FK 03 - Hochschule München

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FK 03 - Hochschule München
Erfahrungsbericht – Auslandssemester
Embry-Riddle Aeronautical University – Florida, USA
Fall-Term 2013
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ............................................................................................................................................ 2
1.
2.
3.
Vorbereitung ............................................................................................................................. 2
1.1
Bewerbungsunterlagen ..................................................................................................... 2
1.2
TOEFL-Test ......................................................................................................................... 3
1.3
ERAU Annahme und Visum ............................................................................................... 3
Embry-Riddle Aeronautical University ...................................................................................... 4
2.1
Courses .............................................................................................................................. 4
2.2
Unterkunft ......................................................................................................................... 5
Freizeit und Reisen .................................................................................................................... 5
Fazit .................................................................................................................................................. 6
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Vorwort
Für ein Auslandssemester habe ich mir bereits vor dem Beginn meines Studiums interessiert
und auch möglichst schnell mit der Planung dafür angefangen. Als Zielland war für mich die USA
schon immer ganz oben, da es im Bereich der Luft- und Raumfahrtbranche sehr stark aufgestellt
ist und die englische Sprache natürlich auch für später sehr wichtig ist.
Daher war mein Entschluss schnell auf die Embry-Riddle Aeronautical University in Daytona
Beach, Florida, gefallen. Sie ist eine sehr angesehene private Universität in den USA und belegt
in amerikanischen Rankings schon seit mehreren Jahren den Platz eins für ihr Undergraduate
Program „Aerospace Engineering“.
1.
Vorbereitung
Der wohl unangenehmste Teil eines Auslandssemester ist der Bewerbungsprozess und die damit
verbundenen Vorbereitungen. Zum einen ist es nicht garantiert, dass man akzeptiert wird und
zum anderen kostet es viel Zeit und Nerven. Jedoch ist die anschließende tolle
Auslandserfahrung Entschädigung genug dafür.
1.1 Bewerbungsunterlagen
Die Bewerbungsunterlagen für das GE3-Netzwerk setzen sich zusammen aus:
Bewerbungsbogen für USA-Programme mit Anlage A
TOEFL-Zertifikat
Transcript of Records (englischsprachige Notenbestätigung)
Englischsprachiger Lebenslauf
Letter of Motivation (ein bis zweiseitiges Schreiben mit der persönlichen Motivation für
ein Auslandssemester)
Proof of Financial Support (Bestätigung der Eltern/Großeltern über die Unterstützung)
Englische Bankbestätigung
Non-EU Learning Agreement (Kurswahl für das Auslandssemester)
Anerkennung der Leistungen – Anlage H
Reisepass-Kopie
Letter of Recommendation (Empfehlungsschreiben eines Professors)
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Für diesen Berg an Unterlagen ist es auf jeden Fall zu empfehlen, dass man mindestens ein Jahr
vor dem geplanten Auslandssemester damit beginnt die Dokumente einzuholen. Ich persönlich
habe bereits 1,5 Jahre davor schon damit begonnen.
Früh sollte man sich um die englische Bankbestätigung kümmern. Diese ist je nach Bank sehr
leicht oder sehr schwer zu haben. Es muss darin aufgeführt sein, dass ihr bzw. eure
Eltern/Großeltern über die nötigen finanziellen Mittel verfügt/-en.
Für das Empfehlungsschreiben sollte man sich einen Professor suchen bei dem man gute Noten
vorweisen kann und der auch Auslandsaufenthalte unterstützt, dann bekommt man dieses
Schreiben relativ schnell.
Des Weiteren empfiehlt es sich auch, falls noch nicht vorhanden, eine Kreditkarte zu
beantragen, da man im weiteren Verlauf des Bewerbungsprozesses doch die einiges an
Gebühren zu bezahlen hat, was oft nur mit Kreditkarte möglich ist.
1.2 TOEFL-Test
Für diesen Test empfehle ich auch sehr früh einen Termin auszumachen. Diesen kann man über
die offizielle Seite ( www.ets.org/toefl ) sehr leicht festlegen. Es fallen, wie so oft, hierfür
Gebühren an.
Ich habe mir für den Test eines der vielen Vorbereitungsbücher dafür gekauft und zwei Wochen
davor zum Lernen angefangen und ihn auch erfolgreich absolviert. In diesen zwei Wochen sollte
man sich aber auch hauptsächlich auf diesen Test konzentrieren.
1.3 ERAU Annahme und Visum
Da die Bewerbung für ERAU über das GE3-Netzwerk verläuft, ist das ganze
Bewerbungsverfahren zeitlich sehr eng. Man bekommt die Zusage von GE3 relativ spät und
kann dann erst die Bewerbungsunterlagen für Embry-Riddle ausfüllen und mit der Beantragung
des Visums beginnen.
Die Embry-Riddle Aeronautical University braucht nach erfolgreicher Zusage des GE3Netzwerkes noch weitere Unterlagen des Bewerbers. Viele diese Unterlagen sind einfach
auszufüllen, da man die nötigen Informationen bereits für die Bewerbung an der Hochschule
München brauchte. Einzig der Proof of Health Insurance benötigt etwas mehr Aufwand. Die
nötige Auslandskrankenversicherung sollte man sich nach den von ERAU geforderten Leistungen
aussuchen. Es sollte davor auch geprüft werden, dass man diese Leistungen von der
Versicherung auch auf Englisch erhält. Ich habe in dieser Beziehung auf das Angebot des ADAC
zurückgegriffen und hatte damit keine Probleme.
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Von ERAU erhält mein daraufhin bald das Formblatt DS-2019 und kann damit mit der
Beantragung des Visums beginnen.
Die Unterlagen für das Visum und die nötigen Schritte sind, meiner Meinung nach, in dem
Youtube-Video der US-Botschaft München sehr gut zusammengefasst und erklärt:
http://www.youtube.com/watch?v=tEVNN56xavA – „Wie beantrage ich ein Studentenvisum für
die USA? (Visumskategorie F und J)“
2.
Embry-Riddle Aeronautical University
Nachdem man den ersten Kontakt mit der Embry-Riddle Aeronautical Universtiy via E-Mail
gehabt hat, erhält man auch bald darauf seine Zugangsdaten zu seinem Online-Account. Mit
diesem lassen sich die nötigen Kurse näher ansehen und planen sowie die On-CampusUnterkünfte auswählen.
2.1 Courses
Bei der Kurswahl ist zu erwähnen, dass man offiziell nur Kurse aus dem Undergraduate-Program
wählen kann. Insgesamt müssen 12 Credits belegt werden, um die Vorgabe des
Austauschprogrammes zu erfüllen. Ich hatte 13 Credits und muss sagen, dass ich genug zu tun
hatte. Hausaufgaben und Prüfungen unter dem Semester sind doch eine unangenehme
Umstellung und man sollte sich hier nicht überschätzen, da man seinen Aufenthalt ja nicht nur
am Schreibtisch oder in der Bücherei verbringen möchte.
Leider kann man seine Kurse erst sicher wählen wenn man bereits in den USA ist. So kann man
sich zwar zuvor akribisch genau seine Kurse rausgesucht haben, jedoch besteht keine Sicherheit,
dass man diese Kurse auch bekommt. Die US-Kommilitonen können hier bereits am Ende des
vorhergehenden Semesters ihre Kurse online auswählen und somit sind die beliebtesten Kurse
bereits voll. Normalerweise haben zwar die Exchange-Students hierbei dann Privilegien, aber
darauf verlassen kann man sich nicht. Ich hatte das Glück mir im Vorfeld eher unbeliebte Kurse
bei nicht so beliebten Professoren herausgesucht zu haben, womit ich genau die Kurse bekam
welche ich wollte. Im Nachhinein muss ich sagen, dass man sich auch auf die Ratings von Seiten
wie ratemyprofessor.com als deutscher Student nicht verlassen kann. Ich kam mit den am
schlechtesten bewerteten Professoren am besten aus und habe dort auch am meisten gelernt.
Allerdings hängt es natürlich auch stark von den Professoren ab wie viele Hausaufgaben man zu
erledigen hat.
Weiterhin bietet die Embry-Riddle Aeronautical University sehr oft hochkarätige Gastvorträge,
welche meistens von gratis Pizza und Getränk begleitet werden. Diese Vorträge waren oft sehr
spannend und informativ und definitiv einen Besuch wert.
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2.2 Unterkunft
Für die Unterkunft während des Auslandsaufenthaltes stehen einem im Prinzip zwei
Möglichkeiten zur Verfügung: direkt auf dem Campus in den Student-Dorms, also on-campus,
oder eben außerhalb des Campus.
Die Student-Dorms haben den Vorteil, dass sie keinen großen organisatorischen Aufwand
benötigen. So sind sie sehr leicht über den Online-Account zu buchen und liegen in Laufnähe der
Unterrichtsgebäude. Negativ sind aber die hohen Kosten für die Unterkunft und für das Essen,
da dort keine studentischen Preise herrschen. Für mich persönlich waren auch das Teilen des
Schlafzimmers und das Nichtvorhandensein einer anständigen Küche für diesen Preis nicht
akzeptabel.
Daher stand für mich relativ früh klar, dass ich off-campus während dieser Zeit leben will. Die
Suche nach einer geeigneten Unterkunft stellt sich hierbei natürlich um einiges schwieriger
heraus. Anfänglich habe ich über Internetseiten wie www.craigslist.org und
www.roommates.com gesucht. Letztere ist nur bei Verzweiflung zu empfehlen. Allerdings habe
ich zum Glück früh die privaten E-Mail-Adressen der anderen Exchange-Students von ERAU
bekommen und somit konnte ich mich über die bekannten sozialen Netzwerke schnell mit
diesen zusammentun und gemeinsam nach einer geeigneten Wohnung/Haus suchen. Am Ende
wohnte ich dann ziemlich preisgünstig in einen schönen multinationalen Haus in Strandnähe.
Daher empfehle ich jedem, der sich für off-campus entscheidet, so schnell wie möglich sich mit
anderen Exchange-Students auf Wohnungssuche zu verbinden, denn gemeinsam geht es um
einiges leichter und schneller.
3.
Freizeit und Reisen
Für die Freizeit und Reisen bleibt während dem Semester leider nicht allzu viel Zeit. Ständige
Hausaufgaben und Abgaben erlauben keine großen Reisen. Allerdings bietet natürlich Daytona
Beach selbst einige Attraktionen: Eine der größten NASCAR-Rennstrecken befindet sich in der
Stadt und im Oktober und Mai findet die Biketober-Fest bzw. Bikeweek, riesige Harley Davidson
Treffen, statt. Außerdem bietet der befahrbare riesige Strand auch Möglichkeiten für einige
Ausflüge. Das Kennedy Space Center befindet sich nur eine gute Autostunde entfernt und ist
definitiv einen Besuch wert.
Das Disneyland und die Universal Studios in Orlando sind auch lohnenswerte Ziele, welche in
zwei Stunden mit dem Auto zu erreichen sind.
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Ein guter Trip ist auch Richtung Süden nach Miami. Hier empfehle ich eine Nacht in Miami zu
verbringen und dann weiter südlich die Keys bis ganz nach Key West zu fahren. Dies ist der
südlichste Punkt der USA und bietet vollstes Karibik-Feeling.
Nach Norden ist Savannah mit dem Werk der Gulfstream Aerospace Corporation, einem
Business-Jet Hersteller, eine gute Empfehlung. Bei der dortigen Werksbesichtigung bekommt
man sehr viele Einblicke und trifft auch Bekannte wieder, da sehr viele ERAU-Studenten hier
arbeiten. Wenn man noch nicht genug hat kann man auch noch weiter noch Charleston reisen
und dort das Boeing-Werk besichtigen.
Der Besuch von Sportereignissen, wie beispielsweise Football-, Basketball- und IceHockeyspielen ist natürlich auch ein Muss. Hier bietet die berühmte Footballmannschaft
„Florida Gators“ mit ihrem Stadion in Gainesville eine sehr gute Gelegenheit die Emotionen
beim amerikanischen Football hautnah mitzuerleben. Für Basketballfans sind die „Orlando
Magics“ auch in guter Reichweite. Die Embry-Riddle Universität hat natürlich auch einige
Sportmannschaften zu bieten. So sind die Herren- und vor allem die Frauenfußballmannschaft
sehr gut und definitiv sehenswert. Für nur kurzfristig Anwesende wie Austauschstudenten ist es
natürlich fast unmöglich es in einem Semester in eines dieser Teams zu schaffen. Allerdings gibt
es auch eine Hobbymannschaft, welche sich auch wöchentlich zu Trainings trifft und ab und an
auch Spiele gegen andere Universitäten austrägt.
Der International Student Program Council (ISPC) organisierte in meiner Zeit auch ein paar Trips,
welche sicher lohnenswert sind. Jedoch verbringt man hier die meiste Zeit mit warten auf einen
der vielzähligen Mitreisenden. Daher würde ich raten, größere Ausflüge selber mit anderen
Austauschstudenten oder US-Amerikanern eigenständig zu planen.
Abschließend noch ein sehr guter Tipp für Flugzeugbegeisterte: ERAU-Studenten können für
günstige Preise bei ihren Kommilitonen von der „Eagles Sport Aviation“ mitfliegen und dort
auch selber Hand ans Steuer legen. Wer also schon immer mal gerne Akrobatikflüge selber
fliegen wollte, sollte hier auf jeden Fall anfragen. Für weniger Wagemutige stehen natürlich
auch normale Flugzeuge zur Verfügung.
Für Fallschirmspringer gibt es ebenso sehr günstige Preise und ist auch definitiv sehr
empfehlenswert.
Fazit
Als abschließendes Fazit kann ich nur jedem ans Herz legen sich für ein Auslandssemester zu
bewerben. Besonders gut gefielen mir in meinem Auslandsaufenthalt, neben dem Reisen
natürlich, die stark gruppenorientierten Projekte und Kurse sowie das Kennenlernen des
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amerikanischen Systems. Auch das Leben und Lernen mit anderen Studenten von anderen
Kulturen und Ländern war ein Highlight, welches ich nicht missen möchte.
Weniger gut gefallen haben mir die je nach Kurs sehr zeitraubenden Hausaufgaben, sowie der
langwierige Bewerbungsprozess im Vorfeld. Hat man sich allerdings durchgekämpft bis zu
seinem Auslandsaufenthalt und sich auch wieder an Hausaufgaben gewöhnt, so erwartet einen
eine wunderbare Zeit.
Abschließend möchte ich mich bei meiner Betreuerin in den USA, Frau Sue Walker Macchiarella
sowie bei den Auslandsbeauftragten aus München Herr Christian Rode und Frau Gabriele
Gierstorfer bedanken für Ihre hilfreiche Unterstützung vor und während meines
Auslandssemesters.
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