2010/2011 Jahresbericht Gymnasium Puchheim
Transcription
2010/2011 Jahresbericht Gymnasium Puchheim
2010/2011 Jahresbericht Gymnasium Puchheim Redaktion: Dr. Werner Anetsberger, Alwin Bergmann, Dr. Pascal Eitner Photos: Stölzl Fotographie (Germering) und privat Umschlag 1: Gestaltet von Ruth Fischer-Deissinger, (v. l, nach r.: Maja Heisel, 5f: Jasmin Dotzel, 5f; Michael Sperber, 5d; Ramona Kohl, 5f Umschlag 4: Gestaltet von Ruth Fischer-Deissinger, (v. l. nach r.: Leon Steinkugler, 6f; Ellinor Brandenburg, 6e; Anna Steininger, 6e Druck: www.flierl-druck.de Herausgeber: Gymnasium Puchheim, Sprachliches und Naturwissenschaftlich-technologisches Gymnasium Bürgermeister-Ertl-Strasse 11, 82178 Puchheim, Telefon 089 / 890 25 00, www.gymnasium-puchheim.de Zum Schuljahr 2010/2011 Liebe Leserin, lieber Leser, erinnern wir uns zurück an das Jahr 2003: Da gab es die Stimmen aus der Wirtschaft, die eine verstärkt wirtschaftsbezogene Ausbildung und die Vermittlung von mehr berufsbezogenen Arbeitstechniken forderten und denen das Durchschnittsalter der Abiturienten zu hoch war; da waren Politiker, die deshalb die Wettbewerbsfähigkeit im Zeichen der Globalisierung gefährdet sahen, und da waren einige Hochschulprofessoren, die das mitgebrachte Wissen und die Leistungsbereitschaft ihrer Erstsemester bemängelten. Trotz der teilweise sicherlich berechtigten Kritik kam die Einführung des achtjährigen Gymnasiums in Bayern durch den damaligen Ministerpräsidenten Stoiber nach der Landtagswahl 2003 für uns alle überraschend. Am 2. Mai 2011 haben wir nun die letzten 109 G9Abiturientinnen und Abiturienten aus der Schule hinaus ins Studium oder ins Berufsleben entlassen. 2 Am 1. Juli 2011 folgten ihnen 93 Abiturientinnen und Abiturienten des ersten Jahrgangs des achtjährigen Gymnasiums (G8). Für Schüler, Lehrer und Eltern blieb der erste Durch lauf bis zum Schluss sehr spannend, da am Ende auch noch das Kultusministerium im Rahmen eines sog. „Monitoring-Prozesses“ eingriff und durch eine günstigere Notengrenze das Bestehen des Abiturs erleichterte. Auch ohne diesen Eingriff ergab sich landesweit und auch am Gymnasium Puchheim ein Abiturdurchschnitt, der um ca. 0,2 über dem des (letzten) neunjährigen Abiturs lag. Hier wirkte sich die 1:1-Gewichtung der mündlichen Leistung während der Qualifikationsphase aus - der bessere Abiturdurchschnitt ist deshalb nicht verwunderlich. Im Übrigen ist es praktisch unmöglich, zwei Schulsysteme wie das G9 und das G8 mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Abiturprüfungen so zu justieren, dass sich die Abiturdurchschnitte Das Schuljahr begann mit einem vom Elternbeirat orinnerhalb eines Zehntels einer Note bewegen. ganisierten Informationsabend zur Studienwahl mit Die Durchführung von drei Abiturprüfungen - Herrn Dr. Kredler von der TU München. Im Oktober das Gymnasium Puchheim war zusätzlich mit 2010 fand dann die Auftaktveranstaltung zu einem der Abnahme der Abiturprüfung an der Rudolf- ambitionierten Coachingprojekt für 10 Schülerinnen Steiner-Schule Gröbenzell beauftragt - stellte und Schüler aus der Q 11 mit dem Rotary-Club für alle Lehrerinnen und Lehrer der Schule eine München-West statt, für dessen sehr engagierenorme Herausforderungen dar, für deren aus- te Durchführung ich mich bei Frau Küstenmacher gezeichnete Bewältigung ich mich ganz herzlich und Herrn Moeller ganz herzlich bedanken möchbedanken möchte. Besonderes Lob gebührt den te. Im Februar 2011 folgte schließlich eine vom beiden Oberstufenbetreuern, Herrn Kuschel und Förderverein „Freunde des Gymnasium Puchheim Frau Styrsky, für die reibungslose Organisation. e.V.“ mit sehr großem Aufwand organisierte Die Aktivitäten im Bereich Schulentwicklung Podiumsdiskussion mit dem Titel „Berufschancen: konzentrierten sich in diesem Schuljahr beson- Deine Zukunft beginnt jetzt“, auf der unter der ders auf die Ausgestaltung der Seminare in der kompetenten Leitung von Herrn Pausch Vertreter Qualifikationsphase und hier speziell auf die von vier Großunternehmen über die AusbildungsFörderung der Studien- und Berufsorientierung der und Berufschancen in ihren Unternehmen und Schülerinnen und Schüler. die Anforderungen an die Qualifikation und die 3 Persönlichkeit ihrer Mitarbeiter informierten. Ebenfalls mit tatkräftiger Unterstützung des Fördervereins erfolgte der Aufbau eines Mentorenpools mit mehr als 60 Eltern, die unseren Schülerinnen und Schüler bei speziellen Fragen zur Ausbildungs- und Berufswahl zur Seite stehen werden – ein besonderes Engagement, über das ich mich sehr gefreut habe. Parallel zu diesen Projekten wurde eine Vielzahl von Maßnahmen zur Schulentwicklung neu begonnen oder weitergeführt. Exemplarisch genannt seien hier nur die Ausweitung des sehr erfolgreichen Teambildungskonzepts für die 5. Jahrgangsstufe auf die 6. Jahrgangsstufe und die Einbeziehung der 7. Jahrgangsstufe in das Konzept zur effektiven Gestaltung von Vertretungsstunden durch den Aufbau einer Materialsammlung in den Fächern Latein und Französisch. Sehr bewährt hat sich auch die Einführung eines verpflichten- 4 den gemeinsamen Mittagessens für die an der Nachmittagsbetreuung teilnehmenden Schülerinnen und Schüler, da dadurch eine ausreichende und gesunde Ernährung sichergestellt und gleichzeitig dem Nachmittagsprogramm ein definierter, gemeinsamer Beginn gegeben wurde. Besonders danken möchte ich dem Elternbeirat der Schule unter der Leitung von Frau Hecht für seinen engagierten Beitrag zu einem guten Schulklima, für die Organisation verschiedener Projekte zur Sexualaufklärung, zur Persönlichkeitsbildung und zur Drogenprävention und persönlich für die stets offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Auch in diesem Schuljahr hat wieder eine Fülle von Veranstaltungen unser Schulleben bereichert, die selbst in einem umfangreichen Jahresbericht nicht alle erwähnt werden können und für die ich mich bei allen Organisatoren und Mitwirkenden sehr herzlich bedanken möchte. Stellvertretend erwähnen möchte ich die professionelle Facharbeitspräsentation des Leistungskurses Kunst unter Führung von Herrn Geiger und die beindruckenden Aufführungen des Musicals „Der kleine Tag“ durch das P-Seminar Musik unter Anleitung von Herrn Japha sowie von drei Einaktern von Anton Cechov durch den Grundkurs „Dramatisches Gestalten“ unter der Leitung von Frau Abrell-Kastner und Frau Dr. Flächer. Für großes Engagement und eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit bedanke ich mich ganz herzlich bei allen Kolleginnen und Kollegen, Schülerinnen und Schülern und Eltern, ganz besonders bei den Mitgliedern des Direktorats und des Perso nalrats, der SMV, des Elternbeirats und des Fördervereins sowie bei den Mitarbeiterinnen der Nachmittagsbetreuung, der neuen Schulsozialarbeiterin, Frau Metschberger, den Damen der Verwaltung, dem Betreiber der Mensa, Herrn Hobelsberger, und dem Hausmeisterehepaar Raab. Ihnen allen wünsche ich erholsame Ferien und alles Gute für das neue Schuljahr! Georg Baptist 5 Marion Brüning geht in die Freistellungsphase der Altersteilzeit Liebe Marion! Faut-il nous quitter sans espoir, sans espoir de retour? von Saudi-Arabien, wohin Du Deinen dort beruflich tätigen Mann nach der Geburt Deines zweiten Kindes begleitet hast. Das Unterrichten ließ Dich auch in der Ferne nicht los, denn sehr bald warst Du an der dortigen Schule wieder als Lehrerin tätig – auch in Mathematik. Die Wiedereingewöhnung am Gymnasium Puchheim nach 3 Jahren Saudi-Arabien gelang Dir – wie der damalige Schulleiter, Herr Aufhauser, feststellte – dank Deiner ernsthaften Berufsauffassung, Deinem hohen Engagement und Deiner „kultivierten“ Ausdrucksweise erwartungsgemäß sehr schnell. Sehr bald wurdest Du Fachbetreuerin für Französisch, dann 2. und schließlich 1. Fachbetreuerin für Deutsch. In all diesen Funktionen hast Du Dich vorzüglich bewährt. Bei allen dienstlichen Angelegenheiten und Ministerialkom missärstätigkeiten war auf Deine Fachkompetenz, Am 15. Februar 2011 beendest Du nach mehr als 34 Jahren Zugehörigkeit zur Schule den aktiven Dienst am Gymnasium Puchheim. Deine erste und auch einzige Stelle hast Du am 15. September 1976 angetreten, als das Gymnasium Puchheim genau 2 Jahre alt war und die Schule noch in der Grundschule Süd untergebracht war. Sehr zahlreich waren in dieser Anfangszeit die von Dir bereitwillig gehaltenen Vertretungsstunden in Deutsch und Geschichte (in 6 Monaten 116 Stunden!), denn es herrschte wieder einmal Lehrermangel an den Gymnasien. Die Urkunde zu Deiner Verbeamtung auf Lebenszeit erreichte Dich in Er-Riyadh, der Hauptstadt 6 Dein Augenmaß und Deine Freundlichkeit immer absoluter Verlass. Die Schüler schätzen Dich als eine Lehrerin, die einen ausgezeichneten Unterricht hält, ihren Beruf erkennbar mit sehr viel Freude und sehr hohem Engagement ausübt und die ihnen im mer offen und respektvoll entgegentritt. Legendär sind die von Dir organisierten Studienfahrten nach Paris und Südfrankreich und die von Dir veranstalteten Kurstreffen, bei denen sich die Teilnehmer wie Gott in Frankreich fühlten. Ich danke Dir, liebe Marion, für viele Jahre sehr vertrauensvoller Zusammenarbeit und für Deinen sehr großen Einsatz für Schüler, Kollegen und Eltern am Gymnasium Puchheim. Für die Zukunft wünsche ich Dir und Deiner Familie von ganzem Herzen alles Gute, eine stabile Gesundheit und viele glückliche Jahre. Georg Baptist 7 Peter Geiger geht in den Ruhestand Lieber Peter, seit September 1979 unterrichtetest Du Dein ganzes Lehrerleben lang Kunst am Gymnasium Puchheim und hast in dieser Aufgabe das Profil der Schule stark mitgeprägt. Dies gelang Dir erst Anfang dieses sich auch bei Deinen eigenen Werken, von deren hoher Qualität auch Ausstellungen an der Schule zeugten. So war es nicht verwunderlich, dass Du als erster bayerischer Kunsterzieher 1988 ein Stipendium für einen sechsmonatigen Studienaufenthalt in Jahres wieder mit der von Dir veranstalteten Modenschau im Rahmen der Facharbeitspräsentation des letzten Leistungskurses Kunst. Die von Dir bis ins Detail geplante und gestylte Show begeisterte das Publikum und die anwesende Presse so sehr, dass die Berichte darüber sogar Aufnahme in den überregionalen Teil der Zeitungen fanden. Insbesondere bei den Modenschauen erlebt man Dich als einen Perfektionisten, bei dem jedes Detail stimmen muss, nicht nur das Design der Kleider und deren Anfertigung, sondern auch deren Präsentation auf dem Laufsteg. Dieser hohe künstlerische Anspruch zeigt der Cité Internationale des Arts in Paris erhieltst. Bald darauf wurdest Du – mittlerweile zum Ober studienrat befördert – Fachbetreuer für Kunst, eine Funktion, die Du bereits seit 1980 kommissarisch wahrgenommen hast. Zahlreich sind die Leistungskurse Kunst, die Du bis heute zum Abitur geführt hast: eine Exkursion nach Paris, einer Stadt, die Du während Deines Studienaufenthalts lieb gewonnen hattest, gehörte immer genauso zum Programm wie zahlreiche Besuche von Kunstausstellungen in München. Deine Interessen gelten jedoch nicht nur der Kunst. Mit großem Einsatz hast Du Dich auf 8 vielen Fortbildungsveranstaltungen in die Inhalte des Fachs Ethik eingearbeitet und die Lehrbefähigung erhalten. Es überrascht nicht, dass Du – in Immenstadt im Allgäu geboren – ein passionierter Skifahrer und sogar Verbandsskilehrer bist. Sehr bereitwillig hast Du mehrere Schulskikurse begleitet und Dein Können an andere Kollegen weitergegeben. Du besitzt auch den schwarzen Gürtel für Taekwondo und hast immer wieder Wahlunterricht in dieser Sportart erteilt. Ich danke Dir, lieber Peter, für Deine kompetente Unterstützung bei vielen Ministerialkom missärsarbeiten und für viele Jahre vertrauensvoller Zusammenarbeit. Für den Ruhestand wünsche ich Dir von Herzen gute Gesundheit und viele glückliche Stunden und danke Dir für Deine Bereitschaft, weiterhin Deine Schüler, die das Additum Kunst belegt haben, zu betreuen. Georg Baptist 9 Horst Japha geht in die Freistellungsphase der Altersteilzeit Lieber Horst! In den 31 Jahren Deines sehr engagierten Wirkens als Musiklehrer hast Du das Profil des Gymnasiums Puchheim als einer dem künstlerischen Bereich sehr zugewandten Schule stark mitgeprägt. Das Musiktheater war immer Deine Leidenschaft; besonders ehemalige Schüler war es selbstverständlich Deinem Ruf zu folgen, wenn ihr Talent als Schauspieler oder Sänger benötigt wurde. Mit ausdauerndem pädagogischem Durchsetzungsvermögen probtest Du mit den Mitwirkenden an vielen Wochenenden und auch in den Ferien und formtest aus den Sängern, Musi- in der Inszenierung von Rockmusicals hast Du es zu kern, Ton- und Lichttechnikern, Bühnenbauern und einer wirklichen Meisterschaft gebracht. Hier verbin Maskenbildnern ein in menschlicher und fachlicher den sich in idealer Weise Deine sehr ausgeprägten Hinsicht vorzügliches Team. So wurden die Auffühfachlichen Kenntnisse und kompositorischen Fähig rungen der Musicals „Der Watzmann ruft“, „Der kleikeiten mit Deinem Organisationstalent und Deinem ne Prinz“, „Rocky Horror Show“, „Orpheus“, „Little handwerklichen Geschick. Manchmal hast Du auch Shop of Horrors“, „The Addams Family“ und „Tanz selbst als Geigenspieler oder Rock-´n´-Roll-Tänzer der Vampire“ zu unvergesslichen Abenden. Dabei mitgewirkt. In einem zeitgemäßen und die Schüler hast Du immer das Original mit selbst geschriebenen sehr motivierenden Unterricht hast Du die Begeiste- Texten und Eigenkompositionen perfekt kombiniert. rung Deiner Schüler gefördert, die Dir Dein Engage- Aufgrund Deiner sehr sensiblen zurückhaltenden Art, ment bei der Verwirklichung Deiner Projekte durch Deiner Freundlichkeit und Zuverlässigkeit konntest intensive Probenarbeit immer sehr lohnten. Auch für Du auch immer auf eine Schar begeisterter Kollegen 10 bauen, die Dich bei der Choreografie und als Schauspieler sehr gerne unterstützten. Bei der Arbeit am Musical „Der kleine Tag“ hast Du Dein Handwerkszeug in die Hände Deiner Schüler gelegt, damit Dein Werk weitergeht. Dass Du ausgezeichnet Spanisch sprichst und auch an der Schule schon Wahlunterricht in Spanisch erteilt hast, zeigt Deine Vielseitigkeit. Ich danke Dir, lieber Horst, für die vielen begeisternden Stunden, die Du uns allen bei den Musicalaufführungen und den vielen Schulkonzerten bereitet hast, für Deinen engagierten und motivierenden Unterricht und für viele Jahre sehr guter Zusammenarbeit. Ich bin mir ganz sicher, dass Du uns auch künftig eng verbunden sein wirst. Für die Zukunft wünsche ich Dir und Deiner Frau von ganzem Herzen alles Gute, Gesundheit und viele glückliche Jahre. Georg Baptist 11 Klaus Richter geht in den Ruhestand Fachbetreuer für Biologie zu verdanken. Auch als Betreuer der audiovisuellen Medien warst Du un entbehrlich; früh erkanntest Du auch die Bedeutung, die der Einsatz des Computers für einen modernen Unterricht und für die Schulverwaltung erhalten Arbeitsbedingungen für einen Biologie- und Chemie- wird. Die Schüler schätzen Deine temperamentvolle lehrer nicht gerade ideal: kein Chemieunterricht, fach- geradlinige Art, Deinen auch mit vielen Details gefremder Unterricht in Erdkunde, viele Vertretungs- füllten reichen Fundus an Kenntnissen und Fertigkeistunden, die biologische Sammlung erst im Aufbau. ten und Deine kompetente und motivierende Unter Mit der Dir eigenen zupackenden unkomplizierten richtsgestaltung. Kein Wunder also, dass die von Dir Art, Deinen ausgezeichneten Kenntnissen auch über angebotenen Leistungskurse in Biologie immer sehr Deine Fächer hinaus und Deinen handwerklichen Fä- gut besucht waren und Du Dich nie über einen Manhigkeiten hast Du aus dieser Situation das Beste ge- gel an Facharbeiten beklagen konntest. Highlight macht. Dass das Gymnasium Puchheim heute über der letzten beiden Leistungskurse war die Kursfahrt eine umfangreiche Sammlung für einen zeitgemäßen nach Sorrent an den Golf von Neapel, wo Du mit Biologieunterricht verfügt, hat es Deiner kompeten- Deinen Schülern schnorchelnd die Unterwasserwelt ten Arbeit als Leiter der biologischen Sammlung und des Mittelmeers studiertest. Deine Vorliebe für die 12 Lieber Klaus, als Du im September 1976 nach einem Jahr am Werner-Heisenberg-Gymnasium Garching auf Deinen Wunsch hin an das vor 2 Jahren neu gegründete Gymnasium Puchheim versetzt wurdest, waren die mediterrane Flora zeigte sich auch bei der Betreuung des Vivariums, wo Du mit großem Stolz die ersten „Schul-Bananen“ geerntet hast. Stark engagiertest Du Dich auch für die Erste-Hilfe-Ausbildung der Lehrkräfte und die Betreuung des Schulsanitätsdienstes. Herzlichen Dank, lieber Klaus, für Deine engagierte Arbeit als Lehrer, Fachbetreuer und Sammlungsleiter, Deine immer bereitwillige Unterstützung und Deine vielen guten Ratschläge. Die überraschenden Treffen mit Dir am Wochenende und in den Ferien, wenn Du Dich – von Deinem Schäferhund begleitet – in der Schule um Deine Pflanzen kümmertest, werde ich vermissen. Dir und Deiner Familie wünsche ich von Herzen alles Gute für viele kommende glückliche Jahre. Georg Baptist 13 Ein Jahr des Wandels – Bericht des Elternbeirats zum Schuljahr 2010 / 2011 Consulting Group gesponserten GeschäftsideeInitiative business@school vertreten. Darüber hinaus beschäftigte uns die ausreichende Lehrerversorgung nach dem Wegfall des letzten G9Jahrgangs. Erfreulicherweise sind wir am Gymnasium Puchheim nicht so stark wie andere Gymnasien im Landkreis durch Unterrichtsausfall und fehlende Planstellen betroffen. Trotzdem wurde und wird diese Problematik weiterhin vom Elternbeirat kritisch sowohl an unserer Schule als auch über die LEVBayern und die Landkreis-Elternbeiratssitzungen begleitet. Zudem fand und findet regelmäßig ein konstruktiver Austausch über Probleme bei der Umsetzung und der Verbesserung des G8 in den verschiedenen Gremien statt. Doppeltes Abitur, Berufs- und Persönlichkeitsorientierung Die zentrale Besonderheit des Jahres ist sicherlich der doppelte Abiturjahrgang der letzten K13 bzw. ersten Q12. Diese Zäsur hat auch die Arbeit des Elternbeirats geprägt. Neben der unterjährigen Auseinandersetzung mit Themen wie Sicherstellung der Gleichbehandlung der Schülerinnen und Schüler oder der Vergleichbarkeit von Leistungen, haben wir in diesem Jahr vermehrt an ausbildungs- und berufsbildenden Veranstaltungen mitgewirkt: - Unterstützung des gleich zu Beginn des Schuljahres im September 2010 durchgeführten Informationsabends der TU München zu den Möglichkeiten und Besonderheiten im doppelten Abiturjahrgang - Aktive Mitwirkung an der Veranstaltung des Fördervereins im September 2011 „Berufschancen – Deine Zukunft beginnt jetzt“ mit Vertretern größerer Münchener Unternehmen und deren integrierten Programmen für Auszubildende und Studenten - Der Elternbeirat ist ebenfalls in der Jury der von Herrn Fürstberger koordinierten und der Boston 14 Mitverantwortung für die pädagogische Arbeit im schulischen Kontext Zu einem festen Bestandteil unserer Arbeit haben auch in diesem Schuljahr die Unterstützung der allgemeinen Elternsprechtage, die Verdichtung aller Anregungen aus den Klassenelternversammlungen sowie die Mitgestaltung der Auftaktveranstaltung der neuen 5. Klassen gehört. Wir haben den Eindruck, dass niemand mehr die eigens für die neuen Schülerinnen und Schüler bzw. deren Eltern gestaltete Informationsbroschüre missen möchte. Für die schulische Entwicklung unserer Kinder hat uns sehr gefreut, dass die Schulleitung und im Anschluss auch die Lehrerkonferenz im Dezember 2010 unserem Antrag gefolgt ist, eine Pflicht zur Gegenzeichnung von Leistungsnachweisen bei Noten von ausreichend oder schlechter zu realisieren. Diese Neuregelung zur Zwischennotenerfassung dient der frühzeitigen Identifikation abfallender Leistungen. Uns ist es wichtig, gemeinsam mit den Lehrern, möglichst frühzeitig im Bilde zu sein, um steigenden Leistungsdruck oder kritische Situationen der Kinder konstruktiv angehen zu können. Zu einem späteren Zeitpunkt soll die Zwischennotenerfassung selbstverständlicher Bestandteil einer Software-Lösung werden, deren Einführung die Schule projektiert. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit im ersten Halbjahr war die Neudefinition, Abstimmung und Dokumentation der Auswahlkriterien für Schüleraustausche. In den letzten Jahren hatte es immer wieder punktuelle Probleme bei der Auswahl von Schülerinnen und Schülern gegeben. Der Elternbeirat muss den Schüleraustauschen zustimmen und trägt eine Mitverantwortung für die Regelgerechtigkeit des Zustandekommens von Austauschfahrten. Wir haben daher einen intensiven Dialog mit der Schulleitung sowie den häufig bei Austauschen involvierten Lehrerinnen und Lehrern angestoßen. Ziel war und ist ein transparentes und möglichst gerechtes Kriterienraster zu finden, das den Eltern und Schülern Orientierung bietet und die verantwortlichen Lehrer bei ihrer Entscheidung unterstützt. 15 Der Elternbeirat legt großen Wert auf einen engen Kontakt zu unserem Mensapächter Herrn Hobelsberger. Regelmäßig nehmen er und eine Vertreterin des Elternbeirats an sogenannten RegioTreffs zur Schulverpflegung teil, um den Mensabetrieb zu optimieren und Ideen auszutauschen bzw. wei- terzuentwickeln. Aufgrund der Tatsache, dass der Elternbeirat viele Veranstaltungen organisatorisch unterstützt, kam die Idee auf, eine schriftliche Vereinbarung zwischen dem Mensapächter Herrn Hobelsberger und dem Elternbeirat zu schließen. Diese dient dazu, z. B. Sorgfaltspflichten für die Nutzung bestimmter Geräte und Aufgaben beim Catering von schulischen Veranstaltungen festzulegen. In Ergänzung seiner angestammten Tätigkeiten – Vertretungen im Schulforum, im Förderverein, bei den Elternbeiräten im Landkreis, der ARGE sowie der Landes-Elternvereinigung der Gymnasien in Bayern (LEV) – wollte der Elternbeirat den inner- und außerschulischen Dialog bzw. Austausch nochmals fördern. Im letzten Schuljahr haben wir vermehrt zu Diskussions- und Fragerunden im Rahmen der Sitzungen des Elternbeirats eingeladen, um „näher dran zu sein“: hierunter SMV-Vertreter, die neue Schulsozialpädagogin Frau Metschberger oder auch Frau Gronenberg von der LEV. Finanzen und Förderschwerpunkte Da es neben Spenden keine laufenden Einnahmen 16 gibt, galt es in diesem Jahr, mit den geringen Mitteln sehr sorgfältig umzugehen und die Relevanz aller Ausgaben gegeneinander zu priorisieren. - Ein finanzieller Entschluss mit Tragweite fiel bereits zu Schuljahresbeginn: Wegen der häufigen Fälle von Diebstählen und Beschädigungen haben wir beschlossen, die Finanzierung einer FahrradbereichVideoüberwachungsanlage in Form einer „permanenten Spendensammelaktion“ zu unterstützen. Zuvor hatte der Sachaufwandsträger der Schule eine Bewilligung der Mittel abgelehnt. - Nach Prüfung der Mittelverwendung haben wir beschlossen, dass in Zukunft der LEV-Mitgliedsbeitrag in Höhe von 0,60 EUR pro Kind nicht mehr aus den Spenden der Eltern, sondern dezentral am Schuljahresanfang eingesammelt werden wird. - Auch in diesem Jahr konnten wir aus Mitteln des Elternbeirats in einigen Fällen bei sozialen Notlagen, z. B. bei Klassenfahrten, unterstützen. - Zur Ergänzung des Sexualkundeunterrichts finden seit mehreren Jahren sexualpädagogische Veranstaltungen von externen Fachkräften statt, die bisher vom Elternbeirat aus den Elternspenden und durch öffentliche Zuschüsse finanziert wurden. Es wird zukünftig eine geringe Selbstbeteiligung der Schüler verlangt werden. 17 - Eine neue und auch erfolgreiche Initiative war die in diesem Jahr durchgeführte Akquise von Spenden und kleinerem Sponsoring durch Puchheimer Unternehmen. Dieses Prinzip der „Patenschaft-für-Einzelinitiativen“, die dem Spender am Herzen liegen, möchten wir auch weiterhin betreiben. - Die im März 2011 begonnene zweite Spendenaktion für unsere Aktivitäten verlief sehr zufriedenstellend. Durch die hohe Anzahl von z. Zt. 311 Spenden kam dieses Mal ein ansehnlicher Betrag zustande. Im Namen unserer Kinder, denen der Nutzen zugutekommt, ein herzliches Dankeschön! zustellen. Jedoch ist unsere Arbeit ein reines Ehrenamt, so dass persönliche oder berufliche Gründe immer auch zu unterjährigen Wechseln führen können. Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich für das bisherige Engagement der ausgeschiedenen sowie die spontane Bereitschaft der neu hinzu gekommenen Elternbeiratsmitglieder bedanken! Um die Vielzahl der einzelnen Themen zu bewältigen, hat der Elternbeirat neben seiner regelmäßigen Arbeit in großer Runde beschlossen, zusätzlich kleinere Arbeitsgruppen zu bilden, die sich aktuellen Themen annehmen. Personelle Wechsel im Elternbeirat und Ausblick Ein Jahr des Wandels war die zurückliegende Amtszeit des Elternbeirats auch deswegen, weil es eini- Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler, liege personelle Wechsel und damit verbundene Um- be Lehrerinnen und Lehrer, auch ein sehr trauriges verteilungen der anfallenden Aufgaben gab: Herr Ereignis, der Tod unseres Schülers Thomas Moritz, Michael Pausch folgte Frau Jutta Bachleitner, Frau möchten wir in unserem Jahresrückblick nicht unerAlexandra Knürr kam für Herrn Jörg Lenz und Frau wähnt lassen. Wir alle wurden mit Macht aus unseElke Baumstark-Förstl folgte Herrn Vassilios Kok- rem Alltag gerissen, waren fassungslos und unendkas als nachrückendes Mitglied. lich traurig. Unser Dank gilt der Schulleitung und Der Elternbeirat versucht, die pädagogisch und so- allen Lehrerinnen und Lehrern, die versucht haben, zial wichtige Schnittstelle zwischen Eltern, Kindern die Kinder in dieser schweren Stunde aufzufangen und Lehrerkollegium in der Schulgemeinschaft dar- und zu begleiten. Unsere Gedanken sind nach wie 18 vor bei der Familie von Thomas. Personalratswahlen 2011 Im Mai 2011 waren die 110 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unseres Gymnasiums zur Wahl des Personalrates aufgerufen. Neben dem örtlichen Personalrat wurden auch der Bezirkspersonalrat und der Hauptpersonalrat am Kultusministerium gewählt. Das Wahlergebnis (in Auswahl): Örtlicher Personalrat (Wahlbeteiligung 95%): Gruppe der Arbeitnehmer (1 Sitz): Mona Metschberger. Gruppe der Beamten (4 Sitze): Dr. Werner Anetsberger, Karin Bögle, Marianne Brandl-Dierschke, Ulrich Schäffner. Bei der konstituierenden Sitzung des Personalrates wurde Herr Dr. Anetsberger zum Vorsitzenden, Frau Metschberger und Herr Schäffner zu stellvertretenden Vorsitzenden des Personalrates gewählt. Wahl des Hauptpersonalrates: Wahlen in der Gruppe Lehrer an Gymnasien (Wahlbeteiligung 94,8%): 93% der gültigen Stimmen entfielen auf die Liste des Bayerischen Philologenverbandes BPV, 7% der Stimmen auf die Liste der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft GEW. Dr. Werner Anetsberger Hinter uns liegt ein bewegtes Schuljahr 2010/2011, das wir gemeinsam mit Ihnen / Euch als Eltern, Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer mitgestalten durften. Für die konstruktive und kritische Begleitung unserer Arbeit möchten wir uns bei allen herzlich bedanken. Mit den besten Wünschen, für den Elternbeirat Sigrid Hecht, 1. Vorsitzende; Silke Schweigler, 2. Vorsitzende; Thomas Schaffrath-Chanson, Schriftführer 19 Schule entwickelt sich Leibfritz; Teamleiter 6: Fleischmann / Saller). Ziel Das Modell der Schulentwicklung sieht als klassi- war eine noch engere pädagogische Verzahnung, sche Handlungsfelder den Unterricht, die Organi- Standardisierung und Koordinierung des Unterrichts sation und die Mitarbeiterentwicklung an. Unsere der Jgst. 5 und 6. Das Vertretungsstundenkonzept wurde um die Jgst. 7 erweitert; Vertretungsstunden Leitlinien dabei waren: ohne Arbeitsauftrag durch die Lehrkraft werden nun - noch bessere Förderung unserer in Jgst. 5 dem Schwerpunkt Deutsch (Lesekiste) zuSchülerinnen und Schüler geordnet, in Jgst. 6 wird Mathematik eingeübt und in Jgst. 7 werden die Fremdsprachen Latein bzw. - Förderung der Berufszufriedenheit bei den Französisch vertieft. Mitarbeitern In der Oberstufe gab es mehrere Maßnahmen zur - effiziente und entlastende Nutzung von Standardisierung und Koordinierung der W- (Rotter) Synergieeffekten und P-Seminare (Anetsberger). In den P-Seminaren wurde neben der Projektarbeit in berufsbezogenen - Aktivierung durch Teamarbeit Trainings und Tests verstärkt auf externe Partner zuIn allen drei Handlungsfeldern hat sich durch kon- rückgegriffen: ob professionelles Coaching für Jukrete Maßnahmen, durch verantwortungsvolle Mit- gendliche (mit dem Jugendcoach Herrn Jagemann), arbeit vieler Kolleginnen und Kollegen und durch Assessment-Center-Training (Team der Sparkasse vielfältiges Engagement aus der gesamten Schulfa- FFB), Bewerbungsgesprächstraining (Frau Paller vom KJR FFB), der Berufsbildungstest vom GEVA milie unsere Schule (weiter)entwickelt. Im Bereich der Unterstufe wurde die kollegiale Zu- Institut für alle Q11-Schüler oder die Aktion „Chef sammenarbeit in den Klassen- und Fachteams auf für 1 Tag“ (Focus Money, Stiftung Lesen, Personaldie Jgst. 6 ausgedehnt (Teamleiter 5: Scherf-Kraß / beratung Odgers Berndtson), um nur ein paar Bei20 spiele zu nennen. Zehn „glückliche“ Q11-Schüler konnten an einem intensiven Coachingprojekt, das in Zusammenarbeit mit dem Rotary-Club München-West durchgeführt wurde, teilnehmen. Der Berufsinfoabend mit Personalverantwortlichen aus vier großen Unternehmen, organisiert vom Förderverein, rundete dieses Themenfeld ab. Ebenfalls mit Unterstützung durch den Förderverein wurde erstmals in diesem Schuljahr das Mentorenprogramm gestartet: Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums (Mentees) sollen mit geeigneten Mentoren (v.a. aus der Elternschaft) zusammenbracht werden und erfahren variable und punktgenaue Unterstützung auf ihrem Weg zu Studien- und Berufswahl; der Pool umfasst aktuell über 60 Mentoren aus fast allen Berufsfeldern. Zweimal die Woche gibt es nun die „Bewegte Pause“, ein koordiniertes Pausenprogramm für interessierte Schüler. Im ganzen Schulhaus wurden zusätzliche Arbeitsbereiche für die Oberstufenschüler geschaffen. Das von allen Teilen der Schulfamilie getragene Fahrtenkonzept soll den positiven Ertrag von Exkursionen und Schulfahrten bewahren und stärken und gleichzeitig den Unterrichtsausfall v.a. im Bereich der „neuen“ Oberstufe minimieren. Im Bereich der inneren Schulentwicklung gab es neben vielen schulinternen Lehrerfortbildungen (SchiLfs) einen pädagogischen Nachmittag mit einem Lehrerteam aus Olching, dem Träger des Deutschen Lehrerpreises 2010, zu schüleraktivierenden Unterrichtsmethoden und –formen in der Unterstufe. Gute Ergebnisse für Unterrichts- und Schulentwicklung werden auch von der Abkehr des 45-Minuten-Stundenplanes hin zu Doppelstunden erwartet; in diesem Schuljahr haben einige Fachschaften und Kollegen, wenn immer möglich, dieses Doppelstundenmodell übernommen und getestet; die ersten Erfahrungen waren ermutigend. Auch die fortwährende Optimierung von Kommunikationswegen und Prozessen in der alltäglichen Zusammenarbeit an einer Schule mit fast 110 Mitarbeitern (Verwaltungsangestellte und Lehrer) und fast 1200 Schülerinnen und Schülern muss immer wieder neue Wege gehen. Dr. Werner Anetsberger 21 Schulpsychologische Beratung Was kann ich denn anders machen, damit meine Noten wieder besser werden? Wie können wir schulische Schwierigkeiten gemeinsam angehen? Was erwartet unser Kind an dieser Schule? Mit diesen und vielen weiteren gewichtigen Fragen suchten Schülerinnen, Schüler und Eltern in diesem Schuljahr häufig den Schulpsychologen auf. „Wie schön könnte Schule sein, wenn das Lernen nicht so anstrengend wäre“, war ein häufiger Ausspruch von Schülerinnen und Schülern in der Beratung – insbesondere derjenigen Schülerinnen und Schüler, die in der Schule nicht immer die gewünschten Leistungen erreichen und dadurch immer mehr die Motivation für das Lernen verlieren. Denn: Die Lust am Lernen ist vor allem abhängig von Erfolgen. Einstellung zum Lernen fehlt. Ungünstiges Arbeitsverhalten kann dann zu Konzentrationsschwierigkeiten, Angst vor Schulaufgaben usw. führen. Die Konsequenzen sind häufig Misserfolge, noch geringere Lust zum Arbeiten für die Schule, Verringerung des Selbstvertrauens... der Einstieg in einen Teufelskreis! Bei mangelnden Schulleistungen ist zunächst der Lehrer unmittelbarer Berater seiner Schüler und ihrer Eltern. In manchen Fällen ist die Lehrkraft aus vielerlei Gründen nicht in der Lage weitergehend, intensiv und fachgerecht zu helfen. Dann ist es wichtig, beim Beratungslehrer oder beim Schulpsychologen die Beratung aufzunehmen, um der individuellen Problemlage besser gerecht zu werden. Da auch häufig außerschulische und allgemeinere Probleme zu schulischen Schwierigkeiten beitragen, ist es nöManche Schülerinnen und Schüler können ihre Fä- tig, bestehende Zusammenhänge aufzuspüren und higkeiten nur ungenügend umsetzen, z. B. weil sie dann zu verdeutlichen, wie die einzelnen Faktoren wenig wirkungsvoll lernen oder weil die richtige zusammenhängen und sich gegenseitig stabilisieren. 22 Am Anfang einer Beratung wird deshalb im Gespräch mit dem Kind bzw. Jugendlichen und den Eltern das Problem ausführlich erörtert; wenn nötig, werden Testverfahren eingesetzt. Sämtliche im Rahmen der Beratung erhaltenen Informationen werden dabei vertraulich behandelt, da die Beratung der Schweigepflicht unterliegt. Tim Grawe, Staatlicher Schulpsychologe 23 Lukas Altherr 6f ….. damit ihr Hoffnung habt ne Fragen zur kath. oder ev. Konfession jeweils dem Unter diesem Leitwort stand der ökumenische Kir- „richtigen“ Fachlehrer stellen konnte. chentag 2010 in München. Wir sind Christen, weil Alle neunten Klassen erlebten die Orientierungstage wir Hoffnung haben? Oder: Wir haben Hoffnung, im Schulpastoralen Zentrum in Fürstenried und lernten die Synagoge in Augsburg kennen. weil wir Christen sind? Beides charakterisiert die Fachschaften Religion und Alle 10. Klassen fuhren nach Berlin, wo ein SchwerEthik und prägt auch die ökumenische Zusammenar- punkt die Beschäftigung mit der Vergangenheit des jüdischen Volkes ist, zwei Klassen besuchten die beit, die all unseren Schülern zugute kommt. Zum ersten Mal wurden die „Neuen“ am Schuljah- KZ-Gedenkstätte Dachau. resanfang mit einem Segensgottesdienst willkom- Der Anteil derer, die Religion als Kolloquiumsfach men geheißen. Als ökumenische Wortgottesdienste wählten, war in diesem Schuljahr sehr hoch und deswurden der Abendgottesdienst im Advent, die bei- halb das Interesse und die Bereitschaft zur Beschäfden Abiturgottesdienste und der Schlussgottesdienst tigung mit religiösen und lebenskundlichen Themen gefeiert, der Ostergottesdienst ist jeweils konfessio- recht groß. Angesichts der sozialen und ökologischen Herausnell getrennt. In der 5. Jahrgangsstufe lernten alle Schüler die forderungen der Globalisierung muss den Schülern katholische und die evangelische Kirche bei ei- einsichtig gemacht werden, dass unverrückbare und ner genauen Besichtigung näher kennen. In der 7. unbedingte Normen in allen Lebensbereichen gelten. Jahrgangsstufe ist es eine Führung in der Moschee Auf jeden Menschen soll die „Goldene Regel“, eine in München-Pasing, die das Kennenlernen anderer uralte Weisung vieler ethischer und religiöser TradiReligionen unterstützt. Zum Thema „Reformation“ tionen, angewendet werden: „Was ihr von anderen wurde in der 8. Jgst. in zwei Religionsstunden ein erwartet, das tut ebenso auch ihnen.“ Franziska Baumgartner Tausch der Lehrkräfte durchgeführt, so dass man sei- (für die Fachschaften Religion und Ethik) 24 25 Marlene Micheel 6e KUNST / ART / KUNST / ART / KUNST / ART / KUNST / ART…othek Das Schuljahr 2010/11 ist von Anfang an von dem oder Sprechzimmer eines Arztes, in der Puchheimer Vorhaben, dem Projekt des P-Seminars geprägt, eine Gastronomie, der Stadtverwaltung oder in Büroräumen verschiedenster Firmen die Blicke auf sich zu Artothek in Puchheim zu gründen. Man entleiht sich Bücher in Bibliotheken, Filme in ziehen. Künstlerinnen und Künstler des KulturverVideotheken,……warum nicht auch Kunst in Arto- eins Puchheim, sowie Petra Amerell, eine Münchner Malerin, ergänzen mit ihren Leihgaben unser theken? Der Kunstunterricht am Puchheimer Gymnasium Projekt, wofür wir uns ganz herzlich bedanken! Unser Dank gilt auch der VHS, die unsere Artothek lässt immer schon Einblicke zu. Unsere Ausstellungen finden bewusst nicht nur in beheimatet. Die Idee der „Wandergalerie“, d. h. das unserer Aula oder am schwarzen Brett der Klas- vorübergehende Nutzen von immer wieder anderen, senzimmer statt; wir gehen raus, zeigten uns in den leerstehenden Läden, begeisterte uns anfangs, war vergangenen Jahren bei der Kunstmeile, im und am aber nicht zu realisieren. So haben wir jetzt im BürPUC, im Bürgertreff, in Schaufenstern, in der Bi- gertreff ein „Dach über der Kunst“ gefunden und bliothek, an der Litfasssäule, sogar in Verbindung freuen uns auf reges Interesse der Puchheimer Bürmit unseren Musikern unter der Leitung von Kol- ger. Unsere Leihgaben sind alle katalogisiert und lege Reinhard Friedl bei einer Performance in der tauchen abwechselnd in einer Dauerausstellung im Vortragsraum der VHS auf. Für eine geringe Leihkatholischen Kirche St. Josef. Wenn am 8. Juli unsere Artothek eröffnet, acht gebühr und einer ganz freiwilligen, zusätzlichen Schülerinnen des Kunst-Seminars „ihre“ Vernissa- Spende holt man Kunst in seine vier Wände. Von ge feiern, wird man Schülerarbeiten sehen, welche dem Geld rahmen wir weitere Bilder – hier ein Danliebevoll gerahmt darauf warten, für eine begrenzte keschön an Karin und Peter Meißner, Villa Arte, Zeit an einer Wand eines Privathaushaltes, im Warte- Germering, die uns als Einrahmprofis mit Rat und 26 Am 22.2. bzw. 17.3 war Info-Abend und Schnuppernachmittag! Danke an die Schülerinnen und Schüler, die mich dabei unterstützten, unseren zukünftigen 5.Klasslern einen Vorgeschmack auf die Kunststunden zu geben. Tat und dem notwendigen Zubehör zur Seite stehen. Auch Bilder, mit denen wir uns bei der Ausstellung „Es werde Licht“ beteiligt haben, bereichern unseren Fundus. Diese Vernissage am 3.12. im PUC war wieder eine große Herausforderung und ein Ereignis für Schüler und Schule! Auch der Marktsonntag am 10.4. war für das Seminar eine Gelegenheit, auf die geplante Artothek in Puchheim hinzuweisen. Die Schülerinnen bekamen durch die freundliche Unterstützung des „Schokolädchens“ sogar einen eigenen Standplatz, um vor Ort Karikaturen zu zeichnen und kleine, gemalte Bilder zu verkaufen (Erlös: 120.- Euro, wir können weiter Bilder einrahmen…!!!). Ein fächerübergreifendes Projekt (Deutsch/Kunst) in Klasse 5B wird unser Schuljahr abrunden und wir freuen uns schon jetzt auf viele Besucher in unserer „Märchen-Leseecke“, welche in selbstverfassten Märchenbüchern mit liebevoll gezeichneten und gemalten Illustrationen schmökern können. Am 20.12. fand mit Q12 und K13 eine Exkursion zur Akademie der Bildenden Künste statt, bei der wir uns mit dem architektonisch interessanten Neubau von COOP Himmelblau vertraut machten. Michael Golf, Professor der Akademie ließ uns dabei auch hinter die Fassade blicken und man schnupperte „Atelierluft“. Über das geplante „Spurensicherungsprojekt“ der Q11 zum Schuljahresende wird noch nichts verraten, …im nächsten Schuljahr gibt es ja wieder einen Jahresbericht…!!! Brigitte Scheuring (Fachschaft Kunst) 27 ARTOTHEK PUCHHEIM – Das Schülerprojekt des P-Seminars Kunst Was ist das, eine Artothek? - Ganz einfach: Jeder kennt das Prinzip einer Bibliothek. Man geht hinein, sucht sich ein Buch aus, das einem gefällt, und leiht es sich aus. Eine Artothek verleiht anstelle von Büchern ‚Kunst‘. Das sind hauptsächlich Kunstwerke von Schülern des Gymnasiums Puchheim, doch auch Bilder von professionellen Künstlern sind dort gegen eine geringe Gebühr zu leihen. Mit der Möglichkeit, sich alle paar Wochen ein neues Bild auszuleihen, entsteht Abwechslung im eigenen Wohnzimmer. Da die Anschaffung von Gemälden sehr teuer sein kann, bietet die Artothek dafür eine definitiv günstigere Alternative. Des Weiteren werden damit die 8 Schülerinnen der Q11 finanziell unterstützt, die das Projekt gemeinsam mit Frau Scheuring eigenständig aufgestellt haben. – 13.00 Uhr. Nach weiteren Informationen kann jederzeit per Mail an [email protected] gefragt werden. Die seit 08. Juli 2011 eröffnete Artothek befindet sich in der Volkshochschule Puchheim. Die Öffnungszeiten sind montags von 17.00 – 19.00 Uhr sowie jeden ersten Samstag im Monat von 11.00 Stefanie Galinec, Q11 28 29 Alexandra Oberstadt 9a Musikalische Aktivitäten 2010/2011 Das Schuljahr 2010/2011, das wie immer gleich „Beethoven und seine Zeit“ und fächerübergreifend mit einem musikalischen Auftakt begonnen hat – „Mond-Sterne-Eichendorff“ - darüber hinaus ein der Begrüßung der neuen Fünftklässler durch die musikalischer Abend der achten Klassen mit dem Bigband - war wieder geprägt von zahlreichen mu- Titel „Cocktail Time“ sowie die Probentage (Orchesikalischen Aktivitäten. In unterschiedlichsten En- ster und Bigband) in Ochsenhausen setzten wichtige sembles und in überaus großer stilistischer Band- Akzente und prägten die Klassen- und Musiziergebreite konnten unsere Schülerinnen und Schüler ihr meinschaften in ganz besonderer Weise. Können unter Beweis stellen. Sei es im Musiklei- Die Erweiterung unserer Schulkonzerte zu Weihstungskurs, im Instrumentalunterricht (Violine und nachten und im Sommer auf jeweils zwei AuffühViolincello), im Orchester, in der Bigband, im Sin- rungstage fand weiterhin großen Anklang. Durch fonieorchester, in dem Streicher, Bläser und Per- die oft sehr große Zahl der hoch engagiert Mitwircussion kombiniert werden, und das inzwischen auf kenden sowie das begeisterungsfähige Publikum über 100 Mitglieder angewachsen ist, sowie in den werden die Begriffe „Schulgemeinschaft“ bzw. verschiedenen Chören und Schülerbands. Auftritte „Schulfamilie“ in ganz besonderer Weise erfahrbar. auch außerhalb der Schule, so z. B. mit der Bigband Der letzte Musikleistungskurs hat sich mit einem bei einem gemeinsamen Konzertprojekt zusammen beeindruckenden eigenen Lk-Konzert verabschiemit dem Gröbenzeller Frauenchor oder dem Orche- det. Damit geht eine Leistungskursära von durchster beim Stadterhebungsfestakt im PUC, gaben gehend 12 Jahren zu Ende, die unser Schulleben in zusätzliche Motivation. Vortragsabende, Besuche ganz besonderer Weise bereichert hat. Aus meiner von Konzerten, der Band- und Pop-Abend sowie Sicht wird aber die Erfahrung aus diesem wichtigen ein neues themenbezogenes Konzertformat - in die- Abschnitt der Schulbiographie auch auf die komsem Schuljahr die literarisch-musikalischen Abende menden Jahrgänge ausstrahlen, es bleibt zumindest 30 zu wünschen. Im neuen Oberstufensystem des G8 gibt es gerade auch für musikalisch Interessierte und Engagierte eine Vielzahl von Möglichkeiten sich weiterhin verstärkt einzubringen – so u. a. in den Musikkursen, in P- und W-Seminaren, im Musizieren in Vokal- und Instrumentalensembles, sowie in der Abiturprüfung, die es nach wie vor einerseits als Kolloquium gibt, oder als intensivierte Additumvariante, die es weiterhin ermöglicht, – ähnlich wie bisher im Leistungskurs - ein schriftlich-praktisches Abitur zu absolvieren. sehr aktiv bleibenden Kontakt mit ihm. Wir werden seine begleitende Beratung auch künftig dringend nötig haben! Was machen wir, wenn das Keyboard wieder nicht gleich funktioniert? Wer wird unsere Lampen austauschen? Wer wird die Anlage reparieren? Wer wird meinen schwarzen Rucksack suchen und finden ? Reinhard Friedl Unser Kollege Horst Japha verlässt die Schule. Sein herausragender Beitrag zum musikalischen Leben unserer Schule lässt sich nicht mit der Aufzählung von Einzelfakten beschreiben, zum einen würde der Platz dafür nicht reichen, zum anderen würde eine solche Auflistung nicht ansatzweise das künstlerische und menschliche Phänomen Japha erfassen können. Meine Kollegin Sigrid Müller und ich bedanken uns für die ausgezeichnete Zusammenarbeit! Wir wünschen Horst Japha alles erdenklich Gute für die Zeit danach, und uns einen hoffentlich 31 Photo: Stadt Puchheim/Vera Greif Fachschaft Sport Auch in diesem Jahr konnte das Gymnasium Puchheim das Sportangebot erweitern. Derzeit werden sechs Wahlkurse angeboten: WahlfachLeitung BewegungskünsteHr. Häußler Gerätturnen MädchenFrau Meier Handball-Schulmannschaft Buben Jahrgang 95-98 Hr. Häußler Parcour – FreerunningHr. Grimm Sportklettern/ Bouldern (Klassen 5-9) Hr. Häußler TaekwondoHr. Kias Eine Erweiterung der Kletterwand konnte am Ende des Schuljahres 2009/10 und zu Beginn des Schuljahres 2010/11 mit tatkräftiger Unterstützung der Schüler des Wahlfachs Klettern realisiert werden. (Fotos) In den jeweils ersten Pausen findet am Montag und Donnerstag nun eine Bewegte Pause für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5-7 in den Turnhallen statt. Neben dem bewährten Programm aus freien Sportturnieren, die meist von der SMV veranstaltet und durchgeführt werden, Schulskikursen und den Puchheim Championships, konnte als weitere Neuerung in diesem Jahr die Zahl der Wahlkurse erhöht werden: 32 Jugend trainiert für Olympia – Gerätturnen Am 3. Februar 2011 fand das Bezirksfinale Gerätturnen der WK III/1 weiblich in Unterhaching statt, bei dem das Gymnasium Puchheim dieses Jahr mit zwei Mannschaften, bestehend aus Mädchen der 6. und 7. Klassen, vertreten war. Pro Mannschaft gingen dabei fünf Schülerinnen an den Start und turnten Pflichtprogramme am Boden, Schwebebalken, Sprung und Stufenbarren. An den beiden erstgenannten Geräten zeigten die Mädchen gute Leistungen und feuerten sich gegenseitig begeistert an. Doch nach einem Unfall einer Turnerin gleich zu Beginn am Sprung, der glücklicherweise ohne schlimme Verletzungen blieb, fiel es den Mädchen verständlicherweise schwer, sich auf die Programme der letzten beiden Geräte zu konzentrieren. Die Mädchen waren sich aber einig: Sie wollten den Wettkampf mit ihrer Ersatzturnerin trotzdem unbedingt zu Ende turnen. Mit den Plätzen 18 und 19 konnte die gute Platzierung (11.) aus dem letzten Jahr gegen die wieder sehr zahlreich vertretene und starke Konkurrenz leider nicht wiederholt werden. Dennoch war der Wettkampf für die Turnerinnen wieder ein überaus motivierendes und spannendes Team-Ereignis. Weitere Interessentinnen sind herzlich eingeladen! Bericht der Handball Schulmannschaft Aufgrund der großen Nachfrage konnten im Handball zwei Mannschaften - Jungen II und Jungen III/1 – für die Teilnahme bei „Jugend trainiert für Olympia“ gemeldet werden. Die älteren Jungen „Jungen II“ (Jahrgänge 1994-97) konnten trotz guter Leistung das Kreisfinal-Endspiel gegen den späteren Landesfinalisten Gröbenzell nicht gewinnen, das Spiel endete 18:13. Die Jungen III/1 (Jahrgänge 1996-99) haben das Kreisfinale am 30.11.2010 gegen das ViscardiGymnasium FFB mit 38:23 gewonnen. Beim Bezirksfinale am 13.1.2011 in Garching konnte aus unterschiedlichen Gründen nicht die Stammformation auflaufen und so erreichte die Mannschaft nach der Gruppenrunde den 2. Platz und konnte so ins „kleine Finale“ um Platz 3 einziehen. Nach der regulären Spielzeit stand es unentschieden, in der Verlänge33 rung konnte unser Team kräftemäßig nicht mehr mithalten und verlor unglücklich mit 17:19. Für die erste Teilnahme der noch sehr jungen Mannschaft an einem Turnier ist dieser 4. Platz aber dennoch als großer Erfolg zu werten. Abschließend wollen wir der Mannschaft für das folgende Jahr alles Gute wünschen. Weitere Interessenten für die Handballmannschaft sind herzlich eingeladen! 34 Bericht Parkour Ab dem zweiten Halbjahr fand erstmalig an unserer Schule jeden Donnerstag Nachmittag das Wahlfach Parkour statt, an dem durchschnittlich 15 bewegungstalentierte Schüler regelmäßig teilgenommen haben. Was sich zunächst liest wie ein grober Rechtschreibfehler ist in Wirklichkeit die Sammelbezeichnung für die Disziplinen Parkour, Parcouring und Freerunning. Allen Varianten des Parkour ist gemeinsam, dass es bei Ihnen um das sportliche Überwinden von Hindernissen und die Performance spektakulärer „Mooves“ geht. Im Kurs hatten die Schüler die Möglichkeit, viele neue Bewegungen auszuprobieren, ihren Körper zu kräftigen und die Turnhalle mit all ihren Geräten und Bewegungsmöglichkeiten einmal aus einer anderen Perspektive als im gewöhnlichen Sportunterricht kennenzulernen. So wurde die Wand hochgerannt, um sich gleich darauf zu einem Salto rückwärts abzustoßen („wallflip“) oder solange an Drehungen, Sprüngen und artistische Bewegungen gefeilt, bis sie in Perfektion beherrscht wurden. Beim Aufbau vielfältiger und herausfordernder Hindernisse war Die Bewegte Pause: viel Kreativität gefragt und so entstanden hohe Wände oder andere Barrieren in Form von Matten, Kästen, Barren, Reck, Bänken usw., die es wirklich in sich hatten. Doch der Bewegungsdrang und die Motivation der Teilnehmer waren jedes Mal so groß, dass schließlich keine „Hürde“ zu hoch war, um sie nicht zu überwinden. Falls ihr nächstes Schuljahr auch Lust habt, zu erfahren, wie man beispielsweise nicht nur an, sondern auch auf einer Wand entlang läuft, dann solltet ihr euch unbedingt beim Wahlfach Parkour anmelden! Mehr Spaß durch Spiel und Sport „Keine Stunde, die du mit Spiel und Sport verbringst, ist eine verlorene Stunde!“ (Winston Churchill) Wir sehen das genauso. Deshalb zählt seit diesem Schuljahr die „Bewegte Pause“ zum Programm unserer Schule. Schüler und Schülerinnen der 5. und 6. Jahrgangsstufe toben sich zweimal pro Woche in der Pause sportlich und spielerisch aus. Während bei den Buben derzeit vor allem Fußball, Basketball und Rugby hoch im Kurs stehen, erproben die Mädchen ihre Geschicklich beim Einradfahren und bei diversen Seilspielen. Nach Lust und Laune können aber auch andere Sport- und Spielgeräte ausgeliehen und ausprobiert werden. Neugierig? Der Kurs bedankt sich ganz herzlich bei den Praktikanten Felix Päsler und Tobias Lazar, die den Kurs sehr engagiert und kompetent mitbetreut haben. Michael Grimm Dann spiel auch du mit! Wir freuen uns auf dich! Sonja Abrell-Kastner, Silvia Meier Christian Häußler 35 Taekwondo Traditionelles Taekwondo ist eine alte koreanische Kampfkunst. Wörtlich übersetzt heißt Taekwondo: „Der Weg, sich mit Füßen und Fäusten zu verteidigen“. besseren Stoffwechsel. Im Gymnasium Puchheim wird traditionelles Taekwondo seit dem Schuljahr 2009/10 angeboten und findet regelmäßig dienstagnachmittags in zwei gut besuchten Kursen statt. Die TeilnehmerInnen haben bereits eine oder mehrere Gürtelprüfungen abgelegt und engagieren sich mit Kraft und Freude im Training. Beim Taekwondo geht es nicht nur um eine wirkungsvolle Selbstverteidigung durch gezielte Armund Beintechniken, sondern auch um eine umfassende Persönlichkeitsbildung. Gestärkt werden unter anderem Selbstbewusstsein, Selbstsicherheit und Selbstbeherrschung. Zahlreiche Übungen verbessern die Konzentration und Koordination. Gleichzeitig wird soziales Verhalten, wie beispielsweise die Achtung vor dem Partner, gefördert. Der gesundheitliche Ansatz des traditionellen Taekwon-Do zeigt sich in einer spielerisch-ganzheitlichen Gymnastik. Durch Kräftigung und Dehnung vieler Muskelbereiche des gesamten Körpers wird sowohl die Entwicklung als auch eine aufrechte Körperhaltung unterstützt. Die inneren Organe arbeiten aktiver und gewährleisten einen umfassend Rudi Kias 36 Aus dem Skilager der Klassen 7d und 7e An einem Montag im Februar machten sich zwei pubertierende 7. Klassen auf den Weg ins verschneite Werfenweng im Salzburger Land und fanden sogar ein paar waghalsige Lehrer, die den Mut hatten, die Schüler ins Skilager zu begleiten. aufbrachen. Kaum waren wir nach einem anstrengenden ersten Skitag im Zimmer zur Ruhe gekommen, kam schon die gefürchtete Zimmerinspektion. Diese ging für einige von uns gut, für andere nicht so gut aus… Für die Skifahrer ging es im Anschluss an die ge- Dienstagabend gab’s dann den ersten „Höhepunkt“: meisterte Zimmerverteilung und dem Mittagessen endlich der langersehnte Vortrag über Lawinen, dem gleich auf die Piste. Nachdem die ersten erfolgreich natürlich alle mit voller Begeisterung zuhörten. mit dem Schnee gekuschelt hatten [die Anfänger Neben dem Skifahren stand noch vieles andere auf eher mit dem Zaun ;0)], mussten wir in unserer Ju- dem Programm: Snowtubing, Tischtennisturnier, gendherberge „Berghof“ erst einmal unsere Zimmer Schneeschuhwandern, Pferdeschlittenfahrt, Fackelaufräumen. Die Lehrer hatten eine neue Zimmerbe- wanderung u.v.m. Lag es an den Fackeln oder an wertung eingeführt, die neben Ordentlichkeit auch uns? Irgendwie stimmte die Brenndauer der Fackeln unsere Entertainmentqualitäten belohnte. mit unserem Schritttempo nicht ganz überein, soDas frühe Aufstehen am nächsten Morgen machte dass wir – abgesehen von einer beleuchteten Vorhut einigen von uns sehr zu schaffen – warum wohl? Auf – im Dunkeln nach Hause tappten. dem Weg zur Strussingalm, unserer mittäglichen Brotzeit- und Raststation, verletzte sich leider einer Am letzten Abend in der Jugendherberge war Disder Anfänger und Herr Grimm holte zum Glück so- cotime!!! Trotz einer anstrengenden Skiwoche und fort Hilfe. Die Neulinge kamen deshalb recht spät wenig Schlaf, fanden alle noch genügend Kraft, sich zur Mittagspause, sodass alle anderen schon wieder für die Party zu stylen und danach abzutanzen. So37 gar die Lehrer hatten den Mut, sich hüftschwingend unter uns zu mischen, so dass wir ganz neue Seiten an ihnen entdeckten… Die Rückfahrt im Bus war merklich ruhiger als die Hinfahrt – die Lehrer dankten es uns. Aber auch wir wollen uns bei den Lehrern für ihre Ausdauer, Geduld und ihr Engagement bei der Betreuung von uns pubertierenden 7.Klässlern bedanken. Wir hoffen, wir haben sie nicht allzu abgeschreckt, damit auch die künftigen 7.Klassen eine solch tolle Woche erleben können. Maike Däther , Sophia Mayer, Vanessa Storz (7d), Natthakan SukkiaohTheresa Zett (7e) Sina Codreanu 10c 38 Moodle am Gymnasium Puchheim des Gymnasium wurden zwei Moodlekontaktlehrer benannt und regelmäßig fortgebildet. Am 1. Januar 2011 übernahm das Kultusministerium die Finanzierung von bayernmoodle. Wird der Unterricht am Gymnasium Puchheim bald in virtuelle Klassenzimmer verlegt? Gut möglich, denn das nötige Rüstzeug eigneten sich 18 Lehrkräfte am 10. Mai 2011 im Computerraum an: dort haben die beiden Moodle-Kontaktlehrerinnen, Frau Fleischmann und Frau Schäffer, zum zweiten Mal am Gymnasium Puchheim eine SchiLF (schulinterne Lehrerfortbildung) zum Thema Moodle durchgeführt. ����������������������������������� Moodle? Modular Object Oriented Dynamic Learning Environment. Moodle wurde 1999 von Martin Dougiamas an der Curtin University of Technology in Perth, Australien, entwickelt und steht seitdem einer immer größer werdenden Anwendergemeinschaft als Open Source Software frei zur Verfügung. Seit dem Schuljahr 2007/08 gibt es am Gymnasium Puchheim „Moodle-Klassenzimmer“, das sind interaktive Webseiten, die eine Lehrkraft für ihre Klasse in einem Fach gestaltet hat. Hier werden zum Beispiel zusätzliche Arbeitsmaterialien zum Download bereitgestellt, interessante Weblinks weitergegeben, und kurz vor Schulaufgaben oder Abiturprüfungen Fragen in einem Forum beantwortet. Auch ist es möglich, dass die Schüler selbst ihren Mitschülern Material (beispielsweise nach Referaten) zur Verfügung stellen. Der Vorteil ist, dass die Schüler auch Im Jahr 2007 haben die Ministerialbeauftragten an von zu Hause aus darauf zugreifen können. bayerischen Gymnasien Moodle als „Lernplattform für eigenverantwortliches und zukunftsorientiertes Zunächst müssen die Schüler sich einmalig bei bayArbeiten“ den Schulen unter der Adresse „www. ernmoodle registrieren (dabei benötigen sie eine bayernmoodle.de“ zur Verfügung gestellt. Für je- eMail-Adresse). Aus datenschutzrechtlichen Grün39 40 Claudia Anreiter 9b den muss jeder Schüler eine Einverständniserklärung mit Unterschrift eines Erziehungsberechtigten in der Schule abgeben (Schülern, deren Eltern nicht wollen, dass ihre Kinder mit Moodle arbeiten, darf kein Nachteil entstehen). Die Schüler melden sich dann in einem Moodle-Kurs ihrer Lehrkraft (z. B. Mathematikunterricht der Klasse 6b oder Informatikunterricht in der 9e) mit Passwort an. Auch die Schüler der SMV und die Streitschlichter tauschen sich Online über einen eigenen Moodle-Kurs aus. Eine ganze Unterrichtseinheit über mehrere Schulstunden zum Thema „Volumenberechnung“ durften in diesem Schuljahr die Schüler der 6. Jahrgangsstufe über die Moodle-Plattform lernen. Nachdem alle Mathematiklehrkräfte der 6. Klassen die MoodleSchiLF im Mai besucht hatten, konnten sie den von Frau Fleischmann in einer mehrtägigen Fortbildung mit Lehrern anderer Gymnasien erstellten OnlineLernzirkel überarbeiten und ihren Schülern präsentieren. Dabei erarbeiteten sich die Schüler die Lerninhalte anhand von verschiedenen Materialien (auch ein selbstgedrehter Film war dabei) selbstständig 41 und konnten ihre Ergebnisse in diversen Quizaufgaben überprüfen. So hat das online-Klassenzimmer – zumindest für eine Woche – Einzug in die sechsten Klassen gehalten. Christine Fleischmann und Inge Schäffer l.: Kimberley Kneißl 5d, r.: Katharina Hölzl 5d 42 Unsere NaMiBe (Nachmittagsbetreuung) Zuerst ein gemeinsames Mittagessen, danach aus- und Schüler erstmalig das Mittagessen in der Menreichend Gelegenheit zum Entspannen oder Austo- sa verpflichtend war: Zu Beginn der Betreuungszeit ben und schließlich das Erledigen der Hausaufga- erhielten alle Kinder eine Essensmarke und gingen ben, so gestaltet sich üblicherweise der Ablauf unse- zusammen mit den Tutoren in die Mensa. Diese rer Nachmittagsbetreuung, die nun schon seit sechs Neuerung gab der NaMiBe eine zusätzliche, sinnJahren besteht und von Montag bis Donnerstag im volle Struktur und die gemeinsame Mahlzeit förderAnschluss an die Unterrichtszeit im Bereich der 5. te das Miteinander. Nach der Stärkung wurden in der Spielzeit von den Klassen unseres Schulhauses stattfindet. Im Schuljahr 2010/2011 waren es rund 80 Schüler Tutoren verschiedene Aktivitäten angeboten, wie der 5. bis 7. Jahrgangsstufen, die das Angebot der beispielsweise Sportarten für drinnen und draußen, Mal- und Bastelangebote, Gesellschaftsspiele oder NaMiBe nutzten. Wie auch im vorherigen Schuljahr wurden die Schü- auch Möglichkeiten zum Ausruhen und Entspannen. lerinnen und Schüler in Kleingruppen von Tutoren Vor allem bei den Bastelangeboten brachten die Tuaus den 9. bis 11. Klassen betreut. Zur Vorbereitung toren immer wieder tolle Ideen mit ein und gestalteauf ihre Aufgabe nahmen sowohl unsere Tutoren ten zusammen mit den Kindern viele schöne Dinge. aus dem Vorjahr als auch die neuen Tutoren an einer mehrtägigen Schulung zum Umgang mit jüngeren In der zweiten Hälfte der Betreuungszeit erledigten Schülern teil und wurden über die genauen Abläufe die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen ihre Hausaufgaben und hatten zudem Gelegenheit, sich der Nachmittagsbetreuung informiert. In diesem Schuljahr kamen, verteilt auf die verschie- auf Abfragen und Schulaufgaben vorzubereiten. Dabei war es uns besonders wichtig, die Gruppen denen Tage, insgesamt 44 Tutoren zum Einsatz. Neu eingeführt wurde, dass für unsere Schülerinnen zum Einen so zusammenzusetzen, dass die Kinder 43 mit ihren Klassenkameraden und in ihren gewohnten Räumen arbeiten können, dass aber zum Anderen auch eine für alle angenehme Lernatmosphäre herrscht. Wir freuen uns schon jetzt auf das neue Schuljahr mit sowohl alten als auch neuen Schülerinnen und Schülern und motivierten Tutoren und hoffen, dass uns einige Tutoren der jetzigen neunten Klassen auch im nächsten Jahr erhalten bleiben. Den Tutoren aus den 10. Klassen wünschen wir alles Gute für die Oberstufe und unseren Springern aus der Q11 viel Erfolg für das Abitur. Nachhilfebörse Mittlerweile organisiert der Förderverein seit 2007 die Nachhilfebörse am Gymnasium Puchheim. Nach dem Motto „Schüler helfen Schülern“ können an Nachhilfe interessierte Schüler über diese Datei schnell Kontakt aufnehmen mit älteren Schülern und Ehemaligen, die Nachhilfe geben. Verwaltet wird dieser Nachhilfepool von Frau Pletl. Wir möchten uns bei allen Tutoren für ihr Engagement, den tollen Einsatz und die Zuverlässigkeit bedanken. Ein weiterer Dank gilt den Eltern für ihr entgegengebrachtes Vertrauen und Herrn Mareis, Herrn Enzmann, Herrn Fürstberger und Herrn Grawe für die Unterstützung. Mona Metschberger, Susanne Schwermann und Judith Henkys 44 Interessierte können sich die Papierversion der Datei in der Bibliothek abholen oder auf unserer Homepage (www.gymnasium-puchheim.de) nachschauen. Auf der Homepage ist aktuell ersichtlich, ob der jeweilige Nachhilfelehrer noch Kapazitäten frei hat und neue Nachhilfeschüler annimmt. In diesem Schuljahr bestand der Nachhilfepool aus 37 Schülerinnen, Schülern und Ehemaligen. Wir danken allen Beteiligten ganz herzlich für ihren Einsatz! Anneliese Pletl Förderverein Streitschlichter Im Juli 2010 wurden wir am Gymnasium Puchheim als neue Streitschlichter ausgebildet und kamen Anfang des neuen Schuljahres zum Einsatz. Es sind sowohl Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe, als auch aus der 6., 7. und 8., die versuchen, jeden Streit an der Schule zu lösen. Gruppe oder Klasse gibt es auch Schülermoderatoren, die eine extra Ausbildung in Klassenmoderation erhalten haben. Demnächst werden wir auch Pullis mit dem Streitschlichterlogo tragen. Falls man keinen Mediator vorfindet, gibt es einen Wir treffen uns jeden Donnerstag in der ersten Pause grünen Briefkasten vor dem Streitschlichterzimmer, im Mediatorenzimmer 010 neben den Elternsprech- in den Ihr Eure Probleme, auf einem Zettel, werfen zimmern. Wir haben schon einige Fälle verschie- könnt. denster Art erfolgreich gelöst. Wenn sich 2 oder auch mehrere Schüler streiten, können sie jederzeit Die zuständigen Lehrer sind Frau Nittel und Herr zu uns kommen. Es müssen jedoch beide Parteien Leibfritz, sowie die Pädagogin Frau Metschberger, damit einverstanden sein. Zuerst wird ausgemacht, die alle großartige Arbeit leisten. welche Mediatoren den Fall übernehmen und wann sie sich treffen. Während alle Streitenden ihre SichRamona Stoßberger ten schildern, versuchen die Schlichter die Hintergründe herauszufinden. Mediatoren sind nicht dazu da, um die Lösung des Problems vorzugeben, sondern um den Streitenden dabei zu helfen, selbst eine Lösung zu finden. Zusätzlich gibt es ein Nachtreffen um zu besprechen, ob der Streit wirklich gelöst werden konnte. Für einen größeren Streit in einer 45 46 Marco Prei 6e Das Coachingprojekt in Kooperation mit dem Rotary-Club München West Für die Q11-Schülerinnen und Schüler steht neben Durchführung und Finanzierung dieses für unsere der Vorbereitung auf das Abitur der persönliche Schüler kostenlosen und für unsere Schule einmaSelbst- und Berufsfindungsprozess ganz oben auf ligen Projektes! Dr. Werner Anetsberger der Prioritätenliste. Zehn „glückliche“ Schülerinnen und Schüler der Q11 konnten sich diesem Prozess intensiv unter professioneller Anleitung im Rahmen des Coachingprojektes widmen. Gemeinsam mit dem RC München West und den beiden Coaches Frau Küstenmacher und Herrn Moeller stellten sich zehn durch das Los bestimmte Schülerinnen und Schüler einem Training der besonderen Art: beginnend mit einem Persönlichkeitstest nach MBTI über den Coachingtag bis zum Zusammentreffen mit ausgewählten Mentorinnen und Mentoren waren die Schülerinnen und Schüler auf ganz andere und neue Art und Weise herausgefordet, konnten sich in Selbst- und Fremdwahrnehmung schulen, ihre Stärken ermitteln und so ihren Berufs- und Studienwunsch präzisieren. Herzlichen Dank an den RC München West und unsere beiden Schülereltern Frau Küstenmacher und Herrn Moeller für die 47 Das Coachingprojket aus der Sicht von zwei Teilnehmerinnen Anfang dieses Jahres erhielten zehn Schüler unserer Jahrgangsstufe die Chance, an einem Coachingprojekt unseres Gymnasium und dem Rotary Club München West teilzunehmen. Abgesehen von humanitären Projekten z. B. zum Kampf gegen Polio, durch die der Rotary Club bekannt wurde, bietet die Organisation Fort- und Weiterbildungen in ganz verschiedenen Bereichen an. Eine dieser Fort- und Weiterbildungen ist das Seminar zur Persönlichkeits- und Berufsfindung, das uns Schülern der Q11 kostenlos angeboten wurde. Unabhängig von schulischen Leistungen wurden wir durchs Los „erwählt“. Das Seminar fand unter der Leitung zweier ehemaliger Präsidenten des RC München West statt, Marion Küstenmacher und Georg Moeller. Der schulische Ansprechpartner des Projekts war Herr Dr. Anetsberger. Zu Beginn des Coachings wurde ein umfang- 48 reicher Fragebogen ausgefüllt. Die Ergebnisse des für jeden Schüler individuell ausgewerteten Fragenkatalogs spiegelten sich in einem Persönlichkeitsprofil wieder. Dieses diente als Grundlage für einen Coaching-Tag am Wochenende, an dem die erstellten Profile genauer analysiert und ausgewertet wurden. Außerdem befassten wir uns mit den von uns vorab von Lehrern eingeholten Fremdwahrnehmungen zu unserer Person. Um einen kleinen Einblick in das Projekt zu gewinnen, statteten uns Herr Baptist und Herr Dr. Anetsberger im Laufe des Tages einen Besuch ab. Wie von der Leitung des Coachings bereits angekündigt, endete das gesamte Projekt mit einem festlichen Abendessen in einem Restaurant am Langwieder See. Anwesend waren, abgesehen von uns Schülern, Herr Dr. Anetsberger und die Projektleitung, der momentane Präsident und sämtliche Mitglieder des Rotary Clubs aus verschiedenen Arbeitsfeldern. Von Flugtechnikern über Sozialpädagogen bis hin zu Mediendesignern waren die unterschiedlichsten Bereiche abgedeckt. Die Sitzordnung wurde abhängig von Berufsfeldern festgelegt und bot somit jedem Schüler die Möglichkeit, sich mit Mentoren aus dem gewünschten Beruf auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Noch jetzt, drei Monate nach dem abendlichen Treffen, nutzen wir die neu geschlossenen Kontakte in Form von Praktika oder ähnlichen Möglichkeiten, um eine noch konkretere Idee von unseren Wunschberufen zu bekommen. Das Coaching-Projekt war für uns alle eine besonders aufschlussreiche und interessante Erfahrung und hiermit möchten wir uns nochmals von ganzen Herzen beim Herrn Dr. Anetsberger und den Coaches bedanken. Manuela Unterhauser / Christiana Bukalo 49 Ramona Kohl 5f Fliegen oder nicht fliegen? Das ist hier die Frage! London – 12.5.- 16.5.2010 LK Englisch 3E2 Wednesday, 12th May 5:15 pm: In face of the ash cloud a group of 18 year-olds and two teachers are sitting, with no legroom, no food and no numbered seats, but happy and expectant faces in an easy jet plane on their way to London Gatwick. Everything went well and we arrived safely and tired (and hungry). After finding some ‘special’ food the next day could come – which meant lots of walking around and fighting our way through the underground system. This day we visited most of the most popular sights in groups of at least three people and had to take pictures of evidence that we had been there in front of them – Carnaby Street, Buckingham Palace, Trafalgar Square, Houses of Parliament, Big Ben and Westminster… After having lunch in Chinatown, we went to the National Portrait Gallery to have a look at all the kings and queens and other important people, a huge airbrushed photo or a rather strange sculpture made of the artist’s own blood. In the evening we watched ‘Woman in black’, a play we had read in class beforehand. Although all of us were tired and again we had no legroom, it was exciting and thrilling 50 and back in the hotel some of us were haunted in their dreams by strange noises. Am Freitagmorgen machten wir uns nach dem Frühstück im äußerst überfüllten Frühstücksraum auf, um den Camden Market unter die Lupe zu nehmen, welcher sich als sehr schön entpuppte. Besonders der traditionelle Teil der Stable Markets – alte Pferdeställe, die zu kleinen Marktständen umgebaut wurden, hatten einen eigene Atmosphäre, und schließlich traf dann auch noch das multikulturelle Essen auf allgemeine Begeisterung. In the late afternoon (after some free time) we visited the Tate Modern where you could see pictures of e.g. Andy Warhol, Picasso, Dalí and Monet. Right after that, we had tickets for ‘A Midsummernight’s Dream’ by William Shakespeare in the Globe Theatre nearby. As we had yard tickets which implied standing and were looking forward to Shakespeare English for 3 hours (which we had already encountered during lessons and which brought back memories of struggling) our expectations were not too high as we were approaching the theatre. However, we were proven wrong and actually really enjoyed the awesome show, as the audience was part of it and the actors were very skilled. The fact that we were lucky with the weather probably also helped making it an enjoyable part of the programme as well as already knowing the gist. Tired we had a walk around London by night and witnessed a romantic proposal in front of St. Paul’s Cathedral. Nachdem in der Vornacht in den Geburtstag eines Mitschülers hineingefeiert wurde, traf man beim Frühstück auf einige müde Gesichter. Da das Wetter unerwartet gut war, wurde der Besuch des Natural History Museum auf den nächsten Tag verschoben und stattdessen war die Towerbridge an der Reihe. Über den Tag verteilt besuchten wir die vorgegebenen Stationen: Bricklane (das Bangladeschi Viertel) und das British Museum mit dem berühmten Rosetta Stone. Die restliche Zeit stand wieder zur freien Verfügung. The last evening of our trip the majority of us spent in Notting Hill whereas a few had tickets for the musical ‘Wicked’. Either way, we really enjoyed the evening. On Sunday morning, we went on a final trip around London. Our destination: the Natural History Museum with its dinosaurs and animals. Most impressive: a life size replica of a blue whale – actual 30 metres long. 51 Sonntagmorgen machte sich allgemeine Verunsicherung breit, da noch nicht klar war, ob man die Heimreise aufgrund der berühmt berüchtigten Aschewolke antreten könne. Am Vormittag wurde der verschobene Museumsbesuch in die Tat umgesetzt und die letzten 1,5 Stunden, die uns in der großen Stadt London noch blieben, wurden wieder einmal für eine letzte Shoppingtour oder ein zügiges Mittagessen genutzt. Schließlich fuhr unser Bus zum Flughafen und es stand fest: MÜNCHEN WIR KOMMEN ZURÜCK!!! Nach einem umständlichen Check-In, durch den wir fast den Flug verpasst hätten, landeten wir spät abends, erschöpft, müde und aber auch glücklich, in unserem trauten Lande. Wir möchten uns bei Frau Michaelis und Frau K. Schneider für die Organisation und den Aufwand bedanken und hoffen, dass sie mit uns genauso eine schöne Zeit verbrachten, wie wir mit ihnen, was sich jedoch als ziemlich leicht herausgestellt haben dürfte, da wir totaaaaaaal lieb und zahm und süß und freundlich und pünktlich (fast alle/fast immer) waren. DANKE!!! Anna-Lena Amend, Karoline Gärtner, Ramona Glaubitz, Julia Vogl, Steffi Brettner, Aline Eichhorn Weimar Fahrt 26.-29.7.2010 Die wohl traditionsreichste aller Kollegstufenstu- waren somit gegeben. In dieser Zeit lernten wir die dienfahrten, die Exkursion nach Weimar, fand am wunderschöne Altstadt Weimars kennen und beEnde des zweiten Semesters statt und war für vie- sichtigten sowohl das Goethe- als auch das Schille von uns Kollegiaten die letzte Kursfahrt unserer lerhaus, welche gegensätzlicher nicht sein könnten. Schullaufbahn, und damit stiegen Erwartungen und Außerdem nutzten wir das schöne Wetter, um uns Vorfreude. im Stadtpark von den Eindrücken der Weimarer Vor uns lag aber noch eine lange ICE-Fahrt, die wir Klassik zu „erholen“. uns aber alle gegenseitig irgendwie erträglich mach- Bei weiteren Ausflügen besichtigten wir die restauten. Außerdem hatten wir das Glück, in einem Zug rierte Anna Amalia Bibliothek und nahmen an einer mit einer funktionierenden Klimaanlage zu reisen. Führung durch die Bauhaus-Akademie teil. Dort beBei strahlendem Sonnenschein kamen wir in Wei- kamen wir einen Eindruck von dem Bauhausstil der mar an. Eine kurze Busfahrt und einige Meter zu „golden twenties“. Ein weiteres Highlight war ein Fuß später hatten wir auch schon die Jugendherber- Kabarettbesuch, an dem sowohl die Lehrer als auch ge erreicht. Nach erfolgreicher Zimmereinteilung die Kollegiaten großen Gefallen fanden. und dem Beziehen der Betten gab es Essen. Aller- An einem eher regnerischen Tag besuchten wir das dings fanden wir an der als Backfisch angepriesenen außerhalb von Weimar liegende ehemalige KonSpeise nicht wirklich Gefallen, weshalb einstimmig zentrationslager Buchenwald. Die Aufarbeitung der beschlossen wurde, die Nahrungsaufnahme in den Ereignisse der NS-Zeit machte uns alle sehr nachfolgenden Tagen nach außerhalb der Herberge zu denklich. verlegen. Den krönenden Abschluss dieser erfolgreichen StuDie Voraussetzungen für einen angenehmen Aufent- dienfahrt stellte schließlich die Erkundung des Weihalt in den folgenden drei Tagen in und um Weimar marer Nachtlebens dar, bei dem vor allem der soge52 nannte „Kasseturm“, so die einstimmige Meinung der Kollegstufe, sehr zu empfehlen ist! Im Rückblick war Weimar ein voller Erfolg und zählt, wahrscheinlich nicht nur bei mir, zu den Lieblingsstudienfahrten. Dies ist natürlich hauptsächlich Frau Forster, Frau Leitner und Herrn Leibfritz zu verdanken, die es über die drei Tage mit uns ausgehalten haben. Im Namen der Kollegstufe möchte ich ihnen noch einmal herzlich für Organisation und Begleitung danken! Florian Böhm 53 Schulsanitäter am Gymnasium Puchheim Am 26. Juli 2010 wurden die Schulsanitäter des Gymnasiums Puchheim erstmalig auf die Probe gestellt. Seit einem Jahr bildet die Johanniter-Jugend an dieser Schule Sanitäter für den schulischen Alltag aus. Praktische Übungen sollen dafür Sorge tragen, dass das theoretische Wissen in der Praxis die richtige Anwendung findet. Gegen 08:30 Uhr wurde das erste von insgesamt drei Schulsanitäter-Teams zu einer tiefen Schnittwunde gerufen. Paul Pratter, ehrenamtlicher Koordinator des Schulsanitätsdienstes der Johanniter, inszenierte insgesamt sechs praxisnahe Übungssituationen wie Sonnenstich oder Krampfanfall im Unterricht. Die Mimen wurden für diese Fallbeispiele zuvor fachmännisch für die jeweiligen Verletzungen geschminkt und über den Ursprung und die Symptome der Erkrankung aufgeklärt. Innerhalb mehrerer Stunden versorgten die Schulsanitäter alle Opfer. Sanitäter der Johanniter-UnfallHilfe beobachteten unterdessen die Qualität der Wundversorgung. Nachdem die Verletzten behan- delt waren, werteten alle Beteiligten die Übung aus. Mit solchen realitätsnahen Proben wird gewährleistet, dass unsere Sanitäter im Ernstfall richtig reagieren und die Erstversorgung möglicher Verletzter von guter Qualität ist. Für die Begleitung des Projekts und die Koordination dieser Übung durch die Johanniter bin ich sehr dankbar. Johanniter-Schulsanitäter sind speziell ausgebildet, im Notfall an Schulen durch Erste-Hilfe-Maßnahmen, die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken. Die Jungen und Mädchen verringern das Ausmaß der Folgen von Unfällen und Erkrankungen durch schnellstmögliche und adäquate Hilfeleistung und leisten damit einen Beitrag zur Gesunderhaltung der Schüler und Lehrer an einer Schule. Jenny Schweitzer, K13 (Leiterin des Schulsanitätsdienstes am Gymnasium Puchheim) Mehr Informationen zur Johanniter-Jugend in Bayern können unter www.jj-bayern.de gefunden werden. 54 Amerika-Austausch 2010 Nach einem langen Flug und einer nicht ganz unkomplizierten Einreise, bei der einige von uns sich einer schier endlosen Sonderuntersuchung unterziehen mussten, kamen wir schließlich doch noch in Portland (Maine) an, wo wir herzlich von unseren Gastfamilien empfangen wurden. Eine weitere Stunde Autofahrt später erreichten wir Augusta, unser Zuhause für die nächsten zweieinhalb Wochen. Mit unseren Lehrern Herrn Loock und Herrn Hübl unternahmen wir viele interessante Ausflüge. Neben dem für amerikanische Verhältnisse historischen Fort Knox, einer Brücke mit Aussichtsplattform in ziemlich schwindelerregender Höhe (Penopscot Narrows Observatory) oder einer kleinen Hiking Tour im Acadia National Park war der Besuch in Portland ein Highlight der Zeit in Neuengland. Mit der „Duck Tour“, einem Amphibienfahrzeug ging es kreuz und quer durch die Stadt und übers Wasser. Der Tag endete mit einer ergiebigen „Shoppingtour“ in Freeport. An den Schultagen wurden uns sogenannte „Shadow Partner“ zugeteilt, denen wir dann folgten, um besser in den amerikanischen Schulalltag der Cony-Highschool reinschnuppern zu können. An den Wochenenden hatten wir freie Zeit, die wir mit unseren Gastfamilien verbrachten. Die zwei Wochen vergingen wie im Fluge und nach einem tränenreichen Abschied und einer unvergesslichen Zeit, sind wir (endlich) nach New York geflogen. Kaum ange- 55 kommen, fuhren wir gleich abends nach einem kurzen Zwischenstopp in unserer Unterkunft zum legendären Times Square. Die Lehrer gaben uns die Gelegenheit, diesen von unzähligen Leuchtreklamen erstrahlenden Ort selbst zu erkunden und die neuen Eindrücke bei Nacht auf uns wirken zu lassen. Früh am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg, um New York zu Fuß zu erkunden. Wir ließen weder Freiheitsstatue, Empire State Building, Brooklyn Bridge, China Town, Ground Zero, Central Park noch die 5th Avenue aus. Netterweise führte uns an einem Nachmittag eine Bekannte von Herrn Loock durch New York und zeigte uns verschiedene ihrer Geheimtipps der Stadt. Darunter war auch eine sehr außergewöhnliche und unbeschreibliche Show (Fuerza Bruta) in einem New Yorker Club, die in einer großen und klatschnassen Party endete. Am letzten Tag war nicht mehr viel mit uns anzufangen, weil wir alle müde waren und unsere Füße schmerzten. Aber für einen Besuch im MoMa reichte unsere Energie noch aus. Am Morgen unserer Heimreise freuten wir uns schon auf unsere Familien und Freunde. Am La Guardia Flughafen erfuhren wir jedoch, dass unser Zubringer nach Washington spontan gestrichen worden war. Nach stundenlanger Ungewissheit und harten Verhandlungen mit dem Flugpersonal, hatten wir das Glück einen Direktflug nach München zu bekommen – jedoch vom JFK Flughafen, den wir quasi in letzter Minute mit einem noch schnell gecharterten Bus erreichten. Insgesamt war es eine wundervolle Zeit, die uns immer in guter Erinnerung bleiben wird. Friederike Schaelow und Laura Steer 56 Chef für 1 Tag Casting in Frankfurt. Am Samstag, den 25. September, fuhren wir um 5.57 Uhr (!) mit dem Bus los. Ziel war das 5-Sterne-Hotel Kempinski Gravenbruch, in dem die Entscheidung fallen sollte, welche Schülerin bzw. welcher Schüler des Seminars im Herbst zumindest für einen Tag die TÜV SÜD AG übernehmen sollte. Eigentlich wäre es mit ausgezeichnetem Mittagsbüffet, Nachmittagskuchen, Spa-Bereich und Schwimmbecken ein Ort zum Entspannen gewesen. Für uns interessanter und wichtiger waren aber die Vorträge von Klaus Hansen von der Personalberatung Odgers Berndtson zur eigenen Karriereplanung und von Prof. Dr. Marianne von Ravenstein von der Westfälischen Wilhelms Universität zum Thema Studium als Karriereeinstieg. Daneben hatten die Seminarteilnehmer umfangreiche Aufgaben zu meistern. Ein Sprach-Intelligenz-Test unter Berücksichtigung des Online-Tests und des Lebenslaufes führte schließlich zur ersten Entscheidung: Philipp Artmann, Benjamin Dupslaff und Natascha Kuhn wurden für die Endausscheidung am nächsten Tag ausgewählt. Ein festliches Gala-Diner beendete den ersten Tag. Am Sonntag stand für die drei Kandidaten zunächst eine Business-Simulation auf dem Programm, bei der Teamarbeit, Kreativität und Präsentationsfähigkeit ge- Ein Top-Highlight für das P-Seminar Wirtschaft Sollen wir uns für „Chef für 1 Tag“ bewerben? Mit dieser Frage des Seminarleiters begann eine Unternehmung, die als wirkliches Highlight für Schülerinnen und Schüler einzuordnen ist. Focus-Money veranstaltet zusammen mit der Stiftung Lesen und der Personalberatung Odgers Berndtson diese Aktion. Allerdings werden nur neun Schulen bundesweit berücksichtigt, so dass für unser Seminar die erste, aber bestandene Hürde war, eine überzeugende Bewerbung abzuliefern. Anfang Juli dann der erste Höhepunkt: Dr. Axel Stepken, Vorstandsvorsitzender der TÜV SÜD AG, nahm sich drei Stunden Zeit, um am Gymnasium Puchheim mit den Schülerinnen und Schülern eine Vielzahl von Fragen zu seiner Person und dem Unternehmen TÜV SÜD, aber auch zur Berufs- und Studienwahl zu beantworten. Für alle Beteiligten war es dabei überraschend, mit welch freundlicher Selbstverständlichkeit und Offenheit Dr. Stepken auf alle Fragen einging. Im Laufe der Sommerferien standen die nächsten Aufgaben an: ein Online-Test und das Verfassen des eigenen Lebenslaufes als Voraussetzung für das zweitägige 57 testet wurden. Natascha Kuhn und Benjamin Dupslaff schafften auch diese Hürde und mussten schließlich in einem halbstündigen Einzelgespräch auf die verschiedensten Fragen eingehen. Danach stand Natascha Kuhn als diejenige fest, die beim TÜV SÜD einen Tag lang den Chefsessel von Dr. Stepken übernehmen durfte. Für alle anderen war ein umfangreiches Programm mit Vorträgen zur Berufswahl und Studienwahl und verschiedenen Workshops vorgesehen. In den Herbstferien war dann der große Tag für Natascha Kuhn. Sie durfte bei Dr. Axel Stepken einen Einblick in die Tätigkeit eines Vorstandsvorsitzenden gewinnen. Neben einer Präsidiumssitzung des Verbands der Technischen Überwachungsvereine stand auch eine zweistündige Videokonferenz mit den Konzernbereichsleitern auf dem Programm. Das Fazit von Natascha: „Es war spannend, lehrreich und motivierend“. Und diese Aussage treffen alle Seminarteilnehmer zur Aktion Chef für 1 Tag. Egon Fürstberger 58 Börsenspiel der Sparkasse Fürstenfeldbruck Nach 2009 wurde auch 2010 eine Gruppe unseres Gymnasiums Sieger beim Börsenspiel der Sparkasse Fürstenfeldbruck. Anja Brauner, Jennifer Nielsen, Victor Beil, Nico Grimm und Matthias Roßmeier erreichten den 1. Platz im Landkreis Fürstenfeldbruck (v.l.) „Auf der Himmelsleiter“ Musikalisch-literarischer Abend zur Romantik „Denn kein Dichter gibt einen fertigen Himmel; er stellt nur die Himmelsleiter auf von der schönen Erde.“ Mit diesen Worten lud Joseph von Eichendorff zu einer ganz besonderen Soiree ein: Musik und Literatur machten sich gemeinsam daran, die Epoche der Romantik zu ergründen, ihrem Lebensgefühl nachzuspüren, Einblicke in einige Künstlerbiographien zu geben oder einfach Kunstgenuss zu bieten im bunten Wechsel von musikalischen Darbietungen mit dem Vortrag von Originaltexten. Dabei stellte sich schnell heraus, dass wir weit über unsere landläufige Vorstellung, was romantisch ist, hinaus denken müssen, wenn wir das Anliegen ihrer Künstler wirklich erfassen wollen. Hinter dem Sternenhimmel lockt immer auch die Unendlichkeit mit ihren Geheimnissen und ihrer Ungewissheit, wie Eichendorff uns andeutet. Den umgekehrten 59 Weg, nämlich nach innen, geht E. T. A. Hoffmann Leistungskurs Deutsch trugen Texte vor, um die in Die Elixiere des Teufels, wo er die Abgründe Romantik als das zu würdigen, was sie sein wollte: der menschlichen Psyche ausleuchtet und sie in fragmentarisch und endlich zugleich, abgründig und das Bild eines grauenerregenden, aus einem Riss humorvoll, nicht wirklich zu greifen. Eine gemeinim Boden springenden Doppelgängers bringt. Die same Annäherung von Musik und Literatur wäre ohnehin schon unheimliche Stimmung wurde von aber in jedem Fall in ihrem Sinne gewesen. Griegs Kobold und Paganinis Hexentanz kongeni- Musik in Worten oder Worte wie Musik lässt zum al umrahmt und so intensiviert, dass mancher einen Schluss noch einmal Eichendorff erklingen in seiner heimlich prüfenden Blick zu Boden schickte und froh war, dass er sich nicht auftat. Wir haben aber Wünschelrute auch von der Sehnsucht der Romantiker gehört, die Schläft ein Lied in allen Dingen, Novalis seinen Helden Heinrich von Ofterdingen in Die da träumen fort und fort der berühmten blauen Blume erkennen lässt, oder Und die Welt hebt an zu singen, von Heinrich von Kleist, der am Leben verzweifelTriffst du nur das Zauberwort. te, weil ihm „auf Erden nicht zu helfen“ war. Schubert, Chopin und Paganini wurden in SelbstaussaIlonka Forster gen, Briefen von Zeitgenossen oder kleinen Szenen in ihrer oft exzentrischen Lebensart vorgestellt und gewürdigt, was wiederum dem anschließenden Vortrag ihrer Musik einen besonderen Reiz verlieh. Unter der musikalischen Leitung von Sigrid Müller musizierten Schülerinnen und Schüler von der 5. bis zur 12. Klasse, drei Schülerinnen aus dem 60 Adieu, Paris In diesem Schuljahr haben wir uns nicht nur von den letzten Abiturienten des G9 verabschiedet, sondern, unter anderem, auch von einem langjährigen Brauch: von der Studienfahrt in der Oberstufe. Ein Schuljahr weniger bedeutet, trotz Kürzung der Lehrpläne, auch, dass wir weniger Zeit haben für die so genannten „extra-curricularen Aktivitäten“. Zugegeben, in Zeiten, da sich die Unternehmungen häuften, stöhnten die Daheimgebliebenen über ellenlange Vertretungspläne, Kurse mit halber Besetzung und über die Schwierigkeit, in dieser Zeit vernünftigen, effektiven Unterricht zu halten. Im G8 nun sollen Studienfahrten am Gymnasium Puchheim nur noch im Rahmen der P-Seminare stattfinden, und das auch nur, wenn die Notwendigkeit einer solchen Reise durch das Seminarthema überzeugend dargelegt ist. Der erste Französischkurs in der Oberstufe hatte Glück – er ist noch ein Mal durch die Lücken der neuen Regelung geschlüpft. Der Rückblick auf einige „Highlights“ unserer Fahrt ist in die Form eines Tests gekleidet. Vielleicht erleben wir ja noch 61 Reformen der Reformen der Reform, z. B. dahingehend, dass die Studienfahrt in der Oberstufe des G8 in allen Sprachkursen verpflichtend wird? Für diesen Fall können sich alle Interessierten hier testen, ob sie fit für Paris sind: Fit für Paris? Mach’ den Härtetest! Du hast nach frühzeitiger Anfrage eine Parisreise mit Deinem Kurs genehmigt bekommen. Ein halbes Jahr später steht ihr plötzlich als Sonderfall mit Sondergenehmigung da. Wie reagierst Du? A □ ääh... – ja dann lieber doch nicht B □ klar, haben wir verdient – nichts wie los Nachdem alle Buchungen erledigt sind, gehen im Abstand von 4 Wochen zwei Reiseteilnehmer über Bord. Was tun? A □ alles hinschmeißen, zuhause bleiben B □ so oft umbuchen, bis das Reisebüro und der Hotelmanager dich für völlig durchgedreht halten Eine Woche vor dem Reisetermin bis du so gehbehindert, dass du kaum vom Fleck kommst. Was tun? A □ alles hinschmeißen, zuhause bleiben B □ ach, macht nichts; Alwin B. wird dir schon den Koffer tragen Der Flieger wird so spät landen, dass der letzte Bus nach Paris nur mit Glück im Sprint zu erreichen ist. Was tun? A □ vorsorglich Geld für ein 16-Personen-Taxi einstecken B □ pas de panique - das wird schon klappen Du hast den falschen Métro-Gang genommen, so dass die Mädels ihre Schrankkoffer (und Alwin B. deinen und seinen) 20 Höhenmeter mehr als nötig ’rauf- und ’runterwuchten müssen (nix Rolltreppe). Hast du Schuldgefühle? 62 A □ B □ nein, wieso? Irgendjemand muss die Schilder vertauscht haben na ja – eigentlich wäre da schon eine Runde fällig Du hast dich gerade ins Hotelbett gelegt (0.45 h), da ruft dich der Portier an: du sollst für Ruhe in Zimmer 207 sorgen. Was tun? A □ ernsthaft versuchen, Anna, Nina und Maria (und ihre BesucherInnnen) zum Schweigen zu bringen B □ umdrehen, Augen zu, schlafen Während Leah über das Quartier des Halles referiert, zeigt euch ein sichtlich zugedröhntes Pärchen den Hitlergruß. Was sagst Du? A □ „Das kommt davon, wenn man in Paris Deutsch spricht“ B □ „Tant pis pour eux“ Im Louvre legst du den Schülern ans Herz, sie sollten sich vor allem die Nike von Samothrake gut ansehen. Was sagen diese später? A □ „wir haben das ganze Museum abgesucht und keinen einzigen Turnschuh gesehen“ B □ „wir haben leider nicht mehr aus der Cafeteria herausgefunden“ Rue Mouffetard, kurz nach 10h, 2 Mann fehlen. Was ist geschehen? A □ Florian und Julius frühstücken noch B □ Leo und Alwin B. sind dem verführerischen Duft eines Grillhähnchens erlegen 63 Hinter dem Panthéon. Harald referiert über das Quartier Latin im Mai 68. Du hast mal im Unterricht die ehemals Pflastersteine schleudernde Alt68erin gegeben. Leo will mehr darüber wissen. Was sagst du? A □ „na ja, eigentlich habe ich Mai 68 ganz brav für mein Mathe-Vorabitur gelernt“ B □ du machst die Memoiren von Joschka Fischer ganz locker zu deinen eigenen Vor Notre Dame: Beatrice muss im Eiltempo referieren, weil Maria beim Fotografieren verlorengegangen war. Das pünktliche Eintreffen im Musée d’Orsay ist in Gefahr. Was tun? A □ du galoppierst voraus, und der Museumsführer sagt: „tiens, à la dernière minute!“ B □ du galoppierst voraus, und der Museumsführer sagt: „mais prenez votre temps, madame!“ Quartier de la Défense. Da fehlt doch jemand? Was ist passiert? A □ Maria ist beim Fotografieren verlorengegangen B □ Cindy, Nadine, Simone und Nina sind auf Dauer vom Einkaufszentrum verschluckt worden Place Vendôme. Schon wieder fehlt jemand. Was ist los? A □ Maria… B □ Alwin B. kann an Schaufenstern von Luxusuhrengeschäften nicht einfach vorbeigehen. Und davon gibt’s hier verflixt viele Abends in der „Fressgasse“: ihr macht die dritte Runde an den 50 Restaurants vorbei und die Gruppe hat sich immer noch nicht für eins entschieden. Was denkst du? A □ „Nulldiät tut mir gut“ B □ „Morgen gehe ich nur mit Alwin B. Couscous essen“ 64 Letzter Abend. Schon später (0.11 h); lautes Echo von Schülerstimmen im Innenhof des Hotels. Du setzt ein Disziplinar-SMS ab: „Haben Sie etwa wieder vergessen, das Fenster zu schließen?“ Was antworten die Schüler? A □ „Schöne Grüße vom Eiffelturm – wir sind’s nicht Cindy Til Valeria Simi Harald Leo Maria“ B □ „Ja tut uns leid. Gute Nacht.“ (0.21 h – ohne Absender – Tel.Nr. 01604485742) Am Morgen des Abreisetags teilt Til mit, dass sein Personalausweis weg ist. Was tun? A □ Nichts. Dann bleibt Til eben in Paris B □ Florians Koffer filzen. (Da ist der Perso dann auch tatsächlich drin) Zurück in München schaust du die Foto-CDs der Schüler durch. Was denkst du dir? A □ „Wie schafft es Valeria nur immer, sich neben so seltsamen Typen fotografieren zu lassen?“ B □ „Hm. Dieses Foto ist um 7.45 Uhr aufgenommen worden. Ist Maria so früh aufgestanden oder so spät heimgekommen?“ C □ „Boah – was für tolle Klamotten haben die Mädels für die Abendspaziergänge eingepackt!“ D □ „Schaut der Florian eigentlich immer nur sein Handy oder auch mal die anderen an?“ E □ „Ich müsste dringend mal wieder nach Paris fahren.“ Testergebnis: Wer bis zu 17x A oder maximal 17x B und mindestens 1x C, D und E angekreuzt hat, kann bedenkenlos eine Reise nach Paris unternehmen. Marlies Sprau 65 Woking Austausch Die „Auserwählten“ für den Woking-Austausch, Schloss und im botanischen Garten. die schon ganz gespannt auf ihre englischen Aus- Da wir unsere englischen Austauschschüler ja nicht tauschpartner/innen warteten, waren in diesem Jahr gleich total sprachlich überfordern wollten, ent15 Schüler und Schülerinnen der 8. Jahrgangsstufe. schieden wir uns danach im Kino für „RAPUNZEL Am Donnerstagabend, den 09.12.2010, landete das – neu verföhnt“ in 3D (!). Flugzeug mit den Gastschülern am Münchner Flug- Am Dienstag verbrachten wir den Tag noch mal alle zusammen in der Schule bevor sich die Engländer hafen. Nach kurzem Chaos wegen eines liegen gelassenen am Mittwoch auch schon wieder auf den Heimweg Passes auf englischer Seite, konnten die deutschen machen mussten. Schüler ihre Austauschpartner endlich freudig und Nachdem am Flughafen die Eltern-Paparazzis über vielleicht noch etwas schüchtern Willkommen hei- uns hergefallen waren und ein paar Erinnerungsfoßen. Den nächsten Tag verbrachten wir zusammen tos geschossen hatten, mussten wir uns endgültig in der Schule und spätestens nach dem darauf fol- verabschieden. gendem Wochenende, das jeder in der eigenen Gast- Jetzt freuen wir uns alle auf unsere Reise nach Wofamilie verbrachte (sei es bei einem kalt-nassen Be- king, die voraussichtlich am 08.07.2011 beginnen sichtigungstrip durch die Stadt, diversen Museums- wird. besuchen oder am gemeinsamen Kegelabend) war Vielen Dank an Frau Roidl und Frau Scherf-Kraß, die gröbste anfängliche Zurückhaltung überwunden. die den Austausch leiten und auch an Frau Dichtl, Wegen des Schneechaos gab es am Montag eine die den Kegelabend organisiert hat. kurzfristige Programmänderung. Obwohl wir eiMelanie Miklautsch 8a gentlich die Königsschlösser besichtigen wollten, verbrachten wir nun den Tag im Nymphenburger 66 Westminster-Austausch Vom 20. Februar bis 19. März fand der 17. Besonders hervorzuheben ist die vertrauensvolSchüleraustausch zwischen Puchheim und der le, beinahe schon freundschaftliche Beziehung Westminster School (The Royal College of St. zwischen Schüler und Lehrer, die trotz allem von Peter in Westminster) statt. Zehn Schülerinnen und Respekt geprägt ist. Bei einer Klassenstärke von Schüler verbrachten einen Monat in englischen maximal zehn bis fünfzehn Schülern kann jeder mit Gastfamilien bzw. im Internat. einbezogen werden. Es herrscht eine angenehme Nach einer doch recht anstrengenden Anreise wur- und entspannte Lernatmosphäre. Dadurch, dass jeden wir von unseren Austauschpartnern begrüßt und der Schüler nur vier bis fünf Fächer belegt, ist stets erst einmal zum Pizzaessen eingeladen. Danach hat- ein großes Interesse am Unterricht vorhanden. Da ten wir Zeit unsere Koffer auszupacken und erste zwischen jeder vierzigminütigen Unterrichtseinheit Kontakte mit den Familien zu knüpfen. Gespannt eine Pause stattfindet, sind die Stunden gut über den warteten wir auf den nächsten Morgen und konnten gesamten Tag verteilt. So wird ein stressfreier und es kaum erwarten, endlich die Schule von innen zu entspannter Schulalltag geschaffen. bestaunen. Nach einer 25-minütigen Morning Break, zweiJeden Montag- und Freitagmorgen versam- stündigem Unterricht mit den deutschen Lehrern melt sich die gesamte Schüler- und Lehrerschaft und einem Mittagessen in der riesigen Kantine ging in der Westminster Abbey zur Assembly. Jeden es dann endlich los. Wir erkundeten die Stadt, beMittwochmorgen finden sich alle für die ‚Latin suchten Museen und hatten natürlich auch Zeit zum Prayers‘ zusammen. Danach begleiteten wir un- Shoppen. Besondere Highlights waren sicherlich sere Austauschpartner für jeweils zwei bis drei das Musical „Billiy Elliot“, sowie ein Besuch des Unterrichtsstunden, um den englischen Schulalltag Theaterstücks „Woman in Black“. Die Donnerstage besser kennenzulernen. wurden für Ganztagesausflüge genutzt, damit auch 67 genug Zeit blieb, um beispielsweise Hampton Court Zuletzt noch ein herzliches Dankeschön an alle, die oder Oxford zu besichtigen. Erstaunlicherweise be- diesen Austausch ermöglicht haben! Very Special kamen wir dabei fast nie Probleme mit dem Wetter. Thanks an Frau Michaelis, Frau Breunig und Herrn Kommentar der Engländer: Ihr versteht gar nicht, wie Gundel, die uns mit viel Spaß und Engagement (und unnormal es ist, vier Tage am Stück Sonnenschein zu noch mehr Geduld) auf dieser Reise begleitet und haben! Abends und an den Wochenenden hatten wir immer alles für uns organisiert haben! Wir wissen dann Zeit, unsere Gastfamilien näher kennenzuler- das sehr zu schätzen! nen und alleine etwas mit unseren Austauschpartnern zu unternehmen. Carolin Lenz Auch diejenigen, die im Internat untergebracht waren, konnten sich schnell an den Alltag dort gewöhnen und sich in die Schulgemeinschaft integrieren. Obwohl jeder Schüler ein eigenes Zimmer hat, halten sich alle die meiste Zeit über in Gemeinschaftsräumen auf, wodurch man sehr schnell sehr viele neue Bekanntschaften schließen kann. Die Schule bietet sowohl Frühstück als auch Mittag- und Abendessen für alle ihre Schüler an, nicht nur für die sogenannten ‚Boarder‘. Zwischen sieben und neun Uhr abends, in der sogenannten ‚Prep-Time‘, haben alle Schüler des Internats Zeit, selbstständig zu arbeiten und sich auf den Unterricht des folgenden Tages vorzubereiten. 68 69 Tugba Özcan 10a Valencia Austausch Im April dieses Jahres war es wieder so weit. Insge- und drei Stunden Unterricht stand eine Stadtbesichsamt 20 Schülerinnen und Schüler der Gymnasien tigung auf dem Programm, bei der wir erste EinPuchheim und Gröbenzell durften vor den Osterfe- drücke von Valencia gewannen. Im Laufe der zwei rien zwei Wochen in Valencia / Spanien verbringen. Wochen konnten wir die Kathedrale, den Miguelete, Nach dem langen Flug von München über Palma das Rathaus, die Plaza de la Virgen, das Museo Fallde Mallorca nach Valencia waren wir alle schon ero sowie den Mercado Central bestaunen. Besondeganz neugierig auf unsere Austauschpartner und die re Attraktionen waren das Aquarium Oceanográfico Gastfamilien. Die Begrüßung war überaus herzlich. mit Delphinshow, der Besuch eines 3D-Kinos und Gleich wurden wir in die spanische Kultur einge- die Besichtigung der Burganlage in Sagunt, sowie weiht, denn am selben Abend noch trafen wir uns die Bootsfahrt durch die Albufera, ein großes Voalle mit den Gasteltern zusammen zu einem Pael- gelnaturschutzgebiet. Über jede Sehenswürdigkeit laessen in einem Restaurant am Malvarossa Strand. hatten wir Deutsche schon zu Hause eine 2-MinuUns fiel gleich auf, dass die Spanier sehr gastfreund- ten-Rede vorbereitet, die dann jeweils vorgetragen lich sind und viel in der Gruppe unternehmen. So wurde – so wurden alle schnell mit den wichtigsten war auch schon das darauffolgende Wochenende Informationen versorgt. gemeinsam mit den anderen Austauschschülern und Das letzte Wochenende vor der Heimreise verbrachden deutschen Gästen organisiert, wohl um uns die ten wir gemeinsam mit unseren Gastfamilien, und Eingewöhnung zu erleichtern. wir tranken alle zusammen noch eine Horchata, die Am Montag war dann unser erster Schultag im für Valencia typische Erdmandelmilch. Alle haben Colegio Alemán. Unsere Austauschpartner gehen sich sehr lieb gewonnen, weshalb beim Abschied dort nicht zur Schule, sondern besuchen nur einen am Flughafen auch einige Tränen flossen. Deutschkurs. Nach der Begrüßung des Direktors Zum Glück war der Abschied ja nicht für lange, 70 denn schon nach den Pfingstferien erfolgte der Gegenbesuch unserer spanischen Freunde hier bei uns in Puchheim. Wir hoffen, sie haben sich genauso wohlgefühlt bei uns wie wir in Spanien. Herzlichen Dank an die begleitenden Lehrerinnen Frau Pepe sowie Frau Schulze und Frau Geiger vom Gymnasium Gröbenzell, die sich so viel Mühe gegeben haben, um uns diesen Austausch zu ermöglichen. Ramona Stoßberger 9b 71 Katharina Brockmair 6e Unsere drei Wochen in Costa Rica Endlich war es so weit: nach 8 Monaten des Wartens machten wir uns am Morgen des 19. Februar für fast drei Wochen auf den langen Weg nach Costa Rica, das schönste Land Mittelamerikas. Mit uns flogen Frau Geyer und Frau Glas. Nach einigen wackeligen Zwischenfällen, eher mittelmäßigem Essen, schreienden Babys und insgesamt 15 Stunden Flug über das weite Meer, landeten wir gespannt in San José, der Hauptstadt von Costa Rica. Doch die anstrengende Reise hatte sich gelohnt, denn das Wiedersehen mit unseren Ticos, so werden die Costa Ricaner genannt, und deren Familien war wunderschön. Den Abend verbrachten wir nicht wie geplant in unseren Betten, sondern auf einer Willkommensparty mit vielen Ticos aus der Schule. Um 2 Uhr nachts lagen dann auch die letzten im BettJ. In unserer ersten Woche verbrachten wir einen Tag im „Colegio Humboldt“ und lernten so auch den entspannten Unterricht kennen. Bei einer Zwei-Tages-Tour mit Übernachtung auf der Isla Chira, einer kleinen, im Pazifik gelegenen Insel, konnten wir das erste Mal ins Meer. Am nächsten Tag machten wir 72 dort eine „Tour de Pianguas“, das ist eine Muschel, die normalerweise 30cm tief im Schlamm lebt. Wir kletterten auf der Suche nach der seltenen Muschel auf Pfahlwurzeln durch die Mangrovensümpfe und einige wenige von uns waren auch erfolgreich bei der Muschelsuche. Außerdem konnten wir bei einer Tour auf dem Rio Grande de Tárcoles einige Krokodile und Wasservögel sowie Flamingos sehen. Am folgenden Tag besuchten wir den über 3000m hohen Vulkan Irazú, dessen Krater wir wegen des besonders guten Wetters sehr gut erkennen konnten. Die Stadtbesichtigung in San José beschränkte sich auf eine kurze Stadtführung durch die Haupteinkaufsstraße, das Teatro Nacional und das Museo de Oro, ein Goldmuseum. Dort konnten wir wertvolle Grabbeigaben der Ureinwohner bewundern. Am Freitag organisierte einer der Ticos eine große Hausparty mit über 150 Gästen und das folgende Wochenende verbrachten wir mit unseren Familien. In unserer zweiten Woche brachen wir gleich am Montag zu einem Ausflug, diesmal mit den Ticos, in den Norden des Landes auf. Wir blieben für drei Tage in dem Nationalpark des Vulkans Arenal und wanderten durch den feuchtwarmen Regenwald unbekannte, exotische Früchte verkosten, die uns über 40 Meter hohe Hängebrücken, sogenannte ein freundlicher Betreiber der in der Nähe gelegenen Puentes Colgantes. Den gesamten Nachmittag ent- Obstplantage erklärte und anbot. Am Wochenende spannten wir in heißen Quellen, die aus dem Arenal fuhren wir mit den Ticos und den Austauschgruppen entspringen. Dort konnten wir uns in 35° heißem aus Gilching und Hamburg, die zur gleichen Zeit Wasser kühle, natürlich alkoholfreie Cocktails be- in Costa Rica waren wie wir, an den Pazifik. Dort stellen. Zum Glück war es ein bewölkter und niese- wohnten wir für drei Tage in Apartments, nahe der liger Tag, so dass wir nicht bei 30° Lufttemperatur in Playa Blanca. Unsere letzte Woche brach an. Ein 35° heißes Wasser mussten. Auf dem Rückweg nach letztes Mal fuhren wir durch die Landschaft und beSan José hielten wir in Covedo, wo wir ausgerüstet suchten, passend zur Faschingszeit eine Werkstatt, mit Gummistiefeln, Helmen und Mundschutz durch in der die berühmten Máscaras von Hand gemacht eine enge, dunkle und äußerst nasse Tropfsteinhöhle werden. Am gleichen Tag lernten wir auch die tradivoller Fledermäuse, Spinnen und Krebse durch tie- tionelle Herstellung von Zucker kennen. Am Abend fes Wasser waten mussten. Für einige von uns war war dann schon die Abschlussparty. Wir trafen uns die Tour zu beängstigend und sie mussten leider alle in einem Restaurant und ließen uns vom bevorvorzeitig umkehren. Um auch einen Eindruck aus stehenden Abschied nicht die Stimmung verderben. der Landwirtschaft Costa Ricas zu erhalten, beka- Am nächsten Tag war es soweit, wir mussten abmen wir in Dota eine interessante Führung auf einer reisen. Nach einem traurigen Abschied machten wir ökologisch geführten Kaffeeplantage und testeten uns auf den Weg zum Flughafen und jetzt bleiben erfolgreich unsere Fähigkeiten als „baristas“ (das uns noch wunderschöne und unvergessliche Erinnesind professionelle Kaffeeverkoster, ähnlich den rungen an drei tolle Wochen mit vielen Eindrücken, Weinexperten). Danach aßen wir selbstgefangene neuen Freunden und viel Spaß. ¡Pura Vida! Forellen zu Mittag und zum Nachtisch konnten wir Lilli Knodt und Jana Hiller, 10c 73 74 Anahita Sadaghiani 6e Vive Grenoble! Zum 14.Mal fand der Austausch mit dem existieren, sondern in der Gebirgsregion Energie oft Lycée Champollion in Grenoble statt. aus Wasserkraft gewonnen wird. Außerdem trugen Im Dezember lernten unsere Schüler ihre franzö- überraschend viele Dächer hier Sonnenkollektoren. sischen Austauschpartner kennen, als diese nach Sogar am Samstag Vormittag trafen wir uns in der Puchheim kamen. Schule zu einem deutsch-französischen Workshop Dank der guten Deutschkenntnisse der Franzosen hinsichtlich der Frage: „L‘eau, une source rare à méwar trotz der winterlichen Temperaturen und trotz nager?“, bei dem die Schüler in Gruppenarbeit Werder Schneemassen das Eis schnell gebrochen. beplakate entwerfen mussten, die anschließend präEnde Mai machten wir bei hochsommerlichen Tem- miert wurden. Die Jury, bestehend aus uns Lehrern, peraturen den Gegenbesuch. Ab Chambéry bewölkte hatte die Qual der Wahl, da sich alle Schüler sehr sich der Himmel und die ersten drei Tage verbrach- ernsthaft mit dem Thema auseinandergesetzt hatten. ten wir bei strömendem Regen und Wind, in dem M. Coppéré, der Direktor des Lycée Champollion, sonst um diese Jahreszeit als „Cuvette“ bekannten dem unser Austausch sehr am Herzen liegt, wies gern heißen Grenoble.Während wir froren freuten sich auf die historische Komponente der unterschiedlidie „Grenoblois“ über den lang ersehnten Regen. chen Auffassungen zur Kernkraft hin und machte Nach dreimonatiger Dürre war Wasser in Frankreich uns die Notwendigkeit einer deutsch-französischen schon rationiert worden. Das kostbare Nass beglei- Kooperation auch in diesem Bereich bewusst. tete uns weiter während unseres Aufenthalts. Sehr erfreut waren wir auch beim Gespräch mit den So gewann schließlich auch unser gemeinsames französischen Eltern, die die Offenheit, die HöflichThema Wasser an Bedeutung. Bei einem Besuch des keit und die guten Sprachkenntnisse unserer Schüler Wasserkraftwerks „Hydrolec“ erfuhren wir unter an- lobten. derem, dass in Frankreich nicht nur Kernkraftwerke Für den erfolgreichen Austausch und das anspre75 chende Programm in Grenoble danken wir Mme Imbert, Mme Vercellino, Mme Lorin und M. Osterberger, denen es gelang, ihr fächerübergreifendes Projekt zum Thema Wasser länderverbindend zu gestalten. Cornelia Behnisch, Korinna Walter 76 77 „Chinesisch ist ja so schwer“! Oder doch nicht? Urteilt doch selbst! Hier einige Beispiele: 1. Das Schriftzeichen für „gut“ besteht aus Die Liste mit Beispielen ließe sich noch beliebig Frau und Kind. Das ist zwar etwas plakativ, aber fortführen. Natürlich hat die chinesische Sprache recht einprägsam. auch ihre Tücken, so sind die chinesischen Schrift2. Der chinesische Begriff für „Telefon“ lautet zeichen für uns nicht sehr einprägsam. Aber die Zei„elektronisches Wort“; das „elektronische Gehirn“ chen werden alle im Unterricht geübt, so dass ihr ist der Computer. keine zusätzlichen Hausaufgaben habt. Die Gram3. Wenn man eine Person trifft die man länger matik ist aber wieder denkbar einfach (zumindest nicht gesehen hat, fragt man etwa nicht wie es dem im Vergleich zu deutscher Grammatik). „Ich gehe oder der Betreffenden geht, sondern ob er oder sie in die Stadt um eine Hose zu kaufen“ heißt im schon gegessen hat. Chinesischen nur „Ich gehen Stadt kaufen Hose“. 4. Bei der Aussprache des dritten Tones (die Wir nähern uns der Chinesischen Sprache also auf Töne sind wichtig für die Unterscheidung der Sileher unterhaltsame Weise. Unterrichtet werden Anben) sollte man sich vorstellen man hätte einen lan- fänger und Fortgeschrittene gemeinsam, so kann gen Bart und einen dicken Bauch- dann stimmt die jede Gruppe von der anderen lernen. Zum Schluß Aussprache meistens. des Wahlkurses Chinesisch, der immer am Frei5. Das Schriftzeichen für „lernen“ besteht aus tag von 13.15 bis 14.45 Uhr stattfindet, beschäftiden Komponenten: 3 Tropfen Wasser, die auf ein gen wir uns mit chinesischer Landeskunde. TheDach regnen unter dem ein Kind sitzt. Toll oder? men waren dieses Jahr die lange Mauer, moderne 6. Die chinesische Übersetzung von BMW Kunst, Eßkultur und Benimmregeln, Shaolin und heißt „Kostbares Pferd“, Harry Potter wird in ChiKampfsport und die chinesische Wirtschaft- ich freu na „Hali Bote“ genannt. mich über Eure Vorschläge. Zum ersten Mal haben 78 wir dieses Jahr zusammen Chinesische Gerichte wie die „Drei Kostbarkeiten aus der Erde“ oder „Fischgeschmack Schweinefleisch“ gekocht und es hat uns allen wirklich sehr gut geschmeckt. Vielen Dank an den Herrn Hobelberger für die fachkundige Unterweisung und an den Herrn Mareis für das autentische Nachspielen chinesischer Tischsitten! Zu guter Letzt möchte ich noch auf eine Besonderheit hinweisen! Wenn ihr Chinesisch in der Schule lernt, könnt ihr sobald ihr 16/17 Jahre alt seid an einer dreiwöchigen Sprachreise in die Stadt Qingdao, VR China teilnehmen. Dort habt ihr Sprachunterricht und wir erkunden zusammen ein faszinierendes und exotisches Land. Gefoerdert wird diese Reise vom Bayerischen Kultusministerium, organisiert wird der gesamte Aufenthalt vom Verein „Bayerisch Chinesische Schuelerkontakte“. Das ist sicher eine tolle Gelegenheit! In diesem Sinne, schoene Ferien und bis naechstes Jahr. Oder wie die Chinesen sagen wuerden: Xia ci zai jian! Yvonne Sirtl 79 Lukas Limmer 6f Der Känguru-Wettbewerb der Mathematik Wer glaubt, Mathematik macht keinen Spaß? Der Hier ein Beispiel der diesjährigen Aufgaben für die Känguru-Wettbewerb der Mathematik beweist das 9. und 10. Klassen: Gegenteil. In diesem Jahr war das Gymnasium Der Zebrastreifen vor der Grundschule beginnt Puchheim zum dritten Mal mit dabei, diesmal sogar auf beiden Seiten der Fahrbahn mit einem weißen mit stolzen 539 Schülerinnen und Schülern der Jahr- Streifen. Jeder der 8 weißen Streifen ist 50cm breit, gangsstufen 5 mit 10. In ganz Deutschland waren es ebenso wie die Lücken dazwischen. Wie breit ist die weit über 800.000 – die internationalen Teilnehmer- Straße beim Zebrastreifen? (A) 4,50 m (B) 5,50 m (C) 6,50 m zahlen liegen noch nicht vor. (D) 7,50 m (E) 8,50 m Dieser Wettbewerb ist - gänzlich unüblich für das Fach Mathematik - ein Multiple-Choice-Wettbewerb, ausgeschrieben für die Klassenstufen 3/4, 5/6, Ausgewertet wird nach Jahrgangsstufen getrennt. 7/8, 9/10 und 11/13. Dabei sind je Altersstufe 30 an- Jeweils die ca. 3% Besten einer Altersgruppe (geregende, heitere und manchmal auch ein wenig un- naue Prozentzahlen variieren von Jahr zu Jahr) beerwartete Aufgaben aus ganz unterschiedlichen ma- kommen einen 1. Preis, die Gruppe der Nächstbethematischen Gebieten in 75 Minuten zu bearbeiten. sten einen 2. Preis usw. Die Ergebnisse der zentralen Einige Aufgaben sind so aufgebaut, dass Grund- Auswertung durch den Känguru e. V. an der Humkenntnisse aus dem Schulunterricht für die Lösung bold-Universität Berlin werden uns leider erst nach helfen. Daneben gibt es aber auch eine Reihe von Redaktionsschluss erreichen. Aufgaben, die mit etwas Pfiffigkeit oder gesundem Dafür kann man auf dem Siegerfoto die vielen SonMenschenverstand allein zu bewältigen sind und die derpreisträger des letzten Jahres sehen, die sich über sich sehr gut eignen, mathematische Arbeitsweisen schöne Sachpreise (Spiele, Bücher, Puzzle u. a. m.) freuen durften. Gratulation auch an die anderen erunterhaltsam zu trainieren. 80 Gratulation! folgreichen Teilnehmer! Gespannt warten wir nun, wer heuer etwas gewinnen wird. Im Internet lässt sich unter http://www.mathe-kaenguru.de/wettbewerb/packstory/index.html das Fortschreiten der bundesweiten Auswertung verfolgen, geschmückt mit interessanten Eindrücken und Fotos. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr, denn ihr seid bestimmt wieder mit dabei. Herzlichen Dank auch nochmal an Anna Nadal für Ihre Unterstützung bei der Organisation. Wir gratulieren ganz herzlich Simon Neumaier, 7a, der beim europäischen Englischwettbewerb „The Big Challenge“ den hervorragenden 4. Platz deutschlandweit errungen hat (bayernweit sogar den ersten Platz!). (Die richtige Antwort zur Beispielaufgabe lautet übrigens D.) Swantje Ebersberger 81 Jugend und Parlament Sehr geehrte Teilnehmerin, sehr geehrter Teilnehmer, Jugend und Parlament 2011 Jugend und Parlament ist eine jährliche Veranstaltung des Deutschen Bundestages , bei der über 300 Sie sind von einem Mitglied des Deutschen Bundes- Jugendliche aus der gesamten Bundesrepublik die tages für Jugend und Parlament 2011 vorgeschlaMöglichkeit erhalten, den Arbeitsalltag eines Abgen worden. geordneten nachzuvollziehen. Die Basis bildet ein Planspiel, bei der die Teilnehmer fiktive AbgeordDaher lade ich Sie ein, gemeinsam mit 311 weiteren netenrollen einnehmen und deren Meinungen im Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem ge- Parlament vertreten. Ziel ist es, vorher bestimmte samten Bundesgebiet an dieser Veranstaltung teil- Gesetzesanträge durch die verschiedenen parlamenzunehmen. Jugend und Parlament findet dieses Jahr tarischen Gremien zu bringen und ein mehrheitsfäin der Zeit vom Samstag, 4. Juni 2011, 16.00 Uhr higes Gesetz auf die Beine zu stellen. bis Dienstag, 7. Juni 2011, ca. 16.00 Uhr in Ber- Dazu wurden wir gleich zu Beginn verschiedenen lin statt. Bitte finden Sie sich am Eingang West des Parteien zugelost. Beide von uns wurden der CVP, Paul-Löbe-Hauses des Deutschen Bundestages ein. der christlichen Volkspartei (eine Anlehnung an die Jugend und Parlament ist ein groß angeleg- CDU) zugeteilt. Nach einer kurzen Führung durch tes Planspiel, das dazu dient, den Weg der die Räumlichkeiten des Bundestages ging es direkt Gesetzgebung für junge Menschen nach- an die Arbeit: Es galt einen Fraktionsvorsitzenden vollziehbar zu machen und ihnen das parla- zu ernennen, der uns nach außen hin, vor allem vor mentarische Verfahren näher zu bringen. [...] der Presse, vertreten sollte. Im Anschluss traten wir den verschiedenen Ausschüssen bei, um eines der 82 gegeben Themen in tiefe zu besprechen und uns mit den gegnerischen Fraktionen abzustimmen und schließlich zu einem Konsens zu finden. Unser beider Thema war die Bekämpfung der Journalistenverfolgung und Verteidigung der Meinungsfreiheit. Trotz einer breiten Zustimmung aller Fraktionen entwickelte sich ein regelrechter Kampf um jede Formulierung des Antrages. Letztlich konnte man sich jedoch einigen, was mit einstimmiger Zustimmung im Plenarsaal des Bundestages belohnt wurde. Andere Anträge, wie eine Verfassungsänderung, für die eine 2/3 Mehrheit benötigt wird, scheiterten in dritter Lesung. Inhalt war eine Änderung des Wahlalters auf 16 Jahre, was von unserer Konservativen Fraktion bei der Abstimmung blockiert wurde. Im Vorfeld kam es zu regelrechten Ausschreitungen innerhalb der Fraktionen, da man sich nicht auf eine Linie verständigen konnte. Kurzzeitig war sogar von der Auflösung des Bundestages die Rede. Die spielinterne Presse tat das Ihrige, indem immer neue Gerüchte für bare Münze genommen und publiziert wurden. Die aufgeladene Stimmung gipfelte darin, dass einzelne Abgeordnete 83 wutentbrannt den Saal verließen. Neben unseren zahlreichen regulären Tätigkeiten hatten wir außerdem die Gelegenheit, noch einmal Frau Gerda Hasselfeldt, Abgeordnete für den Wahlkreis FFB, zu treffen und wurden in ihr Büro eingeladen. Trotz ihres vollen Terminkalenders entwickelte sich ein interessantes Gespräch um den Vergleich zwischen unserem Spiel und parlamentarischer Realität. Als ehemalige Zuständige für JuP lobte sie den Grad an Realismus, der erreicht wurde. Dies spiegelt auch unsere Ansicht wider: Die Organisatoren ermöglichten Diskussionen auf höchstem Niveau, sowie ein realistisches Gesetzgebungsverfahren mit allem, was dazu gehört. Unter welchem immensen Termindruck Abgeordnete stehen, konnten wir auch am eigenen Leib spüren, da Ausschüsse noch bis weit in die Nacht tagten, um einen Kompromiss zu erarbeiten. Gerade die hitzigen Diskussionen waren es, die den Charme dieser Veranstaltung ausmachen. Wir danken dem Deutschen Bundestag dafür, dass Jugendlichen eine solch hervorragende Möglichkeit geboten wird, sich für Politik zu begeistern. Diese Tage haben unser Verständnis für die deutsche Gesetzgebung immens erweitert sowie die immense Anforderung an unsere Abgeordneten nachvollziehbar gemacht. Besonderen Dank möchten wir Frau Gerda Hasselfeldt sowie Frau Maria Schneider aussprechen für ihre Bemühungen diese Teilnahme zu ermöglichen! Christopher Hoefer und Grischka Heimrath, Q 11 84 Lesung mit Stephan Knösel Auf die richtigen Freunde kommt es an Auf die richtigen Freunde kommt es an, lautete die Botschaft des Münchner Jugendbuch- und Dehbuchautors Stephan Knösel, der am Mittwoch, dem 13.7. zu Gast am Gymnasium Puchheim war. Knösel, der den Schülerinnen und Schülern aus seinem Jugendbuch „Echte Cowboys“ vorlas, schaffte es, die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen. Im Mittelpunkt des Romans, der im Münchner Westen spielt, stehen die drei 16-jährigen Jugendlichen Cosmo, Tom und Nathalie. Alle drei stammen aus recht unterschiedlichen sozialen Millieus und nur der Zufall will es, dass sie sich begegnen. Cosmo befindet sich in einer Ausnahmesituation: Sein Vater ist verschwunden und nach einem Selbstmordversuch seiner Mutter wollen ihn die Bullen in ein Heim bringen. Auf seiner ziellosen Flucht vor dem Polizisten Berger trifft Cosmo auf Tom und Nathalie, die genauso allein sind wie er. Die drei verbringen einen Nachmittag am Starnberger See und Cosmo verliebt sich in Nathalie, kommt dabei aber Tom in die Que- re, der schon lange ein Auge auf sie geworfen hat. Nach und nach erfährt Tom, in welch schwieriger Lage Cosmo steckt und hilft ihm, den Polizisten von seiner Spur abzulenken. Gemeinsam verstecken sie sich in einem einsam gelegenen Wochenendhaus auf dem Land. Während des Aufenthalts kommt zu einem heftigen Streit zwischen den beiden Jungen und Cosmos Leben droht endgültig aus den Fugen zu geraten. auseinanderzusetzen. Alles, was für ihn damals eine wichtige Rolle gespielt hat, sei in den Roman eingeflossen. Der Umstand, die richtigen Freunde gehabt zu haben, habe dabei sein Leben entscheidend geprägt. Anke Stemmer-Rathenberg Interview mit Stephan Knösel „Wie geht es mit Cosmo weiter?“ wollten die Zehntklässler unbedingt von Stephan Knösel wissen. DieHerr Knösel, gab es einen konkreten Auslöser, ser beantwortete diese Frage natürlich nicht, worauf den Roman „Echte Cowboys“ zu schreiben? sich am Ende der Lesung ein spannendes Gespräch zwischen dem Autor und den Schülerinnen und Schülern über die Mechanismen des LiteraturmarkMeine Frau – damals noch meine Freundin tes entwickelte. Stephan Knösel berichtete nicht nur – war schwanger und ich hatte ein bisschen von seinem nicht immer geradlinigen Werdegang Bammel vorm Vaterwerden. Das hat mich wohl als Drehbuchautor, sondern gab auch einen Einblick dazu gebracht, mich mit dem Thema „Erwachin den Entstehungsprozess seines Romans, den er sen-werden“ auseinanderzusetzen und so bin seinem Sohn gewidmet hat. Die Geburt seines Sohich gedanklich noch mal in meine Kindheit und nes Quirin, so Knösel, habe ihn dazu veranlasst, sich Jugend eingetaucht. Alles, was damals eine Rolnoch einmal mit seiner eigenen Kindheit und Jugend le gespielt hat, ist in den Roman eingegangen: 85 Freundschaft, sich ohne Erwachsene irgendwie durchzubeißen, Frankreich etc. Welche Rolle haben dabei Erfahrungen aus ihrer eigenen Schulzeit gespielt? oder „Hamlet“ auswählen. Ich hätte aber auch gerne „Wer die Nachtigall stört“ oder „Huckleberry Finn“ oder „Fänger im Roggen“ gelesen, oder „Demian“ von Hermann Hesse. Oder „Im Westen nichts Neues“ von Remarque. Ich hätte mit diesen Büchern als Jugendlicher mehr anfangen können als mit der Literatur, die man uns damals vorgesetzt hat. Die Schule, die ich in dem Roman beschreibe, ist die Schule, die ich als Jugendlicher besucht habe. Der soziale Rang-Unterschied zwischen Welche Bedeutung sollte Ihrer Meinung nach „reichen“ Gräfelfinger Kindern und „ArbeiterLiteratur für Jugendliche spielen? klassekindern“ aus Neuaubing und Westkreuz war damals ein großes Thema. Ist es immer noch, wie ich erfahren habe. Ich weiß nicht, wieviel genau, aber ich habe sehr viel fürs Leben durch das Lesen von LiteIn Ihrem Interview auf Ihrer Homepage (vgl. ratur gelernt, und es war immer ein Lernen, das www.stephanknoesel.de) behaupten Sie, dass Sie gleichzeitig Spaß gemacht hat. Ich kann es nur während der Schulzeit die falschen Texte gelesen empfehlen. haben. Shakespeare fanden Sie „scheiße“. Was hätten Sie denn stattdessen lieber gelesen? Was würden Sie sich wünschen, dass Ihr Roman bei Jugendlichen bewirkt? Sagen wir mal so: „Macbeth“ fand ich scheiße (damals); wenn ich Lehrer wäre, würde ich als Shakespeare-Einstieg eher „Romeo und Julia“ 86 In erster Linie möchte ich, dass es Spaß macht, ihn zu lesen. Ansonsten? Ich hab ihm ja meinem auf seine Ratschläge hin überarbeitet habe. Sohn Quirin gewidmet, der mich als Baby im Bauch sozusagen dazu angestoßen hat, den Ro- Wie oft haben Sie den Text umgeschrieben und überarbeitet? man zu schreiben. Wenn ich irgendeine Botschaft an meinen Sohn in dem Roman verpackt habe, dann hoffentlich die: Auch wenn alles mal total Unzählige Male – und das schon, bevor ich meiaus dem Ruder laufen sollte – du wirst dich schon nen Lektor traf. Ich glaube, Lion Feuchtwanger irgendwie durchkämpfen. Schau einfach, dass du hat mal gesagt, dass die Überarbeitung 70% der die richtigen Freunde findest. Und aufgeben darf Schreibarbeit einnimmt. Das kommt ungefähr man natürlich auch nie. hin. In dem oben erwähnten Interview erwähnen Sie auch, dass Ihr Roman zunächst von einer Agentin abgelehnt wurde. Wie haben Sie es dennoch geschafft, dass dieser veröffentlicht wurde? Wie sind Sie auf den Titel „Echte Cowboys“ gekommen? Als ich ein kleiner Junge war, waren Cowboys so ziemlich das Coolste, was es auf der Welt gab. Daran hab ich mich wahrscheinlich erinnert, als ich auf der Suche nach einem originellen Titel war – in dem Roman geht es thematisch ja auch ums Coolsein. Ich erhielt noch ca. 20, 25 weitere Absagen. Dann erfuhr ich, dass die Stadt München ein Literaturstipendium vergibt, und bewarb mich darum. Ich bekam es und lernte darüber meinen späteren Lektor kennen, der im Auswahlgremium war. Er Welcher der drei Jugendlichen steht Ihnen perplatzierte das Buch beim Verlag, nachdem ich es 87 hat. sönlich am nächsten? Cosmo, Nathalie oder Tom? Es fällt auf, dass Sie in Ihrem Roman den Schauplatz sehr detailgetreu wiedergeben. Die drei Stufen vor dem Gräfelfinger Kino gibt es wirklich. Wie Wichtig ist Ihnen diese realistische Wiedergabe des Schauplatzes? Alle drei gleich. Auf Ihrer Homepage erfährt man einiges über den Schauplatz des Romans. Dort berichten Sie, dass Sie sich während Ihrer Schulzeit häufig in einer Kiesgrube zwischen Gräfelfing und Neuaubing (den Orten, die auch im Roman erwähnt werden) aufgehalten haben. Ist das nicht ein etwas komischer Treffpunkt für Jugendliche? Man muss dazu sagen, die Kiesgrube ist stillgelegt und ein wirklich schöner Ort. Er war in meiner Jugend, also Mitte bis Ende der 80er Jahre, ein Treffpunkt – und er ist es für die heutige (ortsansässige) Schülergeneration immer noch, wie ich auf einer Lesung erfahren habe. Und neulich hab ich vom Vater eines Schulfreundes erfahren, dass er sich schon in seiner Jugend mit seinen Kumpels dort getroffen Wenn ich eine Geschichte lese, mag ich konkrete oder realistische Schauplätze. Wenn eine Geschichte in einem schwammigen Irgendwo spielt, hält mich das als Leser auf Distanz. Diese persönliche Leseerfahrung versuche ich als Autor zu nutzen. Da will man ja den Leser nicht auf Distanz halten, sondern in seine Geschichte „hineinziehen“. Sie sind auch Drehbuchautor. Inwieweit sind diese Erfahrungen beim Schreiben Ihres Romans mit eingeflossen? 88 Der Roman hat wahrscheinlich eine filmische, dramatische Erzählstruktur. Haben Sie mit dem Gedanken gespielt, den Roman zu verfilmen? Ich würde mich natürlich freuen, wenn er irgendwann mal verfilmt würde. Aber eine Verfilmung ist eine komplizierte und kostspielige Angelegenheit. Vor allem braucht man die richtigen Leute bzw. Partner dafür und die zu finden und dann noch das ganze Geld aufzutreiben – dazu braucht man auch viel Glück. Aber ich drück die Daumen, dass es irgendwann klappt … Interview: Anke Stemmer-Rathenberg, Juli 2011 Unter http://www.stephanknoesel.de findet sich ein Film des Autors zur Entstehung seines Romans, sowie ein Interview und Fotos zum Schauplatz. Merjem Bradaric 5e 89 Besuch der Synagoge in Augsburg Nach der ersten Stunde machten wir uns, die 9b Themen beantwortet. und die 9d, mit Frau Trujillo, Frau Fleischmann und Im zweiten Teil unseres Besuches besichtigten wir Frau Roidl auf den Weg zum Bahnhof in Puchheim, die nebenan liegende, mit ihrer Größe beeindrucum dort die S-Bahn nach Pasing zu nehmen. Von kende Synagoge, in der bis zu 1200 Personen Platz dort aus ging es mit dem Zug nach Augsburg. Nach haben. Dort hörten wir aufmerksam der Geschichte einer halben Stunde und amüsanten Begegnungen des jüdischen Gotteshauses und den Erklärungen mit anderen Fahrgästen kamen wir am Hauptbahn- über den Ablauf eines jüdischen Gottesdienstes zu. hof in Augsburg an. Wir verkürzten die Zeit bis zur Hierdurch angeregt stellten wir viele Fragen, die uns Museumsführung, indem wir die Straßen der Um- unsere Führer fachkundig beantworteten. Hierbei gebung des Jüdischen Kulturzentrums Augsburg er- vermittelten uns Berichte über die Schicksale der kundeten. Schon am Eingang wurde uns bewusst, Juden in Augsburg während des Holocaust persöndass es sich um ein besonderes Museum handelte, lich berührende Eindrücke. denn die Jungs wurden angewiesen die Kopfbedec- Nach unserem Museumsbesuch verbrachten wir kung, die sie mitgebracht hatten, anzuziehen, wie die übrige Zeit in kleinen Gruppen bei sehr schödas in jüdischen Gotteshäusern vorgeschrieben ist. nem Wetter in der Augsburger Fußgängerzone. Die Zwei freundliche Museumspädagogen führten bei- Exkursion endete, als wir gegen 15 Uhr wieder in de Klassen durch das Kulturzentrum und vermit- Puchheim ankamen. Da uns allen der Tag sehr gut telten uns dabei beeindruckende Hintergründe zur gefallen hat, möchten wir uns nochmals bei den jüdischen Religion. Wir erfuhren zunächst einiges Lehrern für diesen abwechslungsreichen Tag und über die Thora (die jüdische Bibel), jüdische Essge- ihr Engagement bedanken. wohnheiten, die Beschneidung und weitere religiöse Anna Hopf und Julie Schiefer, 9b Gebräuche. Geduldig wurden uns Fragen zu diesen 90 Zum Tod von Thomas Moritz FC Puchheim. Gerne hätten wir verstanden, was in ihm vorging. Die Schulfamilie des Gymnasiums Puchheim fühlt den Schmerz, Thomas nicht mehr bei sich zu haben. Uns quält die Frage nach dem Warum, auf die wir wohl niemals eine Antwort erhalten. Alle, die Thomas kannten, sind traurig. Wir fragen uns, hätten wir etwas erkennen können, was zu Thomas’ unerklärlichem Entschluss geführt hat. Thomas war ein Schüler, dessen Verhalten während seiner ganzen Schulzeit von seinen Lehrern immer als höchst anerkennenswert geschildert wurde. Alle schätzten seine Zuverlässigkeit und sein kameradschaft liches und hilfsbereites Verhalten. Sein schulisches Fortkommen war niemals ernsthaft gefährdet. Sportlich war er immer top, sei es im Schulsport, als Tennis- und Basketballspieler oder als Trainer einer Basketball-Jugendmannschaft beim Unser inniges Mitgefühl gilt seinen Eltern und seinem Bruder Michael. Georg Baptist 91 Ganz aktuell: Brucker Land Daniel Ostermeier erhielt den ersten Preis des Brucker-Land-Förderpreises in Höhe von € 250 für seine Facharbeit Planung der regenerativen Energieversorgung von Puchheim im Sinne von Zeil 21. „Europa betrifft Sie!“ Dr. Niebler, MdEP am Gymnasium Puchheim Am Montag besuchte die bayerische Abgeordnete des Europäischen Parlaments, Frau Dr. Niebler, das Gymnasium Puchheim. Sie sprach vor 110 Schü- Foto: Dr, Dippold lerinnen und Schülern der Q11 über ihre Arbeit im Europäischen Parlament und dessen Einfluss auf politische Entscheidungen in Deutschland. Dabei informierte sie z. B. über das Verhältnis zwischen Staat und Bürger oder über die Zusammensetzung des Parlaments, das aus 785 Mitgliedern besteht. Diese unterhalten sich in insgesamt 23 Amtssprachen, haben sich jedoch auf 3 Verhandlungssprachen geeinigt. Angelika Niebler, die neben ihrer politischen Arbeit auch noch aktive Anwältin ist, machte den Schülern klar, dass sie in vielen Punkten mit der Europäischen 92 Union in Berührung kommen. Angesichts des derzeit grassierenden EHEC-Bakteriums verdeutlichte sie, dass die Europäische Union den Warenfluss vieler Länder z. B. bzgl. Qualität, Inhaltsstoffen oder Verpackung reguliert. Aber auch Gebrauch und Kosten des Mobiltelefons stünden unter europäischem Einfluss. Nach der Stabilität des Euro gefragt, betonte sie, dass vor allem in Griechenland ein klarer Schritt getan werden müsse. Um einen Bankrott zu verhindern, müsse das Land Privatisierungen vorantreiben. In der Diskussion um die Erweiterung der EU verdeutlichte die Abgeordnete schließlich, wie entscheidend das künftige politische Engagement der heutigen Jugend sein wird: „Sie werden entscheiden, wie groß Europa werden soll.“ Peter Mareis 93