Schritte in die Zukunft
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Schritte in die Zukunft
STEP – Paritätische Gesellschaft für Sozialtherapie und Pädagogik mbH Postfach 57 65 30057 Hannover Lemförder Straße 2-4 30169 Hannover Fon 0511. 9 89 31 0 Fax 0511. 9 89 31 42 info@ step-hannover.de www.step-hannover.de 07 07 2 0 07 Jahresbericht Schritte in die Zukunft Impressum Herausgeberin STEP – Paritätische Gesellschaft für Sozialtherapie und Pädagogik mbH Redaktion Heiner Peterburs, Serdar Saris und Joos Welteke Gestaltung Elisabeth-D. Müller, agd Fotos PhotoCase.com, PixelQuelle.de und andere Druck Wanderer Werbedruck GmbH Geschäftsführer Dipl.-Päd. Heiner Peterburs peterburs@ step-hannover.de Prokurist Dipl.-Sozialwirt Manfred Geßler gessler@ step-hannover.de Vorsitzender des Verwaltungsrats Dipl.-Päd. Günter Famulla Amtsgericht Hannover HRB 9308 Niederschwellige Hilfe Mitglied im Paritätischen Niedersachsen e.V., Fachverband Drogen und Rauschmittel e.V., Arbeitsgemeinschaft Therapiekette Niedersachsen Café Connection Tivolistr. 7 30161 Hannover Fon 0511. 3 36 04 12 Fax 0511. 3 48 12 14 [email protected] Spendenkonto STEP gGmbH Hannover Bank für Sozialwirtschaft GmbH Hannover BLZ 251 205 10 – Konto-Nr. 74110 /00 FixPunkt Hamburger Allee 75 30161 Hannover Fon 0511. 3 88 64 65 Fax 0511. 3 88 64 66 [email protected] Übergangseinrichtung Bachstraße Bachstr. 12 30167 Hannover Fon 0511. 91 10 60 Fax 0511. 91 10 631 [email protected] Info-Café »Inkognito« Hameln Fischpfortenstr. 28 31785 Hameln Fon 05151. 2 41 30 Fax 05151. 2 41 30 Ambulante Hilfe DROBS Jugend- und Drogenberatungszentrum Odeonstr. 14 30159 Hannover Fon 0511. 70 14 60 Fax 0511. 70 14 639 [email protected] FAM-Fachambulanz für Alkohol- u. Medikamentenabhängige Lemförder Str. 2 30169 Hannover Fon 0511. 9 89 31 25 Fax 0511. 9 89 31 41 [email protected] Suchtberatung Barsinghausen und Umgebung Deisterplatz 2 30890 Barsinghausen Fon 05105. 51 58 55 Fax 05105. 51 58 36 [email protected] DROBS Jugend- und Drogenberatung Hameln Fischpfortenstr. 28 31785 Hameln Fon 05151. 94 00 00 Fax 05151. 92 54 00 [email protected] Suchtberatung Alfeld Heinzestr. 38 31061 Alfeld Fon 05181. 2 48 39 Fax 05181. 82 89 65 [email protected] Suchtberatung Holzminden Obere Straße 43 37603 Holzminden Fon 05531. 50 49 Fax 05531. 91 63 93 [email protected] Medizinische Rehabilitation Klinik am Kronsberg Tagesklinik Debberoder Straße 61 30539 Hannover Fon 0511. 3 00 38 - 0 Fax 0511. 3 00 38 -111 [email protected] Klinik am Kronsberg Fachklinik für Abhängigskeitserkrankungen Debberoder Straße 61 30539 Hannover Fon 0511. 3 00 38 - 0 Fax 0511. 3 00 38 -111 [email protected] Therapiezentrum Schloß Düsterntal Im Düsterntal 7 31073 Delligsen Fon 05187. 9 40 90 Fax 05187. 9 40 966 [email protected] Stationäre Hilfe Schloß Gestorf Neustadtstr. 14 31832 Springe - OT Gestorf Fon 05045. 9 80 97 oder -98 Fax 05045. 9 80 99 [email protected] Nachsorge Stadthaus — Adaption und Integration Walter-Gieseking-Str. 5 30159 Hannover Fon 0511. 45 00 07 60 Fax 0511. 45 00 07 66 [email protected] Arbeitsprojekt »Sprungbrett« Odeonstr. 14 30159 Hannover Fon 0511. 70 14 60 Fax 0511. 70 14 639 [email protected] Fahrradstation Fernroderstr. 2 30161 Hannover Fon 0 511. 3 53 96 40 Fax 0 511. 3 53 96 410 [email protected] Therapie-Schule Odeonstr. 4 30159 Hannover Fon 0511. 2 20 81 63 Fax 0511. 2 20 81 65 [email protected] Jugendhilfe StepKids Schulenburger Landstr. 270 30419 Hannover Fon 0511. 74 01 98 60 Fax 0511. 74 01 98 670 [email protected] Projekte Drogenambulanz Herschelstr. 6 30159 Hannover Fon 0511. 12 35 69 90 Fax 0511. 12 35 69 988 [email protected] www.heroinprojekt-hannover.de Schritte in die Zukunft Schritte in die Zukunft Vorwort 07 4 Schritte in die Zukunft 5 Café Connection 7 Fixpunkt 8 Übergangseinrichtung Bachstraße 9 STEP Niederschwellige Hilfe Jugend- und Suchtberatungszentrum Hannover Drobs 10 Ambulante Hilfe Fachambulanz für Alkohol- und Medikamentenabhängige Hannover FAM 16 Suchtberatung Barsinghausen und Umgebung SBB 18 Jugend- und Drogenberatungszentrum Hameln Drobs mit niedrigschwelliger Anlaufstelle »inkognito« 20 Info-Café »inkognito« Hameln 21 Suchtberatung Alfeld 24 Suchtberatung Holzminden 25 Klinik am Kronsberg 27 Tagesklinik 29 Therapiezentrum ShortStep 30 Therapeutische Gemeinschaft Steyerberg 30 Therapeutische Gemeinschaft Völksen 31 Therapiezentrum Schloß Düsterntal 32 Medizinische Reha Schloß Gestorf, Langzeiteinrichtung zur integrativen Betreuung Abhängiger 36 Stadthaus — Adaption und Integration 38 Arbeitsprojekt »Sprungbrett« 40 Therapieschule Hannover 42 StepKids, pädagogisch-therapeutische Gemeinschaft für drogenabhängige Kinder und Jugendliche 44 Jugendhilfe Heroinprojekt 46 Projekt Adressen 47 STEP Impressum 47 Stationäre Hilfe Nachsorge Inhalt Foto: photocase.com © heytommy Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, mit dem Jahresbericht 2007 möchte wir Ihnen, wie in den Vorjahren auch, einen Einblick in die vielfältigen Tätigkeitsfelder der STEP gGmbH und einen Überblick über die Arbeit der STEP Sucht- und Jugendhilfe des vergangenen Jahres geben. Dabei werden Sie feststellen, dass wir im Wesentlichen unsere über die Jahre aufgebauten Hilfsangebote für Menschen mit Suchtproblemen kontinuierlich weiterentwickeln konnten und da, wo wir mit neuen Problemstellungen konfrontiert wurden, neue Antworten entwickelten. Von besonderer Bedeutung für unsere Arbeit ist die wohlwollende Unterstützung, kritische Begleitung und konstruktive Zusammenarbeit mit vielen Menschen, Ämtern, Fachdiensten, Regierungsbehörden, Politikern und der Presse. In diesem Zusammenhang danken wir dem Land Niedersachsen, der Region Hannover, der Landeshauptstadt Hannover, den Landkreisen Hameln-Pyrmont, Hildesheim, Holzminden, den Städten Barsinghausen, Gehrden und Ronnenberg sowie dem Paritätischen Niedersachsen, den Job-Centern und dem Bundesministerium für Gesundheit für die institutionellen oder projektbezogenen Zuschüsse und Fördermaßnahmen. Wir danken ebenfalls dem Deutschen Rentenversicherung Bund und der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig – Hannover sowie den Krankenkassen und Sozialleistungsträgern dafür, dass sie ihren Versicherten unsere Einrichtungen zur ambulanten oder stationären Suchtrehabilitation empfohlen haben. Nicht zuletzt geht unser Dank an diejenigen Unternehmen, Organisationen, Institutionen, aber auch Einzelpersonen, die durch Geldund Sachspenden unsere Arbeit im Jahre 2007 unterstützten. Der Suchtmittelkonsum junger Menschen, aber auch der der erwachsenen Bevölkerung befindet sich auf einem Besorgnis erregend hohen Niveau. Neue Verhaltensweisen wie der problematische Medienkonsum entwickeln sich zu Suchtauffälligkeiten, die Auswirkungen auf die psychische und soziale Befindlichkeit der Menschen haben. Dabei wird deutlich, dass sowohl die Jungen als auch die Älteren den Umgang sowohl mit stoffgebunden als auch mit stoffungebundenen Suchtmitteln lernen sollten, denn eine suchtmittelfreie Gesellschaft wird es nicht geben. In diesem Sinne werden wir uns auch im neuen Jahr nach Kräften bemühen, durch Prävention dazu beizutragen, dass sich missbräuchliches Verhalten bei den Menschen möglichst nicht entwickelt. Dort, wo Abhängigkeit bereits vorhanden ist, bieten wir differenzierte Behandlung und Unterstützung bei der sozialen und beruflichen Wiedereingliederung an. Mit freundlichen Grüßen Heiner Peterburs Geschäftsführer Vorwort S T E P 2 0 0 7 STEP – Paritätische Gesellschaft für Sozialtherapie und Pädagogik mbH Hannover Seit 1971 betreibt der Sucht- und Jugendhilfeträger STEP mit Sitz in Hannover vielfältige ambulante, teilstationäre und stationäre Einrichtungen der Drogen-, Sucht- und Jugendhilfe in Niedersachsen. In einem Netzwerk, in dem niedrigschwellige szenenahe Einrichtungen mit Sucht- und Drogenberatungsstellen, Fachkliniken für Abhängigkeitserkrankungen sowie nachsorgende und der Integration dienende Maßnahmen wie Arbeitsprojekte oder die STEPSchule miteinander verknüpft sind, entstand ein Verbundsystem, das Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, Frauen ebenso wie Männern zur Verfügung steht, um nach dem Motto: »Schritte in die Zukunft« wirksame Hilfen anzubieten. Im Jahre 2007 erreichte die STEP mit ihren 22 Teileinrichtungen über 16 000 Menschen und konnte ihnen Mut machen, sich mit dem Thema »Sucht« zu befassen, neues Verhalten zu erproben und den Ausstieg aus Missbrauch und Abhängigkeit zu wagen. Schritte in die Zukunft Die Suchtentwicklung in der Gesellschaft Das Jahr 2007 war gekennzeichnet von unterschiedlichen Entwicklungen im Suchtmittelkonsumverhalten der Bevölkerung. Während der Tabak- und Cannabiskonsum bei Jugendlichen im Vergleich zum Jahre 2006 gesunken ist, stieg der exzessive Alkoholkonsum. Deutlich wurde, dass Sucht und Drogenkonsum nicht eine kleine Randgruppe in unserer Gesellschaft betrifft, denn noch immer raucht in Deutschland ein Drittel der Erwachsenen, 9,5 Millionen Menschen konsumieren Alkohol in riskanter Weise, etwa 1,3 Millionen sind alkoholabhängig, mehr als 1,4 Millionen Menschen sind medikamentenabhängig. Etwa 600 000 vorwiegend junge Menschen missbrauchen Cannabis oder sind davon abhängig, weitere 200 000 konsumieren Opiate, Kokain, Amphetamine und Halluzinogene. Jugendalkoholismus nimmt zu Gerade der zunehmende Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen, die hohe Zahl Alkohol konsumierender Jugendlicher, die wegen Überdosierungen ins Krankenhaus eingeliefert wurden, die Gefährdung Jugendlicher durch das sogenannte »Flatrate-Saufen« und das verstärkte Gewaltverhalten von Jugendlichen unter Alkoholeinfluss hat die öffentliche Aufmerksamkeit im Jahre 2007 erhöht und dazu geführt, dass Diskothekenbetreiber, Gastwirte, Polizei, Stadtverwaltung und die Suchthilfe sich in Hannover darauf verständigten, Jugendliche und junge Erwachsenen vor dem Missbrauch von Alkohol zu schützen, indem auf Flatrate-Angebote, Mengenrabatte und Werbung für günstige alkoholische Getränke verzichtet werden sollte. Vor dem Hintergrund des massiven Alkoholmissbrauchs bei Jugendlichen führte die STEP den 2. hannöverschen Suchthilfetag unter dem Motto »Jugend und Alkohol – Party oder Absturz« durch. Aktuelle Studien belegen, dass Jugendliche immer häufiger Alkohol trinken und größere Mengen konsumieren. Demnach stieg der Anteil der zwölf bis 17-Jährigen, die regelmäßig Alkohol trinken, von 19 Prozent im Jahre 2005 auf 22 Prozent im Jahre 2006. Inzwischen scheint sich die Situation wieder etwas zu beruhigen, in aktuellen Studien ist eine Trendwende beim Alkoholkonsum unter Jugendlichen zu erkennen. Trotzdem ist weiterhin Aufmerksamkeit geboten, denn man sollte wissen: Alkohol wirkt sich bei den Jugendlichen körperlich anders aus. Regelmäßiger Konsum erhöht das Risiko, als Erwachsener abhängig zu werden. Um den exzessiven Konsum von Alkohol einzudämmen, forderte die STEP ein Werbeverbot für Alkohol und eine Kennzeichnungspflicht auf den Produkten, wie das bei Zigaretten bereits selbstverständlich ist. Ausdifferenzierung der Hilfsangebote Ausgehend von der Hilfe für junge Menschen mit Drogenproblemen, hat sich die STEP in den fast vier Jahrzehnten ihres Bestehens zu einem Sucht- und Jugendhilfeträger entwickelt, der mit seinem Grundkonzept des Vier-Säulenmodells, nämlich niedrigschwellige szenenahe Angebote, ambulante Hilfen, stationäre Angebote sowie Nachsorge und Integration eine tragfähige Basis für wirksame Hilfen suchtkranker Menschen geschaffen hat. Auf dieser Basis wurden die Hilfeangebote auch im Jahre 2007 weiterentwickelt, denn es zeigte sich, dass sich sowohl die Konsumgewohnheiten als auch die Abhängigkeitsentwicklungen bei den Menschen sowie die Präferenzen für Suchtmittel verändern. STEP S T E P 2 0 0 7 Foto: photocase.com © ritschratschklick Schritte in die Zukunft Das Hilfesystem der STEP stellte sich auf diese Veränderungen ein und konzipierte adäquate Handlungsstrategien und Hilfsmöglichkeiten. So wurde vor dem Hintergrund der zunehmenden Suchtbelastungen in den Familien die aufsuchende Arbeit verstärkt und eine Mitarbeiterin eingestellt, die in die Familien geht, um gemeinsam mit den Eltern oder Alleinerziehenden Unterstützung und Hilfestellung bei der Alltagsbewältigung zu geben. Mit dem Ausbau des Betreuten Wohnens konnte im Jahr 2007 für diejenigen Menschen mit Suchtproblemen, die in der Lage sind, einen eigenen Hausstand zu führen, durch aufsuchende Begleitung die Eigenständigkeit im eigenen Wohnumfeld erhalten werden und eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben stattfinden. In den ambulanten Beratungs- und Behandlungsstellen werden Konsumenten aller Suchtformen betreut und mit offensiven Präventionsaktivitäten in den Städten und Gemeinden, in Schulen und Jugendeinrichtungen wird über die Ursachen und Vermeidung süchtigen Verhaltens gearbeitet. Für Abhängigkeitskranke, die ambulant nicht erfolgreich behandelt werden können, besteht eine Therapiemöglichkeit in unseren stationären Entwöhnungseinrichtungen. Vor dem Hintergrund der veränderten Strukturanforderungen der Leistungsträger an die medizinische Rehabilitation war es notwendig, die Konzepte, die baulichen Standards und die Behandlungsinhalte diesen Anforderungen anzupassen. Die STEP hat das seit mehr als drei Jahrzehnten erfolgreich arbeitende stationäre Behandlungssystem der sog. therapeutischen Gemeinschaften mit hohem personellen, finanziellen und organisatorischen Aufwand umgebaut und im Februar 2008 mit der Zusammenlegung der Einrichtungen Völksen, Steyerberg, ShortStep und der Tagesklinik eine Fachklinik für Abhängigkeitserkrankungen geschaffen, die mit insgesamt 102 Plätzen den neuen Anforderungen an die medizinische Rehabilitation und Teilhabe Abhängigkeitskranker entspricht. Erste Erfahrungen zeigen, dass die Fachklinik für viele Patienten eine gute und wirksame Behandlungsmöglichkeit darstellt. Abhängigkeitskranke haben die Chance, aufgrund der differenzierten Hilfe immer älter zu werden. Verzeichnete man in den siebziger und achtziger Jahren die meisten Drogentoten in einer Altersphase zwischen 18 bis 25 Jahren, so sterben heute eher die Abhängigkeitskranken zwischen 35 und 65 Jahren. Sie haben im Hilfesystem immer wieder Zeiten der Unterstützung und Regeneration erfahren und doch hat der jahrzehntelange Suchtmittelkonsum den Körper so schwer belastet, dass sie an deren Folgen versterben. Mit der Einrichtung von 40 Plätzen für Langzeitabhängige hat die STEP für chronisch Mehrfachabhängige eine Einrichtung geschaffen, in der sie sich neu organisieren und lernen, ihr Leben neu zu gestalten. Besonders beschäftigt hat uns im Jahre 2007 die Diskussion über die Fortsetzung der Behandlung Schwerstabhängiger mit Diamorphin. Obwohl das wissenschaftliche Modell zur Erprobung dieser Behandlungsform erfolgreich war, gelang es bisher nicht, die gesetzliche Grundlage dafür zu schaffen, dass die Behandlung Schwerstabhängiger mit Diamorphin in die Regelbehandlung der Krankenbehandlung aufgenommen werden konnte. Erfreulich ist, dass wir die Behandlung der im Projekt befindlichen Patienten fortsetzen können. Obwohl das Modellprojekt am 31. Dezember 2006 endete, haben das Nds. Sozialministerium, die Landeshauptstadt Hannover und die Region Hannover die notwendigen finanzielle Mitteln für eine Fortsetzung der Behandlung zur Verfügung gestellt. Dank und Anerkennung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter STEP Das Jahr 2007 war gekennzeichnet von gravierenden Veränderungen. Insbesondere die Vorbereitungen auf die Zusammenlegung der kleinen stationären Drogentherapieeinrichtungen zur Fachklinik für Abhängigkeitserkrankungen war ein historisches Ereignis und ein Paradigmenwechsel in der medizinischen Rehabilitation der STEP. Dieser institutionelle Strukturwandel konnte nur mit unseren hoch engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umgesetzt werden, die trotz ihrer veränderten Arbeitssituationen und auch persönlicher Nachteile daran mitgewirkt haben, diese Umsteuerung zu realisieren. Aus diesem Grunde gebührt unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für diese Leistungen Dank und Anerkennung. Ohne sie wäre es nicht möglich gewesen, diese Veränderung umzusetzen. Sie versetzt uns in die Lage, auch zukünftig eine differenzierte, fachlich fundierte, professionelle und an den Bedürfnissen abhängigkeitskranker Menschen orientierte Hilfe bereit zu stellen. STEP und Niederschwellige Hilfe Café Connection S T E P 2 0 0 7 Foto: photocase.com © nicklp Schritte in die Zukunft Das Café Connection Das Café Connection ist eine niedrigschwellige Anlauf- und Beratungseinrichtung für Drogen gebrauchende Menschen inmitten der offenen Drogenszene Hannovers. Die Einrichtung wird täglich frequentiert von 120 bis 170 Personen. Der GesamtbesucherInnenstamm umfasst 350 bis 400 Personen. Wir arbeiten nach dem Prinzip der »Offenen-TürArbeit«, wobei die lebensweltlich orientierte Grundversorgung während des Café-Betriebs der ersten Kontaktanbahnung und -festigung dient. Der Schwerpunkt unserer täglichen Arbeit besteht aus der sozialpädagogischen Betreuung und Beratung unserer Klientel, welche bedingt durch illegalen Drogengebrauch vielschichtige Problemlagen aufweist. Ziele unserer Arbeit sind die Minimierung von drogenkonsumbedingten Schädigungen, die Initiierung von Stabilisierungsprozessen und langfristig die Anbahnung des »Einstiegs in den Ausstieg« aus der Abhängigkeit. Das SozialarbeiterInnenteam ist durch die paritätische und multikulturelle Besetzung auf die Vielschichtigkeit des unterschiedlichen Beratungsbedarfs abgestimmt. Statistischer Überblick 2007 Sanierung der Einrichtung Da die Bausubstanz der Einrichtung im Verlauf des fünfzehnjährigen Bestehens sehr gelitten hat, wurde das Cafe im vergangenen Jahr großflächig saniert. Während bereits in 2006 der gesamte Fußbodenbelag erneuert worden war, wurden nun die im Etat hierfür bereitgestellten Mittel vorrangig für grundlegende Reparaturen des Außenbereichs verwendet. Durch die Anfertigung einer mobilen Auffahrtrampe für (die gestiegene Zahl an) RollstuhlfahrerInnen ist das Connection nun weitgehend barrierefrei. Akquise und Informationsarbeit Auch an einer niedrigschwellig arbeitenden Einrichtung wie dem Cafe Connection gingen die Vorbereitungen auf die Eröffnung der neuen Fachklinik am Kronsberg der Step nicht vorbei: Im Kontext der Vermittlung in Abstinenztherapien soll auch unsere Klientel von dem wohnortnahen, innovativem Angebot partizipieren. Demzufolge haben wir viel Energie in die Vermittlung von Informationen über die neue Einrichtung und das Konzept, welches sich sowohl in struktureller als auch in inhaltlicher Sicht deutlich von den »klassischen« Therapiegemeinschaften unterscheidet, investiert. Wir stellten hierbei fest, dass die anstehende Neuaufstellung des stationären Bereiches der Step gerade bei vielen therapieerfahrenen KlientInnen zunächst Verunsicherungen auslöste. Diese vermochten wir jedoch zunehmend im Rahmen von regelmäßig stattfindenden und angekündigten »TherapieInformationstagen« aufzulösen. Beratung und Betreuung 2006 in % 2007 in % Kontakte Unterstützende Maßnahmen* Beratungsgespräche Betreuungstermine 11.373 5.307 1.263 905 60,3 28,2 6,7 4,8 % % % % 11.850 4.950 1.220 899 62,6 26,2 6,4 4,8 % % % % Gesamtergebnis 18.848 100 % 18.919 100 % * zum Beispiel Telefonate, Weitergabe von Adressen und Telefonnummern, Informationen zu weiterführenden Hilfsangeboten Vermittlungen Anzahl Übernachtungseinrichtungen Entgiftungseinrichtungen Therapie* Andere Institutionen Substitution 96 99 13 569 52 Gesamtergebnis 829 * inklusive Therapieplatzvermittlung, Beantragung der Kostenübernahme und Therapievorbereitung / beratende Begleitung der angestrebten Maßnahme Herkunft der KlientInnen in der Beratung und Betreuung männlich weiblich gesamt Deutschland Ehemalige UdSSR Türkei, Iran und naher Oten Andere 835 502 75 44 441 181 13 28 1.276 683 88 72 Gesamtergebnis 1.456 663 2.119 Anzahl Versorgungsleistung Spritzentausch und -verkauf sonstige Artikel Drogennotfälle* 74.743 77.941 31 Gesamtergebnis 25.2715 * Mehr Krampfanfälle, eventuell aufgrund von verstärktem Misch- u. Crackkonsum Niederschwellige Hilfe S T E P 2 0 0 7 Schritte in die Zukunft Fixpunkt Der Fixpunkt ist eine Kontakt- und Kommunikationseinrichtung für Drogenabhängige mit der Möglichkeit, intravenös Drogen zu konsumieren. Neben Beratung, Betreuung und Versorgung erfahren Drogenabhängige, welche Möglichkeiten des risikoverringernden intravenösen Drogenkonsums bestehen (Safer-Use). Zielsetzung ist, angesichts der HIV- und Hepatitisinfektionen, ein Überleben der Drogenabhängigen zu sichern, bleibende Gesundheitsschäden zu minimieren und den Einstieg in den Ausstieg einzuleiten. Die Einrichtung bietet folgende Hilfsangebote: Beratung (z.B. Krisenintervention, Beratung und Hilfe im Umgang mit Behörden,Vermittlung an Beratungsstellen,Vermittlung in Substitutionsbehandlung, Entzugs- und Ausstiegshilfen), medizinisch-hygienische Betreuung und Grundversorgung wie Ausgabe von Getränken, Essen, Möglichkeiten zum Wäsche waschen und Duschen. Auch im zurückliegenden Jahr wurde die konstruktive Kooperation mit der Polizei, Staatsanwaltschaft und der Stadt Hannover erfolgreich fortgeführt. Auf Arbeitsebene fanden mit dem neuen Leiter der Raschplatzwache monatliche Abstimmungsgespräche statt. Die zu Beginn des Jahres 2007 beendeten Umbaumaßnahmen und damit verbundenen Umstrukturierungen des Fixpunkts konnten im zurückliegenden Jahr erprobt werden. Durch den neu geschaffenen Eingang in den Konsumraum wurde der Besucherstrom in Cafe- und Druckraumnutzer aufgeteilt. Wie erhofft kam es zu einer Entlastung des Cafebetriebs. Die neuen Besuchertoiletten, die nunmehr ihren direkten Zugang neben dem Tresenbereich des Cafes erhalten haben, ermöglichen eine bessere Kontrolle des Sanitärbereichs. Nur nach Absprache mit dem Personal können die Toiletten genutzt werden. Durch das neue System des Einzeleinlasses auf das Gelände des Fixpunktes haben unsere Sicherheitskräfte einen besseren Überblick über die anwesenden Klienten. Dies hat merklich die Sicherheitssituation in der Einrichtung verbessert. Dagegen hat sich in der Alltagspraxis der neu entstandene Raum zur Regelung des Einlasses in den Druckraum und zum SpritzenNadeltausch nur bedingt bewährt. Zur Abwicklung dieses Aufgabenfeldes war eine Gegensprechanlage zum Innenhof angedacht. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass bei unserer schwierigen Klientel eine verständliche Kommunikation über die elektrische Sprechanlage nicht möglich ist. Darüber hinaus müssen auch vermehrt Klienten im Cafe-Bereich über die Nutzung des Druckraums informiert werden. Durch eine weitere bauliche Veränderung sollen diese Probleme behoben werden. Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass durch den Fixpunkt-Besucherausweis, die zweite SecurityKraft und die erfolgten Umbaumaßnahmen eine erheb- liche Verbesserung eingetreten ist und der Tagesablauf strukturierter verläuft. Statistischer Überblick 2007 Konsumvorgänge nach Geschlecht 2006 in % 2007 in % Weiblich Männlich 4.986 24.346 17 % 83 % 6.320 28.476 18 % 82 % Gesamtergebnis 29.332 100 % 34.706 100 % 2006 in % 2007 in % Heroin Kokain Heroin und Kokain 26.985 1.467 880 92 % 5 % 3 % 31.235 2.082 1.388 90 % 6% 4% Gesamtergebnis 29.332 100 % 34.705 100 % Konsumstoff Maßnahmen (Anzahl) 2006 2007 Privat Entgiftung Beratungen Therapie Recht, Anwalt, Gericht, Bewährungshilfe Wohnen Ämter JVA 388 198 180 88 180 146 96 52 212 199 190 159 162 112 81 0 Gesamtergebnis 1.328 1.115 2005 2006 Unter Beobachtung Beatmet RTW / Notarzt 35 9 11 26 26 9 Gesamtergebnis 55 61 Notfallstatistik (Anzahl) Niederschwellige Hilfe Fixpunkt, Übergangseinrichtung Bachstraße S T E P 2 0 0 7 Übergangseinrichtung Bachstraße Die Übergangseinrichtung ist ein niedrigschwellig konzipiertes Wohnheim für obdachlose Drogenabhängige mit 17 Plätzen. In der zentral gelegenen Einrichtung (Hannover-Nordstadt) steht neben der niedrigschwelligen Versorgung die Clearingarbeit im Mittelpunkt der sozialpädagogischen Betreuung. Unsere Klienten sind in der Regel polytoxikoman mit einer 10 bis 30-jährigen Suchtgeschichte. Es wurden vielfache Versuche unternommen, die Drogenabhängigkeit zu beenden. Die Lebensläufe sind oftmals geprägt von Lebenskrisen, Wohnungsverlusten, Aufenthalten in diversen Einrichtungen, Krankenhäusern und Haftstrafen. Die Abhängigkeit wird häufig von chronischen Erkrankungen und psychosozialen Defiziten begleitet. Im zurückliegenden Jahr mussten wir eine spürbare Zunahme von Erkrankungen und eine häufigere Inhaftierung unserer Klienten verzeichnen. 12,7 Prozent unserer KlientInnen mussten sich aus der Bachstraße heraus in eine stationäre Krankenhausbehandlung begeben. Es handelte sich hierbei meist um ältere Klienten, die unter den chronifizierten Folgeerkrankungen ihrer langjährigen Abhängigkeit litten. Der Gesundheitszustand war dabei besorgniserregend schlecht. Kompliziert wurde die Einleitung der Behandlung mitunter durch die mangelnde Krankheitseinsicht der Erkrankten. So war es notwendig, dass die sozial isolierten Kranken von uns auch während ihres Krankenhausaufenthalts psychosozial begleitet wurden, obwohl dies bislang nicht zu unserem Leistungsspektrum gehörte. Dadurch konnte mit der anschließenden Wiederaufnahme eine deutliche Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustandes erreicht werden. In einigen Fällen war eine stationäre psychiatrische Behandlung notwendig, um akute psychische Erkrankungen zu behandeln und eine unmittelbare Selbstgefährdung oder Gefährdung Dritter zu verhindern. Die Zunahme von Inhaftierungen unserer Klienten im vergangenen Jahr ist Indiz für die fortgesetzte Beschaffungskriminalität von Süchtigen, ihrer sozialen Ausgrenzung sowie einer nach wie vor unbefriedigenden Gesetzeslage für Suchtkranke. Gleichzeitig ist dies auch Hinweis auf die besondere Problematik einer Subgruppe unserer Klientel, die starke dissoziale Verhaltensdispositionen aufweist und auch in unserer Einrichtung nur begrenzt zu erreichen ist. Hierbei kam es in der Einrichtung leider auch zu Vorfällen, die andere Personen gefährdeten und die Grenzen des Hinnehmbaren deutlich überschritten. Diese Erfahrungen machten es notwendig, dass sich die Einrichtung zu Sicherheitsaspekten neu positionieren musste. Es wurden einige neue Maßnahmen umgesetzt, um den Sicherheitsstandart für Mitarbeiter und Klienten in der Einrichtung zu verbessern. Ein wesentlicher Aspekt unserer Tätigkeit war wieder die Begleitung unserer Klienten bei der Wiedererlangung einer eigenen Wohnung. Bei den bekannten zahlreich zu überwindenden Hürden war es erfreulich, dass es gelang, bei 29,9 Prozent unserer Klienten ein eigenständiges Mietverhältnis zu realisieren. Um die verbesserte Lebenssituation für die Zukunft durch weitere Betreuung zu stabilisieren, konnten wir für 42,8 Prozent dieser Klienten eine ambulante Betreuung einleiten. Statistischer Überblick 2007 Grunddaten im Jahresvergleich Entlassungsmodalitäten 2006 2007 Aufnahmen Betreuungstage Durchschnittliche Aufenthaltstage 133 5.605 127 5.380 42,2 42,3 Frauen Männer 18 % 16,5 % 82 % 83,5 % Altersstruktur 17 bis 25 Jahre 26 bis 35 Jahre 36 Jahre und älter 9 % 8,7 % 37 % 37,0 % 54 % 54,3 % Wohnung Langzeiteinrichtung Unterkünfte JVA Therapie Unbekannt Familie Entgiftung / Klinik 32,0 11,7 21,7 7,5 10,7 5,2 5,2 6,0 % % % % % % % % Bei den Klienten, die ein eigenes Mietverhältnis aufgebaut haben, wurden 42,8 % nach der Entlassung in Maßnahmen des ambulant betreuten Wohnens vermittelt. Niederschwellige Hilfe S T E P 2 0 0 7 Fotos: PixelQuelle.de Drobs Hannover Das Jugend- und Suchtberatungszentrum Hannover (Drobs Hannover) ist seit 1974 nach den Richtlinien des PsychKG des Landes Niedersachsen als psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstätte, nach der Vereinbarung über die Zusammenarbeit der Krankenkassen und der Rentenversicherungsträger (DRV Braunschweig-Hannover und DRV Berlin) bei der Akutbehandlung und medizinischen Rehabilitation Abhängigkeitskranker und nach § 35 BtMG als Behandlungseinrichtung anerkannte Fachstelle für Sucht- und Suchtprävention in der Landeshauptstadt und der Region Hannover. Das Jahr im Überblick Team Prävention Die in 2006 nach dem Zugang einer Kollegin forcierte geschlechtsspezifische Arbeit wird fortgesetzt. Besonders in der Stadtteilprävention schlägt sich dies nieder. Neben den Themen Alkohol und Nikotin liegt der Focus besonders auf dem Bereich der Medienkompetenz. Immer öfter wird deutlich, dass Jugendliche bei der medialen Gestaltung ihres Alltags Unterstützung brauchen. Ziel ist es, in diesem stoffungebundenen Bereich Missbrauchs- und Suchtgefahren zu minimieren. Nach wie vor wird bei den Projekten eine langfristige Ausrichtung angestrebt. Nachfolgend einige Beispiele unserer Präventionsarbeit: _ Bei der Stadtteilprävention wurden in Sahlkamp zwei geschlechtsspezifische Angebote für Mädchen mit Migrationshintergrund, die in 2006 initiert wurden, erfolgreich durchgeführt und abgeschlossen. Bei dem Kooperationsprojekt mit dem NADU-Kinderhaus für Mädchen im Alter von fünf bis 12 Jahren (vornehmlich mit türkisch-arabischem Hintergrund) ist eine Fortführung in modifizierter Form geplant. _ In der Nordstadt wird unter Einsatz des gesamten Teams ein aufwendiges Kooperationsprojekt mit der Kita »SPUNK« durchgeführt, das sich über das ganze Jahr erstreckt. Betreut werden Familien aus sozial belasteten Verhältnissen, die sich beim KSD schon in HzE-Maßnahmen befinden. Die Kinder zwischen sechs und zehnJahren werden in nach Geschlechtern getrennten Gruppen wöchentlich betreut, parallel dazu finden themenspezifische Elternabende statt. Die Arbeit ist schwierig, aber erfolgreich. Ermutigend ist vor allem die Erfahrung, dass Eltern aus belastetem Milieu auf diesem (für sie nicht freiwilligen) Weg gut erreicht werden können: Die Beteiligung an den regelmäßigen Elternabenden war bis zum Schluss unerwartet groß, das Feedback sehr positiv. _ Die in 2006 vorgenommene Umwandlung der Jugendgruppe in eine Jungengruppe hat sich bewährt; auch in 2007 ist die Inanspruchnahme bemerkenswert. Wir machen auch gute Erfahrungen mit der Zuweisung von jungen Männern mit Gerichtsauflage durch die Jugendgerichtshilfe. Zum wiederholten Male wollen Teilnehmer freiwillig länger (als die Auflage es vorsieht) die Gruppe besuchen. _ Das Team hat sich ausführlich mit der InternetParallelwelt »Second Life« beschäftigt. Vom ursprünglichen Plan, dort eine virtuelle Beratungsstelle aufzubauen, wurde jedoch Abstand genommen. Unsere Recherchen haben ergeben, dass die angestrebte Zielgruppe (das Internet benutzende Jugendliche) sich auf dieser Plattform nicht in dem Maße aufhielten, wie die Medien es behaupteten. Stattdessen wurde vom Team gegen Ende des Jahres die Planung des STEP-Suchthilfetages 2008 aufgenommen, der sich dem Thema »Medienkompetenz von Jugendlichen« widmen soll. Ambulante Hilfe Drobs Hannover 10 S T E P 2 0 0 7 Fotos S.11: photocase.com © löwenzahn © petzi Schritte in die Zukunft Team Beratung Neues Gruppenangebot für berufstätige Klienten Das Kerngeschäft des Beratungsbereichs (Erstkontakt / Offene Sprechstunde, Hilfeplanung, Beratung / Begleitung und Vermittlung in weiterführende Maßnahmen) wurde auch im Jahr 2007 entsprechend der Bedarfe der Klientel verändert und ergänzt. Ein neues Angebot wurde initiiert: »Clearinggruppe für Berufstätige« bzw. »Jobgruppe« (jeden Dienstag von 17:00 bis 18:30). Dieses Angebot ermöglicht berufstätigen Klienten (in Kontakt mit anderen Betroffenen) ihre individuelle Situation abzuklären und sich auf geplante Maßnahmen vorzubereiten. Die Gruppe hat mit einer durchschnittlichen Frequentierung von sechs Personen großen Anklang gefunden. Inhaltliche Schwerpunkte: Neben der Arbeit mit suchtmittelgefährdeten bzw. -abhängigen erwachsenen Menschen liegt dem Beratungsbereich der Drobs Hannover traditionell die Auseinandersetzung mit und Unterstützung von Jugendlichen bzw. Familien sehr am Herzen. Speziell in der praktischen Arbeit mit Jugendlichen und in vielen Fällen auch mit deren Eltern stellten wir fest, dass sowohl das Thema Alkoholkonsum als auch Kontrollverluste bei Internet- und Handynutzung zunehmend relevant waren. Auch wenn diese Entwicklungen von uns als durchaus problematisch beurteilt werden, so sind wir doch froh, dass die Sensibilität für diese Problembereiche (sicherlich auch durch die mediale Berichterstattung) gewachsen ist, da die betroffenen Jugendlichen und auch deren Eltern Information, Beratung und Unterstützung in unserer Einrichtung suchen. Um uns zum Thema Jugendliche und Alkoholkonsum auch mit der Fachwelt in und um Hannover auszutauschen, veranstalteten wir Mai 2007 den STEP-Suchthilfetag unter dem Motto »Jugend und Alkohol – Party oder Absturz«. Mit über 150 Besuchern können wir auf eine sehr erfolgreiche und erkenntnisreiche Veranstaltung zurückblicken. Die Drobs-Jugendgruppe »Boyz Resot« wurde bereits 2006 als geschlechtsspezifisches Angebot für Jugendliche und junge Männer ausgerichtet und 2007 mit Erfolg weiter umgesetzt. Das Themenspektrum hat sich erweitert: die Gruppe hat sich u. a. mit dem problematischen Umgang mit Medien (PC, Handy…) und auffälligem Alkoholkonsum intensiv und produktiv beschäftigt. Um den erweiterten Bedarfen der Klientel gerecht zu werden, hat einer der Gruppenleiter eine zweijährige jungenspezifische Zusatzausbildung absolviert. Mit den erworbenen Kenntnissen und Kompetenzen konnte das Gruppenkonzept verändert, erweitert und entsprechend neuster wissenschaftlicher Erkenntnisse ausgerichtet werden. Mit den skizzierten Veränderungen konnte die Teilnehmeranzahl auf einem erfreulich hohen Niveau gehalten werden, auch wenn Abbrüche und Neuanfänge zu den besonderen Herausforderungen der beschriebenen Zielgruppe gehören. Team Substitution Ein wichtiger Schwerpunkt unserer Arbeit waren auch in 2007 substituierte Eltern bzw. suchtbelastete Familien. Unsere aktive Mitarbeit bei dem Aufbau eines interdisziplinären Hilfenetzwerkes für Hannover hat sich gelohnt: im zurückliegenden Jahr wurde die erarbeitete Kooperationsvereinbarung zwischen dem örtlichen Jugendhilfeträger und der hannöverschen Suchthilfe von allen Beteiligten unterschrieben. Somit wurde ein weiterer wichtiger Schritt in der lokalen Vernetzung von Jugend- und Suchthilfe gemacht, um suchtkranke Eltern und deren Kinder besser zu unterstützen. Die offene Sprechstunde für Substituierte wird weiterhin sehr stark frequentiert. Auf Grund unserer personellen Ressourcen müssen wir leider weiterhin viele Anfragen nach psychosozialer Begleitung ablehnen. Ambulante Hilfe S T E P 2 0 0 7 11 Schritte in die Zukunft Team Ambulante Rehabilitation Die Herausforderungen des Jahres 2007 bestanden in der ambulanten Rehabilitation/Nachsorge, maßgeblich in der Umsetzung des Behandlungsverbundes zwischen den ambulanten Einrichtungen Drobs Hannover, FAM und Suchtberatung Barsinghausen. Mit der Implementierung dieses Behandlungsnetzwerkes soll der Forderung der Rentenversicherungsträger nach Behandlungsangeboten in regionalen Verbünden Rechnung getragen werden. Außerdem werden durch die gemeinsame Nutzung von personellen, sachlichen und fachlichen Ressourcen sowie durch die Angleichung fachlicher Standards die für die Bewältigung jetziger und zukünftiger Anforderungen notwendigen Synergieeffekte erzielt. Die Umsetzung der formulierten Ziele beinhaltete in der Praxis vielfältige Abstimmungsprozesse zwischen den handelnden Einrichtungen. Die bestehenden, in Teilen sehr unterschiedlichen Standards mussten angeglichen werden, Grundhaltungen wurden diskutiert und es war überdeutlich, dass sich in vielen Fällen eine Konsensfindung im Spannungsfeld von Pragmatismus und Ideologie bewegte. Durch den engagierten und konfliktfreudigen Einsatz aller beteiligten MitarbeiterInnen ist es jedoch gelungen, diese schwierigen Prozesse erfolgreich zu gestalten. Die gemeinsame Supervision der drei Behandlungsteams zählt in der Zwischenzeit ebenso zum Standard wie gemeinsame Team- und Fallbesprechungen. Durch die Bündelung personeller Kapazitäten und Kompetenzen werden standardisiert themenspezifische Intensivseminare im Vier-Wochen-Turnus angeboten. Außerdem wurden die Rahmenbedingungen für die Patienten der ambulanten Reha / Nachsorge durch die Erarbeitung eines gemeinsamen Behandlungsvertrages vereinheitlicht. Als weitere Herausforderung für 2008 stellen sich u. a. die Vereinheitlichung des Berichtswesens und des Aufnahme- und Entlassungsmanagement entsprechend der neusten Vorgaben der Leistungsträger, eine weitere Optimierung der Nutzung personeller Kapazitäten und die Erweiterung der Angebotspalette für die Patienten entsprechend der individuellen Bedarfe. Da für 2008 auch eine Gesamtkoordination in Person eines langjährig in der stationären Behandlung erfahrenen Kollegen über alle drei Standorte geplant ist, gehen wir davon aus, dass auch die oben genannten Herausforderungen erfolgreich bewältigen werden. Neues Projekt: ambulante Behandlung von Cannabis-Konsumenten Ende 2007 ereilte uns dann auch noch auf konzeptioneller Ebene eine spannende Information über das Projekt Candis. Hierbei handelt es sich um ein Beratungs- und Behandlungsprogramm, das von der TU Dresden speziell für Personen, die ihren CannabisKonsum überdenken, einschränken oder beenden wollen, entwickelt wurde. Es beinhaltet zehn verhaltenstherapeutisch orientierte Sitzungen, pro Beratungsstelle können 30 Personen teilnehmen. Im Rahmen einer Implementierungsstudie dieses Projektes bestand die Möglichkeit, sich als Beratungsstelle für die Teilnahme zu bewerben. Da wir schon lange über die Erweiterung unserer Angebotspalette für Cannabis-Konsumenten nachdenken, war sofort klar, dass wir uns diese Chance nicht entgehen lassen. Unsere Bewerbung hatte Erfolg: 50 ambulante Einrichtungen hatten sich beworben und die Drobs Hannover gehört zu den zehn, die den Zuschlag bekommen haben! Ambulante Hilfe Drobs Hannover 12 S T E P 2 0 0 7 Foto: photocase.com © chrsohrmann Foto: photocase.com © cydonna Kurzprofil der Einrichtung Kurzprofil der Einrichtung Unser Angebotsprofil umfasst folgende Arbeitsfelder: Prävention Aufklärungs- und Informationsveranstaltungen; Vorträge; Elternabende für Kinder aller Jahrgänge; Lehrer- und sonstige Multiplikatorenfortbildungen; Schulprojekte; Workshops; Betriebliche Suchtprävention; Geschlechtsspezifische Angebote; … Beratung und Begleitung Team Ambulante Jugendhilfe Nach langen Verhandlungen mit der Landeshauptstadt Hannover als örtlichem Jugendhilfeträger war es im Februar 2007 endlich soweit: die STEP startet mit einer Vollzeitstelle als Anbieter ambulanter Hilfen zur Erziehung und kann somit seine langjährigen Erfahrungen und Kompetenzen der Suchthilfe im Bereich der ambulanten Jugendhilfe einbringen. Möglich wurde dies u. a. durch Umstrukturierungen im Jugendhilfebereich und die Implementierung des Kontraktmanagements durch die Landeshauptstadt Hannover. Die STEP fungiert im Rahmen des Kontraktmanagements als zentraler Anbieter in Kooperation mit der Beratungsstelle Prisma, beide Einrichtungen decken somit in Ergänzung das gesamte Stadtgebiet ab. Zu den Angebotspfeilern der ambulanten Hilfen zur Erziehung zählen die kollegiale Fallberatung (als nicht klientenbezogene Leistung) und die Durchführung von klientenbezogener Sozialpädagogischer Familienhilfe (§31 SGB VIII), Erziehungsbeistandsschaft (§30 SGB VIII) und Sozialer Gruppenarbeit (§29 SGB VIII). Im Verlauf des Jahres 2007 konnte sich das Angebot durch intensive Aquisearbeiten ebenso wie durch den professionellen und kooperativem Arbeitsstil der handelnden Kollegin in der Landeshauptstadt Hannover etablieren und befindet sich seit der zweiten Jahreshälfte 2007 nahezu konstant in der Vollauslastung. Offene Sprechstunde (Klärung der aktuellen Problemlage, Abstimmung und Organisation erster Hilfsmaßnahmen, …); Suchtberatung (Aufzeigen, Planen und Einleiten von Hilfsmöglichkeiten und -maßnahmen, Stärkung der Motivation, …); Vermittlung (in: ambulante, teilstationäre oder stationäre Entwöhnungsbehandlung, Instituts- und Fachambulanzen, Arztpraxen, …); Betreuung (Organisation von ergänzenden Hilfen zur Unterstützung der alltäglichen Lebensgestaltung); Informationsvermittlung; Interkulturelle Suchtberatung (multilinguale Beratung und Betreuung von Suchtkranken und -gefährdeten Personen mit einem Migrationshintergrund bzw. nicht deutscher Herkunft); Gruppenangebote; … Psychosoziale Begleitung Substituierter Psychosoziale Betreuung in Form von Gruppen- und Einzelarbeit; Beratung in Konflikt-, Krisen- und Veränderungssituationen; Beratung und Unterstützung im Wohnbereich; Unterstützung bei der notwendigen Inanspruchnahme medizinischer und sozialer Dienste und Leistungen sowie beim Umgang mit Ämtern, Banken und sonstigen Institutionen; Vermittlung in ambulante und stationäre Einrichtungen (Entgiftung, Fachklinik, Therapie, Übergangseinrichtung etc.); … Medizinische Ambulanz Substitutionsbehandlung; Beratung und Behandlung bei medizinischen Problemen sowie Begleiterkrankungen von Drogenkonsumenten; Hepatitis-Tests, HIV-Tests und ggf. Impfungen; Urinkontrollprogramm; Informationsveranstaltungen; … Rehabilitation und Nachsorge Durchführung ambulanter Entwöhnungsbehandlungen … Ambulante Hilfe S T E P 2 0 0 7 13 Statistischer Überblick 2007 Im zurückliegenden Jahr wurden insgesamt 567 KlientInnen vom Jugend- und Suchtberatungszentrum längerfristig beraten, betreut bzw. behandelt. Diese Zahl enthält nicht die Kontakte im Rahmen der offenen Sprechstunde sowie die Aktivitäten im Präventionsbereich. KlientInnen nach Geschlecht Herkunft 2006 in % 2007 in % Männlich Weiblich 466 142 76,6 % 23,4 % 456 111 80,4 % 19,6 % Gesamtergebnis 608 100 % 567 100 % (N = 513) männlich weiblich gesamt in % Deutschland MigrantInnen 340 74 85 14 425 88 82,8 % 17,2 % Gesamtergebnis 414 99 513 100 % Wohnorte männlich weiblich gesamt in % Außerhalb Umland LH Hannover 14 104 335 3 20 86 17 124 421 3,0 % 22,1 % 74,9 % Gesamtergebnis 453 109 562 100 % Kontakte 2007 gab es ohne die offene Sprechstunde und den Präventionsaktivitäten insgesamt 9.131 Kontakte zu Klienten. Der Mittelwert der Kontakte pro Klient und Jahr beträgt 16,2 (Männer: 16,4 – Frauen: 15,4). Kontakte pro Klient Alter bei Betreuungsbeginn (N = 566) männlich weiblich gesamt bis 14 Jahre 15 - 17 Jahre 18 - 19 Jahre 20 - 24 Jahre 25 - 29 Jahre 30 - 39 Jahre 40 - 49 Jahre 50 - 59 Jahre 2 13 28 91 89 155 75 2 0 2 8 28 25 31 16 1 2 15 36 119 114 186 91 3 0,4 2,7 6,4 21,0 20,1 32,9 16,1 0,5 Gesamtergebnis 455 111 566 100 % Hauptdiagnose Sucht in % % % % % % % % % (Mehrfachnennungen) Tabak Opioide Cannabinoide Kokain Alkohol Sedativa/Hypnotika Stimulantien Halluzinogene Essstörungen And. psychotr. Substanzen (N = 528) männlich weiblich gesamt 290 208 225 300 130 84 84 30 2 2 69 50 45 40 22 29 23 6 16 0 359 258 270 340 152 113 107 36 18 2 in % 59,0 42,4 44,4 55,9 25,0 18,6 17,6 5,9 3,0 1,3 % % % % % % % % % % 2006 in % 2007 in % 2 bis 5 6 bis 10 11 bis 30 Mehr als 30 169 116 204 127 29,9 20,5 36,1 21,3 % % % % 178 145 164 76 33,7 27,5 31,0 13,5 % % % % Gesamtergebnis 565 100 % 528 100 % Betreuungsmaßnahmen (Mehrfachnennungen) männlich weiblich gesamt in % 305 62 367 64,7 % 147 49 196 34,6 % 61 9 70 12,3 % 40 46 20 8 32 7 19 8 1 5 47 65 28 9 37 8,3 11,5 4,9 1,6 6,5 33 20 10 5 43 25 Amb. Beratung Psychosoziale Begleit- betreuung bei Substitution ambulante Entwöhnungsbehandlung ambulante Sozial- therapeutische Maßnahme Substitutionsbehandlung Sonstige med. Maßnahmen Kombinationstherapie sonstige Maßnahmen Vermittlung _ stationäre Therapie _ teilstationäre Therapie % % % % % 7,6 % 4,4 % Ambulante Hilfe Drobs Hannover 14 S T E P 2 0 0 7 Foto: photocase.com © emma75 Schritte in die Zukunft Head Art der Beendigung (N = 367) männlich weiblich gesamt in % 24 119 32,4 % 11 43 11,7 % 0 7 21 1 2 21 156 9 42,5 % 2,5 % 1 1 15 2 4,1 % 0,6 % 301 66 367 100 % 50,4 % Planmäßig _ nach Beratung/ Behandlungsverlauf 95 _ Wechsel in andere Behandlungsform 32 Vorzeitig _ auf therap. Veranlassung 2 _ mit therap. Einverständnis 14 _ ohne therap. Einverständnis / Abbruch durch Klient 135 Disziplinarisch 8 Außerplanmäßige Verlegung/Wechsel in andere Behandlungsform 14 Verstorben 1 Gesamtergebnis Halteindex 0,5 % 5,7 % Offene Sprechstunde In der offenen Sprechstunde (Werktags von 14 bis 17 Uhr) wurden 2007 insgesamt 1.097 KlientInnen beraten. Differenziert nach Wohnort ergeben sich folgende Zahlen: Wohnorte männlich weiblich gesamt in % Keine Angabe Außerhalb Region Hannover 6 52 639 2 44 354 8 96 993 0,7 % 8,8 % 90,5 % Gesamtergebnis 697 400 1.097 100 % Prävention Im Bereich der Prävention wurden 2007 mit 285 Veranstaltungen bzw. Aktionen insgesamt zirka 8.813 Personen erreicht (inklusive 12 Großveranstaltungen mit über 150 Personen). 230 Veranstaltungen wurden im Gebiet der Landeshauptstadt Hannover, 48 Veranstaltungen im Gebiet des ehemaligen Landkreises Hannover und sieben Veranstaltungen außerhalb der Region Hannover durchgeführt. Ambulant Betreutes WOHNEN – Ein Hilfsangebot für suchtabhängige Menschen mit Mehrfachdiagnosen! Eingebettet im STEP-Netzwerk richtet sich die aufsuchende ambulante Betreuung (Ambulant Betreutes Wohnen) an Suchtabhängige mit Mehrfachdiagnosen und /oder mit chronischen Abhängigkeitsverläufen, die vorübergehend oder für längere Zeit der Unterstützung bei der selbstständigen Lebensführung bedürfen. Eine kontinuierliche ambulante Begleitung dieses Personenkreises, z. B. bei der Stabilisierung im eigenen Wohnumfeld, ist oft im Rahmen der differenzierten und spezifizierten Angebote der Suchtkrankenhilfe nicht möglich. Die Lebenssituation der zu betreuenden KlientInnen ist gekennzeichnet durch langjährigen und intensiven Suchtmittelmissbrauch mit chronischem Verlauf der Abhängigkeit und Folgeerkrankungen. Die Betreuung erfolgt freiwillig und findet in der Regel in der eigenen Wohnung statt, das heißt, die Betreuten werden von Fachkräften der STEP aufgesucht. Seit 2003 verzeichnen wir einen kontinuierlichen Zuwachs bei den Betreuungsmaßnahmen. Nach unseren Erkenntnissen wird sich diese Entwicklung fortsetzen. Daher plant die STEP, künftig weitere Personalressourcen in diesem Bereich einzusetzen. Im letzten Jahr betreuten wir mit vier Mitarbeitern auf 2,3 Vollzeitstellen insgesamt 47 Klienten. Die meisten Klienten des Betreuten Wohnens sind erwerbslos oder erwerbsunfähig. Neben der damit verbundenen Armut und dem geringen sozialen Ansehen stellen die Endlosigkeit des Tages und damit einhergehend Langeweile und Einsamkeit ein großes Problem dar. Daher lag der Fokus darauf, die Klienten zum Beispiel durch Schule, Ein-Euro-Jobs, Praktika, ehrenamtliche Tätigkeit, Selbsthilfenetzwerk und reguläre Arbeit in Beschäftigung und Tagesstruktur zu bringen. Dies gelang bei immerhin 33 Klienten. Ein Klient arbeitet inzwischen wieder auf dem ersten Arbeitsmarkt. Ambulante Hilfe S T E P 2 0 0 7 15 Fotos: sijole (22), Jenzig (23) Foto: photocase.com © tobi.tobsen Fachambulanz für Alkohol- und Medikamentenabhängige FAM Die FAM ist eine anerkannte Beratungs- und Behandlungsstelle für Alkohol- und Medikamentenabhängige und für ihre Angehörige in der Region Hannover. Neue Angebote der FAM Die Präsenz der virtuellen Welt hat das Kommunikationsverhalten in unserer Gesellschaft revolutioniert. Surfen, mailen und chatten ist für viele zur Normalität geworden. In den Sprechstunden erleben wir schon seit längerem, dass sich immer mehr Ratsuchende schon vorher im Internet über unsere Einrichtung und unsere Angebote informiert haben. Die FAM hat auf diese Entwicklung reagiert und zu dem bestehenden Beratungs- und Therapieangebot eine sinnvolle Ergänzung geschaffen: die Onlineberatung. Die ersten Ergebnisse aus dem Jahr 2007 sind hier zusammengefasst. Onlineberatung Die Online-Beratung wird über die eigene Homepage www-step-hannover.de angeboten. Per E-Mail und Chat ist es möglich, anonym, zeitungebunden und von zu Hause aus Kontakt zur Beratungsstelle aufzunehmen. Im Jahr 2007 gab es 42 E-Mail-Kontakte und eine Chatberatung. Aus diesen Kontakten haben sich zwei persönliche Folgeberatungen ergeben. Aus den erhobenen Daten lässt sich ableiten, dass die meisten Nutzer der Onlineberatung männlich, zwischen 30 und 40 Jahre alt sind und aus Niedersachsen kommen. Die Absenderdaten zeigen, dass besonders in den Abendstunden und am Wochenende von der Möglichkeit der Kontaktaufnahme Gebrauch gemacht wird. Die Inhalte der Anfragen gliedern sich wie folgt auf: _ 30 Prozent der Anfragen befassten sich mit Medikamenten (Subutex, Polamidon, Diazepam). Dabei ging es um Wechselwirkungen, Risiken und Therapiemöglichkeiten bei Medikamentenabhängigkeit. _ 30 Prozent der Anfragen stellten den eigenen Alkoholkonsum und die Möglichkeiten der Rehabilitation in den Mittelpunkt. _ 30 Prozent der Anfragen kam von Angehörigen von Alkoholabhängigen, die sich nach Möglichkeiten der Unterstützung informieren wollten. _ 10 Prozent der Anfragen bezogen sich auf weiterführende allgemeine Informationen rund um das Thema: Sucht, Alkohol, Beratung. Die Absender waren zumeist Schüler. Aber auch Anfragen wie die des 15-jährigen Mädchens, das wissen wollte, was sie tun könnte, damit ihre Mutter mit dem Rauchen aufhöre, wurden an uns gerichtet. Für die Beantwortung einer E-Mail-Anfrage benötigen wir in der Regel ca. 30 Minuten. Eine Onlineberatung kann das vordringlichste Anliegen zusammen mit den Klienten klären, Strukturen und Orientierungen anbieten und die erste Kontaktaufnahme zur Beratungsstelle erleichtern. Sie kann nicht die klassischen face-to-face-Angebote wie Beratung und ambulante Therapie ersetzen. Die ersten Erfahrungen zeigen, dass die Onlineberatung gut genutzt und den Bedürfnissen der Ratsuchenden gerecht wird. Tabakentwöhnung Die FAM hat ihr Angebot um ein Trainingsprogramm zur Tabakentwöhnung erweitert. Dieser verhaltenstherapeutisch basierte Nichtraucherkurs weist in wissenschaftlichen Untersuchungen gute Erfolgsquoten für eine dauerhafte Rauchfreiheit auf. Dieses Angebot richtet sich insbesondere an mittlere und große Betriebe und ist damit ein fester Bestandteil unseres Programms zur betrieblichen Gesundheitsprävention. Ambulante Hilfe FAM 16 S T E P 2 0 0 7 Foto: photocase.com © Jenzig71 Schritte in die Zukunft Statistischer Überblick 2007 Hauptdiagnosen Betreute Personen Anzahl in % Nur in der Sprechstunde Mindestens 2 mal 169 172 49,6 % 50,4 % Gesamt 341 100 % Anzahl in % Stadt Hannover Ehemal. Landkreis Außerhalb 108 60 7 62,8 % 34,0 % 2,3 % Gesamt 172 100 % männlich weiblich Anzahl in % 1 1 8 33 31 27 8 0 1 0 4 27 26 5 1 2 8 37 58 53 13 109 63 172 Wohnorte Alter 15 - 20 Jahre 21 - 25 Jahre 26 - 30 Jahre 31 - 40 Jahre 41 - 50 Jahre 51 - 60 Jahre Über 60 Jahre Gesamtergebnis 0,6 1,2 4,6 21,6 33,7 30,8 7,5 % % % % % % % männlich weiblich Anzahl Alkohol Drogen Medikamente Essstörungen Tabak 100 11 4 0 18 57 8 5 2 16 157 19 9 2 34 72,3 6,0 4,1 0,9 16,7 Gesamtergebnis 133 88 221 100 % Betreuungsmaßnahmen in % % % % % % (Mehrfachnennungen) Anzahl in % Sonst. Med. Maßnahmen Einzelberatung Amb. Therapie Sonst. Maßnahmen Psychotherapeutische Maßnahmen Soziotherapeutische Maßnahmen Entgiftung Psychiatrische Behandlung Vermittlung _ in Entgiftung _ in stationäre Therapie _ in ambulante Behandlung _ in Kombitherapie 4 145 68 15 5 2 1 2 2,3 84,3 39,5 8,7 2,9 1,2 0,6 1,2 % % % % % % % % 25 30 3 12 13,2 16,0 1,5 2,1 % % % % 100 % Art der Beendigung Planmäßig _ nach Beratung / Behandlungsverlauf _ durch Vermittlung / Wechsel / Verlegung Vorzeitig _ ohne therapeutische Veranlassung _ auf therapeutische Veranlassung Abbruch _ durch Klient / Patient _ disziplinarisch Außerplanmäßige Verlegung Tod Gesamtergebnis Halteindex Anzahl in % 56 48,3 % 5 4,3 % 29 20 25,0 % 17,2 % 3 1 1 1 2,6 0,9 0,9 0,9 % % % % 116 100 % 70 % Ambulante Hilfe S T E P 2 0 0 7 17 Foto: photocase.com © zodi Schritte in die Zukunft Suchtberatung Barsinghausen und Umgebung SBB Die Suchtberatung Barsinghausen und Umgebung ist eine nach den Richtlinien des Landes Niedersachsen anerkannte ambulante Fachstelle für Sucht und Prävention. Im Therapieverbund mit der Fachambulanz (FAM) Hannover ist die Einrichtung zudem als ambulante Behandlungsstelle zur Durchführung ambulanter medizinischer Reha- bilitation (Vereinbarung »Abhängigkeitserkrankungen« von VDR und Krankenkassen vom 4. Mai 2001) anerkannt. Das Jahr 2007 Notwendige Voraussetzungen für den Ablauf und das Funktionieren jeder Arbeit sind realistische Planungen, vorausschauende Organisation, fundiertes Handwerkszeug, ein effektiver Einsatz sämtlicher Ressourcen etc. Dennoch – ohne die »Sehnsucht«, ohne eine Vision als treibende und tragende Kraft ist die Gefahr oftmals groß, sich im alltäglichen Tun zu verzetteln, die Orientierung und irgendwann den Spaß an der Arbeit zu verlieren... Möglich, dass es uns im zurückliegenden Jahr (hin und wieder) gelungen ist, unsere Sehnsucht lebendig zu halten und sie in obigem Sinne für uns zu nutzen. Nicht zuletzt auch mit dem Anliegen, sie an diejenigen weiter zu geben, die unsere Beratungsstelle aufgesucht haben und sich mit dieser Entscheidung häufig selbst schon auf eine »Reise« in Richtung unterschiedlichster Veränderungen der eigenen Lebenssituation begeben haben. Neben der täglichen Beratungsarbeit und der kontinuierlichen therapeutischen Begleitung zweier Rehabilitationsgruppen beteiligte sich die Suchtberatung Barsinghausen gemeinsam mit der Drobs Hannover, dem Team Jugendarbeit der Region Hannover und dem Präventionsteam der Polizeiinspektion Garbsen im August 2007 am Barsinghäuser Stadtfest im Rahmen des Präventionseinsatzes »Jugendliche und Alkohol«. Der bunte Info-Bus der Drobs war ein Blickfang und zog vor allem viele Jugendliche und Eltern mit ihren Kindern an. Die MitarbeiterInnen informierten in Gesprächen am gemeinsamen Stand über alle Arten von Sucht. Besonderes Anliegen der Präventionskräfte war, ohne erhobenen Zeigefinger die legalen Suchtmittel wie Zigaretten und Alkohol ins Bewusstsein der Stadtfestbesucher, vor allem der Jugendlichen, zu rücken. Über verschiedene Spielangebote kamen sie mit den Passanten in Kontakt. Beim Fadenziehspiel konnten Jugendliche ihre Kenntnisse bzgl. Alkohol und Drogen testen. Ein Parcour-Lauf mit einer Rauschsimulationsbrille vermittelte ihnen eindrucksvoll, wie Alkoholkonsum die Reaktions- und Koordinationsfähigkeit beeinflusst und erheblich beeinträchtigt. Die dabei gesammelten Erfahrungen machten den Jugendlichen viel Spaß, führten aber auch zu Nachdenklichkeit und ernsthaften Gesprächen mit den Suchtberatern. Im September 2007 wurde von der Beratungsstelle eine Präventionsveranstaltung im Rahmen des Azubi-Fit-Programms für die Auszubildenden der Firma Bahlsen durchgeführt. Hier wurden Jugendliche über die verschiedenen Suchtmittel, deren Wirkungen und Gefahren aufgeklärt. Ebenso wurden sie über die substanzungebundenen Suchtformen wie Essstörungen, Spielsucht und Internetsucht, die bei Jugendlichen weit verbreitet sind, informiert. Die jugendlichen TeilnehmerInnen waren sehr interessiert und nahmen aktiv teil, es entstanden lebhafte Diskussionen. An dieser Stelle möchten wir all denen sehr herzlich danken, die uns im zurückliegenden Jahr finanziell und ideell unterstützt haben. Insbesondere richtet sich dieser Dank an das Land Niedersachsen, die Region Hannover, die Städte Barsinghausen, Gehrden und Ronnenberg sowie an die »GRUPPE 77« e.V. Für die gelungene Kooperation, die gute kollegiale Zusammenarbeit und sämtliche praktische Mitwirkung sei allen Betreffenden ebenfalls herzlich gedankt. Ohne diese vielfältige Unterstützung wäre unsere Arbeit nicht möglich gewesen. Ambulante Hilfe Suchtberatung Barsinghausen und Umgebung 18 S T E P 2 0 0 7 Foto: photocase.com © iDude »Wenn du ein Schiff bauen willst, dann fang nicht an, Bretter zu schneiden oder die Arbeit zu verteilen. Sondern wecke in deinen Leuten die Sehnsucht nach der Weite des Meeres« Plato Statistischer Überblick 2006 In 2007 haben insgesamt 309 Personen Kontakt zur SBB aufgenommen (Vorjahr: 260). Wohnorte Kontakte pro KlientIn (N = 325) Anzahl Barsinghausen Gehrden Ronnenberg Wennigsen Angrenzende Gebiete* Überregional ohne Angabe 150 24 19 38 50 14 14 48,54 7,77 6,15 12,30 16,18 4,53 4,53 309 100,00 % Gesamtergebnis in % % % % % % % % Die folgenden Zahlen repräsentieren den Personenkreis mit Mehrfachkontakten (EBIS), die im Berichtsjahr 2006 beendet wurden (N = 113). Im Vergleich zu 2005 verzeichnen wir einen Rückgang um 15 Personen. (N = 113) unter 20 Jahre 20 - 24 Jahre 25 - 29 Jahre 30 - 39 Jahre 40 - 49 Jahre 50 - 59 Jahre über 60 Jahre ohne Angabe Gesamtergebnis 2006 2007 2 - 5 6 - 10 11 - 30 Mehr als 30 27 24 34 18 45 22 20 14 Gesamtergebnis 102 Hauptdiagnose Sucht * Bad Nenndorf, Hannover, Wunstorf Alter männlich weiblich 6 14 7 26 32 18 15 22 1 10 19 5 7 21 140 63 gesamt 6 14 8 36 51 23 22 43 in % 2,96 6,90 3,94 17,73 25,12 11,33 10,84 21,18 % % % % % % % % 203 100,00 % Gesamtergebnis Betreuungsmaßnahmen (Mehrfachnennungen) Anzahl in % Ambulante Beratung Sonstige Maßnahmen Ambulante Entwöhnungsbehandlung (Reha) Sonstige med. Maßnahmen Psychosoziale Begleitbetreuung bei Substitution Ambulante sozialtherapeutische Maßnahmen 103 7 65,19 % 4,43 % 27 4 17,09 % 2,53 % 3 1,90 % 14 8,86 % Gesamtergebnis 158 100,00 % 44,55 21,78 19,80 13,86 % % % % 101 100,00 % (Mehrfachnennungen) männlich weiblich Alkohol _ Abhängigkeit _ schädlicher Gebrauch Tabak _ Abhängigkeit _ schädlicher Gebrauch Cannabis _ Abhängigkeit _ schädlicher Gebrauch Halluzinogene _ Abhängigkeit _ schädlicher Gebrauch Kokain, Abhängigkeit Opioide, Abhängigkeit Sedativa / Hypnotika _ Abhängigkeit Antidepressiva Stimulantien _ Abhängigkeit _ schädlicher Gebrauch in % gesamt in % 91 13 28,53 % 4,08 % 78 1 24,45 % 0,31 % 14 5 4,39 % 1,57 % 2 2 17 7 0,63 0,63 5,33 2,19 71 9 20 4 62 1 16 13 4 2 2 16 4 1 3 1 1 1 1 3 3 1 252 67 Anzahl in % 27 27 % 30 8 30 % 8% 31 2 1 32 % 2% 1% 100 100 % 69 % % % % % 4 1 1,25 % 0,31 % 3 1 0,93 % 0,31 % 319 100,00 % Art der Beendigung Planmäßig _ durch Vermittlung Vorzeitig _ ohne ärztl./therap. Einverständnis _ ärztl./therap. Einverständnis Regulär _ nach Beratung/Behandlungsplan Tod Außerplanmäßige Verlegung Gesamtergebnis Halteindex Ambulante Hilfe S T E P 2 0 0 7 19 Schritte in die Zukunft Jugend- und Drogenberatung Hameln Die Drobs Hameln befindet sich in der historischen Altstadt Hamelns in unmittelbarer Nähe der offenen Drogenszene. Zur Drobs Hameln gehören die Beratungsstelle sowie das Szene-Café »inkognito«. Die Tätigkeit in der Beratungsstelle umfasst alle klassischen Formen der Drogenhilfe im Umfeld illegaler Drogenabhängigkeit: Beratung, Betreuung, Krisenintervention, ambulante Therapie, Vermittlung in Entgiftung und stationäre Therapie, psychosoziale Betreuung Substituierter und Prävention. Unser Hilfsangebot gilt für Gefährdete, Abhängige und Angehörige. Das Szene-Café »inkognito« ist ein niedrigschwelliges Angebot mit der Möglichkeit zum Spritzentausch,Wäsche waschen, Duschen und für erste Wundversorgungen. Das Café stellt den direkten Kontakt zur Szene der Heroin- abhängigen her und erfüllt eine Brückenfunktion zwischen den lokalen Drogentreffpunkten und der Beratungsstelle. Präventionsarbeit – Niedersächisches Kooperationsprojekt NIKO Das Projekt dient der Primärprävention, in Anlehnung an den Ansatz »Klasse 2000«. Es soll mit Schülern der 5. bis 7. Klassen gearbeitet werden. Das Projekt »Teen Start« begann im Oktober 2007 in Klasse 5. Wir erreichen mit dem Projekt 8 Schulen mit 24 Klassen und 574 Schülern. Mit dem Übergang zur weiterführenden Schule beginnt für die Jugendlichen ein neuer Schul- und Lebensabschnitt, wobei intensive Begleitung sinnvoll und notwendig ist, um Kompetenzen im sozialen und gesunden Lernen sowie in der Konzentrations- und Lernfähigkeit auszubauen. Die beteiligten Klassen werden über mehrere Jahrgänge kontinuierlich begleitet, um bei beginnender Adoleszenz gewappnet zu sein. Durch positiv-unterstützende Schulprogramme, gute Beziehungen und Partizipationsmöglichkeiten können Kompetenzen gestärkt werden. Das Grundprinzip ist somit zum einen der schülerorientierte Unterricht. Hier sollen die Erlebnisse, Interessen, Bedürfnisse und Lernmöglichkeiten der Schüler Berücksichtigung und Aufmerksamkeit finden. Zum anderen steht der handlungsorientierte Unterricht im Vordergrund. Die aktive Beteiligung der SchülerInnen wird durch ihre Mitbestimmung, Einflussnahme und durch andere aktivierende Methoden gefördert. Zudem sollen Verhaltensmodelle, die im Unterricht auf ihre möglichen Auswirkungen überprüft werden, auf Verhaltensweisen außerhalb des Unterrichts übertragen werden. Erstkontakt Im Rahmen des Erstkontaktes haben wir einen leichten Anstieg zu verzeichnen. Insgesamt kamen 238 Personen (2006 = 201) in die offenen Sprechstunden. 98 Personen haben als Hauptproblematik den Konsum von Cannabis angegeben, auch hier kann man deutlich erkennen, dass dieser Klientenkreis weiterhin kontinuierlich ansteigt. Beratung und Behandlung Im Vergleich zu den zurückliegenden Jahren verzeichnen wir in diesem Bereich mit 268 Personen einen Anstieg bei der Beratung bzw. der Behandlung. Hier scheint besonders auch unsere enge Vernetzung mit Institutionen im Landkreis Hameln-Pyrmont zum Tragen zu kommen. Psychosoziale Begleitung unter Substitution Die Jugend- und Drogenberatungsstelle Hameln versteht sich im Rahmen der Substitutionsbehandlung als Kooperationspartner der Substituierten und der Ärzte. Nur im Kooperationsgedanken und einem engen Netzwerk ist das Ziel einer Stabilisierung durch eine Substitution möglich. In diesem Kontext wird mit jedem Klienten ein individuelles Beratungsangebot gestaltet. 2007 wurden Kriterien für die Form und den Umfang der Anbindung in einzelnen Leistungsbeschreibungen und -standards schriftlich festgelegt und hierüber sowohl unsere Klienten als auch die substituierenden Ärzte informiert. Gleichzeitig haben wir einen durch die Kassenärztliche Vereinigung abgesegneten Qualitätszirkel mit den niedergelassenen Ärzten gegründet. Ambulante Hilfe Drobs Hameln 20 S T E P 2 0 0 7 Foto S.21: photocase.com © Testfight Schritte in die Zukunft Niedrigschwellige Anlaufstelle Info-Café »inkognito« Quit the shit – Zu oft zu breit? Seit nunmehr vier Jahren bieten wir diese Gruppe für ratsuchende junge, Cannabis konsumierende Menschen bis 27 Jahren an. Der Bedarf ist weiterhin sehr hoch. Die Kontaktaufnahme erfolgt zunehmend über Justizbehörden, Eltern und Ausbildungsträger. Diese Konsumentengruppe hat in der Regel einen mehrmals wöchentlich bis täglichen Gebrauch. Über den jahrelangen Konsum sind Entwicklungsverzögerungen aufgetreten, sie haben hohe Fehlzeiten in der Ausbildung, ihre Konzentrationsfähigkeit nimmt dramatisch ab, sie leben mit einer großen Lethargie, sehen keine Möglichkeiten, von sich aus den Konsum einzuschränken. Oft scheint es keine Alternative zum Drogenkonsum zu geben. Der Gruppendruck ist sehr stark und der Wunsch, dazuzugehören nicht so einfach von der Hand zu weisen. Im Rahmen der Gruppe geht es um Themen, die im Zusammenhang mit dem Konsum stehen, sowie um den Aufbau von Alternativen, die Erarbeitung von Ressourcen und Copingstrategien. Rückschlüsse Die Hilflosigkeit der Eltern mit konsumauffälligen Jugendlichen zeigt, dass wir alle gefordert sind, uns enger zu vernetzen, um möglichst zeitnah ins Hilfesystem anzubinden. Bestrebungen, Kooperationsvereinbarungen zu schließen, gehen unseres Erachtens in eine gute Richtung. Wir sind deshalb seit letztem Jahr beteiligt am Netzwerk Kinderschutz, eingerichtet durch die Jugendhilfe des Landkreises HamelnPyrmont. Wir erhoffen uns von der Kooperationsvereinbarung, ausstiegsorientierten Jugendlichen schneller und effizienter Hilfen anzubieten. Zahlen aus der Frühhilfe ergeben, dass es vermehrt Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten gibt, deren familiärer Hintergrund häufig durch ein Substanz konsumierenden Elternteil geprägt ist. Wir sehen unseren Schutzauftrag klar gegenüber den Kindern von Abhängigen und wollen durch eine bessere Vernetzung erreichen, dass unsere Klienten frühzeitiger die Hilfsangebote des Jugendamtes nutzen. Wie schon im letzen Jahr weisen wir weiterhin auf den Anstieg der psychiatrischen Diagnosen im Suchtbereich hin. Die vielfältigen Begleiterkrankungen stellen uns vor eine neue Herausforderung. Um auch dort effektive Hilfe anzubieten, müssen u. E. verschiedene Professionen engmaschig begleiten. Der Schwerpunkt der niedrigschwelligen Anlaufstelle Café »inkognito« liegt in alltags- und lebenspraktischen Hilfen für Frauen und Männer, die intravenös Drogen konsumieren. Die Angebote des Kontaktcafes umfassen Safer-Use-Angebote, Hilfe bei Notfällen, Dusch- und Waschmöglichkeiten, günstige Getränke, zweimal im Monat ein gemeinsames Frühstück sowie psycho-soziale Betreuung, Beratung und Vermittlung in weiterführende Einrichtungen. Vermittlungen Insbesondere Heroin- und Mehrfachabhängige, die vom Hilfesystem schwer zu erreichen sind, können im Café »inkognito« unbürokratisch und ohne vorherige Terminabsprache Hilfen in Anspruch nehmen und erstes Vertrauen aufbauen. – Da das Café »inkognito« eng mit der Drobs Hameln kooperiert, besteht die Möglichkeit der schnellen und unkomplizierten Vermittlung in den Beratungsprozess. Die Vermittlungszahlen sind in den letzten Jahren gestiegen. Der Anstieg im zurückliegenden Jahr ist auch im Zusammenhang mit den überarbeiteten Richtlinien zur psychosozialen Begleitung Substituierter zu sehen. Streetwork Nachdem sich 2006 der Szenetreffpunkt in der Hamelner Innenstadt auflöste, verlagerte sich 2007 die Szene auf verschiedene Orte der Stadt. Insbesondere durch die Kooperation mit der Stadt Hameln konnten die Mitarbeitenden des Café »inkognito« bei Konflikten zeitnah reagieren und schlichtend einwirken. Erfreulich ist, dass das Café »inkognito« als alternative Aufenthaltsmöglichkeit zu öffentlichen Orten vermehrt in Anspruch genommen wurde. Freizeitgruppe für Substituierte Dieses Angebot richtet sich an alle Substituierte. Viele Klienten leben sehr isoliert und haben aufgrund von langjährigem Drogenkonsum oftmals kaum Erfahrungen ihre Freizeit zu gestalten. Ziel der Gruppenarbeit ist es, neben der medikamentösen Therapie eine Herauslösung aus der Isolation zu ermöglichen, den Austausch mit anderen Substituierten zu fördern und wieder Freude an einer aktiven Freizeitgestaltung zu erfahren. Die Freizeitgruppe für Substituierte erfüllt somit auch eine wichtige Funktion in der Rückfallprophylaxe, da neue Kompetenzen erworben und legale »Kicks« erlebt werden können. Ambulante Hilfe S T E P 2 0 0 7 21 Foto: photocase.com © kiplfal Foto: photocase.com © i make design Schritte in die Zukunft Statistischer Überblick 2007 Szene-Café »inkognito« Kontakte Wohnort Regelmäßige BesucherInnen GelegenheitsbesucherInnen Durchschnittliche Besucher/Tag Anzahl 15 - 20 10 - 30 ca. 20 Männer Frauen Kinder 3.013 1.833 81 Gesamtergebnis 4.927 Anzahl Beratungsgespräche Betreuungstermine Informationsgespräche zur Gesundheitsförderung (Safer-Use) unterstützende Maßnahmen* 637 236 1125 967 * z. B. Telefonate, Weitergabe von Adressen und Telefonnummern, Informationen zu weiterführenden Hilfsangeboten in % 119 35 18 15 11 50 14 2 2 4 169 49 20 17 15 62,5 18,2 7,4 6,3 5,6 % % % % % Gesamtergebnis 198 72 270 100 % männlich weiblich gesamt in % Alter 15 18 20 25 30 40 50 60 - 17 Jahre - 19 Jahre - 24 Jahre - 29 Jahre - 39 Jahre - 49 Jahre - 59 Jahre und älter 4 9 33 38 64 35 13 2 3 1 6 16 25 19 2 0 7 10 39 54 89 54 15 2 2,6 3,7 14,4 20,0 33,0 20,0 5,6 0,7 % % % % % % % % Gesamtergebnis 198 72 270 100 % männlich weiblich gesamt in % Hauptdiagnose Versorgungsleistung männlich weiblich gesamt Hameln Bad Pyrmont Hess. Oldendorf Bad Münder Sonstige Beratung und Betreuung Anzahl Spritzentausch und -verkauf Abgabe sonstiger Safer-Use-Artikel* Wundversorgung Hygiene (Duschen, Wäsche waschen) 19.331 Gesamtergebnis 30.389 10.778 195 85 * Alkoholtupfer, Ascorbinsäure, steriles Wasser, Pflaster, Filter, Kondome etc. Alkohol Opioide Cannabinoide Kokain andere Stimulantien Halluzinogene Essstörung 19 112 55 5 6 1 0 5 55 8 1 2 0 1 24 167 63 6 8 1 1 8,9 61,8 23,3 2,2 3,0 0,4 0,4 % % % % % % % Gesamtergebnis 198 72 270 100 % Vermittlungen Anzahl andere Institutionen Drobs Entgiftungseinrichtungen Substitution Entwöhnungsbehandlung* Gesamtergebnis 97 93 31 12 5 238 * inklusive Therapieplatzvermittlung, Beantragung der Kostenübernahme und Therapievorbereitung Ambulante Hilfe Drobs Hameln 22 S T E P 2 0 0 7 Fotos: Exusu (14), nautilus (19) Fotos: photocase.com © Stig Inge | unten © ig31 Schritte in die Zukunft Statistischer Überblick 2007 Beratungsstelle Betreuungsmaßnahme (Mehrfachnennungen) MigrantInnen männlich weiblich gesamt in % Deutsch Türkisch Britisch Iranisch Polnisch Italienisch Kosovarisch 30 6 1 2 0 2 1 7 0 0 0 1 0 1 37 6 1 2 1 2 2 72,5 11,8 2,0 3,9 2,0 3,9 3,9 % % % % % % % Gesamtergebnis 42 9 51 100 % Kontakte 1 2 - 5 6 - 10 11 - 30 mehr als 30 Gesamtergebnis männlich weiblich gesamt in % 4 57 52 68 17 1 16 19 28 8 5 73 71 96 25 1,9 26,0 27,2 35,6 9,3 % % % % % 198 72 270 100 % männlich weiblich gesamt in % Art der Beendigung planmäßig _ nach Beratung / Behandlungsplan 40 _ durch Vermittlung / Wechsel / Verlegung 2 vorzeitig _ auf therapeutische Veranlassung 2 _ mit therapeutischem Einverständnis 6 _ ohne therap. Einverständnis, Abbruch durch Klient 26 disziplinarisch durch Einrichtung 3 Strafvollzug 9 Tod 1 noch nicht beendet 109 Gesamtergebnis Halteindex 15 55 20,4 % 2 4 1,5 % 1 3 1,1 % 6 6 32 2,2 % 11,9 % 3 1 44 6 10 1 153 2,2 3,7 0,4 56,6 198 72 270 100 % 58,5 % Intern männlich weiblich Medizinische Notfallhilfe 3 Substitutionsbehandlung (Mittelvergabe) 0 Psychosoz. Begleitung Substituierter 101 Sonstige med. Maßnahmen 2 Entzug / Entgiftung 0 Ambulante Beratung 167 Ambulante Behandlung (Reha) 13 Teilstat. Behandlung (Reha) 0 Stat. Behandlung (Reha) 0 Kombinationstherapie (Reha) 0 Adaptionsbehandlung 0 Ambulante sozialtherap. Maßnahmen 0 Teilstat. sozialtherap. Maßnahmen 0 Stat. sozialtherap. Maßnahmen 0 Psychiatrische Behandlung 0 Psychotherapeutische Behandlung 0 Sonstige Maßnahmen 53 Extern männlich weiblich 4 15 5 0 104 55 52 1 0 62 4 0 0 1 0 1 14 75 2 2 4 40 2 2 0 6 29 0 0 1 13 1 3 0 2 3 0 1 0 0 0 4 7 0 2 0 19 6 12 4 3 % % % % Ambulante Hilfe S T E P 2 0 0 7 23 Fotos: photocase.de Suchtberatung Alfeld Die Fachstelle Sucht Alfeld ist nach den Richtlinien des Landes Niedersachsen anerkannte Fachstelle für Sucht und Suchtprävention. Darüber hinaus ist die Einrichtung im Therapieverbund mit der Fachstelle Holzminden und der Drogenhilfe Hildesheim als Behandlungsstelle zur Durchführung ambulanter medizinischer Rehabilitationen anerkannt. Statistischer Überblick 2007 2007 war ein Jahr ausgeprägter Turbulenzen! Ausfälle durch Krankheit, veränderte Anforderungen in Struktur- und Prozessqualität stellten das gesamte Team vor besondere Herausforderungen. Trotz dieser Schwierigkeiten wurden unsere qualitativ anspruchsvollen Angebote in der Beratung und Behandlung im bewährten Umfang angenommen. Angebote der Fachstelle: – Beratung und Behandlung im Kontext nach ICD-10 klassifizierter Abhängigkeitserkrankungen (Alkohol, illegale Drogen, Medikamente, pathologisches Spielen etc.) – Prävention (Veranstaltungen in Schulen, Betrieben, Behörden usw.) – Gruppe für Kinder und erwachsene Kinder aus suchtbelasteten Familien – Zusammenarbeit mit angeschlossenen Selbsthilfegruppen – Mitarbeit in regionalen Arbeitsgruppen und Gremien – Öffentlichkeitsarbeit Unser Dank gilt wiederum allen Personen und Institutionen, die unsere Arbeit im Berichtszeitraum ideell als auch materiell unterstützt haben. Besonderer Dank dem Team für das gezeigte Engagement. Betreute Personen Anzahl in % Männlich Weiblich 190 74 72 % 28 % Gesamtergebnis 264 100 % Anzahl in % Stadt Alfeld Flecken Delligsen Samtgemeinde Gronau Samtgemeinde Sibbesse Samtgemeinde Freden Samtgemeinde Duingen Samtgemeinde Lamspringe Stadt Elze Andere Orte 88 18 34 7 18 13 7 22 18 39 8 15 3 8 6 3 10 8 Gesamtergebnis 225 100 % Wohnorte Kontakte und Gespräche (ohne offene Sprechstunde) 2006 1 2 - 5 6 - 10 11 - 30 Mehr als 30 Gesamtergebnis Alter % % % % % % % % % 33 55 45 62 23 in % 15 25 21 28 11 2007 in % % % % % % 39 75 40 63 47 15 28 15 24 18 % % % % % 218 100 % 264 100 % männlich weiblich gesamt in % 1 4 2 16 30 8 8 1 20 21 48 79 40 16 1 9 9 21 35 18 7 69 225 100 % (betreute Personen) 15 - 19 Jahre 20 - 25 Jahre 26 - 30 Jahre 31 - 40 Jahre 41 - 50 Jahre 51 - 60 Jahre über 60 Jahre Gesamtergebnis 0 16 19 32 49 32 8 156 % % % % % % % Ambulante Hilfe Suchtberatung Alfeld, Suchtberatung Holzminden 24 S T E P 2 0 0 7 Foto: photocase.com © amdpde Suchtberatung Holzminden Hauptdiagnose männlich weiblich gesamt in % Alkohol Medikamente Essstörungen Pathologisches Spielen Drogen Angehörige 115 3 0 59 1 2 174 4 2 77 % 2% 1% 2 15 4 0 8 16 2 23 20 1% 10 % 9% Gesamtergebnis 139 86 225 100 % männlich weiblich gesamt in % Auszubildender 3 Rentner/Pensionär 6 Arbeiter/Angestellter /Beamte 68 Selbständiger /Freiberufler 1 Sonstige Erwerbspersonen 1 In beruflicher Reha 1 Arbeitslos (ALG I) 8 Arbeitslos (ALG II) 63 Schüler/Student 1 Hausfrau/Hausmann 0 k. A. (Angehörige) 4 0 4 3 10 1% 4% 24 92 41 % 1 2 1% 4 0 3 12 1 4 16 5 1 11 75 2 4 20 2 1 5 33 1 2 9 69 225 100 % Anzahl 233 61 3 11 21 Anzahl in % 46 41 % 13 12 % 17 17 % 1 1% 21 22 % Die Fachstelle Sucht Holzminden ist nach den Richtlinien des Landes Niedersachsen anerkannte Fachstelle für Sucht und Suchtprävention. Darüber hinaus ist die Einrichtung im Therapieverbund mit der Fachstelle Alfeld und der Drogenhilfe Hildesheim als Behandlungsstelle zur Durchführung ambulanter medizinischer Rehabilitationen anerkannt. Beschäftigungsverhältnis Gesamtergebnis Maßnahmen 156 % % % % % % % (Mehrfachnennungen) Ambulante Beratung Ambulante Entwöhnungsbehandlung Kombinationstherapie Psychosoz. Begleitbetr. bei Substit. Vermittlung in stationäre Therapie Art der Beendigung Regulär nach Beratung / Behandlungsablauf Vorzeitig mit ärztlichem/ therapeutischem Einverständnis Vorzeitig ohne ärztlichem/ therapeutischem Einverständnis _ Abbruch durch Patient _ Außerplanmäßige Verlegung/Wechsel Planmäßiger Wechsel in andere Behandlungsform Gesamtergebnis 111 100 % Halteindex 74,5 % 2007 – ein Jahr der Veränderungen Als wohl wichtigste Veränderung im Jahr 2007 kann der Abschluss eines Vertrages mit dem Landkreis Holzminden gewertet werden, der die Übernahme von Aufgaben der sozialpsychiatrischen Versorgung Suchtkranker im Landkreis Holzminden ab 1.08.2007 durch die STEP ermöglicht. Nach jahrelangem Tauziehen bzw. schwierigen Abstimmungsprozessen in den politischen Gremien und mit dem Sozialdezernat des Landkreises konnte im ersten Halbjahr 2007 einvernehmlich eine tragfähige Lösung erreicht werden. Nach Jahren der Unterversorgung können wir somit durch personelle Erweiterungen seit August 2007 im niedrigschwelligen Bereich der Psychosozialen Begleitung chronisch Alkohol- und Mehrfachabhängiger sowie substituierter Drogenabhängiger eine zusätzliche Hilfe anbieten. Darüber hinaus gelang es, im September 2007 mit dem Landkreis eine Leistungsvereinbarung über Ambulant Betreutes Wohnen für Suchtkranke abzuschließen. Auf Grundlage dieser Leistungsvereinbarungen sind wir wieder in der Lage, eine verbesserte Versorgung im niedrigschwelligen Bereich sicherzustellen. Neben diesen Veränderungen wurden unsere bewährten Angebote in Beratung, Behandlung und Prävention in gewohntem Umfang in Anspruch genommen. Wir danken an dieser Stelle für alle Spenden und Zuwendungen, die unsere Arbeit im vergangenen Jahr unterstützt und möglich gemacht haben. Ambulante Hilfe S T E P 2 0 0 7 25 Schritte in die Zukunft Statistischer Überblick 2007 Wohnorte Betreute Personen Anzahl in % Stadt Holzminden Gemeinden 142 170 46 % 54 % Gesamtergebnis 312 100 % Anzahl in % Alter Bis 14 Jahre 15 - 17 Jahre 18 - 19 Jahre 20 - 24 Jahre 25 - 29 Jahre 30 - 39 Jahre 40 - 49 Jahre 50 - 59 Jahre Über 65 Jahre Gesamtergebnis Opioide _ Abhängigkeitssyndrom Cannabinoide _ Abhängigkeitssyndrom Alkohol _ Abhängigkeitssyndrom _ schädlicher Gebrauch Stimulantien _ Abhängigkeitssyndrom _ schädlicher Gebrauch Pathologisches Spielen Sedativa / Hypnotika _ Abhängigkeitssyndrom _ schädlicher Gebrauch Kokain _ Abhängigkeitssyndrom _ schädlicher Gebrauch Essstörungen Gesamtergebnis in % 208 104 67 % 33 % Gesamtergebnis 312 100 % Betreuungsmaßnahmen 1 4 6 33 26 59 97 65 21 0,3 1,3 1,9 10,6 8,3 18,9 31,1 20,8 6,8 % % % % % % % % % 312 100 % Anzahl in % 17 8,1 % 8 3,5 % 147 21 71,0 % 10,1 % 5 1 4 2,4 % 0,5 % 1,9 % 1 1 0,5 % 0,5 % 1 1 1 0,5 % 0,5 % 0,5 % 208 100 % Hauptdiagnose Sucht Anzahl Männlich Weiblich (Mehrfachnennungen) Anzahl Psych. / med. / soz. Untersuchung Einzelberatung Gruppenberatung Partner-/Familienberatung Einzeltherapie Gruppentherapie Aufsuchende Betreuung Hilfen _ beim Umgang mit Behörden _ im Bereich Wohnen _ im Bereich Arbeit / Schule _ im Bereich sozialer Beziehungen _ im Bereich Finanzen Vermittlung _ in Entgiftung _ in stationäre Therapie _ in ambulante Behandlung 206 712 23 78 388 702 19 8,3 28,6 1,0 3,1 15,6 28,2 0,8 % % % % % % % 49 35 60 83 20 31 39 43 2,0 1,4 2,4 3,3 0,8 % % % % % 1,3 % 1,6 % 1,7 % Anzahl in % 87 59,2 % 9 6,1 % 14 9,5 % 37 25,2 % Art der Beendigung Planmäßig _ nach Beratung / Behandlungsverlauf _ durch Vermittlung / Wechsel / Verlegung Vorzeitig auf therapeutische Veranlassung Abbruch durch Klient / Patient in % Gesamtergebnis 147 100 % Halteindex 83,6 % Kurzprofil der Einrichtung Zielgruppen _Alkohol- und Medikamentenabhängige _Mehrfachabhängige _Abhängige mit stoffungebundenen Süchten (Essstörungen, pathologisches Spielen) _Abhängige von illegalen Drogen _Angehörige _Betriebe und Schulen Leistungsangebote _ Beratung für Betroffene und Angehörige _ Vermittlung in stationäre Behandlung _ Informationsgruppen _ Ambulante Rehabilitation _ Nachsorgebehandlungen _ Psychosoziale Betreuung Substituierter _ Betriebliche Informationsund Schulungsveranstaltungen _ Prävention _ Öffentlichkeitsarbeit Ambulante Hilfe Suchtberatung Holzminden 26 S T E P 2 0 0 7 Foto: PixelQuelle.de Medizinische Rehabilitation im Umbruch: Auf dem Weg zur Fachklinik Für die STEP-Einrichtungen Tagesklinik, die Therapeutischen Gemeinschaften Steyerberg und Völksen sowie das Therapiezentrum ShortStep stand das vergangene Jahr ganz im Zeichen des für Anfang 2008 geplanten (und mittlerweile vollzogenen) Übergangs in die Klinik am Kronsberg. Um die von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vollbrachte Leistung angemessen zu würdigen, sei ins Gedächtnis gerufen, dass es in der gesamten Zeit nicht nur darum ging, die verbürgte Qualität der Behandlung in den einzelnen Einrichtungen aufrechtzuerhalten, zeitgleich mussten auf unterschiedlichen Ebenen gewaltige Vorbereitungsarbeiten für die Fachklinik geleistet werden, und der mit Spannung erwartete Neubeginn implizierte einen in vielerlei Hinsicht nicht einfachen Prozess des Abschieds von vertrauten Räumen – in jedem denkbaren Sinn des Wortes. Schritte in die Zukunft Medizinische Rehabilitation S T E P 2 0 0 7 27 Schritte in die Zukunft Kurzprofil der Fachklinik Die Klinik am Kronsberg in Hannover ist eine Fachklinik für Abhängigkeitserkrankungen mit 70 stationären und 32 tagesklinischen Behandlungsplätzen sowie mit bis zu 10 Plätzen für Begleitkinder. Im Rahmen der medizinischen Rehabilitation werden suchtmittelabhängige Frauen und Männer mit dem Ziel der beruflichen und sozialen Wiedereingliederung behandelt. Aufgenommen werden Patientinnen und Patienten mit Alkohol-, Drogen- und Medikamentenabhängigkeit. Spezielle Merkmale _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Integrierte Behandlung (substanzübergreifend), Behandlungsdauer zwischen vier und 26 Wochen, individuelle, störungsspezifische Behandlung, Kombinationsbehandlung, spezielle Angebote für junge Erwachsene, spezielle Angebote für ältere Abhängige, geschlechtsspezifische Angebote, Aufnahme von Begleitkindern, Arbeitspraktika in Betrieben der Region Hannover, Behandlung von psychiatrischen Zusatzerkrankungen (»Doppeldiagnosen«), _ medikamentöse Behandlung, _ Substitutionsbehandlung bei Opiatabhängigkeit, _ spezifisches Rückfallkonzept. Während des gesamten Jahres waren die umfangreichen Umbauarbeiten am Kronsberg in vollem Gange – mit den allfälligen Schleifen, Störungen, Hindernissen und dennoch weitgehend im geplanten Rahmen. Unzähliges musste überlegt, geplant, verhandelt und umgesetzt werden: von der Raumverteilung über die technische Ausstattung bis zur Möblierung, von der Heizung über Schließsystem und Telefonanlage bis zum Duschvorhang – alles, was ein Haus für 100 Patienten und über 50 Mitarbeiter eben so braucht. Das Behandlungskonzept wurde fertiggestellt und mit dem federführenden Leistungsträger abgestimmt, ebenso wie Personalschlüssel und Pflegesatz ausgehandelt wurden. Die Anerkennungen nach § 35 BtmG und als Vergabeeinrichtung für die Substitutionsbehandlung konnten mit dem Niedersächsischen Landesamt für Soziales, Jugend und Familie ebenso erfolgreich umgesetzt werden wie der mit den Krankenkassen verhandelte Versorgungsvertrag. Unmittelbar in die einzelnen Einrichtungen hinein setzten sich die inhaltlichen und konzeptionellen Vorarbeiten fort. Hier arbeiteten wir bereits in den letzten Jahren auf der Grundlage des STEP-Rahmenkonzeptes für die Medizinische Rehabilitation (2004) an der Etablierung eines gemeinsamen Behandlungsleitbildes, an der Vereinheitlichung von Qualitätsstandards und an übergreifenden Elementen fachklinisch orientierter Behandlung (im Detail in den Jahresberichten zu verfolgen). Konkret bedeutete dies im letzten Jahr, dass in den Einrichtungen Abläufe und Prozesse weiter vereinheitlicht und optimiert wurden, so beispielsweise ein verbindliches Ablaufraster der Berichterstellung und der KTL-Leistungserfassung, diagnostische und anamnestische Instrumente, Ausweitung des Einsatzes standardisierter Dokumentations- und Testverfahren, EDV-gestützte Wochenpläne und vieles andere mehr. Uns allen war klar: auch wenn sich die STEP in den letzten Jahren in ihrem Behandlungssystem der medizinischen Rehabilitation konsequent in Richtung fachklinischer Standards entwickelt hat, würde der Umzug in die Fachklinik dennoch eine neuerliche Medizinische Rehabilitation Klinik am Kronsberg 28 S T E P 2 0 0 7 mächtige Veränderung nicht nur der organisatorischen Prozesse, sondern auch der Behandlung bedeuten, auf die die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sich vorbereiten sollten und wollten. Kernstück des entsprechenden Personalentwicklungskonzeptes war eine ansehnliche Palette von Fortbildungsveranstaltungen: In Kooperation mit dem Nds. Institut für Systemische Therapie fanden Blockseminare im Sinne einer Teamschulung zu den Grundlagen systemischen Arbeitens im klinischen Therapiesetting statt; darüber hinaus eine interne Fortbildungsreihe zu Themen wie Zielfindung/Auftragsklärung, Konfliktmanagement/ Umgang mit Aggression und medikamentöse Behandlung/Substitution, jeweils konkretisiert für das fachklinische Setting. Unterstützt wurde die Entwicklung eines gemeinsamen Behandlungsansatzes durch die ab Spätsommer umgesetzte Einrichtung einer einrichtungs- und teamübergreifenden externen Fallsupervision. Zur Unterstützung des Gesamtprozesses übernahm die zukünftige Leitung der Fachklinik (Frank Siegele als künftiger Leiter und Ilona Lojewski als künftige leitende Ärztin) zum April 2007 die übergeordnete Leitung aller beteiligten Einrichtungen. Aus allen Einrichtungen beteiligten sich MitarbeiterInnen engagiert an vorbereitenden Qualitätszirkeln u.a. zu den Themen: _ Aufnahmemanagement _ Behandlungsprozesssteuerung _ Verwaltungsabläufe und Sozialdienst _ Curriculum Sport- und Bewegungstherapie _ Ergotherapeutische Diagnostik und Behandlungsplanung _ Akquise _ Ausarbeitung des Settings Trotz dieses inhaltlich und zeitlich aufwendigen Engagements der MitarbeiterInnen wurde die Arbeit der einzelnen Einrichtungen nicht minder engagiert und professionell weitergeführt. Das Jahr in den Einrichtungen Tagesklinik In der Tagesklinik wirkten sich die Vorbereitungen auf die Fachklinik ganz unmittelbar dadurch aus, dass der Leiter Frank Siegele als zukünftiger Leiter der Fachklinik dabei wesentlich involviert war und ab April zusätzlich die Leitung der stationären Einrichtungen übernahm. Hinzu kam das bedauerliche Ausscheiden der langjährigen Ärztin Roswitha Nowak im Herbst des Jahres. Die 2007 erzielten Ergebnisse sprechen jedoch für das Engagement und die Kompetenzen des Teams: Der Zulauf stieg weiter an. Das indikative Angebot konnte erweitert werden. Die integrierte substanzübergreifende Behandlung hat sich eindeutig bewährt; Patienten erleben dies als Erweiterung der Erlebens- und Bewältigungsmöglichkeiten, die in der Behandlung zum Tragen kommen, und damit als Bereicherung. Ein Highlight des Jahres und weiterer Schritt in Richtung integrative Behandlung und Optimierung der Nachsorge / Selbsthilfe war im Juni der Selbsthilfetag von Caritas und Diakonie in den Räumen der Tagesklinik. Die im letzten Jahr durchgeführte Kundenbefragung erbrachte bei einer guten Rücklaufquote hervorragende Bewertungen für die Fachkompetenzen der MitarbeiterInnen und die hohe Qualität der medizinischen Leistungen. Die Tagesklinik geht als Station mit einem Konzept in die Fachklinik, das sich nach anfänglichen Turbulenzen über die Jahre als tragfähig, zukunftsweisend und erfolgreich erwiesen hat! Fang an. Dadurch allein kann das Unmögliche möglich werden. Thomas Carlyle Medizinische Rehabilitation S T E P 2 0 0 7 29 Schritte in die Zukunft Therapiezentrum ShortStep Therapeutische Gemeinschaft Steyerberg Die in den vergangenen Jahren verzeichnete Veränderung der Klientel hin zu einem massiveren Störungspotential setzte sich auch 2007 fort und verdeutlichte einmal mehr, dass die auch in einer modernen Kurzzeit-Therapieeinrichtung noch bestehenden Elemente therapeutischer Gemeinschaft damit empfindlich kollidieren. Die Ansprüche an Selbstorganisations-, Konflikt- und Bindungsfähigkeit mussten zurückgeschraubt, die Erwartungen und Regeln patientengerechter gestaltet werden, ein Prozess, der nicht einfach war, aber letztendlich zu einer Entlastung aller Beteiligten führte. Die Arbeit mit dem Rückfall, hier schon ein wesentlicher Behandlungsbestandteil, erfuhr eine höhere Gewichtung und Professionalisierung. Trotz personeller Engpässe erzielte die Einrichtung gute Ergebnisse: Die Abbruchquote blieb im niedrigen Bereich von 29 Prozent, die Zahl der regulären Entlassungen erhöhte sich entsprechend. ShortStep war mit seinem individualisierten, lösungsorientierten Ansatz konzeptionell gut gerüstet für den Übergang in die Fachklinik. Dennoch war der Abschied vom »familiären«, überschaubaren und identitätsstiftenden Rahmen auch hier nicht leicht. Dies würdigten die MitarbeiterInnen mit einem schönen Abschiedsfest, zu dem auch ehemalige Patienten eingeladen waren und mit ihrem zahlreichen Erscheinen noch einmal deutlich machten, wie viele Menschen im Lauf der Jahre von der Therapie bei ShortStep profitieren konnten. Die Therapeutische Gemeinschaft Steyerberg konnte ihre seit Jahren erfolgreiche Arbeit mit einem ausgesprochen guten Ergebnis zu Ende bringen: Es gelang, im wirtschaftlichen Bereich (Auslastung) und bei den Indikatoren Haltequote und reguläre Therapiebeendigung Bestmarken zu erzielen. Hinter den Zahlen verbirgt sich, dass das Team es schaffte, das schwierige Übergangsjahr solidarisch und konstruktiv auch und gerade im Sinne der Patienten zu bewältigen: Es gelang, individuelle Therapieprozesse zu planen und sich auf die Beziehungsangebote der Patienten einzulassen. Trotz dieser Erfolge wurde deutlich, dass es immer schwerer leistbar ist, den veränderten Anforderungen an die stationäre Rehabilitation im Setting einer kleinen therapeutischen Gemeinschaft gerecht werden zu können; der Preis für das Aufrechterhalten der Maßstäbe unter diesen Bedingungen war eine extreme Arbeitsintensität und -belastung, so dass mit dem Wechsel in die Fachklinik auch hier die Hoffnung verbunden ist, den Anforderungen strukturell und personell besser zu entsprechen. Mit dem Umzug in die Fachklinik ging eine mehr als 30-jährige Zeitspanne erfolgreicher stationärer Drogentherapie im alten Pfarrhaus in Steyerberg zu Ende, und im Herbst wurde in der TG Steyerberg ein letztes großes Fest gefeiert. Die Gelegenheit, sich von diesem für viele emotional besetzten Ort zu verabschieden, wurde von vielen Mitarbeitern und ehemaligen Patienten wahrgenommen. Wir möchten an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich all unseren Kooperationspartnern für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit, für Unterstützung und kritische Begleitung danken und freuen uns auf die Fortführung in der Klinik am Kronsberg! Medizinische Rehabilitation TZ ShortStep, TG Steyerberg, TG Völksen 30 S T E P 2 0 0 7 Schritte in die Zukunft Wir müssen oft neu anfangen, aber selten von vorne. Therapeutische Gemeinschaft Völksen Die TG Völksen hatte im Jahr 2007 die härtesten Herausforderungen zu bewältigen, denn hier kamen traditionelle Elemente therapeutischer Gemeinschaft noch am stärksten zur Geltung, und der konsequent vorangetriebene Konzept- und Systemwechsel mit verändertem Regelwerk und Wochenplan brachte vorübergehende Verunsicherung – und die jugendliche Patientengruppe zeitweilig an den Rand der Überforderung. Entsprechende Turbulenzen blieben nicht aus und verlangten auch dem Team Außerordentliches ab. Personelle Engpässe, besonders empfindlich der Wechsel der Leiterin Gisela Gienke in die Tagesklinik zur Jahresmitte und die Verabschiedung von Werner Josy in den Ruhestand, taten ein Übriges hinzu. Es wurde besonders deutlich, wie die strukturellen Mängel einer kleinen Einrichtung Mitarbeiterressourcen binden, die Flexibilität einschränken und die MitarbeiterInnen zusätzlichen Belastungen aussetzen. Dass es trotzdem gelungen ist, mit vielen Patienten erfolgreiche Behandlungsverläufe zu erreichen (wie die deutliche Steigerung der Zahl der regulären Entlassungen und Verringerung der Abbruchquote eindrucksvoll demonstriert), belegt das enorme Engagement des Teams. Es war ein Jahr des Abschieds von einem langjährigen engen Miteinander in vertrautem Arbeitsfeld und Team, des wehmütigen und wertschätzenden Rückblicks – aber auch des vorwärtsgewandten Anpackens und der Bewältigung neuer, spannender Aufgaben. Ernst Ferstl Rückblick und Ausblick War es auch vielfach nicht leicht, sich vom Vertrauten zu verabschieden, so hat das vergangene Jahr noch einmal sehr anschaulich gezeigt, dass das fachlich fundierte und patientengerechte Umsetzen professioneller Standards der medizinischen Rehabilitation in den bisherigen Einrichtungen an strukturelle und inhaltliche Grenzen gestoßen und die Entscheidung für den Aufbau der Fachklinik richtig und notwendig war. Die in den verschiedenen Einrichtungen im Laufe der Jahre erarbeiteten und umgesetzten Behandlungsschwerpunkte werden in der Fachklinik aufgehoben und weiterentwickelt. Beispielhaft seien hier benannt: _ integrierte substanzübergreifende Behandlung im tagesklinischen und stationären Bereich _ modulare Kombinationsbehandlungen _ Aufnahme von Begleitkindern bis zum schulpflichtigen Alter _ geschlechtsspezifische, traumaspezifische und auf die Elternrolle bezogene Therapieangebote _ spezielle Angebote für junge Erwachsene _ Weiterführung einer Vielzahl erprobter und bewährter indikativer Angebote Zusammenfassend ist zu konstatieren, dass die MitarbeiterInnen der einzelnen Einrichtungen mit ihren LeiterInnen Uli Dalkmann, Katrin Duwe, Gisela Gienke und Frank Siegele dieses diffizile und aufreibende Jahr eindrucksvoll gemeistert haben – insbesondere was die professionelle und wirksame Behandlung der Patienten anlangt. Ebendiese MitarbeiterInnen werden die Klinik am Kronsberg mit Leben füllen, mit ihrem Engagement, ihrer Erfahrung, ihrer Fachkompetenz. Medizinische Rehabilitation S T E P 2 0 0 7 31 Therapiezentrum Schloß Düsterntal Das Therapiezentrum Schloß Düsterntal – in der Nähe von Alfeld im Leinetal gelegen – ist bislang eine Einrichtung für die medizinische Rehabilitation drogenabhängiger Männer. Die Weiterentwicklung unserer Behandlungskonzeption, die wir in den Jahresberichten kontinuierlich dokumentiert haben, war und ist ein spannender, anstrengender, gelegentlich sehr konflikthafter, für alle Beteiligten jedoch lohnender Lernprozess. Im Zuge dieser Weiterentwicklung haben wir in diesem Jahr unsere Einrichtung für substituierte Patienten geöffnet, mit einer für uns überraschend positiven Resonanz. Auf Grund eines Leitungswechsels und der damit einher gehenden konzeptionellen, personellen und räumlichen Veränderung sind weitere Umstrukturierungen geplant. So wird die Einrichtung einen neuen Namen erhalten und langfristig auch drogenabhängige Patienten mit Traumatisierungen aufnehmen. Der im Vorjahr bereits beschriebene Veränderungsprozess unserer Patienten (soziale Defizite, wenig ausgeprägte Kenntnis des eigenen Krankheitsbildes, Zunahme komorbider Störungsbilder und somatischer Folge- und Begleiterkrankungen) setzte sich im vergangenen Jahr erwartungsgemäß fort. Wir konnten dennoch weiterhin vielen Patienten einen regulären Abschluss der Behandlung ermöglichen: Der Trend der Haltequote im Langzeitvergleich ist weiter positiv geblieben. Aus unserer Sicht hat sich gezeigt, dass das Düsterntaler Konzept mit seiner Alltagsnähe und dem Öffnen von Lernfeldern bei allen auch schmerzlich erlebten Risiken für die »schwierigen« Patienten gute Möglichkeiten bietet. Die ständige Erweiterung bzw. Verbesserung unseres Angebots trägt dazu bei, die kurzen Behandlungszeiten intensiver nutzen zu können. Hier sollen z.B. die Angebote »Bogenschießen« und das Affekt-Kontroll-Training beispielhaft genannt werden, die nun in Düsterntal einen festen Platz gefunden haben. Beim Bogenschießen sammeln die Klienten ganz unmittelbar sehr persönliche und konstruktive Erfahrungen, die über den Freizeitwert dieser Aktivität weit hinausgehen, gerade für Klienten mit vermindertem Selbstvertrauen oder Konzentrationsund Aufmerksamkeits-Defiziten. Das Affekt-Kontroll-Training eignet sich hingegen für Patienten mit Schwierigkeiten im Umgang mit Aggressivität und Störungen der Impulskontrolle. Es eröffnet diesen Menschen einen körpertherapeutisch orientierten Zugang zu ihren Empfindungen und die Möglichkeit, diese in gesunde (für sich selbst und andere) Bahnen zu lenken. Ein weiteres nun dauerhaft etabliertes Angebot ist das Gruppentraining sozialer Kompetenzen auf kognitiv-verhaltenstherapeutischer Grundlage, dessen strukturierte und praxisorientierte Gestaltung gerade von unseren Patienten sehr gut nutzbar ist. Darüber hinaus haben wir ein indikatives Angebot konzipiert, welches das Thema Alkoholmissbrauch mit seinen physischen und psychischen Folgen beinhaltet. Angesichts der steigenden formalen Anforderungen an alle Mitarbeiter (Dokumentation, Berichtswesen, Leistungserfassung), bietet eine variable, vielfältige und strukturierte Angebotspalette die einzige Möglichkeit, unserem Anspruch auf individuelle und zielführende Rehabilitation auch weiterhin gerecht werden zu können. Mit der Behandlung von Substituierten haben wir bereits in der ersten Jahreshälfte begonnen und können mittlerweile auf vielfältige Erfahrungen zurückblicken, die im Rahmen eines Fachvortrages bei einem Fachtag des FDR in Hannover im Herbst dieses Jahres Berücksichtigung finden werden. Darüber hinaus war das vergangene Jahr geprägt von einschneidenden Umstrukturierungsmaßnahmen und personellen Veränderungen. So mussten wir uns schweren Herzens von unserer langjährigen Leiterin Ulrike Bautz verabschieden, die zum Jahreswechsel die stellvertretende Leitung der neu eröffneten Klinik am Kronsberg übernahm. Ebenso wenig leicht fiel uns der Abschied von unserem langjährigen stellvertretenden Leiter Werner Meyer, der auf Grund der Ausbildungsanforderungen der DRV in die Drogenberatung nach Hannover wechseln musste. Unter der Leitung von Ulrike Bautz und Werner Meyer ist es über viele Jahre in beispielhafter Weise gelungen, überwiegend schwierigen, haftsozialisierten Patienten, die häufig dissoziale Persönlichkeitsstörungen aufwiesen, eine kompetente Behandlung zukommen zu lassen. Medizinische Rehabilitation Therapiezentrum Schloß Düsterntal 32 S T E P 2 0 0 7 Schritte in die Zukunft Sabine Lottermoser _ Ärztin in Weiterbildung für Psychiatrie und Psychotherapie _ Klinische VT _ Psychotraumatologie _ EMDR, Suchtmedizin Claudia Meyer _ Sozialpsychologin M.A. _ Gesprächstherapeutin Kommissarische Leitung Zukünftige stellvertretende Leitung Zukünftige Einrichtungsleitung Neue Ausrichtung des Therapiezentrums Mitten in diesem emotional und auch fachlich schwierigen Prozess erreichte uns die Nachricht, dass Frau Sabine Lottermoser als Ärztin in Ausbildung für Psychiatrie und Psychotherapie ihr Interesse an der zukünftigen Leitung der Einrichtung bekundete. Die Ernsthaftigkeit dieser Tatsache zeigte sich schnell durch ihre regelmäßigen Besuche und auf die Neukonzeptionierung bezogene Workshops innerhalb der Einrichtung. Sie wird, gemeinsam mit der jetzigen kommissarischen Leiterin Claudia Meyer, ab Oktober 2008 die Leitung übernehmen und die Behandlung drogenabhängiger Patienten mit komorbiden Störungen (Affektive Störungen, Persönlichkeitsstörungen und Traumastörungen) spezifizieren. Als Ziel für die nächsten Jahre ist geplant, auch Frauen mit diesen Störungen zu behandeln. Mit Hinblick auf diese konzeptionelle Veränderung wird das gesamte Mitarbeiterteam ab April 2008 in der dialektisch-behaviouralen Therapie nach Marsha Linnehan (Schwerpunkt Sucht) durch ein etabliertes Institut (AWP Berlin) geschult. Das neue Konzept für unsere Einrichtung stützt sich also auf vier Säulen: 1. die Behandlung der Drogenabhängigkeit 2. die Behandlung komorbider Störungen (affektive und Persönlichkeits-Störungen) 3. Traumastörungen 4. Substitutionsgestützte Behandlung Auch wenn der Abschied schmerzt und die Umstrukturierungen verunsichern, freuen wir uns auf den Aufbruch zu neuen Ufern, der bereits begonnen hat und mit dem Dienstantritt von Frau Lottermoser im Oktober 2008 in die konkrete Phase übergeht. Wichtiger Bestandteil dieser Neuorientierung ist der neue Name der Einrichtung: Aus dem Therapiezentrum Schloss Düsterntal wird die Fachklinik am Hils für Abhängigkeitserkrankungen, komorbide und Traumastörungen. Wir wenden uns sukzessive drogenabhängigen Patienten mit Traumatisierung zu und gestalten parallel das Schloss räumlich um. Das Mitarbeiterteam hat durch neue KollegInnen eine Verjüngung erfahren, die Schulung des Teams in der dialektisch-behavioralen Therapie hat bereits begonnen. Medizinische Rehabilitation S T E P 2 0 0 7 33 Aufnahmen 2002 2003 2004 2005 2006 Verweildauer 2007 550 2002 *2003 **2004 2005 2006 2007 187,4 160 133 116 119,6 104 200 500 150 400 300 100 200 50 100 415 444 462 477 482 518 Statistik für den Bereich der medizinischen Rehabilitation – Eine Rückschau auf die letzen fünf Jahre Wir nehmen die Umstrukturierungen im Bereich der medizinischen Rehabilitation der STEP zum Anlass, auf die Leistungen dieses Bereiches in den letzten fünf Jahren zurück zu blicken und nehmen dafür eine Betrachtung von Kennzahlen vor, die das Qualitätsmanagement der STEP für diesen Zeitraum geliefert hat. Schauen wir auf die Entwicklung der Aufnahmezahlen, so ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Aufnahmen 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Düsterntal Steyerberg Völksen ShortStep Tagesklinik 125 45 78 85 82 133 53 102 90 66 150 56 91 94 71 125 74 83 100 95 135 77 88 86 96 134 65 65 99 113 Gesamtergebnis 415 444 462 477 482 518 Wir verzeichneten bei konstanter Platzzahl eine Steigerung der Aufnahmezahlen von 25 Prozent in fünf Jahren. Gegenüber dem Vergleichsjahr 1998 ergibt sich in den stationären Rehabilitationseinrichtungen – die Tagesklinik gab es zu dieser Zeit noch nicht – sogar eine Steigerung von 65 Prozent! Diese Zahlen zeugen von einer erheblichen Intensivierung unserer Arbeit in den letzten fünf bzw. zehn Jahren. Der wesentliche Faktor für die Steigerung der Aufnahmezahlen war eine stetige Verkürzung der Therapiezeiten. Dies wurde wesentlich durch konzeptionelle Veränderungen erreicht, für die die Formulierung eines einheitlichen Rahmenkonzeptes für die medizinische Rehabilitation der STEP den Ausschlag gab. In diesem Rahmenkonzept wurden u. a. eine individuelle und kooperative Therapieplanung, das Prinzip der minimalen Hilfe sowie modular aufgebaute Therapieangebote festgeschrieben. Dem entsprechend lagerten wir ab Herbst 2003 die bis dahin intern durchgeführte Adaption in eine eigene Einrichtung aus. Dies in Verbindung mit veränderten Zeitvorgaben der Leistungsträger sowie der Einführung der modularen Kombinationstherapie im Therapieverbund Hannover bedingten eine weitere Verkürzung der Therapiezeiten. Durch diese Entwicklung wurde der Patientenstrom durch die Einrichtungen wesentlich erhöht und die durchschnittliche Verweildauer reduziert. Betrachtet man die Verweildauer der regulären Absolventen in den Einrichtungen, so fällt diese mit einer Verkürzung um 44 Prozent sehr deutlich aus. Reguläre Verweildauer Düsterntal Steyerberg Völksen ShortStep Tagesklinik Gesamtergebnis 2002 *2003 **2004 2005 2006 2007 180 210 293 119 135 147 179 249 100 125 124 163 178 86 114 137 120 157 76 90 127 123 158 85 105 128 134 96 74 88 187,4 160 133 116 119,6 104 *Adaptionsbehandlung wird ab Oktober 2003 als eigenständige Leistung geführt **Therapieverkürzung ab Januar 2004 Ähnlich bei der Verweildauer aller Absolventen, hier verzeichnen wir eine Abnahme um durchschnittlich 34 Tage bzw. 29 Prozent in den letzten fünf Jahren. Wesentlich ist die Frage, wie sich diese Entwicklung auf die Haltekraft der Einrichtungen ausgewirkt hat. Hier können wir einen überraschend positiven Trend verzeichnen: So sank die Abbruchquote im Mittel unserer Einrichtungen im Betrachtungszeitraum von einem hohen Wert von 59 Prozent im Jahr 2002 auf 38 Prozent in 2007. Abbrechquote 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Düsterntal Steyerberg Völksen ShortStep Tagesklinik 65,23 66,67 72,00 41,67 54,32 56,72 54,72 74,04 26,09 28,38 67,76 51,79 64,21 33,33 37,14 42,15 45,21 55.56 25,24 33,33 50,70 51,28 46,67 23,86 30,21 53,85 43,94 33,93 29,41 27,10 Gesamtergebnis 59,99 47,99 50,85 40,30 40,54 37,65 Umgekehrt formuliert stieg die Haltequote von 41 Prozent im Jahr 2002 auf 62 Prozent im letzten Jahr. Medizinische Rehabilitation 34 S T E P 2 0 0 7 Abbrechquote 2002 2003 2004 2005 2006 Entlassungen 2007 60 2002 2003 2004 2005 2006 2007 165 215 218 285 290 321 350 300 50 40 200 30 20 10 100 59,99 % 47,99 % 50,85 % 40,30 % 40,54 % 37,65 % Weitere Indizien für diese positive Entwicklung sind in den folgenden Daten zu sehen: Bei gestiegenem Aufnahmevolumen blieb die Zahl der Frühabbrecher (< 30 Tage) nahezu konstant (84 in 2007 gegenüber 82 in 2002); die Zahl der Entlassungen gegen ärztlichen Rat (111 in 2007 und 147 in 2002) als auch die Zahl der disziplinarischen Entlassungen (85 statt 95) waren rückläufig. Diese Zahlen zeigen, wie gut die Rehabilitationseinrichtungen den Strukturwandel der letzten Jahre bewältigt haben. Diese erfreuliche Entwicklung wird insbesondere an der positiven Entwicklung der Anzahl erfolgreicher Therapieabsolventen deutlich. So konnten wir die Zahl regulärer Entlassungen in unseren Reguläre Entlassungen Düsterntal Steyerberg Völksen ShortStep Tagesklinik Gesamtergebnis 2002 2003 2004 2005 2006 2007 43 15 21 49 37 46 24 27 68 50 51 27 35 61 44 70 40 36 77 62 70 38 48 67 67 60 37 74 72 78 165 215 218 285 290 321 Rehabilitationseinrichtungen (o. Adaption) in den letzten fünf Jahren von 165 auf 321 nahezu verdoppeln. Damit weist die Zahl der regulären Entlassungen in 2007 eine Steigerungsrate von 94 Prozent gegenüber der des Vergleichsjahrs 2002 auf. Es ist legitim, die Frage aufzuwerfen, ob diese regulär entlassenen Patienten in ähnlicher Weise langfristig von der Therapie profitieren können, wie Patienten, die in früheren Jahren nach einer klassischen Langzeittherapie und möglicherweise anschließenden Nachsorgephase regulär abgeschlossen haben. Da wir hier über keine vergleichenden Studien verfügen, bleibt die Antwort spekulativ. Wir können jedoch mit diesen Zahlen belegen, dass es uns gelungen ist, unter den vorgegebenen Rahmenbedingungen der Rehabi- litation mit unseren Patienten in steigendem Maße zu erfolgreichen und damit ihre Selbstwirksamkeitserwartung fördernden Abschlüssen zu gelangen. Gleichzeitig ist es unsere Aufgabe, den Anforderungen der Leistungsträger an nachgewiesene Prozessqualität zeitnah genüge zu tun. Für das Jahr 2007 haben wir dafür erstmals die sogenannten Laufzeiten, das heißt die Zeiten bis zur Erstellung des Entlassungsberichtes, erfasst und mit folgendem Ergebnis ausgewertet: Berichtslaufzeit Mit einem Mittelwert von 12 Tagen können Einrichtung Tage wir zeigen, dass es uns gelungen ist, die Vorgabe Düsterntal 9,1 der Entlassberichtserstellung innerhalb von 14 Tagen Steyerberg 3,3 Völksen 20,2 nach Therapieende weitgehend zu erfüllen. ShortStep Tagesklinik In der Zusammenfassung zeugen diese Ergebnisse von der zunehmenden Effektivität und Effizienz der Mittelwert medizinischen Rehabilitation in den Einrichtungen der STEP. Doch sie zeigen auch, wie sehr sich die Arbeit im Bereich der medizinischen Rehabilitation in den letzten Jahren intensiviert hat. Hier ist bei vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Belastungsgrenze erreicht, die nicht weiter überschritten werden darf, zumal im Feld der Rehabilitation viele Aufgaben im Bereich der Qualitätssicherung hinzu gekommen sind, für die keine zusätzlichen Personalressourcen über den Pflegesatz zu Verfügung gestellt wurden. 16 11,3 12 Medizinische Rehabilitation S T E P 2 0 0 7 35 Schloß Gestorf Schloß Gestorf ist eine Einrichtung für chronisch abhängigkeitskranke Frauen und Männer (legale & illegale Drogen) mit 40 Plätzen. Hiervon sind 32 Plätze im Schloss und acht Plätze ausgelagert im Baumhof, vier in einem ehemaligen Bauernhof. Zusätzlich finden Menschen Aufnahme, bei denen eine Doppeldiagnose vorliegt (Psychose & Sucht). Die Aufnahme erfolgt nach §§ 53/54 SGB XII für Personen zwischen 35 und 55 Jahren. Alle BewohnerInnen leben im Durchschnitt seit 15 bis 30 Jahren mit ihrer Sucht. Unzählige Entgiftungen, zum Teil mehrere Langzeittherapien, Wohnungsverluste, Aufenthalte in diversen Einrichtungen sowie Haftstrafen haben ihr Leben und ihren Alltag geprägt. In ihrem Leben machten sie wiederholt die Erfahrung, dass es oft einfacher ist, sich immer wieder in einen Zustand der Hilflosigkeit (Rückfall) zu versetzen und die alten Muster zu leben, als sich auf etwas »Neues« einzulassen. Wir machen den BewohnerInnen Mut, Veränderungen zuzulassen, sich Zeit zu nehmen und Geduld zu haben, nicht aufzugeben, den Blick, das Gefühl für kleine Entwicklungsschritte zu trainieren. Den Prozess der Veränderung zu spüren und sich über neue Kompetenzen zu freuen. Wir bieten den BewohnerInnen die Möglichkeit, ihren Alltag eigenverantwortlich zu organisieren, im Arbeitsund Kreativbereich Projekte zu initiieren und umzusetzen und die Freizeit aktiv zu gestalten. Was ist passiert? Der Orkan Kyrill hat am 18. Januar 2007 auch in Schloß Gestorf seine Spuren hinterlassen. Etliche Bäume wurden entwurzelt oder so geschädigt, dass sie gefällt werden mussten. Die Fäll- und Aufräumarbeiten beschäftigten uns über mehrere Wochen. Am 14. November 2007 feierten wir unser 10-jähriges Jubiläum. Vorrangig waren Fachöffentlichkeit, Kooperationspartner und Behördenvertreter eingeladen, um auf die Entwicklung der Einrichtung in den letzten zehn Jahren zurück zu blicken. MitarbeiterInnen und Bewohner standen den Gästen für Gespräche und Führungen durch die Einrichtung zur Verfügung. Mit den Gestorfer Bürgern werden wir das Jubiläum im Frühsommer 2008 nachfeiern. Darüber hinaus wurde diese Gelegenheit genutzt, um die in den ehemaligen Gebäuden der Therapeutischen Gemeinschaft Völksen geplante Langzeiteinrichtung für substituierte Klienten vorzustellen. Die Planung und Realisierung dieser Erweiterung ist ein zentraler Schwerpunkt unserer Arbeit im laufenden Jahr. Sie wird das Betreuungsspektrum für chronisch Abhängigkeitskranke um eine wichtige und bisher kaum vorzufindende Komponente erweitern. Stationäre Hilfe Schloß Gestorf 36 S T E P 2 0 0 7 Schritte in die Zukunft Statistischer Überblick 2007 Kurzprofil der Einrichtung Grunddaten im Jahresvergleich Jahresauslastung Aufnahmen Auszüge _ davon regulär _ vorzeitig(Abbruch) _ disziplinarische Entlassungen _ Verlegungen _ verstorben 2006 91% 33 26 14 6 4 2 0 2007 87% 36 33 20 5 5 3 0 Angaben zum Klientel Durchschnittsalter § 35 / juristische Auflage 41,6 10 42,5 13 Angebote _ Einzel- und Gruppengespräche _ verantwortliche Mitgestaltung der Alltagsorganisation im Schloß Gestorf _ Training einer verlässlichen Tagesstruktur _ Planung und Durchführung von Freizeitmaßnahmen _ Aufbau von sozialen Kontakten nach Außen (zum Beispiel Selbsthilfegruppen) _ Wiederherstellung von Kontakten zur Familie Einzugsbereich Region und Stadt Hannover sowie anliegende Landkreise Aufgaben Hauptdiagnosen der Aufgenommenen Alkoholabhängigkeit Polytoxikomanie 15 18 17 19 315 299 Verweildauer Durchschnittliche Verweildauer der Entlassenen in Tagen Zielgruppe Berufliche Integration in feste Beschäftigung oder geförderte Maßnahme weitere Heimunterbringung ohne berufl. Integration / unbekannt 4 2 21 2 7 24 11 2 5 13 10 10 Ambulant betreutes Wohnen angeschlossen chronisch abhängigkeitskranke Menschen zwischen 35 bis 55 Jahre gem. SGB XII § 53 / 54 Basis der therapeutischen Ausrichtung Suchtmittelstabilität stabil / relativ stabil unbekannt rückfällig Durch eine enge Zusammenarbeit mit öffentlichen und gemeinnützigen Einrichtungen, Kliniken und Beratungsstellen ist Schloß Gestorf ein wichtiger Baustein bei der sozialen, beruflichen und wirtschaftlichen Integration für chronisch abhängigkeitskranke Menschen. Auf der Basis eines solidarischen und autonomen Menschenbildes wollen wir ein breites Spektrum unterschiedlicher Behinderungen erreichen und Raum und Zeit für die individuelle Entwicklung vorhalten. Wir sind bestrebt, ein Klima der Akzeptanz zu erzeugen, in dem das Eingeständnis und die Bearbeitung der tatsächlichen Fähigkeiten und Ressourcen als fördernd und sinnstiftend erlebt wird. Die Selbstverantwortung ist integraler Bestandteil des Emanzipationsprozesses. Finanzierung 2 1 durch das NLSJF bzw. die zuständigen Sozialämter. Stationäre Hilfe S T E P 2 0 0 7 37 Stadthaus — Adaption und Integration Das Stadthaus – Adaption und Integration bietet für alkohol- und drogenabhängige Männer und Frauen und ggf. deren Kinder das Angebot der stationären medizinischen Adaptions- und Integrationsbehandlung. Ziel der Adaptionsbehandlung ist es, die Abstinenzmotivation und die Therapieerfahrungen unserer Patienten zu stabilisieren und deren Transfer in die Lebensbereiche von Arbeit, Ausbildung, Schule, selbstständiges Wohnen, Sport und Freizeit zu gewährleisten. Die zu einer solchen gelungenen Integration notwendigen Schritte einer beruflichen und sozialen Wiedereingliederung und möglichst umfassender gesellschaftlichen Teilhabe werden von uns begleitet und durch sorgfältig mit den Patienten abgestimmte Interventionen flankiert. Im Jahr 2007 sind wir als im Herzen Hannovers gelegene Außenstelle der im Aufbau befindlichen Klinik am Kronsberg mit neuem Konzept und inhaltlicher Ausrichtung an den Start gegangen. Externe Adaption – Umsetzung eines Integrierten Behandlungskonzeptes Schwerpunkt unserer Arbeit in den ersten Monaten des Jahres war die Fertigstellung des in 2006 begonnenen Umbaus unseres Hauses. Dieser war von der Erweiterung des Indikationsspektrums in den Bereich der Alkoholabhängigkeit, einer Platzzahlerhöhung und einer deutlichen Verbesserung unseres Ausstattungsstandards begleitet. Seit dem 1. März 2007 bieten wir für die Behandlung alkohol- und drogenabhängiger Männern und Frauen sowie deren Kinder 19 Adaptionsplätze im Rahmen eines integrierten Behandlungskonzeptes an. Die Unterbringung im Stadthaus erfolgt nach dem Umbau ausschließlich in Einzelzimmern. Die Lage des Hauses im Herzen von Hannover bietet den Patienten zum einen alle notwendigen Versorgungsstrukturen, zum anderen den Rückzug in die »eigenen vier Wände«. Modernisierte Bäder und Sanitäranlagen, auf jeder Etage eine großzügige Wohnküche, ein gemütlicher Aufenthaltsraum mit Fernseher, DVDPlayer sowie ein grüner Garten im Innenhof vervollständigen das Gesamtbild. Natürlich stellte sich angesichts der von 12 auf 19 ausgeweiteten Zahl der Behandlungsplätze die Frage, wie dieses Angebot vor allem überregional angenommen werden würde. Hier wurden wir positiv überrascht: Vor allem ab der 2. Jahreshälfte 2007 wurden sehr viele Behandlungswünsche an uns herangetragen. Auch konnten wir schon bald eine substantielle Zahl von Aufnahmen mit der Diagnose Alkoholabhängigkeit verzeichnen. Unter den insgesamt 63 im Jahr 2007 aufgenommenen Patienten befanden sich schon zehn mit dieser Hauptdiagnose. Wir werten dies als gutes Zeichen, dass die Ausweitung unseres Indikationsspektrums und unser integrierter Behandlungsansatz im Bereich der legalen Süchte auf Akzeptanz stoßen. Im Vorfeld dieser Veränderungen wurde von Vorbehandlern vereinzelt Befürchtungen geäußert, der integrierte Behandlungsansatz könne zu größeren Problemen im Neben- oder Miteinander der verschiedenen Indikationsgruppen führen, etwa in dem Sinne, dass sich die alkoholabhängigen Patienten eher deplaziert vorkommen könnten. Die reguläre Abschlussquote von 70 Prozent bei den alkoholabhängigen Patienten kann diese Befürchtungen nicht ansatzweise bestätigen. Auch zeigen unsere Erfahrungen, dass – ähnlich wie wir das zuvor schon in der integrierten tagesklinischen Behandlung erfahren konnten – beide Indikationsgruppen im Verlauf der gemeinsamen Behandlung sehr viel von einander profitieren und lernen. Im Zuge der inhaltlichen Umsetzung des neuen Konzepts erarbeiteten wir einen neuen Wochenplan mit der Schwerpunktsetzung auf indikativen Gruppenangeboten für spezifische Inhalte der Adaption in den Bereichen Wohnen, Arbeit, Freizeit und Abstinenzsicherung. Nachsorge Stadthaus — Adaption und Integration 38 S T E P 2 0 0 7 Schritte in die Zukunft Schritte in die Zukunft Fotos: photocase.com © mail © veynern © jameek Statistischer Überblick 2007 Regelmäßig fanden folgende indikative Gruppenangebote statt: _ PC- Training zur Erstellung einer Bewerbungsmappe und Arbeit mit dem Internet _ Kochgruppe _ Rückfallprophylaxe Training (S.T.A.R.) _ Bilanzgruppe _ Sozialberatung Wohnraum _ Berufswegeplanung _ Bewerbungstraining _ Gruppentraining Sozialer Kompetenzen _ Freizeit- und Projektplanung Im Rahmen der Freizeitpädagogik veranstalteten wir darüber hinaus Kletterseminare und Tanzkurse für unsere Patienten. Ein wesentliches Ziel unserer Umstrukturierung war es, die Belegfähigkeit des Stadthauses durch die Deutsche Rentenversicherung Bund sicher zu stellen und die dafür erforderlichen Standards zu erfüllen. Gestaltete sich dies bis in den Herbst 2007 noch schwierig, so stellt diese Belegung mittlerweile für uns eine feste Größe dar. Allein im Januar 2008 hielten sich vier Patienten in unserer Einrichtung auf, die von diesem Träger eine Kostenzusage bekommen hatten. Grunddaten 2006 2007 89,67 % 93,3 % 63 83 37 8 11 16 67 69 39 8 7 5 54,21 % 68,1 % 2006 2007 34 15 2 3 19 38 12 3 7 7 2006 2007 Durchschnittsalter Verhältnis von Männern und Frauen 28,4 30,1 3,2 : 1 6,4 : 1 Jahresauslastung Aufnahmen (absolut) Therapiebeendigungen (absolut) _ davon regulär _ mit ärztl. Einverständnis _ Vorzeitig, gegen ärztlichen Rat _ disziplinarische Entlassungen Halteindex Leistungsträger DRV BS-H andere DRVen DRV Bund Sozialämter Krankenkassen Angaben zur Klientel Nachsorge S T E P 2 0 0 7 39 Schritte in die Zukunft Arbeitsprojekte »Sprungbrett« Die Arbeitsprojekte der STEP bieten Beschäftigungsmöglichkeiten für den Personenkreis der Absolventen von stationären, teilstationären und ambulanten Therapien. Aber auch Langzeitarbeitslose und Schwerbehinderte, ohne Hintergrund einer Suchtabhängigkeit, sind ebenso in den Projekten tätig. Der Weg in die Beschäftigung – nicht immer einfach Die bisherigen Maßnahmen, überwiegend Mehraufwandsbeschäftigungsverhältnisse (SGB II § 16), konnten ergänzt werden um insgesamt neun sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Positiv wirken sich die unterschiedlichen Arbeitsbiographien der Beschäftigten aus. Hinzu kommt die Altersspanne von Mitte 25 bis über 55 Jahren. Aufwendig war die Besetzung der Stellen. Einerseits konnten vermehrt Bewerber in der STEP eingestellt werden, andererseits wurden von der ARGE im laufenden Jahr über 120 Zuweisungen ausgestellt. Dass die meisten Bewerber zur Zeit mehrere Vermittlungshemmnisse aufweisen, zeigt die Statistik der Bewerbungen: Von 93 eingeladenen Bewerbern sind 43 nicht erschienen; 23 Bewerber lehnten das Beschäftigungsangebot ab; 16 bevorzugten Maßnahmen bei anderen Trägern; drei sind nach Abschluss des Vertrages nicht erschienen und acht waren für die Projekte nicht geeignet. In der Öffentlichkeit wird immer wieder das Verharren der Arbeitslosen in den Beschäftigungsverhältnissen angemahnt. Auf dem Hintergrund der vorhandenen Einschränkungen schulischer und beruflicher Art ist es ein Erfolg für die meisten, die Maßnahme zu beenden, noch mehr jedoch, wenn durch die Maßnahme insgesamt elf Teilnehmer in die Erwerbsarbeit wechseln konnten und einer in die Selbstständigkeit. Fahrradstation Unser Angebot: Parkhaus, Werkstatt und Fahrradverleih hat sich, so auch bestätigt durch die Kunden, in der Region und Stadt Hannover etabliert. Positiv ist die hohe Akzeptanz der Einrichtung in der Öffentlichkeit. Hier werden, unter den Stichworten Umwelt, sanfter Tourismus und kostengünstige Mobilität, durch die Fahrradstation in der Bevölkerung wachsende Zahlen von aufgeschlossenen und bewusst mit den Ressourcen umgehende Personen angesprochen. In diesem Arbeitsfeld konnten sich Langzeitarbeitslose durch die verschiedensten Förderungsmaßnahmen erproben, sich in hohem Maße verantwortlich fühlen und somit Anerkennung erfahren. Nach Beendigung einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme wurde eine Praktikantin in ein Lehrverhältnis übernommen. Sprungbrett und Kronsbergprojekte 2007 lag der Schwerpunkt der Projekte Umzug und Entrümpelung, Grünpflege und Rückbau bei der Umgestaltung, Bestandspflege sowie Ausstattung der Klinik am Kronberg. So hatten die Arbeitsprojekte großen Anteil an der Fertigstellung und dem Einzug in die Klinik. Bei der psychosozialen Begleitung der TeilnehmerInnen stand die Hilfe bei Bewerbungen Nachsorge Arbeitsprojekte »Sprungbrett« 40 S T E P 2 0 0 7 Statistischer Überblick 2007 TeilnehmerInnen Krons- Malerei Clean Umzug City berg Café Fahrrad- Büro station Männer Frauen 28 6 32 1 27 1 16 - 1 2 21 3 1 2 Gesamtergebnis 34 33 28 16 3 24 3 Dauer der Erwerbslosigkeit vor Vertragsbeginn Krons- Malerei Clean Umzug City berg Café Fahrrad- Büro station 0 - 5 Jahre 6 - 10 Jahre 28 6 33 – 28 – 14 2 3 – 24 – 3 – Gesamtergebnis 34 33 28 16 3 24 3 Zuweiser im Vordergrund. Hier wurde das Anfertigen von Bewebungsunterlagen am PC eingeübt und praktiziert. Über die Standards wie motivierte Gruppen- und Einzelgespräche konnte das Gruppenklima im Projekt deutlich erhöht werden. In der Einzelfallhilfe stand die Grundsicherung und Hilfe bei der Wohnungssuche im Mittelpunkt. Aktionen 2007: _ Mitausrichtung des »4. Antisuchtlaufs« _ Mitausrichtung »Gernot-Vormann-Cup 2007« Betreuungspool Im Ausbildungsbereich konnte eine Lehre abgeschlossen und eine weitere mit guten Aussichten fortgesetzt werden. Eine aus einer ATW-Maßnahme resultierende externe Lehre wird noch langzeitbegleitet mit dem Ziel, trotz Drogenrückfall und erneuter Inhaftierung diese Ausbildung zu einem erfolgreichen Ende führen zu können. Über das ganze Jahr wurden im Bereich der 18 bis 25-Jährigen drei Maßnahmen im Auftrag der Job-Center durchgeführt (Arbeit, Qualifizierung, Vermittlungs-AQV, FallmanagementMaßnahmen = FMM und Arbeitsgelegenheiten Entgeltvariante = AQV EV), des Weiteren drei Maßnahmen für über 58-Jährige ohne Vermittlungschancen auf dem Arbeitsmarkt. In den wöchentlichen Gruppenaktivitäten wurden kontinuierlich Themen behandelt wie z. B: Arbeits- und Ausbildungsmarktlage, Arbeitsund Ausbildungsmotivation, Umgang mit den Chancen der Maßnahmen, Einstellungen zu Suchtmitteln, Schulden, Wohnungsproblemen. Die Gruppen zielten sowohl auf psychosoziale Stabilisierung wie auch auf Qualifizierung/Vermittlung und wurden im Bedarfsfalle durch intensive Einzelhilfe ergänzt. Krons- Malerei Clean Umzug City berg Café Fahrrad- Büro station ARGE JobCenter STEP Schule Therapie Tagesklinik Drobs-Hannover STEP Adaption Andere 28 1 1 2 2 – – 30 – – – – – 3 28 – – – – – – 12 1 1 – 2 – – 2 – 1 – – – 20 – – 3 – – 1 3 – – – – – – Gesamtergebnis 34 33 28 16 3 24 3 Status nach Beendigung der § 16 AB / Maßnahme Krons- Malerei Clean Umzug City berg Café Fahrrad- Büro station Unbekannt Erwerbsarbeit Vorz. beendet Andere SGBII Stelle Andere Erneut arbeitslos Weiterhin in der Maßnahme Therapie / Rehamaßn. 4 3 10 – 1 – – 3 18 – 2 – 2 2 15 1 2 – 1 2 5 – 1 – – – – – 1 – 2 1 3 – 1 3 – – 1 – – – 13 3 10 – 6 – 5 2 2 – 12 2 2 – Gesamtergebnis 34 33 28 16 3 24 3 Art der Maßnahmen Krons- Malerei Clean Umzug City berg Café Fahrrad- Büro station ABM/SAM Lehrling SGB II §16 AQS AGH 40 + 1 – 34 – 3 – 3 30 – – – – 28 – – – – 16 – 2 – – 3 – – – 1 23 – 4 – – 3 – – Gesamtergebnis 38 33 28 18 3 28 3 Praktikanten und gemeinnützige Arbeit Krons- Malerei Clean Umzug City berg Café Fahrrad- Büro station Orientierungspraktikum 7 Gemeinnützige Arbeit 5 Schulpraktikum / BvB – 1 3 – – – – 1 2 – – – – – 1 2 – – – Gesamtergebnis 4 0 3 0 3 0 12 Nachsorge S T E P 2 0 0 7 41 Therapieschule Hannover An der STEP-Therapieschule können ehemals Drogenabhängige, Drogengefährdete und Substituierte den Hauptschulabschluss – die Kursdauer ist ein Jahr – und den Realschulabschluss – die Kursdauer ist zwei Jahre – nachträglich erwerben. Es gibt 50 Schulplätze. Kursbeginn ist jeweils der 1. August eines Jahres. Ein Quereinstieg ist nach Absprache jederzeit möglich. »Merk -Würdiges« aus dem Jahr 2007 Schulfest im Sommer 20 Schülerinnen und Schüler haben ihren Schulabschluss erreicht (acht Hauptschule, elf Realschule). Sie bekamen zum Abschied viel Applaus und nahmen wunderbare Schultüten voller Überraschungen mit, die einige Schülerinnen und Schüler unter der fachkundigen Leitung unserer neuen Bürofachkraft sehr professionell und kunstvoll hergestellt haben. Die drei Besten jedes Jahrganges wurden mit Preisen geehrt, danach gab es ein asiatisches Büffet und viele angeregte Gespräche – auch mit einigen stolzen Eltern. Kreativangebote und Bastelnachmittage Vor dem Schulfest und vor Weihnachten haben Schüler/innen jenseits von schulischen Bewertungen ihrer Kreativität freien Raum lassen können. Nach der Schule entstanden bei Kaffee und Keksen schöne Kunstwerke wie Plüschtiere, Schultüten und Weihnachtskarten, die sich hervorragend zum Verschenken eigneten. Beim STEP-Fußballturnier durfte die Schule den Gernot-Vormann-Wanderpokal wieder abgeben, sie ist nun für ein Jahr auf Platz zwei. Neue Unterrichtsmethoden Erste Konzepte für den Werkstattunterricht wurden für die verschiedenen Unterrichtsfächer entwickelt – mit folgendem Ziel: Schüler/innen können nach eigenem Tempo und Kenntnisstand in unterschiedlichen »Produktionsschritten« in einer vorbereiteten »Lernwerkstatt« Wissen erarbeiten, überprüfen und weitergeben. Sie lernen selbst organisiert und eigenverantwortlich zu arbeiten. Mittagsimbiss Wenn das Geld (und die Anzahl der helfenden Hände) der Schülerinnen und Schüler reicht, gibt es alle 14 Tage einen warmen Mittagsimbiss in der Schule, der uns köstliche (scharfe!) Suppen, Salate und viele gesellige Stunden beschert hat. Das Schulangebot hat vier Schwerpunkte _ Unterricht: Fach- und Förderunterricht, Hausaufgabenbetreuung, Vorbereitung von Prüfungen; _ psychosoziale Betreuung / Sozialarbeit: Gruppen-, Einzelberatung, Hilfe zur Alltagsbewältigung, Unterstützung, Krisenintervention, Entspannungstraining; _ Berufsorientierung: Berufspraktika, Betriebsbesichtigungen, Bewerbungstraining, Kooperation mit ARGE, Handels- und Handwerkskammern; _ Freizeitgestaltung: Sport, Ausflüge, Museums-, Theaterbesuche, Stadterkundung. Nachsorge Therapieschule Hannover 42 S T E P 2 0 0 7 Schritte in die Zukunft Schritte in die Zukunft Statistischer Überblick 2007 Kostenträger Anzahl der Kursteilnehmer/innen Anzahl in % Hauptschulkurs 17 Realschulkurs 83 Haupt- und Realschulkurs 5 16,2 % 79,0 % 4,8 % Gesamtergebnis 105 100,0 % Gastschüler/innen 3 Quereinstieg* 40 Zurückgezogene Anmeld. 6 38,1 % Zuweiser zu den Kursen Anzahl Stationäre Therapie _ STEP 44 _ Andere Beratungsstellen 4 _ Drobs Hannover 1 _ Andere 5 Betreutes Wohnen 7 andere Zuweiser 13 private Kontakte 31 in % 41,9 3,8 0,9 4,8 6,7 12,4 29,5 % % % % % % % Altersstruktur und Geschlecht bis 20 Jahre 21 – 25 Jahre 26 – 30 Jahre über 30 Jahre männlich weiblich Anzahl Anzahl 27 52 18 8 70 35 in % in 5,7 49,5 17,2 7,6 % % % % % 66,7 % 33,3 % Herkunft der KursteilnehmerInnen Deutschland Osteuropa andere Anzahl 90 12 3 Anzahl in % 21 20,0 % 84 80,0 % Anzahl in % 50 100,0 % 27 20 54,0 % 40,0 % 7 11 12 14,0 % 22,0 % 24,0 % Jugendhilfe (§§ 35 a, 41 SGB VIII Sozialhilfe (§§ 53 ff SGB VII) Beendigung der Kurse Maßnahme beendet * später als 2 Monate nach regulärem Kursbeginn »Bei mir war das so, dass ich mich am Anfang geweigert habe zur Schule zu gehen, weil ich mich zu alt gefühlt habe und Angst hatte, dass ich es nicht schaffen würde. Jetzt aber bin ich froh, dass ich den Schritt gewagt habe und seit fast zwei Jahren bei der STEP-Schule bin.« Swetlana, 27 Jahre in % 85,7 % 11,4 % 2,9 % davon regulär beendet _ durch Prüfung _ durch andere Anschlussmaßnahmen Kursabbruch Relegation Schulabschlüsse Anzahl Prüfungs-Teilnehmer/innen Hauptschulabschluss _ einfach _ qualifiziert Realschulabschluss _ einfach _ qualifiziert in %* 20 100,0 % 8 40,0 % 8 12 2 10 40,0 60,0 10,0 50,0 % % % % * Bezug: Kursgröße zum Zeitpunkt der Prüfung Anschlussmaßnahmen Ausbildung / Lehre weiterführende Schule Arbeit Praktikum andere keine Anzahl 6 6 2 3 3 30 in % 12,0 12,0 4,0 6,0 6,0 60,0 % % % % % % Therapieerfahrung / Betreuung keine Stationäre Therapie _ bei STEP _ andere Einrichtung Ambulante Beratung Anzahl in % 35 33,3 % 47 16 7 44,8 % 15,2 % 6,7 % Nachsorge S T E P 2 0 0 7 43 Schritte in die Zukunft StepKids Die pädagogisch-therapeutische Gemeinschaft StepKids ist eine Jugendhilfeeinrichtung mit zehn Plätzen zur Betreuung von Jugendlichen mit einer Drogenproblematik im Alter von 14 bis 17 Jahren. Wir arbeiten nach dem Konzept der therapeutischen Gemeinschaft mit einem ganzheitlichen Ansatz, sozialpädagogisch mit sucht- und sozialtherapeutischen Schwerpunkten und flankierenden erlebnis- und freizeitpädagogischen Maßnahmen. Ein zentrales Element der Betreuungsarbeit ist die Beziehung zwischen den MitarbeiterInnen und den Jugendlichen, die in vielen persönlichen Begegnungen in Gruppen- und Einzelkontakten aufgebaut wird. Die Jugend- lichen finden in den MitarbeiterInnen Auseinandersetzungspartner, die sie in ihrem bisherigen Leben derart nicht vorgefunden haben. Sie sollen sich mit drogenfreien Lebensformen auseinandersetzen, um Handlungs- und Lebensperspektiven zu entwickeln, die sie vom Drogenkonsum unabhängig machen. Der drogenfreie Lebensraum in der therapeutischen Gemeinschaft ist eine notwendige Voraussetzung, ein selbstbestimmtes abstinentes Leben führen zu können. Persönliches Wachstum und Entwicklung werden durch Drogenmissbrauch erheblich behindert. In einer geschützten Umgebung wollen wir Rahmenbedingungen schaffen, in denen diese Defizite kompensiert und Entwicklungen nachgeholt werden können. Mitunter stellt dies jedoch das Team der MitarbeiterInnen und die Gruppe der Jugendlichen vor Zerreißproben, in denen abgewägt werden muss zwischen der Belastbarkeit der Gesamtgruppe und dem Einräumen einer weiteren Entwicklungschance für den einzelnen Jugendlichen. Das Jahr 2007 Weiterentwicklung Dieses Jahr war für die Kolleginnen und Kollegen ein sehr anstrengendes und belastendes Jahr. Neben dem Wechsel einer Kollegin in den Bereich »Ambulante Jugendhilfe« zeichnete sich eine langwierige Erkrankung eines weiteren Kollegen ab. Besonders tragisch war der plötzliche Tod unserer geschätzten Jahrespraktikantin, der uns unvorbereitet traf und tief erschütterte. Die verbleibenden Kolleginnen und Kollegen waren neben ihrer persönlichen Verarbeitung Foto: photocase.com © fishede | oben © daumenkino Highlights Wohl letztmalig sind wir auch in diesem Jahr im Sommercamp in Grömitz gewesen. Die Erfahrungen zeigen, dass es gut und wichtig ist, auch als Anreiz für die teilnehmenden Kollegen, Neues auszuprobieren. So bekam die diesjährige Reise das Flair des Abschieds. Im nächsten Jahr wollen wir mit einer Fahrt nach Österreich mit vielen unterschiedlichen freizeitpädagogischen Angeboten (Klettern, Rafting, Mountainbiking, Wandern) eine neue Form des Sommercamps ausprobieren. Jugendhilfe StepKids 44 S T E P 2 0 0 7 Mastente im Sommercamp Statistischer Überblick 2007 dieser Situation mit den Belastungen und Anforderungen der alltäglichen Arbeit, insbesondere auch der Aufarbeitung der krankheits- und todesbedingten Ausfälle der beiden KollegInnen mit den Jugendlichen, befasst. Daneben galt es, Vertretungen zu organisieren und einzuarbeiten – eine insgesamt dauerhaft belastende Situation für die verbliebenen KollegInnen, die zum Jahresende hin zu vermehrten krankheitsbedingten Ausfällen führte. Durch die Wechselwirkung der Belastungserfahrungen sowohl innerhalb des Teams als auch in der Gruppe der Jugendlichen mag denn auch begründet sein, dass wir erhebliche Abbrüche zu verzeichnen hatten. Dies führte dazu, dass wir mit lediglich vier Jugendlichen im stationären und vier Jugendlichen im ambulanten Bereich ins neue Jahr starten. Kooperation Die Kooperation zwischen StepKids, der Beratungsstelle PRISMA und insbesondere mit der Drogentherapiestation TEEN SPIRIT ISLAND (TSI) mit regelmäßigem Erfahrungsaustausch bildet inzwischen eine feste Größe der institutionellen Zusammenarbeit. Intensiviert wurde dies durch Fallsupervisionen, zu denen Dr. Möller als leitender Oberarzt von TSI zu uns in die Einrichtung kommt. Wir haben zum Ende des Jahres die regelmäßige Begleitung einer Gruppenaktivität bei TSI durch einen unserer Mitarbeiter etabliert. Dies soll die Hemmschwelle für die Jugendlichen, die von TSI zu uns wechseln wollen, verringern. Mit der Kollegin des Bereiches »Ambulante Jugendhilfe mit dem Schwerpunkt Sucht« bestehen regelmäßige informelle Kontakte. Perspektivisch erhoffen wir uns durch die ambulanten Tätigkeiten der Beratungsstellen DROBS und PRISMA eine verbesserte Belegung durch Jugendliche aus dem Raum Hannover. Auch in diesem Jahr können wir mit der Aufnahme von Jugendlichen aus der Stadt (eine Aufnahme in 2007) und der Region (zwei Aufnahmen in 2007) nicht zufrieden sein. Die Aufnahme von Jugendlichen aus der Therapiestation TSI verlief in diesem Jahr ebenfalls unbefriedigend, lässt sich aber auf einen Abbruch von mehreren Jugendlichen dort im Herbst zurückführen. Eine Belegungsabbruch dort wirkt sich leider auch negativ auf unsere Belegung aus. Neuaufnahmen über TSI gesamt männlich weiblich 3 2 11 2 Gesamtergebnis 5 13 männlich weiblich gesamt 7 0 1 6 3 1 0 0 10 1 1 5 14 4 18 männlich weiblich gesamt schulische Maßnahme Ausbildung Praktikum (noch) keine 7 0 0 0 3 1 0 0 10 1 0 0 Gesamtergebnis 7 4 11 männlich weiblich gesamt 2 2 4 2 5 1 1 1 0 0 0 3 5 1 1 11 3 14 männlich weiblich gesamt 6 5 3 5 9 10 Integration stationäre schulische Maßnahme Ausbildung Praktikum (noch) keine Gesamtergebnis Integration ambulant Stationäre Entlassungen reguläre Entlassungen Verlegung (Teen Spirit Island oder Jugendhilfeeinrichtung) Abbrüche vorzeitige Entlassungen Relegationen Gesamtergebnis Ambulante Weiterbetreuungen neu beendet Durchschnittliche Aufenthaltsdauer stationär _ plus Weiterbetreuung Weiterbetreuung 143,17 Tage 180,64 Tage 253,36 Tage Auslastungsquote stationär 70,60 % Haltequote stationär 74,43 % Quote vorzeitiger Entlassungen 25,57 % Jugendhilfe S T E P 2 0 0 7 45 Schritte in die Zukunft Heroinprojekt Zielgruppe des Modellprojektes zur originalstoffgestützten Behandlung sind schwer opiatabhängige Menschen mit dringender Behandlungsbedürftigkeit. Im Rahmen der Studie wird untersucht, in wie weit die Behandlungs- und Betreuungsergebnisse der heroingestützten Behandlung denen in der Methadonbehandlung überlegen sind. Entwicklungsverlauf Die in 2006 veröffentlichten Studienergebnisse des bundesdeutschen Modellprojektes zur heroingestützten Behandlung Opiatabhängiger haben die Überlegenheit der originalstoffgestützten Behandlung vs. Methadonbehandlung in den Bereichen Verbesserung des Gesundheitszustandes, Reduzierung des illegalen Heroinkonsums, Verringerung des Beigebrauchs, Herauslösen aus den Drogenszenen und deutliche Verringerung der Beschaffungskriminalität (um ungefähr 95 Prozent) wissenschaftlich belegt. Leider jedoch ist es auch im Jahr 2007 nicht gelungen, diese Behandlung in den Regelkatalog der Krankenkassen zu implementieren. Erneut drohte dem Hannoverschen Modellprojekt zur Jahresmitte 2007 das Aus, glücklicherweise konnte jedoch die Finanzierung bis zum 30. Juni 2008 gesichert werden. Inzwischen gibt es eine Finanzierungszusage des Nds. Sozialministeriums der Landeshauptstadt Hannover und der Region Hannover mit dem Ziel, die Behandlung für sechs Jahre fortsetzen zu können. Entwicklung der StudienteilnehmerInnen: Von im Gesamtzeitraum insgesamt 73 in die Studie eingeschlossenen Probanden (nicht mit Methadon behandelbare und so genannte nicht erreichbare Patienten), befanden sich Ende 2007 noch 33 Teilnehmer in der Behandlung und Betreuung. Das bedeutet, dass einige Probanden erfolgreich entgiftet haben, aber zur Nachbetreuung und Stabilisierung weiterhin in Behandlung sind. _ Drei Teilnehmer haben sich zum Teil nachhaltig einer Entgiftungsbehandlung unterzogen. – Sechs Teilnehmer befinden sich in Arbeits und Beschäftigungsverhältnissen. – Vier leben derzeit abstinent. – Ein Teilnehmer musste 2007 aufgrund einer Haftstrafe (Delikte aus Zeiten vor Studieneintritt) ausgeschlossen werden. Fast alle noch in der Behandlung befindlichen Teilnehmer nehmen unabhängig von der ihnen maximal täglich zustehenden Höchstmenge Diamorphin, lediglich die Hälfte an Prüfsubstanz für sich in Anspruch. Eine Tendenz zur weiteren Dosisreduzierung ist bei einigen Teilnehmern zu erkennen. Wie in anderen an dem Modellprojekt teilnehmenden Städten ist auch in Hannover für das nähere Umfeld der Studienambulanz zu konstatieren, dass es über die gesamte Projektlaufzeit zu keinerlei Störungen durch die Probanden gekommen ist. Projekt Heroinprojekt 46 S T E P 2 0 0 7 Impressum Herausgeberin STEP – Paritätische Gesellschaft für Sozialtherapie und Pädagogik mbH Redaktion Heiner Peterburs, Serdar Saris und Joos Welteke Gestaltung Elisabeth-D. Müller, agd Fotos PhotoCase.com, PixelQuelle.de und andere Druck Wanderer Werbedruck GmbH Geschäftsführer Dipl.-Päd. Heiner Peterburs peterburs@ step-hannover.de Prokurist Dipl.-Sozialwirt Manfred Geßler gessler@ step-hannover.de Vorsitzender des Verwaltungsrats Dipl.-Päd. Günter Famulla Amtsgericht Hannover HRB 9308 Niederschwellige Hilfe Mitglied im Paritätischen Niedersachsen e.V., Fachverband Drogen und Rauschmittel e.V., Arbeitsgemeinschaft Therapiekette Niedersachsen Café Connection Tivolistr. 7 30161 Hannover Fon 0511. 3 36 04 12 Fax 0511. 3 48 12 14 [email protected] Spendenkonto STEP gGmbH Hannover Bank für Sozialwirtschaft GmbH Hannover BLZ 251 205 10 – Konto-Nr. 74110 /00 FixPunkt Hamburger Allee 75 30161 Hannover Fon 0511. 3 88 64 65 Fax 0511. 3 88 64 66 [email protected] Übergangseinrichtung Bachstraße Bachstr. 12 30167 Hannover Fon 0511. 91 10 60 Fax 0511. 91 10 631 [email protected] Info-Café »Inkognito« Hameln Fischpfortenstr. 28 31785 Hameln Fon 05151. 2 41 30 Fax 05151. 2 41 30 Ambulante Hilfe DROBS Jugend- und Drogenberatungszentrum Odeonstr. 14 30159 Hannover Fon 0511. 70 14 60 Fax 0511. 70 14 639 [email protected] FAM-Fachambulanz für Alkohol- u. Medikamentenabhängige Lemförder Str. 2 30169 Hannover Fon 0511. 9 89 31 25 Fax 0511. 9 89 31 41 [email protected] Suchtberatung Barsinghausen und Umgebung Deisterplatz 2 30890 Barsinghausen Fon 05105. 51 58 55 Fax 05105. 51 58 36 [email protected] DROBS Jugend- und Drogenberatung Hameln Fischpfortenstr. 28 31785 Hameln Fon 05151. 94 00 00 Fax 05151. 92 54 00 [email protected] Suchtberatung Alfeld Heinzestr. 38 31061 Alfeld Fon 05181. 2 48 39 Fax 05181. 82 89 65 [email protected] Suchtberatung Holzminden Obere Straße 43 37603 Holzminden Fon 05531. 50 49 Fax 05531. 91 63 93 [email protected] Medizinische Rehabilitation Klinik am Kronsberg Tagesklinik Debberoder Straße 61 30539 Hannover Fon 0511. 3 00 38 - 0 Fax 0511. 3 00 38 -111 [email protected] Klinik am Kronsberg Fachklinik für Abhängigskeitserkrankungen Debberoder Straße 61 30539 Hannover Fon 0511. 3 00 38 - 0 Fax 0511. 3 00 38 -111 [email protected] Therapiezentrum Schloß Düsterntal Im Düsterntal 7 31073 Delligsen Fon 05187. 9 40 90 Fax 05187. 9 40 966 [email protected] Stationäre Hilfe Schloß Gestorf Neustadtstr. 14 31832 Springe - OT Gestorf Fon 05045. 9 80 97 oder -98 Fax 05045. 9 80 99 [email protected] Nachsorge Stadthaus — Adaption und Integration Walter-Gieseking-Str. 5 30159 Hannover Fon 0511. 45 00 07 60 Fax 0511. 45 00 07 66 [email protected] Arbeitsprojekt »Sprungbrett« Odeonstr. 14 30159 Hannover Fon 0511. 70 14 60 Fax 0511. 70 14 639 [email protected] Fahrradstation Fernroderstr. 2 30161 Hannover Fon 0 511. 3 53 96 40 Fax 0 511. 3 53 96 410 [email protected] Therapie-Schule Odeonstr. 4 30159 Hannover Fon 0511. 2 20 81 63 Fax 0511. 2 20 81 65 [email protected] Jugendhilfe StepKids Schulenburger Landstr. 270 30419 Hannover Fon 0511. 74 01 98 60 Fax 0511. 74 01 98 670 [email protected] Projekte Drogenambulanz Herschelstr. 6 30159 Hannover Fon 0511. 12 35 69 90 Fax 0511. 12 35 69 988 [email protected] www.heroinprojekt-hannover.de STEP – Paritätische Gesellschaft für Sozialtherapie und Pädagogik mbH Postfach 57 65 30057 Hannover Lemförder Straße 2-4 30169 Hannover Fon 0511. 9 89 31 0 Fax 0511. 9 89 31 42 info@ step-hannover.de www.step-hannover.de 07 07 2 0 07 Jahresbericht Schritte in die Zukunft