Geschäftsjahr 2013
Transcription
Geschäftsjahr 2013
Zahlen & Fakten 2013 Zahlen & Fakten Geschäftsjahr 2013 (1. Januar 2013 – 31. Dezember 2013) Nettoumsatz in Mrd. € ∆ in % z. Vj. Deutschland 5,36 - 0,1 International 2,46 0,5 Summe 7,82 0,1 ∆ in % z. Vj.. Mitarbeiter Deutschland 50.252 International 22.567 4,1 Summe 72.819 1,2 International Summe - 0,1 ∆ in % z. Vj. Filialen Deutschland DIE UNTERNEHMENSGRUPPE TENGELMANN 2013 71 3.245 - 1,7 906 7,1 4.151 0,1 Cross Channel – die Zukunft des Handels Bericht über das 147. Geschäftsjahr Allgemeine Hinweise Erstmals bilden wir in diesem Geschäftsbericht die Konzernkennzahlen in konsolidierter Form ab. Die Umsätze werden zudem netto ausgewiesen. Aufgrund von Rundungseffekten können Additionsdifferenzen auftreten. Angaben zu Mitarbeitern und Filialen sind bezogen auf den Stichtag 31. Dezember 2013. Der Umwelt zuliebe wurde diese Publikation auf dem umweltfreundlichen Papier „Galaxi Keramik FSC“ in einem zertifizierten Druckhaus gefertigt. Bei Auslandsgesellschaften wurden die durchschnittlichen Wechselkurse der jeweiligen Berichtszeiträume zugrunde gelegt. www.tengelmann.de 2013 Inhalt Inhalt 04 Vorwort 06 Gastbeitrag 10 Verantwortung und Nachhaltigkeit 12 Mitarbeiter 14 Überblick 16 Geschäftsfelder 34 Bilanz und Erläuterungen Erstmals bilden wir in diesem Geschäftsbericht die Konzernkennzahlen in konsolidierter Form ab. Die Umsätze werden zudem netto ausgewiesen. Im Interesse der Lesbarkeit wird im gesamten Bericht vorwiegend die maskuline Form als neutraler Terminus verwendet. 03 04 Vorwort „Online- und stationärer Handel verzahnen sich zunehmend. Als Familienunternehmen wollen wir diese Entwicklung aktiv mitgestalten.“ Vorwort Liebe Leserin, Iieber Leser, war es ein weiterer Vorbote des Klimawandels oder einfach ein außergewöhnliches Wetterextrem? Jedenfalls hat es unser Familienunternehmen im ersten Halbjahr des 147. Geschäftsjahres – im wahrsten Sinne des Wortes – eiskalt erwischt! Schnee und Eis bis in den April sorgten vor allem bei KiK und OBI für erhebliche Umsatz- und Ertragsverwerfungen. Der regnerischste Mai seit mehr als 130 Jahren war die Ursache für ver heerende Überschwemmungen in Deutschland und Europa. Um es auf den Punkt zu bringen: Die Umsätze sind uns zu Beginn des Jahres buchstäblich erfroren und anschließend noch abgesoffen! Mit viel Kraft und großem Einsatz konnten unsere Geschäftsfelder die Verluste in der zweiten Jahreshälfte so gut wie wettmachen. Ein Umsatzwachstum – wie geplant – war jedoch unmöglich. Dennoch konnte die Unternehmensgruppe Tengelmann das Geschäftsjahr 2013 zum 13. Mal in Folge mit einem ordentlichen positiven Ergebnis abschließen. Dieser Erfolg ist auch unserer Philosophie zu verdanken, sich nicht ausschließlich auf den stationären Handel zu konzentrieren. Vielmehr haben wir in den letzten Jahren sehr erfolgreich unser Engagement in den Bereichen E-Commerce, Immobilien und Beteiligungen ausgebaut. So steht die Unternehmensgruppe Tengelmann auf einem soliden Fundament und ist auch in Zeiten schneller Marktveränderungen für die Zukunft gut gerüstet. Diese ist gekennzeichnet von der fortschreitenden Digitalisierung: Smartphones und Tablets mit schnellem Internetzugang sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken und verändern das Informations- und Kaufverhalten unserer Kunden nachhaltig. Der zunehmende Online-Handel sorgt in der Handelslandschaft für enorme Umwälzungen. Diese Entwicklung birgt für uns Händler immense Chancen, aber natür lich auch Risiken. Mit unseren Konzerntöchtern Tengelmann Ventures und Emil Capital Partners investieren wir seit einigen Jahren in innovative E-CommerceUnternehmen, die das Internet als Plattform für ihre kreativen Ideen nutzen. Mittlerweile zählen mehr als 40 nationale und internationale Beteiligungen aus den Bereichen E-Commerce, Social Commerce und OnlineTechnologien zum Portfolio. Damit gehören wir zu den bedeutendsten Start-up-Investoren Deutschlands. Gleichzeitig treiben unsere traditionellen Handelsgeschäftsfelder ihre Cross-Channel-Modelle voran. Denn Online- und stationärer Handel laufen nicht parallel nebeneinander her, sondern sie verzahnen sich zu nehmend. Der Kunde will über alle Kanäle einkaufen können, wie und wann er will. Um hier neue Denkanstöße zu geben – eigenen Handelsverantwortlichen ebenso wie Unternehmensfremden –, haben wir vor vier Jahren den Tengelmann e-day ins Leben gerufen. Bei dieser Vortragsveranstaltung, bei der die „Old Economy“ auf „Digital Natives“ trifft, präsentieren und diskutieren E-Commerce-Experten und Pure Player neue Entwicklungen und Strömungen im World Wide Web. Als Familienunternehmen stellen wir uns auf die digitalen Veränderungen nicht nur ein, sondern wollen diese Entwicklung aktiv mitgestalten. So sichern wir den Fort bestand des traditionsreichen Unternehmens auch in der Zukunft. Ihr 05 06 Gastbeitrag Torsten Toeller ist Gründer, Inhaber und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Fressnapf-Gruppe, die Europas größter Fachhändler für Tiernahrung, -zubehör und Services ist. Torsten Toeller wurde 1966 in Köln geboren. Nach dem Abitur, der Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann und dem Studium der Betriebswirtschaftslehre gründete er 1990 das Unternehmen Fressnapf. Bis 2010 führte er auch als Alleingesellschafter das Unternehmen Trinkgut, einen der größten deutschen Getränkeabholmärkte, das er Ende 2010 erfolgreich an die EDEKA veräußerte. Torsten Toeller engagiert sich neben seiner unternehmerischen Tätigkeit als Mitglied in einigen Aufsichts- und Beiräten. Darüber hinaus unterstützt er immer wieder selbst Unternehmensgründer. Für seine unternehmerischen Leistungen wurde Torsten Toeller unter anderem mit dem „Entrepreneur des Jahres“, dem „Franchisegeber des Jahres“ und dem „Goldenen Zuckerhut“ ausgezeichnet. 2008 erhielt er für sein Unternehmen die Auszeichnung „Pet Retailer of the Year“ und 2010 den „Global PETS Award“ sowie den „Deutschen Handelspreis“. Gastbeitrag Cross Channel – das neue Rennpferd im Handel Wenn ein Reiter vom Pferd fällt, dann sagt man, er sollte so schnell wie möglich wieder aufsteigen. Das nimmt die Angst und wahrt den Respekt vor Tier und Aufgabe. Bauchlandungen sind schmerzhaft, aber sie haben einen ziemlich lehrreichen Effekt: Man macht denselben Fehler kaum ein zweites Mal. Die Herausforderung besteht darin, das Pferd erneut zu satteln, Verhalten und Körpersprache des Pferdes zu verstehen, Vertrauen erneut zu erlangen, um es eben künftig erfolgreicher zu führen. Eine solche „Bauchlandung“ hat auch Fressnapf hinter sich: beim Versuch eines ersten Online-Shops kurz nach der Jahrtausendwende. Wir hatten alles gesetzt, gesattelt und gezäumt – und wurden dann unsanft abgeworfen. Dabei haben wir auch ein paar Millionen Euro Lehrgeld in den Sand gesetzt. Und ernsthaft: Wir sind erst acht Jahre später wieder aufgestiegen. Mit neuer Strategie und dem Wissen aus der Vergangenheit ist aus unserem Fohlen inzwischen ein echtes Rennpferd geworden. Die entscheidende Veränderung aber war: Wir haben den Jockey ausgetauscht. Heute hält der Kunde die Zügel in der Hand. Durch Technologie und Vernetzung stehen ihm eine nie da gewesene Preistransparenz, Informationsvielfalt und Convenience zur Verfügung. Durch seine (Preis-)Vergleiche via PC, Laptop, Tablet oder Smartphone rechnet er rund um die Uhr stationär gegen online, sucht, kauft, entscheidet und baut sich so gegenüber dem Handel eine ganz neue Entscheidungsposition auf. Und die Kundenbeziehung endet nicht mehr nach dem Kauf – im Gegenteil: Sie beginnt, wenn der Kunde sein neu erworbenes Produkt mit anderen teilt, darüber spricht – im echten wie im virtuellen Leben. Durch Web 2.0, soziale Netzwerke, Meinungsportale & Co. ist der Kunde mächtig geworden. Um es in der Fressnapf-Sprache auszudrücken: Heute könnte man meinen, der Schwanz wedelt mit dem Hund. Für uns Händler ist das Cross-Channel-Konzept eine große Chance, denn es ermöglicht uns unter anderem einen zusätzlichen Absatz und den Eintritt in lukrative Märkte. Auf der anderen Seite wird auch der Wettbewerb insgesamt intensiver. So scharrt heute der digitale Riese Amazon mit den Hufen und plant den Einstieg in den Lebensmitteleinzelhandel. Wer aber die Kunst beherrscht, den Kunden zu verstehen und die unterschiedlichen Kanäle so miteinander zu vernetzen, dass sie sich ergänzen, wird im Wettbewerb immer die Nase vorn haben. Dabei ist es wichtig, alle Kanäle exzellent zu beherrschen – und das nicht nur als Alibi! Die größte Herausforderung wird aber sein, eine Technologie zu entwickeln, die mit den Bedürfnissen des Kunden nach nahtlosen, kanalübergreifenden Shopping-Erlebnissen mithalten kann. Eine Technologie, die diese Komplexität beherrscht, wird demnach zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Wir müssen im Handelssektor noch flexibler und anpassungsfähiger werden, haben aber auch die Chance, unsere Zielgruppe auf neuen Wegen zu erreichen und damit steigende Absätze, größere Markenbekanntheit und -beliebtheit zu erzielen. Zusätzlich zu den Veränderungen des deutschen Marktes ermöglicht Cross Channel uns Händlern, auch internationale Märkte zu erschließen und ganz andere Eintrittsbarrieren zu überwinden. 07 08 Gastbeitrag Der Kunde erwartet heute Flexibilität an allen Kontaktpunkten und ist bereit, sich den Händlern zuzuwenden, die seine Bedürfnisse am besten erfüllen. In diesem sich schnell ändernden Umfeld können wir es uns nicht mehr leisten, tatenlos zuzusehen. Jede Chance muss zügig erkannt und genutzt werden. Wir müssen den Kunden optimal beim Channel-Hopping begleiten. Dabei müssen wir uns in den nächsten Jahren neben der technischen Herausforderung vor allem der Aufgabe stellen, die Kanal-Silos in der eigenen Organisation aufzubrechen. Cross Channel schafft ein Miteinander aller Kanäle und kein Gegeneinander. Aber dafür ist es erforderlich, sich auf verändertes Kaufverhalten einzustellen, Kundenbedürfnisse zu erkennen und vor allem alle Beteiligten, insbesondere unsere Mitarbeiter, mit auf die Transformationsreise zu nehmen. Gerade in einem Franchisesystem spielen die Partner und Marktmitarbeiter im Cross-Channel-Konzept eine enorm wichtige Rolle als Multiplikatoren und Gestalter. Als Unternehmer mit über 1.300 Fressnapf-Märkten und mehr als 1,5 Milliarden Euro Jahresumsatz werde ich häufig gefragt, was die Cross-Channel-Entwicklungen eigentlich für den stationären Handel bedeuten? Wird er durch die technologischen Veränderungen vielleicht sogar zum Auslaufmodell? Mitnichten, genau das Gegenteil ist der Fall. Der stationäre Markt wird zum Aufbau von Kundenbeziehungen immer wichtiger. Moderne und übersichtliche Märkte sind dadurch gerade im Cross-Channel-Bereich unerlässlich und von existenzieller Bedeutung. Dabei sind sie mehr als nur reine „Schaubuden“ für das Online-Business. Dem stationären Handel obliegt im Cross Channel die Aufgabe, die „klassischen“ Disziplinen des Handels abzudecken: persönliche und individuelle Beratung und die soziale Interaktion zwischen Verkäufer und Kunde. Auch in 20 Jahren wird der größte Teil an Tiernahrung und -zubehör noch stationär eingekauft. Der klassische Handel wird also nicht verschwinden – ganz im Gegenteil: Es wird eine neue Wertschätzung der persönlichen Beratung geben, die die Kunden in die Läden treibt. Gastbeitrag „Der Kunde erwartet heute Flexibilität an allen Kontaktpunkten. Wer die Kunst beherrscht, den Kunden zu verstehen und die unterschiedlichen Kanäle so miteinander zu vernetzen, dass sie sich ergänzen, wird im Wettbewerb immer die Nase vorn haben.“ Noch kann beim Kauferlebnis über alle Kanäle hinweg von einer Vision gesprochen werden. Wir bei Fressnapf haben uns allerdings schon mit unserer Mission auf diese Reise gewagt. Wir geben alles dafür, das Zusammenleben von Mensch und Tier einfacher, besser und glücklicher zu machen. Dazu gehört es unbedingt, den Kunden an allen ihm zur Verfügung stehenden Kontaktpunkten zu begeistern und sein Vertrauen zu gewinnen. Daran arbeiten wir sehr hart. Über Fressnapf: Die Fressnapf-Gruppe ist Europas Marktführer im Heimtierbedarf. Das Unternehmen wurde 1990 von Inhaber Torsten Toeller in Erkelenz (NRW) gegründet. Zur Fressnapf-Gruppe zählen heute über 1.300 Fachmärkte in zwölf europäischen Ländern. Moderne Märkte, kompetente Beratung, attraktive Preise und vielfältige Serviceangebote sind die Grundpfeiler der Fachmarktkette. Dazu gehört auch der Online-Shop auf www.fressnapf.de. Heute setzt die FressnapfGruppe unter den Marken Fressnapf, Maxi Zoo und Megazoo jährlich über 1,5 Mrd. Euro um. In den internationalen Märkten, den Logistikzentren sowie der Unternehmenszentrale in Krefeld (NRW) sind rund Die Karten im Handel werden neu gemischt und eine gut orchestrierte Cross-Channel-Strategie wird künftig einen klaren Wettbewerbsvorteil bieten. Insbesondere dann, wenn der stationäre Handel mit seinen nach haltigen Stärken entsprechend eingebunden ist. Die kommenden Jahre werden uns allen ein hohes Maß an Flexibilität, Experimentier- und Entscheidungsfreude abverlangen. Es wird spannend, zu sehen, wer hier die richtigen Konzepte in der Tasche und die Nase vorn hat. 10.000 Menschen beschäftigt. Die Fressnapf-Gruppe ist Förderer verschiedener gemeinnütziger Tierschutzprojekte und baut ihr soziales Engagement für die Beziehung zwischen Mensch und Tier stetig aus. 09 10 Verantwortung und Nachhaltigkeit Erfolgreicher Einsatz für Umwelt und Gesellschaft Begriffe wie Nachhaltigkeit oder Corporate Social Responsibility – kurz CSR – sind seit einigen Jahren in aller Munde. In der Unternehmensgruppe Tengelmann hat das Engagement für Mensch und Natur bereits eine jahrzehntelange Tradition. Als Familienunternehmen steht Tengelmann für Kontinuität und Langfristigkeit, in diesem Sinne sind auch viele Projekte langfristig an gelegt. Vorbild sein und Zeichen setzen beginnt bei Tengelmann in der Unternehmenszentrale in Mülheim an der Ruhr: zum Beispiel mit dem Tengelmann-Lauf, der seit 1995 Spenden in Höhe von mehr als 300.000 Euro für den Behindertensport mit Kindern und Jugendlichen einbrachte. Auch der Ehrenamtstag oder die Schulpatenschaften werden über viele Jahre fortgeführt. Tag konnte der CO2-Ausstoß um 1.611 Kilogramm reduziert werden. Aufgrund dieses Erfolges wird es während der Heizperiode 2013/2014 an jedem zweiten Freitag im Monat einen „Warmer-Pullover-Tag“ geben. Diese und viele weitere Projekte wurden im ersten Nachhaltigkeitsbericht der Unternehmenszentrale zusammengefasst. Dort findet sich auch die Tengelmann Klimainitiative, mit der sich die Unternehmensgruppe 2007 selbst verpflichtete, ihren CO2-Fußabdruck bis zum Jahr 2020 deutlich zu senken. Seitdem sind unter dem Dach dieser Klimainitiative zahlreiche Aktionen zur Energieeinsparung auf den Weg gebracht worden. Um den Erfolg dieser Maßnahmen zu dokumentieren, wird seit 2006 jährlich eine Emissionsbilanz für die Holding und die Konzerntöchter erstellt. Die Unternehmenskultur von Kaiser's Tengelmann ist schon seit Jahrzehnten von nachhaltigem und verantwortungsvollem Handeln geprägt. Dies wurde jetzt ganz offiziell im Nachhaltigkeitsleitbild verankert. Darin werden Mitarbeiter, aber auch Lieferanten und Handels partner zu vorbildlichem und nachhaltigem Verhalten aufgefordert. Nachhaltige Aktionstage Nachhaltiges Verhalten kann man nicht verordnen, es muss gelebt werden, von innen kommen. Um die Mitarbeiter für den sorgsamen Umgang mit den Energieressourcen zu sensibilisieren, gab es unter anderem die im Februar 2013 durchgeführte „Aktionswoche Nachhaltigkeit“. Die Belegschaft informierte sich über täglich wechselnde Schwerpunktthemen in Sachen Nachhaltigkeit, nahm Beratungsangebote zu Öl-, Gasund Stromverbrauch wahr oder hatte Gelegenheit, alte Elektrogeräte oder Schadstoffe fachgerecht zu entsorgen. Parallel dazu gab es den ersten „Warmer-PulloverTag“, an dem die Vorlauftemperatur der Heizung um wenige Grad gesenkt wurde. Allein durch diesen einen Der „Aktionstag Elektromobilität“ fand im Rahmen der „Deutschen Aktionswoche Nachhaltigkeit“ statt. Auf dem Betriebshof der Unternehmenszentrale wurde nicht nur über die neuesten Möglichkeiten der elektrischen Fortbewegung informiert, sondern diese konnten auch selbst ausprobiert werden. Pedelecs, Segways und Elektroautos verschiedener Hersteller standen zum Probefahren bereit. Kaiser's Tengelmann: Verbindliche Standards Auch für den Wareneinkauf hat Kaiser's Tengelmann verbindliche Standards definiert. So ist das Angebot an nachhaltig gefangenem Fisch weiter ausgebaut worden. Kennzeichnungen wie das „MSC-Siegel“ oder das Label „Bewusste Fischerei“ auf den Produktverpackungen und an den Fischtheken erleichtern den Kunden die Kaufentscheidung. Im SB-Bereich angebotenes Schweine fleisch entspricht dem Standard „Für mehr Tierschutz“. Dieses Label wurde in Zusammenarbeit mit dem Tierschutzbund entwickelt und steht unter anderem für eine reduzierte Besatzdichte in den Stallungen. Damit reagiert Kaiser's Tengelmann auf die anhaltende Debatte um Massentierhaltung. In der Warengruppe „Obst und Gemüse“ wird die Rückverfolgbarkeit und Qualität der Waren über das Siegel „QS – Qualität und Sicherheit“ zertifiziert. Ökologische Gesichtspunkte waren auch bei der Modernisierung von Filialstandorten im Geschäftsjahr 2013 Verantwortung und Nachhaltigkeit prägend. So wurden unter anderem Kälteanlagen eingebaut, die eine Nutzung ihrer Abwärme zum Heizen ermöglichen. Ziel aller Maßnahmen ist die Reduzierung des Verbrauchs von Energie und der Abgabe von CO2. KiK: Nachhaltige Branchenlösungen KiK schloss 2013 die Arbeiten am zweiten Nachhaltigkeitsbericht ab und erhielt damit erneut eine positive Begutachtung nach den Indikatoren der Global Reporting Initiative. Der Bericht wurde Anfang 2014 veröffentlicht. Dass das Thema Nachhaltigkeit bei KiK nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, zeigen die zahlreichen Projekte in diesem Bereich: In Deutschland unterstützt das Unternehmen regionale und überregionale Projekte zur Förderung von Bildung und Gesundheit. Dabei stehen vor allem benachteiligte Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt. Mit den im Rahmen der Aktion „Deutschland Rundet Auf“ von KiK-Kunden gespendeten Beträgen werden unter anderem Projekte zur Suchtprävention bei Jugendlichen oder zur Bildungsförderung sozial benachteiligter Kinder finanziert. Auch die Hilfsprojekte der Stiftung „help and hope“ kommen Kindern und Jugendlichen zugute. Darüber hinaus fördert KiK zahlreiche andere Organisationen bei ihrer Arbeit für benachteiligte Mitbürger. Nach dem Einsturz des Fabrikgebäudes Rana Plaza im April 2013 hat KiK mit Hilfe lokaler Hilfsorganisationen in Bangladesch zur Erstversorgung der Opfer beigetragen. Als erstes deutsches Unternehmen beteiligte KiK sich mit 500.000 US-Dollar am Humanitären Hilfsfonds für Betroffene des Unglücks, der, wenn er die breite Unterstützung der Textilbranche findet, den transparentesten und gerechtesten Ansatz darstellt, um Betroffene in ihren veränderten Lebensumständen zu unterstützen. Zusätzlich werden derzeit zusammen mit internationalen Organisationen Projekte der Hilfe zur Selbsthilfe geprüft, für deren Ausgestaltung weitere 500.000 US-Dollar bereitstehen. Um Unglücke diesen Ausmaßes zukünftig zu verhindern, setzt KiK sich in den Ländern, in denen es Textilien produzieren lässt, für die Einhaltung sozialer Mindeststandards und die Lösung drängender Probleme in Sachen Brandschutz und Gebäudesicherheit ein. Dazu ist KiK im Mai 2013 als eines der ersten Textilhandelsunternehmen dem internationalen „Bangladesh Accord“ beigetreten. Er beinhaltet die Selbstverpflichtung, die Sicherheit in den Produktionsstätten in Bangladesch dauerhaft zu verbessern, und sichert die Mitbestimmungsrechte der Textilmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. OBI: Ressourcenschonendes Sortiment Ressourcenschonung beginnt bei OBI im Regal. Das Baumarktunternehmen erweitert und ergänzt seine Sortimente ständig um klimaschonende und nachhaltige Artikel. Auch die Produktpräsentation im Markt ist energiesparend dank der Verwendung von LEDs und T5-Leuchtmitteln. Bei der Verringerung des CO2-Ausstoßes konnten erneut Einsparungen im zweistelligen Prozentbereich erzielt werden. Im Geschäftsjahr 2013 wurden zwei neue OBI Märkte eröffnet, die nach dem Green-Building-Konzept errichtet wurden. Sie verfügen über eine automatisierte Gebäude leittechnik, verbesserte Fassadendämmung und eine effiziente Wärmerückgewinnung. Damit verbrauchen sie 25 Prozent weniger Energie, als der geltende Standard vorgibt. Auch das gesellschaftliche Engagement ist bei OBI ein wichtiger Baustein der Nachhaltigkeitspolitik. So wurden im Sommer 2013 die vom Hochwasser in Deutschland, der Tschechischen Republik und Ungarn betroffenen Menschen mit Lieferwagen, Sandsäcken, Schaufeln, Hochdruckreinigern und anderen Sachspenden unterstützt. Auf weitere notwendige Anschaffungen gab es bei OBI für die Betroffenen 20 Prozent Rabatt. Darüber hinaus leisteten OBI Mitarbeiter als ehrenamtliche Helfer wertvolle Arbeit in den Überschwemmungsgebieten. Für dieses Engagement wurden sie von der Arbeit freigestellt oder erhielten Sonderurlaub. 11 12 Mitarbeiter Qualifizierung und Weiterbildung schaffen Wettbewerbsvorteile Das Familienunternehmen Tengelmann beschäftigt im In- und Ausland rund 73.000 Menschen. Sie sind es, auf die das Unternehmen baut und die entscheidend zu seinem wirtschaftlichen Erfolg beitragen. Aus diesem Grund übernimmt die Unternehmensgruppe schon seit jeher in hohem Maße Verantwortung für ihre Beschäftigten und engagiert sich für deren Aus- und Weiter bildung. Am Unternehmensstandort in Mülheim an der Ruhr werden nicht nur Beiträge zur beruflichen Qualifizierung und zur persönlichen Orientierung angeboten. Die Holding beteiligt sich darüber hinaus mit jeweils 100 Euro an Kursen, die Mitarbeiter an der Volkshochschule absolvieren. Voraussetzung ist der erfolgreiche Abschluss eines Volkshochschulkurses aus den Bereichen Mathematik, Computer, Sprachen, Betriebswirtschaft, Arbeitstechniken und Gesundheit. Auch der zunehmenden Bedeutung einer guten Work-Life-Balance trägt das Unternehmen Rechnung, was unter anderem die Zertifizierung als familienfreundliches Unternehmen beweist. Die Hertie-Stiftung zeichnet mit dem „audit berufundfamilie“ solche Arbeitgeber aus, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit verschiedenen Maßnahmen fördern. Bei Tengelmann gehören dazu schwerpunktmäßig Angebote zur Arbeitszeitregelung, Gesundheitsförderung sowie Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen. Die seit Mitte 2013 bestehende Kooperation mit der B. u. K. Familienbewusstes Personalmanagement GmbH ergänzt dieses Engagement. Der externe Dienstleister berät und unterstützt Mitarbeiter am Standort der Unternehmenszentrale beispielsweise beim Wiedereinstieg in den Beruf nach der Babypause, bei der Vermittlung einer Kinderbetreuung oder bei der Auswahl der richtigen Einrichtung für pflegebedürftige Angehörige. Kaiser's Tengelmann: Aufbau von Führungskompetenz Der Supermarktbetreiber legte im Geschäftsjahr 2013 einen Schwerpunkt auf die Personalentwicklung. Dabei waren der Aufbau von Führungskompetenzen und die fortlaufende Aktualisierung des Fachwissens aller 17.368 Mitarbeiter zentrale Bausteine der Weiterbildung. Bei Kaiser's Tengelmann begannen im abgelaufenen Geschäftsjahr 490 junge Menschen ihren Weg ins Berufsleben. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 1.013 Auszubildende und investierte 2013 zusätzlich 6.500 innerbetriebliche Schulungstage in den Berufsnachwuchs, um eine stabile Grundlage für die Entwicklung der Mitarbeiter zu Fach- und Führungskräften zu schaffen. 5.980 Teilnehmer aus allen Märkten und Dienstleistungsbereichen des Unternehmens bildeten sich in ein- oder mehrtägigen Seminaren, Workshops und Trainingseinheiten fort. Sie absolvierten beispielsweise gesetzlich vorgeschriebene Qualifikationsmaßnahmen oder erwarben neues Wissen über aktuelle Verkaufstechniken. Ein weiterer Teil der Belegschaft nahm an Schulungen zu Führungs- und Managementthemen teil. Die Nachwuchsführungskräfte durchliefen ein Training on the job zwischen sechs und zwölf Monaten, das mit insgesamt 1.272 Schulungstagen ergänzt wurde. Integration und soziales Miteinander ist schon aufgrund der internationalen Mitarbeiterstruktur eine Selbstverständlichkeit bei Kaiser's Tengelmann. Zum Ende des Geschäftsjahres 2013 arbeiteten 2.121 Personen aus 84 Nationen im Unternehmen. Davon waren über 21 Prozent junge Menschen in der Ausbildung. Zehn Prozent der Führungskräfte des Unternehmens haben eine ausländische Staatsbürgerschaft. KiK: Erfolgreiche Personalstrategie Seit der Unternehmensgründung vor 20 Jahren sind die Stärken und das Potenzial der Mitarbeiter die Garanten für den unternehmerischen Erfolg von KiK. Deshalb sind nach wie vor die Nachwuchsförderung und die Mitarbeiterentwicklung zentrale Elemente der Personal strategie. Bei KiK sind europaweit 22.119 Menschen im Alter von 16 bis 82 Jahren beschäftigt. Der Erfolg dieser seit vielen Jahren verfolgten Strategie zeigt sich auch in der überdurchschnittlich hohen Übernahmequote: 71 Prozent der Auszubildenden wurden im Sommer 2013 in eine Festanstellung übernommen, das sind zehn Prozent mehr als im nationalen Durchschnitt. Ihre zukünftigen Karrieremöglichkeiten sind ausgezeichnet, Mitarbeiter immerhin rückten 62 Prozent der ehemaligen Aus bildungsabsolventen in Führungspositionen auf. Allen rund 18.000 Mitarbeitern in Deutschland stehen im Rahmen der KiK-Akademie maßgeschneiderte Programme zur persönlichen und beruflichen Weiterbildung zur Verfügung. Angeboten werden die Kurse über den bundesweit vertretenen Partner VHS. Bei der Bezahlung der Kursgebühren wird jeder Mitarbeiter mit bis zu 100 Euro pro Halbjahr unterstützt. Sehr gefragt sind Sprach-, Sport- und Entspannungskurse sowie Kurse zur Vermittlung beruflicher Kompetenzen. Eine besondere Bedeutung für das Unternehmen hat die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die auch 2014 im besonderen Fokus der Personalentwicklung stehen wird. Dazu sind unterschiedliche individuelle Arbeitszeitmodelle für die Mitarbeiter geschaffen worden. So arbeiten 157 Personen mit Teamleitungsfunktion, aber auch 47 Auszubildende in Teilzeit. Die Frauenquote lag bei KiK zum Abschluss des Geschäftsjahres 2013 bei 92 Prozent, in Führungspositionen bei 57 Prozent. OBI: „Top Arbeitgeber Deutschland“ 32.219 Mitarbeiter waren Ende 2013 bei OBI be schäftigt, davon 11.783 in Deutschland (ohne Franchisepartner). Den Unter nehmensnach wuchs bilden 1.272 Auszubildende und 149 Studierende, die ein Bachelor-Studium an dualen Hochschulen in den Fächern Handel, Wirtschaftsinformatik oder Informationstechnik absolvieren. Der gute Ruf von OBI als Arbeitgeber bestätigte sich erneut: Unter den 118 als „Top Arbeitgeber Deutschland“ zertifizierten Unternehmen konnte OBI seinen zweiten Platz erfolgreich verteidigen. Bei einer Mitarbeiterumfrage 2013 machten 73 Prozent der Teilnehmer bei der Aussage „guter bis sehr guter Arbeitsplatz“ ihr Kreuz, ein erneuter Anstieg um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zu dieser Spitzen bewertung trägt – neben zeitgemäßen Strukturen und Vergütungsregeln – auch das Gesundheitsmanagement unter dem Motto „Fit wie OBI!“ als fester Bestandteil des Personalmanagements bei. Es stützt sich auf die Bausteine Bewegung, Ernährung, Vorsorge und Entspannung. Über Kurse, Aktivitäten und spezielle Gesundheitstage sensibilisiert OBI die Mitarbeiter für ein gesundheitsbewusstes Verhalten am Arbeitsplatz. Um Kindern und Jugendlichen einen ersten, spannenden Einblick in die vielfältigen Tätigkeitsfelder eines OBI Marktes zu geben, bietet das Baumarktunternehmen eine Vielzahl von Aktionstagen an. Dazu gehören soziale Projekte unter dem Motto „Spende Deine Hände“, Kinderstöbertage oder Girls’ bzw. Boys’ Days für Schülerinnen und Schüler der 5. bis 10. Klasse. Auch der Azubimarkt ist mittlerweile ein traditionelles Element der OBI Ausbildung geworden. 2013 führten 146 Studenten und Auszubildende eine Woche lang den OBI Markt in Dresden-Weißig in Eigenregie. Bedingt durch die nationalen, regionalen und örtlichen Gegebenheiten sind die Schwerpunkte der Personalarbeit außerhalb Deutschlands unterschiedlich. Während in Tschechien der Schwerpunkt des Personalmanagements in der Zusammenarbeit mit Schulen und Universitäten zur Ausbildung von Nachwuchsführungskräften lag, stand in Rumänien ein spezielles Trainingsprojekt für Praktikanten im Vordergrund. In Österreich bot das „OBI Stores Executive Training“ Mitarbeitern die Möglichkeit der profes sionellen und persönlichen Weiter entwicklung. Die Weiterbildung der stellvertretenden Marktleiter war Fokus in Slowenien. Über Programme wie „Situational Leadership“ und „Train The Trainer“ gewinnen alle Mitarbeiter neue Erkenntnisse aus diesen Executive Trainings. TREI Real Estate: Aktive Förderung Die TREI Real Estate beschäftigt an ihrem Hauptsitz in Mülheim an der Ruhr und in ihren fünf Auslandsbüros insgesamt rund 100 Mitarbeiter. Um das vorhandene Know-how auf eine breitere Basis zu stellen und systematisch auszubauen, arbeitet die TREI Real Estate unter anderem eng mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim zusammen. Im Rahmen eines dualen Studiengangs werden berufsbegleitende Studienund Fortbildungsmaßnahmen im In- und Ausland aktiv gefördert. 13 14 Überblick Erfolgreich in Deutschland und in internationalen Märkten Im Geschäftsjahr 2013 erzielte die Unternehmensgruppe Tengelmann einen konsolidierten Nettoumsatz in Höhe von 7,82 Mrd. Euro und lag damit knapp über dem Vorjahr (+ 0,1 Prozent). Der Auslandsanteil am Umsatz lag bei 31 Prozent. An diesem Erfolg arbeiteten 72.819 Mitarbeiter in 4.151 Filialen und 19 europäischen Ländern mit. Lebensmittel Immobilien Die Kaiser's Tengelmann GmbH stärkte ihre Positionierung als Qualitätssupermarkt durch die weitere Umsetzung des bewährten Konzepts „Schwarz-Rot-Gold“. Kennzeichen dieser Märkte ist unter anderem ein überdurchschnittlich hohes Frischeangebot. Neben dem weiteren Ausbau des hochwertigen Eigenmarkensortiments „Star Marke“ lag ein Fokus der Aktivitäten auf der Überarbeitung des Markenauftritts. Mit „Immer eine gute Idee“ wurden auch digitale Elemente verstärkt in die Kommunikation einbezogen. Die TREI Real Estate GmbH setzte ihre langfristige Strategie der Verwaltung von unternehmenseigenen Handelsimmobilien und der Objektentwicklung fort. Weitere drei Vendo Parks öffneten ihre Tore, die Erweiterung des Portfolios im Bereich Wohnimmobilien wird vorbereitet. Dabei folgt die TREI der starken Nachfrage nach Mikro-Wohnkonzepten, beispielsweise durch die Realisierung von Studentenwohnheimen. Kleidung und Non-Food Der späte und langanhaltende Winter 2012/2013 bescherte KiK einen schwierigen Jahresstart. Im weiteren Verlauf entwickelte sich das Geschäft jedoch erneut besser als der Branchendurchschnitt. Das Filialkonzept „KiK 17“ wurde erfolgreich weiter ausgerollt, über 500 Filialen sind inzwischen auf den silbernen Look umgestaltet. Mit der Eröffnung des Online-Shops KiK24.de bietet der textile Grundversorger seinen Kunden aus gewählte Artikel aus dem Basissortiment sowie ergänzende Sortimentshighlights. Bauen und Wohnen Trotz widriger Witterungsbedingungen konnte OBI auch 2013 unangefochten die Spitzenposition in der deutschen Do-it-yourself-Branche halten. Das Netz der OBI Märkte wurde zielgerichtet auf 567 Märkte erweitert. Auch der digitale Vertriebskanal wurde – nicht zuletzt durch die neu gestaltete Homepage mit Dialog elementen – ausgebaut. Die enge Verzahnung von Offline- und Online-Geschäft wird weiter zur Stärkung der Marke OBI und ihrer Marktposition beitragen. Beteiligungen Der 1-Euro-Discounter TEDi expandierte in die Niederlande sowie die Slowakei und konnte in allen Märkten seine führende Position ausbauen. Kunden schätzen das breite Sortiment an Produkten für den täglichen Bedarf, Party-, Geschenk- und Dekorationsartikeln sowie Spiel- und Schreibwaren. Der Markendiscounter Netto hat in Ergänzung zu seinem frischeorientierten Sortiment auf vielfachen Kundenwunsch auch Drogerieartikel in sein Angebot aufgenommen. Das stationäre Geschäft wurde mit dem Netto-Online-Shop und der Einführung des Mobile Payment erfolgreich ergänzt. E-Commerce Plus.de hat sein Sortiment auf 250.000 Produkte nochmals stark ausgebaut. Der im Februar 2013 ausgekoppelte Online-Shop GartenXXL.de bietet seinen Kunden die größte Sortimentsbreite und -tiefe in diesem Segment. Die baby-markt.de GmbH hat mit der Überarbeitung ihrer Shop-Oberflächen und der Eröffnung einer stationären Testfiliale die Basis für ein langfristiges Cross-Channel-Geschäft gelegt. Zudem wurden unter Überblick der Marke „pinkorblue“ auch die Märkte in Dänemark, Tschechien, Frankreich, der Schweiz und Schweden erschlossen. Venture Capital Über die Unternehmenstöchter Emil Capital Partners (ECP), Tengelmann Ventures und Tengelmann Social Ventures beteiligt sich die Unternehmensgruppe Tengelmann seit einigen Jahren an vielversprechenden Start-ups in Deutschland, den Vereinigten Staaten und in weiteren Ländern. Der Fokus der Investmentgesellschaften liegt auf E-Commerce, Social Commerce, Internet- und WebEnabling-Technologien sowie Social Entrepreneurship. Im Geschäftsjahr 2013 wurden Beteiligungen an West- wing Home & Living, Springlane, Preisanalytics, Kaymu, Bare Fruit und GoodBelly erworben. ECP ist langfristig an Unternehmen interessiert, die Endverbrauchern einen Mehrwert durch internetbasierte Vernetzung und Abwicklung bieten. Ein erster Erfolg konnte durch den Verkauf eines kleinen Anteils an dem europäischen Online-Marktführer Zalando realisiert werden. Weitere Geschäftsfelder Die Unternehmensgruppe Tengelmann ist auch in den Bereichen Energie und Dienstleistungen aktiv. Dazu gehören die Tengelmann Energie GmbH, die für ihre Kunden Beratungsleistungen zum Thema Energieeffizienz erbringt, sowie die Tengelmann Audit GmbH, die interne und externe Kunden mit zertifizierten Revisionsdienstleistungen betreut. 15 Kaiser's Tengelmann Geschäftsfelder Kaiser's Tengelmann Frische, Qualität, Erlebnis 16.514 Mitarbeiter in 501 Filialen erzielten einen Umsatz von 1,94 Mrd. Euro. 19 17 Geschäftsfelder Kaiser's Tengelmann Die Kaiser's Tengelmann GmbH erzielte im Geschäftsjahr 2013 mit 16.514 Mitarbeitern in 501 Filialen einen Nettoumsatz von 1,94 Mrd. Euro und bewegt sich damit auf Vorjahresniveau. Dem gegenüber steht jedoch die Verkleinerung des Filialnetzes um elf Standorte bzw. 2,1 Prozent. Bewährtes Konzept weiter ausgebaut Um dem Kunden ein hochwertiges Einkaufserlebnis zu bieten, wurde das bewährte Konzept „Schwarz-RotGold“ weiter ausgebaut. Neben einer attraktiven und modernen Einkaufsumgebung werden hierbei Frische, Service und besondere Kundenorientierung großgeschrieben. Bis zum Jahresende baute Kaiser's Tengelmann weitere 42 Filialen, vornehmlich in der Region Nordrhein, auf den einheitlichen und modernen Auftritt um. Hierfür wurden 11,1 Millionen Euro bereitgestellt. Insgesamt folgen bereits rund 70 Prozent aller Kaiser'sund Tengelmann-Märkte dem „Schwarz-Rot-Gold“Konzept. Kaiser's Tengelmann bietet ein umfangreiches Produktsortiment, das den Kundenwünschen entsprechend ständig optimiert wird. Zu den Eigenmarken gehört die beliebte Preiseinstiegsmarke „A&P – attraktiv & preiswert“, die mehr als 300 Artikel zum Discountpreis umfasst. Die im letzten Jahr gestalterisch überarbeitete „Star Marke“ bietet Produkte von ausgesuchter Qualität für den besonderen Geschmack an. Dazu gehört ein breites Spektrum von Obst-, Gemüse- und Milchprodukten über Pastavarianten bis hin zu Konserven. Die Auswahl wurde im vergangenen Geschäftsjahr auf mehr als 250 Artikel weiter ausgebaut. Abgerundet wird das Kaiser's- und Tengelmann-Angebot durch die Bio-Eigenmarke „Naturkind“, mit der sich das Unternehmen bereits 1986 als Vorreiter in Sachen be wusste und nachhaltige Ernährung positionierte. Im Cross-Channel-Bereich ist Kaiser's Tengelmann mit den „Bringmeistern“ in den Metropolen Berlin und München aktiv. Ausgezeichneter barrierefreier Einkauf Von den 501 Kaiser's- und Tengelmann-Filialen erhielten 114 Standorte das Siegel „Ausgezeichnet generationen freundlich“. Dieses Qualitätszeichen, initiiert vom Handelsverband Deutschland und von der Initiative „Wirtschaftsfaktor Alter“, zeichnet Märkte aus, die durch bauliche und gestalterische Elemente einen barrierefreien Einkauf für alle Altersgruppen ermöglichen. Spezielle Zugangsmöglichkeiten, breite Gänge, Scannen Sie den QR-Code, um die neue Kaiser's-TengelmannHomepage aufzurufen. gut erreichbare Regalhöhen sowie gezielt geschultes Personal erleichtern älteren Kunden, Familien mit Kinderwagen oder Menschen mit Behinderung den Supermarktbesuch. Kommunikation online und offline Im Wettbewerb gilt es, Kaiser's Tengelmann als Marke sowohl in den Filialen als auch über alle Kanäle der Außenkommunikation klar zu profilieren. Dazu wurde 2013 das Markenkonzept „Immer eine gute Idee“ umgesetzt, unter dem der Supermarktbetreiber eine Reihe erfolgreicher Aktionen lancierte. Neben neu gestalteten Online-Handzetteln sowie der Überarbeitung von Kundenmagazin und Homepage wurde das „Ideen-Regal“ aus der Taufe gehoben. Dort finden die Kunden im Markt jede Woche neue Rezeptkarten und die für die Zubereitung notwendigen Zutaten in einem Regal zusammengefasst. Dieses „Rezept der Woche“ wird aber nicht nur am Point of Sale kommuniziert, sondern auch in Prospekten und online. In der „Ideen-Schmiede“ haben zudem alle Mitarbeiter die Gelegenheit, eigene Ideen und Anregungen einzubringen. Weitere Maßnahmen sind in Vorbereitung, zum Beispiel eine umfangreiche Radiospot-Kampagne, deren Ausstrahlung für das laufende Jahr geplant ist. Die Vernetzung zwischen den Kanälen der klassischen und der neuen Medien wurde 2013 weiter ausgebaut. Dazu zählt die überarbeitete Homepage; sie zeigt eine sogenannte Kachelansicht, die vertikal gescrollt bzw. gelesen wird und sich auf diese Weise den Funktionalitäten vieler mobiler Endgeräte anpasst. Darüber hinaus bieten die Regionen Berlin, München und Nordrhein dem Kunden die Gelegenheit, via Facebook mit Kaiser's Tengelmann in Dialog zu treten. Über 40.000 Facebook-Fans konnten innerhalb eines Jahres gewonnen werden. Zu den Neuerungen in der direkten Kundenkommunikation gehört auch das Kundenmagazin „gute Idee“, das sechsmal im Jahr sowohl gedruckt als auch digital für die Kunden bereitliegt. Durch das breite Themenspektrum und die bewusste Multichannel-Präsenz hebt es sich deutlich von anderen Food-Magazinen ab. Förderung von Qualifikation Für bestehende und zukünftige Mitarbeiter positioniert sich die Kaiser's Tengelmann GmbH auch weiterhin als attraktiver Arbeitgeber und Ausbilder. Das Unternehmen ist nicht nur ein starker und beliebter Ausbildungs betrieb, sondern bietet auch seinen langjährigen Mitarbeitern durch Schulungen, Seminare, Workshops und Trainings viele Möglichkeiten der Fortbildung. –› www.kaisers-tengelmann.de KiK Geschäftsfelder KiK Mit neuem Filialkonzept weiter auf Expansionskurs 22.119 Mitarbeiter in 3.255 Filialen erzielten einen Umsatz von 1,57 Mrd. Euro. 23 21 Geschäftsfelder KiK Mit einem Umsatzplus von 6,8 Prozent auf 1,57 Mrd. Euro war KiK auch 2013 wieder erfolgreich. Der sympathische Familiendiscounter ist mit 22.119 Mitarbeitern und 3.255 Filialen in neun Ländern Europas vertreten. Durch den langanhaltenden und kalten Winter war die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2013 von einer starken Kaufzurückhaltung geprägt. Statt zur Frühjahrskollektion griffen die Kunden lieber zu Winterjacken. Die sonnenreichen Monate Juni bis August sowie der milde Herbst/ Winter brachten die Wende und ermöglichten trotz des schlechten Starts einen erfolgreichen Jahresabschluss. Mit einem Umsatzplus von 5,2 Prozent im Heimatmarkt Deutschland entwickelte sich KiK gegen den Markttrend, der nach Angaben von Fachmedien bei einem Umsatzrückgang von zwei Prozent lag. Neues Filialkonzept und Expansion Zu den Erfolgsfaktoren von KiK gehören der strategische Ausbau des Filialnetzes, eine optimierte Sortimentsverbreiterung und das moderne Filialkonzept „KiK 17“. Dieses bereits 2012 entwickelte Ladenlayout wird bei allen Neueröffnungen und Renovierungen umgesetzt. Zurückhaltende Farbgebung und übersichtliche Sortimentsanordnung werden durch Laminatböden in Holz- optik, ein neues Beleuchtungskonzept, silbergraue Präsen tationsflächen, Wareninseln und Moodbilder zu einem zeitgemäßen Filialimage ergänzt. 538 von insgesamt 3.255 Standorten erstrahlen bereits im neuen Look – 405 davon in Deutschland. Die Umgestaltung aller KiKMärkte soll bis 2017 abgeschlossen sein. Im Zuge der qualitativen Filialnetz-Optimierung wurden 2013 europaweit 140 Standorte neu eröffnet und im Gegenzug 134 geschlossen. Niedrige Preise, hoher Standard Getreu dem neuen Slogan „sympathisch, clever, gut“ erhalten die Kunden bei KiK eine breite Auswahl an preiswerten Textilien und Non-Food-Artikeln. Damit gehört das Unternehmen zu den bekanntesten Anbietern im Niedrigpreissegment. Das Sortiment wird ergänzt durch saisonale Highlights wie die erfolgreiche OktoberfestKollektion oder Markenartikel wie Nike, Kappa, Fila, Uncle Sam oder Umbro. Eine Optimierung von Auswahl, Attraktivität und Qualität findet entsprechend den schnell wechselnden Kundenbedürfnissen permanent statt. Durch die Einrichtung einer eigenen Schnittabteilung wird die Passform der Textilien stetig optimiert. Dies geschieht mit Hilfe eines Modellschnitts, der als Vorlage für die Produktion gilt. Ziel ist es, Scannen Sie den QR-Code, um zur KiK-Homepage zu gelangen. für fast alle Artikel einen derartigen Modellschnitt verfügbar zu machen, was auch dem weiteren Ausbau des „Große Größen“-Sortiments zugutekommt. Textilien machen drei Viertel des Gesamtsortiments von KiK aus, davon entsprachen zum Ende des Geschäftsjahres 2013 mehr als 40 Prozent dem Oeko-Tex® Standard 100, Tendenz weiter steigend. Die so zertifizierten Textilien unterschreiten nachweislich alle gesetzlich vorgegebenen Schadstoffgrenzwerte. Doch nicht nur das Sortiment wird bei KiK regelmäßigen Qualitätskontrollen unterzogen, auch in den Herstellerländern Bangladesch oder Pakistan setzt sich das Unternehmen für die Einhaltung sozialer Mindeststandards ein. Gemeinsam mit lokalen Nichtregierungsorganisationen werden zahlreiche Projekte zur Verbesserung der Lebens- und Arbeits bedingungen initiiert oder unterstützt. Vor allem das Thema Brandschutz und Gebäudesicherheit ist ein großes Anliegen. Basissortiment mit einigen aufmerksamkeitsstarken Highlights im Angebot. KiK24.de soll das stationäre Geschäft ergänzen und den Kunden einen erweiterten Service zusätzlich zum Filialnetz zur Verfügung stellen. Kunden-Feedback erreicht den Textildiscounter direkt und über Facebook. Seit dem Einstieg in das soziale Netzwerk Anfang 2013 haben sich 80.000 Fans registriert – Tendenz weiter steigend. Das Geschäftsjahr 2014 wird von vielen Highlights und Überraschungen für Kunden und Mitarbeiter geprägt sein, denn KiK feiert seinen 20. Geburtstag. Das grundsätzliche Konzept eines qualitativ nachhaltigen Wachstums bleibt auch zukünftig gültig. Bei entsprechend günstigen Marktchancen sind weitere Expansionen in Deutschland und auch in anderen Ländern geplant. Cross Channel und Marketing Mit der Eröffnung des Online-Shops KiK24.de im Februar 2013 ist der Textildiscounter an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr für seine Kunden erreichbar. Der neue Vertriebskanal hat zunächst ein ausgewähltes –› www.kik-textilien.com OBI Geschäftsfelder OBI Marktführer in der Do-It-Yourself-Branche 32.219 Mitarbeiter in 395 Märkten erzielten einen Umsatz von 4,07 Mrd. Euro. 27 25 Geschäftsfelder OBI Scannen Sie den QR-Code, um alle OBI Angebote für mobile Geräte kennenzu lernen. Zum Ende des Geschäftsjahres 2013 belief sich der Umsatz der 395 OBI Märkte auf 4,07 Mrd. Euro. Die Umsätze der 172 OBI Franchisepartner-Märkte sind hierin nicht enthalten. Der Umsatzrückgang von 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf die europaweit negativen Wettereffekte im Frühjahr 2013 zurückzuführen. Die lange Frostperiode führte zu einer verspäteten Nachfrage, weil bei vielen Kunden handwerkliche Projekte wetterbedingt später begonnen wurden oder – wie die Frühjahrsbepflanzung – ganz ausfielen. Erzielt wurde das Ergebnis von 32.219 Mit arbeitern in 13 Ländern Europas. In Deutschland ist OBI mit der Strategie „Best in Class“ unangefochtener Marktführer in der Do-it-yourselfBranche. Ziel ist, beste Markenqualität mit einer ausgezeichneten individuellen Beratung, erstklassigem Service und einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis zu kombinieren. Um das zu gewährleisten, wird das Sortiment aus Hersteller- und Eigenmarken zunehmend europaweit harmonisiert. So können Sortimentsinnovationen flächendeckend schnell umgesetzt und Preisvorteile an die Kunden weitergegeben werden. Darüber hinaus möchte OBI innovative Lösungen für ein bequemeres Einkaufs- und Anwendungserlebnis entwickeln, um die DIY-Projekte seiner Kunden bestmöglich zu unterstützen. Dazu werden in verschiedenen Sortimentsgruppen sogenannte „Rundum-sorglos-Pakete“ angeboten, die aus Produkten samt Beratungs- und Serviceleistungen bestehen. Expansionsstrategie OBI ist bestrebt, seine Marktführerschaft in Deutschland durch die gezielte Entwicklung neuer Standorte und die Erweiterung bestehender Märkte auszubauen. Zum Ende des Geschäftsjahres gab es zwischen Lübeck und Garmisch-Partenkirchen 331 OBI Märkte mit 21.854 Mitarbeitern (incl. Franchisepartner). Der nationale Expansionsfokus lag auf dem Großraum München; dort konnten fünf Standorte vertraglich gesichert werden. Wegen der unverändert positiven Wirtschaftsprognosen wird die internationale Expansionsstrategie mit den Schwerpunkten Polen, Italien und Russische Föderation fortgesetzt. Neben einigen Modernisierungen konnten 2013 in Russland, Polen und Tschechien je zwei neue Märkte eröffnet werden. In Ungarn stieg die Zahl der Filialen durch eine Neueröffnung und drei Übernahmen auf 28. Für das laufende Geschäftsjahr sind bis zu 23 Neubzw. Ersatzeröffnungen vorgesehen. Erfolgreich auf allen Kanälen Die schon in den Vorjahren erkennbaren Veränderungen im Kundenverhalten haben sich auch im Geschäftsjahr 2013 fortgesetzt. Der Online-Sektor gewinnt nicht nur als Marktplatz, sondern auch als Recherche- und Informationsweg permanent an Bedeutung. OBI hat für die Herausforderungen und Chancen in diesem Segment frühzeitig passende innovative Cross-Channel-Lösungen entwickelt, um seine Marktführerschaft auch im digitalen Bereich zu untermauern. Auf obi.de können Kunden über 40.000 Artikel bequem zu Hause anschauen und deren Verfügbarkeit im präferierten OBI Markt prüfen bzw. sie gleich online bestellen. Auf Wunsch steht OBI während des gesamten Verkaufsprozesses als Beratungspartner stationär oder online zur Verfügung. Um diese enge Verknüpfung zwischen analogem und digitalem Handel weiter zu stärken, wird OBI sein Online-Sortiment sukzessive auch über das stationäre Sortiment hinaus erweitern. Dem Kunden soll so über alle Kanäle ein schneller Einkauf durch eine gute Vorauswahl ermöglicht werden. OBI verfolgt im Rahmen eines neu gestalteten Marketing- und Aktivierungsplans einen 360°-Ansatz mit dem Ziel, die Markenidentität im Kundenbewusstsein zu fes- tigen. Dazu gehören unter anderem einheitlich gestaltete Kampagnen und Beilagen, digitale Aktivitäten oder Projekte zur Förderung des Kundendialogs in Kombination mit regionalen Modulen. Begleitend hierzu führte OBI als erstes DIY-Unternehmen die innovative digitale Beilage ein und förderte die Kundenaktivierung mit der Implementierung von „Beyond the Leaflet“ zur Bei lagenoptimierung. Außerdem trieb OBI die Vorteile des Kundenbindungsprogramms auf allen Kanälen der direkten Kommunikation erfolgreich voran. Bis Ende 2013 waren mehr als 560.000 Kunden Inhaber der Top-Kunden-Karte. Die Beliebtheit des Branchenführers zeigt sich auch in der Anzahl der Likes bei Facebook: Dort zählt das Unternehmen mehr als 250.000 Fans. Mit gezielten Investitionen und durch die Übernahme von ausgewählten Wettbewerberstandorten ist das Unternehmen gut gerüstet für die Zukunft. OBI sieht in der Weiterentwicklung des Cross-Channel-Ansatzes ein zentrales Wachstumselement. Auch die Online-Sortimentserweiterung, neue mobile Angebote und weitere digitale Inhalte stehen im Zentrum dieser Entwicklung. Dennoch bleiben die hohe Kompetenz und die Lösungsorientierung der OBI Mitarbeiter der entscheidende Faktor für die Loyalität bestehender und neuer Kunden. –› www.obi.de 28 Geschäftsfelder E-Commerce Weiterhin auf Wachstumskurs Tengelmann E-Commerce Die Unternehmensgruppe Tengelmann ist seit fünf Jahren im E-Commerce erfolgreich. Gebündelt werden ihre Aktivitäten in diesem wachstumsstarken Markt durch die Tengelmann E-Commerce GmbH, unter deren Dach die Tengelmann Ventures GmbH und die Online-Shops Plus.de, baby-markt.de sowie GartenXXL.de aktiv sind. Die Tengelmann Ventures GmbH beteiligt sich seit Ende 2009 an inzwischen mehr als 30 schnell wachsenden jungen Unternehmen. Damit gehört sie zu den bedeutendsten Start-up-Investoren in Deutschland. Ihr Inves titionsfokus liegt auf E-Commerce, Social Commerce sowie Internet- und Web-Enabling-Technologien. Zum Ende des Geschäftsjahres wurde das Schwesterun ternehmen Tengelmann Social Ventures GmbH im Markt etabliert, um Gründungen im Bereich der Social Entrepreneurship zu fördern. Nach der Beteiligung an Coffee Circle erfolgte nun die Investition in die Berliner kiddify GmbH – eine Internetplattform, auf der Kinder zwischen sechs und 14 Jahren Wissen, Kreativität und ihr Talent mit Gleichaltrigen teilen können. Neue erfolgreiche Investitionen Im Geschäftsjahr 2013 gehörten Westwing Home & Living, Springlane, Preisanalytics und Kaymu zu den Investments der Tengelmann Ventures GmbH. Westwing Home & Living ist ein Online-Shopping-Club, der in Aktionen Wohnaccessoires und Möbel zu Preisen deutlich unter denen des Fachhandels verkauft. Diese Aktionen bleiben allerdings registrierten Club-Mit gliedern vorbehalten. Springlane bietet online alles rund um die Themen Kochen & Zubereiten, Essen & Trinken sowie Servieren & Dekorieren an. Nach dem Vorbild amerikanischer Spezialanbieter geben ausgewiesene Experten umfangreiche Produktempfehlungen. Hierfür konnte Spring lane die bekannten Köche Frank Rosin und Tim Mälzer gewinnen. Preisanalytics hat sein operatives Geschäft 2013 begonnen. Das Unternehmen entwickelte ein Tool, mit dem E-Commerce-Firmen ihre Preise und Margen optimieren können. Dazu werden tagesaktuell und bei Bedarf stündlich die Preise des Wettbewerbs im Web beobachtet und analysiert. Kaymu ist ein Online-Marktplatz in Pakistan. Die Produktpalette umfasst Elektronik, Bücher, Mobiltelefone, Schmuck und vieles mehr. Nachdem das Unternehmen einer der größten digitalen Marktplätze für C2C und B2C in Pakistan geworden ist, steht nun die Expansion mit eigenen Marktplätzen nach Bangladesch, Myanmar und Tunesien bevor. Ihre bestehenden Engagements – unter anderem bei Trademob, SumUp und Delivery Hero – hat die Tengelmann Ventures GmbH im Geschäftsjahr 2013 durch Folgeinvestitionen ausgebaut. Weitere Beteiligungen aus den Vorjahren bestehen bei Zalando, Bigfoot, BigCommerce, eKomi, MAC IT-Solutions, Otto-Gourmet, Coffee Circle, Hitfox, Stylight, Supreme und bei Brandsforfriends Japan. –› www.e-tengelmann.de E-Commerce Geschäftsfelder Plus.de baby-markt.de Neue Spezialshops Zukunft Cross Channel Unter Plus.de finden Verbraucher einen der meistbesuchten digitalen Universalshops in Deutschland mit mehr als 250.000 Artikeln aus den Bereichen Wohnen, Freizeit, Baumarkt, Garten, Haushalt, Reisen, Foto service, Blumen und Bücher. Besonders angesprochen werden die drei Millionen Kunden durch zeitlich begrenzte Sonderangebote, wie beispielsweise das „Plus des Tages“ oder das Late-Night-Shopping. Dabei werden exklusive Sonderangebote nur freitags zwischen 21 und 24 Uhr offeriert. Die anhaltend hohe Zufriedenheit der Plus.de-Shopbesucher drückt sich auch durch Spitzenplatzierungen in verschiedenen Bewertungs portalen aus. Auf eKomi.de erhielt Plus.de eine durchschnittliche Beurteilung mit 4,6 von 5 Sternen. Darüber hinaus schafften es rund 13.000 Artikel auf der Preisvergleichsplattform billiger.de auf den ersten Platz. Außerdem erhielt der Online-Shop in der Studie des Deutschen Instituts für Service-Qualität das Qualitäts urteil „Gut“ und belegt in der Teilkategorie Bestell- und Zahlungsbedingungen den Spitzenplatz. baby-markt.de hat sich seit seiner Gründung 2004 in Deutschland zum Online-Spezialisten mit der breitesten und tiefsten Produktpalette im Segment Baby- und Kleinkinderbedarf entwickelt. Neben Spielwaren, Pflegeund Drogerieprodukten für Kleinkinder werden auch Babymode und -nahrung, Kindersitze sowie Umstandsmode angeboten. In der Produktkategorie Drogerie zählt baby-markt.de zu den wenigen Anbietern im Markt, was sich auch im Anstieg der Kundenzahlen und des Umsatzes niederschlägt. Deutschland ist der Haupt absatzmarkt von baby-markt.de, zusätzlich betreibt das Unternehmen in derzeit acht weiteren europäischen Ländern E-Shops unter dem Label „pinkorblue“, seit neuestem in Dänemark, Tschechien, Frankreich, Schweden und der Schweiz. Mit GartenXXL.de startete Anfang 2013 der erste Online-Spezialshop mit 10.000 Artikeln rund um die Themen Garten, Pflanzen und Balkon/Terrasse. Als zweite Marke unter dem Dach der Plus Online GmbH profitiert GartenXXL.de direkt von den gemeinsamen Strukturen und der mehr als zwölfjährigen E-Commerce-Erfahrung des Plus.de-Teams. Um den Online-Shop Plus.de deutlich von der E-Commerce-Plattform der Plus Online GmbH zu trennen, wird diese im April 2014 in Tengelmann E-Stores GmbH umbenannt. Zeitgleich steht neben einer ausgedehnten TV-Kampagne die Eröffnung des österreichischen Ablegers GartenXXL.at auf der Agenda. 2013 war von wichtigen strategischen Entscheidungen geprägt. Die Markenbildung der Plattform baby-markt.de stand dabei besonders im Fokus, was sich auch in deutlichen Investitionen abzeichnete. Für die weitere Erhöhung des Bekanntheitsgrades sorgten in erster Linie sympathische TV-Spots, die auch 2014 fortgesetzt werden. Darüber hinaus wurden die Shop-Oberflächen über arbeitet, mit neuen Funktionen für den Endkunden versehen und für mobile Endgeräte optimiert. baby-markt.de folgt dem Cross-Channel-Prinzip in umgekehrter Reihenfolge: Bauen traditionelle Händler nach und nach ihre Online-Präsenz auf, so begann baby-markt.de vor zehn Jahren im Internet und betreibt seit 2013 zusätzlich eine stationäre Testfiliale in Duisburg. Sie dient als Modell für den zukünftigen Ausbau dieses Absatzweges; bereits im laufenden Geschäftsjahr ist die Er öffnung mindestens einer weiteren Filiale vorgesehen. –› www.plus.de –› www.baby-markt.de 29 30 Geschäftsfelder Immobilien Langfristige Investitionsstrategie TREI Als Immobilienholding engagiert sich die TREI Real Estate GmbH vornehmlich in den Märkten der Handels-, Logistik-, Wohn- und Büroimmobilien. Dabei konzentriert die hundertprozentige Tochtergesellschaft der Unternehmensgruppe Tengelmann ihre langfristige Strategie auf Immobilieninvestitionen und -entwicklungen in Deutschland, Polen, Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Österreich und Portugal. Im Rahmen des Portfoliomanagements wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 21 kleinere Objekte veräußert, während acht neue Standorte mit Zukunftspotenzial akquiriert werden konnten. Insgesamt befinden sich rund 500 Immobilien im Bestand. Neben deren Verwaltung ist die TREI Real Estate auch als Investing Developer aktiv, speziell als Projektentwickler für Handels- und Wohnimmobilien. Große Nachfrage bei Vendo Parks In der Tschechischen Republik, der Slowakei und auch in Polen errichtet die TREI Real Estate Fachmarktzentren unter dem Namen Vendo Park. Der Mietermix ist geprägt von führenden nationalen und internationalen Handelsketten verschiedener Branchen. Ankermieter und Frequenzbringer sind oft Lebensmittelmärkte. Diese Sorgfalt zahlt sich aus: Alle bisher eröffneten Vendo Parks waren bereits vor der Eröffnung voll vermietet. Die Fertigstellung von vier weiteren Fachmarktzentren ist für 2014 geplant. Im abgeschlossenen Geschäftsjahr konnte erstmals auch in Düsseldorf-Lohausen ein selbst entwickeltes Fachmarktzentrum eröffnet werden, das dem bewährten Konzept der Vendo Parks folgt. Platzhirsch ist hier ein 1.300 m2 großer Kaiser's-Markt. Neues Standbein Die TREI Real Estate hat im abgeschlossenen Geschäftsjahr damit begonnen, in Deutschland einen zweiten Investitionsschwerpunkt im Bereich der Wohnimmobilien aufzubauen. Mit innovativen Projekten im MikroWohnsegment trägt das Unternehmen der zunehmenden Anzahl von Single-Haushalten Rechnung. Ziel sind kleine, moderne Wohneinheiten in ausgewählten Großstadtlagen, die energieeffizient gebaut und betrieben werden. Der Fokus liegt auch auf der Sicherung einer langfristigen Werthaltigkeit; so können Apartmentgrößen flexibel gestaltet und Anpassungen auch im Nachhinein vorgenommen werden. Mehrere kleine Wohneinheiten können beispielsweise problemlos zu einer großen vereint werden. Konkrete Pläne für den Bau und die Vermarktung gibt es für ein 160 Wohneinheiten umfassendes Studentenwohnheim in Köln-Ehrenfeld inklusive Serviceräumen, Gemeinschaftslounges, Breitbandinternet und einer Tiefgarage mit etwa 60 Stellplätzen. Die TREI Real Estate führt auch an anderen Standorten in Deutschland Gespräche über ein Rollout dieses erfolgversprechenden Konzeptes. Wertsteigerung im Fokus Das erfolgreiche Portfoliomanagement wird die TREI Real Estate auch im Geschäftsjahr 2014 weiter fortsetzen. Der Veräußerung von strategisch weniger attraktiven Standorten steht ein umfangreiches Investitionsprogramm gegenüber. Ziel ist die langfristige Wertsteigerung und Ausweitung des Immobilienbestandes. –› www.treirealestate.com TEG TAG Geschäftsfelder TEG TAG Gestiegene Nachfrage Gebündelte Revisionskompetenz Schlagworte wie Energiewende, erneuerbare Energien und EEG sind derzeit in aller Munde. Die Tengelmann Energie GmbH (TEG) sorgt mit ihrem Beratungsansatz für Klarheit vor allem in den stark nachgefragten Bereichen Strom- und Wärmemedien. Die steigenden Energiekosten führen dazu, dass Energieeinsparpotenziale wieder stärker ins Bewusstsein der Kunden rücken. Günstige Beschaffung und Nutzung aller Einsparmöglichkeiten haben dabei eine besonders große Bedeutung. Zu deren Identifizierung trägt die individuelle Beratung durch die TEG bei. Das Geschäftsjahr 2013 wurde von der Verschmelzung der beiden Revisionsgesellschaften TAG und TASCO zur Tengelmann Audit GmbH (TAG) geprägt. Als Dienstleister erbringt sie mit derzeit 100 Mitarbeitern Prüfungsund Beratungsleistungen inner- und außerhalb der Unternehmensgruppe Tengelmann. Für bestehende und künftige Start-up-Beteiligungen der Tengelmann Ventures GmbH führt die TAG beispielsweise DueDiligence-Prüfungen durch. Auf Wunsch erhalten diese Unternehmen darüber hinaus Unterstützung bei der Prozessoptimierung oder beim Aufbau eines effektiven internen Kontrollsystems durch die Revisionsgesellschaft. Neue Monitoring-Plattform Neben der Beratung zu energierelevanten Themen erstellte die TEG auch 2013 wieder Emissionsbilanzen für andere Konzernunternehmen und baute den langjährig erfolgreichen Messstellenbetrieb weiter aus. Die dort mit modernen elektronischen Zählern erfassten Daten werden über eine selbst entwickelte webgestützte Monitoring-Plattform dem Kunden zugänglich gemacht. Das Portal stellt die Daten grafisch dar und erlaubt so eine detaillierte Verbrauchsanalyse einzelner Objekte und Anlagen. Weitere Zukunftsthemen im Beratungsportfolio der TEG sind Infrastruktur und Fahrzeuge für eine nachhaltige Elektromobilität. Positives Umfeld Im Geschäftsjahr 2013 nahm die TEG ihr neues IT-System nach einer Testphase in Betrieb, um auf die Erfordernisse des Marktes vorbereitet zu sein. Auch in Zukunft sind permanente Weiterentwicklungen der IT-Landschaft vorgesehen, um mit der wachsenden Datenmenge umgehen und die Wünsche der Kunden erfüllen zu können. In der Branche für Revisionsdienstleistungen erzeugen höhere Sicherheitsanforderungen an die Unternehmen sowie die Zunahme der Bedeutung von Corporate Governance und Compliance eine große Nachfrage. Auch wenn der Markt von den großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften dominiert wird, erweisen sich kompetente Nischenanbieter wie die TAG für viele Kunden als attraktive Alternative. Neben Auftraggebern aus dem Handel registriert die TAG eine zunehmende Nachfrage aus dem Bereich der Non-Profit-Unternehmen und karitativen Organisationen. Hier sieht die Revisionsgesellschaft ein ebenso zukunftsträchtiges Geschäftsfeld wie im Bereich Gesundheitswesen und Krankenhäuser. Für die Zukunft setzt die TAG auch weiterhin auf steigende Prüfungsqualität. Durch Roadshows in mehreren deutschen Städten soll der Anstieg von Bekanntheitsgrad und Umsatz zusätzlich unterstützt werden. Auch die weitere Qualifizierung der Mitarbeiter wird zur Markenbildung beitragen. –› www.tengelmann-energie.de –› www.tasco-revision.de 31 32 Beteiligungen Ausbau des Filialnetzes TEDi Netto Erschließung neuer Märkte Bewährtes Konzept mit neuen Elementen TEDi konnte seine marktführende Position im Segment der 1-Euro-Discounter während des Geschäftsjahres 2013 weiter ausbauen. Dazu trug die anhaltende und intensive Pflege der Sortimente wesentlich bei, zu denen Artikel aus den Bereichen Schreibwaren, Bürobedarf, Garten, Multimedia, Haushalt, Küche, Bad und Dekoration gehören. Ziel ist und bleibt es, den Kunden ein attraktives Angebot im unteren Preissegment zu präsentieren. Der Lebensmitteldiscounter Netto hat im Geschäftsjahr 2013 den Ausbau seines Vertriebsnetzes bundesweit fortgesetzt. Zum Jahresende standen den Kunden 4.145 Filialen zur Verfügung, davon bieten mehrere hundert Standorte als City-Discountmärkte ein frischeorientiertes Sortiment für den schnellen Einkauf in der Nachbarschaft. Dazu gehört unter anderem das täglich frische Angebot einer großen saisonalen Obst- und Gemüseauswahl aus der Region. Der 1-Euro-Discounter, der 2014 seinen 10. Geburtstag feiern kann, ist in Deutschland, Österreich, Slowenien, der Slowakei und den Niederlanden mit 1.422 Filialen präsent, 1.314 davon liegen in Deutschland. Die Erschließung der Märkte in der Slowakei und den Niederlanden wurde im Geschäftsjahr 2013 begonnen. In den Niederlassungen und der Dortmunder Zentrale beschäftigt das Unternehmen über 10.000 Mitarbeiter. TEDi setzt als Hauptwerbemedium nach wie vor auf Prospektwerbung. Die acht bis 16 Seiten umfassenden Handzettel finden sich auch in digitalen Prospektportalen wieder und werden auf der eigenen Website durch Newsletter sowie produktbezogene Inhalte ergänzt. Am Point of Sale wirken ganzjährige und saisonale Werbeplakate, im Web setzt TEDi auf Banner- und GoogleAdWords-Kampagnen. Der 1-Euro-Discounter engagiert sich sehr für eine „grüne“ Energiegewinnung. Mit einer der größten Photovoltaik-Eigenverbrauchsanlagen in Deutschland werden am Zentral- und Logistikstandort Dortmund-Brakel pro Jahr 870.000 Kilowattstunden grüner Strom erzeugt und dadurch rund 600 Tonnen CO2 eingespart. –› www.tedi.com Für alle Filialtypen stand im abgelaufenen Jahr die Ausstattung mit einer Bake-off-Station im Vordergrund. Damit werden aus tiefgefrorenen Teiglingen mit Hilfe modernster Backtechnik frische Brote und Brötchen. Die Anzahl der Stationen wurde im Vergleich zum Vorjahr versechsfacht und erreichte zum Stichtag 1.191 Standorte. Der schon länger anhaltenden verstärkten Nachfrage nach Drogerieartikeln begegnet Netto mit der Umsetzung des im Vorjahr entwickelten Drogeriekonzeptes. Zahlreiche Marken und Eigenmarken sind neu in das Sortiment aufgenommen worden, um dem Eigenanspruch als serviceorientierter Nahversorger gerecht zu werden. Diese Serviceorientierung führte auch zur flächendeckenden Einführung des Mobile Payment. Mit Hilfe einer Smartphone-App kann der Kunde so seine Einkäufe bargeldlos bezahlen. Netto ist der erste Einzelhändler in Europa, der seinen Kunden diese Dienstleistung anbietet. Darüber hinaus wird das Sortiment im Netto-Online-Shop stetig erweitert und es werden Artikel in mehrfach wöchentlich wechselnden Themenwelten angeboten. –› www.netto-online.de Beteiligungen Beteiligungen in den USA Emil Capital Partners In den USA ist die Unternehmensgruppe Tengelmann mit ihrer hundertprozentigen Tochter Emil Capital Partners (ECP) aktiv. Diese konnte auch 2013 ihre Erfolge im Bereich der Firmenbeteiligungen fortsetzen. ECP investiert vornehmlich in Start-ups aus dem Handels- und Konsumgüterbereich, wie 2beans, cheribundi oder Tcho. Im abgelaufenen Geschäftsjahr war die operative und strategische Begleitung der jungen Unternehmen ein wichtiger Tätigkeitsschwerpunkt. Da diese Start-ups zwei- bis dreistellige prozentuale Wachstumsraten erzielten, standen besonders die damit verbundenen Herausforderungen im Fokus. ECP hat die positive Entwicklung seiner Beteiligungen, wo immer es sinnvoll war, durch wertsteigernde Folgeinvestitionen unterstützt. Portfolioerweiterung ECP beteiligte sich 2013 an zwei weiteren jungen, stark wachsenden Marken aus der Lebensmittelbranche. Bare Fruit ist im Marktsegment der gesunden Snacks erfolgreich positioniert und verfolgt eine auf schnelles Wachstum ausgerichtete Strategie. Das Unternehmen stellt gesunde Knabbereien aus getrockneten Apfelscheiben mit verschiedenen Geschmacksrichtungen sowie Mango- und Aprikosenchips her. Die zweite Marke ist GoodBelly, bereits jetzt der Marktführer in den USA für probiotische Fruchtsäfte. Die Säfte sind frei von Milch- und Sojaprodukten und daher für Lactose- und Glutenallergiker und Veganer geeignet. The Whistle, das erste soziale Netzwerk für sport interessierte Kinder zwischen sechs und 14 Jahren. Die Nutzer können sich mit Gleichgesinnten zu Sportarten wie American Football, Baseball und Lacrosse genauso austauschen wie über Fußball, Golf und Eishockey. Der Markt der elektronischen Kunden- und Geschenkkarten ist mittlerweile recht umkämpft. Dennoch bietet er kostenbewussten Nischenanbietern noch gutes Entwicklungspotenzial. ECP hat sich deshalb im abgelaufenen Geschäftsjahr bei GiftFly engagiert. Dieses Unternehmen bietet elektronische Geschenkgutscheine vor allem für kleinere Unternehmen an und ermöglicht so, dass der Endverbraucher auch Gutscheine von vertrauten Unternehmen aus dem direkten persönlichen Umfeld verschenken kann und nicht auf die großen nationalen und internationalen Firmen beschränkt ist. Ziel: Wertsteigerung Auch in Zukunft ist ECP bestrebt, sein außerbörsliches Portfolio durch strategische Investitionen gewinnbringend zu erweitern, vornehmlich durch Beteiligungen an Privatgesellschaften der Konsumgüter- und verwandter Industrien. Im Zentrum der Marktaktivitäten steht dabei weiterhin die Wertsteigerung der Portfoliounternehmen durch Wachstum und operativen Erfolg. Langfristig fasst ECP eine konzeptionelle Erweiterung des Investmentportfolios ins Auge. Vor diesem Hintergrund sind Unternehmen interessant, die einen Mehrwert durch internetbasierte Vernetzung und Abwicklung für den Endverbraucher generieren. Ein Beispiel dafür ist –› www.emilcapital.org 33 2013 Bilanz und Erläuterungen Bilanz und Erläuterungen 36 Konzernlagebericht 56 Konzernbilanz 58 Konzernanlagevermögen 60 Konzernanhang 67 Bestätigungsvermerk 70 Zahlen & Fakten 35 36 Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht Auszüge aus dem Konzernlagebericht zum Geschäftsjahr 2013 Die Unternehmensgruppe Tengelmann ist ein international tätiger Multibranchenhändler mit Sitz in Mülheim an der Ruhr. Seit ihrer Gründung 1867 wird die Unternehmensgruppe Tengelmann von Familienmitgliedern geführt und geprägt. Fünf Generationen – jede beeinflusst durch die Besonderheiten ihrer Zeit – haben das Unternehmen erhalten und zu wirtschaftlichem Erfolg geführt. 1 Grundlagen und Geschäftsmodell des Konzerns Zum Stichtag 31. Dezember 2013 war die Unternehmensgruppe Tengelmann in 16 europäischen Ländern aktiv und mit mehr als 4.151 Filialen stationär vertreten, darüber hinaus erschließen die wachsenden E-Commerce-Geschäftsfelder drei weitere europäische Absatzmärkte. Insgesamt beschäftigt die Unternehmensgruppe 72.819 Mitarbeiter. Während sich in der Vergangenheit der Schwerpunkt der Handelstätigkeit des Unternehmens von Lebensmitteln hin zu Textilien sowie Bau- und Heimwerkerprodukten verändert hat, sieht die künftige strategische Zielsetzung den Ausbau des Online-Handels vor. Durch die Verzahnung von stationärem und digitalem Handel sowie einer Mischung aus eigenen Webshops und E-Commerce-Beteiligungen verfolgt die Unternehmensgruppe Tengelmann das Ziel, langfristig an der Entwicklung im Online-Handel zu partizipieren. Geschäftsfelder des stationären Einzelhandels Der Bereich Einzelhandel umfasst die Geschäftsfelder Kaiser's Tengelmann, KiK und OBI. Kaiser's Tengelmann ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Unternehmensgruppe Tengelmann mit Sitz in Mülheim an der Ruhr. Mit 501 Filialen ist Kaiser's Tengelmann in den Kernregionen Nordrhein, Berlin/Umland sowie München/Oberbayern vertreten. Kaiser's Tengelmann positioniert sich im Lebensmitteleinzelhandel als Qualitäts- und Frischeanbieter. KiK zählt zu den erfolgreichsten Textilhandelsunternehmen in Deutschland. Im Fokus des Geschäftes stehen preisgünstige Bekleidung für alle Geschlechter und Altersstufen sowie Heimtextilien und Non-Food-Artikel, also Gebrauchsgegenstände des täglichen Bedarfs. Neben Deutschland ist KiK in Österreich, Tschechien, der Slowakei, Slowenien, Ungarn, Kroatien, Polen und seit Ende Oktober 2013 auch in den Niederlanden erfolgreich tätig. Die Landesgesellschaften haben eine eigene Geschäftsleitung, die von der deutschen KiK-Zentrale sowohl beratend als auch operativ in zentralen Dienstleistungen unterstützt wird. Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen OBI führt als Nummer eins die deutsche Bau- und Heimwerkermarktbranche an und gehört auch in Europa zur Spitze. Neben dem handelsrechtlichen Konzern OBI, der durch die unmittelbaren und mittelbaren Beteiligungen der OBI Group Holding SE & Co. KGaA mit Sitz in Wermelskirchen definiert wird, ist OBI seit seiner Gründung 1970 auch als Franchisegeber erfolgreich. OBI ist heute in zwölf europäischen Ländern mit fast 570 Märkten (Filialmärkte und Franchisepartner) vertreten, davon mehr als 330 Märkte in Deutschland, und beschäftigt 42.000 Mitarbeiter. Neben Deutschland war OBI 2013 in der Schweiz, Österreich, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Italien, Polen, Ungarn, Tschechien, Rumänien, der Ukraine sowie Russland aktiv. Immobilien Unter dem Dach der TREI Real Estate wird das Immobilienportfolio der Unternehmensgruppe entwickelt und verwaltet. Die TREI Real Estate investiert europaweit in nachhaltige Handels- und Wohnimmobilien. Neben einem umfangreichen Portfolio in Deutschland liegen die Schwerpunkte auf den Ländern Tschechien, Polen, Slowakei, Österreich, Portugal und Ungarn. E-Commerce (operativ) Zum Geschäftsbereich E-Commerce (operativ) gehören die Tengelmann E-Stores (vormals Plus Online GmbH), die die Webshops Plus.de und GartenXXL.de bündeln, sowie baby-markt.de. Plus.de startete 2001 als erster Online-Shop eines Lebensmittel discounters, Anfang 2013 folgte GartenXXL.de als Spezialshop für den Balkon- und Gartenbereich. baby-markt.de deckt den kompletten Bedarf im Segment Baby und Kleinkind bis 6 Jahre ab. Der wesentliche Absatzmarkt liegt noch in Deutschland, die Expansion wird aber mit individuellen europäischen Ländershops zunehmend vorangetrieben. Beteiligungen Der Geschäftsbereich Beteiligungen wird in drei Segmente untergliedert: Beteiligungen des stationären Einzelhandels, Ventures Beteiligungen im Bereich E-Commerce und Beteiligungen in Nordamerika, wobei sowohl Equity- (20 bis 50 Prozent) als auch Minderheitsbeteiligungen (weniger als 20 Prozent) gehalten werden. Beteiligungen stationärer Einzelhandel Der ausschließlich in Deutschland tätige Lebensmitteldiscounter Netto MarkenDiscount AG & Co. KG (Netto) und der Non-Food Discounter TEDi GmbH & Co. KG (TEDi) bilden die Beteiligungen im stationären Einzelhandel. TEDi ist neben Deutschland auch in Österreich, Slowenien, der Slowakei und den Niederlanden vertreten. Beteiligungen E-Commerce Seit Ende 2009 beteiligt sich die Unternehmensgruppe Tengelmann erfolgreich an schnell wachsenden jungen Unternehmen rund um das Thema E-Commerce. Zum Stichtag 31. Dezember 2013 war die Unternehmensgruppe an 31 Unternehmen beteiligt, wobei sich die Aktivitäten der Beteiligungen über den gesamten Globus erstrecken. 37 38 Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht Beteiligungen Nordamerika (ECP) Mit Emil Capital Partners (ECP) beteiligt sich die Unternehmensgruppe seit dem Ende des Geschäftsjahres 2011 an jungen, erfolgversprechenden Start-up-Unternehmen aus unterschiedlichsten Marktsegmenten in Nordamerika. Neben den Beteiligungen im Einzelhandel und Konsumgüterindustrien stehen auch Unternehmen aus dem E-Business im strategischen Fokus der Gesellschaft. 2 Wirtschaftsbericht 2.1 Entwicklung der Gesamtwirtschaft und der Branche Im vergangenen Geschäftsjahr wiesen die Länder, in denen die Unternehmensgruppe Tengelmann mit ihren Geschäftsfeldern agierte, eine unterschiedliche Entwicklung in Bezug auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf. Während in Deutschland, Russland, Österreich, Polen, Ungarn, der Schweiz, der Slowakei und Rumänien steigende BIPWachstumsraten erzielt wurden, entwickelte sich das BIP in Italien, Tschechien, Kroatien, Slowenien, Portugal und den Niederlanden rückläufig.1 Die deutsche Wirtschaft ist 2013 nach anfänglicher Stagnation zum Jahresbeginn im Jahresdurchschnitt moderat gewachsen. Das preisbereinigte BIP ist mit + 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen; verglichen mit den beiden vorangegangenen Jahren fiel das Wachstum jedoch niedriger aus (2011: + 3,3 Prozent; 2012: + 0,7 Prozent). Wachstumsimpulse lieferte 2013 einzig der inländische Konsum. Die privaten Konsumausgaben stiegen preisbereinigt um + 0,9 Prozent. Das Wachstum des verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte betrug + 2,1 Prozent. Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte 2013 mit 41,8 Millionen das siebte Jahr in Folge einen Höchststand. Im Jahresdurchschnitt stiegen die Verbraucherpreise in Deutschland 2013 um + 1,5 Prozent gegenüber 2012 und damit deutlich geringer als in den beiden Vorjahren (2011: + 2,1 Prozent; 2012: + 2,0 Prozent). Preistreibend wirkten vor allem die Nahrungsmittel, deren Preise sich insgesamt um + 4,4 Prozent, und somit deutlich stärker als im Vorjahr, erhöhten (2012: + 3,2 Prozent). Im Gegensatz dazu nahm der Einfluss der Energiepreise auf die Gesamtteuerung mit einer unterdurchschnittlichen Entwicklung von + 1,4 Prozent ab (2012: + 5,7 Prozent).2 Insgesamt stellten sich die makroökonomischen Rahmenbedingungen in Europa schwierig dar. Zu den branchenspezifischen Entwicklungen verweisen wir auf die Berichterstattung zu den einzelnen Geschäftsfeldern. 1 2 Europäische Kommission, European Economic Forecast, Winter 2013. Statistisches Bundesamt, Januar 2014. Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen 2.2 Geschäftsverlauf Die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmensgruppe Tengelmann wurde im Geschäftsjahr 2013 durch eine makroökonomische Stabilisierung in Deutschland, aber auch durch anhaltende Schwierigkeiten im europäischen Ausland, beeinflusst. Die erhoffte allgemeine Erholung blieb in vielen Ländern aus, was sich insbesondere in eher moderaten Umsatzzuwächsen im stationären Einzelhandel widerspiegelte. Darüber hinaus belastete die äußerst ungünstige Witterungslage, insbesondere in Deutschland, zu Jahresbeginn sowohl die Gartensaison bei OBI als auch das Frühjahrsgeschäft bei KiK. Dennoch konnte ein Nettoumsatz in Höhe von 7,82 Mrd. Euro erzielt und damit der Vorjahresumsatz erreicht werden (+ 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Abweichend von der Darstellung im Konzernlagebericht 2012 werden im Konzernlagebericht 2013 ausschließlich konsolidierte Konzernnettoumsätze gezeigt. Anteile am Nettoumsatz in % Sonstige 3 Kaiser's Tengelmann 25 OBI 52 KiK 20 Abweichung in % im Vergleich zum Vorjahr KiK 6,8 Kaiser's Tengelmann 0,0 OBI - 0,9 Unternehmensgruppe Tengelmann 0,1 Die Filialanzahl entwickelte sich mit 4.151 Filialen im Geschäftsjahr 2013 stabil (+ 4 im Vergleich zum Vorjahr). Neben der strategischen Straffung des Filialnetzes im Bereich der OBI Franchisepartner im süddeutschen Raum legten auch die anderen Geschäftsfelder des stationären Einzelhandels den Expansionsfokus auf die Modernisierung des bestehenden Filialnetzes sowie auf den Ausbau ihrer E-Commerce-Aktivitäten. 39 40 Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht KiK konnte durch gezielte Investitionen die Anzahl der bereits erfolgreich getesteten „KiK17“-Filialen deutlich erhöhen und startete parallel mit KiK24.de einen neuen Vertriebskanal. Auch bei OBI wurde, neben der Expansionstätigkeit im stationären Geschäft, das Engagement im E-Commerce deutlich erhöht. Die Anzahl der online abrufbaren Artikel stieg auf über 40.000. Weiter erfolgte unter dem Dach der Tengelmann E-Stores der Launch des Online-Fachmarktes GartenXXL.de. Die Landesgesellschaften der TREI Real Estate erweiterten ihr Immobilienportfolio im In- und Ausland. Wie geplant lag der Fokus der Unternehmensgruppe im Finanzanlagebereich auf Venture-Capital-Investitionen im Bereich E-Commerce-Beteiligungen, wobei mit dem Verkauf von Zalando-Anteilen bereits ein erster größerer Veräußerungserfolg realisiert werden konnte. Die Unternehmensgruppe Tengelmann konnte trotz der makroökonomisch schwierigen Rahmenbedingungen und der wetterbedingten Widrigkeiten im Frühjahr des Geschäftsjahres 2013 erneut ein deutlich positives Konzernergebnis erzielen. Darüber hinaus wurden langfristige Verbindlichkeiten frühzeitig getilgt, was zu einem Anstieg der Eigenmittelquote auf 38,6 Prozent führte. 2.3 Lage 2.3.1 Ertragslage Die Umsatzerlöse im Konzern liegen mit 7,82 Mrd. Euro um 0,1 Prozent über den Umsatzerlösen des Vorjahres. Der wetterbedingte Umsatzrückgang bei OBI konnte durch die erfreuliche Entwicklung bei KiK und in den operativen E-Commerce-Geschäftsfeldern kompensiert werden. Das Konzernergebnis war erneut deutlich positiv. 2.3.2 Vermögens- und Finanzlage Die konsolidierte Bilanzsumme hat sich im Geschäftsjahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 291 Mio. Euro reduziert. Dabei veränderten sich die einzelnen Bilanzposten wie folgt: Aktiva in Mio. € Passiva Anlagevermögen 8 Eigenmittel Vorräte 2 Rückstellungen Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Flüssige Mittel und Wertpapiere Übrige Aktiva Gesamt Finanzverbindlichkeiten - 64 - 262 25 - 291 in Mio. € - 22 9 - 33 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 74 Übrige Passiva - 172 Gesamt - 291 Bei einem Rückgang der konsolidierten Bilanzsumme um 291 Mio. Euro auf 4.936 Mio. Euro und Eigenmitteln in Höhe von 1.903 Mio. Euro hat sich die Eigenmittelquote des Konzerns um 1,8 Prozentpunkte auf 38,6 Prozent verbessert. Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen Das Anlagevermögen hat sich insgesamt nur um 8 Mio. Euro auf 2.446 Mio. Euro erhöht. Die Entwicklung des Anlagevermögens wurde im Geschäftsjahr 2013 durch den Marktaustritt von OBI aus der Ukraine und Kroatien sowie die Investitionen von KiK in das neue Filialkonzept „KiK17“ beeinflusst. Den um 64 Mio. Euro reduzierten Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen steht eine Erhöhung der Aktiven latenten Steuern mit 17 Mio. Euro sowie des Rechnungsabgrenzungspostens mit 8 Mio. Euro gegenüber. Die Rückstellungen haben sich insgesamt um 9 Mio. Euro erhöht. Demgegenüber konnten sowohl die Finanzverbindlichkeiten – bestehend aus Anleihen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten – als auch die übrigen Verbindlichkeiten insgesamt um 269 Mio. Euro verringert werden. Dies führte zu einer Reduzierung der Flüssigen Mittel und Wertpapiere um - 262 Mio. Euro. Zum Bilanzstichtag stehen den Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 508 Mio. Euro liquide Mittel in Höhe von 647 Mio. Euro gegenüber. Darüber hinaus bestehen zum Bilanzstichtag nicht in Anspruch genommene Kreditlinien der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG in Höhe von 300 Mio. Euro und im OBI Konzern in Höhe von 250 Mio. Euro. Die vom OBI Konzern ausgegebenen Schuldscheindarlehen in Höhe von 94 Mio. Euro werden in den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. 2.4 Aus den Geschäftsfeldern Kaiser's Tengelmann Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH; inklusive Drogeriemärkte) erreichte im Jahr 2013 ein Umsatzwachstum von + 2,7 Prozent auf 164 Mrd. Euro und verbuchte damit das beste Ergebnis seit fünf Jahren (2012: + 1,9 Prozent). Auch 2013 resultierte ein Teil der Zuwächse wieder aus Preiserhöhungen, ein anderer aber auch daraus, dass die Verbraucher selbst ihre Ansprüche gesteigert und höherwertigere Artikel eingekauft haben. Die LEH-Vollsortimenter verzeichneten im Jahr 2013 ein Umsatzplus von + 3,2 Prozent und wuchsen damit genauso stark wie die Discounter. Auffallend waren im vergangenen Jahr die Bestrebungen der Discounter, ihr Angebot wertiger zu gestalten. So hat sich unter anderem durch die Einführung von Premium-Handelsmarken das Preis- und Qualitätsniveau im Discount erhöht. Kaiser's Tengelmann bewegte sich somit im Geschäftsjahr 2013 in einem leicht wachsenden Branchenumfeld bei stabilen makroökonomischen Rahmenbedingungen, musste sich jedoch in einem spürbar dynamischen Wettbewerbsumfeld behaupten. Ein Grundstein zur Stärkung der wirtschaftlichen Basis von Kaiser's Tengelmann ist die stetige Optimierung des Filialnetzes. Ein Schwerpunkt im Geschäftsjahr 2013 war die verstärkte Umstellung von Bestandsfilialen auf das bewährte Konzept „SchwarzRot-Gold“. Insgesamt wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 42 Filialen auf dieses Konzept umgestellt, 35 davon in der Region Nordrhein. Gleichzeitig erfolgten aber auch in allen Vertriebsregionen Filialschließungen. Zum 31. Dezember 2013 betrieb Kaiser's Tengelmann infolge dieser Maßnahmen 501 Filialen (- 11 im Vergleich zum Vorjahr). Korrespondierend zur Entwicklung der Filialanzahl hat sich die Mitarbeiterzahl 2013 leicht reduziert. 41 42 Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht Die Nettoumsätze lagen mit 1,94 Mrd. Euro auf dem Umsatzniveau des Vorjahres (+ 0,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Die positiven Effekte aus den Konzeptumstellungen „Schwarz-Rot-Gold“ wurden durch die Verschlankung des Filialnetzes und rückläufige Umsätze auf vergleichbarer Fläche kompensiert (- 0,3 Prozent). Auch die Wettbewerbssituation und Schließungszeiten im Rahmen der Filialumbauten belasteten die Umsatzentwicklung von Kaiser's Tengelmann. Kaiser's Tengelmann hat im Geschäftsjahr 2013 einen kleinen operativen Verlust realisiert. Der eingeschlagene Umstrukturierungsprozess konnte in dieser Zeit noch nicht abgeschlossen werden und wird im Geschäftsjahr 2014 weiter fortgesetzt. KiK Der Umsatz im Bekleidungseinzelhandel erhöhte sich in Deutschland im vergangenen Jahr leicht um + 0,9 Prozent (2012: rund - 2 Prozent). Als Trend in Deutschland ist unter den hier aktiven Textildiscountern eine zunehmende Aufwertung des Point of Sale zu beobachten. Jüngste Beispiele sind die überarbeiteten Ladenkonzepte mehrerer Wettbewerber, die sich optisch deutlich von der reinen Orientierung auf den Preis entfernen und sich gegenüber neuen Wettbewerbern wie Primark positionieren. Auch KiK setzte im Geschäftsjahr 2013 vorrangig auf die Modernisierung des bestehenden Filialnetzes statt auf Filialwachstum. Die bereits erfolgreich angelaufene Konzeptumstellung „KiK17“ führte zu erhöhten Investitionen bei gleichzeitig steigenden Umsätzen. Dies ist auch auf eine positive Entwicklung der Kundenfrequenz zurückzuführen. In Deutschland stieg die Anzahl der „KiK17“-Filialen im Geschäftsjahr 2013 deutlich. Insgesamt betrieb KiK 3.255 Filialen (+ 6 im Vergleich zum Vorjahr) in neun europäischen Ländern und beschäftigte dabei 22.119 Mitarbeiter. Neben dem bestehenden stationären Filialgeschäft startete KiK im Geschäftsjahr 2013 die OnlineTochter KiK24.de. Entgegen der Entwicklung in der Textilbranche konnte KiK mit einem Nettoumsatz in Höhe von 1,57 Mrd. Euro ein Umsatzwachstum von + 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielen und gehört damit zu den Umsatzgewinnern des abgelaufenen Geschäftsjahres. Dazu trugen – trotz rückläufiger Filialanzahl in Deutschland – vor allem die Umbaumaßnahmen auf das neue Verkaufskonzept, aber auch positive Impulse aus den Sortimentsaktivitäten bei. Darüber hinaus ist KiK sehr zufrieden mit der Entwicklung in den anderen Ländern. Ein besonderer Fokus liegt auf der erfreulichen Entwicklung in Ungarn sowie den jüngsten Markteintritten in Polen und den Niederlanden. Auch im Geschäftsjahr 2013 konnte KiK ein deutlich positives Geschäftsergebnis erzielen und die gesteckten Ziele erreichen. Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen OBI Für den Bau- und Heimwerkermarktsektor ergab sich im Jahr 2013 in Deutschland ein deutlicher unbereinigter Umsatzrückgang von - 2,9 Prozent auf ein Volumen von 18,1 Mrd. Euro (2012: - 0,6 Prozent). Insbesondere das erste Quartal ist für diese Gesamtentwicklung maßgeblich. Aufgrund der schlechten Witterungslage mussten hier Umsatzrückgänge von - 12,2 Prozent verkraftet werden. In erster Linie sind die Umsatzrückgänge des ersten Quartals in den Gartensortimenten verursacht worden; positive Entwicklungen in anderen Sortimentsbereichen ab Mitte des Jahres konnten die Verluste des ersten Quartals nicht mehr ausgleichen. OBI musste sich im Geschäftsjahr 2013 nach wie vor in vielen Ländern mit schwierigen makroökonomischen Rahmenbedingungen auseinandersetzen. Zum Ende des Geschäftsjahres traf OBI die Entscheidung, das Engagement in der Ukraine und in Kroatien einzustellen und damit die Absatzmärkte zu verlassen. OBI ist seit Beginn des Geschäftsjahres 2014 neben Deutschland noch in zehn weiteren europäischen Ländern aktiv. Zum Stichtag 31. Dezember 2013 beschäftigte OBI 32.219 Mitarbeiter. Zum Konsolidierungskreis gehören 395 Standorte, davon 190 im Inland sowie 205 im Ausland. Dies entspricht einer Erhöhung um neun Märkte gegenüber dem Vorjahr. Darüber hinaus betrieb OBI europaweit 172 Standorte mit Franchisepartnern. Nach der strategischen Straffung des Filialnetzes im Bereich der Franchisepartner im Raum München wurde der Expansionsfokus im Geschäftsjahr 2013 verstärkt auf diesen attraktiven Wirtschaftsraum gelegt. Im Vergleich zum Vorjahr reduzierten sich die Nettoumsätze des OBI Konzerns im Geschäftsjahr 2013 um - 0,9 Prozent auf 4,1 Mrd. Euro. Die im Vorjahr prognostizierte leicht steigende Umsatzentwicklung blieb aus, da insbesondere die im ersten Halbjahr vorherrschende extreme Witterungslage das für die Gesamtentwicklung überproportional wichtige Frühjahrsgeschäft sehr negativ beeinflusst hat. Auch der Marktaustritt der Praktiker-Gruppe konnte im Geschäftsjahr 2013 keinen nennenswerten gegenläufigen Effekt beisteuern, da zunächst Abverkaufsmaßnahmen die Umsatzentwicklung der verbleibenden Wettbewerber beeinflussten. Dabei wurde die rückläufige Umsatzentwicklung in Deutschland durch die Entwicklung in den Auslandsmärkten abgemildert. Nach wie vor ist Russland der Umsatzmotor. Deutliche Wachstumsraten insgesamt und auf vergleichbarer Fläche trugen zur positiven Entwicklung im Ausland bei. Neben Russland konnte auch Ungarn erfreuliche Zuwachsraten melden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte OBI erneut ein deutlich positives operatives Ergebnis erzielen, das sich trotz der Umsatzlücke aus dem Frühjahrsgeschäft nahezu auf Vorjahresniveau befand. Die außerordentlichen Ergebniseffekte aus den Länder-Exits belastet jedoch den Ergebnisbeitrag der OBI Gruppe im Vorjahresvergleich. 43 44 Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht TREI Real Estate Der deutsche Immobilieninvestmentmarkt konnte 2013 das beste Ergebnis seit dem Boomjahr 2007 realisieren. Das Transaktionsvolumen stieg im Vergleich zu 2012 um + 21 Prozent auf ein Volumen von 30,7 Mrd. Euro. Der Anteil der Einzelhandelsimmobilien lag dabei mit 26 Prozent – wie im Vorjahr – hinter den Büroimmobilien (46 Prozent) auf dem zweiten Platz; Lager- und Logistikimmobilien erreichten einen Anteil von 7 Prozent. Der Vermietungsmarkt für Einzelhandelsflächen verbuchte 2013 mit einem vermittelten Flächenvolumen von rund 492.000 m2 in innerstädtischen Einkaufslagen ein solides Jahr. Zum Stichtag 31. Dezember 2013 umfasste das Portfolio der TREI Real Estate 489 Bestandsobjekte, realisierte einen Umsatz aus Vermietung von 80,1 Mio. Euro und beschäftigte dabei europaweit rund 100 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2013 wurde in Deutschland das erste selbst entwickelte Fachmarktzentrum in Düsseldorf fertiggestellt. Im Ausland konnten weitere drei Fachmarktzentren unter der Marke „Vendo Park“ eröffnet und an die Mieter übergeben werden, wobei mit dem Objekt in Nysa der erste „Vendo Park“ in Polen erstellt wurde. Insgesamt betreibt die TREI Real Estate damit bereits sechs „Vendo Parks“ in Polen, Tschechien und der Slowakei, die alle an „Tier 1“-Händler voll vermietet sind. Am Jahresende befanden sich bereits drei weitere „Vendo Parks“ im Bau. Im Rahmen der Weiterentwicklung des Immobilienportfolios wurden insgesamt acht neue Standorte akquiriert und 21 kleinere langfristig nicht attraktive Standorte verkauft. Auch im Geschäftsjahr 2013 konnte die TREI Real Estate ein deutlich positives Ergebnis realisieren und zum Konzernerfolg beitragen. E-Commerce (operativ) Der E-Commerce-Handel behauptete sich 2013 mit einem Wachstum von + 12 Prozent weiterhin als dynamischster Vertriebskanal im deutschen Einzelhandel. Der E-Commerce-Umsatz stieg um 3,6 Mrd. Euro auf 33,1 Mrd. Euro und erzielte damit einen Anteil von 9 Prozent (2012: 7 Prozent) am gesamten Einzelhandel. Dabei war die Produktkategorie Bekleidung erneut die mit Abstand umsatzstärkste Warengruppe im E-Commerce, gefolgt von den Segmenten Bücher und Unterhaltungselektronik/Elektronik. Als Trends wurden vor allem eine Zunahme der über Mobile Devices generierten Umsätze sowie ein Anstieg der Anbieterzahl in bisherigen E-Commerce-Nischensegmenten, wie zum Beispiel DIY und Garten, beobachtet. International sind vor allem die E-Commerce-Märkte in den Regionen Asien-Pazifik und Mittlerer Osten/Afrika gewachsen. baby-markt.de Bei nahezu gleichbleibenden Geburtenzahlen ist der Wettbewerb im Segment für Babys und Kleinkinder im deutschen E-Commerce-Markt weiterhin sehr intensiv. baby-markt.de konnte mit einem Umsatzplus von + 46,5 Prozent, gestützt durch ganzjährige TV-Werbespots, dennoch deutlich überproportional zum Gesamtmarkt wachsen. Das Jahr war geprägt von hohen Investments in die Markenbildung. Darüber hinaus wurden mehrere strategische Projekte umgesetzt. Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen Zusätzlich wurde das internationale Geschäft wie geplant stark vorangetrieben. Im Geschäftsjahr 2013 konnten mit Dänemark, Tschechien, Frankreich, der Schweiz und Schweden insgesamt fünf weitere Ländershops unter dem Namen „pink or blue“ aufgeschaltet werden. Tengelmann E-Stores Unter dem Dach der Tengelmann E-Stores profitieren die beiden Online-Shops Plus.de und GartenXXL.de von gemeinsamen Strukturen in den Bereichen Einkauf und IT sowie von der langjährigen E-Commerce-Erfahrung des Teams. Die Tengelmann E-Stores konnten ihren Umsatz aufgrund des Verzichts auf einige Warengruppen (unter anderem Elektronik) im Vergleich zum Vorjahr um lediglich + 9,0 Prozent steigern. Umsatztreiber mit rund 40 Prozent waren die Artikel aus dem Bereich Garten & Balkon. Auch aus diesem Grund startete Anfang 2013 der Online-Spezialshop GartenXXL.de mit einem über 10.000 Produkte umfassenden Sortiment. Die Geschäftsfelder aus dem Bereich E-Commerce (operativ) konnten aufgrund des eingeschlagenen Wachstumskurses im Geschäftsjahr 2013 noch keinen positiven Beitrag zum Konzernergebnis leisten. Beteiligungen stationärer Einzelhandel Netto Mit 15 Prozent ist die Unternehmensgruppe Tengelmann an dem zum EDEKA-Konzern gehörenden Netto Marken-Discount beteiligt. Netto ist mit 4.150 Filialen eine feste Größe unter den drei größten deutschen Lebensmitteldiscountern und beschäftigte 68.712 Mitarbeiter zum 31. Dezember 2013. Im Geschäftsjahr 2013 konnte die Gesellschaft ihren Umsatz um + 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 11,8 Mrd. Euro steigern und entwickelte sich somit besser als der Trend im umkämpften Discountsegment. Die Unternehmensgruppe Tengelmann konnte im Geschäftsjahr 2013 einen deutlich positiven Ergebnisbeitrag vereinnahmen. Auch in den nächsten Geschäftsjahren können stabile Umsatz- und Ergebnisleistungen erwartet werden. TEDi Die Unternehmensgruppe Tengelmann hält 30 Prozent der Anteile an TEDi, der Nummer eins unter den 1-Euro-Discountern. Auch im vergangenen Jahr konnte TEDi seine Marktposition weiter ausbauen. TEDi betrieb zum 31. Dezember 2013 1.422 Filialen in Deutschland, Österreich, Slowenien und auch in den beiden neuen Ländern Niederlande und Slowakei. Aufgrund der erzielten Erfolge soll der eingeschlagene Expansionskurs auch in Zukunft fortgeführt werden. Im Geschäftsjahr 2013 konnte die Unternehmensgruppe Tengelmann auch bei TEDi positive Ergebnisbeiträge vereinnahmen. 45 46 Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht Beteiligungen E-Commerce Das Unternehmen ist weltweit an mehr als 30 Start-ups beteiligt und gehört bereits seit mehreren Jahren zu den bedeutenden Start-up-Investoren in Deutschland. Im Geschäftsjahr 2013 konnten weitere Beteiligungen erworben werden (jumia.com, zalora.com, theiconic.com, zanui.com, linio.com, lazada.com, kaymu.com, westwing.de, preisanalytics.de, springlane.de, kiddify.com). Auf der Gegenseite konnte mit dem Verkauf von Zalando-Anteilen ein erster größerer erfolgreicher Teil-Exit verbucht werden. Beteiligungen Nordamerika (ECP) Das Unternehmen ist auf dem nordamerikanischen Markt an 13 Unternehmen beteiligt, davon stammen vier Beteiligungen aus dem Geschäftsjahr 2013 (goodbelly.com, baresnacks.com, thewhistle.com, giftfly.com). Die neuen Unternehmen sind im Bereich Konsumgüter oder im Bereich E-Commerce/Internet angesiedelt. 2.5 Personal- und Sozialbereich Die Unternehmensgruppe Tengelmann sieht in den Mitarbeitern ihr wertvollstes Kapital, weil sie maßgeblich zum Unternehmenserfolg beitragen. Schon deshalb nimmt der Personal- und Sozialbereich einen hohen Stellenwert innerhalb der Unternehmensgruppe ein. Engagierte und zufriedene Mitarbeiter sind die Grundlage für nachhaltigen unternehmerischen Erfolg. Für die Geschäftsfelder der Unternehmensgruppe Tengelmann stellt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf daher eine der wichtigen Voraussetzungen für die Etablierung einer starken und positiven Unternehmenskultur dar. Und es entspricht dem Selbstverständnis des Familienunternehmens Tengelmann, dieses Gleichgewicht mit verschiedenen Maßnahmen zu fördern. Eine sehr flexible Arbeitszeitregelung ermöglicht es den Mitarbeitern, familiäre und berufliche Verpflichtungen in Einklang zu bringen. Für den Großteil der Belegschaft gelten bereits seit vielen Jahren gleitende Arbeitszeiten. 2011 wurde die bisher geltende Kernarbeitszeit für die Mitarbeiter am Standort in Mülheim an der Ruhr nochmals verkürzt, dabei kann der restliche Teil der täglichen Arbeitszeit innerhalb einer bestimmten Zeitspanne frei bestimmt werden. Ob früh beginnen oder bis in den Abend hinein arbeiten – es bleibt genügend Freiraum für die individuelle Gestaltung des privaten und familiären Lebens. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist auch die konkrete Gesundheitsvorsorge von besonderer Bedeutung. Deshalb unterstützt die Unternehmensgruppe Tengelmann Präventionsmaßnahmen für die Mitarbeiter am Standort in Mülheim an der Ruhr, die neben der Vorsorge auch der Mitarbeiter-Sensibilisierung für das Thema Gesundheit dienen. Dieses Engagement wurde mit der Auszeichnung durch das Zertifikat der Hertie-Stiftung „berufundfamilie“ gewürdigt. Bei Kaiser's Tengelmann lag der Fokus auf der Führungskräfteentwicklung und der Nachwuchsförderung. Die Nachwuchsführungskräfte erhalten ein Training on the job zwischen sechs und zwölf Monaten. „Off the job“ wurden die Nachwuchsführungskräfte mit insgesamt 1.272 Schulungstagen gefördert. Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen Auch KiK fördert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, orientiert sich dabei an den Lebensphasen der Mitarbeiter und unterstützt diese individuell durch unterschiedlichste Arbeitszeitmodelle. Beispielsweise arbeiten aktuell ca. 150 Teamleiterinnen und Teamleiter in Teilzeit. Weiterhin ist die persönliche Entwicklung der Mitarbeiter ein wichtiger Punkt. OBI ist eines der 118 Unternehmen, die als „Top Arbeitgeber Deutschland“ 2012 zertifiziert wurden. Belegt durch die unabhängige Untersuchung des CRF Institutes, bietet OBI seinen Mitarbeitern herausragende Arbeitsbedingungen. Bewertet wurden unter anderem Kriterien wie primäre Benefits, sekundäre Benefits & Work-Life-Balance, Training & Entwicklung und vieles mehr. Auch 2013 konnte OBI den zweiten Platz, den das Unternehmen bereits 2012 belegte, halten. Diese Auszeichnung ist ein sehr großer Erfolg für OBI. 3 Nachtragsbericht Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres haben sich nicht ereignet. 4 Prognose-, Chancen- und Risikobericht 4.1 Prognosebericht Im kommenden Jahr wird sich der Aufwärtstrend der zweiten Jahreshälfte von 2013 voraussichtlich fortsetzen. Für die 28 Länder der EU wird im Durchschnitt ein BIPWachstum von + 1,5 Prozent erwartet, während das Wachstum für den Euroraum mit + 1,2 Prozent etwas niedriger beziffert wird. Gemäß der Prognose der Europäischen Kommission wird nur noch für zwei Mitgliedsstaaten (Zypern und Slowenien) eine Rezession erwartet. Zu den EU-Ländern mit den höchsten prognostizierten Wachstumsraten gehören vorwiegend Länder, in denen die Unternehmensgruppe Tengelmann mit ihren Geschäftsfeldern agiert: Deutschland (+ 1,8 Prozent), Polen (+ 2,9 Prozent), Tschechien (+ 1,8 Prozent), Ungarn (+ 2,1 Prozent), und Slowakei (+ 2,3 Prozent). Die deutsche Konjunktur wird nach Einschätzung der Bundesregierung auch 2014 weiter an Schwung gewinnen und – getrieben von einer starken Binnennachfrage – die Konjunkturlokomotive der Eurozone bleiben. Erwartet wird für das laufende Jahr eine Zunahme des BIP in Höhe von + 1,8 Prozent. In Bezug auf die Verbraucherpreise wird für 2014 erneut mit einem ermäßigten Anstieg der Inflation in Höhe von + 1,5 Prozent gerechnet. Dämpfend auf den Preisniveau-Anstieg wirkt vor allem die erwartete moderate Entwicklung der Importpreise sowie der Erzeuger- und Großhandelspreise. 47 48 Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht Der Ausblick der Unternehmensgruppe Tengelmann basiert auf der Annahme dieser ökonomischen Erholung in weiten Teilen Europas. Für das Geschäftsjahr 2014 wird ein deutliches Umsatzwachstum geplant, das jedoch auch einen Aufholeffekt aus dem wetterbedingt belasteten Geschäftsjahr 2013 berücksichtigt. Weiter beinhaltet die Prognose positive Impulse aus der Fortführung der Filialumstellungen „KiK17“ und spürbare Effekte aus der Praktiker-/Max-Bahr-Insolvenz für OBI in Deutschland und diversen Auslandsmärkten. Darüber hinaus sind die Geschäftsfelder aus dem Bereich E-Commerce (operativ) auf Umsatzwachstum ausgelegt, so dass in Summe steigende Umsätze erwartet werden. Die aktivierungspflichtigen Investitionen werden auch im Geschäftsjahr 2014 im dreistelligen Millionenbereich liegen. Neben den Investitionen im stationären Einzelhandel und im Bereich E-Commerce sind mehrere neue Immobilienprojekte der TREI Real Estate vorgesehen. Es werden auch weiterhin stabile operative Ergebnisbeiträge der Geschäftsfelder prognostiziert, die zu einem positiven, leicht steigenden Ergebnis auf Konzernebene führen. Kaiser's Tengelmann Für das Jahr 2014 wird im Lebensmitteleinzelhandel (inklusive Drogeriemärkte) ein Rückgang der nominalen Umsatzwachstumsrate auf circa 2 Prozent erwartet. Der anhaltend hohe Wettbewerbsdruck im Lebensmitteleinzelhandel und der damit einhergehende Preiskampf zwischen den Anbietern belastet das Umsatzwachstum. Vor diesem Hintergrund kann die Prognose für Kaiser's Tengelmann keine wesentlichen Umsatzzuwächse im Geschäftsjahr 2014 vorsehen. Der strategische Schwerpunkt liegt daher auf der Stabilisierung der wirtschaftlichen Basis. Neben einem Etablieren des Bestellsystems „Autodisposition“ werden Investitionen im Bereich der Personalqualifizierung vorgenommen, um die Service- und Beratungsleistung weiter zu steigern und um zusätzliche Umsätze in den Kernsortimenten zu generieren. KiK Der Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels hält – angesichts der mäßigen Vorlage aus 2013 und unter der Annahme besserer Wetterbedingungen – ein kleines einstelliges Umsatzplus für den Textilmarkt für möglich. In einer aktuellen Umfrage des Verbands gaben etwa die Hälfte der Modehändler an, für das laufende Jahr mit einem Umsatzzuwachs zu rechnen, und mehr als ein Drittel der Unternehmen gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Wachstumsrisiken ergeben sich primär durch den Wettbewerb im Internet, die rückläufige Kundenfrequenz und die kaufkraftbelastende Entwicklung der Energiekosten. Für KiK wird auch für das Geschäftsjahr 2014 ein deutlich positives Ergebnis bei stabiler Finanz- und Ertragslage erwartet. Diese Entwicklung wird durch die prognostizierten Umsatzzuwächse im Zusammenhang mit den Filialumbauten im Rahmen der „KiK17“Modernisierungen sichergestellt. Darüber hinaus bilden die Stabilisierung der neuen Landesgesellschaften und der Ausbau des eigenen Online-Shops Kik 24.de weitere Schwerpunkte der Aktivitäten. Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen OBI Für den deutschen Bau- und Heimwerkermarktsektor wird für das Jahr 2014 ein ähnlicher Umsatzrückgang erwartet wie bereits im Vorjahr. Der BHB rechnet damit, dass dem Markt ein Drittel des Umsatzes der insolventen Baumarktgruppe Praktiker/ Max Bahr verloren geht und somit das Umsatzvolumen der Branche nominal um rund 3 Prozent sinkt. Für die in der Branche verbleibenden Anbieter ist deshalb mit teilweise deutlichen Umsatzsprüngen zu rechnen. OBI erwartet im Geschäftsjahr 2014 steigende Umsatzerlöse bei stabiler Finanz- und Ertragslage. Diese Erwartungshaltung basiert insbesondere auf der nach wie vor robusten Inlandsnachfrage sowie auf den sich bereits abzeichnenden Erholungen in den wichtigen Auslandsmärkten. Neben den insgesamt erfreulichen Konjunkturerwartungen, die sich immer auch in der Entwicklung der DIY-Branche widerspiegeln, erwartet OBI im kommenden Jahr spürbare Effekte aus dem Austritt der Praktiker-Gruppe aus dem deutschen Markt und diversen Auslandsmärkten. TREI Real Estate Immobilien als Anlageklasse werden sich vor allem durch das anhaltend niedrige Zinsniveau im Euroraum auch 2014 weiter einer hohen Nachfrage erfreuen. Besonders der deutsche Immobilienmarkt bleibt aufgrund der guten gesamtwirtschaftlichen Daten für in- und ausländische Investoren attraktiv und wird voraussichtlich ein vergleichbar hohes Transaktionsvolumen wie 2013 realisieren. Bei den gewerblichen Wohnimmo bilien ist trotz einer ungebrochenen Attraktivität insgesamt mit einer leichten Abschwächung des realisierten Volumens zu rechnen. Die TREI Real Estate prognostiziert für das Geschäftsjahr 2014 eine stabile Entwicklung der Finanz- und Ertragslage. Aufgrund des Geschäftsmodells mit langfristigen Mietverträgen ist auch in den kommenden Jahren mit positiven Ergebnisbeiträgen für den Konzern zu rechnen. Die TREI Real Estate hat zur langfristigen Wertsteigerung ein umfangreiches Investitions programm geplant. Ein Schwerpunkt wird hierbei die Vervielfältigung des erfolg reichen „Vendo Park“-Konzepts im Bereich der Fachmarktzentren in Polen, Tschechien und der Slowakei sein. In Deutschland steht die Etablierung der TREI Real Estate als Projektentwickler für Wohnimmobilien im Fokus. Hierfür wird ein multiplizierbares Konzept für Mikro- und Studentenwohnungen entwickelt. Die Neuentwicklungen sind zum einen im Bereich der Bestandsimmobilien, zum anderen an neu akquirierten Standorten in attraktiven Lagen ausgewählter Städte – sowohl allein als auch im Rahmen von Kooperationen und Joint Ventures – vorgesehen. E-Commerce (operativ) Der E-Commerce-Markt wird auch 2014 sein Wachstum weiter fortsetzen. Für das E-Commerce-Volumen wird in Deutschland ein Wachstum von + 17 Prozent auf ein Niveau von 38,7 Mrd. Euro prognostiziert. Große Trends wie Mobile, Social Media, Multi- und Cross Channel werden weiterhin relevant sein. Themen wie emotionales Online-Erlebnis, Big Data und Technologie-Innovationen werden an Bedeutung gewinnen. Im Jahr 2014 wird auch für die Länder Italien, Spanien, Großbritannien und Frankreich ein zweistelliges E-Commerce-Wachstum erwartet. 49 50 Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht Aufgrund des sich fortsetzenden Wachstumskurses wird für die Geschäftsfelder babymarkt.de und Tengelmann E-Stores (Plus.de, GartenXXL.de) ein weiteres deutliches Umsatzplus erwartet. Beteiligungen stationärer Einzelhandel Netto Die Schärfung des Unternehmensprofils, die intensive Konzentration auf die NettoStammfilialen und der Ausbau zielgerichteter Kundenansprache lassen für 2014 ein moderates Umsatzwachstum und ein stabiles Ergebnis erwarten. TEDi strebt im zehnten Jahr nach Geschäftsgründung eine Weiterführung der Internationalisierung und einen Ausbau der Marktposition an. Bei beiden Geschäftsfeldern der Beteiligungen stationärer Einzelhandel wird 2014 von einer stabilen Ergebnisentwicklung ausgegangen. Beteiligungen E-Commerce Im Geschäftsjahr 2014 wird das bestehende Beteiligungsportfolio weiterentwickelt, auf Chancen geprüft und der Markt im Hinblick auf Exit-Möglichkeiten sondiert. In Abhängigkeit von den sich bietenden Optionen können sowohl anteilige als auch vollständige Verkäufe von Beteiligungen erfolgen. Beteiligungen Nordamerika (ECP) In den kommenden Geschäftsjahren soll das bestehende Portfolio entwickelt und weiter ausgebaut werden. 4.2 Chancen- und Risikobericht Risikomanagement Die Unternehmensgruppe Tengelmann pflegt ein Risikomanagementsystem, das Risiken, die den Fortbestand eines Unternehmens gefährden, frühzeitig erkennen lässt. Auch wenn sich für das Unternehmen aus dem Gesetz heraus keine unmittelbare Verpflichtung ergibt, zählen Risikomanagementsysteme seit langem zu den Führungsinstrumenten der Unternehmensgruppe Tengelmann. Die Verantwortung in den Unternehmensbereichen ist funktional gesteuert. Das operative Filialgeschäft wird durch verantwortliche Landes- bzw. Regionsmanager bzw. durch gut ausgebildete Filialleiter gesteuert. In den Zentralen nehmen alle Fachbereiche – koordiniert vom Finanz-/Controlling-Bereich – ihre Verantwortung zur Erkennung von Risiken wahr. Alle Filialen sowie die Dienstleistungsbereiche sind in einen Strategie-, Planungs- und Budgetprozess eingebunden. Dieser Prozess umfasst die Einschätzung des Markt- und Wettbewerbsumfeldes sowie die Erarbeitung von Maßnah- Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen men für mindestens ein Geschäftsjahr. Darüber hinaus wird auf Gesamtunternehmensebene rollierend eine dreijährige Mittelfristperspektive mit den maßgeblichen Eckdaten erstellt. Die Planung umfasst auch die Einflussfaktoren auf die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Konzernunternehmen. Planabweichungen werden analysiert und den jeweiligen Führungsgremien zur Gegensteuerung bei Fehlentwicklungen und zur Nutzung von Chancen zugeleitet. Bereits im Vorfeld der Strategie- und Planungsprozesse werden anstehende Risiken und Chancen konsequent analysiert und – falls notwendig – neue Handlungsalternativen entwickelt. Das Risikomanagement der Unternehmensgruppe Tengelmann ermöglicht einen proaktiven Umgang mit Risiken und leistet einen wichtigen Beitrag zur Sicherung des Fortbestandes des Unternehmens und zur Erhöhung des Bewusstseins für die mit den geschäftlichen Aktivitäten verbundenen Risiken. Ökonomische und politische Risiken und Chancen Für den Umgang mit externen ökonomischen und politischen Risiken stehen nicht alle Risikostrategien (Vermeiden, Vermindern, Verlagern, Akzeptieren) vollumfänglich zur Verfügung. Nach sechs aufeinander folgenden Quartalen mit abnehmender Wirtschaftsleistung hat sich die konjunkturelle Lage der europäischen Wirtschaft im zweiten Quartal 2013 erstmals erholt. Die Europäische Kommission warnt allerdings davor, die Eurokrise vor dem Hintergrund der überwundenen Rezession für beendet zu erklären. Nach wie vor ist die Arbeitslosigkeit in vielen Mitgliedsländern sehr hoch und die Problematik der Staatsschuldenkrise keineswegs überwunden. Der weitere Defizitabbau in den Krisenländern ist neben der konjunkturellen Erholung Grundvoraussetzung für eine Bewältigung der Eurokrise. Daher wird die Eurokrise nach wie vor als maßgebliches externes ökonomisches und politisches Risiko angesehen. Deutschland profitiert von dem wirtschaftlichen Aufschwung, stabilisiert das Beschäftigungsniveau und arbeitet weiter an der Konsolidierung der Staatsfinanzen. Für 2013 wird mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts für das Gesamtjahr gerechnet und eine deutliche Erholung für 2014 vorhergesagt. Die geplante flächendeckende Einführung eines Mindestlohns ab 2015 wird die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die Personalkostenstruktur der meisten Unternehmen verändern. Die anhaltende Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank wirkt einerseits stimulierend auf die wirtschaftliche Aktivität, stellt aber andererseits niedrigere Anreize für die nationalen Regierungen dar, ihre Staatsfinanzen zu konsolidieren. Hier sieht der Sachverständigenrat ein Hindernis für die Herstellung von Potenzialwachstum und Wettbewerbsfähigkeit in den Krisenländern. Chancen für den Einzelhandel, und insbesondere für den DIY-Bereich, werden allerdings auch erkannt: In wichtigen OBI Ländern wie Deutschland und Österreich ist das Konsumklima nach wie vor gut, gestützt von positiven Impulsen des Arbeitsmarktes, steigenden Bauinvestitionen und günstigen Krediten. Zudem prognostizieren führende Kreditinstitute für 2014 eine generelle Wiederbelebung der wirtschaftlichen Aktivitäten mit moderatem Wachstum. 51 52 Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht Wegen der andauernden weltweiten Finanzkrise werden für die Planung entsprechend konservative Annahmen zugrunde gelegt und sowohl Aufwendungen als auch Investitionen daran angepasst. Auf diese Weise kann schnell auf das veränderte Nachfrageverhalten der Konsumenten im In- und Ausland im Vorhinein reagiert werden. Unterjährig wurden die Planannahmen regelmäßig über Plan-Ist-Vergleiche und Vorschauen auf das Jahresende überprüft und bei Abweichungen Gegenmaßnahmen ergriffen. Da die Krise voraussichtlich andauern wird, wurden auch der Unternehmensplanung für das Geschäftsjahr 2014 entsprechend konservative Annahmen zugrunde gelegt. Zusätzlich wird das Projekt „Euro-Risiken“ fortgeführt, das gezielte Maßnahmen auf Konzernebene vorab definiert, die bei Eintreten möglicher Konsequenzen als Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Darüber hinaus wird das Eintreten der Annahmen eng überwacht. Ebenfalls steht die Entwicklung der „Krim-Krise“ unter stetiger Beobachtung. Die Aufgaben des Risikomanagements sind in diesen Fällen: Auswirkungen künftiger Entwicklungen antizipieren, genau beobachten, die tatsächliche Entwicklung kontinuierlich gegen die Planung spiegeln und ein flexibles Umsetzen von Gegenmaßnahmen zur Ergebnissicherung in allen Bereichen gewährleisten. Markt- und Branchenrisiken Um Risiken aus dem Markt- und Branchenumfeld zu begegnen, ist es die Aufgabe der Unternehmensgruppe Tengelmann, gemeinsam mit den operativ Verantwortlichen ihrer Geschäftsfelder Markt und Wettbewerber laufend zu beobachten, Planungen und Entscheidungen der Wettbewerber in langfristige Unternehmensentscheidungen zu integrieren, um auf kurzfristige Änderungen mit Anpassungsfähigkeit und Flexibilität reagieren zu können. KiK und OBI sind Marktführer in ihren jeweiligen Branchen und müssen sich in einem intensiven Wettbewerb behaupten. Zusätzlicher Wettbewerbsdruck entsteht aus dem Internet-Versandhandel, der neben einer hohen Preistransparenz die Möglichkeit bietet, Einkäufe rund um die Uhr zu tätigen. KiK und OBI begegnen dieser Entwicklung mit dem Ausbau der eigenen Online-Aktivitäten. Durch die gute Marktposition und Innovationsfähigkeit der Geschäftsfelder wird diese Entwicklung als Risiko und Chance gleichermaßen bewertet. Weitere Maßnahmen von OBI sind die regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Sortimente sowie die Beobachtung von Trends. Je nach Ergebnis werden beispielsweise die Sortimente von Märkten optimiert, Aus- und Umbauten vorgenommen oder die lokalen Marketingaktivitäten angepasst. KiK rechnet neben dem wettbewerbsintensiven Marktumfeld mit steigenden Bezugspreisen. Es ist davon auszugehen, dass alle Wettbewerber von dieser Entwicklung gleichermaßen betroffen sind und Preissteigerungen, die bereits angekündigt und umgesetzt wurden, an den Verbraucher weiter belasten. Dies ist insofern kritisch, als auch andere Kostenpositionen des privaten Konsums wie etwa Energie- und Lebensmittelkosten weiterhin ansteigen und das verfügbare Einkommen für Textileinkäufe belasten. Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel ist durch einen starken Verdrängungswettbewerb geprägt. Für ein mittelständisches Unternehmen wie Kaiser's Tengelmann bedarf es daher durchgängig erhöhter Anstrengungen, um gegen den langfristigen Trend pro Discount sowie gegen die großen Systemwettbewerber trotz deren national zunehmender Marktmacht bestehen zu können. So wird es verstärkt darauf ankommen, sich regional in den Kernregionen zu behaupten. Zusätzlich stellen Lebensmittelskandale Risiken für die gesamte Branche dar. Strukturelle Veränderungen im Einzelhandel können zu Leerständen führen und sich negativ auf die Vermietung von Immobilien der TREI Real Estate auswirken. Diesem Risiko wirkt die Gesellschaft durch ein diversifiziertes Mieterportfolio entgegen. Beschaffungsrisiken Eines der Ziele der Unternehmensgruppe Tengelmann als Multibranchenhändler ist, für ihre Kunden permanent ein umfassendes Artikelsortiment anzubieten. Somit stellen Lieferengpässe in der Warenversorgung und Preissteigerungen Risiken dar, denen entgegengetreten werden muss. Bei OBI wurde im Geschäftsbereich Corporate Category Management ein aktiver Risk-Management-Prozess etabliert, in dessen Rahmen die wichtigsten Lieferanten im Hinblick auf ihre wirtschaftliche Lage sowie alternative Bezugsquellen analysiert werden. Hierdurch konnte das Risiko von Umsatz- und Ertragseinbußen sowie von Lieferengpässen aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Situation in Osteuropa minimiert werden. KiK beobachtet zudem intensiv die Entwicklung der Rohstoffpreise, insbesondere der von Baumwolle. Aufgrund der Diskussionen über die Arbeitsbedingungen im asiatischen Raum sondiert KiK stetig den Beschaffungsmarkt nach neuen Lieferanten – auch in Europa. Somit sind beide Geschäftsfelder auf wirtschaftliche Turbulenzen innerhalb ihrer Supply Chains vorbereitet und können zusammen mit den betroffenen Lieferanten sowie potenziellen Alternativlieferanten an Lösungen arbeiten, die eine Belieferung sicherstellen. Finanzwirtschaftliche Risiken Der Umgang mit finanzwirtschaftlichen Risiken wird von der Unternehmensgruppe überwacht, liegt aber im täglichen Geschäft des jeweiligen Chief Financial Officer (CFO) des Geschäftsfeldes. Die entsprechenden Bereiche haben die Aufgabe, finanzwirtschaftliche Risiken zu identifizieren und zu bewerten. Anschließend werden geeignete Sicherungsmaßnahmen entworfen, umgesetzt und überprüft. Die Steuerung der Risiken erfolgt mittels Richtlinien und Geschäftsanweisungen, die regelmäßig überprüft und aktualisiert werden. Die Richtlinien und Geschäftsanweisungen regeln die zur Verfügung stehenden Finanzinstrumente, deren Anwendung und die zugehörige Risikobegrenzung. 53 54 Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht Währungsrisiken Bei den international tätigen Geschäftsfeldern treten Ergebnisbeeinflussungen durch Wechselkursveränderungen im Wesentlichen im Bereich des internationalen Einkaufs auf. Darüber hinaus wirken sich abgeschlossene Miet- und Leasingverträge in Euro und US-Dollar bei den operativen ausländischen Geschäftsbereichen auf das Ergebnis aus. In Fällen einer aufgenommenen Fremdfinanzierung außerhalb der Eurozone können zum Stichtag Währungsrisiken aus der Bewertung auftreten. OBI begrenzt die vorgenannten Risiken durch eine stringente, von der Geschäftsführung beschlossene Hedging Policy – teilweise auf Einzeltransaktionsebene. Als derivative Finanzinstrumente kommen hier Devisentermingeschäfte und Devisenoptionen zum Einsatz. Die Einhaltung der Policy wird durch eine Funktionstrennung von Handel und Risikocontrolling sichergestellt. Auch KiK schließt zur Absicherung des Devisenrisikos aus dem Wareneinkauf Devisentermingeschäfte in US-Dollar auf den voraussichtlichen Zahlungszeitpunkt ab. Die Sicherungsgeschäfte bilden zusammen mit den Verbindlichkeiten und den CashBeständen in fremder Währung eine geschlossene Position, sofern ein eindeutiger Sicherungszusammenhang mit Aufträgen besteht. Sie stellen somit kein zusätzliches Risiko für die Gesellschaft dar. Die offenen Devisentermingeschäfte werden fortlaufend überwacht. Die TREI Real Estate schließt die Mietverträge im Ausland, mit Ausnahme von Tschechien, mit den Hauptmietern überwiegend in Euro ab. Die Finanzierung der Immobilien erfolgt grundsätzlich in der gleichen Währung, in der die Mietverträge abgeschlossen sind, so dass Wechselkursrisiken minimiert werden können. Zinsänderungsrisiko Um dem Zinsänderungsrisiko bei variabel verzinslichen Kreditaufnahmen zu begegnen, werden bei OBI und bei der TREI Real Estate als derivative Finanzinstrumente gegebenenfalls Zinsswaps und Zinscaps eingesetzt. IT-Risiken Eine effiziente und reibungslos funktionierende IT-Infrastruktur und die gestiegene Konsumentenerwartung durch die fortschreitende Digitalisierung der Gesellschaft stellen für die Unternehmensgruppe Tengelmann, wie prinzipiell für jedes Handelsunternehmen heutzutage, einen kritischen Erfolgsfaktor dar. Die Unternehmensgruppe Tengelmann setzt interne und externe Experten ein, um im Rahmen ihrer Verantwortung dafür Sorge zu tragen, unberechtigten Datenzugriff, Datenmissbrauch und Datenverlust durch Zugangs- und Zugriffskonzepte, Back-up-Systeme sowie den Einsatz adäquater aktueller Firewalls und Virensoftware zu vermeiden. Darüber hinaus gibt es Vorsorgemaßnahmen zur Krisenbewältigung, wie etwa einen detaillierten Notfallplan. Personalrisiken Ein permanentes Risiko sind die Rekrutierung von geeigneten Mitarbeitern sowie die erfolgreiche Bindung bereits beschäftigter Mitarbeiter – auch und vor allem vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, der wachsenden Freizügigkeit im europäischen Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen Raum und des intensiven Wettbewerbs um die besten Kräfte. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, positioniert sich das Familienunternehmen Tengelmann als moderner und attraktiver Arbeitgeber. 2013 erfolgte beispielsweise die Zertifizierung „berufundfamilie“. Alle Geschäftsfelder haben eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen und damit die Mitarbeitenden an die Unternehmensgruppe zu binden. Risiken E-Commerce Die Investitionen in Start-up-Unternehmen bergen grundsätzlich das Risiko, dass sich ein Geschäftsmodell am Markt nicht wie erwartet entwickelt. Daher werden die Kennzahlen sowie der Markt durch das Controlling des jeweiligen Geschäftsfeldes ständig analysiert, um rechtzeitig geeignete Maßnahmen einzuleiten. Die Bedeutung des Internethandels und die Digitalisierung der Gesellschaft werden weiter steigen. Neben ausschließlichen Online-Anbietern profitieren auch etablierte Handelsunternehmen von dieser Entwicklung, indem sie eine ganzheitliche CrossChannel-Strategie implementieren. Durch die Verknüpfung von E-Commerce und traditionellen Absatzmärkten wird der Kundennutzen erhöht, Marktanteile werden somit nachhaltig gesichert und ausgebaut. Gesamtbeurteilung Insgesamt ergibt die Beurteilung der gegenwärtigen Risikosituation, dass keine den Fortbestand des Unternehmens gefährdenden Risiken bestehen und künftige bestandsgefährdende Risiken nicht erkennbar sind. 5 Dank an die Mitarbeiter und Kunden An dieser Stelle bedanken wir uns noch einmal ausdrücklich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr besonderes Engagement im abgelaufenen Geschäftsjahr. Unser Dank gilt auch unseren Geschäftspartnern für die gute Zusammenarbeit und unseren Kunden für das entgegengebrachte Vertrauen. Mülheim an der Ruhr, den 15. Mai 2014 Karl-Erivan W. Haub Christian W. E. Haub GeschäftsführerGeschäftsführer 55 56 Bilanz und Erläuterungen Konzernbilanz Konzernbilanz zum 31. Dezember 2013 Aktiva 31.12.2013 31.12.2012 T€ T€ 186.182 213.053 1.388.303 1.428.660 871.280 796.162 2.445.765 2.437.875 7.394 7.441 A.Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände II.Sachanlagen III.Finanzanlagen B.Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2.Unfertige Erzeugnisse, 3. Fertige Erzeugnisse und Waren 4. Geleistete Anzahlungen unfertige Leistungen 757 508 1.181.414 1.179.629 455 706 1.190.020 1.188.284 53.906 61.356 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen –d avon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4. Sonstige Vermögensgegenstände –d avon mit einer Restlaufzeit – davon gegen Gesellschafter von mehr als einem Jahr (13) (178) 2.964 2.844 62.408 46.204 348.186 421.191 (5.498) (2.836) (0) (46.946) 467.464 531.595 30.918 456 647.065 939.448 2.335.467 2.659.783 III.Wertpapiere – Sonstige Wertpapiere IV.Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks C.Rechnungsabgrenzungsposten 28.542 20.196 – davon Disagio (2.025) (2.701) 125.805 108.722 4.935.579 5.226.576 D. Aktive latente Steuern Bilanzsumme Konzernbilanz Bilanz und Erläuterungen Passiva 31.12.2013 31.12.2012 T€ T€ 61.276 61.276 1.205.623 1.199.722 A.Eigenkapital I.Kapitaleinlagen II.Gewinnrücklagen III. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung - 38.538 - 14.756 IV.Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter 203.385 207.688 1.431.746 1.453.930 B. Gebundene Gesellschafterguthaben 470.690 470.690 1.902.436 1.924.620 48.800 52.496 180.413 179.852 C. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung D.Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 41.241 39.447 490.421 483.614 712.075 702.913 1.Anleihen 100.000 100.000 408.264 441.131 (69.345) (33.528) 4.107 3.858 2.Steuerrückstellungen 3. Sonstige Rückstellungen E.Verbindlichkeiten 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 3. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 986.973 1.060.499 (986.607) (1.060.338) 363 383 – mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 6. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen – mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 260.923 455.556 – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr (55.523) (70.156) 476.708 445.255 7. Sonstige Verbindlichkeiten – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr (355.537) (292.603) – davon aus Steuern (55.586) (57.374) – davon im Rahmen der sozialen Sicherheit (12.190) (11.147) – davon gegenüber Gesellschaftern (136.821) (106.289) 2.237.338 2.506.682 32.325 36.674 2.605 3.191 4.935.579 5.226.576 F.Rechnungsabgrenzungsposten G. Passive latente Steuern Bilanzsumme 57 58 Bilanz und Erläuterungen Konzernanlagevermögen Konzernanlagevermögen Anschaffungs- und Auszüge aus der Entwicklung des Konzernanlagevermögens Vortrag zum 01.01.2013 Korrektur Anfangsbestand Änderungen Konsolidierungskreis Währungskursdifferenzen Zugänge T€ T€ T€ T€ T€ 149.988 0 - 194 - 327 17.915 613.678 0 141 - 16 2.316 2.015 0 0 - 2 2.058 765.681 0 - 53 - 345 22.289 1.428.967 2.828 - 95 - 26.314 66.130 34.170 0 0 - 14 815 1.050.849 - 6.239 - 5.543 - 10.839 86.224 15.322 0 0 -393 6.682 2.529.308 - 3.411 - 5.638 - 37.560 159.851 Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1.Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 2. Geschäfts- oder Firmenwert 3. Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände (einschließlich geleisteter Anzahlungen) II.Sachanlagen 1.Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Technische Anlagen und Maschinen 3.Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau III.Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 1.698 0 - 32 - 28 753 45.004 0 - 1.305 0 21.523 643.109 0 - 10 - 4 57.232 10.517 0 0 - 25 1.511 5. Wertpapiere des Anlagevermögens 29.097 0 0 - 1.527 17.038 6. Sonstige Ausleihungen 77.402 0 0 - 1.007 9.803 806.827 0 - 1.347 - 2.591 107.860 4.101.816 - 3.4111 - 7.038 - 40.496 2 290.000 2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 3. Übrige Beteiligungen 4.Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1 2 Die darauf entfallenden Abschreibungen des Geschäftsjahres betragen insgesamt T€ - 3.411 Die darauf entfallenden Abschreibungen des Geschäftsjahres betragen insgesamt T€ - 14.564 Konzernanlagevermögen Bilanz und Erläuterungen Herstellungskosten Umbuchungen Abgänge Stand am 31.12.2013 Abschreibungen des Geschäftsjahres Kumulierte Abschreibungen Buchwert am 31.12.2013 Buchwert am 31.12.2012 T€ T€ T€ T€ T€ T€ T€ 1.739 5.091 164.030 14.659 133.115 30.915 26.164 0 97.144 518.975 34.506 366.029 152.946 184.878 - 1.735 2 2.334 11 13 2.321 2.011 4 102.237 685.339 49.176 499.157 186.182 213.053 6.406 45.890 1.432.032 48.596 352.676 1.079.356 1.111.533 0 5.148 29.823 1.607 17.538 12.285 13.087 2.162 51.082 1.065.532 83.940 780.349 285.183 288.718 - 8.572 1.560 11.479 0 0 11.479 15.322 - 4 103.680 2.538.866 134.143 1.150.563 1.388.303 1.428.660 0 873 1.518 6 385 1.133 569 966 7.167 59.021 21 3.200 55.821 41.059 5.687 6.474 699.540 1.368 2.035 697.505 642.442 - 6.653 2.944 2.406 444 1.057 1.349 7.167 0 9.859 34.749 270 260 34.489 28.961 0 4.636 81.562 0 579 80.983 75.964 0 31.953 878.796 2.109 7.516 871.280 796.162 0 237.870 4.103.001 185.428 1.657.236 2.445.765 2.437.875 59 60 Bilanz und Erläuterungen Konzernanhang Auszüge aus dem Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2013 Allgemeine Grundsätze Die Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG, Mülheim an der Ruhr, („TW“) ist als Personenhandelsgesellschaft nach den Vorschriften des PublG verpflichtet, einen Konzernabschluss sowie einen Konzernlagebericht aufzustellen und offenzulegen. Der Konzernabschluss der TW ist nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des HGB aufgestellt. Auf die Inanspruchnahme der Erleichterung gemäß § 13 Abs. 3 Satz 1 und 2 PublG bei der Aufstellung wird verzichtet. Die Gliederung der Bilanz erfolgte grundsätzlich gemäß § 266 Abs. 2 und 3 HGB. Für die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB angewandt. Zur Erhöhung der Klarheit der Darstellung werden in der Konzernbilanz und KonzernGewinn- und Verlustrechnung Posten zusammengefasst und im Konzernanhang gemäß § 265 Abs. 7 Nr. 2 HGB gesondert ausgewiesen. Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden grundsätzlich nach den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der TW einbezogen. Soweit abweichende Wertansätze aus dem Jahresabschluss einer Tochtergesellschaft übernommen wurden, sind diese für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung. Der Konzernabschluss wird auf den Stichtag des Jahresabschlusses des Mutterunternehmens aufgestellt. Bei den meisten einbezogenen Tochterunternehmen entspricht das Geschäftsjahr dem Konzerngeschäftsjahr. Soweit Geschäftsjahre einbezogener Unternehmen mehr als drei Monate vor dem Konzernabschluss-Stichtag enden, werden zum Zweck der Konsolidierung Zwischenabschlüsse erstellt. Konsolidierungskreis In den Konzernabschluss wurden neben TW alle wesentlichen Tochterunternehmen einbezogen, auf die TW unmittelbar oder mittelbar einen beherrschenden Einfluss ausüben kann. Der Kreis vollkonsolidierter Unternehmen umfasst 143 (im Vorjahr 129) inländische und 88 (im Vorjahr 86) ausländische Gesellschaften. Im Berichtsjahr wurden 25 (im Vorjahr 23) Tochterunternehmen erstmals in den Konzernabschluss einbezogen, neun (im Vorjahr drei) Unternehmen sind aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden bzw. auf einbezogene Unternehmen angewachsen. Gegenüber dem Vorjahr haben sich folgende wesentliche Änderungen im Konsolidierungskreis ergeben: Im Geschäftsjahr 2013 erfolgte der Rückzug der OBI Gruppe aus der Ukraine und aus Kroatien. Die Vergleichbarkeit mit den Vorjahreszahlen ist durch diese Veränderungen nicht eingeschränkt. Konzernanhang Bilanz und Erläuterungen Aufgrund ihrer insgesamt untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns wurde bei neun (im Vorjahr zehn) inländischen und vier (im Vorjahr fünf) ausländischen Gesellschaften gemäß § 296 Abs. 2 HGB auf eine Einbeziehung verzichtet. Außerdem wurden drei Gesellschaften infolge erheblicher und andauernder Beschränkung der Ausübung der Rechte in Bezug auf das Vermögen und die Geschäftsführung nach § 296 Abs. 1 Nr. 1 HGB nicht in den Konzernabschluss einbezogen. Darüber hinaus wurde im Vorjahr eine Gesellschaft aufgrund der Weiterveräußerungs- bzw. Liquidationsabsicht gemäß § 296 Abs. 1 Nr. 3 HGB nicht konsolidiert. Im Berichtsjahr wurde analog zum Vorjahr eine ausländische Gesellschaft, an der ein Kapitalanteil von 49 Prozent besteht, wegen der gemeinsamen Führung mit einem nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, sowie deren Tochterunternehmen, quotal konsolidiert. 31 (im Vorjahr 31) inländische und 15 (im Vorjahr zwölf) ausländische assoziierte Unternehmen, an denen die Unternehmensgruppe Tengelmann im Regelfall zwischen 20 Prozent und 50 Prozent der Anteile hält, sind nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Für eine (im Vorjahr eine) inländische Beteiligung wurde wegen untergeordneter Bedeutung gemäß § 311 Abs. 2 HGB auf eine EquityBewertung verzichtet. Des Weiteren hält der Konzern die folgenden Beteiligungen mit einem Anteilsbesitz größer 20 Prozent: Name, Sitz Anteil am Kapital Eigenkapital Ergebnis des letzten GJ % T€ T€ - 31 1801 52 - 1372 - 2.3221 - 161 - 1.6431 621 FISTULA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Wermelskirchen KG, Pullach im Isartal (vorm. Düsseldorf) 94,0 Stimmrechte15,0 Padlata Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Pöcking 94,0 Stimmrechte10,0 ROSEA GrundstücksVermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Offenburg KG, Düsseldorf 82,5 Stimmrechte8,0 TALPA GrundstücksVermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Bensheim KG, Pullach im Isartal (vorm. Düsseldorf) Wines GmbH & Co. KG, Pullach im Isartal 49,97 Stimmrechte10,0 94,0 253 92 Stimmrechte47,0 Angaben Jahresabschluss 31. Dezember 2012. Angaben Jahresabschluss 31. Dezember 2012. Bei der Padlata Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Pöcking, handelt es sich um den Kapitalanteil der Kommanditisten. Insgesamt weist die Gesellschaft zum 31. Dezember 2012 nicht durch Vermögenseinlagen gedeckte Verlustanteile in Höhe von T€ 1.294 aus. 3 Bei der Wines GmbH & Co. KG, Pullach im Isartal, handelt es sich um die feste Kapitaleinlage der Kommanditisten. Insgesamt weist die Gesellschaft nicht durch Vermögenseinlagen gedeckte Verlustanteile in Höhe von T€ 1.022 aus. 1 2 61 62 Bilanz und Erläuterungen Konzernanhang Konsolidierungsgrundsätze Die Kapitalkonsolidierung erfolgt gemäß § 301 Abs. 1 und 2 HGB nach der Neubewertungsmethode zum Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen erstmals Tochterunternehmen geworden ist. Der Wertansatz der dem Mutterunternehmen mittel- und unmittelbar gehörenden Anteile wird hierbei mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens, wie es sich aus der zum maßgeblichen Zeitpunkt aufgestellten Neubewertungsbilanz ergibt, verrechnet. Die bei der Erstkonsolidierung entstandenen aktiven Unterschiedsbeträge werden als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen und planmäßig abgeschrieben. Einzelbeträge bis T€ 25 werden sofort abgeschrieben. Ein sich ergebender passiver Unterschiedsbetrag wird in einem gesonderten Posten unterhalb des Eigenkapitals ausgewiesen und entsprechend den Vorschriften des § 309 Abs. 2 HGB fortgeschrieben. In Vorjahren entstandene passive Unterschiedsbeträge bleiben, sofern sie auf Gewinnthesaurierungen zwischen dem Zeitpunkt des Erwerbs und der Erstkonsolidierung zurückzuführen und damit technisch bedingt sind, weiterhin Bestandteil der Gewinnrücklagen. Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden in der Konzernbilanz gemäß § 312 Abs. 1 Satz 1 HGB nach der Buchwertmethode bewertet, wobei ein verbleibender Unterschiedsbetrag zusammen mit der Beteiligung ausgewiesen wird. Die Ermittlung des Unterschiedsbetrages erfolgt zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung des Unternehmens als assoziiertes Unternehmen in den Konzernabschluss. Der Anteil am Jahresergebnis dieser Unternehmen einschließlich der Abschreibungen des Geschäftsoder Firmenwerts wird im Beteiligungsergebnis des Konzerns gezeigt. Für drei nordamerikanische Beteiligungen, an denen Anteile 2013 erworben wurden, konnte eine Ermittlung der Unterschiedsbeträge mangels Vorliegens von Informationen über das Eigenkapital der betreffenden Gesellschaften zum Erwerbszeitpunkt nicht erfolgen. Auf eine Anpassung an die konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden bei den Jahresabschlüssen der assoziierten Unternehmen wurde verzichtet. Eine Zwischenergebniseliminierung ist gemäß § 312 Abs. 5 Satz 3 HGB i. V. m. § 304 Abs. 2 HGB nicht erfolgt. Zwischenergebnisse, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Unternehmen werden eliminiert. Das Wahlrecht zur Konsolidierung von Drittschuldverhältnissen wird teilweise in Anspruch genommen. Auf ergebniswirksame Konsolidierungen werden Steuerabgrenzungen vorgenommen. Währungsumrechnung Die Vermögens- und Schuldposten der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, die ihre Abschlüsse in ausländischer Währung aufstellen, werden, mit Ausnahme des Eigenkapitals, zum Devisenkassamittelkurs gemäß § 308 a HGB am Bilanzstichtag in Euro umgerechnet. Konzernanhang Bilanz und Erläuterungen Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung einschließlich des Jahresergebnisses werden zum Durchschnittskurs des Geschäftsjahres in Euro umgerechnet. Die sich ergebenden Währungsumrechnungsdifferenzen werden erfolgsneutral in einen gesonderten Posten innerhalb des Eigenkapitals eingestellt. Eine Auflösung des Postens erfolgt ergebniswirksam bei teilweisem oder vollständigem Ausscheiden des Tochterunternehmens aus dem Konsolidierungskreis. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände – einschließlich der Geschäfts- oder Firmenwerte – sowie das Sachanlagevermögen werden zu Anschaffungskosten aktiviert und linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Soweit der nach den vorstehenden Grundsätzen ermittelte Wert der Anlagegüter über dem Wert liegt, der ihnen am Abschluss-Stichtag beizulegen ist, wird dem durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen. Im Teilkonzern Olympics Baumarkt Holding GmbH, Wermelskirchen, („OBH“) bestehen für drei Standorte Sale-and-lease-back (SLB)-Verträge, nach denen diese Standorte von den jeweiligen Marktbetreibergesellschaften für eine Dauer von 15 Jahren (ohne Verlängerungsoptionen) geleast werden. Hieraus resultierende Vermögensgegenstände werden weiterhin im Anlagevermögen ausgewiesen. Korrespondierend wird unter den sonstigen Verbindlichkeiten eine Verbindlichkeit gegenüber dem Leasinggeber ausgewiesen. Die Abschreibung der Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung erfolgt linear über fünf, acht und 15 Jahre. Die voraussichtliche Nutzungsdauer der Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung im Teilkonzern OBH beträgt aufgrund des durchschnittlichen Innovationszyklus des OBI Marktauftrittes acht Jahre. Die Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung der anderen Gesellschaften werden über 15 Jahre entsprechend der durchschnittlichen Laufzeit der Filialmietverträge abgeschrieben. Der Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung einer im Bereich Online-Shopping tätigen Gesellschaft wird über fünf Jahre abgeschrieben. Die Geschäfts- und Firmenwerte aus den Einzelabschlüssen werden im Teilkonzern OBH über einen Zeitraum von 15 Jahren (Inland) bzw. zehn Jahren (Ausland) linear abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer für die aus Vorjahren stammenden Geschäftsund Firmenwerte im Inland ist auf die durchschnittliche Laufzeit der Mietverträge der Marktgesellschaften zurückzuführen. Für die ausländischen Gesellschaften stützt sich die Abschreibungsdauer auf einen Durchschnittswert aus landesspezifischen Marktzyklen unter Berücksichtigung der Mietvertragslaufzeiten. Im Teilkonzern KiK Textilien und Non-Food GmbH, Bönen, erfolgt die Abschreibung über fünf Jahre. Die Bewertung der Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen, der übrigen Beteiligungen sowie der Wertpapiere erfolgt zu Anschaffungskosten des Konzerns oder zu niedrigeren beizulegenden Werten. 63 64 Bilanz und Erläuterungen Konzernanhang Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen sind zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten, erhöht oder vermindert um die anteiligen, noch nicht vereinnahmten Ergebnisse der Gesellschaft und vermindert um planmäßige Abschreibungen des aktiven Unterschiedsbetrags, bewertet. Die Geschäfts- oder Firmenwerte aus der EquityBewertung im Teilkonzern OBH werden aufgrund des durchschnittlichen Innovationszyklus des OBI Marktauftrittes über acht Jahre planmäßig linear abgeschrieben. Sämtliche übrigen Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Equity-Bewertung werden planmäßig über die voraussichtliche Nutzungsdauer von fünf Jahren linear abgeschrieben. Ausleihungen sind zum Nennwert bzw. zu dem Betrag angesetzt, der ihnen bei einer Wertminderung beizulegen ist. Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. niedrigeren Tagesoder Marktpreisen angesetzt. Lagerhaltungs- und Marktrisiken werden durch Wertabschläge berücksichtigt. Der Ansatz der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erfolgt zu Nennwerten. Erkennbaren Einzelrisiken und dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch angemessene Wertberichtigungen Rechnung getragen. Die Bewertung von Fremdwährungsforderungen erfolgt unter Berücksichtigung des Devisenkassamittelkurses am Abschluss-Stichtag. Bei Forderungen mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr werden das Anschaffungskostenprinzip des § 253 Abs. 1 Satz 1 HGB und das Realisationsprinzip des § 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB nicht angewendet. Latente Steuern werden für sämtliche zukünftig abzugsfähigen bzw. zukünftig zu versteuernden temporären Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Diese können zum einen aus unterschiedlichen Wertansätzen zwischen Handels- und Steuerbilanz, aus Anpassungen von Bilanzansätzen an die konzerneinheitliche Bilanzierung und Bewertung sowie aus Konsolidierungsmaßnahmen entstehen. Zusätzlich zu diesen Bilanzierungs- und Bewertungsunterschieden werden steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt. Bei den Verlustvorträgen wird darauf abgestellt, ob eine Nutzung innerhalb der auf das Berichtsjahr folgenden fünf Geschäftsjahre zu erwarten ist. Die entsprechende Beurteilung erfolgt auf der Basis einer Planungsrechnung, die sich einerseits aus historischen Erfahrungswerten, der wirtschaftlichen Entwicklung der Gesellschaft sowie des Umfeldes und sonstigen bekannten Trends zusammensetzt. Bei neuen Erkenntnissen wird die Planung ent sprechend angepasst. Sofern aktive latente Steuern in Folgejahren voraussichtlich nicht realisiert werden können, erfolgt eine Wertberichtigung. Bei der Ermittlung der latenten Steuern wird von den nach derzeitiger Rechtslage geltenden Steuersätzen zum Zeitpunkt der voraussichtlichen Realisierung ausgegangen. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen, sofern sie gegenüber derselben Steuerbehörde bestehen. Die Auswirkungen von Steuersatzänderungen werden im Jahr der Gesetzesänderung ergebniswirksam berücksichtigt. Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Abschluss-Stichtag ausgewiesen, sofern sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen. Konzernanhang Bilanz und Erläuterungen Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Heubeck 2005 G) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren („Projected-UnitCredit-Methode“) ermittelt. Zukünftige erwartete Entgelt- und Rentensteigerungen werden bei der Ermittlung der Verpflichtungen berücksichtigt. Dabei wird derzeit von jährlichen Anpassungen von 2,0 Prozent bei den Renten ausgegangen. Der Rechnungszins für die Abzinsung der Pensionsverpflichtungen beträgt unter Anwendung der Pauschalregelung gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB zum 31. Oktober 2013 4,90 Prozent (im Vorjahr zum 30. November 2012 5,05 Prozent) bzw. zum 31. Dezember 2013 4,90 Prozent (im Vorjahr 5,06 Prozent). Es handelt sich um den von der Deutschen Bundesbank ermittelten und veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren. Vermögensgegenstände, die gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB nur der Erfüllung der Schulden aus Altersvorsorgeverpflichtungen dienen und dem Zugriff aller Gläubiger entzogen sind, sind in Höhe ihres beizulegenden Zeitwerts mit den Pensionsverpflichtungen zu verrechnen. Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen in Höhe von T€ 181.080 wurden mit dem beizulegenden Zeitwert von Aktivwerten in Höhe von T€ 667 (im Vorjahr T€ 967) verrechnet. Die Aktivwerte entsprechen den Zeitwerten. Aufwendungen in Höhe von T€ 22 (im Vorjahr T€ 60) wurden mit Erträgen in Höhe von T€ 7 (im Vorjahr T€ 32) verrechnet. Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt und berücksichtigen alle bis zur Bilanzaufstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden und von der Deutschen Bundesbank herausgegebenen durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre zum 31. Dezember 2013 abgezinst. Die sonstigen Rückstellungen wurden in Höhe von T€ 1.825 mit dem beizulegenden Zeitwert (= Anschaffungskosten) von Aktivwerten verrechnet. Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag passiviert. Die Bewertung von Fremdwährungsverbindlichkeiten erfolgt unter Berücksichtigung des Devisenkassamittelkurses am Abschluss-Stichtag. Bei Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr werden das Anschaffungskostenprinzip des § 253 Abs. 1 Satz 1 HGB und das Realisationsprinzip des § 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB nicht angewendet. Die nicht eingeforderten Einzahlungsverpflichtungen auf Kommanditbeteiligungen (insbesondere gegenüber Leasingobjektgesellschaften) werden in Ausübung eines Ansatzwahlrechts nicht als Verbindlichkeit passiviert, sondern nachrichtlich im Anhang im Rahmen der Haftungsverhältnisse aufgeführt. Die Ausübung des Ansatzwahlrechts führt zu einer entsprechend niedrigeren Bilanzsumme. In den passiven Rechnungsabgrenzungsposten werden Einnahmen vor dem Abschluss-Stichtag ausgewiesen, die Erträge für einen bestimmten Zeitraum nach dem Abschluss-Stichtag darstellen. 65 66 Bilanz und Erläuterungen Konzernanhang Haftungsverhältnisse 31.12.2013 31.12.2012 T€ T€ Garantien und Bürgschaften 13.258 13.567 Bestellung von Sicherheiten 144.850 163.380 Patronatserklärungen Sonstige Haftungsverhältnisse 600 600 7.996 8.285 166.704 185.832 Die Bestellung von Sicherheiten resultiert im Wesentlichen (T€ 140.022; im Vorjahr T€ 157.626) aus der Übernahme des Delkredererisikos gegenüber Lieferanten im Teilkonzern OBH. Dies betrifft Lieferantenverbindlichkeiten von Franchisepartnern in Deutschland, Österreich und Bosnien. Bei den Sonstigen Haftungsverhältnissen handelt es sich um nicht geleistete Hafteinlagen gemäß § 264 c Abs. 2 Satz 9 HGB im Teilkonzern OBH. Eine zeitlich unbefristete Patronatserklärung besteht im Teilkonzern OBH und ist auf T€ 600 beschränkt. Zwei weitere befristete Patronatserklärungen (bis zum 30. Juni 2014) sind für beide abgehenden ukrainischen Gesellschaften in ihrer Höhe unbeschränkt. Das die Patronatserklärung abgebende Konzernunternehmen hat sich verpflichtet, die betroffenen Gesellschaften so auszustatten, dass sie allen finanziellen und wirtschaftlichen Verpflichtungen ihren Gläubigern gegenüber nachkommen können. Von einer Inanspruchnahme aus Patronatserklärungen, Bürgschaften oder Garantien ist derzeit nicht auszugehen, weil die betreffenden Gesellschaften über ausreichende Möglichkeiten zur Liquiditätsbeschaffung verfügen. Sonstige finanzielle Verpflichtungen 31.12.2013 31.12.2012 davon fällig Mietverträge Leasingverträge Wartungsverträge insgesamt in einem Jahr in einem bis fünf Jahren nach fünf Jahren insgesamt T€ T€ T€ T€ T€ 4.292.198 592.591 1.836.657 1.862.950 4.267.670 163.892 35.414 97.276 31.202 192.713 39.027 22.087 16.290 650 43.734 10.571 10.571 0 0 20.550 Bestellobligo für Investitionen in das Anlagevermögen Verpflichtungen aus Abnahmeverträgen Sonstige 0 0 0 0 8.000 30.155 7.700 22.455 0 46.158 4.535.843 668.363 1.972.678 1.894.802 4.578.825 Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen werden nicht abgezinst. Bestätigungsvermerk Bilanz und Erläuterungen Bestätigungsvermerk Dem vollständigen Konzernabschluss und Konzernlagebericht wurde der folgende uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt: „Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den von der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG, Mülheim an der Ruhr, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalspiegel und Anhang – und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2013 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzung der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“ Köln, den 19. Mai 2014 KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft SchumacherMohr WirtschaftsprüferWirtschaftsprüferin 67 Facts & Figures Financial year 2012 (Sunday, January 01, 2012 – Monday, December 31, 2012) Kaiser's Tengelmann Total KiK Sales region Stores Sales Employees ∆ in % to py in m2 Total ∆ in % to py in mill. € ∆ in % to py currency adjusted Total ∆ in % to py 435,007 512 - 0.2 2,133.3 - 0.5 - 0.5 17,089 - 4.4 Stores Sales region Sales Employees ∆ in % to py in m2 Total ∆ in % to py in mill. € ∆ in % to py currency adjusted Total 1,355,540 2,603 0.5 1,380.7 2.2 2.2 17,613 0.5 Croatia 23,609 41 105.0 17.9 371.1 383.8 219 69.8 Austria 124,119 252 - 0.4 186.6 - 2.2 Poland 7,672 17 – 2.5 – Slovakia 39,119 65 20.4 34.3 12.5 Slovenia 27,017 45 2.3 33.4 - 3.7 Czech Republic 93,757 167 15.2 71.6 Germany Hungary Total OBI ∆ in % to py - 2.2 1,395 - 1.9 – 131 – 12.5 372 22.8 - 3.7 245 4.7 15.3 17.8 777 4.0 34,231 59 3.5 23.2 19.6 24.1 384 7.0 1,705,064 3,249 2.7 1,750.2 3.4 3.6 21,136 2.0 Sales region Stores Sales Employees ∆ in % to py Germany Bosnia-Herzegovina Italy in m2 Total ∆ in % to py in mill. € ∆ in % to py currency adjusted Total 2,661,261 344 0.3 3,591.4 - 0.8 - 0.8 23,244 ∆ in % to py 1.8 13,837 3 0.0 16.8 - 5.6 - 5.6 196 - 4.4 224,770 53 1.9 504.2 7.3 7.3 2,218 - 1.6 Croatia 19,210 3 0.0 16.0 8.1 8.8 168 - 2.3 Austria 200,165 34 0.0 365.8 7.7 7.7 1,929 - 1.9 Poland 327,384 43 4.9 531.9 2.7 4.6 4,579 - 1.1 55,263 7 0.0 50.4 0.8 6.1 572 - 11.0 Romania Russia 223,373 19 0.0 990.5 20.8 18.0 4,916 10.4 Switzerland 78,789 11 0.0 213.1 5.7 3.3 683 0.0 Slovakia 48,200 7 0.0 62.6 - 5.4 - 5.4 437 0.9 Czech Republic 227,149 34 6.3 323.9 - 7.5 - 5.4 2,545 - 0.4 32,383 3 0.0 36.7 5.5 - 2.4 402 - 4.3 159,786 24 0.0 164.0 - 1.4 2.3 1,889 1.3 4,271,570 585 1.0 6,867.3 3.0 2.9 43,778 1.5 Ukraine Hungary Total Others Sales region Stores Sales Employees ∆ in % to py Total in m2 Total ∆ in % to py in mill. € ∆ in % to py currency adjusted Total ∆ in % to py – – – 638.5 - 1.5 - 1.5 1,823 5.5 84 68 Impressum Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG Public Relations Wissollstraße 5– 43 45478 Mülheim an der Ruhr Telefon: +49 208 5806-7606 Telefax: +49 208 5806-7605 [email protected] www.tengelmann.de Verantwortlich für den Inhalt: Sieglinde Schuchardt Zahlen & Fakten 2013 Zahlen & Fakten Geschäftsjahr 2013 (1. Januar 2013 – 31. Dezember 2013) Nettoumsatz in Mrd. € ∆ in % z. Vj. Deutschland 5,36 - 0,1 International 2,46 0,5 Summe 7,82 0,1 ∆ in % z. Vj.. Mitarbeiter Deutschland 50.252 International 22.567 4,1 Summe 72.819 1,2 International Summe - 0,1 ∆ in % z. Vj. Filialen Deutschland DIE UNTERNEHMENSGRUPPE TENGELMANN 2013 71 3.245 - 1,7 906 7,1 4.151 0,1 Cross Channel – die Zukunft des Handels Bericht über das 147. Geschäftsjahr Allgemeine Hinweise Erstmals bilden wir in diesem Geschäftsbericht die Konzernkennzahlen in konsolidierter Form ab. Die Umsätze werden zudem netto ausgewiesen. Aufgrund von Rundungseffekten können Additionsdifferenzen auftreten. Angaben zu Mitarbeitern und Filialen sind bezogen auf den Stichtag 31. Dezember 2013. Der Umwelt zuliebe wurde diese Publikation auf dem umweltfreundlichen Papier „Galaxi Keramik FSC“ in einem zertifizierten Druckhaus gefertigt. Bei Auslandsgesellschaften wurden die durchschnittlichen Wechselkurse der jeweiligen Berichtszeiträume zugrunde gelegt. www.tengelmann.de Zahlen & Fakten Geschäftsjahr 2013 (1. Januar 2013 – 31. Dezember 2013) Kaiser's Tengelmann Gesamt KiK Deutschland Kroatien Niederlande Verkaufsfläche Filialen Nettoumsatz Mitarbeiter in m2 Ist ∆ in % z. Vj. in Mio. € ∆ in % z. Vj. Ist ∆ in % z. Vj. 431.799 501 - 2,1 1.939,1 0,0 16.514 - 3,4 Filialen Verkaufsfläche Nettoumsatz Mitarbeiter in m2 Ist ∆ in % z. Vj. in Mio. € ∆ in % z. Vj. Ist 1.277.866 2.554 - 1,9 1.223,1 5,2 17.912 ∆ in % z. Vj. 1,7 30.220 54 31,7 23,0 60,8 279 27,4 1.958 5 – 0,3 – 32 – 120.808 251 - 0,4 161,7 3,7 1.423 2,0 Polen 16.635 38 123,5 8,2 290,5 270 106,1 Slowakei 41.304 69 6,2 33,4 16,6 433 16,4 Slowenien 27.519 46 2,2 27,7 - 0,7 234 - 4,5 Tschechien 99.991 179 7,2 70,4 17,9 1.146 47,5 Ungarn 34.117 59 0,0 22,2 21,3 390 1,6 Gesamt 1.650.418 3.255 0,2 1.570,0 6,8 22.119 4,7 Österreich OBI Verkaufsfläche Filialen Nettoumsatz Mitarbeiter in m2 Ist ∆ in % z. Vj. in Mio. € ∆ in % z. Vj. Ist ∆ in % z. Vj. Deutschland 1.566.608 190 2,2 1.701,4 - 1,3 11.783 - 0,1 International 1.421.235 205 2,5 2.111,0 - 1,2 18.360 1,1 243.860 21 10,5 861,4 2,6 5.435 10,6 – davon Polen 343.874 45 4,7 420,8 - 2,7 4.161 - 9,1 – davon Italien 202.409 47 - 4,1 187,2 - 2,3 2.032 - 4,0 – davon Tschechien 184.543 29 3,6 181,4 - 15,3 2.099 3,9 – davon Österreich 110.513 17 0,0 140,2 - 2,7 959 - 3,6 Sonst. Gesellschaften inkl. E-Commerce – – – 261,4 4,5 2.076 4,5 2.987.843 395 2,3 4.074,1 - 0,9 32.219 0,9 – davon Russland Gesamt Sonstige Gesamt Verkaufsfläche Filialen Nettoumsatz Mitarbeiter in m2 Ist ∆ in % z. Vj. in Mio. € ∆ in % z. Vj. Ist ∆ in % z. Vj. – – – 238,7 -18,8 1.967 7,9 70 Zahlen & Fakten 2013 Zahlen & Fakten Geschäftsjahr 2013 (1. Januar 2013 – 31. Dezember 2013) Nettoumsatz in Mrd. € ∆ in % z. Vj. Deutschland 5,36 - 0,1 International 2,46 0,5 Summe 7,82 0,1 ∆ in % z. Vj.. Mitarbeiter Deutschland 50.252 International 22.567 4,1 Summe 72.819 1,2 International Summe - 0,1 ∆ in % z. Vj. Filialen Deutschland DIE UNTERNEHMENSGRUPPE TENGELMANN 2013 71 3.245 - 1,7 906 7,1 4.151 0,1 Cross Channel – die Zukunft des Handels Bericht über das 147. Geschäftsjahr Allgemeine Hinweise Erstmals bilden wir in diesem Geschäftsbericht die Konzernkennzahlen in konsolidierter Form ab. Die Umsätze werden zudem netto ausgewiesen. Aufgrund von Rundungseffekten können Additionsdifferenzen auftreten. Angaben zu Mitarbeitern und Filialen sind bezogen auf den Stichtag 31. Dezember 2013. Der Umwelt zuliebe wurde diese Publikation auf dem umweltfreundlichen Papier „Galaxi Keramik FSC“ in einem zertifizierten Druckhaus gefertigt. Bei Auslandsgesellschaften wurden die durchschnittlichen Wechselkurse der jeweiligen Berichtszeiträume zugrunde gelegt. www.tengelmann.de