Jetzt wird`s heiß

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Mittwoch, 1. Juli 2009
CITY
extra
Die Frage, die wir dieses Mal unseren Promis
gestellt haben, lautet: „Wann sind Sie zuletzt
so richtig ins Schwitzen geraten?“
Interviews von Sybille Neth
Inhalt
Stuttgart Tropicana
Mediterranes Flair kann man auch in Stuttgart haben. Wo die Stadt klimatisch oder
zumindest optisch südländisch anmutet,
steht auf
Seite 2
Jetzt wird’s heiß! Endlich. Der Sommer
hat uns bisher noch nicht so richtig ins
Schwitzen gebracht. Aber wenn Petrus
keine Lust auf Sonnenschein und Temperaturen jenseits der 25-Grad-Marke
hat, übernimmt das eben das City-extra-Team. In dieser Ausgabe betrachten
wir das Thema Hitze von unterschiedlichen Seiten. Wir stellen heiße Berufe
vor, erklären, was passiert, wenn die
Körpertemperatur ansteigt und präsentieren heiße Sommermode.
Natürlich geht es auch um das
Klima im Stuttgarter Talkessel, der
schnell zum Heizkessel wird, sobald
das Thermometer ansteigt. Denn Stuttgart ist eine Stadt, auf welche die Sonne
besonders häufig scheint. Der Juni war
zwar in großen Teilen bescheiden, doch
im Mai war Stuttgart beispielsweise der
zweitwärmste Ort Deutschlands, wie
der Deutsche Wetterdienst mitteilt.
Und das ist keine Ausnahme.
Wir hoffen, dass es Stuttgart im Juli
wieder unter die Top 3 schafft. Denn
das City-extra-Team verabschiedet sich
in die Sommerpause und wünscht Ihnen eine sonnige und erholsame Urlaubszeit. Die nächste Ausgabe finden
Sie wieder am 9. September in Ihrer Zeitung.
Im Heizkessel
Schon heute gibt es mehr als 30 Hitzestress-Tage in der Stadt. In 70 Jahren könnten es doppelt so viele sein. Warum die
Frischluftschneisen für Stuttgarts Kessellage unverzichtbar sind, lesen Sie auf
Seite 3
Heiße Mode
Kurz, bunt, frech – die aktuelle Sommermode ist heißer als die momentane Lufttemperatur. Was in ist, steht auf
Seite 5
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Sommer verschwitzt
Herzlichst,
Ihre
Der Mensch schwitzt immer, aber im Sommer immer ein bisschen mehr. Wozu das
gut ist, lesen Sie auf
Seite 10
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Die Redaktion von City extra hat aufs Thermometer geblickt und sich dem Thema „Heiß“ gewidmet.
Stuttgart, Paulinenstraße
51
Verbrannt
Verbrennungen sind schmerzhaft und oft
lebensgefährlich. Welche Heilungsmethoden es gibt, verrät ein Spezialist auf der
Seite 11
Manche mögen’s heiß
Welche Tiere die Hitze mögen, und welche
Insekten aufgrund des milden Stuttgarter
Klimas mittlerweile auch hier leben, lesen
Sie auf den
Seite 12 und 13
Events extra
Der Open-Air-Kalender zeigt, wann wo
draußen gefeiert wird.
Seite 14 und 15
Redakteurin dieser Ausgabe
Jetzt wird’s heiß
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Schränke in allen Variationen
Foto: Archiv Chris Lederer
Wo sind Stuttgarts Hot Spots, wer liebt die Hitze und welcher Stadtteil ist der heißeste – City extra macht eine heiße Ausgabe
Heiße Berufe, heißes Wetter, heiße
Events und heiße Mode. Pünktlich zum
Sommer beschäftigt sich das City-extraTeam dieses Mal mit allem, was heiß ist,
und sucht die Hot Spots in Stuttgart. Dafür muss der Körper einiges aushalten.
Deshalb klären wir zuerst, warum der
Mensch auf verschiedene Formen von
heiß unterschiedlich reagiert.
Von Kathrin Thimme
Rund 30 Millionen Deutsche gehen regelmäßig in die Sauna. Denn schwitzen bei hohen
Temperaturen ist gesund. Es regt den Kreislauf an, reinigt die Haut und soll das Immunsystem stärken. Bei den Hartgesottenen ist
vor allem die finnische Sauna mit einer
Temperatur von 80 bis 100 Grad beliebt. Da
geraten die Gemüter ordentlich in Wallung.
Denn bei 100 Grad kocht Wasser und Alkohol
wäre schon längst verdampft. Der Mensch
aber überlebt es. Nur, warum? Immerhin
wäre eine Berührung mit Wasser der gleichen Temperatur fatal.
Der Grund liegt in der unterschiedlichen
Wärmeleitfähigkeit der beiden Elemente
Wasser und Luft. Während Luft ein schlechter Wärmeleiter ist, dafür aber ein hervorragender Wärmespeicher, ist Wasser einer der
besten Wärmeleiter, die es in der Natur gibt.
Hinzu kommt, dass das Hitzeempfinden des
Menschen nicht von der eigentlichen Temperatur abhängig ist, sondern von der Größe
des Wärmestroms, den die Hautoberfläche
wahrnimmt.
Wasser leitet Wärme gut,
Luft leitet Wärme schlecht
Deshalb empfindet es der Mensch auch
während eines Aufgusses in der Sauna heißer
als davor, obwohl das verwendete Wasser
zunächst einmal kalt ist. Denn durch das
Übergießen des Sauna-Ofens mit Wasser
steigt in dem Raum die Luftfeuchtigkeit und
somit auch die Wärmeleitfähigkeit der Luft.
Je feuchter die Luft ist, desto stärker das
Temperaturempfinden. Und dieses nimmt in
den oberen Rängen der Sauna noch zu, da
heiße Luft leichter ist als kalte und deshalb
nach oben steigt.
Doch was Saunagänger beim Aufguss und
in Dampfbädern freiwillig ertragen, beklagen
die meisten, wenn es ums Wetter geht:
schwüle. Gerade in Stuttgart ist das Wetter
im Sommer häufig schwül, das heisst, zu
vergleichsweise hohen Temperaturen kommt
eine hohe Luftfeuchtigkeit hinzu. Der Nachteil dabei ist, dass der Körper bei einer hohen
Luftfeuchtigkeit zwar ordentlich schwitzt,
der Schweiß zur Abkühlung aber nicht verdunsten kann, was seine eigentliche Funktion ist. Aus diesem Grund empfindet es der
Mensch bei schwülem Wetter oder in einem
Dampfbad als heißer als es tatsächlich ist.
Richtig heiß aber und vor allem ungesund wird es bei einem Bad in heißem
Wasser – und das nicht erst bei einer Temperatur nahe dem Siedepunkt. Schon bei einer
Temperatur von 42˚ C kann es bei einem Bad
in der Wanne zu Vebrühungen kommen. Vor
allem ältere Menschen ziehen sich auf diesem Weg häufig Verbrennungen zu. Die Nervenzellen werden angegriffen. Ist das Wasser
noch heißer, besteht akute Lebensgefahr.
Denn ab einer Temperatur von 60˚ C gerinnen
die Eiweißstoffe im Blut.
Ein Bad in Wasser, das eine Temperatur
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von 38˚ bis 40˚ C hat, ist zwar unbedenklich
was Verbrühungen betrifft, für gewöhnlich
aber immer noch zu heiß für das menschliche Empfinden. Wer es dennoch aushält,
bekommt nach einer Weile künstliches Fieber. Das bedeutet, durch den Einfluss der
äußeren Wärme steigt die Körpertemperatur
an – wie in der Sauna auch. Dieses künstliche
Fieber gaukelt dem Körper vor, er sei krank.
Dieser mobilisiert daraufhin seine Abwehrstoffe gegen die vermeintlichen Bakterien
und Viren.
Der Mensch reagiert auf Hitze
empfindlicher als auf Kälte
Übertreiben sollte man es aber nicht.
Denn Fieber kann ab einer Körpertemperatur
von 40 Grad lebensbedrohlich werden. Bei
einer Körpertemperatur von 43 Grad ist man
tot. Nach unten ist die Schmerzgrenze des
menschlichen Körpers offenbar toleranter.
Ausgehend von einer normalen Temperatur,
die zwischen 36 und 37,2 Grad liegt, gilt
nach unten die Grenze von 27 Grad. Fällt die
Temperatur des Körperinneren tiefer ab, hat
der Mensch keine Überlebenschance mehr.
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CITY EXTRA
Mittwoch, 1. Juli 2009
In Stöckelschuhen auf den Turm
„Das war ein hektischer Tag: Startschuss für die Gartenschau in Rechberghausen, Aufstieg zum Aussichtsturm in
hohen Absätzen, dann Haupt- und Landgestüt Marbach,
denn dort wartete schon Bundespräsident a. D. Roman
Herzog mit Gattin. Das Trinken kam viel zu kurz – und das,
obwohl mein Ministerium das Thema dieses Jahr als
Schwerpunkt der Initiative Blickpunkt Ernährung hat.“
Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum
Zeitung Nr.9
Schwitzen für den Kaffee
„Ich wollte bei Starbucks einen kalten Kaffee bestellen. Das zu formulieren verlangte wirklich viel von mir:
‚Einen Fair-Trade-Ice-wrapped-whipped-cream-moccablueberry-flavoured-Frappuccino-to-Go bitte'. Nach
neun Anläufen habe ich es jeweils nur bis zur dritten
Silbe geschafft. Ich bestellte dann einen Filterkaffee.
Mann, habe ich geschwitzt.“
Pierre M. Krause,
Fernsehmoderator und Autor
Southside – wo Stuttgart am südlichsten wirkt
Wenn es Sommer wird
in der Stadt, pflegen
sie den Tango unter
freiem Himmel: Immer
mittwochs wird vor
dem tempus getanzt.
Links verdecken
die Palmen der Wilhelma gnädig die
Schlote des Kraftwerks in Gaisburg.
Kurs Süd:
In der Hitze der Stadt
Ecken der Stadt, in denen Urlaubsgefühle aufkommen
M
ünchen behauptet gern von sich, „die
nördlichste Stadt Italiens“ zu sein. Eine
vernünftige Erklärung bleiben die Bajuwaren
freilich schuldig. Das Radio hat einst verkündet, es sende „im wilden Süden“ bis es dann
mit den Badenern fusionieren musste und
nun funken die von jenseits des Schwarzwalds fast in Frankreich. Süden ist, wo Stuttgart ist. Wer in der warmen Jahreszeit mit
offenen Augen durch die Stadt läuft, bei dem
dreht die innere Kompassnadel automatisch
auf Süd.
Da üben sich etwa Stadtautobahn und
große Gefühle in friedlicher Koexistenz,
wenn mittwochs vor dem tempus an der
Konrad-Adenauer-Straße zum „Tango draußen“ gebeten wird und die Musik aus der
Konserve mit dem Straßenlärm von der B 14
konkurriert.
Der Neckar ist ganz gewiss nicht der
Amazonas, aber nur wenige Meter vom Ufer
entfernt, können den Spaziergänger südliche
Gefühle beschleichen. Die Blätter der Palmen
im Maurischen Garten der Wilhelma wiegen
sich im warmen Wind des Sommers und im
Amazonienhaus glitzert der zugegebenermaßen künstliche Wasserfall durchs Urwalddickicht.
Brennend heißen Wüstensand kann Stuttgart (noch) nicht bieten, heißen Strand-Sand
aber allemal: Ob am Seilerwasen oder auf
Parkhausdächern – wem die Fahrt an die
Küste zu weit ist, wird zwischen Wald und
Reben fündig.
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Nicht am Amazonas sondern nur wenige Schritte vom Neckar entfernt: Das Amazonienhaus der
Wilhelma.
Fotos: Franziska Kraufmann/Thomas Wagner
Liegestuhl und laue Luft: Der Stadtstrand am Seilerwasen.
GLOSSE
CITY
extra
Cool down, Stuggitown
Kalte Ente im Hitzestau
Von Reiner Ernst
Uff, das ist eine heiße Nummer. Wissenschaftler der Universität Stuttgart, Abteilung UnGeisteswissenschaften, haben festgestellt:
die Landeshauptstadt ist ein Hotspot, eine
schwülheiße Brutzel-Location. In den letzten
20 Jahren sind die Temperaturen an der
Königstraße um 17 Prozent, in der TheoHeuss-Partygasse um 33,5, in der Villa Reitzenstein um 48 Prozent gestiegen. Und wenn
Günter Oettinger eine Rede tackert, sogar um
62,3. Eine Katastrophe.
Nun war Stuttgart schon immer für seinen heißen Brodem berühmt, besonders im
Städtle und, nomen est omen, in Feuerbach.
Doch mit den neuerlichen Hitzewallungen
kann sich die Stadt glatt mit den Vororten
Kairos messen. Galt früher die Cannstatter
Neckarbik als komische Übertreibung, so soll
jetzt Stammheim in Stammazonas umgetauft
werden. Auf dem Sonnenberg wurden Mitbürger schon im Kaftan gesichtet. Wie immer in
solch brenzligen Zeiten gibt es nicht nur
Leidtragende, sondern auch Hitzegewinnler.
Dazu zählen die schwäbischen Wengerter.
An dem für seine sauren Säfte bekannten
Zuckerberg ernten sie bald siedenden Glühwein und pflanzen eine Rebsorte aus dem
heißen Syrien an. Aber Vorsicht! An diesem
Syrah kann sich der Schluckspecht die Zunge
verbrennen.
Auch die Grünen gehören zu den Warmluft-Profiteuren. Allein ihre vor der Kommunalwahl gegebene Zusage, eine breite Frischluftschneise durch den Stadtrat zu schlagen,
hat sie zur stärksten Fraktion befördert.
Dampfende Redeschlachten stehen bevor
und werden das bisher lauwarme Rathaus
zur gemischten Sauna aufkochen.
Schade nur, dass die Feld-, Wald- und
Grasgrünen nicht begreifen, welch dämpfende Wirkung Stuttgart 21 auf die Temperatursituation hätte. Einfach dadurch, dass die
Wärmeabsonderung von Tausenden von Zügen – bedingt durch Elektromotoren, heißlaufende Räder und reisende Heißsporne – in
der unterirdischen Röhre neutralisiert wür-
den. Dem alten Sackbahnhof heizen solche
Effekte ein wie ein Tauchsieder und lassen
die Luft wabern.
Doch zurück zu den Uni-Experten. Die
haben jetzt den wahren Grund für die Klimaerwärmung herausgefunden. Nicht das CeeOh-Zwei ist schuld daran, sondern der Um-
In ihr findet bei circa 900
Grad eine thermische
Zersetzung aus Papier und
Tabak statt.
Die Zigarette
stand, dass wir Menschen den Globus heiß
reden. Die Preise sind heiß, jeder fährt einen
heißen Reifen auf heißer Spur, jede Kiste,
jede Kartoffel ist heiß. Keine Affäre, kein
Motorrad-Ofen, kein Draht, keine Nadel, die
nicht heiß genannt würden. Auch jegliche
Ware, flüssige Schokolade und so unterschiedliche Dinge wie Luftballone und Himbeeren werden durch den Zusatz „heiß“ werbewirksam aufgepeppt.
Nein, nicht nur manche mögen’s heiß,
alle frönen diesem Temperaturwahn. Die
Girls feiern heiße Nächte in heißen Schuppen
und heiße Tage in heißen Höschen, in denen
sie wurstgleich stecken. Der Preis dafür ist
ebenfalls heiß. Da sucht sogar die Katze auf
dem heißen Blechdach nach einem Hitzableiter. Früher kochte man das Wärmephänomen auf kleiner Flamme. In der Offenbarung
des Johannes goss ein Engel seine Schale in
die Sonne, „und den Menschen ward heiß
von großer Hitze“. Basta. Von Discos war
nicht die Rede. Unsere Vorfahren nannten
einen jähzornigen Menschen „Heissmuot“
und der brave Swing der Nachkriegszeit hieß
Hot Jazz, zu dem die Fans „abhotteten“, also
heiß darauf abfuhren. Das war’s.
Jetzt aber haben wir uns in eine verbale
Hitzeinflation geplappert, weit über Suppentöpfe und Dampfbäder hinaus. Ähnliche Erscheinungen sind aktenkundig. Kaum redeten alle von Fastfood, da wucherten die
Big-Mac-Tempel; kaum sprachen alle von der
Krise, da war sie da. Man sieht, die normative
Kraft des Wortes ist groß, die Folgen sind so
flammend wie die Musik der Band „Hot, Hot,
Heat“, so feurig wie die Reden unseres temperamentvollen Oberbürgermeisters.
Was nun? Eine rhetorische Abrüstung ist
fällig, dem Klima zuliebe. Die Wörter „heiß“
und „hitzig“ kommen auf den Index und
werden durch wohltemperierte Formulierungen ersetzt werden. Stuttgarts heißes Pflaster
wird zu einem „temperatur-adaequaten Bodenbelag“, die Heiße Rote zur Kalten Ente,
der Heißhunger zu einem „Kalorien-Notstand“. Viele Sprichwörter sind zu entschärfen. Das Motto „Man muss das Eisen schmieden, so lange es heiß ist“, heißt künftig
unschädlich „Man soll das Ferrum formen,
solange es im weißlichen Bereich scheint“.
Anstelle von „Heißes Blut tut selten gut“ sagt
man „Temperament nimmt böses End“.
Bumms, schon gehen die Temperaturen um
drei Grad zurück. Außerdem wäre (Sorry,
Frau Schavan!) eine Senkung des Bildungsniveaus ratsam, getreu der Wendung „Was ich
nicht weiß, macht mich nicht heiß“" Nichts
schützt nämlich besser vor Hitzschlag als
Blödheit und Hirndefizit.
Was wir brauchen, ist ein Verbal-Thermostat. Abkühlung tut Not. Cool ist das Wort
der Stunde, samt seinen Synonymen frostig,
eisig, saukalt. Urlaub machen wir künftig im
Kühlschrank oder im romantischen Kaltental.
Wäre doch gelacht, wenn wir es nicht schaffen würden, mitten im Juli eine kleine Eiszeit
samt Raureif und Schneeschauern auf Degerlochs Höhen herbeizuschwätzen.
Manno, wär’ das heiß. Pardon: obercool.
CITY EXTRA
Zeitung Nr.9
Mittwoch, 1. Juli 2009
Schwitzen vor der Ausstellung
Wachbleiben mit Sudokus
„Zum Jahresbericht über die Sicherheitsarbeit der Stadt
gab es eine Ausstellung über die Projekte. Als ich die
Rahmen aufhängen wollte, offenbarte sich vor mir ein
unentwirrbares Knäuel von etwa einer Million Schnüre.
Zehn Minuten vor der Eröffnung stand ich noch auf der
Leiter. Mein Mitarbeiter verschaffte mir Abkühlung,
in dem er versprach ,ich mach den Rest’.“
„Kürzlich habe ich aus London den Rückflug verpasst.
Alle Hotels waren ausgebucht, und ich musste die
Nacht am Flughafen verbringen, und zwar wach, denn
ich hatte ja eine teure Fotoausrüstung samt Lichtkoffer
dabei. In meiner Not löste ich drei Dutzend Sudokus
der schwierigsten Kategorie. Die Hirnarbeit erlöste
mich vom Stress über den verpassten Flug.“
3
Bernd Steinhilber,
Fotograf
Michael Kayser, Leiter der Stabsstelle für
kommunale Kriminalprävention
Der Klimawandel wird für Stuttgart zur Wärmebelastung
Experten rechnen mit einem Temperaturanstieg von zwei bis sechs Grad für Stuttgart bis zum Jahr 2100 – Frischluftschneisen helfen beim Abkühlen
Stuttgart ist eine sonnige Stadt. Es gibt
vergleichsweise wenig Niederschlag und
keinen rauen Wind. Klingt idyllisch. Doch
durch den Klimawandel kann das milde
Klima zum Hitzestress werden. Die Frischluftschneisen, die Hanglagen und die
Grünflächen sollten deshalb aus stadtklimatologischer Sicht von weiterer Bebauung verschont bleiben.
Von Kathrin Thimme
Die Innenstadt von Stuttgart ist ein einziger
Sanierungsfall – aus stadtklimatologischer
Sicht. So steht es im Klimaatlas des Verbandes Region Stuttgart geschrieben, den die
Stadtklimatologen erstellt haben. Doch Ulrich Reuter, Abteilungsleiter der Stadtklimatologie, fügt schnell hinzu: „Eine Stadt ist
eben eine Stadt – da muss es sich irgendwo
ballen.“ Nur dass sich in der Talkessellage
neben der dichten Bebauung auch die Hitze
besonders ballt. Denn in der ohnehin schon
windschwachen Stadt verirrt sich in den
Kessel hinab nur selten ein frisches Lüftchen.
Einzige Abkühlung verschaffen die Frischluftschneisen, welche die Innenstadt nachts
mit kühler Luft versorgen. Sie sind die einzige Möglichkeit, wenigstens einen Teil der
Schadstoffe in der Luft aus der Innenstadt
abzutransportieren. Die wichtigsten Frischluftschneisen für das Zentrum Stuttgarts sind
das Nesenbachtal, das Feuerbacher Tal und
das Rohracker Tal. Eine gleichhohe Bedeutung für die Frischluft wird den Hanglagen
beigemessen. „Diese zu erhalten, ist das
oberste Ziel bei der Anpassung an den Klimawandel, der ja schon längst begonnen hat“,
sagt der Stadtklimatologe.
Das machen die Temperaturmessungen
der Universität Hohenheim deutlich. Alle
Jahre des neuen Jahrtausends gehören seit
Beginn der Wetteraufzeichnung 1878 zu den
wärmsten. So war beispielsweise 2008 das
sechstwärmste Jahr, 2007 das drittwärmste
und 2006 das viertwärmste Jahr. „Das ist ja
kein Zufall“, sagt Reuter. Den bisher heißesten Sommer mit Rekordtemperaturen erlebten die Stuttgarter wie alle anderen Bundesbürger im Jahr 2003.
Während dieser Hitzeperiode sank in
manchen Nächten die Temperatur nicht
mehr unter 20˚ C. Die Hitze staute sich in den
Straßenzügen und in den Wohnungen. Doch
ist das Jahr 2003 längst kein Einzelfall mehr.
„In Stuttgart gibt es rund 32 Tage im Jahr, die
eine Wärmebelastung aufweisen“, sagt Reuter. Wärmebelastung, auch Hitzestress genannt, ist eine Größe, die sich aus Sonneneinstrahlung, Luftfeuchtigkeit und Temperatur
ergibt. „Es ist eine subjektive Größe“, sagt
der Stadtklimatologe. Aber wann Hitze zur
Belastung wird, ist schließlich auch ein subjektives Empfinden.
Und die belastenden Tage werden nach
Prognosen der Stadtklimatologen zunehmen.
„Bis zum Ende des Jahrhunderts könnte es
mehr als 60 Tage mit Wärmebelastung geben“, sagt Reuter. Dabei gehen die Experten
von der Berechnung aus, dass es in Stuttgart
bis zur nächsten Jahrhundertwende durchschnittlich zwei Grad wärmer sein wird. „Das
ist aber nur die unterste Grenze“, sagt Reu-
Die Materie ist der Mittelpunkt der Erde. Dort ist es
6700 Grad heiß.
Der Erdkern
20,6° C
20,1° C
24,8° C
20,5° C
21,7° C
20,2° C
20,1° C
21,6° C
10
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0
3
5
4
Jahresmitteltemperaturen im Stadtgebiet Stuttgart.
ter, „die Berechnungen schließen auch nicht
aus, dass es im Jahr 2100 in Stuttgart im
Durchschnitt sechs Grad wärmer ist“. Kaum
vorstellbar, wie viel Hitzestress es dann im
Kessel geben wird.
„Um so wichtiger ist, sich an diese Entwicklung anzupassen“, sagt Reuter. Allerdings nicht mit dem Kauf von Klimaanlagen.
„Das würde den Energieverbrauch steigern
und genau das Gegenteil bewirken.“ Stattdessen müssen Grünflächen wie Parks, aber
auch Dachbegrünungen oder der heimische
Garten erhalten oder ausgebaut werden.
„Wir haben die Chance, jetzt noch zu reagieren und bei künftigen Bauprojekten beispielsweise vorhandene Grünanlagen zu vergrößern oder miteinander zu verbinden. „Denn
es sind die grünen Flächen, die das Empfin-
den der Wärmebelastung ein wenig abschwächen können“, sagt der Stadtklimatologe.
Bei all den heißen Prognosen und der
manchmal stickigen Luft in der Innenstadt,
kennt Ulrich Reuter aber auch die Vorteile
der Wärmeinsel Stuttgart: „Da die Häuser die
Wärme speichern, muss weniger geheizt werden, und im Winter gibt es weniger Verkehrschaos, weil es im Kessel oft nur regnet, wenn
es im Umland schon schneit.“ Der größte
Vorteil sind aber die milden Abende, von
denen es in der Innenstadt mehr gibt als im
Umland. „Kollegen aus München haben dafür
den Namen ,Biergartentag’ erfunden. Das
sind die Tage, an denen es um 22 Uhr noch
20 Grad warm ist und man gemütlich im
Freien sitzen kann, während die Leute in der
Region schon in ihren Wohnungen hocken.“
Frischluftschneisen in Stuttgart.
Foto: Abteilung Stadtklimatologie aus dem Klimaatlas des Verband Region Stuttgart
Heiße Luft und kühle Winde
Die Karte auf der linken Seite zeigt die Jahresmitteltemperaturen in den verschiedenen Stadtteilen von Stuttgart. Die Stuttgarter Innenstadt und der Osten sind rot eingefärbt. Dies symbolisiert, dass es dort mit
einer Temperatur von etwa zehn Grad
über das Jahr am wärmsten ist. Gebiete
auf den Fildern, bei Vaihingen oder am
Kräherwald haben einen Mittelwert von
etwa sieben bis acht Grad. Noch frischer
ist es in Waldgebieten wie rund um den
Fernsehturm oder im Wildpark. Gründe
für die Unterschiede sind zum einen die
Dichte der Bebauung und zum anderen
die unterschiedlichen Höhenlagen, be-
dingt durch Stuttgarts Topografie. Pro 100
Meter Höhenunterschied sinkt die Temperatur um etwa 0,6 Grad. Die Karte auf der
rechten Seite zeigt die für Stuttgarts Kessellage wichtigen Frischluftschneisen, die
nachts kühle Luft ins Tal bringen und Luftschadstoffe abtransportieren. Die fünf
wichtigsten Frischluftschneisen für das
Stadtgebiet sind:
1. Nesenbachtal
2. Feuerbacher Tal
3. Rohrackertal
4. Körschtal
5. Ramsbachtal.
ktm
Gutes Wetter ist nicht unbedingt ein Garant für gute Laune: Künstler längst vergangener Tage hielten wenig vom Sommer im Talkessel
Quelle: Deutscher Wetterdienst, Neckartal
15
18,2° C
20
1
„Der Stuttgarter Himmel, das blaue Aas“
JULI 2000 bis 2008
25
2
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Der Juli 2000 war ziemlich kühl. Im
Mittel waren es damals 18,2 Grad. Seitdem schwanken die Durchschnittstemperaturen zwischen 20,1 Grad im Juli
2002 und 2007 und 21,7 Grad im Juli
2003. Den Ausreißer nach oben gab es
im Juli 2006. Damals lag die Mitteltemperatur bei 24,8 Grad. Die Grafik basiert auf den Werten der Messstation
am Neckartal des DWD.
ktm
Viele Stuttgarter genießen im Sommer
die „heimischen Tropen“, welche die
Stadt bietet, oder sie haben sich zumindest damit arrangiert. Manche Gäste
aber kamen damit, scheint’s, nicht zurecht. Unser Mitarbeiter Ulrich Gohl lässt
hitzegeplagte Reing’schmeckte vergangener Tage zu Wort kommen.
Der Dichter Nikolaus Lenau (1802-1850)
lebte zwischen 1833 und 1844 immer wieder
in Stuttgart – und klagte wortgewaltig darüber, wie er hier unter der schlechten Luft
und „einer afrikanischen Hitze“ leide. 1837
schrieb er in einem Brief: „…den Monat Juli
soll keiner in Stuttgart zubringen, der nicht
sein ganzes Leben teilen will zwischen Fluchen und Schwitzen. Die Hitze war ungeheuer. Kein Lüftchen rührte sich; die Luft stand
still wie eine glühende Mauer; ich fühlte
mich wie in einen Sack genäht.“ Abendliche
Spaziergänge sollten Erleichterung bringen,
aber auch zu späterer Stunde „legte sich mir
die heiße Luft so schmierig um den Leib wie
kochendes Unschlitt (auch so wohlriechend),
daß ich dem Stuttgarter Himmel, dem blauen
Aas, ins Gesicht spuckte vor Galle, ihn aber
nicht abkühlte.“
Lenau gewöhnte sich nicht an die hiesi-
gen Bedingungen. Anfang Juni 1840 ließ er Sommer stören mephitische Ausdünstungen
einen Briefpartner wissen: „Hier rückt einem den Ge-nuß der herrlichen Anlagen, man
schon wieder die lästige Sommerschwüle auf muß die Höhen suchen, wenn man die mala
die Brust, daß man nie Luft genug bekommt aria vermeiden will.“ Der österreichische
zu einem ordentlichen Atemzug oder Fluch.“ Feuilletonist Daniel Spitzer (1835-1893)
Und es kam noch schlimmer, Ende Juli schrieb dann 1875 von der „Brathitze…, die
musste er notieren: „Das Stuttgarter Klima der Talkessel, in dem die Stadt liegt, zur
ist abscheulich, ich liege in diesem Tal wie Sommerszeit ausströmt“. Positives gewann
auf einer Bratpfanne. Ich habe alles getan, hingegen im Jahre 1929 der große Maler
was mir leiblich frommen sollte, auch das Willi Baumeister (1889-1955), ein Einheimischer, dem Klima ab:
Baden nicht verges„Im Sommer ist’s im
sen; doch die Luft ist
„Es macht sich eine beängstigende
Talkessel heiß wie im
gar zu lax und erbärmTendenz
zur
Nacktheit
bemerkbar.“
Süden. Die Vegetation
lich.“
Im
Mai
1844 Fritz West in einem Reiseführer der 1930er-Jahre über gedeiht wie im Treibdie Reaktion der Stuttgarter auf die Sommerhitze
haus. Der Schloßplatz
klagte der Dichter biterinnert an Paris, der
ter:
„Verdammtes
Kloakental! Die Luft ist zwischen diesen Hasenberg an Florenz, die Weißenhof-Gefleißigen und abgeschwitzten Weinbergen so gend an Algier, dank den Errungenschaften
dumpf und matt, so verbraucht und be- einer sowohl südlichen als radikal modernen
schmutzt, als wäre sie durch meilenweite Bauweise."
Fritz West, dessen Lebensdaten nicht zu
Windungen von Eingeweiden hindurchgegangen, ehe man sie in Nase und Lunge be- ermitteln waren, warnte zu Beginn der
kommt. O meine Nerven! Mein unglückseli- 1930er-Jahre in einem Reiseführer die Besuges Sonnengeflecht! … In vielen der hiesigen cher Stuttgarts: „Im Kalender steht Juni geStraßen riecht es am Ende auch lenzhaft, schrieben. Da wird es warm im Kessel. Benämlich pestilenzhaft. Und die guten Stutt- sonders am Nachmittag. Die Mauern der
garter merken das gar nicht; süß duftet die Gebäude, die weiten Dachflächen und der
Heimat.“ Schon 1826 hatte der Satiriker Karl Asphalt der Straße saugen Hitze auf. Gegen
Julius Weber (1767-1832) festgestellt: „Im Abend gleichen die Häuser riesigen Back-
öfen. Die Straßen sind heiß wie Herdplatten.
Der Asphalt wird butterig. Die Menschen
rösten. Sie fluchen. Das hilft fast gar nichts.
Da versuchen sie’s anderswie. Es macht sich
bei ihnen eine beängstigende Tendenz zur
Nacktheit bemerkbar. Ein Kleidungsstück
nach dem anderen fliegt weg. Zuletzt tragen
die Männer dünne Flanellhose und ein Sporthemd. Bei den Damen kommen die garantiert naturfleischfarbenen Strümpfe in Mode.
Die kleinen Kinder spielen in den Parks in
Badehöschen.“
Diese Strategie bleibe jedoch meist erfolglos. „Man wird weiter gebraten. Nur auf den
Hügeln über der Stadt weht es kühler. Doch
wer kann die glühenden Hänge hinaufklettern? Die Straßenbahn ist eine wandernde
Bratröhre. Die Menschen beginnen langsam
zu verzweifeln.“
Viele Stuttgarter, so West, besuchten
dann die Biergärten, denn die „braven Schwaben sind, was das Zechen anbelangt, …
wackere Kämpen. Es gibt solche, die den
Gerstensaft literweise vertragen, ohne davon
auch nur einen Schwips zu bekommen.“
Andere aber „raffen ihre letzten Kräfte zusammen und rasen zu einem Bad. Dort stürzen
sie sich ins Wasser.“
Wahrlich auch im 21. Jahrhundert kein
schlechter Tipp für heiße Tage.
4
CITY EXTRA
Mittwoch, 1. Juli 2009
Zeitung Nr.9
Corsage kaputt durch Einatmen
Zu spät und ohne Lesebrille
„Einmal haben wir ein Corsagenkleid geschneidert. Die
Kundin wollte aber nicht die üblichen Haken und Ösen,
sondern einen Reißverschluss. Als sie dann bei der Anprobe zum ersten Mal tief einatmete, platzte der
Verschluss. Da musste ich zu einem unserer spanischen
Fächer greifen und mir Luft zufächeln und selbst ebenso
tief durchatmen.“
„In Aalen musste ich einmal einen Vortrag halten und
kam zu spät, weil der Zug wegen umgestürzter Bäume
nicht weiter konnte. Das war schon aufregend, aber dann
entdeckte ich auch noch, dass ich meine Lesebrille vergessen hatte. So konnte ich mein Manuskript nicht
mehr entziffern und musste frei reden. Danach ließ
ich mir eine Gleitsichtbrille anpassen.“
und
Werner Baumgarten,
Asylpfarrer
Thomas Lempertz, ehemaliger Ballett-Tänzer,
Kurzwarenhändler
Schweißtreibendes Schaffen
I
m Sommer klettern die Temperaturen gern über die
30-Grad-Grenze. Dass manch
einer dabei ins Schwitzen
kommt, ist nicht verwunderlich.
Auf dieser Seite stellt unsere
Mitarbeiterin Stefanie Käfferlein Orte und Berufe vor, an denen es deutlich heißer werden
kann – das gesamte Jahr über.
Wäscherei
E
s ist kurz vor zehn Uhr. In der Wäscherei
Schuder stehen bereits alle Fenster und
Türen sperrangelweit offen. Anders als an
den Tagen zuvor ist es an diesem Morgen
zwar schon recht warm, aber nicht schwül.
„In den vergangenen beiden Tagen war es
unerträglich“, sagt der Geschäftsführer Adolf
Schuder. Wenn um sechs Uhr in der Früh der
Betrieb startet, wird erst einmal durchgelüftet. Weil das Unternehmen an der Landhausstraße in Stuttgart-Ost im Erdgeschoss ist,
können über Nacht die Fenster nicht geöffnet
bleiben. „Durch die offenen Fenster und Türen kommt wenigstens ein bisschen frische
Luft herein“, sagt Michael Schuder, der Juniorchef. Noch. Je länger die Angestellten arbeiten, umso wärmer wird es in den Räumen
der Wäscherei. „Da kühlt dann nachmittags
im Sommer nichts mehr richtig ab“, sagt
Schuder. Wohin man blickt, warten Berge
von Wäsche darauf, dass sie bearbeitet werden. Je nach Auftrag durchlaufen die Tischde-
cken, Bettwäsche, Servietten, Hemden und
Handtücher verschiedene Stationen. Den
größten Raum in der Wäscherei nimmt wohl
die Mangel ein. Mit mehr als 190 Grad macht
sie jedes Kleidungsstück platt. Wer in der
Wäscherei Schuder arbeitet, muss mit den
Temperaturen zurecht kommen. Vor allem
die hohe Luftfeuchtigkeit macht dem Körper
zu schaffen. „Ich habe immer Ersatzkleidung
für den Fall dabei, dass ich mich doch mal
umziehen muss“, sagt eine Angestellte. An
diesem Tag ist sie für die Hemden zuständig.
Die werden aufgrund der geringeren Mengen
nicht jeden Tag gewaschen und gebügelt. Das
Thermometer, das neben dem japanischen
Hemdenautomaten an der Wand hängt, hat
längst ausgedient. „Das hat es irgendwann
verrissen hier drin“, sagt Michael Schuder
und lacht. „Hier in der Wäscherei wird es
schon an die 45 Grad warm.“ Da ist es für
den Chef eine Selbstverständlichkeit, die Angestellten mit Mineralwasser zu versorgen.
Inge Schuder an der Mangel.
Fotos: Stefanie Käfferlein
Pizzeria
A
n der Wand hängen schon einige Bestellungen. Die ersten Gäste haben in der
kleinen Pizzeria an der Silberburgstraße Platz
genommen. Die Fenster sind jetzt geöffnet,
der Ofen heizt den gesamten Gästebereich
ein. Sandro formt den Pizzateig. Erst drückt
er ihn auf der Arbeitsplatte immer platter.
Dann nimmt er die Scheibe in die Hand und
wirft sie durch die Luft. Sandro, der aus
Apulien kommt, ist eben ein traditioneller
Pizzabäcker, ein Pizzaiolo, wie man in Italien
sagt. „Eine Pizza herzustellen, ist ein traditionelles Handwerk und eine Wissenschaft für
sich“, erklärt die Inhaberin des Pomodoro,
Petra Reim. Vor zwei Jahren hat sie gemeinsam mit ihrem Mann die Pizzeria im Stuttgarter Westen eröffnet. Das Küchenteam kocht
hier nach traditionellen apulischen Rezepten.
„Auch Gemüse- und Fischgerichte werden
bei uns im Holzofen gemacht“, sagt Reim.
Das bedeutet, dass die Temperatur des Ofens
besonders gut kontrolliert werden muss, da
jedes Gericht für unterschiedlich lange Zeit
Sandro hat das Feuer immer unter Kontrolle.
in den Ofen geschoben wird. Wenn die ersten Pizzen in den Schlund des Holzofens
wandern ist er zwischen 300 und 400 Grad
heiß. Ständig muss Sandro neues Holz nachlegen, damit die Temperatur gleich hoch bleibt.
Die Scheite lagern direkt unter dem Ofen –
stets griffbereit. Etwa 80 Pizzen am Tag backt
Sandro. Rund 30 Kilogramm Teig braucht er
dafür. Besonders an schwülen Tagen kommt
der Pizzaiolo ins Schwitzen. „Ich bin auch
öfters erkältet, weil ich zwischen der Hitze
am Ofen und dem Kühlraum hin und her
laufe“, erzählt Sandro.
Sandro steht sechs Tage die Woche den
ganzen Tag am Ofen. Der Ofen ist immer an,
damit er morgens bereits eine gewisse Grundtemperatur hat. Um 10 Uhr morgens geht es
für Sandro los. Dann stellt er den Teig für die
Pizzabrötchen und die Pizzen her und heizt
den Ofen mit Holzscheiten ein. Im Anschluss
werden unzählige kleine Brötchen im Ofen
gebacken. „Die Gäste bekommen sie gewürzt
mit Oregano auf den Tisch“, sagt Reim.
Aus lockig wird glatt – dank
dieses Geräts. Am schonendsten für die Haare sind Exemplare mit Keramikplatten, die
eine Temperatur von rund
140 bis 200 Grad erreichen.
Das Glätteisen
Dachdecker
B
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raungebrannt stehen die Handwerker auf
dem Dach. Sie schwitzen. Die Getränkeflaschen stehen in den Fahrzeugen parat. Dort
bleiben sie kühl. Manch einer hat sein Wasser gar in einer Kühltasche verstaut. „Bei
hohen Temperaturen zu arbeiten, ist nicht
ohne“, sagt Clemens Seidel aus seiner langjährigen Berufserfahrung. „Da müssen unsere
Mitarbeiter besonders viel trinken.“
Den Betrieb Kempter und Seidel in Untertürkheim führt er gemeinsam mit Claudia
Reichle in der zweiten Generation. Je nach
Material müssen die Dachdecker unterschiedliche Temperaturen aushalten. „Auf schwarzen Flächen kann es bis zu 80 Grad, bei
Blechdächern durchaus auch mehr als 60
Grad heiß werden“, sagt Seidel. Bei solchen
Temperaturen können die Handwerker nur
mit spezieller Ausrüstung arbeiten. Dazu gehören Lederhandschuhe, damit sich keiner
die Finger verbrennt sowie Sonnenbrillen,
weil „das Sonnenlicht auf Blech stark reflektiert.“ Im Sommer stehen den Dachdeckern
HITZE-TAGE SEIT 1958
März
28. März 1989
April
21. April 1968
Mai
28. Mai 2005
Juni
18. Juni 2002
T
24,6 ° C
28,8° C
31,7° C
36,0° C
11. Juli 1984
36,8° C
3
August
9. August 2003
September
3. September 1962
0
5
10
15
20
25
38,1° C
obias Scheuermann öffnet die Tür zur
großen Versuchshalle. Hier steht sie, die
Brennkammer, an der die Wissenschaftler
des Instituts für Thermodynamik der Uni
Stuttgart regelmäßig arbeiten. Maschine
reiht sich an Maschine, alle Einzelteile ergeben ein großes Ganzes. Hier im Untergeschoss des Instituts arbeiten die Forscher
unter annährend realistischen Bedingungen
daran, Überschallflugzeuge noch schneller,
leiser und zugleich umweltschonender zu
machen. In der Halle ist es laut, von Hitze ist
dagegen nichts zu spüren. „Das, was hier so
laut ist, ist der Kompressor“, sagt Tobias
31,8° C
30
35
Bei hohen Temperaturen kommen die Handwerker besonders ins Schwitzen.
Forschungsinstitut
5
Juli
die Schweißperlen nicht nur auf der Stirn.
Dennoch dürfen die Handwerker nicht einfach so ihre Kleidung ablegen, gewisse Sicherheitsmaßnahmen müssen eingehalten werden. „Wie sehr wir schwitzen, hängt mit der
Art der Hitze und der Veranlagung zusammen“, sagt Seidel. Trockene Hitze sei lange
nicht so anstrengend wie hohe Temperaturen bei hoher Luftfeuchtigkeit. „Dem einen
machen die Temperaturen generell aber weniger zu schaffen, dem anderen mehr.“ Seidel
selbst gehört zu letzteren.
Die physische Beanspruchung eines Dachdeckers im Sommer gleicht der eines Hochleistungssportlers. Wenn der Flüssigkeitsverlust ausreichend ausgeglichen werden soll,
muss ein Dachdecker pro Tag sechs bis acht
Liter Wasser zu sich nehmen. „Damit wir
nicht ganz so lange der extremen Hitze
ausgesetzt sind, fangen wir bei Bedarf auch
schon einmal gegen sechs Uhr zu arbeiten an.
Dann machen wir halt früher Schluss“, sagt
Seidel.
40
Quelle: Deutscher Wetterdienst
Juni, Juli und August gelten gemeinhin
als die Sommermonate, auch wenn
der kalendarische Sommeranfang erst
Mitte Juni ist. Dennoch rechnet man in
dieser Zeit damit, dass die Temperaturen am höchsten steigen. Aber es gibt
immer wieder Ausnahmen in anderen
Monaten. So war am 28. März 1989
der heißeste Tag im März seit 1958, gemessen an der Wetterstation Schnarrenberg des Deutschen Wetterdienstes. Der Rekord im April war im Jahr
1968 am 21. Damals zeigte das Thermometer 28,8 Grad. Auf satte 36,8
Grad stieg das Quecksilber am 11. Juli
1984. Und Rekordhalter für den Monat
August ist der 9. August 2003, als es
am Schnarrenberg und auch im übrigen Stuttgart 38,1Grad heiß war. ktm
Viele Schläuche hängen an der Brennkammer.
Scheuermann. Dieser komprimiert die Luft,
die für die Messungen in der Brennkammer
notwendig ist. Die Maschine drückt die Luft
in einen so genannten Vorheizer. Dort erhitzt
sich die Luft schließlich auf rund 1200 Grad.
In rasender Geschwindigkeit brennt die Wasserstoff-Flamme dann durch die Brennkammer. Kurzzeitig beträgt die Temperatur 2200
Grad. Am anderen Ende der Kammer liegt ein
langes Abzugsrohr. Von der Hitze ist immer
noch nichts zu spüren. „Man kann die Brennkammer jederzeit anfassen“, sagt Scheuermann. Ausschließlich an den Fenstern darf
der neugierige Betrachter gucken. Ein bis
zwei Stunden braucht der
Vorheizer, bis er so weit
hochgefahren ist, dass mit
der Versuchsreihe begonnen werden kann. Ebenso
lang braucht er, um wieder
abzukühlen. „Wenn wir die
Temperatur schneller hochfahren, kann es sein, dass
das der Vorheizer nicht aushält“, sagt Tobias Scheuermann.
Mit achtfacher Schallgeschwindigkeit sollen Düsenjets irgendwann durch die
Lüfte rasen können – viermal so schnell wie eine Concorde. Die Luft soll sich dabei allein durch die Form
der Brennkammer und die
Geschwindigkeit
komprimieren. Die Idee dafür kam
bereits vor etwa 50 Jahren
auf. Eine Lösung, die in der
Praxis ebenso funktioniert
wie bei den Versuchen,
fehlt bis heute.
Foto: z
Metallgießerei
R
ainer Weigel nimmt einen kräftigen
Schluck aus seiner Mineralwasserflasche.
Dann wischt er sich den Schweiß aus dem
Gesicht. Es ist heiß in der Produktionshalle
der Metallgießerei. Das Thermometer zeigt
37 Grad. Je weiter man sich dem Ofen nähert,
umso wärmer wird es. Rainer Weigel ist der
letzte verbliebene Metallgießer in Stuttgart.
Als er 1962 den Betrieb von seinem Großvater übernommen hat, waren es noch sieben
an der Zahl. Auch Weigel hat seinen regulären Betrieb vor zwei Jahren aufgegeben.
Seine Mitarbeiter, die beide älter waren als
er selbst, sind in Rente gegangen.
Die meisten seiner Maschinen sowie
seine Lieferfahrzeuge hat er verkauft. „Ich
habe nur das Werkzeug und die Maschinen
behalten, die ich für mich allein auch wirklich benötige“, erklärt Weigel. Das meiste
macht der Metallgießer in Handarbeit. An
diesem Tag gießt er ein Modell der Cannstatter Kanne aus Aluminium. Den Schmelztiegel
heizt er mit einem speziellen Kompressor
dafür auf 800 Grad auf. Zwischen der Mauerung und dem Tiegel kreisen die Feuerflammen. „Die Mauerung ist gut 1000 Grad heiß“,
sagt Weigel.
Der Schweiß läuft ihm die Wangen hinunter. Die Hitze ist beinahe unerträglich. Die
beiden Formen, die für den Guss benötigt
werden, füllt er mit einem sogenannten
Formsand auf, der mit einem Druckluftstampfer verdichtet wird. Mit Führungsstiften fixiert Weigel die beiden Formen. Dann hebt
er sie auf den Boden hinunter und schöpft
mit einem Gießlöffel aus dem Tiegel und
gießt die leuchtend rote Flüssigkeit über die
Öffnungen in die Form. „Etwa zehn Minuten
muss das Aluminium nun aushärten“, sagt
Weigel. Dann kann er das fertige Modell aus
der Form heben.
Rainer Weigel gießt das Aluminium in die
Form.
CITY EXTRA
Zeitung Nr.9
Mittwoch, 1. Juli 2009
Ganzer Weinberg verhagelt
Schwitzen beim Hitzelauf
„Ich komme hundertmal am Tag ins Schwitzen, aber so
richtig heiß wurde mir, als es kürzlich nach der brutalen
Hitze kurz vor Pfingsten einen unserer Weinberge verhagelt hat. Der ist jetzt für ein Jahr kaputt. Besonders ärgerlich ist das, weil auf ihm interessante Sorten gewachsen
sind. Zur Beruhigung trinke ich in so einem Fall ein Glas
eiskalten Riesling oder gehe baden im Bad Berg.“
„So richtig ins Schwitzen brachte mich zuletzt der Halbmarathon beim Stuttgarter Zeitungslauf 2008. Erst habe
ich mich über die neuerliche Startververzögerung geärgert, dann wurde es ein echter Hitzelauf. Mit viel Wasser über den Kopf und einem alkoholfreien Hefeweizen
nach dem Lauf habe ich mich abgekühlt und mich dann
umso mehr über meinen Altersklassensieg gefreut.“
Martin Kurrle,
Weingärtner im Collegium Wirtemberg
5
Uwe Bodmer,
Vorsitzender des Kinderschutzbundes
Heiße Mode für heiße Sommertage
W
enn diesen Sommer der
Asphalt dahinschmilzt
und die Luft vor Hitze flirrt, tragen Frauen nur eines: Kleider.
„2009 ist der Kleidersommer“,
sagt Stefanie Barth von der
Yeans Halle in Stuttgart. „Es ist
das Comeback der Weiblichkeit.“ Denn nicht mehr nur zu
besonderen Anlässen wird das
sommerliche Gewand getragen, sondern auch beim Einkaufsbummel mit der besten
Freundin. Und die Auswahl an
luftigen Outfits ist diesen
Sommer riesig. Den Trend zum
Kleid kann auch Andrea
Kraicher bestätigen, die Inhaberin der Modeboutique Zeitlos:
„Frauen tragen wieder vermehrt Kleider.“ Unsere Mitarbeitern Katharina Sorg hat sich
in den beiden Modegeschäften
für die heißen Tage einkleiden
lassen.
Ein Partykleid für den Sommer
„Die Kleider sind in diesem Jahr oft sehr verspielt und weiblich“, sagt Stefanie Barth von der
Yeans Halle in Stuttgart. Für die Sommerparty am Abend darf es dann auch mal ein wenig
eleganter sein. Mit Tasche und hohen Schuhen kombiniert, ist das Tüllkleid dafür das richtige
Outfit. Kleid 85 Euro, Tasche 32 Euro.
Sie ist das Zentrum unseres
Planetensystems. Ihre Oberflächentemperatur beträgt
circa 6000 Grad. Vergleichsweise kühl, bedenkt man,
dass in ihrem Inneren eine
Temperatur von unvorstellbaren 15 Millionen Grad
herrscht.
Die Sonne
So kommt man nicht
ins Schwitzen
„Blumen-und orientalische Muster sind dieses
Jahr bei Kleidern einfach angesagt“, sagt
Stefanie Barth von der Yeans Halle. Und schön
luftig noch dazu. Ein breiter Ledergürtel macht
aus dem Outfit etwas Besonderes. Kleid: 52
Euro, Gürtel: 55 Euro.
Kleidsames für
die Kleidträgerin
„Das schöne an den bodenlangen Kleidern ist,
dass sie beinahe jede Frau anziehen kann und
sich darin an heißen Tagen wohlfühlt“, sagt
Andrea Kraicher, Inhaberin der Modeboutique
Zeitlos. Die Muster leuchten auch bei diesem
Outfit in starken Farben. Kleid, 125 Euro.
Übers Knie gehen die
Hosen diesen Sommer nie
Die Bermuda Shorts sind die elegante Variante der Sommerhosen. Wenn die Temperaturanzeige nach oben schnellt, sind sie auch die
Alternative fürs Büro. Kombiniert mit einer
Tunika wird es auch am Schreibtisch nicht zu
heiß. Bermuda 79 Euro, Tunika 75 Euro.
Kurze Hosen für
einen heißen Sommer
Kurz, kürzer, Hot-Pants. Diesen Sommer darf
es ein bisschen weniger Stoff sein. Capri-Hosen waren gestern. Wenn es richtig warm wird,
schlüpft man in die knappen Hosen. Dazu ein
Bandeau–Top, das dann ein bisschen weiter
sein darf. Hose 19.95 Euro, Top 28 Euro.
Darf es auch ein
bisschen bunter sein?
„Bunt, bunter, Sommerkleider“, fasst Stefanie
Barth die Auswahl der Kleider in diesem
Sommer zusammen. Den farblichen Kombinationen sind wenig Grenzen gesetzt. Möglich ist
alles, entscheidend ist eigentlich nur, ob es
gefällt. Kleid, 39.95 Euro.
6
CITY EXTRA
Mittwoch, 1. Juli 2009
Demonstration am kalten Buffet
„Als Herr Oettinger einmal mit einer Delegation eineinhalb Stunden früher als angekündigt ins Restaurant
kam, bekam ich feuchte Hände, zumal der reservierte
Tisch noch besetzt war. Ähnlich war es, als 500 Studenten in der Staatsgalerie bei der Verleihung des Landesforschungspreises neben unserem kalten Büfett demonstrierten. Nach so etwas benötige ich einen Eiskaffee.“
Marco Gast,
Koch und Inhaber des Restaurants „Gast“
Zeitung Nr.9
Gewitter im Wald
„Neulich war ich im Wald joggen, als es anfing, kräftig zu
gewittern. Der Weg zurück war genau so weit wie die
Strecke, die noch vor mir lag. Nachdem neulich ein Kollege beim Unwetter am Bodensee vom Blitz getroffen
worden war, war mir äußerst mulmig. Als ich endlich in
Rekordzeit zu Hause ankam, war ich völlig fertig und
pitschnass. Vom Regen und vom Angstschweiß.“
Christine Emmerich,
Moderatorin beim SWR
Zum Dahinschmelzen
E
D
ie Emotionen eines Cholerikers kochen schnell über,
und Verliebte schmelzen beim
gegenseitigen Anblick augenblicklich dahin. Da sind
manche Substanzen und Materialien wesentlich standhafter.
Kathrin Thimme zeigt, wie heiß
es sein muss, bis Wasser
kocht, Öl brodelt, Eisen
schmilzt und Kerzenwachs
weich wird.
E
thanol, der trinkbare Alkohol, hat mit 78,3 Grad
einen niedrigeren Siedepunkt als Wasser, weil reiner
Alkohol leichter ist. Deshalb verdunstet Alkohol
auch schneller. Andere Alkohole wie beispielsweise Methan sieden bereits bei 65 Grad. Wie schnell Alkohol
kocht, ist davon abhängig, wie viel Hydroxyl-Gruppen ein
Molekül aufweist, denn diese Gruppe
bildet Wasserstoffbrückenbindungen.
Und je höher der Anteil an Wasser
in Alkohol ist, desto höher liegt
der Siedepunkt. Bei Ethanol entspricht die Mischung etwa 95 Prozent Ethanol und
fünf
Prozent
Wasser.
Er ist etwa 1,7 Millionen mal
so hell wie die Sonne. Seine
Oberfläche hat eine Temperatur von circa 21 000 Grad.
W
asser siedet bei 100 und schmilzt ab 0 Grad. Soweit die Zusammenfassung.
Allerdings muss Wasser nicht ab 0 Grad gefrieren und kann auch schon bei einer
geringeren
Temperatur
als 100 Grad kochen. Denn
je höher der Luftdruck ist, üblicherweise liegt er bei einem bar, desto höher ist auch der
Siedepunkt. Als Richtwert gilt: Jeweils 300 Höhenmeter senken den
Siedepunkt um ein Grad. Und auch die
Reinheit des Wassers ist ausschlaggebend dafür, wann es kocht. Salz im
Wasser führt beispielsweise
dazu, dass es länger dauert,
bis es siedet. Beim Spaghettikochen sollte das Salz
deshalb erst ins Wasser
gegeben werden, wenn
dieses schon kocht.
W
olfram ist
das Metall mit
dem
höchsten
Schmelzpunkt
überhaupt. Um
Wolfram weich
zu kriegen, bedarf es einer Temperatur von 3422
Grad. Es eignet sich
damit
perfekt
als
Glühdraht in Lampen,
wobei Energiesparlampen auch ohne Wolfram auskommen. Wolfram gehört zu den
Schwermetallen. Auch
sein Siedepunkt ist
enorm hoch, der zweithöchste
unter
den Metallen. Wolfram siedet bei 5555 Grad
und wird nur noch von Rhenium übertroffen,
dessen Siedepunkt bei 5596 Grad liegt.
isen ist das wichtigste Gebrauchsmaterial.
Man benötigt es für den Bau von Häusern,
Schiffen, Autos, Maschinen oder Werkzeugen.
Der Schmelzpunkt von Eisen liegt bei 1535 Grad.
Die Industrie versteht unter Eisen den
Werkstoff Gusseisen, aus dem unter anderem Brücken, Pfannen oder Kanaldeckel
sind. Stahl hingegen ist eine
metallische
Legierung,
die zu einem hohen
Anteil aus
Eisen
besteht. Stahl
hat in etwa
den gleichen
Siedepunkt
wie
Eisen,
schwankt aber je
nach Anteilen an
Legierungen.
Der Pistolenstern im Sternbild Schütze
Z
inn gehört zu den Schwermetallen, ist aber sehr weich und
kann sogar mit dem
bloßen Fingernagel angekratzt werden. Sein
Schmelzpunkt liegt
bei 231,9 Grad. Dieser ist zwar nicht extrem viel niedriger
als der Schmelzpunkt
von Blei, der bei 327
Grad liegt, dennoch
eignet sich Zinn besser
für das Bleigießen an Silvester.
W
achs hat verschiedene
Schmelzpunkte,
abhängig davon, aus
was der Stoff besteht. Das Bienenwachs schmilzt bei rund 65
Grad. Gelwachs auf Ölbasis hat
einen Schmelzpunkt von 95
Grad und Stearin, ein Gemisch
aus Stearin- und Palmitinsäure, woraus heutzutage die
meisten Kerzen hergestellt
werden, wird bei 60 bis 70
Grad flüssig.
Grundsätzlich
darf
der
Schmelzpunkt
nicht zu niedrig sein, sonst
wäre
die
Kerze
sofort
abgebrannt,
aber
eben
auch nicht zu
hoch.
Die
Flamme einer
Kerze
wiederum ist aufgeteilt in unterschiedliche
Temperaturzonen.
Die
„kühlste“ Zone
liegt
jeweils
am
unteren
Ende
vom
Docht.
Dort
herrscht eine
Temperatur
bis 800 Grad.
Die Spitze der
Flamme
ist
mit etwa 1200
Grad die heißeste
Stelle,
weil dort am
meisten Sauerstoff an die
Flamme kommt.
V
erliebtsein. Bei welcher Temperatur genau die
Gefühle zweier Verliebter zueinander schmelzen, ist wissenschaftlich nicht eindeutig zu
klären – wahrscheinlich ist das von Fall zu Fall
sogar verschieden. Sicher ist, dass sich die
Welt der Betroffenen rosarot färbt,
die Knie butterweich
werden,
ihre Pulsfrequenz sich
erhöht und
der Hormonhaushalt
durcheinander gerät. Ein
Zustand zum dahinschmelzen.
S
peiseöl
hat einen
wesentlich
höheren Siedepunkt als Wasser.
Speiseöl
kocht bei rund
300 Grad. Bevor
Öl
jedoch
kocht, beginnt
es zu rauchen.
Deshalb gibt es
bei Ölen den sogenannten
Rauchpunkt.
Dieser liegt bei
raffinierten
Ölen bei 200
Grad, bei kaltgepressten
Olivenöl bei einer
Temperatur zwischen 130 und
190 Grad.
A
luminium ist ein hervorragender Wärme- und Energieleiter und eignet sich perfekt zum Grillen. Denn
das Leichtmetall schmilzt erst bei 660 Grad. Die Glut
in einem Holzkohlegrill erreicht aber maximal 550 Grad.
Deshalb verbrennt bei einer Folienkartoffel auch eher die
Kartoffel als das Aluminium.
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Der Berliner Platz
e i n b u n t e r Tre f f p u n k t
Vom industriellen Quartier
zum kulturellen Viertel
Bosch-Areal am Berliner Platz ist Zentrum aus Kultur und Medien
Dort, wo heute die Kinogänger die neuesten Filme
anschauen, Buchliebhaber zu Lesungen ins Literaturhaus kommen und das Partyvolk im Club Lehmann die Nacht durchfeiert, gründete Robert Bosch
Ende des 19. Jahrhunderts die Keimzelle eines Weltunternehmens.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war das heutige
Bosch-Areal unbebaut. Nur die alte Liederhalle stand zu
diesem Zeitpunkt schon in unmittelbarer Nachbarschaft,
erbaut vom Stuttgarter Liederkranz als Übungs- und
Auftrittsort. Im Jahr 1886 jedoch kaufte der gerade
einmal 25-jährige Robert Bosch das Gelände und eröffnete dort eine Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik. Das Gelände entwickelte sich schrittweise. Das
Industriequartier wies nicht nur Bauten auf, die der
Fabrikarchitektur des 19. Jahrhunderts entsprachen, sondern erinnerte vielmehr an die damalige Wohnhausarchitektur, die vom Jugendstil geprägt war. Bosch persönlich hatte sich um die Gestaltung des Quartiers gekümmert.
Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg zerstörten Jahre
später große Teile des Areals. Die Fabrikhalle, östlich des
Areals in den Jahren 1905 und 1906 erbaut, wurde nach
dem Krieg saniert und renoviert und gilt als der erste
Eisenbetonbau in Stuttgart und ganz Württemberg. Für
Denkmalschützer war das Areal schon lange Zeit von
Interesse, bevor es in den 1980er Jahren tatsächlich in
die Liste der Denkmäler aufgenommen wurde. Letztlich
nicht wegen der Stahlbetonbauten, sondern wegen seiner historischen Bedeutung als Keimzelle eines weltweit
agierenden Stuttgarter Unternehmens.
Die Diskussionen um einen Abriss hielten jedoch an,
denn das Areal verfiel zunehmend, vor allem nachdem
1994 das dort ansässige Regierungspräsidium weggezogen ist. Eine Bürgerinitiative verhinderte den Abriss.
Unterstützt wurden sie von dem Architekten Roland
Ostertag, der sich für den Erhalt eingesetzt und schließlich das Areal in ein Zentrum für Medien, Kunst, Kultur
und Einkauf umgestaltet hat.
Im Jahr 2001 eröffnete das Bosch-Areal in seiner
heutigen Gestalt. Neben dem großen Kino-Palast bieten
verschiedene Bars und Restaurants Ausgehmöglichkeiten. Die damals ins Untergeschoss eingezogene Discothek M 1 wurde mittlerweile vom Club Lehmann abgelöst. Das Stuttgarter Literaturhaus hingegen ist weiterhin fester Bestandteil des Bosch-Areals. Ebenso die
zahlreichen Büroräume wie beispielsweise die des SWR.
Abgerundet wird das Angebot durch einige Supermärkte, welche die Anwohner des Berliner Platzes
versorgen.
red
Architektonisch
war das BoschAreal früher wie
heute bedeutungsvoll. Einst gründete Robert Bosch
dort sein Weltunternehmen. Heute
arbeiten dort
Medienleute, besuchen Kneipengänger und Kinobesucher das Areal am
Berliner Platz.
Archivfotos: Kraufmann/
Frank Eppler
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CITY EXTRA
Mittwoch, 1. Juli 2009
Zeitung Nr.9
Schwitzen auf dem Rennrad
Lachanfall beim Auftritt
„Früher brachten mich meine Kontoauszüge ins
Schwitzen. Das ist heute gottlob nicht mehr so
dramatisch. Ob die Wirtschaftskrise mir alte Erlebnisse
wieder verschafft, bleibt abzuwarten. Aktuell bringt mich
das Training auf dem Rennrad ins Schwitzen, denn als
Gastronom muss ich mit Nachdruck strampeln. Völlig kontraproduktiv erfrische ich mich mit einem eiskaltem Bier.“
„Als Student sang ich in einem Chor. Für einen Festakt
probten wir einige Stücke und ich sang aus Spaß ab und
zu falsch. Ein anderer aus dem Chor warnte mich noch:
‚sei vorsichtig, damit dir das nicht im Konzert passiert'.
Und tatsächlich: Ich sang beim Auftritt falsch. Derjenige,
der mich ermahnt hatte, bekam einen Lachanfall und
steckte mich an, sodass ich nicht mehr aufhören konnte.“
Jörg Rauschenberger,
Gastronom
Francisco Araiza,
Tenor
Gut geschützt gegen Sonne und Hitze
D
er Sommer ist die Jahreszeit, in der es die Menschen nach draußen zieht.
Sonnenanbeter liegen auf der
Wiese und brutzeln vor sich
hin. Andere wollen lieber einen
kühlen Kopf bewahren und verziehen sich in den Schatten.
Egal, was für ein Typ einer ist,
es gibt verschiedene Mittel und
Accessoires, die helfen, angenehm und vor allem gesund
durch den Sommer zu kommen. City-extra-Mitarbeiterin
Stefanie Käfferlein hat sich in
Stuttgart auf die Suche nach
Nützlichem, Witzigen und
Schönem gemacht.
Autoblende
Poloshirt
Richtige Kleidung schützt vor der Sonne und
der UV-Strahlung – wenn man nicht
schwitzt. Wer sich bei Hitze sportlich betätigt und ins Schwitzen gerät, bekommt
schnell ein feuchtes T-Shirt.
Und damit sinkt der Schutz
vor der Sonneneinstrahlung. Damit auch Sportler entsprechend geschützt sind, gibt es spezielle Kleidung, die einen
integrierten UV-Schutz bietet. Das hier abgebildete
Modell ist ein Polo-Shirt
der Marke Alex Athletics.
Das Shirt besteht aus 100
Prozent Baumwolle und
hat einen integrierten
UV-Schutz mit Lichtschutzfaktor 25. Das heißt, mit dem T-Shirt
kann man 25mal länger in der Sonne bleiben
als ohne. Das T-Shirt gibt es für Frauen und
Männer in verschiedenen Größen und Farben. Das Kleidungsstück ist bei Karstadt
Sport an der Königstraße 27 - 29 für 16 Euro
(Damen) und 15 Euro (Herren) erhältlich.
Die Autofahrt in den Sommerurlaub kostet
Nerven. Besonders wenn draußen die
Sonne scheint und die Hitze direkt durch
die Fenster ins Innere des Fahrzeugs knallt.
Damit vor allem die Kinder auf den Rücksitzen vor den Sonnenstrahlen geschützt sind, gibt
es sogenannte Autoblenden. Das hier abgebildete
Modell ist von der Firma Die Spiegelburg und zeigt Die Lieben Sieben.
Die Blenden sind rechteckig und können, die Enden einmal gegeneinander gedreht, zusammengefaltet werden. Zwei Blenden sind im Set bei
Spielwaren Kurtz erhältlich und kosten 6,95 Euro.
Sonnenschirm
Sie sind groß, klein, rund, eckig,
bunt und einfarbig – aber immer
willkommen für denjenigen, der
sich nach Schatten sehnt. Schnell
in einen Ständer oder in die Erde
gesteckt, bietet ein Sonnenschirm
angenehmen Schatten. Hat er ausgedient, wird er wieder zusammengeklappt und platzsparend in
einer Ecke verstaut. Der hier abgebildete Schirm ist von Habitat an
der Kronprinzstraße. Das Modell
Tiki in Weiß ist 2,50 Meter hoch,
tief und breit. Der Schirm kostet
250 Euro. Eine Alternative zum
Sonnenschirm sind Sonnensegel,
die an einem Balkongeländer oder
der Hauswand befestigt werden.
Auch Markisen sind Schattenspender. Die gibt es in speziellen Fachgeschäften.
Sonnenbrille
Wer im Sonnenlicht auf eine gute Sicht nicht verzichten möchte, kommt
um eine Sonnenbrille nicht herum. Wichtig beim Kauf: Die Gläser
brauchen einen 100-prozentigen UV-Schutz, damit die Sonnestrahlen
auch wirklich nicht blenden können. Brillengläser gibt es in unterschiedlichen Färbungen. Von Braun, blau, grau, schwarz, grün oder auch pink –
dem modebewussten oder kreativen Käufer sind hier keine Grenzen
gesetzt. Das hier abgebildete Modell gibt es bei Optik Urnauer an der
Kornbergstraße 43
und
kostet
236 Euro. Auch
Brillen für
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sind dort erhältlich. In
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vom Heusteigviertel bis zum Marienplatz
Am Rande und doch
mitten in der Stadt
Das Heusteigviertel ist längst mehr als ein Geheimtipp
rakteristisch für das Viertel sind. Bis Anfang des 19.
Jahrhunderts waren dort Wiesen und Gärten. Die
eigentliche Stadt lag weiter unten im Tal. Das
Hauptstätter Tor bildete den Abschluss der Stadt.
Anfang des 19. Jahrhunderts waren diese Grenzen
zu eng geworden. Die Anlagen wurden aufgegeben
und an der Christoph- sowie an der Sophienstraße
entstehen die ersten Häuser in dem Gebiet, das
Ein Gang durch das Viertel zwischen Hauptstätter-, später einmal das Heusteigviertel werden sollte. Als
Wilhelm- und Alexanderstraße vermittelt einen 1823 der Fangelsbachfriedhof angelegt wurde, lag
Eindruck vom Stuttgart der Jahrhundertwende. Re- er außerhalb der Bebauung zwischen Weinbergen
präsentative Gebäude des Bürgertums säumen die und Obstgärten.
teils steilen Straßen. Vom
Nach
dem
zweiten
Im Jahr 1280 wird der Flurname
Höhenzug im Süden des
Weltkrieg war das HeusteigViertels grüßt der Fernsehviertel gar Sitz der politiHeusteig erstmals erwähnt
turm. Und auch wenn dort
schen Machtzentrale des
auf engstem Raum viele Menschen zusammenle- Landes Württemberg-Baden. Am 18. Juli 1947 traben, so gibt es nicht die Anonymität der Großstadt, ten im Gebäude Heusteigstraße 45 die Abgeordnedie man vielleicht vermuten könnte. Die Bürger des ten des Landtags zur Sitzung zusammen. 14 Jahre
Heusteigviertels bilden eine Gemeinschaft, die man lang blieben die Parlamentarier dem Gebäude treu
in dieser Art in einem urbanen Quartier nicht und fassten in dieser Zeit wichtige Beschlüsse, wie
vermuten würde. Organisatorisch kommt das im die Annahme des Grundgesetzes am 18. Mai 1949.
Heusteigviertelverein zum Ausdruck. Er hat am 1952 beschlossen die Politiker die Gründung des
vergangenen Wochenende erst wieder gezeigt, wie Landes Baden-Württemberg. Erst 1961 zog der
viel Leben in dem Quartier steckt und zum Heusteig- Landtag in den Neubau im Schlossgarten.
red
viertelfest die Massen mobilisiert.
Auch wenn es abgedroschen
klingt: Das Viertel ist ein Dorf in der
Stadt. Nur wenige Gehminuten von der
City entfernt wohnt man in den Seitenstraßen ruhig und ohne die Hektik der
Großstadt. Qualitäten, die sich längst
herumgesprochen haben und anziehend wirken. So wohnen unter anderem die VfB-Verantwortlichen Markus
Babbel und Horst Heldt im Heusteigviertel.
Der Name übrigens hat nichts mit
Heu zu tun. 1280 wird erstmals der
Flurname Heusteig genannt, der sich
vermutlich auf „Steige in die Häue“
zurückführen lässt. Die Häue ist dabei
die Gegend, in der Holz eingeschlagen
wird. Und tatsächlich sind die Anhöhen südlich des Viertels bewaldet. Die
Bäume ziehen sich hinauf bis zur Waldau. Die Fuhrwerke mit den frisch
geschlagenen Baumstämmen mussten
sich freilich nicht durch die Häuserschluchten zwängen, die heute so cha- Der Turm der Markuskirche aus dem Jahr 1906 dominiert das Heusteigviertel, das bei aller Urbanität auch immer wieder Ausblicke ins Grüne bietet.
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CITY EXTRA
Mittwoch, 1. Juli 2009
Zeitung Nr.9
Schlaflos vor dem Abflug
Schwitzen vor dem Derby
„Ich habe unglaubliche Flugangst. Deshalb wurde mir vor
meinem letzten Urlaub heiß und kalt. Schon drei Tage
vor dem Abflug konnte ich nicht mehr schlafen.
Direkt vor dem Einsteigen nehme ich in solchen
Fällen eine Schlaftablette, so dass ich den Flug
verschlafe. Wenn ich oben in der Luft doch
aufwache, ist es nicht mehr so schlimm.“
„Im Moment bringen uns die Vorbereitungen auf
das erste europäische Roller Derby Turnier ins
Schwitzen. Neben den Berlin Bombshells sind
wir das einzige deutsche Team, das an den Start
geht, und die Engländerinnen haben uns einiges
an Erfahrung voraus. Nach unserer Rückkehr kühlen wir uns im Schwimmbad ab.“
Thomas Gutbrod,
Pächter der Wagenhallen
Marta Popowska, Vorsitzende des Vereins
Stuttgart Valley Rollergirlz
Schweiß hilft bei der Partnersuche
Schwitzen in Maßen ist notwendig, doch übermäßiges Schwitzen entlarvt Krankheiten
Sport, Hitze, Nervosität und Krankheiten
haben eines gemeinsam: Sie bringen den
Menschen ins Schwitzen. Der Hautarzt
Heiko Grimme erklärt, wie man ins
Schwitzen kommt und für was das überhaupt gut ist.
Hautarztpraxis wegen zu starken Schwitzens
behandeln. Für gewöhnlich gibt der Mensch
zwischen einem und zehn Liter Flüssigkeit
pro Tag über die zwei bis fünf Millionen
Schweißdrüsen ab, die sich in einem menschlichen Organismus finden.
Druck lässt viele Leute schwitzen
Von Anne Brockmann
Die Deutschen haben im vergangenen Jahr
gut 680 Millionen Euro in Deodorants investiert. Das fand der Industrieverband Körperpflege und Waschmittel heraus. Um fast
jeden Preis also möchte der Mensch verbergen, was die Natur ihm zur Wärmeregulation
mit auf den Weg gegeben hat: das Schwitzen.
„In unserem Zentralnervensystem befindet sich ein Temperaturfühler, der unsere
Körpertemperatur immer wieder aufs Neue
erfasst. Liegt ihr Wert über 37 Grad, weist
das Zentralnervensystem unsere Schweißdrüsen an, Schweiß zu produzieren, abzusondern und den Organismus damit abzukühlen“, sagt der Hautarzt Heiko Grimme. Zusammen mit seinen Kollegen Andrea Dietrich
und Jens Tesmann führt er an der Bad Cannstatter König-Karl-Straße die Hautarztpraxis
am Kurpark. Dorthin wenden sich zunehmend mehr Männer und Frauen, denen genau dieser Prozess Probleme bereitet. Etwa
drei Prozent aller Patienten lassen sich in der
„Übermäßiges Schwitzen kann die Folge
einer Hyperaktivität des autonomen Zentralnervensystems und damit eine Krankheit
sein. Darunter leidet
das Selbstbewusstsein
der Betroffenen. Viele
Menschen schwitzen
besonders dann, wenn
sie
unter
großem
Druck stehen“, sagt
Heiko Grimme. Gelegentlich überweist er
besonders stark betroffene Patienten deshalb
zu einem Verhaltenstherapeuten, der den
Umgang mit Stresssituationen lehrt. MitunDr. Heiko Grimme.
ter stellt übermäßiges
jedoch
Foto: Anne Brockmann Schwitzen
auch die Begleiterscheinung einer schweren Krankheit dar. „Davon ist vor allem dann auszugehen, wenn
sich das Ausmaß des Schweißaustrittes plötzlich verändert hat“, sagt der Hautarzt.
Wer viel Wert auf Ästhetik legt und
Schweißflecken auf der Kleidung vermeiden
möchte, kann zwischen vier Behandlungsmethoden wählen. Die günstigste Variante ist
ein Antitranspirant, das es für 15 bis 30 Euro
in der Apotheke gibt, die Schweißdrüsen-Ausführungsgänge anschwellen lässt und damit
den Schweißaustritt verhindert. Weiterhin
besteht die Möglichkeit, die zu den Schweißdrüsen geleiteten Nervenimpulse jährlich für
500 bis 600 Euro mit einer Botox-Spritze zu
blockieren. Einmalig zirka 2500 Euro kostet
das Absaugen der Schweißdrüsen. Die komplizierteste Methode sieht das Abtöten oder
Entfernen eines Nervenknotens vor, der zwischen den Lungen sitzt und von dort aus die
Befehle aus dem Zentralnervensystem an die
Schweißdrüsen weiterleitet.
Schweiß enthält Sexuallockstoffe
Wer jegliches Hervortreten von Schweiß
und damit des Eigenkörpergeruchs unterbindet, läuft allerdings Gefahr, allein durchs
Leben gehen zu müssen. Denn der menschliche Schweiß enthält auch Sexuallockstoffe
und dient damit nicht zuletzt der Partnerfindung. „Die Redewendung ,Ich kann dich nicht
riechen.' ist nicht per Zufall entstanden“, sagt
Heiko Grimme.
Es gibt vielerlei Gründe, weshalb Menschen schwitzen.
Foto: Archiv
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Zeitung Nr.9
Wenn der Schlüssel weg ist
Mittwoch, 1. Juli 2009
11
Text vergessen
„Mir wird von Zeit zu Zeit heiß, wenn ich meinen
Geldbeutel suche oder wenn ich meinen Schlüssel
irgendwo habe liegen lassen. Das passiert mir
häufiger und ich ärgere mich dann, weil ich meinen
eigenen Qualitätsansprüchen so nicht gerecht werde.
Meistens ist der Geldbeutel dann im Schreibtisch; beim
Schlüssel weiß oft meine Frau, wo er ist.“
„Mitten in einem Ehepaar Fleischle-Streitgespräch fiel mir
der Text nicht mehr ein. Das Publikum hat es bemerkt und
wurde richtig panisch, obwohl ich mit einem Witz versuchte, die Situation zu retten. Eine solche Panne passiert nur, wenn alles schon so routiniert abläuft, dass
ich in Versuchung komme, schon mal voraus zu
denken.“
Carsten Straehle, Geschäftsführer der
Stuttgarter Hafen GmbH
Sabine Essinger,
Kabarettistin
„Die meisten Verbrennungen sind Freizeitunfälle“
Der Oberarzt Christian Uhlig über Unfallursachen bei Verbrennungen, sinnvolle Erste-Hilfe-Maßnahmen und die Chancen auf eine vollständige Heilung
Verbrennungen jeder Art sind äußerst
schmerzhafte Verletzungen und nicht selten lebensbedrohlich. Christian Uhlig,
Oberarzt am Marienhospital, hat eine Methode mitentwickelt, die den Patienten
zusätzliche Schmerzen erspart und eine
bessere Heilung verspricht. Im Gespräch
mit Kathrin Thimme erklärt er, wie diese
Methode funktioniert.
Das hängt von der Tiefe der Verbrennung
und vom Alter des Patienten ab. Wenn ein
80-Jähriger eine 30-prozentige Verbrennung
überlebt, was einem ganzen Bein, einem Arm
und ein paar zusätzlichen kleinen Flecken
entspricht, ist das ein kleines medizinisches
Wunder. Bei einem 30-Jährigen ist das bei
derselben verbrannten Fläche unspektakulär.
Das klingt zwar flapsig, aber am liebsten sind
uns junge Erwachsene im wehrpflichtigen
Alter. Denn die sind am resistentesten.
Im Sommer ist Grillsaison. Leider kommt es
immer wieder zu schweren Unfällen durch das
Benutzen von Spiritus. Gehören Grillunfälle zu
den häufigsten Ursachen bei schweren Verbrennungen?
Es sei denn, der Großteil der verbrannten
Körperfläche weist Verbrennungen dritten Grades auf, bei der die Ober- und die Lederhaut
komplett zerstört sind.
Leider ja. Es ist schlimm, dass dieses Verhalten nicht auszurotten ist. Wer Spiritus in den
Grill kippt, ist ja meistens nicht selbst betroffen, sondern derjenige, der gegenüber
steht. Und das sind
häufig Kinder. Die
meisten Unfälle passieren in der Freizeit im
häuslichen
Umfeld.
Die Ursachen sind das
Entflammen von Kleidern durch Kerzen
oder am Gasherd. Häufig ist auch das RauDr. Christian Uhlig
chen ein Grund, wenn
Foto: Susanne Kern der Betroffene mit einer brennenden Zigarette eingeschlafen ist. Oft ist dann auch
Alkohol im Spiel.
Wie sollten die Erste-Hilfe-Maßnahmen aussehen, wenn sich jemand verbrennt oder verbrüht?
In jedem Fall sollte die Kleidung entfernt
werden. Bei Verbrennungen wirkt die Kleidung wie ein Isolator, in dem auch Glutnester sein können, die weitere schwere Schäden verursachen können. Zudem sollten ausschließlich Personen, die bei Bewusstsein
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Die nächste City extra
erscheint am:
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Ja. Unser schwerster Fall war ein Patient, der
zu 95 Prozent verbrannt war. Wären diese
Verbrennungen größtenteils drittgradig statt
zweitgradig gewesen, glaube ich nicht, dass
er eine Chance gehabt hätte.
Worin genau unterscheiden sich die Grade
der Verbrennungen?
Der Sonnenbrand ist eine Verbrennung ersten Grades. Die Oberhaut ist leicht geschädigt, aber es bilden sich keine Blasen. Der
zweite Grad kommt am häufigsten vor. Es
gibt oberflächliche Verbrennungen zweiten
Grades und tiefgradige. Die Ober- und die
Lederhaut sind beschädigt und es bilden sich
Blasen. Allerdings besteht die Möglichkeit
der Regeneration. Bei Verbrennungen dritten
Grades ist die Ober- und Lederhaut komplett
zerstört.
Sie haben die künstliche Membran Suprathel mitentwickelt. Sie verspricht eine bessere
Heilung bei Verbrennungen zweiten Grades. Wie
funktioniert diese Membran und aus was besteht sie?
Die Membran besteht aus Milchsäure, welche die angenehme Eigenschaft hat, entzündungshemmend zu wirken. Zuerst entfernt
man im OP die verbrannte Haut bis zu einer
Schicht, die noch vitale Elemente aufweist.
Diese Wundschicht wird gereinigt und anschließend legt man die Membran auf. Sie ist
eine Art Schutzschicht unter der sich die
geschädigte Haut ungestört regenerieren
kann. Früher musste man die Verbände ständig wechseln, wobei die Wunde wieder aufriss. Die Membran wird einmal aufgelegt und
bleibt dann dort bis sie von allein abfällt. Das
bedeutet, dass eine Behandlung mit Suprathel deutlich schmerzärmer ist, und das ist für
die Verbrennungspatienten schon ein Quantensprung.
Warum funktioniert diese Methode nicht bei
Verbrennungen dritten Grades?
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und ansprechbar sind und nicht mehr als 30
Prozent verbrannte Fläche haben, mit kühlem, aber nicht eiskaltem Wasser gekühlt
werden. Anschließend sollte der Patient in
ein sauberes Tuch gewickelt werden und
etwas zu trinken bekommen. In jedem Fall
sollte man die Finger von Hausmitteln wie
Mehl, Butter, Öl und auch Salben lassen.
Wie viel Prozent der Körperfläche muss
intakt sein, damit der betroffene Patient eine
Chance hat?
Zugelassen ist die künstliche Membran Suprathel auch für zweitgradige Verbrennungen mit drittgradigen Anteilen, weil diese
kleinen Stellen vom Rand her selbst heilen
können. Bei großflächigen Verbrennungen
dritten Grades funktioniert das aber nicht.
Denn die Heilung durch die künstliche Membran setzt voraus, dass es in der Wunde noch
regenerationsfähiges Gewebe gibt und das ist
bei Verbrennungen dritten Grades nicht der
Fall. Wo nichts ist, kann auch nichts mehr
wachsen.
Was hilft dann in diesen besonders schweren Fällen?
24,0° C
22,5° C
1991
21,1° C
1992
23,8° C
1994
23,1° C
1995
1999
21,5° C
2001
21,6° C
2003
21,7° C
24,8° C
2006
0
5
10
15
20
25
Quelle: Deutscher Wetterdienst
Betrachtet man die durchschnittlichen
Jahrestemperaturen, ist der Juli fast immer der wärmste Monat im Jahr. Auf
besonders heiße Mittelwerte kam der
Sommermonat Anfang der 1980-er
Jahre und seit 2000. Überraschend ist,
dass nicht das Jahr 2003, bekannt als
der Hitzesommer, durchschnittlich
das heißeste Jahr war, sondern 2006.
Im Jahr 2003 erreichten die Monate
Juni und August mit 23,4˚ C und 24,8˚ C
Spitzenwerte. Die Grafik basiert auf
den Lufttemperatur-Messwerten der
Wetterstation Neckartal des Deutschen Wetterdienstes.
ktm
Man transplantiert die eigene Haut. Denn
ganz egal, an welchen Methoden gerade
geforscht wird, für Verbrennungen dritten
Grades gibt es nichts Besseres als die eigene
Haut. Das Problem ist, dass es durchaus
Patienten gibt, die so großflächig verbrannt
sind, dass es nicht genug gesunde Haut zum
Transplantieren gibt. In diesen Fällen muss
man dann beispielsweise auf Kunsthaut aus
Rinderkollagen und Haifischknorpeln zurückgreifen.
Wodurch entstehen die Narben und lässt
sich bei einer Behandlung mit der künstlichen
Membran die Narbenbildung verhindern?
Zunächst einmal sind oberflächige Verbrennungen zweiten Grades so definiert, dass sie
innerhalb von 14 Tagen narbenfrei verheilen.
Bei tieferen Verletzungen ist mit Narben zu
rechnen, weil das Gewebe nicht mehr so
viele gesunde Strukturen erhält, um die Haut
optimal nachzubilden. Zudem schädigen manche Salben die Oberhaut, weil sie eine toxische Wirkung haben. Bei der künstlichen
Membran hingegen gibt es nachweislich keinerlei negative Auswirkungen auf die Regeneration der Zellen. Vorsichtig ausgedrückt bedeutet das: Mit der künstlichen Membran
klingt die Entzündung auf Verbrennungsflächen schneller ab und dadurch entstehen
auch weniger Narben.
Vor der Behandlung weist die Hand schwerste Verbrennungen auf ...
ZUR PERSON
Christian Uhlig ist seit 1988 Oberarzt
im Marienhospital in der Abteilung
Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie. Sein Spezialgebiet ist die Verbrennungsmedizin. Von 1998 bis 2004
entwickelte er eine künstliche Membran, eine Art Verbandsstoff, mit. Seit
2004 ist sie in Europa auf dem Markt,
seit diesem Jahr auch in den USA. ktm
... 14 Tage nach der Behandlung sind die Wunden schon größtenteils verheilt.
Erhöhte Körpertemperatur wichtig für die Immunabwehr
21,6° C
1983
Fotos: Christian Uhlig
Fieber kein Grund zur Panik
HEISSE JULIS SEIT 1979
1982
Eine verbrannte Hand abgedeckt mit der künstlichen Membran, einer Art Verbandstoff aus Milchsäure.
Jeder Elterngeneration stellt sich die alte
Streitfrage neu: Fieber – eine Krankheit
oder Ausdruck einer gesunden Körperreaktion? Letzteres, sagen die Ärzte. Folgte
da bloß nicht der Zusatz: im Normalfall.
Denn was seit Menschengedenken der
Stärkung der Infektabwehr dient, kann
zugleich erstes Indiz einer schweren Erkrankung sein.
Von Benno Blickle
Die Lektüre einschlägiger Ratgeber für Kinderheilkunde ist dazu angetan, Eltern zu
beruhigen. Fieber ist demnach unvermeidliche Begleiterscheinung beim Heranwachsen
von Kindern und in den ersten Lebensjahren
fast so alltäglich wie Nahrungsaufnahme und
Verdauung.
Dreitagefieber,
Zahnfieber,
Wachstumsfieber lauten die Stichworte.
Symptome, die in aller Regel so rasch verschwinden, wie sie aufgetreten sind. Auch
entspringen sie keiner Laune der Natur, sondern sind unerlässlich für den Aufbau der
körpereigenen Abwehr. So weit die Theorie.
Doch wie sieht es in der Praxis aus? Glühen
plötzlich die Wangen, und so ein kleines
Wesen, das eben noch putzmunter in die
Welt blickte, liegt auf einmal apathisch im
Bettchen, herrscht schnell Alarm im Kinderzimmer. Gerade dann sollten auch Laien der
alten Medizinerregel folgen: Vor die Therapie
hat der liebe Gott die Diagnose gestellt.
Es gibt durchaus verlässliche Indikatoren,
ob da ein normaler und somit erwünschter,
weil den Organismus stärkender Fieberprozess abläuft oder ob der Fieberschub Vorbote
einer bedrohlichen Erkrankung ist, sei es eine
Sepsis (Blutvergiftung), eine Mandelentzündung, ein Infekt der Atemwege, ein beginnender Keuchhusten, eine Mittelohrentzündung
oder gar eine Meningitis (Hirnhautentzündung) und was der Krankheitsbilder mehr
sind. Als Faustregel kann gelten: Arztbesuch
immer dann, wenn ein Baby länger als einen
Tag oder ein älteres Kind länger als drei Tage
scheinbar grundlos Fieber hat.
Eine feine Einrichtung
der Evolution
Zunächst wird die Körpertemperatur gemessen. Der Verlauf der Fieberkurve liefert
neben den äußeren Symptomen Indizien für
die Ursache. Wobei gerade die häufigste
Form, die Kinder zwischen sechs Monaten
und drei Jahren heimsucht, das Dreitagefieber, zunächst symptomfrei verläuft. Bis auf
40 Grad schnellt die Temperatur gleich am
ersten Tag hoch, sinkt bereits am zweiten
und wird am dritten Tag von einem oftmals
nur flüchtigen Hautausschlag abgelöst. Werden die roten Fleckchen, die in einer Linie
vom Hals bis zu den Oberschenkeln reichen
können, manchmal aber auch nur auf Brust
und Rücken schwach oder gar nicht
auftreten, sichtbar, sind Fieber und
Ansteckungsgefahr schon wieder vorbei. Erst seit kurzem
weiß man, dass ein Virus
der
Herpesgruppe
dieses Phänomen
hervorruft.
Viel länger ist
bekannt,
dass es lebenslange Immunität
hinterlässt.
Was ist nun die Ursache dafür, dass der menschliche Organismus auf den Stress,
den virale, bakterielle oder parasitäre Attacken auslösen, mit deutlicher Erwärmung
reagiert? Pyrogene, entzündlich wirkende
Stoffe, die der Körper teilweise selbst erzeugt, reizen das Wärmezentrum unseres
Körpers, das im Hypothalamus liegt. Das ist
ein Teil des Zwischenhirns. Zusätzlich wird
die Tätigkeit diverser Abwehrzellen gesteigert. Fieber ist demnach nichts anderes als
eine
gesunde
SelbsthilfeReaktion
des
Körpers. Diese Immunantwort unseres
Organismus hilft also, Infektionen abzuwehren und
Krankheit zu überwinden.
So gesehen ist Fieber für sich
betrachtet eine feine Einrichtung der
Evolution, die unser Überleben sichert.
INFO: Nützlich für die Erstdiagnose sind Internetseiten
wie
www.gesundheitfuerkinder.de,
www.netdoktor.de oder www.gesunde-seiten.de
Darin schwimmen die
Pommes, damit sie knusprig
werden. Bei dieser Garmethode sollte die Temperatur bei 180 Grad liegen.
Heißes Öl zum Frittieren
12
CITY EXTRA
Mittwoch, 1. Juli 2009
Zeitung Nr.9
Schweißtreibendes Gärtnern
Abschlussball statt Jazzkonzert
„Ich bin ein begeisterter Hobbygärtner. Da komme ich
immer wieder tüchtig ins Schwitzen, wenn ich Mäuerchen aus Bruchsteinen anlege. Auch einen Brunnen
habe ich schon gebaut. Aber bereits die ganz normale
Gartenarbeit ist schweißtreibend: Rasenmähen, Heckeschneiden oder auch alte Stämme zersägen. Abkühlung
schafft ein Apfelschorle – naturtrüb.“
„Mit einer meiner Jazz-Bands hatte ich einmal ein Engagement, bei dem wir später Musik zum Tanzen spielen
sollten. Nach dem Aufbau stellte sich heraus, dass es
der Abschlussball eines Tanzkurses war. Bei Gesellschaftstänzen ist das Schlagzeug extrem wichtig, aber
unser Drummer hatte die Tempi dafür nicht drauf
und wurde immer nervöser.“
Thomas Heß, Geschäftsführer der
Abfallwirtschaft Stuttgart
Veit Hübner,
Jazzmusiker
Tierisch heiß
Das Erdmännchen
M
anche mögens heiß –
In der Wilhelma leben
einige Tiere, die es eigentlich
gern immer warm hätten.
Katharina Sorg lässt für City
extra die Tiere auf dieser Seite
zu Wort kommen und erklären,
warum sie sich auf die heiße
Jahreszeit freuen.
Der Somaliwildesel
Wenn mir die Sonne auf die Hufe scheint,
dann bin ich glücklich. Eigentlich galoppiere
ich durch die trockenen Savannen und Wüsten Afrikas. Wie gesagt – eigentlich.
Denn als gebürtiger Schwabe musste ich
mich an das Stuttgarter Klima nicht gewöhnen. Galopp ja, Savanne nein. Ich blicke von
meinem Gehege aus nämlich auf den grünen
Rosensteinpark. Und galoppieren tun dort
nur abends manchmal Jogger. Da es aber in
Damit die Würste gut durchbraten, bedarf es einer
entsprechenden Temperatur,
die bei dieser Variante etwa
500 Grad erreicht.
Der Holzkohlegrill
Somalia und Eritrea nachts so kalt wird, dass
mein Fell mich wärmen muss, bin ich auch
auf den Winter in Deutschland bestens vorbereitet.
Der Sommer ist mir aber viel lieber. Dann
kann ich auch viel öfter draußen sein. Dank
meiner großen Ohren kann ich gut Wärme
abgeben, und ich sehe auch – in aller Bescheidenheit gesagt – sehr hübsch aus, wenn ich
mit ihnen wackele.
Der Strauß
Nein, ich kann nicht fliegen. Ja witzig, ich bin ein
Vogel und kann nicht fliegen. Hey, Bürschchen,
wenn ich das noch einmal von dir höre, dann komm
ich mit dem Schnabel durch den Zaun. Hey, ich hör
dich. Zugegeben ich habe ein hitziges Temperament,
aber ich habe schon extra an den Oberschenkeln
kein Gefieder, dass mir beim Laufen – ja, laufen
kann ich und zwar sehr schnell – nicht so warm
wird. Brüten kann ich als Mann mit meinem schwarzen Gefieder nur in der Nacht. Das wäre sonst zu
heiß. Generell ist warm aber gut, deshalb habe ich
in meinem neuen Haus für die kalten Monate eine
Wärmelampe. Da ist der Sand nie kalt. Kommen Sie
mich mal besuchen. Aber keine Witze bitte.
Ich kann es nicht mehr hören. „Ach, schau
mal! Wie putzig!“ So schallt es mir jeden Tag
in allen Tonlagen entgegen. Nein, ich bin
überhaupt nicht putzig. Ich bin heißblütig,
ein richtig heißes Erdmännchen bin ich. Nennen sie mich Luigi.
Bereits morgens liege ich vor dem Eingang meines Baus und lasse mir die Sonne
auf den Pelz scheinen. Ich recke mein spitzes
Näschen in Richtung des gelben Feuerballs
und komme so auf meine Betriebstemperatur. Und die liegt bei feuriges Pelztier. Nun
ist der Stuttgarter Himmel leider zu oft
bewölkt und ich muss auf Hilfsmittel zurückgreifen. Das passiert den Besten unter uns.
Was für die Besucher das Solarium ist, ist für
mich die Wärmelampe. Eben eine oft genutzte Alternative sogar im Sommer.
Und so hat es auf meinem kleinen Stein,
auf den das Licht der Wärmelampe trifft,
konstant 35 Grad. Das ist sozusagen mein
kleines Mallorca, nur damit Sie verstehen
was ich meine. Jetzt im Sommer kann ich die
Lampe aber auch mal links liegen lassen und
die Sonne genießen. Schließlich erreicht auch
die Temperatur im schwäbischen Kessel mal
die 30-Grad-Marke. Ja ich mag es eben heiß.
Das Känguru
Mein Fell ist flauschig. Das können Sie jetzt
natürlich nicht nachprüfen, weil sie so nah
nicht an mich herankommen. Wir sind halt
nicht im Streichelzoo. Aber glauben sie mir,
es ist kuschelig weich.
Das Problem ist nur, dass es bei Regen
tropfnass wird. Darauf war es nämlich nicht
vorbereitet, und ich konnte mich auch nicht
mehr umziehen, bevor ich aus Australien
eingeflogen wurde. Jetzt haben wir den Salat
und ich bleibe deshalb, wenn es draußen
nass und kalt ist, lieber drin.
Wärme geht aber sehr gut. Sogar das
Hüpfen geht auch noch bei Temperaturen
von mehr als 30 Grad, ohne dass ich überhitze. Dank meiner besonderen Sehnen brauche ich dafür nämlich kaum Muskelkraft.
Überhaupt bin ich sehr flexibel. Wenn es
tagsüber sehr kalt ist, dann hüpfe ich ganz
gern durch den Tag. Hält schon warm. Ist es
aber heiß, liege ich gern ein wenig herum. So
wird aus mir dann ein echter Nachtschwärmer. Sommer ist für mich Känguruwetter.
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dolce vita – in der Teckstraße 60, wo auch
Autofahrer Parkplätze finden. Einen Platz an
der Sonne finden bis zu 120 Italien-Freunde
im „da capo“: Grüne Bäume, weiße Schirme,
rote Ziegel und eine Terrasse zum Träumen,
Relaxen und Genießen. Die Stadt ist nah und
doch so fern für den, der hier bei einem vino
bianco und einer kleinen Köstlichkeit der
Tageskarte die Mittagspause genießt. Oder
mit Geschäftsfreunden in bestem „Italienisch“ mehrgängig tafelt.
Ob Spezialitäten der Saison oder Empfehlungen des kompetenten Serviceleiters Gino
Paradiso (er heißt wirklich so!), das „da
capo“ überzeugt mit feinsten italienischen
Klassikern. Wird es dunkel, wird's roman-
tisch. Im sanften Licht der Laternen lässt sich
eine italienische Nacht erleben. Vielleicht mit
frutti di mare, bistecca fiorentina und einem
vollmundigen Barolo. Und der Gewissheit,
dass selbst deutsches Wetter dem italienischen Gefühl nichts anhaben kann. Gehen
wir eben rein, in die eleganten Gasträume
hinter den roten Ziegeln. Vielleicht zu einem
der kulturellen Events, die hier regelmäßig
für Applaus sorgen. Benvenuto.
INFO: Das „da capo“ ist montags bis freitags von
12 Uhr bis 14.30 Uhr sowie samstags und
sonntags von 18 Uhr an geöffnet. Reservierungen werden per Telefon unter Nummer
2 62 48 48, per Fax unter der Nummer 28 18 30,
oder per e-Mail unter [email protected]
entgegengenommen.
CITY EXTRA
Zeitung Nr.9
Mittwoch, 1. Juli 2009
Klingeln bei der Präsentation
Kühlendes Mineralwasser
„Als Hans D. Christ und ich in unserem Vorstellungsgespräch vor der Kommission waren, die über die neuen
Direktoren des Württembergischen Kunstvereins zu entscheiden hatte, klingelte das Handy. Ich war mittendrin in
unserer Präsentation und Hans D. Christ musste das
Handy erst suchen. Ich fuhr stoisch im
Vortrag fort, innerlich aber war ich klatschnass.“
„Zum Glück wohne ich in der Nähe der Mineralbäder.
Wenn ich nach hitzigen Beratungstagen im Mieterverein
noch Zeit habe, mache ich auf der Heimfahrt den Umweg
über das Bad Berg und kühle mich im Mineralwasser ab.
An kalten Tagen komme ich erst beim Handaufguss im
Leuze zum Schwitzen, um mich dann ins gesunde Sauerwasser stürzen zu können.“
Iris Dressler, Direktorin des
Württembergischen Kunstvereins Stuttgart
13
Rolf Gaßmann, Vorsitzender des
Mietervereins Stuttgart
Immer der Wärme nach: Tierisch starke Globalisierung
Hohe Temperaturen locken Insekten nach Baden-Württemberg, die es dort nie zuvor gab – Multikulti in der Tierwelt
Westasien beheimatet, ist sie mittlerweile
auch in Schleswig-Holstein keine Seltenheit
mehr. Die Männchen sind rot, die Weibchen
ockerfarben bis hellbraun gefärbt. Beide werden zwischen vier und fünf Zentimeter lang
und haben eine Flügelspannweite von sechs
bis sieben Zentimeter. „Feuerlibellen leben
am Wasser, wo sie Insekten und Spinnen
jagen. Sie paaren sich im Flug. Anschließend
werfen die Weibchen die Eier auf bewachsene Wasseroberflächen ab“, sagt Tolasch.
Was für den Otto-Normal-Bürger nach
einem vollständigen Steckbrief klingt, ist für
den Wissenschaftler fast nichts. „Je mehr ein
Wissenschaftler herausfindet, desto mehr
wird ihm bewusst, wie wenig er weiß“, sagt
Tolasch. Weitaus schwieriger als das Entdecken einer Art sei das Bemerken des Verschwindens einer anderen. Ob Käfer, Libelle
und Co. einen Nutzen haben, wird vielleicht
einmal der Zufall ans Licht bringen. Denn
diesbezüglich hat Tolasch erfahren: „Die
Zweckmäßigkeit eines Forschungsergebnisses kommt nicht selten erst viele Jahre darauf zum Vorschein.“
Die Menschheit rückt mit Hilfe der Technik immer näher zusammen. Bei den Tieren sorgt das Klima für eine Multikulti-Gesellschaft. So haben sich beispielsweise
im vergangenen Jahrzehnt der Wacholderprachtkäfer und die Feuerlibelle in Baden-Württemberg angesiedelt.
Von Anne Brockmann
Der Wacholderprachtkäfer steht auf der Roten Liste. Die führt unter anderem ausgestorbene, verschollene und gefährdete Tierarten
auf. Ob er da tatsächlich hingehört, ist fraglich. Denn in Baden-Württemberg hat das
Insekt, das ursprünglich aus Südeuropa
stammt, eine neue Heimat gefunden. Besonders häufig ist es auf der Schwäbischen Alb
und in Ihringen am Kaiserstuhl, dem wärmsten Ort Deutschlands, anzutreffen. Die Voraussetzungen dafür schuf die globale Erwärmung. Mit einem Temperaturanstieg um 0,9
Grad Celsius seit Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahr 1901 liegt Deutschland über
dem weltweiten Wert von 0,7 Grad Celsius.
Das Gleiche gilt für Baden-Württemberg.
„Ob die klimatischen Veränderungen für
das Übersiedeln des Wacholderprachtkäfers
wirklich ausschlaggebend waren, ist nicht
sicher, aber sehr wahrscheinlich“, sagt Till
Tolasch, Leiter der Arbeitsgemeinschaft Pheromone an der Universität Hohenheim. Er ist
einer der Ersten, die das Krabbeltier entdeckt
haben. Das war im Jahr 2005. Mittlerweile
fällt der Käfer längst nicht mehr nur Wissenschaftlern auf. Für Gartenbesitzer, Gartenbaubetriebe und Baumschulen hat er sich bereits
als Plage entpuppt. Befiel er einst ausschließ-
Till Tolasch, Leiter der Arbeitsgemeinschaft
Pheromone an
der Universität
Hohenheim,
zeigt ein Bild
des Wacholderprachtkäfers.
Foto: Anne Brockmann
lich Wacholdersträucher, besetzt er mit dem
Thujabaum jetzt ein weiteres Zypressengewächs. „Die Larven fressen unter der Rinde
und verlassen die Pflanze durch fünf Millimeter große, ovale Löcher. Je nach Befall sterben
Teile der Pflanzen oder ganze Pflanzen ab“,
beschreibt Tolasch das Problem. Da der Käfer
auf der Roten Liste steht, können die Betroffenen nicht dagegen vorgehen. Tolasch hat
seine Entdeckung vor allem der Optik wegen
liebgewonnen. Der Wacholderprachtkäfer
schimmert grün-metallic und ist mit blauen
Punkten besetzt.
Ein weiterer Einwanderer ist die Feuerlibelle. Ursprünglich in Südeuropa, Afrika und
Nachdem er eingeschlagen
ist, folgt ein Donnergrollen.
Dabei entsteht Hitze. Die bisher höchste gemessene Temperatur liegt bei 30 000 Grad.
Der Blitz
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Kündigung in der Krise – Was tun?
Experten raten, Kündigungen in jedem Fall rechtlich überprüfen zu lassen
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Viele Unternehmen stecken derzeit in der
Krise. Gerade Baden-Württemberg ist als exportorientierte Region besonders stark betroffen. Es wird erwartet, dass vor diesem Hintergrund auch die Zahl der betriebsbedingten
Kündigungen weiter steigt.
Arbeitnehmer, die eine Kündigung erhalten, sollten diese in jedem Fall von einem
Rechtsanwalt prüfen lassen, da Arbeitgeber
immer wieder gesetzliche Regelungen zu
Lasten von Arbeitnehmern missachten, die
Ihr gutes
Recht
zur Unwirksamkeit von betriebsbedingten
Kündigungen führen. Oftmals können dann
zumindest Abfindungszahlungen für Arbeitnehmer erreicht werden. Im Geltungsbereich
Arbeitsrecht
des Kündigungsschutzgesetzes sind betriebsbedingte Kündigungen nur dann sozial gerechtfertigt, wenn „dringende betriebliche
Erfordernisse“
vorliegen, die zu einem Wegfall der Beschäftigungsmöglichkeit führen. Dabei hat der Arbeitgeber
die entsprechenden Tatsachen zu beweisen. Der
Arbeitgeber ist zu zumutbaren Maßnahmen
verpflichtet, um den Arbeitnehmer an anderer
(freier) Stelle im UnterKarsten Rößler
nehmen zu beschäftigen.
Dies gilt grundsätzlich auch dann, wenn
hierfür eine Umschulung notwendig ist. Kommen für eine betriebsbedingte Kündigung
mehrere Arbeitnehmer in Betracht, so hat
der Arbeitgeber eine Sozialauswahl vorzuneh-
men, für die der Gesetzgeber bestimmte
Kriterien aufgestellt hat. Die Bedeutung der
Sozialauswahl in arbeitsgerichtlichen Verfahren ist groß, da Arbeitgeber hier häufig
Fehler machen.
Von Bedeutung sind hier die Dauer der
Betriebszugehörigkeit, das Lebensalter, bestehende Unterhaltspflichten sowie Behinderungen. Wer eine Kündigung erhält, sollte nicht
zuviel Zeit verstreichen lassen. Für Kündigungsschutzklagen gilt eine Frist von drei
Wochen nach Zugang der Kündigung beim
Arbeitnehmer. Frühzeitige Beratung ist daher
wichtig, da sonst die Rechte nicht mehr
geltend gemacht werden können.
INFO: Autor des Textes ist Rechtsanwalt Karsten
Rößler, der Gesellschafter der Anwaltssozietät
Dr. Müller, Hommel & Rößler in Stuttgart und
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14
CITY EXTRA
Mittwoch, 1. Juli 2009
Zeitung Nr.9
EVE N TS
extra
I
m Juli, August und September ballen sich die Veranstaltungen im Freien. In Stuttgart
gibt es gleich mehrere Spektakel. Da wären die großen
Open-Air-Konzerte auf dem Killesberg, dem Cannstatter Wasen und an der Neuen Messe.
Für die Freunde der klassischen Musik finden die Hofkonzerte im Innenhof des Alten
Schlosses statt. Und während
des Sommerfests, dem Fischmarkt und dem Weindorf darf
man sich auf kulinarische Genüsse freuen. Es gibt aber auch
zahlreiche kleinere Feste im
Freien, die den Sommer in der
Stadt verschönern, und einen
Besuch wert sind. Kathrin
Thimme gibt einen Überblick,
der keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
Juli
Open-Air-Konzerte
2. Juli bis 26. September: Die Konzerte auf
der Freilichtbühne Killesberg sind äußerst
beliebt, weil sie jedes Jahr eine Rarität sind.
Nur wenige Veranstaltungen dürfen dort jährlich stattfinden. Auch in diesem Sommer ist
das Programm eine bunte Mischung aus
Comedy, Pop, Oper und Schlager. Höhepunkte sind die beiden Auftritte von Dieter
Thomas Kuhn & Band am 30. und 31. Juli
sowie das Konzert von Foreigner am 2. Juli
und The Boss Hoss am 24. Juli. Ebenso
empfehlenswert ist der Auftritt am 6. Juli von
Jason Mraz, der als Special Guest Milow
mitbringt. Der Belgier stürmt mit seinem
Cover Ayo Technology, das im Original von
Justin Timberlake, 50 Cent und Timbaland ist,
derzeit die Charts.
Es sind noch Karten verfügbar, außer für die
beiden Konzerte von Dieter Thomas Kuhn. Die
Preise variieren je nach Veranstaltungen und
sind unter www.easyticket.de erhältlich.
5. Juli bis 30. August: Ein besonderes Erlebnis sind die jährlichen Kurkonzerte in der
denkmalgeschützten Konzertmuschel des
Cannstatter Kurparks. Organisatoren der
sonntäglichen Konzerte ist die Vereinigung
Cannstatter Vereine. Das nächste Konzert ist
am 5. Juli mit dem Karl-Stotz-Orchester. Am
12. Juli spielen zusätzlich sowohl der 1.
Handharmonika-Club Bad Cannstatt als auch
der Musikverein Hofen um 18 Uhr. Die übrigen Konzerte, die es in der schönen Umgebung bis zum 30. August geben wird, beginnen jeweils um 15 Uhr. Weitere Termine sind
der 19. und 26. Juli, der 2., 9., 16., 23. und
abschließend der 30. August, dann mit dem
Musikverein Möhringen.
10. bis 26. Juli: Ein Stuttgarter Kultursommer
ohne die etablierten Hofkonzerte im Alten
Schloss sind nicht denkbar. Bereits zum fünften Mal geben in diesem Jahr feste Größen
wie die Stuttgarter Philharmoniker (17. Juli),
die City Brass Stuttgart (18. Juli) oder das
Stuttgarter Kammerorchester (19. Juli) Konzerte im romantischen Renaissancehof, umgeben von den alten Mauern des Schlosses.
Ergänzt wird der Kultursommer mit einem
Auftritt des Württembergischen Kammerchors (25. Juli), der A-Cappella-ComedyTruppe Die Fünf (24. Juli) und der Rosenau
Open, die den Stuttgarter Kultursommer am
26. Juli beschließen. Zu diesem Ereignis wird
der Kabarettist Roland Baisch durch das Pro-
Im Sommer ist unter Stuttgarts Himmel einiges los. Festivals, Open-Air-Konzerte und Straßenfeste folgen dicht aufeinander. Da kann es niemandem langweilig werden.
gramm führen. Ein besonderes Erlebnis in
diesem Kultursommer wird auch die OpenAir-Aufführung von Schillers Räubern sein,
inszeniert von den Schauspielbühnen Stuttgart. Die Premiere ist am 11. Juli, sieben
weitere Aufführungen folgen im Verlauf des
Kultursommers.
Die Eintrittspreise variieren je nach Konzert.
Karten gibt es bei www.easyticket.de.
16. bis 26. Juli: Auch in diesem Jahr warten
die Jazz Open mit einem hochkarätigen Programm auf. Auf den Bühnen bei der Neuen
Messe, am Mercedes-Benz-Museum und im
Bix treten unter anderem am 16. Juli Grace
Jones, am 19. Juli Lenny Kravitz und am 20.
Juli James Morrison auf. Die Jazz Open sind
ein Muss für alle Jazz-Fans und Musikliebhaber, die den Grenzgang zwischen Jazz, Pop
und Rock lieben.
Das genaue Programm steht auf der Seite
www.jazzopen.com. Dort oder bei www.easyticket.de können Karten bestellt werden. Die
Preise der Tickets variieren je nach Konzert.
25. Juli: Es ist das Konzert des Jahres, das
Heimspiel der Fantatischen Vier. Trotz des
Riesenerfolgs in den vergangenen zwanzig
Jahren haben die vier Jungs ihre Heimat nie
vergessen und kehren zum Band-Jubiläum
nach Stuttgart auf den Cannstatter Wasen
zurück, und der wird am 25. Juli aus allen
Nähten platzen. Die Fantastischen Vier haben
den deutschen HipHop bühnenreif gemacht
und zeigen auf höchstem Niveau, wie vielfältig das Genre ist.
Es gibt noch wenige Restkarten. Der Preis liegt
je nach Kategorie bei 46,40 bis 62,50 Euro bei
www.easyticket.de.
30. Juli: Nach dem Heimspiel ist vor dem
nächsten Spiel, in diesem Fall aber ein Gastspiel. Nur fünf Tage nach den Fantastischen
Vier ist auf dem Cannstatter Wasen wieder
mächtig was los. Dann kommen Linkin Park
zum Open-Air-Konzert. Die amerikanische
Band ist gerade auf dem Höhepunkt ihrer
Karriere. Ihr jüngstes Album Minutes to Midnight schoss in Deutschland auf Platz eins.
Melodisch und rockig ist die Musik von
Linkin Park, und manchmal ist sogar ein
bisschen Rap dabei.
Die Karten für das Konzert kosten 60 Euro bei
www.easyticket.de
31. Juli bis 2. August: Eine würdigere Kulisse
kann eine Oper unter freiem Himmel kaum
haben als die von Schloss Solitude. Zwischen
dem 31. Juli und dem 2. August wird dort am
einstigen Lustschlösschen von Carl Eugen die
Oper „Didone Abbandonata“ gezeigt, die im
Jahr 1763 von Niccolo Jommellis für Stuttgart
komponiert wurde. Die Aufführungen sind
täglich um 20.30 Uhr. Ein Fest ganz wie zu
Zeiten des Herzogs, dessen Feste bekanntlich
legendär gewesen sein sollen.
Weitere Informationen unter www.musikpodium.com.
Feste
4. und 5. Juli: Die Rotenberger feiern an
diesem Wochenende das traditionelle Käskipperfest rund um den Platz an der Kirche. Der
Name Käskipper entstand in früheren Zeiten,
als die Bewohner der Neckargemeinden den
Wirtemberg, den höchsten Punkt Rotenbergs,
wenig charmant Käsbuckel nannten. Das Fest
beginnt am Samstag um 14 Uhr und sonntags
um 11 Uhr.
9. bis 19. Juli: Ein kulinarisches Erlebnis ist
der jährliche Hamburger Fischmarkt auf dem
Karlsplatz. Während die Stuttgarter die Hamburger mit dem Weindorf beglücken, kommen die Stuttgarter in den Genuss norddeutscher Spezialitäten wie Stockfisch, Seemanns-Eintopf, Labskaus oder Aal. Fisch und
Meeresfrüchte in allen Variationen und dazu
Alsterwasser und herbes Bier und das ganze
ohne raues Klima. Der Fischmarkt ist mindestens einen Besuch wert.
10. Juli: Das Institut Francais lädt von 18 Uhr
an auf die Terrasse zum französischen Som-
Der Hamburger Fischmarkt gastiert vom 9. bis
19. Juli auf dem Karlsplatz. Archivfoto: Horst Rudel
merfest. Zu Beginn spielt der Musiker Laurent Saltzmann französische Lieder auf dem
Akkordeon. Und von 20.45 Uhr an spielt die
Pariser Band Les Yeux noir Zigeuner-Rock.
11. Juli: Von 14 Uhr an laden die Untertürkheimer zum Sommerfest der Volksmusik auf
den Storchenmarkt ein. An Musik und Verpflegung wird es nicht mangeln.
11. Juli: Das Nuon Lichterfest im Höhenpark
Killesberg ist ein guter Anlass, einen schönen
Abend im Freien zu verbringen – so lange es
nicht regnet. Bunte Lampions, Laternen und
ein Feuerwerk lassen den weitläufigen Park
bei Nacht erstrahlen. Einlass ist schon um 16
Uhr, damit die Gäste den Höhenpark noch
bei Sonneschein genießen können. Parallel
zum Lichterfest findet in der Milchbar am
Killesberg eine Charity statt. Zum Buffet
spielt die Band Sheep Walk. Der Dresscode
für die Gäste ist weiß. Der Eintritt für dieses
Fest kostet 50 Euro, der Reinerlös kommt
dem Kinderschutzbund Stuttgart zugute.
Der Eintritt zum Lichterfest (ohne die Charity)
kostet 13 Euro, ermäßigt 8,50 Euro bei www.easyticket.de.
12. bis 20. Juli: Das Festival Bollywood and
beyond ist beliebt in Stuttgart. Nach dem
oscarprämierten Film Slumdog Millionaire ist
Indien, das Land, die Kultur und die Filmindustrie noch gefragter. Ort des Geschehens
ist in diesem Jahr das SI-Centrum. Neben
dem Wettbewerb gibt es auch zahlreiche
Info-Veranstaltungen über Indien, aber natürlich kommt auch das Feiern nicht zu kurz. So
gibt es die Indian Vibe Night in der Buddha
Lounge draußen wie drinnen am 18. Juli
Konzerte im Innenhof des Filmhauses und
den Basar Street of India an der Lautenschlagerstraße vom 13. bis 19. Juli.
Weitere Informationen unter www.bollywoodfestival.de.
24. und 25. Juli: Zu einer festen Größe in
Stuttgart zählt das Bohnenviertelfest im Herzen der Altstadt. In diesem Jahr gibt es einen
Workshop für Jugendliche zum Thema Dichter und Denker, es gibt viele Spielaktionen
mit Frisbee, Softball oder Reifenskooter, und
für die kleinen Besucher kommt freitags und
samstags von 15 bis 18 Uhr der Mobifant
vorbei. Das Abendprogramm bestreiten
Bands wie die Gruppe S.U.B oder die Los
Crachos mit Rockmusik.
24. Juli bis 2. August: Diese Woche steht im
Zeichen der Regenbogenfarben. Der Christofer Street Day hat in diesem Jahr das Motto
Mach Mut. Die Eröffnungsgala am 25. Juli
findet in der Carl-Benz-Arena statt. Höhepunkt ist am 1. August die Parade durch die
Innenstadt mit der Abschlusskundgebung auf
dem Schlossplatz und anschließender Hocketse auf dem Markt- und Schillerplatz.
25. Juli: Sonja Renz, Inhaberin des Biergartens im Schlossgarten, lädt zum Lichterfest
ein, um sich bei ihren Gästen zu bedanken.
Foto: Archiv
Festival
1. bis 5. Juli: Ein multikulturelles Fest ist das
jährliche Sommerfestival der Kulturen auf
dem Marktplatz. Während der fünf Tage
präsentieren sich die Kulturvereine Stuttgarts. Es treten Künstler mit Migrationshintergrund aus der Region auf sowie Stars der
Weltmusik-Szene. Die Besucher dürfen sich
auf Afrikas Jazz-Legende Hugh Masekela und
die ägyptische Orientel-Pop-Ikone Natacha
Atlas freuen.
Weitere Informationen unter www.forum-derkulturen.de.
3. und 4. Juli: Nach dem erfolgreichen ersten
Seefest 2008, steigt auch in diesem Jahr eine
Fete rund um den Max-Eyth-See. Dieses Mal
mit dabei sind die Comedians Ingo Appelt
und Florian Schröder sowie die finnische
Rockband Sunrise Avenue. Gastgeber ist der
See-Retter und Kabarettist Christoph Sonntag. Der Eintritt frei. Das Bühnenprogramm
beginnt sowohl am Freitag als auch am
Samstag um 17 Uhr.
10. bis 12. Juli: Beim Afrika-Festival auf dem
Erwin-Schoettle-Platz geht es in diesem Jahr
zum siebten Mal heiß her. Es erklingen
Sambarhythmen, es gibt eine Feuershow und
es wird Limbo getanzt. Kulinarische Genüsse
aus fünf verschiedenen Ländern Afrikas warten auf die Besucher, ebenso ein Basar und
eine Modeschau. Das Fest beginnt freitags
um 16 Uhr, am Samstag und Sonntag hat es
schon von 11 Uhr an geöffnet.
Weitere Informationen unter www.afrikafestival-stuttgart.de.
13. bis 19. Juli: Klima und Energie ist das
großes Thema beim diesjährigen UnescoWeltjugendfestival. Dafür reisen rund 500
Jugendliche aus 44 Ländern nach Stuttgart.
Nicht nur deshalb. In erster Linie geht es bei
dem Festival um Völkerverständigung und
Austausch der Kulturen. Die Jugendlichen
wohnen bei Gastfamilien. Es erwartet sie ein
buntes Treiben, denn der Spaß soll nicht zu
kurz kommen. Am 13. Juli startet die Festwoche im Mercedes-Benz-Museum mit einer
Begrüßung durch Wolfgang Schuster. Das
Abschlussfest findet auf der Waldau mit
Konzerten, Tanz und der Präsentation der
Workshops statt, an denen die Jugendlichen
aus aller Welt teilnehmen.
31. Juli bis 2. August: Ein Festival für die
ganze Familie ist das 14. Internationale Fest
der Caritas im Unteren Schlossgarten bei den
Berger Sprudlern. Die Benefiz-Veranstaltung
richtet sich gegen Ausländerfeindlichkeit. An
drei Tagen spielen Bands Folklore, Jazz und
Blues. Mit dabei ist unter anderem die
Gruppe Hotspurs Jazzband. Der Erlös des
Festivals kommt Migrantenkindern für Ferienprogramme und Sprachkurse zugute, aber
auch Kurse für Analphabeten werden damit
finanziert.
CITY EXTRA
Zeitung Nr.9
Mittwoch, 1. Juli 2009
15
EVE N TS
extra
Touristen. Selbst kühle Temperaturen und
Regen halten niemanden von einem Besuch
ab. Täglich von 11 Uhr an erlebt man hier die
schwäbische Lebensfreude und Genüsse pur.
August
Open-Air-Konzerte
Festival
14. bis 16. August: Seit 30 Jahren gibt es das
Umsonst & Draußen Festival auf dem Unigelände in Vaihingen. Statt sentimental in die
Vergangenheit zurückzublicken, wird auch in
diesem Jahr ordentlich gerockt. Für die richtige Stimmung sorgen Volxtanz aus Stuttgart,
The Creepshow aus Kanada, Talco aus Italien
und viele, viele mehr.
Weitere Informationen unter www.ud-stuttgart.de.
28. bis 30. August: Auch dieses Fest zählt
zum Stammprogramm des Stuttgarter Sommers – das Lab-Festival, in diesem Jahr bereits zum 28. Mal im Unteren Schlossgarten
an den Berger Sprudlern. Das Besondere: Die
Organisatoren arbeiten alle ehrenamtlich
und stellen jedes Jahr ein buntes Programm
aus Pop, Rock, Kabarett und Kleinkunst auf
die Beine.
Feste
2. August: Das Collegium Wirtemberg lädt
von 11 Uhr an zum Jazz-Frühschoppen an
der Rotenberger Kelter ein.
5. bis 8. August: Rund 40 000 Besucher
kommen jedes Jahr zum Wilhelmsplatz, um
das Henkersfest zu feiern. Von Mittwoch bis
Samstags sind Pavillons aufgebaut, in denen
es vom amerikanischen Barbecue über italienische Antipasti bis hin zu asiatischem Fingerfood zahlreiche Leckereien gibt. Dazu mixen Barkeeper feine und hochprozentige
Cocktails. Zudem spielen jeden Abend andere
Bands auf der Bühne. Wieder mit dabei sind
die Hip Sticks. Weitere Bands sind unter
anderem Subotnik und Gutmensch. Die LiveMusik spielt immer von 18 Uhr an.
13. bis 16. August: Das eleganteste Fest des
Sommers ist das Stuttgarter Sommerfest. Pavillons in weiß rund um den Eckensee muten
nicht nur edel an. Auch die Spezialitäten, die
dort geboten werden, sind es. Vier Tage und
vier Nächte präsentieren sich Top-Gastronome aus Stuttgart und laden zum Flanieren
und Verweilen in schöner Umgebung ein.
26. August bis 6. September: Spitzbuben,
Maultaschen, Sauerkraut und dazu ein Viertele. In den Weinlauben des Stuttgarter Weindorfs geht es immer eng zu. Früh kommen
lohnt sich deshalb. Das Weindorf auf dem
Markt- und Schillerplatz ist eines der beliebtesten Feste der Stuttgarter und auch der
September
Open-Air-Konzerte
26. September: Eine Neuheit gibt es am
letzten Veranstaltungstag auf der Freilichtbühne Killesberg. Das erste Stuttgarter Taschenlampenkonzert mit Rumpelstil & Gäste.
In Berlin gibt es das Konzert seit 1998 und ist
dort ein Renner für Jung und Alt. Sie beginnen in der Abenddämmerung und enden mit
Taschenlampenlicht. So können die Besucher
selbst Teil der Inszenierung werden. Die
Band Rumpelstil aus Berlin ist Erfinder dieser
Idee. Sie machen eine Art Musiktheater, bei
dem die Zuschauer mitmachen können. Die
Lieder sind Ohrwürmer, die man in Erinnerung an dieses erste Taschenlampenkonzert
in Stuttgart noch lange summen wird.
Die Karten für das Konzert kosten 21 Euro bei
www.easyticket.de.
Feste
18. bis 21. September: Das Untertürkheimer
Wein- und Heimatfest ist über die Grenzen
des Stadtbezirks bekannt. In und vor der
Kelter wird an diesem Wochenende mit württembergischen Wein und schwäbischen Le-
Das Weindorf gehört zu den beliebtesten Festen der Stuttgarter und auch der Auswärtigen. Dieses Jahr gibt es Viertele, Maultaschen und
Archivfoto: Leif Piechowski
Schupfnudeln vom 26. August bis zum 6. September.
ckereien gefeiert. Zur Festeröffnung am 18.
September gibt es um 17.30 Uhr ein Salutschießen der Untertürkheimer Schützen.
11. bis 14. September: An vier Tagen feiert
Uhlbach den Uhlbacher Herbst. Das ist Stuttgarts ältestes Weinfest, zu dem nicht nur
Uhlbacher geladen sind. Schwäbisches Essen
und natürlich Weine von den eigenen Reben
stehen für die Gäste bereit.
25. September bis 11. Oktober: Das größte
Fest Stuttgarts ist natürlich das Volksfest auf
dem Cannstatter Wasen, das in diesem Jahr
zum 164. Mal stattfindet. Eine Fahrt mit dem
Riesenrad verspricht einen tollen Ausblick,
Karussells und andere Fahrgeschäfte bringen
Groß und Klein Spaß, und in den Bierzelten
wird gesungen und geschunkelt. Auf dem
Cannstatter Wasen ist für jeden Geschmack
was dabei. Kein Wunder, der Stuttgarter
Rummel ist nach dem Oktoberfest in München schließlich Europas größter. Ob tagsüber oder am Abend: Rund um die Fruchtsäule warten zahlreiche Attraktionen darauf,
von den Besuchern genutzt zu werden.
Raumausstattung
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16
CITY EXTRA
Mittwoch, 1. Juli 2009
Zeitung Nr.9
EVE N TS
extra
Jazzopen
in Stuttgart
Vom 16. bis 26. Juli gastieren Größen der Musik-Szene in der Stadt
Wenn innerhalb von elf Tagen zahlreiche
namhafte Musiker aus aller Welt nach
Stuttgart kommen, ist es Zeit für die Jazzopen. Die 16. Auflage des Festivals hat
ihre Hauptbühnen in diesem Jahr in der
Neuen Messe und am Mercedes-Benz-Museum errichtet. Auf diesen spielen unter
anderem Lenny Kravitz, Katie Melua und
Joss Stone.
Von Kathrin Thimme
Nach 19 Jahren Bühnenabstinenz kehrte
Grace Jones, Disco-Ikone der 1980-er Jahre,
2008 mit ihrem Album Hurricane zurück in
die Musikwelt. Was für Fans und Musikkritiker einem Wunder gleichkam, ist für Jones
gar nicht überraschend. In einem Interview
mit der Welt am Sonntag kommentierte sie
den neu entbrannten Hype um sie mit den
Worten: „Ich bin doch nicht gestorben und
kehre nicht wie Lazarus zurück auf die Erde.“
Gewohnt unterkühlt und extravagant gibt
sich Grace Jones auch heute. Damit hat sie
sich auch nach 19 Jahren ihr Image bewahrt,
dass ihre Fans und Bewunderer schätzen. Ihr
Auftritt am Donnerstag, 16. Juli, bei den
Jazzopen ist eine Premiere für Stuttgart.
Lenny Kravitz hingegen hat seine Jazzopen-Premiere bereits im vergangenen Jahr
absolviert und wurde von den Zuschauern
frenetisch gefeiert. Deshalb haben sich die
Veranstalter entschieden, den Rockmusiker
auch in diesem Jahr nach Stuttgart zu holen,
wo Kravitz am Sonntag, 19. Juli, sein einziges
Deutschlandkonzert in diesem Jahr geben
wird. Der Sänger und Songwriter zählt zu
den erfolgreichsten Musikern der Gegenwart.
Sein Konzert soll eine Retrospektive anlässlich seines 20-jährigen Bühnenjubiläums
sein.
Die Geschichte des Briten James Morrison
liest sich wie ein Drehbuch. Aufgezogen von
einer alleinerziehenden Mutter, die kaum
Zeit hatte, dafür aber eine gut sortierte CDSammlung besaß, war der kleine Morrison
schon in jungen Jahren zur Selbstständigkeit
gezwungen. Die Familie zieht häufig um.
James Morrison verdient sein Geld mit Straßenmusik, tingelt durch die Pubs, bis schließlich ein Demo-Tonband in die Hände des
Trendscouts Spencer Wells gerät. Die Karriere von Morrison nimmt seinen Lauf. Bisherige Höhepunkte sind der Brit Award, den er
2007 erhalten hat, und eine Nominierung für
den Echo. Seine aktuelle Single Broken
Strings, ein Duett mit Nelly Furtado, dominierte wochenlang die deutschen Charts.
Ohne Nelly Furtado, dafür mit der Martin
Harley Band, tritt James Morrison am Montag, 20. Juli, bei den Jazzopen in Stuttgart auf.
Joss Stone hat mit 22 Jahren schon erreicht, worauf andere Künstler ihr Leben lang
warten. Mit 20 Jahren bekam sie einen
Grammy, bis zu ihrem 19. Geburtstag hatte
sie bereits acht Millionen Alben verkauft und
Auftritte mit den Rolling Stones, Elton John
und Donna Summer hingelegt. Ohne Karriereknick geht es mit Joss Stones kontinuierlich
bergauf. Ihr Album Mind, Body & Soul stand
auf Platz eins der UK-Charts, Auszüge ihres
vierten Albums Colour me free, das 2009
erscheint, präsentierte sie bereits Anfang des
Jahres bei einer kleinen Tour durch Großbritannien. Und die Fans waren begeistert. In
Stuttgart steht sie am Donnerstag, 23. Juli,
bei der großen Soulnight der Jazzopen auf
der Bühne.
Das gilt ebenso für den Soulsänger Salomon Burke aus Philadelphia, der gern als
King of Rock’n’Soul bezeichnet wird. Deshalb
ist ein Thron Teil seiner Bühnenkulisse. Seit
1962 hat Burke mehr als 30 Alben veröffentlicht. Seine Lieder sind begehrte Cover-Ob-
SERIE KLEINKUNSTBÜHNEN
Das Stück „Rapunzel in der Zauberwelt von Frau Gotel“ ist am 2., 4.,
5. und 6. August im Theater in der Badewanne zu sehen.
Foto: z
Grace Jones (oben links), Lenny Kravitz, Joss Stone und James Morrison (unten rechts) sind bei den Jazzopen mit dabei.
jekte anderer Künstler und Bands wie den
Rolling Stones, Bruce Springsteen oder Tom
Jones. Sein Song Cry to me wurde durch den
Kultfilm Dirty Dancing selbst zum Kult. Dass
der 69-jährige Salomon Burke seinen Erfolg
und sein Leben genießt, kann man auch
daraus schlussfolgern, dass der 150-KiloMann Vater von 21 Kindern und Opa von
stolzen 89 Enkeln ist.
Die Anzahl der namhaften Künstler, die
in diesem Jahr bei den Jazzopen auftreten, ist
beeindruckend. Insgesamt wird es 50 Kon-
zerte in elf Tagen auf vier Bühnen geben.
Hauptveranstaltungsorte sind die Bühnen in
der Neuen Messe, am Mercedes-Benz-Museum und im Bix Jazzclub. Die Fans dürfen
sich auch auf Marianne Faithfull, Katie Melua
und die SWR Big Band zusammen mit Helen
Schneider und Wolfgang Dauner freuen, die
alle auf der großen Messe-Bühne auftreten.
Im Bix ist das Joshua Redman Trio, das
Kühntett und das Alvin Mills Project zu Gast,
um nur einige zu nennen. Außerdem gibt es
dort eine kubanische und eine japanische
30. 07. 09
Bei Kaffee und Kuchen auf der sonnigen Terrasse
hinter dem Theater in der Badewanne am Killesberg
lässt Antonie Fröhlich und ihr Team die eben zu
Ende gegangene Vorstellung Revue passieren. Die
Atmosphäre mutet nicht nur familiär an, sie ist es
auch. Zum Team um die Figurenspielerin Antonie
Fröhlich gehören ihr Mann Michael und Beate Reiner, „der gute Geist des Hauses“, wie Antonie Fröhlich sie nennt. Die Vorführung war ein Erfolg. Die
Figurenspielerin hat Rapunzel gezeigt. Ein Stück für
das etwas ältere Klientel ihres Theaters – für Kinder
ab fünf Jahren. Die Einteilung in unterschiedliche
Altersgruppen ist wichtig, sagt Fröhlich. „Die Jüngeren dürfen nicht überfordert und die Älteren nicht
unterfordert werden“, sagt sie. Ansonsten sei es mit
der Konzentration schnell vorbei.
Antonie Fröhlichs Anspruch ist es, Kinder in ihrer
Ernsthaftigkeit ernst zu nehmen. Sie will deren
Aufmerksamkeit nicht durch übertriebene Action
auf der Bühne erlangen, sondern durch die Inhalte
der märchenhaften Geschichten, die sie mit ihren
Puppen erzählt. „Der Spannungsbogen einer Kindergeschichte ist sehr wichtig“, sagt sie. Denn mit der
Spannung der Handlung steigt die Konzentration.
Bei einer Aufführung für Drei- bis Fünfjährige muss
der Höhepunkt der Geschichte in der Halbzeit erreicht sein. „Denn nach etwa 20 Minuten lässt die
Konzentration der Kinder nach“, sagt Fröhlich. Ganz
gleich, wie interessant die Geschichte ist.
Eine Auslastung von 90 Prozent bei rund 150
Vorstellungen im Jahr zeigt, dass die Autodidaktin es
versteht, die Aufmerksamkeit der Kinder durch ihre
Kunst auf sich zu ziehen. „Wenn es nicht funktioniert, merke ich das schnell“, sagt sie. „Denn Kinder
sind ein viel kritischeres Publikum als Erwachsene.“
Wenn sich ein Kind langweilt
oder eine Handlung unlogisch
findet, sagt es das unverblümt. „Wenn die Figuren
nicht beseelt sind, merken das
die Kinder und werden unruhig.“
Ihr Gespür für Kinder hat
die gelernte Erzieherin in ihrer Zeit im Kindergarten geschärft. Seit ihrer eigenen
Kindheit spielt sie leidenschaftlich gern mit Puppen.
Doch woher kam der Mut, vor Beate Reiner
30 Jahren den Beruf als Erzieherin aufzugeben, um ein eigenes Theater zu eröffnen? „Ich war unglaublich naiv und hatte keine
Vorstellung davon, was ich tue“, sagt Antonie Fröhlich lachend und fügt hinzu: „Ich habe einfach gelebt
und es war eine wunderbare Zeit.“
Weniger wunderbar war es dann Anfang der
1990-er Jahre, als ihr Theater geschlossen werden
sollte. Zu dieser Zeit war ihre Bühne in einer
18.30 UHR (EINLASS 16 UHR)
STUTTGART
CANNSTATTER
WASEN
0711.1 63 53 21 ODER TICKETS@ SKS-RUSS.DE
W E I T E R E I N F O R M AT I O N E N A U F W W W. M R U S S - K O N Z E R T E . D E
TICKETS
:SPECIAL GUESTS:
Nacht. Für die jungen Gäste findet am Sonntag, 28. Juli, von 16 Uhr an im Atrium an der
Messe Stuttgart die Veranstaltung Jazz für
Kinder statt. Die Kinder sollten etwas zum
Rasseln mitbringen. Und während die Eltern
Kaffee schlürfen, wippen die Kinder im Takt
der Musik und sie studieren mit einigen
Jazzmusikern wie Mini Schulz, Peter Lehel,
Peter Schindler und Meinhard Jenne das
Tigerlied ein.
INFO: www.jazzopen.com
Theater in der Badewanne: Ein fantastisches Puppenspiel
Tickets und Infos:
STUTTGART
Fotos: Opus (3)/Archiv (1)
Holzbude im Höhenpark Killesberg untergebracht,
die zur Internationalen Gartenschau abgerissen
wurde. „Mein Mann hat mir damals sehr geholfen“,
sagt sie. Nach mehreren Behördengängen fiel der
Gemeinderatsbeschluss, dass das Theater – damals
hieße es noch Laterne-Figurentheater – in dem
denkmalgeschützten
Sandsteingebäude
unterkommt,
das 1939 zur Reichsgartenschau gebaut worden war.
Um das Erscheinungsbild von
außen nicht zu stören, musste
Fröhlich die Sitzreihen tiefer
legen lassen, damit das Geschehen drinnen von außen
nicht zu sehen war. „Durch
diesen
wannenförmigen
Raum entstand der Name des
Theaters“, sagt sie. „AußerAntonie Fröhlich
dem stand der Raum während des Umbaus einmal voller Wasser. Es sah aus wie eine Badewanne“.
Seitdem geht es mit Fröhlichs Theater stetig
bergauf. Ihre selbst gebauten Puppen erzählen fantastische Geschichten. Schulen und Kindergärten stehen Schlange, um an Sondervorstellungen zu gelangen.
Kathrin Thimme
INFO: www.theater-in-der-badewanne.de
www.Konzertbuero-Ludewig.de
Tel.: 0711/551066
[email protected]
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Veranstaltungszelt Gartenschaugelände, 20 Uhr
Fr. 24.7. Freilichtbühne
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Karten unter www.kvl.biz & Tel.: 01805 / 07 0711 (€ 0,14/min Mob. abw.)
sowie an allen bekannten VVK-Stellen, Easy-Ticket-Service: 0711 / 2 555 555
CITY EXTRA
Zeitung Nr.9
Mittwoch, 1. Juli 2009
17
EVE N TS
extra
Orient-Express
kommt nach
Stuttgart
Kultur-Zug macht Station
Derzeit rollt ein besonderer Zug durch
Europa. An Bord ist eine Bühne, auf der
Theaterstücke in sechs Sprachen aufgeführt
werden. Auf den Weg hat sich dieser OrientExpress im Mai in Ankara gemacht. Weitere
Stationen waren Istanbul, Bukarest, Craiova
und Temeswar in Rumänien, Novi Sad in
Serbien, Zagreb in Kroatien, Ljubljana und
Nova Gorica in Slowenien sowie Freiburg,
bevor der internationale Theaterzug nach
Stuttgart kommt. Am Stuttgarter Hafen endet
das Projekt Bühne auf Rädern. Zum Abschluss werden hier vom 9. bis 19. Juli alle
Stücke gezeigt.
Der Orient-Express ist ein gemeinsames
Projekt des Staatstheater Stuttgarts zusammen mit Theatern aus den beteiligten Städten. Die musikalische Gestaltung übernehmen unter anderem die französische Gruppe
Les Yeux noirs und das Titanic-Orchester. Um
die Anreise an den Hafen zu erleichtern,
werden Bus-Shuttles zwischen dem Aufführungsort und den S- und U-Bahn-Stationen
eingerichtet.
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INFO: Karten für 13,50 Euro können im Internet
auf der Seite mit der Adresse www.staatstheater.stuttgart.de. bestellt werden.
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Stehplatz-Karten für
das Konzert vom Grace
Jones am 16. Juli auf
dem Messegelände
im Wert von je 56,15
Euro. Die Opus GmbH
stellt die Karten zur
Verfügung. Wer mitmachen will, schreibt bis
zum 6. Juli eine E-Mail mit dem Stichwort
„Grace Jones“ an [email protected].
Mächtig Theater unterm freien Himmel
Freilichtspiele in Mühlhausen, am Killesberg und im Innenhof des Alten Schlosses
Der Stutengarten im Alten Reitstadion findet
vom 17. August bis zum 4. September statt.
Es gibt drei Durchgänge à einer Woche. Auf
spielerische Weise lernen die Kinder in dieser Zeit gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Aspekte des Lebens kennen. In
der Woche werden die Kinder komplett versorgt und können an Spiel- und Freizeitaktivitäten teilnehmen. Der Stutengarten wird von
der Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft organisiert zusammen mit Unicef.
ktm
Ein besonderes Erlebnis im Sommer ist
ein Besuch im Freilicht-Theater. City extra stellt drei Spielstätten vor, wo es in
diesem Jahr Verdi, Schiller und eine
schwäbische Satire zu sehen gibt.
Aufführungen auf der Freilichtbühne Killesberg sind jedes Jahr eine Besonderheit. Das
vielseitige Programm ist hochwertig, aber es
sind immer nur eine begrenzte Anzahl an
Veranstaltungen im Sommer erlaubt. In diesem Jahr sind es 13 Aufführungen, die auf der
Bühne inmitten von 50 Hektar Grünfläche
stattfinden. Die meisten davon sind Konzerte
und Comedy (siehe auch Event-Kalender
Seite 13). Am Montag, 27. Juli, werden jedoch
ein Theaterstück und eine Oper zu sehen
sein. Morgens um 10 Uhr beginnt die Aufführung des Kindertheaterstücks „Räuber Hotzenplotz“. Und am Abend desselben Tages,
um 19 Uhr, können sich die Besucher von
Verdis Oper Nabucco verzaubern lassen.
Eine Premiere anlässlich des 250. Geburtstages von Friedrich Schiller haben sich die
Stuttgarter Schauspielbühnen überlegt und
führen die Räuber nach einer Inszenierung
von Anja Junski in diesem Jahr erstmals im
Innenhof des Alten Schlosses auf. Innerhalb
der Kultursommer-Wochen können die Zuschauer an einigen Abenden in einmaliger
Atmosphäre erleben, wie sich der Konflikt
zwischen Freiheit und Gesetz und die Tragödie um den alten Graf von Moor und dessen
beide Söhne durch gefälschte Briefe, Verleumdungen und Eifersucht entfachen. Die Premiere ist am 11. Juli um 20 Uhr. Weitere
Termine sind am 12. bis 14. Juli, am 16. Juli
und am 20. bis 23. Juli.
Schwäbische Satire
an lauen Sommernächten
Für Frischluft- und Mundartfreunde ist
ein Besuch der Freilichtspiele Mühlhausen
geradezu Pflicht. In diesem Jahr bringt das
Ensemble unter der Regie von Norbert Laubacher die Satire „Die Schlachtpartie“ auf die
Bühne. In Mittelpunkt des Drei-Akters steht
die Geburtstagsfeier der 99-jährigen Erbtante
Rapunzel Magermilch, die ihren Ehrentag
angemessen würdig begehen möchte. Doch
Stutengarten
beginnt im August
INFO: Eine Woche kostet 95 Euro plus 4,90 Euro
Bearbeitungsgebühr. www.stutengarten.de.
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Die Freilichtspiele Mühlhausen zeigen derzeit das neue Stück „Die Schlachtpartie“.
wäre das Stück keine schwäbische, tiefschwarze Satire für die ganze Familie, würden da nicht die Verwandten um das Erbe
buhlen und auch die Dorfbewohner, allen
voran der Pfarrer, der Lehrer und der Bürgermeister, ihren Erbanteil sichern wollen. ktm
INFO: Die Spieltermine und Informationen stehen auf den Internetseiten www.freilichtbuehnestuttgart.de,
www.schauspielhaus.org
und
www.freilichtspiele-muehlhausen.de.
Foto: z
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Haben Sie Veranstaltungs-Tipps für uns?
Dann rufen Sie an unter der Nummer
72 05 - 89 86 oder schicken eine E-Mail an
[email protected]
0711 / 226 40 41
Tag der Dampfbahn im
Höhenpark Killesberg
Die Kleinbahn, die durch den Höhenpark
Killesberg zuckelt, feiert in diesem Jahr ihren
70. Geburtstag. Dazu gibt es am 29. und 30.
August die Veranstaltung „Tag der Dampfbahn – Reisen wie anno dazumal“. Neben
den Dampf- und Dieselloks, die regulär durch
den Park fahren, werden Oldtimer gezeigt
und das SSB-Museum wird eröffnet. Das Fest
ist eine gemeinsame Aktion des Garten-,
Friedhofs- und Forstamts, der SSB und des
Fördervereins Kleinbahn.
ktm
WARUM ES SICH LOHNT, AUCH IM SOMMER EIN MUSEUM ZU BESUCHEN
NATURKUNDE-MUSEUM
Johanna Eder, Direktorin des Staatlichen
Museums für Naturkunde Stuttgart
STAATSGALERIE
Sean Rainbird,
Direktor der Staatsgalerie
KUNSTMUSEUM
Marion Ackermann,
Direktorin des Kunstmuseums
LINDENMUSEUM
Thomas Michel,
Direktor des Lindenmuseums
LANDESMUSEUM
Cornelia Ewigleben,
Direktorin des Landesmuseum Württemberg
Einmal um die Welt reisen
Fremde Länder entdecken
Die Wärme des Sommers im Kubus
Expedition durch Nordamerika
Auf zur württembergischen Jagd
Wer träumt im Sommer nicht davon, in die
Ferne zu schweifen. Da lohnt sich ein Besuch
im Naturkundemuseum. Im Schloss Rosenstein kann man an einem Nachmittag um die
Welt reisen: Von den Polen in den Dschungel, durch Savannen, Wüsten und Meeresregionen. Wem das noch nicht genug ist, dem
empfehle ich eine spannende Urzeitreise im
Museum am Löwentor zu Dino, Mammut
und Höhlenbär. Besonders interessant ist
derzeit unsere Ausstellung „Messel on Tour“
mit faszinierenden und weltberühmten Fossilfunden von der Fundstelle Messel.
Im Sommer gehen viele Menschen auf Reisen. Fremde Länder und vergangene Zeiten
können Besucher aber auch in der Staatsgalerie entdecken. Die Ausstellung „Film und
Foto: Eine Hommage“ entführt vom 4. Juli an
in die 20-er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts und erinnert an die international epochemachende Schau, die der Deutsche Werkbund 1929 in Stuttgart organisiert hat. Außerdem zeigen wir erstmals das komplette
„Olga-Album“, eine Kassette mit 87 Zeichnungen der prachtvollen Wohnräume von Königin Olga von Württemberg.
Gerade im Sommer, wenn naturgemäß die
Aktivitäten und die Zerstreuung überwiegend im Freien stattfinden, sehnt sich mancher nach einer kühlen Oase, nach Rückzug
und Konzentration. Wir laden ein, zu uns ins
Kunstmuseum zu kommen. Unsere aktuelle
Ausstellung „Kaleidoskop. Hoelzel in der
Avantgarde“, die vom 11. Juli bis 1. November 2009 zu sehen ist, fängt mit der Brechung
des Lichts und seiner Verwandlung in Farbe
die Wärme des Sommers ein und bringt sie
ins Innere des Glaskubus – bei angenehmen
Temperaturen.
Ein heißer Tipp für den Sommer: Nur für drei
Monate ist von Donnerstag, 30. Juli, an unsere Nord- und Lateinamerika-Ausstellung
im Lindenmuseum wieder komplett zu sehen. Machen Sie eine Expedition zu indianischen Lebenswelten quer durch Nordamerika
oder entdecken Sie den Federschmuck aus
Amazonien und Goldmasken aus Peru. Medienstationen, Audiotouren und ein Museumsrucksack für Kinder machen die Ausstellungen für alle zu einem Erlebnis. Und freuen
Sie sich auf unser Ferienprogramm „Die Welt
der Erwachsenen“.
Dem Landesmuseum Württemberg steht ein
wilder Sommer bevor: Die Kabinettausstellung „Der Hirsch, die Jagd und Württemberg“
entführt die Besucher mit einem Augenzwinkern in die württembergischen Jagdgründe.
Wen das Fernweh packt, der muss sich bis
Mitte Oktober gedulden, dann kommt der
Orient nach Stuttgart. In der Großen Landesausstellung „Schätze des alten Syrien – die
Entdeckung des Königreichs Qatna“ (17. Oktober 2009 bis 14. März 2010) stehen bei uns
prachtvolle Schätze im Mittelpunkt, die noch
nie in Europa gezeigt wurden.
www.naturkundemuseum-bw.de.
www.staatsgalerie.de.
www.kunstmuseum-stuttgart.de.
www.lindenmuseum.de.
www.landesmuseum-stuttgart.de.
6. Juli bis13. September 2009 in Sensapolis
„Mission Mars Space for Kids“
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Kinder
von 4-12
Jahren
Infos und Anmeldung unter Telefon 0 70 31/20 48 53-20 oder unter www.sensapolis.de
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Mittwoch, 1. Juli 2009
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äuser sind hervorragende
Wärmespeicher. Was im
Winter von Vorteil ist, kann im
Sommer zur Qual werden. Doch
es bedarf gar nicht immer der
Sonne, um aus einem Haus
einen Glutofen zu machen. In
jeder Wohnung finden sich
genug Gegenstände, die ganz
schön heiß laufen können.
Kathrin Thimme stellt eine
Auswahl vor.
Zeitung Nr.9
DIE LETZTE
seite
Eine gemeinsame Anzeigensonderveröffentlichung
der Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten
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7
Dach
Ceran-Kochfelder werden mit rund 500 Grad fast doppelt so
heiß wie eine herkömmliche Herdplatte oder ein Induktionskochfeld, bei dem Töpfe und Pfannen durch induktiv erzeugte
Wirbelströme erwärmt und maximal 280 Grad heiß werden
können. Der wärmeisolierte Innenraum eines Backofens für
den herkömmlichen Gebrauch im Haushalt wird etwa 250
Grad heiß. Ein Backofen für Pizzen beispielsweise kommt auf
knapp 400 Grad.
Das Dach eines Hauses ist starken Temperaturschwankungen
ausgesetzt. Am Tag heizt sich die gesamte Fläche entsprechend
auf, in der Nacht kühlt sich die Fläche ab. Wie heiß es auf einem
Dach werden kann, hängt vom Material ab und davon, ob es sich
um ein Flachdach oder ein geneigtes Dach handelt. Die Temperatur eines mit Kies abgedeckten Flachdaches klettert an Sommertagen auf 50 Grad. Auf dunklen Flächen kann die Temperatur
auf bis zu 80 Grad steigen.
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4
3
Kühlschrank und
Gefriertruhe
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7
Im Inneren des Kühlschranks liegt die Temperatur zwischen
zwei und acht Grad, je nach Einstellung. Am Wärmsten ist es
an den Kühlschranktüren, jedoch auch dort kalt genug, um
Eier, Butter oder Bier zu lagern. Die Gefriertruhe hat eine
Temperatur von mindestens minus 18 Grad. Bei dieser Temperatur können nicht nur gefrorene Lebensmittel lang aufbewahrt werden, sondern auch Lebensmittel gefrostet werden.
Zum Einfrieren haben viele Kühltruhen im oberen Teil ein
eigenes Fach. Liegt die Temperatur in der Gefriertruhe oberhalb von minus 18 Grad, können Lebensmittel nur kurz
gelagert werden.
Manche Menschen laufen gern zerknittert
herum. Im besten Fall sind es Liebhaber der
Mode in Crashed-Optik, also Kleidungsstücke, bei denen der Stoff absichtlich stark und
dauerhaft zerknittert wurde. Im schlechtesten Fall sind sie zu faul zum Bügeln oder
wissen nicht, wie dieses Haushaltsgerät funktioniert. Für alle anderen, die faltenfreie Kleidung bevorzugen, gehört ein Bügeleisen zum
Standardrepertoire im Haushalt. Und so mancher hat bestimmt auch schon die Erfahrung
gemacht, dass ein Bügeleisen ziemlich heiß
werden kann. Auf 200 bis 230 Grad heizt es
auf. Diese Temperatur ist notwendig, um
auch störrische Stoffe wie Leinen glatt zu
bekommen.
Es gehört zu den vier Elementen. Es handelt sich um eine
chemische Verbindung mit
Flammenbildung, bei der eine
Hitze von etwa 1200 Grad
entsteht.
Das Feuer
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Im Inneren einer herkömmlichen Glühbirne
befindet sich ein Draht
aus Wolfram. Dieser ist
ziemlich resistent gegen
Hitze und schmilzt erst
bei 3422 Grad. So heiß
wird eine Glühbirne an
sich nicht, aber die Temperatur muss dennoch
hoch sein. Denn bei einer
Temperatur von 3127
Grad hat eine Glühlampe
einen Wirkungsgrad von
fünf Prozent. Das bedeutet fünf Prozent sind
sichtbares Licht, die restlichen 95 Prozent der
elektrischen Energie gehen als Wärme verloren.
Wäre die Temperatur geringer, würde die Glühbirne kaum mehr Licht
abstrahlen.
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Gesamtauflage:
47.000 Exemplare
Laptop
Ein Laptop, beziehungsweise
sein Prozessor, kann ziemlich
heiß werden. Wie warm er werden darf, hängt auch vom Modell
ab. Ein Richtwert liegt jedoch bei
60 bis 90 Grad – das ist allerdings die Obergrenze. Wird der
Prozessor noch heißer, drohen
ein Absturz oder irreparable
Schäden.
Heizung und Raumtemperatur
Die Zimmertemperatur ist ein feststehender Begriff, der
allerdings vom subjektiven Empfinden abhängig ist.
Generell liegt diese Temperatur zwischen 20 und 23
Grad. Um die Temperatur zu halten, bedarf es im Winter
einer Heizung. In Büroräumen wird eine Raumtemperatur von 21 Grad empfohlen. Sie gilt als behaglich und
konzentrationsfördernd. Damit die gewünschte Raumtemperatur überhaupt erreicht wird, braucht es eine
Heizung, die als solche eine viel höhere Temperatur hat
als sie letztlich abgibt. Eine Warmwasserheizung beispielsweise heizt je nach Modell auf 30 bis 90 Grad auf.
Der Wärmespeicher einer Elektroheizung hat eine Temperatur von rund 90 Grad. Und die Wärmepumpen einer
Wärmepumpenheizung erhitzt das Wasser auf maximal
60 Grad.
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Herd und Backofen
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