NZZ, 4. November 2014 - NZZ - Real Estate Days
Transcription
NZZ, 4. November 2014 - NZZ - Real Estate Days
Dienstag, 4. November 2014 · NZZ-Verlagsbeilage EXKLUSIVE UMFRAGE Wie professionelle Entwickler den Schweizer Immobilienmarkt sehen. VERDICHTET Seite 3 GESEHEN Planer, Architekten und Investoren denken die Schweiz von morgen. Seite 6 ATTRAKTIVE STÄDTE An den Real Estate Days trifft sich die Schweizer Immobilienwirtschaft. Seite 8 Der amerikanische Ökonom Richard Florida Seite 10 über die Quellen urbaner Vitalität. Kreativität gefragt «REAL ESTATE» IN ZAHLEN 763 Milliarden Franken Immobilieninvestoren auf der Suche nach neuen Märkten betrugen die finanziellen Verpflichtungen der privaten Haushalte – hauptsächlich Hypothekarkredite – per Ende 2013. Dies entspricht gemäss Erhebungen der Schweizerischen Nationalbank einer Zunahme von 4 Prozent. Die Verschuldung kam damit auf 124 Prozent der Wirtschaftsleistung zu stehen. 13 Billionen Dollar beträgt die Grösse des weltweit investierbaren Immobilienmarkts gemäss Schätzungen der UBS. Dabei machen Amerika und Europa je rund 35 Prozent aus, während die Region Asien / Pazifik auf gut 30 Prozent kommt. Der Schweizer Immobilienmarkt hat mit seiner geschätzten Grösse von rund 140 Milliarden US-Dollar einen globalen Anteil von etwas mehr als 1 Prozent. 45 748 Wohnungen standen gemäss Bundesamt für Statistik per Juni 2014 leer. Im Vergleich zum Vorjahr sind 5700 Wohnungen mehr vakant, was einem Anstieg von 14 Prozent gleichkommt. 900 000 m2 Überbestand an Büroflächen wurden gemäss Schätzungen der Credit Suisse Economic Research seit 2001, als der Markt weitgehend im Gleichgewicht war, in der Schweiz aufgebaut. Es müssten mehr als 60 000 Arbeitsplätze geschaffen werden, um diese Überkapazität zu absorbieren. 53 Prozent der von der Credit Suisse und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung im letzten November befragten Finanzanalysten schätzt sowohl Schweizer Immobilienfonds als auch Schweizer Wohnimmobilien als überbewertet ein. NZZ REAL ESTATE DAYS Die NZZ Real Estate Days (RED) fanden vom 30. bis 31. Oktober 2014 im Grand Resort Bad Ragaz statt. In Keynotes und Podiumsdiskussionen thematisierten internationale Experten und Referenten Entwicklungen und Chancen im Immobilienmarkt. Gemeinsam mit dem Teilnehmerfeld aus Entscheidungsträgern, Investoren, Projektentwicklern und Analysten wurden Trends sowie aktuelle Fragestellungen proaktiv aufgenommen und Lösungsansätze erarbeitet. Schwerpunkte bildeten die Themen «Investor Views», «Regulierung und politische Prozesse», «Globale Perspektiven und Städteentwicklung» sowie die Vorstellung der Studie «Entwicklungs-Barometer» von Wüest & Partner. Zudem wurden die besten Schweizer Immobilien-Aktiengesellschaften und -Fonds mit dem Real Estate Award ausgezeichnet. Mehr Informationen unter: www.nzz-red.com Platin-Partner Schwieriger Balanceakt: Investoren zwischen steigenden Preisen und stagnierenden Mieten. Als Immobilienstandort geniesst die Schweiz international einen hervorragenden Ruf. Die Suche nach lukrativen Investmentchancen gestaltet sich indes zunehmend als Herausforderung. Birgitt Wüst * Nie zuvor hatte der Swiss Circle bei der Expo Real in München einen grösseren Stand angemietet. Dennoch reichten die 350 Quadratmeter auf der gerade zu Ende gegangenen internationalen Immobilieninvestmentmesse kaum aus, um die Scharen der Branchenprofis zu fassen. Ging es in den Vorjahren vor allem darum, Kontakte zu knüpfen und pflegen, waren die Besucher diesmal von einem anderen Drang getrieben: der Jagd nach Informationen, wo noch lukrative Investments in der Schweiz zu finden sind. Die Immobilienbranche ist eines der wichtigsten Standbeine der eidgenössischen Volkswirtschaft, wie eine neue Studie des Hauseigentümerverbands und der Bundesämter für Wohnungswesen und Raumentwicklung zeigt. 18 Prozent beträgt ihr Anteil am Bruttoinlandprodukt, die jährliche Bruttowertschöpfung liegt bei rund 100 Milliarden Franken. Für die Altersvorsorge der Schweizerinnen und Schweizer sind Bürogebäude, Handelsimmobilien, Logistikzentren und Mietwohnungen längst ein wesentlicher Baustein: 38 Prozent der 2,48 Millionen Wohn- und Gewerbeliegenschaften im Land im Gesamt- Gold-Partner wert von rund 2500 Milliarden Franken besitzen Pensionskassen. An zweiter Stelle folgen die Versicherungen mit einem Anteil von 28 Prozent. Immobilienfonds und kotierte Immobiliengesellschaften halten jeweils 12,5 Prozent des Bestands. Doch für die Branchenakteure sind die Zeiten rauer geworden. Attraktive Erträge sind nicht mehr leicht zu erzielen. Die von der Finanzkrise ausgelöste Flucht der Investoren in das Betongold hat seit 2009 die Immobilienpreise deutlich stärker als die Mieten steigen lassen. Spiegelbildlich sind dadurch die Renditen zusammengeschmolzen. Zentrale Büroliegenschaften werden zum Teil bereits zu Anfangsrenditen unterhalb von 2,8 Prozent gehandelt. Kapital sucht Anlage Mit Anleihen lässt sich allerdings noch weniger Geld verdienen. Deshalb drängt immer neues Kapital in den Markt. Allein in Zürich werden nach Berechnungen der CSL Immobilien AG bis 2020 neue Bürogebäude mit insgesamt 600 000 Quadratmetern an den Markt kommen. Es ist dies deutlich mehr als benötigt wird. Entsprechend stockt das Vermietungsgeschäft. Eine Entwicklung, die sich noch verschärfen dürfte. Experten gehen davon aus, dass sich bis Ende 2015 aus Sicht der Vermieter keine Entspannung abzeichnen dürfte. Ähnlich ist die Situation bei den Verkaufsflächen. Stark begehrt sind allein die Toplagen. Ansonsten ist die Mieternachfrage eher Silber-Partner Quelle: Keystone verhalten. Auch die Vermarktung von Luxuswohnungen ist schwieriger geworden. Nur bei Mietwohnungen im mittleren und gehobenen Preissegment läuft es für Projektentwickler, Investoren und Bestandshalter weiterhin rund. Nicht überraschend: Schliesslich besteht hier der grösste Bedarf. Dafür sorgt auch die robuste Schweizer Konjunktur und die anhaltende Zuwanderung. In den vergangenen zwölf Monaten wurden nochmals knapp 39 000 Vollzeitarbeitsplätze geschaffen, und die auch in diesem Jahr erwarteten rund 80 000 Neuzuzüger brauchen schliesslich ein Dach über dem Kopf. Für Investoren geht es aber nicht nur darum, jene Segmente und Lagen zu identifizieren, in denen sich noch auskömmliche Renditen erzielen lassen. Das eigentliche Problem beginnt danach: Sie müssen einen willigen Verkäufer finden. Doch welcher Eigentümer veräussert schon eine Immobilie, die ihm sechs oder sieben Prozent Rendite bringt, wenn sich das freigesetzte Kapital nur zu einem deutlich geringeren Zins wieder anlegen lässt? «Rentable Immobilieninvestments zu tätigen, ist anspruchsvoller geworden», sagt Beat Schwab, Leiter Real Estate Asset Management Schweiz der Credit Suisse AG. Um neue Anlagemöglichkeiten für ihre auf die Schweiz ausgerichteten Fonds zu suchen, hat die Credit Suisse im Sommer 2013 die Losung «Go West» ausgegeben. Ziel ist, das Portfolio in der Westschweiz zu vergrössern. «Wir haben seither sieben Objekte in der Romandie erworben, weitere befinden sich in der Prüfungsphase», so Schwab. Auch die UBS zielt mit ihren Vehikeln auf die Romandie, wo zuletzt in Genf Wohnimmobilien erworben und der Bestand weiterentwickelt wurden. «Wir haben neben Neubauprojekten Bestandsliegenschaften im Umfang von rund drei Milliarden Franken, die wir weiterentwickeln, abreissen oder baulich verdichten respektive einer höheren Nutzung zuführen», sagt Daniel Brüllmann, Leiter Global Real Estate Schweiz bei UBS. Rendite im Ausland Schliesslich gehen immer mehr Immobilienprofis jenseits der Landesgrenzen auf Renditejagd. Die Zahl der Pensionskassen, die ihre Immobiliendirektanlagen im Ausland in der Gemeinschaftsstiftung AFIAA bündeln, hat sich seit 2011 knapp verdoppelt. Auch Credit Suisse und UBS haben Auslandsimmobilienfonds lanciert. Den Grossteil ihrer Immobilieninvestments werden Altersvorsorgeeinrichtungen jedoch auch künftig in Inland tätigen. Das kann sich langfristig als weise Entscheidung erweisen. Im jüngsten European Regional Economic Growth Index von LaSalle Investment Management finden sich mit Basel, Bern, Genf und Zürich die vier grössten Schweizer Standorte unter den Top 25 der insgesamt 294 analysierten europäischen Immobilienhochburgen. Was das Schweizer Quartett mit den 21 anderen Top-Städten eint: Ihnen allen bescheinigen die LaSalle-Experten in den kommenden fünf Jahren «starke Wachstumsaussichten». * Birgitt Wüst ist Chefredaktorin der Fachzeitschrift Immobilien-Business. Award-Partner Tokyo Sky Tree London, 15 Appold Street Big Ben Brandenburger Stanley Tor Berlin, Invalidenstrasse 91 San Cristóbal The White Sydney Sydney, Latitude East Opera House Park Tokyo, J4 Vancouver, The Exchange Santiago de Chile, Ombú Washington DC, 1099 New York Avenue House REAL ESTATE ASSET MANAGEMENT Wer genau hinsieht, entdeckt unsere Sehenswürdigkeiten. Clever diversifizieren mit Auslandimmobilien: CS Real Estate Fund International und CS Real Estate Fund Global Berlin, Vancouver, Tokyo: Mit unseren Fonds investieren Sie direkt in Immobilien rund um die Welt. Immobilien, die in starken Wirtschaftszentren liegen und kommerziell genutzt werden. Deren Mieteinnahmen für einen stetigen Cashflow und eine kontinuierliche Ausschüttung sorgen. Überzeugen Sie sich selbst auf unserer Website. Oder auf einer Weltreise. credit-suisse.com/ch/realestate Real Estate Dienstag, 4. November 2014 · NZZ-Verlagsbeilage 3 Wenn die Vorsicht regiert Resultate einer repräsentativen Umfrage unter professionellen Immobilienentwicklern Immobilienentwickler sind Frühzykliker. Ihr Verhalten gilt deshalb als Indikator für den Gesamtmarkt. Eine Umfrage zeigt, dass die Grundstimmung eingetrübt ist. Probleme bereiten die sinkende Nachfrage und die zunehmende Regulierung. Nachfrage nach Büroflächen (Ausblick) Privatinvestoren werden vorsichtig Noch immer schätzen die Vertreter der Entwickler und der Investoren das Marktumfeld kritischer ein als diejenigen der öffentlichen Hand. Denn die öffentliche Hand entwickelt typischerweise für die eigenen Bedürfnisse – sie baut zum Beispiel Schulen − und muss sich selten um Nachfrageprobleme kümmern. Zudem kann eine Informationsasymmetrie im Entwicklungsprozess bestehen, da die Behörde die Bewilligungsprozesse selber definieren, durch welche alle Entwicklungen laufen müssen – auch die eigenen. Insbesondere Branchenvertreter aus der Westschweiz sowie aus städtischen Kantonen wie Verkehrsinfrastruktur (Qualität) 3.25 Nachfrage nach Mietwohnungen (Ausblick) Bauland (Preisniveau heute) 2.50 1.75 Nachfrage nach Mietwohnungen (heute) Bauland (Preisniveau Ausblick) 1.00 Nachfrage nach Wohneigentum (Ausblick) Kooperation (Bauherr und Behörde) Nachfrage nach Wohneigentum (heute) Umweltauflagen (Auswirkungen) Nachfrage der Investoren (heute) Verdichtung Bautätigkeit (Entwicklung Ausblick) 1.00 – 1.75 sehr negativ 1.75 – 2.50 eher negativ 2012 2014 Nachfrage der Investoren (Ausblick) Baudienstleister (Verfügbarkeit) 2.50 – 3.25 eher positiv 3.25 – 4.00 sehr positiv Die Ergebnisse des Entwicklungsbarometers von 2012 und 2014 im Vergleich. Zürich und Basel beklagen denn auch, dass die Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand in den letzten beiden Jahren schwieriger geworden sei. Seit 2012 hat eine Zunahme der gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen im Immobilienmarkt stattgefunden. Beispiele hierfür sind die Annahme der Zweitwohnungsinitiative, die Revision des Raumplanungs gesetzes oder die verstärkte Regulierung des Hypothekarmarktes. Auch der Umgang mit problematischen Altbauten wird zukünftig aufwendiger. So besteht seit Juli 2014 eine Bewilligungspflicht für belastete Grundstücke. Gleichzeitig sind politische Initiativen angenommen worden, welche die Nachfrage dämpfen; so zum Beispiel die Masseneinwanderungsinitiative. All dies hat einen direkten Einfluss auf die Entwicklungsbranche und wird von dieser kritisch beurteilt. Probleme auf der Nachfrageseite, die gestiegenen Baulandpreise und fehlende Wirtschaftlichkeit sind weitere Herausforderungen, die von den Akteuren als zunehmend wichtige Einflussfaktoren wahrgenommen werden. Quelle: Wüest & Partner Sorge bereitet der Branche nach wie vor das teure und rare Bauland. Die Verfügbarkeit wird hier als «gering» eingeschätzt, mit einer akzentuierten negativen Einschätzung für Basel-Stadt, der Zentralschweiz und Genf. Die Lage im Alpenraum und dort allen voran im Wallis und im Jura zeigt sich hingegen relativ entspannt, was sich nicht zuletzt mit den grossen Baulandreserven in diesen Kantonen erklären lässt. Sorgenkind Bauland Die Knappheit des Baulandes schlägt sich in der Beurteilung des Baulandpreises nieder. Aktuell werden die Preisniveaus in den Agglomerationsgebieten Genf, Zürich und Basel sowie in den Zentralschweizer Kantonen als «sehr hoch» eingeschätzt. Eine deutliche Verteuerung haben die Kantone Thurgau und Uri erfahren. Die Branche rechnet immer noch damit, dass die Preise von Bauland hoch bleiben, in verschiedenen Kantonen aber eine Entspannung absehbar wird. Im Hinblick auf die knappe Ressource Bo den erfährt die bauliche Verdichtung von Die Nachfrage nach Büroflächen, die bereits 2012 als «gering» eingeschätzt wurde, hat sich nach Ansicht der Akteure nochmals deutlich und gesamtschweizerisch verschlechtert und nähert sich nun einem «sehr geringen» Wert. Mitverantwortlich für diese BL AI JU AR SG sehr negativ nicht repäsentativ ZG 2012 2014 ZH AG SO AI sehr negativ nicht repäsentativ ZG LU LU NE SZ NW BE OW FR NE GL OW UR FR GR SZ NW BE VD UR GL GR VD TI GE sehr positiv TG BL 2012 2014 AR SG Einschätzung der Nachfrage nach Mietwohnungen BS ZH AG * Marcel Scherrer ist Partner bei Wüest & Partner. SH TG SO Viele Akteure glauben in diesem Segment an Spezialwohnformen wie zum Beispiel das Alterswohnen. Dem Büroflächenmarkt wird wenig Potenzial zugemutet. Diese Einschätzungen dürften Spuren im Bauvolumen hinterlassen. Der Fokus der Planungstätigkeit wird auf dem Wohnungsmarkt liegen. Das bewilligte Bauvolumen für Büroflächen dürfte wie bereits seit 2012 in absehbarer Zukunft stark abnehmen. Generell lässt sich sagen, dass das Marktverhalten der Entwickler zunehmend opportunistisch wird; wie es einem Geschäfts modell entspricht, das typischerweise von einem schnellen Umsetzen der Bauprojekte ausgeht. Vereinzelt ist eine bewusste Fokussierung auf strategische Themen wie etwa auf das nachhaltige Bauen zu beobachten. Gerade grosse und finanzstarke Entwickler haben angefangen, in komplexe aufstrebende Standorte zu investieren, um den erhofften Mehrwert nach langjähriger, risikoreicher Entwicklungsarbeit realisieren zu können. Leidender Büromarkt sehr positiv BS Neue Wohnformen im Trend allen Akteuren eine breite Zustimmung. Interessanterweise hat dieses Thema seit 2012 nicht an Bedeutung gewonnen. Die Entwickler beobachten die Raumplanungspolitik sehr aktiv und rechnen offensichtlich nicht mit politischen Vorstössen, die zu einer Entspannung auf dem Baulandmarkt führen könnten. Eine markante Abnahme ist bei der Nachfrage nach Immobilienentwicklungen zu beobachten. Das Interesse der Investoren an Entwicklungen wird zwar von den meisten Akteuren immer noch als eher gross eingeschätzt, es scheint sich jedoch zunehmend auf den Mittellandgürtel zwischen dem Genfer- und dem Bodensee zu konzentrieren. Einschätzung der Nachfrage nach Büroflächen SH JU deutliche Verschlechterung dürfte die Verfassung des Büroflächenmarktes sein − die anhaltend stagnierenden Preise und die hohen Angebotsziffern lähmen den Markt. In den Kantonen Genf und Zürich, aber auch in Agglomerationsgebieten vom Aargau bis in die Waadt wird eine deutliche Eintrübung der Nachfrage erwartet. Die Einschätzung des Wohnungsmarkts fällt optimistischer aus. Dem Mietwohnungsmarkt wird heute, trotz leichter Korrektur im Vergleich zu 2012, die beste Verfassung zugesprochen. Am besten schneiden die Kantone des Mittellandes und das Tessin ab, pessimistisch ist die Einschätzung für die Alpenkantone und den Jura. Die Nachfrage nach Wohneigentum wird immer noch als «gross», im Vergleich zu 2012 aber als rückläufig eingeschätzt. Am deutlichsten verloren haben die «Hotspots», allen voran die ganze Westschweiz, aber auch städtische Kantone wie Basel und Zürich. Die Akteure rechnen trotz des stabilen Markt umfelds und der nach wie vor tiefen Zinsen damit, dass die Nachfrage mittelfristig eher rückläufig sein wird. Die Entwickler reagieren auf das schwierige Umfeld mit einer thematischen und geografischen Spezialisierung. In ihrem Fokus stehen städtische Gebiete und deren Agglomerationen. Thematisch wird der Wohnungsbau, insbesondere der Mietwohnungsbau, bevorzugt. Altliegenschaften (Verfügbarkeit) 4.00 Nachfrage nach Büroflächen (heute) Marcel Scherrer * Das Marktsegment der Immobilienentwicklung hat seit rund zehn Jahren stark an Bedeutung gewonnen, was mit dem starken Wachstum des Hochbauvolumens und der Professionalisierung in der Branche zusammenhängt. Die grosse Nachfrage nach Immobilien und die Verknappung des Angebotes haben in der Schweiz zu einer Verlagerung vom Investoren- in den Beschaffungsmarkt geführt. Der Baumarkt war der Engpass in der Produktion, und die Entwickler haben darin eine gewichtige und prägende Schlüsselstelle eingenommen. Das von professionellen Entwicklern betreute Bauvolumen wird auf rund 35 bis 45 Prozent der gesamten Neubautätigkeit eingeschätzt. Im Jahr 2013 wurden rund 32 Milliarden Franken in Neubauten des Hochbaus investiert. Der von Wüest & Partner ermittelte «Entwicklungs-Barometer», der auf der Befragung von professionellen Entwicklern mit einem jährlichen Bauvolumen ab 50 Millionen Franken basiert, hat bei der erstmaligen Befragung im 2012 eine leicht überdurchschnittlich positive Grundstimmung gemessen. In der nun vorliegenden Umfrage aus dem Jahr 2014 hat sich die Stimmung leicht eingetrübt, und der Barometer fällt um 3 Prozent auf einen nach wie vor positiven Wert von 2,5 Punkten. Bauland (Verfügbarkeit) TI GE VS VS Quelle: Wüest & Partner Die Nachfrage nach Büroflächen sinkt in der ganzen Schweiz. Quelle: Wüest & Partner Mietwohnungen in Zürich, Genf und Basel bleiben attraktiv. Real Estate 4 Dienstag, 4. November 2014 · NZZ-Verlagsbeilage «Sündenfall war Zinsbindung der Mieten» Avenir Suisse warnt vor Regulierungsspirale auf dem Wohnungsmarkt Scharfe Bewilligungspflichten und immer neue Wohnraum initiativen sollen die Interessen der Mieter schützen. Aber Patrik Schellenbauer von Avenir Suisse ist überzeugt: eine Unterdrückung der Marktsignale zahlt sich nie aus. frageüberhang nicht, sondern rationieren einfach den zu knappen Wohnraum. Die beste Lösung wäre deshalb die Verdichtung der Städte. Aber «Aufzonungen» werden oft mit dem Argument blockiert, dass davon vor allem die Grundbesitzer profitieren würden. So falsch ist dieses Argument nicht ... Natürlich entstehen bei dieser Marktlage Mehrwerte durch solche administrativen Akte. Um Mehrheiten für Aufzonungen zu finden, könnte ein Teil der Rente über eine Mehrwertabgabe abgeschöpft werden. Dies wäre besser als der jetzt zu beobachtende Trend, die Missstände auf dem Wohnungsmarkt mit weiteren Vorschriften zu bekämpfen nach dem Motto: Wenn’s nicht funktioniert, more of the same. Interview: Jost Dubacher Vor wenigen Wochen hat der Kanton Zürich einer Abstimmungsvorlage zuge stimmt, gemäss der die Gemeinden bei Zonenplanänderungen Spezialzonen für vergünstigtes Wohnen ausscheiden kön nen. Eine gute Idee? Aus meiner Sicht nicht. Aber dieses Votum passt ins Bild. Wir stellen seit Jahren fest, dass man das Heil auf dem Immobilienmarkt in immer neuen Vorschriften und Verboten sucht. Früher war das ein Anliegen der Linken, heute sind derlei Forderungen bis weit in bürgerliche Lager hinein en vogue. Avenir Suisse nennt in diesem Zusam menhang immer wieder das Beispiel Genf. Was geht dort vor? In Genf gibt es seit 1996 das Gesetz «sur les démolitions, transformations et rénovations» (LDTR). Es stipuliert bei Immobilieninvestitionen maximale Renditen, weshalb ein Eigentümer für Abrisse oder Sanierungen eine amtliche Bewilligung einholen muss ... Aber wir haben doch ein Problem auf dem Wohnungsmarkt; namentlich in den gros sen Städten haben die Mieten ein hohes Niveau erreicht. Das stimmt für die Grossstädte. Insgesamt ist der Anteil der Wohnkosten am Einkommen aber nicht gestiegen. In den Städten ist der Haupttreiber der Bevölkerungsdruck: Zuwanderung aus dem Ausland, genau so aber aus dem Inland. Wohnraum in den Zentren ist so beliebt wie noch nie. Da in den Städten zu wenig neuer Wohnraum entsteht, führt der Nachfrageüberhang zu steigenden Preisen. Wenn es um Hemden oder Autos geht, wird dieses Marktprinzip von den meisten Menschen akzeptiert; beim Wohnen ist der marktwirtschaftliche Konsens aber bedenklich am Bröckeln. ... Baubewilligungen brauchen Sie über all in der Schweiz. In den meisten Kantonen bedeutet eine Baubewilligung nur, dass Sie korrekt bauen. Was Sie bauen, wird nicht beurteilt. In Genf ist das anders. Die Folgen liegen auf der Hand: Es wird kaum mehr investiert. Wozu das letztlich führt, sehen Sie im Genfer Bahnhofsviertel. Es sieht dort nicht aus wie in einer prosperierenden Grossstadt. Denn was passiert? Wachstum und Investitionen werden ins französische Umland von Genf abgedrängt. Droht das Beispiel Genf Schule zu ma chen? In der Romandie besteht schon eine Tendenz in diese Richtung. Die Waadt kennt schon heute sehr strenge Bauvorschriften. Aber die jüngsten Abstimmungsergebnisse in der Deutschschweiz haben gezeigt, dass hier nun Ähnliches versucht wird. Ein gutes Beispiel dafür ist der Formularzwang, der im Kanton Zürich seit 2013 gilt. Das Wohnen ist an vielen Fronten zum Politikum geworden. Worauf führen Sie das zurück? Das hängt mit der allgemeinen Verteilungsdebatte zusammen und dem Gefühl, die Schweiz werde immer ungerechter. Letztlich geht es um die Frage, wem die Aufwertung des Bodens zusteht, den Eigentümern oder den Mietern. Diese Debatte muss offen ausgetragen werden. Können Sie einem Nichtzürcher erklären, worum es geht? Wer eine Wohnung wieder vermietet, muss den Mietzins des Vormieters offenlegen. Damit hat der Nachmieter die Möglichkeit, Wie lauten die Vorschläge von Avenir Suisse? Eingriffe in den Markt beheben den Nach- den von ihm per Unterschrift akzeptierten, nach oben angepassten Mietzins anzufechten. Das soll die Preissteigerungen auf dem Wohnungsmarkt dämpfen, hat aber – wie so oft bei Eingriffen ins Marktgeschehen – ungewollte Nebeneffekte: Um solchen Klagen aus dem Weg zu gehen, entscheiden sich viele Immobilienbesitzer für umfassende Sanierungen, denn die sanierten Wohnungen können wie Neuwohnungen (noch) frei vermietet werden. Der Verlust von günstigen Altwohnungen wird so über Gebühr beschleunigt. Das verstärkt den Regulierungsdruck weiter. Avenir Suisse warnt also vor einer Re gulierungsspirale, will aber auch den seit den 70er-Jahren geltenden Mieterschutz neu fassen. Ist das wirklich nötig? Um es klar zu sagen: Es geht nicht um die Abschaffung jeglichen Mieterschutzes. Ein Sündenfall war unserer Meinung nach die Zinsanbindung der Mieten. Damit entzog man einen Grossteil der Mietwohnungen in unserem Land dem Spiel von Angebot und Nachfrage. Lange hat das einigermassen funktioniert, doch im gegenwärtigen Umfeld von Zuwanderung, Deflationsrisiken und Tiefzinsen versagt das System. Aufgrund der sinkenden Zinsen fallen auch die Bestandsmieten, obwohl sie eigentlich steigen müssten. Diese Scherenbewegung hat Folgen: Erstens steigt der Preisdruck bei Mieterwechseln in Bestandsobjekten, was man mit Regelungen wie der Formularpflicht zu verhindern versucht; und zweitens sehen wir starke Mietpreissteigerungen bei Neubauten. Was wiederum den Bau von neuen Woh nungen anheizt. Was sagen Sie aus libe raler Sicht dazu? Leider wird nicht da gebaut, wo die Nachfrage am grössten ist: in den Zentren. Die Grenzen des Booms sind deshalb absehbar. Das Volk hat mit der Annahme der Zweitwohnungsinitiative und der Revision des Raumplanungsgesetzes zweimal bekräftigt, dass es die weitere Zersiedelung begrenzen will. Die Politik schiebt die entscheidende Frage vor sich her: Wer trägt die «Last der Verdichtung»? Folgt man Ihrer Argumentation, haben viele gutgemeinte Regelungen zum Schutz der Mieter einen eher schädlichen als nützlichen Effekt? Nehmen sie nur die angedachte Verschärfung der Lex Koller; eine Art Kapitalverkehrskontrolle für den Immobilienmarkt. Eigentlich Patrik Schellenbauer: «Wir brauchen ein Gegengewicht zur um sich greifenden Regulierungswut.» Quelle: zvg müssten die Mieter doch froh sein um mehr Kapital für den Immobilienmarkt, denn dies vergrössert das Angebot und führt zu sinkenden Mieten. Trotzdem ist der organisierte Mieterschutz für eine vermehrte Abschottung. Für mich ist derlei unbegreiflich. Was droht Ihrer Meinung nach, wenn sich an der gegenwärtigen Dynamik von Re gulierung und steigender Nachfrage mittelfristig nichts ändert? Ich möchte mit einer Analogie aus dem Arbeitsmarkt antworten. Sehen wir uns Länder mit einem stark ausgebauten Kündigungsschutz an. Es gibt dort jene Glücklichen, die einen Job haben, und die Arbeitslosen, die kaum Chancen haben, zu vernünftigen Konditionen eine Arbeit zu bekommen. Im Schweizer Wohnungsmarkt beobachten wir diese Zweiteilung ebenfalls. Wer eine günstige Wohnung hat, gibt sie kaum noch auf; und wenn sich seine ökonomischen oder familiären Verhältnisse ändern, wird er versuchen, die Wohnung unterzuvermieten. Darauf muss dann der Gesetzgeber mit neuen Vorschriften antworten; so wie die Stadt Zürich, die jetzt gegen die sogenannten Papiermieter in ihren Wohnungen vorgehen will. Die Umsetzung der Einwanderungsinitia tive könnte mittelfristig zu einer sinkenden Nachfrage führen. Lösen sich die Probleme auf dem Wohnungsmarkt von alleine? Schön wär’s. Aber ich habe meine Zweifel und deshalb wünsche ich mir, dass sich die Vermieter und Investoren klarer artikulieren und ein glaubwürdiges Gegengewicht zur um sich greifenden Regulierungswut aufbauen. Ich sehe auch die Pensionskassen in der Pflicht. Ihre Aufgabe ist es, zur Sicherung der Renten Rendite zu erzielen, und nicht, den Interessen der Mieter zu dienen. Deshalb muss man sich als Vermieter ja nicht unanständig verhalten. Patrik Schellenbauer ist seit 2009 Projektleiter und Mitglied im Kader von Avenir Suisse. Nach der Matura studierte der gebürtige Ostschweizer an der Universität Zürich Volkswirtschaft und schloss mit einer Dissertation am Institut für empirische Wirtschaftsforschung ab. Er ist Mitglied der Anlagekommission der Pensionskasse der Zürcher Kantonalbank (ZKB) und Vorsitzender des Immobilienausschusses. Neben seiner Tätigkeit als Dozent ist Schellenbauer auch als Autor tätig: zu seinen Fachgebieten zählen neben dem Wohnungsmarkt die Themen Bildung, Migration und Verteilung. ANZEIGE 1972 1985 2014 Sie haben sich verändert. Und Ihr Aufzug? Lassen Sie Ihren Aufzug nicht mit Ihnen älter werden. Dies kann Ihre Lebensqualität und den Wert Ihres Gebäudes beeinflussen. Es kann sogar zu einem Sicherheitsrisiko werden. Gönnen auch Sie sich einen neuen Aufzug. Dank dem revolutionären KONE NanoSpace™ verbessern Sie ganz einfach den Fahrkomfort, das Design, die Energieeffizienz, die Zugänglichkeit und die Sicherheit Ihres Aufzugs. Geben Sie sich nicht mit weniger zufrieden. Erleben Sie den Unterschied auf www.kone.ch/nanospace. 7725 KONE_NanoSpace_print_ad_horizontal-291x108.indd 1 30.09.2014 08:44:21 Dienstag, 4. November 2014 · NZZ-Verlagsbeilage Real Estate 5 Immer mehr leere Büros Anlagenotstand der Investoren führt zu Überangebot und Wertkorrekturen Trotz wachsender Leerstände und sinkender Renditen entstehen vor allem an den Peripherien der Grossstädte immer neue Büroflächen. Das Nachsehen haben in erster Linie Besitzer von Bestandsimmobilien. Fredy Hasenmaile * Die Vermietung neuer Büroflächen ist ins Stocken geraten. Trotzdem bewegt sich die Planung neuer Projekte immer noch auf einem zu hohen Niveau. Das Volumen der Baueingaben der letzten zwölf Monate liegt mit 2,4 Milliarden Franken wieder deut lich über dem Niveau des langjährigen Mittels von 2,2 Milliarden Franken. Dem Markt wird in den nächsten Jahren weiterhin ein beträchtlicher Flächenzuwachs zuge mutet. Zinsbedingter Anlagenotstand Verantwortlich für die hohe Investitionstätig keit ist der Anlagenotstand institutioneller und privater Investoren, die vor dem Hinter grund der weltweit expansiven Geldpolitik Immobilien als sehr attraktive Anlageklasse wahrnehmen und in diesen Markt drängen. Das Nachsehen haben in erster Linie die Besitzer von Bestandsflächen, deren Mieter im Zuge von Standortoptimierungen in die attraktiveren Neubauten umgezogen sind. Weil im Vergleich zu früheren Zyklen die Nachfrage zudem eher flau ist, steigen die Leerstände. Per Mitte 2014 verzeichneten die leer stehenden Büroflächen der fünf grössten Schweizer Büroflächenmärkte einen markanten Anstieg von 9,7 Prozent im Ver gleich zum Vorjahr. Eine Trendwende ist mit Blick auf die Projektpipeline in den nächsten zwei bis drei Jahren nicht zu erwarten. Be sonders ausgeprägt ist die Leerstandprob lematik in der Stadt Zürich, wo 215 000 m2 Bürofläche leer stehen. Insgesamt dürfte dies zwar nur 3,4 Prozent des geschätzten Flä chenbestandes der Stadt ausmachen, doch die Zunahme erfolgt vor dem Hintergrund eines ansprechenden konjunkturellen Wachstums. Stadtflucht der Grossfirmen Eine unerwartete Rezession würde den Leerstand rasch auf noch nie beobachtete Niveaus hieven. Knapp die Hälfte des Leer standes in der Stadt Zürich konzentriert sich auf das geografisch kleine innere Ge schäftsviertel der Stadt. Diese Entwicklung war zu erwarten und ist eine Folge der viel thematisierten Flächenverlagerung grosser Firmen aus der Innenstadt heraus. Die leer zurückbleibenden Flächen sind aufgrund ihrer guten Lagen teuer, oft jedoch sanie rungsbedürftig und nicht mehr adäquat hinsichtlich der Raumansprüche moderner Unternehmen. In den kommenden Jahren dürften die Leerstände vermehrt die äusseren Regionen des Zürcher Büroflä chenmarktes betreffen. Denn addiert man die diversen Zürcher Büroflächenprojekte, so suchen derzeit Flächen im Ausmass von über 600 000 m2 Mieter. Besonders in den Aussenquartieren und im Glattal ist die ge plante Flächenausweitung überproportional hoch. Mietpreise sinken Das Überangebot wird Folgen haben. Es dro hen Mietpreisrückgänge und vermehrt auch Bewertungskorrekturen. Gemäss den Daten der Real Estate Investment Data Association (REIDA) haben die Preise von Büroliegenschaf ten in den Grosszentren bereits zu korrigieren begonnen. Weil in erster Linie Bestandsobjekte betroffen sind, ist ein sehr aktives Manage ment der Bestandsflächen inklusive Portfo liobereinigung erforderlich. Vertragsverlänge rungen mit bestehenden Mietern sind derzeit anspruchsvoll, weil die Mieter um ihre gute Verhandlungsposition wissen. Umnutzungen sind eine weitere Lösungs möglichkeit, dürften aber – abgesehen von interessanten Einzelfällen wie dem Einzug der Low-Budget-Design-Hotelkette «Motel One» in der Zürcher Innenstadt – für die meisten Problemfälle keine Lösung darstel len. Zu hoch sind die Umnutzungskosten, so dass sich die meisten Fälle nicht rechnen – oder noch nicht. Investitionen in Neubauten bieten dagegen weiterhin Chancen, sofern die Rahmenbe dingungen stimmen, denn die Nachfrage nach modernen Flächen an gut erschlosse nen Lagen ausserhalb der teuren Innenstäd te ist zwar flau, aber doch vorhanden. So lange Neubauten neue Mieter finden, geht das Spiel der Flächenausweitung weiter. Der Büromarktzyklus hat demnach seinen Tief Stadt Zürich Inneres Geschäftsviertel Zürich Basel-Stadt Genf Region Lausanne 2014 2013 Stadt Bern 0 50 000 m2 100 000 m2 150 000 m2 Anstieg von leer stehenden Büroflächen. punkt noch nicht erreicht, womit die Heraus forderungen in den nächsten Jahren noch grösser werden. Erst mittelfristig dürften sich Investitionschancen in Bestandsliegenschaf ten ergeben, wenn die Preise stärker korri giert haben. Derzeit liegen an vielen Orten die Preisvorstellungen von Verkäufern und Käufern noch zu weit auseinander. Nicht alle Märkte betroffen Modernisierungen und Umnutzungen bleiben in Zürich die Themen für Investoren, um sich gegen die Neubauten behaupten zu können. In den übrigen Grosszentren liegt der Anstieg der Leerstände innerhalb gängiger Schwan kungen. In Genf hat sich das Überangebot weniger stark manifestiert als ursprünglich erwartet. Die Leerstände steigen zwar in der langfristigen Tendenz, liegen jedoch unter 200 000 m2 250 000 m2 Quelle: Diverse statistische Ämter dem Vorjahr. Aufgrund knapper Bauland ressourcen und der hohen bürokratischen Hürden bei der Immobilienentwicklung sind in den letzten Jahren nur vergleichs weise wenige neue Büroflächen in Genf entstanden. Das hat zwar den Genfer Unter nehmen in den letzten Jahren die schweiz weit höchsten Mietkosten beschert, konnte jüngst einen weiteren Anstieg des Leerstan des jedoch verhindern. Kleinere Büroflächen märkte wie zum Beispiel Baden, Unteres Baselbiet oder Luzern sind vom Überangebot bis anhin kaum betroffen. Das verdeutlicht, dass der Büroflächenmarkt in der Schweiz derzeit differenziert zu betrachten ist und es durchaus noch Standorte gibt, wo Investiti onen ohne grosse Überangebotsrisiken möglich sind. * Fredy Hasenmaile ist Head Real Estate Research bei der Credit Suisse. Die Zukunft der Immobilienbranche Wie globale Trends auf lokaler Ebene den Raumbedarf verändern Digitale Technologien, neue Arbeitsmodelle, die Urbanisierung und die Energiefrage werden die Immobilienlandschaft in den nächsten Jahren und Jahrzehnten stark beeinflussen. Viele dieser Trends sind offensichtlich, werden aber immer noch unterschätzt. Kurt Ritz * Die starke Expansion der Städte – die soge nannte Urbanisierung – führt dazu, dass im Jahr 2050 rund drei Viertel aller Menschen in Städten leben werden. Dies gilt nicht nur für die aufstrebenden Länder in Asien und Afrika, auch in den entwickelten Ländern wird sich dieser Trend noch verstärken. Die Städte als Motoren von Innovation, wirt schaftlicher und kultureller Entwicklung und als nachhaltigere Lebensform: Das wird auch hierzulande zu einem stetigen Druck auf die urbanen Zentren führen. Etablieren werden sich aber nur jene «smart cities», die eine effiziente Infrastruktur, ein attraktives Ange bot an Wohn- und Arbeitsflächen, ein inspi rierendes Umfeld, aber auch hohe Sicherheit bieten. Der stark ansteigende Mittelstand in den aufstrebenden Ländern wird den Druck auf die europäischen Städte zusätzlich er höhen. Wieso sollte also die hohe Nachfrage nach Immobilien aller Art, die heute in Lon don schon offensichtlich ist, vor Zürich oder Genf Halt machen? Positiver Dichtestress: Städte sind Motoren der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung. Quelle: Bikeworldtravel/Shutterstock.com. Ein weiterer globaler Megatrend, der schnel le technologische Wandel, hinterlässt eben falls seine Spuren in der Immobilienbranche. Digitale Technologien haben bereits kon krete Auswirkungen auf die Flächennach frage mancher Branchen und auf die Ver marktung von Immobilien. Schon heute sind die Folgen des stark wachsenden E-Com merce auf Verkaufsflächen spürbar. Boomender Onlinehandel Anschauungsunterricht wie es auch ande ren Branchen ergehen könnte, bieten die Buch- und die Elektronikbranche. Es gibt Studien, die davon ausgehen, dass in Grossbritannien bereits im Jahr 2018 knapp 50 Prozent aller elektronischen Geräte on line verkauft werden. Was bedeutet dies für heute noch mit einem hohen Flächenbedarf operierenden Branchen wie die Finanz industrie? Haben die Innovationen im Re tailbanking, zum Beispiel das E-Banking, eine Reduktion der Filialnetze zur Folge? Führen die sich ausbreitenden virtuellen Währungen zu einer Schwächung des ge samten Finanzplatzes? Welche Folgen hat dies für die Flächennachfrage? Das stark wachsende Gesundheits- und Bildungswesen hinterlässt ebenfalls ein zwiespältiges Bild bezüglich Flächennach frage. Während der Gesundheitsbereich mehr Fläche absorbieren wird, ist dies bei der wachsenden (Weiter-) Bildungsnachfra ge nicht zwingend gegeben: Gerade in diesem Bereich steigt das Angebot an On linekursen rasant. Schon heute stellt die Harvard University 600 Vorlesungen online und die berühmtesten Universitäten und Hochschulen der Welt − unter ihnen auch die beiden Schweizer ETHs in Zürich und Lausanne − betreiben gemeinsam eine Internet-Plattform (www.edx.org) mit un zähligen Vorlesungen. Wie wir in Zukunft arbeiten, welche Bran chen in Zukunft welche Flächen nachfragen, ja sogar welche Jobs wir zukünftig ausüben, dies alles hängt stark von der technologi schen Entwicklung ab. Auch die veränder ten Verhaltensweisen der zukünftigen Ar beitsgeneration wird diesen Trend noch verstärken. Die PwC Studie «Millennials at work» zeigt, dass die «Digital Natives» nicht mehr auf die Präsenz im Büro angewiesen sein werden. Das Büro wird als eine Aus tauschplattform gesehen. Die Präferenz bei der Kommunikation wird klar elektronisch und der Begriff «face time» gewinnt im Büro kontext eine neue Bedeutung. In Bezug auf die Arbeitsflexibilität müssen die Arbeitgeber in Zukunft einiges verändern. Die Flächen werden durch neue Arbeitsformen weiter reduziert. Das neue Energiezeitalter Seit Jahren wird über Sinn und Unsinn der Anwendung von Energie-Labels diskutiert. Zu Beginn der Debatte über die Nachhal tigkeit hatten diese Labels ganz bestimmt ihre Berechtigung und sie haben viel zur Entwicklung von energieeffizienteren Ge bäuden beigetragen. Wie sieht diese Ent wicklung aber heute und vor allem in Zukunft aus? Namhafte Wissenschaftler und For scher sind heute der Meinung, dass die Diskussion um die Energiefrage überflüssig wird. Der technologische Fortschritt wird die aktuellen Probleme der Energieversor gung – von der Produktion über die Spei cherung zum Transport – lösen können. So könnte dereinst jedes Gebäude zu einem Energieproduzenten werden, das über schüssige Energie über intelligente Netz werke, sogenannte «smart grids», an ande re Verbraucher abgibt. Der sogenannte E-Day, an dem auf der Erde mehr Energie zur Nutzung vorhanden sein wird als nachgefragt wird, rückt immer nä her. Es muss daher die Frage gestellt wer den, wieso wir heute noch Bauten mit einer Lebensdauer von 100 Jahren erstellen, wo doch noch überhaupt nicht absehbar ist, wie wir in 20 bis 30 Jahren bauen werden. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die hier skizzierten globalen Trends die Schweiz nicht beeinflussen würden. Urba nisierung, digitale Technologien, neue Ar beitsmodelle und die Energiefrage: Die Immobilienbranche tut gut daran, sich in tensiv mit diesen Themen zu beschäftigen, da sie in allen Bereichen einem starken und vor allem auch sehr schnellen Wandel aus gesetzt sein wird. * Kurt Ritz ist Partner bei PwC und Leiter des Branchensektors Immobilien. Real Estate 6 Dienstag, 4. November 2014 · NZZ-Verlagsbeilage Aus Städten werden Metropolitanregionen Szenarien für die Zehn-Millionen-Schweiz Das seit dem 1. Mai 2014 geltende Raumplanungsgesetz hat eine kompakte Siedlungsentwicklung, eine bessere Nutzung brachliegender Flächen und die Verkleinerung überdimensionierter Bauzonen zum Ziel. Der Schlüsselbegriff heisst Verdichtung. kunftsträchtigen Strukturen sind in Erwägung zu ziehen. Mit der heute vorherrschenden Tendenz riskiert die Stadt, für die nächste Generation nicht mehr attraktiv genug zu sein; mit der Folge, dass die Bewohner vermehrt wegziehen, was letztlich die Zersiedelung des Umlandes verstärkt. Weitsichtige Stadtplanung gefragt Marcel Schaad * Während sich früher Städte klar von ländlichen Zonen abgrenzten, werden heute zunehmend grossräumige, vernetzte Räume sichtbar, sogenannte Metropolitanregionen. Zu ihnen gehören diverse Subzentren, die funktional, sozial, wirtschaftlich, kulturell und ökologisch miteinander verflochten sind. Zu beobachten sind solche Gebiete in den Grossräumen Zürich, Bern, Basel, Lugano und in der Genfersee-Region. Das im Jahre 2012 von Bund, Kantonen, Städten und den Gemeinden verabschiedete «Raumkonzept Schweiz» hat sich intensiv mit den damit zusammenhängenden Herausforderungen auseinandergesetzt. Diese sind durch die demografische Entwicklung geprägt und betreffen die Siedlungspolitik, die Raumund Verkehrsplanung, die Energie- und Umweltstrategien und letztlich die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz. Wichtigster Einflussfaktor ist das demografische Wachstum, denn die Zehn-MillionenSchweiz rückt immer mehr in Reichweite. Dichter Bauen am Stadtrand: Das Stadtbauprojekt «Stadtstück» im Berner Murifeld-Quartier. Quelle: Steinmann & Schmid Architekten AG BSA SIA, Basel Die Bevölkerungszahl steigt vor allem in den Städten und Agglomerationen, was die Nachfrage nach Mobilitätsangeboten erhöht und einen entsprechenden Ausbau der Verkehrsinfrastrukturen erfordert. Stetig steigende Mobilität Schätzungen der OECD gehen davon aus, dass 2050 die Passagiermobilität um mehr als 50 Prozent über dem heutigen Niveau liegt. Auch die Bedeutung der Wissensökonomie mit der Ansiedelung von Hightech- und Dienstleistungsunternehmen nimmt zu. Die- se Firmen siedeln sich vorwiegend in urbanen Zentren oder Agglomerationen an. In Anbetracht dieser Trends erstaunt, dass die Stadtplanungen teilweise in eine andere Richtung zielen. So bedeutet die Politik der Stadt Zürich eine eigentliche Abkehr von einer liberalen Stadtentwicklung. Es ist zwar durchaus zu begrüssen, dass in der Innenstadt Kern- und Quartiererhaltungszonen ausgewiesen werden. Im Gegenzug sollten aber Wohn- und Gewerbezonen geschaffen werden, in denen verdichtetes Bauen und Hochhausbauten möglich sind. Auch neue Zonen mit Mischformen und mutigen, zu- Tatsache ist, dass die Stadt als Zentrumspunkt und Ort sozialer Kontakte immer wichtiger wird. Verdichtetes Bauen verlangt nach einer komplexen Infrastruktur für die täglichen Bedürfnisse, über kurze Distanzen ohne individuelle Mobilität. Gleichzeitig kann die Infrastruktur nur ausgebaut werden, wenn genügend Steuereinnahmen vorhanden sind. Direkte Steuern von finanzkräftigen Einwohnern tragen dazu genauso bei wie Gewinnsteuern aus dem Verkauf von Stockwerk eigentum. Eine weitsichtige Stadtplanung befasst sich mit dem Übermorgen. So wie in Bogotá, wo ganze Stadtteile aus basisdemokratischen Ansätzen heraus kreiert wurden. Die Forschungs- und Bottom-up-Szenarien von «Downtown Bogotá/My Ideal City» wurden im Büro von Winka Dubbeldam, Archi-Tectonics in New York entwickelt und über die Landesgrenzen hinaus diskutiert. Auch in der Schweiz gibt es Beispiele von diskurs orientierten Projektentwicklungen: Die Weststadt Solothurn hat eine soziokulturelle Analyse auf der Basis der mit der Universität Luzern entwickelten Bottom-up-Methode REPLY realisiert. Dabei steht REPLY für Resources, Empowerment, Participation, Learning, Inquiry. Die Bewohner wurden zu eigentlichen Quartierforschern gemacht, was das Vertrauen in den eigenen Lebensraum steigerte und sich auf die Entwicklung positiv auswirkte. Nennenswert ist auch das Oerlikoner Quartier «Mehr als Wohnen», in welchem Baugenossenschaften neue Strukturen der Co-Existenz von Wohnen, Gewerbe und Büro erfolgreich planen und testen. Damit auch die übernächste Generation von attraktiven Metropolitanregionen profitieren kann, sind juristische und politische Räume für innovative Verdichtung zu schaffen. Zudem ist dem Markt genügend Spielraum zu geben. Dieser sucht, analysiert und deckt grundsätzlich die Nachfragesituation. * Marcel Schaad ist Head Acquisitions & Sales bei Swiss Prime Site AG. Artikel 1 Ziele des revidierten Raumplanungsgesetzes Bund, Kantone und Gemeinden sorgen dafür, dass der Boden haushälterisch genutzt und das Baugebiet vom Nichtbaugebiet getrennt wird. Sie unterstützen mit Massnahmen insbesondere die Bestrebungen, die Siedlungsentwicklung nach innen zu lenken und kompakte Siedlungen zu schaffen. Drum prüfe, wer sich bindet Zur Informationspflicht bei Immobilientransaktionen Wer eine Immobilie kauft, tut gut daran, das Objekt der Wahl vorgängig in baulicher und rechtlicher Hinsicht zu überprüfen. In gewissen Fällen ist aber der Verkäufer gehalten, relevante Informationen offenzulegen. Stefan Gerster und Sibylle Schnyder * Im Schweizer Immobilienmarkt ist es üblich, Gewährleistungsansprüche des Käufers weitgehend auszuschliessen. Das heisst: Liegenschaften werden «wie gesehen» und «ohne Gewähr» verkauft. Eine solche Haftungsfreizeichnung erfolgt insbesondere beim Verkauf von bestehenden Gebäuden. Dem Käufer eines Neubaus hingegen werden in Bezug auf Baumängel in der Regel dieselben Gewährleistungsansprüche eingeräumt, die gegenüber den beteiligten Handwerkern und Unternehmern bestehen. Bei einer Haftungsfreizeichnung des Verkäufers tut der Immobilienkäufer gut daran, die zu erwerbende Liegenschaft zu prüfen und dazu auch Fachpersonen − Architekten, Ingenieure oder Juristen − beizuziehen. Zahlreiche Informationen über Liegenschaften sind heutzutage online zugänglich; zu nennen sind zum Beispiel der Eintrag im Kataster der belasteten Standorte oder Angaben zur einschlägigen Bau- und Zonenordnung. In diesem Zusammenhang ist auch der im Aufbau begriffene Kataster der öffentlich-rechtlichen Eigentumsbeschränkungen zu erwähnen. In diesem Informationssystem sollen bis 2019 die für Grundstücke massgeblichen behördlichen Einschränkungen für die ganze Schweiz systematisch dokumentiert und zentral veröffentlicht werden. Beschränkte Haftungsfreizeichnung Eine Haftungsfreizeichnung des Verkäufers ist jedoch nicht unbeschränkt zulässig. Gemäss Rechtsprechung des Bundesgerichts kann die Haftung des Verkäufers nicht ausgeschlossen werden, wenn ein Mangel ausserhalb dessen liegt, womit ein Käufer vernünftigerweise rechnen muss. Den Massstab setzt das Bundesgericht sehr hoch. Es müssen schon äusserst gravierende Mängel vorliegen, mit denen der Käufer in keiner Art und Weise rechnen musste; ein Beispiel hierfür sind massive Feuchtigkeitsschäden, die ein Wohnhaus de facto unbenutzbar machen. Weiter ist eine Haftungsfreizeichnung unbeachtlich, wenn der Verkäufer einen Mangel der Liegenschaft arglistig verschweigt. In bestimmten Fällen hat der Verkäufer gemäss Bundesgericht nämlich eine Aufklärungspflicht gegenüber dem Käufer. Ob und wieweit eine Aufklärungspflicht besteht, ist im konkreten Einzelfall zu bestimmen. Die Aufklärungspflicht des Verkäufers betrifft nur Mängel, die dem Verkäufer bekannt sind oder bei gehöriger Sorgfalt bekannt sein müssten. Sie setzt weiter voraus, dass der Verkäufer weiss oder annehmen muss, dass der Käu- fer vom betreffenden Mangel keine Kenntnis hat, aber womöglich auf den nicht offengelegten Umstand Wert legt. Interessant dabei: Der Umfang der Aufklärungspflicht des Verkäufers hängt unter anderem von der Erfahrung und dem Fachwissen des Käufers ab. So geht die Aufklärungspflicht des Verkäufers tendenziell weniger weit, wenn der Käufer über Erfahrung mit Liegenschaften verfügt und durch professionelle Berater unterstützt wird. In jedem Fall aber hat der Verkäufer den Käufer über Umstände aufzuklären, welche für den Kaufentscheid wesentlich sind, sofern dem Verkäufer bekannt ist oder bekannt sein müsste, dass der Käufer davon keine Kenntnis hat. So hat das Bundesgericht in einem kürzlich ergangenen Urteil festgehalten, dass der Verkäufer ein Ehepaar, welches ein Stück Land erworben hatte, darüber hätte aufklären müssen, dass das Land in einer speziellen Zone für «öffentliche Nutzung» lag und dessen Überbaubarkeit dadurch praktisch verunmöglicht war. Ortstermin empfohlen Beim Verkauf einer Liegenschaft empfiehlt sich somit, dem Käufer Gelegenheit zu geben, das Kaufobjekt zu besichtigen und in die üblichen Unterlagen wie Mietverträge, Grundbuchauszug, Nebenkostenabrechnungen und Versicherungspolicen Einsicht zu nehmen. Sodann ist es ratsam, gravierende und kostenrelevante Umstände wie zum Beispiel behördliche Auflagen bezüglich Heizungsoder Liftsanierung, bekannte gesundheits- Die meisten Schweizerinnen und Schweizer kaufen nur einmal im Leben eine Immobilie. Deshalb empfiehlt es sich, bei Experten Rat zu suchen. Quelle: zvg oder umweltgefährdende Stoffe im Boden oder im Gebäude, bestehende Rechtsstreitigkeiten oder erhebliche Baumängel offenzulegen. Im Zweifelsfall transparent Eine ausreichende Transparenz verringert das Risiko, dass der Käufer aufgrund später entdeckter Mängel im Nachhinein eine Kaufpreisreduktion oder gar die Rückabwicklung des Kaufes fordert. Auch aus Reputationsgründen kann es angebracht sein, bestimmte Informationen im Zweifelsfall freiwillig offenzulegen: Ein redlicher Geschäftsmann will sich nicht vorwerfen lassen müssen, einen Mangel der Liegenschaft arglistig verschwiegen zu haben. Aufgrund der in den meisten Fällen zulässigen Haftungsfreizeichnung ist es aber nach wie vor Sache des Käufers, die Liegenschaft zu prüfen und sich selber – gegebenenfalls durch Nachfragen – ein vollständiges Bild vom Kaufgegenstand zu machen. * Stefan Gerster und Sibylle Schnyder sind Partner bei CMS von Erlach Poncet AG und Fachanwälte SAV für Bau- und Immobilienrecht. Dienstag, 4. November 2014 · NZZ-Verlagsbeilage Real Estate 7 «Der Wettbewerb soll den Markt stärken» PSP Swiss Property und La Foncière gewinnen den NZZ Real Estate Award Der NZZ Real Estate Award prämiert unternehmerische Leistungen von kotierten Aktiengesellschaften und Fonds, die in Schweizer Immobilien investieren. Jurypräsident Andreas Loepfe über den Preis und die Sieger. sen, was man tut und vor allem, was man besser kann als andere. Ich nehme an, dies ist auch bei den beiden Gewinnern der Fall? Das ist so, ja. Sowohl PSP Swiss Property als auch La Foncière zeichnen sich durch ein eher konservatives Geschäftsmodell aus. Sie wissen sehr genau, was sie tun. Dies haben sie sowohl 2014, aber auch über längere Fristen bewiesen. Das zeigt sich etwa auch darin, dass sie nicht der Verführung eines hohen Wachstums verfallen sind. Interview: Stefan Kyora Herr Loepfe, die Jury des NZZ Real Estate Day Award ist zusammengesetzt aus Immobilienspezialisten, Experten für den Kapitalmarkt und Journalisten. Für Diskussionen dürfte gesorgt sein. Das kann ich bestätigen. Was ist der Grund für diese diversifizierte Jury? In der Welt der kotierten Immobilienanlagen haben wir es immer mit zwei Bewertungen zu tun. Neben den Unternehmen oder Fonds werden immer auch die Liegenschaften bewertet, in die sie investiert haben. Um Fundamentaldaten und Kapitalmarktdaten richtig einschätzen zu können, braucht es Spezialisten aus beiden Bereichen. Zudem beurteilen wir unsere Kandidaten auch im Hinblick auf die Transparenz, das heisst den Umgang mit Anlegern und Presse. Stichwort Transparenz. Der NZZ Real Estate Award wird in zwei Kategorien vergeben, für kotierte Immobiliengesellschaften und für Fonds. Das Bewerberfeld ist in beiden Kategorien äusserst übersichtlich. Warum braucht es da überhaupt einen Preis? Der Grund ist gerade der enge Markt. Es gibt viele Schweizer Anleger, die Schweizer Immobilien in ihrem Portfolio haben wollen. Gleichzeitig sind die Zutrittsbarrieren für Fonds und kotierte Aktiengesellschaften enorm hoch. So gibt es weniger Anbieter. Die Marktkräfte können deswegen nur begrenzt spielen. Mit der Auszeichnung wollen wir einen fairen Wettbewerb unter den Anbietern zugunsten der Investoren förderen. Ein ehrgeiziges Ziel. Es setzt voraus, dass Sie das Ergebnis sehr gut begründen können. Wie gehen Sie bei der Auswahl vor? Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass der Preis keine Prognose darstellt. Wir Wie schwierig war es, die Gewinner zu küren? Es war nicht einfach. Das Niveau ist bei sehr vielen Kriterien allgemein sehr hoch. Zum Beispiel bei der Frage, wie häufig die Liegenschaften bewertet werden oder allgemein im Bereich Compliance. Der Abend der Preisverleihung: Jurypräsident Andreas Loepfe, Moderator Haig Simonian, Sponsorenvertreter Markus Dardel, Director Sales Cable TV & Quelle: zvg Relations upc cablecom GmbH, und Giacomo Balzarini, der den Real Estate Award für PSP Swiss Property AG entgegennahm (v. l.). sind keine Analysten und geben keine Tipps für Anleger. Die Jury beurteilt und würdigt stattdessen die unternehmerische Leistung der vergangenen Jahre. Dabei berücksichtigen wir die fundamentale Performance und die Performance am Aktienmarkt und setzen sie jeweils ins Verhältnis zu den eingegangenen Risiken. Die Performance ist ein objektives Kriterium. Die Beurteilung von Risiken nicht. Wie kommen Sie hier zu einer Entscheidung? Die Performance zu messen ist in der Tat relativ einfach. Die grossen und spannenden Debatten in der Jury gelten den eingegangenen Risiken. Im Bereich der Kapitalmarktdaten verwenden wir selbstverständlich etablierte Kennzahlen wie die Volatilität oder den Fremdfinanzierungsgrad; bei den Fundamentaldaten ist eine Objektivierung schwieriger. Was sind typische Diskussionspunkte, wenn es um Risiken geht? Dies sind in der Regel sehr immobilienspezifische Themen. Unsere Diskussionen drehen sich etwa um die Beurteilung operativer Immobiliendienstleistungen. Unter den Aktiengesellschaften befinden sich etwa Unternehmen, für die solche Dienstleistungen rund um Immobilien eine wichtige Rolle spielen. Ein weiterer typischer Punkt ist die Dominanz eines Grossaktionärs. Immer wieder ein Thema ist auch der Leerstand von Immobilien. muss also schon genau hinschauen und Ausdauer mitbringen. Es geht weniger um die Frage, ob Risiken bestehen, sondern ob die Risiken eingepreist wurden. Ist Leerstand nicht eher ein Problem als ein Risiko? Dies ist gerade die Frage. Man kann natürlich auch argumentieren, dass leer stehende Gebäude Potenzial aufweisen und damit nicht einfach negativ bewertet werden sollten. Ob Wertschöpfungspotenzial oder «downside Risk» ist letztlich eine Frage des Einkaufspreises beziehungsweise der Bewertung der Liegenschaft. Die Strategie, die Sie empfehlen, würde also lauten: Risiken eingehen, aber sehr gut kontrolliert. Absolut. Man sollte momentan sehr gut wis- Im Moment ist der Schweizer Immobilienmarkt aufgeheizt. Wäre es da nicht richtig, solche Risiken möglichst zu vermeiden? Persönlich halte ich es derzeit für das Riskanteste, was eine Immobiliengesellschaft oder ein Fonds tun kann, sogenannte «Plain Vanilla» zu kaufen. Mit «Plain Vanilla» meine ich durchschnittliche Liegenschaften ohne weitere Besonderheiten. Diese sind aufgrund der ungebremst hohen Nachfrage von Versicherungen enorm teuer. Erfolgsversprechender sind riskante Liegenschaften, vorausgesetzt man kann sie mit einem entsprechenden Discount erwerben. Man Für den NZZ Real Estate Award werden die kotierten Immobiliengesellschaften und die Fonds gründlich evaluiert. Innovation scheint aber nicht zu den Kriterien zu gehören? Da haben Sie Recht. Wir überlegen, wie wir dem Thema Innovation besser Rechnung tragen können, denn notwendig wäre sie in der Immobilienbranche. Der Award ist nun gerade zum vierten Mal vergeben worden. Ich denke die fünfte Preisverleihung im nächsten Jahr wäre eine gute Gelegenheit, um eine Möglichkeit zu schaffen, Innovationen zu prämieren. PSP Swiss Property La Foncière Die konservative Strategie führt zu einem zentrumsbasierten Portfolio. Weniger gut gelegene Liegenschaften wurden verkauft, wenn der Preis stimmte. Zukäufe waren rar, dafür wurde in Areale investiert, die von der Fusion mit Feldschlösschen herrühren. Zahlreiche ältere Bestandesliegenschaften wurden renoviert, optimiert oder durch Neubau ersetzt. Die Verschuldung ist moderat, weil bestenfalls der Gewinn aus Mieteinnahmen ausgeschüttet wird. Erfolgreich wurden eigene Titel statt Liegenschaften erworben, wenn dies aufgrund eines Discounts günstiger war. In den letzten Jahren konnte eine ausgezeichnete Anlagerendite trotz vielkritisierter, hoher Leerstände erzielt werden. La Foncière zeichnet sich durch eine einfache, bewährte Strategie aus. Investiert wurde in Zentren, hauptsächlich in Lausanne und Genf. Renoviert wurde nur wenn nötig und häufig der lokalen Rechtskultur folgend, Wohnung für Wohnung. Neu kommen Aufstockungsvorhaben hinzu, die Renditen ermöglichen, welche die rigiden Mietgesetze sonst kaum zulassen. Der erhöhte Investitionsbedarf erfordert die erste Kapitalerhöhung seit Jahrzehnten; bisher wurden die überschaubaren Liegenschaftskäufe über einbehaltene Gewinne und eine leicht steigende Verschuldung finanziert. Dass sich die Disziplin langfristig auszahlt, bestätigt der nachhaltige operative Erfolg. ANZEIGE Ich investiere nicht in Immobilien hätte ich investieren sollen. Weil die Märkte voller Wendungen sind: Vermögensverwaltung mit Weitsicht. Dank 150 Jahren Erfahrung im Risikomanagement bieten wir professionellen Anlegern vorausschauende Anlagestrategien. Mehr dazu erfahren Sie unter www.swisslife-am.com. Ins_WS_NZZ_SLAM_1493_4C_NP_Ssp_291x108.indd 1 17.09.2014 12:21:40 Real Estate 8 Dienstag, 4. November 2014 · NZZ-Verlagsbeilage Gipfeltreffen der Immobilienbranche An den NZZ Real Estate Days trafen sich am 30. und 31. Oktober 2014 in Bad Ragaz rund 200 Persönlichkeiten aus der Immobilienindustrie, Wirtschaft, Politik und Verwaltung zum Dialog und Austausch. Saraina von Grünigen Bilder: Sandra Blaser Christian Kraft, Head Swiss Real Estate Research Credit Suisse AG, Hans-Peter Domanig, Präsident des Verwaltungsrats Priora Holding AG, Adrian Wyss, Leiter Modernisation Implenia Schweiz AG (v.l.). Christoph Caviezel, CEO Mobimo Management AG. Gerhard Girmscheid, ETH Zürich, und Andrea Martel, Immobilienexpertin NZZ. Hans Peter Wehrli, Präsident Verwaltungsrat Swiss Prime Site AG, und Beat Schwab, Head Real Estate Asset Management Schweiz Credit Suisse AG (v. l.). Urs Müller, Key Account Manager Baubedarf Richner, Andreas Ingold, CEO Livit AG, Markus Dardel, Director Sales Cable TV & Relations upc cablecom GmbH (v. l.). Markus Graf, CEO Swiss Prime Site AG, und Roland Kriemler, Geschäftsführer Credit Suisse Anlagestiftung (v. l.). Richard Denzler, CEO Skyline Parking, Caroline Haeller, Commercial Director Airblade Dyson SA, und Ivo Bracher, Vorsitzender der Geschäftsleitung Bonainvest AG (v. l.). Claude Ginesta, CEO Ginesta Immobilien AG, und Fredy Hasenmaile, Head Real Estate Research Credit Suisse AG (v. l.). David Strohm, Redaktor «NZZ am Sonntag», Rolf Frey, Analyst und Mitglied der Direktion Maerki Baumann & Co. AG. Jacky Gillmann, Verwaltungsratspräsident Losinger Marazzi AG, und Martin Signer, CEO Swiss Life Property Management AG (v. l.). Pascal Gantenbein, Ordinarius Universität Basel, Jan P. Eckert, CEO Schweiz Jones Lang LaSalle AG, Roger Stucki, CEO Alpine Finanz Immobilien AG, und Mark Honauer, Leiter Immobilien Suva (v. l.). Yonas Mulugeta, CEO CSL Immobilien AG, und Holger Welzel, Head of Group Real Estate OC Oerlikon Management AG (v. l.). Peter Wullschleger, CFO Swiss Prime Site AG, und Andreas Ammann, Vorsitzender der Geschäftsleitung Wüest & Partner AG (v. l.). ANZEIGE www.pwc.ch Sind Sie für Ihre Immobilien an der richtigen Adresse? Die Herausforderungen rund um Immobilien sind vielfältig. Von der ersten Projektidee bis zur Umsetzung und zum eventuellen Verkauf danach oder von der Bündelung von Immobilien in einem Portfolio bis zur Strukturierung eines neuen, komplexen und steueroptimierten Immobilienanlagegefässes. Und wie Sie das volle Potenzial erschliessen können, zeigen Ihnen unsere Experten für Strategieberatung – Bewertungen – Transaktionen – Steuer- und Rechtsberatung – Revision. © 2014 PwC. All rights reserved. “PwC” refers to PricewaterhouseCoopers AG, which is a member firm of PricewaterhouseCoopers International Limited, each member firm of which is a separate legal entity. Real Estate Dienstag, 4. November 2014 · NZZ-Verlagsbeilage 9 Perspektiven für die Immobilienindustrie Die wichtigsten Take Aways der NZZ Real Estate Days Welche Trends darf die Immobilienbranche jetzt nicht verpassen? Wie kann mit regulatorischen Massnahmen umgegangen werden? Welche Herausforderungen ergeben sich für Investoren? Solche Fragen rund um die Schwerpunkte «Investor Views», «Regulierung und politische Prozesse» und «Globale Perspektiven und Städteentwicklung» bildeten den Rahmen der diesjährigen NZZ Real Estate Days. Saraina von Grünigen Dr. Robert Bichsel Leiter Bankensystem, Schweizerische Nationalbank Regulierung und politische Prozesse Podiumsdiskussion Robert Bichsel gab eine Einschätzung der Risiken auf dem Schweizer Immobilienmarkt ab. «Immobilienkrisen sind oft Vorläufer von Finanz- und Bankenkrisen», so Bichsel. Er bestätigte, dass die Dynamik der Preisentwicklung auf dem Schweizer Markt für Wohneigentum seit Mitte 2013 nachgelassen hat. Grund zur Entwarnung gebe es jedoch nicht, denn die Ungleichgewichte, welche die Finanzstabilität gefährden könnten, haben sich noch nicht zurückgebildet. Die Verschuldung der Haushalte sei sehr hoch. Im Vergleich mit den Mieten seien ebenfalls die Wohnimmobilienpreise zu hoch. Zudem sei der Haupttreiber der Nachfrage nach Immobilien und Hypotheken – die extrem niedrigen Zinsen – nach wie vor vorhanden. Die Gefahr eines weiteren Aufbaus von Ungleichgewichten bleibe damit hoch, weshalb man weiterhin wachsam sein müsse. Tom LEE Head of Real Estate and CIO for EMEA, BlackRock Die beiden Motionen der SP-Nationalrätin Jacqueline Badran, die den Erwerb von Gewerbeimmobilien durch ausländische Investoren verbieten sollten, wurden in den ersten beiden Kammern im Rahmen eines «beschleunigten Verfahrens» rasch durchgewinkt, bevor sie dann doch noch im Ständerat abgelehnt wurden. «Speziell an den Vorstössen waren zwei Dinge: Einerseits, dass sie im beschleunigten Verfahren behandelt wurden. Anderseits, dass dieses Verfahren von keinem Nationalrat gestoppt wurde», so Walter Thurnherr, Generalsekretär des UVEK. «Wir waren überrascht von der Regulierungswut», sagt Rossetti, Präsident Coptis und Co-Präsident «Allianz Lex Koller bleibt modern». Roger Hennig, Head Real Estate Schroders, ergänzt: «Es wäre zu erwarten gewesen, dass die Thematik seitens des Bundesrates differenzierter betrachtet wird.» Ken Livingstone Mayor of london (2000–2008) Tom Lee gab einen Ausblick zu den globalen Immobilienmärkten. Obwohl sich die Renditen vielerorts am unteren Ende der langjährigen Durchschnitte bewegen, ist die Nachfrage von Investoren nach Anlagen immer noch hoch. Der Schweizer Markt macht nur 2 Prozent der global investierbaren Immobilien anlagen aus. «Dabei nimmt der Schweizer Immobilienmarkt eine Sonderstellung ein: Er korreliert nur sehr schwach mit anderen Immobilienmärkten und wird auf absehbare Zeit weiter von inländischen Akteuren dominiert werden», so Lee. Angesichts der niedrigen Anleiherenditen sind Immobilien immer noch attraktiv, die Prämie gegenüber Staatsanleihen ist sogar überdurchschnittlich hoch. Lee sieht die Preise als gut unterstützt und schätzt die Gefahr einer Blase als gering ein. «Als ich Bürgermeister wurde, habe ich alle Baurestriktionen bezüglich Höhe und Dichte abgeschafft. Dies hat zu einer riesigen Investitionswelle geführt und zu krea tiveren architektonischen Lösungen», so Ken Livingstone, der von 2000 bis 2008 Bürgermeister von London war. Weiter ging er auf die Auswirkungen der Olympischen Spiele 2012 für London ein. «Die Bewerbung erfolgte primär aus der Motivation, von der Labour-Regierung Gelder für die Verbesserung des öffentlichen Transportsystems zu bekommen. Dank der Spiele konnte das ärmste und am stärksten verschmutzte Quartier Londons in kurzer Zeit saniert und neu aufgebaut werden», so Livingstone. Das Abhalten der Olympischen Spiele sei dann gerechtfertigt, wenn ein aufstrebender Staat Präsenz markieren will. Für eine bereits etablierte Stadt lohnen sich Olympische Spiele nur dann, wenn eine langfristige Strategie dahinter steckt. Investor Views Podiumsdiskussion Städteentwicklung und Raumplanung Podiumsdiskussion Markus Graf, CEO Swiss Prime Site, findet zu viel Regulierung kontraproduktiv: «Der Markt bereinigt sich von selbst. So bleiben teure Wohnungen länger leer, was irgendwann automatisch zu einer sanften Landung führt.» Gemäss Beat Schwab, Leiter Immobilien im Schweizer Asset Management der Credit Suisse, zementiert das neue Kapitalanlagegesetz die geringe Attraktivität des Schweizer Markts für ausländische Investoren. René Zahnd, Leiter «Modernisierung & Development» Implenia, ergänzt: «Viele ausländische Investoren sind aufgrund der politischen Diskussionen verunsichert und halten sich deshalb mit Investitionen zurück.» Martin Signer, Leiter Immobilien Swiss Life Asset Managers, sagt: «Es ist erstaunlich, wie lernresistent wir in der Schweiz sind. Das Beispiel Genf zeigt, was bei staatlicher Mietzinsregulierung passiert: Verlierer sind die Mieter, die keine Wohnungen finden.» Die Akzeptanz in der Schweizer Bevölkerung ist die zentrale Herausforderung beim Umbau von Städten und Agglomerationen. Denn sie ist die Voraussetzung, um Wachstum ohne weitere Zersiedelung zu ermöglichen. Das machte ein Podiumsgespräch mit Hauke Fehlberg, Vizedirektor des Bundesamts für Raumentwicklung, Sacha Peter, stellvertretender Vorsteher des Amts für Raumplanung des Kantons Zürich, und Thomas Waltert, dem Leiter Areal- und Stadtentwicklung Basel Nord, deutlich. Konsens unter den Gesprächsteilnehmern war, dass der Dialog zwischen Behörden, Immobilien entwicklern und der betroffenen Bevölkerung gefördert werden soll. Thomas Waltert riet den Vertretern der Immobilienwirtschaft, wieder verstärkt in Stadt- oder Kantonsparlamenten Einsitz zu nehmen und dadurch ihre Sichtweisen in den politischen Prozess einzubringen. ANZEIGE Institut für Banking und Finance – CUREM Weiterbildungen Urban & Real Estate Management – Urban Psychology – Erleben und Verhalten in der gebauten Umwelt, 4 Tage, Februar/März 2015 – Master of Advanced Studies in Real Estate, 18 Monate, berufsbegleitend, Beginn am 2. März 2015 – Grundlagen der Immobilienbewertung, 4 Tage, Mai 2015 – Immobilien Portfolio- und Assetmanagement, 6 Tage, Juni/Juli 2015 – Urban Management – angewandte Raumökonomie, 6 Tage, August/September 2015 – Indirekte Immobilienanlagen, 4 Tage, Oktober/November 2015 Informationsabend MAS in Real Estate 24. November 2014 Informationen und Anmeldung: Center for Urban & Real Estate Management (CUREM) Tel. 044 208 99 99 oder www.bf.uzh.ch/curem cur 05015-07 NZZBeilage_SATZSPIEGEL_Weiterbildung_U&REM_291x108_cmyk.indd 1 23.09.14 09:38 Real Estate 10 Dienstag, 4. November 2014 · NZZ-Verlagsbeilage «Intelligenter und nachhaltiger planen» Wie wir urbanes Leben und Arbeiten im 21. Jahrhundert organisieren Der Stadt fällt bei der Lösung zukünftiger globaler Herausforderungen eine Schlüsselrolle zu, glaubt Professor Richard Florida. Daher sei eine vorausschauende Stadtplanung von existenzieller Bedeutung. Interview: Fredy Hämmerli Übersetzung: Dirk Rheker Sie sind einer breiten Öffentlichkeit vor allem durch Ihr Konzept der «kreativen Klasse» bekannt. Es besagt, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen der ökonomischen Stärke einer städtischen Region und der Anwesenheit von HightechArbeitern, Künstlern, Musikern und homosexuellen Menschen. Für diese These hat man Sie oft als elitär verurteilt. Zu Recht? Natürlich nicht, denn der Ansatz ist alles andere als elitär. Oft ist es ja so, dass Kritiker bestimmte Theorien bewusst missverstehen, um anschliessend umso vehementer gegen sie zu argumentieren. Besonders Kommentatoren vom ganz rechten und ganz linken politischen Spektrum diffamieren meine Thesen gerne als elitär oder gar neoliberal. Tatsächlich stehen meine Konzepte diametral jenen gegenüber, die etwa von privilegiertem «Humankapital» sprechen. Im Kern meiner Theorie steht ja die Vorstellung, dass jeder einzelne Mensch auf seine Weise kreativ ist. Der Schlüssel ist, jene kreativen Quellen, die tief in jedem Einzelnen von uns schlummern, zum Sprudeln zu bringen. Ja, ich identifiziere jene Menschen, die dafür bezahlt werden, Ihr Wissen und ihre Kreativität zu nutzen, als zur «kreativen Klasse» angehörig. Das hat aber nichts mit elitärem Denken zu tun, sondern ist vielmehr eine empirische Realität. Das Ziel ist es aber, die Kreativität aller zu erfassen. Jene Städte und Regionen, die dies schaffen, gewinnen einen echten Wettbewerbsvorteil. Sie haben mehrere Wirtschaftsindizes erschaffen. Zwei von ihnen sind der «Bohème-Index» und der «Homosexuellen-Index». Sie behaupten, dass je mehr unkonventionelle Menschen und Homosexuelle in einer Stadt leben, desto besser die örtliche Wirtschaftleistung ist. Aber ist es nicht in Wahrheit Vielseitigkeit, die Innovationskraft befördert? Ganz richtig – und mein Ansatz widerspricht dem ja nicht. Im Gegenteil: Eine ausgeprägte Bohème- und Homosexuellen-Szene steigert ja gerade die Vielfalt. Eine lebendige Schwulen- oder Lesbenkultur ist Indikator für die Offenheit und Vielfalt eines Ortes. Mit anderen Worten: Gemeinden, die Homosexuelle und Künstler tolerieren, sind vermutlich auch offen für andere Minderheiten. Im Industriezeitalter definierte sich «Arbeitskraft» als Vorstellung eines Mannes, der im Stahlwerk oder am Förderband stand. Heute scheint dieses Bild vom Computerhacker vor seinem Rechner abgelöst worden zu sein. Ist es Zeit für einen «Nerd-Index»? Den haben wir bereits! Er ist meine Messlatte für den super-kreativen Kern innerhalb einer urbanen Gesellschaft. Wie können es Städte schaffen, gerade auf innovative Menschen anziehend zu wirken? Solche Orte müssen offen für neue Ideen und verschiedene Arten von Menschen sein. Städte, die tolerant gegenüber Einwanderern, Homosexuellen, alternativen Lebensstilen und verschiedenen Arten des Denkens sind, sind jene, in denen sich innovative Unternehmer wohl fühlen. Es benötigt das, was ich «Quality of Place» nenne. Das ist mehr als nur Lebensqualität. Es beinhaltet auch die Erhaltung von Natur und Umwelt, von Vergangenheit und historischen Gebäuden sowie einer bestimmten Kultur. Mit anderen Worten: Die Bewahrung einer urbanen Authentizität. Sind Kunst- und Kulturorganisationen für die wirtschaftliche Entwicklung von Bedeutung? Absolut, sie steigern die Anziehungskraft eines Ortes ganz erheblich. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass sich die Anwesenheit von Künstlern und Kulturorganisationen direkt in der Wertschöpfung einer Region niederschlägt. Ja, denn sie generieren Werte auf direktem und indirektem Weg – etwa, indem weitere kreative Talente angezogen werden. «Das Ziel ist es, die Kreativität aller zu erfassen. Jene Städte und Regionen, die dies schaffen, gewinnen einen echten Wettbewerbsvorteil.» Beispiele wie Detroit in den USA haben gezeigt, dass Städte mit einem hohen Anteil an Industrieproduktion – in diesem Fall der Automobilindustrie – sehr anfällig für wirtschaftliche Verwerfungen sind. Basierend auf dieser Erkenntnis: Was sind Ihre Empfehlungen für Stadt- und Wirtschaftsplaner? Jane Jacobs hat schon vor langer Zeit diagnostiziert, welche Gefahren eine zu einseitige wirtschaftlichte Ausrichtung für Städte birgt. Stärker diversifizierte Orte erfinden sich ständig selbst neu. Meine Empfehlung ist schlicht: Diversifizieren Sie Ihre Wirtschaft, seien Sie innovativ, aber verleugnen Sie Ihre Vergangenheit nicht. Detroit ist immer noch eine der authentischsten und kreativsten Städte überhaupt. Es hat viele unserer modernen Musikformen definiert, von Rock ’n’ Roll und Motown über Punk und Hip Hop bis hin zur elektronischen Musik. Ich habe in einem Artikel dargelegt, wie dumm es von Cadillac war, den Hauptsitz von Detroit nach New York zu verlegen. «Made in Detroit» ist immer noch eine starke Marke – so stark übrigens, dass dort immer wieder neue Unternehmen gegründet werden, die auch in ihrem Branding konsequent auf die industriellen Traditionen Bezug nehmen. Welche grossen wirtschaftlichen Trends sehen Sie momentan, die sich entscheidend auf die Stadt der Zukunft auswirken werden? Die Innenstädte sind gerade dabei, wieder zu erstarken. Aber während sie einerseits zu kreativen Zentren avancieren, verstärkt sich die ökonomische Spannung zwischen Arm und Reich. Die Schere zwischen Besitzenden und Besitzlosen geht zunehmend auseinander und bereitet so den Boden für zukünftige urbane Krisen. Wie unterscheidet sich Stadtplanung in Europa von der in den Vereinigten Staaten? Amerikanische Städte leiden immer noch an den Folgen der Zersiedelung und des Weg- ANZEIGE Mobimo investiert in sichere Werte. Aktionäre schenken Mobimo ihr Vertrauen, weil Mobimo zwei Kernkompetenzen hat: den Kauf, den Bau und die Bewirtschaftung von soliden Anlageobjekten einerseits und den Bau und den Verkauf von Wohneigentum anderseits. Dank diesem Mix erreicht Mobimo eine attraktive Rendite bei hoher Sicherheit. Die durchschnittliche, jährliche Ausschüttungsrendite über die letzten 5 Jahre betrug 4,7 % berechnet auf dem jeweiligen Jahresendkurs der Aktie. Weitere Informationen sowie das aktuelle Mobimo Magazin finden Sie unter www.mobimo.ch. Zürich, Mobimo Tower, www.mobimotower.ch 14MOB 606.1 Inserat Sonderbeilage NZZ_291x218_np_DU.indd 1 Mobimo Management AG • Seestrasse 59 • CH-8700 Küsnacht Tel. +41 44 397 11 11 • Fax +41 44 397 11 12 • www.mobimo.ch 01.10.14 10:48 Real Estate Dienstag, 4. November 2014 · NZZ-Verlagsbeilage 11 umweltfreundlicher und nachhaltiger als Vorstädte. Städte konzentrieren Menschen und Aktivitäten auf engem Raum. Ich denke, Städte wie zum Beispiel Toronto schaffen die Balance zwischen Natur und städtischer Bebauung. Was können wir von der grünen Stadtbewegung lernen? Dass unsere Städte elementar von ihrer natürlichen Umgebung abhängen. Wenn Sie die Macht hätten, eine ganze Stadt von Grund auf neu zu bauen – wie würde sie aussehen? Ich würde den Job nicht annehmen. Städte wachsen und entwickeln sich über einen langen Zeitraum. Sie werden ständig weiterentwickelt. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass lebendige Städte von Grund auf neu gebaut werden können. Sie können nur entstehen. RICHARD FLORIDA Richard Florida: «Es ist höchste Zeit, dass wir das Angebot an bezahlbarem Wohnraum weiter ausbauen, bessere Verkehrsmittel schaffen und die Löhne im Dienstleistungssektor erhöhen.» zugs in die Vorstädte. Europäische Städte sind dichter, kompakter und haben eine grössere «Quality of Place». Haben Sie jemals die Schweiz besucht? Und was halten Sie von der dortigen Wirtschaftsstruktur? Ja, das erste Mal besuchte ich die Schweiz Mitte der 1980er-Jahre. Das Land ist zweifellos eine der führenden kreativen Nationen. Der Anteil der «kreativen Klasse» beträgt rund 45 Prozent und rangiert damit hinter Singapur und den Niederlanden auf dem dritten Platz weltweit. Laut meiner eigenen Forschung liegt die Schweiz im Bereich «Technologie» auf dem sechsten Platz, auf meinem «Global Creativity Index» insgesamt auf Platz 14. Viele Jahrzehnte lang wollten wohlhabende Bürgerinnen und Bürger in der Schweiz vor allem in den Vororten leben, die weniger Begüterten verblieben parallel dazu in den Stadtzentren. Heute scheint sich dieser Trend umgekehrt zu haben. Warum wird das Stadtleben für viele so viel attraktiver? Es findet tatsächlich ein grundsätzlicher Paradigmenwechsel statt. Dieser wird durch die höhere Lebensqualität, die Energie und das kulturelle Angebot beflügelt, die eine Stadt nun mal zu bieten hat. Aber grundsätzlich liegt es an der gestiegenen Produktivität und Innovationsfähigkeit von Kernstädten. Wenn kreative und innovative Menschen in Städten dichter zusammenwohnen, erhöht sich die Innovationskraft. Städte wie Genf und Zürich und vergleichbare Metropolen auf der ganzen Welt fungieren gewissermassen als soziale und wirtschaftliche Organisationseinheiten der kreativen Wissensindustrie. Werden die Leute auch in Zukunft in Städten leben wollen? Ja, natürlich. Das ist ein Trend, der sich fortsetzen wird. Es gibt eine ganze Menge von Ressentiments gegenüber einem Strukturwandel in Richtung luxuriöse Innenstädte. Zu Recht? Je begehrter Stadtlagen werden und mehr hochqualifizierte Menschen in die städtischen Zentren zurückkehren, steigen naturgemäss die Immobilienpreise. Mehr und mehr gut verdienende Arbeitnehmer konkurrieren um einen immer begrenzteren Wohnraum – gewissermassen die Schwellenkrise der wiedergeborenen Stadt. Wie ich in «Rise of the Creative Class» schrieb, wird die Stadt die Fabrikhalle als Ort des Klassenkampfes ablösen. Es ist also höchste Zeit, dass wir das Angebot an Wohnraum – vor allem bezahlbarem Wohnraum – weiter ausbauen, bessere öffentliche Verkehrsmittel schaffen und die Löhne im Dienstleistungssektor erhöhen. Wenn wir das nicht tun, werden unsere Stadtzentren zu langweiligen, homogenen Orten verkommen. Urbane Vielfalt und urbane Vitalität gehören halt zusammen. Wenn Städte nur noch für die Reichen bezahlbar sind, hören sie auf, sich zu erneuern und zu wachsen. Wie Jane Jacobs schon sagte: «Wenn ein Ort langweilig wird, machen sich sogar die Reichen irgendwann aus dem Staub.» Das Credo unserer Zeit scheint die urbane Verdichtung zu sein. Glauben Sie, dass dies der richtige Ansatz ist? Ja, denn Dichte ist effizienter, sie verbraucht weniger Energie und nutzt das knappe Land besser. Dichte beflügelt die wirtschaftliche Entwicklung. Wenn hochqualifizierte Menschen auf dichtem Raum leben, sind sie produktiver. Ihre Gedanken kombinieren sich und generieren Innovationen, was sich letztlich in Wachstum niederschlägt. Aber Dichte allein genügt nicht. Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum, bessere Arbeitsplätze, höhere Löhne und bessere Nahverkehrsmittel. Dichte allein kann nicht die heraufziehende Krise unserer Städte lösen. Vor allem im Nahen Osten und in Asien werden momentan Städte von Grund auf neu gebaut. Glauben Sie, dass diese überhaupt auf Nachhaltigkeit angelegt sind? Lassen Sie uns hoffen, dass wir unsere Städte intelligenter und nachhaltiger bauen werden. Wenn wir es nicht tun, dann steht uns eine Menge Ärger bevor. Dies ist einer der Gründe, warum ich so offen über die Notwendigkeit für die UN gesprochen habe, den Städten nachhaltige Entwicklungsziele zu setzen. Ob wir nun über Klima, Umweltverschmutzung und Energie sprechen, über Arbeitsplätze und wirtschaftliche Chancen, über Armut und Ungleichheit, über persönliche Sicherheit und Freiheit, oder über Toleranz und Demokratie – es sind die Städte, die im Mittelpunkt jeder dieser Herausforderungen stehen. Wir geben Billionen und Aberbillionen für den Bau neuer Städte und den Wiederaufbau alter Metropolen aus. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir es richtig hinbekommen. Glauben Sie, dass das Konzept einer «grünen Stadt» umsetzbar ist? Sicher. Schon von Natur aus sind Städte ANZEIGE Der HD Kabelanschluss: für beste Unterhaltung und Kommunikation in Ihrer Liegenschaft Service Plus – das Servicepaket für Ihre Liegenschaft Weitere Infos unter upc-cablecom.ch/ serviceplus Für superschnelles Surfen, digitale TV-Unterhaltung und attraktive Telefonie-Angebote ist der HD Kabelanschluss der perfekte Zugang und beinhaltet bereits: • analoges und digitales Fernsehen direkt aus der Kabeldose – ohne Set Top Box. • Empfang der Sender in jedem Raum mit Kabeldose möglich. • viele Sender in garantierter HD-Qualität unverschlüsselt empfangbar. • gleichzeitige Nutzung unserer Produkte ohne Qualitätseinbussen. = HD Kabelanschluss Impressum «Real Estate» ist eine Verlagsbeilage der Neuen Zürcher Zeitung NZZ Herausgeber Stefan Linder, NZZ Konferenzen & Services, C.F.L. Lohnerstrasse 24, 3645 Gwatt (Thun) Redaktion Jost Dubacher, Stefan Kyora, Saraina von Grünigen Anzeigen Fabian Wassmer Gestaltung Egger AG, Lindenmattstrasse 7, 3714 Frutigen Rückmeldungen Senden Sie uns Ihr Feedback zur vorliegenden Verlagsbeilage an: [email protected] Quelle: ZVG ist Professor an der University of Toronto, wo er an der Rotman School of Management unterrichtet. Seine Theorie der «kreativen Klasse» legte er in seinen Büchern «The Rise of the Creative Class, Cities and the Creative Class» und «The Flight of the Creative Class» dar. Dabei sieht er einen Zusammenhang zwischen der ökonomischen Stärke einer städtischen Region im Verhältnis zur Anwesenheit von Hightech-Arbeitern, Künstlern, Musikern und homosexuellen Menschen. Seine Ideen fanden Eingang in die Stadtforschung, etwa zur Erklärung des Prozesses der Gentrifizierung, oder bei Plankonzepten zur Ansiedelung kreativer Berufsgruppen. • mit 2 Mbit/s kostenlos im Internet surfen. + Digital TV + Internet Weitere Infos unter 0800 66 88 66 oder upc-cablecom.ch/kabelanschluss Telefonie PRIME BUILDINGS. PRIME SITES. PRIME INVESTMENTS. DIE NUMMER EINS füR IMMoBILIENINVESTMENTS Der Name ist Programm: Swiss Prime Site steht für erstklassige Qualität der Immobilien und für ein hochstehendes Immobilienportfolio im Wert von über CHF 9 Mrd. Mit ihrer Konzentration auf exzellente Geschäftsimmobilien und Retailliegenschaften an besten Lagen in der Schweiz sichert Swiss Prime Site ihren Aktionären attraktive Anlagen, die gerade in turbulenten Zeiten Substanz bewahren und interessante Renditen erzielen. Swiss Prime Site AG, Frohburgstrasse 1, CH-4601 Olten, Telefon +41 58 317 17 17, www.swiss-prime-site.ch, Valoren-Nr. 803 838. Dieses Inserat ist weder ein Angebot noch eine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Aktien der Swiss Prime Site AG. Die bisherige Performance ist kein Indiz für die zukünftige Performance. RZ_SPS_Inserat_NZZ_RealEstateDays_291x440mm_09.2014_D.indd 1 26.09.14 12:03