- ALDI SÜD

Transcription

- ALDI SÜD
Einfach verantwortlich
Wir handeln mit
Verantwortung
Wir handeln mit
Verantwortung
Liebe Leserinnen und Leser,
unser wichtigstes Geschäftsprinzip ist die Einfachheit: Wir stellen den Kunden in den Mittelpunkt unserer Entscheidungen und finden einfache Lösungen für die Bedürfnisse des täglichen
Lebens. Dank unserer Konzentration auf das Wesentliche gehören wir zu den erfolgreichsten
Einzelhändlern in Deutschland. Unser Sortiment bietet Millionen von Kunden in rund 1860 Filialen
in Süd- und Westdeutschland Qualität zum besten Preis. Wir sind stolz, dass wir gemeinsam mit
unseren Mitarbeitern und Partnern so viel erreichen konnten. Gleichzeitig sind wir uns bewusst,
dass wir mit diesem Erfolg eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung tragen.
Was verantwortliche Unternehmensführung für uns bedeutet, haben wir in unseren Corporate
­Responsibility Grundsätzen (CR-Grundsätze) zusammengefasst. Sie definieren für uns und
unsere Geschäftspartner einen verbindlichen Rahmen und geben Leitlinien für unsere wesent­
lichen Handlungsfelder vor: Kunden, Umwelt, Mitarbeiter, Lieferkette und Gesellschaft.
Auch in der Umsetzung leitet uns das Prinzip der Einfachheit: CR-Zuständigkeiten sind bei
ALDI SÜD direkt in den verantwortlichen Ressorts Einkauf, Energiemanagement, Kältetechnik,
Logistik, Abfallmanagement, Personalentwicklung sowie Kommunikation verankert. Ressort­
übergreifende Fragestellungen werden in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe abgestimmt.
In allen Bereichen suchen wir nach klaren Antworten auf komplexe Fragen und haben stets
die Wirksamkeit unseres Handelns im Fokus. In vielen Bereichen sind wir in den letzten Jahren
ein gutes Stück vorangekommen. Unsere Fortschritte sehen wir als Ansporn, weiter nach nach­
haltigen Lösungen zu suchen.
Erfahren Sie in den folgenden Kapiteln, was wir bereits erreicht haben und welche Ziele wir uns
gesteckt haben. Weitere Informationen und aktuelle Neuigkeiten aus dem Bereich Unternehmens­
verantwortung finden Sie auch online auf unserer Website: aldi-sued.de/verantwortung.
Unsere CR-Grundsätze gelten auch international für alle Gesellschaften und Mitarbeiter von
ALDI SÜD. Welche Zielsetzungen wir international verfolgen und was ALDI SÜD in den ­einzelnen
Landesgesellschaften erarbeitet und erreicht hat, dokumentiert unser internationaler C
­ R-Bericht.
Er steht online zur Verfügung unter cr.aldisouthgroup.com.
Wir wünschen Ihnen eine anregende und informative Lektüre!
Roman Heini
Sprecher des Verwaltungsrates
Inhalt
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12
22
Gutes einfach e
­ inkaufen:
Nachhaltige Produkte im Einkaufskorb → S. 8
Wir gehen gemeinsam neue Wege:
Langjährige Partnerschaft
mit Pohlen Solar → S. 14
Wir wollen Wunscharbeitgeber
sein: Personalentwicklung bei
ALDI SÜD → S. 24
Frisch vom Bauernhof aus der
Region: Milch aus Bayern → S. 10
Energie effizient nutzen:
ISO-50001­-Norm → S. 17
Unsere Unternehmenskultur:
Leit­linien für unsere Zusammen­
arbeit → S. 25
Nachhaltige Produkte fördern:
Unsere Aktionswochen → S. 11
Sicher und umweltfreundlich
unterwegs: Kraftstoffsparendes
Lkw-Fahren → S. 19
Mehr Sicherheit für Mensch und
Umwelt: Verzicht auf bienen­
gefährdende Pestizide → S. 11
Maximale Ressourceneffizienz:
Initiative Lean & Green → S. 19
Umweltfreundlicher Filialbetrieb:
Ein Blick ins Innere → S. 20
Richtig durchstarten – mit einer
Ausbildung bei ALDI SÜD:
­Verantwortung von Anfang an → S. 26
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38
Aus den
Regionen
44
Die Lieferkette im Blick: Einhaltung
von sozialen und ökologischen Standards; Herkunftstracking → S. 30
Auridis macht sich stark für Kinder:
Gemeinnützige Organisation für einen
guten Start ins Leben → S. 40
Wertvolle Inspirationen für Umweltund Klimaschutz: Logistikzentrum
Mönchen­gladbach → S. 44
Verzicht auf Chemikalien:
­Detox-Kampagne → S. 33
Kinder brauchen beide Eltern:
Besuchsprogramm „Mein Papa
kommt“ → S. 41
Platin-Auszeichnung für nach­
haltige Filiale: Regionalgesellschaft
Sankt Augustin → S. 44
Zu schade für den Müll:
Kooperation mit Tafelvereinen → S. 42
Grüne Dächer und Energie aus
der Erde: Standort Mülheim → S. 45
Verantwortungsvolle Textilproduktion: Bündnis für nachhaltige
Textilien; Zertifiziert nachhaltige und
faire Kleidung → S. 33
Bessere Produktionsbedingungen
in Risikoländern: Internationale Mitgliedschaften und Projekte → S. 34
Weltweite Grundrechte für Arbeitnehmer: Unsere Sozialstandards in
der Produktion → S. 35
Projektarbeit für Fairness und
Umweltschutz: Fairtrade-Ursprungsprojekt, Projekt PRO PLANTEURS,
AFA ­Project, Initiative Tierwohl → S. 36
ALDI SÜD und Stiftung ­Lesen:
­Gemeinsam für mehr Lese­
freude → S. 43
Einfach helfen vor Ort:
Unbürokratische Nachbarschafts­
hilfe; Blut spenden und Leben
retten → S. 43
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ALDI SÜD – einfach verantwortlich
Verantwortlich
einkaufen
Qualitativ hochwertige Produkte und ein überzeugendes
Preis-Leistungs-Verhältnis – dafür steht ALDI SÜD. Doch
auch die wachsende gesellschaftliche Forderung nach
mehr Transparenz und einer umweltschonenden wie auch
sozial verantwortlichen Herstellung der Waren prägt unser
Produktangebot. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, unseren
Kunden nachhaltiges Einkaufen zum besten Preis zu
ermöglichen. In mehreren Sortimentsbereichen bieten wir
beispielsweise Produkte mit Nachhaltigkeitssiegeln an.
Sie bieten Kunden Orientierung bei ihrer Kaufentscheidung
und stehen für eine besonders verantwortliche Herstellung.
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ALDI SÜD – einfach verantwortlich
Gutes einfach einkaufen
Wir achten bei der Zusammenstellung unseres Sortiments auf Nachhaltigkeit.
Es ist uns wichtig, unseren Kunden verantwortungsvoll hergestellte ­Produkte
anzubieten. Dafür arbeiten wir eng mit unterschiedlichen Organisationen,
­Initiativen und Standardgebern zusammen. Eine kleine Produktauswahl
­haben wir in unserem Einkaufskorb exemplarisch zusammengestellt.
1
Fair gehandelt und ökologisch
Wir verkaufen unter anderem B
­ ananen
mit doppelter Zertifizierung: Das
Fairtrade-­Siegel steht für bessere Arbeitsund Lebensbedingungen für
Kleinbauern in den Herkunftsländern. Zusätzlich tragen diese
Bananen das EU-Bio-Siegel.
2
3
1
Für mehr Tierwohl
Bei uns geht mit jedem Kauf von Geflügel- oder
Schweinefleisch sowie -wurst ein bestimmter Betrag
an die I­ nitiative Tierwohl. Diese Initiative wiederum
unterstützt Landwirte finanziell bei der Umsetzung
von Maß­nahmen zur Förderung des Tierwohls.
3
Aus der Region
Das Regionalfenster, das in einigen Regionen zum
Beispiel auf unseren Speisekartoffeln zu finden ist,
informiert sowohl über die Herkunft der ­Produkte oder
der landwirtschaftlichen Zutaten als auch über den Ort der
Verarbeitung und Verpackung. Bei uns steht das Regional­fenster
außerdem für kurze Transport­wege – die Kartoffeln beispiels­
weise werden hauptsächlich in dem Bundesland verkauft, in
dem sie angebaut wurden.
4
Nachhaltig gefangen
Fisch aus nachhaltigem Wildfang, wie das Pazifik-Wildlachsfilet, erkennt man am blauen MSC-Siegel des Marine
­Stewardship Council. Damit sind bei uns zahlreiche Produkte
ausgezeichnet. Bei Fisch und Meerestieren aus Aquakultur
setzen wir auf die Standards ASC, Bio und GLOBALG.A.P.
2
Kunden
5
9
Schonende Wald­wirtschaft
Viele Alltagsprodukte enthalten Papier- und Holzbestandteile, so auch unsere Kaffeefilter mit dem
FSC®-Siegel. Dieses Siegel steht für eine sozialverträgliche und ökologisch verantwortungsvolle
Wald­wirtschaft. Auch das PEFC-Siegel kennzeichnet
­Produkte aus zertifiziert nachhaltiger Forstwirtschaft.
6
5
Biologisch angebaut
Das EU-Bio-Siegel, mit dem unter anderem unser
Schoko­-Amaranth Knusper-Müsli gekennzeichnet ist,
stellt sicher, dass sämtliche Zutaten aus kontrolliert ökologischem Landbau stammen. Das heißt: kein Einsatz
von Gentechnik, synthetischen Pflanzenschutzmitteln
oder mineralischen Stickstoffdüngern.
6
7
8
Das UTZ-Siegel, das unter anderem auf unserer
Edel-Vollmilch-Schokolade zu finden ist, steht
für die Verbesserung der Lebensbedingungen
der Kakaobauern vor Ort und einen umweltschonenden Kakaoanbau.
7
4
Umweltschonend
und sozial
9
8
Ohne Gentechnik
Einige unserer Produkte sind mit dem Ohne-Gentechnik-Siegel ausgelobt, so auch unsere Eier aus
Boden- und Freilandhaltung. Das bedeutet, dass
die Hennen nachweislich gentechnikfreies Futter
erhalten. Das Siegel findet sich auch auf Frisch­
geflügel und einigen Molkereiprodukten.
9
Durch und durch vegetarisch
Immer mehr Menschen verzichten bewusst auf Fleisch und
Fisch. Ihnen bietet das V-Label des Vegetarierbunds e.V.
Orientierung beim Einkauf: Sie können auf den ersten Blick
erkennen, welche Produkte aus unserem Sortiment für
eine vegetarische Ernährung geeignet sind. Auch vegane
Artikel sind mit dem V-Label gekennzeichnet.
Weitere Informationen zu unseren Siegeln und unserer Einkaufspolitik ab S. 28 oder im Internet unter aldi-sued.de/verantwortung.
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ALDI SÜD – einfach verantwortlich
Interview ? !
Frisch vom Bauernhof
aus der Region
Kurze Wege zwischen Erzeugern und Verbrauchern sind ein wichtiger
­Beitrag für mehr Nachhaltigkeit. Seit 2015 haben alle ALDI SÜD Filialen in
Bayern die regional produzierte milfina „meine bayrische Bauernmilch“
im Sortiment. Die Milch kommt von familiengeführten Milchviehbetrieben,
wie zum Beispiel dem Hof von Landwirt Andreas Böhm.
Milchbauer Andreas Böhm.
Herr Böhm, Sie sind einer von 60 ausgewählten Landwirten, die Milch für milfina „meine
bayrische Bauernmilch“ liefern. Was bedeutet
das für Ihren Arbeitsalltag?
Bei uns wird die frische Milch alle zwei Tage
abgeholt und zur Molkerei Gropper gebracht, die
nur fünf Kilometer entfernt in Bissingen liegt.
Mit Gropper verbindet uns eine langjährige und
vertrauensvolle Partnerschaft: Schon meine
Großmutter lieferte die Milch dort ab – damals
noch im Kuhgespann. Die Qualität der Milch wird
direkt bei der Abholung
kontrolliert. Darüber
hinaus werden die Tiere
Andreas Böhm ist Landwirt
auf unserem Hof regelin Oppertshofen im Landmäßig begutachtet – hier
kreis Donau-Ries. Seinen
geht es vor allem um eine
Betrieb führt er bereits in
dritter Generation.
tierartgerechtere Haltung
Zur Person
und eine hochwertige Fütterung der Tiere. Wir
achten sehr auf die Gesundheit unserer Tiere
und verwenden ausschließlich gentechnikfreies
Futter.
Als teilnehmender Landwirt müssen Sie
höchste Qualitätsstandards erfüllen.
Warum ist Ihnen die Teilnahme wichtig?
Aus meiner Sicht trägt milfina „meine bayrische
Bauernmilch“ zu einer gesellschaftlich akzeptierten Milchviehhaltung in einer modernen und
tierwohlorientierten Landwirtschaft bei. Das
Produkt verbindet die Themen Regionalität und
gentechnikfreie Fütterung der Tiere. Deswegen
freue ich mich, dabei zu sein. Und dank der
kurzen Transportwege schonen wir auch die
Umwelt – unsere Milch ist also klima­freundlich
und ökologisch verträglich. Kunden
Unsere Aktionswochen
Nachhaltige Produkte
fördern
Auch bei Non-Food-Aktionsartikeln legen wir
Wert darauf, zu einem nachhaltigeren Konsum
beizutragen. Immer wieder finden Aktions­
wochen statt, bei denen ökologische oder soziale
Aspekte der Produkte im Vordergrund stehen.
Im Rahmen einer Aktion mit Wasch-, Putz- und
Reinigungsmitteln bieten wir mehrere Produkte
an, die mit dem EU Ecolabel – auch
Euroblume genannt – zertifiziert
sind. Wer sich für diese Haushaltshelfer entscheidet, trägt
dazu bei, Gewässer zu schützen,
den Einsatz schädlicher Stoffe zu
verringern und Verpackungsmüll
zu ­reduzieren. So bestehen die Ver­
packungen meist zu einem hohen
Anteil aus recycelten Materialien.
Eine andere Aktionswoche stellt das Thema
Energiesparen in den Mittelpunkt: Die
ALDI SÜD eigene Kennzeichnung ENERGIE
UND KOSTEN ­SPAREN weist zum Beispiel
auf LED-Leuchtmittel hin, die gut für den
Geldbeutel und für die Umwelt sind.
Zudem finden regelmäßig Aktions­
wochen mit Textilien statt, die
das Label Fairtrade Certified
Cotton tragen. Die enthaltene Baumwolle wurde nach
internationalen Fair­tradeStandards zertifiziert, die für
eine Verbesserung der ­Lebensund Arbeits­bedingungen der
Baumwollbauern sorgen und
den Umweltschutz fördern.
Mehr Sicherheit für
Mensch und Umwelt
Zu hohe Pestizidrückstände in Obst, Gemüse und Kartoffeln können
für Mensch und Umwelt schädlich sein. ALDI SÜD hat deshalb schon
2006 strenge Rückstandsgrenzen eingeführt. Unsere Anforderung
geht deutlich über die gesetzlichen Vorschriften hinaus und gilt als
eine der strengsten der Branche. Unabhängige Institute überprüfen
regel­mäßig ihre Einhaltung. Auch beim Thema Bienenschutz nimmt
ALDI SÜD eine Vorreiterrolle ein: Seit 2016 schließen wir zusammen
mit ALDI Nord als erste große Lebensmittelhändler Spritzanwendungen mit bienen­gefährdenden Pestiziden beim Anbau von
deutschem Obst, Gemüse und Kartoffeln aus.
Wir passen unsere Qualitätsstandards den
neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen
an. Daher haben wir uns entschieden, bienenschädliche Substanzen für unsere Produkte zu
verbieten und so den Bienenschutz in Deutschland zu fördern.
Ulf Berbig
Qualitätsmanager bei ALDI SÜD
11
12
ALDI SÜD – einfach verantwortlich
Die Summe
macht den
­Unterschied
Umweltschutz beginnt häufig ganz unscheinbar: einfach
das Auto stehen lassen und zu Fuß gehen, das StandbyGerät abschalten oder die Heizung eine Stufe herunter­
drehen. Und doch sind es die kleinen Dinge, die entscheidend sind. Denn konsequent umgesetzt erzielen sie in der
Summe eine große Wirkung. Dessen sind wir uns bei
ALDI SÜD bewusst: Wir sind immer auf der Suche nach
Möglichkeiten, wie wir in unseren täglichen Betriebs­
abläufen dazu beitragen können, die Umwelt zu schützen –
sei es beim Energiemanagement, in der Kältetechnik, in der
Logistik oder beim Abfallmanagement. Wenn wir zum
Beispiel pro Filiale unseren Energieverbrauch nur um ein
paar Kilowattstunden senken, sparen wir in unseren rund
1860 Filialen eine signifikante Menge CO₂ ein und tragen so
zum Klimaschutz bei. Ein Beispiel: 2014 ist es uns gelungen,
den CO₂-Verbrauch unserer Filialen im Vergleich zu 2012 um
24,6 Prozent zu verringern.
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ALDI SÜD – einfach verantwortlich
Florian Kempf, Holger Pohlen und Helmut Pohlen (v. l.) werfen einen Blick auf die gemeinsame Geschichte.
Interview
? !
„Wir gehen gemeinsam neue Wege.“
ALDI SÜD und Pohlen Solar verbindet seit mehr als 50 Jahren eine enge Zusammenarbeit. Während es früher in erster Linie um den Bau von Flachdächern ging,
errichtet Pohlen heute Solaranlagen auf Dächern von ALDI SÜD. Florian Kempf,
Leiter Energiemanagement bei ALDI SÜD, spricht mit Helmut und Holger Pohlen,
Geschäftsführer bei Pohlen Solar, über die gemeinsamen Projekte. Im Interview
erzählen sie, welche Pläne beide Unternehmen für die Zukunft haben.
Umwelt
Herr Pohlen, Sie arbeiten schon lange mit
ALDI SÜD zusammen. Wann fiel der Startschuss?
Wie kam es anschließend zu der Entscheidung, auch Filialdächer mit Solaranlagen
aufzurüsten?
Helmut Pohlen: Den ersten Auftrag von ALDI SÜD
erhielten wir 1965. Zu dieser Zeit war unsere
Firma noch ein klassischer Dachdeckerbetrieb,
den mein Vater Konstantin in dritter Generation
führte. Was uns aber von anderen Dachdeckern
unterschied, war unser Flachdach-Schwerpunkt.
Wir wurden damals beauftragt, das Flachdach
des Logistikzentrums in Würselen zu bauen.
ALDI SÜD war offenbar durch ein Baustellenschild
auf uns aufmerksam geworden. Denn direkt
gegenüber der Baustelle des Logistikzentrums
waren wir dabei, das Dach eines Krankenhauses
zu errichten. Beim ersten Auftrag von ALDI SÜD
habe ich sogar selbst mitgearbeitet – damals war
ich noch Schüler und habe in den Ferien regelmäßig ausgeholfen.
Florian Kempf: Nachdem wir drei Jahre lang auf
den Flachdächern Erfahrungen sammeln konnten, waren wir vom Potenzial der Fotovoltaikanlagen überzeugt. Uns gefiel die Idee, unsere
Filialen – zumindest während der Sonnenstunden – zu Teilen umweltfreundlich mit Sonnenenergie betreiben zu können.
Herr Kempf, in diesem Jahr hat ALDI SÜD
die 1000. Solaranlage auf einem Filialdach
in ­Betrieb genommen. Seit wann setzen Sie
auf die Nutzung von Sonnenenergie?
Florian Kempf: Die ersten Solaranlagen entstanden 2005 auf den Dächern einiger Logistikzentren. Unsere Überlegung war, dass es doch
möglich sein muss, diese riesigen Flachdächer
sinnvoll zu nutzen. Die Firma Pohlen war schon
seit vielen Jahren für uns tätig und hat dann begonnen, die ersten Solaranlagen zu installieren.
Helmut Pohlen: Als ALDI SÜD 2005 mit dieser
Idee auf uns zukam, waren wir begeistert. Uns
war klar, dass den erneuerbaren Energien die
Zukunft gehört. Gleichzeitig war es aber auch
ein hohes Risiko – schließlich war diese Technologie für uns absolutes Neuland. Heute können
wir zum Glück feststellen: Das Risiko hat sich
gelohnt!
15
Holger Pohlen: 2008 beauftragte uns ALDI SÜD
damit, eine Empfehlung auszusprechen, welche
Filialdächer sich für Solaranlagen eignen würden. Im gleichen Jahr haben wir dann bereits 58
Filialdächer mit Fotovoltaikanlagen ausgestattet.
Bauen Sie heute überhaupt noch Dächer oder
konzentrieren Sie sich ausschließlich auf
Solaranlagen?
Holger Pohlen: Unser Alleinstellungsmerkmal ist,
dass wir beides können und deshalb in der Lage
sind, ein „Rundum-sorglos-Paket“ anzubieten.
Florian Kempf: Wir bekommen von der Firma
Pohlen umfangreiche Instandhaltungsgarantien
und können uns darauf verlassen, dass sowohl
Dach als auch Solaranlage immer in sehr gutem
Zustand sind. →–
Zu den Personen
Florian Kempf, Leiter Energiemanagement, verantwortet bei ALDI SÜD den
Bereich Energie und ist unter anderem für den Ausbau der Solaranlagen
zuständig. Er arbeitet seit 14 Jahren für
ALDI SÜD.
Helmut Pohlen, Geschäftsführer ­P ohlen
Solar, hat schon 1965 beim ersten Auftrag von ALDI SÜD mitgearbeitet. Damals
war er noch Schüler.
Holger Pohlen, Geschäftsführer ­P ohlen
Solar und Sohn von Helmut Pohlen,
führt das Familienunternehmen in fünfter Generation und treibt die Expansion
im Bereich Solartechnik voran.
16
ALDI SÜD – einfach verantwortlich
Wie werden die Filialen bestimmt, die sich für
den Bau von Solaranlagen eignen?
Was macht die Partnerschaft von ALDI SÜD
und Pohlen Solar so besonders?
Holger Pohlen: Wir erstellen für ALDI SÜD eine
Liste der Standorte mit den besten Ertragsprognosen. Bei der Bestimmung der Sonnenrate der
Filialen arbeiten wir eng mit dem FraunhoferInstitut zusammen und holen uns eine fundierte
wissenschaftliche Einschätzung ein.
Helmut Pohlen: Uns verbindet einerseits der
Weg, den wir seit dem ersten Auftrag vor gut
50 Jahren gemeinsam gehen. Aber auch unsere Wurzeln sind ähnlich: Beide Unternehmen
begannen als kleine Familienbetriebe, die
inzwischen international gut aufgestellt sind.
Florian Kempf: Nach Prüfung leiten wir die Empfehlung dann an unsere Regionalgesellschaften
weiter. Sie entscheiden auf dieser Basis, welche
Filialen tatsächlich eine Solaranlage erhalten.
Das hängt häufig von den Gegebenheiten vor
Ort ab. So kann ein Standort beispielsweise in
Sachen Sonneneinstrahlung sehr gut geeignet
sein – das hilft nur leider nichts, wenn die statischen und technischen Voraussetzungen für die
Montage nicht gegeben sind.
Florian Kempf: Wir bei ALDI SÜD schätzen
langjährige, vertrauensvolle Beziehungen zu
unseren Geschäftspartnern. Pohlen Solar ist
dafür ein sehr gutes Beispiel: Das Unternehmen ist ein verlässlicher Partner, der gemeinsam mit uns neue Technologien und Wege
erschließt. Und auch international arbeiten
wir zusammen: Im vergangenen Jahr hat
­Pohlen Solar die erste Fotovoltaikanlage auf
einer ALDI SÜD Filiale in den USA errichtet.
Wie viel Energie gewinnt ALDI SÜD jedes Jahr
auf seinen Dächern?
Welche konkreten Pläne haben Sie für das
Jahr 2016?
Florian Kempf: Unsere Logistikzentren und
Filialen erzeugen aktuell so viel Sonnenenergie,
wie 30.000 Drei-Personen-Haushalte in einem
Jahr verbrauchen. Dadurch sparen wir jährlich
rund 60.000 Tonnen CO₂ ein. Manchmal gewinnen wir sogar mehr Energie, als wir selbst nutzen
können. Den Strom speisen wir dann in das öffentliche Netz ein. An rund 50 Filialen bieten wir
unseren Kunden außerdem kostenlose Ladestationen für Elektrofahrzeuge und -fahrräder an,
die mit unseren Solaranlagen betrieben werden.
Florian Kempf: Wir haben insgesamt rund 1860
Filialen, davon hatten bereits Anfang 2016
mehr als 1000 eigene Solaranlagen auf dem
Dach. Bis Ende 2016 sollen weitere 250 Filialen
dazukommen.
Helmut Pohlen: Das heißt für unsere Anlagen­
bauer auch in diesem Jahr, dass sie circa
fünf Anlagen pro Woche für ALDI SÜD bauen
werden – verteilt über sämtliche ALDI SÜD
Regionen.
Setzen auf Sonnenenergie: Holger Pohlen und Florian Kempf.
Umwelt
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Gut ausgestattet: eine ALDI SÜD Filiale mit Solardach.
Energie effizient nutzen
Wir wollen unser Energieeinsparpotenzial voll ausschöpfen – sei es mit umwelt­
freund­licher Kälte­technik, eigener Stromproduktion durch Solaranlagen oder
energiesparenden Beleuchtungs­konzepten. Dabei geht ALDI SÜD einen großen
Schritt weiter, als es das Gesetz vorschreibt: Als erster Discounter haben wir uns im Juli
2015 durch den TÜV NORD nach der strengen ISO-50001-Norm zertifizieren lassen.
Das bedeutet: Wir verpflichten uns zu einem umfassenden Energiemanagement-­
System und über­­wachen und verbessern laufend unsere Energie­effizienz.
Uns gefällt die Idee, unsere
Filialen umweltfreundlich mit
Sonnenenergie zu betreiben.
Florian Kempf
Leiter Energiemanagement bei ALDI SÜD
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ALDI SÜD – einfach verantwortlich
Abfallmanagement
Über
200
Kältetechnik
100 %
Millionen
Kartonverpackungen wurden
seit 2010 durch die Verwendung
von Mehrwegkisten im Bereich
Obst und Gemüse eingespart.
unserer Kühltruhen werden
mit klimaverträglichem Propan
betrieben.
Energiemanagement
30.000
Drei-PersonenHaushalte
Logistik
44,3 %
betrug der Rückgang der
CO₂-Emissionen unserer
Logistikzentren im Zeitraum
2012 bis 2014.
verbrauchen in einem Jahr
so viel Strom, wie wir mit den
Solaranlagen auf den Dächern
unserer Filialen und Logistikzentren erzeugen.
Umwelt
19
Interview ? !
Sicher und umwelt­
freundlich unterwegs
Um die Belastung durch umweltschädliche Abgase so gering wie möglich zu halten,
erneuert ALDI SÜD seine Lkw-Flotte kontinuierlich: Ältere Lkw werden konsequent
durch Fahrzeuge mit modernster Motorentechnologie ersetzt – und die Fahrer sind
Spezialisten im kraftstoffsparenden Fahren. Denn wenn jeder Fahrer auch nur einen
halben Liter einspart, macht dies schon einen entscheidenden Unterschied.
Herr Fink, was lernen Sie in den ALDI SÜD Fahrtrainings für Lkw-Fahrer?
Und was ist bei der Ausstattung der Lkw
wichtig?
Im Mittelpunkt steht eine defensive und ökonomische Fahrweise. Ein Beispiel: Wir v­ ersuchen,
abruptes Beschleunigen und Bremsen zu
ver­meiden. Unser Ziel ist es, im Verkehr dahin­
zugleiten. Dafür sind vorausschauendes Fahren
und ausreichend Abstand zum Fahrzeug vor mir
wichtig. Auch richtiges Bremsen spielt eine Rolle:
Die sogenannte Motorbremse ist – anders, als
viele vermuten – nicht zum energiesparenden
Fahren geeignet. Und wenn es absehbar ist, dass
man länger als zehn Sekunden an einer Ampel
steht, lohnt es sich, den Motor auszuschalten.
Unsere Lkw verfügen über drei verschiedene
Kühlzonen. Ich kann also Produkte mit unterschiedlichem Kühlbedarf gleichzeitig ausliefern.
Das reduziert die Zahl der Anfahrten. Daneben
sorgen eine optimierte Routenplanung und eine
hohe Auslastung der Fahrzeuge dafür, dass nicht
mehr Kraftstoff verbraucht wird als nötig.
Welche Rolle spielt das Telematiksystem?
Dank des Telematiksystems hat ALDI SÜD einen
Überblick über den Kraftstoffverbrauch seiner
Lkw. Streckenplanungen und Fahrweise können
so bei Bedarf verbessert werden. Für uns Fahrer
ist es ein Anreiz, auf den Verbrauch zu achten und
ihn nach Möglichkeit zu senken. Das Ergebnis:
Wir fahren bewusster und verbrauchen jetzt bis
zu zwei Liter Kraftstoff weniger auf 100 Kilometer.
Zur Person
Frank Fink, Lkw-Fahrer bei
ALDI SÜD, erzählt, wie es
gelingt, weniger Treibstoff
zu verbrauchen.
Maximale Ressourceneffizienz:
Initiative Lean & Green
ALDI SÜD ist 2014 der Nachhaltigkeits­
initiative Lean & Green beigetreten. Damit
haben wir uns das Ziel gesetzt, innerhalb
von fünf Jahren 20 Prozent CO₂ in der
Logistik einzusparen. Für unseren
Maßnahmenplan zur CO₂-Reduktion
wurden wir 2016 mit dem Lean & Green
Award ausgezeichnet. Um unser Ziel zu
erreichen, ist es mit der Optimierung der
Hauptenergieverbraucher wie Kühlung,
Licht und Wärme nicht getan. Vielmehr
müssen wir sämtliche Prozesse entlang
der Wertschöpfungskette ebenso wie alle
Mitarbeiter einbeziehen. Es gilt der
Dreiklang: Kosten senken, Umwelt
schonen, Mitarbeiter sensibilisieren.
&
20
ALDI SÜD – einfach verantwortlich
Umweltfreundlicher ­Filialbetrieb
Unsere Filialen stecken voller Technik: Kälteanlagen, Beleuchtung und Backöfen sind
nur wenige Beispiele. Wir nutzen jede Gelegenheit, unsere Filialen möglichst umweltfreundlich zu gestalten. Wie das funktioniert, zeigt ein Rundgang durch die Filiale.
Kältetechnik
Das Kältemittel macht
den Unterschied
Kältetechnik
Nachtrollos ­
senken den Energie­
verbrauch
Herkömmliche H-FKW-Kältemittel sind klimaschädigend und tragen zur Erderwärmung
bei. Deshalb haben wir alle Kühltruhen auf das
natürliche Kältemittel Propan umgestellt. Ende
2015 wurden außerdem bereits 588 Kühlregale
mit CO₂ betrieben. Das ist um ein Vielfaches
klimaverträglicher. Außerdem überwachen
wir unsere Kälteanlagen ständig auf un­dichte
­Stellen und können so Leckage-Ursachen
schneller erkennen.
Für unsere Kühlregale haben wir spezielle
Nachtrollos entwickelt, die das Kühl­
regal so dicht verschließen, dass sie den
Energieverbrauch der Kühlregale nachts
erheblich senken. Mit LED-Beleuchtung in
Kühlregalen und Kühltruhen reduzieren
wir zusätzlich den Stromverbrauch.
Kühlregal
Kühltruhe
Logistik
Mehrwegkisten für
Obst und ­Gemüse
Unsere Lieferanten verpacken und transportieren Obst und Gemüse in sogenannten
Mehrwegtransportverpackungen. Diese
Kisten stellt ALDI SÜD ihnen zur Verfügung.
So sparen wir jede Menge Verpackungsabfall.
Die robusten Kisten bestehen teilweise aus
recyceltem Kunststoff und können viele Male
verwendet werden.
Abfallmanagement
Verpackungsabfall
als Wertstoff
Verpackungsabfälle, wie zum Beispiel Um­
kartons, werden bei ALDI SÜD sorgfältig nach
Material sortiert und anschließend dem
Recycling zugeführt – denn Abfall ist für uns
kein Müll, sondern ein wertvoller Rohstoff.
In den Filialen und Logistikzentren betrug
die Recyclingrate im Jahr 2015 bei Papier,
Pappe und Kartonagen sowie Kunststofffolie
nahezu 100 Prozent.
Umwelt
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Energie
Solaranlagen
Mehr als 1000 ALDI SÜD Filialen haben Solar­
anlagen auf dem Dach – mit dem so gewonnenen
Strom betreiben wir unsere Filialen ressourcenschonend und reduzieren CO₂-Emissionen.
Energie
Überwachung des
­Strom­verbrauchs
Solaranlage
In unseren Filialen überwachen mehrere Stromzähler rund um die Uhr den Energieverbrauch von
Beleuchtung, Kälteanlagen, Backöfen und anderen
Stromverbrauchern. Wenn der Verbrauch einmal
über der Norm liegt, schlägt das System Alarm und
das Problem kann schnell behoben werden.
Stromzähler
Recycling
Energie
Ladestationen für Elektro­fahrzeuge
Den Strom, den wir mit unseren Solardächern gewinnen, geben wir auch an
unsere Kunden weiter: Rund 50 Filialen verfügen bereits über L­ adestationen
für Elektrofahrzeuge und -fahrräder, an denen Kunden kostenlos Sonne
tanken können. Die Anzahl der Ladevorgänge ist stetig gestiegen. Im ersten
Quartal 2016 konnten wir über 8000 Ladevorgänge verzeichnen.
Netz
22
ALDI SÜD – einfach verantwortlich
Unser Schlüssel
zum Erfolg
Es sind unsere Mitarbeiter, die ALDI SÜD zum Erfolg führen.
Mit ihnen wollen wir unsere Erfolgsgeschichte fortschreiben
und die Welt des Handels gestalten. Als Arbeitgeber von mehr
als 38.300 Mitarbeitern in Deutschland fühlen wir uns verantwortlich, ein attraktives Arbeitsumfeld zu schaffen. Dazu
gehört neben einem modernen Arbeitsplatz und einer über
dem Branchendurchschnitt liegenden Vergütung auch eine
strukturierte Aus- und Weiterbildung. Wir möchten lang­fristig
zusammenarbeiten und jeden in den verschiedenen Lebens­
phasen unterstützen. Verantwortlich fühlen wir uns auch für
ein faires und respektvolles Miteinander. Wertschätzung und
ein stetiger Dialog sind Bestandteil unserer Kommunikationskultur. Die Ausbildung von Nachwuchskräften ist uns
­besonders wichtig, denn mit jungen Fachkräften gelingt es
uns, unsere Leistungsfähigkeit zu sichern.
24
ALDI SÜD – einfach verantwortlich
Interview
? !
„Wir wollen Wunsch­
arbeitgeber sein!“
Christiane Kosmas ist Leiterin der Abteilung HR Development
bei ALDI SÜD. Gemeinsam mit ihrem Team hat sie die Belange
der mehr als 38.300 Mitarbeiter fest im Blick.
Frau Kosmas, zu Ihren Aufgaben gehört es,
Personal langfristig an ALDI SÜD zu binden.
Wie sieht Ihre Strategie aus?
Momentan sind wir dabei, unsere Arbeitgebermarke zu überarbeiten und auszubauen mit
dem Ziel, Wunscharbeitgeber zu werden. Unser
Anliegen ist es zu erfahren, was unseren Mitarbeitern und potenziellen Bewerbern wichtig ist
und was sie im Arbeitsalltag motiviert. Darauf
aufbauend können wir gezielte Maßnahmen zur
Mitarbeiterbindung entwickeln. Unsere Kultur,
die Mitarbeiter dazu ermutigt, Verantwortung zu
übernehmen und eigene Ideen einzubringen,
spielt in diesem Zusammenhang natürlich eine
wesentliche Rolle.
2009 wurde die ALDI SÜD AKADEMIE ins Leben
gerufen. Was bieten Sie den Mitarbeitern hier
an?
Unsere Mitarbeiter sind in ganz unterschiedlichen Aufgabenbereichen und Positionen tätig.
Unser Ziel ist es, die Fähigkeiten jedes Einzelnen
zu erkennen und individuell im Rahmen der
ALDI SÜD AKADEMIE mit einer zielgruppenspezifischen Personalentwicklung zu fördern. Ein zentraler Baustein der individuellen Weiterentwicklung ist das ALDI SÜD Kompetenzmodell. Damit
bestimmen wir gezielt den Weiterbildungsbedarf
unserer Mitarbeiter und bieten ihnen Seminare
und Schulungen an, die genau auf ihre Stärken
und Entwicklungsfelder ausgerichtet sind.
Christiane Kosmas, Leiterin der Abteilung HR Development bei ALDI SÜD.
Mitarbeiter
ALDI SÜD ist Arbeitgeber von mehr als 38.300
Menschen in Süd- und Westdeutschland. Wie
stellen Sie sicher, dass Sie die Bedürfnisse
der unterschiedlichen Mitarbeitergruppen im
Blick haben?
Unsere Mitarbeiterbefragung, die wir derzeit im
Zwei-Jahres-Rhythmus durchführen, gibt uns
beispielsweise Aufschluss über die Bedürfnisse
unserer Mitarbeiter. Die Mitarbeiter können im
Rahmen der Befragung angeben, was ihnen
bei ALDI SÜD besonders gut gefällt und wo sie
noch Verbesserungspotenzial sehen. Zudem
wissen wir auch um die Bedeutung der Nachbereitung einer solchen Befragung. Aus diesem
Grund haben wir dieses Jahr im Anschluss an
die Befragung Workshops veranstaltet, bei
denen wir gemeinsam mit den Mitarbeitern die
Ergebnisse besprochen und Handlungsfelder
identifiziert haben. So entsteht eine echte, dialogorientierte Kommunikation. IDEE@ALDISÜD,
unser unternehmensinternes Ideenmanagement, ist ein weiteres Tool, mit dem Mitarbeiter
Verbesserungs­vorschläge einbringen können.
Gibt es weitere Bereiche, die Sie perspek­
tivisch ausbauen wollen?
Auf jeden Fall, wir sind noch nicht am Ziel
an­gekommen. Ein wichtiges Thema ist die Mitarbeitergesundheit. Unsere Arbeitswelt stellt
hohe Anforderungen an jeden Einzelnen.
Da ist es wichtig, einen Ausgleich zwischen
Arbeit und Freizeit zu schaffen, Stress ab­
zubauen und körperlich fit zu bleiben. Durch
die Ein­führung eines integrativen betrieblichen Gesundheits­managements möchten
wir ­erreichen, dass sich unsere Mitarbeiter
bewusst mit dem ­Thema Gesundheit aus­
einandersetzen. Zudem beschäftigen wir
uns schon heute mit den Anforderungen
der zukünftigen Arbeitswelt: Digitalisierung,
zunehmende Komplexität und ein hohes Maß
an Flexi­bilität im Arbeitsalltag sind dabei
nur einige Schlagwörter, die im Bereich der
Personal­entwicklung zukünftig eine noch
wichtigere Rolle spielen werden. Wir arbeiten
bereits heute daran, unsere Konzepte auf
diese Heraus­forderungen auszurichten. Unsere Unternehmens­kultur:
Fairness, Vertrauen und
­Verantwortung
Das ALDI Management System, kurz
AMS, ist die internationale Leitlinie für
alle Mit­arbeiter bei ALDI SÜD und steht
für ein faires, vertrauensvolles
Miteinander. Unser Grundsatz lautet:
„Wir führen und behandeln Menschen
so, wie wir selbst geführt und behandelt werden möchten.“ Ein offener
Umgang miteinander gehört zu
unserem Arbeitsalltag – sowohl unter
Kollegen wie auch mit unseren
Geschäftspartnern.
Die hohe Zufriedenheit unserer
Kunden verdanken wir vor allem
unseren enga­gierten Mitarbeitern.
Weil wir unseren Mit­arbeitern
vertrauen, übertragen wir ihnen
Verantwortung und geben ihnen den
Freiraum, selbstständig oder im Team
in ihren Arbeitsbereichen Entscheidungen treffen zu können. So können
wir gute Ideen entwickeln und die
Zukunft unseres Unternehmens
sichern.
25
26
ALDI SÜD – einfach verantwortlich
Nachwuchskräfte fördern
Richtig durchstarten – mit einer
Ausbildung bei ALDI SÜD
Wir bieten unseren mehr als 5300 Auszubildenden eine abwechslungsreiche
Berufsausbildung mit Zukunftsperspektive.
Auszubildende im Filialalltag.
Ob in den Filialen, den Logistikzentren, den
Verwaltungen unserer Regionalgesellschaften
oder der nationalen Verwaltung: Eine Aus­
bildung bei ALDI SÜD verbindet die Leidenschaft
für den Handel mit der Möglichkeit, bereits
frühzeitig Verantwortung zu übernehmen.
In allen Aufgabenbereichen ist es uns zudem
wichtig, den Teamgedanken und die Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern zu
fördern. Dabei steht das Ziel im Fokus, unsere
Auszubildenden bei Eignung und Interesse
zu übernehmen. Zusätzlich zum Ausbildungs­
programm bieten wir in jedem Ausbildungsjahr
ein besonderes Highlight an.
Mitarbeiter
Ausbildungsjahr 1
Die „ALDI SÜD
Azubi ­Challenge“
Ausbildungsjahr
Die „ALDI SÜD
Azubi Tour“
Die ALDI SÜD Azubi Challenge – ein
Tag, der den Teamzusammenhalt
stärkt und den Auszubildenden
die Möglichkeit gibt, die Welt von
ALDI SÜD auf spielerische Weise besser
kennenzulernen. In jeder Regionalgesellschaft beziehungsweise der
nationalen Verwaltung treten die
Auszubildenden im Rahmen eines
Geocaching-Events, einer modernen
Schnitzeljagd, in Teams gegeneinander an: Sie müssen anhand von
geografischen Koordinaten Stationen
finden, Fragen rund um ihre Ausbildung sowie Rätsel und interaktive
Teamaufgaben erfolgreich lösen und
Punkte erspielen. Einsatzbereitschaft,
Motivation und Schnelligkeit werden
belohnt.
Einen Tag hinter die Kulissen schauen
und herausfinden, wo die Produkte
ihren Ursprung haben – die ALDI SÜD
Azubi Tour macht es möglich. Hier besucht unser Nachwuchs einen unserer
Lieferanten und erhält einen exklusiven Blick hinter die Kulissen – zum
Beispiel bei der Fruchthansa GmbH in
der Nähe von Köln. Das Unternehmen
verantwortet die Annahme, Lagerung
und Verpackung von Obst und Gemüse und stellt dessen Qualität sicher.
Die Azubis erfahren viel über die Arbeit der Lieferanten und die Produktionsprozesse der bei uns verkauften
Produkte. Dieses Wissen können sie in
ihrem Arbeitsalltag anwenden. Zum
Ausklang der Veranstaltung findet ein
gemeinsames Mittagessen statt.
2
Die Teilnehmer messen sich jedoch
nicht nur innerhalb ihrer Regionalgesellschaft, sondern auch ALDI SÜD
weit: Auf unser bestes Team warten
2500 Euro für ein gemeinsames
Teamevent. Zusätzlich spenden wir
die gleiche Summe an eine von den
Gewinnern ausgewählte soziale
Einrichtung oder Organisation. 2015
gewann die Regionalgesellschaft Roth
und spendete 1000 Euro an die Rother
Tafel und jeweils 500 Euro an drei
Partnerschulen von ALDI SÜD.
Ausbildungsjahr
„Azubis leiten
eine Filiale“
27
3
Drei Wochen lang eigenverantwortlich
eine Filiale leiten – dieser Herausforderung stellen sich die Auszubildenden
des Verkaufs in ihrem dritten Aus­
bildungsjahr. In jeder Regionalgesellschaft übernehmen einige Jugendliche
im Rahmen dieses Projekts im Wechsel
die unterschiedlichen Aufgaben und
Positionen in der Filiale – ein wichtiger
Schritt für den Nachwuchs kurz vor dem
Ende der Ausbildung: „Wir verantworten jeden Bereich der Filiale: von der
Büroorganisation und der Bestellung
der frischen Waren, über den Check der
Temperaturen der Kühlgeräte bis hin
zur Personaleinsatzplanung“, erzählt
der 21-jährige Auszubildende Marc
Niebuhr. „Es war eine herausfordernde
und gleichzeitig tolle Erfahrung, einmal
die Rolle des Filialleiters zu übernehmen und die ganze Verantwortung zu
tragen. Die Aufgabenverteilung unter
uns Azubis hat wunderbar geklappt.
Wir sind in der Zeit richtig zusammengewachsen.“
Es war eine tolle Erfahrung, einmal die
Rolle des Filialleiters zu über­nehmen.
Unser Team ist in der Zeit richtig zusammen­
gewachsen.
Marc Niebuhr
Azubi bei ALDI SÜD
28
ALDI SÜD – einfach verantwortlich
­Gemeinsam
für mehr
­Nachhaltigkeit
Ob Lebensmittel, Nützliches für den Haushalt, technische
Geräte oder Textilien – ALDI SÜD bietet eine vielfältige
Auswahl an Sortiments- und Aktionsartikeln an. Bei der
Auswahl unserer Produkte achten wir aber nicht nur auf
beste Qualität, sondern auch auf Nachhaltigkeit: Uns ist
wichtig, dass in der gesamten Lieferkette – also von der
Rohstofferzeugung über die Produktfertigung bis hin zur
Anlieferung – soziale und ökologische Standards berücksichtigt werden. Hierfür arbeiten wir eng mit unseren
Lieferanten und unabhängigen Partnern in aller Welt
zusammen. Gemeinsam entwickeln wir unsere Standards
und Einkaufspolitiken stetig weiter.
30
ALDI SÜD – einfach verantwortlich
Interview
? !
Die Lieferkette im Blick
Ob Fleisch, Fisch, Eier, Bananen, Schokolade, Taschentücher oder Textilien – ALDI SÜD
Produkte müssen unterschiedliche Nachhaltigkeitskriterien erfüllen, bevor sie im
Regal landen. Was dies für die Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten bedeutet
und wie unsere Kunden davon profitieren, erklären Philipp Skorning und sein Team.
Das Team von Philipp Skorning (Mitte): Dr. Julia Adou, Leiterin CR, sowie die CR-Manager Jan Stefan Dams,
Jaroslaw Benkowski und Simon Binder ( v. l.).
Herr Skorning, ALDI SÜD setzt auf eine nachhaltige Einkaufspolitik. Was bedeutet das?
CR-Anforderungen sind fester Bestandteil unserer Einkaufsprozesse. Uns ist es wichtig, dass
unsere Produktangebote nicht zu Lasten von
Mensch, Tier oder Umwelt gehen. Für relevante
Produktgruppen unseres Eigenmarkensortiments haben wir verbindliche Anforderungen
festgelegt, an die sich Einkäufer und Lieferanten
halten müssen. Bei der Umsetzung arbeiten wir
kontinuierlich und eng mit unseren Lieferanten
zusammen. Auch mit externen Standardgebern,
Initiativen sowie Nichtregierungsorganisationen
(NGOs) sind wir im Austausch.
Herr Binder, können Sie Beispiele für einen
verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen im Einkauf nennen?
In unserer Fisch-Einkaufspolitik beispielsweise
setzen wir uns zum Ziel, den Anteil zertifizierter
Produkte mit Fisch und Meeresfrüchten aus Wildfang oder Aquakultur kontinuierlich zu steigern
und kritische Fangmethoden zu vermeiden.
Unsere Holz-Einkaufspolitik definiert das Ziel,
dass bis Ende 2020 alle Sortiments- und Aktionsartikel aus Papier, Holz oder Zellulose entweder
aus 100 Prozent Recyclingmaterial bestehen oder
mit dem FSC®- oder PEFC-Siegel gekennzeichnet
sind. Auch im Bereich Obst und Gemüse treiben
Lieferkette
wir den Einkauf aus verantwortungsvollen
­Quellen voran. So werden wir beispielsweise ab
Ende 2016 ausschließlich Bananen mit Fairtradeund Bio-Siegel sowie Bananen von Rainforest-­
Alliance-zertifizierten Farmen anbieten.
Herr Dams, wie halten Sie nach, dass die Ziele
auch umgesetzt werden?
Hierfür haben wir messbare Kennzahlen definiert.
Diese belegen nicht nur die Fortschritte unserer
Nachhaltigkeitsvorhaben, sondern weisen auch
auf notwendige Verbesserungen hin. Außerdem
dienen Kennzahlen einer transparenten Kommunikation gegenüber interessierten externen
Stakeholdern.
Frau Dr. Adou, als Leiterin CR haben Sie auch im
Blick, dass die sozialen Mindeststandards in der
Produktion eingehalten werden. Wie gehen Sie
hier vor?
Auch hier stellen wir konkrete Anforderungen
an Produzenten und Lieferanten. Wir erwarten
von ihnen die Einhaltung der
ALDI SÜD Sozialstandards in
der Produktion entlang der
Lieferkette. Im Rahmen unseres
Social-Monitoring-Programms
beziehen wir lediglich Produkte,
die aus gültig auditierten Produktionsstätten stammen. Ein
Schwerpunkt unserer Maßnahmen liegt insbesondere auf der
Textilproduktion in asiatischen
Ländern.
31
Herr Benkowski, viele Verbraucher machen
sich Gedanken, woher ihr Fleisch stammt und
ob die Tiere angemessen gehalten wurden.
Was macht ALDI SÜD in diesem Bereich?
Wir sind maßgeblich an der Initiative Tierwohl
­beteiligt, einem branchenübergreifenden Zusammenschluss zur Verbesserung der Haltungs­
bedingungen von Schweinen und Geflügel.
Darüber hinaus waren wir der erste Lebensmittel­
händler, der eine eigene warengruppenübergreifende Tierwohl-Einkaufspolitik festgelegt hat.
Diese gilt nicht nur für Lebensmittel, son­dern auch
für Non-Food-Artikel wie beispielsweise ­Textilien.
Außerdem haben wir ein System zur Rück­
verfolgbarkeit von Fleisch und Fisch aufgebaut,
das sogenannte Herkunftstracking. Kunden können deshalb bei Artikeln dieser Produkt­gruppen
­genau erkennen, woher das Produkt stammt.
Auch bei Eiern sind wir dabei, unsere Liefer­kette
transparent darzulegen. Hier haben wir bereits
mit der Ware eines Lieferanten gestartet, nach
und nach kommen weitere hinzu.
Zur Person
Philipp Skorning ist stellvertretender Geschäftsführer
Zentraleinkauf bei ALDI SÜD
und verantwortlich für
einkaufs­b ezogene Qualitätsund Nachhaltigkeitsthemen.
So funktioniert das Herkunftstracking
Die Labels FISCH-HERKUNFT,
FLEISCH-HERKUNFT sowie EIER-­
HERKUNFT kennzeichnen Produkte,
bei denen Informationen zur Herkunft
über einen Tracking- und QR-Code
abrufbar sind. Kunden können den
QR-Code mit einem Smartphone
scannen oder den Tracking-Code im
Browser unter herkunft.aldi-sued.de
eingeben. Für Fisch und Fleisch
erhalten sie so chargenspezifische
Informationen zur Herkunft, bei Fisch
beispielsweise zum Fanggebiet und
bei Fleisch zum Ort der Schlachtung.
Für Eier liefert die Website ebenfalls
Herkunftsinformationen – von der
Hühnerrasse über den Legebetrieb bis
zur Packstellenadresse. Hierfür muss
zusätzlich zum Tracking-Code auf der
Verpackung die Printnummer auf dem
Ei eingegeben werden.
32
ALDI SÜD – einfach verantwortlich
100 %
100 %
unserer palmölhaltigen
Food-Produkte enthalten
ausschließlich RSPO-­
zertifiziertes Palmöl aus
physischen Lieferketten.**
unserer Schokoladen- und
kakaohaltigen Gebäck­
artikel sind UTZ- oder
Fairtrade-zertifiziert.**
81 %
unserer Papier- und Holz­
produkte sind FSC®- oder
PEFC-zertifiziert oder
bestehen aus Recycling­
materialien.*
5,6 %
unseres Lebensmittelumsatzes ­erzielen wir
mit zertifizierten BioProdukten.*
71,8 %
unseres Umsatzes mit
Fisch und Meeres­
früchten erzielen wir mit
nachhaltig zertifizierten
Produkten (MSC, ASC,
Bio, GlobalG.A.P.).*
*Stand 2015. **Stand 2016. (Alle Kennzahlen beziehen sich nur auf Eigenmarkenartikel.)
Lieferkette
Detox-Kampagne
Textilbündnis
Verzicht auf
­Chemikalien
Verantwortungsvolle
Textil­produktion
ALDI SÜD unterstützt die Detox-­Kampagne,
die von der Umweltschutz­organisation
Greenpeace ins Leben gerufen wurde. Wir
haben uns zum Ziel gesetzt, bis 2020 auf
bestimmte Chemikalien in der Schuh- und
Textilproduktion vollständig zu verzichten,
um die Belastung von Mensch und Umwelt zu
reduzieren. Dazu haben wir gemeinsam mit
Greenpeace einen umfangreichen Kriterien­
katalog entwickelt.
Im Juni 2015 sind wir dem „Bündnis für nachhaltige Textilien“ beigetreten. In den einzelnen
Gremien möchten wir dazu beitragen, die
­sozialen, ökonomischen und ökologischen
Bedingungen entlang der gesamten Textil­
lieferkette zu verbessern und die Herstellung
von Textilien aus nachhal­tigen Materialien zu
fördern. Diese Ziele verfolgen wir gemeinsam
mit der Bundesregierung und Vertretern der
Zivilgesellschaft, die sich ebenfalls an der
­Initiative beteiligen. Langfristig wollen wir so
erreichen, dass beispielsweise mehr ­Textilien
aus nachhaltiger Baumwolle angeboten
werden können und gleichzeitig die Sozial­
standards in der Produktion steigen. Bereits vor
der offiziellen Gründung und unserem Beitritt
haben wir uns für das Vorhaben des Textil­
bündnisses eingesetzt.
Weitere Informationen rund um das
ALDI Detox C
­ ommitment im Internet
unter detox.aldi-sued.de.
Zertifiziert nachhaltige
und faire Kleidung
GOTS-Siegel
Der Global Organic Textile
Standard (GOTS) legt strenge
Kriterien für die Weiterbehandlung und Verarbeitung von
biologisch erzeugten Natur­fasern fest – bis hin
zum fertigen Endprodukt. So müssen Verarbeitungsbetriebe sowohl ökologische als auch
soziale Mindestkriterien erfüllen. Nur Produkte,
die dem Standard ent­sprechen, erhalten
dieses international gültige Textilsiegel.
„Fairtrade Certified Cotton“-­Siegel
Mit Fairtrade Certified Cotton wird
das Ziel verfolgt, den Konsum
verantwortlich zu gestalten und
die Lebens­bedingungen der
Baumwollbauern zu verbessern.
Sie können ihre Baum­wolle zu einem festen
Mindestpreis verkaufen und so die Kosten einer
nachhaltigen Produktion decken. Von allen
Beteiligten der weiteren Lieferkette wird ein
Nachweis über die Einhaltung der Kern­arbeits­
normen der Internationalen Arbeitsorganisation
(ILO) verlangt.
33
34
ALDI SÜD – einfach verantwortlich
Textilproduktion
Bessere Produktions­
bedingungen in Risikoländern
Wir bauen unsere Maßnahmen für bessere Arbeitsbedingungen in Risiko­
ländern kontinuierlich aus und setzen uns dafür ein, die Sicherheit in den
Produktionsbetrieben zu erhöhen. Von unseren Lieferanten erwarten wir,
dass sie nur in auditierten Betrieben produzieren lassen.
Seit Mai 2013 sind wir Mitglied des Accord
on Fire and Building Safety in Bangladesh
(­internationales Abkommen über Brandschutz
und Gebäude­sicherheit). Damit wollen wir die
­Sicherheit in den Textilfabriken in Bangla­
desch dauerhaft verbessern. Auch unsere
­Lieferanten, die dort produzieren lassen, haben
wir verpflichtet, dem Abkommen beizutreten.
Im gleichen Jahr haben wir zusammen mit
ALDI Nord das ALDI F­ actory Advancement
Project (AFA Project) ins Leben gerufen. Das
Schulungsprojekt basiert auf einem bewährten Kommunikationsansatz und befähigt die
Arbeiter und Manager in den Fabriken, Probleme in ihrem Arbeitsumfeld zu erkennen und
gemeinsam passende Lösungen zu entwickeln.
Themen sind unter anderem Brandschutz,
Überstunden und Löhne.
In allen ALDI SÜD Landesorganisationen laufen
zudem Social-Monitoring-Programme, mit denen
in Risikoländern Strukturen zur Verbesserung
der sozialen Standards in der Produktion aufgebaut werden. So dürfen unsere Lieferanten beispielsweise nur dann Textilien aus Risikoländern
anbieten, wenn diese aus Produktions­stätten
stammen, die im Fertigungszeitraum gültig
auditiert sind. Im Fall von gravierenden Verstößen behalten wir es uns vor, eine bestehende
Zusammenarbeit zu beenden.
Um uns selbst ein Bild über die Einhaltung der
geforderten Standards und die Fortschritte vor
Ort machen zu können, führen wir regelmäßig
unsere ALDI Social Assessments (ASA) durch.
­Dabei besuchen und bewerten unsere Mit­
arbeiter gemeinsam mit unabhängigen Fach­
leuten die Produktionsstätten. ALDI Factory Advancement Project: Arbeiter und Manager entwickeln gemeinsam Lösungen.
Lieferkette
35
Sozialstandards
Weltweite Grundrechte
für Arbeitnehmer
Lieferanten und Produzenten, mit denen wir
zusammenarbeiten, verpflichten sich, die „ALDI
Sozialstandards in der Produktion“ zu erfüllen.
Diese Vorschriften basieren auf den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeits­organisation
(ILO) und den Standards der UN-Menschenrechts­
erklärung und gelten für die gesamte Lieferkette.
So sind zum Beispiel Kinderarbeit, Zwangsarbeit,
Diskriminierungen jeder Art und menschen­
unwürdige Arbeitszeitregelungen verboten.
Zudem sind Mindest­standards im ­Umgang mit
Arbeitslöhnen vorgeschrieben. Textilproduktion in Bangladesh.
Vor Ort im Einsatz
Innerhalb der Unternehmensgruppe ALDI SÜD wurde ein internationales Team
gegründet, das sich intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit befasst und unser
weltweites Engagement in diesem Bereich weiter vorantreibt. Ein Teil der
Mit­a rbeiter ist in unserem Büro in Hongkong im Einsatz und kümmert sich in
mehreren Fertigungsländern um die Einhaltung der geforderten Sozialstandards.
36
ALDI SÜD – einfach verantwortlich
Vor Ort Gutes bewirken
Projektarbeit für Fairness
und Umweltschutz
Wir setzen uns entlang der gesamten Lieferkette unserer Produkte für die Verbesserung der sozialen und ökologischen Bedingungen ein. Deshalb sind wir
in zahlreichen Ländern, aus denen Rohstoffe wie Kakao oder Kaffee kommen,
aktiv und arbeiten gemeinsam mit unabhängigen Partnern zusammen. Das Ziel:
die Lebens­situation der Produzenten verbessern, die Umwelt schützen und
tierart­gerechte Haltung fördern. Hier einige Beispiele:
Kaffee
Gute Arbeits­bedingungen
schaffen
Projekt Fairtrade-­Ursprungsprojekt
Land
Honduras, Zentralamerika
Start2016
Partner TransFair e.V.
ZielLebens- und Arbeitsbedingungen
von Kaffeeklein­bauern verbessern
Wir unterstützen in Honduras Fairtrade-Kaffeekooperativen
von Kleinbauernfamilien – einige davon gehören zu indigenen
Bevölkerungsgruppen. Sie erhalten Hilfe zur Verbesserung von
Qualität und Menge ihrer Kaffeeernte und lernen, wie sie den
Vertrieb optimieren können. Das Projekt erleichtert den Bauern
auch den Zugang zu Krediten, verbessert die gesellschaftliche
und wirtschaftliche Teilhabe von Frauen und Jugendlichen und
unterstützt die Umsetzung von Umweltschutzmaßnahmen im
Kaffeeanbau.
Wir freuen uns, dass ALDI SÜD immer mehr Fairtrade-­
Produkte ins Sortiment aufnimmt. So erreichen wir
neue Kunden – das ist für uns von großem Wert.
Wichtiger aber ist, dass dies die Lebensbedingungen
von vielen Kleinbauern verbessert.
Dieter Overath
Vorstandsvorsitzender
TransFair e.V.
(Fairtrade Deutschland)
Lieferkette
37
Geflügel und Schwein
Förderung tierartgerechter Haltungsbedingungen
Projekt Initiative Tierwohl
LandDeutschland
Start
Anfang 2015
ZielVerbesserung des Tierwohls in der Geflügelund Schweinehaltung
Als Teil der Initiative Tierwohl, eines Zusammen­schlusses
von verschiedenen Akteuren aus Landwirtschaft, Fleisch­
wirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel, zahlen wir pro
verkauftem Kilo Schweine- und Geflügelfleisch vier Cent in
einen Tierwohlfonds. Landwirte erhalten Geld aus diesem
Fonds, um beispielsweise den Tieren in ihren Ställen mehr
Platz zur Verfügung zu stellen.
Textilien
Arbeiter und M
­ anager ziehen
an einem Strang
Projekt ALDI Factory Ad­vance­ment Project (AFA Project)
Land
Bangladesch, Südasien
Start2013
Partner 20 Textilfabriken in Bangladesch
ZielArbeiter stärker in Entscheidungsprozesse
einbeziehen und Arbeitsbedingungen
verbessern
In einem zweijährigen Trainingsprogramm lernen Arbeiter
und Manager, Herausforderungen im Arbeits-, Gesundheits- und Brandschutz gemeinsam als Team in Angriff zu
nehmen und Löhne und Arbeitszeiten zu verbessern. Das
Programm wird zusammen mit ALDI Nord durchgeführt.
Kakao
Die Zukunft der Bauern sichern
Projekt PRO PLANTEURS der Initiative Forum
Nachhaltiger Kakao e.V.
Land
Elfenbeinküste, Westafrika
Start
Juni 2015
Partner Forum Nach­haltiger Kakao e.V.,
Regierung der Elfenbeinküste
ZielNachhaltiger Anbau von Kakao und
Verbesserung der Lebensbedingungen
von Kakaobauern
PRO PLANTEURS unterstützt circa 20.000 Kakaobauern, vorwiegend Jungbauern und Frauen, und ihre Familien in den
östlichen und südöstlichen Regionen der Elfenbeinküste.
Berater helfen den Bauern vor Ort, ihren Ertrag umwelt­
schonend zu steigern und zu vermarkten. So soll die Lebenssituation der Bauern nachhaltig verbessert und der Kakaoanbau für nachfolgende Generationen attraktiver werden.
38
ALDI SÜD – einfach verantwortlich
Unser ­Einsatz
für das
­Gemeinwohl
Verantwortliches Handeln geht bei ALDI SÜD weit über das
Kerngeschäft hinaus: Wir wollen durch unser unternehmerisches Wirken einen Beitrag leisten, von dem nicht nur
unsere Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner profitieren, sondern die gesamte Gesellschaft. Deshalb engagieren
wir uns unbürokratisch und direkt vor Ort oder unterstützen
Organisationen, denen das Gemeinwohl ebenso wie uns
am Herzen liegt. Mit unseren Partnern streben wir eine
langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit an – nur
so können wir mit den gemeinsamen Projekten langfristig
Wirkung erzielen.
40
ALDI SÜD – einfach verantwortlich
Förderung von ALDI SÜD
Auridis macht sich stark für Kinder
Gleiche Chancen für alle Kinder in
Deutschland – dafür setzt sich die
Auridis gGmbH ein, die 2006 gegründet
­wurde. Die gemeinnützige Organisation
fördert ­aktuell 29 ­soziale Projekte, die sich an
Familien mit Kindern in den ersten Lebensjahren richten. Denn insbesondere die ersten
Lebensjahre sind entscheidend für die Entwicklung von Kindern.
Das Besondere an Auridis: Der Fokus liegt
­darauf, Organisationen langfristig bei der
deutschlandweiten Verbreitung ihrer Pro-
gramme zu unterstützen. Auridis arbeitet sehr
wirkungsorientiert und fördert Projekte, die
möglichst vielen Familien dauerhaft helfen.
Die Fördermittel sind dabei insbesondere für
das Management und die nachhaltige Weiter­
entwicklung der Organisationen bestimmt.
Seit der Gründung hat Auridis bis Ende 2015
rund 43,7 Millionen Euro an Fördermitteln verteilt – d
­ avon allein 7,4 Millionen Euro im Jahr
2015. Eine der geförderten Organisationen ist
­Flechtwerk 2+1, welches das Programm „Mein
Papa kommt“ betreibt.
Durch unsere Arbeit möchten wir dazu beitragen,
dass Kinder in Deutschland von Anfang an unter
möglichst guten Bedingungen aufwachsen und
ihre Potenziale entfalten können.
Marc von Krosigk
Geschäftsführer
Auridis gGmbH
Gesellschaft
Interview
? !
„Kinder brauchen beide Eltern“
In Deutschland sind jährlich rund sechs von zehn Kindern unter zehn Jahren von der Scheidung ihrer Eltern betroffen. Das bundesweite Besuchs­
programm „Mein Papa kommt“ bietet getrennt lebenden Müttern und Vätern
Möglichkeiten zur Übernachtung bei ehrenamtlichen Gastgebern am Wohnort vom Kind. „Mein Papa kommt“ wird von der Auridis gGmbH gefördert.
Wie das Programm funktioniert, erklärt Initiatorin Annette Habert.
Frau Habert, die Projekt­
idee von „Mein Papa
kommt“ ist bundesweit
einzigartig. Wie sind Sie
darauf gekommen?
Ich bin Pädagogin. Ein
Junge hatte mir erzählt,
dass sein von ihm getrennt
lebender Vater im Auto übernachtet, wenn er ihn
besucht. Und weil es im Winter dafür viel zu kalt
sei, sehe er den ­Vater nur im Sommer. Das war
für mich ein Schlüsselmoment. Und tatsächlich konnte ich einen Schlafplatz organisieren.
Mittlerweile vermitteln wir etwa 700 Mütter und
Väter an ehrenamtliche Gastgeber.
Was bieten Sie Eltern konkret an und welche
Rolle spielen dabei die Gastgeber?
Wir machen eine stabile Eltern-Kind-­Beziehung
möglich, auch wenn Vater oder Mutter viele
Kilometer entfernt vom Kind leben. Denn Kinder
brauchen Kontinuität und Vertrautheit im Umgang mit beiden Elternteilen. Die ehrenamtlichen
Gastgeber bringen dem Gast Wertschätzung
entgegen und bieten die Möglichkeit zur kostenfreien Übernachtung. Das stärkt ungemein. Und
unser pädagogisches Elterncoaching kräftigt die
Bindungskompetenz der Eltern.
Sie vermitteln auch Umgangsräume –
was hat es damit auf sich?
Wenn ein Vater sein Kind am Wochenende
besucht, braucht es ­einen geschützten Raum,
wo beide Zeit mit­einander verbringen können.
Interessierte Eltern und potenzielle Gastgeber finden
weitere Informationen unter mein-papa-kommt.de.
Zur Person
Annette Habert
Pädagogin und
­I nitiatorin von
„Mein Papa kommt“
Wir stellen diese Räume
kontinuierlich und
exklusiv für Vater und
Kind zur Verfügung. Für
den anderen Elternteil
ist es eine Entlastung,
wenn das Treffen nicht
bei ihm in der Wohnung
stattfindet.
Seit 2015 wird das Projekt von Auridis
­gefördert. Wie sieht die Unterstützung aus?
Auridis ermöglicht uns, die Projektarbeit auf
operativer Ebene gut aufsetzen zu können.
Gemeinsam haben wir 2015 zum Beispiel ein
effektives Finanzierungsmodell erarbeitet und
erfolgreich eingeführt. Die Förderung ist aber
nicht nur finanzieller Natur, sie beinhaltet auch
eine intensive Beratung und Begleitung unserer
gemein­nützigen Arbeit.
41
42
ALDI SÜD – einfach verantwortlich
Kooperation mit Tafelvereinen
Zu schade für den Müll
Rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel landen in Deutschland jedes Jahr im
Müll, so das Ergebnis einer aktuellen Studie. Gleichzeitig sind viele Menschen
auf Lebensmittelspenden angewiesen – auch in Deutschland. Deshalb spendet
ALDI SÜD aussortierte Waren an wohltätige Organisationen.
Dazu gehören zum Beispiel örtliche Tafeln und
soziale Einrichtungen wie die Arbeiterwohlfahrt
und die Caritas. Die Lebensmittel sind ohne Einschränkung zum Verzehr geeignet, haben aber
kleine Schönheitsfehler wie Druckstellen oder
ein nahendes Mindesthaltbarkeitsdatum.
Unsere Filialen in Overath in Nordrhein-Westfalen beispielsweise arbeiten mit dem ört­
lichen Tafelverein zusammen. „Wir sind froh,
dass wir mit den Lebensmitteln, die wir sonst
entsorgen müssten, anderen Menschen helfen
können“, erzählt Arkadius Kila, Filialleiter in
Overath-­Steinenbrück. Dreimal pro Woche holt
ein Mitarbeiter der Overather Tafel die Waren
ab, die ALDI SÜD spendet. Meist handelt es sich
um Obst und Gemüse, Kühlwaren und hin und
wieder auch verpackte Brot- und Backwaren.
Da wir unsere Mengen sehr genau kalkulieren
und einen hohen Warenumschlag sowie ein
begrenztes Sortiment haben, bekommt die Tafel
im Schnitt bei jeder Abholung drei bis sechs
Kisten mit Lebens­mitteln.
„An Ostern und Weihnachten kaufen unsere
Kunden viel ein – dementsprechend müssen wir
auch mehr bestellen. Und häufig bleibt dann
auch einiges für die Tafel übrig“, berichtet Filial­
leiter Kila. „Das freut die Bedürftigen natürlich
an den Feiertagen umso mehr – und so landet
bei uns an Weihnachten auch regelmäßig eine
Dankeskarte im Briefkasten.“
Hand in Hand: ALDI SÜD spendet aussortierte Waren an regionale Tafeln.
Wir wollen als Unternehmen so handeln, dass
wir eine positive gesellschaftliche Wirkung
­erzielen. Das gilt für unser Kern­geschäft
ebenso wie für unser darüber hinausgehendes
gesellschaftliches Engagement.
Kirsten Geß
Leiterin Kommunikation
bei ALDI SÜD
Gesellschaft
43
Leseförderung
ALDI SÜD und Stiftung Lesen
2015 ist ALDI SÜD als erstes Unternehmen des
Lebensmitteleinzelhandels dem Stifterrat der
­Stiftung Lesen beigetreten. Die Stiftung Lesen setzt
sich seit knapp 30 Jahren dafür ein, die Lesefreude
bei Kindern und Jugendlichen zu wecken und ihre
Lesekompetenz zu stärken.
Ziel der Stiftung Lesen ist es daher, für ­jedes Mitglied der Gesellschaft geeignete und zugängliche
Programme zur Leseförderung zu entwickeln –
­unabhängig von den materiellen, kulturellen oder
sozialen Voraussetzungen. Zu den Förderprojekten
der Stiftung Lesen gehören unter anderem das
bundesweite frühkindliche Leseförderprogramm
„Lesestart – drei Meilensteine für das Lesen“, Vor­
lese­bibliotheken in Kindertagesstätten sowie
Leseclubs für Kinder und Jugendliche in ganz
Deutschland.
Gemeinsam mit den weiteren Mitgliedern des
Stifterrats ermöglicht ALDI SÜD der Stiftung Lesen,
neue Leseförderungsprojekte zu entwickeln und
umzusetzen. Gleichzeitig unterstützt die Stiftung
Lesen ALDI SÜD aktiv bei Buchaktionen für Kinder
und Jugendliche, indem sie seit 2015 die inhaltliche, gestalterische und lesedidaktische Qualität
der Bücher prüft. So wurde zum Beispiel die
Jugend­buchreihe „Bloggerbande“, die exklusiv
bei ALDI SÜD angeboten wird, mit dem Hinweis
„­Unterstützt von Stiftung Lesen“ gekennzeichnet.
Weitere Informationen zur Arbeit der
Stiftung Lesen unter stiftunglesen.de.
Lesen macht Spaß und bildet.
Einfach helfen vor Ort
Unbürokratische ­Nachbarschaftshilfe
Mit Sach- und Geldspenden in Gesamthöhe von
über 380.000 Euro haben sich die ALDI SÜD
Regional­gesellschaften 2015 vor Ort engagiert, wo
Unter­stützung gebraucht wurde. Dank unserer
tatkräftigen Mitarbeiter konnten wir vielerorts
unbürokratische Nachbarschafts­hilfe leisten. 2015
stand die Hilfe für Geflüchtete im Mittelpunkt: Wie
viele andere Regionalgesellschaften engagierte
sich zum Beispiel auch ALDI ­Eichen­au und stellte
unter anderem Wörter­bücher für den Deutschunterricht in Schul­klassen mit geflüchteten Kindern
zur Verfügung. ALDI Mönchen­gladbach spendete
neben Lebens­mitteln und Getränken auch
Hygiene-, Haushalts- und Büroartikel sowie
Aktions­tische aus den Filialen. Diese werden nun
von Helfern in den sozialen Einrichtungen zum
Beispiel zur Kleidungs­ausgabe genutzt.
Blut spenden und Leben retten
Es tut nicht weh, geht
schnell und kann einem
anderen Menschen das
Leben retten: Blut­spenden.
Laut dem Deutschen Roten
Kreuz ist statistisch gesehen
fast jeder Bundesbürger
mindestens einmal in seinem Leben auf das Blut anderer
angewiesen. Die meisten Blutspenden werden für die
Behandlung von Krebs­patienten benötigt, aber auch bei
Verkehrs­unfällen oder Herz-, ­Magen- und Darm­erkrankungen
können sie lebens­rettend sein. Gemeinsam mit dem Roten
Kreuz hat ALDI SÜD 2015 am Standort Mülheim an der Ruhr die
Mitarbeiter um ihre Unterstützung gebeten. Normale Büro­
räume wurden hierfür kurzerhand in professionelle Annahmestellen für Blut­spenden umfunktioniert. Viele Mitarbeiter
folgten dem Aufruf, darunter auch 55 Erstspender.
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ALDI SÜD – einfach verantwortlich
Ideenreich und effizient:
Impulse aus den Regionen
Jedes Logistikzentrum, jede Filiale und jedes Verwaltungsgebäude
von ALDI SÜD kann dazu beitragen, unser unternehmerisches Handeln
verantwortungsvoll und umweltbewusst zu gestalten. Das muss nicht
allein im Rahmen der vorgestellten Handlungsfelder Kunden, Umwelt,
Mitarbeiter, Lieferkette und Gesellschaft sein. Hier einige Beispiele:
Regionalgesellschaft Mönchengladbach
Wertvolle Inspirationen für Umwelt- und Klimaschutz
Das Logistikzentrum von ALDI Mönchen­
gladbach könnte als Versuchslabor für
innovativen Klimaschutz durchgehen: In
den Lagerhallen kommt modernste Technik
zum Einsatz, mit welcher der CO₂-Ausstoß
beträchtlich gesenkt wird.
So sind neben Fotovoltaikanlagen auch ein
Blockheizkraftwerk, eine Holzhackschnitzel­
heizung, eine Wärmerückgewinnung aus der
Kälte­anlage und zwei Eisspeicher im Einsatz.
Die Hallenbeleuchtung mit dimmbaren LEDs,
kombiniert mit Licht­kuppeln im Dach, senkt
den Energie­verbrauch und trägt ebenso zur
Ressourcen­schonung bei wie die Nutzung von
Regenwasser, zum Beispiel für die Lkw-Wasch­
anlage. Vor allem die Fotovoltaikanlagen, die
überschüssigen Strom produzieren, und das
klimaneutrale Heizen mit Holz führen zu einer
positiven Ökobilanz.
Mit all diesen Aktivitäten sammelt die
Regional­gesellschaft Mönchengladbach
wertvolle Erfahrungen mit energieeffizienten
Technologien, von ­denen die gesamte Unternehmensgruppe profitiert.
Regionalgesellschaft Sankt Augustin
Platin-Auszeichnung für nachhaltige Filiale
Wir wollen den Energieverbrauch
in all unseren Filialen so gering wie
möglich halten. Dies erreichen wir,
indem wir bereits beim Bau neuer
­Gebäude auf absolute Energie­effizienz
setzen. Ein Engagement, das hohen
Nachhaltigkeits­anforderungen gerecht
wird: 2015 zeichnete die Deutsche
Gesellschaft für Nach­haltiges Bauen
(DGNB) u
­ nsere ALDI SÜD Filiale am
Standort Hennef (Obere Sieg­straße 80)
mit der höchsten Auszeichnung aus.
Das Prädikat DGNB Platin bewertet die Nachhaltigkeit eines Gebäudes. So zählen neben
ökonomischen auch ökologische und soziale
Faktoren wie Ökobilanz und Barrierefreiheit.
Harald Peters
Leiter Filialentwicklung
Sankt Augustin
Aus den Regionen
Standort Mülheim
Grüne Dächer und Energie aus der Erde
Nachhaltigkeit spielt nicht nur beim Neubau
von Filialen eine wichtige Rolle. Auch beim
Bau von Verwaltungsgebäuden achten wir auf
klima- und umweltfreundliche Architektur – das
zeigen unsere neuen Bürogebäude am Standort
Mülheim an der Ruhr: Sie verfügen über hoch­
effiziente Umwelttechnik.
Sowohl das internationale Dienstleistungs­
zentrum in der Mintarder Straße als auch die
neuen Gebäude am Standort Burgstraße werden
mit Fotovoltaikanlagen ausgestattet. Außerdem
werden die Dächer aller neuen Bürogebäude
begrünt – das verlängert die Lebensdauer der
Dachabdichtung und trägt zur Luftreinigung bei.
Ein weiteres Plus: Das grüne Dach bietet Pflanzen
und Insekten einen wertvollen Lebensraum.
Die Energie für Heizung und Klimaanlage des
internationalen Dienstleistungszentrums kommt
teilweise aus der Erde: Mit Hilfe der Geothermie
können Erdreich und Grundwasser unterhalb der
Erdoberfläche zum Heizen und im Sommer sogar
zum Kühlen genutzt werden.
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ALDI SÜD – einfach verantwortlich
Ein starkes Netzwerk
ALDI SÜD ist Mitglied in zahlreichen Initiativen und ­arbeitet
eng mit unterschiedlichen Partnern und Organisationen
­zusammen. Hier eine Auswahl unserer Mitgliedschaften:
Global Coffee Platform
Pa
r ti
cipa nt of BS
Bundesdeutscher Arbeitskreis für
Umweltbewusstes Management e.V.
(B.A.U.M.)
Bündnis für nachhaltige Textilien
Forum Nachhaltiger Kakao e.V.
Fur Free Retailer Program
CI
Business Social Compliance ­Initiative
(BSCI)
MEMBER OF
Initiative Tierwohl
Leather Working Group (LWG)
Charter Nachhaltiges Waschen
und ­Reinigen
Stifterrat der Stiftung Lesen
Verein für kontrollierte alternative
Tierhaltungsformen e. V. (KAT)
3-0041-11-100-00
Runder Tisch für nachhaltiges
Palmöl (RSPO)
Herausgeber:
ALDI Einkauf GmbH & Co. oHG
Unternehmensgruppe ALDI SÜD
Burgstraße 37
45476 Mülheim an der Ruhr
V. i. S. d. P.:
Kirsten Geß
Stand:
Juli 2016
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