am Kinn; Pinlock-Vorbereitung; Sonnenblende; Innenausstattung herausnehmbar; Helmbeutel ANBIETER: HJC, Tel. 0 21 31/52 35 60, www. hjc-germany.de; PREIS: 399,99 Euro (Schwarz; alle anderen 439,99 Euro); GRÖSSEN: XS bis XXL; GEWICHT: 1450/1494 Gramm (Herstellerangabe/L gewogen); FARBEN: Schwarz; Mattschwarz; Silber-, Anthrazit-, Weißmetallic; HELMSCHALE: Aramid/Fiberglas; VERSCHLUSS: Ratsche; HERSTELLUNGSLAND: Südkorea; ECE-Prüfzeichen: E 1 (Deutschland); ERSATZVISIERE: klar/getönt/verspiegelt, 44,95/44,95/54,95 Euro; AUSSTATTUNG: Atemluftabweiser; Windabweiser am Kinn plus Verlängerung; Pinlock-Visier (beigelegt); Sonnenblende; Innenausstattung herausnehmbar; Helmbeutel VPLUS Gute Schlagdämpfungswerte; ordentliche Aerodynamik, leichtes Tragegefühl; Kinnteil einfach zu bedienen; wirksame Belüftung am Kinnteil; sehr einfacher Visierwechsel; einfache Sonnenblendenbedienung; relativ großes Sichtfeld; gute Brillentauglichket; Visier schließt sehr gut; sehr geringes Gewicht WMINUS Polsterung (spez. am Oberkopf) etwas dünn und unkomfortabel, Futter leicht kratzig; Passform bestenfalls ausreichend; Oberkopfbelüftung unwirksam; Visierbelüftungsstellung zu weit; Pinlock-Innenvisier nicht serienmäßig; Verarbeitung zum Teil etwas grobschlächtig; sehr hohes Geräuschniveau; Innenausstattung dünstet im Neuzustand stark aus und riecht unangenehm kauftipp VPLUS Hervorragende Passform, angenehmes Futter, sehr komfortabel; Kinnteil-, Visier- und Sonnenblendenmechanik sehr solide gemacht, leicht zu bedienen; sehr einfacher Visierwechsel; sehr gute Brillentauglichkeit; gute Aerodynamik; wirksame und fein zu regulierende Belüftung; sehr großes Sichtfeld; Visier schließt sehr gut, perfekte Belüftungsstellung; niedriges Geräuschniveau; geringes Gewicht LAZER MONACO ANBIETER: CIMA-Motorradbekleidung, Tel. 0 82 34/90 23 63, www.cima-motorradbeklei dung.de; PREIS: 349 Euro (Dekor 389 Euro); GRÖSSEN: XXS bis XXL; GEWICHT: 1450 ± 50/1542 Gramm (Herstellerangabe/L gewogen); FARBEN: Schwarz; Mattschwarz; Grau; Weiß; Weiß/Schwarz/Rot-Dekor; HELMSCHALE: Fiberglas; VERSCHLUSS: Ratsche; HERSTELLUNGSLAND: China; ECE-Prüfzeichen: E 6 (Belgien); ERSATZVISIERE: klar/getönt/verspiegelt, 39,90/39,90/49,90 Euro (Lumino: 119,90 Euro); AUSSTATTUNG: Atemluftabweiser; Windabweiser am Kinn; selbsttönendes Visier (Lumino); Pinlock-Visier (beigelegt); Innenausstattung herausnehmbar; Helmbeutel; Bluetooth-Vorbereitung; P/J-Homologation (Integral-/Jethelm) VPLUS Ordentliche Schlagdämpfungswerte; Zulassung auch als Jethelm; relativ großes Sichtfeld; einfacher Visierwechsel WMINUS Relativ wenig Platz im Kinnbereich; Innenausstattung dünstet im Neuzustand aus und riecht unangenehm; Sonnenblende kann bei größeren Nasen auf Kontakt gehen; Schlagdämpfungswerte zwar locker im grünen Bereich, aber dennoch mit Verbesserungspotenzial Unbefriedigende Passform, Kinnteil viel zu kurz; kratziges Futter; Dauerbelüftung am Oberkopf nicht zu regulieren, Kinnbelüftung wirkungslos; schlechte Aerodynamik, ab 130 km/h starker Auftrieb; innenliegende Kinnteilöffnungstaste schwer zu erreichen; Kinnteil rastet nur schwergängig ein; Visier schließt nicht sauber, Belüftungsstellung viel zu weit; Visier „daytime use only“; nur bedingt brillentauglich; extrem hohes Geräuschniveau Etwas rustikale Verarbeitung bei der Kinnteilbelüftung (links); Visierwechsel relativ einfach und ohne Werkzeug Überkopf-Bedienung der Sonnenblende (links); großer Kinnteilbelüftungsschieber und sehr gute Visiersicherung Zu kurzes Kinnteil mit versteckter Öffnungstaste (links); winziger und wirkungsloser Kinnteilbelüftungsschieber XFAZIT XFAZIT XFAZIT WMINUS Das Leichtgewicht liefert ordentliche Laborwerte und zeigt auch in der Praxis Steherqualitäten. Ob das günstige Kohlefaserteil sein Geld wert ist, steht und fällt aber mit der nicht alle begeisternden Passform. Im letzten Klapphelmtest landete HJC noch im guten Mittelfeld. Nun sind die Koreaner dort, wo sie sich mit den konventionellen Integralhelmen längst etabliert haben: in der absoluten Spitzengruppe. Selbsttönendes Lumino-Visier statt Sonnenblende – das mag noch Geschmackssache sein. Die Laborwerte stimmen. Doch für den ganzen (Praxis-)Rest gab’s von den Testfahrern nur vernichtende Urteile. Urteil: GUT Urteil: SEHR GUT Urteil: AUSREICHEND 60 PRODUKTTEST 8 / 2012 Die Schlagdämpfungsprüfung Immer kräftig auf den Kopf S FF 370 EASY ANBIETER: LS2 Germany, Tel. 0 44 51/ 9 60 29 80, www.ls2helmets.com; PREIS: 149,90 Euro; GRÖSSEN: XS bis XXL; GEWICHT: 1500 ± 50/1596 Gramm (Herstellerangabe/L gewogen); FARBEN: Schwarz; Mattschwarz; Titanium; HELMSCHALE: Polycarbonat; VERSCHLUSS: Ratsche; HERSTELLUNGSLAND: China; ECE-Prüfzeichen: E 9 (Spanien); ERSATZVISIERE: klar/getönt/verspiegelt, 25/29/35 Euro; AUSSTATTUNG: Windabweiser am Kinn; Pinlock-Vorbereitung; Sonnenblende; Innenausstattung herausnehmbar; Helmbeutel; Reflexfolien (beigelegt) VPLUS Befriedigende Passform (allerdings stark kopfformabhängig), Kinnteilbelüftung funktioniert; gute Schlagdämpfungswerte; Kinnteil einfach zu bedienen; sehr einfacher Visierwechsel; einfache Sonnenblendenbedienung; relativ großes Sichtfeld; gute Brillentauglichkeit; sehr attraktiver Preis Schlagdämpfung WMINUS Futter etwas kratzig; Oberkopfbelüftung wirkungslos, Schieber sehr schwergängig; Visierbelüftungsstellung zu weit; nur mäßige Aerodynamik, relativ schwer; Sonnenblende funktioniert nur „digital“ (haut ggf. auf Nase) und liegt auch in eingefahrener Position permanent im Sichtfeld Belüftungsschieber groß, aber schwergängig und wirkungslos (links); Visierbelüftungsstellung viel zu weit Peter Schaudt (links) und Jerome Lenßen bei der Auswertung am Computer 7,5 Besm/s, chl rech eun te igu Seit HIC ng e* in g -W ert 5,5 Besm/s, chl link eun e S igu eite HIC ng * in g -W ert 7,5 Besm/s, chl Kinn eun te i il* Öff nen gung * sch n in g lag ach mö Kin glic nAb s h ma treifv x. 3 ers 0° uch , LS2 eit zwei Jahren ist beim Labortest eine deutlich härtere Gangart angesagt, denn nun wird nicht mehr nur die Helmnorm ECE-R 22-05 nachgetestet (Hintergrundgeschichte in MOTORRAD 14/2010). Beim TÜV Rheinland in Köln mussten pro Testteilnehmer je zwei nagelneue Helme in Größe M beweisen, dass sie mehr draufhaben. Während bei der ECE-Prüfung sechs exakt festgelegte (und damit „normgerecht“ verstärkbare) Prüfpunkte auf einen genormten Amboss treffen, knallte beim MOTORRAD-Test die komplette Helmseite auf einen Sigma-Pfosten – kein Norm-Testkörper, sondern das Teil, das am Straßenrand steht und eine Leitplanke hält. Die TÜV-Profis Peter Schaudt und Jerome Lenßen ließen die Helme mit 7,5 m/s und 5,5 m/s auf den fiesen Pfosten fallen. Der Grenzwert für die maximal zulässige Beschleunigung liegt laut ECE bei 275 g; der daraus und unter Berücksichtigung weiterer Parameter (Dauer der Krafteinwirkung) errechnete HIC-Wert („Head Injury Criterion“, ein Maß für die zu erwartenden Schädel-Hirn-Verletzungen) darf laut ECE-Norm maximal 2400 betragen. Ein zweiter Helm bekam mit 7,5 m/s (ECE: nur 5,5 m/s) kräftig eins aufs Kinnteil, auch hier gilt laut ECE der Beschleunigungshöchstwert von 275 g. Ein HIC-Wert ließe sich zwar errechnen, sagt aber wenig aus, da ein Teil der Kraft in den Kinnriemen weitergeleitet wird. Vor dem Kinnteil-Schlag galt es für die Helme, den Abstreiftest zu bestehen. Dabei gilt ein maximaler Verdrehwinkel von 30 Grad als ECE-Obergrenze. Ein Wert, den alle auch als Jethelm zugelassenen Helme (Caberg, Lazer, Nolan, Scorpion, Shark) nicht überschritten. BMW Systemhelm 6 Caberg Duke Held CT-1200 HJC R-Pha Max Lazer Monaco LS2 FF 370 Easy Nexo Touring III Carbon Nolan N104 Action n-com Schuberth C3 Scorpion EXO-900 Air Shark Evoline Series 3 Shoei Neotec 193 1421 159 879 213 ja 26° 155 1123 105 477 302 nein 30° 191 1264 147 764 310 ja 46° 202 1763 148 781 374 ja 52° 196 1728 139 748 258 ja 15° 203 1697 129 646 327 ja 47° 205 1384 133 636 746 ja 46° 194 1659 155 920 396 ja 17° 211 1645 164 889 206 ja 39° 188 1562 149 810 368 ja 23° 170 1358 123 639 475 ja 29° 223 2022 142 764 585 ja 19° *Aufschlag auf Sigma-Pfosten; **Aufschlag auf Kanten-Amboss XFAZIT Für den LS2 sprechen vor allem zwei Dinge: sein Preis und die guten Schlagdämpfungswerte. In Sachen Praxistauglichkeit macht nur ein Eigenversuch klug – wenn die Passform stimmt, ist’s kein schlechter Kauf. Urteil: BEFRIEDIGEND w w w. m otorradonline.de Test Klapphelme musste: Sonnenblende und etwas anderes als ein Doppel-D-Verschluss waren für Shoei bislang ein Ding der Unmöglichkeit. Mit dem „sportlich-sparsam“ ausgestatteten Multitec waren die Japaner zwar auch schon beim 2011er-Test vorn dabei – der zweite Platz war ein deutliches Qualitätsurteil –, doch die rasante Entwicklung des Klapphelmmarkts zwang Shoei wohl dazu, dem weiterhin angebotenen Multitec mit dem mehr touristisch angehauchten Neotec ein Schwestermodell zur Seite zu PRODUKTTEST 61 NEXO NOLAN SCHUBERTH TOURING III CARBON N104 NCOM C3 ANBIETER: Polo, Tel. 0 21 65/8 44 03 00, www.polo-motorrad.de; PREIS: 399,95 Euro; GRÖSSEN: XXS bis XXL; GEWICHT: 1350 ± 50/1454 Gramm (Herstellerangabe/L gewogen); FARBE: Schwarz (Kohlefaser); HELM SCHALE: Carbon; VERSCHLUSS: Ratsche; HERSTELLUNGSLAND: China; ECE-Prüfzeichen: E 9 (Spanien); ERSATZVISIERE: klar/getönt/verspiegelt, 19,95/24,95/24,95 Euro; AUSSTATTUNG: Windabweiser am Kinn; Pinlock-Visier (montiert); Sonnenblende; Innenausstattung herausnehmbar; Helmbeutel ANBIETER: Nolangroup, Tel. 0 71 59/9 31 60, www.nolangroup.de; PREIS: ab 339,95 Euro (Sonderfarben/Dekor 369,95 bis 414,95 Euro); GRÖSSEN: XXS bis XXXL; GEWICHT: 16401760/1744 Gramm (Herstellerangabe/L gewogen); FARBEN: Schwarz; Graphit; Silber; Grau; Weiß; Weinrot; Mattschwarz, -grau; Neongelb, -orange; zehn Dekore; HELMSCHALE: Lexan (Polycarbonat); VERSCHLUSS: Ratsche; HERSTELLUNGSLAND: Italien; ECE-Prüfzeichen: E 3 (Italien); ERSATZVISIERE: klar/getönt/verspiegelt, 39,95/39,95/49,50 Euro; AUSSTATTUNG: Windabweiser am Kinn; Pinlock-Visier (montiert); Sonnenblende; Innenausstattung herausnehmbar; Helmbeutel; Bluetooth-Vorbereitung (n-com); P/J-Homologation (Integral-/Jethelm) ANBIETER: Schuberth, Tel. 03 91/8 10 60, www. schuberth.com; PREIS: 499,99 Euro (Metallic 529,99 Euro; Dekor 599,99 Euro); GRÖSSEN: XS bis XXXL; GEWICHT: ca. 1570/1462 Gramm (Herstellerangabe/L gewogen); FARBEN: Schwarz; Mattschwarz; Weiß; Rot; Silber-, Anthrazitmetallic; sechs Dekore; HELMSCHALE: Fiberglas; VERSCHLUSS: Ratsche; HERSTELLUNGSLAND: Deutschland; ECE-Prüfzeichen: E 13 (Luxemburg); ERSATZVISIERE: klar, 84,90 Euro (inkl. Pinlock); AUSSTATTUNG: Windabweiser am Kinn (montiert) plus Verlängerung (beigelegt); Pinlock-Visier (beigelegt); Sonnenblende; Innenausstattung herausnehmbar; Helmbeutel VPLUS Gute Passform (Ausnahme: in Größe M relativ enges Kinnteil), angenehmes Futter; gute Schlagdämpfungswerte; ordentliche Aerodynamik, leichtes Tragegefühl; Kinnteil einfach zu bedienen; sehr einfacher Visierwechsel; einfache Sonnenblendenbedienung; relativ großes Sichtfeld; gute Brillentauglichket; sehr geringes Gewicht WMINUS Oberkopfbelüftung wirkungslos, Schieber nur schwer zu fassen; Kinnteilbelüftung nur minimal zu spüren; leichter Dauerluftzug auf die Augen; Visierbelüftungsstellung zu weit; extrem hohes Geräuschniveau VPLUS Ordentliche Passform, angenehmes Futter; wirksame Oberkopfbelüftung; Zulassung auch als Jethelm; gute Aerodynamik; Visier absolut dicht mit praxisgerechter Belüftungsstellung; sehr einfacher Visierwechsel; einfache Sonnenblendenbedienung; großes Sichtfeld; sehr gute Brillentauglichkeit WMINUS VPLUS Sehr knackiger Sitz (allerdings stark kopfformabhängig), sehr angenehmes Futter; hervorragende Aerodynamik; mustergültige Belüftung; perfekte Sonnenblendenfunktion- und bedienung; Visier absolut dicht, mit praxisgerechter Belüftungsstellung und beidseitigen Öffnungslaschen; sehr einfacher Visierwechsel; großes Sichtfeld; sehr gute Brillentauglichkeit; geringes Gewicht; sehr niedriges Geräuschniveau WMINUS Kinnteilbelüftung wirkungslos, Schieber ist mit Handschuhen praktisch nicht zu bedienen; Kinnriemen drückt ggf. stark auf Kehlkopf (P/J-Problematik); relativ hohes Geräuschniveau; eher hohes Gewicht; Kinnteilbedienung für Fahrer praktisch, für Ersthelfer aber unmöglich Kinnteil mit Handschuhen etwas fummelig zu öffnen, rastet beim Schließen nur mit Nachdruck ein; Schlagdämpfungswerte im Testfeld-Vergleich eher unterdurchschnittlich (Ausnahme: Kinnteil sehr gut); Preis an der Schmerzgrenze Große Kinnteiltaste, wäre farbig noch besser (links); Sonnenblendenhebel dafür (unnötigerweise) in Signalfarbe Das Kinnteil zu öffnen, schaffen auf Anhieb nur Kenner (links); klare Kennzeichnung der Jethelm-Arretierung Visier mit beidseitigen Öffnungslaschen und kleiner Sicherungsnase (links); perfekte Sonnenblendenbedienung XFAZIT XFAZIT XFAZIT Im Vorjahr bot das Polycarbonat-Schwestermodell nur chinesische Durchschnittsware; diesmal macht das (laute!) CarbonTopmodell einen viel besseren Praxisjob und überzeugt auch bei den Labortests. Ein ordentlich gemachter Helm, der im Vergleich zum 2011 getesteten N90 in der Praxiswertung aber nicht zulegen konnte. Dafür hat der N104 bessere Schlagdämpfungswerte, kostet aber auch mehr. Der C3 ist immer noch ein exzellenter Klapphelm, aber er ist nicht mehr die Klapphelm-Referenz – man merkt ihm so langsam sein Alter an. Besonders bei der Schlagdämpfung geht mittlerweile mehr. Urteil: GUT Urteil: GUT Urteil: SEHR GUT 62 PRODUKTTEST 8 / 2012 Test Klapphelme Das sagt der Unfallforscher Verbesserungs- stellen. Mit vollem Erfolg: Der neue Japaner erringt auf Anhieb den Testsieg. Potenzial Doch bis der Sieger feststand, galt es, ein umfangreiches Testprogramm zu absolvieren. Neben den ausführlichen K lapphelme weisen konstruktive Eigenheiten auf, die bei einigen Modellen erhebliches Verbesserungspotenzial bieten, besonders bei der Kinnbügelgestaltung. Das Öffnen des Kinnteils nach dem Anprall war zwar bei fast allen Helmen möglich, sofern die Öffnungstaste bzw. die Öffnungsmechanik durch den Anprall nicht beschädigt, eingeklemmt oder unbedienbar wurde oder diese an der Innenseite (!) des Kinnbügels angeordnet ist. Derartige Auffälligkeiten sprechen dafür, dass die Rettungstauglichkeit des Helmes und Erste Hilfe-Maßnahmen gefährlich beeinträchtigt würden. Gerade in dieser Disziplin können Klapphelme aber punkten. Bei einigen Helmen präsentierte sich die Bedienung der Öffnungselemente am Kinnteil derart unklar oder die Öffnungstaste war nicht einmal in „Rot“ ausgeführt, sodass ein Ersthelfer, Notarzt oder Rettungsassistent wertvolle Minuten verloren hätte und insbesondere die Gefahr einer Aspiration (Einatmung) von Erbrochenem und somit eines Erstickens des Verunglückten vermeidbar lange bestanden hätte. An keinem der getes- Florian Schueler, Biomechanik-Ingenieur, Unfallforscher und Gutachter teten Helme befanden sich Piktogramme als „Öffnungshilfe“, die wiederum im Notfall wertvolle Zeitverluste vermeiden könnten. Schließlich wäre auch die Möglichkeit einer „Notöffnung“ zu diskutieren, etwa durch Lösen des Kinnbügels an seinen Verschraubungspunkten – aber nicht mit Spezialwerkzeug, sondern mit trivialen Werkzeugen, z. B. einer Münze oder einem Taschenmesser. So testet MOTORRAD Mann und Gerät V ier MOTORRAD-Redakteure, ein Praktikant, zwei TÜV-Ingenieure und ein Unfallforscher arbeiteten zusammen – in Sachen Manpower ist der Helmtest immer wieder eine echte Herausforderung. Und auch bei den Test-Örtlichkeiten war Koordination gefragt: Die „Trockenübungen“ in Sachen Passform und Bedienungsfreundlichkeit erfolgten nach Erfassung der technischen Daten in der Stuttgarter MOTORRADRedaktion. Die Laborprüfung ging dann in Anwesenheit zweier Redakteure und des Unfallforschers beim TÜV Rheinland in Köln über die Bühne (siehe Kasten auf S. 61). Für die Fahrversuche verschlug es zwei Helmtester mit den Dauertest-Motorrädern Honda CBR 600 F und Kawasaki Z 1000 auf die geschwindigkeitsmäßig weitgehend unbegrenzte, relativ wenig befahrene Autobahn A 81 zwischen Heilbronn und Würzburg und die umliegenden Landstraßen. Temperaturen von deutlich unter zehn Grad sowie vereinzelte Regen- und Hagelschauer sorgten für besonders abwechslungsreiche Testbedingungen. w w w. m otorradonline.de Trockenübungen im Konferenzraum der MOTORRAD-Redaktion (oben); A-81-Autobahn-Parkplatz als Basiscamp für die Fahrversuche Fahrversuchen mussten die Testkandidaten auch ein umfangreiches Laborprogramm beim TÜV Rheinland in Köln über sich ergehen lassen. Seit zwei Jahren testet MOTORRAD dort nicht mehr nach den Mindestanforderungen der ECE-Norm, sondern fährt ein deutlich verschärftes Programm. Dabei wurde bereits im vergangenen Jahr nachgelegt, indem der Abstreiftest mit allen Kandidaten bei aufgeklapptem Kinnteil durchgeführt wurde. Die Helmhersteller, deren Modelle nur als Integralhelm ECEgeprüft sind, weisen zwar ausdrücklich darauf hin, dass ihre Helme ausschließlich im geschlossenen Zustand gefahren werden dürfen, aber genau das wird in der Praxis selten beherzigt. Die fünf auch als Jethelm zugelassenen Modelle lagen innerhalb des Grenzwerts von 30 Grad; bei einigen anderen Modellen fielen die Verdrehwinkel deutlich größer aus, gingen aber nicht in die Wertung ein, denn wie gesagt: Die Hersteller verbieten das Offenfahren. Inwieweit das mit dem persönlichen Klapphelm-Favoriten doch etwas gefährlicher sein kann, lässt sich aber gegebenenfalls aus den Ü-30-Grad-Werten herauslesen. Eine Verschärfung im Vergleich zum 2011er-Test gab es bei der Schlagdämpfungsprüfung des Kinnteils: Während die Helme im Vorjahr im 90-Grad-Winkel auf den Kanten-Amboss trafen, knallte der mit Sensoren bestückte Prüfkopf nun im 45-Grad-Winkel aufs nackte Metall. Kleiner, aber feiner Unterschied: Die Kinnteile hatten nicht mehr die Chance, mehr oder weniger vom waagerecht liegenden Amboss abzurutschen (und damit die einwirkenden Kräfte klein zu halten), sondern wurden in jedem Fall „voll auf die Zwölf“ getroffen. Die Beschleunigungswerte fielen entsprechend höher aus, bei einigen Helmen war ein Durchschlagen zu vermelden, es traf also Metall (Kopf!) auf Metall. Damit war für die meist stark ramponierten Kandidaten das Testprogramm aber noch nicht zu Ende. Es galt für einen potenziellen Ersthelfer, das Kinnteil des jeweiligen Helms zu öffnen. Eine Prüfung, die alle Kandidaten meisterten. Mit einer Ausnahme: Beim Caberg ging nichts mehr, das Kinnteil blieb zu. Ein zweiter, nachgetesteter Helm reagierte ebenfalls mit Dichthalten, ließ sich aber mit etwas Mühe und dem Griff in das Innere des Kinnteils doch noch aufbekommen. Der die Schlagdämpfungsprüfung sehr genau beobachtende Unfallforscher Florian Schueler brachte das Kinnteil-Thema auf den Punkt: „Durch geeignete Konstruktionsmaßnahmen könnte die DurchschlagPRODUKTTEST 63 SCORPION SHARK SHOEI EXO900 AIR EVOLINE SERIES 3 NEOTEC ANBIETER: Scorpion, Tel. 08 00/1 83 08 99, www.scorpionsports.eu; PREIS: 279,90 Euro (Dekor 299,90 bis 329,90 Euro); GRÖSSEN: XS bis XXXL; GEWICHT: 1850 ± 50/1874 Gramm (Herstellerangabe/L gewogen); FARBEN: Schwarz; Mattschwarz; Weiß; Silber; Mattanthrazit, -blau; Neonrot; drei Dekore; HELMSCHA LE: Polycarbonat; VERSCHLUSS: Ratsche; HERSTELLUNGSLAND: China; ECE-Prüfzeichen: E 9 (Spanien); ERSATZVISIERE: klar/verspiegelt, 43,90/54,90 Euro; AUSSTATTUNG: Atemluftabweiser; Windabweiser am Kinn (montiert) plus Verlängerung (beigelegt); Antibeschlagvisier; Sonnenblende; Innenausstattung herausnehmbar; aufpumpbare Wangenpolster; Jethelm-Schirm; Helmbeutel; Bluetooth-Vorbereitung; P/J-Homologation (Integral-/Jethelm) ANBIETER: Shark, Tel. 0 41 08/45 80 00, www. shark-helme.com; PREIS: 389,95 Euro (Dekor 399,95 bis 419,95 Euro); GRÖSSEN: XS bis XL; GEWICHT: 1715/1756 Gramm (Herstellerangabe/L gewogen); FARBEN: Schwarz; Silber; Weiß; Mattschwarz, -silber; Titanium; neun Dekore; HELMSCHALE: Polycarbonat; VERSCHLUSS: Ratsche; HERSTELLUNGSLAND: Thailand bzw. Portugal; ECE-Prüfzeichen: E 11 (Großbritannien); ERSATZVISIERE: klar/getönt/verspiegelt, 60/60/60 Euro; AUSSTATTUNG: Antibeschlagvisier; Sonnenblende; Innenausstattung herausnehmbar; Helmbeutel; Reflexfolien (beigelegt); BluetoothVorbereitung; P/J-Homologation (Integral-/Jethelm) ANBIETER: Shoei, Tel. 02 11/1 75 43 60, www. shoei-europe.com; PREIS: 539 Euro (Schwarz und Weiß; alle anderen Farben 569 Euro); GRÖSSEN: XS bis XXL; GEWICHT: 1615– 1650/1622 Gramm (Herstellerangabe/L gewogen); FARBEN: Schwarz; Weiß; Mattschwarz; Silber; Weinrot; Anthrazitmetallic; HELM SCHALE: AIM (Fiberglas/Multifiber-Verbund); VERSCHLUSS: Ratsche; HERSTELLUNGSLAND: Japan; ECE-Prüfzeichen: E 6 (Belgien); ERSATZVISIERE: klar, 59,95 Euro; AUSSTATTUNG: Atemluftabweiser (beigelegt); Windabweiser am Kinn; Pinlock-Visier (beigelegt); Sonnenblende; Innenausstattung herausnehmbar; Helmbeutel VPLUS Ordentliche Passform, guter Komfort; Zulassung auch als Jethelm, einfacher Visierwechsel; gute Visierrastung, beidseitige Öffnungslaschen; sehr gute Brillentauglichkeit; wirksame, gut zu regulierende Belüftung; großes Sichtfeld WMINUS VPLUS Sehr gute Schlagdämpfungswerte; einfacher Visierwechsel; einfache Sonnenblendenbedienung; Zulassung auch als Jethelm, im JethelmBetrieb gute Aerodynamik; Kinnteil-Öffnungstaste klar gekennzeichnet, einfache Bedienung; solide Visiermechanik, saubere Rastung, praxisgerechte Belüftungsstellung WMINUS testsieger VPLUS Hervorragende Passform, extrem komfortabel; Kinnteil-, Visier- und Sonnenblendenmechanik sehr solide gemacht, sehr leicht zu bedienen; Kinnteil-Öffnungstaste optimal gekennzeichnet; sehr einfacher Visierwechsel; gute Brillentauglichkeit; hervorragende Aerodynamik, Helm sehr gut ausbalanciert; wirksame und fein zu regulierende Belüftung; sehr großes Sichtfeld; sehr niedriges Geräuschniveau WMINUS Extrem schwer; etwas nervige Pfeifgeräusche oberhalb von 100 km/h; Kinnteilbedienung etwas fummelig und nur mit Nachdruck möglich; im Neuzustand innen unangenehmer Geruch; Pump-Funktion überflüssig; Visierbelüftungsstellung zu weit; Sonnenblendenbedienung fummelig, Funktion „digital“ (haut ggf. auf Nase) Belüftungsschieber ohne Funktion, permanente Zugluft im Gesichtsfeld; seitlich stark eingeschränktes Sichtfeld; Kinnriemen drückt ggf. stark auf Kehlkopf (P/J-Problematik); Visier fummelig zu öffnen; Sonnenblende deckt zu wenig ab, auch eingefahren immer im Sichtfeld; für Brillenträger eher ungeeignet; schwer; laut Schlagdämpfungswerte im Vergleich unterdurchschnittlich (aber immer noch im grünen Bereich); Gewicht nur Mittelmaß; Visierbelüftungsstellung etwas zu weit; Sonnenblendenhebel etwas klein; ambitionierter Preis Einfache Umrüstung zum Jethelm (links); Pumpe für Wangenpolster entbehrlich, der Helm passt auch so gut Sonnenblenden-Schieber auf Oberkopf (links); Visieröffnungslasche an Visieroberkante – unpraktischer geht’s nicht Sonnenblendenhebel etwas klein (links); Novum bei Shoei: Edelstahlratsche statt Doppel-D-Ring-Verschluss XFAZIT XFAZIT XFAZIT Der schwere China-Helm ist alles andere als ein Billigheimer und überzeugt im Labor und in der Praxis mit einer grundsoliden Leistung. Üppige Ausstattung und ordentliche Verarbeitung machen die Sache rund. Tolle Werte im Labor, aber eine eher durchwachsene Leistung in der Praxis – der thailändische Franzose überzeugt nur bedingt. Das sehr ungewöhnliche Kinnteilkonzept polarisiert – man liebt oder hasst es. Der Lieblingsturnschuh in Helmform – knackiger und komfortabler kann ein Helm kaum sitzen. Bedienung, Aerodynamik, Akustik, Verarbeitung – alles top. Aber bitte nachbessern: die Schlagdämpfung. Urteil: GUT Urteil: GUT Urteil: SEHR GUT 64 PRODUKTTEST 8 / 2012 Die Hitlisten der Redakteure Markus Biebricher (49) Thorsten Dentges (40) Klaus Herder (49) Jörg Lohse (42) 1. HJC R-Pha Max 2. Shoei Neotec 3. Nexo Touring III Carbon 13. Lazer Monaco 14. Caberg Duke 1. Shoei Neotec 2. Schuberth C3 3. HJC R-Pha Max 13. Lazer Monaco 14. Shark Evoline Series 3 1. HJC R-Pha Max 2. Shoei Neotec 3. Schuberth C3 13. Shark Evoline Series 3 14. Lazer Monaco 1. Shoei Neotec 2. HJC R-Pha Max 3. Nexo Touring III Carbon 13. Shark Evoline Series 3 14. Lazer Monaco Test Klapphelme Unabhängig von den Einzelergebnissen hat Praxisprofi Schueler zwei allgemeingültige Tipps für Klapphelmnutzer parat: „Erstens: Erst losfahren, wenn der Kinnbügel verschlossen und eingerastet ist. Ein Schließen des Kinnbügels während der Fahrt hat schon zu Unfällen geführt! Zweitens: Sofern grenze angehoben werden, was zu geringeren Verzögerungswerten führt, und somit die Kinnbügeldämpfung und der Verletzungsschutz des Unterkiefers im oberen Belastungsbereich erhöht werden.“ der Klapphelm nach Herstellerangaben auch mit geöffnetem Kinnteil benutzt werden darf, empfehle ich dringend, dann nicht schneller als maximal 40 km/h zu fahren!“ Also immer schön die Klappe (geschlossen) halten, dann klappt’s mit dem Klapphelm. www.motorradonline.de/helme il* rte Pre is Ge Sic her ht hei t sam ter g in E uro eb -U nis sst /Au ng itu Ge wic rbe nd Ha Ver a un üft ik Bel ust Ak hab g un g ik am dyn Ae ro Pas s for m /Tr age ver h att u alte n ng Endwertung 20 10 10 10 10 10 10 20 100 Shoei Neotec 20 10 9 9 9 9 7 14 87 sehr gut ab 539,00 HJC R-Pha Max 17 9 8 9 8 9 10 16 86 sehr gut ab 399,99 Schuberth C3 17 9 9 9 8 9 10 15 86 sehr gut ab 499,99 BMW Systemhelm 6 17 9 9 10 8 8 6 17 84 sehr gut ab 495,00 Nolan N104 n-com 15 9 6 6 7 9 5 16 73 gut ab 339,95 Shark Evoline Series 3 14 8 6 6 7 7 4 20 72 gut ab 389,95 Nexo Touring III Carbon 15 8 2 3 7 7 10 19 71 gut 399,95 Scorpion EXO-900 Air 15 9 6 7 7 7 2 18 71 gut ab 279,90 Held CT-1200 12 8 2 3 6 5 10 19 65 gut 329,00 Caberg Duke 12 8 3 3 5 5 7 20 63 befriedigend ab 169,90 LS2 FF 370 Easy 13 5 4 4 6 5 8 18 63 befriedigend 149,90 Lazer Monaco 7 3 2 3 4 5 9 17 50 ausreichend ab 349,00 max. Punktzahl Fazit Es tut sich etwas im Klapphelmmarkt: Mit dem Shoei Neotec und dem HJC R-Pha Max räumen zwei neue Modelle auf Anhieb kräftig ab. Mit dem Schuberth C3 und dem BMW Systemhelm 6 sind aber auch immer noch zwei bewährte „Oldies“ ganz weit vorn platziert. Auffällig ist allerdings, dass die Spitzengruppe – wie schon im Vorjahr – ausgerechnet beim Kriterium „Sicherheit“ (das sich aus den Schlagdämpfungswerten ergibt) nur durchschnittliche Werte liefert. Das macht sie nicht unsicher, beweist aber, dass in diesem Marktsegment beim Thema „passive Sicherheit“ noch Entwicklungspotenzial steckt. *100 bis 75 Punkte = sehr gut; 74 bis 65 Punkte = gut; 64 bis 55 Punkte = befriedigend; 54 bis 40 Punkte = ausreichend; 39 bis 0 Punkte = mangelhaft w w w. m otorradonline.de PRODUKTTEST 65