gehölze

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gehölze
FEBRUAR 2011
REGELMÄSSIGER SONDERTEIL
Gehölze
Gewächshausbau
Ladenbau
Von Säulenformen
Photovoltaik
bis zu Fruchtzwergen bleibt im Blickpunkt
Konzeptionelle
Planungen im Fokus
Ein breites Spektrum deckten
die Obstgehölz-Neuheiten ab.
Es reichte von Wildobst über
exklusive Obstsorten auf CCWagen bis zu Besonderheiten
wie chinesischer Dattel Seite 6
Der Trend geht wieder zum
professionellen Ladeneinrichter,
der auch ein Gesamtkonzept
entwickelt. Bei kleineren
Verkaufsflächen ist mehr
Hochwertigkeit gefragt Seite 21
Solarenergie war auch auf der
diesjährigen IPM ein wichtiges
Thema, spielte aber im
Gegensatz zum Vorjahr bei
den IPM-Ausstellern eine etwas
bescheidenere Rolle
Seite 12
Nachfolge
Trendshow
Prävention
„Gartenbaumschulen haben noch viel
Potenzial, denn der Privatverkauf
boomt“, sagte Oliver Fink, Vorsitzender
der Gartenbaumschulen an ihrem Stand
auf der IPM. „Mit einem jetzt hauptamtlichen Geschäftsführer können wir
für unsere Mitglieder noch attraktiver
und effektiver werden und unsere Rolle
innerhalb des BdB stärken. Als festes
ständiges Mitglied und mit Sitz im BdBHauptausschuss kann entweder der
Vorsitzende oder der Geschäftsführer
den Gartenbaumschulen zu ihrer Bedeutung verhelfen, die sie gerade in den
vergangenen Jahren errungen haben“,
fügte Fink hinzu. Robert Markley
(Haan) hat zum Januar 2011 die Geschäftsführung des GartenBaumschulen BdB e.V. und der dem Verein zugehörigen GBV MaxiGrün GmbH, beide
mit Sitz in Haan, übernommen. Er tritt
damit die Nachfolge von Martin Nagel
(Herford) an, der die Handelsgesellschaft der Gartenbaumschulen seit 2003
geleitet hatte und nun aus Altersgründen sein Amt abgibt.
Manfred Hoffmann und die
Trendagenten zeigten Ideen
für das eigene Fachgeschäft.
Von Therese Backhaus-Cysyk
Pünktlich zur IPM stellte die Gartenbau-Berufsgenossenschaft eine neue
Plakatserie zu rückenentlastenden Ausgleichsübungen am Arbeitsplatz vor.
Die Aktion auf der Messe war gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft
deutscher Junggärtner (AdJ) initiiert
worden.
Am Stand der Junggärtner auf der
diesjährigen IPM konnte man fast meinen, in Deutschland sei jetzt endgültig
alles geregelt; selbst die korrekte Ausführung einer La Ola. Aber nicht ein Training für Begeisterungswellen in deutschen Fußballstadien, sondern Lockerungs- und Dehnungsübungen für den
Arbeitsplatz waren angesagt. Hierzu
hatte die Gartenbau-Berufsgenossenschaft am letzten Tag der Messe eingeladen – und viele vor allem jüngere Ausstellungsbesucher haben mitgemacht.
Mit neuer
Geschäftsführung
noch effektiver
Intensivere Verbandsarbeit
Die Position der Geschäftsführung des
Vereins wurde neu geschaffen und erstmals besetzt. Damit können Verein und
GmbH in Personalunion die Interessen
der Gartenbaumschulen schlagkräftig
vertreten, so Fink. Steigende Mitgliederzahlen fordern eine intensivere Verbandsarbeit, die durch die Statusänderung jetzt auch eine stärkere Außenwirkung bekommt, fügte Markley an. 180
Mitglieder zählt der Verband, sechs
neue sind im vergangenen Jahr hinzugekommen, allein während der IPM kamen vier weitere hinzu. Sechs der angeschlossenen Gartenbaumschulen liegen
in Österreich.
Auch weiterhin soll die Geschäftsführung alle Mitglieder intensiv betreuen,
durch Betriebsbesuche, durch vielfältige
Werbe- und Aktionsangebote unterstützen. Fink nannte den Ausbau der Eigenmarken, den Internet-Auftritt mit der
Möglichkeit zur Verlinkung auf die eigene Homepage, das Erweitern der Banner-Themen, Bonus- und Rabattgutscheine für die Verbraucher und weitere
Aktionsmodule als praktische Hilfe im
Betriebsalltag, die jetzt möglich werden.
Ein besonderes Thema, das auch vor
allem Fink am Herzen liegt, ist die Ausbildung und Nachwuchsförderung. Hier
arbeiten die Gartenbaumschulen eng
mit dem gärtnerischen Einzelhandel,
dem Bundesverband Einzelhandelsgärtnereien zusammen.
(fri)
Florale Inspirationen
Das Bedürfnis nach Nachhaltigkeit, Verantwortung und Wohlbefinden sowie
Selbstinszenierung und Wirkung sind
wichtige emotionale Motive, die das
Konsumentenverhalten prägen. Die floralen Inspirationen 2011, in vier aktuelle
Trendthemen aufgeteilt, spiegeln diese
Emotionalitäten.
Manfred Hoffmann, Art-Director
beim Fachverband Deutscher Floristen
(FDF) und seine Trendagenten zeigten
während einer aussagekräftigen Trendshow dem interessierten IPM-Besucher,
wie man die diesjährige Trendaussage
im eigenen Fachgeschäft umsetzen
kann. Sicherlich gab es große, eindrucksvolle Werkstücke zu sehen, die
nicht jeder in seinem Geschäft verkaufen kann, doch Hoffmann riet den Zuhörern: „Fertigen Sie ein großes, expressives Objekt und platzieren Sie Kleinigkeiten dazu“. Damit hat man einen Eyecatcher geschaffen, die kleinen Werkstücke verkaufen sich besser und auch ein
großes Werkstück wird in diesem Ensemble durchaus ausgesucht.
Imke Riedebusch dekorierte ein Bäumchen mit frühlingshaften, duftenden Blüten.
Lust auf Frühling
Alle Werkstücke aus den vier aktuellen
Trendthemen „Holiday Home“, „Sweet
Harmony“, „Nobel House“ und „Nostalgie Chic“ waren sehr konsumentenorientiert und machten Lust auf Frühling.
So fertigte Imke Riedebusch (Hamburg)
aus einem vertrockneten Bäumchen,
dass die letzte Kübelpflanzen-Saison
nicht überlebt hatte, ein duftiges Werkstück, „das Ihre Kunden in den Laden
Picknickkorb als Geschenkidee zum Muttertag mit Strauß. Fotos: Therese Backhaus-Cysyk
holt“. Sie hatte die Äste und den Stamm
Weiß angesprüht, und mit frühlingshaften Zweigen wie kleinen Hyazinthenblüten dekoriert. Einen Strauß zum Muttertag duftig gebunden fertigte sie als Einladung zum Picknick von Mutter und
Tochter.
Einen ganz wichtigen Stellenwert nahmen in der Trendshow die Sträuße ein.
„Es ist immer wieder interessant, wie die
Internationale Szene unsere Sträuße be-
Der Kranz bietet Spannung zwischen toten
Ästen und Frühlingsblühern.
wundert“, beobachtet Hoffmann und
unterstrich, dass Blumensträuße in
Deutschland eine besonders wichtige
Bedeutung haben.
Mut zum Experimentieren
„Bringen Sie Ihre Kunden zum Träumen, verzaubern Sie Ihre Kunden mit
Ihren floristischen Werkstücken“, machte Hoffmann den Zuhörern Mut zum
Experimentieren. Beispielsweise mit der
Trendaussage „Nostalgie Chic“: Neue
Kaufemotionen lassen sich hierbei
durch kühle Farben wie Weiß, Grau und
Blau bis hin zu einem zurückhaltenden
Beige schaffen. Blaue Hortensienblüten,
weiße Calla oder weiße Tulpen in Kombination mit den wolligen Fruchtständen der Clematis sorgten während der
IPM für ein kühles, aber frisches Werkstück. Übrigens, die Clematis-Fruchtstände erhielten eine romantisch anmutende Zuckerschicht, mit Hilfe von
Sprühkleber.
Weiß angesprühte Zweige wurden zu
einem Grundgerüst in Form eines Kranzes verwoben. Daraus sprießen bunte
Anemonen-, Ranunkeln- und Gloriosablüten in warmen Gelb-, Orange- und
Rottönen.
Neue Plakatserie
mit Übungen
für den Rücken
Gesundheitsförderung
am Arbeitsplatz
Gezeigt wurden von einer Rückentrainerin Übungen, die auf der neuesten
Plakatserie der Gartenbau-Berufsgenossenschaft zu sehen sind. So konnten die
Besucher gleich ausprobieren, welche
davon für den eigenen Arbeitsplatz geeignet sind. Begleitet wurde das Programm von Ina Siebeneich, der Gesundheitswirtin des Unfallversicherungsträgers, die auch Ansprechpartnerin für
Fragen zur betrieblichen Gesundheitsförderung ist.
Entstanden sind die Aufnahmen für
die Plakate im November letzten Jahres
auf der Jahreshauptversammlung der
Arbeitsgemeinschaft deutscher Junggärtner unter deren Mitwirkung. Die
Junggärtner und Junggärtnerinnen
hatten im Bildungszentrum in Grünberg für praxisnahe Arbeitsbedingungen gesorgt und auch für die Fotos zur
Verfügung gestanden. Erwartungsgemäß erschienen dann auch einige von
den „Junggärtnermodels“, um das Ergebnis der Arbeit anzuschauen und natürlich auch, um bei der Gymnastik
mitzumachen.
Die Plakatserie soll
weiter ausgebaut werden
Nach Auskunft der Gesundheitswirtin
Ina Siebeneich steht die Plakataktion
erst am Anfang und soll zukünftig weiter ausgebaut werden. Die ersten Plakate
sind ab sofort bei der Gartenbau-Berufsgenossenschaft in Kassel erhältlich und
können dort unter der Servicenummer
05 61–9 28 25 09 kostenlos angefordert
werden.
(ts)
zierpflanzen
2 | TASPO
25. Februar 2011 | Nr. 8
Neue Sorten für Beet und Balkon
Die Neuheiten punkten mit besonderen Farben, gefüllten Blüten, dunklem Laub oder kompaktem Wuchs. Von Dr. Heiner Dreßler
A
ls Highlight präsentierte Westhoff
(Südlohn) eine neue großblütige
Sutera namens ‘Super Copa White
Wedding’. Die Sorte soll in diesem Frühjahr zu den Pack Trials in den USA vorgestellt werden und zur Saison 2011/2012
auf den Markt kommen, sagte Heiner
Westhoff. Gerade in den USA seien bei
Sutera weiße, große Blüten das entscheidende Kaufkriterium. Das „Passion“-Konzept, ein gemischter SechserPack stecklingsvermehrter Beetpflanzen,
solle einen Gegenpunkt setzen zu den
Sämlings-Packs mit ihrem Billig-Image.
Es sei für die Kunden einfach zu handhaben und laufe sehr gut an. Die Pflanzen
werden bei Westhoff einzeln kultiviert
und die Packs in Handarbeit bestückt.
Die Neuheiten bei FloriPro Services
(Hillscheid/Kleve) stellte Karina Fries
vor, im Unternehmen zuständig für Marketing. So gebe es Mandevilla Rio jetzt
auch, wie von Kunden gewünscht, im
„X-Tray“, was den Transport vereinfache
und die Produktion beschleunige.
Die gefüllt blühende Primel-Serie Marli
gibt es in sechs Einzelfarben, die im Ton
etwas spielen, und als Mischung. Wuchs
und Blühzeitpunkt der generativ vermehrten Sorten sind laut Fries uniform.
Die großen Blüten seien lange haltbar.
FloriPro Services empfiehlt den Verkauf
im Januar und Februar als Premium-Produkt im 10,5er- bis 12er-Topf.
Um sieben Farben erweitert wurde die
Viola cornuta-Serie Deltini für den Verkauf im Herbst oder im Frühjahr. Die
Serie zeichne sich durch kompakten, uniformen Wuchs und eine frühe Blüte auch
bei Schwachlicht aus, sagte Fries. Die verbesserten Farben Orange, Rot mit Auge
und Blau mit Auge sorgen für höhere
Uniformität in der Violen-Serie Delta.
Als „sehr erfolgreich“ bezeichnete Richard Petri, Marketingleiter bei Selecta
Klemm (Stuttgart), das 2007 eingeführte
„Trixi“-Konzept mit seinen BeetpflanzenMischungen für bunte Töpfe, das immer
wieder ergänzt werde. Hierfür gibt es
auch bedruckte Töpfe zur Verkaufsförderung. In Hessen, Baden und Württemberg
ist „Trixi Petticoat“, eine Mischung aus
drei gefüllten Calibrachoa-Sorten, „Beetund Balkonpflanze des Jahres“ 2011. In
der Saison 2010/11 gibt es erstmals auch
Kombinationen unterschiedlicher Gattungen im Trixi-Programm.
Als ganz neues Produkt hatte Selecta
eine Calceolaria-Serie namens Calynopsis zur IPM mitgebracht, und zwar in
den drei Farbsorten ‘Big Yellow’, ‘Yellow
with Eye’ sowie ‘Red’. Die im vergangenen Jahr eingeführten, gefüllt blühenden
Osteospermum-Sorten der Serie FlowerPower Double hätten eine gute Nachfrage ausgelöst und belebten auch das Segment der einfach blühenden Sorten, berichtete Petri. Das Angebot soll noch
ausgebaut werden, zwei weitere gefüllte
Besonders silbrig: die Pflanzen der Calocephalus-Marke „Silvercalos“ von Grünewald.
Schwarz-gelbes „Phantom“ von Florensis.
Sorten stünden laut Petri vor der Markteinführung.
Zahlreiche Neuheiten hatte der Züchter
und Jungpflanzenanbieter Kientzler
(Gensingen) zur IPM mitgebracht. So
geht bei den Impatiens Neu-Guinea die
Paradise Rokoko-Serie mit sechs bis sieben Farben (darunter Rot, Orange und
Weiß) an den Start, sie zeichnet sich
durch große Blüten mit gerüschtem Rand
aus. Attraktiv sind auch die rosenähnlichen Knospen. Die Serie hat den gleichen
Wuchs wie die bekannten Paradise-Sorten und soll weiter ausgebaut werden.
Cleome ‘Señorita Blanca’ ist eine weiß
blühende Mutante von ‘Señorita Rosalita’,
die dieser bis auf die Farbe gleicht und ab
2012 breit verfügbar sein soll. Die beiden
pflegeleichten Señorita-Sorten eignen sich
gut für das öffentliche Grün, wo sie Höhe
in die Bepflanzung bringen.
Zu Chamaesyce ‘Diamond Frost’ bringt
Kientzler jetzt zwei Schwestersorten auf
den Markt: die kompakte ‘Diamond Chip’
sowie die moderat wüchsige ‘Diamond
Fizz’ mit leicht rosa- bis (im Sommer) altrosafarbenen Blüten, die mit ihrem gefüllten Charakter an Klee erinnern.
„Silvercalos“ seinen Anteil am Calocephalus-Markt ausbauen.
Sehr witterungsstabil bei Regen und
Sonne ist Cuphea Vienco in derzeit sieben
Farben. Sie eigneten sich für Halbschatten
und volle Sonne und müssten nicht ausgeputzt werden, daher seien sie auch für
den Friedhof zu empfehlen, sagte Grünewald. Die Produktion dieser Pflanzen sei
anfangs etwas schwierig, da sie schieben
könnten. Deshalb sollten Gärtner ab 1.000
oder 2.000 Stück produzieren, besser
nicht „100 nebenbei“. Zum Kennenlernen
bietet Grünewald in diesem Jahr als Sonderaktion zwischen Woche 17 und 20 Farbe zeigende Ware im 10,5er-Topf an, die
sich vom Termin her für die Sommerbepflanzung auf dem Friedhof eignet. Nemesien und Sanvitalien ergänzen das Angebot von Grünewald für den Friedhof.
Mit Thunbergia Sunny Susy bietet Grünewald ein weiteres Produkt aus seiner
Züchtungsabteilung an. Hier kündigt der
Jungpflanzenanbieter für 2012 eine reinweiße, wüchsige Sorte an, die 2011 bereits
in kleinen Mengen erhältlich sein soll.
Mehr dunkellaubige Pelargonien
Einige Highlights aus allen Bereichen seines Angebots zeigte der Züchter und
Jungpflanzenanbieter Elsner pac (Dresden) am IPM-Stand. Andrea Michalik
wies auf die dunkelrot blühende ZonalePelargonie ‘Abelina’ mit sehr dunklem, im
Sommer fast schwarzem Laub hin. Auch
die Blütenstiele färben sich bei dieser Sorte im Sommer dunkel.
Der Anteil dunkellaubiger Pelargonien
nehme jährlich zu, berichtete Michalik.
Die Wuchsstärke entspreche inzwischen
der normallaubiger Sorten, nachdem die
dunkleren Typen früher etwas kleiner
waren. Stecklinge wie Fertigware seien
sehr transportstabil, erklärte Michalik.
Schöne Einzelblüten in dem neuen
Farbton Creme-Pfirsich zeigt die frühe,
Neu bei FloriPro Services: Gefüllt blühende Marli-Primeln in sechs Einzelfarben.
stark wachsende Zonale-Sorte ‘Peach
Kiss’. Neu bei Elsner sind unter anderem
auch die Zonale-Sorten ‘Salmon Queen’
und ‘Fireworks Red’, die Peltate ‘Mexica
Nealit’ und die Edelpelargonie ‘Aristo
Darling’.
Neuheiten aus dem B&B-Segment waren auch am IPM-Stand von Ecke
Europe/PLA (DK-Hillerød) zu finden.
Scabiosa Marisol stammt aus Australien
und ist in den Varianten Purpur und Blau
erhältlich. Felicia ‘Felicitara Blue’ glänzt
durch relativ kompakten Wuchs (Eignung
für kleinere Töpfe ab dem 9er), zahlreiche
Blüten und einen sehr guten Stecklingsertrag. Weiße Blüten bilde Bidens ‘Pirate’s
Pearl’, diese Sorte sei aber noch etwas zu
starkwüchsig und solle kompakter werden, sagte Logistik-Managerin Charlotte
Weis. Die Pirate’s-Sorten stammen aus
der Züchtung von Thompson & Morgan.
Brachyscome ‘Deep Magenta’ blüht in
einem kräftigen Dunkelpink.
Die im Herbst vorigen Jahres aus der
Firma Nebelung hervorgegangenen Unternehmen Bruno Nebelung (Everswinkel) und Volmary (Münster) präsentierten sich auf der IPM an einem gemeinsamen Messestand, dessen Hälften jedoch farblich voneinander abgehoben
waren – Nebelung trug Blau, Volmary
Gelb mit grüner Schrift. Im Beetpflanzenbereich stellte Volmary-Produktmanager Tobias Evels verschiedene Neuheiten aus eigener Züchtung vor. Die
Begonie Beluga in Gelb und Orange eignet sich mit ihrem leicht überhängenden
Wuchs für Ampeln, aber auch für den
Topf oder den Friedhof. Diese Begonien
stammen aus Gewebekultur und zeichneten sich deshalb laut Evels durch Gesundheit, kräftigen Wuchs und gute Verzweigung aus. Die Jungpflanzen würden
in 54er-Platten geliefert, die Kultur im
10er- bis 12er-Topf dauere dann ohne
Belichtung etwa acht bis neun Wochen.
Ein Stutzen sei nicht notwendig.
Bei Bidens ‘Port Royal’ überlappen sich
die Petalen, dadurch wirken die Blüten
halb gefüllt. Mit ihrem kompakten Wuchs
benötigen die Pflanzen nicht unbedingt
eine Hemmstoffgabe und eignen sich
auch für den Friedhof. Sie neigen nicht
zum Überwuchern. Evels empfahl einen
11er- oder 12er-Topf für diese Sorte. Die
Kultur dauere etwa neun bis elf Wochen.
Im Zeichen der neuen CalocephalusMarke „Silvercalos“ stand die IPM-Präsentation von Jungpflanzen Grünewald
(Selm). Nach ständiger Verbesserung verfüge man jetzt über eine kompakte, kugelige, dicht verzweigende und besonders
silbrige Sorte, erklärte Jan Grünewald.
Auf Wunsch gebe es auch Verkaufshilfen
– bedruckte Töpfe und weitere Werbemittel seien geplant. Grünewald wolle mit
PR-Konzept für SunPatiens
Für die SunPatiens-Impatiens des Züchters Sakata (DK-Marslev) setzte sich Garry Grüber (Cultivaris, Mainz) auf der
IPM ein. Nach seiner Aussage ist die Leistungsfähigkeit der Sorten vielfach nachgewiesen, jetzt komme es darauf an, die Vorteile deutlich zu kommunizieren.
Ein PR-Konzept mit Internetseite, Anzeigen, Etiketten, Postern für CC-Karren,
Topfhüllen sowie Kartons mit QR-Code,
der auf die Internetseite führt, soll Gärtner und Verbraucher von den SunPatiens
überzeugen. Zeitschriften für Hobbygärtner sollen mit PR-Texten versorgt werden.
Das Paket ist mehrsprachig und wird an
die verschiedenen Länder und Kunden
angepasst. Zur Finanzierung ist eine Marketing-Gebühr vorgesehen.
Nach Grübers Einschätzung könnten
die kompakten SunPatiens-Typen die her-
kömmlichen Impatiens Neu-Guinea langfristig vom Markt verdrängen, zumal bei
den SunPatiens neue Farben zu erwarten
seien. In Europa würden die SunPatiens
durch 17 Lizenznehmer produziert, darunter in Deutschland Kientzler und
Dümmen, teilte Grüber mit.
Seinen IPM-Stand hatte Florensis
(Stuttgart) wie im Vorjahr mit Highlights
aus der Produktpalette garniert, darunter
die beiden neuen dunkelblütigen, aufrecht-kugelig wachsenden Petunien aus
vegetativer Vermehrung. Verkaufsleiter
Bernd Reeke wies auf den schönen Farbkontrast bei der schwarz-gelben ‘Phantom’ hin. Die unter sommerlichen Lichtverhältnissen rein schwarze ‘Black Velvet’
eigne sich besonders als Partner in gemischten Pflanzungen. Beide Sorten seien Besonderheiten, mit denen sich der
Fachhandel abheben könne.
Die im vorigen Jahr eingeführte hängende Viola cornuta-Serie Plentifall von
PanAmerican Seed ist jetzt nach der Ergänzung um Gelb in fünf Farben mit relativ großen Blüten erhältlich. Die winterharten Pflanzen blühten laut Reeke auch
im Kurztag und passten sich gut der Topfgröße an. Zu empfehlen seien Ampeln
oder der 12er- bis 13er-Topf für Einzelpflanzen. Die robusten Plentifall-Violen
eigneten sich auch als Bodendecker.
Der Züchter und Jungpflanzenanbieter
Dümmen (Rheinberg) hatte an seinem
IPM-Stand das fünfjährige Bestehen des
Marketingkonzepts „Confetti Garden“ in
den Mittelpunkt gerückt. Es solle in diesem
Jahr um neue Kombinationen ergänzt werden, teilte Marketing-Assistent Robert
Schymiczek mit. Dümmen liefert in
Europa jetzt wieder bewurzelte BegonienJungpflanzen aus. Wie das Unternehmen
mitteilt, stammten die Stecklinge aus Dümmens Betrieb in Costa Rica. Sie würden in
den Niederlanden bewurzelt und nach
sechs Wochen im 5er-Topf vermarktet. Bei
den Begonien kommt Dümmen in der
Rhine-Serie mit dem neuen Markennamen
„Dragone“ auf den Markt. Diese fünf Sorten seien durch große gefüllte Blüten und
robustes dunkles Laub gekennzeichnet.
Mit gefüllten Marisco-Petunien aus
eigener Züchtung wartete Brandkamp
(Isselburg-Anholt) auf der IPM auf. Wie
Verkaufsleiter Jürgen von den Driesch
mitteilte, wurden die Nummernsorten
seit drei Jahren getestet und hätten sich als
regenfest erwiesen. Fünf Farben solle es
zunächst geben. Laut von den Driesch gebe es einen großen und noch wachsenden
Markt für gefüllte Petunien, auch in Südeuropa. Die Kultur dauere bei den gefüllten Sorten in der Regel eine Woche länger.
Weiter zeigte Brandkamp einen Ausschnitt aus seinem Sortiment der JolliesFuchsien, darunter als Neuheit ‘Jollies
Force Calais’ mit dunklem Laub und
weiß-lilafarbener Blüte. Die buschige ‘Jollies Nancy’ blüht rosa-lila.
■
Pelargonie ‘Peach Kiss’ von Elsner mit creme-farbenen Blüten.
Fotos: Heiner Dreßler
zierpflanzen
25. Februar 2011 | Nr. 8
TASPO |
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Rote Titanen treffen Eisbären
Neuheiten mit guter Haltbarkeit, kompaktem Wuchs und kurzer Reaktionszeit. Von Dr. Heiner Dreßler
A
m Stand von Syngenta Flowers
(NL-Enkhuizen) in Halle 2 waren
neben Cyclamen und Chrysanthemen auch Poinsettien ausgestellt. Bei
den Poinsettien ist ‘Titan Red’ neu im
Programm, eine Sorte mit großen, hellroten Brakteen und aufrechtem, V-förmigem Wuchs. Sie zeichnet sich laut
Syngenta unter anderem durch gute Verzweigung, stabile Triebe und eine lange
Haltbarkeit aus. ‘Sonora White Glitter
Early’ ist eine verbesserte Selektion aus
der gesprenkelten ‘Sonora White Glitter’
mit einer verkürzten Reaktionszeit von
acht Wochen. Syngenta empfiehlt sie vor
allem für kleinere Topfgrößen.
Selecta Klemm (Stuttgart) ergänzt
sein Angebot bei Poinsettien um ‘Christmas Beauty Nostalgia’. Die Sorte bildet
altrosafarbene Brakteen mit grünlichem
Rand und eignet sich auch für die Produktion von Stämmchen. Weitere Neuheit ist die Farbergänzung ‘Christmas
Beauty Pink’. Die nunmehr drei Sorten
der neuen, kompakt wachsenden
Christmas Beauty-Serie sind unter anderem durch eher aufrechte Brakteen
gekennzeichnet.
Poinsettien und Beetpflanzen waren
am IPM-Stand von Ecke Europe/PLA
(DK-Hillerød) zu finden. Bei den Weihnachtssternen stellte Logistik-Managerin Charlotte Weis einige Neuheiten vor,
darunter die mit sechs bis 6,5 Wochen
bei den Kunden gut ankam. Die Pflanzen wurden im Verkauf entsprechend
herausgestellt. Da das von Ecke angebotene Werbematerial nicht passte, habe
Volmary ein eigenes Kiepenkerl-Etikett
entwickelt.
Vor allem nachgefragt sind
rote und weiße Poisettien
Neu von Selecta Klemm: ’Christmas Beauty
Nostalgia’ mit altrosafarbenen Brakteen.
Kräftige Wurzeln zeichnen die neue rote
Sorte ’Bravo Red’ von Dümmen aus.
Reinweiße Brakteen: die V-förmige Sorte
’Polar-Bär’ von Volmary. Fotos: Heiner Dreßler
Reaktionszeit sehr frühe und relativ
kompakte ‘Premier Red’, deren Brakteen
laut Weis ein spektakuläres Rot zeigen.
Die Sorte eignet sich laut Ecke für den
Sechser- bis 15er-Topf, sie benötige wenig Hemmstoff.
Freedom könnte nach Ansicht von Weis
eventuell abnehmen.
‘Starlight Red’ ist eine Poinsettie mit
leuchtend rot-orangefarbenen, eichenlaubförmigen, horizontal stehenden
Brakteen und deutlich ausgeprägten Cyathien, geeignet für den Zehner- oder
Elfer-Topf aufwärts. Vor allem für den
10,5er-Topf empfiehlt Ecke die frühe
‘Prestige Early Red’ mit guter Transporteignung. Generell sollen die roten Sorten
leicht zu produzieren sein, außerdem einen V-förmigen Wuchs, eine stark verringerte Anfälligkeit für Triebbruch und eine
gute Haltbarkeit aufweisen.
Die zur IPM 2009 erstmals vorgestellte weiße Sorte ‘Polar Bear’, deren Ver-
marktung von einer Spendenkampagne
zur Rettung der Eisbären begleitet wurde, kann nun nach Wahl auch ohne diese Kampagne angeboten werden, sagte
Weis. Es sei eine schöne weiße Sorte mit
guter Verzweigung und Eignung für
Töpfe ab sechs Zentimeter.
Bei Volmary (Münster) soll die mit
der Poinsettiensorte ‘Polar Bear’ (bei
Volmary: ‘Polar-Bär’) verbundene Marketing- und Spendenaktion (zehn Cent
pro Pflanze gehen an eine entsprechende Organisation zur Rettung der Eisbären) fortgesetzt werden, teilte Produktmanager Tobias Evels mit. So hätten
zum Beispiel die Bellandris-Gartencenter in der Saison damit geworben, was
Bedeutung der Sorte
Freedom könnte abnehmen
Als „moderne Freedom“ bezeichnete
Weis die Sorte ‘Jubilee Red’, die mit Rosa
und Weiß zu einer Serie ergänzt werden
soll. Die laut Ecke gut haltbare Sorte mit
horizontal stehenden Brakteen kann in
Sechser- bis 15er-Töpfen und auch als
Hochstämmchen produziert werden.
Die Bedeutung der „altmodischen“
‘Polar Bear’ ist laut Evels eine V-förmige
Sorte mit reinweißen Brakteen, während
andere „weiße“ Poinsettien mehr cremeoder lemonfarben seien. Die Reaktionszeit gibt Volmary mit acht Wochen an.
Generell sei in der Saison 2010 die
Nachfrage nach roten und weißen Poinsettien stabil gewesen, während die Farbe Rosa weniger gefragt war, meinte
Evels. Weiß passe gut zu modernen
Wohnungseinrichtungen – eventuell
könne der Markt noch mehr weiße
Poinsettien aufnehmen.
Dümmen (Rheinberg) stellte im Segment der Poinsettien zwei Neuheiten
vor: die leuchtend rote ‘Bravo Red’ sowie
‘Protegé Dark Red’ in einem etwas
dunkleren Rot. Sie sollen im Bereich
„Special Reds“ neue Hauptsorten werden. Bis auf den Rotton seien die beiden
Neuen recht ähnlich, sie zeichnen sich
laut Marketing-Assistent Robert Schymiczek unter anderem durch Stabilität
und kräftige Wurzeln aus, was zur Produktsicherheit beitrage.
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gehölze
4 | TASPO
25. Februar 2011 | Nr. 8
Neue Gartenrosen
Elegant, robust oder auch mit Kick
Züchter stellen auf der IPM neue Rosengruppen und -sorten vor. Von Lorenz Wieland
Weiterhin ein wichtiger Faktor im Bereich Gartenrosen ist das Thema Gesundheit oder Widerstandsfähigkeit,
zeigten die vorgestellten Neuheiten auf
der IPM. Daneben wurden Besonderheiten herausgestellt, beispielsweise eine
neue Gruppe besonders duftender Sorten oder eine andere besonders eleganter Rosen. Die Aufmachung für den Verkauf geht in Richtung Hochwertigkeit,
beispielsweise durch größere, hochwertige Bilder auf den Stecketiketten.
W. Kordes‘ Söhne (Sparrieshoop)
präsentierte bei den Gartenrosen als
neue Produktgruppe Eleganza. Es handelt sich dabei um Teehybriden, eine
Gruppe mit relativ neuen eleganten
Edelrosen, die das Unternehmen auf- Die neue Serie „Duftwolken“ von Tantau.
grund besonderer Gesundheit und edler
Blüten, die teilweise auch einen besonderen Duft mitbringen, zusammengestellt hat. Eleganza umfasst acht Sorten
mit einem Farbspektrum von Rot über
Pastell bis Gelb – beispielsweise ‘Wedding Bells’ (rosa), ‘Sweet Parole’ (zart rosa) und ‘Winter Sun’ (lichtgelb).
Prädikat ADR immer bekannter
Eine weitere Neuheit bei W. Kordes‘
Söhne findet sich im Bereich der Märchenrosen, die sich durch ihre Schönheit
und Robustheit auszeichnen, mit ‘Novalis’. Sie zeichnet sich besonders durch ihre einmalige lavendelbläuliche Farbe ihrer historisch anmutenden, gefüllten
Blüten aus. Allerdings war sie bereits im
Herbst ausverkauft und ist wieder ab
Herbst 2011 erhältlich.
Weitere Neuheiten sind die roten
Beetrosen ‘Jugendliebe’, ‘Out of Rosenheim’ und die lachsorange-gelbe ‘Sommersonne’ sowie die rot-orange Strauchrose ‘Brillant Korsar’.
Das Prädikat ADR, das gerade auch
für die Aspekte Widerstandsfähigkeit
und Gesundheit bei Gartenrosen steht,
wird laut Kordes immer bekannter und
auch vom Züchter selbst immer bekannter gemacht. Schließlich konnte der
Züchter auch 2010 wieder mit sechs Sorten mehr als die Hälfte der 2010 prämierten Sorten für sich verbuchen. Eine
ADR-Auszeichnung bekamen die Kletterrose ‘Bajazzo’ (leuchtend dunkelrosa,
später hellrosa, Blütenblätter außen silbrig rosa, auffällige gelbe Mitte) und die
Beetrose ‘Bengali’ (leuchtend orangegelb
bis apricot), die im Herbst 2011 neu in
den Markt eingeführt werden. Des Wei-
‘Comedy‘ von Noack Rosen.
Werkfotos (3)
teren wurden die Edelrose ‘Souvenir de
Baden-Baden’, die neue leuchtend rote
Beetrose ‘Black Forest Rose’ und die
Kletterrose ‘Hella’, die weiße Blüten mit
auffallenden Staubgefäßen besitzt, mit
ADR ausgezeichnet. Außerdem hat das
Unternehmen in seinem Katalog ein
Sternchensystem eingeführt, das auf die
Gesundheit der Sorten hinweist. „Man
merkt, Sorten mit Sternchen verkaufen
sich eindeutig besser“, hieß es dazu am
Stand. Die Kunden legten besonders
Wert auf die Gesundheit. Außerdem
wird die Aufmachung für den Verkauf
immer anspruchsvoller: immer größere
Bildetiketten in modernem Design,
deutlich größere Bilder auf den Stecketiketten für die Töpfe.
In seinen Rosenkatalog für das Jahr
2011 hat Noack Rosen (Gütersloh) sieben neue Rosensorten aufgenommen
und im Gegenzug einige Sorten herausgenommen, die den hohen Anforderungen nicht mehr genügten. Neu hinzugekommen sind die drei in Dolden und öfter blühenden Beetrosen-Neuheiten ‘Ti-
Fotos (2): Lorenz Wieland
meless’ (ambergelb, gefüllt), ‘Westpoint’
(blutorange, halbgefüllt) und ‘Westpol’
(pinkviolett bis helles Purpur, halbgefüllt). Ebenfalls hinzugekommen sind
die Strauchrosen-Neuheiten ‘Comedy’
(gelb mit rotem Rand, halb gefüllt, in
Dolden, öfter blühend, besondere Fernwirkung, hitzeverträglich) und ‘Shining
Light’ (leuchtend gelb, gefüllt, in Dolden
und öfter blühend, sehr frosthart, ansprechende Kombination zwischen Blüte und Wuchsform). Besonderheiten
sind die zwei neuen Kletterrosen ‘Heidetraum-PLUS’ (karminrosarot) und
‘Schneeflocke-PLUS’ (leuchtend weiß),
die Kletterformen der bekannten gleichnamigen Kleinstrauchrosen darstellen.
Drei Sorten von Noack erhielten 2010
das ADR-Prädikat, die das Unternehmen nun mit Markennamen vorstellte.
Es handelt sich um die bereits genannte
‘Comedy’, sowie die Beetrose ‘HermannHesse-Rose’ (cremeweiß bis zart lachsfarben/ockerfarben changierend, blüht
in Dolden von Juni bis Oktober) und die
Kleinstrauchrose ‘Silencio’ (kräftig
leuchtend karminrosa bis rosarot, halbgefüllt in dichten Büscheln, besondere
Fernwirkung durch Blütenfülle, hohe
Hitzeverträglichkeit).
Rosen Tantau (Uetersen) stellte seine
neue Serie „Duftwolken“, bestehend aus
fünf der bekanntesten Duftsorten, in
neuer Aufmachung vor. Sie wachsen den
Angaben zufolge alle gut im Container
und sind alle gestäbt im pinkfarbenen
Sechs-Liter-Topf mit einem rautenförmigen Etikett. Farbe und Material der
Stäbe stehen allerdings noch nicht fest.
Durch die Aufmachung sind sie auch
ohne Austrieb schon Ende März oder
Anfang April verkaufbar. Bei den Sorten
handelt es sich um ‘Acapella’ (innen
kirschrot, außen silberfarbene große
Blüten), ‘Candlelight’ (gefüllte, großblumige warm goldgelb blühende Edelrose), ‘Duftwolke’ (große stark gefüllte, korallenrote frühe Blüten), ‘Gartenträume’
(romantisch, gefüllt, rosablühend, große
Blumen) und ‘Heidi Klum Rose’ (Floribundarose, große, stark gefüllte, violettfarbige Blüten, lang anhaltender Flor).
„Meisterstücke“ nennt sich eine weitere neue Rosengruppe von Tantau mit
vier robusten Kleinstrauchrosen, die
sich durch Schönheit, Robustheit und
einen „besonderen Kick“ auszeichnen
sowie hochdekoriert sind durch ADRPrädikat, Goldmedaillen oder andere
Auszeichnungen. Sie sind wurzelecht
angezogen und im 3,5-Liter-TerrakottaTopf eingewurzelt, um auch als Geschenkartikel verkauft werden zu können. Unterstützt wird die hochwertige
Präsentation mit großen hochwertigen
Bildetiketten und durch mitgelieferte
Umweltschutz-Papiertüten. Enthalten
sind die Sorten ‘Lipstick’ (Bodendeckertyp mit großen, halbgefüllten, zweifarbig-violett-weißen Blumen mit starkem
Duft), ‘Matador’ (blühstarke Kleinstrauchrose mit halbgefüllten, leuchtend
roten Blumen), ‘Saphir’ (gefüllt, nostalgisch anmutend, reinweiß, außergewöhnlicher zweiter Flor) sowie ‘Stadt
Rom’ (blühreiche Bodendeckerrose, die
warm-lachsrosafarbenen Blüten bilden
ein regelrechtes Dach über den Pflanzen, besonderer Herbstflor).
CC-Konzept zu Wildrosen
Die Rosen-Union (Bad Nauheim-Steinfurth) stellt nach den Angaben am Stand
im Sommer den Viereck-Rundtopf von
drei auf vier Liter um bei gleicher Topfhöhe. Neuheiten zeigt die Rosen-Union
zudem im Bereich der Beet- und Edelrosen. Neu bei den Edelrosen ist die ‘Sparkassenrose’. Die Gartenrose hat robustes
und widerstandsfähiges Laub, blüht in
klassischem Rot mit stark gefüllten Blüten und eignet sich für das Freiland und
den Schnitt. Weitere neue Edelrosen
sind die cremefarbenen Sorten ‘Chandos Beauty’ (rosa-cremefarben, stark
duftend) sowie ‘Bad Hersfeld’ (hellgelbcremefarben, große, stark gefüllte Blüten, meist zu mehreren auf einem Stiel).
Als neue Beetrose stellte Rosen-Union
‘Bajazzo‘ von W. Kordes’ Söhne.
besonders ‘Alpina’ (zart ambergelb, gefüllte Blüten, meist in kleinen Dolden)
sowie ’Blue for You’ (violett-rosa, halbgefüllt, stark duftend) heraus.
BKN Strobel (Holm) hob seine Duftrosen Parfums de Provence hervor, die die
Sinne verzaubern und Erinnerungen an
den Duft alter Rosen wecken sollen. Das
Sortiment ausgesuchter Edelrosen zeichnet sich durch besondere Duftintensität in
einer breiten Palette unterschiedlicher
Duft- und Farbrichtungen aus. Die großen, edel aufgemachten Stecketiketten
sind jeweils mit einer Duftprobe des Rosenparfüms versehen. Die Rosengruppe
wird in einem schwarzen Drei-LiterViereck-Container mit runder Basis angeboten.
Die Reinke Baumschulen (Rellingen)
präsentierten das CC-Wagen-Konzept
„Rosige Zeiten“ für dem Privatverkauf.
Es besteht aus acht Sorten heimischer
Wildrosensorten, die sich durch ihre
Blüte oder Duft auszeichnen und durch
Hagebutten Zier- oder Nutzwert haben,
zum Beernten oder als Wildnahrung. Die
Pflanzen sind jeweils mit drei Stäben
ausgestattet. Das Sortiment umfasst unter anderem Rosa canina, R. carolina, R.
glauca, R. rugosa oder R. pimpinellifolia.
Bodendeckerrosen gehören mittlerweile auch zum Angebot des Jungpflanzenbetriebes Saterplant (Saterland). Er
hat von einem anderen Unternehmen
im vergangenen November eine Stecklingsproduktion von Bodendeckerrosen
übernommen, die als einjährig bewurzelte Stecklinge abgegeben werden. Das
Spektrum umfasst 20 Sorten verschiedener Farben.
Koniferen
Exklusive und robuste Zwerge
Jeddeloh vermarktet seine Koniferen unter
der Marke „Botanico-Schätze der Natur“.
Unter der Marke „Botanico-Schätze der
Natur“ vermarktet zu Jeddeloh Pflanzen (Edewecht) künftig seine Koniferen-Kollektion. Enthalten sind hochwertige Nadelgehölze für unterschiedliche Verwendungsbereiche, die im grünen Dekotopf ausgeliefert werden. Die
Topfgrößen reichen dabei vom Ein-Liter- bis zum 30-Liter-Dekotopf. Das
Sortiment eigne sich dank des kompakten Wuchses für Balkon, Terrasse und
Garten gleichermaßen. Enthalten sind
beispielsweise Pinus mugo ‘Carsten´s
Wintergold’, Larix decidua ‘Pulli’, Chamaecyparis obtusa ‘Rashahiba’ oder
Abies balsamea ‘Kiwi’. Zum Vermarktungskonzept gehören neben exklusivem Etikett auch Pressearbeit, Werbe-
maßnahmen sowie Internetpräsenz inklusive Händlerliste.
Eine ganze Palette an neuen Zwergkoniferen hatte Kohout’s Baumschule (Elstra, OT Prietitz) zur IPM mitgebracht.
‘Hallonet’ ist eine serbische Zwergfichte
mit flachkugeliger, dicht geschlossener
Wuchsform, die sich aufgrund ihrer
Frosthärte auch für nördliche Länder bis
Russland eignet. Sie wirkt zweifarbig
aufgrund ihrer silbrigen Nadelunterseiten. Verwendbar ist sie auch in Trögen,
Steingärten oder auf dem Friedhof sowie
in extremen Windlagen.
Pinus sylvestris ‘Bexel’ ist eine fast
scheibenförmig wachsende Sorte der
grünnadeligen nordischen Form von P.
sylvestris, die im Gegensatz zur südli-
chen Form nicht anfällig gegen Pilzkrankheiten und Schütte sei. Der Hexenbesensämling sei sehr robust.
Aus Vermont in Amerika stammt
Abies balsamea ‘94078’. Sie sei wegen ihrer Frosthärte und weil sie auch im
Halbschatten wächst auch für den osteuropäischen Markt interessant. Die Sorte
wächst flachkugelig, sehr dicht gedrungen. Da sich an den Herbsttrieben der
Pflanzen kleine Spättriebe bilden, zeigt
die Sorte ein frisches Farbspiel.
Die Baumschule Sämann Pflanzenkontor (Bautzen) verwies auf seine neue
Juniperus communis-Sorte ‘Goldschatz’.
Der gelblaubige flachwachende Wacholder sei sonnenbeständig und extrem Die serbische Zwergfichte ’Hallonet’ wächst
winterhart.
(hlw) flachkugelig.
gehölze
25. Februar 2011 | Nr. 8
TASPO |
5
Von Farbwelten und Farbsystemen
Neue Präsentationskonzepte für Gehölze, vorgestellt auf der IPM. Von Lorenz Wieland
W
ie lassen sich Gehölze für einen besseren Abverkauf präsentieren? Wieder haben einige deutsche Baumschulen auf der IPM
dazu Konzepte vorgestellt.
Zusammen mit Antje Verstl von der
Dendron Akademie hat die Baumschule
Diderk Heinje (Jeddeloh I) vier Farbfestivals für die Warenpräsentation im Frühjahr im Gartencenter entwickelt. Ziel sei,
schon bei der Warenpräsentation das Bild,
das der Kunde im Kopf hat, zu treffen: einen schönen Garten, in dem alles zusammenpasst. Die Kombination sei somit der
Schlüssel, so Verstl. Damit dieses Kombinieren aber nicht zu einer grünen Hölle
auf der Verkaufsfläche führt, schlägt
Verstl Themenkollektionen vor. Einfach
und leicht verständlich umsetzen ließen
sich dabei Farbwelten, in die sich zudem
Übertöpfe und Accessoires als Zusatzartikel ideal einbinden ließen.
Laut Heinje folgen die vorgestellten
Farbwelten genau diesem Ansatz. In den
Sortimenten finden sich nach Farbwelten zusammengestellte Rosen, Koniferen, Rhododendren, Gräser sowie blühende und buntlaubige Gehölze, so wie
sie in den Garten gepflanzt werden
könnten. Die Farbfestivals sind als Beetpräsentation (rund neun Quadratmeter)
ausgelegt. Hierfür wird eine Präsentationsidee und eine Aufbauanleitung als
Tisch- oder Bodenbeet mitgeliefert. Sie
Nach Farbwelten zusammengestellte Sortimente bei Diderk Heinje.
unterscheiden sich von Monat zu Monat.
So beginnt das Farbfestival im März mit
einer Auswahl in Gelb und Grün (beispielsweise Forsythien, Kerrien, frühblühende Rhododendren, gekühlte Hamamelis). Die Kunden können aus einer
Sortimentsliste mit jeweils rund 15 verschiedenen Pflanzen auswählen. Das erlaubt eine gewisse Flexibilität, um Vorlieben oder auch die klimatischen Bedingungen vor Ort berücksichtigen zu können. Im April wechselt das Angebot auf
Weiß (beispielsweise Spiraea, weiße Rhododendren, Azaleen und anderes). Für
Mai ist die Farbe Rosa (beispielsweise Rosen, Hortensien oder rote Gräser) vorge-
Fotos: Lorenz Wieland
sehen, und für den Juni Weiß/Blau. In
dem Konzept werde am PoS bei der Präsentation Spannung geschaffen in Höhe,
Breite, Tiefe, Struktur und Farbe, so
Verstl. Wenn die Grundstruktur stehe,
kaufe der Kunde aus dem Beet heraus und
es werde immer wieder nachgefüllt.
Einen anderen Ansatz verfolgt Bruns
Pflanzen-Export (Bad Zwischenahn)
mit seiner neuen Marke „noble & strong“,
die für Pflanzen mit Persönlichkeit stehen
soll. Sie ist ab Sommer 2011 erhältlich. Es
handelt sich um ein gehobenes Sortiment
von 21 unterschiedlichen wertvollen Ziersträuchern, die auffällige Wuchsformen,
ausgefallene Blütezeiten oder außerge-
Neue Marke von Bruns: noble & strong.
wöhnliche Blattfärbungen haben und aufwändig zu kultivieren sind und deshalb
auch einen anderen Preis sowie eine andere Wertigkeit haben. Verdeutlicht wird
dies mit einem entsprechenden Design:
7,5-Liter-Töpfe in Hellgold mit elegantem,
tiefschwarzem Logo mit dem Schriftzug
der Marke in weißer und goldener Schrift.
Hinzu kommen entsprechende Schilder
und Produktinformationen. Fest stehe bereits, dass es ein Etikett mit Hologramm
geben werde, das beispielsweise bei Viburnum nudum ‘Pink Beauty’, der vier optimale Verkaufszustände (Austrieb, Blüte,
Früchte, Herbstfärbung) im Jahr aufweist,
gleich mehrere zeigen könne. Von den
maximal sieben Bildmöglichkeiten im
Hologramm ist vorgesehen, drei dafür zu
nutzen. Im noble & strong-Sortiment haben alle Pflanzen mindestens zwei optimale Verkaufszustände.
Die Baumschule Sämann Pflanzenkontor (Bautzen) hat sich fünf Themensortimente auf CC-Wagen einfallen lassen, mit dem eigenentwickelten Potcover
als wichtigstem Element. Es handelt sich
dabei um eine wetterfeste farbig bedruckte Kunststoffmanschette um jeden Topf,
die zusammen mit den Bildhängeetiketten der Pflanzen als Farbsystem mit Preis
und EAN-Code dienen. Auf der Manschette aufgedruckt sind Informationen
zur Verwendung, die detaillierten Beschreibungen finden sich auf dem Etikett.
Die vorgestellten Themensortimente sind
„Frühlingsgefühle“ für den Start ins Jahr,
„Naschgarten“ und „Wilde Früchtchen“
jeweils für das ganze Jahr, „Garten & Terrasse“ sowie „Magic Color“. Enthalten
sind jeweils vier bis 16 Pflanzenarten in
den Topfgrößen C3 und C2. Das Themensortiment „Frühlingsgefühle“ umfasst beispielsweise neun Sorten, darunter
Spiraea cinerea ‘Grefsheim’, Weigela ‘Styriaca’ oder Philadelphus ‘Schneesturm’.
Beim Themensortiment „Naschgarten“
mit grünem Potcover sind zwölf verschiedene Rubus- oder Ribes-Sorten enthalten,
beim Thema „Garten & Terrasse“ dagegen
ausschließlich Kleinkoniferen.
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gehölze
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Neuheiten aus dem
25. Februar 2011 | Nr. 8
Obstbereich
Zweimal tragende Himbeeren
Das Angebot reichte von Wildobst über exklusive Obstsorten bis hin zu Besonderheiten. Von Lorenz Wieland
Ein breites Spektrum deckten die Neuheiten im Bereich Obstgehölze ab. Es
reichte von Wildobst über exklusive
Obstsorten auf CC-Wagen bis zu Besonderheiten wie der chinesischen Dattel.
BKN Strobel (Holm) stellte mit „Exklusive Vitamine“ ein neues Sortiment
gesunder und exklusiver Obstpflanzen
vor. Es handelt sich um Vitaminspender
wie Rhabarber, Brombeere, Goji-Beere
bis Lonicera kamtschatica. Angeboten
im Zwei-Liter-Rosentopf mit großen dekorativen Bildetiketten präsentieren sie
sich übersichtlich und selbsterklärend
auf CC-Containern. Zusätzlich gibt es
Plakate und Topper.
„Vitaminmix“ nennt Reinke Baumschulen (Rellingen) sein Sortiment für
Gartenliebhaber und Naschkatzen mit
dem Slogan „Fit ins Frühjahr…“ Bei der
Auswahl der enthaltenen Obstarten haben die Kunden die Möglichkeit, sich ihren Fruchtkorb selbst zusammenzustellen oder aber den CC-Karren als Sortiment fertig zu bestellen. Geliefert wird
im C3 oder C5. Erhältlich sind unter anderem: Aronia melanocarpa, Castanea
sativa, Sanddorn in Sorten, Morus nigra,
Prunus spinosa, Sambucus nigra sowie
Vaccinium corymbosum oder V. macrocarpon in Sorten.
Die Baumschule Stahl (Tornesch), die
in ihrem Beeren- und Wildobstsegment
Jungpflanzen zur Weiterkultur sowie
Fertigware im Container anbietet, stellte
drei Beerenobst-Neuheiten heraus. Die
Tayberry ‘Buckingham’ weise im Gegensatz zur Sorte Tayberry ‘Medana’ keinerlei „Bedrohung“ auf, was das Pflücken
der wohlschmeckenden Früchte erleichtere. Die neue frühe Brombeere ‘Loch
Tay’ reife rund zehn bis 14 Tage früher
als die Standardsorte ‘Loch Ness’ aber
mit ähnlichen Früchten. Sie finde zunehmend Anklang im Erwerbsobstbau,
um das Erntefenster zu erweitern. Um
eine späte Brombeere handelt es sich dagegen bei ‘Triple Crown’. Gegenüber der
bewährten Sorte ‘Chester’ sei ihre
Frucht fester und geschmacklich als viel-
Apfelsorten am Stand der neuen Artevos GmbH
versprechend einzustufen. Die Sorte sei
sehr gesund und wüchsig und habe keine Probleme mit falschem Mehltau.
Zahlreiche Besucher zog die Verköstigung sieben kommender neuer Apfelsorten am Stand der neuen Artevos GmbH
(Karlsruhe) an, die aus Gevo und Artus
Group hervorgegangen ist. Die individuelle Bewertung fiel nach dem Resümee
von Artevos allerdings ganz unterschiedlich aus. Kam bei einigen der eher säuerliche ‘Pilot’ besonders gut an, lag den anderen der süße ‘Merkur’. Gefielen dem einen
die Äpfel mit roter Schale wie ‘Mairac’
oder ‘Junami’, zog den anderen die gelbe
Sorte ‘Sirius’ an, die optisch an ‘Golden
Delicious’ erinnert, dabei aber ein besseres Aroma habe und schorfresistent sei.
Als Neuheit stellte Artevos unter anderem die gedrungen wachsende Aprikose ‘Compacta’ vor. Sie bringe hohe Erträge an mittelgroßen Früchten mit frischem Geschmack auf kleinstem Raum
und überzeuge in Sachen Vitamine. Die
Sorte sei nur gering empfindlich bei Spätfrösten. Verwendbar sei sie auch in
Pflanzkübeln für Balkone und Terrassen.
Daneben stellte der Anbieter die pyrami-
Foto: Lorenz Wieland
denförmig wachsende Birne ‘Obelisk’ vor.
Sie habe große Früchte und trage regelmäßig. Ihre lagerfähige Birne eigne sich
für den Frischverzehr oder zum Einkochen. ‘Surkoop’ heißt ein säulenförmiger
Boskoop, der auch so schmeckt.
Die Baumschule Jäger (Ladenburg) ist
ein Gesellschafter von Artevos und war
mit einem eigenen Stand auf der IPM vertreten. Jäger stellte sein komplettes Sortiment an Zwergobst mit französischen
Zwergpfirsichen, Zwergaprikosen, Zwergbirnen und Säulenkirschen vor, darunter
Sorten aus Geisenheim und Tschechien.
Eine eigene Apfelsorte ist der als „Bioaktivapfel“ beschriebene, rotfleischige ‘Vitalstar’. Er beuge Arterienverkalkung vor,
seine Flavonoide und Vitamin C wirkten
gegen freie Radikale, seine Pektine seien
Cholesterin senkend und seine Phenole
verhinderten Blutgerinnsel. Daneben sei
er schorfresistent, schmecke sehr aromatisch und sei auch für den Frischverzehr
durch Allergiker geeignet. Zum Angebot
gehört ferner die gegen Kräuselkrankheit
resistente Pfirsichsorte ‘Fruteria’.
Als neue schmale Säulenform stellte die
Baumschule Oberdorla (Oberdorla) erst-
mals ‘Coxcolumnar’ vor. Die ab Herbst
2011 lieferbare Sorte entstand durch
mehrfache Einkreuzung der ‘Cox Orangen Renette’ und nachfolgender Auslese
und Kreuzung mit schwachwüchsigen
Genotypen. Entstanden ist ein schwachwachsender Säulenapfel mit wenigen kurzen Seitentrieben, der Äpfel mit dem typischen weinwürzigen Cox-Aroma hervorbringt. Der Baum sei widerstandsfähiger
als die Muttersorte, sehr blühwillig, dünne
sich selber aus und zeige keine Alternanz.
Die Baumschule Krämer (Detmold)
hob die neue großfrüchtige Felsenbirne
‘Smoky’ hervor. Die kanadische Sorte hat
eine frühe Blüte, sei robust in Bezug auf
die Lichtverhältnisse und werde den Angaben zufolge in Kniehöhe auf Sorbus aucuparia veredelt. Ab Herbst 2011 gibt es
bei Krämer die großfrüchtige Süßmandelsorte ‘Palatina’. Sie trägt große rosafarbene
Blüten. Die Sorte sei frosthart und recht
robust gegen Monilia oder Kräuselkrankheit. Als dritte Neuheit stellte der Betrieb
die rote Brombeersorte ‘Dorman Red’
vor. Die Sorte ist leicht bedornt. Die
Früchte sind glänzend und saftig und etwas kleiner als bei ähnlichen Sorten.
Einen neuen Zwerggranatapfel zeigte
die Baumschule Plattner (Aldersbach).
Die noch namenlose eigene Selektion habe guten Fruchtansatz. Blüten und Früchte entstünden am Baum nebeneinanderher. Die Früchte erreichten die Größe
mittlerer bis kleiner Äpfel. Die Winterhärte sei mit der robuster Feigen vergleichbar
und liege bei etwa minus 16 Grad Celsius.
Eine besonders großfrüchtige Lonicera kamtschatica präsentierte Kordes
Jungpflanzen (Bilsen) mit der Sorte
‘Eisbär’. Die russische Züchtung hat drei
bis vier Zentimeter lange und 1,5 Zentimeter breite Früchte, die der Kulturheidelbeere ähneln. Die Erntezeit ist bereits
im Mai/Juni. Etwas kleinere Beeren von
1,5 Zentimeter trägt die reichfruchtende
Schwestersorte ‘Katinka’, die Kordes
ebenfalls vorstellte. Sie wächst kompakt
und wird nur ein bis zwei Meter hoch.
Von der Goji-Beere hat Kordes jetzt die
Lycium barbarum ‘No. 1 Lifeberry’, die die
Spitzenertragssorte im chinesischen Profianbau darstelle, im Programm. Sie sei
selektiert worden nach Geschmack, Inhaltsstoffen und Ertrag, so Kordes. Die
Früchte seien ein bis zwei Zentimeter
groß, scharlachrot bis orange, süß und direkt vom Strauch genießbar. Als Blüten-,
Zier- und Nutzstrauch eigne sich laut
Kordes die neue Holundersorte ‘Black Lace’. Sie hat stark geschlitzte, im Austrieb
grün-rote, später tief dunkelrote Blätter.
In Kontrast dazu stünden die 15 Zentimeter breiten rosa leuchtenden Blütendolden, die den Angaben zufolge nach Zitronen dufteten. Die Früchte seien wie bei
Kultur-Holunderbeeren verwendbar.
Morus rubra als Wildobst präsentierten
die 3 Barmstedter Jungpflanzen-Baumschulen (Barmstedt). Sie ähnelt Morus nigra auch in der Frucht, besitzt aber größere Blätter und wächst etwas stärker.
Mit zahlreichen Obst-Neuheiten war
wieder Häberli Fruchtpflanzen (CHNeukirch-Egnach) vertreten. Darunter
Ziziphus jujuba, die sogenannte chinesische Dattel. Der relativ kleine Strauch bilde im Oktober stachelbeergroße Früchte,
die grün oder braun essbar sind und nach
Apfel schmeckten. Im braunen Zustand
seien die Früchte teigig wie Datteln. Mit
zu den Neuheiten gehören ferner die wurzelechte Felsenbirne ‘Prince William’ mit
extragroßen Früchten, die besonders frühe Sommerhimbeere ‘Malahat’ oder die
zweimal tragende Himbeere ‘Fantasy Biharest’ (im Sommer und an den Jungruten im Herbst). Ab Sommer komme die
neue Sommer-Kiwi ‘Solissimo’ auf den
Markt. Sie sei die erste selbstfruchtbare
Deliciosa-Kiwi, so das Unternehmen. Die
großen Früchte reiften im November und
seien unempfindlich gegen den ersten
Frost. Aus Neuseeland komme die Heidelbeere ‘Rekta’, die als erste ohne Moorbeet auskomme. Es genüge, Torf oder
Torfersatz unter die Gartenerde zu mischen. ‘Rekta’ ist eine im Erwerbsobstbau
bewährte Sorte mit früh reifenden, großen, kräftig blauen, aromatischen Beeren.
Rhododendron
Myrhodo.de soll das Image verbessern
‘Orange Flirt’ von Hachmann.
Im Bereich Rhododendron waren auf der
IPM verschiedene Neuheiten mit interessanten Blütenfarben und guter Winterhärte zu sehen. Neu ist aber auch ein
Internetportal unter dem Namen www.
myrhodo.de, das mehrere Rhododendron-Betriebe ins Leben gerufen haben.
Initiatoren dieses Internetportals sind
die Rhododendron-Gärtnereien Norbert
Artmeyer, Heinrich Gerstenkorn und
Tim Schröder.
Ziel ist, mit der Internetseite Rhododendron in der Öffentlichkeit als attraktive,
vielseitig verwendbare Pflanze wieder
verstärkt ins Bewusstsein zu rufen. Über
die Seite soll sich der Hobbygärtner
schnell und verständlich über Pflanzen
und Pflege informieren können, aber
auch Gartenfachberater sollen das Angebot beispielsweise für die Kundenberatung verwenden können.
Die Internetseite ist bewusst neutral
gehalten. Dies ermöglicht, den Hinweis
auf myrhodo.de zukünftig auch auf die
Rückseiten von Bild- oder Schlaufenetiketten zu drucken. Jeder Anbieter, der
Werkfotos will, könne den Hinweis darauf frei nut-
zen und auf seinen Etiketten verwenden.
Das ständig aktualisierte Internetangebot soll dem Rhododendron-Käufer oder
-Interessenten eine neutrale Hilfestellung bieten, die über die häufig sparsame Information auf dem Bildetikett hinausgeht ohne Internetverkauf und verwirrende Produktwerbung.
Bei den Sortenneuheiten im Rhododendron-Bereich präsentierte die Baumschule H. Hachmann (Barmstedt) die
strahlend orange mit rotem Saum blühende Rhododendron-Hybride ‘Orange
Flirt’. Ihre Blüten stehen in bis zu 13 Zentimeter breiten Stutzen beisammen. Die
Sorte wächst schwach, dicht kompakt.
Als neuen „Farb-Hit in Rot“ stellte das
Unternehmen daneben Rhododendron
yakushimanum ‘Karminkissen’ vor. Die
hellrot-karminrot blühende Sorte hat
überhängende Blüten, die mit ihrer Fülle
den kompakten, kissenförmigen Wuchs
völlig überdecken. Das Laub ist attraktiv
glänzend.
Die Baumschule Ernst Stöckmann
(Bad Zwischenahn) stellte als Neuheit
Rhododendron yakushimanum ‘Koichiro
‘Koichiro Wada Dekora’ von Stöckmann.
Wada Select’ heraus. Wesentlicher Vorteil der Sorte ist laut Stöckmann, dass
die Sorte im August/September keine
Vorblüte zeigt, denn dies störe vielfach
in der Gartengestaltung. Erwünscht sei,
dass sich die gesamte Blüte im Mai entwickelt und dann ein Nachputzen von
Blütenresten nicht nötig ist. Die Blütenfarbe der Sorte wandelt sich attraktiv
von zuerst Rosa gehaucht und nach drei
bis vier Tagen zu Weiß.
Ebenfalls neu bei Ernst Stöckmann ist
‘Koichiro Wada Dekora’. Sie besitzt lila-
rosa gehauchte, später weiß bleichende
Blüten. Sie hat den Angaben zufolge eine
sehr hohe Frostfestigkeit und Winterhärte von minus 26 bis minus 28 Grad Celsius, was besonders für osteuropäische
Märkte von Vorteil sei. Rhododendron
yakushimanum ‘Lucinda’, eine weitere
Neuheit des Unternehmens, hat zartgelbe
Blüten mit kleiner weinroter Zeichnung.
Ein solch einheitliches Gelb sei sonst bei
Yakushimanum-Hybriden nicht zu finden. Die Sorte wächst sehr kompakt und
die Belaubung sei sehr gesund.
(hlw)
gehölze
25. Februar 2011 | Nr. 8
TASPO |
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Osteuropäische Baumschulen
präsentieren sich in Essen
Tschechien, Ungarn und Polen: Produzenten blicken optimistisch in die Zukunft. Von Gabriele Friedrich
S
eit 1992 besteht der Baumschulverband der tschechischen Republik
in seiner jetzigen Form, der sich in
diesem Jahr zum zweiten Mal auf der
IPM präsentierte. Diesmal am Stand zusammen mit sieben weiteren tschechischen Baumschulen. Seit dieser Zeit
habe er sich stetig weiter entwickelt mit
einem Wachstum von durchschnittlich
zwölf Prozent jährlich, erklärte Geschäftsführer Jan Prochazka.
Tschechien: Nachfrage steigt
jährlich um zehn Prozent
Mittlerweile sind es über 100 Mitglieder,
die auf rund 1.200 Hektar Gehölze produzieren. Überwiegend läuft die Produktion im Freiland, doch auch die Produktion im Container kommt stetig voran. Produziert werden Bäume und
Ziersträucher in einem breiten Sortiment. Der Absatz geht in den privaten
und öffentlichen Sektor gleichermaßen.
Rund 20 Prozent der produzierten Gehölze gelangt in den Export. Im Zeitraum von 1997 bis 2002 verdoppelte sich
die Produktion der tschechischen
Baumschulen. Die Einfuhr verdreifachte
sich jedoch im gleichen Zeitraum. Noch
heute, so Prochazka, wird die Nachfrage
in etwa zu 60 Prozent aus dem eigenen
Land abgedeckt und zu 40 Prozent
durch den Import, vor allem in den Bereichen Alleebäume und Solitärs. Die
Nachfrage bleibt hoch und steigt auch
langfristig jährlich um etwa zehn Prozent. Entsprechend optimistisch blicken
die tschechischen Baumschulen in die
Zukunft. Der Verband bietet interessierten Kunden Kataloge mit ausführlichen
Beschreibungen der Mitgliedsbetriebe
sowie Pflanzenlisten, auch per Internet.
13 ungarische Baumschulen
waren in Essen vertreten
Der Verband West-Transdanubischer
Baumschulen präsentierte sich in Essen
mit 13 ungarischen Baumschulen am
Stand. Der Verband wurde 1990 mit zunächst 45 Mitgliedern gegründet. Anfangs waren nur Baumschulen aus dem
westlichen Teil Ungarns Mitglieder, jetzt
gehören mehrere Baumschulen aus dem
ganzen Land dazu, darunter auch einige
Staudengärtnereien.
Heute ist der Verband Westungarischer Baumschulen der größte im Land:
Aus den insgesamt 450 Baumschulen
Ungarns zählen 216 dazu. Sie produzieren auf rund 1.500 Hektar Fläche, was
mehr als 70 Prozent der bepflanzten
Baumschulfläche des Landes entspricht,
ein breites Gehölzsortiment, kultiviert
unter dem kontinentalen Klima Ungarns mit Temperaturen von minus 20
bis plus 40 Grad Celsius. Der Verband
unterstützt seine Mitglieder fachlich,
gibt einen informativen Katalog heraus
und präsentiert sich ausführlich im Internet.
Alle zwei Jahre im August, zuletzt
2010, organisiert er die Baumschulbörse
in Szombathely mit zuletzt 105 ungarischen und 16 Baumschulen aus dem europäischen Ausland. Ebenfalls präsent
sind die ungarischen Baumschulen bei
der Internationalen Gartenbauaustellung Hortus Hungaricus, die im Großmarkt Szigetszentmiklos bei Budapest
stattfindet, in diesem Jahr vom 16. bis
18. September 2011. Gerade liefen Überlegungen, künftig diese beiden Veran-
Jan Prochazka (rechts) und Baumschuler
Fotos: Gabriele Friedrich
Tomas Horak.
Fast die Hälfte aller Baumschulen in Ungarn ist im Verband organisiert.
staltungen zusammenzulegen und dafür
einen neuen Veranstaltungsort zu finden, erklärte Andras Kuhn, Generalmanager der Hortus Hungaricus. Möglicherweise dann am dritten oder vierten
Septemberwochenende 2012.
on in den Baumschulsektor hinein gewachsen sei. Der Beruf des Baumschulers sei inzwischen besser angesehen in
der Gesellschaft, gut ausgebildete Fachleute rückten in den Unternehmen nach
oder gründeten neue Betriebe. Zu bemerken sei auch, sagte er, dass diese Generation mit neuen Ideen antrete und
sich innerhalb der Branche zu spezialisieren wisse. Immer mehr spezialisierten
sich auf bestimmte Teile des Sortimentes,
auf bestimmte Kulturverfahren oder bestimmte Größen in modernen Betrieben.
Steigendes Interesse, im Absatz wie in
der Produktion erfahren Obstgehölze,
insbesondere bei Beerenobst, das sowohl für die Obstproduktion als auch
für den Privatverkauf kultiviert wird.
Große Hoffnungen setzen die polnischen Baumschulen auf die Frühjahrs-
Polnische Baumschuler setzen
große Hoffnung auf das Frühjahr
Auch der polnische Baumschul-Verband präsentierte sich in Essen wieder,
diesmal zusammen mit sechs polnischen Baumschulen. Der 1989 gegründete Fachverband zählt inzwischen rund
150 Mitglieder. Zehn neue sind allein im
vergangenen Jahr hinzu gekommen. Besonders erfreulich, vermerkte Bartlomiej Wazynscy, dass es sich ausschließlich um junge Unternehmer handele.
Ein Zeichen, dass die nächste Generati-
Der polnische Baumschulverband stellte sich gemeinsam mit sechs Baumschulen dar.
saison 2011, seit Anfang des Jahres lägen
bereits viele Aufträge vor, so dass sie optimistisch auf den weiteren Geschäftsverlauf blicken. Denn vielfach waren die
vergangenen Geschäftsjahre geprägt
durch die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise. Jetzt sei jedoch wieder mit
Wachstum zu rechnen. Exporte der polnischen Gehölzproduktion gehen einmal in Richtung Westen, nach Skandinavien, Großbritannien und Deutschland. Auch die älteren Export-Märkte
wachsen wieder, wie in der Ukraine, in
Kasachstan, den baltischen Staaten,
Weißrussland und Russland. Auf dem
polnischen Absatzmarkt haben insbesondere noch die öffentlichen Auftraggeber Nachholbedarf, mittlerweile auch
in kleineren Städten und Dörfern, die in
Straßenbegleitgrün, Alleebäume und öffentliche Parks investieren.
Neben einem informativen Katalog
und Internetauftritt organisiert der Verband auch in diesem Jahr wieder die Internationale Baumschul-Fachmesse Zielen to Zycie in Warschau vom 26. bis 28.
August. Im vergangenen Jahr zählte sie
über 300 Aussteller aus Polen und dem
europäischen Ausland sowie 5.500 Fachbesucher.
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stauden
8 | TASPO
25. Februar 2011 | Nr. 8
Hoher Info-Bedarf bei Planern
Stauden-Mischpflanzungen in Parks und Gärten? Ja. Doch funktionieren muss es. Von Kathrin Scheumann
W
ie die Baumschulen haben sich
die Staudenproduzenten in der
Ausrichtung ihrer Produktion
auf drei, neuerdings auch vier Bedarfsebenen einzustellen. Welche Wünsche
der Verbraucher hat, was Handel, Garten- und Landschaftsbau sowie die planerische Ebene brauchen, sind also die
zu stellenden Fragen. Auf der IPM in Essen zeigte sich, dass viel Bewegung im
Segment ist und dass die Staudenproduzenten sich nach und nach zu Dienstleistern par excellence entwickeln.
Impulse und Vorgaben
sind erwünscht
Anforderungen, die stärker auf die Staudenbranche zukommen, liegen eindeutig auf der planerischen Ebene. Sowohl
der Privatkunde als auch Auftraggeber
im öffentlichen Bereich benötigen Impulse und Vorgaben für die Staudenverwendung, speziell in Mischpflanzungen.
Dabei sind die Ansprüche hoch, wie
beim Messerundgang zu hören war. Es
wird nicht weniger verlangt, als die quadratmeterweise Handhabungsmöglichkeit – fast wie beim Rollrasen – ein farblich und strukturell stimmiges Bild, nahezu ganzjährige Blüte, garantierter Kulturerfolg und möglichst geringer Pflegeaufwand. Obwohl es unzählige Möglichkeiten zur Information gibt – so stellt allein der Bund deutscher Staudengärtner (BdS) auf der Internetseite www.
staudenverwendung.de 29 handhabbare und auf die regionale Verwendung
abgestimmte Staudenmischungen vor –,
zeichnet sich der Bedarf an Dienstleistung, teilweise auch von Seiten der Planungsebene deutlich ab. Der BdS hat darauf schon reagiert und stellte auf der
IPM seine neue CD „Stauden Wissen“
vor. Die neue CD richtet sich mit übersichtlicher Themenstruktur speziell an
Landschaftsgärtner und Planer und
wurde von einem kompetenten Autorenteam zusammengestellt. In neuer
Auflage erschienen ist auch die StaudenDVD, deren Inhalt Auskunft über etwa
9.000 Staudenarten und -sorten sowie
deren Verwendungsmöglichkeiten gibt.
Sie stehe ab April zur Verfügung, wie
Martin Becker, selbst Inhaber einer
Staudengärtnerei in Dinslaken und Mitglied des BdS-Messeteams am Stand erläuterte. Bestellungen könnten ab sofort
erfolgen. Das überarbeitete Mitgliedsheft des BdS zeigt darüber hinaus einen
Überblick über die Bezugsquellen.
Nach Ansicht Beckers stünden Planern allein mit diesem Repertoire genügend Informationen zur Verfügung.
Dennoch schicke er einschlägiges Material regelmäßig an die Planer, mit denen
er zusammenarbeitet. Indem er beispielsweise den Flyer „Silbersommer“ in
seinen Katalog einlege, wolle er seinen
Kunden zusätzliche Impulse geben.
Staudenmischungen
auch für die Vertikale
Die IPM-Aussteller aus dem Staudenbereich offerierten den Messebesuchern
zum Thema zahlreiche, individuelle Lösungsansätze. So gibt der Stauden Ring
(Oldenburg) nach Information von Koordinatorin Nicole Klattenhoff unter der
Bezeichnung „Staudenkompositionen“
Empfehlungen und Pflanzpläne an seine
Kunden weiter. In derzeit 15 verschiedenen Varianten stellen die acht zum Stauden Ring gehörenden Produzenten Staudenmischungen für die Verwendung im
öffentlichen Grün vor. Dabei legten die
Anbieter insbesondere Wert auf die regionale, standortspezifische Eignung,
Grüne Klimaanlagen für Städte, moderne Geschäfts- und Wohngebäude will das in einer Kooperation entstandene System „90degreen“ bieten. Es ist auf vertikale Ebenen ausgerichtet.
xis. Eine Versuchsversion, allerdings unter Ausnahmebedingungen, gäbe es seit
einem Jahr auf dem Gelände der Landesgartenschau in Tulln, Österreich, die
im April ihre Tore öffnet. Laut Klattenhoff seien die Kosten für das System derzeit noch hoch, doch könne man sich eine Entwicklung, wie bei den Schwimmteichen vor zehn Jahren vorstellen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
für den Erfolg
Stauden Häussermann hat seine Linie „Max
Meisterbeet“ um Kombinationen von Rosen
Foto: Häussermann
und Stauden erweitert.
wie Nicole Klattenhoff erläuterte. Die
Auswahl der Mischungen erfolgte aufgrund von Empfehlungen für eine bestimmte Region oder auf der Basis wissenschaftlich geprüfter und regional verträglicher Sortimente. In den zur Verfügung stehenden Pflanzplänen hat der
Stauden Ring eine Vorauswahl für Planer
getroffen, wobei der Plan bereits die
Möglichkeit der Pflanzenverteilung auf
der Fläche, mit Anzahl und Position der
einzelnen Staudenarten und -sorten, vorgibt. Das Verhältnis der Funktionsgruppen stimme dabei immer, so Klattenhoff.
Mit dem vertikalen Garten wagt sich
der Stauden Ring an ein innovatives
Projekt für den öffentlichen Raum. Entwickelt vom österreichischen Staudengärtner Alexander Schmidhammer ließen die acht Produzenten des Stauden
Rings ihre Kompetenz in das Kooperationsprojekt einfließen und stellten es auf
der IPM unter der Bezeichnung „90degreen“ vor. Der Grundgedanke für die
Entwicklung dieser etwas anderen
Wandbegrünung war es, grüne Klimaanlagen für Städte, moderne Wohn- und
Geschäftshäuser zu entwickeln. Das
technische System, das Klattenhoff zufolge auch nur von Profis aufgebaut werden könne, ermögliche die neue Wandbegrünung im Außenbereich nun auch
in klimatisch kälteren Regionen, da die
Pflanzen durch den Einbau von Wärmedämmung und temperaturabhängigem
Bewässerungssystem auch im Winter
versorgt seien.
Das Konzept „90degreen“ harre derzeit aber noch des Härtetests in der Pra-
Mit vier Varianten hat das Unternehmen Häussermann (Möglingen) die Linie „Max Meisterbeet“ erweitert, wie
Cornelia Häussermann in Essen erläuterte. Neben den farblich abgestimmten,
reinen Stauden-Versionen „Golden
Glow“ und „Energy“ stehen ab diesem
Jahr Gestaltungsvorschläge für die
Kombination von Rosen und Stauden
zur Verfügung. Mit den Max Meisterbeeten verfolgt Häussermann das Ziel,
den Beratungsaufwand im Gartencenter
zu senken und dem Privatmann ein
handhabbares Konzept an die Hand zu
geben, dass mit einer Schritt für SchrittAnleitung garantiert zum Erfolg führt.
Für acht Quadratmeter Fläche sind die
Vorschläge ausgearbeitet, wobei es verschiedene Möglichkeiten für Standortextreme gibt. Der Kunde kann zwischen Strauch- und Beetrose wählen
und den neu erworbenen oder bereits
vorhandenen Gartenlieblingen die farb-
Die Staudenmischung Pink Paradise ist eine von 15 verwendungsfertigen Varianten, die
der Stauden Ring derzeit für Pflanzungen im öffentlichen Grün anbietet. Fotos: Stauden Ring
lich passende Stauden-Ergänzung zukommen lassen. So ist die Variante „Romance“ in Rosa, Violett und Lila gehalten, „Charme“ entspricht mit Creme,
Gelb, Orange- und Blautönen der Vorliebe für das Sommerfeeling. „Classic“
nimmt den oft gewählten roten Farbton
von Beetrosen auf und ergänzt ihn mit
Blau-, Lila- und Grüntönen sowie Weiß.
Nicht zuletzt verkörpert „Sinfonie“ das
Sinnbild der Romantik in zartem Rosa
und Pastelltönen.
Das Konzept schlage nicht nur beim
Verbraucher an, sondern werde auch von
Garten- und Landschaftsbauern gut angenommen, wie Cornelia Häussermann
einschätzt. Das Unternehmen bietet speziell für den Profi-Bereich Seminare an,
so Ende Februar für GaLaBauer und im
November/Dezember für GartencenterKunden. Neben den eigenen Kreationen
greift Häussermann in der Kundenberatung und Dienstleistung auch auf die
vom BdS empfohlenen Staudenmischungen zurück. Die Staudengärtnerei Ihm
(Zehren bei Meißen), Partner in der Kooperation „Master Stauden“, der auch
Häussermann angehört, stellt darüber hinaus im Internet unter www.durchgeblu
eht.de besondere Mischpflanzungen vor.
operation Stauden Forum eine Fullservice-Strategie, wie Doris Ehrhardt
(Staudenkulturen Doris Erhardt & Stefan Ort, Weisendorf) und Ralf Köster
(Stauden Köster, Bottrop) auf der IPM
erläuterten. Mit einem breiten und tiefen Sortiment präsentierten sich die
fünf Unternehmen der Kooperation bereits auf der GaLaBau in Nürnberg. Aus
der Erfahrung und in bestehenden Kundenkontakten habe sich gezeigt, dass in
Bezug auf Mischpflanzungen der direkten Beratung der Vorzug zu geben sei,
Planungsvorlagen gäbe die Kooperation
daher nicht aus.
Mit Anleitungen und Tipps stehe man
Interessenten und Auftraggebern dagegen gern zur Seite, so beispielsweise bei
der Suche nach Alternativen zu Stauden, die sich eher als Einjährige eignen
aber doch hin und wieder in vorgegebenen Kompositionen auftauchen. Es sei
auch leichter, dem engagierten Gartenund Landschaftsbau Variationsmöglichkeiten und Neuheiten nahe zu bringen. In diesem Bereich werde gern auch
einmal etwas anderes ausprobiert, so
Doris Ehrhardt. Was das öffentliche
Grün anbelange, so würden einige Städte einfach nach Quadratmeter bestellen.
Ein Vorteil liege hier darin, dass der BeDirekte Beratung
achtung eines abwechslungsreichen Bilerhöht die Vielfältigkeit
des, beispielsweise bei Verkehrsinseln
Planern und dem Garten- und Land- entsprechende Aufmerksamkeit zuschaftsbau gegenüber vertrete die Ko- komme.
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stauden
25. Februar 2011 | Nr. 8
TASPO |
9
Unkomplizierte Verkaufskonzepte
Messepräsentationen waren auf Exklusivität, hohe Drehzahlen und einfache Bestellvorgänge ausgerichtet. Von Kathrin Scheumann
V
om Frühjahr bis in den Herbst hinein ist das Staudenangebot ein
wichtiges Aushängeschild für das
Warensortiment im Gartencenter. Hier
zeigt sich einmal mehr die gärtnerische
Kompetenz des jeweiligen Anbieters. Der
Handel hat es in zunehmendem Maße mit
intelligenten Kunden zu tun, die einerseits
den Preis im Blick haben, andererseits
aber sehr gezielt einkaufen, so die Aussagen der Aussteller auf der IPM in Essen.
Um dem Kunden im riesigen Sortiment
eine zuverlässige Orientierung zu bieten,
gehen die Anbieter seit einigen Jahren
schon dazu über, Funktions- und Lebensbereiche der Stauden in ihren jeweiligen
Marketingkonzepten deutlich herauszuarbeiten.
So stellte der Stauden Ring (Oldenburg) in Essen seine neuen Verkaufshilfen
für 2011 vor. Tischbanner und Präsentationstafeln sollen, ausgerichtet an den Bereichen der Staudenverwendung, den
zielgerichteten Einkauf unterstützen und
gleichzeitig das betreffende Garten-Ambiente sicht- und fühlbar machen. Im Bereich des Sonnengartens wird der Kunde
beispielsweise mit sommerlichen Farbtönen empfangen, die schon von Weitem eine Orientierung auf der Verkaufsfläche
erlauben. Mit betont harmonisch gehaltener Farbgestaltung verweisen die neuen
Tischbanner ebenso auf die Bereiche
Steingarten, Lichter Schatten, Bodendecker, Schattengarten, Wassergarten und
Küchengarten, wobei sich die Sortimente
inhaltlich aus Pflanzen in verschiedenen
Farbtönen, Höhen und mit unterschiedlichen Blattstrukturen zusammensetzen,
um zu inspirieren und Varianten aufzuzeigen.
Mit dieser Vorgehensweise will der
Stauden Ring nicht nur dem Alltagsanspruch des Kunden genügen, sondern bietet auch dem Handel durch entsprechend
vorsortierte Anlieferung eine möglichst
unkomplizierte Handhabung. Die Staudenfibel kann darüber hinaus Warenpräsentation und Kundenberatung hilfreich
unterstützen. Ausgerichtet an den attraktivsten Blühterminen ergänzen zahlreiche
Exklusivsortimente das Angebot des Anbieters.
„Der Verbaucher geht auf Optik“
Das Unternehmen Häussermann (Möglingen) geht in der Vorauswahl für die
Staudenverwendung noch einen Schritt
weiter. So böten die seit 2010 angebotenen
Max Meisterbeete maßgeschneiderte
Mit 14 verschiedenen Sorten präsentiert sich das Aktions-Thema Päonien beim Stauden
Forum. Doris Ehrhardt und Ralf Köster stellten es auf der IPM vor. Fotos: Kathrin Scheumann
Konzepte für farblich abgestimmte und
standortspezifische Staudenpflanzungen,
die der Verbraucher Schritt für Schritt
umsetzen könne, die sich aber auch unterstützend auf Verkauf und Beratung auswirkten, wie Cornelia Häussermann in
Essen erläuterte. Für den Handel gehe es
aus ihrer Sicht vor allem um unkomplizierte Konzepte, die den Impulskauf unterstützten. Entsprechend des firmeneigenen Marketingkonzeptes hat Häussermann den vier neuen Max Meisterbeeten,
die Stauden und Rosen kombinieren, Präsentationsbanner zugeordnet, die auf die
jeweilige Rosen-Farbskala im Garten abgestimmt sind.
„Der Verbraucher geht auf Optik“ so
Cornelia Häussermann. Entsprechend sei
ein Trend hin zum größeren Topf zu beobachten. Teilweise starte das Grundsortiment im April schon mit der 11er-Variante – mit Ausnahme des Steingartens, hier
bleibe die 9er-Größe Standard. Während
bis Ende April die Lieferfähigkeit beim
Grundsortiment ausschlaggebend sei, erwarte der Handel danach knackige und
knospige Ware. Der Übergang von der
11er- beziehungsweise 12er-Größe zum
Ein-Liter-Topf erfolge in der Regel problemlos. Um den Impulskauf zu stimulieren, hat Häussermann schon seit einiger
Zeit die sogenannten Max Eklusiv- und
Maxplants-Sortimente in die Präsentationsvorschläge für den POS eingebunden.
Dadurch erfolgt eine übersichtliche und
inspirierende Kombination von Grund-
Dicentra, vorgestellt von Barbara FournéDohmen, ist ein Top-Thema 2011 bei Fourné.
sortiment, Premiumware und SolitärstauAnlässlich der Messe stellte das Stauden
den auf den Verkaufstischen. Saisonale Forum darüber hinaus seine neu konziErgänzungssortimente ergänzen das An- pierte Päonien-Aktion vor. So habe man
gebot des Unternehmens.
jetzt eine noch exklusivere Zusammenstellung der Varietäten vorgenommen. 14
Full-Service in Warenwirtschaft
seien es insgesamt, die ausgestattet mit
Das Stichwort „easy Order“ bildete in die- großen Buntbild-Etiketten zum Spontansem Jahr einen Schwerpunkt der Messe- kauf inspirieren sollen.
präsentation beim Stauden Forum
(Bottrop). Die aus sechs Staudenprodu- Produktinfo per Mobiltelefon
zenten bestehende Kooperation will ihren „Scan me!“ ermuntert neuerdings ein
Kunden damit den Full-Service in der Code auf den Etiketten des niederländiWarenwirtschaft bieten und den Zeitauf- schen Stauden-Anbieters Griffioen Waswand für Bestellungen reduzieren. Erfah- senaar B. V. (NL-Wassenaar). Der Vollrungen aus dem Handelsbereich hätten in sortimenter hat nach Angaben von Bert
der Vergangenheit gezeigt, dass Bestellun- Griffioen Websites für alle im Unternehgen, speziell im Hinblick aufs Wochenen- men produzierten Staudenarten und -sorde – wo größere Umsätze möglich wären ten eingerichtet, im Schnitt seien das 800
– nicht rechtzeitig erfolgten, oft weil ver- bis 900 und jede Varietät verfüge somit
antwortliche Mitarbeiter durch andere über ihren eigenen Web-Auftritt. Sinn
Aufgaben im Verkauf gebunden wären, so und Zweck dieses Unterfangens sei es,
Doris Erhardt. Dazu käme die mangelnde dem modernen Kunden in seinen Ingärtnerische Qualifikation in einigen formations-Gewohnheiten entgegenzuHandelsschienen. Das Stauden Forum kommen. So lassen die neuen Mobilteleermöglicht deshalb jetzt das Einlesen der fone das Scannen beziehungsweise Fotoaktuellen Bestände per EAN und Barco- grafieren des Spezial-Codes zu. Dieser
de-Scanner. Im Unternehmen erfolgt wird nach Anwahl einer Internet-Verbindann der Bestandsabgleich, wobei Sorti- dung automatisch zugeordnet und stellt
mentslücken und Abverkaufsstärke regis- die Verbindung zu der spezifischen Intertriert werden können. Die Nachbestellung net-Seite her. Zunächst hat Griffioen kulkann dann nach telefonischer Abstim- turspezifische Informationen auf diesen
mung mit dem Kunden automatisch er- Seiten untergebracht, aus denen der Verfolgen. „Entsprechend der verfügbaren braucher Angaben zum Standort, der notWare können wir in diesem Zusammen- wendigen Bewässerung und Ähnliches
hang auch besser Sortimentsempfehlun- entnehmen kann. Doch stelle dies erst
gen aussprechen“, so Erhardt.
den Beginn einer weiteren Entwicklung
dar, in deren Verlauf dann auch Informationen zur Produktion und Herkunft abrufbar sein sollen. Griffioen stellt sich damit auf die Entwicklung im Lebensmitteleinzelhandel ein, bei der diese Vorgehensweise dem Kunden künftig mehr Aufschluss über Qualität, Umweltverträglichkeit und Produktsicherheit geben soll. Die
Informationen auf seinen Web-Sites hat
Griffioen auf die entsprechende Landessprache, also auch Deutsch, eingestellt.
Seinen Handelskunden aus den Bereichen Gartencenter, Supermarkt und Baumarkt will das Unternehmen möglichst
hohe Drehzahlen sichern, was aus Sicht
von Bert Griffioen mit weniger Präsentationsfläche (Tischen) und mehr frischer
Ware zu erreichen ist. Sein Unternehmen
bietet Handelskunden dementsprechend
speziell zugeschnittene Präsentationslösungen, ausgerichtet auf Lebensbereiche
sowie Farben und zugehöriges Verkaufsförderungsmaterial an. Ein weiteres wesentliches Segment sieht er in Kräutern,
die das Unternehmen für die verschiedenen Abnehmer im 9er, 12er und 17er Topf
anbietet, wobei die Produktion der Global
GAP-Zertifizierung unterliege und in
weiten Teilen auch der EU Öko-Verordnung entspreche. Zielstellung sei es, dass
in zwei bis drei Jahren alle Kräuter von
Griffioen aus dem Bio-Anbau kommen.
Tiefe Einzelsortimente
Die Messepräsentation von Fourné Staudenkulturen (Langerwehe-Heistern) legte
das Hauptaugenmerk auf die aktuellen
Einzelsortimente. Vor fünf Jahren hatte
das Unternehmen mit dem Aufbau der
Exklusivsortimente begonnen und ergänzt die bestehenden Themen seitdem
jährlich. Wie Barbara Fourné-Dohmen in
Essen erläuterte, kämen nach der Neueinführung von Phlox und Malven im vergangenen Jahr 2011 Lavendel, Dicentra
und Baumpäonien im Fünf-Liter-Container neu hinzu. Das jeweilige Sortiment
umfasst ihren Angaben zufolge zehn bis
zwölf Sorten, die das Farbspektrum der
Art abdecken und darüber hinaus Besonderheiten beinhalten. Das Unternehmen
will mit dieser Strategie exklusive und tiefe Sortimente in den Einzelbereichen bieten, die einen schnellen Wechsel auf der
Verkaufsfläche gestatten, zum Spontankauf anhalten und auch wenig Arbeit
beim Bestellen verursachen. Topper, große Bildetiketten sowie Qualität und Frische der Ware sollen für hohe Umschlagzahlen sorgen.
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vermarktung
10 | TASPO
25. Februar 2011 | Nr. 8
Landgard
Fast elf Prozent Umsatzplus
im vergangenen Jahr
Auch für 2011 wird ein Umsatzzuwachs über alle Bereiche erwartet. Von Gabriele Friedrich
Cees Hoekstra, Geschäftsführer der FloraHolland Eelde.
FloraHolland
Logistikzentrum
Tradepark
Bremen
FloraHolland hat mit dem Tradepark
Bremen in Stuhr, südlich von Bremen an
dem Autobahn-Dreieck A1/A28 erstmals
eine Niederlassung in Deutschland eröffnet. Die rein logistische Plattform soll
Kunden und Produzenten den Zugang
zum Netzwerk der niederländischen Vermarktungskooperative FloraHolland erleichtern und stellt eine Zusammenarbeit
mit ihren Spediteuren und ihren Kunden
dar. Ziel ist, die Kosten in der Absatzkette
zu senken und die Wettbewerbsposition
der Exporteure zu stärken. Abnehmer
und Lieferanten sollten hier auf unkomplizierte Weise die logistischen Vorteile
dieses Umschlagplatzes nutzen können,
sagte Cees Hoekstra, Geschäftsführer der
FloraHolland Eelde, wo der Tradepark
Bremen organisatorisch und finanziell
angebunden ist. Jan Heemskerk ist der
Manager vor Ort in Stuhr.
Der Tradepark Bremen will Händlern
wie Produzenten die Gelegenheit bieten,
sich an vorhandene internationale Logistikströme anzuschließen, ihre Waren
zu bündeln, zuzuladen und Lieferzeiten
zu verkürzen. Volle Lkw-Ladungen würden so möglich, so Hoekstra.
Weg ist in beide Richtungen frei
Mit einem erfreulichen Umsatzergebnis
hat der Landgard Gesamtkonzern das
vergangene Jahr abgeschlossen. Nach
den vorläufig konsolidierten Umsatzerlösen erwirtschaftete der Vermarkter
insgesamt 1,842 Milliarden Euro, flächenbereinigt und ohne Zukauf. Das
macht ein Plus von 178 Millionen Euro
oder 10,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus.
Hauptumsatzträger ist wiederum der
Bereich Blumen und Pflanzen mit 1,145
Milliarden Euro, ein Plus von 6,2 Prozent. Wichtigsten Anteil daran haben
wie schon in den Jahren zuvor die Topfpflanzen mit jetzt 946 Millionen Euro.
Sie konnten um 6,7 Prozent gegenüber
2009 zulegen. Mächtig dazu gewonnen
hat auch der Absatzbereich Vertrieb mit
einem Plus von 9,8 Prozent auf jetzt 486
Millionen Euro. Die Abholmärkte machen 306 Millionen Euro aus, konnten
1,3 Prozent zulegen. Der Bereich Versteigerung und Verkauf schlägt mit 155
Millionen Euro zu Buche, verzeichnet
ebenfalls ein Plus von 8,4 Prozent.
Der Absatz von Schnittblumen erfuhr
eine Steigerung um 3,2 Prozent auf jetzt
163 Millionen Euro. Gärtner- und Floristenbedarf stieg um 8,0 Prozent auf 35
Millionen Euro.
Der zweite große Gesamtbereich Obst
und Gemüse machte einen mächtigen
Schritt nach vorne und legte um 19,1
Prozent zu. Hier beträgt der Gesamtumsatz im vergangenen Jahr 696 Millionen
Euro. Dieser sei jeweils zur Hälfte auf
Preissteigerungen und auf Mengenzuwachs zurückzuführen, sagte Landgards
Vorstandsvorsitzender
Henning
Schmidt.
Er erwartet auch in diesem Jahr ein
breites Umsatzplus über alle Bereiche.
Der Umschlagplatz für vorwiegend
Topfpflanzen und Baumschulware, aber
auch für Schnittblumen, bietet auf 5.000 Anzeige
Quadratmeter Hallenflächen mit Kühlräumen und sieben Laderampen für
Lkw. Möglich ist auch der Weg in die andere Richtung: Deutsche Produzenten
sollen künftig ihre Waren in Bremen anliefern und Pflanzen aus Norddeutschland, wie Baumschulware via Bremen
und Eelde den Weg bis in die verschiedenen Niederlassungen der FloraHolland finden können, auch in geringen
Mengen. Gedacht sei eine feste Verbindung, die Linie Eelde-Bremen, hin und
zurück, so Hoekstra.
Damit sich das Logistikzentrum lohne,
sei ein gewisser Warenumschlag notwendig. Er spricht von einigen 10.000 CCKarren im kommenden halben Jahr.
Denn dann will die FloraHolland den reinen Dienstleistungsstandort evaluieren.
Wird es ein erfolgreiches Pilotprojekt,
könnten schon bald weitere attraktive Logistikstandorte folgen, wie beispielsweise
in Süddeutschland oder bei Paris.
Der Tradepark Bremen bietet verschiedene logistische Dienste an. So
können Kunden das klimatisierte
24-Stunden-Depot nutzen, und es gibt
ein Containerdepot, wo leere CC-Container beim Tradepark Bremen jederzeit
abgeholt und angeliefert werden können. Ein Team von Mitarbeitern steht
für versandbedingte Arbeiten bereit,
zum Ware umpacken, zum Etikettieren,
Deko-Töpfe hinzufügen oder zum Umwickeln von CC mit Folie.
(fri)
Diese Damen haben Grund zur guten Laune: Landgard sei gut aufgestellt und könne weiFotos: Gabriele Friedrich
ter wachsen, sagte der Vorstandsvorsitzende Henning Schmidt.
Der Absatz von Schnittblumen konnte um
3,2 Prozent gesteigert werden.
Landgard sei jetzt gut aufgestellt und
könne aus dieser komfortablen Situation
heraus sehr gut weiter wachsen, sagte er
bei der IPM. Zweistellige Zuwachsraten
erwartet er bei Obst und Gemüse, und
alle Tochtergesellschaften sollen hier im
Laufe des Jahres unter der Marke und
dem einheitlichen Namen Landgard
aufgeführt werden. Kundenbezogen
stellt er sich auch das Wachstum für den
Bereich Blumen und Pflanzen vor, allen
voran natürlich mit dem Joint Venture
Veiling Rhein-Maas. Ebenso soll das Engagement der Landgard im Ausland verstärkt werden und natürlich bei den Abholmärkten. Für April ist die Eröffnung
des neuen Abholmarktes der Landgard
bei Nürnberg geplant. Weitere seien
ebenfalls noch für dieses Jahr anvisiert,
doch am liebsten würde Schmidt nach
eigener Aussage einen Abholmarkt direkt bei Hamburg eröffnen.
mingstedt, das die Fernwärme einer benachbarten Raffinerie nutzt. Die Nachfrage übersteige dort bei Weitem die
Produktion, so Schmidt. Würde dieses
Projekt um zwölf weitere Hektar wie geplant erweitert, so entsteht dort die
größte Gewächshausanlage Deutschlands. Ein ähnliches Projekt läuft gerade
in Neurath bei Grevenbroich an. Mit
Unterstützung und Vermittlung der
Landgard bauen und betreiben dort vier
Mitgliedsbetriebe in eigener Verantwortung ein rund elf Hektar großes Gewächshaus. An Produktion sind Tomaten vorgesehen, die beheizt werden mit
der Abwärme des RWE-Kraftwerkes
Neurath. Anfang April soll die Bauphase
weitestgehend abgeschlossen sein und
die Pflanzungen beginnen, erste Erträge
werden im Juni 2011 erwartet. Gerechnet wird mit einer Menge von bis zu
6.000 Tonnen Tomaten pro Jahr.
Auf der grünen Wiese in Altdorf bei
Nürnberg soll im April der 34. Abholmarkt öffnen. Zur Frühjahrssaison stünden dann auf über 5.000 Quadratmetern
Verkaufsfläche Schnittblumen, Topfpflanzen, Baumschulware sowie Floristik- und Gartenbaubedarf, im Angebot
auch Ware aus der Region, unterstrichen
Marktleiterin Wiebke Neumann und ihre Marketingfachfrau Brigitte Röthlein.
Der Landgard Gärtner- und Floristenbedarf wird seine Produkte anbieten,
ebenso wie als Marktpartner ein weiterer Floristenbedarfsanbieter und zwei
weitere Schnittblumenanbieter. Telefonverkauf, Bestellservice und Waren-Auslieferung werden weitere Angebote an
die Kunden sein.
Auch ihre weiteren Aktivitäten zur
Unterstützung der Produzenten will
Landgard weiter ausbauen wie für den
Bereich Tomaten und Paprika in Hem-
vermarktung
25. Februar 2011 | Nr. 8
Blumenhandel
Herz in der Region,
Kopf in der Welt
Mit dieser Devise spielt Flora
Blumen Import als neue Organisation eine Rolle und beteiligte
sich erstmals auf der IPM.
Von Edwin Hanselmann
„Mit dem Herz in der Region – mit dem
Kopf in der Welt!” Dies ist das Motto
von Flora Blumen Import (FBI), einer
im August 2009 gegründeten Kooperation regionaler Blumengroßhändler.
Die Organisation hat ihren Sitz und
ihr Importbüro in Kelsterbach, also nahe des Frankfurter Flughafens. Erstmals
hatte Flora Blumen Import dieses Jahr
auch einen Stand auf der IPM, und zwar
zusammen mit der Organisation Ecuadorian Spirit aus Ecuador.
Das Mitgliederverzeichnis von Januar
2011 nennt folgende elf Blumengroßhändler:
◼ Brinkmann (Sehnde-Höver),
◼ Willeke (Büren-Steinhausen),
◼ Robert Braem (Wesel),
◼ Weissheit (Barchfeld),
◼ Joachim Dietz (Frankfurt/Main),
◼ Bernd Köhler (Mannheim),
◼ Heinzelmann (Bayreuth),
◼ Euroflor (Wendelstein),
◼ Kwoka (Landshut)
◼ Kiesel (Kernen),
◼ Saarland Blumen Weber (Schwalbach-Hülzweiler).
„Wir kaufen für diese Mitgliedsfirmen
ein“, sagt Geschäftsführer Wolfgang
Stich. Dies erfolge „auf Bestellungen, die
von den Mitgliedern ausgelöst werden!”
Es gelte, die beteiligten Betriebe kontinuierlich mit Schnittblumen hoher Qualität zu versorgen. „Und zwar von Quellen, die von den Mitgliedern im Einzelfall ausgewählt werden.“
Bei den mehrmals wöchentlich an die
Mitglieder herausgegebenen Angeboten
Wolfgang Stich (links) und Blumengroßhändler Christian Willeke waren treibende
Kräfte bei der Entwicklung der Kooperation
FBI (Flora Blumen Import).
gibt es neben den Lieferfristen unter anderem daher auch Hinweise, aus welchen Betrieben die betreffenden Blumen
kommen.
Was die Mitglieder bestellen, wird geordert, frachtmäßig begleitet, verzollt
und ab Frankfurt/Main versendet. FBI
betreibt keine eigene große Lagerhaltung. Stich: „Die Blumen kommen heute
rein und gehen heute auch wieder raus!”
13 Länder stehen auf der Liste
Ungefähr 40 Prozent der von FBI importierten Schnittblumen kommen aus
Ecuador. Hierbei sind die in der Organisation Ecuadorian Spirit beteiligten und
von FLP (Flower Label Program) zertifizierten Betriebe stark vertreten. Vorwiegend kommen natürlich Rosen aus
Ecuador, in kleineren Mengen außerdem Schleierkraut, Hypericum und einige Exoten.
An zweiter Stelle unter den Ländern
stehen Costa Rica und die USA. Vor al-
lem Schnittgrün wird von dort bezogen.
Als Lieferant von Schnittgrün sind auch
Spanien, Kanada, Mexiko und Südafrika
aufgeführt. Vom Süden des schwarzen
Kontinents bezieht man außerdem vor
allem Proteen. Kolumbien spielt als Lieferant von Nelken und Rosen – auch sogenannte „Nostalgierosen“ – eine Rolle.
Was Lieferungen aus Israel angeht, so arbeiten Flora Blumen Import mit der
Agrexco zusammen.
Neben Spanien sind in der Übersicht
auch folgende weitere europäische Lieferländer genannt:
◼ Frankreich („Schnitthortensien aus
der Bretagne“),
◼ Italien („Einkauf bei verschiedenen
Exporteuren“),
◼ Niederlande („Zusammenarbeit mit
dem bedeutendsten Grünimporteur“).
TASPO |
11
Blumengrossmärkte
Aus und für die Region
Die Vereinigung Deutscher Blumengroßmärkte (VDB, Motto: „Aus der Region – für die Region”) ist mit dem Geschäftsverlauf im Jahr 2010 „durchaus
zufrieden”. Sie gehe von einem zweiprozentigen Umsatzzuwachs aus, erwähnten der Vorstandsvorsitzende Raimund
Korbmacher (Köln) und Vorstandsmitglied Hans-Georg Biller (Mannheim)
am Stand der Vereinigung auf der IPM.
Nachdem Ulm zum Jahresende 2010
ausgeschieden ist, sind noch neun
Märkte in der Vereinigung Deutscher
Blumengroßmärkte: Hamburg, Dortmund, Düsseldorf, Köln, Frankfurt,
Mannheim, Karlsruhe, Stuttgart, Reutlingen. Damit sind es jetzt genau so viele
Mitglieder wie im Jahr 1962, als diese
Organisation in Köln gegründet wurde
(damals: Sondergruppe Blumenabsatzorganisationen).
Die neun in der Vereinigung beteiligten Blumengroßmärkte schätzen ihren
Gesamtumsatz auf jährlich 380 Millionen Euro. Die meisten Vermarkter auf
den Blumengroßmärkten sind regionale
Gärtnereien, deren Fokus auf Topfpflanzen sowie Beet- und Balkonpflanzen
liegt. Die Schnittblumen werden auf den
Blumengroßmärkten
überwiegend
durch Großhändler verkauft. Eine auf
der IPM herausgegebene aktuelle Übersicht besagt außerdem, dass an den neun
VDB-Blumengroßmärkten etwa 25.000
Kunden gelistet sind. Die wichtigste
Kundengruppe der Blumengroßmärkte
seien die Blumenfachgeschäfte. Außerdem würden unter anderem Gartencenter, Einzelhandels- und Friedhofsgärtnereien sowie Wochenmarkthändler zu
den Stammkunden in den Blumengroßmärkten zählen.
(eh)
Rednitzhembach
BGN: jetzt neun Partner
Saisonprodukte aus Deutschland
Obwohl in der Firmenbezeichnung das
Wort „Import” verankert ist, steht auch
Deutschland auf der Liste. Hierbei gehe
es um „diverse Saisonprodukte von regionalen Gärtnereien, Einkauf bei Landgard und an der Veiling Rhein-Maas“.
Üblicherweise – so der ergänzende Hinweis von Stich – tätigten die Mitgliedsfirmen ihre Einkäufe von deutschen
Gärtnereien aber selbst.
Gleiches gelte für die Einkäufe aus
Holland. Die vom Großhandel überwiegend aus den Niederlanden importierten Schnittblumenarten wie Chrysanthemen, Tulpen oder Gerbera spielten
daher bei FBI keine Rolle. Stich: „Für
solche Käufe brauchen uns die Mitglieder nicht!“
Der Geschäftsverlauf im Jahr 2010
war nach Angabe von Stich „besser, als
wir es zum Zeitpunkt der Gründung erwartet hatten!“
So zeigte die Firma Vahldiek, wie sie von ihren Standorten aus die meisten Regionen in
Fotos: Edwin Hanselmann
Bayern und Baden-Württemberg mit Schnittblumen versorgt.
Am Blumengroßmarkt Nordbayern in
Rednitzhembach gibt es jetzt zwei Blumengroßhändler. Neben der dort seit
langem etablierten Firma Florin Blumengroßhandel hat seit Oktober 2010
auch die Firma Vahldiek Blumengroßhandel eine Schnittblumen-Verkaufs-
stelle in Rednitzhembach. Darauf wurde
an den Ständen von Vahldiek und von
Gartenbau Rednitzhembach auf der
IPM hingewiesen. Steffen Vahldiek hat
nun Verkaufsstellen in Bietigheim-Bissingen, Münchingen, Rednitzhembach,
Aschheim, Freiburg-Malterdingen sowie
an den Blumengroßmärkten Stuttgart,
Anzeige Karlsruhe und Ulm.
Neu öffnete am Blumengroßmarkt
Nordbayern auch eine Gärtnereibedarfs-Verkaufsstelle der Firma Beiermeister. Unter anderem zählen Töpfe,
Ampeln, sonstige Gefäße, Tonware, Folien/Vlies, Erden, Verpackungsmittel,
Werkzeuge, Dünger und Pflanzenschutzpräparate zu den Kernsortimenten in dieser neuen Rednitzhembacher
Gärtnereibedarfs-Verkaufsstelle des eigentlich für Hydrokultur bekannten Unternehmens mit Hauptsitz in KorntalMünchingen. In Rednitzhembach ist das
württembergische Unternehmen daher
jetzt wie bisher als „Beiermeister Hydrokultur – Fachgroßhandel für Innenraumbegrünung“ vertreten, zusätzlich
aber auch als „Beiermeister Fachgroßhandel für Gärtnereibedarf “.
„Wir haben jetzt neun Partner am
Standort“, so lautete die Aussage am
IPM-Stand von Gartenbau Rednitzhembach und Blumengroßmarkt Nordbayern. Im vergangenen Jahr war die bevorstehende Gründung der TopfpflanzenRegionalhalle („Genial Regional“) die
wichtigste IPM-Botschaft aus Rednitzhembach. Am 2. April 2011 wird mit einem Markttag der erste Geburtstag dieser neuen Einrichtung begangen.
Wie es hieß, hat sich die Regionalhalle
im Jahr 2010 gut etabliert. In der Hauptsaison für Beet- und Balkonpflanzen boten dort 16 Gärtnereien ein breites
Pflanzenspektrum an.
(eh)
technik
12 | TASPO
25. Februar 2011 | Nr. 8
Energieeffizienz steht im Fokus
Verkaufsgewächshäuser: Es geht um Thermorinne, thermisch getrennte Profile und thermografische Untersuchungen. Von Edwin Hanselmann
B
eim Bau neuer Verkaufsgewächshäuser rückt die Energieeffizienz
in den Vordergrund. Darauf wiesen die auf den Bau von Verkaufsgewächshäusern ausgerichteten Industriefirmen
auf der IPM hin. Außerdem berichteten
sie, dass inhabergeführte Gartencenter
und Gärtnereien wieder verstärkt in Verkaufsgewächshäuser investieren.
Geringer Wärmeverbrauch
Die letztes Jahr introduzierte Thermorinne für Verkaufsgewächshäuser werde
viel genutzt, erwähnte Karl-Georg Bärlin (Geschäftsführer von Rabensteiner,
Schorndorf). Sie komme beispielsweise
bei allen neuen Dehner-Märkten zum
Einsatz. So sei der Neubau in Heidelberg
– Eröffnungstermin: 3. März 2011 –
durch sehr gute Isolierung und hohe
Energieeffizienz geprägt.
Bärlin wies auf mehrere weitere Projekte hin, so ein Bau mit 1.400 Quadratmetern Verkaufsfläche im Gartencenter
Steul-Schmitt in Rheinfelden (Eröffnung: Ende März). Es ist ein dreistufiger
Bau: Ein Kaltbereich mit 4,50 Meter
Stehwandhöhe, ein architektonisch hervorgehobenes Gewächshausschiff mit 20
Metern Spannweite und zwölf Metern
Firsthöhe sowie ein Festbau für Floristik
und Boutique-Artikel.
Nach Gesichtspunkten der Energieeffizienz errichtete, moderne Gartencenter hätten nach Angabe Bärlins nur noch
Anzeige
Plonka ebenso wie andere Hersteller von Verkaufsgewächshäusern präsentierten sich in
der Halle 3 der Messe Essen wieder mit markanten Ständen.
Passend zur Forderung nach hoher Energieeffizienz war die „Thermografische UntersuFotos: Edwin Hanselmann
chung“ diesmal das IPM-Thema bei Kräss GlasCon.
Con (Pfaffenhofen) diesmal herausgestellten thermografischen Untersuchungen. Pilotprojekt hierfür war das im vergangenen Jahr errichtete OBI-Gartencenter in Brunnthal (bei München). Um
die Dichtigkeit ebenso wie die Qualität
der Konstruktion zu überprüfen, untersuchte man den Neubau mit einer Wärmebildkamera. Das Ergebnis, so betonte
Geschäftsführer Wolfgang Kräss, sei
sehr zufriedenstellend gewesen.
Wärmebildkamera im Einsatz
Kräss sieht solche thermografischen
Zum Thema Energieeffizienz passen
auch die am IPM-Stand von Kräss Glas- Untersuchungen als Chance zur Ener-
gieeinsparung im Bereich der Gartencenter und Baumärkte. Wichtig seien sie
vor allem bei älteren Bauten. „Wir
möchten mit diesen Untersuchungen
außerdem unser Qualitätsversprechen
beweisen“, heißt es ergänzend in einer
Stellungnahme aus dem Hause Kräss.
Im gärtnerischen Bereich halte man sich
in dieser Sache etwas zurück, da hier die
Offizialberater meistens diese Dienstleistung übernehmen würden.
Ein weiteres Thema bei Kräss GlasCon war die Verwendung von Dreifachverglasungen (Gebäudehülle mit den
neuen Thermo 36 hi-Profilen in Kombination mit dem Klimakonzept K 3000).
Wolfgang Kräss sieht dies als eine besondere Möglichkeit für kleinere, qualitativ
hochwertige und mit sehr guter Isolierung gebaute Gartencenter. Er betonte
die Tendenz zu thermisch getrennten
Sprossen und isolierten Rinnen.
Kräss GlasCon registriert verstärkt
Aufträge aus dem Kreis der von Inhaberfamilien geführten Gartencenter und
Einzelhandelsgärtnereien. Bei den Baumärkten gebe es dagegen derzeit wenig
Flächenwachstum.
Das Pfaffenhofener Unternehmen hat
sich in Russland und anderen osteuropäischen Ländern stark engagiert. Doch
gab es in den letzten zwei Jahren dort
kaum noch Aufträge. Der Wind habe
sich nun aber wieder gedreht und seit
Mitte 2010 sei die Kreditwürdigkeit der
dortigen potenziellen Kunden wieder
gestiegen, sodass die Finanzierungen für
Neubauten wieder zustande kämen.
„Momentan“, so erwähnte Kräss, „errichten wir ein großes Gartencenter in
der Nähe von Moskau!“
Ein großes Projekt bei Kräss GlasCon
ist derzeit auch der Bau der neuen Zierpflanzenbau-Versuchsgewächshausanlage für die Bayerische Landesanstalt in
Veitshöchheim.
einen Wärmebedarf von etwa 100 Watt
pro Quadratmeter. Dies gelinge durch
Isolierglas, Eliminierung der Wärmebrücken an Sprossen und Rinnen, hocheffiziente Dämmung der nicht transparenten Bereiche sowie Einsatz moderner
Energieschirme. Zum Vergleich: „Ein
normales Gewächshaus kommt auf 300
Watt pro Quadratmeter“.
Englischer Landhausstil
Thorsten Fojtzik – Eigentümer und Geschäftsführer von Plonka GmbH (Salzkotten) – freut sich über einen Auftragsbestand, der „deutlich über dem Durchschnitt der letzten Jahre“ liegt.
Nach seiner Angabe investierten außer
den inhabergeführten Gartencentern
und Gärtnereien auch die Baumärkte
weiterhin intensiv in ihre Gartencenter.
Bei allen Verkaufsgewächshaus-Bauvorhaben seien die thermisch getrennten Profile sehr wichtig. Dreifachglas
werde dagegen nur vereinzelt nachgefragt. Vor allem bei Aufträgen von Gartencentern und Einzelhandelsgärtnereien gehe es oft auch um besondere Architektur.
Zu Plonkas Referenzobjekten vom
Baujahr 2010 zählt die zweischiffige Verkaufsgewächshausanlage bei Jäger in
Badbergen. Die zweischiffige Verkaufsgewächshausanlage lehnt sich an den
englischen Landhausstil an, wobei filigrane Gitterbinder mit Untergurten in
Moosgrün diesen Charakter unterstreichen. Die neue Gewächshausanlage ist
verbunden mit einem über 100 Jahre alten Bestandsgebäude.
Auch am Stand von GlasMetall Riemer (Rahden) wurden Sonderbauten
thematisiert. Doch sei bei den aktuellen
Anfragen kein extravagantes Projekt. Im
vergangenen Jahr habe es zahlreiche
kleinere Projekte, Erweiterungen sowie
mehrere Projekte für Obi gegeben. In
der zweiten Jahreshälfte 2010 sei die
Nachfrage laut Firmenangabe sehr gut
gewesen.
„Gruson-Gewächshäuser”
Am IPM-Stand von Siedenburger Gewächshausbau (Rahden) fielen die
dunklen Gläser auf. Sie seien bei Gartencenterbauten für optische Reize populär.
Die Antwort bei Siedenburger auf die
Forderung nach hoher Energieeffizienz
lautet Ecolite. Das selbst entwickelte
Profilsystem biete eine verbesserte thermische Trennung der Gebäudehülle,
auch in Verbindung mit einer größeren
isolierten, zweischaligen Rinne und luftdichtem Dachanschluss an der Rinne.
Ecolite könne für unterschiedliche Gläser verwendet werden.
In der Januar 2011-Ausgabe seiner
„Glashaus“-Informationen weist Siedenburger Gewächshausbau auf die nach
den Echinocactus grusonii-Kakteen benannten Magdeburger Gruson-Gewächshäuser hin. Letztes Jahr wurden
das Palmen- und Kleine Tropenhaus in
Magdeburg (Klosterbergegarten) saniert
und teilweise neu gebaut.
„Energieneutrales Gartencenter”
Thermoflor (NL-Wateringen) stellte
diesmal eine neu ins Programm aufgenommene isolierte Rinne heraus. Sie wurde bisher bei fünf Projekten verarbeitet
und gilt als wichtiger Beitrag für die Betonung auf Energieeffizienz. Unter der Rinne ist ein zweiter Wasserablaufkanal. Ferner fielen Stegzehnfachplatten aus Polycarbonat auf. Sie sind 32 Millimeter dick
und haben eine fünffache X-Struktur.
Eine wichtige Rolle bei den Bemühungen von Thermoflor um noch mehr
Energieeffizienz soll jetzt eine gemeinsam mit einem englischen Architekturbüro erstellte Studie „Energieneutrales
Gartencenter“ spielen.
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technik
25. Februar 2011 | Nr. 8
TASPO |
13
Sonnenenergie
Photovoltaik im Blickpunkt
Unter anderem rückte auf der IPM diesmal ein bayerisches Vorzeige-Solargewächshaus in den Fokus. Von Edwin Hanselmann
Sprachen letztes Jahr fast alle Gewächshaushersteller auf der IPM die Photovoltaik an, so spielte die Sonnenenergie auf
der IPM 2011 eine bescheidenere Rolle.
Die Solarenergie bleibt aber eines der
herausragenden Themen.
Greenfield Solar Europe mit Sitz in
Breitenbrunn/Bayern beteiligte sich
erstmals auf der IPM. Motto: „Gläserne
Dächer zur Pflanzenzucht und gläserne
Module zur Erzeugung von Energie –
was liegt näher, als beides zu verbinden!?“
Photovoltaik und Pflanzenbau könnten höchst wirtschaftlich miteinander
kombiniert werden. Um dies praxisnah
zu zeigen, betreibt Greenfield Solar in
Wackersdorf ein auf der Südseite mit
Photovoltaikmodulen bedecktes Demonstrations- und Referenzgewächshaus, um dort verschiedene Pflanzenkulturen mit der verminderten Lichtein- Solarmodule für Fassaden. VDH zeigte die- Die Firma Greenfield Solar Europe stellte
strahlung zu prüfen.
ses Exponat auf der IPM. Fotos: Hanselmann ihr Konzept erstmals auf der IPM vor.
Hortensien im Solargewächshaus
„Wir sehen das mit Solarmodulen bedeckte Gewächshausdach nicht nur als
Stromlieferant, sondern haben auch ein
Anbaukonzept“, sagt Konrad Kauzner.
Er und Bernhard Bösl sind Gärtnereibesitzer mit Betrieben in Schwandorf
(Blumen Kauzner, Baumschule Bösl),
zugleich aber als Projektleiter Gewächshaus beim Wackersdorfer Vorhaben
von Greenfield Solar engagiert. Dies erfolgt unabhängig von den eigenen Betrieben.
Kauzner machte 2010 gute Erfahrungen mit dem Anbau von Schnitthortensien im Solargewächshaus. Außerdem
nannte er Skimmien, Hosta und Schnittgrün als Beispiele für den Anbau im
„Solarmodul-Schattenhaus”. Die Lichtdurchlässigkeit in diesem Vorzeigegewächshaus liegt nach Angabe Kauzners
bei etwa 40 Prozent. Den Winter über
wurde das Greenfield-Solargewächshaus
in Wackersdorf nur frostfrei gehalten.
Greenfield Solar Europe wurde im
Jahr 2009 von drei Unternehmern gegründet, zwei davon aus der Elektrobranche. „Entwicklung innovativer
Konzepte für die Nutzung von Photovoltaik im Gartenbau“ zählt zu den generellen Leistungen dieses Unternehmens.
Greenfield kooperiert mit GSE (Green
Sun Energy), einem bekannten Photovoltaik-Unternehmen aus Israel.
Module für Gewächshaussprossen
Photovoltaikmodule von Abakus Solar
waren am Stand der Firma Mrotzek
Mess- und Regeltechnik (Moers) zu sehen. Mit ihrer auf die Scheibenmaße
von Venlogewächshäusern ausgerichteten Abmessung sowie der Dicke von vier
Millimetern lassen sie sich in die Gewächshaussprossen einlegen und mit
Standard-Klemmprofilen befestigen.
Die Firma Mrotzek hat nach eigener
Angabe bisher etwa 20 Anlagen mit den
in Sicherheitsglas eingebundenen Solarmodulen von Abakus ausgeführt,
schwerpunktmäßig in nordrhein-westfälischen Produktionsgärtnereien. Meist
gehe es um die Abdeckung von Arbeitsund Kommissionierhallen oder anderen
Wirtschaftsgebäuden sowie von Gewächshausverbindern. Als Beispiele
stellt das Kölner Unternehmen die Anlagen des Gartenbaubetriebs Kanders
(Geldern-Lüllingen) sowie der Gärtnerei Breitmoser (München) heraus.
Bei Kanders sind Kühlzellen mit 133
Solarmodulen bedeckt. Die Anlage wur-
de im Juni 2010 in Betrieb genommen.
Bei Breitmoser wurden die Dächer eines
Lagers sowie des Mittelgangs einer Gewächshausanlage mit den Modulen bedeckt. Hier handelt es sich um eine Anlagengröße von 32,8 Kilowatt Peak. Die
Fertigstellung erfolgte im Juli 2010.
Module per Zugrohr bewegt
Auf der IPM 2010 sorgte das von VDH
Foliekassen/VDH Solar (NL- Hazerswoude-Dorp) gezeigte „Follow the
Sun“-System für große Aha-Effekte (siehe IPM-Highlights in der TASPO 8/10).
Der Gewächshaushersteller zeigte auch
diesmal dieses System, wo die Photovoltaik-Module auf dem Gewächshaus wie
eine Außenschattierung installiert und
über ein Zugrohr beweglich sind, hierbei also der Sonnenrichtung folgen. Laut
Ausstellerangabe wurden vier größere
Projekte in Deutschland ausgeführt. Eine größere Zahl entsprechender Projekt
habe man in Italien, Frankreich und
Griechenland realisiert.
Am Stand von VDH fielen außerdem
neuartige Photovoltaik-Module für Fassaden auf. Sie sind 20 Zentimeter breit
und 1,60 Meter lang.
Weitere IPM-Aspekte zu Solar
Wiesen im vergangenen Jahr auf der
IPM auch die meisten Hersteller von
Verkaufsgewächshäusern auf entsprechende Photovoltaik-Projekte hin oder
zeigten entsprechende Exponate, so war
die Solarenergie bei diesen Ausstellern
auf der IPM 2011 kein Thema mehr.
Die Firma Rabensteiner (Schorndorf) hat im vergangenen Jahr in Italien mehr als 20 Hektar PhotovoltaikGewächshäuser gebaut. Dort gebe es
auch weiterhin entsprechende Projekte.
In Deutschland bestehe aus Gründen
geringerer Förderung aber wenig Interesse an solchen dachintegrierten Anlagen. Einfache Solaranlagen aufs Dach
zu setzen gehöre dagegen nicht zum
vorrangigen Aufgabenbereich der Gewächshausproduzenten.
Aktuell blieb das Thema Solarenergie
aber bei jenen Ausstellern, die auf den
Bau von Produktionsgewächshäusern
ausgerichtet sind. „Ökostrom ist die Zukunft – auch im Gartenbau!“ So hieß es
beispielsweise bei Debets Schalke (NLMonster) mit Hinweis auf ein neues
Aluminium-Eindecksystem. Es sei entwickelt worden, um entsprechende Laminate auf Gewächshäuser von Debets
Schalke integrieren zu können. Verfüg-
bar seien auch transparente Solarmodule. Vor allem in Italien seien entsprechende Anlagen errichtet worden.
Auch zwei Projekte in Deutschland
wurden genannt, und zwar die Bedachung einer Lagerhalle in einem Zierpflanzenbaubetrieb am Niederrhein und
die überdachte Außenverkaufsfläche einer Baumschule in Paderborn.
Ohne Schweißnähte – das Thema bei
Werkfoto
Folientunneln von Richel.
Folientunnel
„Kreuz“ ohne
Schweißnaht
Die Photovoltaikmodule von Abakus Solar
standen bei Mrotzek im Blickpunkt.
Im Infocenter Gartenbau wiesen die
Forschungsanstalt Geisenheim und die
Universität Wageningen auf die Möglichkeit des Einsatzes von Fresnell-Linsen hin. Solche Linsen wurden beim Solargewächshaus in der Saarbrücker Erlebnisgärtnerei Storb getestet (siehe
TASPO-Magazin 4/2010, „Projekt Solargewächshaus“).
Vor zwei Jahren hatte der französische
Folienhaushersteller Richel zusammen
mit dem mehrschiffigen Folienhaustyp
12,80 Multispan die 90 Millimeter breiten
ovalen Binderrohre OV90 gezeigt. Diese
werden nun auch bei Folientunneln eingesetzt. Auf der IPM stellte Richel die
neuen „Tunnel OV90“ vor. Verfügbar sind
zwei Breiten. Die acht Meter breite Variante erreicht eine Höhe von 3,60 Meter.
Beim 9,30 Meter breiten Typ sind es 3,75
Meter. Die Rohrbinder werden in 2,50
Meter oder drei Meter Abstand gesetzt.
Der Zusammenbau erfolgt nicht mehr
mit Schellen und Schrauben, sondern
mit kreuzförmigen Befestigungen. Damit
sei eine schnellere Montage möglich. Für
die „schweißnahtlosen Kreuze“ ist eine
Patentierung beantragt. Da an den Kreuzen keine Schweißnähte sind, sei Bruchrisiko „so gut wie ausgeschlossen“. (eh)
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14 | TASPO
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technik
25. Februar 2011 | Nr. 8
Gezielt Steuern und
zu einer optimierten
Ein Überblick über die Neuheiten
im Bereich Technik, die dem
Gärtner eine immer bequemere,
einfachere und vor allem genauere Kulturführung bieten.
Von Werner Oschek
Die Zeiten, in denen der „Grüne Daumen“ für eine erfolgreiche Produktion
ausreichte, sind lange vorbei. Immer
ausgefeiltere Techniken bieten dem
Gärtner eine immer bequemere, einfachere und genauere Kulturführung. Von
der elektronischen Steuerung über neue
Antriebstechniken für anspruchsvolle
Lüftungssysteme bis hin zu weiterentwickelten Bewässerungs- und Belichtungsanlagen informierten Aussteller auf der
IPM über ihre aktuellen Entwicklungen.
Der folgende Bericht gibt einen kurzen
Ausschnitt über vorgestellte oder angekündigte Neuheiten.
Neu bei RAM Mess- und Regeltechnik (Herrsching) ist die Bedienung der
Software über Touchscreen. Im Einsatz
sind dabei robuste Industrie-Computer.
Für den zusätzlichen Einsatz vor Ort,
beispielsweise am Gießwagen oder direkt in den Kulturräumen, können unempfindliche Computer mit einem Verbrauch von maximal 60 Watt und ohne
Lüftung verwendet werden, die unbedenklich 24 Stunden durchlaufen können.
Siemens Sektor Industrie (Düsseldorf) stellte zur IPM zwar noch nichts
Neues vor, konnte aber darauf hinweisen, dass noch in diesem Jahr „SIGA
light“ mit normalen Applikationen für
rund 500 Euro auf den Markt kommen
soll. „SIGA“ steht für „Siemens Industrial Greenhouse Automation“ und ist für
einen durchgängig automatisierten Gewächshausbetrieb konzipiert. Laut Siemens ist die Automatisierung gekennzeichnet durch Offenheit, Dezentralisierung, Flexibilität, Modularität, Standardisierung und Benutzerfreundlichkeit
und für kleinere, mittlere und große Gewächshäuser geeignet. Vorteile des integrierten Gewächshaussystems sind laut
Siemens Energieeinsparung, Arbeitserleichterung, Zeiteinsparung, Ertragssteigerung und Qualitätsverbesserung bei
geringeren Kosten, hohem Anlagennutzungsgrad und Werterhaltung.
Klimacomputer ohne Lüfter
H.W. Mrotzek Mess- und Regeltechnik
(Moers) bietet zentrale und dezentrale
Klimacomputer in verschiedenen Größen und ist ständig bestrebt, diese weiter
zu verfeinern und zu verbessern. Durch
die Grafische Sollwertvorgabe (GSV)
hat Mrotzek die Bedienung vereinfacht.
Direkt über die Übersicht wird der Regelkreis erreicht. Durch die Vorlauftemperatursteuerung in Abhängigkeit der
Außentemperatur und der Energieeinstrahlung werden Heizkosten gespart
und einem Einfrieren vorgebeugt. Bei
dem variablen System sind die Parameter der Heizung frei wählbar. Bei der
GSV wird nicht nur manuell ein Sollwert vorgegeben, sondern eine automatische Führung der Sollwerte über beispielsweise folgende Parameter erreicht:
Lichthelligkeit, Kessel-Vor- und Rücklauftemperatur oder Lichtsumme und
Temperatursumme.
Bei der GSV können in einem grafischen Koordinatensystem eine Sollwert-
Einen enorm starken und leistungsfähigen Antrieb für Gewächshauslüftungen bietet Lock
Fotos: Werner Oschek
an.
führung beliebiger Parameter eingezeichnet und diese Sollwertführung
durch verschiedene Vorgabewerte abgearbeitet werden. Hierdurch ist es möglich, durch eine einfache Linienzeichnung per Computermaus, über einen
24-Stunden-Zeitraum, eine sehr feine
und exakte Sollwertführung zu erreichen.
Zudem bietet H.W. Mrotzek jetzt die
Bedienung des Klimacomputers mit jedem internetfähigen Handy, beispielsweise dem Smart Phone an. Die Bedienung ist sehr einfach, da über das Handy
ein Bild wie auf dem PC zu sehen ist.
Weiter bietet das Unternehmen einen
Mini-PC als Klimacomputer an, der mit
einem kleinen oder ganz ohne Lüfter arbeitet. Vorteile sind die geringe Leistungsaufnahme und dass Schmutz kein
Problem darstellt.
Bei den Möglichkeiten stellen die
Kunden immer größere Anforderungen.
So sollen alle Parameter und Sollwerte
auf einen bestimmten Punkt gebracht
werden und dies möglichst noch kombiniert mit den Vorgaben „und/oder“. Beispielsweise wenn die Temperatur unter
acht Grad Celsius sinkt und es dabei regnet, soll der Energieschirm auch am Tag
zugefahren werden.
Auch die Lüftungssteuerung bei Verwendung von Solarpaneelen wurde verfeinert. So öffnen die Lüftungen nur
noch 80 Prozent, wenn sie durch größere Öffnungsweiten Schatten auf die Solarzellen werfen würden.
Mikroskop mit Beleuchtung
Step Systems (Nürnberg) ist bekannt für
das Angebot von Messtechnik. Firmeninhaber Harald Braungardt hat sich einen Namen gemacht, auch für komplizierte Verfahren einfach zu handhabende Geräte für den Gartenbau zu entwickeln, die jeder verstehen und anwenden
kann. Für sein Engagement wurde er im
vergangenen Jahr mit dem TASPO
Award als Unternehmer des Jahres 2010
ausgezeichnet.
Neu zur IPM war ein Mikroskop mit
Beleuchtung und USB-Anschluss an den
PC. Mit bis zu 200-facher Vergrößerung
werden Objekte in „live“-Darstellung
am Computerbildschirm gezeigt. Vier
LED leuchten das zu untersuchende Objekt aus und sorgen für brillante Bilder.
Die Datenübertragung und Stromversorgung erfolgt über ein USB-Kabel, das
wie die Software und ein Standfuß mitgeliefert wird. Die Software ermöglicht
Neu bei RAM die Bedienung über
Touch-Screen.
eine Video- und Standbild-Aufnahmefunktion mit einfacher Sendefunktion
des Fotos/Videos per E-Mail.
Weitere Ergänzung sind Datenlogger
im Scheckkartenformat mit integriertem USB und gratis Software. Die Datenlogger für den einmaligen Gebrauch
sind in diversen vorprogrammierten
Temperaturbereichen und mit unterschiedlichen Speicherkapazitäten verfügbar. Die Intervalle, in denen die Temperatur gemessen und gespeichert wird,
sind frei zu wählen. Sie bieten überall da
gute Dienste, wo verderbliche Waren
über längere Strecken transportiert werden. Mit ihnen lässt sich die Einhaltung
von Kühlketten dokumentieren und bei
Unterbrechung nachvollziehen, an welcher Stelle es zu Abweichungen kam.
HortiMax (NL-Aalsmeer) arbeitet
derzeit an der Entwicklung eines Arbeitsregistrierungssystems, das auch für
den Einsatz im Freiland interessant sein
soll. Das System hat ein Display und
scannt unter anderem RFID (Radio Frequency Identifikation). Neue Software
soll das Gerät für den Einsatz bei Topfpflanzen und Schnittblumen interessant
machen. Nach Firmenangaben könnte
das System im zweiten Quartal 2011 für
die Einführung bereit sein.
Cabriohäuser mit unabhängig voneinander angesteuerten Dachseiten stellen
hohe Anforderungen an die Antriebsund Schalttechnik. Für solche Häuser
hat Lock Antriebstechnik (Ertingen)
den TurboLogicPro, ein integriertes System aus schnellem Antrieb EWA 75 mit
externen Schalteinheiten ESS 40 entwickelt. Dabei handelt es sich um ein elektromechanisches Antriebs- und Schaltsystem. Auf Basis des Endschaltersystems E20 werden zehn Schaltpunkte
über SPS intelligent verknüpft, um die
25. Februar 2011 | Nr. 8
technik
TASPO |
15
kraftvoll Antreiben
Produktion
exakte Position der Lüftung während
des Betriebs und auch nach Stromausfall
genau und zuverlässig zu ermitteln. Die
absoluten Endpunkte sind mit abgesichert. TurboLogicPro ist mit jedem Klimacomputer kompatibel, hat drei Geschwindigkeiten und schließt selbst große Cabrio-Gewächshäuser in unter zwei
Minuten, so Lock. Ein solches Antriebssystem ist im Gartenbaubetrieb Welzel
in Essingen im Einsatz, wo in einem
Großprojekt XLR-Cabriogewächshäuser
gebaut wurden.
Um seinem Anspruch „größer,
schneller und flexibler“ nachzukommen, hat Lock mit dem Bau einer neuen
Produktionshalle am Stammsitz begonnen. Der Bau ist ein klares Bekenntnis
zum Standort Deutschland und soll eine
rentable und zukunftsorientierte Produktion sicherstellen.
Oft sind Kleinigkeiten für mehr Sicherheit verantwortlich. So hat Otte Metallbau (Westerstede) einige Details für
Roll- und Mobiltischsysteme entwickelt.
Neu ist hier eine massive Bahnverriegelung für Rollrohrdurchmesser von 51
Millimeter. Der Containeranschlag mit
breiter Anschlagfläche wird manuell
hochgeklappt und schließt die Bahn sicher. Eine nachträgliche Montage ist
möglich und eignet sich als Auflage von
Rollbrücken mit oder ohne Unterzug.
Zum Einlegen eines Rollrohrs wird der
Containeranschlag einfach per Hand
nach unten geklappt.
Weiter wurde für Arbeitshallen eine
Umklappbahn entwickelt, durch die die
Tische zentriert werden und solo stehen.
Dies schützt davor, dass sich die Mitarbeiter stoßen. Sie ist zu verriegeln, dass
nur autorisierte Personen sie öffnen
können.
Assimilationsbelichtung
Hortilux Schreder (NL-Monster) bietet
jetzt ein neues Modell für die Assimilationsbelichtung mit 1.000 Watt an, durch
das in der Gärtnerei möglichst wenig an
Installation durchgeführt werden muss,
da möglichst viel vom Hersteller vorinstalliert wird.
Die HSE NXT ist die neueste elektronische Armatur und eine Weiterentwicklung von der HSE-Serie. Durch das
neue Design wird der Schattenwurf verringert, da die Armatur in gleicher Richtung mit dem T-Träger ausgerichtet ist.
Otte bietet einen klappbaren Containeranschlag für Mobiltischanlagen an.
dauer und ist problemlos in die vorhandene Wasserversorgung nachrüstbar. Der
Wasser-Durchflussbereich beträgt 20 bis
300 Kubikmeter pro Stunde und ist optional erweiterbar. Das einstellbare Dosierverhältnis beträgt 0,01 bis 0,3 Prozent. Zur
IPM präsentierte Klarmann jetzt den Prototyp einer Anlage, durch die die Dosierung mit einem Gerät proportional oder
nach Leitfähigkeitsmessung möglich ist,
wofür früher zwei Geräte erforderlich waren. Bis dieses auf den Markt kommt, geht
das Unternehmen von ein bis zwei Jahren
aus.
Zusammen mit Codewey verwies Klarmann auf die Möglichkeit der Fernsteuerung von Ventilen hin, beispielsweise von
Bewässerungsanlagen, über WLAN (Wireless Local Area Network) an einen zentralen Datenserver, der beispielsweise
über ein iPhone angesteuert werden kann.
So seien verschiedene BUS-Systeme zu
vernetzen und zu steuern.
Patentierter Tropfschlauch
Neu bei Step Systems ist ein USB-Mikroskop.
Zudem sind Reparaturen sowie ein
Lampenwechsel bei der HSE NXT mit
geringerem Aufwand möglich. Gegenüber zwei Aufhängungen reicht jetzt ein
Bügel, wodurch die Installation einfacher und schneller erfolgen kann. Zudem ist in jeder Armatur jetzt eine Wasserwaage integriert, da die einheitliche
Ausrichtung wichtig für eine gleichmäßige Beleuchtung ist. Neue Fittings mit
größerer Kontaktoberfläche sorgen zudem für einen guten Kontakt und die
Armaturen sind mit einem Brandschutz
versehen.
Nach zweijähriger Testphase bietet
Klarmann Bewässerungstechnik (Westerstede) jetzt die Dosier->Tec plus Anlage zur automatischen Düngedosierung
an. Die Anlage eignet sich zur kontinuierlichen und exakten Dosierung von
flüssigen Wirkstoffen wie beispielsweise
Düngern und ist eine Weiterentwicklung der Dosier->Tec Standard-Serie.
Die Dosierrate ist einfach und exakt einstellbar. Die Anlage hat einen geringen
Wartungsaufwand, eine lange Lebens-
Paul van der Valk präsentiert mit HSE NXT die neueste elektronische Armatur von Hortilux
Schreder.
Neues Mitglied der Interessenvertretung
der deutschen Industrie für den Gartenbau (Indega) ist KleWaTec (Rastatt).
Das Unternehmen bietet Tropfbewässerung mit ihrem patentierten Tropfschlauch an. Der Tropfschlauch wird aus
einem ausgeklügelten, geprägten und gestanztem Polypropylenprofil hergestellt.
Das Material ist robust, chemikalienresistent, witterungs- und UV-beständig.
Der KliWaDrip-Tropfschlauch wird in
einem mehrstufigen Produktionsprozess
gefertigt. Durch den anliegenden Innendruck von 0,8 bis 2,5 bar wird der Ventillappen gegen die Dichtkante gedrückt. Je
höher der Druck, um so stärker ist die
Anpressung und die Abdichtung. Dadurch wird ein nahezu identischer Innendruck im gesamten Schlauchsystem erreicht. Bei geringem Druck von Null bis
0,4 bar hebt sich der Ventillappen und
Verunreinigungen werden herausgespült,
wodurch der selbstreinigende Effekt sichergestellt wird. In der Handhabung ist
der Schlauch laut Hersteller sehr flexibel
und erhält die nötige Stabilität durch eingearbeitete Profilstege an der Außenseite,
die zugleich als Verstärkung der Wandung
dienen und den Schlauch nahezu unempfindlich für mechanische Beschädigung
machen. Zahlreiche Zubehörteile machen
das System für die verschiedenen Anwendungsgebiete einsetzbar.
Durch Aufrollen auf Bundtrommeln
kann der flexible Schlauch einfach und
zeitsparend auf- und abgerollt werden.
Sein geringes Transportvolumen erlaubt
zudem, den Tropfschlauch preiswert
und platzsparend einzulagern.
Der Tropfschlauch kann sowohl oberals auch unterirdisch verlegt werden. In
Verbindung mit programmierbaren
elektronischen Steuer- und Kontrolleinheiten sind nach Firmenangaben alle
Flächengrößen realisierbar.
Die maximale Schlauchlänge wird bei
2,5 bar mit 200 Metern bei einem Lochabstand von 30 Zentimetern und mit
250 Metern bei einem Lochabstand von
60 Zentimetern angegeben. Durch die
Selbstreinigung ist der Tropfschlauch
auch für den Einsatz unter schwierigen
Bedingungen, beispielsweise eisenhaltigem Wasser, möglich. Zudem zeichnet
er sich nach Firmenangaben durch eine
lange Lebensdauer aus und ist universell
einsetzbar im Gemüsebau, der Baumschule, im Weinbau oder auf Verkaufstischen.
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TASPO |
15
technik
16 | TASPO
Energieschirm
Weniger
Dauerschatten
wegen Keder
Etwa zehn Prozent weniger Dauerschatten werde bei Energieschirmen mit einer
veränderten Gewebeführung und -konfektion erreicht. Am IPM-Stand von
Plantechnik Hartmann (Großmaischeid) wurde auf diese technische
Neuerung hingewiesen.
Für die Schirmanlagen in Venlogewächshäusern wurde nämlich eine neue
Profilschiene entwickelt. Kernstück
hierbei ist ein vorn und hinten in die
Profilschiene eingezogener Keder. Er ersetzt die bei herkömmlichen Konfektionen üblichen Haken und ermöglicht daher ein dichteres Zusammenfahren beim
Schließen des Schattier- und Energieschirms. Mit einer Gummilippe schließt
die Schiene dicht ab.
Der Keder ist in die Vorderkante der
Gewebebahn und je nach Konstruktion
außerdem in der Rückseite eingenäht.
Die Schirme laufen von Binder zu
Binder. Bei vier Meter Binderabstand –
so der Hinweis bei Hartmann – entsteht
mit Hilfe des neuen Verfahrens beim zusammengefalteten Schirm nur noch ein
„Paket” von sechs bis acht Zentimetern
Breite. Außerdem lasse sich der Schirm
schneller als seither montieren.
Wie auf der IPM ebenfalls mitgeteilt
wurde, bietet das Großmaischeider Unternehmen jetzt einen zusätzlichen Service an. Es geht um Rentabilitätsberechnungen für die Entscheidung, welche
Gewebeart gewählt werden sollte und ob
im speziellen Fall einlagige Energieschirme ausreichen oder zweilagige
Schirme empfehlenswerter sind.
Das Ergebnis der Berechnungen hängt
vor allem vom Standort, den Kulturen
und den pflanzenbaulich nötigen Heiztemperaturen ab. Ein hierfür entwickeltes EDV-Programm mache diesen Service möglich, hieß es.
(eh)
25. Februar 2011 | Nr. 8
Folientunnel
Kleine Tunnel lüften
Neu im Programm ein besonders schmaler, aber 2,25 Meter hoher Tunnel. Von Edwin Hanselmann
Mit zwei Neuheiten wartete die für Folientunnel bekannte Firma Poppen Gewächshausbau (Edewecht-Jeddeloh II)
auf. Es geht um Lüftungssegmente für die
kleinen Tunneltypen und einen besonders
schmalen Tunnel. Bei den mit Lüftungssegmenten versehenen Tunneln bleiben
Teile des Baus über die gesamte Breite offen. Über diese Öffnungen werden die
Lüftungssegmente gestülpt. Werden diese
geöffnet, entstehen bis zu 30 Zentimeter
hohe Spalten.
Für seine größeren Tunnels (Typ 850
bis 1200) bietet das Unternehmen solche
Lüftungssegmente seit Längerem an. Nun
gibt es diese extra Bauteile auch für die
drei schmaleren Tunneltypen von 3,80 bis
sieben Meter Breite.
Das Öffnen erfolgt beim sieben Meter
breiten Folientunnel standardmäßig mit
Handkurbel. Bei den schmaleren Tunneln wird das Lüftungssegment von
Hand hoch gedrückt und in Löcher eingerastet. Auf Wunsch können diese Tunnel auch mit dem etwas teureren Hand-
Die speziellen Lüftungssegmente von Poppen gibt es jetzt auch für die kleineren FolienFotos: Edwin Hanselmann
tunnel-Varianten.
kurbelgetriebe ausgerüstet werden. Die
zweite Neuheit ist ein mit 2,50 Metern besonders schmaler Tunnel (Typ 250). Mit
2,25 Meter Höhe ist er aber fast so hoch
wie gerade der in Baumschulen weit verbreitete Typ 450 (2,30 Meter hoch). Der
Typ 250 ist in Längen von drei Metern
bis 15 Metern verfügbar.
Energieschirm
Ohne Tröpfchenbildung
XLS 10 Ultra Revolux in der H2noAusführung (ohne Tröpfchenbildung)
ist ein neues Energieschirm-Gewebe
von Ludvig Svensson. Es wurde am
IPM-Stand dieses Unternehmens herausgestellt.
Kondenströpfchen sind auf transparenten Klimaschirmen ungewünscht, da
diese Schirme auch tagsüber geöffnet
bleiben und damit möglichst viel Licht
an die Pflanzenbestände lassen sollen.
Wassertröpfchen reduzieren die Lichtdurchlässigkeit der Gewebe aber erheblich. Durch die H2no-Technologie bildet
das Wasser auf dem Schirmmaterial
stattdessen eine dünne lichtdurchlässige
Schicht. Damit können die transparenten Schirme auch tagsüber geöffnet bleiben, was den Heizenergieverbrauch natürlich reduziert. Als weiterer Aspekt der
Variante XLS 10 Ultra Revolux/H2no
wurde die Lichtstreuung herausgestellt.
Sie führt zu einer verbesserten Verteilung des Lichts im Gewächshaus. Auf 83
Prozent beziffert Svensson die Lichtdurchlässigkeit dieses Gewebes bei direkter Strahlung. Bei bewölktem Himmel
seien es 75 Prozent. Mit den Revolux-Geweben wird laut Firmenangabe 47 Prozent der Wärme zurückgehalten.
(eh)
Schattierung
Konstruktion auf dem First
GreenTop ist die Markenbezeichnung
für eine neue Art von Außenschattierung aus Holland. Am IPM-Stand von
Leen Huisman (NL-Maasdijk) zog die
von Van der Valk Systemen (NL-Monster) entwickelte Variante viele Blicke auf
sich.
Beim System GreenTop kommt auf
die Firste des Gewächshausblocks eine
zusätzliche Konstruktion. Hierbei sind
V-Träger auf dem Firstprofil mit Scharnieren befestigt. Der Schattierschirm
läuft waagerecht auf dem rund ein Meter
hohen zusätzlichen Gestell.
Im Gegensatz zu bekannten Außenschattierungs-Systemen bleiben die Rinnen unbeeinflusst. Als Schirmmaterial
für die Außenschattierung wird meist
das OLS von Svensson verwendet.
Bei neuen Gewächshäusern kann das
System GreenTop in die Konstruktion
integriert werden. Es lässt sich laut Firmenangabe aber auch bei bestehenden
Gewächshäusern anbringen.
(eh)
Vater Lucien (rechts) und Sohn Jochen de Graeve sind stolz auf den Indega-Preis für techFoto: Werner Oschek
nischen Fortschritt für ihren Ter-a-spacer Rück- und Absetzroboter.
GPS-gesteuert
Indega-Preis für Technik
Den Indega-Preis für technischen Fortschritt im Gartenbau erhielt in diesem
Jahr Degramec (B-Lochristi) für den
Ter-a-spacer zum Absetzen und Rücken von Töpfen. Die doppelt GPS-gesteuerte Maschine ist mit zwei Antennen ausgestattet, sodass ganz genau auf
einer Achse Topf an Topf im Quadrat
oder Verbund abgesetzt werden kann.
Die Maschine arbeitet sehr schnell und
auf einen Zentimeter genau. Der Tera-spacer ist für den Einsatz im Freiland
konzipiert und kann auf Nadelfolie
fahren.
In einem Zyklus nimmt er 30 Töpfe
auf, ein Zyklus dauert zehn Sekunden,
so dass in der Stunde über 10.000 Töpfe
gerückt werden. Die Maschine sei bereits eine Saison in einem geheimen Praxistest gewesen und habe sich bestens
bewährt, erklärt die Herstellerfirma. So
seien dort innerhalb von zwei Wochen
eine Million Töpfe zur Vermarktung ab- System GreenTop im Praxiseinsatz. Wird die Außenschattierung mit diesem auf der IPM
Werkfoto
geräumt worden.
(wok) vorgestellten System aus Holland wieder populärer?
Folien
Diffuses Licht
„Sun Opti 5 Pro +“ heißt eine von FVG
Folienvertrieb (Dernbach) auf der IPM
vorgestellte neue Gewächshausfolie. Etwa 60 Prozent der Strahlung im Spektrum von 400 bis 700 Nanometer gelangen bei dieser Folie als diffuses Licht an
die Pflanzenbestände. Die Lichtverteilung innerhalb des Gewächshauses ist
damit verbessert.
Es ist eine dreilagige coextrudierte
EVA-Folie. Wie bei solchen Folien üblich lässt sie auch die UV(B)-Strahlen
durch. Sie reflektiert aber Infrarotstrahlen. Die Gesamttransmission wurde auf
89 Prozent beziffert und ist damit sehr
hoch. Verfügbar sind von diesem Folientyp auch Varianten mit Antitau- und
Antialgen-Ausführungen.
Die Zahl Fünf in der Bezeichnung der
„Sun Opti 5 Pro +“-Folie steht für die
fünfjährige Garantie.
Am Stand von FVG wurde auch eine
PVC-Teichfolie vorgestellt. Sie sei frei
von Blei und Kadmium, elastisch, besonders reißfest und lange haltbar. Eine
langjährige Garantie – 27 Jahre ! – wird
für diese Folie daher gegeben.
Fürs Grün am Stand von FVG sorgte
der grüne Kunstrasen. Die Fasern sind
aus PE-Monofilament, das Trägergewebe aus Polypropylen und die Rückenbeschichtung aus Latex. Der unter anderem als Terrassenbelag gedachte Kunstrasen zählt ebenfalls zum Angebot des
Unternehmens aus dem Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz.
(ts/eh)
Energieschirm
Zusätzlich
Energie sparen
Das Thema Energie und die Suche nach
Wegen, das Gewächshaus so umzurüsten, dass es möglichst wenig Energie verbraucht, lässt die Gärtner nicht los. So
führten Monika Reimann (Emsdetten)
und ihre Mitarbeiter auf der vergangenen IPM eine Reihe von Beratungsgesprächen genau zu diesem Thema.
„Wir von der Weberei Reimann weisen dann immer auf die Effekte hin, die
eine Doppelschirm-Strategie bringen
kann.“ Auch Forschungs- und Versuchsanstalten haben erst jüngst wieder Untersuchungen aufgenommen, bei denen
es um die transparenten Tagesenergieschirme ging. Im Infocenter Gartenbau
auf der IPM fand sich der Hinweis, dass
etwa zehn Prozent Einsparung möglich
seien.
Die Höhe hänge natürlich von den gefahrenen Temperaturen ab, aber der
grundsätzliche Effekt lasse sich recht
einfach erklären. Wenn der normale
Energieschirm bei genügend Licht morgens auffahre, müsse gegen die herabfallende kalte Luft geheizt werden. Bleibe
der zweite transparente Schirm zunächst
geschlossen, lasse sich die Temperaturführung ausgeglichener gestalten, weil
der Schirm erst dann öffne, wenn sich
die Luft im Gewächshaus schon durch
die Strahlung erwärmt habe.
Im Rahmen des ZINEG-Programms
laufen in Hannover Versuche mit einem Dreifachschirm, bei dem von Reimann das Pyro Silver 50 zum Einsatz
kommt. Die schwer entflammbaren Gewebe bietet Reimann in unterschiedlichen Lichtdurchlässigkeitsstufen an.
Energie spare es auch, wenn Verdunklung und Energieschirm immer zusammen genutzt würden. Die doppelte
Dämmung reduziere nachweislich die
Wärmeverluste. Trotzdem seien noch
nicht überall in der Praxis diese Kenntnisse umgesetzt.
(ts)
substrate
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Endverkauf
Neue Erden und Konzepte
für den Hobbybereich
Das Angebot von Bioerden für den Freizeitgärtner wächst weiter. Von Edgar Gugenhan
Neben den Produkten für den Produktionsgartenbau bieten viele Substrathersteller auch ein Sortiment für den Hobbybereich an. So war es selbstverständlich, dass
auf der IPM zahlreiche Kleinpackungen
mit zum Teil neuen Produkten für den
Endverkauf präsentiert wurden. Auffallend war, dass zahlreiche Erdenhersteller
sich neuerdings bei den Kleinpackungen
auf Bio-Produkte eingestellt haben und
diese in ihrem Sortiment anbieten.
und gebrauchsfertig aufgedüngt mit rein
organischen Düngern. Das neue Substrat sorgt für ein gesundes Wachstum
durch die langsam fließende Nährstoffverfügbarkeit, aktiviert das Bodenleben
und fördert die Humusbildung. Geeignet ist dieses Substrat für Kübelpflanzen,
zur Anlage von Blumen-, Gemüsebeeten
und Rasenflächen sowie zur Bodenverbesserung beim Auspflanzen von Gehölzen. Das neue Bio-Pflanzsubstrat wird
in die sogenannte Bio-Linie von ASB
Bio-Substrat von ASB Grünland
eingefügt, in der alle Produkte, die nach
Die ASB Grünland Helmut Aurenz der EG-Verordnung 834/2007 zugelasGmbH (Ludwigsburg) hat in ihr Ver- sen sind, aufgeführt sind.
kaufssortiment für 2011 ein neues, torffreies Bio Pflanzsubstrat aufgenommen. Neue „BioLine“ von Einheitserde
Es wird aus hochwertigen Rohstoffen Der Einheitserde Werkverband (Sinnwie Rindenhumus, Kokosfasern und gü- tal-Jossa) bietet als Neuheit in seinem Sortegesichertem Grünkompost hergestellt timent für den Hobbybereich als fruxNeuheit seine Haus- und Gartenerde als
gebrauchsfertige Mischung aus hochwertigen Rohstoff- und Düngerkomponenten
an. Neu ist die BioLine, in der speziell für
die Gemüsekultur die neue Tomaten- und
Gemüseerde angeboten wird sowie eine
neue Bio-Kräutererde.
Für die Kultur von Zierpflanzen unter
ökologischen Gesichtspunkten bietet der
Einheitserde Werkverband künftig eine
Öko-Blumenerde für den Endverkauf an.
Diese Substrate werden nach den Richtlinien des biologischen Landbaus produziert und enthalten hochwertige Rohstoffe
und Dünger. Sie eignen sich gut für die
Anzucht von Pflanzen in Töpfen und zur
Bodenverbesserung.
Erden mit Gutscheinen von Euflor
Eines der insgesamt sechs Substrate der
komplett überarbeiteten Erdenlinie „Hawita-Flor-Meine Erde“ der Hawita-Gruppe.
Wie auf der IPM mitgeteilt wurde, hat die
Firma Stender AG (Schermbeck) im vergangenen Jahr auch die Euflor GmbH
übernommen. Trotzdem wurden auf der
meinsam mit einem Marktforschungsinstitut wurde eine Verpackung entwickelt,
die in Kundenbefragungen die höchsten
Aufmerksamkeitswerte erreicht hat. Der
jeweilige Hawita-Kunde kann in einem
besonders variablen Eindruck in bis zu
vier Farben auf sein eigenes Unternehmen aufmerksam machen. So wird dem
Fachhandel die Chance geboten, sich am
Markt zu profilieren und sich von anderen Produkten abzusetzen. Für einen optimalen Abverkauf der Ware werden zusätzlich hochwertige Verkaufs- und Infotafeln sowie eine Palettenüberdachung
angeboten. Hierdurch kann die Erde auch
im Freilager sauber und trocken präsentiert werden. Dies soll die Entscheidungsfindung der Kunden positiv beeinflussen.
„Lady in Red“ von Gramoflor
So präsentierte die ASB Grünland ihre neuen Bio-Substrate für den Hobbybereich auf der Um die Aufmerksamkeit der Endkunden
Fotos: Edgar Gugenhan im Fachhandel auf die eigenen Produkte
diesjährigen IPM.
IPM nach wie vor die von der Firma Euflor produzierten Produkte unter ihrem
Firmennamen vorgestellt. Zum Sortiment
der Euflor-Produkte für den Abverkauf
gehören auch die Mainausubstrate. Es
handelt sich dabei um verschiedene Mischungen in Premiumqualität, die je nach
Verwendungszweck gekennzeichnet sind.
So gibt es spezielle Kübelpflanzen-, Rosen- und Zitruserden, die auf der Insel
Mainau mit den entsprechenden Pflanzen
geprüft wurden. Diese Mainausubstrate in
Premiumqualität werden von Euflor zusätzlich durch ein abgestimmtes Aktionspaket unterstützt. Einigen Erdenverpackungen können auf Wunsch der Kunden
von Euflor Gutscheine beigemischt werden. Zur Auswahl stehen Eintrittskarten
für einen Besuch der Insel Mainau, CDs
„Unsere Mainau“ oder DVDs „Insel
Mainau zum Aufblühen!“, außerdem Bücher unter dem Titel „Rosentraum Insel
Mainau“ oder „Die Pflanzenwelt Mainau“.
Die Kunden können diese Gutscheine im
jeweiligen Verkaufsmarkt direkt einlösen.
Neue „Allround-Erde“ von Hawita
Die Hawita-Gruppe (Vechta) hat ihre
Hobbysubstrate komplett überarbeitet
und präsentiert sie 2011 in neuer Form
unter der Bezeichnung „Hawita-FlorMeine Erde“. Es gibt sechs neue verschiedene Allround-Substrate, die sich, so der
Produzent, durch eine hohe Wasserspeicherung, Strukturstabilität, Wiederbefeuchtung und Luftführung auszeichneten. Diese Qualitäten werden in einer
umfangreichen Erdenlinie dem Endverbraucher auch in Zukunft ausschließlich
über den Fachhandel angeboten. Ge-
zu lenken, stellte die Gramoflor GmbH
(Vechta) auf der IPM einen exklusiven
Eyecatcher in Form einer lebensgroßen
und sympathisch lächelnden Dame aus
wetterfester Hartpappe vor. Sie wird dem
Fachhandel kostenfrei angeboten. Außerdem wurde eine neue, handliche und informative Verbraucherbroschüre hergestellt, mit Tipps zum richtigen Pflanzen
und Umtopfen sowie wertvollen Empfehlungen zu Blumenerdequalitäten und
dem nutzbringenden Einsatz von Spezialerden. Die Broschüre führt elf verschiedene Gramoflor-Produkte auf und beschreibt ihre Einsatzmöglichkeiten. Für
den Fachhandel soll das neue Verkaufskonzept nicht nur ein deutliches Plus an
Kundenservice bieten, sondern auch eine
spürbare Personalentlastung bei der Beratung. Der Eyecatcher soll zudem für einen
steigenden Abverkauf von Erden sorgen.
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Zuschlagstoff
Gegen Befall mit
Trauermücken
Floragard (Oldenburg) stellte zur IPM
zwei Themen in den Vordergrund: Flora-Instant plus und Flora Protect, die
beide bereits vor zwei Jahren vorgestellt
wurden. Flora-Instant plus ist eine
Weiterentwicklung des Netzmittels Flora-Instant.
Flora-Instant plus habe eine stark
verbesserte Langzeitwirkung, die rund
sechs Monate betrage. Nach der Einführung habe sich gezeigt, dass mit dem
neuen Netzmittel gute Ergebnisse erzielt
worden seien, so der Firmenhinweis.
Flora-Protect ist ein biologischer Substratzuschlagstoff, der den Trauermückenbefall deutlich reduziert. Gerade bei
der Bio-Topfkräuterproduktion ist die
Bekämpfung der Trauermücken eine
Herausforderung. Wie Floragard berichten konnte, habe sich das Mittel in Betrieben durchgesetzt, die Probleme mit
Trauermücken hatten. Nach den bisherigen Erfahrungen hätten diese nach dem
Einsatz von Flora-Protect keine Probleme mehr.
Wichtig sei Floragard, dem Gärtner
Problemlösungen zu bieten und beide
Produkte helfen ihm.
(wok)
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Attraktive Substrat-Neuheiten
für die gartenbauliche Produktion
Von Erden für den biologischen Landbau bis zu Spezialsubstraten für den Wassergarten und Dekor-Materialien. Von Egdar Gugenhan
E
ine relativ große Zahl von Substrat-Produzenten stellten auf der
diesjährigen IPM in Essen neben
ihren bewährten Produkten auch wieder
Neuheiten oder neue Zusammensetzungen vor. Offensichtlich besteht ein größerer Bedarf im Bereich der Bio-Substrate,
denn gerade hier gab es die meisten Neuheiten. Auffallend war in diesem Zusammenhang, dass diese neuen Produkte eine sehr unterschiedliche Zusammensetzung aufweisen, sich aber nach den Erfahrungen der Hersteller bisher schon im
Produktionsgartenbau beziehungsweise
im Garten- und Landschaftsbau gut bewährt haben. Viele dieser Produkte sind
bereits nach der EU-Verordnung
834/2007 zertifiziert und somit für den
ökologischen Anbau geeignet.
Die Gebr. Brill Substrate GmbH &
Co. KG (Georgsdorf) präsentierte die
neue TerraBrill BioAktiv Pflanzenerde.
Es handelt sich dabei um eine rein organisch aufgedüngte Kulturerde zum Topfen und Pflanzen von Gemüse-, Zierund Grünpflanzen sowie Kräutern und
Stauden. Sie besteht aus hochwertigen
RAL-gütegesichertem Substratkompost
und RAL-gütegesicherten Holzfasern.
Diese neue Pflanzenerde erfüllt laut
Hersteller alle Ansprüche der EU-Verordnung 834/2007 und ist für den ökologischen Gartenbau bestens geeignet.
Sie setzt sich zusammen aus: 30 Prozent Weiß- und 20 Prozent Schwarztorf,
je 25 Prozent Holzfaser und Substratkompost, fünf Kilogramm Tonfeingranulat pro Kubikmeter und ein Kilogramm
Hornmehl sowie 3,5 Kilogramm Phytopellets pro Kubikmeter. Da die Freisetzung des Düngers temperaturabhängig
ist, sollte das Substrat möglichst schnell
verarbeitet und nicht gelagert werden.
Neue Sortimentsstruktur
Der Einheitserde Werkverband (Sinntal-Jossa) hat das Profi-Programm der
Einheitserden auf eine neue SortimentsStruktur umgestellt. Unter dem Motto
„Die neue Vielfalt der Einheitserde –
Vierfach gut“ werden künftig vier BasisGruppen angeboten, die den verschiedenen Ansprüchen der modernen Pflanzenproduktion entsprechen. Die einzelnen Produkte orientieren sich künftig an
einem unterschiedlichen Tongehalt. Somit ist eine einfache Übersicht über das
Programm möglich. Angeboten werden
folgende Produkte:
Die Einheitserde Classic mit einem
Anteil von rund 30 Prozent Ton ist für
die allgemeine Pflanzenproduktion. Die
Einheitserde Special mit etwa 15 Prozent
frischem Naturton wird speziell für die
Vermehrung und im Bereich der automatisierten Bewässerungssysteme eingesetzt. Unter der Bezeichnung Gepac
werden Erden mit einem relativ kleinen
Anteil von Naturton, aber auch ohne
Tonanteile ausgeliefert. Auch hierbei
handelt es sich um ein Profi-Substrat,
das je nach Zusammensetzung im Gemüsebau oder Baumschulbereich eingesetzt wird, aber auch für Zierpflanzenkulturen mit kurzen Standzeiten geeignet ist. Bei den Gepac Baltic-Substraten
handelt es sich um Erden aus litauischer
Produktion mit verschiedenen Torfstrukturen. Basissubstrate für diverse
Anwendungsbereiche werden zum Teil
auch mit einem Zusatz von Tongranulat
ausgeliefert.
der Mulchdekor in Korngrößen von
zwei bis acht Millimetern und von acht
bis fünfzehn Millimetern.
Sorptionsstarkes Tongranulat
Als neues Produkt wurde von der Kleeschulte Garten GmbH das Produkt Ferihum Universalmulch vorgestellt, der sich nach der AusbrinWerkfoto
gung wie ein schützender Teppich über das Substrat im Container legt.
Speziell für den biologischen Gartenbau bietet der Einheitserde Werkverband eine frux BioLine für den biologischen Landbau an. Sie umfasst verschiedene Substratmischungen, die für die
unterschiedlichsten Kulturbereiche geeignet sind. Alle diese Spezialsubstrate
entsprechen der EU-Verordnung und
sind in der entsprechenden Betriebsmittelliste aufgeführt.
Nach erfolgter Übernahme der Euflor
Humuswerk GmbH im Oktober 2009
und der Euflor GmbH für Gartenbedarf
(München) sowie der Gartenhilfe
GmbH (A – Linz) zum September 2010
präsentierte sich das Blumenerdenwerk
Stender GmbH (Schermbeck), Anbieter
von Profi-Substraten, mit zwei starken
Partnern im Bereich Verkaufserden auf
der diesjährigen IPM. Mit der Übernahme konnte Stender durch den Erwerb eigener Torffelder den Rohstoffbereich
stärken, was nach Angaben des Unternehmens einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil biete. Hinzu komme ein
umfassendes Premium Produktangebot
von Euflor in den Bereichen, Erden, Torfe, Rinden, Dünger und nicht zuletzt im
Bio-Hobby-Segment, von dessen Vielfalt
und Know-how nun auch die Kunden
der Stender AG profitieren werden.
Die Stender AG hat außerdem ihr
Produktsortiment für das Jahr 2011 erweitert beziehungsweise mit optimierten Produkten ausgebaut. Dazu zählen
gebrauchsfertige Vliestöpfe sowie ein
hochwertiges Vliestopfsubstrat, bewährte Presstopferden und Traysubstrate für
einen sicheren Kulturverlauf.
Darüber hinaus informierte Stender,
dass nach dem Großbrand in der Produktionsstätte Schermbeck durch die
Verteilung der Aufträge auf andere Produktionsstätten alle Kunden pünktlich
und in gewohnter Qualität beliefert werden konnten. Die Aufräumarbeiten sind
inzwischen beendet, die Neubaumaßnahmen haben begonnen. Für die Saison verfüge die Stender AG damit über
eine der modernsten und fortschrittlichsten Produktionsstätten.
Mit eigenem Label
Schon seit etwa zehn Jahren setzt Klasmann-Deilmann GmbH (Geeste) Holzfasern sehr erfolgreich als Zuschlagstoff
in ihren Substraten ein. Die damit erzielten guten Erfahrungen veranlassten das
Unternehmen, nun besonders auf diese
Substrate hinzuweisen und sie mit dem
eigenen Label „Klasmann GreenFibre“
auszustatten, das dann den hohen Qualitätsstandard und besonders die gute Qualität der Holzfasern unterstreichen soll.
Im vergangenen Jahr hat KlasmannDeilmann eine eigene Produktionsanlage zur Herstellung von GreenFibre in
Betrieb genommen. In der neuen Anlage werden Holzhackschnitzel aus
Weichhölzern thermisch/physikalisch
aufbereitet. Die Struktur und damit die
physikalischen Eigenschaften können
exakt eingestellt werden, sodass ein
gleichbleibend hochwertiger Zuschlagstoff auf der Basis von nachwachsenden
Rohstoffen entsteht. Ab sofort werden
verschiedene Klasmann-Deilmann-Substrate mit einem relativ hohen Anteil an
GreenFibre produziert und ausgeliefert,
wobei sich diese Substrate durch eine
Erhöhung der Luftkapazität und Drainage, eine Optimierung der Strukturstabilität und eine Verbesserung der kapillaren Wasserverteilung sowie Benetzbarkeit der Substrate auszeichneten.
Insgesamt bietet Klasmann-Deilmann
ab sofort zwei neue Topfsubstrate mit
GreenFibre an, die speziell für die Produktion von Beet- und Balkonpflanzen
eingesetzt werden können. Drei neue
Substrate mit GreenFibre sind für die
Produktion von Baumschulkulturen gedacht und sollen vor allen Dingen auch
dafür sorgen, dass diese Kulturen in regenstarken Perioden weniger durch
Staunässe gefährdet sind
Ein Mulch für alle Fälle
Die Kleeschulte Erden GmbH (Rüthen)
hat auf der IPM ihren neuen FerihumUniversalmulch vorgestellt. Nach Angaben des Unternehmens können damit
alle Pflanzflächen im Gehölz- und Staudenbereich gemulcht werden. Es sei zur
Abdeckung von Pflanzflächen in Hanglagen geeignet und habe sich mit dem
Kleeschulte Baumschulsubstrat vor allem in der Containeranzucht bereits gut
bewährt. Aufgrund seiner homogenen
Struktur biete Ferihum Universalmulch
außerdem eine hochwertige Optik.
Produziert wird der Universalmulch
ausschließlich aus natürlichen nachwachsenden Rohstoffen und ist nach der Anwendung sehr strukturstabil. Hergestellt
wird er aus Kiefernrindenmulch und Na-
Die TerraBrill-BioActiv Pflanzenerde ist eine
rein organisch aufgedüngte Kulturerde für
den ökologischen Gartenbau. Foto: Gugenhan
delholzfasern. Der Hersteller weist darauf
hin, dass auch vom Materialaufwand her
nur die halbe Schichthöhe gegenüber
Rindenmulch nötig wird, etwa zehn bis
14 Millimeter. Sobald der frisch ausgebrachte Universalmulch benetzt werde,
bilde sich eine stabile Struktur und das
Material bleibe so selbst auf Hanglagen
bis 45 Grad problemlos liegen.
Neue Dekor-Materialien
Die florasan GmbH (Kempen) brachte
zwei Produkte als Neuheiten mit auf die
IPM. Bei dem Premium Bims-Dekor in
kiesiger Korngröße handelt es sich um
zerkleinerten Bimsstein-Tuff, einem
sehr gleichmäßig, fein porösen, vulkanischen Gestein, das hierzulande in den
Seitentälern des Rheins gewonnen wird.
Bims besitzt wegen seiner großen Porosität ein hohes Saugvermögen und eignet sich deshalb bei der Abdeckung von
Pflanzflächen auch als Wasserspeicher.
Ein Kubikmeter Bimskies kann 500 Liter
Wasser fassen.
Das zweite neue Produkt ist der Premium Lava-Mulchdekor, ein sehr dekoratives Deckmaterial vulkanischen Ursprungs. Der offenporige, rötlich-braune Lavamulch ermöglicht reizvolle Akzente in der Gartengestaltung. Eingesetzt werden kann dieser Mulch zur Abdeckung von Pflanzschalen und -kübeln. Außerdem eignet er sich als Füllmaterial für Gitter- und Hangsteine, als
Wegebelag sowie zur pietätvollen Gestaltung von Grabstätten. Geliefert wird
Auf Tongranulate und Tonmehle spezialisiert ist die Firma Stephan Schmidt
(Dornburg/Langendernbach). Besonders
hingewiesen wurde auf das Produkt florisol TM profi, bei dem es sich um ein thermisch behandeltes Tongranulat handelt.
Die thermische Behandlung garantiere die
Vernichtung eventueller Unkrautsamen
oder pflanzenschädigender Nematoden.
Hergestellt wird dieses Produkt aus Bentonit, der ausgesprochen hart und von hoher
Strukturstabilität ist. Die Zusammensetzung dieses Produktes besteht aus mehr
als 75 Prozent Tonmineralien, davon als
Hauptbestandteil der für die Nährstoffadsorption so wichtige Montmorillonit, gefolgt von dem Dreischichttonmineral Illit.
Es handelt sich bei diesem Produkt um ein
ausgesprochen sorptionsstarkes Tongranulat, das auch schon an der LVG Ahlem
versuchsweise eingesetzt wurde.
Geliefert wird das Produkt in einer sehr
feinen Körnung von null bis drei Millimetern und eigne sich besonders zur Erhöhung der Wasseraufnahmekapazität von
Substraten. Florisol TM profi ist generell
karbonatfrei und biete höchste Sicherheit
durch konstant niedrige Salzgehalte.
Eine Besonderheit im Sortiment der
Firma Schmidt ist das Florisol-Seerosensubstrat, ein Gemisch aus ausgesuchten,
staubarmen Tongranulaten und natürlichem Lava-Granulat. Es ist ein gebrauchsfertiges Substrat für Seerosen und andere
Teichpflanzen für den gesamten Wassergarten. Dieses Substrat ist hoch strukturstabil, quillt nicht auf und sorgt für klare
Wasserflächen. Die rein mineralische Zusammensetzung ohne jegliche Aufdüngung wirkt einer Veralgung deutlich entgegen. Der Einsatz ist auch sehr gut in
Verkaufsbereichen möglich, da bei einer
Entnahme verkaufsfähiger Pflanzen aus
einem Wasserbecken überflüssiges Wasser trotz des hohen Tonanteils gut abfließen kann. Gerade im Verkaufsbereich
sorgt dieses Seerosensubstrat für eine bessere Pflanzenentwicklung, geringeres
Ausfallrisiko und deutlich besseres Aussehen verkaufsfertiger Ware.
Bodenqualität optimieren
Die Humintech GmbH (Düsseldorf)
entwickelt und produziert auf Huminsäure basierende Produkte für die Agrarwirtschaft, wobei besonders darauf geachtet wird, die bioaktiven Strukturen zu
erhalten. Humintech weist darauf hin,
dass fruchtbare Erde maximal drei Prozent und Torf etwa drei bis zehn Prozent
Huminsäure enthält, die als Hauptfraktion das biologische Zentrum von Humus
darstellt. In der Weichbraunkohle findet
man diese Huminsäure in einer Konzentration bis zu 85 Prozent, die durch spezielle Verfahren gewonnen und in verschiedenen Humintech-Produkten eingelagert wird. Dadurch zeichnen sich diese durch eine hohe Bioaktivität aus, optimieren die Bodenqualität und begünstigen das Pflanzenwachstum. Auf der IPM
wurde zum Beispiel darauf hingewiesen,
dass durch die Beimischung von PowHumus zusammen mit der Anwendung von
löslichem NPK-Dünger im Tomatenanbau eine Ertragssteigerung bis zu 21 Prozent erreicht werden konnte.
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substrate
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Growbag, Vliestöpfe & Co.
Substrat-Neuheiten speziell für die Pflanzenanzucht. Von Edgar Gugenhan
P
rodukte speziell für die Anzucht
von Jungpflanzen im Gemüse-,
Zierpflanzen- und Baumschulbereich werden von verschiedenen Unternehmen in unterschiedlichen Produktionsformen hergestellt und angeboten.
Einige Neuheiten wurden auf der IPM
vorgestellt.
Die Firma Jiffy Products GmbH
(NL- Moerdijk), bekannt für ihre MiniTöpfchen aus gepressten Substraten, hat
auf der IPM zwei interessante Neuheiten
vorgestellt. Einmal ist es eine völlig neue
Substratscheibe, die als ein innovatives
Wachstumsmedium aus 100 Prozent Kokossubstrat hergestellt wird und als
Growblock in den Handel kommt. Dieses Produkt wird als trockenes Substrat
gepresst, in einem biologisch abbaubaren Netz geliefert und quillt nach Wassergabe zu einem Block auf. Das Netz,
welches das Substrat zusammenhält, hat
eine „angepasste Abbaubarkeit“, das
heißt, die Abbauzeit kann der erwarteten
Lebensdauer der Pflanze angepasst werden. Weiterhin hält das Netz das Substrat
zusammen und die Kulturflächen sauber. Normalerweise wird der Growblock
zu Beginn einer Kultur mit einer Düngemittellösung übergossen, quillt dann sofort auf und kann anschließend zur Anzucht oder Kultivierung von Pflanzen
verwendet werden. Das Besondere an
diesem Growblock ist, dass das Produkt
in jeder beliebigen Größe und je nach
den spezifischen Anforderungen der
Pflanzen mit oder ohne Vorbohrung für
die Sämlinge geliefert wird.
Das gereinigte und stabilisierte Kokossubstrat habe eine maximale Wasserspeicherkapazität von 60 bis 75 Prozent,
ein Luftporenvolumen von 20 bis 35
Prozent und gewährleiste so einen ausreichenden Wasservorrat und eine optimale Sauerstoffdiffusion im Wurzelbereich. Dadurch könne eine schnelle
Wurzelbildung erfolgen und das Pflanzenwachstum beschleunigen. Aufgrund
des natürlich hohen Ligningehalts im
Kokossubstrat sei der Growblock formstabil, sodass das Schrumpfen auf ein
Minimum begrenzt werde. Eine schnelle
Wiederbefeuchtung sei garantiert.
Der Growbag in der Standardund der Premiumversion
Der Jiffy Growbag besteht ebenfalls aus
100 Prozent Kokossubstrat. Das Produkt
wird als trockenes Substrat gepresst und
in einer Kunststofffolie mit einer
schwarzen Innen- und einer weißen Außenschicht geliefert. Ähnlich dem
Growblock wird der Growbag beim Einsatz mit einer Düngemittellösung übergossen, sodass er relativ rasch aufquillt
und sofort zur Bepflanzung bereit ist.
Das Produkt selbst ist in einigen Standardgrößen mit oder ohne vorgestanzte
Pflanz- und Wasserablauflöcher erhältlich. Auf Wunsch kann der Growbag
auch mit vorgefertigten Öffnungen zum
einfacheren Anbringen von Tropfern geliefert werden.
Außer dem beschriebenen Growbag
gibt es auch noch den Premium
Growbag, bei dem es sich um einen
zweischichtigen Pflanzbeutel mit einer
oberen Schicht aus Kokosmark und einer Basisschicht aus Kokosschalenchips
handelt. Die obere Schicht verbessere
die Wurzelentwicklung der Pflanzen, die
untere Schicht zeichne sich durch ein
hohes Luftvolumen aus.
Jiffy Growblocks und Growbags werdden von Jiffy Products Sri Lanka, einem
Jiffy Produktionsstandort, produziert
und im Rahmen der RHP-Mitglied-
Die Growblocks (rechts) werden zur Anzucht von Pflanzen eingesetzt, die Growbags zur
Fotos: Edgar Gugenhan
Weiterkultur von Gemüse und Zierpflanzen.
schaft nach den vorgeschriebenen ho- Pflanzenpresstöpfchen entwickelt, deren
hen Standards zertifiziert.
Produktion im vergangenen Jahr an die
Omni Solutions GmbH (Rheinberg)
ausgelagert wurde. Es handelt sich dabei
Neue „Klebetöpfchen“ sorgen
für eine schnelle Bewurzelung
um sogenannte Klebetöpfchen, die unter
Von der bekannten Züchter- und Jung- der Bezeichnung Aero NT in den Handel
pflanzenfirma Dümmen, Rheinberg, gekommen sind und aus einem hochwerwurden für die Vermehrung spezielle tigen Substratmix bestehen. Zusammen-
gesetzt wird das Substrat aus Weißtorf,
Kokoserde und Perlite mit einer leichten
Aufdüngung und einem pH-Wert von etwa 5,2 bis 5,8. Diese neuen Presstöpfchen
sind mit einem oder drei Stecklöchern
versehen und können zur vegetativen
Vermehrung sämtlicher Zierpflanzen
eingesetzt werden. Die Töpfchen können
an die Witterungsverhältnisse oder individuellen Bedürfnisse angepasst werden
und sind als Sommer- oder Winterversion ganzjährig verfügbar.
Die neuen Töpfchen sorgten für eine
schnelle Durchwurzelung bei einer
gleichzeitig sehr guten Bewurzelungsrate. Der luftige Aufbau biete ein optimales Mikroklima und reduziere den
Pilzbefall. Die vorgebohrten Stecklöcher ermöglichen ein einfaches Stecken
mit gutem Bodenschluss ohne Durchstechen. Der Aero NT ist mit bis zu drei
Stecklöchern in unterschiedlichen Größen verfügbar. Die formfeste Struktur
sorge für einen konstanten Wasserhaushalt sowie ausgezeichnete Drainageeigenschaften. Sowohl in trockenem
als auch in feuchtem Zustand blieben
Schrumpfung und Dehnung äußerst
gering, so dass das Wurzelwachstum
Schon in relativ kurzer Zeit entwickelt sich
in dem neuen Vliestopfsubstrat von Stender ein kräftiges Wurzelwerk, sodass sich
die Jungpflanzen gut entwickeln können.
nicht gestört werde. Die Töpfchen gibt
es in unterschiedlichen Größen und
werden in 530 mal 300 Millimeter Trays
geliefert.
Auch die Stender AG (Schermbeck)
hat ihr Sortiment, bezogen auf den Bereich Pflanzenvermehrung, durch optimierte Produkte weiter ausgebaut. So
werden ab diesem Jahr neue Presstopferden und Tray-Substrate angeboten. Dazu kommen ein hochwertiges Vliestopfsubstrat sowie gebrauchsfertige Vliestöpfe für die Vermehrung oder Anzucht
von Jungpflanzen. Vorgestellt wurden
die optimierten Produkte auf der IPM,
sodass sich die Besucher über die Qualität der Produkte und die Erfolge beim
praktischen Einsatz selbst überzeugen
konnten.
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gefässe
20 | TASPO
25. Februar 2011 | Nr. 8
Naturfarben und Nachhaltigkeit
bestimmen den Trend 2011
Neue Kollektionen und neue
Farbpaletten für Gefäße und
Zubehör. Die Kunden setzen
wieder mehr auf Hochwertigkeit.
Von Knut Steffen, Marketingberater, Waldbüttelbrunn
D
as bessere Geschäftsklima in der
deutschen Wirtschaft ist auch an
der Internationalen Pflanzenmesse (IPM) angekommen. Es wird im
Vergleich zum vergangenen Jahr wieder
mehr geordert, vor allem Pflanzen, Zubehör, Accessoires und Gefäße. In jedem
Jahr werden auf der Messe neue Trends
sichtbar, die sich gerade bei Gefäßen
stark an gesellschaftlichen und Modetrends orientieren. Anbieter von Gefäßen bringen teilweise zwei bis drei Kollektionen jährlich auf den Markt. Darüber hinaus bieten einige Anbieter von
Gefäßen auch Möbel und anderes Zubehör mit an – von der Gieß- und Sprühkanne bis hin zu modischen Accessoires
wie farbige Stäbe oder gefärbte Gräser.
Gefäße ökologisch produziert
Classico (Langenfeld) präsentierte mit
seiner Übertopf-Serie Cosmo handgetöpferte Gefäße in Braun, Grau und
Weiß, eben in den aktuellen Wohnfarben, wie man bei Classico betonte. Neu
war auch die Pokalserie Spiralo, einer
Spiraloptik in den Farben Weiß, Braun
und Grau.
Die New York Collection von Classico
ist für die Innenraumbegrünung und
den Außenbereich geeignet. Die Gefäße
bestehen aus schadstofffreiem Kunststoff, sind frostfest und in den Farben
Weiß, Braun und Grau erhältlich. Als
Material wurde ein spezieller Kunststoff
verwendet, sodass die Gefäße 70 Prozent
leichter als gewöhnliche Kunststoffgefäße sind. Sie werden ausschließlich unter
„grünen“ Bedingungen gefertigt. Dieser
ökologisch überwachte Herstellungsprozess ist patentiert. Gefäße aus der Serie
New York wurden für das Umweltlabel
„Pandabär“ nominiert.
Das belgische Unternehmen D & M
Depot (B-Aartselaar) zeigte handgefertigte Keramik, die aus dem Rahmen
fällt. Die Gefäßserie Triple feuille (Dreiblatt) ist aus drei Schichten hergestellt
und erinnert an Blattformen. Auch die
Serie Pleated in Weiß und Zartrosa von
D & M besticht durch ihre Eleganz. Bei
der Serie Planet handelt es sich um Gefäße aus Tonsand und recyceltem Papier,
das dem Gefäß eine interessante Struktur verleiht. Diese Gefäße wurden mit
einem Ökopreis in Belgien ausgezeichnet. Das Unternehmen legt sehr viel
Wert auf eine ökologische Produktion
und ethisch einwandfreie, faire Arbeitsbedingungen bei der Herstellung seiner
Gefäße in Asien.
Hakbijl (NL-AS Lelystad) zeigte neue
farbige, kubische Glasgefäße in Gelb,
Orange und einem neuen frischen
Grünton. Neu sind auch Orchideenvasen mit Bäuchen, die die Hochwertigkeit
der Orchideen im Glas wieder mehr betonen. Auch die Trendfarbe Blau bei den
Glasgefäßen wurde bei Hakbijl aufgegriffen. Sehr dekorativ waren auch die
höheren konischen und Kugelvasen mit
Fuß und einer Höhe von 80 Zentimetern, die als dekoratives Vasenelement in
der Raumdekoration eingesetzt werden
können.
Übertöpfe im Naturtrend bei Scheurich.
Flower Pot von der bayerischen Firma
1–2–3 Fun (Bärnau-Hohenthan) zog die
Aufmerksamkeit der Messebesucher mit
seinen innovativen Schuhideen beispielsweise mit Echse oder als Krokodil
auf sich. Diese frostfesten „Schuhgefäße“ sind sowohl für den Innen- und Außenbereich geeignet und ein Blickfang
im Geschäft, ideal für Kunden, die eine
ausgefallene Geschenkidee suchen,
wenn die Schuhe bepflanzt sind.
Bei Albert Helmes (Cappeln) gewinnen Leichtgefäße und natürliche Optik
immer mehr an Bedeutung. Diese Gefäße aus speziellem Kunststoff gibt es in
Größen bis zu 1,25 Meter Durchmesser
in sechs verschiedenen Farben. In der
Leicht-Gefäß-Serie Viduccis Garden
zeigte das Unternehmen Gefäße in Rostoptik, die von natürlichen Rostgefäßen
nicht zu unterscheiden sind. Ergänzt
wird die Serie Viduccis Garden durch
Gefäße in grünlicher Kupferoxidoptik
und Gefäße der Serie Polystone in Steinoptik. Um das Thema Wohnwelten
mehr in den Fokus der Kunden zu rücken, bietet Helmes zusätzlich rustikale
Holzmöbel mit an, die sehr gut zu ihrem
Gefäßprogramm passen.
Henschke (Falkenberg) zeigte Steinzeug-Gefäße mit neuer Glasur in Olivgrün, sowie Steinzeug-Gefäße mit geschwungenem Rand. Das Unternehmen
setzt auf Qualität und sieht eine Trendwende beim Einkaufsverhalten, weil wieder mehr Wert auf Qualität gelegt wird.
Möpse aus Steinzeug für den Garten
waren ein Highlight bei Posiwio (Stuhr).
Darüber hinaus präsentierte das norddeutsche Unternehmen als Neuheit
Leichtgefäße für den Außenbereich sowie einen großen Rosenbogen in den
Abmessungen 2,73 Meter breit und 3,15
Meter hoch. Neu bei Posiwio waren
auch weiße und farbige Drahtkörbe mit
Glaseinsatz sowie ein Metall-Gießkannensortiment in Trendfarben.
Für Wohnwelten mit Pflanzen
Das fränkische Unternehmen Scheurich
(Kleinheubach) bietet schon seit Jahren
Orchideentöpfe an. Ergänzend dazu
stellte Scheurich auf der IPM den Sprayman vor. Dabei handelt es sich um eine
kombinierte Gießkanne, die gleichzeitig
eine Pflanzsprühvorrichtung hat und so
das Gießen und Sprühen der Orchideen
mit einem Gefäß erfolgen kann. Die
Kanne gibt es in Grün, Pink, Blau und
Orange. Neu bei Scheurich ist auch Bördy, ein lustiger Vogel aus Kunststoff in
Orange, Grün oder Blau erhältlich. Bördy ist nicht nur ein lustiges Accessoire
Originelle Gefäßidee von 1-2-3 Fun.
Rosen ist die Serie Melrose Exklusive
mit einem Samtdekor und einem feinen
Silberband.
Authentic Eco ist ein wichtiger Trend
bei Soendgen. Nachhaltigkeit und Gesundheit bestimmen diesen Trend, der in
der Sehnsucht des modernen Menschen
nach einem natürlichen Lebensstil begründet ist. Oftmals finden Möbelstücke
ihren Ursprung in der Natur. In dieser
Wohnwelt fühlen sich vor allem die sogenannten „LOHAS“-Kunden (lifestyle of
health and sustainability) zu Hause.
Helle und dunkle Hölzer werden ergänzt durch Erdtöne. Diesem Trend entspricht die Übertopf-Serie Woodbury,
die in ihrer Oberfläche an eine Holzstruktur erinnert. Die Farbpalette reicht
von Hell bis Dunkelbraun und entspricht der natürlichen Oberfläche von
Holz.
Leicht und schön
Exklusive Topfserie Melrose mit feinem Silberband bei Soendgen.
zu Pflanzen, sondern mit seinem Tonkegel hat er eine Wasserspeicherfunktion.
Über den Schnabel wird er mit Wasser
befüllt, das im Tonkegel gespeichert
wird und damit ein selteneres Gießen
ermöglicht.
Caledonia ist eine Übertopfserie von
Scheurich, mit Karo in leuchtendem
Violett und Limettengrün.
In der Serie Pure Lines sind die Farben Oliv und Lila mit einem helleren
Grünton zu einem Streifenmuster kombiniert. Durch die Verjüngung im unteren Bereich bekommen die Töpfe eine
modernere Form.
Fleur und Romantic sind Serien, die
sich mit samtig-mattem, erdig wirkendem Untergrund präsentieren und den
Schriftzug Fleur in verschiedenen Sprachen zeigen. Die Romantic-Töpfe sind
mit Herzen versehen, die stilisierte Blüten enthalten.
Green Herbs ist ein Übertopf-Motiv
für den Kräutergarten in der Küche. Die
weißen Töpfe tragen naturgetreue Abbildungen und Namen klassischer Kräuterpflanzen.
Heute werden nicht allein mehr Übertöpfe verkauft, sondern Lebenswelten.
Dazu präsentierte Scheurich auf der
Messe Themendekoration unter dem
Motto „Colour your home“: in den Farben Grün/Lila, in der Trendfarbe Blau
oder in Naturfarben mit den Serien
Fleur und Romantic. Die Dekoration
des Rot-Themas wurde ergänzt um rot
gefärbte Stäbe und Gräser, die das Farbthema passend abrunden. Mit diesen
fertigen Konzepten, zu denen auch jeweils passende Banner gehören und einen Musteraufbau für Tische beinhaltet,
sollen Impulskäufe angeregt werden.
Fotos: Rosemarie Wagler
Als weitere Neuheit zeigte Scheurich
Hochgefäße für Grünpflanzen mit Einsatz. Vorteil dabei: Größere Pflanzen
stehen in höheren Gefäßen, ohne dass
sie Schäden durch Fußbodenheizung
bekommen, weil die Pflanzen durch den
Einsatz weniger dicht am Boden stehen.
Hochgefäße mit Einsatz gibt es jetzt bei
Scheurich auch für Orchideen.
Nachhaltigkeit ist für Scheurich schon
immer ein Thema. Es werden Regenwaldprojekte unterstützt und die Keramik in Deutschland hergestellt.
Beim Verkauf von Fertigsträußen
kann immer eine Vase als Zusatzartikel
mitlaufen. Hier wird im Fachhandel
noch zu wenig getan. Genau passend zu
den Fertigsträußen hat Soendgen-Keramik (Wachtberg-Adendorf) die Vasenserie Florac in drei Formen entwickelt.
Die 20 Zentimeter hohen Vasen gibt es
in zylindrischer, einer leicht ausgestellten und einer stärker ausgestellten
Form. In die Vasen passt jeweils ein
Strauß, in die größere Form zwei kleinere Fertigsträuße. Die Vasen gibt es in
den Farbtönen Beerenrot, Bordeauxrot
und Weiß.
Die Übertopf-Serie Barletta steht für
Handwerklichkeit. Gefertigt aus natürlichem Ton ist sie mit einem unregelmäßigen Bandrelief versehen und hat eine
glänzende Oberfläche.
Voll im Farbtrend 2011 liegt Soendgen mit seiner Serie Blue Moment in
verschiedenen Blautönen von Taubenblau bis zu Dunkelbau (Nachtblau). Chicago ist eine Übertopfserie im Retrostil
der siebziger Jahre in verschiedenen
Brauntönen, Weiß und tiefem Nachtblau. Eine Topfserie für exklusive Pflanzen wie Orchideen, Calla, Lilien oder
Leichtbeton-Gefäße für den Outdoorbereich zeigte Spang (Pleidelsheim). Diese
Gefäße bestehen aus einer dünnen Betonschicht außen und einem Lavagesteinsmehl und Sand als Basismaterial,
verstärkt mit einer Naturfaser. Alle Gefäße sind in Handarbeit im Schichtaufbau
hergestellt. Die Gefäße werden nicht gebrannt, sind mit wenig Energieaufwand
produziert und trotzdem absolut frosthart. Im Gegensatz zu anderen Leichtgefäßen aus Fiberstone und Kunststoffmischungen können die Gefäße voll recycelt werden. Diese Gefäße sind deshalb
ökologisch, da sie beim Herstellungsprozess und von der Materialauswahl die
Umwelt wenig belasten und zudem in
Vietnam in Handarbeit hergestellt werden. Die Oberfläche bleibt hell und verändert sich unter Witterungseinflüssen
nicht. Daneben zeigte Spang verschiedene Gefäße in Blautönen, die das schwäbische Unternehmen auch als Farbtrend
der kommenden Saison sieht.
Unter dem Namen Artstone Easy Gardening vertreibt Ter Steege (NL-AD
Rijssen) eine neue Gefäßserie für den
Indoor- und Outdoorbereich. Dabei
handelt es sich um frostsichere Leichtgefäße mit Drainagesystem im unteren
Topfbereich. Die Gefäße sind aus Recycling-Kunststoffen hergestellt.
■
Fazit
In diesem Jahr ist ein starker Trend zur
Nachhaltigkeit bei der Produktion von
Gefäßen zu beobachten, weniger Energieaufwand, natürliche Materialien und
Naturdesigns gewinnen an Bedeutung.
Daneben wird die Handarbeit wieder
wichtig. Außerdem wird die Herkunft
genannt und auch deutlich auf die Produktion in Deutschland hingewiesen.
Viele Unternehmen bemühen sich um
Umweltlabels für ihre Produkte. Der
Trend geht auch wieder zu mehr Hochwertigkeit.
Es gibt einen Retrotrend (siebziger Jahre),
der sich in Braun-Tönen und im Design
niederschlägt. Farbtrends sind Brauntöne, Anthrazit, Grau und als neue Trendfarbe Blautöne. Grün kommt in einer
kräftigeren Variante dazu. Immer mehr
Anbieter bieten komplette Verkaufskonzepte, die filialisierten Betrieben sehr
entgegenkommen, aber für individuell
arbeitende Floristen eher weniger geeignet sind.
(kst)
ladenbau
25. Februar 2011 | Nr. 8
TASPO |
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Konzeptionelle Planungen im Fokus
Der Trend geht wieder zum professionellen Ladenbauer. Nachhaltigkeit ist weiterhin gefragt. Von Knut Steffen
V
or einigen Jahren konnte man auf
der IPM noch viel mehr Ladenbauer antreffen. 2011 waren es nur
noch wenige Anbieter, die ihre Konzepte
vorstellten. Bei Investitionsgütern wie Gewächshäusern einschließlich des Ladenbaus hält sich die grüne Branche noch zurück und ist vorsichtig mit Bestellungen.
Die Übergänge vom Sortimentsanbieter, der Zubehörsortimente wie Gefäße,
Glas, Kerzen oder Accessoires anbietet,
zum Ladenbau sind fließend. Unternehmen die Zubehör anbieten, stellen auch
die passenden Verkaufsmöbel zur Verfügung, so dass in der Warenpräsentation ein Gesamtkonzept sichtbar wird.
Ein Beispiel für die Abstimmung von
Sortimenten und Einrichtungselementen ist Bauholz-Design (Münster). „Unsere Produkte stehen für eine nachhaltige Produktion und zeitloses Design“, betont Geschäftsführer Bernd Schuster.
Entstanden ist das Unternehmen aus einem Großhandel für handgefertigte Keramik und bietet jetzt Ladenbau für den
gesamten Einzelhandel an. Für die Ladenbauelemente (Tische, Regale) werden zehn bis 30 Jahre alte Gerüstbohlen
vom Bau verwendet und nach individuellen Wünschen verarbeitet. BauholzDesign bietet jedoch nicht nur Einrichtungskonzepte, sondern steht für ein Gesamtkonzept: Hochwertige Accessoires,
Kerzen, Vasen, Anhänger und Glasgefäße gehören zum Sortiment und ergänzen die Einrichtungselemente. Bis auf
das Glas und die Metallfiguren werden
alle Produkte in Deutschland gefertigt.
Bauholz-Design zeigte auf der IPM
neben verschiedenen Einrichtungselementen (Tische und Regale) auch, wie
sie mit entsprechendem Zubehör bestückt werden können: beispielsweise
mit verschiedenen, auch farbigen Glasvasen als Oval-, Kugel- oder Zylindervase, mit Kerzen, handgefertigten schweren Ostersteckern aus Metall oder Anhängerkarten für Floristen. Sortimente
und Einrichtung ergänzen sich harmonisch und der Charakter der nicht imprägnierten Bauholz-Möbel unterstreicht den nachhaltigen Charakter des
Gesamtkonzepts von Bauhaus-Design.
Für Hansen (Heide) ist Holz als Material für Ladeneinrichtungen nach wie
vor wichtig. Als Neuheit stellte Michael
Grewe ein Regalsystem mit dem Namen
Wisley vor. Dieses Regalsystem sei geeignet zur Präsentation hochwertiger
Boutique-Artikel. Die Böden seien stufenlos verstellbar und könnten jeweils
an das Sortiment angepasst werden.
Für den Indoor-Bereich zur Präsentation hochwertiger Topfpflanzen zeigte
Hansen einen bewässerbaren Eichentisch.
Country ist ein hochwertiges Holzregal-System mit einem integriertem
Tisch als Stopper und verstellbaren Böden, das auch für hochwertige BoutiqueArtikel gedacht ist. Insgesamt sieht man
bei Hansen wieder einen Trend zu einer
Regalsystem Country von Hansen mit Tisch für Sonderpräsentationen. Fotos: Rosemarie Wagler
Tischverkleidung (Husse) für eine Tischwanne, die auf einer Europalette steht.
wertigeren Einrichtung, die auch durch
ihre Langlebigkeit überzeugt.
Bisher überwiegend im Geschäft mit
Warenträgern und Verkaufstischen aktiv
hat die Firma Kahler (Buch) ihre Angebotspalette um ein Ladenbauprogramm
erweitert. Auf der Messe zeigte das oberschwäbische Unternehmen erstmals eine
Edelstahl-Ladeneinrichtung in hochwertiger Verarbeitung, die wahlweise mit Keramik-, Holz- oder Natursteineinsätzen
angeboten wird. Zudem kann für die Verblendungen zwischen verschiedenen
Holzdekors gewählt werden. Kahler bietet
neben einer kompletten Einrichtungsplanung die individuelle Ergänzung bestehender Einrichtungen in Blumenläden
und Gärtnereien mit höherem Niveau.
Interessant war bei Kahler auch eine
Husse als Ummantelung für Europaletten, die dann mit einer Tischwanne und
eine Schiene für Preis- und Produktinformationen versehen werden kann.
Sehr praktisch auch der Kartonagenständer, in dem Kartons im Verkauf wettergeschützt untergebracht werden können.
Neu bei Kahler war ein Verkaufstisch
mit integrierter Schiene für Preis- und
Produktinformationen.
Kano (64560 Riedstadt) zeigte auf der
Messe einen Arbeitstisch mit integrierten Vasen für Fertigsträuße. Zur Ergänzung von mobilen Bindearbeitsplätzen
hat Kano zudem einen mobilen Arbeitstisch für Schnittgrünvasen mit Abrollvorrichtungen für verschiedene Bindebänder.
Zudem zeigte Kano ein modular erweiterbares Alu-Regal zur Aufnahme von
Europaletten, das sehr schnell in Eigenregie aufgebaut werden kann, durch ein
Dach geschützt und beleuchtet ist. Dieses
Regal kann als Hochregal für Lagerzwecke genutzt oder in niedrigerer Höhe auch
im Verkauf eingesetzt werden. Vorteil dabei ist, dass die Regalbreite auf das Europalettenmaß abgestimmt ist.
Für Matthias Golze von Krause-Ladenbau (Cleebronn) ist im Ladenbau
ein Retrotrend im Kommen, der das De-
ten, betonte Karel de Graaf. Im Moment
sind Shop-in-Shop-Lösungen für deutsche Gartencenter sehr gefragt. Gerade
für saisonale Angebote und Themeninseln werden Shop-Module immer wichtiger, etwa als Buxus-Shop oder als
Weihnachtsshop. Um Höhe zu nehmen
und den Kunden auf den Shop zu konzentrieren, werden jedem Thema Deckenstoffe zugeordnet, die den Kunden
mehr auf das Produkt fokussieren.
70 Prozent des Sortiments im Gartencenter sollten aus dem Bereich Pflanzen
kommen, denn das gehöre zur Kernkompetenz, sagte de Graaf auf der IPM.
Nifem berät zur Verkaufsflächengestaltung, entwickelt Wegeführungskonzepte
bis hin zur Themeninszenierung mit passenden Einrichtungselementen. Nifem
verfügt über eine eigene Schreinerei in
den Niederlanden und lässt dort fertigen,
um auch die Qualität im Griff zu haben.
Als Beispiel für ein Einrichtungselement
präsentierte das Unternehmen eine Nischenverkleidung in Steinoptik.
Einen Verkaufstisch zum Selbst-Aufbau zeigte Organizzazione Orlandelli
(I-Canicossa die Marcaria). Dieser bewässerbare Tisch hat günstigere Transportkosten, geringere Anschaffungskosten und ist problemlos aufzubauen. Die
Italiener waren mit der Resonanz und
dem Abverkauf ihrer Neuheit auf der
Messe sehr zufrieden.
Brauntöne, Grau, Schlammtöne und
Weiß nennt Marie-Anne Gerdemann
von Raum in Form (Merzen) als Trendfarben im Ladenbau. Außerdem gewinne Anthrazit an Bedeutung. Braunes
Holzdekor ergänzt anthrazitfarbene Metallelemente. Ganz wichtig ist für die Ladenplaner das richtige Licht, etwa als
LED-Licht in den Regalen.
Raum in Form plant und setzt Gesamtkonzepte um und sieht sich als
Komplett-Anbieter für Ladeneinrichtungen in der grünen Branche.
Einen Trend zu hochwertiger Ladeneinrichtung hat auch Marie-Anne Gerdemann beobachtet. „Die Zeit der billi-
sign der siebziger und achtziger Jahre
zurückholt. Dunklere Farben, Brauntöne, dunkleres Holz und dunkler Granit
sind die Materialien, die diesem Trend
Ausdruck verleihen. Edelstahl sei zwar
noch immer ein Thema, aber gefragt sei
jetzt gebürsteter Edelstahl, der den Einrichtungselementen einen kräftigen
Ausdruck verleihe.
Es geht auch zurück zu größeren Elementen, die den Räumen Höhe verleihen und als zentrales Element den Raum
bestimmen. Große Tische in der Mitte
der Räume, beispielsweise als Arbeitsplatz für Schnittblumenfloristik oder
zur Präsentation hochwertiger Artikel
sorgen für Aufmerksamkeit und animieren Kunden zum Schauen.
Auch die Theken werden wieder größer: Mindestbreiten von vier Metern
bieten mehr Platz und damit mehr Möglichkeiten für den persönlichen Kundenkontakt, der im Fachhandel wieder
an Bedeutung gewinnt.
Golze sieht auch wieder einen Trend
zurück zu den professionellen Ladeneinrichtern. Gefragt seien Gesamtkonzepte,
aber auch das Trading up, was nichts anderes bedeutet, als bestehende Elemente
sinnvoll zu ergänzen und zu erneuern,
ohne dass eine komplette Neueinrichtung
notwendig ist. Das Stichwort Nachhaltigkeit spiele im Ladenbau auch eine wichtige Rolle.
Alte Alu-Tische könnten durch die Verkleidung mit Hussen (textiler Überwurf)
aufgewertet werden, hat Matthias Golze
festgestellt.
Für Karel de Graaf von Nifem (NL-KL
Almelo) steht Flexibilität bei der Ladeneinrichtung ganz oben. Das niederländische Unternehmen entwickelt Komplett-Einrichtungskonzepte von der Planung bis zur Lieferung und Aufstellung.
Infrage kommen die verschiedensten
Materialien für die Grundausstattung:
Holz, Metall, Steinwände, Banner und
Bilder. Entscheidend sei, dass durch die
Einrichtung Emotionen beim Kunden
geweckt würden, die zum Kauf verführ-
gen Bretter als Ladeneinrichtung im
Fachhandel ist vorbei.“
SML-Design (Aichhalden) präsentierte auf der Messe sehr flexible Einrichtungssysteme. Staplo ist ein Würfelsystem, das sich sowohl als Regalsystem
wie auch als Tischelement nutzen lässt.
Das Regalwandsystem Flexibilar ermöglicht es, mit seinen aushängbaren, farblich frei gestaltbaren Rückwandplatten
schnell die Verkaufsfläche saisonal umzugestalten. Das Schiebewürfelsystem
Pulsar ermöglicht es, Würfel ineinander
zu schieben und bei Bedarf wieder aufzustellen und so dem Kunden immer ein
neues Warenbild zu präsentieren.
Einkaufs-Wagen-Spezialist
Wanzl
(Leipheim) stellte einen neuen Einkaufswagen mit variablem Kindersitz vor, der
hochgeklappt werden kann, wenn er
nicht mehr benötigt wird. Dadurch ergibt sich mehr Platz. Der Einkaufswagen
ist wahlweise mit zwei oder drei Etagen
erhältlich. Die Einkaufswagen sind jetzt
mit stärkeren Rollen (160er-Rollen) ausgestattet, sodass sie auch auf schwierigen unebenen Böden besser laufen. ■
Fazit
Die Investitionsbereitschaft in neue Einrichtungen ist sehr verhalten. Entweder
werden bestehende Ladeneinrichtungen
ergänzt oder erweitert oder mit einem
Um- oder Neubau der Verkaufsanlage
konzeptionell komplett neu geplant. Der
Trend geht wieder zum professionellen
Ladeneinrichter, der auch ein Gesamtkonzept entwickelt. Zeitgeist, Moden
und Trends spielen sicher eine Rolle,
wichtig sind Funktionalität und Kundenorientierung. Gerade bei kleineren Verkaufsflächen wird wieder mehr auf den
Kundenkontakt geachtet, da dort die
Selbstbedienungskonzepte nicht greifen.
Bei der Einrichtung kleinerer Verkaufsflächen ist zudem wieder mehr Hochwertigkeit gefragt.
(kst)
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verschiedenes
22 | TASPO
25. Februar 2011 | Nr. 8
Tag der Ausbildung
Fleuroselect
600 Schüler kamen zur IPM, um sich zu informieren. Von Dr. Antje Lemke
Bei ihrem ersten IPM-Auftritt stellte die
internationale
Züchter-Organisation
Fleuroselect (NL-Noordwijk) den
„FleuroStar Award“ vor, der den vor
zwei Jahren eingeführten „Industry
Award“ mit seinem nicht so zugkräftigen Namen ersetzt. Für den FleuroStar
Award beurteilt eine breit aufgestellte
Jury im Juni in Woche 24 während der
Flower Trials die Kandidaten mit besonderer Bedeutung für Einzelhandel und
Verbraucher in Form blühender Fertigware.
Beim FleuroStar Award gibt es nur einen Gewinner, während es bei der weiterhin vergebenen Fleuroselect-Goldmedaille, die auf einer Sichtung an verschiedenen Standorten beruht, mehrere
Sieger geben kann – 2012 sind es fünf.
Sie werden offiziell zu den Pack Trials
im April 2011 vorgestellt, Fleuroselect
kündigte sie auf der IPM aber schon an.
Es sind:
◼ Agastache ‘Astello Indigo’ (Van Hemert & Co. Seeds), eine robuste Beetund Kübelstaude mit duftenden indigoblauen Blüten;
◼ Alcea rosea annua ‘Spring Celebrities
Crimson’ (Takii Seed), eine kompakte
Beet- und Kübelpflanze mit scharlachroten Blüten;
◼ Echinacea ‘Cheyenne Spirit’ (KieftPro-Seeds), im ersten Jahr blühende
Topf- und Beetstaude als Farbmix aus
Gelb-, Orange- und Rot-Tönen;
◼ Salvia coccinea ‘Summer Jewel Red’
(Takii Seed), eine frühe, kompakte,
rot blühende Salvia für Beete, Topf
und Kübel;
Grüne Berufe live erleben
Am Mittwoch, 26. Januar, fand auf der
IPM bereits zum zehnten Mal der „Tag
der Ausbildung“ statt. Auf Einladung
der „Grünen Verbände“ waren etwa 600
Schüler mit ihren Lehrern nach Essen
gekommen, um sich über Anforderungen und Zukunftspotenzial von Berufen
in der grünen Branche zu informieren.
Die Veranstalter hatten sich sicht- und
hörbar bemüht, die Eröffnung des Ausbildungstages möglichst altersgerecht zu
gestalten: Zur Einstimmung gab es laute,
fetzige Musik und schnell geschnittene
Filmclips von der IPM. Offiziell begrüßt
wurden die Neunt- und Zehntklässler
allgemeinbildender Schulen dann von
Dr. Wilhelm Schäffer, Staatssekretär im
Ministerium für Arbeit, Integration und
Soziales in Nordrhein-Westfalen (NRW).
Dr. Schäffer war im Namen der nordrhein-westfälischen Ministerpräsidentin
Hannelore Kraft, Schirmherrin der Veranstaltung, nach Essen gekommen und
outete sich gleich als Gartenliebhaber.
Schäffer hob die Bedeutung seines
Bundeslandes für die gärtnerische Ausbildung hervor: „NRW stellt 20 Prozent
aller angehenden Gärtner in Deutschland.“ Dennoch stehe „Gärtner“ nicht
sehr weit oben in der Hitliste der Berufswünsche von Schulabgängern. Der Tag
der Ausbildung könne dazu beitragen,
das zu ändern. Er ermutigte die jungen
Zuhörer, die Veranstaltung zu nutzen,
sich umfassend über das Berufsbild des
Gärtners zu informieren.
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Fragen rund um die gärtnerische Ausbildung beantworteten die Ausbildungsberater am
Foto: Dr. Antje Lemke
Tag der Ausbildung bei der IPM.
Kurze Filmsequenzen führten anschließend in die einzelnen gärtnerischen Fachrichtungen ein. Einige Auszubildende stellten auf der großen Bühne ihren Ausbildungsberuf vor und
standen
Moderatorin
Stephanie
Schmidt vom ZDF dazu Rede und Antwort. Auch die amtierende Blumenfee
Christiane Sander war eingeladen worden und erzählte, wie viel Spaß sie in ihrem Beruf als Floristin habe.
Bei den Schülerinnen und Schülern, die
aus einem Radius von rund 40 Kilometern angereist waren, stieß die Info-Veranstaltung größtenteils auf Interesse. „Ich
bin hier, weil ich unbedingt was mit Pflanzen machen will“, sagte eine Schülerin aus
Essen. Nach dem theoretischen Teil konnten die Schüler in Form einer Rallye quer
durch die Messehallen ihre Kenntnisse erweitern und Eindrücke von der bunten
Welt des Gartenbaus sammeln.
Wie in jedem Jahr hatten folgende
Verbände zum Tag der Ausbildung eingeladen: Die Landesverbände Gartenbau Rheinland und Westfalen-Lippe,
der Verband Garten-, Landschafts- und
Sportplatzbau NRW, der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer, der Fachverband Deutscher Floristen – Bundesverband – sowie die
Landwirtschaftskammer NRW, unterstützt vom Zentralverband Gartenbau
und der Messe Essen GmbH.
(al)
„FleuroStar“ ersetzt „Industry Award“
Viola cornuta ’Sorbet XP Delft Blue’ gewann
Werkfoto
eine Fleuroselect Goldmedaille.
◼ Viola cornuta ‘Sorbet XP Delft Blue’
(PanAmerican Seed), blaue Blüten
mit weißem Gesicht kennzeichnen
diesen Frühjahrsblüher aus der uniformen Sorbet XP-Serie.
Bei den beiden bisherigen Gewinnern
des Industry Awards wird der Titel in
FleuroStar Award geändert – 2009 war
es Dianthus Diabunda von Syngenta
Flowers, 2010 Petunia ‘Phantom’ von
Ball FloraPlant. In diesem Jahr sind sieben Neuheiten für den FleuroStar nominiert. Das neue Award-Konzept der
Fleuroselect umfasst neben dem Titel
auch ein Logo und Informationsmaterial, es soll mehr Aufmerksamkeit auf den
Award lenken – daher auch die IPMTeilnahme, hieß es am Messestand. Eine
Vorauswahl sei für den FleuroStar
Award nicht notwendig, da die Zahl der
Einreichungen nicht zu groß und die
Qualität durchgängig gut sei.
(dre)
floristik
25. Februar 2011 | Nr. 8
TASPO |
23
Anthurien Unlimited 2011
Unter den Themen Safari Lodge, Taste of India und LebensArt zeigte die Anthurie ihre Verwandlungskunst. Von Therese Backhaus-Cysyk
V
on Reinweiß bis Schokoladenbraun,
von Limonengrün bis Feuerwehrrot, von winzigklein bis tellerförmig
groß – das A-Team vom Fachverband
Deutscher Floristen (FDF) präsentierte im
Auftrag des FDF und des Blumenbüros
Holland (BBH) ein wahres Feuerwerk mit
der Hauptdarstellerin „Anthurie“. Während der Bühnenshow auf der IPM verzauberte die Blumenbeauty den Zuschauer mit ihrer Verwandlungskunst und ihrem eindrucksvollen Gesicht und zeigte
sich in jedem Werkstück aufs Neue als
aussagestarke Schnittblume.
Drei Themen hatte das A-Team – Kathrin Göllner, Victoria Salomon und
Stefan Bohnenberger – gemeinsam mit
Art-Director Manfred Hoffmann in diesem Jahr für die Schnittanthurie entwickelt: Safari Lodge, Taste of India und
LebensArt. Zu diesen Themen entstand
auf der Bühne eine neue Kollektion an
Möglichkeiten, die Anthurie in ihrer jeweils individuellen Wuchsform im Fachhandel in Szene zu setzen. Nicht nur ein
Mix an verschiedenen Sorten in einem
Werkstück oder die Selbstdarstellung einer Sorte sind die Formel für den Erfolg
der Anthurie, der in den letzten zwei
Jahren zunehmend auf dem deutschen
Markt zu beobachten ist. Neben den Inspirationen, die der Florist bietet, hat der
Großhandel neue interessante Sorten
auf den Markt gebracht. Glaubt man den
Zahlen, so besteht das Sortiment derzeit
aus 175 Sorten. Dass die Anthurie es geschafft hat aus dem Hinterzimmer in die
große Welt hinaus, liege vor allem auch
an ihrer langen Haltbarkeit, beobachtet
Hoffmann.
Blumendeko fürs Safarihäuschen
Zum Thema „Safari Lodge“ hatte Stefan
Bohnenberger ein Werkstück gearbeitet,
das nicht nur durch seine Größe sondern auch durch die verwendeten Materialien Beachtung fand. Gedrehte Lianenzweige, die in einem schwarzen Muschelgefäß fixiert waren, bildeten die Basis. Daran hatte er schwarze halbierte
Schoten befestigt, die jeweils eine
Schnittblume aufnehmen konnten. Neben den dominierenden Anthurien in
Weiß-Grün und dunklem Rot hatte er
orangefarbene Proteen und weiße Anemonen verwendet. Victoria Salomon arbeitete zu dem Thema ebenfalls einen
Raumschmuck, bei dem die Trockenmaterialien mit dornigen und buschigen
Stielen in zurückhaltenden braun-grauen Tönen einen starken Kontrast zu den
Anthurien bildeten. Auch Kathrin Göllner hatte bei ihrem Werkstück eher eine
Hotelhalle als einen kleinen Hausflur
Große Anthurienblüten zeigen gerade beim
Raumschmuck ihre besondere Wirkung.
Ein Korb aus Butternut-Schalen gefüllt mit
Blüten.
Lilafarbene Schale mit den Anthurien-Sorten ’Previa’ und ’Spice’.
„Das Leben“ im Rahmen festgehalten: eine
Arbeit von Victoria Salomon.
Ein besonderer Hingucker ist diese Anthurie
mit großer Spatha.
Tapete in kleinen Röschen in Kombination
mit Anthurien. Fotos: Therese Backhaus-Cysyk
vor Augen. Sie fertigte einen großen Fächer aus Cornus-Zweigen, in die sie verschiedene Blüten einwob, darunter die
Anthurien ‘Salomon Queen’, kleine Hypericum-Stiele, Freesien und Ornithogalum. Zur „Safari Lodge“ passen auch
Kleinigkeiten, das zeigte Stefan Bohnenberger mit kleinen Gefäßen aus Hörnern, die er mit ein oder zwei kleinblütigen Anthurien füllte und mit hübschen
Accessoires „garnierte“.
Interessant wirkte ein Gefäß von Victoria Salomon, die einen „Korb“ aus Butternut-Nusschalen zusammen geschraubt
hatte. Mit Folie ausgekleidet bekam die
Schale einen blumigen Inhalt mit roten
Anthurien ‘Summer’, einer ganz dunkelroten Sorte ‘Black Queen’, der rot-weißen
‘Safari’ und in der Basis Süßkartoffel, Asclepias, Nelken und Proteen.
Farbig, ganz lebendig, duftig und ein
wenig goldig kam das Thema „Indien“ daher. Zu indischer Musik arbeitete das Trio
sehr kontrastreiche Werkstücke. So setzte
Kathrin Göllner mit einem kantigen, goldenen Gefäß das exotische Thema um. Sie
verwendete neben Anthurien, Tulpen, Ranunkeln, Anemonen, aber auch – wie sie
es ausdrückte – viel Klimbim als Accessoires, das goldig und glitzernd wirkte.
Dennoch blieb alles sehr transparent, denn
jede Blüte sollte im Vordergrund stehen.
Stefan Bohnenberger wertete eine alte
Schale mit einem neuen lilafarbenen An-
strich auf und fertigte damit ein bühnenreifes Wandgesteck, das mit den lilafarbenen Anthurien ‘Previa’ und der grünroten ‘Spice’, aber auch den orangenen
‘Summer’-Typen überzeugte. Harmonisch dazu passend platzierte er lilafarbene Phalaenopsis-Blüten, als Kontrast Gloriosa und die orangefarbene Seidenpflanze Asclepias.
Mit einer klaren Grundform dennoch
locker und leicht in der Umsetzung fertigte Kathrin Göllner ein parallel gestaltetes Werkstück in der Basis mit einer
Reihe Fotos, die an den letzten Urlaub
erinnern. Bei der Gestaltung achtete
Göllner auf tolle, lange Anthurien-Sorten, deren Blüten locker oben auf ihren
Stielen tanzten. Darunter ‘Marysia’, die
eine besondere zartgelbe Blütenfarbe
hat. Die Basis füllte sie mit Früchten wie
Bananen, Paprika oder Ingwer.
Teilweise kennen die Kunden den
Sortennamen ihrer Lieblingsanthurie
und fragen gezielt danach, beobachten
die Anthurien-Botschafter in der Praxis
und sind sich sicher, die Anthurie wird
auch in der kommenden Saison im
Fachhandel gefallen.
■
Das Leben in Blumen ausgedrückt
Zum Thema „Lebensart“ arbeitete Kathrin Göllner einen Kranz, der an
Drahtseilen schwebte und für sie das
ewige Leben darstellen sollte. Expressiv
und gradlinig wirkte dieses Werkstück,
zu deren Unterbau eine Holzplatte diente, die mit Telefonbuchseiten beklebt
wurde. Für Göllner drückt dies Kommunikation, sprich Lebensfreude aus. Auf
der Platte hatte sie verschiedene kleine
Gläser befestigt, in denen die verschiedensten Blüten zu finden waren. Neben
der weißen Anthurie dominierten weiße
und rosa-violette Blüten, zum Teil wurden zarte Frühjahrsblüher verwendet.
Victoria Salomon wollte zum Thema
„Lebensart“ das Leben festhalten und fertigte ihr Werkstück in einem Holzrahmen. Als Anthurien kamen dabei ‘Deep
Purple’, ‘Domina’ und ‘Callas’ zur Geltung, die mit Ranken ausgestaltet wurden.
Salomon arbeitete in der Kategorie
außerdem ein Gefäß mit Hilfe von Tapete, die sie zu kleinen Röschen formte
und angedrahtet im Gefäß arrangierte.
Als Gefäßfüllung setzten die Anthurie
‘Deep Purple’ und ‘Nexia’ sowie Blüten
in Rosa-Violett-Tönen wie Hyazinthen,
Ranunkeln und Azaleen tolle Akzente.
Displays eignen sich sehr gut im Fachgeschäft, um die Anthurie in den Vordergrund zu stellen und so ihrem ehemals etwas verstaubten Charakter zu
entkommen. Der Kunde habe das Gefühl, mit einem kleinen Teil aus dem
Display dennoch etwas „Ganzes“ mit
nach Hause zu nehmen, erklärte Hoffmann und wies auf die Arbeit von Stefan
Bohnenberger, der in mehrere, wohlgeformte weiße Vasen verschiedener Größen Anthurien dekorierte. Dabei wurden die Stiele gekonnt dekoriert, sei es
mit kleinen Perlen, Hals-Krausen oder
Draht-Kompositionen.
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24 | TASPO
floristik
25. Februar 2011 | Nr. 8
Frühlingshafte Meisterfloristik
Show mit den drei Erstplatzierten der Goldenen Rose. Von Therese Backhaus-Cysyk
A
us drei verschiedenen deutschen
Bundesländern waren die Erstplatzierten der Goldenen Rose
nach Essen gekommen. Auf der IPM
hatten sie ihren ersten gemeinsamen
Auftritt nach ihrem Erfolg bei den deutschen Meisterschaften im September
2010 in Bad Nauheim. Mit frühlingshafter Floristik begeisterten sie die Zuschauer und brachten jeder auf seine
Weise florale Ideen in technischer Perfektion auf die Bühne.
Zu den drei Bestplatzierten gehören
Meisterflorist Thomas Gröhbühl aus Baden-Württemberg, der im September
2011 für Deutschland am Europa-Cup
der Floristen in Tschechien teilnimmt,
Elisabeth Schoenemann aus NordrheinWestfalen und Birgit Farwick aus Hamburg. FDF-Art-Director Manfred Hoff- Thomas Gröhbühl fertigt gerne Werkstücke mit nur einer Sorte Blüten.
mann führte als Moderator durch die
Show.
gänglichen, abgetrockneten Zweigen Blumenstrauß aus einem Fachgeschäft
„wuchs“ lebendiges Grün heraus mit gönnt.
Hilfe von Frühlingsblühern. Ganz beGanz dekorativ mit relativ wenig AufSträuße mit Frühlingsblühern
wand arbeitete sie ein Oster-Nest. Dazu
Birgit Farwick startete ihr Bühnenpro- wusst schuf sie Höhen und Tiefen.
Für Thomas Gröhbühl ist die Redu- hatte sie Weizen in einer Schale in Form
gramm mit einem frühlingshaften
Strauß, indem sie mit einem fächerför- zierung auf das Wesentliche Hauptthe- eines Kranzes ausgesät, die Mitte füllten
migen Grundgerüst arbeitete. Früh- ma seiner Arbeiten. Dies wurde auch in in der Tiefe zartorangefarbene Nelkenlingsblüher wie langstielige Französische seinem Strauß deutlich, ein Traum in blüten. Über dem Weizen schwebten in
Tulpen und duftender Schneeball domi- Weiß, klassisch gebunden, dessen Ge- parallelem Aufbau lange Tulpenstiele in
nierten im Werkstück der Hamburgerin. rüst verhakt und verzweigt gearbeitet Orange und Weiß. Federn und Eier
machten das Oster-Nest perfekt.
Auch Elisabeth Schoenemann, deren wurde.
Birgit Farwick will mit ihren ArbeiDass es im Blumenfachgeschäft auch
Anliegen es ist, Menschen mit Blumen
zu berühren, fertigte einen Strauß mit ten die Kunden direkt erreichen und einmal lustig zugehen kann, zeigte sie
sehr naturhaften Materialien allerdings hofft, dass sich auch „der Kunde mit mit ihrer „Happy Family“. Die Hühnerin der Form rund-dekorativ. Aus ver- kleiner Geldbörse“ ab und zu einen familie sorgt sicherlich für GesprächsAnzeige
stoff bei den Kunden. Steckschaum-Kugeln erhalten zwei Augen und zwei Füße
und lassen sich mit verschiedenen Materialien wie Eierschalen oder Federn bekleben.
Blick für Details und Formen
Zeitgleich fertigte Gröhbühl eine „Pralinenschachtel“, aus der französische Tulpen in einem zarten Orangeton blühten.
Dank der langen Stiele wirkte das Werkstück mit der leichten Bewegung der
Tulpe sehr lebendig. „Ich arbeite gerne
mit nur einer Blüte“, erklärte Gröhbühl
und zeigte wie er die Pralinenschachtel
angefertigt hatte. In einer Kiste als Rahmen wurde eine Masse von Substrat mit
Ovalit (aus dem Baumarkt) im Verhältnis 2:1 vermischt. Damit die Tulpen mit
Wasser versorgt werden können, wird in
der Mitte als Basis Steckschaum verwendet. Abgedeckt wird dieser mit locker
aufgebrachtem Substrat. So wirkt die
Basis des Werkstücks optisch wie aus einem Guss.
Deutlich wurde, dass die drei Talente
sich immer wieder Gedanken um Details machten. Auch das Erkennen von
Formen und Linien sei ein Lern- und
Entwicklungsprozess, der nicht von einem auf den nächsten Tag da sei, ermunterte Gröhbühl die Zuschauer. „Sie
müssen einen Blick dafür bekommen“.
Für Elisabeth Schoenemann gehören
experimentelle, freie Objekte zu ihren
Lieblingsarbeiten. In Essen zeigte sie ei-
Über dem Osternest aus Weizen von Birgit
Farwick schweben Tulpenstiele.
Wachstöpfe selbst hergestellt und „eisig“
Fotos: Therese Backhaus-Cysyk
dekoriert.
nen Raumschmuck, für den sie gebleichte Algen verwendete. In den senkrecht
aneinandergereihten Algenröhren waren Reagenzgläser befestigt, welche die
Schnittblumen aufnehmen konnten. Ihre Bewegung korrespondierte mit den
starren Algenformen.
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floristik
25. Februar 2011 | Nr. 8
TASPO |
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Blumenwünsche mit Geschichten
Präsentationsideen zum Mitnehmen: einfach, aber wirkungsvoll und im Geschäftsalltag schnell umsetzbar. Von Christine Meyn
A
uch in diesem Jahr zeigte die gestalten & verkaufen in der Halle
1a zur IPM Ideen zum Mitnehmen. Messebesucher hatten im g&v
CreativCenter wieder die Möglichkeit
„zum Stöbern“, denn die gezeigten Präsentationsideen sollten animieren, sie
gedanklich oder per Foto mit ins Gepäck zu nehmen und im eigenen Geschäft umzusetzen. Dabei ging es um jeweils kleine Geschichten rund um die
Blumen, Pflanzen und das typische Sortiment im Floristikfachgeschäft.
Einfach, aber wirkungsvoll und im
Geschäftsalltag schnell umsetzbar – mit
diesem Anspruch ging das Team um
Floristin und Unternehmerin Ulla Rankers-Langels auch in diesem Jahr an die
Umsetzung der Ideen im g&v CreativCenter. Ihr Anliegen ist es, Ideen und
Konzepte zu entwickeln und umzusetzen. Kommt es doch heute immer mehr
darauf an, Blumenwünsche mit Geschichten zu verbinden und dem anspruchsvollen Kunden zu verkaufen. Inszenierungen, die die Gefühle ansprechen sollen, stehen heute bei Floristen
und Gärtnern auf der Tagesordnung.
Dass das auch auf kleinstem Raum möglich ist, zeigten drei beispielhafte Gestaltungen mit Blumen, Pflanzen und Accessoires, die für Aufmerksamkeit im
CreativCenter sorgten. Sie waren im
Übrigen auch die am meisten fotografierten Präsentationsideen während der
Messetage.
Ein Hingucker waren die knallroten Plastiktaschen, gefüllt mit Schnittblumen.
Den Schnitt in der Tasche
Selbst das italienische Fernsehen suchte
sich diese auffällige Inszenierung als Location für die Übertragung von der Internationalen Pflanzenmesse Essen aus.
Sie sind zwar mittlerweile bekannt, die
fast universell einsetzbaren Taschen aus
Kunststoff, doch hier in der knalligen
Farbe Rot ein besonderer Hingucker.
Damit den Schnitt im Geschäft zu präsentieren, wirkt schon frisch, witzig und
ein bisschen frech. In den Arbeitsalltag
im Floristikfachgeschäft diese Situation
zu übertragen, kann für den Kunden bedeuten, dass er in Augenhöhe bequem
auswählen kann. Rechts und links der
einfach abgehängten und so frei im
Raum schwebenden Taschen verführen
kleine, fertige Floristikideen zu mehr.
Aufgepeppte nach südlicher Sonne duftende Kräutertöpfe oder blumige Geschenkideen laden zum Zugreifen ein.
Der schnelle Kunde ist auch so nicht abgeneigt, vielleicht sich selbst eine Freude
für die eigenen vier Wände zu machen.
Floristische Ideen für den schönsten Tag im Leben.
schäft für Inneneinrichtung, das den
Hochzeitstisch mit den Geschenken bereithält. Das A und O ist nun mal das
Beratungsgespräch und warum nicht
mal darauf aufmerksam machen, dass
hier, vom Floristen, der Kunde die Möglichkeit hat, alles aus einer Hand, aus einem Guss, zu bekommen.
Die Dekoration lässt sich auch inhaltHochzeit und mehr
lich noch weiter fassen mit dem florisViele Floristen verstehen sich mittler- tisch angedeuteten Aufbau für Feste allweile als Experten für Hochzeitsfloristik. gemein, ob nun Kommunion oder KonNicht nur ist es das Lieblingskind, son- firmation.
dern gerade hier lassen sich neben dem
Brautschmuck auch weitere Aufträge Abschied nehmen
verwirklichen, vielleicht in Kooperation Diese Präsentationsidee ist bewusst
mit der Gastronomie oder dem Fachge- schlicht gehalten und die Aufmerk-
Fotos: Christine Meyn
samkeit gilt der Floristik, die mit den
Holzkreuzen einen beeindruckenden
Rahmen erhält. Die angenehme Zurückhaltung geht sensibel auf den Anlass ein.
Trauernde brauchen keine Ratschläge
oder Regeln, sondern sensible Begleiter
in ihrer individuellen Trauerarbeit. Der
persönliche Blumenschmuck kann so
ein Begleiter sein. Am Tag der Beerdigung und auch noch Jahre später, wenn
man den Verstorbenen gedenken möchte. Der Vorschlag eignet sich ebenso für
eine Außenpräsentation im Herbst zu
den Gedenktagen. Der Boden ließe sich
dann beispielsweise mit Pinienrinde abdecken.
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töpfe
26 | TASPO
25. Februar 2011 | Nr. 8
Optimierte Töpfe und Trays
Neue Modelle und Verbesserungen für effizientere Arbeit und Logistik. Von Werner Oschek
E
rstaunlich ist, dass bei so einfachen
Produkten wie Kulturtöpfen, Anzucht- und Transporttrays die Hersteller immer wieder verbesserte und optimierte Lösungen für einfachere und effizientere Produktionsmethoden entwickeln. Ein immer wichtigeres Thema werden zudem Kulturtöpfe aus rein biologischem und 100 Prozent abbaubarem Material. Über die aktuellen Entwicklungen
informierten die Hersteller auf der IPM.
Desch Plantpak (NL-Waalwijk) produziert thermogeformte Töpfe, Container, Transporttrays, Saat- und Pikierkisten sowie Versandpaletten für den Erwerbsgartenbau. In Zusammenarbeit mit
Gärtnern entwickelt das Unternehmen
seine Produkte mit dem Ziel, Betriebsund Automatisationsprozesse zu verbessern und Erträge zu optimieren. Neben
den thermogeformten Produkten für den
Erwerbsgartenbau sind Ziertöpfe, Ampeln, und Zubehör unter dem Namen
E-Pla im Angebot. Zudem bietet das Unternehmen die D-Grade-Linie mit Bioprodukten aus 100 Prozent biologisch abbaubarem und kompostierbarem Material an, das Vinçotte zertifiziert ist.
Das Sortiment der klassischen, thermogeformten Produkte für den Erwerbsgartenbau hat Desch-Plantpak um zahlreiche
Neuheiten erweitert. So wurde speziell für
Baumschulkulturen wie Buxus, Hedera
und Euonymus ein neuer, höherer zweimal
zehn Pack entwickelt. Die Packs haben eine Abmessung von 28 mal 28 mal acht
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Der Easy Tray von Lazzeri bietet Vorteile beim Versand und erlaubt die maschinelle Verar- Die neuen Teku-Töpfe mit breiterem Rand
Fotos: Werner Oschek lassen sich bedrucken.
beitung.
Zentimetern. Zusätzlich bietet das Unternehmen einen hohen zweimal sechs Pack
mit 28 mal 28 mal acht Zentimetern an.
Weitere Ergänzungen sind ein 4er-Tray für
12er-Töpfe sowie ein 50 Loch-Stabilo-Tray
mit Zellen, die oben fünf Zentimeter und
unten vier Zentimeter Durchmesser haben. Die Stabilo-Trays haben ein Format
von 54,5 mal 28,8 mal vier Zentimetern.
Die A-Tray-Serie mit einem Maß von 56
mal 31 Zentimetern ergänzen eine VierLoch-Platte für 19-Zentimeter-Töpfe zur
optimalen Beladung von CC-Karren sowie eine Sechs-Loch-Platte für den Transport breiterer Pflanzen im 12er-Topf.
HerkuPlast Kubern (Eringen/Inn) präsentierte zur IPM ein breites Sortiment
von Anzucht- und Kulturplatten, wobei
Neuentwicklungen und Ergänzungen das
Sortiment abrunden. So schreitet die Verwendung von Papiertöpfen oder vorgeformten Plugs weiter voran. HerkupPlast
trägt dieser Entwicklung mit Platten für
Töpfe mit 3,5 bis fünf Zentimetern Durchmesser Rechnung, die zudem in extra tiefer Ausführung mit bis acht Zentimetern
Tiefe für die Anzucht von Gehölzen oder
Forstpflanzen im Sortiment sind.
Daneben wurden zwei neue 60-LochPlatten für Töpfe mit 3,5 und vier Zentimetern Durchmesser aufgenommen. Diese haben den bewährten Schräglochboden mit fünf Millimeter Höhenunterschied, wodurch die Drainage und Belüftung der Wurzelzone verbessert wird. Die
Zellen sind wie bei der ganzen Serie fast
rechteckig. Halterippen zentrieren die
Plugs in der Zellmitte und stellen eine gu-
te Lüftung der Plugs sicher. Die Pflanzen
sind leicht zu entnehmen, dennoch bietet
HerkuPlast für alle Platten eine passende
Aushebeplatte an.
Das Sortiment wurde noch um eine
Tray-Serie für lose Füllung oder gebundene Töpfe erweitert. Die runden Zellen
sind für eine bessere Entnahme konisch
geformt. In den Platten sorgt ebenfalls ein
fünf Millimeter Schräglochboden für gute
Drainage und Belüftung von unten.
Mit Easy Tray bietet Lazzeri (I – Meran) einen neuen Tray für den Versand
bewurzelter Jungpflanzen an. Die in doppelten Strip-Reihen bewurzelten Pflanzen
werden für den Versand Topf an Topf in
den Kunststofftray gesetzt und am Boden
fixiert. Die Pflanzen lassen sich im Tray
gut bewässern und können aus diesem di-
rekt maschinell verarbeitet werden. Der
Easy Tray lässt sich für alle bewurzelten
Jungpflanzen nutzen und bietet gegenüber der bisherigen Verpackung in Pappkartons bessere Bedingungen. Die Pflanzen bekamen im Pappkarton wenig Luft
und die Kartons konnten bei Feuchtigkeit,
gerade im Bodenbereich, aufweichen.
Pöppelmann (Lohne) legt bei seinen
Teku-Pflanztöpfen Wert darauf, mehr als
nur einen Topf zu bieten. So konnte das
Unternehmen zur IPM die beiden neuen
VCG- und VCH-Modelle zunächst als
10,5er-Töpfe vorstellen, die speziell auf die
Bedürfnisse und Wünsche der Gärtner
abgestimmt sind. Wichtigste Änderung ist
der breitere Rand, der dafür sorgt, dass die
Töpfe in allen Magazinen sicherer laufen.
Zudem ist der breitere und U-förmig ausgeführte Rand stabiler und verformt sich
auch bei seitlichem Druck nicht. Der Facettenrand trägt dazu bei, dass sich die
Töpfe leicht entstapeln lassen. Vorteile
bieten sich auch bei Gabel- und Rücksystemen, da die Töpfe unter dem Rand sicher aufgenommen werden können.
Neben dem veränderten Rand können
die Töpfe durch ihr neues Design mit 72
Töpfen, bei etwas Toleranz sogar mit 75
Töpfen pro CC-Lage geladen werden und
bieten eine verbesserte Passform für
Normpack-Trays. Verstärkt wurde bei
den VCG- und VCH-Töpfen der Multilochprofilboden durch eine patentierte
Stabilisierungsrippe, wodurch sie sicherer
auf Transportbändern laufen.
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verschiedenes
25. Februar 2011 | Nr. 8
TASPO |
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Modiform
Neue Platte bringt
mehr Beladungskapazität
Auf der IPM in Essen präsentierte Modiform (NL-Leusden) eine neue Platte für
den 19-Zentimeter-Topf. Nach der Messe ging die Platte in Produktion, und die
Medinilla-Gärtnerei Hoverhof (NL-Sevenum) hatte die Produktneuheit in Kalenderwoche 6. Für die Topfgröße 19
Zentimeter wird oft ein Normpack 483
eingesetzt. Mit dieser herkömmlichen
Platte können 15 Pflanzen je CC-Schicht
Die neue XXL-Topfmaschine Unimax von Javo zum Befüllen von großen und schweren
geladen werden.
Mit der neuen Platte von Modiform
Werkfotos
Töpfen.
wird die Beladungskapazität eines CC
Topfmaschine
beträchtlich gesteigert auf 21 Pflanzen je
Töpfe füllen im großen Stil
Der Hersteller Javo (NL-Noordwijkerhout) stellte auf der IPM 2011 seine neue
Topfmaschine Javo Unimax XXL vor. Sie
eignet sich zum Befüllen von großen
Töpfen mit bis zu 70 Litern. Sie basiert
auf dem Modell Unimax und wurde zusätzlich mit einem Erddosierer und einer
Abfüllanlage kombiniert. Unterschiedliche Topfmaße lassen sich einstellen,
ebenso das automatisierte Befüllungsprogramm. Die Maschine positioniert
leere Töpfe automatisch, füllt diese in
zwei Stufen mit Erde und transportiert
sie automatisch weiter. Ein Teller dreht
den Topf beim Befüllen, sodass sich die
Erde im Container gleichmäßig verteilt.
Über ein Erd-Retoursystem kann verschüttete Erde wieder verwendet werden.
Der Überdrückroboter zum Platzieren
von Töpfen und Paletten auf einem Pufferband verfügt über einen neuen Antrieb. Der Antrieb ist variabel einstellbar
und einfach an verschiedene Topf- und
Palettengrößen anzupassen. Es gebe keinen Zeitverlust durch Umbau beim
Wechseln der Topfgröße, so der Hersteller. Das Auswahlmenü auf einem TouchScreen-Monitor bietet das Zuschalten von
Extrafunktionen. Ein PLC Programm garantiere eine einwandfreie Funktion. Der
Roboter ist standardmäßig ausgestattet
mit einem flachen Überdrückbalken.
Javo bietet außerdem eine Komplettauswahl an Gabelstaplern von Prins
Maasdijk. Die Fahrzeuge eigneten sich
aufgrund der Fahreigenschaften bei geringen Geschwindigkeiten in Verbindung mit den Javo Pufferbändern. (ts)
Schicht, mit sieben Platten à drei Pflanzen. Logistisch ergibt das eine Verbesserung um 40 Prozent. „Nicht nur mehr
Töpfe pro Wagen, die Pflanzen stehen
auch stabiler,“ betont Theo van Wijlick
von Gärtnerei Hoverhof .
Anlass für die neue Platte war der neu
auf den Markt gebrachte 19-ZentimeterThermotopf von Modiform (mit einem
Inhalt von 3,0, 3,25 und 3,5 Litern). Neben dieser Platte hat Modiform auch eine neue Platte in Eurodan-Größe mit
vier 19-Zentimeter-Löchern für vier
Platten je Schicht herausgebracht. (ts)
Napac
Kräuter-Anzuchtset
mit abbaubaren Töpfen
Ein Pionier bei der Entwicklung und Herstellung biologisch abbaubarer Töpfe ist
Napac (CH-Sirnach). Hergestellt werden
die Töpfe auf Basis von europäischen
Reisspelzen, wobei die Zusammensetzung
weiter überarbeitet wurde und der verwendete Binder zu fast 100 Prozent aus
natürlichem Kleber besteht. So haben sie
für ihre Produkte das „OK biobased“ Zertifikat der Vinçotte erhalten.
Zusammen mit der Gasa Deutschland
wird eine Aktion mit dem britischen
Koch Jamie Oliver gefahren, bei der Kräu-
tersamen mit Napac-Töpfen in einem Anzuchtset angeboten werden. Weiter kommen unter der Bezeichnung „NatureKit“
verschiedene Anzuchtsets mit Chili- und
Kräutersamen auf den Markt. Die Sets
enthalten Kokos-Quelltabs für die problemlose Anzucht. Weiter ergänzen spezielle Sets mit Mimosen, Erdnüssen und
Sonnenblumen das Programm, das so
auch gerade für Kinder erlebnisreich und
interessant wird. Nach der Nutzungsdauer können die Napac-Töpfe umweltfreundlich kompostiert werden. (wok)
Groboard von Kekkilä mit Tomaten.
Anzucht
Aufquellende
Kulturplatten
Groboard nennt der Hersteller Kekkilä
Oy (FIN-Vantaa) seine Kulturplatten für
die Anzucht von Gemüse- und ObstJungpflanzen wie Tomaten, Gurken, Paprika oder Beeren. Alle Groboards enthalten das Bodenverbesserungsmittel
Humistar, um das Wurzelsystem und
das Wachstum zu stärken. Die Platten
sind gekalkt (Dolomite Kalk) und ungedüngt. Sie bestehen aus einer Kunststoffhülle, gefüllt mit trockenem, komprimiertem Torf sowie einem Netzmittel.
Durch Wasserzugabe dehnt sich die
Platte aus und bietet ein luftiges Kultursubstrat. Bei der ersten Bewässerung
empfiehlt der Hersteller Düngemittel
hinzuzufügen.
Lieferbar sind die Groboards in verschiedenen Abmessungen: Höhe neun
oder 13 Zentimeter, Breite 16, 20, oder
24 Zentimeter, Länge 50, 60, oder 100
Zentimeter. In die Kunststoffhülle können individuell Löcher für Pflanzen
und/oder für die Tröpfchenbewässerung
geschnitten werden.
(ts)
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verschiedenes
28 | TASPO
Zierpflanzen
Heiztechnik
Innovatives Energiekonzept
Kleinblütige
Gerbera
Auf der IPM stellte Florist De Kwakel
BV (NL-De Kwakel) neue Themen innerhalb der Serien FloriLine Zimmergerbera, Landscape Gerbera und dem breiten Sortiment an Schnittblumen vor.
Ein besonderes Highlight war nach eigenen Angaben die kleinblütige Gartengerbera Garvinea. Sie könne als Staude
im Garten gepflanzt werden, so das
Züchtungsunternehmen. Garvinea ist erhältlich in 18 verschiedenen Farben. Eine
kontinuierliche, reiche Blüte von Frühjahr bis Spätherbst sei charakteristisch
für Pflanzen der Garvinea-Serie, so De
Kwakel.
Das FloriLine Topfgerbera-Zimmerpflanzensortiment zeichnet sich durch
Uniformität und ein großes Angebot an
leuchtenden Farben aus. Es gibt Serien mit
Maxi, Midi, Mini und Micro-Blütenformen sowie Eyecatcher- und Fireball-Sorten. Samen und Sämlinge seien das ganze
Jahr hindurch erhältlich. Um drei neue
Sorten erweitert wurde die Landscape
Gerbera-Serie, die auf der IPM zum ersten
Mal vorgestellt wurden. Sie heißen: ‘Hot
Springs’ (violett), ‘Haleakala’ (sonnengelb)
und ‘Bryce Canyon’ (zweifarbig).
Florist De Kwakel BV hat sich spezialisiert auf die Selektion, Züchtung und Vermehrung von Gerbera als Schnittblumen,
Topfpflanzen und Freilandpflanzen.
Von der Hauptniederlassung in den
Niederlanden und dem Joint Venture KF
Bioplants in Indien, vermarktet Florist De
Kwakel BV seine Produkte weltweit. Das
Unternehmen ist Teil der Royal Hilverda
Groep.
(ts)
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25. Februar 2011 | Nr. 8
Beim Wechsel zu Holzpellets muss nur der Brenner ersetzt werden
Ausgezeichnete Kalanchoe
Werkfoto
Kalanchoe
Lebendiger
Blumenstrauß
Auf der IPM wurde die neue Kalanchoe
interspecific hybrid Queen Wildflowers
‘Charming Purple’ von Knud Jepsen a/s
(DK-Hinnerup) mit dem IPM Neuheiten-Preis 2011 ausgezeichnet. Ebenfalls
nominiert war die Queen Neuheit MoreFlowers ‘Pink Paris’.
‘Charming Purple’ ist eine neue Farbe
in der Queen WildFlowers Reihe und
eigne sich besonders für den Garten. Die
Pflanze blüht im Sommer mit vielen
trichterförmigen, dunkelrot bis pinkfarbenen Blüten an langen Stängeln. Die
dunkelgrün gezackten Blätter heben die
exotische Optik hervor, so die Angaben.
Laut Marketing Manager Louise Jepsen solle die WildFlowers-Reihe den
Eindruck eines lebendigen Blumenstraußes erwecken. Diese Pflanzen benötigten nur minimale Pflege und wenn
sie im Außenbereich wüchsen, bildeten
sich bis zum ersten Frost immer wieder
neue Blüten. Um die Queen Kalanchoe
auch als Gartenpflanze zu vermarkten,
hat Knud Jepsen eine neue Marketingkampagne gestartet.
(ts)
Der Gewächshausheizungsbauer Kuba
(Raubling) hat eine Möglichkeit gefunden, beim Umstellen der Heizungsanlage auf alternative, nachwachsende Energieträger – etwa Holzpellets – nicht die
komplette Installation samt Kessel auswechseln zu müssen, sondern nur den
Brenner zu ersetzen.
Der Wärmetauscher, also der Kessel,
sowie die Anlagenperipherie, Einbindung des Kessels in das Wärmenetz und
Verrohrung bleiben bestehen.
Unter verbrennungstechnischen Gesichtspunkten sind die mit Holzpellets
beschickten AirRo-Brennersysteme mit
konventionell befeuerten Öl- und Gas-
brennern vergleichbar. Es findet keine
konventionelle Verbrennung der Holzpellets in einem Brennraum statt. Primär zersetzt sich das Holz der Pellets in
Holzkohle und brennbares Holzgas.
Das Holzgas wird nach der Durchmischung mit Luftsauerstoff als Oxidationsmittel in einem an den Gasmischraum anschließenden Flammrohr verbrannt. Es erfolgt demnach eine räumliche und zeitliche Trennung zwischen
der Holzzersetzung sowie der Oxidation der Holzkohle und dem Abbrand
der Holzgase. Die vom Gesetzgeber
aktuell geforderten Grenzwerte der
Bundesimmissionsschutzverordnung
würden unterschritten, informiert der
Hersteller.
Die Vorteile dieser neuen Verbrennungstechnik sind etwa erhebliche Investitionseinsparungen, da nicht alle
Heizungsanlagen-Parameter
ausgetauscht werden müssen. Der Anbau des
Pelletbrenners ist an jeden herkömmlichen Stahlheizkessel möglich, weshalb
dieser nicht ausgewechselt werden muss.
Ein Rückbau auf Öl- oder Gasbrenner
ist jederzeit möglich.
Für diese innovative Zukunftsperspektive wurde Kuba in Berlin mit dem
TASPO Award 2010 für das Energiekonzept des Jahres ausgezeichnet.
(ts)
Wasseraufbereitung
Sauberes Wasser ohne Chemie
Der Hersteller Inutec (St. Peter) bietet eine neue Großanlage zur Gießwasserdesinfektion und Algenbekämpfung mit Hilfe von Kupfer- und Silberionen an. Das
Ionisationsverfahren wird seit fünf Jahren
in verschiedenen Gartenbaubetrieben
eingesetzt. Die Forschungsanstalt Geisenheim hat nach Angaben des Herstellers
die Wirksamkeit des Verfahrens gegen
Pilze, Bakterien, Viren und Algen erfolgreich getestet. Die Wasseraufbereitungsanlage Inutec Tec- 4001.6 ist auf einem
Aluminiumgestell fertig montiert und
verdrahtet und verfügt über sechs Hoch-
druck-Tripple-Size Behandlungszellen
samt Steuerung. Die Anlage kann einen
Durchfluss von bis zu 100 Kubikmeter
Wasser pro Stunde bewältigen.
Die Elektronik wird von einem Mikroprozessor gesteuert. Eine benutzerfreundliche Bedieneroberfläche mit
übersichtlicher Folientastatur zeigt mit
wenigen Programmschritten den Arbeitsablauf auf einem groß gehaltenen
Display an. Pumpenlaufzeiten und die
Kupfer/Silber-Ionen-Konzentration lassen sich einfach einstellen, wahlweise
mit Wasserkontaktgeber automatisch
ein- und ausschaltbar. Am Display ablesbar sind: die Echtzeit, Verbrauchselektroden (Kupfer/Silber) in ihrer Polarisation, die Einstellung der Kupfer/Silber-Ionen-Konzentration sowie die Filterpumpenfunktion.
Die Gesamtanlage ist 1,7 Meter hoch,
1,5 Meter lang und 0,8 Meter breit. Die
Verrohrung ist in D110 oder D160 ausgeführt. In der Hochdruckversion hält
die Anlage einem Dauer-Arbeitsdruck
von bis zu acht bar stand. Die Temperaturbeständigkeit gibt der Hersteller mit
bis zu 40 Grad Celsius an.
(ts)