01 Jahresbericht 2015

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01 Jahresbericht 2015
Stiftung Lesen
Jahresbericht 2015
Berichtszeitraum 01.01.2015 – 31.12.2015
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Impressum
Herausgeber: Stiftung Lesen, Römerwall 40, 55131 Mainz, Tel: 06131 / 288 90-0, Fax: 06131 / 230 330, [email protected], www.stiftunglesen.de
Verantwortlich: Dr. Jörg F. Maas; Redaktion: Thomas Kleinebrink, Stephanie Lange, Hans Georg Selge, Irina Wartenpfuhl, Lisa von Zobeltitz
Bildnachweise (Copyright): S. 1: anna_burlakova, Halfpoint, Sergey Novikov, Irina Schmidt, egorka87 (alle Fotolia.com); S. 4: Bundesregierung/Steffen
Kugler; S. 5: KMK; S. 6: Stiftung Lesen (16.2), Stiftung Lesen/Klaus Wohlmann (23.4.), Roland Goseberg (17.5.), BMBF/Christian Rödel (23.6.); S. 7: Stiftung
Lesen/Alexander Sell, ALDI Süd (22.10.), Vera Tammen/DIE ZEIT (20.11.), Stiftung Lesen/Amin Akhtar (25.11.), BMBF/Axel Sommer (16.12.); S. 8: Stiftung
Lesen/Amin Akhtar, Sabine Engels; S. 9: DB AG; S. 10: DIE ZEIT; S. 11: BMBF/Christian Rödel; S. 12: BMBF/Axel Sommer; S. 13: Harald Kaster/VRM;
S. 14: Bildungs-Stiftung der Kreissparkasse Köln, DB Stiftung/Uwe Miethe; S. 15: Forscherstation, Stiftung Lesen; S. 16: PUNCTUM/Alexander Schmidt;
S. 17: Stiftung Lesen, Stiftung Lesen/Stefan Sämmer; S. 18: Stiftung Lesen; S. 19: Heinrich-von-Brentano-Schule; S. 20: Stiftung Lesen/Kai Uwe Oesterhelweg, Stiftung Lesen/Luca Abbiento; S. 24: Auftraggeber: McDonald’s Deutschland, Agentur: Leo’s Thjnk Tank, Bildquellen: Hintergrund & Kind:
GettyImages, Bücher: Marc Wuchner; ALDI SÜD; S. 25: Stiftung Lesen/Amin Akhtar; S. 26: Bunte, Nr. 48/2015, Kerstin Groh (Böwe), privat (Cantz), Mathias
Bothor (Depenbusch), Camera4 (Drux), Olivier Favre (Eschbach), Elisabeth Caren (Ferres), Nadja Klier (Fitz), Annette Hornischer (Fried), Alexander
Hörbe (Frier), Bastei Lübbe AG (Gablé), Amos Sussigan (Hänni), Vox (Henssler); S. 27: Carsten Sander (Jaenicke), privat (Jobatey), Maik Rietentidt
(Jones), Bettina Flitner (Käßmann), Fine Pic (Klüpfel und Kobr), RTL/Benno Kraehahn (Kons), Jazzy Lee (Kunze), Pascal Bünning (Laude), RTL-Sport
(Lehmann), Blanvaöet (Link), Fine Pic München (Lorentz), Christian Hartmann (Mazza), Jenny Siebert (Oswald), Peter von Felber (Peters), Felix Rachor
(Pielhau), Christian Faustus (Raabe), Mercedes Benz (Rosberg), Roman Raacke (Safier), Paul Schmitz (Schätzing), Gaby Gerster/Diogenes Verlag (Schlink),
privat (Schönberger), ZDF/Rico Rossival (Schreder), Andy Wöhler (Shahrivar), ZDF/Rico Rossival (Sieglar), Schweigert (Streubel), Family Style Management (Thomalla), privat (Weber), Jörg Steinmetz (Wehland), Christian Weiss (Zoudé); S. 28: Stiftung Lesen, J. Untch/Vogel Business Media; S. 32: privat
(Pfuhl), DB AG (Grube), Holger Talinski (Scherzer), Deutsche Post (Scheurle), dbv/Pompinon (Schleihagen), foto-ostermann.de (Beckmann), DStGB
(Landsberg), privat (Reichstein); S. 37: Stiftung Lesen/Alexander Sell; S. 40: Stiftung Lesen/Oliver Rüther;
Gestaltung: Harald Walitzek, PLUGIN Design, Undenheim; Druck: Johnen Druck GmbH & Co. KG, Industriegebiet Bornwiese, 54470 Bernkastel-Kues
Im vorliegenden Jahresbericht wird aus Gründen der leichteren Lesbarkeit in der Regel auf eine geschlechterspezifische Differenzierung verzichtet.
Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für beide Geschlechter.
i
Inhaltsverzeichnis
4
Bundespräsident Joachim Gauck, Schirmherr der Stiftung Lesen
5
Grußwort Dr. Claudia Bogedan, Präsidentin der Kultusministerkonferenz
6
Bericht und Ausblick des Vorstands und der Geschäftsführung
Die Stiftung Lesen hat 2015 viele Millionen Menschen erreicht. Lesen
muss aber Teil jeder Kindheit und Jugend werden, damit alle die gleichen Chancen haben.
8
Rahmenbedingungen der Leseförderung
Die Stiftung Lesen ist Partner und Treiber der Bildungspolitik, in
Deutschland und in Europa. Das Institut für Lese- und Medienforschung
schafft die Grundlagen für die Arbeit der Stiftung.
10
Angebote für junge Kinder und Familien
Vorlesen ist der erste Schritt in ein lesendes Leben. Deshalb unterstützt
die Stiftung Lesen Familien, Kitas und soziale Einrichtungen mit Lesestoff, Materialien, Aktionen und Know-how.
16
Angebote für Schulkinder und Jugendliche
Die Jugend prägt fürs Leben. Deshalb entwickelt die Stiftung Lesen kreative Projekte für junge Menschen, die das Lesen in deren Unterricht und
Alltag verankern.
21
Ehrenamt und Leseempfehlungen
Leseförderung lebt vom Mitmachen. Deshalb unterstützt die Stiftung
Lesen ehrenamtliches Engagement und bietet Orientierung auf dem
Bücher- und Medienmarkt.
25
Preise, Promis und Aktionen
Die Stiftung Lesen prämiert Menschen, die sich um die Leseförderung
verdient machen. Aber auch sie wird unterstützt: von prominenten Lesebotschaftern und engagierten Unternehmen.
29
Finanzen
Die Stiftung Lesen hat kaum eigenes Vermögen und finanziert sich aus
den laufenden Zuwendungen öffentlicher und privater Geldgeber.
32
Gremien und Partner
Die Gremien sind das fachliche und finanzielle Rückgrat der Stiftung
Lesen. Partner ermöglichen einzelne Projekte.
38
Unterstützer gesucht
Die Stiftung Lesen hat 2015 viel geleistet, aber 2016 noch mehr vor. Für
ihre künftige Arbeit braucht sie weitere Partner, Stifter und Spender.
3
Bundespräsident Joachim Gauck,
Schirmherr der Stiftung Lesen
4
Dr. Claudia Bogedan
Senatorin für Kinder und Bildung Freie Hansestadt Bremen
Präsidentin der Kultusministerkonferenz 2016
Grußwort
Bücher sind etwas Wunderbares. Lesefreude zu vermitteln und Lesekompetenz zu stärken, gehört zu den wesentlichen Aufgaben der Stiftung Lesen. Mit
einer Leseförderung, die auf die Lust
am Lesen setzt, werden junge Leser angeregt mit Spaß zum Buch zu greifen.
Lesen beschränkt sich selbstverständlich nicht auf Bücher. Lesekompetenz
bezieht sich auf alle Informationsquellen und Medien, ob analog oder digital.
Wobei dem Lesen, Lernen und Kommunizieren in der digitalen Welt eine zunehmende Bedeutung zukommt. Doch
eins bleibt konstant: Eine umfassende
Lesefähigkeit ist und bleibt eine grundlegende Bedingung für die Teilhabe und
Gestaltung des persönlichen und gesellschaftlichen Lebens.
Aktuell stehen wir in der Verantwortung, asylsuchende und geflüchtete
Kinder und Jugendliche in unser Schul-,
Ausbildungs-, Studien- und Arbeitssystem aufzunehmen und zu integrieren. Das wird nur mit einer gezielten
Sprachförderung gelingen. Kindern und
Jugendlichen den Weg zum schnellen
Spracherwerb zu sichern, ist ein zentraler Baustein für gelingende Integration.
jedem Programmjahr eine Lese- und
Medienbox für die Arbeit mit Kindern
bis zwölf Jahren zur Verfügung gestellt.
Flankiert werden diese Maßnahmen
durch ein Seminar-Angebot für ehrenamtliche Vorlesepaten, Initiativen und
andere Freiwillige in Erstaufnahmeeinrichtungen. Daher begrüße ich ausdrücklich die Arbeit und das Engagement der Stiftung Lesen.
Leseerfahrungen sammeln zu können,
das Erzählen von Geschichten und das
Erleben der deutschen Sprache helfen
Kindern aus Flüchtlingsfamilien bei der
Orientierung in unserem Land. „Lesestart für Flüchtlingskinder“ ist solch
ein vorbildliches Angebot. Kinder in
Erstaufnahmeeinrichtungen erhalten
ein Lesestart-Set mit einem altersgerechten Buch. Allen Erstaufnahmeeinrichtungen wird darüber hinaus in
Der Staat ist in der Pflicht, die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Integration von Kindern und Jugendlichen
zu setzen. Aber der Staat kann nicht
alles leisten. Er ist auf das Engagement
aus der Mitte der Bürgerschaft angewiesen. Die Stiftung Lesen leistet einen herausragenden Beitrag, damit auch sozial
benachteiligten Kindern und Jugendlichen ein guter Lesestart gelingt.
Dr. Claudia Bogedan
Präsidentin der Kultusministerkonferenz
5
BERICHT UND
AUSBLICK DES
VORSTANDS
UND DER
GESCHÄFTSFÜHRUNG
Die Stiftung Lesen hat 2015
viele Millionen Menschen
erreicht. Lesen muss aber Teil
jeder Kindheit und Jugend
werden, damit alle die
gleichen Chancen haben.
Die Kulturtechnik Lesen ist 7.500 Jahre
alt. Mit Gutenberg begann im 15. Jahrhundert das Zeitalter des Buchdrucks.
Heute macht Zuckerberg das Verfassen,
Übermitteln und Decodieren von Texten allgegenwärtig. Vom digitalen Small
Talk auf dem Pausenhof bis hin zu wis-
senschaftlichen Debatten zwischen den
Kontinenten ist die Schlüsselqualifikation Lesen im 21. Jahrhundert wichtiger
als je zuvor.
Aber wie sieht es mit der Lesekompetenz der Menschen aus? Und welche
Folgen hat es im Informations- und
Kommunikationszeitalter, wenn jemand nicht oder nur schlecht lesen
kann? In Deutschland sind 7,5 Millionen Menschen im erwerbsfähigen
Alter funktionale Analphabeten. Und
das Problem wächst mit jeder Generation nach: Auch jeder siebte Jugendliche kann keine längeren Texte verstehen. Die Zahl von fast 50.000 Schulabbrechern ist ein Indikator für die
gesellschaftliche und volkwirtschaftliche Dimension des Problems. Dahinter verbergen sich ebenso viele Einzelschicksale mit nicht realisierten
Lebenschancen.
Die Stiftung Lesen arbeitet gemeinsam
mit über 100 Organisationen und Zehntausenden Menschen dafür, alle Menschen für das Lesen zu begeistern. Dabei verfolgt sie einen präventiven An-
Stiftung Lesen mit einem eigenen Motivwagen
beim Mainzer Rosenmontag dabei. Helau!
Februar
März
23.4. Zum Welttag
des Buches bekommen 850.000 Viert- und
Fünftklässler eine Geschichte geschenkt.
6
Sichtbarster Ausdruck dessen ist der
Bundesweite Vorlesetag am dritten
Freitag im November. 2015 fanden
110.000 Aktionen mit 2,5 Millionen
Zuhörern in ganz Deutschland statt,
zehnmal mehr als noch vor fünf Jahren.
Das ist wichtig, weil Vorlesen die Kindesentwicklung maßgeblich prägt. Wie
die Vorlesestudie 2015 gezeigt hat, profitieren aber nicht nur die einzelnen
Kinder und ihre Familien. Vorlesen
stärkt auch den Gerechtigkeitssinn der
Kinder und damit das gesellschaftliche
Miteinander.
Aber ein Tag im Jahr ist nicht genug.
Alle Eltern sollten ihren kleinen Kindern mehrmals in der Woche vorlesen.
Dabei unterstützt die Stiftung Lesen
Familien, zum Beispiel mit dem Programm Lesestart des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Über
Kinderärzte, Bibliotheken und Grundschulen werden über 4,5 Millionen
Lesestart-Sets an Kinder und deren
Familien weitergegeben.
17.5. Mehr als 1.000
Sportler kommen zum 5. Kölner Leselauf und sammeln Tausende Euros für Leseclubs in der Region.
16.2. Erstmals ist die
Januar
satz und unterstützt vor allem Kinder
und Jugendliche auf dem Weg in ein
lesendes Leben.
April
Mai
Juni
23.6. Vorlesestunde
mit Bundeskanzlerin Dr. Merkel in der Stralsunder Kinderbibliothek, einer von 5.000
Bibliotheken, die bei Lesestart dabei sind.
Die Stiftung Lesen begleitet junge Menschen auch während der Schulzeit. Sie
bietet 40.000 Mitgliedern ihres Lehrerclubs kreative Aktionen und Materialien für den Unterricht und schafft
Orte wie die mittlerweile 350 Leseclubs,
wo Kinder gemeinsam lesen.
Für ihre Arbeit setzt die Stiftung Lesen
seit ihrer Gründung 1988 auf ein breites
Netzwerk von öffentlichen und privaten Unterstützern und sucht immer
neue Zugänge, um junge Menschen
und Familien dort zu erreichen, wo sie
leben und arbeiten. Das gelingt zum
Beispiel mit dem Partner McDonald’s,
über den 2015 erneut 9 Millionen
Bücher in Kinderhände gelangt sind.
Ein neuer Partner ist seit dem vergangenen Sommer die Unternehmensgruppe
ALDI SÜD. Der Lebensmittel-Discounter
unterstützt die Stiftung Lesen mit reichweitenstarken Buchaktionen sowie
langfristig als Mitglied im Stifterrat.
Im Laufe des letzten Jahres rückte ein
weiteres Thema auf die Agenda: Geflüchtete Menschen brauchen Zugänge
zu der neuen Umgebung, in der sie nun
leben. Gemeinsames Lesen, Vorlesen
und Erzählen sind gelebte Integration.
Die Stiftung Lesen ist stolz, bereits
Hunderte Einrichtungen und Initiativen der Flüchtlingshilfe mit Materialien und Schulungen zu unterstützen.
Auf den folgenden Seiten finden Sie
eine Auswahl der Projekte und Programme, mit denen die Stiftung Lesen
2015 viele Millionen Menschen erreicht hat. Aber jedes Kind muss das
Lesen erst lernen, und nicht jedem wird
es leichtgemacht. Wir helfen – unterstützen Sie uns dabei!
Johannes Altschäfl, kaufmännischer
Geschäftsführer
Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer
der Stiftung Lesen
Barbara Schleihagen, stellvertretende
Vorsitzende des Vorstands
Dr. Jörg Pfuhl, Vorsitzender des
Vorstands der Stiftung Lesen
Sabine Uehlein, Geschäftsführerin
Programme & Projekte
25.11. Jahresausklang beim Deut20.11. Prominente Lesebotschafter wie Veronica Ferres, Politiker und 110.000 Bürger beteiligen sich am Bundesweiten Vorlesetag.
Juli
August
22.10. Die erste von der Stiftung Lesen
unterstützte Buchaktion startet bei ALDI
SÜD. Auch McDonald’s bringt 2015 wieder
9 Millionen Bücher in Happy Meals.
September
schen Lesepreis mit Kulturstaatsministerin Prof. Grütters, viel
Prominenz und verdienten Preisträgern aus ganz Deutschland.
Oktober
November
Dezember
16.12. Kurz vor Weihnachten
eröffnet Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Wanka das
Programm Lesestart für Flüchtlingskinder in allen Landeserstaufnahmeeinrichtungen.
7
RAHMENBEDINGUNGEN
DER LESEFÖRDERUNG
Die Stiftung Lesen ist Partner
und Treiber der Bildungspolitik, in Deutschland
und in Europa.
Das Institut für Lese- und
Medienforschung schafft die
Grundlagen für die Arbeit der
Stiftung.
Bildungspolitiker aller im Bundestag vertretenen Parteien beim Parlamentarischen Abend
Leseförderung ist Bildungspolitik
Leseförderung kann auf Dauer nur so
gut sein, wie die inhaltlichen und finanziellen Rahmenbedingungen, in
denen sie stattfindet. Deshalb setzt sich
die Stiftung Lesen gemeinsam mit den
politischen Handlungsträgern dafür
ein, das Bewusstsein für die Bedeutung
von Lesekompetenz als Schlüsselqualifikation und ihre Rolle in den Bildungsplänen zu stärken.
Um Maßnahmen von Exekutive und
Legislative mitzugestalten und neu
anzustoßen, steht die Stiftung Lesen
im Dialog mit Politikern aller Parteien.
Dazu gehören zahlreiche Einzelgespräche mit Abgeordneten aus Bund und
Ländern, ein jährlicher Parlamentarischer Abend in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin
sowie der Austausch im Kuratorium
der Stiftung Lesen, dem unter anderem
die bildungspolitischen Vertreter aller
Bundestagsfraktionen sowie die Kultusund Sozialminister aus aktuell sieben
Bundesländern angehören.
Die politische Arbeit der Stiftung Lesen
für das Lesen und die Leseförderung
trägt Früchte. Davon zeugt die Förderung ihrer Projekte durch zahlreiche
Bundes- und Landesministerien ebenso
wie die Mitwirkung von über 900 Politikern am Bundesweiten Vorlesetag
2015. Besonders erfreulich verlief auch
die Plenardebatte des Deutschen Bundestags zum Start der Dekade für Alphabetisierung in Deutschland „Zugang
und Teilhabe ermöglichen“ am 2. Oktober des vergangenen Jahres. Politiker
der regierenden Koalition und der Opposition würdigten die Stiftung Lesen
und das Familienförderprogramm
„Lesestart – Drei Meilensteine für das
Lesen“. Die Stiftung Lesen genießt, um
einen der Abgeordneten zu zitieren,
„große Sympathie“ bei den politischen
Handlungsträgern. Diese wird die Stiftung weiter für die Leseförderung in
Deutschland nutzen.
Europäische Vernetzung
Voneinander lernen – so lässt sich seit
seiner Gründung im Jahr 2001 das Ziel
des europäischen Leseförderungsverbunds EURead – European network for
the promotion of reading beschreiben.
Das Netzwerk aus 13 Organisationen
aus zehn Ländern agiert als transnationaler Ansprechpartner für Fragen
der internationalen Leseförderung und
treibt die Adaption erfolgreicher Programme von einem Mitgliedsland in
das andere voran.
Miteinander handeln – dies ist seit dem
Jahr 2015 möglich geworden: Unter dem
Vorsitz der Stiftung Lesen hat sich EURead eine neue Rechtsform gegeben,
die ihre programmatische und politische Schlagkraft deutlich erhöht. Nun
ist es den Partnerorganisationen möglich, Projekte gemeinsam und grenzüberschreitend zu realisieren und dafür
Finanzmittel bei der EU einzuwerben.
Zu den ersten Plänen gehört ein Europäischer Vorlesetag nach dem Vorbild
des Bundesweiten Vorlesetags der Stiftung Lesen.
Auch Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, unterstützt die europäische
Leseförderung
www.euread.com
8
Die Vorlesestudie 2015: Vorlesen – Investition in
Mitgefühl und solidarisches Handeln
Regelmäßiges Vorlesen unterstützt die
individuelle Entwicklung von Kindern,
ihre schulischen Leistungen und familiären Bindungen. Die jährliche Vorlesestudie der Stiftung Lesen, der ZEIT
und der Deutsche Bahn Stiftung belegte
2015 erstmals auch die längerfristige
soziale Bedeutung des Vorlesens: Wird
Kindern regelmäßig vorgelesen, sind
diese häufiger darum bemüht, andere
in die Gemeinschaft zu integrieren.
Auch ist ihr Gerechtigkeitssinn besonders ausgeprägt, selbst jenseits ihres
unmittelbaren Umfelds. Dies sind Befunde einer Befragung von 524 Kindern
im Alter von 8 bis 12 Jahren und ihrer
Mütter.
und selbstbewusst beschrieben. Dies
belegt die individuelle Bedeutung des
Vorlesens: Kinder, denen vorgelesen
worden ist, entwickeln sich zu starken
Persönlichkeiten, die eher bereit sein
werden, in ihrem späteren Leben Verantwortung zu übernehmen und kreativ Dinge voranzubringen.
Kinder, denen regelmäßig vorgelesen
wurde, werden häufiger als fröhlich
Die Studie weist nach, dass Vorlesen
unabhängig vom Bildungshintergrund
Vorlesen stärkt auch die sozialen Beziehungen, in denen die Kinder leben, und
damit letztlich die Gesellschaft: Kinder,
denen regelmäßig vorgelesen wurde,
sind empathisch und handeln solidarisch. Dafür bekommen sie Anerkennung und Wertschätzung von anderen
zurück.
der Familien bedeutsam ist. Tägliches
Vorlesen unterstützt Kinder auch dann
in ihrer Entwicklung, wenn die Eltern
kein Abitur haben. Jeder Vater und jede
Mutter sollte diese Möglichkeit nutzen.
„Lesen erhöht die Chance auf
Bildung. Das belegt die Vorlesestudie und dafür wirbt der bundesweite Vorlesetag. Als Deutsche
Bahn Stiftung setzen wir uns zusammen mit der Stiftung Lesen
auch künftig für eine bessere
Lese- und Sprachkultur von Jugendlichen in Deutschland ein.“
Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bahn AG und
Beiratsvorsitzender Deutsche
Bahn Stiftung gGmbH
Das Institut für Lese- und Medienforschung der
Stiftung Lesen
Erfolgreiche Leseförderung erfordert
solide Grundlagen und differenzierte
Kenntnisse von Zielgruppen und Wirkmechanismen. Mit systematischer Beobachtung der Forschungslandschaft,
Austausch mit Experten und eigenen
Untersuchungen trägt das Institut für
Lese- und Medienforschung zur wissenschaftlichen Fundierung der Arbeit
der Stiftung Lesen bei und erzielt mit
seinen Studien, Publikationen, Vorträgen und Interviews für Publikumsmedien eine hohe Sichtbarkeit und
öffentliches Interesse.
Neben dem Thema Vorlesen bildete die
Studie zu funktionalem Analphabetismus am Arbeitsplatz einen inhaltlichen
Schwerpunkt, zu dem das Institut im
Frühjahr 2015 eine eigene Publikation
herausgegeben hat. Die Ergebnisse
wurden vielfach in den Medien und bei
öffentlichen Veranstaltungen aufgegriffen. Sie bilden eine zentrale Grundlage
für arbeitsmarktbezogene Planungen
im Rahmen der Nationalen Dekade für
Alphabetisierung, deren konkrete Ausgestaltung das Bundesministerium für
Bildung und Forschung im Jahr 2016
vornehmen wird.
Mit einer innovativen Pilotstudie hat
das Institut 2015 die Lebens- und Lesewelten junger Erwachsener untersucht.
Mittels Eye-Tracking-Technologie wurden die alltäglichen Aktivitäten der Probanden aufgezeichnet, darunter auch
ihre Mediennutzung. Die Studie, die
Dr. Simone C. Ehmig, Leiterin des Instituts
mit Unterstützung des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im
Internet durchgeführt wurde, zeigt die
Bedeutung von Lesen und Lesekompetenz gerade im digitalen Zeitalter. Sie
verweist auf die Notwendigkeit, den
Lesebegriff zu erweitern und das Leseverhalten in Deutschland differenziert
neu zu erheben.
9
ANGEBOTE
FÜR JUNGE
KINDER UND
FAMILIEN
Vorlesen ist der erste Schritt
in ein lesendes Leben. Deshalb
unterstützt die Stiftung Lesen
Familien, Kitas und soziale
Einrichtungen mit Lesestoff,
Materialien, Aktionen und
Know-how.
Jetzt anmelden für die nächste
Runde am 18. November 2016
Der Bundesweite Vorlesetag folgt
der Idee: Jeder, der Spaß am Vorlesen hat, liest an diesem Tag
anderen vor – zum Beispiel in
Schulen, Kitas, Bibliotheken oder
Buchhandlungen, aber auch an
außergewöhnlichen Orten wie
Bahnhöfen, Zügen und sogar im
Karussell, offline oder online…
Weitere Informationen über den
Aktionstag sowie die Möglichkeit
sich heute schon für den nächsten Bundesweiten Vorlesetag am
18. November 2016 anzumelden,
gibt es unter www.vorlesetag.de
10
Jimmy Blue Ochsenknecht beim Bundesweiten Vorlesetag 2015
Bundesweiter Vorlesetag 2015
Am 20. November 2015 schrieb der Bundesweite Vorlesetag Geschichte: Über
110.000 Vorleser gaben an diesem Tag
im ganzen Land ihre Freude am Lesen
weiter und erreichten so rund 2,5 Millionen Zuhörer. Damit beteiligten sich
in seinem zwölften Jahr so viele Menschen am Bundesweiten Vorlesetag wie
nie zuvor.
Die Initiatoren des Vorlesetags, die
Wochenzeitung DIE ZEIT, die Stiftung
Lesen und die Deutsche Bahn Stiftung,
setzen mit dem Aktionstag ein öffentlichkeitswirksames Zeichen für das
Lesen und wollen die Freude am Vorlesen und Selberlesen wecken. Denn
nur wenn Kindern regelmäßig vorgelesen wird, greifen sie später häufiger
selbst zum Buch. Das wiederum verbessert die Lesekompetenz und damit
langfristig auch die Bildungschancen.
In diesem Jahr gingen die Initiatoren
mit gutem Beispiel voran und eröffneten den 12. Bundesweiten Vorlesetag
mit einer gemeinsamen Lesung und
einem Lesefest an der Hamburger Stadtteilschule Barmbek.
Am Vorlesetag beteiligten sich insgesamt mehr als 1.000 Politiker und
Prominente, darunter die Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble und Andrea Nahles, die Schauspielerinnen
Veronica Ferres und Katja Riemann,
die Journalistin Anne Will, die Musiker
Mandy Capristo und Rolf Zuckowski
sowie Jungschauspieler Jimi Blue Ochsenknecht. Gemeinsam mit den zehntausenden ehrenamtlichen Teilnehmern fungierten sie als Lesevorbilder
und zeigten, wie viel Freude das Vorlesen nicht nur den Zuhörern, sondern
auch den Vorlesenden selbst macht.
Daneben riefen die Initiatoren des
Bundesweiten Vorlesetags gemeinsam
mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund bereits zum dritten Mal
dazu auf, sich als Vorlesehauptstadt zu
bewerben. Drei Kategorien waren ausgeschrieben – die Gewinner wurden im
Dezember 2015 bekannt gegeben: Als
„Öffentlichkeitswirksamste Vorlesehauptstadt“ wurde Bremen ausgezeichnet, Dresden als „Außergewöhnlichste
Vorlesehauptstadt“ und die nordrheinwestfälische Gemeinde Selm erhielt
den Titel „Aktivste Vorlesehauptstadt.“
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in der
Kinderbibliothek Stralsund
Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen
In rund 5.000 Bibliotheken in ganz
Deutschland war „Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen“ auch 2015 ein
fester Bestandteil der frühkindlichen
Leseförderung. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
finanzierte und von der Stiftung Lesen
durchgeführte Programm wird von
Familien sehr gut angenommen. Seit
November 2013 erhalten Eltern mit
dreijährigen Kindern in der Bibliothek
ein Lesestart-Set mit einem altersgerechten Kinderbuch und Informationsmaterial zum Thema Vorlesen und
Erzählen. Allein 2015 haben die teilnehmenden Bibliotheken 400.000 Lesestart-Sets an Familien ausgegeben und
eng mit sozialen und kommunalen Institutionen vor Ort zusammengearbeitet, um insbesondere die Kinder, denen
wenig oder gar nicht vorgelesen wird,
zu erreichen. Die Bibliotheken nutzen
Lesestart, um ihre Netzwerke für die
nachhaltige und breitenwirksame Leseförderung aller Kinder zu erweitern und
langfristig zu festigen. Ziel des Programms ist es, das Vorlesen und Erzählen im Familienalltag zu verankern und
so die Bildungsfähigkeit von Kindern zu
stärken.
Im vergangenen Jahr konnte die öffentliche Wahrnehmung von Lesestart
durch hochkarätig besetzte Vorleseaktionen in Bibliotheken in ganz Deutschland ausgebaut werden. Einer der
Höhepunkte war die Veranstaltung mit
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel: In
ihrer Funktion als Bundestagsabgeordnete in ihrem Wahlkreis nahm sie sich
die Zeit, die Kinderbibliothek Stralsund
Ende Juni zu besuchen, um auf das Programm aufmerksam zu machen. Sie las
den anwesenden Kindern vor und überreichte ihnen Lesestart-Sets gemeinsam
mit Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen. Prominente
Lesebotschafter wie Schauspieler Sky
Du Mont, Comedian Bernhard Hoëcker
und Moderatorin Nina Moghaddam
taten es der Bundeskanzlerin gleich:
Auch sie lasen Kindern in Hamburg,
Bühl und Köln vor und schenkten jedem
ein eigenes Set.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit
mehr als 5.000 Kinderarzt-Praxen und
dem Bundesverband der Kinder- und
Jugendärzte konnte 2015 fortgeführt
werden: Flankierend zur zweiten Programmphase überreichen die Ärzte
Eltern mit dreijährigen Kindern im
Rahmen der U7a-Vorsorgeuntersuchung das Pixi-Buch „Ein Tag voller
Abenteuer“. Die Kinder- und Jugendarztpraxen haben bereits die erste Lesestart-Phase als zuverlässige Programmpartner unterstützt: Über 90 Prozent
der Eltern nehmen den Termin für die
U6 wahr und fast alle Eltern, die die
Lesestart-Sets im Rahmen der U6 erhalten haben, beschäftigten sich mit den
Materialien. Nun machen die Kinderund Jugendärzte die Eltern gezielt auf
das Angebot der Bibliotheken aufmerksam. Zusätzlich stellt die Stiftung Lesen
den Praxen eine Ringbuch-Ausgabe des
aktuellen Lesestart-Ratgebers zum Auslegen im Wartezimmer zur Verfügung.
Das Pixi-Buch ist zudem als App veröffentlicht worden und regt mit zahlreichen Animationen zum Vor- und Selberlesen an, Mitmachelemente und
Spiele ergänzen die Geschichte.
Zur Vorbereitung der dritten LesestartPhase, die zum Schuljahresbeginn
2016/17 startet, hat die Stiftung Lesen
die Grundschulen bereits 2015 informiert. Dazu fand ein intensiver Austausch mit den Kultusministerien der
Länder statt, die der Stiftung während
der dritten Programmphase beratend
zur Seite stehen. Gemeinsam mit einer
Experten-Kommission wurden die
Ausschreibungskriterien für die BuchSondereditionen festgelegt, die eigens
für das dritte Lesestart-Set entwickelt
werden. Die wissenschaftliche Begleitung der dritten Programmphase übernimmt die SOKO Institut GmbH und das
Bielefelder Institut für frühkindliche
Entwicklung, Diagnostik und Intervention e. V.
www.lesestart.de
www.facebook.com/Lesestart
11
Für einen guten Start in Deutschland:
„Lesestart für Flüchtlingskinder“
Lesen und Vorlesen, das Erzählen
von Geschichten und das Erleben
der deutschen Sprache sind für
Flüchtlingsfamilien wichtige
Hilfestellungen zur Integration und zur Orientierung in
unserem Land. Deshalb hat die
Stiftung Lesen im Auftrag des
Bundesministeriums für Bildung
und Forschung im Dezember 2015 das
dreijährige Programm „Lesestart für Flüchtlingskinder“ auf
den Weg gebracht, das Flüchtlingskindern und ihren Eltern
in Erstaufnahmeeinrichtungen durch Vorlesen, Erzählen und
Lesen erste Zugänge zur deutschen Sprache eröffnet.
der Leseförderung mit den Erstaufnahmeeinrichtungen zu
stärken.
Zum Programmauftakt am 16. Dezember 2015 übergab Prof.
Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, in der Erstaufnahmeeinrichtung AWO Refugium
Lichtenberg gemeinsam mit Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, und Manfred Nowak, Vorstandsvorsitzender AWO Berlin-Mitte, Lesestart-Sets an Eltern und
Kinder sowie eine Lese- und Medienbox an die Leitung der
Einrichtung. Noch im Dezember folgte eine weitere Auftaktveranstaltung mit Stefan Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung,
in Herzogenaurach.
Seit Ende des vergangenen Jahres erhalten Kinder bis fünf
www.lesestart-fuer-fluechtlingskinder.de
Jahre in Erstaufnahmeeinrichtungen im Rahmen dieses
Programms ein speziell konzipiertes Lesestart-Set mit einem
kindgerechten Buch und Informationsmaterial für die Eltern.
Allen Erstaufnahmeeinrichtungen wird
darüber hinaus in jedem Programmjahr
eine Lese- und Medienbox für die Arbeit
mit Kindern bis zwölf Jahren zur Verfügung gestellt. Diese Box kann in den
Spielstuben der Einrichtungen genutzt
werden, um so auch älteren Geschwisterkindern den Zugang zu Lese- und
Spielmedien zu ermöglichen. Ehrenund hauptamtliche Mitarbeiter in den
Erstaufnahmeeinrichtungen können
die Materialien nutzen, um den Kindern
auf abwechslungsreiche und spielerische Weise den Umgang mit Alltag und
Sprache in Deutschland näherzubringen. Jede Box enthält Bücher, Comics
und Spiele. Flankiert werden diese Maßnahmen durch ein Seminar-Angebot für
ehrenamtliche Vorlesepaten, Initiativen
sowie ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter in Erstaufnahmeeinrichtungen,
um sie bei ihrer besonderen VorleseBundesbildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka in der Erstaufnahmeeinrichtung AWO Refugium
tätigkeit zu unterstützen und die Zusammenarbeit von regionalen Akteuren Lichtenberg
12
Willkommen in Deutschland. Mit Freunden
gemeinsam lesen, basteln und spielen
Mit der Medienbox „Willkommen in Deutschland. Mit Freunden gemeinsam lesen, basteln und spielen“ bietet die Stiftung Lesen gemeinsam mit dem Bundesministerium für
Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geflüchteten Familien einen spielerischen Zugang zur deutschen
Sprache und zum deutschen Alltag. Jede Box enthält hochwertige Medien, von Wimmel- und Bildwörterbüchern über
Liederbücher und CDs bis hin zu Spielen, Kreativ- und Bastelmaterialien.
Empfänger der Medienboxen sind Mehrgenerationenhäuser,
da diese bei der Integration ausländischer Mitbürger eine
sehr wichtige Rolle übernehmen. Um die Mitarbeiter der
Häuser gezielt zu unterstützen, enthalten die Boxen neben
den oben genannten Medien auch didaktische Materialien.
Zudem können die Haupt- und Ehrenamtlichen an Schulungen teilnehmen, die speziell auf die Arbeit mit den Vorleseund Erzählboxen zugeschnitten sind.
„Mehrgenerationenhäuser sind Orte der Begegnung,
auch mit geflüchteten Menschen. Beim gemeinsamen
Lesen, Spielen und Basteln mit Kindern gelingt Integration besonders gut und rasch. Die Bücher, Medien
und Materialien der Stiftung Lesen sind dabei eine
große Hilfe.“
Manuela Schwesig, Bundesministerium für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend
Zusammen lesen – zusammen leben.
Die Vorlese- und Erzählbox für Aktionen
mit Kindern, die neu in Deutschland sind
Da nicht nur Mehrgenerationenhäuser in der Arbeit mit geflüchteten Familien aktiv sind, hat die Stiftung Lesen ihr
diesbezügliches Angebot mit der Vorlese- und Erzählbox
„Zusammen lesen – zusammen leben.“ gezielt ausgebaut und
angepasst. Mittels Spenden können auf diese Weise Einrichtungen, Institutionen oder auch einzelne, in der Flüchtlingshilfe engagierte Menschen mit der Box ausgestattet werden.
Diese enthält 29 hochwertige, zum Teil mehrteilige Medien,
etwa Bilderbücher mit keinem, wenig oder sehr einfachem
Text, mehrsprachige Bücher, ein Bilderkartenset oder Kinderlexika mit hohem Bildanteil. Das niedrigschwellige Angebot
richtet sich an Kinder mit Fluchterfahrung vom Krippenalter
bis zwölf Jahre und soll auch die Eltern dazu einladen, an der
Bilderbuchbetrachtung und dem Dialogischen Vorlesen teilzunehmen. Die Resonanz auf die Vorlese- und Erzählboxen
bis zum Jahreswechsel war enorm: Insgesamt hat die Stiftung
Lesen bisher rund 400 Bestellungen für die Box erhalten.
Da der Preis einer Vorlese- und Erzählbox – inklusive pädagogischem Begleitmaterial – bei 700 Euro liegt, bietet die
Stiftung Lesen zudem ein kleineres Buchpaket für einzelne
Vorlesepaten an: „(Vor-)Lesen mit geflüchteten Kindern“ be-
inhaltet drei großformatige Bilderbücher und 30 Maxi-Pixibücher, die Kinder und Erwachsene dazu einladen sollen, in
bunte Bilderwelten einzutauchen.
www.stiftunglesen.de/fluechtlinge
13
Lesefreude wecken mit Vorlesebibliotheken
Um langfristig die Lesekompetenz der Deutschen zu stärken,
muss erst einmal die Lesefreude geweckt werden – und das
so früh wie möglich. Deswegen hat die Stiftung Lesen für
Kita-Kinder spezielle Vorlesebibliotheken entwickelt, die vor
allem eines bezwecken: Kinder neugierig machen auf das
geschriebene Wort und auf Geschichten, die sie in wunderbare Welten entführen. Hierfür wird jede Vorlesebibliothek
der Stiftung Lesen mit prämierten Titeln aus dem Leipziger
Lesekompass und 20 Kinderbuchklassikern ausgestattet.
Zudem enthalten die Bibliotheken didaktische Materialien
für Erzieher, die darüber hinaus auch an speziellen VorleseSeminaren teilnehmen können. Neben der allgemeinen
Vorlesebibliothek ist auch eine spezielle Zusammenstellung
mit Büchern und Materialien zum Thema MINT erhältlich.
Finanziert werden die Vorlesebibliotheken von Unternehmen und Institutionen, die sich regional oder bundesweit
engagieren möchten. So kooperiert zum Beispiel die Stiftung
Kreissparkasse Köln seit 2012 mit der Stiftung Lesen für die
Sprach- und Leseförderung in Nordrhein-Westfalen. Seitdem
NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann in der Kita „Kleine Strolche” in
Sinthern
erhielten rund 200 Kitas in und um Köln die Vorlesebibliotheken der Stiftung Lesen.
Weitere Informationen zu allen Boxen gibt es unter
www.stiftunglesen.de/vorlesebibliotheken
Alle Kinder dieser Welt – interkulturelle
Geschichten für Kitas in Deutschland
Bahn-Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Grube in der Städtischen Kooperationseinrichtung Werner-Egk-Bogen 33 in München
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Ein weiteres im Kita-Bereich angesiedeltes Projekt: die Vorlesekoffer „Alle Kinder dieser Welt“ von der Stiftung Lesen und
der Deutsche Bahn Stiftung, in Kooperation mit dem Carlsen
Verlag. Darin enthalten sind neun interkulturelle Geschichten, die sowohl die Sprach- und Lesefähigkeit der Kinder als
auch ihre interkulturellen Kompetenzen stärken sollen. Um
diese Ziele zu erreichen, erhalten die Kitas nicht nur den Vorlesekoffer, die Kita-Mitarbeiter werden auch gezielt zum Einsatz der interkulturellen Geschichten geschult, um Kinder
mit Migrationshintergrund und Gruppen unterschiedlicher
Sprachniveaus in die Vorlese- und Erzählaktionen einbeziehen zu können.
Seit Projektstart wurden Nordrhein-Westfalen, Hamburg,
Berlin, Bremen, Hessen, das Saarland und Baden-Württemberg mit den „Alle Kinder dieser Welt“-Vorlesekoffern ausgestattet. 2015 folgten die Kitas in Bayern, Rheinland-Pfalz und
Sachsen-Anhalt. Insgesamt haben so bereits rund 39.500
Kitas den interkulturellen Geschichtenkoffer erhalten – 2016
folgen die restlichen sechs Bundesländer.
Frühe naturwissenschaftliche Bildung und
Literacy in der Kita
wickelt. So lernen Erzieher im Rahmen einer interdisziplinären Fortbildung, wie sie wissenschaftliche Phänomene
spielerisch zur Sprachentwicklung nutzen können. Die fünfteilige Fortbildungsreihe „Auf Entdeckerreise zum Geschichtenschatz“ bietet eine große Bandbreite von themenspezifischen Anregungen, sodass forschendes Lernen und Sprachvielfalt im Kita-Alltag Hand in Hand gehen können.
Um die sprachliche Kompetenz von Kindern zu stärken und
gleichzeitig dem Nachwuchskräftemangel in naturwissenschaftlichen und technischen Berufen entgegen zu wirken,
hat die Stiftung Lesen gemeinsam mit der Forscherstation
Heidelberg und mit Unterstützung der Klaus Tschira Stiftung
ein Fortbildungsangebot für pädagogische Fachkräfte ent-
Bislang wurden rund 200 Erzieher ausgebildet. Damit
noch mehr Kita-Kinder von diesem ganzheitlichen Ansatz
profitieren können, wird das Kooperationsprojekt um drei
weitere Jahre fortgesetzt. So kann die erfolgreiche Fortbildungsreihe sowohl in Heidelberg und ab Herbst 2016 auch in
Mainz angeboten werden. Aufbauend auf den bisher gewonnenen Erfahrungen wird das Projekt auf die Zielgruppe der
Grundschullehrkräfte erweitert und so wird, neben der Kita,
die Schule als wichtiger Bildungsakteur eingebunden.
Vorleseservice am Arbeitsplatz:
Mein Papa liest vor!
Lesen und Vorlesen sind für Mädchen und Jungen gleichermaßen wichtig. Deshalb brauchen sie von Anfang an Mütter
wie auch Väter als Vorleser und Vorbilder für das Lesen. Allerdings: 30 Prozent der Eltern lesen ihren Kindern nicht regelmäßig vor, und wenn, dann sind es meistens die Mütter.
Väter nennen häufig eine Unsicherheit bei der Auswahl des
Vorlesestoffs sowie mangelnde Zeit als Gründe, warum sie
weniger vorlesen.
Deshalb wurde 2010 das Projekt „Mein Papa liest vor!“ mit
dem Ziel ins Leben gerufen, die Rolle der Väter als aktive
Lesevorbilder in der Familie zu unterstützen. Erreicht werden die Väter dort, wo sie viel Zeit verbringen: an ihrem
Arbeitsplatz. Wöchentlich erhalten die teilnehmenden
Unternehmen eine Vorlesegeschichte von der Stiftung Lesen.
Über das firmeneigene Intranet können die Mitarbeiter sie
ausdrucken oder herunterladen und zum Vorlesen mit nach
Hause nehmen. Darüber hinaus bekommen die Unternehmen vielfältige Lesetipps und ein umfassendes VorleseDossier für Eltern, das aufzeigt, warum Vorlesen für die
Entwicklung von Kindern so wichtig ist.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig und Sparkassen-Präsident Reinhard Boll beim Projektstart in Kiel
„Wir machen mit“ – das sagen inzwischen 1.400 Unternehmen und Arbeitgeber in Deutschland, denen Familienfreundlichkeit sowie Vereinbarkeit von Beruf und Familie
ihrer insgesamt mehr als 3 Millionen Mitarbeiter am Herzen liegt. 2015 ist das Projekt in den Ländern Sachsen, Saarland, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg gestartet,
sodass „Mein Papa liest vor!“ inzwischen in elf Bundesländern umgesetzt wird. Schirmherren sind die Ministerpräsidenten oder Bildungs- und Wirtschaftsminister der
jeweiligen Länder.
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Lesefest feiert Jubiläum:
ANGEBOTE
20 Jahre Welttag des Buches
FÜR SCHULKINDER UND
JUGENDLICHE
Die Jugend prägt fürs Leben.
Deshalb entwickelt die
Stiftung Lesen kreative
Projekte für junge Menschen,
die das Lesen in deren Unterricht und Alltag verankern.
Die Kultusminister der Länder mit dem Welttagsbuch 2015
Zum zwanzigsten Mal feierten am 23.
April 2015 Buchhandlungen, Verlage,
Bibliotheken, Schulen und Lesebegeisterte den „UNESCO-Welttag des Buches
und des Urheberrechts“. Der Tag geht
auf eine Tradition in Katalonien zurück:
Dort werden zum Namenstag des
Schutzheiligen St. Georg Rosen und
Bücher verschenkt. Der 23. April ist
außerdem der Todestag von William
Shakespeare und Miguel de Cervantes.
In über 100 Ländern hat sich das Datum
zu einem Feiertag für das Lesen, für
Bücher und die Rechte von Autoren
entwickelt.
Passend dazu erschien am 23. April 2015
bereits zum 19. Mal das Welttagsbuch
im Rahmen der Aktion „Ich schenk dir
eine Geschichte“. Die gemeinsame Aktion von Stiftung Lesen, Börsenverein
des Deutschen Buchhandels, Deutsche
Post, cbj Verlag und ZDF ermöglicht es,
dass Viert- und Fünftklässler in ganz
Deutschland gegen Vorlage eines BuchGutscheins das Welttagsbuch als Geschenk erhalten. Die Beteiligung an der
Buch-Gutschein-Aktion, die unter der
Schirmherrschaft der Kultusminister
der Länder steht, war 2015 so hoch wie
nie zuvor: 33.000 Klassen und rund
850.000 Schüler erhielten von rund
3.700 Buchhandlungen in Deutschland das Welttagsbuch „Die Krokodilbande auf geheimer Mission“. Der von
Dirk Ahner exklusiv für die Aktion „Ich
schenk dir eine Geschichte“ verfasste
Detektivroman ist für viele Kinder ihr
erstes eigenes Buch.
Die Auftaktveranstaltung fand, passend
zur Geschichte, im Kölner Zoo statt: Die
Initiatoren überreichten gemeinsam
mit Nordrhein-Westfalens Schulministerin Sylvia Löhrmann, WelttagsbuchAutor Dirk Ahner sowie den prominenten Lesebotschaftern der Stiftung Lesen
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Peter Kloeppel (RTL aktuell) und Sven
Voss (das aktuelle sportstudio) stellvertretend 52 Kölner Schülerinnen und
Schülern ihr persönliches Exemplar
von „Die Krokodilbande in geheimer
Mission“. Bei der Auftakt-Veranstaltung
zum 20. Jubiläum des Welttags des
Buches betonten die Initiatoren die
dringende Notwendigkeit, Kindern
attraktive Zugänge zum Lesen zu ermöglichen. Dazu gehöre es auch, Geschichten erlebbar zu machen.
So konnten die Schüler der Gemeinschaftsgrundschule Balthasar und des
Ursulinengymnasiums im Kölner Zoo
passend zur Handlung des aktuellen
Welttagbuchs Krokodile und andere
Reptilien hautnah erleben. Eine Lesung
aus dem Welttagsbuch sorgte für Vorfreude auf den Lesespaß mit dem neuen
Welttagsbuch. Und zum Abschluss
zeigte Sportmoderator Sven Voss mit
einer lebhaften Bücherstapel-Aktion,
dass sich Lesen und Bewegung nicht
ausschließen, sondern zusammen sehr
dynamisch Lesemotivation erzeugen
können.
„Lesen hilft uns, die Welt zu verstehen. Und Lesekompetenz ist
eine Schlüsselqualifikation für ein
erfolgreiches Leben. Lesen beflügelt und macht Freude. Deshalb
unterstützt Nordrhein-Westfalen
gemeinsam mit den Kultusministerien aller Bundesländer gerne
die Aktion zum Welttag des
Buches.“
Sylvia Löhrmann, Ministerin für
Schule und Weiterbildung und
stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes NordrheinWestfalen
www.welttag-des-buches.de
Leseclubs – mit Freu(n)den lesen
Leseclubs sind ein freizeitorientiertes,
außerunterrichtliches und freiwilliges
Angebot für Kinder ab sechs Jahren, in
denen sie spielerisch an Geschichten
und unterschiedliche (Lese-)Medien
herangeführt werden – ganz ohne Leistungsdruck. Die Angebote und Aktivitäten finden stets im Rahmen einer
qualifizierten Betreuung statt und setzen bei den Interessen, der Lebenswelt
und den individuellen Kompetenzen
der Kinder und Jugendlichen an. Auf
diesem Weg wird die Lust am Lesen geweckt und die Lesekompetenz frühzeitig gefördert. Auch die Themen soziale
Integration und Partizipation spielen in
den Leseclubs eine große Rolle.
Bundesweit hat die Stiftung Lesen mittlerweile rund 250 Leseclubs im Rahmen des Förderprogramms „Kultur
macht stark“ des Bundesministeriums
für Bildung und Forschung sowie rund
100 weitere Leseclubs durch die Unterstützung zahlreicher regionaler Partner
einrichten können. Mehr als 800 zumeist ehrenamtliche Leseclub-Betreuer
planen, organisieren und führen die Leseclubangebote für über 7.000 Kinder
durch. Zusammen haben die Leseclubs
pro Woche mehr als 1.000 Stunden geöffnet. Projektbegleitend werden die
Betreuer in speziellen Weiterbildungen
geschult. Diese greifen Themenbereiche der Leseförderung wie beispielsweise das Leseverhalten von Jungen
auf, befassen sich aber auch mit Themen aus dem pädagogischen Bereich,
wie dem Umgang mit sozial benachteiligte Kindern und Jugendlichen.
„Auch Kinder, die kaum Deutsch
können, beschäftigen sich gerne
mit Büchern, wenn sie die notwendige Unterstützung bekommen.“
Monika Scheufler, Lehrerin und
Leseclub-Betreuerin an der HansFallada-Schule, Berlin
www.leseclubs.de
Lesescouts: Schüler für Schüler
terung mit anderen Kindern und
Jugendlichen teilen möchten. Die
Idee stützt sich
auf die Erkenntnis, dass Jugendliche sich stark in
ihrer Peer Group
orientieren und
diese auch in
hohem Maße ihre
Hessens Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz in der HerrmannLesemotivation
Ehlers-Schule in Wiesbaden
beeinflusst. Die
Jugendlichen selbst sind also die besten
Wer kennt sich am besten mit den InteFürsprecher für das Lesen.
ressen und Lesevorlieben Jugendlicher
aus? Selbstverständlich die JugendLesescouts entwickeln eigene Hörlichen selbst! Das Projekt „Lesescouts“
spiele, entführen Fünftklässler ins
setzt daher auf engagierte Schüler ab
Reich der Fabelwesen, organisieren
der Klassenstufe 5, die ihre Lesebegeis-
ein Lesepicknick oder Büchertauschbörsen und wecken so bei ihren Mitschülern und Freunden die Neugier auf
spannende Lektüren. Durch ihr Engagement stärken sie ihre kommunikativen
und organisatorischen Kompetenzen
oder auch ihr Verantwortungs- und
Selbstbewusstsein.
Seit 2002 hat die Stiftung Lesen in
fünf Bundesländern insgesamt 4.900
Jugendliche geschult. Finanziert werden die bestehenden Lesescout-Projekte durch das Ministerium für
Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung
und Kultur in Rheinland-Pfalz, die
Kultusministerien in Hessen, Niedersachsen und Sachsen sowie die Manfred Lautenschläger-Stiftung in
Baden-Württemberg.
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Der Lehrerclub der Stiftung Lesen
Der Lehrerclub der Stiftung Lesen bietet Lehrkräften aller
Schulformen und Klassenstufen neue Impulse und innovative Ideen für die fächerübergreifende Leseförderung. Mit
einem besonderen Blick auf die Lesemotivation hilft die
Stiftung Lesen Pädagogen dabei, ihren Schülern ungewöhnliche und teilweise niedrigschwellige Zugänge zum Lesen zu
eröffnen.
2015 wuchs der Lehrerclub auf fast 40.000 registrierte Mitglieder an, darunter 370 Neuregistrierungen von Studierenden und Referendaren. Die angemeldeten Lehrkräfte profitieren von einem umfangreichen Serviceangebot: Von fächerübergreifenden Unterrichtsimpulsen bis zu Lese- und Krea-
tivwettbewerben bot der Lehrerclub im vergangenen Jahr
Material zu 15 aktuellen Themen an. Alle Unterrichtsideen
von der Grundschule bis zur Berufsschule verfolgen den
Ansatz, Kinder und Jugendlichen durch die Nähe zu ihrer
Lebenswelt zum Lesen zu motivieren.
www.derlehrerclub.de
Unterrichtsmaterialien zu Themenschwerpunkten
Die Unterrichtsmaterialien, die den Lehrkräften zur Verfügung gestellt werden, orientieren sich altersgerecht an unterschiedlichen Themen und binden auch unterschiedliche
Medien mit ein: Bei „Mehr Wissen über Recycling“ beispielsweise stellt die Stiftung Lesen in Kooperation mit dem Verband der Wellpappen-Industrie (VDW) Unterrichtsimpulse
zu den Themen Nachhaltigkeit und Recycling für die Klassenstufen 7 bis 10 vor. Das Projekt „RESPEKT, RESPEKT!“ mit
freundlicher Unterstützung von „eXperimente – eine Kulturinitiative der Aventis Foundation“, bietet Ansätze, sich mit
den Themen Respekt, wertschätzender Kommunikation
sowie dem respektvollen Umgang im Internet auseinanderzusetzen. Pilotworkshops mit dem Musikprojekt SISTERS
vertieften die Auseinandersetzung mit diesen Themenschwerpunkten in besonderer kreativer Weise.
Musikworkshop mit dem Bandprojekt Sisters zum Thema Respekt
Insgesamt umfasst der Lehrerclub rund 350 kostenlose
Unterrichtsmaterialien, die kreative, teils niedrigschwellige
und medial gestützte Leseförderung im Unterricht möglich
machen. Entsprechend begehrt sind die Lehrerclubangebote:
Im Berichtsjahr konnte die Stiftung Lesen über 100.000
Downloads der aktuellen Projektmaterialien verzeichnen.
Mehr Wissen über Recycling
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RESPEKT, RESPEKT
Leseraben-Geschichten-Spiel
Kreative Wettbewerbe für mehr Lesemotivation
Zeitschriften im Unterricht
Wettbewerbe sind beliebte Aufhänger für die kooperative
Projektarbeit und die Förderung der Lesemotivation – insbesondere bei jüngeren Schülern: Das „Leseraben-Geschichten-Spiel“ in Kooperation mit dem Ravensburger Buchverlag
und dem Mildenberger Verlag begleitet seit neun Jahren jährlich rund 250.000 Leseanfänger aus 10.000 Klassen mit
einem spannenden Lese-Abenteuer und Rätselfragen bei
ihren ersten Leseschritten. Zwei Kinderbuchfiguren luden
2015 ebenfalls zum Rätseln und Gewinnen ein: Der beliebte
Kinderbuchheld Greg zur Veröffentlichung des 10. Tagebuchs
(in Kooperation mit dem Bastei Lübbe Verlag) sowie Jim Knopf
zu seinem 55. Geburtstag (in Kooperation mit dem Thienemann-Esslinger Verlag). Dass diese Motivation auch in höheren Klassen funktioniert, zeigte der Kreativwettbewerb „Mein
tag – mein Erkennungszeichen!“ im Rahmen des Projektes
„Reformation – Sprache – Medien“ gemeinsam mit der Staatlichen Geschäftsstelle „Luther 2017“. Rund 600 Jugendliche
ab Klassenstufe 8 reichten beeindruckende Bilder und Texte
zu ihren persönlichen Werten und Überzeugungen ein.
Zeitschriften haben sich als Mittel zur Leseförderung bewährt. Denn die Stärke liegt im Medium selbst: Zeitschriften
eignen sich durch die kurzen Texte und die bildorientierte
Gestaltung besonders gut dazu, Kinder und Jugendliche für
das Lesen zu motivieren. So wirken sie auch nachhaltig dem
„Leseknick“ in der Pubertät entgegen: Eine Evaluationsstudie
der Stiftung Lesen zeigt, dass der Anteil der Schüler, die sehr
gerne oder gerne lesen, nach dem 7. Schuljahr drastisch
zurückgeht – zwischen Klasse 6 und 8 um insgesamt 45 Prozent. Unter den Schülern, die an „Zeitschriften in die Schulen“ teilnehmen, geht der Anteil zum Lesen Motivierter nur
um rund 11 Prozentpunkte zurück.
Deswegen realisieren die Stiftung Lesen, der Bundesverband
Deutscher Buch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Grossisten e. V.
und der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger e. V. seit 12
Jahren das Projekt „Zeitschriften in die Schulen“. In diesem
Rahmen erhielten 2015 rund 400.000 Schüler aus der 3. bis
8. Klassenstufe kostenlose Zeitschriftenpakete mit insgesamt 1 Million Nachrichten-, Sport- und Wissensmagazine, Illustrierte sowie Kinder- und Jugendzeitschriften.
Angereichert sind die Pakete mit methodisch-didaktischen
Anregungen für den Einsatz im Unterricht.
Einen besonderen Ansatz verfolgt auch die langjährige Initiative „Themenvielfalt im Klassensatz – Zeitschriften in bayerischen Schulen“ in Kooperation mit dem Verband der Zeitschriftenverlage in Bayern e. V. und 27 beteiligten Verlagen:
Sie adressiert schwerpunktmäßig Schulen, die zur Ausbildungsreife führen sowie berufsbildende Schulen und erreichte 2015 rund 7.000 Schüler mit einer breiten Auswahl
aus 59 Fach- und Publikumszeitschriften. Die Verlage stellten
klassensatzweise insgesamt über 48.000 Exemplare kostenlos zur Verfügung.
Schüler-Performance zum Luther-Wettbewerb
www.stiftunglesen.de/zeitschriften
Die Stiftung Lesen unterstützt auch Wettbewerbe von Partnern. So führte sie 2015 bereits zum elften Mal gemeinsam
mit FOCUS-MONEY, dem Beratungsunternehmen Odgers
Berndtson sowie zahlreichen Großunternehmen die bundesweite Schulaktion CHEF FÜR 1 TAG durch. Die Gewinner des
mehrstufigen Wettbewerbs erleben den Berufsalltag eines
Top-Managers und werden in all seine Aufgaben aktiv eingebunden.
www.zeitschriften-schule.de
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Lesen in Bewegung
Sowohl Lesen als auch Bewegung sind
Bereiche, bei denen großer Förderbedarf besteht. Studien zeigen, dass
immer mehr Menschen, insbesondere
auch Kinder und Jugendliche, nur rudimentäre Lesekenntnisse aufweisen
oder unter gesundheitlichen Problemen
durch Bewegungsmangel leiden. Vor
diesem Hintergrund hat die BadenWürttemberg Stiftung gemeinsam mit
der Stiftung Lesen 2014 das Projekt
„Lesen in Bewegung“ ins Leben gerufen.
Ziel ist es, die Freude am Lesen zu wecken und gleichzeitig die motorischen
Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen zu stärken.
Der diesjährige Baustein von „Lesen in
Bewegung“ ist ein Aktionskarten-Set,
das Praktikern aus dem Bildungsbereich einfach umzusetzende Leseförderideen mit Bewegungsansätzen
bietet. Die 50
Aktionskarten
sind für Kinder
im Alter von
sechs bis zwölf
Jahren konzipiert
und beinhalten
viele Übungen,
Spiele und Ideen, die Lesen und Bewegung eng miteinander verzahnen und
Spaß machen.
Zusätzlich zu den Aktionskarten bieten
die beiden Initiatoren Handreichungen
mit methodisch-didaktischen Hinweisen, Erklärfilme sowie Webinare, in
denen Beispiele für die pädagogische
Arbeit mit den Aktionskarten vermittelt
werden. Der Lese- und Buchanteil
nimmt den weniger athletischen die
Angst vor der sportlichen Herausforderung. Damit haben die Klischees von
„der Sportskanone“ auf der einen Seite
und „dem Bücherwurm“ auf der anderen ausgedient.
Die Bildungsinitiative „Lesen in Bewegung“ wird kontinuierlich ausgebaut.
2016 ist eine Lese- und Bewegungskiste
mit Büchern rund um Sport und einigen
Freizeitsportgeräten geplant. Informationen zu den aktuellen Aktivitäten
sowie zur Tagung „Lesen in Bewegung“
gibt es auf:
www.lesen-in-bewegung.de
Dialog der Generationen
Mit dem demografischen Wandel verschiebt sich das Verhältnis von Jugendlichen und Senioren. Die Stiftung Lesen
greift seit mehreren Jahren diese Entwicklung auf, denn Medien bieten vielfältige Ansatzpunkte für den Austausch
der Generationen: Jugendliche besuchen Senioreneinrichtungen, lesen vor
und kommen so mit den älteren Menschen ins Gespräch.
Die Kinder haben sich fantastisch
auf die alten Menschen eingelassen und keine Berührungsängste
gehabt.“
Lehrerin Elke Hoppe-Borchers
vom Gymnasium Mainz-Oberstadt
20
Die gehörten Geschichten regen zum
Erzählen eigener Erfahrungen und Erlebnisse an, sodass sich neue Perspektiven auf die Lebenswelt der Gesprächspartner ergeben. Davon profitieren
beide Seiten: Die Senioren erfahren Interesse und Wertschätzung, die Jugendlichen wiederum übernehmen Verantwortung und stärken ihre sozialen und
kommunikativen Kompetenzen. Darü-
ber hinaus erleben sie, dass sie über das
Lesen mit anderen Menschen in Kontakt kommen können, was zur Stärkung
ihrer Lesemotivation und auch ihrer
Lesekompetenz beiträgt.
In Berlin können sich zehn Schulen
und Senioreneinrichtungen an dem
Projekt „Lesen verbindet!“ beteiligen,
das mit Unterstützung der Lotto-Stiftung Berlin 2014 startete. Im Jahr 2015
haben sie ihre Aktivitäten ausgebaut
und intensiviert. Auch in Mainz und
Umgebung engagieren sich Jugendliche: Bereits seit 2011 setzt die Stiftung
Lesen mit Unterstützung der Verlagsgruppe Rhein Main Stiftung das Projekt
„Zeitungen bauen Brücken“ um. Im Jahr
2015 beteiligten sich dabei acht Schulen
mit rund 150 Schülern. Beide Projekte
werden 2016 fortgeführt.
Netzwerk Vorlesen
Ehrenamtliche Vorleser helfen zu Tausenden dabei, bei Kindern von klein
auf Interesse und Freude am Lesen zu
wecken und damit die Weichen für
erfolgreiche Lesekarrieren zu stellen.
Dieses Engagement kann nicht hoch
genug eingeschätzt werden und verdient Unterstützung.
Mit ihrem Online-Service „Netzwerk
Vorlesen“ bietet die Stiftung Lesen
Anregung, Beratung und Schulung für
alle, die ehrenamtliches Vorlese-Engagement möglich machen: den rund
150.000 Freiwilligen, die Kindern in
Kitas, Schulen, Bibliotheken und anderswo vorlesen, und den Organisatoren und Betreuern der über 10.000
lokalen Vorlese-Initiativen, die den
Einsatz der Ehrenamtlichen vor Ort
koordinieren und begleiten.
Die Online-Plattform ist das einzige
flächendeckende Netzwerk für ehrenamtliches Vorlesen in Deutschland und
bietet engagierten Menschen kostenlos
Informationen und Ratschläge rund
ums Vorlesen, eine Schritt-für-SchrittAnleitung zur Vorlesepatenschaft, Leseund Medienempfehlungen sowie Aktionsideen zur Gestaltung der nächsten
Vorlesestunde.
Vorlese-Initiativen können ihre Angebote zudem über die Plattform kommunizieren. Registrierte Kooperationspartner des „Netzwerk Vorlesen“ werden
von der Stiftung Lesen mit fachlicher
Beratung, Informationen und Materialien, durch die Vermittlung von Referenten und bei der Öffentlichkeitsarbeit
unterstützt.
EHRENAMT
UND LESEEMPFEHLUNGEN
Leseförderung lebt vom Mitmachen. Deshalb unterstützt die Stiftung Lesen
ehrenamtliches Engagement
und bietet Orientierung auf
dem Bücher- und Medienmarkt.
www.netzwerkvorlesen.de
MINT-Vorlesepaten
Anders als oft behauptet, sind Mathematik und Technik auf der einen und
Lesen auf der anderen Seite keine Konkurrenten, sondern können Verbündete
sein. In ihrem Kooperationsprojekt
„MINT-Vorlesepaten“ gewinnen die
Stiftung Lesen und die Deutsche Telekom-Stiftung Freiwillige, die Kindern
in Kitas und Grundschulen Geschichten
vorlesen, in denen naturwissenschaftliche oder technische Phänomene spannend erzählt und erklärt sind. So befruchten sich die Bereiche MINT und
Literacy gegenseitig: Neugier und Interesse an Mathematik, Informatik,
Naturwissenschaft und Technik werden
geweckt und gleichzeitig (Vor-)Leseaktivitäten angeregt. Damit dies gelingt, werden die MINT-Vorlesepaten
und MINT-Vorleseinitiativen mit
Medientipps, Aktionsideen und Schulungsformaten wie Webinaren und
App-Screencasts unterstützt.
Corporate Volunteering
Bürgerschaftliches Engagement, soziale
Kooperation, Spenden und Sponsoring
– Unternehmen in Deutschland übernehmen längst gesellschaftliche Verantwortung und setzen sich dabei mit
und für ihre Mitarbeiter zum Wohl
ihrer Region ein. Die Stiftung Lesen
steht dabei Unternehmen wie BNP Paribas, der Deutschen Bahn oder der Deut-
schen Post DHL zur Seite und setzt mit
ihnen Corporate Volunteering-Projekte
für noch mehr ehrenamtliches VorleseEngagement in Deutschland um.
So schult die Deutsche Post DHL seit
Dezember 2015 ihre Mitarbeiter bundesweit an ihren Standorten zu Leseund Sprachpaten, die regelmäßig in
Einrichtungen ihrer Region vorlesen.
Der aktuelle Fokus liegt dabei auf Einrichtungen der Flüchtlingshilfe, in
denen Kinder im Kita- und Grundschulalter durch Vorlesen und Erzählen beim
Ankommen in Deutschland unterstützt
werden. Auch 1.000 Mitarbeiter der
Deutschen Bahn engagieren sich als
ehrenamtliche Vorlesepaten.
21
Lese- und Medienempfehlungen
Rund 8.000 neue Kinder- und Jugendbücher sind im Jahr 2015 auf dem deutschen Buchmarkt erschienen. Dazu
kommen zahlreiche digitale Angebote
wie Vorlese- oder Bilderbuch-Apps. Angesichts dieser Menge an Lesemedien
suchen viele Eltern und Fachkräfte Unterstützung und Orientierung.
Seit vielen Jahren übernimmt die Stiftung Lesen hier Verantwortung und
entwickelt als zuverlässiger Bildungs-
partner Tipps und Hinweise. Experten
sichten den aktuellen Buch- und Medienmarkt, systematisieren die Angebote und ordnen sie unterschiedlichen
Altersgruppen und Themenschwerpunkten zu. Bei der Auswahl der Titel
spielen verschiedene Qualitätskriterien
eine Rolle, die kindgerechte Leseangebote auszeichnen. So sollten Inhalt,
Sprache und Illustration eine Einheit
bilden und Lust aufs Weiterlesen
machen.
Leipziger Lesekompass
Mit welchen Büchern und Medien
erreicht man Kinder und Jugendliche
wirklich? Welche Bücher motivieren
auch Jungs zum Weiterlesen? Welche
interessanten aktuellen Trends gibt es?
Seit 2012 beantwortet die Stiftung Lesen
diese Fragen gemeinsam mit der Leipziger Buchmesse – mit dem Leipziger
Lesekompass.
Eine unabhängige Fachjury aus den
Bereichen Schule, Kita, Bibliothek,
Fachpresse, Buchhandel und Social
Media sowie jugendliche Lesescouts
wählen ihre Favoriten unter allen
Titeln, die zwischen zwei Leipziger
Buchmessen erschienen sind. Insgesamt werden 30 Titel für Kinder von
0 bis 14 Jahren prämiert.
Dabei zeigt sich: Gerade schräge Titel
oder ungewöhnliche Genres bieten sich
zur Leseförderung an, da sie den Nerv
junger Menschen treffen – von Viellesern bis hin zu Lesemuffeln. Der Trend
2015: Bilderbücher für die jüngste Ziel-
22
gruppe ohne oder mit nur sehr wenig
Text, die sich auch gut für Kinder mit
begrenzten Sprachkenntnissen eignen.
Neben den Empfehlungen erhalten Pädagogen auch Unterstützung zur Arbeit
mit den prämierten Titeln: Methodischdidaktische Handreichungen und Workshops vermitteln anhand bewährter Ansätze der Leseförderung Tipps zum Einsatz in Kita, Schule und Bibliothek.
„Der Leipziger Lesekompass
zeigt, wie lebendig Kinder- und
Jugendliteratur heute ist. Er ist
ein fester Bestandteil der Leipziger Buchmesse und eine wichtige
Orientierung für Eltern und Fachkräfte in der Leseförderung.“
Oliver Zille, Direktor der Leipziger
Buchmesse
www.stiftunglesen.de/
leipziger-lesekompass
Jährlich kommen rund 500 neue Leseund Medienempfehlungen hinzu, von
denen viele auf der Website der Stiftung
Lesen veröffentlich werden. Eltern,
Ehrenamtliche und Fachkräfte sowie
alle Interessierten finden dort, sortiert
nach Genres und Altersgruppen, empfehlenswerte Bücher, Apps und andere
Lesemedien.
www.stiftunglesen.de/
leseempfehlungen
Digitale Lesewelten
Dass eine erfolgreiche Leseförderung auch die Arbeit mit
digitalen Medien wie Bilderbuch-Apps, E-Books oder Spielen
einschließt, davon ist die Stiftung Lesen überzeugt. Gerade
für Kinder und Jugendliche, die nicht so gerne lesen, bieten
digitale Medien Leseanreize, die es zu nutzen gilt. Der Online-Service „Digitale Lesewelten“ der Stiftung Lesen macht
auf das Potenzial dieser Angebote für die Leseförderung aufmerksam.
Die „Digitalen Lesewelten“ richten sich an Praktiker der Leseförderung wie Erzieher, Ehrenamtliche, Bibliothekare, Lehrkräfte, Pädagogen und natürlich auch an Eltern. Denn Kinder
und Jugendliche benötigen bei der Nutzung der digitalen
(Lese-)Medien Anleitung und Begleitung durch Erwachsene.
Um ihnen in der digitalen Welt zur Seite stehen zu können,
müssen die Multiplikatoren aber selbst auch über die notwendige Kompetenz verfügen. Die Stiftung Lesen möchte mit
dem Angebot „Digitale Lesewelten“ eine Sensibilisierung bei
den Multiplikatoren für das Thema bewirken und sie mit
Beratungs- und Projektangeboten in ihrer Leseförderpraxis
unterstützen. Neben Informationen zu Fortbildungen und
aktuellen Forschungsergebnissen bietet der Online-Service
auch methodische und didaktische Handreichungen zum
Einsatz digitaler Medien in Elternhaus, Schule und Freizeit.
Schwerpunkt des Serviceangebots sind zudem Empfehlungen
und Bewertungen digitaler Leseprodukte, die Orientierung
im Produktdschungel bieten möchten. In den App-Empfehlung-Screencasts der Stiftung Lesen werden beispielsweise
Geschichten-Apps in kleinen Filmen ausschnittsweise vorgestellt und auf didaktische Ziele hin erläutert. Gezeigt wird,
in welchem pädagogischen Kontext sich die App einsetzen
lässt und worauf Pädagogen dabei achten sollen. Dabei kommen Fragen zur Sprache wie: Für welche Zielgruppe ist die
App geeignet? Wie lässt sich damit eine Lesestunde gestalten? Welche interaktiven und multimedialen Elemente gibt
es? Wie lassen sich diese nutzen, um auch leseferne Kinder
anzusprechen? Welche Aspekte im Sinne des Jugendschutzes
gilt es zu beachten?
Das Engagement der Stiftung Lesen in der digitalen Leseförderung wurde 2015 besonders gewürdigt: Der Online-Service
„Digitale Lesewelten“ war Preisträger beim Innovationswettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2015 zum
Thema „Stadt, Land, Netz! Innovationen für eine digitale
Welt“ in der Kategorie Bildung. Eine Expertenjury aus Wissenschaftlern, Wirtschaftsmanagern, Journalisten und Politikern wählte gemeinsam mit einem fünfköpfigen Fachbeirat
aus über 1.000 Bewerbungen die Stiftung Lesen als Preisträgerin aus. In der Laudatio betonte Andreas Torner, Vorsitzender der Geschäftsführung Mitte der Deutschen Bank: „Die
Stiftung Lesen ist ein lebendiges Beispiel dafür, dass der digitale Wandel auch alle Bereiche der Wissensvermittlung und
Bildung umfasst. Mit Hilfe digitaler Mittel modernisiert das
Projekt den Zugang zu Büchern und Literatur und holt die
Kinder und Jugendlichen dort ab, wo sie sich in ihren anderen Lebenswelten bereits befinden. Diese innovative Art der
Leseförderung kommt so nicht nur der Entwicklung des Einzelnen zugute, sondern zahlt auf den Bildungsstandort insgesamt ein.“
www.digitale-lesewelten.de
23
Lesestoff für alle – mit starken Partnern
Familien überall erreichen
Wer nicht richtig lesen kann, hat
schlechte Chancen in unserer Gesellschaft, denn Lesen ist der Schlüssel
zum Lernen und damit die Grundlage
für Chancengleichheit, Erfolg in der
Schule und im Beruf. Dennoch ist eine
umfassende Lesekompetenz nicht
selbstverständlich. Um allen Kindern
und Jugendlichen das Lesen näher zu
bringen, sind vor allem Zugänge zu
lesefernen Bevölkerungsteilen sowie
ungewöhnliche Leseanreize notwendig.
Seit 2012 unterstützt die Stiftung Lesen
daher McDonald’s Deutschland im Rahmen der Happy Meal-Aktion: Zweimal
im Jahr erhalten seitdem Jungen und
Mädchen im Alter von drei bis neun
Jahren Bücher anstelle von Spielzeug in
den Kindermenüs. Rund 4,5 Millionen
Bücher renommierter Verlage gelangen
so pro Aktionszeitraum in Familien mit
Kindern in ganz Deutschland. Eine Kooperation ganz im Sinne der Leseförderung: Zum einen möchte die Stiftung
Lesen mit Hinweisen auf Buchcovern
und Verpackungen auf die Bedeutung
des Lesens und Vorlesens für die Entwicklung von Kindern aufmerksam
machen. Zum anderen zeigte eine in
2014 durchgeführte Begleituntersuchung anlässlich der Kooperation mit
McDonald’s Deutschland, dass die Ansprache vieler Familien und Kinder besonders erfolgversprechend ist, wenn
sie in ihrem alltäglichen Umfeld erfolgt
und zunächst nicht mit dem Thema
Lesen in direkter Verbindung steht.
Außerdem fördern niedrigschwellige,
unerwartete und attraktive Angebote
die Aufmerksamkeit und das Interesse
am Lesen – und können sogar negative
Vorstellungen und Vorbehalte gegenüber dem Lesen abbauen.
24
Aufgrund dieser Ergebnisse hat die Stiftung Lesen im vergangenen Jahr ihren
„Lesezugang für alle“ über entsprechende Kanäle konsequent ausgebaut.
Neben der weiter bestehenden Kooperation mit McDonald’s Deutschland
berät die Stiftung Lesen seit Juni 2015
die Unternehmensgruppe ALDI SÜD,
seit Juni 2015 im Stifterrat der Stiftung
Lesen, bei Buchaktionen für Kinder und
Jugendliche, indem sie die inhaltliche,
gestalterische und lesedidaktische Qualität der Bücher prüft. Ebenfalls unterstützt die Stiftung Lesen seit Sommer
2015 die VEMAG Verlags- und Medien
AG bei ihren LIDL Buchaktionen, indem
sie die Bücher um Vorlesetipps für
Eltern ergänzt.
„Erst im März 2015 betonte die
Organisation für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die elementare Bedeutung der Lesekompetenz für
das Lernen und den schulischen
und späteren beruflichen Erfolg.
Starke Partner aus allen Branchen
sind daher elementar, um alle
gesellschaftlichen Gruppen für
das Thema zu sensibilisieren und
aus Deutschland ein Leseland zu
machen.“
Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen
PREISE, PROMIS
UND AKTIONEN
Die Stiftung Lesen prämiert Menschen, die sich
um die Leseförderung verdient machen. Aber
auch sie wird unterstützt: von prominenten
Lesebotschaftern und engagierten Unternehmen.
Die Träger des Deutschen Lesepreises 2015 bei der Preisverleihung in Berlin
Deutscher Lesepreis
Am 25. November 2015 haben die Stiftung Lesen und die
Commerzbank-Stiftung zum dritten Mal den Deutschen Lesepreis vergeben. Zusammen mit ihren Partnern, der PwC-Stiftung Bildung . Jugend . Kultur, FRÖBEL e. V. und der Jürgen
Moll Stiftung, zeichnet der Preis Personen und Projekte aus,
die sich nachhaltig für die Leseförderung in Deutschland einsetzen.
Vor vollen Zuschauerreihen freuten sich neun Preisträger in
den vier Kategorien „Herausragendes individuelles Engagement in der Leseförderung“, „Herausragendes kommunales
Engagement in der Leseförderung“, „Ideen für morgen“ zum
Fokusthema „Migration und Integration“ sowie „Wissenschaftspreis“. Staatsministerin Prof. Monika Grütters, die
Schirmherrin des Deutschen Lesepreises 2015, würdigte die
Preisträger in ihrem Grußwort als Vorbilder für mehr Lesefreude und Lesekompetenz in Deutschland, das nicht nur
Dank, sondern auch öffentliche Aufmerksamkeit und Anerkennung verdient.
Die Stiftung Lesen freut sich darüber, dass ihr Lesebotschafter Alexandra Kamp, Christina Ringer, Thomas Sonnenburg
und Dennenesch Zoudé genauso wie mehrere Abgeordnete
des Deutschen Bundestags und weitere Würdenträger aus
Politik, Kultur und Gesellschaft als Gäste der Preisverleihung
ein öffentliches Bewusstsein für die Notwendigkeit der Leseförderung schaffen.
www.deutscher-lesepreis.de
Dietrich Oppenberg-Medienpreis 2015
Zum 15. Mal haben am 12. November vier Journalisten den
Dietrich Oppenberg-Medienpreis 2015 von der Stiftung Lesen
und der Stiftung Presse-Haus NRZ erhalten. Sie überzeugten
die Jury mit ihren herausragenden Beiträgen, in denen sie
sich mit der Bedeutung des Lesens in der Informations- und
Wissensgesellschaft auseinandersetzen. Die Preisverleihung
fand in der Sächsischen Staatskanzlei in Anwesenheit von
Brunhild Kurth, der sächsischen Staatsministerin für Kultus
und amtierenden Präsidentin der Kultusministerkonferenz,
statt.
Der erste Preis ging an Dr. Markus Günther für seinen Artikel
„Nur noch Analphabeten“, erschienen in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Günther zeigt in seinem Beitrag,
wie das Ende der Schriftkultur durch Sprachprogramme und
Erklärvideos immer weiter voranschreitet. Den zweiten Preis
erhielt Dr. Tilman Spreckelsen. In seinem Beitrag „Warum
Klassiker?“ führt er aus, warum es sich auch heute noch
lohnt, Klassiker im Unterricht zu lesen. Susanne Lenz-Gleißner erhielt den dritten Preis für ihren Beitrag „Gutenberg im
Cyberstorm“, gesendet auf Deutsche Welle TV. Darin befasst
sie sich mit dem Wert des Buches in Zeiten von Amazon und
Self-Publishing. Einen Sonderpreis vergab die Jury an Jan
Stremmel, der mit seinem Beitrag „Tippen wir noch richtig?“
einen ungewöhnlichen Ansatz verfolgt: Er führte ein Interview in einer WhatsApp-Gruppe über Kommunikation in
Chat-Programmen.
25
Prominente Lesebotschafter
Für das Lesen geben sie einfach alles: Sie sprechen Grußworte, posten Selfies, drehen Videoeinspieler, geben Interviews, moderieren Veranstaltungen, besuchen CharityEvents und lesen vor, was das Zeug hält: die prominenten
Lesebotschafter der Stiftung Lesen.
Rund 150 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens engagieren sich ehrenamtlich für die Stiftung Lesen, geben ihrer Arbeit ein Gesicht und setzen nachhaltige Zeichen für Bildung,
für Kinder und für das Lesen. Dabei sind die Lesebotschafter
so bunt und vielfältig wie die Zielgruppen, die die Stiftung
Lesen anspricht: Nico Rosberg, Marietta Slomka, Florian
David Fitz, Maria Furtwängler, Philipp Lahm, Nazan Eckes,
The BossHoss, Motsi Mabuse, Veronica Ferres, Bülent Ceylan,
Gundula Gause oder Olivia Jones zeigen, dass Lesen ausnahmslos jeden angeht.
Hauptgeschäftsführer Dr. Jörg F. Maas freut sich über so viel
Glamour für die Leseförderung: „Wir danken allen unseren
Botschaftern ganz herzlich für ihre großartige Unterstützung
und ihr herausragendes Engagement.“
Nico Rosberg wirbt in BUNTE für das Lesen
www.stiftunglesen.de/botschafter
Neue Lesebotschafter 2015
26
Winnie
Böwe
Guido
Cantz
Anna
Depenbusch
Paul
Drux
Andreas
Eschbach
Veronica
Ferres
Florian David
Fitz
Amelie
Fried
Annette
Frier
Rebecca
Gablé
Luca
Hänni
Steffen
Henssler
Hannes
Jaenicke
Cherno
Jobatey
Olivia
Jones
Dr. Margot
Käßmann
Michael
Kobr
Volker
Klüpfel
Wolfram
Kons
Janine
Kunze
Phil
Laude
Jens
Lehmann
Charlotte
Link
Iny
Lorentz
Alexander
Mazza
Sven
Oswald
Veronika
Peters
Miriam
Pielhau
Melanie
Raabe
Nico
Rosberg
David
Safier
Frank
Schätzing
Bernhard
Schlink
Sybille
Schönberger
Tim
Schreder
Shermine
Shahrivar
Jennifer
Sieglar
Ben
Streubel
Simone
Thomalla
Benedikt
Weber
Henning
Wehland
Dennenesch
Zoudé
27
Besondere Aktionen zugunsten der
Stiftung Lesen
Neben unseren Gremienmitgliedern und Projektpartnern
unterstützen viele Unternehmen und Organisationen die
Stiftung Lesen auch mit besonderen Aktionen. Stellvertretend für diese Förderer der Leseförderung seien folgende
Beiträge genannt.
Dass die Stiftung Lesen in ganz Deutschland tätig sein kann,
verdankt sie nicht zuletzt der Adam Opel AG. Vier „Vorlesemobile“ stehen den Mitarbeitern zur Verfügung, um Pädagogen und Ehrenamtliche vor Ort fortzubilden, Kitas und
Schulen zu besuchen und Netzwerktermine wahrzunehmen.
symbolischen Scheck überreichte Geschäftsführer Rainer
Esser beim Parlamentarischen Abend der Stiftung Lesen am
29. September.
Am 21. November luden Vogel Business Media, Koenig &
Bauer, die Mediengruppe Main-Post und der Robert Krick
Verlag zum 10. Benefizkonzert, diesmal mit dem MozarteumOrchester aus Salzburg unter Chefdirigent Ivor Bolton und
dem Pianisten Martin Stadtfeld. 100.000 Euro kamen dabei
für die Leseförderung in der Region Würzburg zusammen.
Erstmals war die Stiftung Lesen 2015 mit einem eigenen
Motivwagen beim Mainzer Rosenmontagszug vertreten,
das Motto: Lesen öffnet Türen. In der bundesweiten TVÜbertragung erfuhr ganz Deutschland von der ungewöhnlichen Aktion für die Leseförderung. Ermöglicht wurde dieser
Wagen durch Ernst & Young, SCHOTT AG und Microsoft
Deutschland.
Projektstart der Leseförderung in der Region Würzburg
In der Vorweihnachtszeit unterstützten die Deutsche Post
und Postcrossing die Stiftung Lesen bereits zum dritten Mal
mit einer Charity-Aktion. Für 88.570 im Dezember über Postcrossing versendete Postkarten spendete die Deutsche Post
je 10 Cent für das Netzwerk Vorlesen der Stiftung Lesen, insgesamt 8.857 Euro.
Leseförderung am Rosenmontag
Auf Initiative der Lesebotschafterin und TV-Moderatorin
Birgit Schrowange hat die die BBBank Stiftung 10.000 Euro
für die Leseförderung gespendet. Das Geld kam der Arbeit
des Lehrerclubs zugute, der mittlerweile 40.000 Mitglieder
mit Materialien und Ideen bei der Leseförderung im Unterricht unterstützt.
Am 31. Mai fand in der Frankfurter Commerzbank-Arena
das Festival4Family statt, mit dabei: ZDF- und KiKA-Star Eric
Mayer, der auch Lesebotschafter ist. Ein Teil der Einnahmen
aus Buchverkäufen und Charity-Einnahmen kam der Stiftung
Lesen zugute.
Den Reinerlös der Edition Bilderbuchschatz spendete der
Zeitverlag Gerd Bucerius 2015 an die Stiftung Lesen. Den
28
Last not least nutzten 2015 mehr als 1.000 Bahnkunden ihre
Bonuspunkte, um Vorlesekoffer zum Beispiel für Kinderheime und Kinderhospize zu spenden. Die Koffer enthalten
Kinderbücher zum Vor- und Selberlesen sowie Lesetipps,
die Kinder gezielt an das Lesen heranführen sollen.
Die Stiftung Lesen bedankt sich sehr bei allen kreativen
Unterstützern!
„Lesekompetenz ist in der Wissensgesellschaft unabdingbar. Als Medienunternehmen mit Hauptsitz
in Würzburg geben wir der Region, in der viele
unserer Mitarbeiter zuhause sind, gemeinsam mit
der Stiftung Lesen gerne etwas zurück.“
Stefan Rühling, Vorsitzender der Geschäftsführung
der Vogel Business Media GmbH & Co. KG
Die Stiftung Lesen ist aus dem 1976 gegründeten Verein
Deutsche Lesegesellschaft hervorgegangen und 1988 gegründet worden. Als rechtsfähige Stiftung des Bürgerlichen
Rechts ist sie gemeinnützig. Hauptanliegen der Stiftung
Lesen sind die Förderung des Lesens, der Lesemotivation und
Lesekompetenz. Der Stiftungszweck ist im §2 der Satzung wie
folgt festgelegt:
„(1) Zweck der Stiftung ist die umfassende Förderung des Lesens
in allen Bevölkerungskreisen sowie die Pflege und Erhaltung
einer zeitgemäßen Lese- und Sprachkultur. Durch die Förderung
der Lesefähigkeit und Lesegewohnheit sollen insbesondere die
für die Entwicklung von Medienkompetenz notwendigen Grundlagen geschaffen werden.
FINANZEN
Die Stiftung Lesen hat kaum eigenes Vermögen und finanziert sich aus den laufenden
Zuwendungen öffentlicher und privater
Geldgeber.
Mittelzufluss in den letzten 5 Jahren
Angaben in TEUR
8.000
(2) Zu den Aufgaben zählen im Besonderen die Förderung von
Sprache und Lesen in
1. Elternhaus, Kindergarten und Schule,
2. der kulturellen Jugendbildung,
3. der Erwachsenenbildung.
7.000
6.000
5.000
(3) Aufgabe der Stiftung ist ferner die Durchführung und Förderung von Lese- und Leserforschung sowie von Kommunikationsforschung“
4.000
3.000
2.000
Einnahmen und Ausgaben
Die Einnahmen betrugen insgesamt rund 7,94 Millionen
Euro und erreichen damit das Vorjahresniveau mit einem
leichten Anstieg von knapp einem Prozent (2014: 7,87 Millionen).
1.000
0
nn Zuwendungen Stifterrat
nn Spenden
Die Gesamteinnahmen von 7,94 Millionen Euro setzen sich
wie folgt zusammen: Rund 13 Prozent der Einnahmen entstammen den Zuwendungen der Stifterratsmitglieder, ein
Viertel (25 Prozent) der Einnahmen entfallen auf Projektpartnerschaften, rund 7 Prozent konnten über Spenden generiert
werden und über 50 Prozent sind Zuwendungen der öffentlichen Hand (2014: 48 Prozent). Bei den Stifterratsbeiträgen,
der Projektförderungen der öffentlichen Hand und den Spendeneinnahmen konnten deutliche Zuwächse verzeichnet
werden, während die Projektförderung von Unternehmen
und sonstigen Institutionen im vergangenen Jahr leicht
rückläufig waren.
Die Anzahl der Mitarbeiter liegt im Jahresdurchschnitt 2015
bei 38 Vollzeitäquivalenten (2014: 39 Vollzeitäquivalente).
Weiterhin beschäftigte die Stiftung Lesen wie im Vorjahr
zwei Auszubildende.
2011
2012
2013
2014
2015
862,1
825,8
858,8
933,8
996,3
300,1
486,7
690,5
467,6
518,3
nn Projekte öffentl. Hand
3.069,0
3.612,2
4.589,6
3.769,1
4.039,5
nn Projekte, Verbände,
1.695,0
1.922,2
1.548,9
2.205,6
1.998,6
203,1
Unternehmen, Stiftungen
nn Erträge Stiftungsvermög.
230,8
184,6
209,0
219,7
nn Kostenerstattungen
195,0
401,8
82,4
64,7
38,6
440,1
403,4
403,9
213,4
145,4
6.792,1
7.836,7
8.383,1
7.873,9
7.939,8
nn Sonstige Erträge
Gesamt
Nach der Rücklagendotierung ergibt sich abschließend für
das Jahr 2015 ein Bilanzgewinn in Höhe von 938.970,49 Euro
(2014: 936.856,14Euro).
Die Stiftereinlage einschließlich Zustiftungen betrug in 2015
wie im Vorjahr 5,4 Millionen Euro.
29
Finanzbericht
Bilanz
Aktiva
IN EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
II. Sachanlagen
III. Finanzanlagen
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung
Treuhandvermögen
31.12.2015
31.12.2014
11.875,00
1.606.042,46
6.524.810,94
5.814,00
1.642.687,46
6.470.636,11
255.425,55
859.044,05
17.615,97
75.910,84
390.642,23
512.681,82
17.555,59
79.754,29
9.350.724,81
9.119.771,50
50.996,14
50.308,89
Passiva
IN EUR
31.12.2015
31.12.2014
A. Eigenkapital
I. Stiftereinlage
II. Rücklagen
III. Bilanzgewinn
B. Rückstellungen
C. Verbindlichkeiten
5.426.669,95
2.008.500,00
938.970,49
340.571,45
636.012,92
5.425.719,95
1.955.500,00
936.856,14
327.852,40
473.843,01
9.350.724,81
9.119.771,50
50.996,14
50.308,89
Treuhandvermögen
Gewinn- und
Verlustrechnung
IN EUR
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
Gesamterträge
Sachaufwand Projekte
Personalaufwand
Abschreiben auf Immaterielles sowie
Sach- und Finanzanlagen
Sonstiger Aufwand
Sonstige Erträge
Steuern
Gewinnvortrag
Rücklagen
10. Bilanzgewinn
30
2015
2014
7.924.552,36
4.580.504,39
2.385.600,01
7.837.509,90
4.522.028,23
2.410.347,37
66.707,38
823.299,03
15.280,64
28.607,84
936.856,14
-53.000,00
84.517,82
817.472,16
36.467,56
37.095,37
914.339,63
20.000,00
938.970,49
936.856,14
Bescheinigung des Abschlussprüfers
An die Stiftung Lesen
Die verkürzte Bilanz und verkürzte Gewinn- und Verlustrechnung wurden aus dem Jahresabschluss der Stiftung Lesen, der nach den deutschen
handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt wurde, abgeleitet. Wir haben den vollständigen Jahresabschluss geprüft und dazu den folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt:
„Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
An die Stiftung Lesen
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anlagespiegel – unter Einbeziehung der Buchführung der
Stiftung Lesen, Mainz, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung des Jahresabschlusses
nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Stiftung. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage
der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung sowie über den erweiterten
Prüfungsgegenstand abzugeben.
Wir haben unsere Prüfung nach § 317 HGB und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze
ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die
sich auf die Darstellung des Jahresabschlusses wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden, erfüllt werden. Bei der Festlegung
der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Tätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Stiftung sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung und Jahresabschluss überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung
umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands der Stiftung sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften.
Mainz, den 15.04.2016
KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Bauer
Wirtschaftsprüfer
Reichel
Wirtschaftsprüfer“
Dem Auftrag, in dessen Erfüllung wir vorstehend benannte Leistungen für die Stiftung Lesen erbracht haben, lagen die Allgemeinen Auftragsbedingungen für die Wirtschaftsprüfer und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften vom 1. Januar 2002 (Anlage) zu Grunde. Durch Kenntnisnahme und Nutzung
der Informationen, die in der im Tätigkeitsbericht veröffentlichten Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung enthalten sind, bestätigt der Empfänger,
die dort getroffenen Regelungen (einschließlich der Haftungsregelung unter Nr. 9 der Allgemeinen Auftragsbedingungen) zur Kenntnis genommen zu
haben, und erkennt deren Geltung im Verhältnis zu uns an.
Mainz, den 15.04.2016
KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Bauer
Wirtschaftsprüfer
Reichel
Wirtschaftsprüfer
31
Stifterrat
Stiftungsrat
Dr. Joerg Pfuhl (Vors.),
für Random House
Barbara Schleihagen (stellv. Vors.),
Deutscher Bibliotheksverband e. V.
Dr. Rüdiger Grube,
Deutsche Bahn Stiftung gGmbH
(Vertreterin: Antje Neubauer)
Udo Beckmann,
Verband Bildung und
Erziehung, VBE
Stephan Scherzer,
Verband Deutscher Zeitschriftenverleger, VDZ
Dr. Gerd Landsberg,
Deutscher Städte- und
Gemeindebund
Walter Scheurle,
für Deutsche Post DHL
Renate Reichstein,
Arbeitsgemeinschaft von
Jugendbuchverlagen e. V., avj
GREMIEN
UND
PARTNER
Die Gremien sind das fachliche
und finanzielle Rückgrat der
Stiftung Lesen. Partner ermöglichen einzelne Projekte.
Der Vorstand
der Stiftung
Lesen
Der Vorstand wird zu gleichen Teilen
vom Stifterrat und vom Stiftungsrat
berufen und besteht aus acht Personen.
Die Amtszeit des Vorstands beträgt vier
Jahre. Der Vorstand leitet die Geschäfte
der Stiftung im Rahmen der Satzung
und der Beschlüsse der Stiftungsversammlung. Insbesondere berät und
billigt er jeweils nach Vorlage durch die
Geschäftsführung den Haushaltsplan,
den Jahresbericht und die Jahresrechnung. Er legt unverzüglich, spätestens
jedoch bis zum 31. Juli des Folgejahres,
einen schriftlichen Rechenschaftsbericht und einen von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft testierten Jahresabschluss vor. Des Weiteren obliegt ihm
die Bestellung und Abberufung der Geschäftsführung. Zudem erarbeitet der
Vorstand zusammen mit der Geschäftsführung Aktions- und Maßnahmenpläne.
32
Der Stifterrat der Stiftung Lesen
Dem Stifterrat gehören Verbände, Organisationen und Unternehmen an, die für das Vermögen der Stiftung einen einmaligen, festgelegten Beitrag zur Verfügung stellen oder der
Stiftung über einen längeren Zeitraum – mindestens jedoch
drei Jahre – jährlich einen definierten Betrag zuwenden.
Dank dieser Zuwendungen konnten viele Leseförderungsprojekte finanziert und umgesetzt werden. Den Vorsitz hat
zurzeit die Verlagsgruppe Random House.
33
Der Stiftungsrat der Stiftung Lesen
Dem Stiftungsrat gehören diejenigen Verbände und Organisationen an, die die Stiftung Lesen inhaltlich und programm-
atisch unterstützen und ihre Arbeit begleiten. Den Vorsitz hat
zurzeit der Deutsche Bibliotheksverband (dbv).
Das Kuratorium der Stiftung Lesen
Das Kuratorium berät die Stiftung in der Ausrichtung ihrer
Programmarbeit und unterstützt sie darin, Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft für ihre Ziele zu gewinnen.
Im Kuratorium sind folgende Personen vertreten:
Vorsitzender:
Prof. Markus Schächter, ehemaliger Intendant des ZDF
Stellvertretende Vorsitzende:
Prof. Dr. Barbara Ischinger, Bildungsdirektorin OECD (bis
03/2014)
Stellvertretende Vorsitzende:
Sylvia Löhrmann, Ministerin für Schule und Weiterbildung,
NRW und stellvertretende Ministerpräsidentin
34
Kristin Alheit, Ministerin für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein
Dr. Claudia Bogedan, Senatorin für Kinder und Bildung der
Freien Hansestadt Bremen
Prof. Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin im Auswärtigen
Amt
Edelgard Bulmahn, Mitglied des Deutschen Bundestags,
Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags
Ulrich Commerçon, Minister für Bildung und Kultur des
Saarlandes
Dr. Thomas Feist, Mitglied des Deutschen Bundestags, Mitglied Arbeitsgruppe Bildung und Forschung der CDU/CSUBundestagsfraktion
Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe
Dr. Karl Graf zu Eltz
Patrick Alexander Graf von Faber-Castell
Bertram Hilgen, Oberbürgermeister der Stadt Kassel
Prof. Dr. Hilmar Hoffmann, Vorsitzender der hessischen
Kulturkommission, des Verwaltungsrats im Deutschen Filminstitut – DIF und des Programmbeirats von RTL
Oliver Kaczmarek, Mitglied des Deutschen Bundestags,
stellvertretender bildungspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion SPD
Brunhild Kurth, Sächsische Staatsministerin für Kultus
Dr. Florian Langenscheidt, Autor, Verleger und Gesellschafter bei der Langenscheidt-Verlagsgruppe
Dr. h. c. Manfred Lautenschläger, Mitglied des Aufsichtsrats
der MLP AG und Stifter der Manfred Lautenschläger-Stiftung
Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Arbeit, Soziales, Familie und Integration der Freien und Hansestadt Hamburg
Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz, Hessischer Kultusminister
Emilia Müller, Staatsministerin für Arbeit und Soziales,
Familie und Integration, Bayern
Stefan Müller, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung
Özcan Mutlu, Mitglied des Deutschen Bundestags, bildungspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die
Grünen
Dr. Auma Obama, Vorstandsvorsitzende und Initiatorin der
Sauti Kuu Stiftung
Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes Mittelständische Wirtschaft
Dr. Bianca-Amalia Prinzessin von Preußen
Vera Reiß, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz
Wolfgang Schmitz, WDR-Hörfunkdirektor
Dr. Petra Sitte, Mitglied des Deutschen Bundestags, Forschungspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE
LINKE
Dr. Klaus Wehmeier, Vorsitzender des Kuratoriums der Allianz Umweltstiftung, stellvertretender Vorstandsvorsitzender
der Körber-Stiftung
sowie ein Vertreter des Bundespräsidialamtes.
Prof. Dr. Wilfried Bos, Mitglied des Expertenteams der Internationalen Grundschul-Leseuntersuchung IGLU | Institut für
Schulentwicklungsforschung TU Dortmund
Sabine Feierabend, Verantwortliche für Konzeption und
Durchführung der KIM-, JIM und FIM-Studien, Referentin
Medienforschung SWF/SWR, Stuttgart
Prof. em. Dr. Norbert Groeben, em. Professor für Allgemeine Psychologie und Kulturpsychologie, ehemals Universität Köln, Lehrstuhl für Neuere Germanistik, Universität
Mannheim
Prof. Dr. Anke Grotlüschen, Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, Universität
Hamburg, Verantwortliche Leiterin der Level-One-Studie zur
Alphabetisierung
Prof. Dr. Arthur M. Jacobs, Arbeitsbereich Allgemeine und
Neurokognitive Psychologie, Freie Universität Berlin
Prof. Dr. Yasemin Karakaș oǧlu, Professor für Interkulturelle
Bildung, Universität Bremen, Konrektorin für Interkulturalität und Internationalität, Mitglied im Sachverständigenrat
deutscher Stiftungen für Integration und Migration
Prof. Dr. Thomas Rauschenbach, Direktor Deutsches Jugendinstitut München, Mitglied im Autorenteam des Nationalen Bildungsberichts
Prof. em. Dr. Renate Schulz-Zander, Institut für Schulentwicklungsforschung TU Dortmund, Expertin für Digitale Medien im Bildungsbereich
Prof. Dr. Rudolf Tippelt, Mitglied im wissenschaftlichen
Beirat der Steuerungsgruppe zur Bildungsforschung der KMK
und des BMBF, Professor für Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung, LMU München
Prof. Dr. Renate Valtin, Vorsitzende ICEC (International Development in European Committee of the International Reading Association), Professorin für Grundschulpädagogik
(i.R.), Humboldt Universität
Prof. Dr. Renate Zimmer, Direktorin des Niedersächsischen
Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung an der
Universität Osnabrück, Expertin für frühkindliche Bildung
und Entwicklung
Die Wissenschaftliche Beratergruppe der Stiftung Lesen
Zur Identifizierung neuer Trends und Themen im Bereich
Lese- und Medienkompetenz für unsere eigene Forschung
und die entsprechende Programmarbeit steht der Stiftung
Lesen eine interdisziplinär zusammengesetzte Wissenschaftliche Beratergruppe zur Seite. Ihr gehören an:
Prof. Dr. Cordula Artelt, Mitglied im PISA-Konsortium mit
Schwerpunkt Lesen, Lehrstuhl für empirische Bildungsforschung, Universität Bamberg
Dr. Silke Borgstedt, Direktorin Sozialforschung Sinus Sociovision Markt- und Sozialforschung GmbH, Heidelberg
Außerhalb der Wissenschaftlichen Beratergruppe steht zur
Verfügung:
Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, Public Health and Education,
Hertie School of Governance, Berlin. Mitglied der Expertenteams nationaler und internationaler Studien im Bildungsund Erziehungsbereich, u. a. der Shell-Studie.
Stand Gremienmitglieder: 13.05.2016
35
Die Stiftung Lesen dankt ihren Partnern
Bund
Unternehmen und Institutionen
36
Länder und Kommunen
… und freut sich auf 2016!
37
UNTERSTÜTZER
GESUCHT
Die Stiftung Lesen hat 2015
viel geleistet, aber 2016 noch
mehr vor. Für ihre künftige
Arbeit braucht sie weitere
Partner, Stifter und Spender.
Auf dieser Seite finden Sie nur einige Projekte und Ideen, für deren
Umsetzung die Stiftung Lesen noch
Partner benötigt. Wie Sie uns projektübergreifend dauerhaft unterstützen können, steht auf Seite 39.
Studie „Lesen in Deutschland“
Seit 1992 führt die Stiftung Lesen alle
acht Jahre ein Studie zum Lesebegriff
und Leseverhalten durch, zuletzt 2008.
Seitdem hat sich viel verändert, und es
wird mehr gelesen als je zuvor: So gehen 60 Prozent der Aktivitäten von
Jugendlichen in digitalen Medien mit
Lesen einher. Eine Folgestudie ist also
dringend erforderlich, um die Leseförderung der Zukunft erfolgreich zu gestalten. Erforschen Sie mit uns die
Leserepublik Deutschland!
Netzwerk Vorlesen
Ehrenamtliches Vorlesen lebt von der
gespendeten Zeit der Menschen, die
sich an ganz verschiedenen Orten für
Kinder engagieren. Dafür verdienen sie
Unterstützung: durch Qualifizierung
und Vernetzung, Ideen und Material.
Mit dem Netzwerk Vorlesen bietet die
Stiftung Lesen 150.000 Freiwilligen
genau das. Helfen Sie uns, den Helfern
zu helfen, indem sie das Netzwerk
Vorlesen unterstützen!
Online-Campus zur Leseförderung
Digitale Angebote wie Apps, enhanced
E-Books und Konsolen-Adventures verfügen über ein hohes motivatorisches
Potenzial für Kinder und Jugendliche.
Der geplante Online-Campus der Stiftung Lesen will Eltern, Lehrkräfte,
Bibliothekare und Pädagogen bei der
Auswahl und Bewertung von digitalen
Angeboten zur Leseförderung unterstützen. Digitale Vermittlungsformate
wie Webinare, Video-Tutorials und
Screencasts sollen das Angebot ergänzen. Für die Realisierung des OnlineCampus sucht die Stiftung Lesen noch
einen oder mehrere Partner!
Mein Papa liest vor – bundesweit
In elf Bundesländern stellen bereits
1.400 Unternehmen ihren mehr als
3 Millionen Mitarbeitern kostenlos
wöchentlich Vorlesegeschichten der
Stiftung Lesen zur Verfügung. Aber die
Finanzierung dieses ungewöhnlichen
Projekts ist nicht langfristig gesichert.
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Die Stiftung Lesen will den Service dauerhaft anbieten – in bis zu 70.000
Unternehmen bundesweit. Helfen Sie
uns, diesen ungewöhnlichen Zugang
für die Leseförderung zu nutzen – und
machen Sie dabei Ihr Engagement
sichtbar!
Kampagne für das Lesen
Ohne Lesen keine Bildung – für viele
ist das selbstverständlich. Aber nicht
wenige Menschen finden Lesen anstrengend, uncool oder unwichtig und
wissen nicht, was ihnen entgeht. Die
Stiftung Lesen plant eine große Kampagne für das Lesen und die Leseförderung. Verbreiten Sie die Botschaften,
Motive und Aktionen auch über ihre
Kanäle und entwickeln Sie mit uns
gemeinsam neue Maßnahmen!
Unser gemeinsames neues Projekt
Haben Sie ein Budget, mit dem sich Ihr
Unternehmen oder Ihre Organisation
für Bildung und Lesen einsetzen kann,
vielleicht auch eine erste Idee, was Sie
damit tun möchten? Die Stiftung Lesen
hat jetzt schon starke Partner, die zum
Beispiel in bestimmten Regionen gezielt Leseclubs, Vorlesebibliotheken
und andere Projekte ermöglichen. Ob
lokal, regional oder bundesweit, ob
analog oder digital, ob frühkindlich
oder jugendlich – die Stiftung Lesen
ist gespannt auf Ihre Ideen oder entwickelt gerne mit Ihnen gemeinsam
neue Ansätze!
Unsere Geschäftsführer stehen Ihnen
für ein persönliches Gespräch gerne zur
Verfügung:
- Dr. Jörg F. Maas,
Hauptgeschäftsführer
Tel. 06131 / 28890-11,
Mail: [email protected]
- Sabine Uehlein, Geschäftsführerin
Programme & Projekte
Tel. 06131 / 28890-12,
Mail: [email protected]
Werden Sie
ein Freund der
Stiftung Lesen!
Eigentlich eine Binse: Leseförderung
kostet Geld. Zum Glück gibt es in
Deutschland rund 150.000 Vorleser, die
Kindern bundesweit und regelmäßig in
Kitas, Grundschulen und Sozialeinrichtungen ehrenamtlich vorlesen. Dieses
Engagement kann nicht hoch genug
geschätzt werden. Es schließt vielerorts
die Lücken, die angesichts ausbleibender Förderung in Familien oder fehlenden Kapazitäten von Erziehern und
Lehrkräften entstehen und weckt in
den Kindern die Freude und Lust am
Vorlesen und Selberlesen.
Der Förderverein „Freunde der Stiftung
Lesen e. V.“ ermöglicht es der Stiftung
Lesen mit seinen Mitgliedsbeiträgen,
dieses Engagement zu unterstützen:
mit dem Online-Service „Netzwerk Vorlesen“, der sowohl den ehrenamtlichen
Vorlesern als auch den Organisatoren
lokaler und regionaler Vorlese-Initiativen mit Information, Beratung und
Schulungsangeboten zur Seite steht.
Den Freunden der Stiftung Lesen gehören rund 300 Unternehmen, Stiftungen
und Privatpersonen an, die dem Förderverein in vier Mitgliedskategorien mit
einer Beitragsstaffelung von 50, 150,
500 und 1.500 Euro beitreten können.
Die Stiftung Lesen freut sich über neue
Mitglieder und zählt als aktiven Förderer auch auf Sie!
Werden Sie
Stifter,
Zustifter oder
Mitglied im
Stifterrat!
Als Premiumpartner und Partner
unterstützen bereits:
Premiumpartner:
Katherine Fürstenberg-Raettig
Stephan Scherzer
atrikom fulfillment GmbH
borro medien gmbh
Deutsche Bank AG
Dorling Kindersley Verlag GmbH
Editionnova GmbH
ekz.bibliotheksservice GmbH
Gassner Professionals & Resources
GGP Media GmbH
Hugendubel Fachinformationen GmbH
Tulipan Verlag GmbH
URRI-Weißenborn-Stiftung
Partner:
Andrea von Bethmann
Peter Koop
Walter Scheurle
Bastei Lübbe GmbH & Co. KG
Books on Demand GmbH
Chalet Haus Hamburg
CPI books GmbH
johnen-druck GmbH & Co. KG
KEMWEB GmbH & Co. KG
Loewe Verlag GmbH
Mayersche Buchhandlung Aachen
My Finance Coach Stiftung GmbH
NordSüd Verlag AG
Verlagsgruppe Rhein Main GmbH & Co. KG
Viscom AG
Ab 15.000 Euro können Sie unter dem
Dach der Stiftung Lesen eine Namensstiftung gründen: mit spezifischen Zielen zur Leseförderung, eigener Satzung,
eigener Steuernummer und einem
Namen Ihrer Wahl.
Mit der Einrichtung eines Stiftungsfonds ab 5.000 Euro stärken Sie das
Vermögen der Stiftung Lesen und ermöglichen langfristige und gezielte
Förderprojekte rund um das Lesen.
Werden Sie Mitglied im Stifterrat der
Stiftung Lesen, indem Sie der Stiftung
über mindestens drei Jahre einen definierten Betrag zuwenden. Damit werden Sie Teil des wichtigsten Gremiums
der Stiftung Lesen, eines exklusiven
Netzwerks aus Politik und Wirtschaft,
und können die künftige Stiftungsarbeit prägen.
Unser Hauptgeschäftsführer, Dr. Jörg F.
Maas, steht Ihnen für ein persönliches
Gespräch gerne zur Verfügung:
Tel. 06131 / 28890-11,
Mail: [email protected]
Alle Mitglieder finden Sie auf der
Website der Stiftung Lesen.
www.stiftunglesen.de/Freunde
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SPENDEN SIE FÜR DAS LESEN!
Bildung fängt mit Lesen an und Ihre Spende hilft uns, alle Kinder und Jugendlichen in Deutschland für das Lesen zu begeistern. Als Spender leisten Sie einen wichtigen Beitrag für mehr
Bildungschancen in Deutschland.
Bitte unterstützen Sie uns, damit funktionaler Analphabetismus in Deutschland bald der Vergangenheit angehört. Noch immer können 7,5 Millionen Erwachsene in Deutschland nicht
richtig lesen und schreiben, und 14 Prozent der Jugendlichen verfügen nur über rudimentäre
Lesekenntnisse. Das kostet den Einzelnen und die Gesellschaft Lebenschancen und bares Geld.
Prävention kann das ändern: Die Programme der Stiftung Lesen sind breitenwirksam und niedrigschwellig. Sie richten sich besonders an Kinder und Jugendliche in bildungsbenachteiligten Teilen
der Gesellschaft. Und sie wirken: Vorlesen wird in immer mehr Familien ein selbstverständlicher
Teil des Alltags. Das ist der erste und wichtigste Schritt in ein lesendes Leben.
Was wir 2015 geschafft haben, steht in diesem Jahresbericht. Auf Seite 38 finden Sie nur einige
Projekte, die wir erst noch umsetzen wollen. Dafür bitten wir um Ihre Unterstützung.
www.stiftunglesen.de/Spenden
Spendenkonto:
Mainzer Volksbank
IBAN: DE24 5519 0000 0009 3939 35
BIC: MVBMDE55