min - Sachsen

Transcription

min - Sachsen
Chemieschutzanzüge (CSA)
im Umgang mit Gefahrstoffen
Hans Rainer Steffens
Dipl. Chem. Consultant, Mitglied TC 162/WG3
Vorsitzender ISO TC 94/SC13/WG3
Frank Dahlhaus
Fachberater für CSA
Hans Hörmann
Fachberater für PSA, Leitung ASA
GM GmbH - Arbeitsschutz
Georg-Maurer-Str. 4, 81249 München
Tel: +49 (0)89 / 89 70 42-43, Fax -40
Mobil +49 (0)163 / 797 04 05
E-Mail: [email protected]
www.gm-gmbh.de
CSA und ChemikalienSchutzhandschuhe
•
•
•
•
•
Was ist Barriere
Permeation  EN 374 – Messmethode
Neugestaltung der Permeationsnorm
Chemische Beständigkeit
CE-Klassifizierung Kategorie III
Chemieschutzanzüge - CSA
•
•
•
•
•
•
•
Allgemeine Bestimmungen u. Vorschriften
Schutztypen-Unterteilungen, Normen
Schutz kontra Komfort ?!
Design = Funktion ?!
Kennzeichnung/Auswahlhilfen
Risiko-Analyse, praktische Umsetzung
Anwendertipps
Chemikalien-Schutzhandschuhe
• Allgemeine Bestimmungen und
Vorschriften
• Gefährdungen für die Hände
• Gefährdungen durch Handschuhe
• Normen / Symbole /Kennzeichnungen
• Auswahlhilfe Chemikalien-Manager
• Anwendertipps
Definition Chemikalienbarriere
Chemikalie
fest
Penetration
Partikel
flüssig
Penetration
Flüssigkeit
und/oder
Permeation
Flüssigkeit
gasförmig
Penetration
Gase
und/oder
Permeation
Gase
Definition Chemikalienbarriere
Penetration
Permeation
Durchbruch durch Poren oder Löcher
Durchbruch auf molekularer Ebene
Normen zur Barrierebestimmung
Schutz gegen Stäube und Partikel:
• Für Chemikalienschutzkleidung:
• Keine Normen für Materialtests
• Ganzanzug: EN 13982-1 (Typ 5)
• Testmethode: EN 13982-2 (Inward-Leakage)
• Dabei werden Kochsalzpartikel erzeugt und in eine
Kabine geleitet, in der sich eine Testperson
befindet, die den zu testenden Schutzanzug trägt.
Unter dem Anzug sind 3 Mess-Sonden an der
Unterkleidung angebracht - auf der Brust, am
Rücken und am Knie. Über diese Mess-Sonden wird
die Luft innerhalb des Anzugs zu einem
Flammenphotometer geleitet, mit dessen Hilfe das
eingedrungene Kochsalz quantitativ bestimmt
werden kann.
Normen zur Barrierebestimmung
Schutz gegen Penetration von Flüssigkeiten:
• Für Chemikalienschutzkleidung:
• Materialtests:
• Penetration/Abweisung: EN 368 (alt) bzw. EN ISO 6530 (neu)
• Penetration unter Druck: ISO 13994
• Ganzanzug:
• EN 463 (Typ 3) oder ISO 17491-3
• EN 468 (Typ 4) oder ISO 17491-4 Methode B
• EN 468 modifiziert (Typ 6) oder ISO 17491-4 Methode A
Normen zur Barrierebestimmung
Schutz gegen Permeation:
• Für Chemikalienschutzkleidung:
• Materialtest:
• EN 369 (alt)
• EN ISO 6529 (neu)
• EN 374-3
• ASTM F 739-99a
• ASTM D 6978-05 (Zytostatika)
• keine Testnorm, Beurteilung von Daten nach ASTM F739-99a
• Ganzanzug: keine Normen für Ganzanzugtests
EN ISO 6530 (EN 368) - Bestimmung der Penetration/Abweisung
Anwendungsbereich: keine Einschränkung der zu testenden Materialien
Luftdurchlässig (Frazier)
• Gewebe
• SMS-Spinnvliese
Luftdurchlässig (Gurley)
• Tyvek®
• Microporöse Filme
Luftundurchlässig
• beschichtete Gewebe/Spinnvliese
• laminierte Gewebe/Spinnvliese
ISO 13994 - Bestimmung der Penetration unter Druck
Anwendungsbereich: „ ...diese Methode ist besonders hilfreich zur
Demonstration der Rückhalte-Eigenschaften von mikroporösen Filmen gegen
Flüssigkeiten.“
Luftdurchlässig (Frazier)
• Gewebe
• SMS-Spinnvliese
Luftdurchlässig (Gurley)
• Tyvek®
• Microporöse Filme
Luftundurchlässig
• beschichtete Gewebe/Spinnvliese
• laminierte Gewebe/Spinnvliese
ISO 6529 - Bestimmung der Permeation für Schutzanzugmaterialien
Anwendungsbereich: „ ...die hier erwähnten Methoden sind nur brauchbar, wenn die zu
testenden Materialien luftundurchlässig sind.“
Luftdurchlässig (Frazier)
• Gewebe
• SMS-Spinnvliese
Luftdurchlässig (Gurley)
• Tyvek®
• Mikroporöse Filme
Luftundurchlässig
• beschichtete Gewebe/Spinnvliese
• laminierte Gewebe/Spinnvliese
Penetration
Physikalischer Prozess:
bei dem flüssige, feste oder gasförmige
Teilchen durch Öffnungen oder Poren
durchgehen
Penetration von Flüssigkeiten:
Nach EN 368 (alt) oder EN ISO 6530
Spritze
Testmaterial
• Testablauf:
•
•
Dauer: 1 Minute
10 ml einer Flüssigkeit werden in
10 s auf ein Testmaterial appliziert
•
Material wird nach Penetration
und Abweisung beurteilt
45° Neigung
Dachrinne
Absorptionsmaterial zur
Aufnahme von
penetrierter
Flüssigkeit
Messbecher zur Aufnahme von
abgewiesener Flüssigkeit
Penetration von Flüssigkeiten:
Klassifizierung nach EN 14325 und ISO 16602
Penetration
Klasse 3
Klasse 2
Klasse 1
Schwefelsäure 30%
< 1%
< 5%
< 10%
Natronlauge 10%
< 1%
< 5%
< 10%
Butan-1-ol
< 1%
< 5%
< 10%
o-Xylol
< 1%
< 5%
< 10%
Abweisung
Klasse 3
Klasse 2
Klasse 1
> 95%
> 90%
> 80%
> 95%
> 90%
> 80%
> 95%
> 90%
> 80%
> 95%
> 90%
> 80%
Penetration von Flüssigkeiten:
ISO 13994 - Bestimmung der Penetration unter Druck
Manometer
Druckluft
Testmaterial
Beobachtungsscheibe
Testflüssigkeit
ISO 13994 - Bestimmung der Penetration unter Druck:
Methode
A
B
C1
C2
D
E
Druck/Zeit Sequenz
Anwendung
Für die Auswahl von Materialien für
Schutzbekleidung, Nähte und Verschlüsse
gegen eine begrenzte Exposition von
Flüssigspritzern
Für die Auswahl von Materialien für
0 kPa für 5 min, danach 6,9
Schutzbekleidung (wie Handschuhe) gegen eine
kPa für 10 min
begrenzte Exposition von Flüssigspritzern
0 kPa für 5 min, danach 13,8
Für die Auswahl von Materialien für
kPa für 1 min, gefolgt von 0
Schutzbekleidung von Feuerwehren gegen
kPa für 54 min (ohne
Flüssigspritzer bei Notfalleinsätzen.
Rückhaltegitter)
0 kPa für 5 min, danach 13,8
Für die Auswahl von Materialien für
kPa für 1 min, gefolgt von 0
Schutzbekleidung von Feuerwehren gegen
kPa für 54 min (mit
Flüssigspritzer bei Notfalleinsätzen. Nur für
Rückhaltegitter)
Materialien die eine Rückhaltung erfordern.
0 kPa für 5 min, gefolgt von
einem Druckanstieg von 3,5 Anzuwenden, wenn die Information gewünscht
kPa alle 15 s bis eine
wird, ab welchem Druck ein Material
Leckage auftritt oder bis 35
Penetration zeigt.
kPa erreicht werden
Von A, B oder C
abweichende
Anzuwenden wenn besondere Umstände das
Zeit/Drucksequenz muss
erfordern.
angegeben werden.
0kPa für 5 min, danach 13,8
kPa für 10 min
Ergebnis: bestanden/nicht-bestanden (pass/fail)
1 psi = 6,895 kPa oder 70,3 cm H2O
ISO 13994 - Bestimmung der Penetration unter Druck:
Klassifizierung der Ergebnisse nach ISO 16602
Klasse
Penetrationsdruck in kPa
6
5
4
3
2
1
> 35
> 28
> 21
> 14
>7
> 3,5
Bestimmung nach Methode E - ISO 13994:2005
Permeation
Chemischer Prozess:
Bei dem die Moleküle des Gefahrstoffs durch
die molekulare Struktur der Barriere dringen
Permeationsablauf:
• Absorption in die
Kontaktfläche
• Diffusion durch das
Material
• Desorption an der
gegenüberliegenden Fläche
Permeations-Messzelle
Testmaterial
kont. durch-spülen
der Kammer oder
diskrete
Probennahme
Füllebene
Gefahrstoff
zum Messgerät
Messung von Permeation:
Messtechnik:
•
•
•
•
•
•
Gaschromatographie
IR-Spektroskopie
Massenspektroskopie
Leitfähigkeit
pH-Messung
ionenselektive Elektroden u.a.
Messung der Massenänderung pro Zeit:
•
üblich sind 4 bis 15 Minuten - Intervalle
• Messtemperaturen liegen bei 20 - 27°C
• bei kontinuierlichen Messungen wird häufig keine Kurve
ermittelt
• Messwerte werden in Permeationsraten umgerechnet
Anmerkungen zur Permeationsmessung:
Einflüsse auf die Permeationsmessung:
•
•
•
•
•
Zeitabstand zwischen den Messungen
Messmedium
Kontaktfläche - Grösse der Messzelle
Temperatur - Druck
Lösungsverhalten im Material
Durchbruchzeiten:
•
•
•
•
Empfindlichkeit des Mess-Systems
niedrigste, bestimmbare Permeationsrate
Zeit bis zum erreichen des Gleichgewichts
Permeationsrate am Gleichgewicht
Permeation als bildlicher Vergleich:
Barriere wird durch drehen
des Wasserhahns geöffnet
Bei komplett geöffnetem Hahn fliesst
eine konstante Menge durch.
Man kann die Zeit messen, die
beim Öffnen des Hahns vergeht,
bis eine bestimmte Menge Wasser
pro Minute aus dem Hahn läuft =
Durchbruch nach Permeationsrate
Die Geschwindigkeit des
Hahnöffnens bestimmt die Zeit, in
der der Eimer gefüllt wird. Die
Grösse des Eimers entspricht der
kumulativen durchgebrochenen
Masse = Durchbruch nach
kumulativer Masse
Ergebnis Permeation
Durchbruchzeit bezogen auf Permeationsrate
Permeationsrate (µg/cm2 x min)
Gleichgewicht
SSPR
1.0
0.1
MDPR
Aktueller Durchbruch
DBZ-USA
DBZ-Europa
Zeit (min)
Permeation und Durchbruchzeit
Beispiel: Tychem® “C”, DBZ nach EN ISO 6529, (ehemals EN 369)
Permeationsrate (µg/cm2 x min)
Salzsäure 37%
1.0
Phosphorsäure 85%
45
Durchbruchzeit für HCl
Zeit
(min)
Testergebnisse Permeation
• Permeationsrate: = Masse/Fläche x Zeit
µg/cm² x min
= durchgedrungene Menge bezüglich Fläche und Zeit
• Durchbruchzeit:



tatsächliche Durchbruchzeit abhängig von
Empfindlichkeit der Messmethode
normierte Durchbruchzeit (US-Norm, ASTM 739-99)
Permeationsrate 0.1 µg/cm min
normierte Durchbruchzeit
(vorm. EN 369) ISO 6529 (vorm. EN 374-3) EN 16523-1, -2
Permeationsrate 1.0 µg/cm² x min
Klassifizierung - Permeation
Klasse/Level Durchbruchszeit
1
2
3
4
5
6
> 10 min
> 30 min
> 60 min
> 120 min
> 240 min
> 480 min
Klassifizierung der Permeation:
•
Nach EN 14325 aufgrund der Durchbruchzeit gemäss EN ISO 6529 (vorm. EN
369) bzw. EN 16523-1 (flüssig), -2 (gasförmig) (vorm. EN 374-3)
Ergebnisse Permeation - Darstellung
Beispiel: Tychem® F
Chemikalien
Aktuell
(min)
US-DB
(min)
EU-DB
(min)
EN
Klasse
SSPR
MDPR
Acetalaldehyd
38
109
> 480
6
0.56
0.001
Essigsäure (30%)
nt
nt
nt
-
nt
nt
Essigsäure (Eisessig)
73
> 480
> 480
6
< 0.08
0.02
Aktuell
US-DB
EU-DB
SSPR
MDPR
= Durchbruch beim der geringsten nachweisbaren Permeationsrate
= Durchbruch bei 0,1 µg/cm² x min
= Durchbruch bei 1,0 µg/cm² x min
= Permeationsrate im Gleichgewicht (Steady State Permeation Rate)
= geringste nachweisbare Permeationsrate
(Minimum Detectable Permeation Rate)
Ergebnis Permeation
Durchbruchzeit bezogen auf Durchbruchmasse nach ISO 16602
Permeationsrate (µg/cm2 x min)
Gleichgewicht
SSPR
MDPR
Blaue Fläche = 150 µg/cm2
(basierend auf EPA-Liste für TIX/TIM
mg/cm³ der LD 50-Werte)
Entsprechend Definition von ISO 16602
Zeit (min)
Durchbruchzeit X
Bezogen auf durchgebrochene Masse
Permeationszeiten - EN 14325 vs. ISO 16602:
Kann man die Daten umrechnen?
EN 14325
Klasse x
Durchbruchzeit
(min)
ISO 16602
Klasse y
Kumulative Permeation
(μg/cm2)
6
>480
4
150 min
5
>240
4
150 min
4
>120
? Max 4
120 plus xx min
3
>60
? Max 4
60 plus xy
2
>30
? Max 4
30 plus xz
1
>10
? Max 4
10 plus xw
Beispiel: MDPR < 0,001 µg, aktuelle BT < 1 min
Permeation - kumulative Masse:
Durchbruchzeit X - welche Fläche kann mit verschiedenen Chemikalien kontaminiert werden?
Fläche in cm2
Massengrenze mg
Konzentration mg/m3
Beispiele = Giftigkeitsgrenze
1
0,15
1,875
Benzol
10
1,5
18,75
Essigsäure
100
15
187,5
Toluol
1000
150
1875
Ethanol
Vorgabe: 150 µg/cm2 als Unterschied zur Permeationszeitbestimmung - nach ISO 16602
Annahmen: 80 Liter Luft unter dem Anzug, Beispiele auf die Arbeitsplatzgrenzwerte bezogen
Ergebnis Permeation (Entwurf)
Durchbruchzeit bezogen auf Permeationsrate plus Angabe der kumulativ durchgebrochenen Masse
Permeationsrate (µg/cm2 x min)
Gleichgewicht
SSPR
1,0
MDPR
Blaue Fläche = kumulative durchgebrochene
Masse bei 1,0 µg/cm2 x min
Durchbruchzeit X
bei 1,0 µg/cm2 x min
Zeit (min)
Chemische Beständigkeit
Probe wird in Testflüssigkeit gelegt.
Nach einer Stunde werden die Änderungen der Materialeigenschaften
festgestellt, z.B. Gewichtsverlust oder Degradation.
Chemikalie
Probe
GE FA
HRE N
HIN W
E IS
EN TZ
UN DL
.
HDPE
LDPE
PA
PC
PETG
PMP
POM
C3H6O 000067-64-1
F, Xi
X
1/1
3/3
1/0
4/4
4/4
2/3
1/3
Acetonitril C2H3N 000075-05-8
F, T
X
1/1
1/1
1/0
4/4
(4)
3/4
(3)
AcetophenonC8H8O 000098-86-2
Xn
0/0
1/0
1/0
(4)
(4)
(4)
1/0
CAS-N
0
1
2
3
4
K
L
()
KON Z
EN
TRA T ION
FORM
EL
Aceton
R.
ME D
IUM
Chemische Beständigkeit - Darstellung
Je Medium sind zwei Werte angegeben.
linke Zahl = Wert bei +20°C / rechte Zahl = Wert bei +50°C.
keine Angabe vorhanden/keine Aussage möglich
sehr gut beständig/geeignet
gut beständig/geeignet
eingeschränkt beständig
nicht beständig
keine allgemeinen Angaben möglich
Gefahr von Lochfraß oder Spannungsrißkorrosion
Schätzwert
Quelle: Bürkle GmbH, Lörrach
Bewertung von Handschuhen
Quelle: MAPA Professional Webseite
Chemieschutzanzüge - CSA
Allgemeine Bestimmungen und Vorschriften:
• Arbeitsschutzgesetz, §§ 5 u. 6 = Gefährdungsbeurteilungs- und
Dokumentationspflicht! § 12 = Unterweisungspflicht
• EWG-Rahmenrichtlinie 89/656  umgesetzt in die PSABenutzungsverordnung
• EU-Vo. 2016/425, 2018-04 (vorm. EWG-Rahmenrichtlinie 89/686)
Hersteller- und in Verkehrbringer-Richtlinie
gilt auch für Importeure und Händler = alle Wirtschaftsakteure!
Konformitätserklärung muß dem Produkt beiliegen
(Übergangszeit bis 2018-04)
Baumusterprüfung gilt nur noch 5 Jahre, erneute Bestätigung
durch zert. Prüfinstitut bei unverändertem Produkt möglich
Unterweisungspflicht für Arbeitgeber für CE Kat. III-Produkte
Chemieschutzanzüge - CSA
Allgemeine Bestimmungen und Vorschriften:
• UVVen d. DGUV (vormals GUV, BGR), DGUV 1, DGUV 100-001
• DGUV-R 112-189 bzw. FWDV 500, TRBAs, TRGSen
DGUV-I 205-010 (vorm. GUV-I 8651 Sicherheit i. FW-Dienst)
DGUV-I 205-011 (vorm. GUV-I 8671 Auswahl von CSA)
DGUV-I 205-014 (vorm. GUV-I 8675 PSA b. Gefährdungsbeurt.)
DGUV-I 205-015 (vorm. GUV-I 8676 CSA b. Infektionseregern)
DGUV-I 205-020 (vorm. GUV-I 8662 FW-Schutzkld.)
DGUV-I 205-021 (vorm. GUV-I 8663 Leitfaden zur RGA)
• Chemikaliengesetz, Gefahrstoffverordnung, Biostoffverordnung
(Risikogruppen 1 – 4)
• Dichtigkeitsstufen, Typ 1 bis 6
• ISO/EN-Normen
Schutz kontra Komfort
HDPE-Spinnvlies-Struktur
50-fach
Polypropylen-Struktur
50-fach
Schutz kontra Komfort
HDPE-Spinnvlies 500-fach
SMS-PP-Vlies 500-fach
Schutz kontra Komfort
HDPE-Spinnvlies 500-fach
PP-PU beschichtet 500-fach
Materialien – Querschnitte
Mikroporöser Film
SMS-Spinnvlies
CE-Zeichen –
Klassifizierung von PSA
Risiko
PSA-Beispiele
Anforderungen
an die
Zertifizierung
CE Zeichen
Kategorie I
Kategorie II
Kategorie III
Einfaches Design
Zwischen Design
Komplexes Design
gering
mittel
Einfache Handschuhe
Hygiene-Handschuhe
Arbeitskleidung
Sportausrüstung
Gesichts- und Kopfschutz
Fussschutz
Handschutz
UV Filter
Technische Daten
Informationblatt
Produktauszeichnung
Selbstzertifizierung
Technische Daten
Informationsblatt
Produktauszeichnung
Unabhängige Zertifizierung
Baumusterprüfung
CE
CE 0120
hoch
Chemikalienschutz
Biohazards
Flamm- u. Hitzeschutz
Gehör- und Kettensägenschutz
Rettungswesten
Technische Daten
Informationsblatt
Produktauszeichnung
Unabhängige Zertifizierung
Qualitätskontr. Hersteller
ISO-Zertifizierung
Baumusterprüfung
Konformitätserklärung
CE 0120
Chemieschutzanzüge Dichtigkeitsstufen
FwDV 500 (Form)/TYP
GG III/Typ 1
GG III/Typ 1-ET
GG III/Typ 2, 2013 entfallen
GG III/Typ 3-ET in Arbeit
GG II /Typ 3
GG II /Typ 4
GG I /Typ 5
GG I /Typ 6
Definition
Piktogramme
fabrikatsabhängig offiziell
gasdicht
CSA - Notfallteams
(bedingt) nicht gasdicht
bei Druckprüfung
flüssigkeitsdicht
sprühdicht
staubdicht
begrenzter Spritzschutz
für
alle
Typen
Chemikalienschutzkleidung
Baumusterprüfung:
•
•
•
•
•
•
Einhaltung der EN 340
Materialtest je nach Typ
Dichtigkeitstests des Anzugs je nach Typ
Bewertung des Inhalts der Packungsbeilage
Bewertung der Angaben des Innenetiketts
Überprüfung des „Technischen Files“
Chemikalienschutzkleidung
Symbole für Chemieschutzanzüge:
Schutz gegen Chemikalien ( Typ 1, 2, 3, 4, 5, 6)
Staubdichte Kleidung (vor 1997)
Begrenzt spritzdichte Kleidung (vor 1997)
Schutz gegen elektrostatische Aufladung
Chemikalienschutzkleidung
Normen
Typ 1, 2 & ET
Typ 3 & 4
EN 943-1/-2
EN 14605
Optional
Antistatik
EN 1149-1/3/-5
EN 14325
Optional
Antistatik
EN 1149-1/-3/
-5
Typ 5
EN 13982-1
EN 13982-2
Typ 6
EN 13034
EN 14325
EN 14325
Optional
Antistatik
EN 1149-1/-3/
-5
Optional
Antistatik
EN 1149-1/3/ -5
Chemikalienschutzkleidung
Typ – Definitionen:
Typ
Definition (Scope)
Norm
1
Schutzkleidung gegen flüssige und gasförmige Chemikalien, einschliesslich
Flüssigkeitsaerosole und feste Partikel - gasdichte Chemikalienschutzanzüge
EN 943-1
2
Schutzkleidung gegen flüssige und gasförmige Chemikalien, einschliesslich
Flüssigkeitsaerosole und feste Partikel - nicht-gasdichte
Chemikalienschutzanzüge
EN 943-1
3
Ganzkörperschutzkleidung mit flüssigkeitsdichten Verbindungen zwischen den
verschiedenen Teilen der Bekleidung, wenn anwendbar, flüssigkeitsdichte
Verbindungen zwischen den Komponenten (Handschuhe, Visiere etc.)
EN 14605
4
Ganzkörperschutzkleidung mit sprühdichten Verbindungen zwischen den
verschiedenen Teilen der Bekleidung, wenn anwendbar, sprühdichte
Verbindungen zwischen den Komponenten (Handschuhe, Visiere etc.)
EN 14605
5
Ganzkörperschutzkleidung, die Rumpf, Arme und Beine bedeckt und eine
Barriere gegen feste, sich in der Luft befindliche Schwebeteilchen hat
EN ISO 13982-1
6
Schutzkleidung die mindestens Körper und Gliedmasse bedeckt, und gegen
geringes Sprühen, flüssige Aerosole und kleine Spritzer bei geringem Druck
schützt, wobei keine Permeationsbarriere erforderlich ist.
EN 13034
Anforderungen für die CE-Zertifizierung
Leistungsanforderungen - Chemikalienschutz - Limited Use
Übersicht der Norm- und Testmethoden
Material-Tests nach EN 14325
EN 530 Meth. 2
Abriebfestigkeit
ISO 7854 Meth.B
Biegrissfestigkeit (+)
ISO 7854 Meth.B
Biegrissfestigkeit -30°
ISO 9073-4
Weiterreissfestigkeit
ISO 13934-1
Reissfestigkeit
ISO 13938-1
Berstfestigkeit*
EN 863
Durchstichfestigkeit
EN 13274-4 Meth. 3
Entzündung
EN 13274-4 Meth. 3
Flammfestigkeit
EN 374-3/ISO 6529
Permeation
Typ 1 (a,b,c) ET
EN 943-1/-2
>1000 Zyklen (4)
>1000 Zyklen (1)
>200 Zyklen (2)
> 40 Newton (3)
>250 Newton (4)
>160 kPa (3)
>10 Newton (2)
kein Stop (1)(UD)
optional (2)(UD)
>30 min (2) 16
Chemikalien
Typ 1 (a,b,c)
EN 943-1
> 500 Zyklen (3)
>1000 Zyklen (1)
>200 Zyklen (2)
>40 Newton (3)
>100 Newton (3)
>160 kPa (3)
>10 Newton (2)
kein Stop (1)(UD)
optional (2)(UD)
>10 min (1) min.
1 Chem.
Typ 2
EN 943-1
> 500 Zyklen (3)
>1000 Zyklen (1)
>200 Zyklen (2)
>40 Newton (3)
>100 Newton (3)
>160 kPa (3)
>10 Newton (2)
kein Stop (1)(UD)
optional (2)(UD)
>10 min (1) min.
1 Chem.
entfällt
entfällt
entfällt
entfällt
entfällt
EN 368/ISO 6530
Abweisung
EN 368/ISO 6530
ISO 13935-2
EN 1149-1
entfällt
Penetration
Nahtfestigkeit
>300 Newton (5)
Oberflächenwiderstand optional - best.
Ganzanzugtests
EN 464/Anh. A
>30 Newton (1)
optional - best.
EN 464/Anh. A
>30 Newton (1)
optional - best.
Anhang A
Typ 3
EN 14605
>10 Zykl. (1)
>1000 Zykl. (1)
>100 Zykl. (1)
>10 N (1)
>30 N (1)
>40 kPa (1)
>5 N (1)
kein Stop (1)
optional (2)
>10 min (1)
min. 1 Chem.
Typ 4
EN 14605
>10 Zykl. (1)
>1000 Zykl. (1)
>100 Zykl. (1)
>10 N (1)
>30 N (1)
>40 kPa (1)
>5 N (1)
kein Stop (1)
optional (2)
>10 min (1)
min. 1 Chem.
Typ 5
EN 13982-1
>10 Zykl. (1)
>1000 Zykl. (1)
entfällt
>10 N (1)
entfällt
entfällt
>5 N (1)
kein Stop (1)
entfällt
entfällt
Typ 6
EN 13034
>10 Zykl. (1)
entfällt
entfällt
>10 N (1)
>30 N (1)
entfällt
>5 N (1)
kein Stop (1)
entfällt
entfällt
>95% (3)
min. 1 Chem.
<5% (2) min.
entfällt
entfällt
entfällt
1 Chem.
>30 N (1)
>30 N (1)
>30 N (1)
>30 N (1)
optional - best. optional - best. optional - best. optional - best.
EN 463
EN 468
EN 13982-2
EN 468 mod.
entfällt
* Berstfestigkeit: ab 2001 nicht mehr erforderlich
Biegerissfestigkeit (+): Unterdruck-Endpunkt wo anwendbar (z. B. Bei luftundurchlässigen Materialien)
entfällt
entfällt
Bedeutung der Materialtests
Abrieb – nach Martindale:
•
•
•
•
•
•
•
Reiben der Oberfläche mit
Glaspapier
Angabe in Zyklen
6 Klassen
Endpunkt visuell oder
Unterdruckmethode
Oberflächenstabilität
aufgrund der Methode eher ein
Glättetest
Verfälschung bei leicht
schmelzendem Material wie PVC
(ab + 60°C Reibungwärme)
Bedeutung der Materialtests
Biegerissfestigkeit:
•
•
•
•
•
•
Knicken des Materials bei def.
Geschwindigkeit
Angaben in Zyklen
6 Klassen
Endpunkt visuell oder mit
Unterdruck
Durch Bewegung z. B. des
Arms darf kein Riss in der
Armbeuge auftreten
Geschwindigkeit des Tests
nicht praxisgerecht
Bedeutung der Materialtests
Weiterreissfestigkeit:
•
•
•
•
•
Weiterreissen des
Materials nach
Einschnitt
Angaben in Kraft
(Newton)
6 Klassen
Information bezüglich
Hängenbleiben an
spitzen Gegenständen
Mindestanforderung
sehr gering
Bedeutung der Materialtests
Reissfestigkeit:
•
•
•
•
•
Reissen des Materials durch
Zugkraft
Angaben in Kraft (Newton)
6 Klassen
Reisskraft bei Einklemmen
Mindestanforderung sehr
gering
Bedeutung der Materialtests
Durchstichfestigkeit:
•
•
•
•
•
Durchstechen des Materials
mit einer Nadel
Angaben in Kraft (Newton)
6 Klassen
Information bei welcher Kraft
die Barriere des Materials bei
mechanischer Einwirkung
verloren geht
Mindestanforderung niedrig
Bedeutung der Materialtests
Entflammbarkeit:
•
•
•
•
•
Kontakt des Materials mit
einer offenen Flamme
Angaben nur in Klassen
Beobachtet werden
Weiterbrennen und
Lochbildung
Endpunkt visuell und mit
Unterdruck
Keine FlammschutzInformation!
Typ 5 Test für Staub-Schutzanzüge
Kochsalz – Test:
Nach EN 13982-2
NaCl
• Teststaub:
Kochsalz (0,6 µm)
• Testbedingungen:
3 min Stehen je Messstelle
3 min Gehen je Messstelle
3 min Kniebeugen je Messstelle
• Bestanden - Kriterium:
Ergebnisse in % Durchlass
Total 9 Ergebnisse
Bestanden wenn Leckage < 15%
Flammenphotometer
Staubkabine (BIA) Kochsalz-Methode
Flammenphotometer
Testkabine
Ergebnisse Kochsalz-Test (Typ 5)
Anzugtyp
Penetration
Tyvek Classic Plus
Classic
Industry
0,5 %
5–6%
9%
SMS-Anzüge
5 – 30 %
Microporöse-Film Anzüge
6 – 18 %
PP-Anzüge
Bis 80 %
Dekontaminations-Anzüge
 0,1 %
Typ 4 Test für Chemieschutzanzüge
Testkammer
Sprüh-Test:
4 Sprühdüsen
Atemluftversorgung
Nach EN 468 oder ISO 17941-4, Methode A
• Testflüssigkeit:
gefärbtes Wasser mit einer
Oberflächenspannung von 30 dyn/cm2
• Testbedingungen:
Sprühen von 4,7 Liter Testflüssigkeit in
1 Minute
Detektorunterkleidung;
darüber
Testschutz anzug
• Bestanden-Kriterium:
gefärbte Fläche < 3 x Kalibrationspunkt.
(Kalibrationspunkt erzeugt durch 0.02 ml
Testflüssigkeit)
rotierende
Plattform
Typ 3 Test für Chemieschutzanzüge
Normenübersicht mit Optionen für GG/II:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
EN 14605 – Typ 3 & 4 Leistungsanforderungen
EN 340 – allgemeine Anforderungen
EN 14302 - Grössenschema
EN 463 / ISO 17491-3 – Dichtigkeit (Jet-Test), Design
EN 6529 Permeation (EN 374-3 bei Handschuhen)
EN 14325 – Materialtestmethoden, Klassifizierung
EN 3758 – Pflegesymbole
EN 1073-2 – radioaktive Stäube, nicht-ventiliert (optional)
EN 1149-5 – ableitfähig (optional, Messung nach EN 1149-1)
EN 14126 – biologische Risiken, Materialtest (optional)
Typ 3 Test für Chemieschutzanzüge
Flüssigkeitsstrahl-Test (Jet-Test):
nach EN 463 oder ISO 17491-3
Testkammer
Atemversorgung
• Testflüssigkeit:
gefärbtes Wasser mit einer
Oberflächenspannung von
30 dyn/cm2
• Testbedingungen:
Flüssigkeitsstrahl mit einem
Druck von 1,5 bar (Düsendruck).
Strahlpistole
Detektorunterkleidung;
darüber
Test-Schutzanzug
• Bestanden-Kriterium:
gefärbte Fläche < 3x
Kalibrationspunkt.
(Kalibrationspunkt erzeugt durch
0.02 ml Testflüssigkeit)
rotierende
Plattform
Testkabine für Typ 3, 4 und 6
Typ 1 Einteilung der
Chemieschutzanzüge
Unterteilung der gasdichten CSA:
•
•
•
•
Typ 1 A = Maske innen, Pressluftatmer innen
Typ 1 B = Maske aussen, Pressluftatmer aussen
Typ 1 C = keine Innenmaske, Luftzufuhr von aussen
Typ 2 = wie Typ 1c, aber kein Innendrucktest
Typ 1 Test für Chemieschutzanzüge
Normenübersicht mit Optionen für GG/III:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
EN 943-1 o. -2 – Leistungsanforderungen
EN 340 – allgemeine Anforderungen
EN 14302 - Grössenschema
EN 17491 (vorm. 464) – Druckdichtigkeit, Design
EN 17491-1 Meth. B (1750 zu 1350 Pa. Druckdichtigkeit EN)
EN 17491-1 Meth. A (1200 zu 1000 Pa. Druckdichtigkeit NFPA)
EN 6529 Permeation (EN 374-3 für Handschuhe)
EN 14325 – Materialtestmethoden, Klassifizierung
EN 3758 – Pflegesymbole
EN 1073-1 – radioaktive Stäube, ventilierte Anzüge (optional)
EN 1149-5 – Ableitfähigkeit, Messmethode EN 1149-1 (optional)
EN 14126 – biologische Risiken, Materialtest (optional)
Typ 1 Test für Chemieschutzanzüge
Mindestanforderungen nach EN 943-1:
Materialeigenschaft-Klassen
Seit 2015 nur noch 1 Klasse
Begrenzte Einsatzdauer
„limited use“
Wiederverwendbar
Entfällt in EN 943-1:2015
Abriebfestigkeit
3 (> 500 Zyklen)
3 (> 500 Zyklen)
Biegerissfestigkeit
1 (> 1000 Zyklen)*
4 (> 15000 Zyklen)*
Biegerissfestigkeit -30°C (opt.)
2 (> 200 Zyklen)
2 (> 200 Zyklen)
Weiterreissfestigkeit
3 (> 40 N)
3 (> 40 N)
Reissfestigkeit
3 (> 100 N)
4 (> 250 N)
Durchstichfestigkeit
2 (> 10 N)
2 (10 N)
Permeation (flüssig)
1 (> 10 min)
1 (> 10 min)
Entflammbarkeit = Brandverhalten bestanden (> 5 s, selbstverlöschend) bestanden (> 5 s, selbstverlöschend)
* Endpunkt Unterdruckmethode
Typ 1 Test für Chemieschutzanzüge
Mindestanforderungen nach EN 943-1,
Leckage Test – Chemieschutzanzüge:
Anzugtyp
Leckage-Test
Typ 1 A – Innenmaske mit PA
nicht erforderlich - EN 17491 (vorm. 464) wird angewendet
Typ 1 B - integrierte Maske
nicht erforderlich - EN 17491 (vorm. 464) wird angewendet
Typ 1 B - lose Maske
EN 464 + Leckagetest (SF6 o. NaCl), nicht grösser als 0,05%*
Typ 1 C – ohne Maske, Druckluft
nicht grösser als 0,05 % (SF6 o. NaCl)
Typ 2 – dto. – nicht gasdicht
nicht grösser als 0,05 % (SF6 o. NaCl)
Typ 1 Test für Chemieschutzanzüge
Mindestanforderungen nach EN 943-1
• Dichtigkeitsprüfung am CSA nach EN 17491-1 (vorm. 464)
•
•
•
•
•
Methode B
CSA wird auf 1750 Pa Innendruck für 10 min aufgeblasen
Druckreduzierung auf 1650 Pa
Nach 6 min wird der Druckabfall protokolliert
Bestanden-Kriterium:
• Druck darf dann nicht unter 1350 Pa liegen
• Protokollierung der gemessenen Werte
• Führen eines Wartungsbuches für den jeweiligen CSA
• Methode A (NFPA) 1200 Pa zu 1000 Pa
Typ 1 Test für Chemieschutzanzüge
Neue Mindestanforderungen nach EN 943-1:2015
•
•
•
•
Keine Taschen an den Anzug-Außenseiten erlaubt
Drucktest nach EN 17491-1 nach Gebrauch/Übung
Mindestens 2 Chemikalien müssen geprüft sein
Änderung der bisherigen Permeationsmindestanforderung
> 10 min (Level 1) auf > 30 min (Level 3)
• RV (alleine!) 5 min., Blende (wenn vorhanden) 60 min.
• Alle Komponenten ( z. B. Handschuhe, Stiefel etc.) müssen
deren eigene Mindestnormanforderungen erfüllen.
• Optischer Visiertest (max. 2 Lesereihen schlechter)
Typ 1 A, B - ET Test für CSA
Mindestanforderungen nach EN 943-2:
Wie nach EN 943-1, Unterschiede = rot
Materialeigenschaft
Klasse Begr. Einsatzdauer Klasse Wiederverwendbar
Abriebfestigkeit
4 (> 1000 Zyklen)
6 (> 2000 Zyklen)
Biegerissfestigkeit
Biegerissfestigkeit -30°C
(optional)
1 (> 1000 Zyklen)
4 (> 15000 Zyklen)
2 (> 200 Zyklen)
2 (> 200 Zyklen)
Weiterreissfestigkeit
3 (> 40 N)
3 (> 40 N)
Reissfestigkeit
4 (> 250 N)
6 (> 1000 N)
Durchstichfestigkeit
2 (> 10 N)
2 (10 N)
Permeation (flüssig)
Entflammbarkeit
= Lochbildung
2 (> 30 min)
2 (> 30 min)
1 (> 5 s, Schwenk ohne Stop, 3 (> 5 s, Schwenk mit 5 s
2 = Schwenk mit 1 s Stop)
Stop)
Typ 1 A, B – ET Test für CSA
Zusätzliche Anforderungen gegenüber Typ 1 für Typ
1 A oder B – ET:
• Permeation bei 14 Prüfchemikalien nach anschliessender Liste:
• Nähte:
mind. > 10 min. (Level 1)
• Reissverschluss:
mehr als 5 min.
• Blende:
mind. > 60 min. (Level 3)
• Schutzhandschuhe CE Kat. III, EN 374 (zukünftig EN 16523)
• Sicherheitsstiefel nach mind. EN 20345 S5P
Achtung: keine Permeationsprüfung bei Stiefeln bisher!
Typ 1 A, B – ET Test für CSA
Prüfchemikalienliste für Nähte und RV:
Chemikalie
Aceton
Acetonitril
Ammoniak
Chlor
Chlorwasserstoff
Dichlormethan
Diethylamin
Ethylacetat
n-Heptan
Methanol
Natriumhydroxid 40 %
Schwefelkohlenstoff
Schwefelsäure 96 %
Toluol
Aggregatzustand
flüssig
flüssig
gasförmig
gasförmig
gasförmig
flüssig
flüssig
flüssig
flüssig
flüssig
flüssig
flüssig
flüssig
flüssig
EN 14126 Schutz vor Bio-Gefahren
• EN 14126 Schutzkleidung – Leistungsanforderungen und Prüfverfahren für
Schutzkleidung gegen Infektionserreger
• Die Norm beinhaltet ausschliesslich Tests des
Schutzanzugmaterials! – Keine Nähte, RV etc.
• Die Definition der Dichtigkeitsstufe des
Schutzanzuges wird aus dem Chemikalienschutz
übernommen
EN 14126 Schutz vor Bio-Gefahren
Typ-Einteilung nach EN 14126:
Relevanter
Materialtests
Standard
1a, 1b, 1c, 2 B
gasdicht
EN 943-1, EN 943-2
ISO/FDIS 16603
3B
flüssigkeitsdicht
EN 466
ISO/FDIS 16604
4B
sprühdicht
EN 465
ISO/DIS 22610
5B
staubdicht
EN ISO 13982-1
ISO/DIS 22611
6B
begrenzt spritzdicht
EN 13034
ISO/DIS 22612
Teilkörper
EN 467
Typ
Dichtigkeit
EN 14126 Schutz vor Bio-Gefahren
Leistungsanforderungen – Materialtests:
• Barriere gegen sythetisches Blut unter Druck, ISO/FDIS
16603
• Barriere gegen Bakteriophagen, unter Druck, ISO/FDIS
16604
• Barriere gegen direkten Kontakt, ISO/DIS 226101
• Barriere gegen flüssige Aerosole, ISO/DIS 226112
• Barriere gegen feste Partikel, ISO/DIS 22612
• Test der Nähe, der Verbindungen und des Zubehörs,
EN 14325
1 In der Revision
2 Norm zurückgezogen
EN 14126 Schutz vor Bio-Gefahren
Leistungsklassen der Materialtests:
• ISO/FDIS 16603, 6 Klassen: 0 bis 20 kPa je für 5 min folgend =
Vortest
• ISO/DIS 16604, 6 Klassen: 0 bis 20 kPa mit dem im Vortest
ermittelten Druck für Bakteriophagendichtigkeit kPa/min
• ISO/DIS 22610, 6 Klassen: < 15 min bis > 75 min
• ISO/DIS 22611, 3 Klassen: Penetration (log)
> 1 bis > 5
• ISO/DIS 22612, 3 Klassen: Penetration (log cfu) <= 3 bis >= 1
• EN 14325, Materialtestmethoden mit Klassifizierung, z. B.
Nahtfestigkeit n. EN 13935-2, 6 Klassen > 30 N bis > 500 N
EN 1149 - Elektrostatische
Eigenschaften - Ableitfähigkeit
•
•
•
•
EN 1149-1:2006
EN 1149-2:1997
EN 1149-3:2004
EN 1149-5:2008
Oberflächenwiderstand
Durchgangswiderstand
Ladungsabbau
Leistungsanforderungen
Elektrischer Durchgangswiderstand
EN 1149-2
Durchgangswiderstand antistatisch
EN 61340-5-1 Oberflächenwiderstand
leitfähig
EN 388 spezifischer
Durchgangswiderstand
antistatisch
EN 61340-5-1 Oberflächenwiderstand
ableitend
EN 1149-1 Oberflächenwiderstand antistatisch
EN 61340-5-1 Oberflächenwiderstand
isolierend
EN 1149 - Elektrostatische
Eigenschaften - Ableitfähigkeit
Schutz von elektronischen Bauelementen
gegen elektostatische Phänomene:
• das Symbol dient der Kennzeichnung ESD:
schützender Produkte, wie Sicherheitsschuhe,
ableitfähiger Matten, Rollwagen, Bekleidung,
Schutzhüllen, Kartons, und natürlich auch
Schutzhandschuhen
• ESD PROTECTIVE (= elektrostatisch schützend)
Design = Funktion ?!
7-teiliger Bewegungstest testet Design und Nahtverarbeitung
Design = Funktion ?!
Beispiel: Modell ‘Classic Plus’ von DuPont
Genähte und heiss versiegelte
Nähte:
• 100 % flüssig- und
partikeldicht
Doppelte Reissverschlussabdeckung mit doppel-seitigem
Klebeband:
• Schützt vor Penetration
durch Reissverschluss
Gummizug an Armund Beinöffnungen:
• gute Passform
• kein Verfangen in
Maschinen
Zweiteilige Kopfhaube
mit Kinnabdeckung:
• Flüssigkeitsdichter
Abschluss an der Maske
Innen- und AussenEtiketten:
• Eindeutige Identifikation
des Anzugs
Rückengummi eingeklebt:
• Gute Passform und
guter Tragekomfort
• keine Schwachstelle
durch Nahtperforierung
Kennzeichnung der Anzüge
Beispiel mit Innenetiketten
180 188
108 - 116
Grössentabelle
Schutzanzuggrössen sollten nach
“Allgemeine Anforderungen” (EN 340, 13402)
definiert sein
Anzug
Grösse
S
M
L
XL
XXL
Körpergrösse
(cm)
164
170
176
182
188
-
170
176
182
188
194
Brustumfang
(cm)
84
92
100
108
116
-
92
100
108
116
124
188 - 194
116 - 124
Gebrauchsanweisung
Bestandteil bei der Zertifizierung:
Kennzeichnung
• Grössenangaben
• Pflegesymbole
• Leistungsprofil von Material und Anzug
• Einsatzbereiche
• Einsatzbeschränkungen
• Vorbereitung für den Gebrauch
• Lagerung
• Entsorgung
•
Risiko-Analyse
Detailierte Beurteilung der Gefahrstoffe:
•
•
•
•
•
•
•
Gas, Flüssigkeit oder Staub ?
Gelegentliche oder kontinuierliche Exposition
Toxizität des Gefahrstoffs
Temperatur & Druck
Änderung des physk. Zustands ?
Andere Risiken ... Flammen, Funken etc.
Dekontaminationsverfahren, Dekonmittel
Auswahlkriterien in der Praxis
• Platzbedarf und geplante Lagerzeit berücksichtigen
• Verwendung auch als Übungsanzug möglich
• Verwendung von weniger Anzügen möglich, z. B.
Verwendung eines Typ 3-Anzuges GG/II für Erstangriff bei
Gefahrgutunfällen, als Bio-Hazardschutz, bei MANV-Lagen,
als Dekonplatz-Anzug, als Schutzanzug gegen radioaktive
Stäube (nur Alphastrahler!), als Ölwehranzug etc.
• Dichter Sitz von Masken, Handschuhen, Stiefeln
• Kombinationsfähigkeit mit weiterer Ausrüstung
• Einfachens An- und Ausziehen, ggf. Wiederverwendbarkeit
als Übungsanzug
• Wirtschaftlichkeit ohne Sicherheitsverlust
Anwendertipps
• Richtige Anzuggrösse (8. GPSGV),
Beweglichkeit/Dichtigkeit beim Einsatz
• Chemieschutzüberwurf zum Schutz der
Atemschutzsysteme
• ableitfähige Flamm- und Hitzeschutzüberzüge
• einfaches und schnelles An- und Ausziehen
• wartungsfreie Lagerung, mindestens 5 Jahre
• geringer Platzbedarf
• Erst- u. Wiederholungs-Unterweisungen der Einsatzkräfte
• Service-Dienstleistungen durch den Lieferant
• Herstellerhinweise (Betriebsanleitung)
Anwendertipps
• Hilfestellung bei der Auswahl – Datenbankservice zur
Gefahrstoffauskunft
• Vermeidung von Klebebändern - Alterung
• begrenzte Wiederverwendungsmöglichkeit
• Anwendbare Dekonmittel - Permeation
• Tragezeitbegrenzungen (speziell mit CSA, siehe DGUV-R
112-190 Anhang 2), Atemluftlimit
• korrekte Dekontamination vorm Ablegen - Vermeidung
von Verschleppung und Kontamination ungeschützer
Personen und Bereiche
• ggf. anschliessende Wartung und Prüfung - qualifizierter
Lieferant (ISO 9001), Feuerwehr etc.
GM-Schulungshilfen
Fotoserien für den richtigen Umgang mit CSA u. PSA:
Geeigneter Anzug und Tragezeit
F – Welchen Anzug soll ich nehmen ?
A – Im Zweifelsfall Technische Hotline anrufen :
 GM GmbH - Arbeitsschutz, München
+49 (0)89 / 89 70 42 - 43 oder
+49 (0) 172 / 890 66 50
F – Wie lange kann ich den Anzug nach Kontamination
tragen ?
A – Hängt ab von Toxizität, Durchbruch,
Kontaminationsfläche, Temperatur, Druck.
Fragen Sie nach unserem Gefahrenanalyse-Fragebogen!
Schutzhandschuhe
Allgemeine Bestimmungen und Vorschriften:
• Arbeitsschutzgesetz, §§ 5 u. 6 = Gefährdungsbeurteilungs- und
Dokumentationspflicht! § 12 = Unterweisungspflicht
• EWG-Rahmenrichtlinie 89/656  umgesetzt in die PSABenutzungsverordnung
• EU-Vo. 2016/425, 2018-04 (vorm. EWG-Rahmenrichtlinie 89/686)
Hersteller- und in Verkehrbringer-Richtlinie
gilt auch für Importeure und Händler = alle Wirtschaftsakteure!
Konformitätserklärung muß dem Produkt beiliegen
(Übergangszeit bis 2018-04)
Baumusterprüfung gilt nur noch 5 Jahre, erneute Bestätigung
durch zert. Prüfinstitut bei unverändertem Produkt möglich
Unterweisungspflicht für Arbeitgeber für CE Kat. III-Produkte
Schutzhandschuhe
Allgemeine Bestimmungen und Vorschriften:
• UVVen d. DGUV (vormals GUV, BGR), DGUV 1, DGUV 100-001
• DGUV-R 112-195 bzw. FWDV 500, TRBAs, TRGSen
DGUV-I 205-010 (vorm. GUV-I 8651 Sicherheit i. FW-Dienst)
DGUV-I 205-014 (vorm. GUV-I 8675 PSA b. Gefährdungsbeurt.)
DGUV-I 205-021 (vorm. GUV-I 8663 Leitfaden zur RGA)
• Chemikaliengesetz, Gefahrstoffverordnung, Biostoffverordnung
(Risikogruppen 1 – 4)
• ISO/EN-Normen
Schutzhandschuhe
Hand- und
Handgelenk sind
die meist
gefährdeten
Teile des
menschlichen
Körpers
78,8 % aller
Handverletzungen
wären durch PSA
verhindert oder
vermindert
worden!
Gefährdungen für die Hände
• Schnitte
• Risse
• Reizungen
• Verätzungen
• Strahlungsschäden
• Fortpflanzungsschäden
• Schürfungen
• Frostschäden
• Krebserzeugend
• Sensibilisierung
• Allergien
• Erbgutveränderung
• Biohazards
• Infektionen
• Wasser (!)
• Verbrennungen
Manche Schäden wirken sich erst Jahre später aus (z. B. Krebs)
Gefährdungen für die Hände
Jeder Handschuh hat nur eine
begrenzte Schutzwirkung!
Den Universal-Handschuh gibt es nicht!
TRGS 401 Hautgefährdung
Ausführliche Beschreibung der lt. Gefahrstoffverordnung
geforderten Gefährdungsermittlung und – beurteilung:
• Bestehende Vorschriften werden wiederholt
• Es werden Stoffgruppen aufgeführt, die zu Gesundheitsschäden bei Kontaktaufnahme
durch die Haut führen
• Phenolverbindungen
• Lösemittel
• halogenierte Kohlenwasserstoffe
• Pestizide
• aromatische und aliphatische
• metallorganische Verbindungen Amino- und Nitroverbindungen
• Bei fehlender Kennzeichnung darf nicht von einer Ungefährlichkeit ausgegangen
werden
• Liegen keine Informationen im SDB vor, ist der Stoff in H311 (giftig) und H317
(reizend) einzustufen
• Die Dauer des Kontaktes ist zu ermitteln
TRGS 401 Hautgefährdung
Ausführliche Beschreibung der lt. Gefahrstoffverordnung
geforderten Gefährdungsermittlung und –beurteilung:
• Gültige TRGS 401 – Stand 2011
• Allergene in Schutzhandschuhen sind zu berücksichtigen
• Einstufung in Keine, Geringe, Hohe oder sehr hohe Gefährdung muss
erfolgen:
• Keine
Hautkontakt ist ausgeschlossen oder chemische Arbeitsstoffe
schädigen nicht die Haut/Körper
• Geringe
kleinflächiger und kurzfristiger Hautkontakt mit Gefahrstoffen mit
Kennzeichnung H312 (gesundheitsschädlich), H315, H066 (reizend)
• Hohe
grossflächiger und kurzfristiger oder kleinflächiger und langfristiger
Hautkontakt mit Gefahrstoffen mit Kennzeichnung H312, H351, H360
(gesundheitsschädlich), H311 (giftig), H314 (ätzend), H315 +
H317 (reizend) sowie Gefahrstoffe mit ph-Werten unter 2 bzw.
über 11,5
• Sehr hohe Hautkontakt mit Gefahrstoffen mit Kennzeichnung H310 (sehr
giftig), H314 (ätzend), H311 (giftig) + H314 (ätzend); H350 (karzinogen),
H360 (giftig)
TRGS 401 Hautgefährdung
Beschreibung der lt. Gefahrstoffverordnung
geforderten Gefährdungsermittlung und –beurteilung:
• Persönliche Schutzmassnahmen
• Schutzhandschuhe müssen der EN 374 entsprechen
• Med. Einmalhandschuhe und Lederhandschuhe sind keine
Chemikalienschutzhandschuhe
• Definition von Anforderungen an Lederhandschuhen
(hier wird der Chromat VI-Grenzwert von 3 mg pro kg Lederhandschuhen
weiterhin fest vorgeschrieben!)
• Schutzhandschuhe sind unter den Bedingungen der Praxis auszuwählen
• Verweis auf das Sicherheitsdatenblatt mit Handschuhinformationen
• Empfehlung, Tragezeit nicht länger als erforderlich bzw. stündlich die Handschuhe
zu wechseln, TRGS 401 6.4.2 (1 u. 2) 2011
• Hinweis auf ordnungsgemässen Handschuhwechsel
TRGS 401 Hautgefährdung
Beschreibung der lt. Gefahrstoffverordnung
geforderten Gefährdungsermittlung und -beurteilung:
• Dokumentation:
• Das Ergebnis der:
•
•
•
•
Gefährdungsermittlung
Gefährdungsbeurteilung
getroffene Schutzmassnahmen
Ergebnis der Überprüfung Ihrer Wirksamkeit
sind zu dokumentieren.
Mit dem Schutzhandschuhkonzept von GM mit Honeywell-KCL erfüllen Sie die
Forderungen dieser TRGS!
EN 420 Normänderung 12/2003
• Die Mussforderung von max. 3 mg Chromat IV pro KG
Lederhandschuhe ist geändert worden in eine Empfehlung: max. 10
mg Chromat IV pro KG Lederhandschuh.
• Die Vielzahl der Lederhandschuhe dürfte trotz der Erhöhung der
Toleranz noch weit darüber liegen. Wie unabhängige
Untersuchungen der BAuA zeigen.
• In der BRD gilt die TRGS 401 Hautgefährdung (Version 2011).
Danach darf auch weiterhin der Wert von 3 mg nicht überschritten
werden!
Lederhandschuhe können
schädlich sein
Untersagungsverfügung UV 012/02
Von der Behörde für Umwelt und Gesundheit – Amt
für Gesundheit und Verbraucherschutz – 22083
Hamburg
Arbeitshandschuh, Art. Nr. 942580,
EAN-Code 4004 849 425 8008 (Leder/Stoff)
Vertreiber: XXX (vollständiger Name) in Wuppertal
Hauptmangel: Gesundheitsgefährdung durch kanzerogene und mutagene
Gefahrstoffe mittels Chromverbindungen, Auslösung von
Kontaktallergien
Veröffentlicht von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2002
Lederhandschuhe können
schädlich sein
Mögliche Schadstoffe in Lederprodukten
Substanzgruppe/Substanz
Verwendung
Bewertung
Aldehyde wie:
Formaldehyd
Glutaraldehyd
Gerbung
Konservierung
Gefahr der Sensibilisierung, Formaldehyd ist als mit begründetem Verdacht auf krebserzeugendes Potential Glyoxal
eingestuft
Pentachlorphenol (PCP)
Konservierung
Gelangt durch die Haut in den Körper, krebserregend
Konservierung
z. T. ähnliches Wirkungspektrum wie PCP
Andere Phenole wie:
Tribromphenol
2-Chlorphenol
4-Chlorphenol
Isothiazolderivate wie:
N-octyl-4-isothiazolin-3-on
Konservierung
1,2-benzisothiazolin-3-on
Methylisothiazolin-3-on
Thiocyanatomethylthiobenzothiazol
Andere Pestizide wie:
Hexachlorbenzol
Aldrin
Dieldrin
Konservierung
Hautekzeme, die sensibilisierende Wirkung dieser Biozide
ist aus der Kosmetikindustrie hinlänglich bekannt
(z. B. als Ersatzstoff für PCP)
Die meisten dieser hochgiftigen Verbindungen stehen
in Verdacht, krebserregend und/oder erbgutschädigend
zu sein
Lederhandschuhe können
schädlich sein
Mögliche Schadstoffe in Lederprodukten
Substanzgruppe/Substanz
Verwendung
Bewertung
Schwermetalle wie:
Arsen
Konservierung
Blei
Cadmium
Chrom (Gesamt-Chrom)
Kupfer
Quecksilber
Bleichmittel
Färbung
Gerbung
Färbung
Konservierung
Giftig, PCP-Ersatzstoff, gelangt durch die Haut in den
Körper, kann Nervensystem, Leber und Erbgut schädigen
Giftig
Giftig
Allergisierend, giftig
Allergisierend, giftig
Giftig, allergisierend, kann Kontaktdermatitis verursachen,
psychische Störungen, Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen, Depressionen, Schlaflosigkeit, etc.
Lösliche mineralische
Gerbstoffe wie:
Aluminium
Titan
Zirkonium
Gerbung
Allergisierend,
in höheren Konzentrationen giftig
Auszug aus „Betrifft Leder“ von der Verbraucher-Zentrale, Berlin
(In dieser Studie werden über 250 verschiedene, teils hochgiftige Inhaltsstoffe von Lederprodukten aufgeführt)
Probleme bei Lederhandschuhen
• Nimmt Feuchtigkeit auf
• Kein Tragekomfort
• Höherer Verbrauch
• Suggerieren einen Schutz
• Häufig nur 1 Grösse
verfügbar
• Viele enthalten Chromat VI
(krebserzeugend)
• Erreicht in der Regel kein
hohes Schnittschutzniveau
Die Lösung: Nitril-beschichtete Schutzhandschuhe
• Tragekomfort
• Frei von
Schadstoffen
• Waschbar
• Grössen von 7 bis 11 verfügbar
• Höhere Standzeiten
Gefährdung durch Handschuhe
•
•
•
•
•
•
•
•
Unzulänglicher Tragekomfort
Schlechte Hautverträglichkeit
Mangel an Hygiene
Erfasst werden durch Teile
falsche Auswahl der Schutzhandschuhe
falsche Anwendung der Schutzhandschuhe
Verschmutzung, Beschädigung
Alterung
Gefahrstoff-Ermittlungspflicht
§§ 7, 8 – 11 u. 14 GefStoffVo.
Ein Arbeitgeber ist verpflichtet zu ermitteln, ob:
• Ein Gefahrstoff vorliegt
• Ein Ersatzstoff mit geringeren Risiken anwendbar ist
• Das Verfahren geändert werden kann
Bevor mit Gefahrstoffen umgegangen wird, sind:
• Gefahren zu ermitteln und zu beurteilen
• Massnahmen zur Gefahrenabwehr zu treffen
Als Überblick über hergestellte oder verwendete
Gefahrstoffe ist ein Verzeichnis, in schriftlicher
Form oder auf Datenträgern, zu erstellen
Gefahrstoffkataster – Erstellung
Auswahl von
Chemikalienschutzhandschuhen
Zur Schutzhandschuhe Auswahl sind geeignet:
•
•
•
•
Herstellertabellen
Produktbezogene Untersuchungen
Einsatzbezogene Untersuchungen
Beratung / Schulung
Zur Schutzhandschuhe Auswahl sind ungeeignet:
•
•
Meist Sicherheitsdatenblätter
Allgemeine Beständigkeitstabellen
Probleme:
• Werkstoffidentifikation - Rezeptur
• Handschuhaufbau - Schichtstärke
• Konstruktion
EN 420 Grundanforderungen
Allgemeine Anforderungen für Handschuhe:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Artikel-Nummer und Artikel-Bezeichnung
Grössenverfügbarkeit
Piktogrammdarstellung und Erläuterung
Einstufung des Handschuhs mit Level
Schadstofffreiheit
Prüfinstitut bei Kategorie II und III
Level für Fingerfertigkeit
Anschrift des Herstellers / Hotline
Prüfchemikalien mit Level
Haltbarkeitsdatum
EN 420 Grundanforderungen
• Gebrauchsanleitung
• Reinigung:
Abhängig vom Material des Handschuhs.
Bei Chemikalienschutz nur eingeschränkt möglich!
• Verwendung von Pflegesymbolen
• Lagerung u. Transport:
Trocken, flach bei Raumtemperatur
Gewichtsbelastung max. 5 kg
Nicht in der Nähe von elektrischen Geräten
• Verwendung Lagerfähigkeit:
Max. 12 – 60 Monate (hersteller- und
produktabhängig!
EN 420 Grundanforderungen
• Handhabung/Gebrauch/Überprüfung:
Schadenskontrolle vor Gebrauch
Beachtung der Permeationslevel
• Entsorgung:
Unbenutzt mit Hausmüll
Bei Chemikalienkontakt nach den
Entsorgungsvorschriften lt. SDB bzw. des
Chemikalienherstellers
EN 420 Grundanforderungen
Allgemeine Größenanforderungen für Handschuhe:
Handgrössen
6, 7, 8, 9, 10 und 11
Handlängen
160-215 mm, je nach Grösse
Handlänge
Länge der Hand (Abstand zwischen der Linie am
Handgelenk und der Spitze des Mittelfingers)
Handschuhlänge
220-270 mm, je nach Grösse
Handlänge
Handumfang
Handlänge
EN 420 - Piktogramme für
Schutzhandschuhe
EN 420 - Kennzeichnung eines
Chemikalienschutzhandschuhs
0121
Neben den Vorgaben
aus der neuen Norm
EN374 hat KCL eine
weitere Ergänzung
vorgenommen.
Zwecks Rückverfolgbarkeit wird auf den
Handschuhen die
Produktions- und
VerpackungschargenNr. angegeben.
EN 374 Normenänderung 04/2015
Vollwertiger Chemikalienschutz:
Einfacher Chemikalienschutz
n. EN 374:2003 entfällt 2015!
EN 374 +
XXX Buchstabenkombination
XXXXXX
Leistungslevel
Teil 1: Terminologie und Leistungsanforderung
Teil 2: Bestimmung des Widerstandes gegen
Penetration von Chemikalien
Teil 3: Bestimmung des Widerstandes gegen
EN 374
XXXXXX
Leistungslevel
Diese Piktogramme werden auf
Handschuhen angebracht, wenn diese
Handschuhe wasserfest sind und einen
geringen Schutz gegen chemische Gefahren
bieten !!!
Permeation von Chemikalien ist zurückgezogen! – neu EN 16523-1 und -2
EN 374 Normenänderung 12/2003
mit Änderung 04/2015
• Unterscheidung zwischen vollwertigen Chemikalienschutzhandschuhen,
die alle Anforderungen erfüllen und wasserfesten Schutzhandschuhen mit
geringerem Chemikalienschutz – entfällt ab 04/2015 für neue Modelle
• Unterschiedliche Piktogramme – entfällt ab 04/2015 für neue Modelle
• 12 Prüfchemikalien, nach denen die Beständigkeit der Schutz-handschuhe
geprüft werden muss. Davon müssen mindestens bei 3 Prüfchemikalien
ein Permeationslevel von 2 erreicht werden.
• Schutzhandschuhe aus PVC und Naturlatex erreichen nicht mehr die
Einstufung als vollwertiger Chemikalienschutzhandschuh.
• Einmalhandschuhe aus Nitril erreichen nicht mehr die Einstufung als
vollwertiger Chemikalienschutzhandschuh. - entfällt ab 04/2015
• Bereits zugelassene Chemikalienschutzhandschuhe müssen nicht einer
Neuprüfung und Neueinstufung unterzogen werden.
EN 374 Normenänderung 12/2003
Prüfchemikalien
CAS-Nrn.
Chemische Gruppe/Klasse
A
Methanol
67-56-1
Primärer Alkohol
B
Aceton
67-64-1
Keton
C
Acetonitril
75-05-8
Nitril
D
Dichloromethan
75-09-2
Chloriertes Paraffin
E
Kohlenstoffdisulfid
75-15-0
Schwefelhaltige organische Verbindung
F
Toluol
108-88-3
Aromatischer Kohlenwasserstoff
G
Diethylamin
109-89-7
Amin
H
Tetrahydrofuran
109-99-9
Heterozyklische und Etherverbindungen
I
Ethylacetat
141-78-6
Ester
J
N-Heptan
142-82-5
Aliphatischer Kohlenwasserstoff
K
Natriumhydroxid 40%
1310-73-2
Anorganische Base
L
Schwefelsäure 96%
7664-93-9
Anorganische Säure
Kennbuchstabe
EN 374 Normenänderung 12/2003
EN 374 Teil 1 Terminologie und Leistungsanforderungen
Bisherige Version
Neue Version
5.2.2 Penetration
HS, die der Penetration widerstehen,
bilden einen wirksamen Schutz vor
mikroskopischen Gefahren.
HS bilden einen wirksamen Schutz gegen Bakterien
(nicht Viren!), wenn Level 2 (AQL 1,5) erreicht ist.
5.3.2 Permeation
Es gibt keine Forderung eines
Mindestlevels oder bestimmte Anzahl
von Prüfchemikalien. Es gibt keine
Liste von Prüfchemikalien.
Ein Handschuh ist gegen Chemikalien beständig,
wenn bei 3 Prüfchemikalien Level 2 erreicht ist.
Eine Liste mit 12 Prüfchemikalien ist beigefügt.
6. Kennzeichnung
Kennzeichnung mit Piktogramm
Erlenmeyerkolben und Infobuch.
7. Information des
Herstellers
Es gibt keine Forderung, Warnhinweise
anzubringen. Es gibt keine Forderung,
den Penetrations-level anzugeben.
1. Vollwertiger Chemikalien-HS
Kennzeichnung mit Piktogramm Erlmeyerkolben,
Hammer, Infobuch und
Prüfchemikalien(Kennbuchstaben).
2. Einfacher Chemikalien-HS
Kennzeichnung mit Piktogramm Becherglas,
Hammer und Infobuch.
Ein Warnhinweis ist erforderlich, dass Faktoren wie
Temperatur, etc. die Gebrauchstauglichkeit
beeinflussen.
Der Penetrationslevel und der AQL ist anzugeben.
EN 374 Normenänderung 12/2003
bzw. 03/2015
EN 374 Teil 2 Bestimmung des Widerstandes gegen Penetration
Bisherige Version
3. Probennahme
Keine
Mindestmengen
schrieben.
Neue Version
vorge-
Es sind mindestens 4 Handschuhe pro Grösse zu
prüfen.
Wenn ein Handschuh die Prüfung nicht besteht,
gilt die Prüfung als nicht bestanden.
EN 374-2:2014 A – jetzt EN 374-2:2015-03
Probennahme jetzt nach ISO 2859
AQL-Ermittlung (Acceptable Quality Limit)
4
= Mindestanforderung
1,5
= marktüblicher Wert
0,65 = bestmöglicher Wert
EN 374 Normenänderung 12/2003
EN 374 Teil 3 Bestimmung des Widerstandes gegen Permeation*
7.2 Prüflinge
Bisherige Version
Neue Version
1. Bei einheitlichem Schichtaufbau
müssen mindestens 3 Prüflinge
entnommen werden.
1. Bei einheitlichem Schichtaufbau müssen mind. 3
Prüflinge entnommen werden.
2. Bei unterschiedlichem Schichtaufbau oder unregelmässigem Aufbau
muss mind. 1 Prüfling aus diesem
Bereich (Nähte eingeschlossen)
entnommen werden.
2. Bei unterschiedlichem Schichtaufbau oder
unregelmässigem Aufbau muss mind. 1 Prüfling
aus diesem Bereich (Nähte eingeschlossen)
entnommen werden. 2 weitere Prüflinge
müssen aus dem Bereich mit der geringsten
Schicht-stärke entnommen werden.
8.6 Angabe der
Ergebnisse
Für die Bestimmung des Levels ist die
mittlere Durchbruchzeit aus allen
Prüfungen anzuwenden.
Für die Bestimmung des Levels ist die kleinste
Durchbruchzeit aus allen Prüfungen anzuwenden.
9.1.5 Prüfbericht
Keine Forderung, Abweichungen vom
Prüfverfahren anzugeben.
Jede Abweichung
angegeben werden.
vom
Prüfverfahren
*Norm zurückgezogen! - Neufassung EN 16523-1 und -2
muss
EN 374 – Schutzhandschuhe gegen
chemische Risiken
XXX
Permeation
X
Penetration
Teil 1: Terminologie und Leistungsanforderung
Teil 2: Bestimmung des Widerstandes gegen Penetration von Chemikalien
Teil 3: Bestimmung des Widerstandes gegen Permeation von Chemikalien
EN 374 – Teil 2 Penetration
Penetrationstest ISO 2859-1:1989,
EN 455 Medizinische Einmalhandschuhe:
Annahmestichprobenprüfung anhand der
Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler
(Attributprüfung)
Level
AQL
Untersuchungsniveau
Beispiel
3
0,65
GI
< 0,65 Fehler je 100 Einheiten
2
1,5
GI
< 1,5 Fehler je 100 Einheiten
1
4,0
S4
< 4,0 Fehler je 100 Einheiten
Rechtsanalyse
Einwegschutzhandschuhe
Einwegschutzhandschuhe im Feuerwehr- und Rettungsdiensteinsatz
Gemäss den Bedingungen der GUV und der BGR 195 sowie den Regelungen im ASchG §§ 5,6 u. 9 muss eine Gefahrenanalyse zum Thema
Einwegschutzhandschuhe durchgeführt werden.
Sie unterliegen voll dem GSG (Gerätesicherheitsgesetz 8. GPSGV), ChemG, GefStoffVo, TRGS 401 (Hautgefährdung) sowie dem ASchG
(Arbeitsschutzgesetz und der darin enthaltenen PSA-Benutzungsverordnung) – dort im speziellen den §§ 2 Abs. 5; 3 Abs. 1 u. 2; 4 Abs.
1, 2, 3, 4, 7 u. 8; 5 Abs. 2, 3 – Punkt 2, 4 u. 5; 6 Abs. 1 u. 2.
Demnach ist ganz klar die Verwendung von PSA (Persönliche Schutzausrüstung), im speziellen von Schutzhandschuhen, geregelt.
Eine Verwendung von Einwegschutzhandschuhen die unzertifiziert, bzw. nur in der CE-Kat. I nach EN 455 geprüft sind, besonders im
Umgang mit Blut, Körperflüssigkeiten etc. von denen eine biologische Gefährdung für den Träger in Form von bakteriösen oder
virulenten Stoffen ausgeht, sind unzulässig.
Es sind dort ausschliesslich Einwegschutzhandschuhe, CE-Kat. III zertifiziert nach EN 420, 455, 388 und 374 zu verwenden, die eine
Barriere gegen die relevanten festzustellenden und zu dokumentierenden Schadstoffe im Sinne der Permeation und Penetration darstellen.
Der AQL (Annehmbare Qualitätsgrenzlage)-Wert nach EN 455-1 sollte 1,5 nicht überschreiten oder noch besser 0,65 betragen. (Angabe
der neuwertigen Handschuhe die nicht penetrationsdicht sind von 100 St. geprüften)
Je nach Verwendungszeit sind die Durchbruchzeiten nach EN 374 (Level 1 – 6) bzw. EN 16523-1 u. -2 zu beachten, insbesondere wenn
zusätzlich mit Desinfektions- oder Laborchemikalien oder Betäubungsmitteln umgegangen wird.
Latex oder gar Vinylhandschuhe haben zudem noch ein Problem was die Sensibilisierung der Träger betrifft, dort können Allergien (z. B.
durch Latexproteine) entstehen oder gar Hautkrebs durch aufgenommene Weichmacher aus dem Vinyl.
Eine allergene Wirkung ist auch von den bei allen Gummihandschuhen verwendeten Vulkanisationsbeschleunigern zu erwarten – selbst bei
Nitril-Einweghandschuhen.
Dort stellt der KCL-Dermatril-Handschuh wegen seines Verzichts auf die schädlichsten Vulkanisationsbeschleuniger eine ganz besondere
Ausnahme dar (Siehe Produktbeiblatt Dermatril), insbesondere da hier rechtlich verbindliche Auskünfte der Permeationsraten über 350000
Gefahrstoffe erteilt werden können und der AQL bei < = 0,65 liegt.
Rechtsanalyse
Einwegschutzhandschuhe
Es wird daher dringend empfohlen, auf eine Verwendung von Dermatril-Handschuhen zu bestehen. Ratsam ist, sich schriftlich von
vorgesetzten bzw. beschaffenden Stellen aus der Verantwortung für eventuell entstehende personelle Folgeschäden – jetzt oder zu
einem späteren Zeitraum – bei Verwendung von falschen bzw. ungeeigneten Handschuhen, freistellen zu lassen.
Wir verweisen auch hier wieder auf das gültige ASchG §§ 7, 9, 12.
Auch muss bei den Entscheidungsträgern in der Beschaffung bzw. Produktauswahl auf deren eigene, persönliche strafrechtliche Haftung
und damit deren zu tragende Verantwortung bei entstehenden Gesundheitsschäden bei Ihrem Personal hingewiesen werden, siehe dazu
auch ASchG §§ 13 Abs. 1; 25 Abs. 1 u. 2; 26 Abs. 1 u. 2.
Eine Ausnahmeregelung durch den FMBI Nr. 13 vom 20.12.02, 25 – P 2007 – 8/134 – 44 389 gemäss § 20 ASchG ist nur für Einsatzkräfte
bei Katastrophen und Störfällen erlaubt.
Diese Regelung ist also kein Freibrief um das ASchG zu umgehen, siehe dazu auch eine offizielle Stellungnahme durch das Landesamt für
Arbeitsschutz vom 05.12.03.
Die in nationales Recht umgesetzte EU-Rahmenrichtlinie 89/686/EWG wurde nochmals durch ein Urteil des EuGH vom 22.05.03 bestätigt!
Die Ausklammerung der deutschen (öffentlichen) Feuerwehren aus dem Geltungsbereich der PSA-Beschaffung im Rahmen des ASchG ist
rechtswidrig! Ab 20.04.2016 gilt die EU Vo. 2016/425 mit einer Überganszeit bis zum 20.04.2018
Hiermit ist eine wirklich umfassende Klarstellung zu der Problematik mit Schutzhandschuhen gegeben. Gerne können Sie sich auch noch
beim BVH oder im LfAS weiter informieren – die entsprechenden Kontakte lassen sich ohne weiteres herstellen.
Des Weiteren beachten Sie bitte die erwähnten Schreiben und Informationen des Schutzhandschuhherstellers, KCL.
Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüssen
Anlage:
FBMI 13 u. 25 „Stoiber-Erlass“ v. 20.12.02, LfAS-Schreiben dazu v. 05.12.03
ABC-Schutz-Vortrag Fachforum Feuerwehr 2004, André Schild, IBBS Robert Koch Institut
PSA-Vortrag Fachforum Feuerwehr 2004, Christian Pannier, FFW Bretten
Dermatril-Produktbeschreibung
KCL- Handschuhreporte:
- Merkblatt für PSA-Anwender - Latexallergien und deren Auswirkungen
- Das Chemikalien-Schutzhandschuhprojekt von HVBG, VCI und KCL
- Vinyl-Einmalhandschuhe im Kontakt
- Kein Chemikalienschutz mit PVC-Handschuhen
Chemikalien-Manager
• 15.000 Stoffe und Gemische zur Findung des
richtigen Chemikalienhandschuhs
• Unterstützung zur Findung des richtigen
mechanischen Schutzhandschuhs
• Umfassende Produktinformationen
• Erstellung und Verwaltung von
Handschuhplänen
• Erstellung und Verwaltung von
Gefährdungsbeurteilungen
• Ausführliche Informationen über Normung,
Vorschriften und den Umgang mit Handschuhen
• Alle Informationen sind exportierbar
• GM-intern sind über 350.000 Stoffe und Gemische
in der ChemPro-Datenbank verfügbar!
Chemikalien-Manager
Langzeitpermeationsmessung PERMACELL
Bis zu 90 Tagen
bzw.
2.160 Stunden
Bis zu 1/3 Tag bzw. 8
Stunden
EN 374
PERMACELL
EN 388 - Schutz vor mechanischen
Risiken
Neue Normen:
Schnittschutz
ab 2016 EN ISO 13997
Stoßschutz
ab 2016 EN 13594
X X X X X X
Abriebfestigkeit*
Schnittfestigkeit
Weiterreissfestigkeit
Stichfestigkeit
EN ISO-Schnittfestigkeit
Schutz Stoßeinwirkung
EN 388 –
Leistungszahlen/Anforderungen
Prüfung
Messeinheit
Klasse/Level/Leistungseinheit
1
2
3
4
5
1. Abriebfestigkeit
Zyklen
100
500
2.000
8.000
2. Schnittfestigkeit
Index
1.2
2.5
5.0
10.0
3. Weiterreissfestigkeit
Newton
10
25
50
75
4. Stichfestigkeit
Newton
20
60
100
150
Prüfung
Messeinheit
20.0
Klasse/Level/Leistungseinheit
A
B
C
D
E
F
5
10
15
22
30
5. ISO-Schnittfestigkeit
Newton
2
6. Schutz v. Stoßeinwirk.
Test
P = PASS, keine Kennzeichnung = FAIL
EN 388 –
Leistungszahlen/Anforderungen
Abriebfestigkeit:
Weiterreissfestigkeit:
Schnittfestigkeit:
Stichfestigkeit:
EN 407 Schutz vor thermischen
Risiken
XXXX
X X X X X X
Brennverhalten
Kontaktwärme
Konvektive Hitze
Strahlungshitze
Kleine Spritzer geschmolzenen Metalls
Grosse Mengen flüssigen Metalls
EN 407 –
Leistungszahlen/Anforderungen
Brennverhalten
Brennzeit/Glimmzeit in Sekunden, Material darf nicht
schmelzen, nicht abtropfen
Kontaktwärme
Schwellenwertzeit in Sekunden bei festgelegter
Kontakttemperatur (100, 250, 350 und 500°C),
Anstieg um nicht mehr als 10°C in 15 Sekunden
Konvektive Hitze
Wärmeschutzindex, Zeit in Sekunden bei einem
Anstieg der Temperatur um 24°C
Strahlungshitze
Wärmeübertragung in Sekunden
Kleine Spritzer
geschmolzenen Metalls
Anzahl der Tropfen, die zu einer Temperaturerhöhung
von 40°C führen
Grosse Mengen
flüssigen Metalls
Keine Veränderung einer Prüffolie bei Einwirkung einer
festgelegten Menge von flüssigen Eisen
EN 407 – Leistungszahlen
Brennverhalten
Strahlungswärme
Konvektive Hitze
Level
Brennzeit
s
Glimmzeit
s
Level
Wärmeübertragung t3/S
Level
Wärmeschutzindex s
1
≤ 20
Keine
Anforderung
1
≤5
1
≤4
2
≤ 10
≤ 120
2
≤ 30
2
≤7
3
≤3
≤ 25
3
≤ 90
3
≤ 10
4
≤2
≤5
4
≤ 150
4
≤ 18
Kontaktwärme
Level
Kleine Spritzer geschmolzenen Metalls
Grosse Mengen geschmolzenen Metalls
Level
Anzahl der
Tropfen
Level
Flüssiges Eisen g
1
30
2
60
Kontakttemperatur
Schwellen
-wertzeit
s
1
100°C
≤ 15
1
≤5
2
250°C
≤ 15
2
≤ 15
3
350°C
≤ 15
3
≤ 25
3
120
4
500°C
≤ 15
4
≤ 35
4
200
EN 511 Schutz vor Kälte
XXXX
X X X
Konvektive Kälte
Kontaktkälte
Wasserdichtigkeit
EN 511 –
Leistungszahlen/Anforderungen
Konvektive Kälte
Kontaktkälte
Level
Level
thermische Isolationswerte
/TR in m2 °C/W
thermische Widerstandswerte
/TR in m2 °C/W
1
0,10 ≤ /TR < 0,15
1
0,025 ≤ R < 0,050
2
0,15 ≤ /TR < 0,22
2
0,050 ≤ R < 0,100
3
0,22 ≤ /TR < 0,30
3
0,100 ≤ R < 0,150
4
0,30 ≤ /TR
4
0,150 ≤ R
Wasserdichtigkeit
Sonstige Anforderungen
Kann-Möglichkeit; Level 1 ist erreicht,
wenn innerhalb von 30 Minuten kein
Wasser eindringt
Kälteschutzhandschuhe müssen die
Level 1 bei den Prüfungen
Abriebfestigkeit und Weiterreissfestigkeit nach EN388 erreichen
Erläuterung:
/TR = resultierende thermische Isolation
/TR = errechnet sich aus der
- Oberflächentemperatur der Hand (°C)
- Umgebungstemperatur der Klimakammer (°C)
- Energieaufnahme der Hand (W/m²)
Kennzeichnung von
Schutzhandschuhen
Kategorie I
Minimale Risiken
Geringe Schutzanforderungen
z. B. Verhinderung von Verschmutzungen
Kategorie II
Mittlere Risiken (Standard)
Schutz gegen mechanische Gefährdung
z. B. Abrieb, Schnitte, Risse Stiche und Stöße
Kategorie III
Hohe Risiken
Schutz vor irreversiblen Schäden
und tödlichen Gefahren: Kälte, Hitze,
biologische und chemische Stoffe
DFG
Erstellung eines
Handschuhkonzeptes
Betriebsbegehung und RisikoGefahren-Analyse vor Ort
Trageversuch mit Begleitung
von KCL
Schulung und Motivation der
Handschuhträge mit KCL
Laborprüfungen
Auswertung der
Trageversuche
Jährliche Prüfung der
getroffenen Entscheidung
Zusammentragen der ersten
Ergebnisse
Zusammenfassen und
Festlegen der endgültigen
Handschuhe
Besprechung mit FASI
Einführung und
Dokumentation
KCL-Handschuhplan
Grün
Blau
Schwarz
Artikel
Tricotril
Dermatril
Butoject
Art.-Nr.
736
740
898
Identifikation über die Farbe
des Handschuhs
Identifikation über das Foto
des Handschuhs
Produktbild
Piktogramme
Kategorie
III – EN374
III – EN374
III – EN374
Material
Nitril
Nitril
Butyl
Abteilung A
Abteilung B
Abteilung C
Abteilung D
Abteilung D
Abteilung C
Abteilung D
Abteilung C
Aceton
5-10 Min.
--
480 Min.
Ag-Platin
480 Min.
480 Min.
480 Min.
Benzylalkohol
30 Min.
--
480 Min.
Butylglykol
480 Min.
10 Min.
480 Min.
Ethanol
120 Min.
10 Min.
480 Min.
Natronlauge
480 Min.
480 Min.
480 Min.
Salpetersäure
30 Min.
--
240 Min.
Silbernitratlösung
480 Min.
480 Min.
480 Min.
Einsatzbereiche
Komplette HandschuhKennzeichnung
Einsatzbereiche der
Handschuhe
Chemikalien mit Leveln
Alle Tätigkeiten
Betriebsanweisungen für den
Handschutz
Auswahlkriterien in der Praxis
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Nötige Ausführung und Größen
Platzbedarf und geplante Lagerzeit
Tragedauer, Mitarbeiterfluktuation
Verwendung von weniger Handschuhmodellen möglich
Kombinationsfähigkeit mit weiterer Ausrüstung
Einfaches und richtiges An- und Ausziehen
Pflege und Wiederverwendbarkeit
Langlebigkeit
Wirtschaftlichkeit ohne Sicherheitsverlust
Unterstützung durch den Lieferanten, Datenbankservice
Anwendertipps
• Bei der Auswahl des Handschuhs Mitarbeiter mit
einbeziehen / Motivation
• Auswahl der richtigen Grösse / Lagerhaltung
• Richtiges An- und Ausziehen / Kontaminationssicherheit
• Dekontamination nach Verwendung / vor
Wiederverwendung
• Sichtprüfung vor dem nächsten Einsatz /
Funktionskontrolle
• Wiederaufbereitung (nur Butyl und Viton!)
• Hautschutzcremes mit verwenden / Haut- und Handschutz
Diese Unterlagen entstanden in freundlicher
Zusammenarbeit mit:
•
DuPont
®
•
H. R. Steffens, Dipl.-Chem.
•
KCL