03 Jahresbericht 2013
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03 Jahresbericht 2013
Stiftung Lesen Jahresbericht 2013 Berichtszeitraum 01.01.2013 – 31.12.2013 i Inhaltsverzeichnis 4 Grußwort Sylvia Löhrmann Präsidentin der Kultusministerkonferenz 5 Bericht der Geschäftsführung 6 Leseförderung – eine wichtige Investition in die Zukunft 7 Öffentliche Zeichen für das Lesen 15 Programmbereich Familie 19 Programmbereich Kindertagesstätte 23 Programmbereich Schule 27 Programmbereich Jugend und Freizeit 31 Institut für Lese- und Medienforschung 35 Wichtige Facetten der Stiftungsarbeit 41 Finanzbericht 44 Gremien der Stiftung Lesen 46 Stifterrat 47 Stiftungsrat 48 Stiftung Lesen sagt Danke 50 Impressum Bundespräsident Joachim Gauck, Schirmherr der Stiftung Lesen www.stiftunglesen.de 3 Sylvia Löhrmann Ministerin für Schule und Weiterbildung und Stellvertreterin der Ministerpäsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen Präsidentin der Kultusministerkonferenz 2014 Stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung Lesen Grußwort „Lesen stärkt die Seele.“ Mit nur vier Worten drückt der französische Philosoph Voltaire aus, wie bedeutsam und zentral Lesekompetenz für jeden einzelnen Menschen ist. Lesen ist Schlüsselkompetenz und Basisqualifikation für das weitere Leben; Lesen ist grundlegende Voraussetzung für die volle berufliche, kulturelle und soziale Teilhabe. Ohne Lesen kann man nicht lernen, sich in der Welt zu orientieren. Leseförderung heißt darum: Förderung möglichst vieler Zugänge zur „Seele“. Zu möglichst vielen Welten. Sprachwelten und Gedankenwelten. Und zwar für alle Kinder und Jugendlichen. Die Kultusministerkonferenz hat dies in den vergangenen Jahren zum Thema gemacht und dank einer umfassenden Förderstrategie für leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler den Anteil mit unzureichenden Lesekompetenzen spürbar verringern können. Der internationale PISA-Vergleich zeigt, dass sich gerade auch im Leseverstehen die Leistungen deutscher Schülerinnen und Schüler kontinuierlich verbessert haben. Das deutsche Bildungssystem ist fördernder und gerechter geworden. Hieran müssen wir systematisch weiter arbeiten und im Blick behalten, dass gleichzeitig immer noch ein viel zu hoher Anteil der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland über unzureichende Lesekompetenzen verfügt. Aus diesen Gründen ist es wichtig, dass es in unserer breiten und gut ausgebauten Bildungslandschaft Institutionen wie die Stiftung Lesen gibt. Sie schärft das öffentliche Bewusstsein für die Bedeutung der Leseförderung und bietet nach dem Motto „so früh und so nachhaltig wie möglich, so niedrigschwellig wie nötig“ zahlreiche Leseförderprojekte für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen an. 4 www.stiftunglesen.de Leseförderung muss sich direkt an die Menschen in ihrer unmittelbaren Lebenswirklichkeit wenden, um erfolgreich wirken zu können. Und so gibt es eine große Vielfalt von Projekten. Sie reichen von pädagogischem Begleitmaterial für die Leseförderung in der Kita und im Schulunterricht über die Ausgabe von Lesestart-Sets an Familien mit kleinen Kindern in Kinderarztpraxen und Bibliotheken bis hin zu großen bundesweiten Kampagnen wie den Welttag des Buches und den Bundesweiten Vorlesetag. Leseförderung kann nur dann erfolgreich und nachhaltig wirken, wenn alle Akteure Hand in Hand arbeiten und ihre Aktivitäten sinnvoll aufeinander abstimmen. Aus diesem Grund stützen der Bund und die Länder die zahlreichen erfolgreichen Programme und Projekte der Stiftung Lesen und ergänzen sie um weitere Initiativen. Gemeinsame Anstrengungen in der Leseförderung sind von grundlegender Bedeutung. Für die persönliche Entwicklung eines jeden Einzelnen, aber auch für die Zukunft des Bildungs- und des Wirtschaftsstandortes Deutschland. In diesem Sinne wünsche ich der Stiftung Lesen weiterhin viele starke Partner an ihrer Seite, die Entwicklung neuer kreativer Projekte und die Fortführung und Ausweitung erfolgreicher bestehender Programme. Das ist ansteckend im besten Sinne und „stärkt die Seele“ auch derer, die hier mittun. Das konnte ich bei vielen VorOrt-Terminen immer wieder spüren. Dr. Jörg F. Maas Sabine Uehlein Johannes Altschäfl Hauptgeschäftsführer Geschäftsführerin Programme und Projekte Kaufmännischer Geschäftsführer 2013 – auf dem Weg zum „Leseland“ Die Stiftung Lesen hat ein klares Ziel: Wir wollen, dass Deutschland „Leseland“ wird, ein Land, in dem alle Menschen – egal welchen Alters und unabhängig von kulturellem und sozialem Hintergrund – Zugänge zum Lesen haben und über ausreichende Lesefähigkeit verfügen. Denn Lesekompetenz ist eine Schlüsselqualifikation und die wichtigste Bildungsvoraussetzung. Nur wer lesen kann, hat Zugang zu Informationen, zu Bildung und beruflicher Qualifizierung – und verfügt damit über die Grundvoraussetzung, um seinen Lebensunterhalt eigenständig zu bestreiten. Dass Lesekompetenz in Deutschland immer noch keine Selbstverständlichkeit ist, zeigen die Ende 2013 veröffentlichten neuen PISA-Ergebnisse. Zwar verringerte sich hierzulande in den vergangenen zwölf Jahren der Anteil der 15-Jährigen, die nur über rudimentäre Lesekenntnisse verfügen, er liegt aber immer noch bei 14 Prozent. Um dieser Herausforderung zu begegnen und den Bevölkerungsanteil derer, die nicht richtig lesen können, noch weiter zu verringern, müssen sich alle gesellschaftlichen Gruppen gemeinsam für das Lesen stark machen. Zentrale Aufgaben der Stiftung Lesen sind in diesem Kontext die Schärfung des öffentlichen Bewusstseins für die dringende Notwendigkeit von Leseförderung sowie die Mobilisierung von Politik, Wirtschaft, Bildungsinstitutionen und Verbänden genauso wie von Eltern, Kindern und Jugendlichen. Mit öffentlichkeitswirksamen Kampagnen wie dem Welttag des Buches und dem Bundesweiten Vorlesetag sowie breit angelegten und niedrigschwelligen Programmen und Projekten setzen wir notwendige und einzigartige Impulse, um das Lesen nachhaltig im Leben und im Bewusstsein aller zu verankern. Dementsprechend standen auch im Jahr 2013 der Ausbau und die Weiterentwicklung unserer Kampagnen und Programme im Fokus unserer Arbeit: Der Welttag des Buches und der Bundesweite Vorlesetag konnten Rekord-Teilnehmerzahlen verzeichnen. Erfolgreiche und bewährte Projekte wie zum Beispiel „Mein Papa liest vor!“ hat die Stiftung Lesen auf weitere Bundesländer ausgeweitet. Das Lesefest, das wir zum 25jährigen Jubiläum der Stiftung Lesen auf Einladung unseres Schirmherren Bundespräsident Joachim Gauck im Präsidentengarten von Schloss Bellevue gefeiert haben, diente dem Austausch mit Vertretern aus Politik, Verbänden, Stiftungen, Unternehmen sowie mit Prominenten und vielen anderen in der Leseförderung Aktiven. Durch diese Vernetzung und Mobilisierung wollen wir erreichen, dass sich alle gesellschaftlichen Akteure für zeitgemäße und erfolgreiche Leseförderung einsetzen, in diesen Bereich investieren und gemeinsam mit der Stiftung Lesen die notwendigen Maßnahmen ergreifen. Den Weg der Mobilisierung und Vernetzung wird die Stiftung Lesen auch in Zukunft konsequent weitergehen. Nur gemeinsam und unter Einbeziehung aller gesellschaftlichen Gruppen können wir die Lesekompetenz in Deutschland nachhaltig verbessern. Daher appellieren wir an Sie: Begleiten auch Sie uns (weiter) auf unserem Weg und seien Sie Teil einer gemeinschaftlichen Bewegung für das Lesen! www.stiftunglesen.de 5 Prof. Dr. Joerg Pfuhl Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lesen Leseförderung – eine wichtige Investition in die Zukunft Eine Stiftung für das Lesen? Wieso das? Auch 25 Jahre nach der Gründung der Stiftung Lesen sehen Viele die Verantwortung für die Vermittlung von Lesekompetenz vor allem bei den formalen Bildungsinstitutionen, insbesondere den Schulen. Aber Lesenlernen fängt nicht erst mit dem Schulbeginn an und hört auch nicht mit dem Schlussgong wieder auf. Lesen muss integrativer Bestandteil des ganzen Lebens sein. Für die Leseförderungspraxis heißt das: Leseförderung muss so früh wie möglich in den Familien beginnen, die Kinder im weiteren Lebensverlauf auch in ihrer Freizeit begleiten und darf Erwachsene nicht aussparen. Es hat eine gesellschaftliche Dimension, wenn knapp 15 Prozent der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter nicht lesefähig sind und somit nur sehr eingeschränkt am politischen Leben und am Arbeitsleben teilhaben können – mit den entsprechenden Folgen für den Wirtschaftsstandort und die sozialen Sicherungssysteme in Deutschland. Aus diesem Grund ist Leseförderung Pflicht und nicht nur Kür. Leseförderung geht alle an und darf keinen Ort und keine Zielgruppe ausschließen. Die Stiftung Lesen hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, alle gesellschaftlichen Gruppen für das Thema Leseförderung zu sensibilisieren und zu aktivieren. Dass ihr dies in den 25 Jahren ihres Bestehens schon sehr gut gelungen ist, verdeutlichen folgende Schlaglichter: - rund 150 prominente Lesebotschafter der Stiftung Lesen setzen sich für die Leseförderung ein und geben der Arbeit der Stiftung Lesen ein Gesicht - mehr als 5.000 Kinder- und Jugendärzte sowie 4.800 Bibliotheken in Deutschland beteiligen sich an der Lesestart-Initiative und setzen damit in vielen Familien den ersten Impuls zum Lesen und Vorlesen 6 www.stiftunglesen.de - über 12.000 Ehrenamtliche sind als Vorlesepaten der Stiftung Lesen bundesweit aktiv und fungieren als Lesevorbilder vor allem für die Kinder, denen zuhause wenig oder gar nicht vorgelesen wird - rund 36.000 Lehrkräfte aller Schulformen sind Mitglied im Lehrerclub der Stiftung Lesen und nutzen die dortigen Angebote für kreative und abwechslungsreiche Leseförderung im Schulunterricht - nahezu 100.000 Menschen haben sich als Vorleser am 10. Bundesweiten Vorlesetag beteiligt, darunter viele Größen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft - rund eine Dreiviertelmillion Viert- und Fünftklässler erhalten jedes Jahr zum Welttag des Buches im Rahmen der Aktion „Ich schenk dir eine Geschichte“ ihr persönliches Buchgeschenk - und 2014 bringen die Stiftung Lesen und ihre Partner mit der Neuauflage der Aktion „Lesefreunde“ wieder zehntausende Menschen über das Lesen und Bücher zusammen. Doch Leseförderung braucht noch mehr Unterstützer. Wenn es uns nicht gelingt, die Lesefähigkeit in Deutschland nachhaltig zu verbessern, ist mit hohen Belastungen für die Volkswirtschaft zu rechnen. Hochrechnungen gehen davon aus, dass in den kommenden zehn Jahren mit 15 Milliarden Euro Folgekosten zu rechnen ist, wenn es nicht gelingt, niedrig qualifizierten Menschen Bildungschancen und Perspektiven zur Teilhabe am sozialen und beruflichen Leben zu ermöglichen bzw. zu erhalten. Hier sind Politik und Wirtschaft gleichermaßen gefragt, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen und Investitionen zu tätigen, um Leseförderung in allen Lebensbereichen dauerhaft zu etablieren. Und dabei brauchen wir Ihre Unterstützung: Machen Sie mit – helfen Sie uns, aus Deutschland ein Leseland zu machen! ÖFFENTLICHE ZEICHEN FÜR DAS LESEN www.stiftunglesen.de 7 25 Jahre Stiftung Lesen: Ein Fest für die Leseförderung 2013 beging die Stiftung Lesen ein ganz besonderes Jubiläum: 25 Jahre erfolgreiche Leseförderung durch die Stiftung waren ein guter Grund zu feiern, auf Erreichtes zurückzublicken und gleichzeitig den Blick auf die Zukunft zu werfen und sich mit Partnern und Förderern darüber auszutauschen, wie noch mehr Menschen mit den Programmen und Projekten der Stiftung Lesen erreicht werden können. Im Zentrum des Jubiläumsjahres stand ein großes Lesefest mit Bundespräsident Joachim Gauck, Schirmherr der Stiftung Lesen, und 400 geladenen Gästen im Präsidentengarten im Park von Schloss Bellevue am 10. Juni. Kultur, Rheinland-Pfalz), Nicola Beer (damalige Kultusministerin, Hessen), Ulrich Commerçon (Minister für Bildung und Kultur, Saarland), Sylvia Löhrmann (Ministerin für Schule und Weiterbildung, Nordrhein-Westfalen) sowie Dr. Rüdiger Grube (Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, Beiratsvorsitzender der Deutsche Bahn Stiftung und Vorstandsmitglied der Stiftung Lesen), Dr. Florian Langenscheidt (Verleger und Gesellschafter der Langenscheidt Verlagsgruppe und Kuratoriumsmitglied der Stiftung Lesen) und Prof. Dr. Barbara Ischinger (Bildungsdirektorin der OECD und Kuratoriumsmitglied der Stiftung Lesen). Zur Jubiläumsfeier kamen Vertreter aller gesellschaftlichen Gruppen zusammen, die sich bundesweit gemeinsam mit der Stiftung Lesen für die Leseförderung stark machen: Politiker und Minister aus den Länderparlamenten genauso wie Vertreter aus Verbänden, Stiftungen und Unternehmen, Wissenschaftler sowie zahlreiche Jugendliche und ehrenamtlich Engagierte. Zu den Gästen gehörten unter anderem die im Kuratorium der Stiftung Lesen vertretenen Landesminister Kristin Alheit (Ministerin für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung, Schleswig-Holstein), Doris Ahnen (Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Im Mittelpunkt des Lesefestes standen ein vielfältiges Programm, das die unterschiedlichen Facetten der Stiftungsarbeit widerspiegelte, sowie der Austausch über zukünftige Herausforderungen, Chancen und Projekte in der Leseförderung. Ermöglicht wurde es durch die Unterstützung zahlreicher Partner, allen voran die neu gegründete Deutsche Bahn Stiftung. Zu den weiteren Unterstützern gehörten die AOK, die Betzold GmbH, die Deutsche Bank, die Deutsche Post, Die ZEIT, Gruner + Jahr, Random House, Ravensburger, ŠKODA Auto Deutschland, der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger sowie die Verlage Beltz, Carlsen und Oetinger. 8 www.stiftunglesen.de Das Lesefest in bewegten Bildern: www.stiftunglesen.de 9 Rund 750.000 Schülerinnen und Schüler feierten den Welttag des Buches 2013 Noch nie konnten sich so viele Kinder in Deutschland zum Welttag des Buches am 23. April über neuen altersgerechten Lesestoff freuen wie im Jahr 2013. Der UNESCO Welttag geht zurück auf eine alte katalanische Tradition, nach der sich bis heute Menschen in Katalonien an diesem Tag gegenseitig Bücher schenken. Und so steht auch die bundesweit größte Welttagsinitiative unter dem Motto „Ich schenk dir eine Geschichte“. Sie wird realisiert von der Stiftung Lesen zusammen mit dem Bundesverband und den Landesverbänden des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, bundesweit unterstützt von der Deutschen Post AG sowie dem cbj Verlag, dem ZDF und den Buchhändlern vor Ort. Ziel ist es, Kinder mithilfe spannender Geschichten für das Lesen zu begeistern und so ihre Lesekompetenz zu stärken. Mehr als 32.000 Schulklassen der Klassenstufen 4 und 5 und damit deutschlandweit die Hälfte dieser beiden Jahrgangsstufen hatten sich im Jahr 2013 für die Buch-Gutschein-Aktion angemeldet. Rund 750.000 Schülerinnen und Schüler erhielten im April von ihrer Buchhandlung vor Ort ihr persönliches Exemplar des diesjährigen Welttagsbuchs „Der Wald der Abenteuer“. Zusammen mit dem Engagement teilnehmender Bibliotheken und anderer Initiativen wurden in diesem Jahr insgesamt 1,1 Millionen Exemplare des von Jürgen Banscherus eigens zum Welttag geschriebenen Kurzromans zum Geschenk für junge Leser gemacht – ein neuer Rekord! 10 www.stiftunglesen.de Für 50 Schülerinnen und Schüler aus Köln hielt der Welttag 2013 noch eine weitere Überraschung bereit: Nach einer spannenden Schnitzeljagd durch die Kölner Innenstadt, bei der es viele Fragen rund um das Thema „Lesen“ zu beantworten gab, erhielten die Kinder ihr persönliches Exemplar des Welttagsbuchs von der nordrhein-westfälischen Ministerin für Schule und Weiterbildung Sylvia Löhrmann und Vertretern der Welttagspartner. Im Anschluss daran las ihnen die Schulministerin direkt vor Ort aus dem Welttagsbuch vor. Die nordrhein-westfälische Schulministerin Sylvia Löhrmann beim Welttag des Buches 2013 in Köln Rund 100.000 Menschen beteiligen sich am 10. Bundesweiten Vorlesetag Der Bundesweite Vorlesetag ist eine Initiative der Wochenzeitung DIE ZEIT, der Stiftung Lesen und der Deutsche Bahn Stiftung. Am 15. November machte der 10. Bundesweite Vorlesetag aus ganz Deutschland ein Vorleseland. Zum Jubiläum stellte er einen neuen Teilnahmerekord auf: 80.000 ehrenamtliche Vorleserinnen und Vorleser hatten sich angemeldet, Tausende nahmen ohne Anmeldung teil. So haben geschätzt rund 100.000 Teilnehmer in Schulen, Kindergärten, Bibliotheken, Redaktionsräumen, sogar in Zügen und in der Fußgängerzone anderen Menschen aus ihren Lieblingsgeschichten vorgelesen. Durch ihre Teilnahme setzten sie ein öffentlichkeitswirksames Zeichen für das Lesen und leisteten so einen Beitrag für mehr Lesefreude und bessere Lesekompetenz. Den Auftakt zum Jubiläumsvorlesetag bildete bereits im August eine PR-Fahrt im Vorlesezug von Berlin nach Hamburg. Mit an Bord: Dr. Rüdiger Grube (Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bahn AG, Beiratsvorsitzender der Deutsche Bahn Stiftung und Vorstandsmitglied der Stiftung Lesen), Dr. Rainer Esser (Geschäftsführer DIE ZEIT, Mitglied im Stifterrat der Stiftung Lesen), Dr. Jörg F. Maas (Hauptgeschäftsführer Stiftung Lesen) sowie die Schauspielerin Alexandra Kamp und der Autor, Moderator, Kabarettist und Arzt Dr. Eckart von Hirschhausen. In einem speziell dekorierten ICE-Wagen lasen sie Schülerinnen und Schülern aus dem neuen Vorlesebuch „Komm, ich lese dir vor!“ von ZEIT, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn vor und machten so Werbung für den Bundesweiten Vorlesetag. Am Vorlesetag selbst beteiligte sich die Deutsche Bahn wie in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Lesungen zum Beispiel in Zügen, in dem eine ganze Woche durch Deutschland tourenden Vorlese-Truck und im DB Museum in Nürnberg – insgesamt waren rund 850 DB-Mitarbeiter in ganz Deutschland aktiv dabei. Auch ZEIT- und ZEIT ONLINE-Redakteure lasen in ihren Redaktionsräumen vor, ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo verloste sogar seine eigene Lesung. Neben zehntausenden ehrenamtlich Engagierten lasen in diesem Jahr wieder rund 1.000 Politikerinnen und Politiker sowie mehr als 100 Prominente aus Kultur, Show und Sport vor, darunter die Journalistin Anne Will, RTL-Chefredakteur Peter Kloeppel, der Musiker Bosse und Moderator Markus Lanz. Auch die Ministerpräsidenten Annegret Kramp-Karrenbauer (Saarland), Volker Bouffier (Hessen), Stephan Weil (Niedersachsen) und Stanislaw Tillich (Sachsen) machten mit. Mit Lesungen nicht nur an klassischen Vorleseorten wie Kitas oder Bibliotheken wurden am Bundesweiten Vorlesetag auch diejenigen erreicht, die sonst wenig Zugang zum Lesen haben. Das DomAquaree in Berlin verblüffte seine Kunden mit Guerilla-Lesungen, also überraschenden Vorleseaktionen an unterschiedlichen Orten im Kaufhaus, in Marburg lasen Schauspieler aus dem Ensemble des Hessischen Landestheaters am „Märchentelefon“ den ganzen Tag Märchen vor, und ein Münchner Zugbegleiter las gemeinsam mit dem Schauspieler Christoph Stoiber und der Moderatorin Ruth Hofmann auf der Zugspitze. Dass Vorlesen auf vielfältige Art und Weise den Horizont erweitert, zeigte die Montessorischule in Berlin Heiligensee mit einer Dunkellesung der blinden Sportlerin Regina Vollbrecht, die den Kindern aus einem Buch in Brailleschrift vorlas. Zum ersten Mal kürten die Initiatoren des Bundesweiten Vorlesetags gemeinsam mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund Deutschlands „Vorlesehauptstadt“ in drei Kategorien: Buxtehude war quantitativ gesehen Vorlesehauptstadt mit den meisten Vorlese-Aktionen am 15. November gemessen an der Einwohnerzahl. In der Kategorie „ungewöhnliche Vorlese-Aktionen“ gewann Glücksburg, Mönchengladbach war die „öffentlichkeitswirksamste Vorlesestadt“. Bild links: Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bahn AG, Beiratsvorsitzender der Deutsche Bahn Stiftung; Bild Mitte: Polly, Sängerin der Band Kreuz Ost; Bild rechts: Axel Bosse, Musiker www.stiftunglesen.de 11 Prominente Lesebotschafter: Das „Gesicht“ der Stiftung Lesen Leseförderung braucht Sichtbarkeit, Vorbilder und Menschen, die sich für das Lesen stark machen. Zahlreiche herausragende Persönlichkeiten aus ganz verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens engagieren sich für die Stiftung Lesen. Als Botschafter der Stiftung Lesen setzen Prominente wie Fußballer Philipp Lahm, Moderatorin Nazan Eckes, Moderator Peter Kloeppel oder Journalistin und Fern- Philipp Lahm, Fußballprofi „Das Vorlesen in der Familie ist der beste Weg, Kinder schon früh an Bücher heranzuführen und ihnen so die Freude am Lesen zu vermitteln.“ sehmoderatorin Marietta Slomka ein sichtbares Zeichen für das Lesen. Im vergangenen Jahr konnte die Stiftung zahlreiche Prominente wie zum Beispiel Comedian Bülent Ceylan und Tänzerin Motsi Mabuse als neue Lesebotschafter hinzugewinnen und durch deren Popularität noch mehr Menschen mit dem Thema Lesen in Berührung bringen. Motsi Mabuse, Tänzerin „Ich unterstütze die Stiftung Lesen, weil Lesen für die eigene Bildung unglaublich wichtig ist! Ich komme aus Südafrika und weiß, wie wichtig, aber auch wie schwierig es ist, eine andere Sprache zu lernen. Lesen hat mir dabei sehr gut geholfen.“ Peter Kloeppel, RTL-Chefredakteur „Bücher entführen uns in fremde Welten, sie öffnen unsere Augen für das Gewöhnliche und für das Ungewöhnliche. Wer liest, weiß mehr und kann mehr.“ Jan Delay, Musiker „Vorlesen ist cool, weil man sich rund um die Geschichten noch alles selber vorstellen und ausdenken kann. Wie sieht es da aus? Was passiert da auf den Straßen?” 12 www.stiftunglesen.de Bülent Ceylan, Comedian „Wer liest, weiß mehr: Aus diesem Grund unterstütze ich die Stiftung Lesen! Lesen hilft, andere Kulturen zu verstehen, fremde Sprachen zu lernen und offen für Neues zu sein.“ Maria Furtwängler, Schauspielerin „Wer liest, weiß mehr, versteht mehr und kann auf aktive Art und Weise die Gesellschaft mitgestalten. Deswegen unterstütze ich die Stiftung Lesen – damit mehr Kindern in Deutschland der Zugang zum Lesen ermöglicht wird!" Dr. Eckart von Hirschhausen, Komiker, Arzt, Autor und Moderator „Mir wurde früher vorgelesen und das wünsche ich heute jedem Kind. Gute Geschichten begleiten einen ein Leben lang und machen die Seele stark, gerade in schwierigen Zeiten.” Marietta Slomka, Fernsehjournalistin „Ich bin sicher, dass es für die Entwicklung eines Kindes einen gewaltigen Unterschied macht, ob es an das Abenteuer Lesen herangeführt wird oder nicht.“ Frauke Ludowig, Moderatorin „Ich unterstütze die Stiftung Lesen, da Lesen eine wichtige Grundlage für den effizienten Spracherwerb bei Kindern ist und Sprache die wichtigste Verbindung zwischen Menschen. Lesen beflügelt die Fantasie, eröffnet neue Horizonte, bildet oder entspannt einfach.” Markus Lanz, Moderator „Abgesehen von der wertvollen gemeinsamen Zeit fördert das Vorlesen und Lesen den Wortschatz, die Fantasie und die Empathie. Die Stiftung Lesen setzt sich dafür ein, dass mehr Kinder in Deutschland den Zugang zu Büchern und Geschichten bekommen und somit später bessere Bildungschancen haben. Dieses Anliegen unterstütze ich sehr gerne.” Nazan Eckes, Moderatorin „Viele Kinder und Jugendliche verbinden Lesen mit Zwang, sie entdecken viel zu spät oder gar nicht, dass Lesen unglaublich viel Spaß macht und hilft, das Leben und die Menschen besser zu verstehen. Dieses Interesse muss nur gezielt gefördert werden, damit es nicht verloren geht.“ www.stiftunglesen.de 13 Der Deutsche Lesepreis würdigt herausragendes Engagement in der Leseförderung Im Oktober haben die Stiftung Lesen und die CommerzbankStiftung in Berlin zum ersten Mal gemeinsam den Deutschen Lesepreis verliehen. Ziel des Preises ist es, das Thema Leseförderung stärker in die öffentliche Wahrnehmung zu rücken und herausragendes Engagement für die Leseförderung nicht nur besonders zu würdigen, sondern auch zu fördern. Der Deutsche Lesepreis ist insgesamt mit Preisgeldern in Höhe von 23.000 Euro dotiert und steht unter der Schirmherrschaft des amtierenden Präsidenten der Kultusministerkonferenz, im Jahr 2013 war dies Stephan Dorgerloh, Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt. Acht Preisträger in drei Kategorien, die die Jury aus insgesamt 249 Bewerbungen ausgewählt hatte, erhielten die Auszeichnung für ihren vorbildlichen Einsatz in der Leseförderung. Der Sonderpreis der Commerzbank-Stiftung „Ideen für morgen“ ging an das Helene-Lange-Gymnasium in Dortmund. Das Projekt „Im Sog von Wort und Bild – Zum Einsatz von Graphic Novels in der Leseförderung“ knüpft in Theorie und Praxis an die Schülerinteressen an: Graphic Novels erzählen komplexe Geschichten in Comic-Form und sprechen 14 www.stiftunglesen.de durch die kreative Gestaltung und die Kombination von Wort und Bild auch diejenigen an, die sonst weniger gern lesen. Ziel des Projektes ist es, dem pubertären Leseknick zu begegnen und für neue Formen der Literaturaneignung zu werben. In der Kategorie „Herausragendes individuelles Engagement“, gefördert von der Nele Neuhaus Stiftung und der PricewaterhouseCoopers-Stiftung Jugend – Bildung – Kultur, erhielt Heike-Anna Grunewald von der Dr. E. A. Langner-Stiftung den ersten Preis für ihr Engagement für die Hamburger Märchentage. Sieger in der Kategorie „Herausragendes kommunales Engagement“, gefördert von FRÖBEL e. V., war die Stadtbücherei Neuenrade für die Gründung eines „Zelius“ (Zentrum für Lesen, Integration und Sprache) für ganzheitliche Leseförderung, das sich besonders an Menschen mit Migrationshintergrund wendet. Unter dem Dach des Deutschen Lesepreises wurde außerdem der von der Jürgen Moll Stiftung geförderte Wissenschaftspreis in der Kategorie „Lesbare Wissenschaft“ an Prof. Dr. Walter Krämer sowie in der Kategorie „Wissenschaft des Lesens“ an Christoph Sondag verliehen. PROGRAMMBEREICH FAMILIE www.stiftunglesen.de 13 Leseförderung in der Familie: früh, niedrigschwellig und nachhaltig Die Weichen für eine erfolgreiche Lesesozialisation werden im Elternhaus gestellt: Kinder, die schon früh mit Büchern und Geschichten in Berührung kommen und denen regelmäßig vorgelesen wird, haben bessere Bildungschancen, weil sie später leichter lesen lernen und mehr Freude daran entwickeln. Vorlesen und Erzählen schulen die Vorstellungskraft, die Konzentrationsfähigkeit sowie das Sprachund Textverständnis. Insbesondere Eltern kommt dabei eine wichtige Vorbildfunktion zu, denn sie können Bücher im Familienalltag integrieren und das Vorlesen und Erzählen mit positiven Eindrücken verknüpfen. Eltern für regelmäßiges Vorlesen zu sensibilisieren und in ihrer Rolle als (Vor-) Lesevorbilder zu stärken ist deshalb ein zentrales Anliegen der Stiftung Lesen. Das frühkindliche Leseförderprogramm „Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert und von der Stiftung Lesen nun schon in der zweiten Programmphase durchgeführt wird, spricht junge Familien mit nachhaltigen Angeboten an, sodass Hemmungen gegenüber dem Vorlesen, Erzählen und dem Beschäftigen mit Büchern abgebaut werden können. Besonders Väter und Mütter, die ihren Kindern wenig oder gar nicht vorlesen, stehen dabei im Fokus. Damit die frühkindliche Lese- und Sprachförderung erfolgreich Breitenwirkung entfalten kann, bedarf es vor allem des Zusammenwirkens aller gesellschaftlichen Kräfte: Insbesondere das Engagement politischer, institutioneller und privater Akteure sowie die Vernetzung sozialer und kommunaler Einrichtungen vor Ort sind grundlegend, um vielfältige Zugänge zu Bildungsangeboten zu schaffen und Familien zu erreichen, die einen besonderen Förderungsbedarf haben. 16 www.stiftunglesen.de Das bundesweite frühkindliche Leseförderprogramm „Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen“ geht in ein Doppeljahr 1,2 Millionen Familien profitieren seit November 2011 von der ersten Programmphase des bundesweiten frühkindlichen Leseförderprogramms „Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen“ , das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert und von der Stiftung Lesen durchgeführt wird. Im November 2013 ist Lesestart als eines der breitenwirksamsten Programme der Stiftung Lesen in die zweite Phase und damit in ein Doppeljahr gegangen: Seit Ende vergangenen Jahres wird es in über 4.800 Bibliotheken in ganz Deutschland fortgesetzt. Eltern mit dreijährigen Kindern können sich seitdem ihr zweites Lesestart-Set mit einem altersgerechten Buch, Informationen zum Vorlesen, Lesetipps und einem Wimmelposter in ihrer Bibliothek vor Ort abholen. Zur Vorbereitung der zweiten von insgesamt drei geplanten Programmphasen hat die Stiftung Lesen im gesamten Jahr 2013 die Zusammenarbeit mit Bibliotheken in ganz Deutschland intensiviert, weil sie als Ausgabepartner 400.000 Sets pro Jahr an Familien mit dreijährigen Kindern weitergeben. Die Gründung einer Landeskoordinatoren-Gruppe, in der pro Bundesland ein zentraler Bibliotheksansprechpartner vertreten ist, sorgte dafür, dass Lesestart in den Büchereien erfolgreich eingeführt werden konnte. Darüber hinaus engagieren sich bereits seit 2011 die großen Bibliotheksverbände – der Borromäusverein e. V., das Evangelische Literaturportal e. V., der Sankt Michaelsbund, die Fachkonferenz der Bibliotheksfachstellen in Deutschland und der Deutsche Bibliotheksverband (dbv) – für das Programm. Diese enge Kooperation ermöglicht ein dichtes Netzwerk für die frühkindliche Leseförderung und schafft gute Voraussetzungen für die Umsetzung des Programms vor Ort durch Bibliotheken, soziale und kommunale Einrichtungen. spielerin ChrisTine Urspruch Lesestart-Sets in ausgewählten Bibliotheken an dreijährige Kinder und ihre Eltern überreicht. In der Zentral- und Landesbibliothek Berlin hat die Bundesministerin für Bildung und Forschung Prof. Dr. Johanna Wanka am 15. November den Startschuss zur zweiten Lesestart-Phase gegeben und Lesestart-Sets an dreijährige Kinder überreicht. Neben der Auftaktveranstaltung in Berlin gab es auch in allen anderen Bundesländern pressewirksame Veranstaltungen zum Start der zweiten Lesestart-Phase: Unter anderem haben der saarländische Bildungs- und Kulturminister Ulrich Commerçon, die niedersächsische Wissenschafts- und Kulturministerin Gabriele Heinen-Kljajić, die Autoren David Safier und Finn-Ole Heinrich sowie die Schau- Parallel zum Start der zweiten Programmphase von Lesestart ging im Jahr 2013 die erste Programmphase, in der Familien mit einjährigen Kindern im Rahmen der U6-Vorsorgeuntersuchung bei ihrer Kinderärztin oder ihrem Kinderarzt ein kostenloses Lesestart-Set erhalten, in das dritte Jahr. Noch bis Oktober 2014 geben rund 5.000 Kinder- und Jugendärzte im Rahmen der U6-Vorsorgeuntersuchung Lesestart-Sets an Familien weiter. Damit begleitet Lesestart junge Familien von Anfang an, um sie zum Vorlesen zu motivieren. Mit Set-Übergaben an Eltern mit einjährigen Kindern bei der U6-Untersuchung machten sich bundesdeutsche Politiker im www.stiftunglesen.de 17 vergangenen Jahr auch für Lesestart I stark, darunter Julia Klöckner, die stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU, und der Bundestagsabgeordnete Dr. Ernst Dieter Rossmann, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Seit November 2013 präsentiert sich Lesestart auch auf Facebook. Im Zentrum des neuen Facebook-Angebots stehen die Eltern. Die Social Media-Plattform spricht eine breite Zielgruppe an und hilft unter anderem dabei, Eltern, die wenig oder gar nicht vorlesen, über das Programm und frühe Leseförderung zu informieren. An die Zielgruppe der Eltern richtet sich auch die zweite Vorlese-App für Kinder, die die Stiftung Lesen im September 2013 präsentierte. Die App wurde vom Ravensburger Buchverlag entwickelt und umgesetzt. Sie basiert auf dem Minibuch, das zum Lesestart-Set für Eltern mit einjährigen Kindern gehört. Dass das Lesestart-Programm wirkt, zeigen die ersten Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleituntersuchung, die im vergangenen Jahr durchgeführt wurde: Fast alle Eltern, die die Lesestart-Sets erhalten, beschäftigen sich mit den Materialien, zwei Drittel davon sehr intensiv. 62 Prozent der Eltern greifen Tipps auf und erhöhen z. B. ihr Vorlesepensum im Alltag und ein Viertel der Eltern bemerkt positive Veränderungen in ihren Einstellungen zum Thema und in ihrem Vorleseverhalten. Das Programm wird von der InterVal GmbH, Berlin, in Kooperation mit Prof. Dr. Christine Garbe von der Universität zu Köln und Dr. Claus Barkmann vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf wissenschaftlich begleitet. Ziele sind die laufende Optimierung der Programmumsetzung sowie die begleitende Wirkungsanalyse. 18 www.stiftunglesen.de Ihre Meinung? Barbara Schleihagen, Geschäftsführerin des Deutschen Bibliotheksverbandes (dbv): „Bibliotheken engagieren sich vielfältig in der frühkindlichen Leseförderung. Lesestart ergänzt dieses Angebot auf wunderbare Weise und unterstützt die Bibliotheken dabei, Kinder und ihre Familien, für die das (Vor-)Lesen bisher nicht selbstverständlich zum Alltag gehörte, für Bücher und die weiteren Angebote der Bibliotheken zu begeistern. Mehr als 4.800 Bibliotheken tragen deutschlandweit bereits zum Erfolg des Projekts bei und es kommen immer noch neue hinzu. Zentral für das Gelingen und eine langfristige Wirkung ist die Zusammenarbeit der Bibliotheken mit Partnern vor Ort. Die Bibliotheken profitieren hier von ihren guten Netzwerken und nutzen die Chance, diese für eine optimale Leseförderung aller Kinder noch zu erweitern.“ PROGRAMMBEREICH KINDERTAGESSTÄTTE www.stiftunglesen.de 17 Wichtige Begleiter auf dem Weg in die Welt der Sprache 558.208 Kinder unter drei Jahren und 1.931.805 Kinder zwischen drei und fünf Jahren besuchen in Deutschland eine Kindertageseinrichtung. Da sich fast die Hälfte der Kinder 36 Stunden und mehr in der Woche dort aufhalten, spielen diese Einrichtungen eine Schlüsselrolle in der frühkindlichen Sprachförderung: Für Kinder im Vorschulalter sind nach der eigenen Familie auch Tageseltern und pädagogisches Fachpersonal in Kindertagesstätten wichtige Bezugspersonen. Daher ist es für die frühkindliche Förderung von großer Bedeutung, alle Betreuungs- und Bezugspersonen gleichermaßen zu unterstützen: die berufstätigen Eltern mit einfachem Zugang zu Lesestoff, das pädagogische Fachpersonal mit Hilfestellungen und Impulsen für ihre tägliche Arbeit und engagierte Ehrenamtliche mit Vorlesetipps. Sie alle begleiten die Kinder auf dem Weg in die Welt der Sprache und legen damit die Grundlage für deren spätere Lesekompetenz. Aus diesem Grund gibt der Programmbereich Kita der Stiftung Lesen pädagogischem Fachpersonal, Eltern, Tageseltern und ehrenamtlichen Vorlesern Hilfestellungen und Empfeh- 20 www.stiftunglesen.de lungen, wie sie die Sprach- und Lesekompetenz der Jüngsten bereits vor dem Schulbeginn spielerisch fördern können. Dazu gehören konkrete Leseempfehlungen genauso wie Handreichungen und Fortbildungen sowie die Schaffung von einfachen Zugängen zu altersgerechtem (Vor-)Lesestoff und effektiven Anregungen zum Vorlesen. Im vergangenen Jahr konnte der Programmbereich Kita seine Angebote noch weiter ausbauen – sowohl quantitativ als auch qualitativ. Das Erfolgsprojekt „Mein Papa liest vor!“ wird seit 2013 auch im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen angeboten, wodurch sich die Zahl der teilnehmenden Unternehmen deutlich erhöht hat. Auch das Leseförderungsprojekt „Alle Kinder dieser Welt“, das Sprachförderung in der Kita mit Integration verbindet, wurde auf vier weitere Bundesländer ausgeweitet. Auch inhaltlich geht die Stiftung Lesen neue Wege: Ein gemeinsames Projekt mit der Forscherstation verbindet die Förderung von früher naturwissenschaftlicher Bildung mit Sprachentwicklung in Kindergarten und Grundschule. Neues Projekt „Kinder, MINT und Literacy“ Gerade vor dem Hintergrund des Mangels an Nachwuchskräften in den naturwissenschaftlichen und technischen Berufen sowie den nach wie vor vorhandenen Lücken im Bereich der Lesekompetenz in Deutschland ist die Frühförderung in diesen Bereichen wichtiger denn je. Das neue gemeinsame Projekt „Kinder, MINT und Literacy“ der Forscherstation, des Klaus-Tschira-Kompetenzzentrums für frühe naturwissenschaftliche Bildung und der Stiftung Lesen nimmt diese Herausforderung an. Ziel ist es, Fortbildungen für Erzieherinnen und Erzieher sowie für Grundschullehrkräfte zu entwickeln, in denen die Teilnehmer lernen, den Forscherdrang der Kinder anzuregen und gleichzeitig ihre Sprachkompetenzen zu erweitern. Das Projekt wird ermöglicht von der Klaus Tschira Stiftung und ist zunächst auf drei Jahre angelegt. „Kinder, MINT und Literacy“ baut zunächst auf einer gängigen Alltagserfahrung auf: Kinder probieren gern Dinge aus und fangen dabei ganz automatisch an zu erzählen. Wie lassen sich die positiven Effekte der naturwissenschaftlichen Förderung und der Sprachentwicklung miteinander kombinieren? Welche Aktivitäten, Geschichten und Kinderbücher eignen sich überhaupt dazu? Kann durch eine entsprechend zugeschnittene Fortbildung und passendes Material die Praxis in Kindergärten, Grundschulen und Familien angereichert werden? Diesen und ähnlichen Fragen gehen die Forscherstation und die Stiftung Lesen gemeinsam nach und entwickeln aus den Erkenntnissen entsprechende wissenschaftlich begleitete Fortbildungen und Workshops für pädagogische Fachkräfte. Ihre Meinung? Prof. Dr. Manuela WelzelBreuer, Direktorin der Forscherstation: „Frühe naturwissenschaftliche Bildung und Sprachförderung sind Schlüsselkompetenzen, die sich entscheidend auf den weiteren Lebensweg von Kindern auswirken. Wir freuen uns, in dem gemeinsamen Modellprojekt mit der Stiftung Lesen beide Ansätze im Sinne des ganzheitlichen Lernens zu verknüpfen, sodass Kinder ihr Wissen um Sachthemen ebenso wie ihre Sprachkompetenzen erweitern. Im ersten Schritt ist es uns wichtig, zunächst einmal Erzieherinnen und Erzieher – also pädagogische Fachkräfte – selbst für die Verbindung von Sprache und Naturwissenschaften zu begeistern. Denn nur wer selbst begeistert ist, kann Kindern helfen, die in ihnen schlummernden Talente zu wecken.“ www.stiftunglesen.de 21 Erfolgsjahr für „Mein Papa liest vor!“ Geringer Aufwand – große Wirkung. So lässt sich das Projekt „Mein Papa liest vor!“ kurz und knapp zusammenfassen. Die klare Botschaft und die einfache Umsetzung sind auch das Geheimnis seines Erfolges. Seit 2010 hat die Stiftung Lesen das Leseförderungsprojekt in verschiedenen Bundesländern eingeführt, im Mai 2013 kam das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen dazu. Anfang 2014 wird das Projekt in nunmehr sieben Ländern umgesetzt. In allen konnten die entsprechenden Ministerpräsidenten oder die Bildungs- und Wirtschaftsminister als Schirmherren für das Projekt gewonnen werden. Gefördert wird „Mein Papa liest vor!“ von der hessenstiftung – familie hat Zukunft (Hessen), dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (Niedersachsen), der Bürkle Stiftung (Rheinland-Pfalz), dem nordrhein-westfälischen Ministerium für Schule und Weiterbildung, der SparkassenKulturstiftung Rheinland und dem Sparkassenverband Westfalen-Lippe (Nordrhein-Westfalen), der Joachim Herz Stiftung (Hamburg), dem Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration (Bayern) sowie Microsoft und der Stiftung Berliner Sparkasse (Berlin). Bundesweit beteiligen sich derzeit bereits rund 850 Arbeitgeber an dem Projekt und stellen ihren Mitarbeitern über das firmeneigene Intranet wöchentlich kostenlose Vorlesegeschichten der Stiftung Lesen zur Verfügung. Damit konnte die Zahl der teilnehmenden Arbeitgeber seit Anfang 2013 verdreifacht werden. Rund 2,5 Millionen Arbeitnehmer werden derzeit wöchentlich immer wieder neu zum Vorlesen motiviert. Die positive Resonanz auf das Projekt führte darüber hinaus im vergangenen Jahr zu einem weiteren Erfolg: „Mein Papa liest vor!“ wurde in der Kategorie Projektkommunikation mit dem KOMPASS, dem Kommunikationspreis des Bundesverbands Deutscher Stiftungen, ausgezeichnet (siehe auch S. 37). Mehr als 7.000 weitere Kitas erhalten Geschichten für „Alle Kinder dieser Welt“ Der rote Vorlesekoffer „Alle Kinder dieser Welt“ von der Stiftung Lesen und der Deutsche Bahn Stiftung gibt Kitas neue Impulse für die Sprachförderung, bei der besonders die Integration von Kindern mit Migrationshintergrund im Blickpunkt steht. Nachdem bereits die rund 10.000 Kitas in Nordrhein-Westfalen und Hamburg den Geschichtenkoffer erhalten haben, folgten im Jahr 2013 über 7.000 weitere Kitas in Bremen, Berlin, Hessen und dem Saarland. Insgesamt profitieren damit bereits mehr als 200.000 Kinder von der Leseförderungsmaßnahme. Der Koffer voller Geschichten wurde speziell für die pädagogische Arbeit in Kindertagesstätten entwickelt. Der wichtigste Bestandteil ist eine neunteilige Buchreihe aus dem 22 www.stiftunglesen.de Carlsen Verlag, die Geschichten aus dem gemeinsamen Alltag von Kindern mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen in Deutschland erzählt. Die Geschichten fördern nicht nur das interkulturelle Verständnis und leisten so einen Beitrag zur Integration, sondern schaffen zusätzlich Gesprächsanlässe, die den Grundstein legen für Sprachfähigkeit, Ausdrucksvermögen, Textverständnis und Lesefähigkeit. Da die Kinder ihre eigene kulturelle Identität über die Geschichten einbringen können, sind sie in hohem Maße angesprochen und beteiligt. Ergänzend dazu erhalten die Fachkräfte didaktische Tipps zu den Themen „Vorlesen in der Kita“ und „Interkulturalität“, die Anregungen für die Einbindung der Geschichten in den Kita-Alltag geben. PROGRAMMBEREICH SCHULE www.stiftunglesen.de 21 Neue Impulse für Leseförderung im Schulunterricht Bilderbücher und Vorlese-Apps begleiten viele Kinder bereits von klein auf – zu Hause und in der Kita. Doch spätestens mit der Einschulung heißt es dann: Lesen lernen und selbst lesen! Umso wichtiger also, dass in der Schule nicht nur Lesekompetenz vermittelt wird, sondern auch das Interesse und die Freude am Lesen gefördert werden. Denn Lesen begleitet Kinder nicht nur im Deutschunterricht. Auch ein Mathe-Genie löst eine knifflige Textaufgabe nur, wenn es die Fragestellung erfasst. Ein Geschichtsbuch bleibt ein Buch mit sieben Siegeln, wenn sein Leser sich die Texte nicht erschließen kann. Und auch um für ein Referat oder eine Hausarbeit online zu recherchieren, müssen digitale Texte entziffert werden. Die Institution Schule kann sicherlich nicht alles, jedoch vieles leisten, um junge Menschen für das Lesen zu begeistern. Daher unterstützt der Programmbereich Schule der Stiftung Lesen Lehrkräfte aller Schulformen intensiv mit neuen Impulsen und innovativen Ideen für lesefördernde Maßnahmen im Schulunterricht. Nachhaltige Projekte für verschiedene Altersgruppen, didaktische Begleitmaterialien für fächerspezifische und -übergreifende Leseförderung sowie gezielte Fortbildungen für Lehrkräfte sind nur ein Teil dessen, womit die Stiftung Lesen Pädagogen dabei hilft, ihren Schülern Zugänge zum Lesen zu eröffnen. Die Stiftung Lesen hat ihre schulischen Projekte 2013 ausgebaut, um ihre Angebote flächendeckend noch mehr Pädagogen und Schülern zur Verfügung zu stellen. Mit Erfolg: Das Projekt „Zeitschriften in die Schulen“ beging sein Jubiläumsjahr mit Rekordanmeldezahlen und einer erweiterten Zielgruppe, ein neues Qualitätssiegel für Zeitschriften steht seit 2013 Eltern und Lehrkräften als wichtige Orientierungshilfe zur Seite und rund 36.000 Pädagogen bringen die Mitgliederzahlen des Lehrerclubs der Stiftung Lesen auf einen neuen Höchststand. 24 www.stiftunglesen.de 10 Jahre Erfolg: Leseförderung mit Zeitschriften 2013 feierte ein ganz besonders erfolgreiches Projekt sein zehnjähriges Jubiläum: „Zeitschriften in die Schulen“, das die Stiftung Lesen gemeinsam mit dem Bundesverband Deutscher Buch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Grossisten e. V. und dem Verband Deutscher Zeitschriftenverleger e. V. (VDZ) durchführt. Bereits seit 2004 melden sich jedes Jahr Schulklassen an, um einen Monat lang kostenlose Zeitschriftenpakete für den Einsatz im Unterricht zu erhalten. Über 3,8 Millionen Schüler haben so seit dem Projektstart teilgenommen. Zeitschriften eignen sich ganz besonders, um gerade weniger leseaffine Kinder und Jugendliche für das Lesen zu begeistern. Durch ihre Themenvielfalt berücksichtigen sie verschiedene Interessen und ihre kürzeren Texte sind für diejenigen, die sonst weniger gern lesen, leichter zu bewältigen als ein klassisches Buch. Dadurch und durch ihre bildorientierte Gestaltung ist die Hemmschwelle, die Viele vom Lesen abhält, deutlich niedriger. Zeitschriften wirken nachhaltig dem so genannten „Leseknick“ in der Pubertät entgegen: Studien der Stiftung Lesen zeigen, dass Zeitschriften positive Auswirkungen auf Leselust und -verhalten haben und gerade bei Kindern, die aus sozial benachteiligten Verhältnissen stammen oder in deren Elternhaus nicht (mehr) gelesen wird, das LeseImage verbessern. 2013 haben die Initiatoren die Übertragbarkeit des Projektansatzes, der bis dahin auf Klassen ab der Stufe 5 angelegt war, auf Schüler der Stufen 3 und 4 überprüft. Denn Forschungsergebnisse zur kindlichen Sprach- und Leseförderung zeigen, dass Maßnahmen umso erfolgreicher und nachhaltiger sind, je früher sie in der Biografie der Kinder ansetzen. Dem Modellprojekt kann ein großer Erfolg in den Schulen und innovativer Ansatz im Hinblick auf eine umfassende frühe Bildung bescheinigt werden. Die Untersuchung zeigt, dass das wichtigste Ziel erreicht wurde: bei den teilnehmenden Jungen und Mädchen Interesse am und Begeisterung für das Lesen zu wecken. Das Modellprojekt förderte die inhaltliche, sprachliche und kreative Auseinandersetzung mit dem Medium Zeitschrift, den Austausch untereinander und damit auch die Sprachfähigkeit der Schüler. Aufgrund dieser positiven Ergebnisse wird „Zeitschriften in die Schulen“ unter Schirmherrschaft der Staatsministerin für Kultur und Medien Monika Grütters 2014 für die Klassenstufen 3-8 angeboten. Um Pädagogen und Eltern eine Orientierungshilfe bei der Auswahl von Zeitschriften zu bieten, hat die Stiftung Lesen 2013 außerdem in Kooperation mit dem VDZ das Qualitätssiegel „Empfohlen von der Stiftung Lesen“ für Kinder- und Jugendzeitschriften mit besonderem Leseförderpotenzial sowie Anknüpfungspunkten an den pädagogischen Alltag erarbeitet. Derzeit tragen 23 Titel das Qualitätssiegel. Ihre Meinung? Stephan Scherzer, Hauptgeschäftsführer des VDZ (Verband Deutscher Zeitschriftenverleger) und Vorstandsmitglied der Stiftung Lesen „Lesekompetenz und das Verstehen komplexer Zusammenhänge sind der Schlüssel zur modernen Wissensgesellschaft. Aus diesem Grund arbeitet der VDZ bereits seit Jahren intensiv mit der Stiftung Lesen zusammen. Über 1.500 periodisch erscheinende Zeitschriften eröffnen in der Leseförderung gerade bei lesefernen Zielgruppen neue Möglichkeiten. Mit einer zehnjährigen Erfolgsgeschichte von ,Zeitschriften in die Schulen’ und dem neuen Qualitätssiegel für Kinder- und Jugendzeitschriften haben wir gemeinsam starke Programme entwickelt, um nachhaltig und langfristig das Lesen in Deutschland zu fördern.” Ihre Meinung? Kai-Christian Albrecht, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Buch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Grossisten „Die Zeitschriften-Lektüre ist heute für viele Kinder und Jugendliche keine Selbstverständlichkeit mehr. Dabei üben Zeitschriften durch ihre Themenvielfalt eine besondere Faszination auf junge Leser aus und animieren so gerade diejenigen zum Lesen, die sonst weniger gern oder gar nicht lesen. Im Rahmen von ,Zeitschriften in die Schulen’ werden Jahr für Jahr hundertausende Schülerinnen und Schüler an die Zeitschriftenlektüre herangeführt und lernen so den Spaß und die Freude am Lesen kennen. Aus diesem Grund ist der Bundesverband Presse-Grosso Mitinitiator und Partner des Projekts. Die deutschen Pressegroßhändler sorgen mit ihrer Vertriebspower dafür, dass die teilnehmenden Klassen pünktlich mit Lesestoff versorgt sind.” www.stiftunglesen.de 25 Der Lehrerclub der Stiftung Lesen Das Herzstück des Programmbereichs Schule der Stiftung Lesen ist 2013 weitergewachsen: Der Lehrerclub hat inzwischen rund 36.000 Mitglieder. Tagtäglich öffnen sie für ihre Schülerinnen und Schüler Zugänge zu Lesefreude und Lesekompetenz – auf unterschiedlichen Wegen, in verschiedenen Fächern, mit vielfältigen Ansätzen. Um die Pädagogen in ganz Deutschland dabei bestmöglich zu unterstützen, entwickelt die Stiftung immer wieder neue Projektangebote, erarbeitet didaktische Materialien für verschiedene Unterrichtsfächer und bietet Fortbildungen für die Mitglieder des Lehrerclubs an. Durch einen Newsletter werden die Lehrkräfte regelmäßig über neu entwickeltes Unterrichtsmaterial zu verschiedenen Anlässen und Themen informiert. Unterstützt wird der Lehrerclub von fazschule.net. Seit 2013 trifft sich der Programmbereich Schule regelmäßig mit einem Beratergremium aus Lehrkräften von Grundschulen und weiterführenden Schulen. Ziel des regelmäßigen Austauschs ist es, Bedarfslagen zu klären, die Wirksamkeit einzelner Projekte und Maßnahmen zu besprechen und neue Ansätze zu entwickeln. Verteilung der 36.000 Mitglieder des Lehrersclubs in Deutschland Buch und Film digital: Interaktive PDFs zu aktuellen Kinofilmen Das Lesen mit und in digitalen Medien gehört mittlerweile zum Alltag vieler Kinder und Jugendlicher. Ob beim Informieren auf Wikipedia, dem Lesen von Statusmeldungen auf Facebook oder beim Entdecken interaktiver GeschichtenApps, überall ist Lesekompetenz gefragt. Sie ist im digitalen Zeitalter mehr denn je eine Schlüsselkompetenz, um an Bildung teilzuhaben, Informationen zu bewerten und unsere Gesellschaft aktiv mitgestalten zu können. Umgekehrt besitzen digitale Angebote ein großes Potenzial, um Kinder und Jugendliche zum Lesen zu motivieren. Eine wichtige Grundlage in der schulischen Leseförderung lautet daher: Nicht nur bei der Auswahl des Themas, sondern auch bei der des Mediums gilt es, die Interessen der Kinder und Jugendlichen zu berücksichtigen. Neben Büchern, Zeitungen und Zeitschriften spielen auch Filme und digitale Medien in der Leseförderung gerade bei älteren Schülerinnen und Schülern eine wichtige Rolle, um dem pubertären „Leseknick“ erfolgreich zu begegnen. Aus diesem Grund führt die Stiftung Lesen ihre lange Tradition der Filmvermittlung im Schulunterricht fort und nahm 2013 mit Unterstützung von Universal Pictures International Germany GmbH die Verfil26 www.stiftunglesen.de mung aktueller Kinofilme wie zum Beispiel des Weltbestsellers „Der Medicus“ zum Anlass, um Schüler zur Auseinandersetzung mit Film und Romanvorlage zu motivieren. Das Besondere: Die Stiftung Lesen bringt reale Filmausschnitte mit interaktiven PDFs in den Schulunterricht und unterstützt mit diesem bislang einzigartigen Angebot Lehrkräfte und Pädagogen dabei, ihren Schülern auf lebendige und spielerische Art und Weise Medienkompetenz zu vermitteln. Das innovative Format der interaktiven PDFs regt Jugendliche zur vertiefenden Auseinandersetzung mit unterrichtsrelevanten und gesellschaftlichen Themen sowie zum Umgang mit unterschiedlichen Medien an. Mit den PDFs können die Jugendlichen direkt an Filmausschnitten arbeiten und sich in interaktiven Übungen mit den facettenreichen Themen des Films und der Filmsprache auseinandersetzen, einzelne Filmsequenzen per Klick aktivieren und im Anschluss unter verschiedenen Gesichtspunkten kommentieren und bearbeiten. Entweder bearbeiten die Schüler die PDFs individuell an ihren Computern oder gemeinsam im Unterricht via Beamer oder am Whiteboard. PROGRAMMBEREICH JUGEND UND FREIZEIT www.stiftunglesen.de 25 Spielerische und motivierende Leseförderung ohne Noten- und Leistungsdruck Je älter Kinder und Jugendliche werden, desto größer empfinden sie oft den Leistungs- und Notendruck in der Schule. Erfolgreiche Leseförderung, die in erster Linie die Begeisterung für das Lesen weckt und befördert, spricht Heranwachsende auch außerhalb des Schulunterrichts an und bezieht ihre Freizeit mit ein. Dies gelingt am besten auf spielerische Art und Weise. Vor allem für Kinder und Jugendliche, denen das Lesen noch schwer fällt, ist dieser Ansatz ein wichtiger Schritt, um ihnen nachhaltig Lesefreude zu vermitteln. Dementsprechend hat die Stiftung Lesen im Jahr 2013 zentrale Programme und Projekte im außerschulischen Bereich konsequent weiter ausgebaut. So kann die Stiftung Lesen seit dem vergangenen Jahr dank der Förderung durch das Programm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung bundesweit 200 neue Leseclubs für Kinder 28 www.stiftunglesen.de zwischen sechs und zwölf Jahren einrichten. Auch der innovative Ansatz der Stiftung Lesen, durch die Verbindung von Lesen und Bewegung eine vorhandene Begeisterung für Sport für die Leseförderung zu nutzen, konnte durch eine Kooperation mit der Deutschen Fußball Liga und der Bundesliga-Stiftung weiter etabliert werden. Diese Beispiele zeigen: Lesen ist überall. Das gilt nicht nur für den Lese-Ort, sondern auch für die Lese-Medien. Moderne Leseförderung nutzt multimedial erzählte Geschichten, die in Enhanced E-Books, Apps, interaktiven Websites und Konsolenspielen erzählt werden, um Jugendliche zur Auseinandersetzung mit Texten zu animieren. Aus diesem Grund entwickelt besonders der Programmbereich Jugend und Freizeit die Leseförderungsangebote mit digitalen Medien kontinuierlich fort. Leseclubs: Mit Freu(n)den lesen Zusammen mit Gleichaltrigen Freude am Lesen entwickeln – das ist die Idee der Leseclubs, die die Stiftung Lesen seit März 2013 im Rahmen des Förderprogramms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung bundesweit einrichtet. Bis Ende des Jahres konnten bereits über 80 Leseclubs gegründet werden. Besonders Schulen im Ganztagsbereich, aber auch immer mehr Einrichtungen in der Jugendarbeit haben sich mit einem Bündnispartner vor Ort zusammengeschlossen und sich mit einem gemeinsamen Konzept bei der Stiftung Lesen beworben. Deutschlandweit sollen bis Ende des Jahres 2014 auf diese Weise insgesamt 200 Leseclubs entstehen, in denen sich Kinder und Jugendliche regelmäßig treffen, um gemeinsam zu lesen, zu spielen oder sich kreativ mit Medien zu beschäftigen. Angeleitet werden sie dabei von meist ehrenamtlich tätigen Betreuerinnen und Betreuern, die von der Stiftung Lesen weitergebildet und bei ihrer Arbeit kontinuierlich unterstützt werden. Auch die Ausstattung der Clubräume mit Medien übernimmt die Stiftung Lesen mit Hilfe der Fördermittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Mit diesem Angebot werden vor allem Sechs- bis Zwölfjährige angesprochen, die weniger gern lesen. Auch sogenannten „Lese-Risikogruppen“ wie Jungen helfen Leseclubs dabei, Freude am Lesen zu entwickeln. Zentrales Anliegen der Leseclubs ist es, den Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und dem individuellen Bildungsweg abzuschwächen: Sie machen sich die Orientierung an Gleichaltrigen zunutze und übertragen sie auf Lesevorlieben. Auf diese Weise kann die Lesemotivation gesteigert und die Bildungssituation der Kinder und Jugendlichen verbessert werden. www.stiftunglesen.de 29 Saisonthema „Lesen“ in den Bundesliga Kids-Clubs Ihre Meinung? Harald Strutz, Vizepräsident Deutsche Fußball Liga DFL: Mit der direkten Verbindung von Lesen und Fußball nutzt die Stiftung Lesen Sportbegeisterung zur Leseförderung: Durch die Beschäftigung mit Ball und Buch entwickeln junge Fußballfans spielend ihre kognitiven und motorischen Kompetenzen. Im Rahmen dieses Projektschwerpunktes beteiligte sich die Stiftung Lesen am Kids-Club Sommercamp 2013, das auf Initiative der Deutschen Fußball-Liga GmbH sowie dem Nationalen Arbeitskreis für Kids-Clubs (NAK) und gefördert durch die Bundesliga-Stiftung beim VfL Wolfsburg stattfand. Rund 250 Kinder und 50 Betreuer aus 22 Clubs der Ersten und Zweiten Bundesliga nahmen an der Freizeit teil. Mit einem Fußball- und Leseparcours der Stiftung Lesen sollte bei den teilnehmenden Kindern spielerisch Begeisterung für das „Die Kombination aus Ball und Buch hat großes Potenzial, denn Kinder verbessern so spielerisch ihre Konzentration und Lernbereitschaft. Gerade Jungen fällt es leichter, in Verbindung mit Bewegung Lesefreude und Lesemotivation zu entwickeln. Deshalb freuen wir uns, gemeinsam mit der Stiftung Lesen und den Bundesliga Kids-Clubs diesen außergewöhnlichen Projektansatz verwirklichen zu können. Mit Tipps und Anregungen für bewegte Leseveranstaltungen versuchen wir, junge Fußballfans für das Lesen zu begeistern und die Eltern bei der Förderung ihrer Kinder zu unterstützen.“ Lesen geweckt werden. Die Freizeit in Wolfsburg gab gleichzeitig den Startschuss für das Saisonthema „Lesen“, auf das sich alle Bundesliga-Vereine mit Kids-Club verständigt haben und bei dem die Stiftung Lesen mit verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen die Kinder zum Lesen bewegt. Rund 100.000 Kinder sind in 32 Kids-Clubs bundesweit organisiert. Sonderedition des DB-Vorlesekoffers für Krankenhäuser Den beliebten DB-Vorlesekoffer, den die Deutsche Bahn Stiftung in Zusammenarbeit mit der Stiftung Lesen sozialen Einrichtungen zur Verfügung stellt, gibt es seit 2013 in einer limitierten Sonderedition für Kinder, die als Patienten oder Besucher im Krankenhaus sind. Kooperationspartner dieser Ausgabe ist der Moderator, Autor, Komiker und ehemalige Kinderarzt Dr. Eckart von Hirschhausen und seine Stiftung HUMOR HILFT HEILEN. Ende 2013 erhielten bundesweit Kinderstationen von Krankenhäusern die ersten 500 Koffer; das Projekt wird 2014 fortgeführt. Im Vordergrund dieser Initiative steht der Gedanke, Kindern durch Geschichten Lebens- 30 www.stiftunglesen.de freude zu vermitteln und so einen Beitrag zu Heilungsprozess und Wohlbefinden zu leisten. In den für die Sonderedition ausgewählten Büchern steckt dementsprechend viel Lach- und Aktivierungspotenzial. Außerdem wurde der DBVorlesekoffer um einen interaktiven Erzählkoffer mit speziellen Erzählwürfeln erweitert, die zum Erfinden eigener Geschichten anregen. In einer eigens dazu entwickelten Broschüre erhalten Ärzte und Klinikpersonal viele wertvolle Tipps und Anregungen, wie sie den DB-Vorlese- und Erzählkoffer in den Alltag ihrer kleinen Patienten einbringen können. INSTITUT FÜR LESE- UND MEDIENFORSCHUNG www.stiftunglesen.de 29 Neue Impulse aus der Wissenschaft für die Leseförderung Das Institut für Lese- und Medienforschung hat sowohl für die Außenwirkung als auch für die interne Arbeit der Stiftung Lesen eine große Bedeutung: Die Studien und Untersuchungen des Instituts wie zum Beispiel die jährlich veröffentlichte Vorlesestudie regen zur öffentlichen Diskussion an und machen die Notwendigkeit von zeitgemäßer und zielgerichteter Leseförderung deutlich. Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch der regelmäßige Austausch mit anderen Experten aus der Lese- und Medienforschung und angrenzenden Fachgebieten. Ein Meilenstein in diesem Bereich war die erste internationale Fachkonferenz zur frühkindlichen Leseförderung, die die Stiftung Lesen im vergangenen Jahr durchführte. In der Arbeit des Instituts spiegelt sich auch wider, dass Leseförderung nur dann erfolgreich sein kann, wenn sie aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse aufgreift und in die praktische Programmarbeit einfließen lässt. Das Institut sorgt dafür, dass Theorie und Praxis Hand in Hand gehen und die Programme und Projekte der Stiftung neue Impulse aus der Wissenschaft erhalten. So fließen aktuelle Forschungsergebnisse direkt in die Programmarbeit der Stiftung Lesen ein, zum Beispiel bei der Entwicklung und Konzeption von neuen Projekten. Außerdem begleitet das Institut vor allem Pilot- oder Modellprojekte mit wissenschaftlichen Untersuchungen und misst so ihre Wirksamkeit. Die Erkenntnisse daraus fließen wiederum direkt in die Weiterentwicklung oder Ausweitung der Projekte ein, aktuell geschehen bei der Ausweitung des Projekts „Zeitschriften in die Schulen“ auf jüngere Altersgruppen. Auch regelmäßige Treffen mit der interdisziplinär aufgestellten wissenschaftlichen Beratergruppe der Stiftung Lesen helfen dabei, die wissenschaftliche, politische und praktische Relevanz der Forschungs- und Programmarbeit der Stiftung zu bewerten und neue Trends und Themen im Bereich Lese- und Medienkompetenz zu identifizieren und weiterzuverfolgen. 32 www.stiftunglesen.de Internationale Fachkonferenz „Prepare for Life! Raising Awareness for Early Literacy Education“ Über 130 Teilnehmer aus 35 Ländern diskutierten im Rahmen der Leipziger Buchmesse bei der internationalen Fachkonferenz „Prepare for Life! Raising Awareness for Early Literacy Education“ über kulturelle, soziale und politische Parameter für eine zeitgemäße frühkindliche Sprach- und Leseförderung. Die Stiftung Lesen hat diese bis dato einmalige Zusammenkunft führender internationaler Wissenschaftler und Praktiker ins Leben gerufen, um den internationalen Austausch im Bereich der frühkindlichen Leseförderung weiter zu fördern und so eine bessere Vernetzung anzustoßen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat die Fachtagung finanziell gefördert. Auf der Veranstaltung sprachen unter anderem renommierte Experten wie: • Prof. Eve V. Clark, Professorin für Linguistik, Stanford University • Prof. Eric A. Hanushek, Professor für Ökonomie, Stanford University • Prof. Christoph J. Lonigan, Professor für Psychologie, State University of New York at Stony Brook • Prof. Susan B. Neuman, Professorin für Erziehungswissenschaften, New York University • Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolf Singer, Professor für Neurophysiologie, Max Planck Institut für Hirnforschung, Frankfurt/Main • Prof. Dr. Renate Zimmer, Professorin für Erziehungswissenschaften, Universität Osnabrück Am Ende der Tagung standen die „Leipzig Recommendations“, in denen die Konferenzteilnehmer konkrete Empfehlungen zur Verbesserung der frühkindlichen Förderung formuliert und an Politiker, Wissenschaftler und Fachkräfte wie auch an Familien und Ehrenamtliche in 35 Ländern adressiert haben. Nötig ist, so das Fazit der Konferenz, nicht nur ein ganzheitlicher Bildungsansatz in der frühkindlichen Förderung, der insbesondere soziale und kulturelle Faktoren berücksichtigt, sondern auch das Zusammenwirken aller Akteure auf politischer, institutioneller und privater Basis. Die Stiftung Lesen wird die Vernetzung und den Austausch, für die die Leipziger Konferenz der Anfang war, weiter vorantreiben, und sich so auch auf internationaler Ebene für eine nachhaltige und erfolgreiche Leseförderung einsetzen. Ihre Meinung? Prof. Susan B. Neuman, PhD, Professor and Chair of the Teaching and Learning Department, Steinhardt School of Culture, Education, and Human Development, New York University, USA: “It is important to recognize that early literacy is much more than learning the alphabet. To become a skilled reader, children need a rich language and conceptual knowledge base, a broad and deep vocabulary, and verbal reasoning abilities to understand messages that are conveyed through print. Children also must develop phonological awareness, and of course, become aware of the alphabetic principle. Early Literacy Education is a prerequisite for any kind of skill acquisition and therefore it is everyone’s responsibility – families, professionals in education, volunteers as well as researchers, donors and fund raisers and also politicians and policy makers. It has to start at the beginning of a child’s life, to reach out to all children and to lead on to more advanced forms of literacy development.” www.stiftunglesen.de 33 Vorlesestudie 2013: Ein Drittel der Eltern liest zu wenig vor Die Vorlesestudien der Wochenzeitung DIE ZEIT, der Stiftung Lesen und der Deutsche Bahn Stiftung ermöglichen neue wegweisende Erkenntnisse zur familiären Vorlesekultur in Deutschland. Die Initiatoren stellen die Studie seit 2007 jedes Jahr im Vorfeld des Bundesweiten Vorlesetags vor. Damit sorgen sie für eine breite öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema Vorlesen und benennen Herausforderungen und Potenziale in diesem Bereich. Zum 10. Jubiläum des Bundesweiten Vorlesetags haben DIE ZEIT, die Stiftung Lesen und die Deutsche Bahn eine „Neuvermessung der Vorleselandschaft“ vorgenommen, die das familiäre Vorleseverhalten in Deutschland im Jahr 2013 untersuchte und Vergleiche zur ersten Studie aus dem Jahr 2007 zog. Die Vorlesestudie 2013 zeigte deutlich, dass Vorlesen in Deutschland noch keine Selbstverständlichkeit ist – und das, obwohl Vorlesen sich nachweislich positiv auf die Entwicklung von Kindern auswirkt. Nach wie vor wird in 30 Prozent der Familien mit Kindern im Vorlesealter von zwei bis acht Jahren selten oder gar nicht vorgelesen. Dies gilt besonders für Haushalte aus bildungsfernen Schichten. Ebenso lesen Väter ihren Kindern deutlich seltener vor als Mütter: Wäh- 34 www.stiftunglesen.de rend 29 Prozent der Mütter ihren Kindern täglich vorlesen, machen dies nur neun Prozent der Väter. Die Ergebnisse machen deutlich, dass das Vorlesen weiterhin der Förderung bedarf, zum Beispiel durch Kampagnen wie den Bundesweiten Vorlesetag oder zielgruppenspezifische Leseförderungsprojekte wie „Mein Papa liest vor!“. Allerdings zeigte der Vergleich zu den Ergebnissen der Vorlesestudie 2007 auch eine positive Entwicklung. So lesen in Familien mit Kindern im Vorschulalter aktuell sechs Prozent mehr Eltern vor als noch 2007. Vor allem bildungsferne Familien konnten durch Förderungsmaßnahmen erreicht werden: Die Zahl der regelmäßig vorlesenden Eltern stieg hier überdurchschnittlich um 14 Prozentpunkte von 67 Prozent auf 81 Prozent an. Insgesamt lesen auch mehr Väter ihren Kindern vor als noch sechs Jahre zuvor. Diese Entwicklung zeigt, dass die vielfältigen Maßnahmen der Stiftung Lesen und ihrer Partner zur Förderung des Vorlesens greifen und die Weichen in die richtige Richtung gestellt wurden. Diesen eingeschlagenen Weg werden die Stiftung Lesen und ihre Partner in Zukunft konsequent weitergehen. WICHTIGE FACETTEN DER STIFTUNGSARBEIT www.stiftunglesen.de 33 Veranstaltungen: Vorleseaktionen und Charity-Events Leseförderung braucht starke Stimmen in der Öffentlichkeit! Auf Veranstaltungen und Charity-Events machte die Stiftung Lesen im vergangenen Jahr auf ihre Arbeit und das Thema Leseförderung aufmerksam. Lesen ist COOLtur – Jugendfest der Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz Am 27. August 2013 fand zum ersten Mal das Jugendfest der Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz in der Mainzer Staatskanzlei statt. Die Stiftung Lesen war als Partner des Festes unter dem Motto „Lesen ist COOLtur“ aktiv an der Programmgestaltung beteiligt. Unterstützt wurde sie dabei von der Lotto Rheinland-Pfalz-Stiftung. Ministerpräsidentin Malu Dreyer eröffnete das Fest gemeinsam mit Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Weiterbildung, Wissenschaft und Kultur, und Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen. Beim folgenden Bühnenprogramm präsentierten vor allem Gleichaltrige den rund 350 anwesenden Schülerinnen und Schülern aus Rheinland-Pfalz ungewöhnliche und motivierende Projekte und Aktivitäten rund ums Lesen. Club Frankfurt Kinder der Clubmitglieder sowie eine Kindergruppe der Frankfurter Arche über eine Vorlesestunde. Der Reinerlös der Lesung wurde für Projekte der Stiftung Lesen gespendet. Run, Ride, Rock ’n’ Roll Charity-Lesungen mit Bernhard Hoëcker und Monica Ivancan Der Schauspieler und Comedian Bernhard Hoëcker, der sich seit Jahren als prominenter Lesebotschafter für die Stiftung Lesen engagiert, begeisterte während der Leipziger Buchmesse gemeinsam mit Manuel Straube, der deutschen Synchronstimme von Bilbo Beutlin, gut 100 Zuhörer in der Stadtbibliothek Leipzig mit einer witzigen und lebendigen Lesung aus J. R. R. Tolkiens „Hobbit“. Initiiert und organisiert wurde die Veranstaltung vom Verlag Klett-Cotta im Rahmen von „Leipzig liest!“. Den Erlös dieser Charity-Lesung spendete Klett-Cotta für die Leseförderungsprojekte der Stiftung Lesen. Auch Monica Ivancan, Model und Moderatorin, las anlässlich des Bundesweiten Vorlesetages 2013 zugunsten der Stiftung Lesen. Am 21. November freuten sich im Union International 36 www.stiftunglesen.de Der 3. Kölner Leselauf der Stiftung „Ride for Reading“ war ein überwältigender Erfolg: Rund 900 Läufer und über 300 Radfahrer sowie viele Besucher des Familienfests und der Konzerte rund um das RheinEnergieStadion sorgten für eine großartige Stimmung. Viele Prominente engagierten sich in verschiedenen „Disziplinen“, so z. B. Ex-Fußball-Nationaltorwart Toni Schumacher als Radler, Extremsportler Joey Kelly als Läufer sowie Anke Engelke, die „Höhner“ und weitere Kölner Bands auf der Bühne. Meister aller Disziplinen war einmal mehr Henning Krautmacher, der zuerst die Laufrunde durch den Kölner Stadtwald absolvierte und danach das Bühnenprogramm unter dem Motto „(P)op Kölsch“ moderierte. Der Erlös des Leselaufs fließt in die Einrichtung von Leseclubs der Stiftung Lesen an Kölner Schulen. Preise und Auszeichnungen Auszeichnungen sind eine Bestätigung der eigenen Arbeit und gleichzeitig Ansporn und Aufforderung für neue Ideen und Ansätze. Aus diesem Grund unterstützt die Stiftung Lesen Engagement für das Lesen mit dem Deutschen Lesepreis (siehe S. 14) und weiteren Preisen. So konnten sich vier Journalisten über die Auszeichnung ihrer Arbeit mit dem Dietrich Oppenberg-Medienpreis freuen: Marco Maurer, Catalina Schröder, Regina Mönch und Wolf Gebhardt haben die Jury mit ihren herausragenden Beiträgen überzeugt. Zum dreizehnten Mal haben die Stiftung Lesen und die Stiftung Presse-Haus NRZ den Preis an Journalisten vergeben, die in ihrer Arbeit das Lesen sowie die sich ändernden Rahmenbedingungen in der modernen Informations- und Wissensgesellschaft thematisieren. Die feierliche Verleihung fand im November 2013 in Magdeburg in Anwesenheit des amtierenden Präsidenten der Kultusministerkonferenz Stephan Dorgerloh, Kultusminister von Sachsen-Anhalt, statt. Der Dietrich Oppenberg-Medienpreis ist insgesamt mit Preisgeldern in Höhe von 6.000 Euro dotiert. Gemeinsam mit dem IBI – Institut für Bildung in der Informationsgesellschaft an der TU Berlin und der Intel GmbH verlieh die Stiftung Lesen außerdem den BildungsmedienPreis „digita 2013“. Desweiteren unterstützte sie den Kindersoftwarepreis TOMMI für innovative und herausragende Kindersoftware-Titel, indem sie als Mitglied der Jury die Gewinner des Sonderpreises in der Sparte „Kindergarten & Vorschule“ ermittelte. Doch die Stiftung Lesen hat 2013 nicht nur Preise vergeben, sondern wurde auch selbst mehrfach für ihre Arbeit ausgezeichnet. Der Bundesweite Vorlesetag ist eine der 52 ausgezeichneten „Bildungsideen“ im Wettbewerb „Ideen für die Bildungsrepublik“. Ariane Derks, Geschäftsführerin der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und Dr. Mark Speich, Geschäftsführer der Vodafone Stiftung Deutschland, überreichten den Preis am 28. Oktober 2013 in Berlin. Die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ hat 2012 zum dritten Mal den Bildungsideen-Wettbewerb ausgerufen, rund 1.000 Bildungsprojekte hatten sich beworben. Und auch ein anderes Projekt der Stiftung Lesen wurde ausgezeichnet: Gemeinsam mit der hessenstiftung – familie hat zukunft hat die Stiftung Lesen den Kommunikationspreis KOMPASS 2013 für ihr Projekt „Mein Papa liest vor!“ gewonnen. Im Rahmen dieses Projekts, das Eltern in ihrer Rolle als Lesevorbilder bestärken soll, stellen Unternehmen ihren Mitarbeitern jede Woche eine Vorlesegeschichte im Intranet zum Herunterladen zur Verfügung. Der Bundesverband Deutscher Stiftungen verlieh den beiden Stiftungen den Preis für ihre herausragende und vorbildliche Stiftungskommunikation in der Kategorie „Projektkommunikation“. Sabine Uehlein, Geschäftsführerin Programme und Projekte der Stiftung Lesen, nimmt gemeinsam mit Dr. Ulrich Kuther, Geschäftsführer der hessenstiftung – familie hat zukunft, den Kommunikationspreis KOMPASS entgegen. Ihre Meinung? Prof. Dr. Hans Fleisch, Generalsekretär Bundesverband Deutscher Stiftungen: „Mit dem KOMPASS zeichnet der Bundesverband Deutscher Stiftungen erfolgreiche und richtungsweisende Stiftungskommunikation aus. ‚Mein Papa liest vor!‘ ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie gelungene Kommunikation aus einer guten Idee ein erfolgreiches Projekt macht. Ziel von ‚Mein Papa liest vor!‘ ist es, Eltern, insbesondere Väter, als lesende Vorbilder für ihre Kinder zu gewinnen. Dieses Anliegen kommunizieren die Stiftungen auf ungewöhnlichem, aber höchst effektivem Weg: Der Weg zum Vorlesepapa führt über dessen Arbeitsgeber. Eine direkte Ansprache von Unternehmen sowie eine professionelle Kommunikation gegenüber Multiplikatoren aus Politik und Medien haben das Projekt von Anfang an begleitet. Und das zahlt sich aus: Inzwischen nehmen rund 850 Unternehmen an ‚Mein Papa liest vor!‘ teil.“ www.stiftunglesen.de 37 Weitere Projekte und Aktionen in verschiedenen Einrichtungen. Die Deutsche Bahn Stiftung unterstützt ihre Vorlesepaten dabei unter anderem mit dem roten Vorlesekoffer „Alle Kinder dieser Welt“. Im Rahmen von Corporate Volunteering Projekten haben die Experten der Stiftung Lesen außerdem mehr als 300 Mitarbeiter von Siemens sowie rund 200 Mitarbeiter der Deutschen Post zu Vorlesepaten ausgebildet. Mit Schulungen, persönlicher Beratung und Infomaterial wurde ihnen Hilfe beim Start ins Ehrenamt gegeben. Trendbericht Kinder- und Jugendbuch „Jugend ohne Buch?“ Unter diesem Motto stellten auf der Leipziger Buchmesse der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, die Stiftung Lesen, die Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen (avj) und der Arbeitskreis für Jugendliteratur (AKJ) den „Trendbericht Kinder- und Jugendbuch“ vor. Bei der Antwort auf die durchaus provokante Frage waren sich die Teilnehmer einig: Wenn die Potenziale digitaler Angebote für die Lesemotivation genutzt und die Jugendlichen altersgerecht und zeitgemäß angesprochen werden, hat das Jugendbuch eine Zukunft. Dies belegen auch die aktuellen Marktdaten sowie die Zahlen zum Mediennutzungsverhalten von Jugendlichen. Internet, Apps, E-Book und Co. stehen nicht zwangsläufig in Konkurrenz zum traditionellen Lesen und gedruckten Büchern, sondern können – sinnvoll in der Leseförderung eingesetzt – vielmehr eine Anfangsbegeisterung für das Lesen auslösen. Buchaktion von McDonald’s Ehrenamtliches Vorlesen Die eigene Lesefreude weiterzugeben macht mindestens ebenso großen Spaß wie das Lesen selbst. Das merken die inzwischen 12.000 ehrenamtlichen Vorleser der Stiftung Lesen bei ihrem Engagement immer wieder. Die Vorlesepaten lesen nicht nur an Aktionstagen wie dem Bundesweiten Vorlesetag, sondern das ganze Jahr über regelmäßig vor – in Kindergärten, Schulen, Seniorenheimen, Krankenhäusern und an vielen anderen Orten. Die Stiftung Lesen unterstützt das ehrenamtliche Vorlesen mit Leseempfehlungen, methodisch-didaktischen Handreichungen sowie mit Fortbildungen und Seminaren. Auch Unternehmen engagieren sich mit und für ihre Mitarbeiter im Bereich des ehrenamtlichen Vorlesens: So setzen viele der rund 850 Mitarbeiter der Deutschen Bahn, die 2013 beim Bundesweiten Vorlesetag aktiv waren, ihr Engagement ganzjährig fort und lesen regelmäßig 38 www.stiftunglesen.de Aufgrund der hohen Akzeptanz setzte McDonald’s im Mai und im September 2013 seine Happy Meal Buchaktion fort: Jeweils einen Monat lang gab McDonald’s Deutschland im Rahmen der aktuellen Happy Meal Aktionsphase je über vier Millionen Kinder- und Hörbücher anstelle von Spielzeug als Bestandteil des Happy Meals aus. Die Stiftung Lesen unterstützte die Aktion erneut mit Hinweisen zur Bedeutung des Lesens auf den Covern der vier Millionen Bücher sowie den Werbematerialien und öffnete so einer außergewöhnlichen hohen Anzahl an Menschen Zugänge zum Lesen. Dadurch und durch die flankierenden Werbemaßnahmen von McDonald’s wurden breite Bevölkerungsschichten auf die Bedeutung des Lesens sowie auf die Stiftung Lesen und ihre Arbeit aufmerksam. Unter anderem wurde in TV-Spots auf verschiedenen Sendern auf die Aktion und die Unterstützung durch die Stiftung Lesen hingewiesen. Förderverein „Freunde der Stiftung Lesen e. V.“ Premiumpartner Leseförderung und damit auch die Arbeit der Stiftung Lesen lebt von starken Partnern und engagierten Unterstützern. Viele davon sind Mitglied im Förderverein „Freunde der Stiftung Lesen e. V.“. Der Förderverein, der bereits seit mehr als 20 Jahren mit seinen Spendengeldern dazu beiträgt, Leseförderungsprojekte der Stiftung Lesen zu realisieren, stellt künftig insbesondere das ehrenamtliche Vorlesen in den Fokus seiner Unterstützung. Schon der Mindestbeitrag von 50 Euro stellt beispielsweise die Betreuung von zwei ehrenamtlichen Vorlesepaten für ein ganzes Jahr sicher. Mit ihren Mitgliedsbeiträgen ermöglichen die Freunde der Stiftung Lesen unter anderem Vorlesestunden in Kitas, Grundschulen oder Bibliotheken, Vorleseangebote in Alten-, Senioren- und Pflegeheimen, die Schulung ehrenamtlicher Vorleserinnen und Vorleser sowie Freizeitangebote rund ums Lesen für Jugendliche in so genannten sozialen Brennpunkten. • • • • • • • • • • • • Um neue Mitglieder zu gewinnen, hat sich die Stiftung Lesen im vergangenen Jahr an seine Partner, Unterstützer und Förderer gewandt. Als prominente Lesebotschafterin warb die Autorin Cornelia Funke für den Beitritt in den Förderverein, „damit auch weiterhin innovative Leseförderungsprojekte unsere Bildungslandschaft bereichern!“ Mit einer neuen Beitragsstaffelung bietet der Förderverein all seinen Engagierten individuelle und attraktive Möglichkeiten der Mitgliedschaft, mit der sie der Stiftung helfen können, ihre erfolgreiche Arbeit fortzusetzen: „Freunde“ unterstützen den Förderverein mit einem Jahresbeitrag ab 50,- Euro, „Förderer“ mit einem Beitrag ab 150,- Euro. „Partner“ geben jährlich mehr als 500,- Euro, „Premiumpartner“ mehr als 1.500,- Euro an die Stiftung Lesen und erhalten dafür unter anderem eine namentliche Erwähnung im Jahresbericht. arsEdition GmbH atrikom fulfillment GmbH Deutsche Bank AG Dorling Kindersley Verlag GmbH ekz.bibliotheksservice GmbH Finken Verlag GmbH Katherine Fürstenberg-Raettig Hugendubel Fachinformationen GmbH Johnen-Druck Printec GmbH Stephan Scherzer URRI-Weißenborn-Stiftung Partner • • • • • • • • Bastei Lübbe GmbH & Co. KG Chalet Haus Hamburg epubli GmbH Mayersche Buchhandlung Aachen My Finance Coach Stiftung GmbH NordSüd Verlag AG Walter Scheurle Verlagsgruppe Rhein Main GmbH & Co. KG Der Verein begrüßte außerdem im vergangenen Jahr Katherine Fürstenberg-Raettig, die nun als neue stellvertretende Vorsitzende der Freunde der Stiftung Lesen die Vorsitzende Sophie Gräfin zu Eltz unterstützt. Die Stiftung Lesen freut sich auf neue Mitglieder, die in die Leseförderung von Kindern und Jugendlichen und damit in die Zukunft und Bildungsfähigkeit unseres Landes investieren! www.stiftunglesen.de 39 Akademie für Leseförderung Niedersachsen Nationale Initiative Printmedien Die Akademie für Leseförderung Niedersachsen ist ein gemeinsames Projekt des Niedersächsischen Kultusministeriums, des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek und der Stiftung Lesen. Ziel ist die regionale Förderung der Lesekultur sowie der Aufbau und die Pflege eines dauerhaften Netzwerks aus Leseförderungsexperten und ehrenamtlich Engagierten in Niedersachsen. 2013 hat die Akademie ihre Aktivitäten sowohl quantitativ als auch inhaltlich ausgebaut und erweitert und damit für eine stärkere Sichtbarkeit des Themas Leseförderung in Niedersachsen gesorgt. Über Niedersachsen verteilt hat die Akademie „Stützpunkte“ eingerichtet, in denen vermehrt Veranstaltungen angeboten werden. Durch insgesamt 85 eigene Veranstaltungen wie Fortbildungen, Vorträge oder Ausstellungen sowie die Präsenz und Teilnahme an größeren Tagungen wie beispielsweise am Leseforum Niedersachsen präsentierte die Akademie sich und ihre Arbeit einem immer größeren Publikum. Auch inhaltlich hat die Akademie ihr Spektrum erweitert und beispielsweise durch die Einbindung von Comics und Graphic Novels in Leseförderungsprojekte oder die Verbindung von Fußball und Lesen neue Zugänge zum Lesen eröffnet. Um das Interesse junger Menschen an Zeitungen und Zeitschriften zu stärken, hat die Beauftragte für Kultur und Medien die „Nationale Initiative Printmedien – Zeitungen und Zeitschriften in der Demokratie” ins Leben gerufen. Zusammen mit allen bundesweit im Bereich Zeitungen und Zeitschriften aktiven Verbänden und Organisationen ist auch die Stiftung Lesen an der Initiative beteiligt. Gemeinsames Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler über die Bedeutung von Medien und Meinungsvielfalt aufzuklären und sie an einen mündigen Umgang mit Zeitschriften und Zeitungen heranzuführen. EU READ: European Task Force for Literacy and Reading Promotion Das 2001 gegründete Netzwerk für das Lesen „EU READ - Task Force for Literacy and Reading Promotion“ setzt sich für eine europaweit aktuelle und drängende Aufgabe ein: die Leseförderung. Dem Netzwerk gehören neben der Stiftung Lesen Organisationen aus neun europäischen Ländern an. Auf Basis des kultur- und sozialpolitischen Engagements und der vielfältigen Projekterfahrungen der einzelnen Mitglieder können europaweite Konzepte noch nachhaltiger und intensiver entwickelt werden. Die Mitglieder von EU READ treffen sich regelmäßig zum gemeinsamen Austausch, stoßen neue Projekte an und unterstützen sich gegenseitig bei der europäischen Lobbyarbeit. 2013 lag ein besonderer Fokus des Netzwerks auf der Kampagne „Reading Aloud, Reading Together“, um auf die Bedeutung des Vorlesens aufmerksam zu machen und die Bedeutung von Lesefreude und Lesekompetenz als eines der wichtigsten europäischen Bildungsziele zu betonen. 40 www.stiftunglesen.de Sichtbarkeit im World Wide Web: Website-Relaunch und Social Media Leseförderung braucht Sichtbarkeit – auch und gerade in der Online-Welt, in der heute mehr denn je gelesen wird. Basis und Ausgangspunkt für einen professionellen Auftritt im World Wide Web ist eine informative, klar strukturierte und optisch ansprechende Website. Im vergangenen Jahr hat die Stiftung Lesen ihren Online-Auftritt grundlegend überarbeitet, sowohl gestalterisch als auch inhaltlich. Zum einen verleiht ein neues Layout auf Basis des Corporate Design, das seit 2012 allen Materialien und Publikationen der Stiftung zugrunde liegt, der Homepage eine klare und ansprechende Optik. Zum anderen spiegelt sich die interne Umstrukturierung der Stiftung Lesen nun auch auf der Homepage wider, die jetzt alle vier Programmbereiche sowie das Institut für Lese- und Medienforschung samt ihrer jeweiligen Projekte vorstellt. Neben ausführlichen Informationen zur Stiftung und ihren Programmen bietet die neue Online-Präsenz einen großen Service-Bereich sowie einen eigenen Bereich für alle Unterstützer der Stiftung Lesen. Auch in den sozialen Medien ist die Stiftung Lesen immer stärker präsent und besser vernetzt. Während das FacebookProfil, dessen Fan-Anzahl im vergangenen Jahr auf gut 4.000 verdoppelt werden konnte, sich vor allem an Familien, Vorlesepaten und weitere Privatpersonen richtet, hat die Stiftung Lesen eine eigene Präsenz auf Twitter als Kompetenz-Kanal aufgebaut: Hier informiert die Stiftung über aktuelle Studienergebnisse, twittert live von Tagungen und anderen Events und vernetzt sich mit Journalisten, politischen Vertretern und Meinungsmachern. Auch auf YouTube ist die Stiftung Lesen seit 2013 mit einem eigenen Kanal vertreten, der regelmäßig mit Veranstaltungsmitschnitten, Lesestart-Filmen und Mitarbeitervideos bespielt wird. Zum Auftakt präsentierte die Stiftung dort ihren neuen Imagefilm, der neben einem kurzen Einblick in ihre Historie auch die wichtigsten Projekte der Stiftung vorstellt. Finanzbericht Die Stiftung Lesen ist aus dem 1976 gegründeten Verein Deutsche Lesegesellschaft hervorgegangen und 1988 gegründet worden. Als rechtsfähige Stiftung des Bürgerlichen Rechts ist sie gemeinnützig. Hauptanliegen der Stiftung Lesen sind die Förderung des Lesens, der Lesemotivation und Lesekompetenz. Der Stiftungszweck ist im §2 der Satzung wie folgt festgelegt: Mittelzufluss in den letzten 5 Jahren Angaben in TEUR 8.000 7.000 6.000 „(1) Zweck der Stiftung ist die umfassende Förderung des Lesens in allen Bevölkerungskreisen sowie die Pflege und Erhaltung einer zeitgemäßen Lese- und Sprachkultur. Durch die Förderung der Lesefähigkeit und Lesegewohnheit sollen insbesondere die für die Entwicklung von Medienkompetenz notwendigen Grundlagen geschaffen werden. 5.000 4.000 3.000 2.000 (2) Zu den Aufgaben zählen im Besonderen die Förderung von Sprache und Lesen in 1. Elternhaus, Kindergarten und Schule, 2. der kulturellen Jugendbildung, 3. der Erwachsenenbildung. (3) Aufgabe der Stiftung ist ferner die Durchführung und Förderung von Lese- und Leserforschung sowie von Kommunikationsforschung“ Einnahmen und Ausgaben 1.000 0 2009 2011 2012 2013 nn Zuwendungen Stifterrat 813,6 733,3 862,1 825,8 858,8 nn Spenden 274,2 305,3 300,1 486,7 690,5 nn Projekte öffentl. Hand 891,0 742,6 3.069,0 3.612,2 4.589,6 3.028,7 3.233,1 1.695,0 1.922,2 1.548,9 nn Erträge Stiftungsvermög. 163,3 194,1 230,8 184,6 209,0 nn Kostenerstattungen 108,4 46,3 195,0 401,8 82,4 nn Sonstige Erträge 224,7 240,6 440,1 403,4 403,9 5.503,9 5.495,3 6.792,1 7.836,7 8.383,1 nn Projekte, Verbände, Unternehmen, Stiftungen Gesamt Die Einnahmen betrugen insgesamt knapp 8,4 Millionen Euro, dies bedeutet eine Steigerung von fast 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2012: 7,8 Millionen). Die Gesamteinnahmen von insgesamt 8,4 Millionen Euro setzen sich wie folgt zusammen: Über 10 Prozent der Einnahmen entstammen den Zuwendungen der Stifterratsmitglieder, knapp ein Fünftel (18,5 Prozent) der Einnahmen entfallen auf Projektpartnerschaften, rund 8 Prozent konnten über Spenden generiert werden und 55 Prozent sind Zuwendungen der öffentlichen Hand (2012: 46 Prozent). Insbesondere bei den allgemeinen Spenden und bei den Projektförderungen der öffentlichen Hand konnten deutliche Zuwächse verzeichnet werden, während die Projektförderung von Unternehmen und sonstigen Institutionen im vergangenen Jahr zurückgegangen ist. 2010 Die Projektausgaben beliefen sich auf rund 5 Millionen Euro, und damit rund 200.000 Euro höher als im Vorjahr. Sowohl die gestiegenen Einnahmen als auch Ausgaben spiegeln die wachsende Anzahl der Leseförderungsprojekte der Stiftung Lesen sowie die zusätzlichen Maßnahmen im Bereich der Kampagnen und Veranstaltungen wider. Dementsprechend hat sich auch die Anzahl der Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt von 39 im Jahr 2012 auf 42 Vollzeitäquivalente im Jahr 2013 erhöht. Weiterhin beschäftigte die Stiftung Lesen zwei Auszubildende (Vorjahr: drei). Nach der Rücklagendotierung ergibt sich abschließend für das Jahr 2013 ein Bilanzgewinn in Höhe von 914.339,63 Euro (2012: 912.208,63 Euro). Die Stiftereinlage einschließlich Zustiftungen betrug in 2013 wie im Vorjahr 5,4 Millionen Euro. www.stiftunglesen.de 41 Finanzbericht Bilanz Aktiva IN EUR 31.12.2013 31.12.2012 21.627,00 1.711.105,46 6.226.762,40 33.521,00 1.772.456,46 5.667.165,74 599.619,93 469.878,61 17.469,26 90.587,99 930.314,41 624.037,96 19.222,17 86.317,78 9.137.050,65 9.133.035,52 IN EUR 31.12.2013 31.12.2012 A. Eigenkapital I. Stiftereinlage II. Rücklagen III. Bilanzgewinn B. Rückstellungen C. Verbindlichkeiten 5.425.719,95 2.025.500,00 914.339,63 506.647,17 264.843,90 2.161.500,00 912.208,63 446.833,57 186.773,37 9.137.050,65 9.133.035,52 2013 2012 8.383.281,71 4.989.815,54 2.453.916,20 7.836.704,25 4.774.218,50 2.283.693,62 98.667,84 814.841,82 5.381,79 141.707,90 23.583,20 912.208,63 136.000,00 139.199,87 780.018,72 18.349,63 0,00 48.125,07 882.410,53 200.000,00 914.339,63 912.208,63 A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände II. Sachanlagen III. Finanzanlagen B. Umlaufvermögen I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten C. Rechnungsabgrenzungsposten D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung Passiva Gewinn- und Verlustrechnung IN EUR 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Gesamterträge Sachaufwand Projekte Personalaufwand Abschreiben auf Immaterielles sowie Sach- und Finanzanlagen Sonstiger Aufwand Sonstige Erträge Außerordentlicher Aufwand Steuern Gewinnvortrag Rücklagen 11. Bilanzgewinn 42 www.stiftunglesen.de Bescheinigung des Abschlussprüfers An die Stiftung Lesen Die verkürzte Bilanz und verkürzte Gewinn- und Verlustrechnung wurden aus dem Jahresabschluss der Stiftung Lesen, der nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt wurde, abgeleitet. Wir haben den vollständigen Jahresabschluss geprüft und dazu den folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt: „Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers An die Stiftung Lesen Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anlagespiegel – unter Einbeziehung der Buchführung der Stiftung Lesen, Mainz, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2013 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung des Jahresabschlusses nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Stiftung. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung sowie über den erweiterten Prüfungsgegenstand abzugeben. Wir haben unsere Prüfung nach § 317 HGB und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des Jahresabschlusses wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden, erfüllt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Tätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Stiftung sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung und Jahresabschluss überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands der Stiftung sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften. Mainz, den 16. Mai 2014 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Bauer Wirtschaftsprüfer Reichel Wirtschaftsprüfer“ Dem Auftrag, in dessen Erfüllung wir vorstehend benannte Leistungen für die Stiftung Lesen erbracht haben, lagen die Allgemeinen Auftragsbedingungen für die Wirtschaftsprüfer und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften vom 1. Januar 2002 (Anlage) zu Grunde. Durch Kenntnisnahme und Nutzung der Informationen, die in der im Tätigkeitsbericht veröffentlichten Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung enthalten sind, bestätigt der Empfänger, die dort getroffenen Regelungen (einschließlich der Haftungsregelung unter Nr. 9 der Allgemeinen Auftragsbedingungen) zur Kenntnis genommen zu haben, und erkennt deren Geltung im Verhältnis zu uns an. Mainz, den 16. Mai 2014 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Bauer Wirtschaftsprüfer Reichel Wirtschaftsprüfer www.stiftunglesen.de 43 Gremien der Stiftung Lesen Die Stiftung Lesen steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Renate Reichstein, Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen e. V., avj Organe der Stiftung Lesen sind die Stiftungsversammlung, der Stifterrat, der Stiftungsrat und der Vorstand. Karlheinz Röthemeier, Bundesverband Deutscher Zeitschriftenverleger e. V. (BDZV) (bis 19.06.2013) Vorstand Dr. Rüdiger Salat, Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck GmbH & Co. KG (bis 19.06.2013) Der Vorstand wird zu gleichen Teilen vom Stifterrat und vom Stiftungsrat berufen und besteht aus acht Personen. Die Amtszeit des Vorstands beträgt vier Jahre. Der Vorstand leitet die Geschäfte der Stiftung im Rahmen der Satzung und der Beschlüsse der Stiftungsversammlung. Insbesondere berät und billigt er jeweils nach Vorlage durch die Geschäftsführung den Haushaltsplan, den Jahresbericht und die Jahresrechnung. Er legt unverzüglich, spätestens jedoch bis zum 31. Juli des Folgejahres, einen schriftlichen Rechenschaftsbericht und einen von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft testierten Jahresabschluss vor. Des Weiteren obliegt ihm die Bestellung und Abberufung des Geschäftsführers/der Geschäftsführerin. Außerdem erarbeitet der Vorstand zusammen mit der Geschäftsführung Aktions- und Maßnahmenpläne. Der Vorstand setzte sich im Berichtsjahr 2013 aus folgenden Personen zusammen: Prof. Dr. Joerg Pfuhl (Vors.), für Random House Barbara Schleihagen (stellv. Vors.), Deutscher Bibliotheksverband e. V. (ab 19.06.2013) Monika Ziller (stellv. Vors.), Deutscher Bibliotheksverband e. V. (bis 19.06.2013) Udo Beckmann, Verband Bildung und Erziehung, VBE (ab 19.06.2013) Dr. Rüdiger Grube, Deutsche Bahn Stiftung gGmbH (ständige Vertreterin: Antje Neubauer) Dr. Gerd Landsberg, Deutscher Städte- und Gemeindebund (ab 19.06.2013) Johannes Müller, Verband Bildung und Erziehung Rheinland-Pfalz (bis 19.06.2013) 44 www.stiftunglesen.de Klaus-Dieter Wülfrath, Stiftung Presse-Grosso (bis 19.06.2013) Stephan Scherzer, Verband Deutscher Zeitschriftenverleger, VDZ (ab 19.06.2013) Walter Scheurle, für Deutsche Post DHL (ab 19.06.2013) Kuratorium Das Kuratorium berät die Stiftung in der Ausrichtung ihrer Programmarbeit und unterstützt sie darin, Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft für ihre Ziele zu gewinnen. Im Kuratorium sind folgende Personen vertreten: Vorsitzender: Prof. Markus Schächter, ehemaliger Intendant des ZDF Stellvertretende Vorsitzende: Prof. Dr. Barbara Ischinger, Bildungsdirektorin OECD Stellvertretende Vorsitzende: Sylvia Löhrmann, Ministerin für Schule und Weiterbildung, NRW und stellvertretende Ministerpräsidentin Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz Kristin Alheit, Ministerin für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung in Schleswig-Holstein Nicola Beer, Kultusministerin des Landes Hessen (bis Ende 2013) Dr. Helge Braun, Mitglied des Deutschen Bundestags und Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung/CDU (bis Ende 2013) Edelgard Bulmahn, Mitglied des Deutschen Bundestags, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags (seit 2014) Ulla Burchardt, Mitglied des Deutschen Bundestags und Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung/SPD (bis Ende 2013) Ulrich Commerçon, Minister für Bildung und Kultur des Saarlandes Dr. Karl Graf zu Eltz Patrick Alexander Graf von Faber-Castell Dr. Thomas Feist, Mitglied des Deutschen Bundestags, Mitglied Arbeitsgruppe Bildung und Forschung der CDU/CSUBundestagsfraktion Kai Gehring, Mitglied des deutschen Bundestags, Sprecher für Hochschule, Wissenschaft und Forschung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen Christine Haderthauer, Staatsministerin für Arbeit, Sozialordnung, Familie und Frauen, Bayern (bis Ende 2013) Prof. Dr. Hilmar Hoffmann, Vorsitzender der hessischen Kulturkommission, des Verwaltungsrats im Deutschen Filminstitut – DIF und des Programmbeirats von RTL Oliver Kaczmarek, Mitglied des Deutschen Bundestags, stellvertretender bildungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion (seit 2014) Dr. Florian Langenscheidt, Autor, Verleger und Gesellschafter bei der Langenscheidt-Verlagsgruppe Dr. h. c. Manfred Lautenschläger, Mitglied des Aufsichtsrats der MLP AG und Stifter der Manfred Lautenschläger-Stiftung Patrick Meinhardt, Mitglied des Deutschen Bundestags, Bildungspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion (bis Ende 2013) Emilia Müller, Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, Bayern (seit Ende 2013) Stefan Müller, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung (seit 2014) Dr. Bianca-Amalia Prinzessin von Preußen Dr. h. c. Petra Roth, ehemalige Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main Wolfgang Schmitz, WDR-Hörfunkdirektor Dr. Petra Sitte, Mitglied des Deutschen Bundestags, Forschungspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE Dr. Peter Spary, Politikberater und ehemaliger Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels e. V. Dr. h. c. Wolfgang Thierse, Mitglied des Deutschen Bundestags, Vizepräsident des Deutschen Bundestags (bis Ende 2013) sowie ein Vertreter des Bundespräsidialamtes. Wissenschaftliche Beratergruppe Zur Identifizierung neuer Trends und Themen im Bereich Lese- und Medienkompetenz für unsere eigene Forschung und die entsprechende Programmarbeit, steht der Stiftung Lesen eine Wissenschaftliche Beratergruppe zur Seite. Für diese Wissenschaftliche Beratergruppe stehen der Stiftung Lesen die folgenden Damen und Herren zur Verfügung: Prof. Dr. Cordula Artelt, Mitglied im PISA-Konsortium mit Schwerpunkt Lesen, Lehrstuhl für empirische Bildungsforschung, Universität Bamberg Dr. Silke Borgstedt, Direktorin Sozialforschung Sinus Sociovision Markt- und Sozialforschung GmbH, Heidelberg Prof. Dr. Wilfried Bos, Mitglied des Expertenteams der Internationalen Grundschul-Lese-untersuchung IGLU | Institut für Schulentwicklungsforschung TU Dortmund Sabine Feierabend, Verantwortliche für Konzeption und Durchführung der KIM-, JIM und FIM-Studien, Referentin Medienforschung SWF/SWR, Stuttgart Prof. Dr. Norbert Groeben, em. Professor für Allgemeine Psychologie und Kulturpsychologie, ehemals Universität Köln, Lehrstuhl für Neuere Germanistik, Universität Mannheim Prof. Dr. Anke Grotlüschen, Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, Universität Hamburg, Verantwortliche Leiterin der Level-One-Studie zur Alphabetisierung Prof. Dr. Arthur M. Jacobs, Arbeitsbereich Allgemeine und Neurokognitive Psychologie, Freie Universität Berlin Prof. Dr. Yasemin Karakaș oǧlu, Professor für Interkulturelle Bildung, Universität Bremen, Konrektorin für Interkulturalität und Internationalität, Mitglied im Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration Prof. Dr. Thomas Rauschenbach, Direktor Deutsches Jugendinstitut München, Mitglied im Autorenteam des Nationalen Bildungsberichts Prof. Dr. Renate Schulz-Zander, Institut für Schulentwicklungsforschung TU Dortmund, Expertin für Digitale Medien im Bildungsbereich Prof. Dr. Rudolf Tippelt, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Steuerungsgruppe zur Bildungsforschung der KMK und des BMBF, Professor für Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung, LMU München Prof. Dr. Renate Valtin, Vorsitzende ICEC (International Development in European Committee of the International Reading Association), Professorin für Grundschulpädagogik (i.R.), Humboldt Universität Prof. Dr. Renate Zimmer, Direktorin des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung an der Universität Osnabrück, Expertin für frühkindliche Bildung und Entwicklung Außerhalb der Wissenschaftlichen Beratergruppe steht zur Verfügung: Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, Public Health and Education, Hertie School of Governance, Berlin. Mitglied der Expertenteams nationaler und internationaler Studie im Bildungsund Erziehungsbereich, u. a. Shell-Studie. www.stiftunglesen.de 45 Stifterrat Dem Stifterrat gehören Verbände, Organisationen und Unternehmen an, die für das Vermögen der Stiftung einen einmaligen, festgelegten Beitrag zur Verfügung stellen oder der Stiftung über einen längeren Zeitraum – mindestens jedoch drei Jahre – jährlich einen definierten Betrag zuwenden. Den Vorsitz hat zurzeit die Verlagsgruppe Random House. Dank dieser Zuwendungen konnten viele Leseförderungsprojekte finanziert und umgesetzt werden. 2013 und 2014 hat die Stiftung Lesen folgende Mitglieder neu im Stifterrat begrüßt: Stand: 26. Mai 2014 46 www.stiftunglesen.de Stiftungsrat Dem Stiftungsrat gehören diejenigen Verbände und Organisationen an, die die Stiftung inhaltlich und programmatisch unterstützen und ihre Arbeit begleiten. Den Vorsitz hat zurzeit der Deutsche Bibliotheksverband (dbv). Stand: 26. Mai 2014 www.stiftunglesen.de 47 Stiftung Lesen sagt Danke – weitere Projektpartner Bund Unternehmen und Institutionen 48 www.stiftunglesen.de Länder und Kommunen www.stiftunglesen.de 49 Impressum Herausgeber Stiftung Lesen Römerwall 40 55131 Mainz Tel: 06131 / 288 90-0 Fax: 06131 / 230 330 [email protected] www.stiftunglesen.de S. 12: S: 13: Verantwortlich: Dr. Jörg F. Maas Redaktion: Esther Dopheide Stephanie Lange Julia Oberst Bildnachweise (Copyright): Titel: Harald Walitzek S. 3: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung S. 4: Ministerium für Schule und Weiterbildung Nordrhein-Westfalen S. 5: Stiftung Lesen / Marco Bühl S. 6: Privat S. 7: fotolia / contrastwerkstatt S. 8: Stiftung Lesen / Luca Abbiento Deutsche Bahn / JET FOTO S. 9: Stiftung Lesen / Luca Abbiento S. 10: Stiftung Lesen / Stefan Sämmer Stiftung Lesen/ Klaus Wohlmann S. 11: Deutsche Bahn / JET-FOTO S. 14: S. 15: S. 16: S. 17: S. 18: S. 19: S. 20: S. 21: S. 22: S. 23: S. 24: S. 25: S. 26: S. 27: S. 28: Deutsche Bahn / JET-FOTO Sina Julia Philipp Lahm-Stiftung / Stefan Maria Rother Motsi Mabuse RTL Creation Marco Perdigones Mathias Bothor Paul Schirnmacher Nadine Dilly Frank Eidel Angela Lanz ZDF / Thomas Morice msc Promotion Stiftung Lesen / Luca Abbiento fotolia / Evgeny Atamanenko Stiftung Lesen / Oliver Rüther Stiftung Lesen / Oliver Rüther Stiftung Lesen / Oliver Rüther Pompinon / dbv Getty Images Stiftung Lesen / Oliver Rüther Stiftung Lesen / Oliver Rüther Forscherstation Stiftung Lesen / Oliver Rüther fotolia / contrastwerkstatt Stiftung Lesen VDZ BG KCA Stiftung Lesen fotolia / contrastwerkstatt Stiftung Lesen Im vorliegenden Jahresbericht wird aus Gründen der leichteren Lesbarkeit in der Regel auf eine geschlechterspezifische Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für beide Geschlechter. 50 www.stiftunglesen.de S. 29: Stiftung Lesen S. 30: Stiftung Lesen DFL S. 31: fotolia / contrastwerkstatt S. 32: Getty Images S. 33: Stiftung Lesen / Punctum Alexander Schmidt Susan Neuman S. 34: Getty Images S. 35: fotolia / contrastwerkstatt S. 36: Mira Sommer Alexander Sell / Staatskanzlei Rheinline / Roland Goseberg S. 37: Bundesverband Deutscher Stiftungen / Marc Darchinger Bundesverband Deutscher Stiftungen / David Ausserhofer S. 38: fotolia / Renata Osinska S. 39: fotolia S. 51: Getty Images S. 52: fotolia / Miredi Gestaltung: Harald Walitzek, PLUGIN Design, Undenheim Druck: Druckhaus Ernst Kaufmann GmbH & Co. KG Raiffeisenstraße 29 77933 Lahr Leser fördern Leser Der Förderverein „Freunde der Stiftung Lesen e. V.” unterstützt die Stiftung Lesen seit mehr als 20 Jahren in ihrer Arbeit. Die Mitgliedsbeiträge und Spendengelder fließen direkt in die Sprach- und Leseförderungsprojekte der Stiftung Lesen, vor allem in den Ausbau und in die Unterstützung des ehrenamtlichen Vorlesens. Werden auch Sie Mitglied und damit ein aktiver Förderer des Bildungsnachwuchses in Deutschland! LESEN FÜR DAS LEBEN – VON ANFANG AN Lesen ist die zentrale Voraussetzung für Bildungserwerb. Die Stiftung Lesen fördert Lesefreude und Lesekompetenz und schafft Zugänge zum Lesen für alle Menschen, unabhängig von ihren kulturellen, sozialen und materiellen Voraussetzungen. Unterstützen Sie uns dabei mit einer Spende, Schenkung oder Verfügung und helfen Sie, Deutschland zum Leseland zu machen! Unterstützen auch Sie uns! Spendenkonto: Mainzer Volksbank Konto-Nummer 9 393 935 IBAN: DE24 5519 0000 0009 3939 35 BIC: MVBMDE55 BLZ 551 900 00 www.stiftunglesen.de/spendenformular