R` Us - ver.di – Bezirk Köln

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R` Us - ver.di – Bezirk Köln
Tarif ‚R‘ Us
Eine Information von ver.di für die Beschäftigten von Toys ‚R‘ Us
65 Millionen Gewinn in den letzten 6 Jahren
Für jeden sichtbar: Auf der Internetseite
www.bundesanzeiger.de sind die Geschäftsergebnisse des Unternehmens Toys ‚R‘ Us in
Deutschland öffentlich einzusehen.
Und dort findet man diese riesige Zahl:
65.820.644,74 €. Soviel hat das Unternehmen in
den letzten 6 Jahren als Gewinn angegeben.
Auf der anderen Seite mussten viele Beschäftigte
knapp 10 Jahre auf Gehaltsanhebungen verzichten. Die ersten nennenswerten Gehaltsanhebungen gab es erst mit der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns Bis zu diesem Zeitpunkt gab es
auch für viele langjährig Beschäftigte oft noch
nicht mal 9,00 € Stundenlohn.
Das bedeutet, zum Amt gehen und aufstocken
und somit von Steuergeldern leben, obwohl sie in
einem Unternehmen arbeiten, das Gewinn erwirtschaftet.
Trotz Rekordgewinne: Arbeitgeber jammert immer über schwierige Zeiten.
Und zu allem Überfluss kommt der Arbeitgeber
noch mit der Idee, dass die Beschäftigten zugunsten von Gutscheinen auf Teile ihres Bruttoentgelts
verzichten sollen. Er nennt das Lohnkostenoptimierung. Für ihn mag das ja stimmen, weniger
Steuern, weniger Sozialabgaben. Für die Beschäftigten heißen weniger Sozialabgaben aber auch
weniger Beiträge in die Rentenkasse und damit
werden die Rentenansprüche noch weiter gekürzt.
Das ist eine Mogelpackung.
Wieder ein Grund mehr, ver.di-Mitglied zu werden
und für einen Tarifvertrag zu kämpfen.
ver.di-Mitglieder gewinnen.
Und von diesem Gehalt kann man bereits heute
nur schlecht leben, geschweige denn auch zusätzlich noch für die Rente vorsorgen. Bei diesem Gehalt bleibt auch im Alter nur die Mindestrente und
damit die drohende Altersarmut.
Aufforderung in Verhandlungen zu treten… mit Nachdruck
Toys ‚R‘ Us ist nicht tarifgebunden – und das spüren die Beschäftigten seit Jahren immer stärker.
Das Leben wird teurer, die Löhne und Gehälter
bei Toys ‚R‘ Us stagnieren. Und die Arbeit wird
nicht leichter, der Druck steigt. Diese sich verschärfende Situation war für den Gesamtbetriebsrat Anlass genug, zur Betriebsräteversammlung
am 23.2.2015 den Kollegen Uli Dalibor, ver.diBundesfachgruppenleiter für den Einzelhandel
einzuladen. Das war eine gute Idee.
Da auf dieser Versammlung Michael Melzer (damals noch Geschäftsführer) den Bericht des Arbeitgebers zum Geschäftsjahr 2014/2015 abgege-
ben hat, konnte Uli Dalibor nicht anders, als Michael Melzer unter dem Applaus aller Anwesenden aufzufordern, nun doch in Verhandlungen mit
der Gewerkschaft ver.di zu treten und einen Anerkennungs-Tarifvertrag zu unterschreiben.
„Geschäftsführer Michael Melzer versprach, die
Aufforderung ernst zu nehmen und im Führungszirkel zu diskutieren.“
Am zweiten Tag dieser unvergesslichen Betriebsräteversammlung kam Bewegung auf.
Uli Dalibor wollte mit den über 70 Kolleginnen und
Kollegen schon mal üben, schauen ob die Streik-
westen passen und der Forderung nach einem
Anerkennungs-Tarifvertrag Nachdruck verleihen.
Für diesen Ausflug mit unbekanntem Ziel hatte
ver.di zwei Busse für 11.30 Uhr bestellt.
Das über Jahre andauernde Trainingslager in
puncto Flexibilität machte sich nun bezahlt. Innerhalb von 5 Minuten waren alle BR-Mitglieder auf
dem Weg zu einer Besichtigung der Hauptverwaltung. Das Thema dieser „Sightseeingtour“ war
„anklopfen“. Passend dazu wartete ein roter Britischer Bus auf die Kolleginnen und Kollegen, so
dass sie mit guter Laune und roten Tischtennisbällen anklopfen konnten.
Mit Sprühkreide und den Bälle konnte so spielerisch die Forderung untermalt werden.
Die möglichen Schäden durch zu schwere Tischtennisbälle oder den fehlenden Regen (um die
Kreide zu entfernen), hätte ver.di gerne übernommen.
Damit war unsere erste und sehr friedliche Aktion
gut gelaufen. Wir haben auf die bestehenden
Missstände bei Toys ‚R‘ Us aufmerksam gemacht.
Wir freuen uns auf mehr.
Der 8. Juni 2015
Da die Unternehmensleitung – entgegen der Aussage von Michael Melzer im Februar auf der Betriebsrätekonferenz – unsere Forderungen wohl
doch nicht so ernst genommen hat, musste der
Ernst mehrfach dokumentiert werden. In der Folge gab es in vielen Märkten immer wieder Aktionen und Streiks.
beitgeber klar: Wir wollen einen Tarifvertrag, mit
20 Cent brutto pro Stunde lassen wir uns nicht
abspeisen!
Am 8. Juni haben Beschäftigte der Betriebe KölnMarsdorf, Siegen, Hamburg Eidelstedt, Hamburg
Harburg, Aachen, Duisburg, Neuss, Bremen, Paderborn, Kamen, Göttingen, Hagen, Osnabrück,
Braunschweig, Hannover, Dortmund, Mönchengladbach und Koblenz die Arbeit niedergelegt. Mit
dem eintägigen Warnstreik haben sie ihrer Forderung Nachdruck verliehen, dass auch bei Toys ‚R‘
Us die jeweiligen Tarifverträge des Einzelhandels
angewendet werden sollen.
Mit Sprechchören zogen die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer um die Hauptverwaltung und forderten lautstark „Tarif ‚R‘ Us“.
Gespräche gibt es nicht – aber Reaktionen
WIR erwirtschaften euren Gewinn!
Die andauernden Aktionen und Streiks haben erste Wirkung erzielt. Der Arbeitgeber hat mit einer
Gehaltsanhebung von 20 Cent brutto/Stunde zum
1. Juli 2015 reagiert. Ob damit die Streikbereitschaft gebremst werden sollte?
"Die Beschäftigten fordern die Anerkennung der
Tarifverträge und neben deutlich höheren Löhnen
vor allem gute und verlässliche Arbeitsbedingungen für alle", sagt Heike Lattekamp, Verhandlungsführerin von ver.di.
Die Kolleginnen und Kollegen haben geantwortet.
Mit der Aktion am 8. Juni machten sie dem Ar-
Würden bei Toys ‚R‘ Us die Tarifverträge des Einzelhandels gelten, bekämen gelernte Beschäftigte
im Verkauf zwischen 9,89 und 14,45 Euro brutto
pro Stunde. Zudem hätten sie einen verbindlichen
Anspruch auf günstigere Regelungen zu Arbeitszeiten, Urlaub und Zuschlägen, sowie Weihnachtsund Urlaubsgeld.
In einigen Betrieben wird schon heute kein
Urlaubsgeld bezahlt, von daher liegt die Vermutung nahe, dass gerade in neuen Betrieben wie
Düsseldorf, Münster, Recklinghausen, Krefeld
oder Berlin 7 diese Leistungen auch nicht mehr
bezahlt werden.
In der Zwischenzeit haben sich mit Dresden und
Chemnitz die ersten Betriebe aus den neuen Bundesländern dazugesellt und den Arbeitskampf für
höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen
angetreten.
Für die Beschäftigten steht fest: Solange sich
nichts tut, kommen wir wieder.
200 € Streikbruchprämie
Immer wieder führt die Unternehmensleitung die
schwierigen Zeiten an, wenn es um ordentliche
Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen geht. Aber offensichtlich
ist ausreichend Geld vorhanden,
um Streikbrechern Prämien zu
bezahlen.
Ein unmoralisches Angebot
Jedem Beschäftigten wurden
200 € Streikbruchprämie zugesichert. Mit dem 2 ½ fachen des
durchschnittlichen Tagesverdienstes, mit Frühstück, Pizza oder
Grillfleisch lockte sie der Arbeitgeber und versucht so einen Keil
in die Belegschaft zu treiben. Zusätzlich wurden Beschäftigte aus
anderen Betrieben herangekarrt um den Streik zu
unterlaufen und den Betrieb aufrecht zu erhalten.
Auch auf Zeitarbeit für bis zu 21,90 € Stundenlohn
wurde zurückgegriffen. Streik ist ein Grundrecht
und die Gegenmaßnahmen des
Arbeitgebers sind den Beschäftigten gegenüber, die über Jahre
Verzicht geübt haben, schwer
vermittelbar.
Es ist also Geld für die Fahrkosten, Verpflegung und Streikbruchprämien vorhanden.
Wir werden gegen die Spaltung
der Belegschaft vorgehen. Wir
werden uns weiterhin gemeinsam für unsere Forderung nach
einem Tarifvertrag einsetzen.
Wir wollen, dass das zweifellos
vorhandene Geld in die Menschen investiert wird, die täglich die Arbeit machen, die diese enormen Gewinne abwirft.
Warum mit Betriebsrat?
1. In den letzten Jahren wurden auch Toys ‚R‘ Us
Märkte geschlossen. Ohne Betriebsrat gibt es
keinen Interessenausgleich und Sozialplan.
2. Der Betriebsrat bestimmt bei Personalabbau
und Kündigungen mit. Er kann Kündigungen
widersprechen und damit die Chancen der Beschäftigten bei der Kündigungsschutzklage vor
dem Arbeitsgericht verbessern.
3. Plötzliche Arbeitszeitverkürzungen, weil nicht
so viel los ist?...: Das ist mitbestimmungs-
pflichtig. Nur der Betriebsrat kann verhindern,
dass der Arbeitgeber einseitig seine Interessen
durchsetzt.
4. Gerade in Krisenzeiten wird viel behauptet.
Nur der Betriebsrat kann alle Informationen
verlangen, um die wirkliche wirtschaftliche Situation des Unternehmens zu überprüfen.
Euch persönlich wird die Marktleitung wohl
eher nicht die Bilanzen vorlegen.
Impressum: Gewerkschaft ver.di, Fachbereich Handel NRW, Karlstr. 123-127, 40210 Düsseldorf
Verantwortlich: Silke Zimmer, Redaktion: Frank Michael Munkler
5. Der Betriebsrat kann sich durch seinen gesetzlichen Schulungsanspruch die arbeitsrechtlichen Kenntnisse zulegen, um die Interessen
der Arbeitnehmer/innen zu wahren.
9. Nur der Betriebsrat kann Videoüberwachung,
Taschenkontrollen, Datenabgleiche, PCKontrollen und andere Maßnahmen ablehnen
oder wenigstens mitgestalten.
6. Der Betriebsrat kann sich
ohne Angst vor Sanktionen auch nachdrücklich
für die Beschäftigten einsetzen.
10. Der Betriebsrat bestimmt bei Versetzungen, auch Strafversetzungen und anderen
Sanktionen (Eingruppierung, MaeK-Zulagen,
Umbau-Sonderzahlungen, Beförderungen
etc.) mit. Nur mit Betriebsrat wird nicht nach
dem Nasenfaktor gehandelt.
7. Zu Gesprächen mit dem
Arbeitgeber können Arbeitnehmer keinen Anwalt mitnehmen, aber
immer ein Betriebsratsmitglied ihres Vertrauens
und damit einen Zeugen.
Ein Gespräch mit Betriebsrat läuft ganz anders
ab, als ohne.
Hilfestellung zur Gründung eines Betriebsrats
erhaltet ihr von eurer
Gewerkschaft ver.di vor Ort oder bei eurem Gesamtbetriebsrat, den ihr unter folgenden Adressen erreichen könnt.
8. Der Betriebsrat hat mitzubestimmen z.B. bei
Regeln zu Zielvereinbarungen, Mitarbeiterbeurteilungen, aber auch bei Regeln zu Krankengesprächen, Rauch- und Alkoholverbot, Parkplatzordnung oder Radio-/TV-Nutzung während der WM und EM.
Beitrittserklärung
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Azubi-Volontär/inReferendar/in
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Praktikant/in
bis
ich bin Meister/inTechniker/in-Ingenieur/in
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Angestellte/r
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Name Werber/in
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(ohne Arbeitseinkommen)
Ich war Mitglied in der Gewerkschaft
Branche
bis
Altersteilzeit von
ausgeübte Tätigkeit
bis
bis
monatlicher
Bruttoverdienst
Sonstiges:
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Gläubiger-Identifikationsnummer:
DE61ZZZ00000101497
Die Mandatsreferenz wird separat mitgeteilt.
SEPA-Lastschriftmandat
Ich ermächtige ver.di, Zahlungen von meinem Konto
mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich
mein Kreditinstitut an, die von ver.di auf mein Konto
Lohn- / Gehaltsgruppe
o. Besoldungsgruppe
Tätigkeits- / Berufsjahre
o. Lebensalterstufe
€
Der Mitgliedsbeitrag beträgt nach § 14 der ver.di-Satzung pro Monat 1 % des regelmäßigen
monatlichen Bruttoverdienstes, jedoch mind. 2,50 Euro.
gezogenen Lastschriften einzulösen. Hinweis: Ich
kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit
dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten
Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem
Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.
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Nur für Lohn- und Gehaltsabzug!
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Ich bevollmächtige die Gewerkschaft ver.di, meinen satzungsgemäßen Beitrag bis auf Widerruf im Lohn-/Gehaltsabzugsverfahren bei meinem Arbeitgeber monatlich einzuziehen. Ich erkläre mich gemäß § 4a Abs.1 und 3 BDSG einverstanden, dass meine diesbezüglichen Daten,
deren Änderungen und Ergänzungen, zur Erledigung aller meine Gewerkschaftsmitgliedschaft
betreffenden Aufgaben im erforderlichen Umfang verarbeitet und genutzt werden können.
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