Robert-Gernhardt-Preis - Felix-Klein
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Robert-Gernhardt-Preis - Felix-Klein
Robert-Gernhardt-Preis Viele kennen den vielseitigen Künstler Robert Gernhardt, den genialen Lyriker und Zeichner, den Prosaautor, streitbaren Kritiker und ätzenden Satiriker. Robert Gernhardts zahlreiche Bücher haben unübersehbare Spuren in der deutschen Literatur hinterlassen. Was viele allerdings nicht wissen: Robert Gernhardt war bis zu seinem Abitur im Jahr 1956 Schüler des Felix-Klein-Gymnasiums. Und über seine Schulzeit hat er sich immer wieder geäußert, sei es in künstlerischen Zeitzeugnissen wie der Ode auf seinen Lateinlehrer Otto Kampe, sei es in erinnernden Rückblicken, die zeigen, dass er seinem Gymnasium stets verbunden geblieben ist. Um die Erinnerung an unseren Ex-Schüler Robert Gernhardt lebendig zu halten, schreibt die Fachgruppe Deutsch in Zusammenarbeit mit unserem Kooperationspartner, der Firma Otto Bock, den Robert-Gernhardt-Preis aus. Dieser Preis soll ab 2009 jährlich verliehen werden, und zwar am Geburtstag des Dichters, der sich am 13. Dezember 2009 zum 72. Mal jähren wird. Gesucht wird in diesem Jahr eine junge Autorin oder ein junger Autor, die oder der sich auf die Fährte von Robert Gernhardt begibt und ein gelungenes „lyrisches Sandwich “ verfertigt. Was ist das, ein „lyrisches Sandwich “ ? Gernhardt, der auch ein Virtuose der Imitation und des Pastiche war, hat diese Form des Gedichtes erfunden und einmal am Beispiel des Gedichtes „Zwielicht “ von Joseph von Eichendorff demonstriert und erläutert. Eichendorffs Gedicht geht so: Zwielicht Dämmrung will die Flügel spreiten Schaurig rühren sich die Bäume Wolken ziehn wie schwere Träume Was will dieses Graun bedeuten? Hast ein Reh du lieb vor andern, Laß es nicht alleine grasen, Jäger ziehn im Wald und blasen, Stimmen hin und wider wandern. Hast du einen Freund hienieden, Trau ihm nicht zu dieser Stunde, Freundlich wohl mit Aug' und Munde, Sinnt er Krieg im tück'schen Frieden. Was heut' müde gehet unter, Hebt sich morgen neu geboren. Manches bleibt in Nacht verloren Hüte dich, bleib wach und munter! Was hat Gernhardt mit diesen 16 Versen angestellt? Lassen wir ihn selbst zu Wort kommen. Dieses Gedicht Eichendorffs sei ihm immer besonders teuer gewesen, so Gernhardt, dennoch habe er nicht der Versuchung widerstehen können, „zwischen die erste und letzte Zeile die folgende neue Füllung einzuschmuggeln – ein Koch würde von einer Farce sprechen: Dämmrung will die Flügel spreiten Wirst uns alsobald verlassen, willst du ihren Flug begleiten, musst du sie am Bürzel fassen. Freilich, mancher, der so reiste, fiel aus großer Höh’ hinunter, weil er einschlief und vereiste. Hüte dich, bleib wach und munter! “ Der erste und der letzte Vers Eichendorffs dienten Gernhardt also gleichsam als äußere Weißbrotscheiben, die er spielerisch mit einer eigenen Kreation neu belegt hat, den rahmenden Versen damit eine neue Bedeutung gebend. Genau dies ist die Aufgabe, die alle Teilnehmenden an dem Wettbewerb zu bewältigen haben. Sucht euch ein Gedicht, das euch gefällt, nehmt den ersten Vers oder die ersten beiden sowie den letzten oder die letzten beiden und fügt ihnen, mit dem Wortmaterial spielend, eine neue Füllung hinzu. Ihr könnt dies natürlich auch in der Klasse gemeinsam tun und als Klasse an dem Wettbewerb teilnehmen. Fragt eure Deutschlehrerin oder euren Deutschlehrer! Einsendeschluss für eure „Sandwiches “ ist der 20.November 2009. Bis dahin solltet Ihr eure Beiträge an folgende Adresse richten: Fachgruppe Deutsch am FKG, z.H. Herrn Michael Bahlke, Stichwort „Gernhardt-Preis“ (E-Mail: [email protected])