Macher der „Stimme des Kalifats“ gut ausgebildet

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Macher der „Stimme des Kalifats“ gut ausgebildet
Macher der „Stimme des Kalifats“ gut ausgebildet
Das Internet-Forum „Stimme des Kalifat Kanals“ wird nach Ansicht des badenwürttembergischen Verfassungsschutzes von „Menschen mit einer guten
Ausbildung“ betrieben. Das sich auf das Umfeld von El Kaida beziehende
Internetportal produziere in unregelmäßigen Abständen Videobeiträge im Stil
westlicher Nachrichtensendungen zu Themen wie Internationale
Mudschaheddin, Palästina, Irak oder Dschihad („Gerechter Krieg auf dem Wege
Gottes“), sagte der Islamexperte der Sicherheitsbehörde, Herbert Müller, in
einem dpa-Gespräch am Montag in Stuttgart. Über das Portal waren
Drohbotschaften gegen Deutschland und Österreich verbreitet worden.
„Der vermummte und bewaffnete Sprecher verliest dabei aktuelle Nachrichten
und Verlautbarungen von entsprechenden Gruppierungen aus der ganzen Welt“,
sagte Müller. Die Aufmachung sei inzwischen sehr professionell. „Die
Anlehnung an gewisse Sendeformate wie CNN dürfte bewusst gewählt sein, nur
mit dem Unterschied, dass der Anspruch besteht, wahrhaftiger zu berichten.“
Müller sprach dabei von „psychologischer Kriegführung“. Die Präsentation
solle die Anhänger der Islamisten stärken und die Gegenseite einschüchtern.
„Die Betreiber des Forums kennen die Zustände in Europa sehr genau und das
Verhalten der Öffentlichkeit, der Medien und der Politik. Sie setzen ihre
Kenntnis ganz gezielt und virtuos ein.“
In den Videos sei das Logo einer selbst ernannten Medienagentur „Globale
Islamische Medienfront“ (GIMF) zu sehen, hinter der ein seit Mitte 2005 tätiger
unbekannter Personenkreis stehe, der islamistische Propaganda im Internet
streue. Eine gleichnamige „Organisation“ habe es allerdings in arabischer und
englischer Version schon länger gegeben, berichtete Müller.
Deutschland müsse endlich verstehen, dass für die Islamisten auch
Hilfeleistungen in anderen Ländern als Angriffe interpretiert würden. „Diese
Menschen werten dies als ideellen Angriff, als einen Versuch der
Verwestlichung“, erläuterte er.
Die Unterstützer dieses Forums säßen nicht nur in den afghanischen Bergen,
sondern auch in Europa, meinte Müller. „Sie sind polyglott, und sehr
wahrscheinlich studiert. Von ihnen kann man behaupten, dass sie neben ihrer
bürgerlichen Existenz die Ziele der El Kaida zumindest propagandistisch
unterstützen.“