VAF Report 01-2009

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VAF Report 01-2009
Ausgabe 01/2009
VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION
REPORT SOMMER 2008
MITGLIEDERMAGAZIN
I N F O R M AT I O N F Ü R M I T T E L S T Ä N D I S C H E S Y S T E M H Ä U S E R
VAF Report
VoIP-Praxis
mit Tücken
Sorgenkind Fax-over-IP
Warum niemand das Thema wirklich mag
Brennpunkt SIP-Trunking
Stolpersteine auf dem Weg
in die Zukunft
UNIFIED COMMUNICATIONS
ANYTIME, ANYWHERE
Mit dem neuen Unified Communication Server KX-NCP in
die vernetzte Zukunft. Vollständig IP basierend, bietet die
innovative Plattform effiziente Unified Communication
Lösungen für eine dynamische Kommunikation.
Der integrierte Communication Assistant überzeugt durch
einfache, server-unabhängige Installation und leistungs­
starkes Messaging. Mit diesem zukunftsorientierten
Software Client schafft die KX-NCP attraktive Mehrwerte
für mittelständische Unternehmen.
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VERBANDSNACHRICHTEN
FACHBEITRÄGE
AUS DEM MITGLIEDERKREIS
PRODUKTE UND LÖSUNGEN
Editorial
Sehr geehrte Damen und Herren,
unternehmen hat volle Auftragsbücher. Ich rede
liebe Kolleginnen und Kollegen,
nichts schön, stelle dies aber sachlich fest. Man wird
sehen müssen, wie die weitere Entwicklung verläuft.
Hans A. Becker, 1. Vorsitzender, VAF Bundesverband Telekommunikation
kaum ein Jahr ist unter solch schweren Vorzeichen
Bedenken wir dabei auch, dass wir mit unseren ITK-
gestartet wie 2009. Die Wirtschaftsnachrichten zu
Angeboten Kunden helfen können, ihr Unternehmen
Abstürzen und Einbrüchen rissen kaum ab, bange
krisenfester zu machen. Effizientere Kommunikations­
Fragen, ob und wann die Finanzkrise in andere
pro zesse, Flexibilisierung in der Erreichbarkeit,
Branchen übergreift, wurden allgegenwärtig. Der
Verbindungskostenoptimierung, auch Outsourcing
Ernst der Lage ist kaum zu übersehen, negative
weiterer TK- und IT-Dienste können in angespannten
Effekte bleiben nicht aus, und klug ist, wer Prognosen
Zeiten für Kunden ein Thema sein – die Kolleginnen
meidet. Natürlich stehen auch wir als mittelständi-
und Kollegen kennen die Stichworte.
sche ITK-Systemhäuser nicht abseits der allgemeinen
Marktentwicklung. Aber während vor dem September
Richten wir noch den Blick auf den Verband selbst, so
2008 die hochgradige, internationale Verflechtung
entfalten sich die Aktivitäten derzeit geradezu
und die finanziellen Optimierungsstrategien globaler
gegensätzlich zu den Krisentönen. Die Fachkreis­
Akteure noch kaum hinterfragt wurden, sondern als
arbeit produziert mit hoher Effektivität Ergebnisse für
hocheffiziente Marktanpassung galten, zeigen sich
die Mitglieds unternehmen, unsere noch junge
gegenwärtig klassische Merkmale des finanzkonser-
Bildungs einrichtung „Wissenswerkstatt“ erfährt
vativen Mittelstands als stabilisierend in schwierigen
besten Zuspruch und wird von uns kontinuierlich aus-
Zeiten. Dazu rechne ich auch die verbandsnahe
gebaut. Im ersten Quartal 2009 ist die Zahl der
Einkaufsgenossenschaft GFT, über die ein weiterer
Anfragen und Buchungen für technische Inhouse-
Faktor mit Stabilisierungspotenzial in unserer
Trainings bei Verbandsmitgliedern erneut angestie-
Branche zur Verfügung steht.
gen. Das ist eine weitere Bestätigung für die
Wissenswerkstatt, aber auch ein deutliches Zeichen
Im Austausch mit Verbandskolleginnen und Kollegen
für die Zukunftsorientierung der Verbandsmitglieder.
finde ich auch bestätigt, dass Auftragseinbrüche bis­
Inhalt
her nicht zu verzeichnen waren. Manch ein Verbands­
Verbandsnachrichten
Fachbeiträge
Ehrgeiziges Programm setzt neue Maßstäbe
ITK-Analyse bleibt wichtiges Thema
Mitgliedervorteile
Wissenswerkstatt bietet jetzt Einstufungstests
ITK-Verträge auf neuestem Stand
ARAG-Elektronikversicherung
Seite 4
Seite 5
Seite 6
Seite 8
Seite 9
SIP-Trunk im Brennpunkt
Sorgenkind Fax-over-IP
Urteil: „Lebenslänglich!“
Samsung expandiert mit TK-Systemen
Auf dem Weg zum Verkaufsschlager
Interview mit Dr. Volker Flemming
Seite
Seite
Seite
Seite
10
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14
16
Aus dem Mitgliederkreis
Unternehmertreffen bei der Termath AG
Externe Unternehmensnachfolge
Seite 19
Seite 20
Produkte und Lösungen
Panasonic: GSM-Mobility-Lösung
Aastra: Unified Communications & Collaboration
Funkwerk: bintec Media Gateways
ITD: Trafficlyser
Steinmayr: Managementsoftware
Ferrari: OfficeMaster Gate
Seite 24
Termine, Impressum
Seite 27
Seite 18
Seite 25
Seite 26
3
VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION
REPORT AUSGABE 01/2009
Fachkreis Netzwerktechnik
Ehrgeiziges Programm setzt neue Maßstäbe
ITK-Analysetechnik, Bandbreitenmanagement und SIP-Trunking bilden drei Schwerpunkte des umfangreichen
Fachprogramms für 2009.
Technik- und Serviceleiter aus ITK-System­
Nachweisführung weiter vertieft und für ein
gegenwärtigen Marktsituation nicht gewähr­
häusern, Gäste und Referenten aus der ITK-
breiteres Fachpublikum über VAF-Foren auf­
leistet ist. (Siehe auch den Fachartikel zu SIP-
Industrie trafen sich am 14. Januar 2009 in
bereitet werden sollen. Ein weiterer Arbeits­
Trunking auf Seite 10–11).
den Räumlichkeiten der TELBA AG in
schwerpunkt ergibt sich aus der im Markt
Düsseldorf zur ersten Fachsitzung des Jahres.
zunehmend kontroversen Diskussion um opti­
Weitere Fachthemen: Zum „VoIP-ready“­
Auf der Basis von Vorträgen, Sachstand­
males Bandbreitenmanagement in lokalen
Kriterienkatalog des VAF wurden von Mathias
berichten und Diskussionen wurden Eck ­
Multimedianetzen (Sprache, Video, Daten).
Hein (VAF) Erläuterungen verfasst. Diese wer­
punkte für die Facharbeit im laufenden Jahr
Aktuell wird ein Arbeitspapier dazu im VAF
den dem Fachkreis zur Kommentierung gege­
festgelegt.
der
erarbeitet, das im zweiten Quartal in der
ben und sollen nach erfolgter Abstimmung
Diskussion über VoIP-Analysetools und
Fachöffentlichkeit zur Diskussion gestellt wer­
den VAF-Mitgliedern bekannt gemacht wer­
-methoden ist der Beschluss, dass Fragen des
den soll. Handlungsorientierte Ergebnisse sol­
den. Des Weiteren wurde Bedarf an einem
optimalen Messdesigns und der neutralen
len dann spätestens auf der Jahrestagung
technischen Kriterienkatalog „Voice-over-
Technik und Service des VAF im Oktober 2009
WLAN“ vorgebracht. Der Vorschlag fand in
vorgestellt werden.
der Sitzung breite Zustimmung bei Vertretern
Wichtigstes
Ergebnis
aus Systemhäusern und Industrie. Interessen­
SIP-Trunking gewinnt Bedeutung
ten für die Mitarbeit in der dafür eingerichte­
Als dritter Schwerpunkt kristallisierte sich das
ten Projektgruppe können sich in der VAF-
Thema „Vereinheitlichung im SIP-Trunking“
Geschäftsstelle melden.
heraus, da es mit zunehmender Migration auf
reine IP-Lösungen in privaten und öffentli­
chen Netzen für Anbieter von erheblicher
Bedeutung sein wird, auf einheitliche Schnitt­
INFO
Tagungsmaterialien im Internbereich der VAFInternetseite. www.vaf-ev.de
stellen zugreifen zu können, dies aber in der
Der Fachkreis Netzwerktechnik des VAF tagte
auf Einladung der TELBA AG in Düsseldorf.
D I E VA F - TAG U N G E N D E R P R O F I S I M I T K - M A R K T 2 0 0 9 20. Jahrestagung Vertrieb
28. Jahrestagung Technik und Service
19. – 20. Juni 2009
30. – 31. Oktober 2009
Hotel: Best Western Premier Park
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Themenvorschau:
Industrie- und Produktstrategien im Bereich UC&C, VoIP.
Vertriebsstrategien und -ansätze im Krisenjahr. Perspektiven
und Anforderungen für den Vertrieb mittelständischer ITKSystemhäuser. (Änderungen vorbehalten)
Themenvorschau:
Professionelle Services in konvergenten Netzen. Netzwerkanalyse,
VoIP-ready-Messung, VoWLAN, Bandbreitenmanagement, Security,
SIP-Trunking. Industriestrategien im Bereich UC&C, VoIP. Wissens­
werkstatt: gezielter Ausbau des ITK-Know-hows. (Änderungen vorbehalten)
Ausstellertische können ab sofort vorreserviert werden. (Tel.: 02103 700-253)
4
VERBANDSNACHRICHTEN
FACHBEITRÄGE
AUS DEM MITGLIEDERKREIS
PRODUKTE UND LÖSUNGEN
Softwaretools für Praktiker
ITK-Analyse bleibt wichtiges Thema
Im Rahmen der ersten Fachkreissitzung des Jahres informierten sich die Teilnehmer über Neuigkeiten im Bereich
Tools für VoIP-Analysen und Infrastrukturmanagement. Ergebnisse finden Eingang in die Facharbeit.
Alfred Selker (Alcatel-Lucent)
licht und ein Plug-in-basierendes Reporting­
berichtet über den aktuellen
tool, mit dem Reports besser für Kunden indi­
Stand der Version 3.0 des
vidualisiert werden können. Daneben erwei­
VoIP-Analysetools
tert ein Linux-Client das Einsatzspektrum auf
AVISO,
das erstmals im VAF auf der
Netze mit Linux als Betriebssystem.
Jahrestagung 2004 in Osna­
brück vorgestellt und in den
Als Tool für Infrastrukturmanagement präsen­
Folgejahren beschult worden
tierte Frank Heilmann (brainforce) die modu­
war. Ergänzend berichten
lare Software „brainforce Net Organizer“ und
Fachkreisteilnehmer von ihren
vertiefte Fragen des Handlings der Software,
Erfahrungen.
die für das Management von Netzen ab circa
positiv
600
IT-TK-Endgeräten
empfohlen
wird.
das
Preis­
Leistungs-Verhältnis
des
Demonstrationen können über den VAF oder
Tools bewertet, das durchaus
direkt beim Anbieter angefragt werden.
auch
technischen
Erfahrungen sollen auf einer folgenden
Demonstra ­
Fachsitzung aufbereitet werden.
Vertrieb
Bodo Gernand, Siemens Enterprise Communications, erläutert
die Bedeutung von Expertenwissen für die effiziente Durch­
führung von VoIP-ready-Analysen.
wird
Besonders
vom
für
tionen beim Kunden genutzt
wird. Auch im Service findet
es vielfachen Einsatz, wenn­
Bodo Gernand (Siemens) stellte die VoIP-
gleich die Grenzen des Einsteigertools für
Analyselösung „HiPath IP Service V4.0 Tool
VoIP-Analysen berücksichtigt werden müssen.
Suite“ vor, die in drei Ausbaustufen von
Selker
Siemens angeboten wird. Gernand betonte,
„VitalSuite“ für das Performance Mana ­
dass die effektive Durchführung von Analysen
gement größerer, kom­
letztlich immer auch routiniertes Experten­
plexer Netzwerke vor.
stellt
ergänzend
das
Produkt
INFO
Tagungsmaterialien im Internbereich der VAFInternetseite. www.vaf-ev.de
wissen für die Interpretation der Ergebnisse
erfordert. Gernand, der selbst als Experte für
Nach einem Bericht von
VoIP-Analysen verantwortlich an der Entwick­
Gerd Dembski (Telba)
lung und Praxisanwendung der Tool Suite
über jüngste Teststellun­
beteiligt ist, vermittelt an Beispielen Einblicke
gen zu Messequipment,
in die Bedeutung von Erfahrungswissen für
berichtet Mathias Hein
das Expertenurteil. Von besonderer Relevanz
(VAF) über Neuerungen
seien hierbei der individuell optimale Aufbau
in der VoIP-Testsuite
des Messdesigns und die Vermeidung von
„Trace Sim VoIP“ von
ergebnisverzerrenden Einflüssen des Messauf­
ITD, die standardmäßig
baus auf das Netz.
in Schulungen der VAFWissenswerkstatt einge­
Für die effiziente und zielgerichtete Durch­
setzt wird. Zu den neuen
führung einer Auswertung benötige der
Features
Experte solide Kenntnisse von den Spektren,
Modus für Langzeit ­
in denen relevante Leistungsparameter und
messungen, der jetzt
deren Zusammenspiel als kritisch oder unkri­
auch den Einsatz als
tisch einzustufen sind.
Monitoringtool ermög­
gehört
ein
Alfred Selker, Alcatel-Lucent, informiert über den aktuellen Stand des
VoIP-Analysetools AVISO.
5
VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION
REPORT AUSGABE 01/2009
Mitgliedervorteile
Kooperation mit Bitkom Service GmbH
Bitkom und VAF unterstreichen Seminarkooperation. Neu: auch Rahmenverträge des Bitkom für VAFMitglieder nutzbar.
Die Trainingseinrichtung des Bundesverbandes
Des Weiteren können VAF-Mitglieder jetzt
Informationswirtschaft, Telekommunikation
auch auf Rahmenverträge der Bitkom Service
und neue Medien e. V., Bitkom Akademie, und
GmbH zugreifen. Zum einen betrifft dies
die Wissenswerkstatt des VAF haben seit
Sonderkonditionen für Firmen (Hotels usw.),
Anfang 2009 ihre Internetpräsenzen als
zum anderen gibt es eine Kategorie von
Kooperationspartner miteinander verlinkt.
Rahmenverträgen, mit denen Firmen ihren
Mitglieder beider Verbände können die
Mitarbeitern Preisvorteile im privaten Einkauf
Kursangebote zum jeweiligen Mitgliederpreis
vermitteln können. Beim Stöbern findet man
nutzen. Der Rabatt für VAF-Mitglieder kann
so manches Schmankerl. Allerdings variiert
bis zu 40 Prozent betragen.
das Angebot durch zeitlich begrenzte
Aktionen.
Mit rund 120 für 2009 geplanten Präsenz­
seminaren, vorwiegend in Berlin und Frank­
furt, bildet die Bitkom Akademie ein weites
Spektrum von ITK-Themen ab, führt aber auch
Anja Olsok verantwortet als Geschäftsführerin
die drei Geschäftsbereiche der Bitkom Service
GmbH: Veranstaltungen, Dienstleistungen und
Sonderkonditionen.
Kurse aus Bereichen wie Finanzen oder
Personal. Die Angebote richten sich vorwie­
WEITERE INFORMATIONEN
www.bitkom-akademie.de
www.bitkom-service.de
Zur Nutzung der Sonderkonditionen siehe auch
VAF-interne Rundschreiben Nr. 39 und 40 aus 2008.
Kontakt zur Bitkom Akademie: Frau Simone Schlöder,
Tel. 030 944002-50, [email protected]
gend an Führungskräfte.
Neu erschienen
Wissenswerkstatt bietet jetzt Einstufungstests
Selbsttests und eine systematische Übersicht sinnvoller Vorqualifikationen gewährleisten den optimalen
Einstieg in die ITK-Kurse der Wissenswerkstatt.
Ob der Wunschkurs nun „TCP/IP“, „VoIP-
instrument für die Qualifizierungsmaßnahmen
Vormessung“ oder „Fehlersuche im Netzwerk“
durch die Wissenswerkstatt erstellt und kön­
heißt: Mit den Selbsttests der Wissenswerk­
nen beispielsweise über die Internetseite der
statt können Unternehmen jetzt selbst testen,
Wissenswerkstatt kostenlos beim VAF von
ob bei einem Mitarbeiter für den erfolgreichen
fach- oder personalverantwortlichen Unterneh­
Kursbesuch das notwendige Vorwissen vorliegt
mensvertretern angefordert werden.
oder vielleicht besser noch einen Vorkurs
6
besucht werden sollte, um den vollen Nutzen
Kursbeschreibungen
aus dem Lernengagement zu ziehen. Anhand
Zeitgleich mit den Tests wurden erweiterte
einer Matrix lassen sich die sinnvollen Vor­
Kursbeschreibungen auf der Internetseite der
qualifikationen übersichtlich ablesen, Bewer­
Wissenswerkstatt veröffentlicht. Neben einer
tungsregeln helfen bei der Auswertung der
Kurzbeschreibung und dem Detailprogramm
Selbsttests. Die Tests wurden auf Wunsch des
gibt es jetzt auch zu jedem Kurs eine hand­
Fachkreises Technik als wichtiges Steuerungs­
lungsorientierte Beschreibung der Lernziele.
CeBIT Halle 12, Stand C06
Die Wissenswerkstatt informiert
Angebote für 2009
Expertenkurse
Aufbaukurse
Einführungskurse
Mit der fortgeschrittenen Integration von Systemen der Informations- und Telekommunikationstechnik ist ein
neues Kompetenzfeld entstanden – die ITK-Technik. Die Wissenswerkstatt liefert dem Fachmann das praktische,
produktübergreifende ITK-Know-how: von Profis für Profis!
Zeitraum
Titel
22. - 24. Juni
Professionelle Netzwerktechnik
Modul A für Techniker (mit Onlinevorkurs)
23. - 25. September
Professionelle Netzwerktechnik
Modul B für Techniker (mit Onlinevorkurs)
25. - 26. Juni
Professionelle Netzwerktechnik
Modul A für Vertriebsmitarbeiter
21. - 22. September
Professionelle Netzwerktechnik
Modul B für Vertriebsmitarbeiter
25. - 29. Mai
31. - 04. September
TCP/IP-Protokolle in der Praxis
14. - 16. September
VoIP-Vormessung
16. - 18. März
28. - 30. September
Fehleranalyse im LAN/WAN
21. - 22. April
09. - 10. November
WLAN und VoWLAN
27. - 29. April
07. - 09. September
Microsoft Active Directory
22. - 26. Juni
05. - 09. Oktober
Sicherheit in Netzwerken
„Spitzenmäßige Trainer,
hervorragende Betreuung.
Wir werden weiter die
Angebote der Wissens­
werkstatt nutzen.“
Klaus Wirl, IT-Leiter, OSMO Kommunikation
„Weiterbildung in der
Wissenswerkstatt – aus
meiner Sicht ein ‚Muss',
um für die Anforderungen
des Marktes gerüstet zu sein.“
Georg Neumann, Serviceleiter, COM plan + service
05. - 06. Mai
17. - 18. September
QoS in Netzwerken
18. - 19. Mai
11. - 12. November
Routing in Netzwerken
08. - 09. Juni
23. - 24. November
SIP-Technologien im Detail
• Umfangreiche Schulungsdokumentationen
• Selbsteinstufung durch Vortests (Steigen Sie auf der für Sie richtigen Kursstufe ein.)
VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION
REPORT AUSGABE 01/2009
Recht und Musterverträge
ITK-Verträge auf neuestem Stand
Fachkreis bestätigt Musterverträge des VAF und billigt rechtliche Updates. Neue Projekte und Vertragshilfen für
Mitglieder finden Zustimmung.
Der Kanon der wichtigsten ITKMusterverträge für Systemhäuser
im VAF umfasst Kauf-, Service-,
Systemmietvertrag sowie einen
Werkvertrag
für
Individuali ­
sierung und Integration von
Software. Mit diesen Verträgen
lässt sich zukunftsorientiert und
rechtssicher das typische Ge ­
schäft von ITK-Systemhäusern
und Integratoren abbilden. Wich­
tigstes Ergebnis der Fachkreis­
sitzung am 22. Januar in Mön­
chengladbach war die einhellige
Bestätigung der Vertragsmuster.
Geringfügige Aktualisierungen
aufgrund von Entwicklungen in
der Rechtsprechung und Gesetz­
Der Fachkreis IT-Recht und Musterverträge tagte bei Telefonbau Arthur Schwabe (TAS) in Mönchengladbach.
gebung wurden integriert.
Die Muster in aktueller Fassung können von
Verbandsmitgliedern im Internbereich der
VAF-Internetseite (www.vaf-ev.de – „Muster­
texte“) heruntergeladen werden.
„Die Fachkreissitzungen sind ein großer Gewinn
für jeden Teilnehmer und erarbeiten ein Mehr an
Rechtssicherheit für alle Verbandsmitglieder.“
Volker Schulze Neuhoff (TAS), Sprecher des Fachkreises „IT-Recht und Musterverträge für Systemhäuser“
Neue Projekte und Angebote
Noch vor einigen Jahren basierte das
Entwürfe eines Leistungsschein-Musters und
Software-Geschäft der ITK-Systemhäuser des
einer Vertraulichkeitserklärung diskutiert.
ANKÜNDIGUNG
VAF fast ausschließlich auf kundenindividuel­
ler Anpassung, Integration und Software­
Neu auf die Agenda kam das Thema Erfassen
pflege.
und Speichern von reproduzierbaren Sprach­
daten im Zusammenhang mit VoIP-Fehler­
Bei einer Reihe von Mitgliedsunternehmen
analysen. Um die Rechtssicherheit im Service
hat die eigene Softwareentwicklung inzwi­
zu erhöhen, soll den Mitgliedern eine Kunden­
schen
information zur Verfügung gestellt werden.
Bedeutung
erlangt. Interessierte
Mitglieder haben darum eine Projektgruppe
zur Erarbeitung eines Softwareerstellungs­
Die verabschiedeten Endversionen der in der
vertrags eingerichtet, der sich nahtlos an die
Sitzung behandelten Dokumente werden den
bestehenden Muster verträge anschließen
Verbandsmitgliedern jeweils mit Rundschreiben
soll. Noch nicht beteiligte Interessenten kön­
bekannt gemacht und im Internbereich von
nen sich in der Geschäftsstelle des VAF mel­
www.vaf-ev.de zum Download abgelegt.
den. Mit großer Aufmerksamkeit wurden die
8
Die nächste Schulung
IT-Recht und Musterverträge für Systemhäuser findet am 31.
März und 1. April
2009 in Hilden statt.
www.vaf-ev.de
VERBANDSNACHRICHTEN
FACHBEITRÄGE
AUS DEM MITGLIEDERKREIS
PRODUKTE UND LÖSUNGEN
ARAG-Elektronikversicherung
Bewährt: Schadensregulierung durch das Systemhaus
Was als begrifflicher Bandwurm daherkommt, ist ein „Evergreen“ für Systemhäuser. Gemeint ist die
„Schadensregulierungsvollmacht“, die sich seit 35 Jahren als Kernstück der Zusammenarbeit von ARAG und
VAF-Mitgliedern bewährt.
Kein Mietvertrag für ein ITK-System sollte
liegt, wird schnelle, unbürokratische Hilfe
grünen Bereich!’“, so VAF-
ohne eine Versicherung des Equipments abge­
geschätzt. Auf diesen Überlegungen basiert
Geschäftsführer
schlossen werden, immerhin steht der
die Kooperation des VAF mit der Düsseldorfer
Bürstenbinder
Vermieter für die Überlassung des Systems im
Versicherung ARAG, die seit rund 35 Jahren
ßend. Dennoch seien die
vertraglich
von einem Großteil der Verbandsmitglieder
regelmäßigen Treffen wich­
Zustand für die gesamte Laufzeit des Vertrags
genutzt wird.
tig, so Bürstenbinder wei­
ein. Infrage kommt dann oftmals eine geson­
Natürlich freut sich der eine oder andere auch
ter, weil dadurch das gute
derte Elektronikversicherung. Bei werthaltigen
über laufende Provisionen, aber Herzstück ist
Verständnis füreinander
Verträgen sollte man besonders darauf ach­
die „Schadensregulierungsvollmacht“, die die
aufrechterhalten
ten, dass keine Unterdeckung vorliegt und die
ARAG exklusiv den Verbandsmitgliedern aus­
und „wir mit dem Modell
Tatbestände für das Greifen des Versicher­
stellt: So können Mitglieder gegenüber
die kooperierenden Mit­
ungsschutzes nicht zu eng gefasst sind.
Kunden prompt und zuverlässig agieren.
glie der
Gerade im TK-Bereich sind für den Kunden im
Ergänzt wird das Kooperationsmodell durch
Bürokratie entlasten können.“
Schadensfall auch die rasche Stellung eines
halbjährliche Clearing-Treffen zwischen ARAG
Provisoriums, Ersatz oder Reparatur von
und VAF, zuletzt wieder im Februar 2009. „Im
Bedeutung, und wenn schon ein Schaden vor-
Normalfall stellen wir schnell fest ‚Alles im
vereinbarten,
betriebsfähigen
von
Martin
anschlie­
werde
unnötiger
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©2009 Aastra Technologies Limited. Alle Rechte vorbehalten. Aastra, das Aastra Logo, «Aastra, the shining star» und das Sterndesign sind
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Sind Sie bereit, neue Wege der
Zusammenarbeit zu erleben?
Durch Unified und Collaborative Lösun­
gen von Aastra können Einzelpersonen
oder Arbeitsgruppen, unabhängig von
ihrem Aufenthaltsort, auf verschiedensten
Wegen miteinander kommunizieren und
zusammenarbeiten, um ein gemeinsa­
mes Ziel zu erreichen. Aastras integrierte
Technologien und Werkzeuge schaffen
Mehrwert, indem sie die erfolgreiche
Zusammenarbeit erleichtern und dabei
Application Sharing, Instant Messaging, Präsenzmanagement, Web-Konferenzen und Video nutzen.
Innovativ, erfahren und kundenorien­
tiert: Aastra liefert Kommunikations­
lösungen, die Ihrem Geschäft helfen,
zu wachsen.
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9
VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION
REPORT AUSGABE 01/2009
VoIP-Anschlusstechnik
SIP-Trunk im Brennpunkt
Das Session Initiation Protocol (SIP) hat sich zum De-facto-Standard für Voice-over-IP entwickelt. Zunehmend bieten
Betreiber öffentlicher Netze SIP-Trunks zur Anbindung, jedoch gibt es bisher keine einheitlich definierten Schnittstellen.
Warum dieser Zustand nicht unproblematisch ist, erläutert Matthias Bien, SIP-Experte beim ITK-Hersteller Avaya.
Sobald ein Unternehmensnetz auf eine reine
Standards
VoIP-Lösung umgestellt ist, macht es immer
bungen“ festgelegt. Auch schon seit Jahren
weniger Sinn, Schnittstellen zu öffentlichen
etabliert sind IP-basierte Schnittstellen, um
Netzen auf TDM/ISDN-Basis anzubieten und
VoIP-Dienste innerhalb der privaten Netze zu
diese mit entsprechenden Gateways zu adap­
realisieren. Hier sind z. B. proprietäre
tieren. Der Übergang zwischen privatem und
„Tunnel“-Lösungen und H.323- oder SIP-
öffentlichem Netz kann dann über SIP-Trunks
basierte Schnittstellen für Endgeräte weitver­
realisiert werden, die in Deutschland von
breitet. Daneben wird auch die (homogene
einer Reihe von SIP-Trunking-Providern ange­
oder heterogene) Vernetzung über QSIG-
boten werden. Der Weg für die Beteiligten im
Protokolle
ITK-Markt, also für Hersteller, Integratoren,
angeboten („QSIG-over-XYZ“) und klassisch
Betreiber öffentlicher Netze und letztlich die
über TDM-Festverbindungen realisiert.
und
„Schnitt stellen beschrei ­
in einigen Varianten IP-basiert
Anwender, scheint damit vorgezeichnet und
klar. Allerdings hapert es derzeit noch an der
SIP-Trunking
Klarheit, wie Diskussionen in Fachgremien
Mit zunehmendem Interesse werden neue
und auch mit Vertretern des VAF bestätigen.
Angebote von Betreibern öffentlicher Netze
Bevor auf die Problematiken hier tiefer einge­
bzw. Service-Providern verfolgt, die SIP-
gangen wird und diese exemplarisch anhand
basierte Schnittstellen zur Anbindung von
der Testerfahrungen von Avaya aufgezeigt
„PBX“ bieten. Hier spielt sicher der absehba­
werden, lohnt sich der kurze (Rück-)Blick auf
re Übergang der Öffentlichen Netze hin zu IP-
die heute noch vorherrschende Situation.
basierten Next Generation Networks (NGN)
eine Rolle. Sobald diese Infrastrukturen auf
Anschluss am SIP-Trunk: SIP-Provider
spezifizieren ihre Schnittstellen individuell.
Ausgangssituation
reine IP-Lösungen umgestellt sind, macht es
Für einen Hersteller von TK-Lösungen wie
immer weniger Sinn, Schnittstellen zu privaten
Avaya mit umfangreichem Portfolio von
Netzen auf TDM/ISDN-Basis anzubieten und
punkt T“ als Übergang zwischen privatem
Kommunikationssystemen, Applikationen und
diese mit entsprechenden Gateways auf bei­
und öffentlichem Netz erfolgte.
Endgeräten ist es notwendig, eine Vielzahl
den Seiten zu adaptieren. Dies gilt umso mehr,
unterschiedlicher Schnittstellen zu bedienen,
als ja auch die privaten Netze ihrerseits zuneh­
SIP-Trunk-Anschaltetests
damit
mend reine IP-Lösungen einsetzen. Für die SIP-
Zum einen beteiligt sich Avaya am weiteren
sich
Kunden
weltweit
an
die
Abstimmungsprozess für die Definition von
SIP-Trunks und entwickelt Anpassungen, um
SIP-TRUNK-KOMPONENTEN
den
Zur Bereitstellung eines SIP-Trunks, über den Sprache,
Daten und Multimedia-Applikationen übertragen wer­
den können, müssen folgende Netzelemente zur
Verfügung stehen:
• VoIP-Telefonanlage beim Unternehmen
• Session/Boarder-Controller (VoIP-fähige Firewall)
• Netzinfrastruktur des SIP-Providers (Soft Switches,
Gateways, SIP-Server usw.)
• SIP-Konten (enthalten spezifische Nutzerdaten)
Kunden
funktionstüchtige,
stabile
Lösungen am SIP-Trunk bieten zu können.
Zum anderen ist festzuhalten, dass es auch in
Deutschland eine ganze Reihe von SIPTrunking Angeboten unterschiedlicher Netz­
betreiber gibt, die in der Umsetzung unter­
10
jeweils lokalen Infrastrukturen bzw. öffentli­
basierte Schnittstelle hat sich mittlerweile der
schiedlich ausfallen. Avaya betreibt darum ein
chen Netze anbinden können. Klassische
Begriff „SIP-Trunk“ bzw. „SIP-Trunking“ eta­
Interoperabilitätslabor, um Testanschaltungen
Schnittstellen wie analoge oder ISDN-basierte
bliert. SIP-Trunking ist z. Z. noch nicht in der
der im Markt angebotenen SIP-Trunks an die
Anbindungen sind dabei seit Jahren bzw.
Eindeutigkeit definiert und realisiert, wie dies
eigenen Kommunikationsplattformen durch­
Jahrzehnten ausgereift und über eindeutige
im ISDN-Referenzmodell für den „Referenz­
führen zu können.
VERBANDSNACHRICHTEN
FACHBEITRÄGE
Im Labor werden in enger Zusammenarbeit
abgeklärt. Hierzu gehören beispielsweise:
• Equipmentanforderungen/Konfiguration
(Router, Application Layer Gateway, NAT,
Firewall, Session Border Controller, etc.)
• IP-Adressen, Rufnummernbereiche
• Security-Support bzw. -Konfiguration (TLS,
SRTP, etc.)
• Mediastreams (G.711, G.729, T.38, etc.)
PRODUKTE UND LÖSUNGEN
SIP IN INTERNATIONALEN GREMIEN
mit SIP-Providern die individuellen Rand­
bedingungen der jeweiligen Installation
AUS DEM MITGLIEDERKREIS
SIP-Spezifikationen werden grundlegend in dem inter­
nationalen Gremium IETF erarbeitet. Bisher wurden
rund 30 Empfehlungen (RFCs) und circa 170 Entwürfe
(Drafts) veröffentlicht. Da keine genauen Ausführungs­
und Parametrierungsvorschriften für SIP-Trunks bereit­
stehen, legt jeder Internet-Service-Provider (ISP) seine
eigenen Spezifikationen fest, und Hersteller nehmen
Implementationen individuell vor. Eine im Markt
durchgehend konsistente Umsetzung ist damit nicht
gegeben.
Lösungsansätze versucht das Sipforum (www.sipfo­
rum.org) in Angriff zu nehmen. Es veröffentlichte 2008
eine erste unverbindliche Definition des SIP-Trunkings
(SIP-PBX / Service Provider Interoperability
„SIPconnect 1.1 Technical Recommendation”).
Inzwischen wurden drei weitere Zwischenversionen
erarbeitet. An dieser Arbeitsgruppe sind alle wesentli­
chen US-Hersteller und US-Provider beteiligt. Eine
europäische Beteiligung sucht man vergebens. Auf der
Interop Las Vegas ist für Mai 2009 eine erste gemein­
same SIP-Trunking-Demonstration geplant. Da Spezifi­
kationen und die Parameter noch nicht abgeklärt sind,
rechnet man derzeit nicht mit der kurzfristigen Verab­
schiedung einer endgültigen Empfehlung zu den Netz­
eigenschaften durch das Sipforum.
• Erfolgt die Registrierung der Endgeräte
beim „privaten“ Registrar oder beim
nummernübermittlung und -darstellung, der
VoIP-Netze führen werden, wie beispielsweise
Registrar des Service-Providers?
Faxunter stützung nach T.38 und in der
Notruf oder gesetzliche TK-Überwachung.
• Wie erfolgt die Tarifierung- bzw. Entgelt­
datenverarbeitung?
Umsetzung von Mehrfrequenzwahlverfahren
(DTMF, RFC 2833). Auch kann es fallweise zu
Eine weitere Harmonisierung und Verein ­
Einschränkungen bei Leistungsmerkmalen
heitlichung für die Realisierung von SIP-
Schon diese kurze Auflistung variabel umsetz­
kommen, da SIP-Signalisierung („SIPPING
Trunking erscheint dringend geboten. Die
barer Randbedingungen zeigt, dass eine
19“) dafür kaum Trunk-spezifische Festlegun­
grundlegenden Festlegungen können nur in
erhebliche Vielfalt an Installationsszenarien
gen macht. Gerade aus dieser Sicht sollte
internationalen Gremien vorgenommen wer­
zu berücksichtigen ist.
auch der erhebliche Abstimmungsbedarf für
den. Aber für die Umsetzung wäre auch im
„Vereinheitlichung im SIP-Trunking ist wünschenswert.“ Mathias Bien
Aus der Testpraxis
das im Einzelfall zugrunde liegende „IT-
deutschen Markt eine konsequentere Entwick­
Aus den bisherigen Tests muss die Erkenntnis
Umfeld“ (NATs, Firewalls, etc.) nicht unter­
lung einheitlicher technischer Empfehlungen
gezogen werden, dass SIP-Trunking bei
schätzt werden.
für die Ausgestaltung des SIP-Trunkings wün­
Netzbetreibern tatsächlich individuell reali­
schenswert, von der jeder profitieren wird, der
siert wird und zahlreiche Varianten auch auf­
Ausblick
sich im Bereich VoIP bzw. SIP-Trunking mit
grund von unterschiedlichem Equipment bzw.
SIP-Trunks zur Anbindung privater Firmen­
Interoperabilität, mit Tests, Implementierung
dessen unterschiedlicher Konfiguration vorlie­
netze (Corporate Networks) an öffentliche
und Aufrechterhaltung des störungsfreien
gen. Hinzu kommt, dass Equipmentwechsel
Netze sind eine interessante Alternative zu
Betriebs befasst. Zwar gibt es Initiativen, aber
und Updates (auf beiden Seiten) zu wieder­
ISDN. Es ist dann nur noch ein Zugang erfor­
wie sich bisher gezeigt hat, sind Kompromisse
holten Tests, Konfigurations- und Implemen­
derlich, der zugleich den Weg für eine künfti­
offensichtlich noch schwer zu finden.
tierungsanpassungen zwingen – nicht zuletzt
ge Anbindung an rein IP-basierte NGNs
da die Implementierungen der technischen
ermöglicht. Die technischen Realisierungen
Empfehlungen (SIP-RFCs) noch recht unter­
sind jedoch derzeit sehr unterschiedlich und
schiedlich erfolgen. Die Testergebnisse zeigen
erfordern aufwendige Tests und wiederholte
in verdichteter Form die Herausforderungen
Anpassungen.
von Lösungen mit SIP-Trunking in der Alltags­
Systemen auch unterschiedlicher Hersteller
praxis, da Hersteller wie Integrator natürlich
bieten
ihrem Kunden für das einwandfreie Funktio­
Networking erweiterte Möglichkeiten in
nieren der Lösung einstehen.
Corporate Networks. Allerdings erhöht die
Während die Tests zeigen, dass einfache
Einführung von SIP-basierten Features den
Telefonie („Basic Call“) meist noch relativ
Test- und Abstimmungsbedarf. Auch bleibt
leicht realisierbar ist, liegen größere Problem­
abzuwarten, zu welchen Änderungen noch
felder bei Inkompatibilitäten in der Ruf ­
gesetzliche Anforder ungen an öffentliche
als
SIP-Trunks
Ersatz
für
zwischen TKQSIG-basiertes
Autor: Matthias Bien, Avaya GmbH & Co KG.
Der Autor leitet ein Software-Entwicklerteam und befasst
sich mit der Entwicklung und Anpassung von Kommuni­
kationsplattformen im Bereich SIP-Trunking. www.avaya.com
11
VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION
REPORT AUSGABE 01/2009
Übertragungstechnik
Sorgenkind Fax-over-IP
„Das Fax ist tot!“, heißt es landauf und landab. Jedoch leben Totgesagte meist länger als man denkt, und trotz
der weiten Verbreitung von E-Mails spielt Fax im Geschäftsleben eine immer noch wichtige Rolle. Zunehmend
werden Faxe auch über das Internet übertragen, was aber nicht ohne Tücken ist. Systemexperte Hans-Eric
Seyda von Konica Minolta gibt einen Überblick und skizziert kritisch die Lösungsversuche.
Analog zur Sprachübertragung über IP (VoIP)
kann auch der Faxdienst über ein IP-Netzwerk
realisiert werden. Man spricht dann von
Echtzeit- bzw. Real-time-Fax-over-IP (FoIP).
Bei dieser IP-Variante der Faxübertragung in
Echtzeit wird eine direkte Verbindung zum
Endgerät des Empfängers aufgebaut. Dabei
erhält der Faxsender eine direkte
Rückmeldung über den Übermittlungsvor­
gang. Die Daten werden mit konstanter
Datenrate (isochron) übertragen, und das
Senden bzw. das Empfangen des Fax ­
dokuments finden nahezu gleichzeitig statt.
WO WIRD HEUTE DAS KLASSISCHE FAX NOCH GENUTZT?
In vielen Berufszweigen im Handwerk, im Mittelstand,
bei Speditionen, Banken und bei Anwälten gehört das
klassische Faxgerät noch immer zur Grundausstattung.
Viele Betriebe vertrauen bei Vertragsangelegenheiten
und bei der Versendung von Angeboten immer noch
auf das bewährte Fax.
Seit einigen Jahren köchelt im Markt, dass es
bei FoIP Probleme gibt. Die meisten Markt­
teilnehmer möchten das Thema am liebsten
vermeiden, denn eine neutrale, elegante
Lösung ist aktuell nicht zu sehen. Inzwischen
haben weite Teile des Fachpublikums zwar
gelernt, dass VoIP anspruchsvoll ist. Dass FoIP
noch höhere Anforderungen stellt, ist auch in
Fachkreisen noch nicht für jeden selbstver­
ständlich.
Der erste und generell gültige Grund liegt
darin, dass der Mensch aufgrund seiner kogni­
tiven Fähigkeiten in der Lage ist, fehlende
Worte oder Buchstaben zu antizipieren und
verstümmelte Sätze in einen sinnvollen
Zusammenhang zu setzen. (Beispiel: „Sie
könen disn Saz lesn, troz dr felndn Buch­
staben.“) Der Mensch wirkt im Kommu ­
nikationssystem also selbst sozusagen als bio­
logischer Korrekturmechanis mus an der
Fehlertoleranz des Systems mit. Maschinen
und damit auch Faxgeräte besitzen aber keine
12
kognitiven Fähigkeiten und können keine feh­
lenden Daten errechnen oder gar erraten.
KLASSISCHE FAXGERÄTE
Klassische Faxgeräte unterstützen die ITU-T.30-Empfeh­
lungen und die T.4-Protokolle. Die T.30-Empfehlungen
beschreiben die Art und Weise, wie Verbindungsdaten
(beispielsweise Geschwindigkeitsanpassung) ausge­
handelt werden. Dagegen beschreibt das T.4-Protokoll,
wie Bilddaten per Fax übermittelt werden.
IP-Probleme im klassischen Faxbereich
Die Anbindung vorhandener Faxgeräte an das
VoIP-Netz funktioniert nicht immer fehlerfrei,
denn die Art und Weise der Übertragung von
Fax auf herkömmlichen analogen oder ISDNLeitungen unterscheidet sich prinzipiell von
der Übertragung über IP. Im klassischen
Faxbereich ist eine Reihe von Problemen
bekannt.
Kommunikationszeiten. Das klassische
Fax geht immer von einer verbindungsorien­
tierten Leitung aus. Da VoIP-Netze paketorien­
tiert arbeiten und dabei die ankommenden
Daten in einzelne unabhängige Pakete zerle­
gen, kann die genutzte Übertragungstechnik
nicht garantieren, dass die fest vorgeschriebe­
nen Kommunikationszeiten (75 ms ± 20 ms
für die TMod-Pause zwischen den Modu­
lationsphasen) eingehalten werden. Hier ist
besonders auf die Einhaltung der QoSMerkmale (Verzögerung, Paketverluste,
Bandbreite) im Netz zu achten.
Kompression. Jedes Faxgerät der Klasse 3
muss gemäß der ITU-T die Daten komprimie­
ren. Die Kompression der Faxgeräte ist grund­
sätzlich nicht abschaltbar. Da VoIP die ankom­
menden Daten noch einmal komprimiert,
wirkt sich dies negativ auf die zu übertrage­
nen Daten aus.
Paketverluste. Durch die Koppelkompo­
nenten auf dem Weg zwischen Sender und
Empfänger und durch deren temporäre
Auslastung fallen die Latenzzeiten (Jitter) zwi­
schen den einzelnen Datenpaketen im
Netzwerk unterschiedlich aus. Die unter­
schiedlichen Verzögerungszeiten sind natür­
lich Gift für synchron getaktete Anwen ­
dungen. Ein weit größeres Problem als der
Jitter stellen bei FoIP verlorene Pakete dar. Im
Gegensatz zum VoIP ist die FoIP-Übermittlung
weitaus anfälliger für Paketverluste. Verlorene
Pakete können zum Abbruch der Faxüber­
tragung führen. Die Auswirkungen von
Paketverlusten hängen stark vom Typ des
Faxgerätes und der Art der verwendeten
Fehlerkorrektur ab. Hierbei ist jedoch zu
beachten, dass die Fehlerkorrekturmechanis­
men eine Erhöhung der Gesamtverzögerung
zur Folge haben.
Modulation. Viele der heute eingesetzten
Faxlösungen entsprechen den sogenannten
Super-G3-Geräten. Diese arbeiten nach den
V.34-Spezifikationen mit Übertragungsraten
von 33.600 Bit/s. Die hohe Geschwindigkeit
wird durch die Ausnutzung der gesamten zur
Verfügung stehenden Sprachfrequenz des
analogen Telefonnetzes erreicht. Da diese
Übertragungsrate in einem VoIP-Netz nicht
unterstützt wird, ist es notwendig, die Modu­
lation und damit die verbundene maximale
Übertragungsgeschwindigkeit der genutzten
Faxgeräte anzupassen.
Das Service handbuch des betreffenden
Faxgeräts gibt Auskunft, ob mit der Änderung
der Übertragungsgeschwindigkeit auch eine
Modulationsänderung einhergeht. Im Idealfall
kann die Modulationsart direkt geändert wer­
den, die gleichzeitig eine Änderung der
Geschwindigkeit bewirkt. Eine nahezu sichere
Wahl ist die V.29-Modulation (Maximal ­
geschwin digkeit 9.600 Bit/s). Der V.17­
Standard (14.400 Bit/s) sollte nur genutzt
werden, wenn V.29 über lange Zeit fehlerfrei
funktioniert.
VERBANDSNACHRICHTEN
FACHBEITRÄGE
AUS DEM MITGLIEDERKREIS
PRODUKTE UND LÖSUNGEN
„Keiner mag das Thema FoIP so richtig und es köchelt im Markt vor sich hin.“
Hans-Eric Seyda auf der Jahrestagung Technik & Service des VAF in Hamburg
Die Übermittlung klassischer Fax-Dokumente
über ein VoIP-Netz weist somit erhebliche
Probleme auf. Viele Hersteller von Faxgeräten
schweigen das Problem tot und verweisen auf
die Hersteller der VoIP-Anlagen. Da diese kei­
nen Einfluss auf die Spezifikationen der
Faxgeräte haben, verweisen sie auf die
Problemlösung durch die Faxhersteller. Eine
aussichtslose Situation?
IP-Lösungsvarianten
Kein Problem ohne eine spezielle Lösung für
IP-Netze. Um Faxdokumente über ein paket­
orientiertes IP-Netzwerk übermitteln zu kön­
nen, müssen die Faxdaten „technisch aufbe­
reitet“ werden. Dabei werden die vom
Endgerät kommenden Daten weiterhin ana­
log zu einem „Fax-Gateway“ übermittelt. Das
Fax-Gateway agiert dabei als virtuelles
Zielgerät. Es digitalisiert die Signale bzw.
Dokumente und überträgt diese per IP zum
Fax-Gateway des eigentlichen Empfängers.
Dort werden die Informationen entweder wie­
der in analoge Informationen zurückgewan­
delt und am Faxgerät ausgegeben oder direkt
per IP an den Empfänger übermittelt. Einige
Hersteller haben hier neue Spielarten von
FoIP-Lösungen auf den Markt gebracht: Die
bekanntesten sind das SIP-Fax und das IPAddress Fax. Bei beiden Spielarten handelt es
sich teils um proprietäre Lösungen, um
Faxdokumente per Simple-Mail-Transfer­
(SMTP-)Mechanismen ohne E-Mail-Server
direkt von Gerät zu Gerät zu übertragen. Da
CHECKLISTE FOIP-PROBLEMLÖSUNGEN
•
•
•
•
•
Stellt der Hersteller eine spezielle FoIP-Firmware für das Faxgerät zur Verfügung?
Genügt die momentan verfügbare Bandbreite (QoS) für die Übermittlung von FoIP im Netz?
Sind die Jitter-Puffer für das IP-Netz optimal bemessen?
Werden zwischen zwei Faxendpunkten zusätzliche komprimierende Codecs genutzt?
Welche Codecs werden im Übertragungspfad genutzt? Es gilt: G.72x-Codecs sollten niemals, G.71x nur eingesetzt
werden, wenn es keine andere Möglichkeit gibt.
• Wurden die Equalizer-Einstellungen des Faxgeräts an die entsprechenden Leitungsqualitäten angepasst?
es sich um keine allgemeingültigen Lösungen
handelt, haben sich diese Produkte (noch)
nicht durchgesetzt.
Für mittlere und größere Betriebe bietet sich
das „API-basierte Fax“ an, das einige
Hersteller von Multifunktionsgeräten (MFP,
Multifunction-Printer) anbieten. Die API für
das MFP ist herstellerspezifisch, bietet jedoch
eine gewisse Flexibilität bei der Auswahl der
Faxserver. Eine API ist eine kleine Applikation,
die in das MFP geladen wird. Das MFP verbin­
det sich so mit einem Faxserver im
Firmennetzwerk. Alle Dokumente werden am
MFP eingescannt und an den Faxserver über­
tragen. Der Faxserver wandelt die gescannten
Dokumente in ein Fax um und versendet
diese. Im Grunde stellt diese Art der Fax-APIKommunikation eine erweiterte Art der
Speicher-Fax-Übertragung dar, die in allen
G3-Faxgeräten zu finden ist. Eine Fax-APILösung kann alle Funktionen einer klassi­
schen Fax-Kommunikation anbieten. Selbst
„Sendeberichte“ sind so möglich. Da viele
professionelle Faxserver bereits für FoIPUmgebungen vorbereitet sind, stellt FoIP für
Faxserver i. d. R. kein großes Problem dar. Die
13
VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION
Faxoptionen können in vielen Fällen einge­
spart werden, und die eingesparten Kosten in
eine Faxserver-Lösung investiert werden.
Das T.38-Protokoll
Ein weiterer Kandidat zur Einbindung von
Faxlösungen in ein IP-Netz ist das von der ITU
regulierte T.38-Protokoll. Dies spezifiziert die
Faxübertragung zwischen Fax-Gateways und/
oder IP-Faxgeräten.
Ein T.38-Fax-Gateway übernimmt dabei fol­
gende Funktionen:
• „Einpacken“ der T.30-Signale in T.38Internet-Facsimile-Protocol-(IFP-)Pakete.
• Übertragung IFP-Pakete zwischen T.38Sender- und T.38-Empfänger-Gateways.
• „Entpacken“ der T.38-IFP-Pakete und
Weiterleitung der T.30-Faxsignale.
Die vom T.38-Protokoll unterstützten Modu­
lationsmethoden sind: V.21 Channel 2, V.27ter
REPORT AUSGABE 01/2009
mit bis zu 4.800 bps, V.29 mit bis zu 9.600
bps, V.17 mit bis zu 14.400 bps.
Auch die T.38-Lösung arbeitet nicht ohne
Probleme. Durch Jitter und Paketverluste im
Netz reduziert sich die Erfolgsrate für die
Faxübermittlung auf ca. 80 Prozent. Dies mag
für die Übertragung eines einseitigen Faxes
noch tolerabel sein, für die Übermittlung
eines 20-seitigen Dokuments erhält man eine
deutlich geringere Erfolgsrate durch die
„Addition“ der Fehler. Größere Dokumente
lassen sich so gut wie nicht übermitteln.
Eine allgemein verbindliche und generell funk­
tionierende Lösung für die Faxübermittlung
über IP-Netze ist leider nicht in Sicht. Einige
große Hersteller aus dem Unified-Communi­
cations-Bereich gehen davon aus, dass das
Fax früher oder später ausstirbt, wovon in den
nächsten 4 bis 5 Jahren allerdings kaum aus­
zugehen sein dürfte.
Kommentar zum Thema Lernen
Urteil: „Lebenslänglich!“
Es klingt wie die gefürchtete Höchststrafe für Missetäter: Lebens­
länglich! Und so schreckt vielleicht auch zu viele Menschen die
Vorstellung, dass in der Informationsgesellschaft das berufliche
Lernen eine lebenslange Aufgabe ist. Dass dies aber kein Fluch ist,
sondern eine genussvolle Herausforderung, findet VAF-Fachleiter
und Trainer Mathias Hein. Er sieht in der „nachhaltigen Lern­
kompetenz“ den zentralen Erfolgsfaktor im ITK-Markt.
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nim­
mermehr" gilt heute nicht mehr. Lernen hört
nach Ausbildung oder Studium nicht auf, denn
Lernen ist das wesentliche Werkzeug für die
Gestaltung immer neuer, individueller Lebens­
und Arbeitschancen. Wer sich dem lebenslan­
gen Lernen entzieht, den macht das Leben –
oder der Markt – zum Verlierer in der
Informationsgesellschaft. So hart stellt sich
heute die Realität dar.
Um uns an die rasanten Veränderungen der
Arbeits- und Technologiewelt anpassen zu
können, müssen wir eben ein Leben lang ler­
nen, mehr und anders, als es für vorige
Generationen galt. Ob der Lernprozess immer
14
erfolgreich bzw. mit großer Lust
abläuft, sei dahingestellt. Die reifere
Persönlichkeit ersetzt das Lernen
durch etwas anderes: Sie will verste­
hen. Verstehen will man grundsätz­
lich sein Leben lang. Bis zur Bahre,
auf der noch im letzten Atemzug die
Frage „Warum und warum gerade
jetzt?" ihrer Antwort harrt. Lernen
kann dem Kind und dem Heran ­
wachsenden beim Verstehen helfen,
doch ist es nicht das Gleiche. Lernen
ist eine Plage, Verstehen aber ist
Genuss. Das Schönste daran ist, dass
es jedem selbst gehört. Niemand hat
es aufgebürdet, niemand kann ein
Die zu verschickenden Dokumente werden in
der Lösung dann mithilfe eines Dokumenten­
scanners digitalisiert und anschließend per EMail direkt an den Empfänger übermittelt.
Der Vorteil: Das Dokument kann anschließend
direkt elektronisch weiterverarbeitet werden.
Die Wandlung in ein Standarddokument ent­
fällt dabei. Wie schnell gerade in Deutschland
geschäftliche Anwender vom etablierten Fax
ablassen wollen, ist kaum vorherzusagen.
FAZIT
Die Übermittlung von Faxdokumenten im IP-Netz
ist, wenn überhaupt, nur mit hohem Zeit-,
Installations- und Betriebskostenaufwand zufrie­
denstellend zu realisieren. Eine Universallösung
scheint nicht in Sicht und kann wahrscheinlich
erst mittelfristig durch reine, vollständig digitale
Lösungen ersetzt werden.
Autor: Hans-Eric Seyda, Systemmanager,
Konica Minolta, [email protected]
VERBANDSNACHRICHTEN
FACHBEITRÄGE
erworbenes Verstehen nehmen! Schlimm sind
darum die Lernangebote, die letztlich nur
Kochrezepte vermitteln. Wie wird eine
Anwendung installiert, wie ein Problem im
Netz gelöst? – Erst A, dann B, dann C usw. Das
klingt verführerisch „praktisch“, und zugege­
ben, das Rezept mag helfen. Aber morgen hat
sich ein Parameter geändert, gibt es eine
Update-Version, funktioniert
die Lösung im ähnlich gelagerten Fall nicht, und guter Rat ist
genauso teuer wie beim ersten
Anlauf. Das aber kennzeichnet die heutige
Arbeits- und Technologiewelt: Kochrezepte
von heute gelten morgen nicht mehr, und
Wissen nutzt nur dem, der versteht, statt her­
unterzubeten.
AUS DEM MITGLIEDERKREIS
in heterogene Landschaften zu integrieren
und zu betreuen. Die in der Informations­
technik übliche Trennung nach Spezialisten für
Applikationen, Betriebssysteme, Security,
Clients, Server, Infrastruktur etc. ist bei VoIP
und UC nicht möglich, denn es muss stets die
Ende-zu-Ende-Verbindung mit all ihren
Problemen betrachtet und verstanden wer­
PRODUKTE UND LÖSUNGEN
von Seminaren ist ein wichtiger und der klas­
sische Teil solcher Programme. Unternehmen
sollten aber auch gezielt weitere Maßnahmen
berücksichtigen, die innerbetrieblich das von­
einander Lernen und die eigenständige
Lernkompetenz und Neugier fördern.
„Lernen ist eine Plage, Verstehen aber ist Genuss.“ Mathias Hein
Damit stehen auch Unternehmen als Ganzes
vor großen Herausforderungen, die durch den
demografischen Wandel noch verstärkt wer­
den: Wissen sowie die Fähigkeit, das erworbe­
ne Wissen anzuwenden, müssen durch weite­
res Lernen über den gesamten Lebenslauf der
Mitarbeiter hinweg ständig angepasst und
ergänzt werden. Um den Fachkräftebedarf
wirksam zu bedienen, sind Unternehmen
gezwungen, sowohl die nachgefragten Quali­
fikationen als auch die spezifische Situation
der Menschen im Blick zu haben: Weiter­
bildungsangebote für Mitarbeiter richtig zu
schneiden und zugleich das eigenmotivierte
Wollen zum Lernen und Verstehen fördern und
fordern.
Hohe Anforderungen durch Konvergenz
Das Zusammenwachsen der über Jahrzehnte
getrennten Sprach- und Datenkommunikation
stellt für die Unternehmen in der IT-TKBranche aktuell besonders hohe Anforde­
rungen. Der Wettbewerbsdruck hat zwar dazu
geführt, dass sich die Hersteller mit ihren
Produkten auf die Sprach-/Datenintegration
eingestellt haben, aber bei der Qualifikation
vieler Fachkräfte gibt es immer noch einen
erheblichen Nachholbedarf. Neben der großen
Komplexität heutiger Kommunikationslösun­
gen ist dies vor allem auf die bisherige strikte
Trennung zwischen der Telefonie und der
Informationstechnologie
zurückzuführen.
Heute aber gilt: Telefonie-Experten müssen
beide Welten kennen, um VoIP- und Unified­
Communications-(UC-)Lösungen erfolgreich
„Neugier ist die Quelle für Erfolg in
der Informationsgesellschaft.“
Mathias Hein auf einer Tagung des VAF
den. Das Geschäftsmodell des Integrators ist
umfassend. Natürlich muss nicht jeder
Mitarbeiter hochkarätiger Experte für alles
sein, das wäre weder wirtschaftlich sinnvoll
noch realisierbar. Aber die offene Mentalität
des Verstehenwollens muss im erfolgreichen
ITK-Unternehmen von heute alle Mitarbeiter
in Technik und Vertrieb gleichermaßen erfül­
len. Einfachste Tätigkeiten, die weitgehend
„verstehensfrei“ realisiert werden können,
sind Kandidaten für Outsourcing.
Aus diesen Gründen sollten Unternehmen prü­
fen, wie entwickelt ihre Lernkultur im Betrieb
ist. Dazu gehört wesentlich, dass Stärken und
Defizite erfasst und gezielte Qualifizierungs­
programme abgeleitet werden. Der Besuch
Dieses umfassende Verständnis bildet auch
die Grundlage für das Kursprogramm der VAFWissenswerkstatt. Nach dem Motto: „Kompe­
tenz ist mehr als Wissen“ ist es immer unser
Ziel, mehr als nur den Stoff der Agenda zu ver­
mitteln. Der Funke muss überspringen, und
das wirkliche Kursziel ist dann erreicht, wenn
der Kursteilnehmer neben dem Wissen auch
die Verstehenslust und Neugier mitnimmt. Nur
so wird aus Wissen die Kompetenz, das
Erlernte aktuell zu halten, zu vertiefen und auf
unterschiedliche Situationen anzuwenden.
Kurzum sind das die Mitarbeiterkompetenzen,
die das erfolgreiche ITK-Unternehmen heute
und morgen auszeichnen.
Autor: Mathias Hein, VAF, Fachbereichsleiter Netz­
werktechnik, [email protected]
VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION
REPORT AUSGABE 01/2009
Telefonanlagenhersteller startet neuen Anlauf im deutschen Markt
Samsung expandiert mit TK-Systemen
Zusammen mit den Distributionspartnern Herweck und Wick Hill setzt Samsung auf eine Ausweitung im
Telefonanlagenbereich.
Samsung Sales-Manager Networks Ingo Edler: „Wir
suchen Kontakt zu neuen Partnern."
Portfolio am Start: Dem Handel stellt
Partner. Man könne jetzt „charmante
Samsung mit der Office-Serv-Serie (OS) eine
Produkte” anbieten, die sich – Stichwort
ganzheitliche Lösung für ITK-Infrastrukturen
Fixed Mobile Convergence – zu Gesamtlösun­
bereit. Die modularen IP-Systeme unterstüt­
gen kombinieren lassen. Plattformanpas ­
zen analoge, digitale und IP-Endgeräte für
sungen und spezielle Funktionen für den von
drahtgebundene wie auch mobile Sprach-
ISDN-Technik geprägten deutschen Markt
und Datenkommunikation mit bis zu 500
habe man berücksichtigt, zudem erhalten die
Teilnehmern. Mit den Office-Serv-Systemen
Partner
OS 7200 und 7400 liefert Samsung konfigu­
Dokumentation. Mit einem Händlerportal,
rier- und erweiterbare ITK-Lösungen für
einem CMS-Tool für Techniker und einem
SOHOs sowie kleinere und mittlere Unter­
dichten Servicenetz sollen künftige Partner
nehmen.
solide Unterstützung erhalten. Mithilfe eines
auch
eine
komplett
deutsche
Partners erhalten Händler Support bei
Nach massiven technischen Problemen und
Samsung als Anbieter für IP-Kommunikations­
Netzwerkfragen. Hohe Priorität genießen
dem damit verpatzten Markteinstieg vor
systeme in Deutschland zu etablieren, soll
auch Schulungen.
knapp vier Jahren wagt Samsung jetzt einen
unter anderem gelingen durch die Neu ­
neuen Anlauf im Bereich Business-Telefonie.
vorstellung der Produktlösungen auf einer
Der Weg in die Top-5-Liga ist zwar noch weit,
In diesem Jahr startet der mit Mobiltelefonen
Roadshow und auch bei Hausmessen. Neben
doch Sales-Manager Ingo Edler ist überzeugt,
bereits erfolgreiche Hersteller nun mit einem
den Produkten wird dem ITK-Fachhandel auch
dass
neuen Team, neuen Produkten und dem TK-
die neue Strategie vorgestellt. Ziel sei es, im
Marktverhältnisse in Deutschland ändern sich
Distributor Herweck als Partner. Zusätzlich
ersten Schritt rund 40 bis 50 aktive Reseller
derzeit massiv.” Der Markt sei für VoIP-
kooperiert Samsung jetzt auch mit dem Value
zu gewinnen, ergänzt Edler.
Lösungen
Added Distributor Wick Hill, der auf den
dieses
Ziel
erreichbar
aufgebrochen,
die
ist: „Die
führende
Position anderer Anbieter sei nicht zemen­
Vertrieb sicherer Infrastrukturlösungen für E-
Mit Unterstützung und Anreizen
tiert. Samsung werde beweisen, dass man im
Business-Anwendungen spezialisiert ist. „Wir
Partner gewinnen
Bereich Business-Kommunikation die Haus­
mussten einiges lernen”, räumt Sales-
Punkten will Samsung insbesondere mit
aufgaben gemacht hat.
Manager Networks Ingo Edler unumwunden
Lizenzfreiheit, vergleichsweise hohen Margen
ein. Doch jetzt ist man mit einem neuen
und einer aktiven Leadgenerierung für die
www.samsung.de
DHL-Paketmarken
Auf dem Weg zum Verkaufsschlager
Mit der Formel „Discountpreis + einfachste Abwicklung = kleines Sparwunder“ hat sich
der Wiederverkauf von Paketmarken zum stillen Verkaufsschlager des VAF gemausert.
16
Eine kleine Gruppe preisbewusster VAF-Mit­
ständnis eines ITK-Systemhausverbands stieß
ger.„Der Verband verdient daran nix, aber es
glieder hatte die Geschäftsleitung des Ver­
das Anliegen zunächst auf wenig Gegenliebe.
freut uns, weil es die Mitglieder freut.“ räso­
bands vor zwei Jahren hartnäckig gedrängelt,
Und heute? Der Erfolg gibt den Hartnäckigen
niert Geschäftsführer Martin Bürstenbinder.
einmal eine Initiative zur Optimierung von
recht. Regelmäßig laufen die Bestellungen ein,
Versandkosten zu starten. Mit dem Selbstver­
die Marken sind ein unauffälliger Verkaufsschla-
Weitere Infos:
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VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION
REPORT AUSGABE 01/2009
Interview mit Dr. Volker Flemming
„Der Partnervertrieb wird noch wichtiger“
Der VAF Report sprach mit Dr. Volker Flemming, Leiter Channel Management Deutschland bei Siemens
Enterprise Communications, über die Zukunftsaussichten und Perspektiven für Siemens-Partner infolge der
Übernahme durch den US-Investor The Gores Group.
HiPath-Wireless-WLAN-Portfolio unter seine
Flemming Ja, hier wird der Partner
Fittiche genommen und wird in Kürze die
Veränderungen zu spüren bekommen. Die
Integration in ihr Secure-Networks-Portfolio
klare Anforderung unseres CEOs Jim O'Neill
vorstellen. Damit sind die Stärken beider Port­
ist, die Komplexität zu reduzieren, das Tempo
folios vereint. Die Integration der SER-
weiter zu erhöhen und es einfacher für unse­
Solutions-Lösungen in das OpenScape­
re Partner zu machen, Geschäft mit uns zu
Contactcenter-Portfolio wird ebenfalls voran­
tätigen. Dies ist Programm und wird dazu füh­
getrieben. Auch hier werden Synergien ge­
ren, dass wir uns „partnerorientierter" am
nutzt, um ein noch leistungsstärkeres Contact­
Markt präsentieren werden. Wir werden den
center-Portfolio an den Markt zu bringen.
Partner unterstützen, erfolgreich zu sein. Ich
glaube aber, das ist eine angenehme
VAF Report Bleibt der Partnervertrieb, der
Auswirkung für den Partner.
innerhalb des Siemens-Konzerns in den ver­
gangenen Jahren an Stellenwert gewonnen
VAF Report Konkurrenten wie Avaya oder
hat, weiter so wichtig wie bisher?
Cisco wittern angesichts der Umstruk ­
turierung in Ihrem Hause bereits Morgenluft.
Dr. Volker Flemming leitet für Siemens Enterprise
Communications den deutschen Partnervertrieb.
Flemming Nein, der Partnervertrieb wird
Mit welchen Produkten und Strategien wird
sogar noch wichtiger. Die klare Strategie von
Siemens Enterprise der Konkurrenz in diesem
Siemens Enterprise Communications ist es zu
Jahr Paroli bieten?
wachsen. Der Partnervertrieb bietet hierzu die
VAF Report Nachdem Siemens Enterprise zu
richtigen Chancen. Unser Portfolio und unse­
Flemming Eine Schwalbe macht noch keinen
51 Prozent vom US-Finanzinvestor The Gores
re Aufstellung sind ganz klar auf das
Sommer. Wie bereits angedeutet, sind wir mit
Group übernommen wurde, hatte der neue
Partnergeschäft ausgerichtet. Lassen Sie mich
unserer Open-Communications-Strategie rich­
Eigner angekündigt, Siemens Enterprise mit
hierzu zwei Beispiele nennen. Dem Partner
tig aufgestellt. Dies bestätigen uns sowohl die
zwei weiteren Portfoliounternehmen der
bieten wir mit der Open-Communications-
Fachpresse als auch die Analysten und am
Gores Group zu verschmelzen: mit Enterasys,
Strategie eine Vielzahl an hervorragenden
wichtigsten die Kunden. Diese erfolgreiche
einem Anbieter von Netzwerkausrüstung und
Produkten und Lösungen. Mit dem GoFor­
Strategie werden wir auch in diesem Jahr
Sicherheitslösungen, und SER Solutions,
ward!-Partnerprogramm kann der Partner die
fortführen. Indem wir noch partnerorientierter
einem Anbieter von Software für Callcenter.
gebotenen Mehrwerte ausschöpfen und sich
werden und unsere Partner stärken, werden
Wie weit sind diese Pläne bisher vorange­
am Markt als versierter Telekommunikations­
wir unsere Position am Markt nicht nur vertei­
schritten?
partner ausweisen.
digen, sondern ausbauen. The Gores Group als
Finanzinvestor hat tiefgründiges Wissen im
Flemming
Jahren
VAF Report Wird es im Bereich der Distri­
Bereich von Hochtechnologie-Firmen und ein
Technologiepartner von uns. Daher kennen
Enterasys
ist
seit
butionspartnerschaften Veränderungen geben?
nachhaltiges Interesse, Siemens-Enterprise-
sich die beiden Unternehmen gegenseitig
Communications am Weltmarkt als Anbieter
schon sehr genau. Die Verschmelzung der bei­
Flemming Nein, Änderungen im Bereich der
von Unified-Communcations-Lösungen zu
den Unternehmen und des Produktportfolios
Distributionspartnerschaften sind derzeit
platzieren. Alleine schon die Ernennung von
unter dem Dach der Siemens Enterprise
nicht geplant.
Jim O'Neill, mit seiner sehr erfolgreichen Vita,
Communications ist schon weit vorange­
18
als CEO des Joint Ventures zeigt, dass die
schritten. Am Beispiel der HiPath-Wireless­
VAF Report Werden sich strategische oder
WLAN-Technologie lässt sich dies am besten
vertriebliche Änderungen auf das Geschäft
verdeutlichen: Enterasys hat das komplette
der Siemens-Enterprise-Partner auswirken?
Weichen auf Wachstum gestellt sind.
VAF Report Wird Siemens in diesem Jahr auf
VERBANDSNACHRICHTEN
FACHBEITRÄGE
Roadshows und Hausmessen vertreten sein?
AUS DEM MITGLIEDERKREIS
und motivieren ihn, selbst Hausmessen
durchzuführen.
PRODUKTE UND LÖSUNGEN
Executive Vice President Global Marketing &
Communications, bekannt, dass Siemens
Flemming Bereits in den ersten vier
Enterprise
Communications
nicht
als
Monaten dieses Geschäftsjahres sind wir in
VAF Report Siemens Enterprise bleibt dieses
Aussteller an der CeBIT 2009 teilnehmen
über zehn Städten auf Roadshows. Auch dies
Jahr der CeBIT fern. Handelt es sich hier um
wird. Vielmehr wollen wir auf unsere Kunden
zeigt deutlich unser Commitment in Richtung
eine Sparmaßnahme, oder haben sich große
proaktiv über hauseigene Veranstaltungen
und verstärkt über unsere
„Wir wollen noch näher an die Partner heranrücken
und die direkte Kommunikation in den Regionen fördern.“
Allianz- und Channelpart­
ner zugehen. Aufgrund der
Konjunktur schwäche er ­
warten
Dr. Volker Flemming
wir
weniger
Besucher auf der CeBIT
2009. Zudem ist absehbar,
Partnergeschäft. Wir wollen noch näher an
IT-Messen wie die CeBIT überholt?
dass unsere Kunden ihr Investitionsrisiko sen­
die Partner heranrücken und die direkte
ken wollen und daher individuelle Beratung
Kommunikation in den Regionen fördern. Des
Flemming Die Neuausrichtung von Siemens
Weiteren werden wir mit unseren Partnern
Enterprise Communications schreitet voran.
Hausmessen in gewohnter Weise durchfüh-
Auch die Kommunikations- und Marketing-
ren. Mit dem Partnerprogramm GoForward!
aktivitäten werden neu aufgestellt. In diesem
unterstützen wir den Partner auch finanziell
Zusammenhang gab Fredy Osterberger, neuer
an Bedeutung gewinnt.
VAF Report Wir danken für das Gespräch.
Das Gespräch mit Dr. Volker Flemming führte
Folker Lück, Redaktuer, VAF Report
Zu Gast bei VAF-Mitgliedern
Unternehmertreffen bei der Termath AG
Unternehmer aus VAF-Mitgliedsfirmen trafen sich im Januar zum Erfahrungs- und Meinungsaustausch in
Wolfsburg. Eingeladen hatte Thomas Prinzhorn, Vorstand des Systemhauses Termath AG.
Im Zentrum des jüngsten der regelmäßigen
Unternehmertreffen
stand
das
Thema
Bestands kundenpflege. Zusammenfassend
resümiert Gastgeber Thomas Prinzhorn zum
Stichwort „Sponsoring“: „Lokale und regio­
nale Engagements haben einen hohen
Stellenwert, und der Austausch mit den
Kollegen zeigt die erstaunliche Vielfalt. Wer
kreativ vor Ort sucht, findet für jedes Unter­
nehmen individuell sinnvolle Möglichkeiten.“
Zu den Favoriten im Sponsoring gehören kari­
tative Zuwendungen und die Förderung von
Kultur- oder Sportevents. Apropos Sport: Bei
Teilnehmer versammeln sich beim elften Unternehmertreffen in der Eingangshalle des Gastgebers zum
Gruppenbild.
der Förderung eines Vereins muss es nicht
immer der verwöhnte Spitzensport sein, viel
gehende
Eigeninitiative
gefordert“,
so
Der Zulauf ist enorm, der Sportverein erhält
wichtiger sind Verwurzelung und Sympathie-
Thorsten Mayländer, Sprecher des Kreises und
eine stabilere Finanzierungsbasis und das
faktor in der Region. Während der Spitzen-
Inhaber der Oldenburger Firma fm best. Seine
Networking unter den Sponsoren hat sich
sport durchgestylte Pakete liefert, hapert es
Lösung: Gemeinsam mit anderen Unterneh-
bereits für das Neugeschäft bewährt.
bei regionalen Akteuren allerdings mitunter
mern gründete er eine Sponsorengesellschaft
an der Professionalität. „Da ist dann weiter-
mit verbindlichen Mindestbeiträgen. Fazit:
www.vaf-ev.de
19
VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION
REPORT AUSGABE 01/2009
Externe Unternehmensnachfolge
Gründliche Planung ist das A und O
Die Veräußerung des Unternehmens ist für viele kleine und mittelständische Betriebe eine schwierige und oft
auch langwierige Entscheidung. Experten raten zwecks Absicherung der eigenen Familie und des Personals zu
einer frühzeitigen Regelung, die eine realistische Einschätzung der Ertragslage beinhaltet.
Untersuchungen der Europäischen Kommis­
Sie heute fragt, ob ihre Firma zu verkaufen
bringt.” Die zum Teil schon viele Jahre festge­
sion zeigen, dass externe Nachfolgelösungen
ist? Was sagen Sie dann?” Nach Hanitzschs
setzte Preisvorstellung sei oft problematisch.
auch bei kleinen und mittleren Unternehmen
Einschätzung sind viele Firmeninhaber schon
Nicht selten liege der realistische Wert unter
zunehmen. Diese Steigerung ergibt sich meist
auf diese Frage nicht vorbereitet. „Wer bei
der Hälfte der ursprünglich vorgestellten
unmittelbar aus der Familiensituation: Zum
dieser ersten Frage bereits zögert, kann einem
Summe. Denn letztlich sei für einen Käufer
einen sinken seit 1965 die Geburtenzahlen in
potenziellen Käufer gleich zu Anfang nicht auf
nicht entscheidend, was man in den letzten
Deutschland, wodurch generell weniger
Familienmitglieder als potenzielle Nachfolger
zur Verfügung stehen. Zudem entscheiden
sich Unternehmerkinder heute häufiger für
„So mancher gestandene Unternehmer hat nicht
einmal die Basisdaten parat.“ Wolfgang Hanitzsch
andere berufliche Perspektiven oder sind für
nicht
Augenhöhe begegnen”, warnt er. Bedenklich
30 oder 40 Jahren aufgebaut habe, sondern
geeignet. Da viele Familien heute erst ver­
findet Hanitzsch, was er bei vielen Beratungs­
wie sich die Ertragslage der letzten drei bis
gleichsweise spät gegründet werden, sind
gesprächen festgestellt hat: „So mancher
vier Jahre darstelle.
viele Unternehmerkinder mit Beginn des
gestandene Unternehmer hat nicht einmal die
Rentenalters der Eltern schlicht noch zu jung,
wichtigsten Basisdaten parat.” Oft könnten
um den elterlichen Betrieb zu führen.
selbst erfahrene Unternehmer nur grobe
eine
Unternehmensweiterführung
Umsatz- und Gewinnangaben machen, und
Ist die Entscheidung, das eigene Unter ­
vielfach sei diese Einschätzung bei genauer
nehmen zu veräußern, erst einmal gefallen,
Analyse
stehen viele Aufgaben an. Eine gründliche
Hanitzsch. Dies führe zu Verzögerungen beim
Vorbereitung ist dabei das A und O. Dieser
Verkauf und nicht selten zu Verstimmungen
Punkt werde jedoch vielfach unterschätzt,
zwischen den Verkäufern und Interessenten.
völlig
unrealistisch,
erläutert
FAKTEN
Über 80 Prozent aller Unternehmen in Deutschland
sind Familienunternehmen.
Jeder vierte der 3,5 Millionen Firmenchefs ist heute
älter als 55 Jahre.
Ist ein Ruhestand im Rentenalter von 60 bis 65
Jahren geplant, ergibt sich daraus, dass pro Jahr
für rund 70.000 Unternehmen eine Nachfolge­
regelung getroffen werden muss.
meint der Stuttgarter Unternehmensberater
Wolfgang Hanitzsch und kommt gleich auf
Unternehmen sind oft inhomogen
den Punkt: „Was antworten Sie, wenn man
Zu einem ganz ähnlichen Fazit kommt auch
Bei der gründlichen Analyse der Ertragslage
eine im vergangenen Jahr veröffentlichte
sind, so Hanitzsch, zahlreiche Aspekte zu
Untersuchung des Bonner Instituts für
berücksichtigen - nicht immer zur Freude des
Mittelstandsforschung (IfM): „Der Markt für
Verkäufers. Ein wichtiger Punkt sei beispiels­
Unternehmensverkäufe ist nicht nur intrans­
weise die Frage, wie stark die Firma letztend­
parent, die zum Verkauf stehenden Unter­
lich von einer Person, nämlich dem Chef,
nehmen sind zudem inhomogen”. Dies habe
abhängt. Basiert ein Großteil des Geschäfts­
Auswirkungen auf die Verhandlungsphase, da
erfolgs auf dem Beziehungs-Netzwerk des
die Bewertung des Unternehmens und damit
Besitzers, ergebe sich daraus als klare
die Kaufpreisfindung erschwert werde, lautet
Konsequenz, dass für den dauerhaften Erhalt
die Schlussfolgerung.
des Unternehmens ein Rückzug nur sehr lang­
sam möglich sei: „Wenn das Unternehmen,
Wolfgang Hanitzsch berät Unternehmer zu Fragen
der externen Nachfolge.
20
Geht es, wie in den meisten Fällen, um den
wie es in vielen kleineren Betrieben der Fall
Verkauf des Unternehmens kurz vor dem
ist, stark von den Kontakten des Inhabers
Rentenalter, hört der Berater immer wieder
abhängt, dann können bei einem schnellen
den einen Satz: „Ich habe mir vorgestellt,
Rückzug der Umsatz und Gewinn des
dass mein Unternehmen mindestens XY Euro
Nachfolgers
massiv
einbrechen”,
gibt
VERBANDSNACHRICHTEN
FACHBEITRÄGE
AUS DEM MITGLIEDERKREIS
PRODUKTE UND LÖSUNGEN
Alle Details müssen auf den Tisch
Wie den Preis ansetzen?
Auch die Personalstruktur und die vorhande­
Welchen Betrag setzt der Verkäufer also an,
nen Zertifizierungen sind von entscheidender
wenn er keine Phantasiebeträge nennen will,
Bedeutung. Wie hoch sind die laufenden
sondern eine ernsthafte Verkaufsabsicht hat?
Gehaltskosten? Über welche Zertifizierungen
Viele Geschäftsinhaber veranschlagen den
verfügen die Mitarbeiter? Und bleiben die
Faktor 12 des Jahresertrags als Kaufpreis.
besonders qualifizierten Mitarbeiter dem
„Das ist heutzutage völlig unrealistisch”
Unternehmen auf absehbare Zeit erhalten,
betont Hanitzsch. Die meisten Übernahmen
oder sind die Fachkräfte gerade schon auf
werden vielmehr zum drei- bis fünffachen
dem Absprung? Diese Fragen zu beantwor­
ten, ist nicht immer angenehm! So gehört
auch auf den Tisch, wie viel Gehalt sich der
Chef selbst bislang gegönnt hat und ob auch
Familienmitglieder mit realistischen oder
Zunächst müssen Kauf- und Verkaufsinteressent
eine Vertrauensbasis schaffen, darauf setzt
Gerhard Förtsch.
unrealistischen Gehältern versorgt werden.
Nicht unbedeutend ist auch der Blick auf den
Fuhrpark des Betriebes. Wenn neben den
Hanitzsch zu bedenken. Dem Nachfolger muss
Transportern des Kundendienstes auch noch
also eine genügend lange Zeit eingeräumt
diverse Luxuskarossen des Chefs mit langen
werden, in der er nicht nur das Geschäft, son­
Leasingverträgen in den Büchern stehen, sind
dern auch die Kunden kennenlerne. Dass es
das zusätzliche Hürden.
trotz dieser Empfehlung auch anders gehen
Ein ebenfalls wichtiger Punkt ist der
kann, erlebte Dierk Proppe, der das
Lagerbestand: Während etwa bei einem
Systemhaus Fundel + Kurtz im schwäbischen
Juwelier ein seit zwei Jahren nicht verkauftes
Kusterdingen übernahm: Nach einer inten­
Schmuckstück kaum an Wert verliert, stellt
siven, achtwöchigen Verhandlungsphase
sich das – realistisch betrachtet – bei
erfolgte die Übergabe einschließlich Informa­
Telefonanlagen, Software und Routern völlig
tion der Mitarbeiter innerhalb eines Tages.
anders dar. „Was in manchen Büchern als
Wert des Jahresertrags vereinbart. Das hält
Danach zog sich der Vorbesitzer aus dem
enormer Lagerwert angegeben wird, ist leider
der Unternehmensberater für adäquat: „Die
Unternehmen zurück.
im realen Geschäft kaum noch etwas wert”,
Kosten für den Kauf muss der Nachfolger in
Wertermittlung ist kein Hexenwerk, davon ist
Norbert Luchtenberg überzeugt.
warnt Hanitzsch. Ein anderer Stolperstein
fünf Jahren wieder drin haben”, ist Hanitzsch
Neben den Kontakten werden oft auch der
kann die eventuell vorhandene Unterneh­
überzeugt.
Wert und die Struktur der Kundschaft falsch
mensimmobilie sein. Was sich für den bisheri­
eingeschätzt. Gerade bei dem in der TK-
gen Eigner vielleicht als steuerlich vorteilhaft
Der eigentliche Weg zum Verkauf ist somit
Branche äußerst wichtigen Punkt der Service-
erwiesen hat (die Firma ist Mieter im eigenen
erst dann frei, wenn eine realistische
und Mietverträge sei etwa zu beachten, von
Gebäude), ist für den Übernahmekandidaten
Einschätzung des Unternehmenswertes vor­
wie vielen großen Kunden der Geschäfts­
eine weitere Klippe, die den Kaufpreis oder
liegt. Doch wie informiert man sich dann über
erfolg der nächsten Jahre abhängt und wie
die laufenden Kosten sinnlos nach oben
die weiteren Schritte, und wie findet man
lange die Verträge im Einzelnen noch laufen.
treibt. In vielen Orten ist heute ein Überange­
letztlich den passenden Käufer? Laut
Stehen
der
bot an Gewerbeimmobilien vorhanden, so­
Untersuchung des Bonner Instituts für
Kündigungszeit, sei dies für den Nachfolger
dass die Miete in der Nachbarschaft oft weit­
Mittelstandsforschung (www.Ifm-bonn.de)
natürlich ein ganz wichtiger Aspekt, der bei
aus günstiger ausfällt.
werden mehrere Wege in Anspruch genom­
viele
Verträge
kurz
vor
men, den passenden Kandidaten zu finden.
der Berechnung der Kaufsumme beachtet
Neben ersten Basisinformationen, die man
werden müsse. Ist das TK-Systemhaus stark
von einem oder zwei Großaufträgen abhän­
gig, ist das Risiko für den Käufer selbstver­
ständlich weitaus höher als bei einer Firma,
die über viele, solide Mittelstandskunden ver­
fügt.
FAKTEN
Verunglückte Nachfolgeprozesse sind nach Unter­
suchungen des Bundeswirtschaftsministeriums für
zehn Prozent aller Insolvenzen in Deutschland ver­
antwortlich.
auch
in
Internetforen
wie
etwa
bei
www.nexxt-change.de findet, wird vielfach
Kontakt zu Industrie- und Handelskammern
und Handwerkskammern aufgenommen.
Deren Angebot unterscheidet sich aber regio­
21
VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION
REPORT AUSGABE 01/2009
nal: Gut ein Viertel der IHKs bietet
an Nachfolger. Von den Mitgliedern des
erst einmal in Anspruch genommen. Der
Weiterbildungskurse, Coaching und Komplett­
Bundesverbandes
Banken
Einsatz eines Unternehmensberaters seitens
begleitungen an. Unterstützung der HWKs
Deutschlands bieten etwa zwei Drittel weite­
des Verkäufers und seiner selbst erwies sich
erstrecken
auf
re Dienstleistungen an, knapp 40 Prozent
jedoch letztlich für ihn als hinderlich: Die
Informationsmaterial, persönliche Beratungs­
davon bieten die vollständige Begleitung des
Bewertungen der beiden Berater lagen him­
gespräche sowie Unterstützung im Such­
Übergabeprozesses durch hauseigene Berater,
melweit auseinander. „Später haben wir uns
prozess.
und ungefähr die Hälfte bietet Beratung zur
sich
in
erster
Linie
Öffentlicher
Beantragung von Mitteln aus öffentlichen
„Konkret für Systemhäuser der Telekommuni­
Förderprogrammen. Konkrete, spezifische
kation bietet darüber hinaus auch die GFT
Informationen bieten sonst vor allem Rechts­
eG
anwälte, Notare, Steuerberater, Wirtschafts­
Beratung und Unterstützung”, betont Norbert
prüfer und – nicht zuletzt – Unternehmens­
Luchtenberg, kaufmännischer Vorstand der
berater.
Gemeinschaft
Fernmelde-Technik
GFT eG. Selbstverständlich werde ein solches
WORKSHOP
„Externe Unternehmensnachfolge“
Wertermittlung, Prozessgestaltung, Kommunikation
mit Hauptreferent Wolfgang Hanitzsch
12. Mai 2009, Frankfurt am Main
Adressaten: Unternehmer
Weitere Infos: www.vaf-ev.de
Anliegen absolut vertraulich behandelt. Bei
Branchenkenntnis und eigene Intuition
den bereits durchgeführten Beratungen der
Wichtiger als die externe Hilfe ist nach
GFT habe am Anfang fast immer die
Einschätzung von Gerhard Förtsch, Geschäfts­
dann doch noch geeinigt – ohne die Berater,
Ertragswertfindung im Vordergrund gestan­
führer des Systemhauses TeleSys Kommunika­
im persönlichen Gespräch”, erklärt Förtsch.
den, erläutert Luchtenberg: „Thema Nummer
tions technik
fränkischen
Kollege Proppe setzte bei seiner Übernahme
eins ist die Frage, was das Unternehmen denn
Breitengüßbach, jedoch die eigene Beurtei­
hingegen fest auf die enge Kooperation mit
tatsächlich wert ist.” Auch die solide kauf­
lung: „Wenn ich mit einem Geschäftsführer
einem Treuhänder, der auch alle Steuerfragen
männische Bewertung des Vertragsbestands
über eine Übernahme spreche, dann muss
und notariellen Aufgaben mit betreute. „Diese
sei in Verbindung mit Branchenkenntnis kein
unbedingt auf beiden Seiten Vertrauen da
vertrauensvolle, enge Zusammenarbeit war
Hexenwerk. Entscheidend für alle Fragen der
sein”, ist Förtsch überzeugt. Erst im zweiten
extrem wichtig” ist Proppe überzeugt. Ohne
Wertermittlung, so Luchtenberg, seien „die
Schritt blickt Förtsch, dessen Unternehmen
die Hilfe eines solchen Spezialisten wäre die
bereits mehrfach andere Betriebe oder
Kaufvereinbarung entweder nicht zustande
Unternehmensteile übernommen hat, auf die
gekommen oder kritische Punkte wären über­
Details, die ihm angeboten werden. „Hier ste­
sehen worden. „Es war keineswegs so, dass
hen in unserer Branche natürlich die Service-
auf Anhieb alles stimmte”, betont Proppe.
und Mietverträge im Mittelpunkt”, so
Sogar einen Tag vor der anberaumten
Förtsch. Ganz ähnliche Erfahrungen machte
Vertragsunterzeichnung galt es noch, eine
„Fundel + Kurtz” Geschäfts führer Dierk
problematische Frage zu klären. „Selbst an
Proppe: „Zuerst einmal galt es, gegenseitig
diesem letzten Tag bestand noch die Gefahr
eine Vertrauensbasis aufzubauen. Das war am
des Scheiterns”, erinnert sich der heutige
Anfang gar nicht so einfach: Zwei Monate
Geschäftsführer.
GmbH
im
lang lief der Kontakt nur über zwischenge­
schaltete Makler”, erläutert Proppe. Erst dann
Im Falle TeleSys erfolgte die Kontaktaufnahme
kam es zu direkten Gesprächen.
von Verkäufern und Interessenten übrigens
ausschließlich über persönliche Kontakte:
Ohne die Unterstützung durch einen versierten Experten
wäre der Unternehmenskauf vielleicht nicht zustande
gekommen, vermutet Dierk Proppe im Rückblick.
Auch die Produktpalette und die Mitarbeiter
Selbstverständlich kennt man nach einigen
des Übernahmekandidaten müssen passen.
Jahren in der Branche die Mitbewerber in der
„Wenn sich die Philosophie der Mitarbeiter
Region. Darüber hinaus sei der VAF als
Konzentration auf die Fakten und die Einsicht,
von unserem eigenen Denken völlig unter­
„Kontaktplattform“ sehr wertvoll, denn auch
dass sich aus einer ideellen Wertschätzung
scheidet, wäre die Übernahme sehr fraglich”,
hier werde der Netzwerk-Gedanke gepflegt.
nicht zwangsläufig ein Geldwert aus Käufer­
weiß Förtsch. Erst wenn die genannten
sicht ableiten lässt.“
Faktoren allesamt zur Zufriedenheit geklärt
seien, erfolge der Blick in die Geschäfts­
22
Die Dienstleistung von Kreditinstituten
bücher. Hilfe bei der Übernahme anderer
besteht vor allem in der Vergabe von Krediten
Unternehmen hat der TeleSys-Geschäftsführer
Autor: Folker Lück, Redakteur, VAF Report
VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION
REPORT AUSGABE 01/2009
Panasonic: GSM-Mobility-Lösung
Wettbewerbsvorteil Erreichbarkeit
Eine effiziente Kommunikation ist für
Über das Mobiltelefon wird auf zahlreiche
Unternehmen ein Wettbewerbsfaktor. Flexi­
Funktionalitäten des regulären System ­
bilität und kurze Reaktionszeiten spielen
endgeräts zugegriffen. „Parallel Ring“ sorgt
dabei tragende Rollen. Die Softwarelösung
für das gleichzeitige Klingeln des Mobil­
Mobisma von Panasonic dient der Integration
telefons und des Arbeitsplatztelefons.
von Mobiltelefonen in die Kommunikations­
systeme KX-TDA, KX-TDE und KX-NCP.
Für interne Gespräche kann die jeweilige
Mitarbeiter in kundenorientierten Unter ­
Bürodurchwahl anstelle der kompletten
nehmen müssen stets erreichbar sein. Aus
Rufnummer gewählt werden. Die letzten 25
diesem Grund erhalten die Verfügbarkeit
getätigten Anrufe werden in einer Anrufliste
sowie eine standortunabhängige Integration
festgehalten und somit schnell wiedergefun­
der Ansprechpartner einen immer höheren
den. Darüber hinaus können die Nutzer ihren
Stellenwert. Die Panasonic GSM-Mobility-
Präsenzstatus sowie die automatische Rufum­
Solution sorgt für die direkte Einbindung der
leitung über das Mobiltelefon einstellen bzw.
Mobiltelefone in vorhandene Kommunika­
ändern. Mailbox-Nachrichten lassen sich
tionssysteme. Auf Basis einer Java-basierten
abhören und verwalten sowie Anrufe an
Software können mobile Teilnehmer wichtige
Kollegen weiterleiten.
Leistungsmerkmale ihrer Nebenstelle mitneh­
Die Softwarelösung Mobisma von Panasonic
integriert Mobiltelefone in die Kommunika­
tionssysteme KX-TDA, KX-TDE und KX-NCP.
men und sind somit unabhängig von ihrem
Standort unter der gewohnten Rufnummer
erreichbar.
Panasonic Deutschland
Eine Division der Panasonic Marketing Europe GmbH
Winsbergring 15, 22525 Hamburg, www.panasonic.de
Aastra: Unified Communications & Collaboration
Individuelle Lösungen für Unternehmen jeder Größe
Flexibilität und Individualisierung:
Aastra setzt auf offene Standards für die Lösungs­
architekturen von Kommunikationssystemen.
24
Unternehmen aller Größenordnungen sehen
offene Standards (wie z. B. SIP) unterstützen.
sich heute mit ständig wechselnden Anforde­
Im Mittelpunkt aller IP-basierten Lösungs­
rungen an ihre Kommunikationsinfrastruk­
architekturen steht die Standardisierung –
turen konfrontiert. So sind Flexibilität und
unabhängig davon, ob es sich hierbei um
Anpassungsfähigkeit von Kommunikations­
Lösungen für die Konvergenz von Multimedia-
lösungen ebenso gefragt wie maximale
Applikationen oder um eine kostengünstige
Möglichkeiten zur Individualisierung bzw.
Integration mobiler oder schnurgebundener
Integration der Lösungen in die Prozess­
IP-Telefone in das Unternehmensnetzwerk
landschaft von Kunden. Aastra ermöglicht
handelt. Dank der Systeme von Aastra können
Systemhäusern und -integratoren, Mobility- und
jetzt erstmals auch kleinere Unternehmen von
Unified-Communications-&-Collaboration­
den technischen Möglichkeiten und individu­
(UCC-)Lösungen aus seiner Produktpalette
ell angepassten Lösungen profitieren, was
auszuwählen und diese den individuellen
bisher
Anforderungen und Prozessen ihrer Kunden
Telefonanlagen oder komplexen Callmanager-
anzupassen.
Installationen vorbehalten war.
Aastra zählt zu den Pionieren und führenden
Anbietern von Kommunikationssystemen, die
nur
Unternehmen
mit
großen
Aastra DeTeWe GmbH, Zeughofstr. 1, 10997 Berlin
Internet: www.aastra.de, E-Mail: [email protected]
VERBANDSNACHRICHTEN
FACHBEITRÄGE
AUS DEM MITGLIEDERKREIS
PRODUKTE UND LÖSUNGEN
Funkwerk: bintec Media Gateways
UC und Servervirtualisierung
Unified-Communications-Lösungen (UC) stei­
Es gibt zwei Ansätze, dieses Problem zu lösen.
Für den Einsatz als Media Gateway wurden
gern die Effizienz von Kommunikations- und
Einerseits setzen UC-Hersteller wie Microsoft
die bewährten bintec-Router der Rxxxx-Serie
Arbeitsorganisation,
Servervirtualisierung
und Swyx im Sprach- und Faxbereich auf IP-
sowohl um VoIP-Media-Gateway als auch um
reduziert die Betriebskosten. So weit, so gut!
basierte Protokolle wie SIP und T.38, anderer­
Remote-CAPI-Funktionalität erweitert. Sie
Problem: Die am Markt erhältliche Virtuali­
seits können auch bestehende Protokolle wie
bieten damit neben VPN- und Internetzugang
sierungssoftware unterstützt nicht ausrei­
CAPI für ISDN über das LAN zur Verfügung
(DSL,
chend die physikalischen Schnittstellen der
gestellt werden. Für beide Ansätze bietet
Unterstützung für VoIP, VoVPN und Fax-over-
erforderlichen Erweiterungen mit Steckkarten.
Funkwerk zertifizierte Produkte für eine bar­
IP. Die Remote-CAPI-Funktionalität erlaubt
rierefreie UC-Lösung, auch bei Virtualisierung
die Nutzung als virtuelle ISDN Karte.
ISDN,
UMTS)
auch
SIP-basierte
der Serverlandschaft.
Die Geräte der bintec-Rxxxx-Serie ermögli­
Swyx hat die Produkte aus der
chen diese neuen Funktionalitäten durch
bintec-Media-Gateway-Reihe
Einsatz eines DSP-Erweiterungsmoduls. Je
mit dem SwyxWare-Server
nach Gerät können 4, 8 oder 30 Kanäle für
zertifiziert. Tobit und SerVonic,
Sprache und Fax mit T.30 und T.38 gleichzeitig
Vertreter des zweiten An ­
bedient werden. Der Übergang ins ISDN
satzes, haben Sprach- und
erfolgt über S0 bzw. S2M.
Faxanwendungen
für
die
Remote-CAPI der bintec Media
bintec Media Gateways unterstützen unterschiedliche UC-Ansätze.
Gateways zertifiziert.
www.funkwerk-ec.com
ITD: Trafficlyser
VoIP-Probleme erkennen und beseitigen
Mit dem Trafficlyser-Messsystem von ITD
werden. Das Trafficlyser-Messsystem
Informationstechnologie steht dem Anwender
verfügt über ein umfassendes, indivi­
ein Werkzeug zur Verfügung, um VoIP-
duell anpassbares Reportingtool, um
Migrationen problemlos umzusetzen. Durch
die Messergebnisse grafisch auszuge­
gezielte, aktive Messungen (VoIP-Readiness-
ben. Um sich von der Leistungs ­
Check) können Netzwerke optimal auf
fähigkeit der Produkte zu überzeugen,
Schwachstellen untersucht werden: Das
können aktive Teststellung direkt bei
sichert die Qualität von VoIP-Verbindungen
ITD angefordert werden.
und das Vertrauen des Kunden.
Trafficlyser eVT – der einfache
Tools
zur
Langzeitüberwachung
und
Fehlersuche (Troubleshooting) erlauben den
VoIP-Tester für den Service
ITD Informationstechnologie präsen­
Einsatz im laufenden Netzbetrieb. So werden
tiert zur CeBIT 2009 den Trafficlyser
eventuelle Probleme frühzeitig erkannt und
eVT, ein neues leistungsfähiges Tool zur
können beseitigt werden. Die Qualitäts ­
Simulation von VoIP-Verbindungen an einem
bewertungen erfolgen passiv nach dem E-
Ethernet-Netzknoten. Das Tool bietet zahlrei­
Modell (MOS-Faktor) und aktiv durch das
che
Verfahren PESQ zur Sprachqualitäts beur ­
Erfassung von Qualitätsmerkmalen uvm.).
teilung, bei dem Sprachreferenzen eingesetzt
Durch die leicht verständliche Benutzerober­
Zusatz funktionen
fläche ist dieses Messgerät für den Service­
bereich sehr gut geeignet. Besuchen Sie ITD
auf der CeBIT 2009: Halle 13, Stand B19.
(Verbindungsliste,
ITD Informationstechnologie GmbH & Co. KG
Flensburg, Telefon: 0461 8051761
[email protected], www.trafficlyser.de
25
VAF BUNDESVERBAND TELEKOMMUNIKATION
REPORT AUSGABE 01/2009
Steinmayr: Managementsoftware
Mehr Intelligenz im Netz
Als führendes Softwareunternehmen für
Netzwerk-Service-Management gehört Stein­
mayr seit 2008 zur TCC-Gruppe, einem umfas­
senden Systemintegrator, Spezialisten für
Netzzugänge sowie TK-Systeme und zugleich
einem der größten Avaya-Business-Partner in
Deutschland.
In Zentrum der Softwareentwicklung von
Steinmayr steht die „ATRADIS<”-Produkt­
familie mit den Modulen: Collect, Manage,
Supply und Observe, welche alle Aufgaben für
eine ganzheitliche Funktionalität von ITK-Netz­
werken übernehmen: Dokumentation, Dar­
stellung, Managing, Überwachung, Betrieb
und Abrechnung von Daten im Netzwerk. Die
hohe Innovationskraft der „ATRADIS<”-Pro­
dukte belegen zahlreiche, namhafte Referenzen
und über 20 Jahre Entwicklererfahrung.
Weltpremiere von ATRADIS< Balance
Auf der CeBIT 2009 präsentiert Steinmayr die
jüngste Innovation: ATRADIS< Balance. Dieses
Modul rechnet alle ITK-Verfahren und -Kom­
ponenten im Unternehmen schnell und
einfach ab. Die verwendeten Daten werden
verwaltet und gesichert. Das Resultat: über­
sichtliche Abwicklung und klare Ergebnisse
sowie Erkenntnisse in der Wertschöpfungs­
kette. Eine genaue Abstimmung auf die
Unternehmensstruktur und die individuellen
Ansprüche lassen den resultierenden Nutzen
direkt vor Ort entstehen. Ein Mehrwehrt, der
sich nachhaltig auszahlt. Besuchen Sie Stein­
mayr auf der Cebit: Halle 12, Stand C06!
Uwe Danzeglocke, Senior Consultant, Steinmayr Net
Intelligence GmbH, Tel.: 02202 9542-271,
E-Mail: [email protected]
Die Netzwerk-Managment-Software von Steinmayr schafft Transparenz.
Ferrari: OfficeMaster Gate
Das Kommunikations-Multitalent
change 2007 und
stehen diese mit 2, 8, 30 oder 60 ISDN-
Office
Kanälen zur Verfügung.
Communi ­
cations Server mit
OfficeMaster Gate: Intelligenter Unified Communications Controller/
Mediagateway im externen Edelstahlgehäuse
einer bereits vorhan­
Für Unternehmen, die die grundlegenden
denen
TK-Anlage.
Unified-Messaging-Funktionen von Exchange
Der Berliner Anbieter
2007 wie Voicemail und Faxempfang im
professioneller UC-
Rahmen einer professionellen Business ­
Lösungen,
kommunikation erweitern wollen, bietet sich
Ferrari
electronic AG, bietet das
hierfür benötigte Gateway an.
der
Einsatz
der
Unified
Communications Suite OfficeMaster für
Exchange an. Damit können die Anwender
Keine Frage, Unified Communications steht
26
zusätzlich
heutzutage ganz weit oben auf der Agenda
Diese Hardware ermöglicht das zuverlässige
auf das komplette Spektrum moderner
der Unternehmen. Längst hat sich herum­
Zusammenspiel der IP-basierten Microsoft-
Kommunikation zugreifen. Dazu gehören ins­
gesprochen, dass eine schnelle und reibungs­
Plattformen mit einer ISDN-basierten TK-
besondere der Faxversand aus Exchange und
lose Kommunikation ein Mehr an Kunden­
Infrastruktur. OfficeMaster Gate übernimmt
dem vorhandenen ERP-System sowie SMS-
nähe garantiert und so Wettbewerbsvorteile
hier eine zentrale Rolle und transformiert
und CTI-Funktionen.
sichert.
ITK-Verant ­
Microsofts SIP über TCP auf DSS1 bzw. Q-SIG.
wortlichen häufig auf eine Kombination aus
Ferrari electronic bietet OfficeMaster Gate in
den IP-basierten Microsoft-Produkten Ex ­
verschiedenen Varianten an. Je nach Bedarf
Dabei
setzen
die
Ferrari electronic AG, Ruhlsdorfer Straße 138,
D-14513 Teltow, www.ferrari-electronic.de
VERBANDSNACHRICHTEN
FACHBEITRÄGE
AUS DEM MITGLIEDERKREIS
PRODUKTE UND LÖSUNGEN
Termine
Verbandstermine
Von
Bis
Titel
Bezeichnung
Ort
31.03.2009
01.04.2009
IT-Recht und Musterverträge
Schulung
Hilden
29.04.2009
30.04.2009
VAF-/GFT-Frühjahrstagung
Tagung
Köln
Externe Unternehmensnachfolge
Workshop
Frankfurt a. M.
12.05.2009
19.06.2009
20.06.2009
20. Jahrestagung der Vertriebsleiter
Fachtagung
Bad Lippspringe
24.09.2009
25.09.2009
VAF-/GFT-Herbsttagung
Tagung
Hamburg
29.10.2009
31.10.2009
28. Jahrestagung Technik & Service mit Technik-Workshop
Fachtagung
Trier
Weitere Informationen finden Sie unter www.vaf-ev.de.
Aufbaukurse
Einführungskurse
Kurstermine in Hilden
Zeitraum
Titel
22. - 24. Juni
Professionelle Netzwerktechnik
Modul A für Techniker (mit Onlinevorkurs)
Impressum
VAF Report
23. - 25. September
Professionelle Netzwerktechnik
Modul B für Techniker (mit Onlinevorkurs)
Mitgliedermagazin und Informationsschrift für
25. - 26. Juni
Professionelle Netzwerktechnik
Modul A für Vertriebsmitarbeiter
Ausgabe: 01/2009
21. - 22. September
Professionelle Netzwerktechnik
Modul B für Vertriebsmitarbeiter
mittelständische Systemhäuser
Anfragen für redaktionelle Beiträge und Anzeigen
an den Herausgeber:
VAF Bundesverband Telekommunikation e.V.
25. - 29. Mai
31. - 04. September
TCP/IP-Protokolle in der Praxis
14. - 16. September
VoIP-Vormessung
16. - 18. März
28. - 30. September
Fehleranalyse im LAN/WAN
21. - 22. April
09. - 10. November
WLAN und VoWLAN
27. - 29. April
07. - 09. September
Microsoft Active Directory
Otto-Hahn-Straße 16
40721 Hilden
Tel.: 02103 700-250
Fax: 02103 700-106
Internet: www.vaf-ev.de
E-Mail: [email protected]
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht
unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder.
Sicherheit in Netzwerken
05. - 06. Mai
17. - 18. September
QoS in Netzwerken
18. - 19. Mai
11. - 12. November
Routing in Netzwerken
08. - 09. Juni
23. - 24. November
SIP-Technologien im Detail
Martin Bürstenbinder (V.i.S.d.P.)
Inhouse-Schulungen auf Anfrage
Expertenkurse
Verantwortlich für den Inhalt:
22. - 26. Juni
05. - 09. Oktober
Redakteur: Folker Lück
Fachbereichsleiter: Mathias Hein
Redaktionsassistentin: Andrea Siebel
Anzeigenannahme: Andrea Siebel, [email protected]
Gestaltung: StarkDESIGN, Team für visuelle
Kommunikation, Nottuln
Lektorat: textschliff, Stephanie Esser
Titelbild: www.shutterstock.com
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Ansprechpartnerin: Andrea Siebel, 02103 700-253, [email protected]
Mehr unter www.vaf-ev.de, VAF Report online
Bildmaterial: www.photocase.com, Aastra-DeTeWe,
BITKOM, ITD, Funkwerk, Panasonic, Samsung,
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ISSN 1866-9743
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