DESINFACTS Ausgabe 2/2014

Transcription

DESINFACTS Ausgabe 2/2014
Ausgabe 2/2014
DESINFACTS
BODE SCIENCE CENTER
NEU: Informations-Portal
und E-Learning-Tool zur
Hygiene im Rettungsdienst
Wir forschen für den Infektionsschutz.
www.bode-science-center.de
FAQ
Umgang mit Desinfektionsmitteln in der Schwangerschaft:
riskant oder unbedenklich?
Die Verwendung von Desinfektionsmitteln durch schwangere und stillende Mitarbeiterinnen wird oft kritisch hinterfragt. Doch ob
alkoholische Hände-Desinfektionsmittel, Haut-Antiseptika, Flächen- und Instrumentendesinfektionsmittel – entscheidend ist bei
deren Einsatz immer der bestimmungsgemäße Gebrauch.
Der Gesetzgeber stellt schwangere und stillende Arbeitnehmerinnen unter einen besonderen Schutz. So
hat der Arbeitgeber, unabhängig vom Umfang der
Beschäftigung, die Vorschriften des Mutterschutzgesetzes (MuSchG) sowie die Verordnung zum Schutze
der Mütter am Arbeitsplatz (MuSchArbV) zu beachten. Die Verordnung sieht vor, dass die Gefahren für
Sicherheit und Gesundheit sowie alle Auswirkungen
auf Schwangerschaft und Stillzeit von Mitarbeiterinnen abzuschätzen und entsprechende Schutzmaßnahmen zu bestimmen sind [1].
Keine Risiken durch Händedesinfektion
Der hohe Alkoholgehalt in Hände-Desinfektionsmitteln und Haut-Antiseptika führt mitunter zur Verunsicherung bei schwangeren und stillenden Anwenderinnen. Doch bei bestimmungsgemäßem
Einsatz der Hände-Desinfektionsmittel und HautAntiseptika von HARTMANN sind keinerlei Risiken während der Schwangerschaft und der
Stillzeit bekannt.
Fakt ist: Die resultierende Blutalkoholkonzentration kann bei richtiger Anwendung als toxikologisch unbedenklich eingestuft werden.
Ungeachtet dessen, sollte die Nutzung von
Hände- und Haut-Desinfektionsmitteln im
privaten Haushalt zielgerichtet erfolgen,
da es sich hierbei um Arzneimittel handelt. Wird ein Haut-Antiseptikum,
beispielsweise an der Brust vor
dem Stillen angewendet, ist dies
vorher mit dem behandelnden
Arzt abzustimmen.
Arbeitsplatzgrenzwert einhalten
Ebenso wie bei den Hände-Desinfektionsmitteln
spielt auch beim Einsatz von Flächen- und Instrumenten-Desinfektionsmitteln der bestimmungsgemäße Gebrauch eine zentrale Rolle. So besteht keine
Gefährdung für Schwangere und Stillende, wenn sie
die im Sicherheitsdatenblatt (SIDA) [2] beschriebene
Schutzausrüstung verwenden und die Anweisung in
der Produktinformation berücksichtigen. Das SIDA
enthält zu möglichen Gefahren unter Abschnitt 2
auch die sogenannten Risiko- und Sicherheitssätze
(R- und S-Sätze bzw. H- und P-Sätze), die sich auf den
Umgang mit dem Konzentrat beziehen. Im Allgemeinen sind aus Konzentraten erstellte Gebrauchslösungen nicht mehr als Gefahrstoff eingestuft.
Darüber hinaus hat der Arbeitgeber gemäß § 5 der
Verordnung zum Schutze der Mütter am Arbeitsplatz
dafür zu sorgen, dass der Arbeitsplatzgrenzwert
(AGW) beim Umgang mit sehr giftigen, giftigen, gesundheitsschädlichen oder sonstigen, den Menschen
chronisch schädigenden, Gefahrstoffen nicht überschritten wird. Bei Überschreitung der AGW besteht
für Schwangere ein Beschäftigungsverbot. Daher
sollte der Arbeitsplatz immer ausreichend belüftet
werden, beispielsweise durch regelmäßige Stoßlüftung. In Räumen ohne Fenster bzw. bei geschlossenen Türen, ist generell sicherzustellen, dass die
Luftgrenzwerte nicht überschritten werden.
Grundsätzlich gilt: Ist der bestimmungsgemäße Gebrauch von Desinfektionsmitteln sichergestellt, sind
keine gesundheitlichen Risiken für schwangere und
stillende Mitarbeiterinnen zu befürchten.
Quellen:
1. Verordnung zum Schutze der Mütter am Arbeitsplatz (MuSchArbV), Ausfertigungsdatum: 15.04.1997, online unter www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht
/muscharbv/gesamt.pdf (abgerufen am 10.07.2014).
2.http://www.produktkatalog.bode-chemie.de/produkte/von_a-z/sicherheitsdatenblaetter.php
Wir forschen für den Infektionsschutz
2
EDITORIAL
Editorial
Inhalt
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
lernen Sie gern? Wenn ja,
dann liegen Sie voll im Trend:
Fast jeder zweite Berufstätige
in Deutschland hat 2012 an
einer Weiterbildung teilgenommen. Und alles spricht
dafür, dass dieser Kurs beibehalten wird.
Eine Entwicklung, die HARTMANN und das BODE
SCIENCE CENTER nicht nur begrüßen, sondern auch
aktiv unterstützen. Seit der Online-Schaltung unseres
"5 Momente-E-Learning-Tools" haben bereits mehr als
200.000 Nutzer diese zertifizierte Fortbildung für pflegerische und ärztliche Tätigkeiten absolviert.
Ein toller Erfolg und für uns ein Ansporn, eine weitere
engagierte Berufsgruppe in den Fokus zu stellen: am
1.7. ging mit www.rettungsdienst.bode-sciencecenter.de unser neues Hygiene-Portal für den
Rettungsdienst online. Zu den Highlights dieses Informationsportals gehört das spezielle E-Learning-Tool mit
einem Lernmodul zur Aufbereitung des Transportfahrzeugs.
Flächen risikoadaptiert aufzubereiten, wird immer wichtiger. Deshalb stellen wir Ihnen interessante Studien
vor, die beispielsweise zeigen, dass vorgetränkte Einmaltücher die Compliance der Mitarbeiter bei der Flächendesinfektion deutlich steigern, Arbeitsaufwand
und Kosten dagegen senken.
Fortbilden können Sie sich beim BODE SCIENCE CENTER übrigens rund um die Uhr: Unsere Website bietet
stets aktuelle wissenschaftliche und praxisorientierte
Informationen. Individuelle Anfragen beantwortet 41
Stunden in der Woche unser Contact Point – unser
Service speziell für Sie.
Ihre
FAQ
Umgang mit Desinfektionsmitteln
in der Schwangerschaft
2
EDITORIAL
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AKTUELL
Aktualisierte KRINKO-Empfehlung zu MRSA
4
SPECIAL
Neues Informations-Portal
zur Hygiene im Rettungsdienst
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E-Learning-Tool für Rettungskräfte
8
AKTUELL
CLP-Verordnung: Was ändert sich?
10
INTERVIEW
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CLP-Verordnung stärkt den Verbraucherschutz
HINTERGRUND
Risiko MRGN: patientennahe Flächen
im Fokus
STUDIE
Einreibemethode auf dem Prüfstand
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BEST PRACTICE
Instrumenten-Aufbereitung im Klinikum
Frankfurt Höchst
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STUDIE
Nutzen von Einmaltüchern: Compliance,
Arbeitsaufwand und Kosten
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PRAXISTIPP
Konzentrat-Rechner für das Ansetzen von
Gebrauchslösungen
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Claudia James
Director BODE SCIENCE CENTER
Impressum
Konzept/Redaktion: SCI COM GmbH, scientific
communication
Schmilinskystraße 32, 20099 Hamburg,
Tel.: 040 / 25 32 86-05, Fax: -08,
E-mail: [email protected]
Sabine Niknam (verantw.), Frank Kaiser,
Anja Stupp
ISSN 1618-8292
Gestaltung: Beling Grafikdesign, Hamburg
Druck: Kabel Druck, Hamburg
DESINFACTS erscheint im Auftrag der
BODE Chemie GmbH, Hamburg
Bildnachweise:
Titel: Beling Grafikdesign, S.2: iStockphoto, S.4: BODE
Chemie, S.6: BODE Chemie, S.8: iStockphoto, S.11: Beling Grafikdesign, S.12: Privatbestand, S.13/15: BODE
Chemie, S. 16: SCICOM GmbH; S. 17: Klinikum Frankfurt Höchst GmbH, SCICOM GmbH, S.18: Beling Grafikdesign, S. 20: Marco Grundt
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AKTUELL
Aktualisierte KRINKO-Empfehlung zu MRSA
Die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) hat ihre Empfehlungen zur Prävention und Kontrolle von Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus-Stämmen (MRSA) aus den Jahren 1999
und 2008 aktualisiert. Berücksichtigt wurden neben Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen nun auch nichtstationäre Einrichtungen wie Arztpraxen und Dialyse-Zentren. Um den unterschiedlichen Voraussetzungen Rechnung zu tragen, empfiehlt die KRINKO eine einrichtungsindividuelle ärztliche Risikoanalyse.
Auch wenn Daten des European Centre for Disease
Prevention and Control (ECDC) für Krankenhäuser
einen rückläufigen Trend zeigen (siehe Tabelle): methicillinresistente Staphylococcus aureus-Stämme
spielen in Deutschland sowie weltweit als Erreger nosokomialer Infektionen nach wie vor eine große
Rolle. Und: außerhalb von Krankenhäusern, in Altenund Pflegeeinrichtungen sowie in nicht-stationären
Bereichen wird die Erkennung, Vermeidung und Bekämpfung von MRSA zunehmend zu einer wichtigen
Aufgabe bei der Infektionsprävention.
Die Bemühungen, die Infektionsrisiken durch MRSA
weiter zu senken, werden jetzt durch eine neue
KRINKO-Empfehlung weiter gestützt [1]. Die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert Koch-Institut hat ihre
Empfehlungen aus den Jahren 1999 und 2008 u. a.
um jüngste Daten und in folgenden Teilbereichen aktualisiert und erweitert:
TEIL I:
TEIL II:
TEIL III:
Mikrobiologie und Epidemiologie
Maßnahmen zur Erkennung,
Vermeidung und Bekämpfung
Empfehlungen für die ärztliche Risikoanalyse und allgemeine und spezielle
Empfehlungen zur Erkennung,
Vermeidung und Bekämpfung von MRSA.
Einrichtungsspezifische Risiken erkennen
und bewerten
Der letzte Teil der Empfehlung dürfte für alle Hygienebeauftragten von besonderem Interesse sein, werden an dieser Stelle doch die unterschiedlichen
Ausgangsbedingungen in den verschiedenen stationären und nicht-stationären Einrichtungen auch auf
der Maßnahmenebene berücksichtigt.
Im Mittelpunkt steht dabei die einrichtungsspezifische
ärztliche Risikoanalyse. Je nach Einrichtung, Abteilung
oder Organisationseinheit erfolgt dabei von ärztlicher
Seite eine Analyse der spezifischen Risiken. Ausgehend
von dieser Risikobewertung muss jede Einrichtung:
einrichtungsintern auf Basis der Empfehlungen
MRSA-bezogene Präventionsmaßnahmen festlegen,
Maßnahmenbündel festlegen, die mindestens Regelungen zur Identifizierung von MRSA-Trägern
und die über die Basishygiene hinausgehenden
Barrieremaßnahmen umfassen,
das Ergebnis der einrichtungsspezifischen Risikoanalyse dokumentieren.
Darüber hinaus sind für alle Einrichtungen die Basishygienemaßnahmen strikt einzuhalten und die Anforderungen der Technischen Regel für Biologische
Arbeitsstoffe 250 (TRBA 250) zum Personalschutz zu
beachten.
Wir forschen für den Infektionsschutz
4
on
Ärztliche
Risikoanalyse
zur Umsetzung der genannten allgemeinen
und speziellen Maßnahmen wie
risikobasiertes
Screening
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AKTUELL
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Schulung und
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einrichtungsübergreifende
Koordination
(regionale
Netzwerke)
indikationsgeprüfte
Dekolonisierung
über die Basishygiene
hinausgehenden Barrieremaßnahmen
rationaler Umgang
mit Antibiotika
Fragenkatalog erleichtert Risikobewertung
Für die ärztliche Bewertung des Risikos einer Verbreitung von MRSA bietet die KRINKO-Empfehlung
einen Fragenkatalog, der dabei hilft, die Merkmale
der jeweiligen Einrichtung bzw. des jeweiligen Bereichs besser zu erfassen:
Wie hoch ist der Kolonisationsdruck? ( z. B. die Prävalenz von MRSA-positiven Patienten/Bewohnern)
Werden Patienten mit Risikofaktoren für eine
MRSA-Besiedlung/Infektion versorgt?
Werden Patienten versorgt, die potenziell MRSA
vermehrt in die Umgebung abgeben?
Liegen bei den betreuten Personen disponierende
Faktoren für eine MRSA-Kolonisation vor?
Welche Prozesse laufen ab bzw. wie hoch ist die
Dichte (Anzahl/Patient/Tag) von Tätigkeiten, die
die Übertragung von MRSA begünstigen?
Die Basis für die Ausarbeitung der Risikoanalyse stellen die umfassenden medizinischen, hygienischen
und mikrobiologischen Informationen der KRINKOEmpfehlung dar.
Fazit: Die aktualisierte KRINKO-Empfehlung zur Prävention und Kontrolle von MRSA trägt sowohl den
neueren Daten Rechnung als auch dem Wunsch und
den Erfordernissen der unterschiedlichen Einrichtungen, ein risikoadaptiertes Präventionsmanagement
umsetzen zu können.
Quelle:
1 Empfehlungen zur Prävention und Kontrolle von Methicilin-resistenten Staphylococcus aureus-Stämmen (MRSA) in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen
Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention
(KRINKO) beim Robert Koch-Institut. Bundesgesundheitsbl 2014 · 57:696–732.
Entwicklung Methicillin-resistenter S. aureus-Isolate in Deutschland
25%
21,4%
20%
18,4% 18,4%
20,8%
20,0%
19,6%
19,4%
18,4%
16,3%
16,2%
15%
15,4%
10%
5%
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Die Daten wurden am 24.07.2014 um 16.00 Uhr aus dem Europäischen Surveillance System TESSy generiert.
http://www.ecdc.europa.eu/en/healthtopics/antimicrobial_resistance/database/Pages/table_reports.aspx
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SPECIAL
Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz:
neues Informations-Portal zur Hygiene im Rettungsdienst
Der Kontakt mit krankmachenden Erregern gehört für Rettungskräfte zum Alltag. Ausbrüche von Noroviren,
immer mehr Patienten mit multiresistenten Erregern: Ein gutes Hygienemanagement wird im Rettungswesen immer wichtiger. Das neue Informationsportal www.rettungsdienst.bode-science-center.de bietet
praxisnahe Empfehlungen zur Desinfektion im Rettungsdienst und umfassende Serviceleistungen.
Hygienemaßnahmen sind nicht nur während des
Transportes wichtig, sondern auch nach dem Einsatz,
denn oftmals fahren krankmachende Keime als blinde
Passagiere mit.
Hygiene unter Extrembedingungen
Der mobile Einsatz bringt besondere Herausforderungen für die Hygiene mit sich. Oftmals finden Rettungskräfte Patienten mit unklarem Infektionsstatus
vor und der begrenzte Platz im Transportfahrzeug erschwert zusätzlich die Arbeitsbedingungen. Durch den
engen Patientenkontakt steigt zusätzlich die Gefahr
von Keim-Übertragung und Ansteckung [1]. Einer Studie zufolge werden beim Krankentransport etwa doppelt so viele Patienten mit multiresistenten Erregern
transportiert wie stationär in Klinken und Altenheimen liegen [2]. Grund zur Sorge bieten die Ergebnisse
einer mikrobiologischen Untersuchung einsatzbereiter Rettungswagen (RTW): Bei 7 % der 150 Fahrzeuge
konnten Methicillin-resistente Staphylococcus aureus
nachgewiesen werden [3].
Diese Befunde belegen die hohe Bedeutung der
Hände- und Flächendesinfektion, um der Ausbreitung
von Infektionen vorzubeugen. Doch welche Maßnahmen sind wann erforderlich und wo liegen die Fallstricke? Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich
qualifizierte, praxisorientierte Informations- und Fortbildungsangebote. So erklären sich die große Resonanz auf die Hygiene-Seminare von HARTMANN für
den Rettungsdienst und auch die immer häufigeren
Rettungsdienst-bezogenen Fragen an den Contact
Point des BODE SCIENCE CENTER.
Rundum informiert zur Hände- und Flächenhygiene
Mit einem neuen, einzigartigen und kostenfreien Serviceangebot von HARTMANN können sich Rettungskräfte in Sachen Hygiene ab sofort noch besser
aufstellen: Das Informationsportal www.rettungsdienst.bode-science-center.de ist DIE Anlaufstelle für
Hygienefragen im Rettungswesen mit Hintergrundinformationen und praxisnahen Empfehlungen rund um
Hände- und Flächendesinfektion beim Einsatz. Im Mittelpunkt der Website steht ein interaktives E-LearningTool (siehe Seite 8 und 9).
Die Website greift darüber hinaus konkrete Fragen
aus der Praxis auf: Wann sollten Hände gewaschen,
wann desinfiziert werden? Welche Anforderungen
müssen Flächen-Desinfektionsmittel erfüllen und was
ist beim Ansetzen gebrauchsfertiger Lösungen zu beachten? Rettungspersonal und Desinfektoren finden
neben Praxis-Empfehlungen des BODE SCIENCE CENTER auch gleich eine Auswahl der passenden Desinfektionsmittel von HARTMANN, jeweils mit Angabe
des Wirkungsspektrums.
Wir forschen für den Infektionsschutz
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SPECIAL
www.rettungsdienst.bode-science-center.de
Der Hygiene-Newsletter für
Rettungskräfte.
Die Erregersuche A-Z mit allen
klinisch relevanten Keimen, erforderlichem Wirkungsspektrum und
Beschreibung der Übertragungswege.
Das neue, interaktive E-Learning-Tool
für den Rettungsdienst.
Hintergründe und praxisnahe
Empfehlungen zur Desinfektion.
Damit Rettungskräfte im Hinblick auf Hygiene und Infektionsschutz auf dem Laufenden bleiben, steht ein
umfangreiches Informationsangebot bereit.
Die Highlights:
Hygiene-Newsletter mit Infos z. B. zu neuen Erregern, Praxis-Tipps oder den nächsten Hygiene-Seminaren.
Erregersuche A-Z: Steckbriefe zu allen klinisch relevanten Keimen.
FAQs: Häufig gestellte Fragen aus dem Rettungswesen – beantwortet von unserem Experten-Team
im Contact Point.
www.bode-science-center.de
Als zentrale Anlaufstation für Hygiene im Rettungswesen wird die Seite kontinuierlich ergänzt. Und Rettungskräfte können daran aktiv mitwirken: Helfen Sie
uns mit Ihren Fragen und Anregungen, das Angebot
zu erweitern. Sie haben eine Frage, die in den FAQ
noch nicht beantwortet wurde? Stellen Sie diese unseren Hygiene-Experten im Contact Point!
Per Tel.: +49 40 54006-111
Per E-Mail: [email protected]
Quellen
1. Haak J, Poldrack R (2013) Rahmenhygieneplan für Rettungs- und Krankentransportdienste des „Länder-Arbeitskreises zur Erstellung von Hygieneplänen nach
§ 36 IfSG“. HygMed 2013; 38 [1/2]: 40–43.
2. Ross B et al. (2013) Hygiene in Krankentransport und Rettungsdienst – Empfehlungen unter besonderer Berücksichtigung des Personalschutzes. HygMed 2013;
38 [1/2]: 8–15.
3. Wildermuth S et al. (2013) Die Ulmer SEKURE-Studie: Untersuchungen der Erregerbelastung im Rettungsdienst – eine Bestandsaufnahme. HygMed 2013; 38
[1/2]: 16–22.
7
SPECIAL
Kontaktflächen sicher im Griff:
das E-Learning-Tool für Rettungskräfte
Hygienemaßnahmen beim Krankentransport spielend lernen und dabei Fortbildungspunkte sammeln – ein
neues E-Learning-Tool für den Rettungsdienst macht’s möglich. Im Fokus des ersten Moduls steht die Flächendesinfektion nach einem Patiententransport.
Hygiene im Rettungsdienst – das neue E-Learning-Tool von
HARTMANN und dem BODE SCIENCE CENTER.
Flächendesinfektion im Transportraum – welche Maßnahme bei
welcher Infektion?
Online-Lernkonzepte liegen derzeit voll im Trend. Als
sinnvolle Ergänzung klassischer Präsenz-Fortbildungen steigern sie, einer Studie zufolge, nicht nur das
Hygienewissen, sondern bei 97 % der Befragten auch
die Bereitschaft zu besserer Hygiene-Compliance [1].
Die nachhaltigsten Schulungserfolge lassen sich erzielen, wenn Inhalte an praxisnahen Beispielen und
interaktiv vermittelt werden.
können Erreger auch nach längerer Zeit durch Berührung übertragen werden und eine Infektion auslösen. Im ersten Modul des E-Learning-Tools stellen
sich die Teilnehmer dieser Herausforderung und lernen, das Transportfahrzeug nach einer Patientenfahrt
sicher aufzubereiten.
Genau hier setzt das neue E-Learning-Tool „Hygiene
im Rettungsdienst“ von HARTMANN und dem BODE
SCIENCE CENTER an. Das animierte Schulungstool
basiert auf den neuesten Erkenntnissen der Lern- und
Motivationsforschung und kann ab sofort kostenfrei
auf dem Informatiosportal www.rettungsdienst.bodescience-center.de absolviert werden. Mit dem zertifizierten Schulungsprogramm lernen Teilnehmer
anhand konkreter Situationen aus dem Einsatzalltag,
Hygienemaßnahmen korrekt umzusetzen.
Hygienerisiko Fläche
Eine bislang unterschätzte Gefahr geht von patientennahen Kontaktflächen aus, die als Reservoir von
Krankheitserregern immer stärker in den Fokus geraten [2]. Trageliegen, Anschnallgurte, Haltegriffe –
von kontaminierten Flächen im Rettungsfahrzeug
Die Lerninhalte bieten Antworten auf immer wiederkehrende Fragen aus der Einsatzpraxis: Welche Flächen im Rettungswagen müssen nach einem
Patiententransport routinemäßig desinfiziert werden?
Wann muss die gesamte Innenfläche des Fahrzeugs
desinfiziert werden? Wie lange dauert es, bis das
Fahrzeug nach der Aufbereitung wieder einsatzbereit
ist? Welches Wirkungsspektrum braucht ein Desinfektionsmittel für welchen Erreger?
Das E-Learning-Tool gibt den Nutzern hier eine Übersicht an die Hand, die gemeinsam mit Fachexperten
auf Basis der geltenden RKI-Richtlinie konzipiert
wurde. Die Tabelle berücksichtigt zudem die Rahmenhygienepläne verschiedener Bundesländer und
setzt damit einen neuen, bundesweiten Standard zur
Flächendesinfektion nach Patiententransporten.
Wir forschen für den Infektionsschutz
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SPECIAL
Kontaktflächen im Fahrzeug spielend erkennen.
„Moorhuhn mit Keimen“: In dieser Anwendung schießen Sie den
Erreger mit dem richtigen Wirkungsspektrum ab.
Doppelt punkten:
zertifizierte Fortbildung und Gewinnspiel
Fortbildungen PRO-aktiv gestalten
Im Anschluss wird das Gelernte in virtuellen Einsatzfahrten spielerisch auf die Probe gestellt. Sind Sie erfolgreich und punkten in allen sechs Missionen,
schalten Sie damit automatisch ein Zertifikat frei, das
3 Fortbildungspunkten bei der "Registrierung beruflich Pflegender" oder 2 ¼ Zeitstunden entspricht.
Das Zertifikat kann jederzeit heruntergeladen, ausgedruckt und bei der zuständigen Institution eingereicht werden. Darüber hinaus haben alle Teilnehmer
die Chance, für einen guten Zweck bis zu 500 € zu
gewinnen, den sie selbst bestimmen können. Starten
Sie noch heute durch: Die nächste Gewinnziehung ist
am 15. Dezember 2014.
Wenn Sie noch einen Schritt weitergehen möchten,
können Sie auch eine Offline-Variante des E-Learning-Tools gegen Gebühr bestellen. Die PRO-Version
(CD-ROM) für interne Fortbildungen kann in einem
bestehenden Intranet eingesetzt oder in Präsentationen eingebunden werden. Sie eignet sich hervorragend dazu, interne Hygieneseminare noch
anschaulicher und interaktiver zu gestalten.
Das E-Learning-Tool für den Rettungsdienst:
Noch heute kostenlos registrieren und direkt
loslegen auf
www.rettungsdienst.bode-science-center.de!
Abonnieren Sie auch unseren RettungsdienstNewsletter und verpassen Sie nicht den Start des
nächsten Moduls am 15.01.2015.
Quellen:
1. Alemagno SA et al. (2010) Online-Lernen zur Verbesserung der HändehygieneKenntnisse und der Compliance bei Pflegepersonal. J Contin Educ Nurs. 2010
Oct; 41(10): 463-71.
2. Eibicht SJ, Vogel U (2011) Meticillin-resistant Staphylococcus aureus (MRSA)
contamination of ambulance cars after short term transport of MRSA-colonised
patients is restricted to the stretcher. J Hosp Infect. 2011; 78 (3): 221–225.
www.bode-science-center.de
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AKTUELL
CLP-Verordnung: Was ändert sich?
Mit der neuen CLP1-Verordnung sollen mögliche Risiken beim Umgang mit Chemikalien reduziert und die
Sicherheit erhöht werden. Am Beispiel des Flächen-Desinfektionsmittels Kohrsolin extra von HARTMANN
erklärt DESINFACTS die neuen Kennzeichnungen.
Neue Signalworte: Gefahr und Achtung. Während „Gefahr“ bei höheren Gefahrenkategorien
verwendet wird, kennzeichnet „Achtung“ weniger
schwerwiegende Gefahrenkategorien.
n
Neue Versio
Alte Version
von Ko
am Beispiel
hrsolin® extr
von
am Beispiel
e
Kohrsolin®
xtra
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Wir forschen für den Infektionsschutz
10
AKTUELL
Neue Kennzeichnung am Beispiel von
Kohrsolin® extra
Vereinheitlichung, Transparenz und Sicherheit – das
sind die Schlagworte rund um die neue CLP-Verordnung
(CLP-VO), die den meisten Anwendern bereits bekannt
sind. Doch was sich konkret dahinter verbirgt und wie
die Neuerungen aussehen, darüber herrscht vielfach
noch Unsicherheit. Am anschaulichsten lassen sich die
Änderungen direkt an einem Produkt, wie z. B. an dem
Etikett des Flächen-Desinfektionsmittels Kohrsolin extra
erklären.
Einfach mehr Klarheit
Neue Gefahrenpiktogramme:
Die grafische Darstellung ist eindeutiger
als die der alten Gefahrensymbole und für
die Anwender daher besser zu erfassen.
Neue Gefahrenhinweise (H-Sätze2)
beschreiben die Gefährdungen, die von
den chemischen Stoffen oder Zubereitungen ausgehen. Mögliche Gefahren sind
detaillierter aufgeführt als im alten Gefahrstoffrecht.
Neue Sicherheitshinweise (P-Sätze3):
Sie geben Anweisungen zum Umgang
mit chemischen Stoffen oder Zubereitungen. Enthalten sind zusätzlich wichtige
Informationen wie Schutz- und ErsteHilfe-Maßnahmen.
www.bode-science-center.de
Das Produkt Kohrsolin extra wird aufgrund des Gefährdungspotenzials seiner Inhaltsstoffe gemäß der
CLP-VO eingestuft. Daraus ergibt sich wiederum die
Kennzeichnung mit verschiedenen Piktogrammen, dem
Signalwort “Gefahr” sowie den verschiedenen H- und
P-Sätzen. Dokumentiert werden diese Daten im Sicherheitsdatenblatt und auf dem Etikett. Nach der neuen
Verordnung weist Kohrsolin extra nun mehr Piktogramme auf als bisher. Damit wird das Produkt jedoch
nicht "gefährlicher", sondern die potenziellen Gefahren sind lediglich detaillierter aufgeschlüsselt.
Schutz- und Erste-Hilfe-Maßnahmen
Auch die neuen H- und P-Sätze liefern weitaus genauere und umfassendere Informationen als die bislang verwendeten R- und S-Sätze. So weist beispielsweise der bisher gültige Risikosatz R10 auf die von
Kohrsolin extra ausgehende Gefahr "Entzündlich" hin.
Der neue Sicherheitssatz H226 beschreibt die potenzielle Gefährdung „Flüssigkeit und Dampf entzündbar“
jedoch konkreter, sodass Anwender die Gefahr schneller erfassen und sich besser schützen können. Besonders hilfreich sind die neuen H-Sätze mit ihren
ausführlichen Schutz- und Erste-Hilfe-Maßnahmen, die
bei der Nutzung des Produktes bzw. bei Fehlanwendungen zu ergreifen sind. Fazit: Die neue Einstufung
und deutlichere Kennzeichnung führt für die Anwender
zu einem schnelleren Erkennen potenzieller Gefahren
und damit zu mehr Sicherheit (siehe auch Seite 12).
1 CLP=Classification, Labelling and Packaging
2 H=Hazard statements (Gefahrenhinweise)
3 P=Precautionary statements (Sicherheitshinweise)
11
INTERVIEW
CLP-Verordnung stärkt den Verbraucherschutz
Die neue CLP-Verordnung bringt für die Anwender von Flächen- und Instrumenten-Desinfektionsprodukten
eine Reihe von Veränderungen mit sich. DESINFACTS sprach mit Dr. Kristijana Milovic-Holm, Sicherheitsbeauftragte der BODE Chemie, über die Auswirkungen der neuen CLP-Verordnung in der Praxis.
Was wird auf die Kunden mit der Umstellung auf
die neue CLP-Verordnung zukommen?
Dr. Kristijana
Milovic-Holm,
Mitarbeiterin der
Abteilung
Scientific-Affairs,
Sicherheits- und
Stufenplanbeauftragte der BODE
Chemie GmbH.
In der ersten Phase werden Kunden zusätzliche Aufgaben bekommen, wie z. B. die Überprüfung der Arbeitsschutz- und Lagerungsbedingungen. Dann
müssen natürlich auch die Sicherheitsdatenblätter
und Betriebsanweisungen, die wir von HARTMANN
neu zur Verfügung stellen, archiviert werden. Ein
ganz wichtiger Punkt ist jedoch vor allem die Schulung der Mitarbeiter, d. h. die Anwender werden das
neue Kennzeichnungssystem lernen müssen.
Wie bewerten Sie denn als Sicherheitsbeauftragte die Auswirkungen der CLP-Verordnung
auf die Praxis?
Ich rechne damit, dass die Kunden zukünftig besser informiert sind und das ist ein ganz wichtiger Aspekt für
mich als Sicherheitsbeauftragte. Ich glaube, dass durch
die neue Einstufung und Kennzeichnung der Verpackung einige unbeabsichtigte Fehlanwendungen
vermieden werden können. Mit der Vereinheitlichung
können Kunden – unabhängig vom Hersteller und vom
Land – immer die gleichen Kennzeichen auf dem Produkt-Etikett finden. Diese einheitliche und deutlichere
Kennzeichnung sehe ich als sehr positiv an.
zu mehr Sicherheit. Um die Kunden bei der Umstellung zu unterstützen, gibt es dann natürlich auch
Aufklärungsarbeit von HARTMANN, wie z. B. durch
Kundenbriefe.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit als Sicherheitsbeauftragte besonders?
Als Sicherheitsbeauftragte bin ich dafür zuständig,
die potenziell von einem Medizinprodukt ausgehenden Risiken zu minimieren bzw. verbleibende Restrisiken, die nicht minimiert werden können, für den
Anwender kenntlich zu machen. Für mich ist es dann
einfach ein schönes Gefühl, zu wissen, dass unsere
Produkte durch meine Arbeit noch sicherer werden.
Die Anwender können sich damit ausschließlich auf
die Wirksamkeit unserer Produkte konzentrieren,
ohne Bedenken wegen der Sicherheit haben zu müssen.
Dr. Milovic-Holm, wir danken für dieses Gespräch.
Weitere Informationen zur CLP-Verordnung
finden Sie auch hier:
Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz
(IHO): www.iho.de/im-brennpunkt/ghs.html
Eine Stärkung des Verbrauchschutzes?
Ja, auf jeden Fall. Und das ist grundsätzlich sehr zu
begrüßen. Durch die ausführlicheren Informationen
gibt es mehr Transparenz für die Verbraucher. So werden z. B. die Etiketten mehr Informationen zur Ersten
Hilfe und zu Schutzmaßnahmen enthalten. Das führt
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA): www.baua.de/de/ChemikaliengesetzBiozidverfahren/REACH-Helpdesk/REACH.html
European Chemical Agency (ECHA):
www.echa.europa.eu/de/regulations/clp
Wir forschen für den Infektionsschutz
12
HINTERGRUND
Risiko MRGN: patientennahe Flächen im Fokus
Infektionsrisiken durch multiresistente gramnegative Bakterien (MRGN) in medizinischen Einrichtungen sind
in den vergangenen Jahren weltweit rapide angestiegen. Umso wichtiger sind daher Maßnahmen zur Vorbeugung von MRGN-Infektionen. Eine Schlüsselrolle beim Hygienemanagement spielen kontaminierte Flächen. Gleich zwei aktuelle Studien setzen sich mit diesem Thema auseinander.
die einen Querschnitt der am häufigsten eingesetzten
Wirkstoffgruppen widerspiegeln. Da sich in der wissenschaftlichen Literatur vereinzelt Hinweise auf
Wirksamkeitslücken von quartären Ammoniumverbindungen gegenüber gramnegativen Bakterien
finden, war das Ergebnis bei diesem Wirkstofftyp von
besonderem Interesse.
Als potenzielle Infektionsquelle für MRGN geraten zunehmend unbelebte Oberflächen ins Visier. Die lange
Überlebensdauer einiger gramnegativer Bakterien
wie z. B. Acinetobacter spp. (bis 5 Monate), Klebsiella
spp. (bis 30 Monate), Escherichia coli (bis 16 Monate)
und Serratia marcescens (bis 2 Monate) stellen ein
noch unterschätztes Problem dar. Hinzu kommt die
Gefahr der Keimverschleppung durch häufige Hand/Hautkontakte in der unmittelbaren Umgebung von
Patienten.
Dass die Umgebungskontamination mit MRGN tatsächlich ein signifikant erhöhtes Risiko einer Übertragung mit sich bringt, zeigte eine Studie von Rosa et al.
[1] am Beispiel eines multiresistenten Acinetobacter
baumannii. Bei Patienten, deren Umgebung mit dem
Keim besiedelt war, stieg die Übertragungsgefahr um
den Faktor 2,77. Die Untersuchung unterstreicht die
Bedeutung der Desinfektion patientennaher Flächen.
Aber sind Flächen-Desinfektionsmittel bei den hoch
resistenten Erregern wie MRGN überhaupt zuverlässig wirksam? Dieser Thematik widmet sich erstmals
eine Studie von Reichel et al. [2]. Untersucht wurden
fünf Flächendesinfektionsreiniger von HARTMANN,
Fazit der Studie: Alle getesteten HARTMANN FlächenDesinfektionsreiniger sind grundsätzlich MRGNwirksam, und zwar unabhängig vom Grad der Multiresistenz.
Lesen Sie mehr:
Unter www.bode-science-center.de:
Studien-Abstracts und die 12-seitige
Studie von Reichel M et al. als PDF im
Bereich SCIENCE
Übersichtstabelle MRGN-Hygienemanagement
im Bereich CENTER
Bei Ihrem HARTMANN
Außendienst:
Der neue MRGN-InformationsFolder
Präventio
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Quellen:
1. Rosa R et al. (2014) Environmental exposure to carbapenem-resistant Acinetobacter baumannii as a risk factor for patient acquisition of A. baumannii.
Infect Control Hosp Epidemiol. 2014 Apr; 35(4): 430–433.
2. Reichel M et al. (2014) Efficacy of surface disinfectant cleaners against emerging
highly resistant gram-negative bacteria. BMC Infect Dis. 2014 May 28; 14(1):292.
www.bode-science-center.de
13
.
STUDIE
Händedesinfektion sicher durchführen
Eine effektive Einreibetechnik bei der Händedesinfektion spielt eine zentrale Rolle für den Schutz bei der
Übertragung von Krankheitserregern. Die aktuelle Studie von Park et al. [1] zeigt: Erfolgt das Einreiben des
Hände-Desinfektionsmittels in einer festgelegten Schrittabfolge, werden die empfohlenen Schritte nur selten alle durchgeführt. Aus den unzureichend durchgeführten Desinfektionsschritten schließen die Autoren,
dass die Hände hierbei nicht ausreichend benetzt werden. Damit unterstützt die Studie die frühere Analyse
von Kampf et al. [2], die die besten Benetzungsergebnisse für die eigenverantwortliche Einreibetechnik nachweisen konnte. Auch die "AKTION Saubere Hände" empfiehlt diese Methode.
Mitarbeiter in Gesundheitseinrichtungen desinfizieren sich tagtäglich etliche Male die Hände. Damit gehört die hygienische Händedesinfektion nicht nur zu
einer der wichtigsten, sondern zugleich auch am häufigsten praktizierten Hygienemaßnahmen, die von
den Anwendern sicher beherrscht und durchgeführt
werden sollte.
Einreibemethode auf dem Prüfstand
Aufschlussreiche Erkenntnisse hierzu liefert die aktuelle Studie von Park et al., die am Asan Medical Center in Seoul, Korea, einem Krankenhaus der
Maximalversorgung mit 2.700 Betten, durchgeführt
wurde. Im Fokus der Untersuchung stand die Frage,
ob die spezifische Abfolge der zu fünf Schritten zusammengefassten Einreibemethode, die auf der EN
1500 basiert und in der Praxis - auch von der WHO empfohlen wird, bei der Händedesinfektion tatsächlich umgesetzt wird. Die Benetzungstechnik der
Handoberflächen wurde mit Hilfe eines auf den
Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
basierenden Bewertungssystems beobachtet [3]. Der
Grund: Werden alle fünf Schritte durchgeführt, gilt
dies als Voraussetzung für eine gute Benetzung der
Hände mit Desinfektionsmittel. Parallel dazu überprüfte das Forscherteam die Compliance entsprechend der "Fünf Momente der Händehygiene" der
WHO-Richtlinie. Um eine ausreichende Verfügbarkeit
zu gewährleisten, wurden sowohl an den Zimmereingängen als auch an jedem Patientenbett 70%ige
ethanolische Hände-Desinfektionsmittel bereitgestellt.
Schrittabfolge nicht praxistauglich
Insgesamt erfasste das Studienteam während des 3monatigen Untersuchungszeitraums 4.960 Händehygiene-Indikationen, darunter 2.174 Händedesinfektionen. Dabei fällt auf, dass die Ergebnisse zwischen der Compliance einerseits und der Durchführung der fünf Schritte andererseits weit auseinander
liegen. So beträgt der Durchschnittswert der Händehygiene-Compliance beachtliche 86,7 %. Das Ergebnis
Einreibemethode: Schritt für Schritt schlechter
100%
80%
60%
40%
20%
0%
Schritt 1 Schritt 2
und 4
Schritt 3
Schritt 5
Schritt 6
Schritt 1: 99,9%
(Handfläche auf Handfläche)
Schritt 2 und Schritt 4: 91,3%
(Handfläche auf Handrücken mit verschränkten Fingern)
Schritt 3: 55,7%
(Handfläche auf Handfläche mit verschränkten Fingern)
Schritt 5: 15,2%
(Kreisendes Reiben der Daumen in der geschlossenen Handfläche)
Schritt 6: 8,5%
(Kreisendes Reiben vorwärts und rückwärts mit geschlossenen
Fingerkuppen in der Handfläche)
Wir forschen für den Infektionsschutz
14
STUDIE
"AKTION Saubere Hände" empfiehlt die eigenverantwortliche Einreibemethode.
zur Umsetzung aller fünf Schritte bei der Händedesinfektion fällt dagegen sehr niedrig aus. Nur bei 7,4 %,
d. h. bei 160 aller 2.174 beobachteten Händedesinfektionen wurden sämtliche fünf Schritte der Einreibemethode ausgeführt (Tabelle Seite 14). Damit wird
deutlich: Die Situationen, in denen eine Händedesinfektion notwendig ist, werden durchaus erkannt, doch
die Umsetzung der spezifischen Schrittabfolge fällt in
der Praxis sehr schwer. Aus der mangelhaften Einhaltung der Schritte schließen die Autoren wiederum auf
eine unzureichende Benetzung der Hände und somit
auf ein erhöhtes Risiko für eine Übertragung trotz
Händedesinfektion.
Eigenverantwortung empfohlen
Damit unterstützt die aktuelle koreanische Studie die
Untersuchungen von Prof. Dr. Günter Kampf, dem
wissenschaftlichen Direktor des BODE SCIENCE CENTER. So konnte bereits 2008 in der umfangreich angelegten Studie nachgewiesen werden, dass die
bisher empfohlenen sechs Schritte gemäß EN 1500
die schlechtesten Benetzungsergebnisse zeigten. Am
besten schnitt dagegen die eigenverantwortliche Applikationstechnik ab, bei der die Probanden das Präparat nach individueller Technik anwandten und
Quellen:
dabei selbst auf vollständige Benetzung achteten.
Der Vorteil: Die Methode ist für Anwender intuitiv
und einfach durchzuführen. Auch die "AKTION Saubere Hände" empfiehlt in ihrem Positionspapier [4],
bei der Händedesinfektion nicht mehr den sechs
Schritten zu folgen, sondern die eigenverantwortliche Einreibemethode anzuwenden.
Individuelle Schulungen
Ein weiterer wesentlicher Faktor für den Erfolg einer
Händedesinfektion besteht in der richtigen Einwirkzeit. Um eine qualitativ hochwertige Benetzung der
Hände zu erzielen, wird bei der hygienischen Händedesinfektion eine Einreibedauer von 30 Sekunden
empfohlen. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf
die Fingerkuppen und Daumen gelegt werden, da
diese Handareale am häufigsten in direkten Kontakt
mit Patienten und potenziell verkeimten Oberflächen
kommen. Grundsätzlich gilt: Auch bei der eigenverantwortlichen Einreibemethode sind individuelle
Schulungen der Mitarbeiter enorm wichtig. Denn nur
so können spezifische Schwachpunkte erkannt und
behoben sowie riskannte benetzungslücken zuverlässig vermieden werden.
1. Park et al. (2014) Assessment of the appropriateness of hand surface coverage
for health care workers according to World Health Organization
hand hygiene guidelines. Am J Infect Control. 2014; 42(5):559-61.
Weitere Informationen zur
eigenverantwortlichen Einreibemethode
unter www.bode-science-center.de
2. Kampf et al. (2008) Influence of rub-in technique on required application time
and hand coverage in hygienic hand disinfection. BMC Infect Dis. 2008; 8:149.
3. WHO Guidelines on Hand Hygiene in Health Care (2009) First Global Patient
Safety Challenge Clean is Safer Care, World Health Organization 2009.
4. Wissenschaftlicher Beirat der „AKTION Saubere Hände“ (2011) Positionspapier
„Einreibemethode“, Verabschiedete Version vom 30.09.2011. Online unter
www.aktion-sauberehaende.de/fileadmin/ash/downloads/pdf/ASH_Positionspapier_Einreibemethode_30092011.pdf (abgerufen am 25.07.2014).
Studien-Abstract von Kampf et al.
Schulungsfilm „Die eigenverantwortliche
Einreibemethode“
und unter www.bode-chemie.de
Poster „Hygienische Händedesinfektion“
www.bode-science-center.de
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BEST PRACTICE
Getestet und für gut befunden
Viel Platz für viel Sterilgut.
Mit seinen fast 1.000 Betten zählt das Klinikum Frankfurt Höchst zu den größten Krankenhäusern im RheinMain-Gebiet. Das breite Leistungsspektrum mit den zahlreichen hoch spezialisierten Fachabteilungen stellt
auch die hauseigene ZSVA vor große Herausforderungen. Basis für die sichere Instrumenten-Aufbereitung sind
effizient organisierte Arbeitsabläufe und eine gutes Miteinander des Teams.
Regina Stoepke,
Leitung ZSVA des
Klinikums Frankfurt Höchst.
Regina Stoepke hält den Wundsperrer vorsichtig und
zugleich routiniert in ihren Händen. Sie dreht das filigran gebogene Instrument in alle Richtungen, prüft
die Beweglichkeit der Gelenke und begutachtet mit
konzentriertem Blick, ob die metallisch glänzenden
Oberflächen sauber sind. „Alles in bester Ordnung –
perfekt gereinigt und funktioniert tadellos“, kommentiert die ZSVA-Leiterin des Klinikums Frankfurt
Höchst. Zielsicher sortiert sie den Wundsperrer an
den vorgesehenen Platz im bereit stehenden Sieb ein.
All diese Handgriffe und Kontrolltätigkeiten hat Regina Stoepke, die seit gut acht Jahren in der ZSVA des
Höchster Klinikums arbeitet, schon vieltausendfach
ausgeführt. Und dennoch überprüft die gelernte
Krankenschwester jedes einzelne Instrument mit äußerster Sorgfalt und Präzision. Denn von der einwandfreien Aufbereitung des Instrumentariums
hängt viel ab. Letzten Endes entscheidet der absolut
sichere Zustand eines Instrumentes mit über den Erfolg oder Misserfolg eines operativen Eingriffs.
Qualität und Quantität vereint
Aus diesem Grund legt das Klinikum Frankfurt Höchst
viel Wert auf fachlich qualifiziertes und umfassend geschultes Personal in der ZSVA. So sorgen die insgesamt
17 ZSVA-Mitarbeiter für eine sichere und professionelle
Aufbereitung der Instrumente, die bei den mehr als
20.000 ambulanten und stationären Operationen im
Jahr anfallen. Zusammen mit den Instrumenten, die externe Kunden wie z. B. gynäkologische Arztpraxen zur
Aufbereitung anliefern, kommt die ZSVA jährlich auf
etwa 50.000 Sterilguteinheiten mit durchschnittlich
100 Instrumenten. Ein gewaltiges Arbeitspensum, das
von dem Team Tag für Tag mit großem Engagement erledigt wird. Qualität und Quantität bilden hier also keinen Widerspruch.
Vielfältiges Leistungsspektrum
Mit seinen 20 Fachabteilungen und der Funktion als
akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Frankfurt am Main bietet das Höchster Klinikum eine breit
Wir forschen für den Infektionsschutz
16
BEST PRACTICE
gefächerte medizinische Kompetenz bei gleichzeitig
starkem Fokus auf die individuelle Betreuung der Patienten. Darüber hinaus bildet das Krankenhaus in seinen staatlich anerkannten Schulen zahlreiche
Auszubildende in verschiedenen Gesundheitsberufen
– darunter Krankenpfleger, Kinderkrankenpfleger
sowie operationstechnische Assistenten – aus. Wie gut
das Klinikum von der Bevölkerung im Einzugsgebiet
angenommen wird, zeigt nicht zuletzt die hohe Geburtenzahl von jährlich über 2.000 Babys.
Starker Vorher-Nachher-Effekt
Den Anstoß für den Einsatz des neuen enzymatischen
Reinigers gaben übrigens die positiven Erfahrungen
mit dem maschinellen HARTMANN-Reiniger Dismoclean 23 alka zyme. Auch dieses Produkt ist zunächst
in einem Testlauf eingesetzt und vom ZSVA-Team intensiv geprüft worden. Das Ergebnis: Der maschinelle
Reiniger meisterte die anspruchsvollen Herausforderungen der ZSVA mit Bravour. Regina Stoepke ist sehr
zufrieden. Beide Produkte erfüllen nicht nur ihre hohen
Qualitätsansprüche an die Reinigungsleistung, sondern verbessern zugleich die Arbeitsabläufe ihrer Mitarbeiter.
Dass in einem so großen und stark frequentierten
Krankenhaus die Aufbereitung der Instrumente effizient organisiert sein will, versteht sich da fast schon
von selbst. Das bestätigt auch Regina Stoepke: „Genaue Absprachen und ein funktionierendes Miteinander sind für den reibungslosen Ablauf in der ZSVA
– gerade zu Stoßzeiten – extrem wichtig.“
Jedes einzelne Instrument wird sorgfältig geprüft.
Bei ihrem Vorhaben, die Arbeitsprozesse in ihrer Abteilung weiter zu optimieren, hilft Regina Stoepke seit
Sommer vergangenen Jahres der Einsatz eines besonders leistungsstarken Reinigers: das neue Bodedex zyme von HARTMANN. Der enzymatische
Reiniger wurde in der ZSVA bereits vor seiner Markteinführung getestet und konnte mit seinen ausgezeichneten Produkteigenschaften bei der manuellen
Vorreinigung schnell überzeugen. „Gerade bei Instrumenten mit angetrockneten Rückständen ist uns
aufgefallen, dass sie nach drei bis fünf Minuten im
Ultraschallbad schon sauber waren“, erklärt die
ZSVA-Leiterin. Und ergänzend fügt sie hinzu: „Auch
Gelenke, die sich vorher nicht bewegen ließen, waren
nach dem Vorreinigen wieder funktionstüchtig.“
Klinikum Frankfurt
Höchst.
Rundum gut aufgestellt
Ein weiterer praktischer Vorteil des enzymatischen Reinigers besteht in der deutlichen Arbeitserleichterung
für die Mitarbeiter. So war es bei den früher verwendeten Reinigern, wie sich Regina Stoepke erinnert,
häufig erforderlich, chirurgische Instrumente manuell
aufwändig nachzureinigen. Eines der Hauptprobleme
in der ZSVA schlechthin, das nun durch den Einsatz
von Bodedex zyme der Vergangenheit angehört.
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17
STUDIE
Nutzen von Einmaltüchern:
Compliance, Arbeitsaufwand und Kosten
Die Reinigung und Desinfektion von Flächen sind elementare Maßnahmen zur Reduzierung nosokomialer Infektionen. Eine Studie aus den USA [1] verglich den Nutzen von vorgetränkten Einmaltüchern zur Desinfektion mit dem von Mehrwegtüchern, die bei der Eimermethode eingesetzt werden. Der Gebrauch von
Einmaltüchern steigerte der Untersuchung zufolge die Compliance der Mitarbeiter bei der Flächendesinfektion signifikant. Auch wurden eine Zeitersparnis beim Desinfektionsvorgang und potenzielle
Kostenersparnisse beobachtet.
Zur Desinfektion patientennaher Flächen kommen sowohl Mehrwegtücher
in Kombination mit der Eimermethode
als auch zunehmend vorgetränkte Einmaltücher zum Einsatz. Amerikanische
Wissenschaftler der University of
Louisville School of Medicine, Infection
Diseases Division, untersuchten den
Nutzen von Einmaltüchern im Vergleich
mit der herkömmlichen Eimermethode [1].
Hintergrund
Eine Herausforderung bei der herkömmlichen
Flächendesinfektion mit der Eimermethode
sehen die Autoren der Studie in der richtigen
Dosierung der Gebrauchslösung und der hygienisch einwandfreien Durchführung der
Desinfektion. Nach Wiemken et al. spielt
beim Einsatz von Mehrwegtüchern der
„menschliche Faktor“ in Form von Anwendungsfehlern eine große Rolle.
Die Autoren identifizierten Mängel bei
der Desinfektion, die u. a. in Zusammenhang mit einem Clostridium difficile-Ausbruch in einem regionalen
Kranken- haus [2] auftraten.
Dazu gehörten:
nicht korrekt dosierte Gebrauchslösungen,
ungünstige Tuchqualitäten (z. B. Baumwolle statt
Mikrofasermaterial),
mehrfaches Eintauchen bereits verwendeter
Tücher in die Gebrauchslösung,
Gebrauchslösungen, die länger als einen Tag im
Einsatz waren,
Wiederverwendung von Tüchern, die zur Fußbodendesinfektion eingesetzt wurden,
unzureichend mit Desinfektionslösung getränkte
Tücher.
Da beim Einmalgebrauch einige Fehlerquellen wie
z. B. falsche Dosierung oder ein Wiedereintauchen
per se entfallen, sehen die Autoren im Einsatz vorgetränkter Einmaltücher eine gute Alternative, diese
„menschlichen Fehlerquellen“ auszuschließen.
In ihrer im Februar 2013 mit 8 Reinigungskräften und
einer Krankenschwester durchgeführten unverblindeten randomisierten Studie wollten die Autoren
nunmehr wissen, ob die Compliance beim Gebrauch
von Einmaltüchern der beim Einsatz der Eimermethode überlegen ist.
Methode
Die Compliance wurde in der Studie definiert als vollständige Desinfektion definierter Flächen. Dazu wurden 6 Areale ausgewählt: Waschbecken, Nachttisch,
Garderobe im Patientenzimmer, Medizinschrank,
Wandschrank und die Toilette. Die Flächen wurden
ohne Wissen der Studienteilnehmer mit einer bei Tageslicht unsichtbaren fluoreszierenden Farbe markiert. Die Bewertung der Compliance erfolgte nach
Wir forschen für den Infektionsschutz
STUDIE
einem Punktesystem: 0 Punkte, wenn die Farbe gar
nicht entfernt wurde, 1 Punkt für eine partielle Entfernung (gewischt, aber noch sichtbar), beim Maximum von 12 Punkten war die Farbe auf allen 6
Arealen vollständig entfernt.
Die Teilnehmer desinfizierten die Flächen entweder
mit vorgetränkten Einmaltüchern oder der Eimermethode. Nach Beendigung des ersten Durchganges
und einer zehnminütigen Pause führten die Teilnehmer erneut die Desinfektion mit der alternativen Methode durch.
Da auch die Zeitersparnis und damit der Kostenfaktor in der Studie berücksichtigt werden sollte, wurden die Desinfektionen jeweils mit einer Stoppuhr
gemessen. Die Kostenreduktion errechneten die Autoren aus der prozentualen Zeitersparnis der Einmaltuchmethode gegenüber der Eimermethode. Ausgangsbasis war die tägliche Desinfektion von 15 Räumen, für die jeweils 20 Minuten benötigt wurden bei
einem Stundenlohn von $ 10.
Ergebnis
gnifikant mit 178,1 Sekunden gegenüber 230,9 Sekunden bei der Eimermethode. In Kosten gerechnet
ergab die Studie eine Ersparnis von $ 38,58 pro Mitarbeiter pro Tag.
Die gute Compliance führen die Autoren auf den einfachen Umgang mit den vorgetränkten Einmaltüchern zurück. Da eine korrekt durchgeführte
Desinfektion die Besiedlung der Flächen mit pathogenen Keimen reduziert, sehen die Autoren im Gebrauch von Einmaltüchern eine wichtige Maßnahme,
die Verbreitung von Keimen und die Entstehung nosokomialer Infektionen zu verhindern.
Bei der Beurteilung der Kostenersparnis räumen die
Autoren ein, dass die Arbeitszeit als Faktor keine ausreichende Datenbasis darstelle. So seien weitere Studien erforderlich, die u. a. den Preis der Einmaltücher,
die Anzahl der zu desinfizierenden Räume und der
hierfür erforderlichen Einzeltücher berücksichtigen.
Quellen:
1 Wiemken et al. The value of ready-to-use disinfectant wipes: Compliance,
employee time and costs. American Journal of Infection Control 42 (2014) 329-30.
2 Wiemken T. A case study for cleaning, disinfection, and process compliance:
reducing transmission of C. difficile in the healthcare environment.
The APUA Newsletter Vol. 31. No. 1 (2013) 10-12.
Die Compliance beim Gebrauch der Einmaltücher lag
mit 10,6 Punkten gegenüber 8,1 Punkten (Gesamtergebnis der Auswertung, Einzelergebnisse siehe Grafik) bei der Eimermethode signifikant höher. Auch die
Zeitersparnis beim Einsatz von Einmaltüchern ist si-
Die vollständige Studie sowie Tipps
im Umgang mit Einmaltüchern finden Sie auf
www.bode-science-center.de
Compliance-Punkte Einmaltücher vs. Eimermethode (Mittelwerte und Standardabweichung)
Waschbecken
1,8 (0,67)
1,1 (0,78)
1,9 (0,33)
1,8 (0,67)
2,0 (0)
Nachttisch
Garderobe
Medizinschrank
Wandschrank
Toilette
1,3 (0,71)
1,8 (0,67)
1,6 (0,73)
1,9 (0,33)
1,3 (0,71)
1,2 (0,97)
1,0 (0,87)
Hinweis: Der mögliche Minimum-Maximum-Bereich für jede Fläche beträgt 0-2 Punkte.
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Einmaltücher
Eimermethode
PRAXISTIPP
Konzentrat-Rechner für das Ansetzen von Gebrauchslösungen
Dreisatz ade: Die Errechnung des Konzentrat-Anteils
für die Erstellung gebrauchsfertiger Lösungen wird
mit dem Konzentrat-Rechner von HARTMANN ein
Kinderspiel. Das Website-Tool, das unter www.bodescience-center.de im Bereich BODE zu finden ist, errechnet automatisch das richtige Verhältnis von
Wasser und Konzentrat für die gewünschte Menge
an Gebrauchslösung.
Besonders praktisch: Die Werte sind bereits in der
Maske vorgegeben, sodass nichts händisch eingetragen werden muss. Die einzustellenden Mengen beispielsweise sind von 750 ml bis zu 30 Litern
einstellbar. Nach Auswahl der Einsatz-Konzentration
und der Menge der gewünschten Gebrauchslösung,
zeigt der Konzentrat-Rechner automatisch an, wie viel
Milliliter an Konzentrat benötigt werden.
Die Flächen- und Instrumentendesinfektion wird mit dem
Konzentrat-Rechner nicht nur
einfacher, sondern auch
sicherer.
Qualität durch Expertenwissen und jahrzehntelange Anwenderexpertise: Auf Basis unserer wissenschaftlichen
Kompetenz, eigenen Forschungsprojekten und einem internationalen Netzwerk entwickeln wir optimierte,
wirtschaftlich attraktive Präventionsmaßnahmen. Wir forschen für den Infektionsschutz.
BODE SCIENCE CENTER • Melanchthonstr. 27 • 22525 Hamburg • Tel. +49 40 54006-111 • Fax -777
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