Origami-Kunst von Rufolf Deeg_Stadtteil

Zauberei mit Papier
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Origamikünstler Rudolf Deeg stellt dreidimensionale Skulpturen in der Kulturwerkstatt Westend aus
2005), der die traditionelle Origamitechnik
zu einer höheren Kunstform entwickelte.
Walle. Insekten, Vögel sind Wunderwerke Nach diesem VorbUd wollte Deeg eigene
der Natur - sie so abzubilden, wie es Rudolf dreidimensionale Objekte entwickeln.
Deeg aus Horn mit seiner Papierfaltkunst „Am Anfang schien mir das fast unmögmacht, kommt fast einem zweiten Schöp- Uch", sagt er, „ denn der technische Aspekt
fungsakt gleich. Ob es der helle Bück der ist äußerst komplex, und es gab zunächst
Eule ist aus halb geöffneten Augen oder auch kistenweise Fehlversuche", er läder Skorpion mit seinen vielen Gliedern, chelt, denn offensichtlich hat ihn das nicht
der auf einem Stein zu verharren scheint, entmutigt. Der zarten Libelle mit ihren
die messingfarben schimmernde Schnecke transparenten weißen Flügeln und dem
mit ihrem kunstvoll gedrechselten Haus - grasgrünen Körper beispielsweise sieht
das alles sieht so natürlich aus und bezieht man nicht an, wie viel Lagen zusammengedoch seinen besonderen Charme aus dem faltetes Papier in ihrem Schwanz versteckt
Material. Feine Papiere, die dünn und fest sind, mit denen Deeg zuvor ihre sechs dünzugleich sein müssen, braucht der Falt- nen Beine geformt hat - es sind 60 an der
künstler. Er bestellt sie in New York oder Zahl. Kein Klebstoff, keine Schere ist erHawaü, „auch handgeschöpftes Bütten ist laubt, um diese filigranen Gebilde entstehen zu lassen. Winzige Details wie gemanchmal geeignet", sagt Deeg.
Von Beruf ist RudoK Deeg Zauberer. Es wölbte Augen oder fedrige Strukturen wie
gab mal eine Zeit, da war er Bürokauf- bei dem Spatz im Anflug auf einen Zweig
mann, aber das ist lange her. Bald merkte lassen die Zuschauer staunen. Dahinter
er, dass es das nicht war, was er wollte. Als steckt eine ausgefeilte handwerkliche
Autodidakt brachte er sich das magische Kunst. Das Papier wird zum Teil im feuchHandwerk bei, und verzaubert seitdem er- ten Zustand geformt, um Rundungen herzufolgreich große und kleine Leute. Vor zehn stellen; auch das Einfärben übernimmt
Jahren - Deeg machte gerade Winterpause Deeg selbst und bringt mit einem Firnis das
von seiner Arbeit im Heidepark Soltau - kleine Kunstwerk auf Hochglanz.
entdeckte er Origami auf einem ZauberfoDie 20 Meisterwerke des Origami sind
rum im Internet. Oder besser gesagt, er ent- noch zu sehen bis zum 10. April in der Kuldeckte es wieder, denn schon als Kind faszi- turwerkstatt Westend, Waller Heerstraße
nierte ihn die Papierfalttechnik. Ein Kurs in 294, Öffnungszeiten: Montag bis Donnersden 80er-Jahren war ein weiterer Schritt zu tag 10 bis 18 Uhr, Freitag 10 bis 14 Uhr.
verbesserter Fingerfertigkeit. Die größte Inspirationsquelle aber waren die Schöpfun- Mehr Informationen über Rudolf Deeg unter
gen des Japaners Akira Yoshizawa (1911- www.faltkunst.de.
VON CHRISTIANE TIETJEN
Rudolf Deeg aus Horn stellt seine Papierfaltl<unst in der Kulturwerl<statt aus.
FOTO: KIRA RECK