Tengelmann-Geschäftsbericht 2014
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Tengelmann-Geschäftsbericht 2014
01 2014 Umbruch | Aufbruch Bericht über das 148. Geschäftsjahr 02 03 Inhalt 04 Vorwort 06 Gastbeitrag 10 Mitarbeiter/ Nachhaltigkeit 14 Überblick 16 Geschäftsfelder 28 Bilanz und Erläuterungen Wir bilden in diesem Geschäftsbericht die Konzernkennzahlen in konsolidierter Form ab. Die Umsätze werden zudem netto ausgewiesen. Im Interesse der Lesbarkeit wird im gesamten Bericht vorwiegend die maskuline Form als neutraler Terminus verwendet. ... neue Wege gehen 04 V O R W O R T – K A R L E R I V A N W. H A U B 05 Liebe Leserin, lieber Leser, „Umbruch und Aufbruch“ – so könnte das 148. Geschäftsjahr unseres Familienunternehmens betitelt werden. Nach über einem Jahrzehnt anhaltender Verluste mussten wir uns entschließen, unsere traditionsreichen Supermärkte Kaiser's Tengelmann an den EDEKA-Verbund abzugeben. Diese Entscheidung ist mir und meiner Familie nicht leicht gefallen. Aber sie ist richtig, denn unser Lebensmittelgeschäft ist als kleiner, eigenständiger Marktplayer seit langem nicht mehr wettbewerbsfähig. Leider hat das Bundeskartellamt die Fusion zunächst untersagt. Wir haben darum einen Antrag auf Ministererlaubnis beim Bundeswirtschaftsministerium gestellt, um das Unternehmen doch noch im Sinne unserer Beschäftigten als Ganzes abgeben zu können. Trotz der Schwäche von Kaiser's Tengelmann konnten wir den konsolidierten Nettoumsatz währungsbereinigt um 5,8 Prozent auf 8,10 Mrd. Euro steigern. Dazu tragen KiK und OBI erheblich bei. Erstmals in seiner 20-jährigen Geschichte erreichte KiK die BruttoUmsatzmarke von 2 Mrd. Euro. OBI brachte rekordverdächtige 31 neue moderne Märkte an den Start. Unsere Beteiligungsunternehmen TEDi und Netto setzten ihren erfolgreichen Wachstumskurs ebenfalls fort. Unser jüngstes Geschäftsfeld, die TREI Real Estate, konnte innerhalb von nur zwei Jahren den zehnten Vendo Park in Osteuropa eröffnen sowie drei Top-Standorte in Berlin akquirieren. sen Debüt an der Börse erlebt. Wir sind stolz darauf, dass erfolgreiche digitale Start-ups auch hierzulande entstehen können. Unsere eigenen erfolgreichen Online-Shops babymarkt.de, plus.de und gartenXXL.de bestätigen, dass der Umbruch im Handel weiter voranschreitet. Dynamisch hat sich auch unsere amerikanische Start-up-Beteiligungsgesellschaft Emil Capital Partners (ECP) entwickelt. Mit 17 Beteiligungen rund um den „New American Consumer“ in nur drei Jahren sind erste große Wachstumserfolge bereits heute erkennbar. Rückblickend sind wir froh, rechtzeitig in neue Geschäftsfelder aufgebrochen zu sein. So sichern wir die Zukunftsfähigkeit unseres Familienunternehmens auch für kommende Generationen. Nachhaltigkeit gehört seit Jahrzehnten zu unserer Unternehmensgruppe wie der Dom zu Köln. Im Sinne unseres Engagements „… der Umwelt zuliebe“ präsentieren wir unseren Geschäftsbericht in diesem Jahr erstmals in zwei Versionen: gedruckt ist nur eine Kurzversion verfügbar, die einen schnellen Überblick über die wichtigsten Zahlen und Informationen bietet. Die Langfassung, die Sie gerade lesen und die detaillierte Berichte aus den Geschäftsfeldern sowie die gewohnte Konzernberichterstattung enthält, gibt es ausschließlich online. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre Vor sechs Jahren haben wir begonnen, ein eigenes Venture-Capital-Business aufzubauen, um an den Chancen der digitalen Revolution teilhaben zu können. Heute gehören wir mit über 40 Beteiligungen zu den bedeutendsten Start-up-Investoren Deutschlands und haben mit dem Online-Modehändler Zalando des- Ihr 06 GASTBEITRAG – BODO HOMBACH 07 Gastbeitrag von Bodo Hombach Räumliches Denken Jemand stellte mir eine Rätselfrage: „Tagsüber sitzt man drauf, abends putzt man sich damit die Zähne, nachts schläft man darin? Was ist das?“ Ich grübelte. Der Frager erbarmte sich: „Ein Stuhl, eine Zahnbürste, ein Bett.“ Die meisten Probleme entstehen im Kopf, weniger in der Realität, durch Denkgrenzen, die wir uns unbewusst gezogen haben. nenwind kann ganze Kontinente lahmlegen. Kleine Fehler schaukeln sich kaskadenartig auf. Ängste, Eitelkeiten, Gier und Herdentrieb gab es schon immer, nun aber haben sie einen gewaltigen Verstärker. In den Händen von Schnüfflern und Hütchenspielern kann das faszinierende Instrument zum gefährlichen und lästigen Begleiter veröden. • Die Märkte haben einen hohen Sättigungsgrad erreicht. Die Produktivität übertrifft alle Erwartungen. Die technologische Zukunft liegt nicht mehr in der massenhaften Herstellung weniger Muster. Mit gleichem Aufwand und Kosten wird man demnächst Einzelstücke mit unterschiedlichen Eigenschaften herstellen. Aber nun ist Grenzenlosigkeit das Thema des Jahrhunderts. Wir stehen im globalen Wettbewerb. Die gewachsene ökonomische Topografie löst sich in Märkte und Wirtschaftsräume auf. Waren- und Finanzströme bewegen sich wie das Wetter frei schweifend durch die Räume. Ferne Hauptquartiere steuern die Strategien. Der ökonomische „Dialekt“ einer Region spielt scheinbar keine Rolle mehr. Auch ohne dem: Die globale Ökonomie ändert sich rasant. Die Euphorie lässt nach. Die Köpfe kühlen sich ab. Die Idee eines globalen Just-in-time auf allen Gebieten ist bestechend, aber naiv. Niemand, der seine Sinne beisammen hat, will zurück in die Postkutschenzeit. Wir profitieren enorm vom Fall der Handelsschranken in immer größeren Wirtschaftsräumen. Grenzüberschreitende Probleme sind nur grenzübergreifend zu lösen. Aber auch das ist wahr: Die Zukunft gehört der Region, nicht als nostalgische Tümelei, sondern mit guten Gründen: •D ie Dressur der Individualgesellschaft zur Massengesellschaft lockert sich. Der Konsument will Individualität, Nähe und Verlässlichkeit. Die digitale Revolution lässt keine Gewissheit auf der anderen. Die neue Weltsprache beschreibt mit ihren zwei Vokabeln „Null“ und „Eins“ quasi alle Sachverhalte, Erscheinungen und Beziehungen. Das Internet ist Leitmedium der Zukunft: überall verfügbar, zeitgleich aktuell, grenzenlos vernetzt und anarchisch rücksichtslos. Aber das Neue macht auch blind. Die Komplexität der Systeme macht diese verletzlich. Ein mittlerer Son- • E ine kulturgeschichtliche Konstante besagt: Unser Lebensraum ist etwa so groß, wie wir ihn mit gebräuchlichen Verkehrsmitteln in einer Stunde durchqueren können. Hier kennt man die Sprache, die Kochrezepte und Gebräuche. Hier funktioniert das persönliche Netzwerk. Hier gibt es die kurzen Wege, angepasste Lösungen und verlustarme Abläufe. Im Raumschiff „Erde“ mit seinen begrenzten Ressourcen sind die wichtigsten Rohstoffe neue Gedanken und neues Denken. Sie sind nicht an einen Ort gebunden. Die besten Ideen werden eher im kleinen Betrieb erbrütet als im Großkonzern. Richtig verdrahtet können Hunderttausend private Energiewirte mit ihren Solardächern und Windrotoren den Großen das Fürchten lehren. Auch weitgespannte Ladenketten werden die Vorteile von Größe und Massenhaftigkeit abschöpfen, aber nur, wenn sie den einzelnen Kunden mögen und ihm das Gefühl vermitteln, man sei der „Laden von nebenan“. Investitionen haben eine kurze Halb- 08 wertszeit, wenn sie nicht aus einer bestehenden regionalen Struktur hervorwachsen und von ihr getragen werden. Es lohnt auch nicht, eine alte Monokultur durch eine neue zu ersetzen. Die Metropole der Zukunft wächst nach innen. Sie entwickelt ihre Energie- und Wasserversorgung, humanisiert ihre Wohnquartiere und Verkehrsnetze, ihre Gesundheitsversorgung. In unternehmensnahen Laboren, Ingenieurbüros und Brutstätten von Kultur und Kreativwirtschaft entscheidet nicht die Masse der Produkte, sondern die Originalität der Ideen. Qualität entsteht nicht als „Schüttware“, sondern aus der Dichte und Intelligenz der Verknüpfungen. Regionale Ökonomie will nicht deindustrialisieren. Im Gegenteil. Sie will dem industriellen Kern zu einem höheren Bewusstsein von sich selbst verhelfen. Wie ein guter Pädagoge traut sie ihrem Zögling weit mehr zu als dieser sich selbst. Oben war von der Selbstblockade unseres Denkens die Rede. Eine solche ist vielleicht auch der Globalisierungsrausch, wenn er Masse mit Qualität verwechselt. Ein Wirtschaftssystem, das seinen Idolen und Theorien Menschenopfer darbringt, verharrt auf einer primitiven Stufe. Modernes Wirtschaften erfindet; vor allem ermutigt es Erfinder. Es baut Fabriken, aber vor allem schafft es einen Rahmen und ein GASTBEITRAG – BODO HOMBACH Klima, in dem Fabriken entstehen. Es erzeugt einen Markt, aber vor allem findet es Mechanismen, welche die Gesellschaft beleben und anziehend machen. Das integrative Erfolgsrezept der Bundesrepublik war nicht die Marktwirtschaft, sondern die soziale Marktwirtschaft. Sie schuf eine Grundversorgung an Gerechtigkeit und echten Aufstiegschancen. Mehr noch: Sie brachte divergierende Kräfte in einer Formel zusammen. Aus dem verlustreichen Gleichgewicht des Schreckens im „Krieg der Welten“ machte sie eine „Aufforderung zum Tanz“. Sie gestaltete die Einsicht, dass evolutionärer Fortschritt nicht aus starren, sondern dynamischen Gleichgewichten entsteht. Nur die Letzteren haben die Spannkraft, plötzliche Veränderungen des Umfelds nicht nur zu überleben, sondern an ihnen zu wachsen. Wenn kleinste Vergehen das Vertrauen der Kunden ganzheitlich erschüttern, dann brauchen Firmen einen neuen Blick auf sich selbst und ihre Aktivitäten. Die Halbjahresbilanz besagt wenig, wenn sie nicht auch Identität, Werte und Haltung abbildet. Die Kultur des Betriebes entfaltet sich im Dreieck von Innovation, Kooperation und Identifikation. Wir leben in einer spannenden Zeit. Man kann sie nur in Gegensätzen beschreiben. Es geht um Klassengesellschaft oder Weltrisikogemeinschaft. Wir erleben Wachstumskrisen, aber auch Wachstumsrekorde, Energiehunger trifft auf Ressourcenknappheit, Profitorientierung auf Nachhaltigkeit, Bildungsferne auf neue Intelligenz. Große Chancen mischen sich mit Ungewissheit und Risiko. Alles wird von Menschen bewegt, aber nichts erscheint schwieriger, als Menschen zu bewegen. Wir neigen zu der falschen Annahme, ein großes, komplexes Problem sei nur durch ebenso große, komplexe Lösungsstrategien zu bearbeiten. Das Gegenteil ist richtiger. Die komplexeste Struktur, die der Kosmos hervorgebracht hat, ist vermutlich das menschliche Gehirn. Es entstand aus einfachsten Ausgangsbedingungen und in kleinsten Schritten. „Alle großen Wandlungen in der Evolution waren katastrophisch. Das Kleine ist möglicherweise bedeutender als das Große. Das ist für viele Weltbeglücker natürlich eine überaus schäbige Idee, mit der man die Massen nicht begeistern kann.“ (Paul Watzlawik) Auch die Politik ist nur noch schwer zu begeistern. Auf sie zu warten, überfordert auch den Geduldigsten. Sie starrt auf den nächsten Wahl- 09 termin und ist ängstlich bemüht, es hinterher schon vorher gewusst zu haben. Entsprechend gering ist ihre Bereitschaft, sich große Wirtschaftsprojekte zu eigen zu machen und sie offensiv zu vertreten. Das zwingt die Unternehmen, für ihre innovativen Ziele selbst zu werben. Mit möglichst guten Argumenten und frühzeitiger Einbeziehung aller relevanten Kräfte und Gruppen. Heute ist nichts mehr schon deshalb in der Welt, weil es sich jemand ausgedacht hat. Man muss es erst „zur Welt bringen“, mit sehr viel Zuwendung, Erfahrung und Schläue. In einem der sogenannten „Inselwitze“ saß der Schiffbrüchige mager, mit langem Bart im Sand und starrte trübe in die unendliche Fläche des Ozeans. Hinter ihm verstellte ein kleiner Berg seinen Blick, und so konnte er nicht sehen, was der Betrachter sah: Gar nicht weit entfernt war ein belebter Palmenstrand mit Bikinimädchen, Imbissbuden und Hotels. Die gleichen Füße, die uns vorwärtstragen, können sich gegenseitig im Weg stehen. Das Fazit überlasse ich Kurt Tucholsky: „Die Welt ist eine Nummer zu groß für die Sehnsucht des Menschen.“ Machen wir das Beste draus! Bodo Hombach ist Präsident der Bonner Akademie für Forschung und Lehre praktischer Politik (BAPP) und stellvertretender Vorsitzender der Brost-Stiftung. Darüber hinaus lehrt er als Honorarprofessor am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn sowie als Lehrbeauftragter an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Der 1952 in Mülheim an der Ruhr geborene Hombach war von 1990 bis 1999 Abgeordneter des Landtags Nordrhein-Westfalen und bekleidete 1998 das Amt des Landesministers für Wirtschaft und Mittelstand, Technologie und Verkehr. Von 1998 bis 1999 leitete er als Bundesminister für besondere Aufgaben das Bundeskanzleramt, bevor er von 1999 bis 2001 als Sonderkoordinator des Stabilitätspakts für Südosteuropa nach Brüssel wechselte. In der Privatwirtschaft war er als Geschäftsführer der Preussag und der WAZMediengruppe tätig. Für sein Engagement wurde Bodo Hombach unter anderem mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Verdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und dem Orden Mérite Européen für besondere Verdienste um Europa ausgezeichnet. 10 Mitarbeiter und Nachhaltigkeit im Fokus Ein starkes Team: unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Mitarbeiter sind die Basis unternehmerischen Erfolgs. Sie zu fördern, weiterzubilden und zu einer festen Gemeinschaft zusammenzuschweißen, ist eine besonders wichtige Aufgabe im dezentral tätigen Einzelhandel. Speziell die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die WorkLife-Balance nehmen bei der Unternehmensgruppe Tengelmann seit Jahren einen hohen Stellenwert ein. Mit dem Zertifikat „audit berufundfamilie“ der gemeinnützigen Hertie-Stiftung hat sich die Zentrale in Mülheim an der Ruhr als familienfreundliches Unternehmen positioniert. Der Schwerpunkt liegt auf Angeboten in den Bereichen Arbeitszeitregelung, Gesundheitsförderung sowie Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen. Auf diese Weise soll das Gleichgewicht zwischen Arbeits- und Familienleben gefördert werden, für mehr Zufriedenheit und Motivation – die Hauptvoraussetzungen für eine starke und positive Unternehmenskultur. M I TA R B E I T E R Auch KiK fördert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dafür bietet das Unternehmen zahlreiche Teilzeitmodelle oder – für die Mitarbeiter in der Unternehmenszentrale – den Einsatz von freiberuflichen Tagesmüttern, die eine flexible Betreuungszeit ermöglichen. Viele Mitarbeiter aus der Unternehmenszentrale in Bönen haben darüber hinaus die Möglichkeit, ihre Arbeit im Bedarfsfall auch von zu Hause aus erledigen zu können. 11 besitz hatten Absolventen und Young Professionals aller Fachrichtungen die Möglichkeit, direkten Kontakt zu Personalentscheidern oder Inhabern dieser Unternehmen zu knüpfen sowie Einzelgespräche zu führen. Zu den rund 40 Ausstellern gehörten namhafte deutsche Familienunternehmen wie Bahlsen, Conrad oder Kärcher. Mitarbeiterzufriedenheit spielt auch bei OBI eine große Rolle: In einer Mitarbeiterbefragung durch das Great Place to Work Institute, die 2014 erneut in den Zentralgesellschaften durchgeführt wurde, bewerteten 73 Prozent der Befragten – und damit zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr – das Unternehmen als „guten bis sehr guten Arbeitsplatz“. Darüber hinaus wurde OBI im Frühjahr 2015 mit einem hervorragenden zweiten Platz erneut als „Top Arbeitgeber” ausgezeichnet. Vertrauen in den Nachwuchs setzen Ausbildung wird in allen Bereichen der Unternehmensgruppe Tengelmann großgeschrieben. 2014 bot Kaiser's Tengelmann 904 Auszubildenden in 13 Ausbildungsberufen ein breites Spektrum an Einstiegsmöglichkeiten ins Berufsleben an. KiK startete im Juli des vergangenen Jahres die bundesweit angelegte Arbeitgeber-Imagekampagne „Der Chancengeber“ und setzte auf die eigenen Mitarbeiter als Botschafter für eine Laufbahn bei KiK. Jährlich stellt der Textildiscounter über 700 Auszubildende ein, die Übernahmequote nach Ausbildungsschluss liegt bei 72 Prozent und damit deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt. Bei OBI hat der Azubi-Markt Tradition. 2014 übernahmen 119 Studenten mit einem dualen Studium und Azubis zwei Wochen lang die Regie über den OBI Markt in München-Neuaubing. Sie waren allein verantwortlich für alle anfallenden Abläufe und Aufgaben: vom Kassieren über die Marktleitung, von Beratung und Verkauf bis hin zur Personalplanung. Ziele dieses seit Jahren erfolgreichen Projektes sind die Stärkung des Teamgeists und das Sammeln von Erfahrung in der Berufspraxis. Insgesamt beschäftigt OBI in Deutschland 1.199 Auszubildende und 163 Studenten mit einem dualen Studium. Am 14. November 2014 war die Unternehmensgruppe Tengelmann Gastgeber des „14. Karrieretags Familienunternehmen”. Bei dieser Recruiting- und Kontaktbörse speziell für Unternehmen im Familien- Gezielte Weiterbildung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Die Arbeitswelt verändert sich laufend und damit auch die Aufgaben. Um die Mitarbeiter für die sich wandelnden Aufgaben im Arbeitsalltag fortlaufend zu qualifizieren, bieten alle Gesellschaften der Unternehmensgruppe gezielte Weiterbildungsangebote an. Kaiser's Tengelmann investierte mit mehr als 6.000 innerbetrieblichen Schulungstagen pro Jahr in den Berufsnachwuchs und schafft somit eine solide Basis für die langfristige Entwicklung von Fach- und Führungskräften. Gemeinsam mit der VHS als Kooperationspartner bietet KiK seit 2012 maßgeschneiderte Angebote für die Weiterentwicklung beruflicher und persönlicher Kompetenzen. Nach einer Testphase der „KiKAkademie“ in der Europazentrale ist das Kursangebot inzwischen für alle Mitarbeiter des Textildiscounters in Deutschland verfügbar. Jeder Mitarbeiter wird dabei – unabhängig von der Wahl des Kurses – von KiK mit 100 Euro netto pro Halbjahr unterstützt. OBI testet in einigen Filialen ein spezielles E-LearningProgramm, um Kompetenzen in den Bereichen Service und Kundenbetreuung zu stärken. Die aktuellen Module umfassen Lerninhalte für die Bereiche Kasse, Verkauf, Service-Center und Kundenkontakter. Für das laufende Jahr ist der Roll-out auf weitere Filialen geplant. 12 N A C H H A LT I G K E I T Höchstleistungen für die Nachhaltigkeit Das Thema der gesellschaftlichen Verantwortung ist in der Unternehmensgruppe Tengelmann seit Jahrzehnten fest verwurzelt – und doch so aktuell wie nie. Mit Kaiser's Tengelmann, KiK, OBI und TEDi erstellten 2012 gleich vier Unternehmenstöchter eigene Nachhaltigkeitsberichte. Inzwischen legten KiK, Kaiser's Tengelmann und die Unternehmenszentrale den zweiten Nachhaltigkeitsbericht vor. Alle Berichte orientieren sich an den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI) und wurden durch unabhängige Gutachter geprüft. In unterschiedlichen Handlungsfeldern definieren die Unternehmen verschiedene Ziele, die sie erreichen bzw. über deren Fortschritt sie in den Nachhaltigkeitsberichten informieren. So werden klare Absichten für das Nachhaltigkeitsmanagement festgelegt, um die Unternehmensgruppe somit Schritt für Schritt noch nachhaltiger zu machen. Die Zentrale hat beispielsweise im zweijährigen Berichtszeitraum in den drei Handlungsfeldern „Umwelt“, „Mitarbeiter“ und „gesellschaftliches Engagement“ an 44 Maßnahmen gearbeitet und 88 Prozent der Vorhaben umgesetzt. Durch eigens hierfür konzipierte Veranstaltungen werden die Mitarbeiter motiviert, sich über verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit zu informieren. So zum Beispiel beim Aktionstag „gesunde Ernährung“, der unter anderem Produktverkostungen und ein breites Informationsangebot für interessierte Mitarbeiter bot. Schutz von Umwelt und Klima Ressourcenschonung und Klimaschutz sind die Felder, die die meisten Menschen heute mit dem Thema Nachhaltigkeit verknüpfen. Die Unternehmensgruppe Tengelmann engagiert sich bereits seit 1984 in diesem Bereich. Darüber hinaus hat sich die Gruppe im Rahmen der Tengelmann Klimainitiative vor einigen Jahren dazu verpflichtet, ihren CO2-Fußabdruck bis zum Jahr 2020 deutlich zu reduzieren. Zum Gelingen tragen zahlreiche große und kleine Maßnahmen in diesem Bereich bei: beispielsweise ein Büro-Check in der Firmenzentrale, um versteckte Stromfresser aufzudecken, oder ein Spritspartraining für Führungskräfte. Ein neu eingeführter Nachhaltigkeitsnewsletter hält alle Mitarbeiter über die zahlreichen Erfolge auf dem Laufenden und gibt Anregungen, das eigene Verhalten zu überdenken. Bei Kaiser's Tengelmann sorgen ökologische Filialmodernisierungen für einen reduzierten Energieverbrauch. Optimierungen gibt es unter anderem bei den Kühlmöbeln und bei der Beleuchtung. Das Supermarktunternehmen setzt sich für den Verzicht von Palmölprodukten bei seinen Eigenmarken ein und fördert durch seine Mitgliedschaft im Roundtable on Sustainable Palmoil (RSPO) den nachhaltigeren Anbau von Palmöl. Zudem engagiert sich Kaiser's Tengelmann für das Tierwohl, kooperiert mit dem Deutschen Tierschutzbund im Rahmen des Tierschutzlabels „Für mehr Tierschutz“ und ist aktiv in verschiedenen Brancheninitiativen. KiK engagiert sich als Gründungsmitglied in der Carbon Performance Improvement Initiative (CPI2). 13 Deren Ziel ist es, den Energieeinsatz bei der Produktion von Konsumgütern zu optimieren, Energiekosten einzusparen und CO2-Emissionen zu senken. Hierfür wurde ein computergestütztes Programm entwickelt, mit dessen Hilfe Herstellungsprozesse im Hinblick auf ihren Energieverbrauch analysiert und Einsparpotenziale aufgezeigt werden können. KiK ist seit 2011 in der CPI2 aktiv und steigert den Anteil der teilnehmenden Lieferanten kontinuierlich von Jahr zu Jahr. Darüber hinaus unterstützt KiK die B.A.U.M.-Initiative „Wirtschaft pro Klima“, deren Ziel es ist, das Klimaschutz-Engagement deutscher Unternehmen aufzuzeigen und voranzubringen. Bei OBI steht das Thema Energiesparen in den Filialen ebenfalls im Vordergrund. Vier neue OBI Märkte wurden 2014 nach dem Green-Building-Konzept errichtet; insgesamt erfüllen jetzt acht Standorte diese EU-Richtlinie. Der Energieverbrauch der Märkte liegt 25 Prozent unter dem geltenden Standard. In Viersen eröffnete zudem der erste OBI Markt, der zusätzlich zur automatisierten Gebäudeleittechnik, verbesserten Fassadendämmung und Wärmerückgewinnung ausschließlich mit LED-Technik beleuchtet wird. Auch in den anderen OBI Standorten ist die Modernisierung der Beleuchtung ein wichtiges Thema. Ein weiterer Baustein der Nachhaltigkeitsinitiative betrifft die Umstellung auf umweltfreundliche Tragetaschen: Plastiktüten tragen bei OBI den „Blauen Engel“ und werden aus Umweltschutzgründen nicht mehr kostenfrei vergeben. Zusätzlich haben die Kunden mit Papiertaschen eine Alternative zu Plastik. Auch bei den Beteiligungen Netto und TEDi hat das Thema Energiesparen einen hohen Stellenwert. Netto modernisierte im abgelaufenen Geschäftsjahr 293 Filialen und eröffnete darüber hinaus einen ersten Umweltmarkt in Hannover. Dieser erfüllt gleichzeitig die Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und die Standards des Passivhaus-Instituts. Bei TEDi beliefern zwei Voll-Elektro-LKW die Filialen im Umkreis von 80 Kilometern rund um die Logistikzentrale in Dortmund. Geladen werden sie mit Ökostrom, den eine Photovoltaik-Anlage am Zentral- und Logistikstandort erzeugt. Die Schwächsten stärken Zur Corporate Social Responsibility (CSR) zählt neben dem Umweltengagement ebenso das Engagement für die Gesellschaft. Die Unternehmenszentrale zeigt diese Verantwortung beispielsweise durch den zum 19. Mal ausgerichteten Tengelmann-Lauf zugunsten des Behindertensports oder die Beteiligung am Projekt „Prima Leben“, das gesunde Ernährung in Kindertageseinrichtungen fördert. Kaiser's Tengelmann macht durch eine besonders barrierearme Gestaltung der Filialen den Einkauf für alle Altersgruppen, für Familien mit Kinderwagen oder Menschen mit Behinderung möglich. Viele Filialen tragen das Prädikat „Ausgezeichnet generationenfreundlich“. KiK unterstützt besonders Menschen, die aus sozialen oder gesundheitlichen Gründen eine ungünstigere Ausgangsposition im Leben haben als andere. Deshalb engagiert sich das Unternehmen in unterschiedlichen Initiativen, beispielsweise für die Stiftung „help and hope“, den Verein „Gesicht zeigen!“, die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) oder den Verein „pro Ruhrgebiet“. OBI legt in seinem regionalen Engagement einen Schwerpunkt auf die Unterstützung von Kindern und fördert Kindergärten mit Geld- und Sachspenden. Bereits traditionell ist die Tombola zugunsten regi- onaler Einrichtungen, deren Erlös 2014 der Tafel in Wermelskirchen zugutekam. Und auch wenn schnelle Hilfe gefragt ist, ist OBI zur Stelle: Beim verheerenden Eisregen in Slowenien im Februar 2014 wurden Mitarbeiter vor Ort für Hilfsleistungen freigestellt sowie Sachspenden und Rabattaktionen – beispielsweise Stromaggregate zum Einkaufspreis – gewährt. TEDi unterstützt als Dortmunder Unternehmen regionale Veranstaltungen und ortsansässige Vereine. Unter anderem finden Fußballturniere mit dem BVBKids-Club statt, deren Erlöse an die regional und überregional tätige Stiftung „help and hope“ gehen. 14 ÜBERBLICK Herausforderung Zukunft Die Unternehmensgruppe im Wandel Im Geschäftsjahr 2014 erzielte die Unternehmensgruppe Tengelmann einen konsolidierten Nettoumsatz in Höhe von 8,10 Mrd. Euro. Das entspricht einem währungsbereinigten Zuwachs von 5,8 Prozentpunkten im Vorjahresvergleich. Der Auslandsanteil am Umsatz lag bei 32 Prozent. Das Ergebnis erwirtschafteten 72.714 Mitarbeiter in 4.170 Filialen und 19 europäischen Ländern. Lebensmittel Die Bekanntgabe des geplanten Verkaufs der Kaiser's Tengelmann GmbH an EDEKA am 7. Oktober 2014 hat die Aktivitäten im Bereich Lebensmittel rückwirkend geprägt. Die Geschäftsaktivitäten laufen trotz dieser Zäsur bis zur Übergabe normal weiter. Kaiser's Tengelmann positioniert sich weiterhin als Qualitäts- und Frischesupermarkt. Mit der Marke „Naturkind“ ist das Unternehmen ein glaubwürdiger Anbieter von Bioprodukten. Das Sortiment der „Star Marke“ wurde konsequent ausgebaut und neben der Eigenmarke „A&P“ wurde die Marke „Jeden Tag“ im Preiseinstiegsbereich etabliert. Mit dem Online-Supermarkt „Bringmeister“ können Kaiser's- und Tengelmann-Kunden in Berlin und München Lebensmittel online bestellen und bequem nach Hause liefern lassen. Die Bringmeister GmbH ist ebenfalls Teil des Abgabepaketes an den EDEKA-Verbund. Kleidung und Non-Food Die Neuausrichtung des Unternehmens vom Discount-Filialisten zum sympathischen textilen Nahversorger prägte das Geschäftsjahr von KiK. Inzwischen sind rund 40 Prozent der rund 3.300 Standorte auf das neue „KiK17“-Konzept umgestellt. Zum modernen Filialimage gehören eine zurückhaltende Farbgebung, Laminatböden in Holzoptik, ein neues Beleuchtungskonzept, silbergraue Präsentationsflächen, Wareninseln und Moodbilder sowie eine übersichtliche Sortimentsanordnung. Zur Neuausrichtung zählt zudem der konsequente Ausbau des Online-Geschäfts auf kik.de. Bauen und Wohnen OBI konnte sich auch im Geschäftsjahr 2014 als Branchenführer behaupten. Dieser Erfolg basiert auf einer starken Kundenorientierung und Kundennähe, einem breiten Marktnetz, hoher Produkt- und Servicequalität, kompetenten Mitarbeitern und einer starken, bekannten Marke. Seit einigen Jahren arbeitet OBI zudem erfolgreich an der Verzahnung aller Kanäle, um den Kunden sowohl im stationären Markt als auch online ein perfektes Einkaufserlebnis zu bieten. Dazu hat das Unternehmen sein Sortiment auf obi.de auf über 65.000 Artikel ausgebaut. Neben den Online-Aktivitäten wurde die Expansion vor allem in Deutschland, Russland, Polen und Italien weiter vorangetrieben. Immobilien Die TREI Real Estate hat im Geschäftsjahr 2014 ihre langfristige Strategie im Bereich der Objektentwicklung fortgesetzt. Allen voran steht der weitere Ausbau des Vendo 15 Park-Konzeptes in Polen, Tschechien und der Slowakei. Durch den Erwerb von vier Grundstücken für Wohnimmobilien in attraktiven Berliner und Kölner Innenstadtlagen schaffte das Unternehmen zudem die Grundlage für ein innovatives Mikro-Wohnkonzept als einen zweiten Investitionsschwerpunkt in Deutschland. Beteiligungen TEDi konnte im zehnten Jahr seines Bestehens die Position als Nummer eins unter den 1-Euro-Discountern weiter ausbauen. Um diese Stellung zu stärken, wird das gesamte Standortnetz sukzessive auf ein neues TEDiFilialdesign umgestellt. Als Weichenstellung für die Zukunft ist ein Online-Shop in Deutschland und somit der Einstieg ins Internetgeschäft in Vorbereitung. Beim Markendiscounter Netto war die Sortimentsanpassung ein Schwerpunkt des Geschäftsjahres 2014. Die Einführung des „So geht Frische“-Konzeptes ging mit zahlreichen Sortiments- und Regaloptimierungen einher. Mit einer Smartphone-App führte Netto 2014 außerdem einen innovativen und mobilen Bezahlservice ein. E-Commerce Seit April 2014 sind die E-Commerce-Aktivitäten der Plus Online GmbH unter der neuen Firmierung Tengelmann E-Stores GmbH zusammengefasst. Dazu zählt neben der Marke plus.de auch der Spezialshop gartenXXL.de für den Balkon- und Gartenbereich. Die Tengelmann E-Stores GmbH ist Teil des Abgabepake- tes an den EDEKA-Verbund. Die babymarkt.de GmbH ist auf den Bedarf rund um Baby und Kleinkind spezialisiert. Trotz eines intensiven Wettbewerbsumfeldes konnte das Unternehmen überproportional zum Markt wachsen. Neben dem Online-Shop ist babymarkt.de auch mit dem Label „pink or blue“ in zwölf Ländern vertreten, betreibt einen Shopping-Club und zwei stationäre Geschäfte in Duisburg und in Dortmund. Venture Capital Über die Tochtergesellschaften Emil Capital Partners (ECP) und Tengelmann Ventures GmbH (TEV) investiert die Unternehmensgruppe Tengelmann in vielversprechende Start-ups, die in der ganzen Welt aktiv sind. ECP konzentriert sich auf die USA und hatte bislang seinen Schwerpunkt im Bereich Food. Darüber hinaus wurden 2014 weitere Investitionsakzente in den Bereichen Social Networks und Fashion gesetzt. Die TEV ist mit rund 40 Beteiligungen einer der bedeutendsten Start-upInvestoren in Deutschland. Sie unterstützt ihre Portfoliogesellschaften nicht nur mit Kapital, sondern auch mit Finanzierungs- und Management-Know-how. Weitere Geschäftsfelder Die Tengelmann Energie GmbH bietet speziell auf die Kunden zugeschnittene Energielösungen sowie Beratungsleistungen zu energierelevanten Themen an. Ein weiteres Geschäftsfeld liegt im Bereich zertifizierter Revisionsdienstleistungen über die Tengelmann Audit GmbH. 16 GESCHÄFTSFELDER: KAISER'S TENGELMANN Harte Nuss Das traditionelle Supermarktgeschäft soll einen neuen Eigentümer bekommen. Bis zur Übergabe wird der Geschäftsbetrieb unverändert fortgesetzt. Kaiser's Tengelmann erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2014 mit 15.710 Mitarbeitern und 471 Filialen einen Nettoumsatz von 1,86 Mrd. Euro. Der nationale Marktanteil betrug 0,6 Prozent. Veränderungsprogramm eingeschränkt Am 7. Oktober 2014 wurde die geplante Abgabe der Kaiser's Tengelmann GmbH an den EDEKA-Verbund bekanntgegeben. In der Folge wurde ein zu Beginn des Geschäftsjahres angestoßenes Veränderungsprogramm nicht wie geplant fortgesetzt. Dieses hatte eigentlich die Stärkung des Geschäftsmodells und die Erreichung der Gewinnzone bis 2016 zum Ziel. Bereits im Sommer hatte sich allerdings gezeigt, dass eine „schwarze Null“ trotz einer Vielzahl von Maßnahmen und eines umfangreichen Schließungspakets unprofitabler Filialen nicht erreichbar sein würde. Bis zu diesem Zeitpunkt waren bereits 166 Maßnahmen mit einem erheblichen Einsparpotenzial definiert worden und befanden sich partiell in Umsetzung; nur ein Teil von ihnen wird nun noch realisiert. Nach vielen Jahren anhaltender Verluste war eine Aufgabe des Supermarktgeschäftes unvermeidbar geworden. Die Kaiser's Tengelmann GmbH setzt ihren Geschäftsbetrieb bis zur endgültigen Veräußerung unverändert fort. Nach dem Veto des Bundeskartellamtes liegt das Augenmerk nun darauf, das Unternehmen doch noch als Ganzes abgeben zu können und währenddessen das Geschäft zu stabilisieren. Qualität und Frische im Fokus Kaiser's Tengelmann positionierte sich auch im abgeschlossenen Geschäftsjahr als Qualitäts- und Frische- 17 supermarkt. Im Mittelpunkt stehen dabei Einkaufserlebnis, Service und Kundenorientierung. Seit vielen Jahren hat sich Kaiser's Tengelmann darüber hinaus mit der Bio-Eigenmarke „Naturkind“ als Anbieter von Bioprodukten etabliert. Das Unternehmen trägt damit dem gestiegenen Interesse der Verbraucher an Nachhaltigkeit und Qualität Rechnung. Online-Lieferdienst „Bringmeister“ Seit 1997 bietet Kaiser's Tengelmann als eines der ersten Supermarktunternehmen einen Lieferservice in Berlin und München an; die „Bringmeister“ erfreuen sich dort großer Beliebtheit. Neben Familien und Senioren gehören auch vermehrt Berufstätige und kleine Unternehmen zum Kundenstamm. Sie können im Bringmeister-Online-Shop aus einem umfangreichen Produktsortiment – rund 8.000 Artikel in Berlin bzw. rund 5.000 Artikel in München – wählen, wie im Supermarkt auch. Nach der Bestellung wird der Einkauf innerhalb eines bestimmten Zeitfensters nach Hause geliefert. Von Getränken über frisches Obst, Gemüse und Fleisch bis hin zu Non-Food-Artikeln bieten „Bringmeister“ das Beste aus jeder Produktgruppe mit bewährter Kaiser's Tengelmann-Qualität an. Kundennutzen im Marketingblick Im Marketing hat Kaiser's Tengelmann sein im vorangegangenen Geschäftsjahr gestartetes Markenkonzept „Immer eine gute Idee“ fortgeführt. Handzettel in einem im Lebensmitteleinzelhandel bislang einzigartigen Format erlauben, zeitlich begrenzte Aktionen wie „Wochenendknüller“ aufmerksamkeitsstark herauszustellen. Mit „gute Idee“ verfügt Kaiser's Tengelmann über ein sehr attraktives Kundenmagazin, das bereits verschiedene Auszeichnungen im Bereich Corporate Publishing erhalten hat. Darüber hinaus werden die Marketinginstrumente im Print- und Online-Bereich verstärkt miteinander verknüpft. Auf den wöchentlich erscheinenden Rezeptkarten können per aufgedruckten QR-Code die dazu passenden Rezeptvideos abgerufen werden. Der Handzettel ist auch in einer Online-Version auf kaisers-tengelmann.de verfügbar. Attraktive Treueherz- und Couponaktionen unterstützen die Kundenbindung. Eine breit angelegte Radiospot-Offensive in allen relevanten Sendern sorgt zudem für die Präsenz der Marke Kaiser's Tengelmann über ein weiteres Medium. Kaiser's Tengelmann Qualität und Frische als Markenkern Die Kaiser's- und Tengelmann-Märkte stehen für Qualität und Frische. Die Eigenmarken „Naturkind“, „Star Marke“, „A&P“ und „Jeden Tag“ richten sich an die unterschiedlichen Käuferschichten, ohne dabei den Qualitätsanspruch zu vernachlässigen. 15.710 Mitarbeiter in 471 Filialen erzielten einen Umsatz von 1,86 Mrd. Euro. www.kaisers-tengelmann.de 18 GESCHÄFTSFELDER: KiK Schick gemacht Silber ist das neue Rot: Das „KiK17“Konzept bringt einen neuen Look in die Filialen des Textildiscounters. Mit einem Nettoumsatz in Höhe von 1,68 Mrd. Euro erzielte der KiK-Konzern einen währungsbereinigten Zuwachs von 7,5 Prozent und war damit 2014 einer der Umsatzgewinner – obwohl sich die Zahl der Wettbewerber im Niedrigpreissegment in den vergangenen Jahren deutlich erhöht hat. In Deutschland wuchs der Nettoumsatz um 6,1 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro. Die Entwicklung von KiK in den Expansionsländern war ebenfalls durchweg positiv. Im 20. Jahr seines Bestehens betrieb KiK insgesamt 3.294 Filialen in Deutschland und acht weiteren europäischen Ländern. Das sind 39 Standorte mehr als im Vorjahr, was zeigt, dass der Fokus im abgelaufenen Geschäftsjahr auf der Filialnetzoptimierung lag. In den Märkten, der Logistik, der Verwaltung und beim Online-Shop kik.de sind 22.994 Menschen beschäftigt. Ein frischer Look fürs Filialnetz KiK hat 2014 die Neuausrichtung des Unternehmens vom Discount-Filialisten zum sympathischen textilen Nahversorger fortgeführt. Dieser Prozess ist mit einer neuen Filialoptik verbunden: Mit dem „KiK17“Konzept wendet sich der Textildiscounter von dem bekannten Rot ab und ersetzt es durch ein frisches Silbergrau. Inzwischen sind mehr als 40 Prozent aller Standorte umgestellt. Im Mai 2014 konnte die Wiedereröffnung der 750. Filiale, im September 2014 die der 1.000. Filiale im neuen Look gefeiert werden. Die „KiK17“-Filialen bieten ein helles und freundliches Ambiente. Wareninseln, Präsentationstische und optische Sortimentstrennungen schaffen eine einladende Einkaufsatmosphäre. Eventuelle Einkaufsbarrieren werden durch diese neue Gestaltung abgebaut und so neue Kunden hinzugewonnen. Gleichzeitig 19 fühlen sich aber auch die Stammkunden wohl. Denn trotz neuer Optik bleibt die Identität des Unternehmens weiterhin gewahrt. KiK ist und bleibt der Preisführer im textilen Markt. KiK wird digital Um nah am Kunden zu sein, führt auch im Textilbereich kein Weg am Internet vorbei. KiK verfolgt daher eine Omni-ChannelStrategie und stieg 2013 mit kik.de ins Internetgeschäft ein. Seither ist das qualitativ hochwertige Sortiment für den preisbewussten Einkauf 24 Stunden am Tag online verfügbar. Der Webshop wurde 2014 zu einer wahren Erfolgsgeschichte ausgebaut: Der Umsatz hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt, über 10 Millionen Besucher wurden registriert und die Anzahl der versandten Pakete lag in einem guten sechsstelligen Bereich – ein klares Zeichen dafür, dass der Textildiscounter auch im Online-Bereich angekommen ist. Um diese positive Entwicklung fortzusetzen, werden die Einkaufs- und Logistikprozesse stetig optimiert und die klassische Werbung wird mit digitalen Medien verknüpft. SocialMedia-Anwendungen wie Facebook, YouTube und Pinterest sowie Blogs erlauben dabei eine Echtzeitkommunikation mit den Kunden. Das passende Sortiment zum Kundenwunsch Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg ist das auf die Zielgruppen genau abgestimmte Sortiment, das fortlaufend mit Blick auf Auswahl, Attraktivität und Qualität weiterentwickelt wird, um sich so den Bedürfnissen der Kunden anzupassen. Dabei steht immer das Zusammenspiel hochwertiger Produkte zu einem niedrigen Preis im Fokus. Diese kontinuierliche Optimierung ist entscheidend, um dem zunehmenden Wettbewerbsdruck im Bereich des Textildiscounts zu begegnen und langfristig am Markt erfolgreich zu bleiben. Mitarbeiter werben Mitarbeiter KiK positioniert sich neben seiner Kundenorientierung auch zunehmend als attraktiver Arbeitgeber. Dies zeigt die Aktion „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“, in der die Angestellten das Unternehmen als Arbeitgeber weiterempfehlen. 2014 konnten im Zuge dieser Maßnahme 212 neue Mitarbeiter eingestellt werden. Außerdem startete das Unternehmen im Juli des vergangenen Jahres die bundesweit angelegte Arbeitgeber-Imagekampagne „Der Chancengeber“ und setzte auf sein eigenes Personal als Botschafter für eine Laufbahn bei KiK. KiK Mit neuen Ideen langfristig erfolgreich am Markt KiK feierte 2014 seinen 20. Geburtstag und stellte seine Innovationskraft erneut unter Beweis. Das neue Filialrenovierungsprogramm „KiK17“, der Online-Shop kik.de sowie das attraktive Sortiment zum kleinen Preis machen das Unternehmen zu Deutschlands führendem textilen Nahversorger. 22.994 Mitarbeiter in 3.294 Filialen erzielten einen Umsatz von 1,68 Mrd. Euro. www.kik.de 20 GESCHÄFTSFELDER: OBI Tapetenwechsel Cross-Channel-Positionierung untermauert die Marktführerschaft von Deutschlands führendem Baumarkt. Die Do-it-yourself-Branche war 2014 von einer starken Veränderungsdynamik geprägt. OBI konnte sich allerdings in dieser Branchenentwicklung sehr gut beweisen und sich erneut als Marktführer behaupten. Der Nettoumsatz von 4,3 Mrd. Euro entspricht einem währungsbereinigten Plus von 9,8 Prozent. In Deutschland und den neun europäischen Expansionsmärkten standen den Kunden 403 OBI Märkte zur Verfügung; weitere 175 Standorte werden europaweit von Franchisepartnern betrieben. Die deutsche Nummer eins unter den Baumärkten beschäftigte 32.032 Mitarbeiter. Licht und Schatten – das Marktumfeld Dank des guten Wetters und eines warmen, sonnigen Frühjahrs startete das Geschäftsjahr 2014 vielversprechend. Die Insolvenz eines Wettbewerbers im Vorjahr führte zusätzlich zu Umsatzzuwächsen. Allerdings schwächte sich die Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte unter anderem wegen der Russlandkrise merklich ab. Hinzu kam eine starke Veränderungsdynamik in der Branche: Veränderte Kundenanforderungen, neue Online-Anbieter und DIY-Angebote von branchenfremden Unternehmen erhöhten den Wettbewerbsdruck. Trotz dieses wechselhaften Umfelds konnte OBI seine führende Position halten und ist in Sachen Bekanntheit unter den Baumärkten weiterhin „Top of Mind“. Ausbau der Online-Aktivitäten Der Einkauf vieler Kunden beginnt mittlerweile im Internet; dort werden Ideen und Anregungen gesucht oder Preise verglichen. Daher hat das Unternehmen sein Online-Sortiment auch im abgelaufenen Geschäftsjahr konsequent über das stationäre Sortiment hinaus ausgeweitet. Mehr als 65.000 Artikel sind unter obi.de verfügbar, können direkt bestellt oder für die Abholung im Markt reserviert werden. Zusätzlich bietet OBI in- 21 novative Konfigurator-Lösungen an: Mit dem OBI Raumplaner haben Kunden die Möglichkeit, virtuell verschiedene Wand- und Bodengestaltungen auszuprobieren, diese zu vergleichen und anschließend das benötigte Material auf einer Einkaufsliste zusammenzustellen. Egal ob stationär oder online – der Anspruch von OBI ist, den Kunden zu verstehen und ihm jederzeit höchste Qualität, besten Service, Zuverlässigkeit und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten. Kontinuierliche Sortimentsarbeit Eine Grundlage für den unternehmerischen Erfolg liegt in der länderübergreifenden Sortimentsarbeit, deren Harmonisierung auch im letzten Geschäftsjahr weiterentwickelt wurde. So kann OBI Sortimentsinnovationen zeitnah in allen Ländern anbieten oder Skalenvorteile auf der Einkaufsseite realisieren, die dann an die Kunden weitergegeben werden können. Zudem öffnen der Wissensaustausch und die Bündelung von sortiments- sowie landesspezifischem Know-how den Blick für neue Chancen in ganz Europa. Ein weiterer wichtiger Positionierungsbaustein ist das Eigenmarkenangebot, das bei den Kunden hohes Vertrauen genießt. Die Qualität der Eigenmarken wird stetig verbessert und konsequent an die Kundenanforderungen angepasst. Expansionskurs fortgesetzt Sowohl im deutschen Heimatmarkt als auch im Ausland hat OBI 2014 seine Expansion vorangetrieben. 31 Neueröffnungen in fünf Ländern standen 20 Standortschließungen gegenüber. International lagen die Expansionsschwerpunkte unverändert auf Russland, Italien und Polen. Aus der Ukraine hat sich OBI hingegen im Jahr 2014 zurückgezogen. In Deutschland lag ein Expansionsfokus auf München, wo in kurzer Zeit vier neue Märkte eröffnet wurden. Darüber hinaus hat OBI deutschlandweit 18 Standorte von Wettbewerbern übernommen. So entstanden 1.163 neue Arbeitsplätze im Unternehmen, die zum Großteil mit ehemaligen Mitarbeitern des Wettbewerbers besetzt wurden. Eine spezielle Betreuung mit Kick-off-Veranstaltungen sowie Trainings- und Schulungsmaßnahmen machte ihre Eingliederung in die Kultur und die Prozesse von OBI leicht. Marketing nah am Kunden Mit der TV-Kampagne „Mach's einfach mit OBI“ wurden die neuen, aus dem Ausbau des Online-Geschäfts resultierenden Cross-Channel-Services vorgestellt. Darüber hinaus fungierte der Fußballer Stefan Kießling im WM-Jahr als Identifikationsfigur einer aufmerksamkeitsstarken Plakatkampagne. Tenor: Zu Hause bleiben ist doch am schönsten. Durch virale und Social-Media-Aktivitäten konnte zudem die Zahl der Facebook-Fans auf mehr als 360.000 erhöht und die digitale Sichtbarkeit von OBI gesteigert werden. Maßnahmen zur Kundenaktivierung waren die Wiederauflage des „Bonus-Sammelheftes“ und der Einstieg in das mobile Prämiensystem „Shop-Kick“. Mit Hilfe dieser App erhält der Kunde schon beim Betreten eines Geschäfts nicht nur Punkte („Kicks“) auf seinem Smartphone, sondern auch zielgerichtete Angebote. OBI Erklärtes Ziel: die Marktführerschaft OBI ist die deutsche Nummer eins unter den Baumärkten und strebt die Marktführerschaft in allen Ländern an, in denen das Unternehmen aktiv ist. Um dieses Ziel im sich stetig verändernden Wettbewerbsumfeld zu erreichen, ist es wichtig, die Ansprüche und Bedürfnisse der unterschiedlichen Zielgruppen besonders gut zu kennen und zielgerichtet zu bedienen. Darüber hinaus wird die Flächenexpansion sowohl durch eine aktive Rolle im Konsolidierungsprozess als auch durch gezielte Investitionen in neue Standorte vorangetrieben. 32.032 Mitarbeiter in 403 eigenen Märkten erzielten einen Umsatz von 4,3 Mrd. Euro. www.obi.de 22 GESCHÄFTSFELDER: E-COMMERCE Tengelmann E-Commerce Optimal vernetzt Die Tengelmann E-Commerce GmbH bündelt die E-Commerce-Aktivitäten der Unternehmensgruppe Tengelmann. Hierzu zählen die Tengelmann Ventures GmbH, die Tengelmann Social Ventures GmbH und die Tengelmann E-Stores GmbH mit den beiden Online-Shops plus.de und gartenXXL.de sowie die babymarkt.de GmbH. Tengelmann Ventures Investitionen in Online-Start-ups Über die Tengelmann Ventures GmbH (TEV) investiert die Unternehmensgruppe Tengelmann in junge Unternehmen aus den Bereichen E-Commerce, Social Commerce sowie Internet- und Web-Enabling-Technologien. Mit rund 40 Beteiligungen gehört die TEV zu den bedeutendsten Start-up-Investoren in Deutschland. Die Beteiligungen wurden mit Wagniskapital, Finanzierungs- und Management-Know-how sowie Infrastruktur-Services unterstützt. Eines der bekanntesten Unternehmen aus dem Portfolio ist der Online-Modehändler Zalando, der im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgreich an die Börse ging. Darüber hinaus zählten mit Westwing und Delivery Hero zwei der Portfolio-Gesellschaften zu den Top-5-Start-ups 2014. Die Engagements bei brands4friends Japan, babymarkt.de, Springlane und Kaymu wurden mit Folge-Investitionen intensiviert. Shopwings, ein Bestell- und Lieferservice für Lebensmittel und weitere Supermarktprodukte, der sich als Partner des Einzelhandels positioniert. 42reports macht die Möglichkeiten von Online-Händlern für Offline-Retailer nutzbar und ermöglicht ihnen die Messung, Auswertung und Vorhersage des Besuchs- und Kaufverhaltens von Konsumenten. EasyTaxi vereinfacht das Taxibestellen. Anders als Uber unterstützt die App jedoch die etablierte Taxibranche. Ein Tippen aufs Tablet oder Smartphone genügt und der Kunde kann sogar den Fahrweg des gerufenen Taxis nachvollziehen. Der Dienst ist bereits in 120 Großstädten außerhalb Europas verfügbar. Clickbus schafft als Online-Fernbusportal mehr Übersicht über die Angebote der verschiedenen Fernbusanbieter und ermöglicht die OnlineBuchung von Fahrkarten. Die Tengelmann Social Ventures GmbH unterstützt und berät junge Unternehmen, die einen „Social Impact“, also eine positive gesellschaftliche Wirkung generieren. Zum Portfolio gehören Coffee Circle, dotHIV und kiddify. dotHIV will als erste Domain-Endung, die einem rein sozialen Zweck dient, finanzielle Mittel für den Kampf gegen Aids generieren. Jeder Klick auf eine .hiv-Website erzeugt eine Mikrospende, die über den Domain-Verkauf gegenfinanziert wird. Gleich mehrere Start-ups sind in Asien aktiv: Pricepanda ermöglicht als Preisvergleichsplattform seinen Nutzern den Überblick über die besten Angebote von 500 asiatischen Online-Shops. Carmudi ist ein neuer Marktplatz für den Verkauf von Autos, Motorrädern und weiteren Fahrzeugen, der alle Marktteilnehmer online zusammenbringt. Lamudi bietet als Online-Immobilienmarktplatz Vorteile für Makler und potenzielle Kunden. Trusted Company ist eine offene Bewertungsplattform in Südostasien für Online-Shops. Hier können Verbraucher die Zuverlässigkeit eines Unternehmens vor dem Kauf abschätzen. Weitere zukunftsfähige Beteiligungen Im Geschäftsjahr 2014 gab es zahlreiche vielversprechende Erstinvestments. Dazu zählt 23 plus.de babymarkt.de Ausgezeichnete Online-Shops Im April 2014 erfolgte die Umfirmierung der Plus Online GmbH in Tengelmann E-Stores GmbH. Zuvor hatte das Unternehmen eine modulare E-Commerce-Plattform aufgebaut, die neben plus.de weitere Online-Shops kosten- und ressourceneffizient nutzen können. Unter dem Dach der neuen Gesellschaft befindet sich neben plus.de auch der Spezialshop für Gartenbedarf gartenXXL.de. Die Tengelmann E-Commerce GmbH ist Teil des Abgabepaketes an den EDEKA-Verbund. Vollsortimenter für Babybedarf babymarkt.de ist als Spezialshop auf den Bedarf rund um Baby und Kleinkind ausgerichtet und bietet ein Komplettangebot von Pflegeprodukten über Kleidung bis hin zum Autositz oder Spielzeug an. Mit mehr als 40.000 Produkten der bekanntesten Marken in diesem Segment zählt das Unternehmen zu den führenden Anbietern in Deutschland. Das Sortiment wird nicht nur über den Webshop vertrieben, sondern auch in zwei stationären Geschäften, darunter ein Flagshipstore in Dortmund. Darüber hinaus expandiert babymarkt.de europaweit erfolgreich mit individuellen Ländershops in Österreich, Polen, den Niederlanden, Dänemark, Tschechien, Frankreich, Schweden und der Schweiz. 2014 kamen Belgien, Italien und Finnland als weitere Absatzmärkte hinzu. Der Universalshop plus.de wird pro Jahr von mehr als drei Millionen Kunden besucht. Das Warenangebot umfasst 250.000 Artikel aus den Bereichen Wohnen, Freizeit und Haushalt. Angebote wie Reisen, Fotoservice oder Blumen werden über Kooperationen abgedeckt. plus.de strebt eine hohe Servicequalität bei gleichzeitiger Preisführerschaft an. Das „Plus des Tages“ bietet zeitlich begrenzte Sonderangebote. Vom Preisvergleichsportal guenstiger.de wurde plus.de in der Kategorie „Bester Online-Shop“ mit dem dritten Platz hinter Amazon und Cyberport ausgezeichnet. Spezialshop für Gartenbedarf gartenXXL.de bietet seinen Kunden mit 20.000 Artikeln rund um die Themen Garten- und Balkongestaltung die größte Sortimentsbreite und -tiefe im deutschen E-Commerce. 2014 expandierte das Unternehmen nach Österreich. Das Deutsche Institut für Service-Qualität kürte gartenXXL.de mit dem Qualitätsurteil „sehr gut“ zum „Besten Online-Shop für den Gartenbedarf“. Investitionen in die Zukunft Seit dem letzten Geschäftsjahr bietet das Unternehmen den „VIPfamily“-Shopping Club an, mit exklusiven Angeboten für registrierte Mitglieder. 2014 wurden erneut hohe Investitionen in die Markenbildung und die Steigerung des Bekanntheitsgrades von babymarkt.de getätigt, unter anderem durch eine breit angelegte TV-Werbekampagne. Außerdem wurden Logistik, Verwaltung sowie IT-Systeme modifiziert und weiter auf den Multichannel-Ansatz ausgerichtet. 24 GESCHÄFTSFELDER: IMMOBILIEN TREI Neuer Investitionsschwerpunkt Die TREI Real Estate betreut rund 500 Immobilien mit fast 700 Einzelvermietungen in den Bereichen Handel, Wohnen und Büro. Das Unternehmen verfolgt eine langfristige Investitionsstrategie in Deutschland und in sechs weiteren europäischen Ländern: Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Österreich und Portugal. Vendo Park-Konzept ausgebaut Im Geschäftsjahr 2014 wurde das erfolgreiche Vendo Park-Konzept in Polen, Tschechien und der Slowakei vorangetrieben. Im vergangenen Herbst öffnete der zehnte Vendo Park im polnischen Chelm seine Pforten. Bei den Fachmarktzentren wird für jeden Standort ein individueller Mietermix aus internationalen und nationalen Handelsketten angestrebt. Ein umsatzstarker Lebensmittelmarkt dient als zusätzlicher Frequenzbringer. Das Konzept hat Erfolg: Alle bisherigen Vendo Parks waren lange vor ihrer Eröffnung voll vermietet. Für das Jahr 2015 sind drei Neueröffnungen vorgesehen. Neuinvestition in Wohnimmobilien Durch den Erwerb von vier attraktiven Berliner und Kölner Innenstadtlagen hat die TREI Real Estate in Deutschland einen neuen Investitionsschwerpunkt definiert. Auf den Flächen sollen moderne und energieeffiziente Wohnimmobilien entstehen. Geplant ist unter anderem der Bau einer Studentenapartmentanlage mit 150 Mikro-Wohneinheiten in Köln-Ehrenfeld. Vorgesehen sind neben vollmöblierten 1-Zimmer-Apartments umfangreiche Serviceleistungen wie Breitbandinternet, Gemeinschaftslounges, Lernräume, ein Innenhof mit Grillplatz, abschließbare Fahrradabstellmöglichkeiten und eine Tiefgarage. Der Roll-out des Konzeptes ist geplant; an geeigneten Standorten soll eine Business-Variante für Young Professionals, Pendler oder internationale Fachkräfte entstehen. Fokussierung Im Zuge der Fokussierung hat die TREI Real Estate 2014 zehn für das Unternehmen strategisch nicht bedeutsame Standorte veräußert und im Gegenzug sechs zukunftsfähige Standorte akquiriert. Unter anderem trennte sich das Unternehmen von allen Logistikimmobilien in Deutschland. Zur langfristigen Wertsteigerung und Erhöhung des Immobilienbestands setzt die TREI Real Estate ihr umfangreiches Investitionsprogramm weiter fort. In Osteuropa liegt der Fokus auf der Akquisition weiterer Standorte für Vendo Parks, in Deutschland ist die Realisierung der ersten Wohnimmobilienprojekte der Schwerpunkt. Darüber hinaus werden alle Bestandsimmobilien kontinuierlich auf ihre Entwicklungs- und Optimierungsmöglichkeiten hin untersucht, um Wertsteigerungspotenziale zu erkennen und zu realisieren. GESCHÄFTSFELDER: SERVICES 25 TEG TAG Sparpotenziale aufdecken Die Tengelmann Energie GmbH (TEG) berät Kunden in allen relevanten Fragen rund um das Thema Energie, mit den Schwerpunkten auf Strom und Wärmemedien. Das Leistungsspektrum umfasst die Erstellung von Emissionsbilanzen, den Messstellenbetrieb und die Beratung im technischen Bereich. Die Energielösungen werden dabei individuell auf die Bedürfnisse der Kunden und ihrer Liegenschaften abgestimmt. Revision als Dienstleistung Die Tengelmann Audit GmbH (TAG) erbringt als Dienstleister mit rund 100 Mitarbeitern Prüfungsund Beratungsleistungen inner- und außerhalb der Unternehmensgruppe Tengelmann. Zusätzlich führt das Unternehmen Due-Diligence-Prüfungen für bestehende und künftige Start-up-Beteiligungen der Tengelmann Ventures GmbH durch. Weitere Unterstützung können diese Unternehmen bei der Prozessoptimierung sowie dem Aufbau eines internen Kontrollsystems erhalten. Potenzial durch Energiewende Durch die in Deutschland beschlossene Energiewende ist dieses Thema verstärkt in den Fokus der Verbraucher gerückt. Hier besteht besonderer Bedarf in den Bereichen Beschaffung, revisionssichere Rechnungsprüfung und Erschließung von Einsparpotenzialen. In diesem dynamischen Marktumfeld kann die TEG mit ihren gut ausgebildeten Mitarbeitern die hier notwendige kompetente Beratung bieten. Eigene Monitoringplattform Eine Voraussetzung fürs Energiesparen ist das Sammeln und Analysieren von Daten. Hierfür sind spezielle IT-Lösungen nötig, um die zunehmend komplexere Datenerfassung zu gewährleisten. Die TEG hat hierzu die eigene, webbasierte Plattform „EnerBoard“ entwickelt. Sie ermöglicht die Analyse und das regelmäßige Monitoring aller relevanten Energiedaten. So ist das Unternehmen bestens für die Zukunft aufgestellt. Wachsende Nische Erhöhte Sicherheitsanforderungen an Unternehmen sowie die steigende Bedeutung von Corporate Governance und Compliance schaffen eine große Nachfrage nach Revisionsdienstleistungen. Nischenanbieter wie die TAG sind für viele Unternehmen eine willkommene Alternative zu großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Die Auftraggeber der TAG stammen aus dem Bereich Handel sowie aus den zukunftsträchtigen Geschäftsfeldern Non-Profit-Unternehmen, karitative Organisationen, Gesundheitswesen und Krankenhäuser. Roadshow und Qualifizierung Um sich in dem Marktumfeld zu behaupten, setzt die TAG auf steigende Prüfqualität und mehr Bekanntheit. Ein wichtiger Baustein für diese Markenbildung sind – neben der weiteren Qualifizierung der Mitarbeiter – Roadshows durch mehrere deutsche Stäte, um den Leistungen der TAG weitere Aufmerksamkeit zu verschaffen. 26 BETEILIGUNGEN TEDi Netto Neuer Filialauftritt Der 1-Euro-Discounter TEDi blickte im Geschäftsjahr 2014 auf eine erfolgreiche zehnjährige Geschichte zurück und konnte sich erneut als führendes Unternehmen in seinem Marktsegment behaupten. Mit 1.424 Filialen und mehr als 10.000 Mitarbeitern ist TEDi in Deutschland, Österreich, Slowenien, der Slowakei und den Niederlanden aktiv. Die Filialen werden Zug um Zug auf ein neues, wertigeres Konzept umgestellt, um den Erfolg auch für die Zukunft zu sichern. Hinzu kommt für Deutschland die Vorbereitung eines Online-Shops und somit der Einstieg in das Internetgeschäft. Markendiscount nah am Kunden Netto betreibt ein bundesweites Vertriebsnetz mit 4.168 Filialen; einige Hundert davon sind City-Discount-Märkte, die ein kompaktes frische- und convenienceorientiertes Sortiment für den nachbarschaftsnahen und schnellen Einkauf bieten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden 125 neue Filialen eröffnet. Sortimentsarbeit im Sinne des Kunden Das Sortiment von TEDi wird fortlaufend überarbeitet, um den Kunden immer ein attraktives Angebot im unteren Preissegment bieten zu können. Dem Konzept folgend kosten die meisten Artikel einen Euro. Eine Kundenbefragung bestätigt die hohe Akzeptanz und positive Wahrnehmung von TEDi. Die neue Optik, das Preis-Leistungs-Verhältnis und die verbesserte Warenpräsentation kommen gut an. Prospektwerbung als zentraler Baustein Das Hauptwerbemedium von TEDi ist nach wie vor der gedruckte Prospekt. Über das Jahr verteilt erscheinen acht verschiedene Prospekte in einem Umfang von acht bis 16 Seiten. In den Filialen wird die Prospektwerbung durch ganzjährige und saisonale Plakate ergänzt. Mehr Frische, mehr Angebot Die Einführung des Konzepts „So geht Frische“ stieß eine Reihe von Sortiments- und Regaloptimierungen an. Mit „Viva Vital laktosefrei“ bietet Netto nun beispielsweise die größte Auswahl laktosefreier Artikel in der Discount-Landschaft. Bei Fleisch, Obst und Gemüse setzt das Unternehmen neben hoher Qualität verstärkt auf Regionalität, bei Obst und Gemüse zusätzlich auf saisonale Produkte. Die 2008 eingeführte Initiative „Ein Herz für Erzeuger“ wird kontinuierlich ausgebaut und zeigt Verantwortungsbewusstsein für die Lieferanten. Ebenfalls neu ist ein hochwertiges Weinsortiment mit exklusiven Weinen renommierter Winzer aus ganz Europa, das alle Netto-Filialen seit April 2014 anbieten. Digitale Bezahloptionen Mit einer eigenen Smartphone-App macht Netto das Bezahlen für den Kunden auf moderne und innovative Art und Weise möglich. Eine Erweiterung der Bezahlfunktion mittels Fingerabdruck steht dabei für hohe Sicherheit. Für die App wurde Netto mit dem renommierten „Retail Technology Award Europe“ ausgezeichnet. 27 Emil Capital Partners Beteiligungen in den USA Das Amerikageschäft der Unternehmensgruppe Tengelmann ist in der Tochtergesellschaft Emil Capital Partners (ECP) verankert. ECP investiert in aussichtsreiche „Early Stage“-Unternehmen und ist inzwischen an 17 zukunftsträchtigen amerikanischen Firmen beteiligt. Gute Geschäftsideen zum Erfolg führen „Early Stage“-Unternehmen sind junge Firmen, die mit ihren Produkt- und Serviceangeboten erste Umsätze am Markt generieren, aber noch ganz am Anfang stehen und dennoch eine herausragende Entwicklung erwarten lassen. Diese Entwicklung wird durch ECP konsequent unterstützt und gefördert. Dabei entstehen leicht Wachstumsraten im zwei- und dreistelligen Prozentbereich, die mit strukturellen und organisatorischen Herausforderungen verbunden sind. Mit ECP haben die Start-ups einen starken Partner, der die Entwicklung unter anderem mit notwendigen Folgeinvestitionen, aber auch mit der Bereitstellung von Know-how vorantreibt. Schwerpunkt im Bereich Food & Beverage Der Schwerpunkt der Investitionen liegt im Handels- und Nahrungsmittelbereich. Eine der besonders aufstrebenden Beteiligungen ist dabei Bare Food. Das Unternehmen bietet gesunde Snacks in Form von Apfel-, Mango- und Kokosnuss-Chips an. Mit GoodBelly ist zudem der führende Anbieter probiotischer Fruchtsäfte im ECP-Portfolio vertreten. Die Säfte sind unter anderem bei Lactose- und Glutenallergikern sowie Veganern beliebt, da sie frei von Milch- und Sojaprodukten sind. Hochwertiger Fruchtsaft mit gesundheitlichem Nutzen ist auch das Feld der Beteiligung Cheribundi. Das Unternehmen bietet einen Kirschsaft an, der durch die Inhaltsstoffe der Sauerkirsche Linderung bei chronischen Schmerzen und Schlafstörungen verschafft sowie die Regeneration der Muskeln nach sportlicher Betätigung fördert. Erweiterung des Investitionsfokus Im Geschäftsjahr 2014 gelang es ECP, seine Investitionsfelder auszuweiten. In den Fokus rückten verstärkt Social Networks. Mit WhistleSports unterstützt ECP beispielsweise ein Sportnetzwerk, das im ersten Jahr im Netz bereits 13 Millionen registrierte Nutzer und zwei Milliarden Views generierte. Neu im Portfolio ist auch KinCommunity, ein YouTube-Netzwerk für aktuell 30 Millionen weibliche Nutzer, die in Sachen Lifestyle, Ernährung und Mode „up to date“ sein wollen. Mit Amour Vert wurde darüber hinaus eine erste Investition im Bereich nachhaltiger Kleidung getätigt. 2015 wird ECP seine Strategie fortsetzen und weitere Beteiligungen in bestehende aber auch neue Unternehmen anstreben, die auf die Wünsche des „New American Consumer“ eingehen und für diesen überzeugende Service- und Produktangebote sowie Lösungen anbieten. 28 BILANZ UND ERLÄUTERUNGEN 29 Bilanz und Erläuterungen 30 Konzernlagebericht 50 Konzernbilanz 52 Konzernanlagevermögen 54 Konzernanhang 61 Bestätigungsvermerk 62 Zahlen & Fakten 30 BILANZ UND ERLÄUTERUNGEN: KONZERNLAGEBERICHT 2014 Auszüge aus dem Konzernlagebericht zum Geschäftsjahr 2014 Die Unternehmensgruppe Tengelmann agiert als ein international tätiges Handelshaus mit Sitz in Mülheim an der Ruhr. Seit ihrer Gründung 1867 wird die Unternehmensgruppe Tengelmann von Familienmitgliedern geführt und geprägt. Fünf Generationen – jede beeinflusst durch die Besonderheiten ihrer Zeit – haben das Unternehmen erhalten und zu wirtschaftlichem Erfolg geführt. 1 Grundlagen und Geschäftsmodell des Konzerns Zum Stichtag 31. Dezember 2014 war die Unternehmensgruppe Tengelmann in 14 europäischen Ländern aktiv und mit 4.170 Filialen stationär vertreten, darüber hinaus erschließen die wachsenden E-Commerce-Geschäftsfelder fünf weitere europäische Absatzmärkte. Insgesamt beschäftigt die Unternehmensgruppe 72.714 Mitarbeiter. Während sich in der Vergangenheit der Schwerpunkt der Handelstätigkeit des Unternehmens von Lebensmitteln hin zu Textilien sowie Bau- und Heimwerkerprodukten verändert hat, sieht die künftige strategische Zielsetzung den Ausbau des Online-Handels vor. Durch die Verzahnung von stationärem und digitalem Handel der bestehenden Geschäftsfelder sowie die Beteiligung an jungen vielversprechenden Start-ups verfolgt die Unternehmensgruppe Tengelmann das Ziel, langfristig an der Entwicklung im Online-Handel zu partizipieren. Geschäftsfelder des stationären Einzelhandels Der Bereich Einzelhandel umfasst die Geschäftsfelder Kaiser's Tengelmann und KiK sowie OBI. Kaiser's Tengelmann ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Unternehmensgruppe Tengelmann mit Sitz in Mülheim an der Ruhr. Mit 471 Filialen ist Kaiser's Tengelmann in den Kernregionen Nordrhein, Berlin/Umland sowie München/Oberbayern vertreten. Es besteht die Absicht, dieses Geschäftsfeld aufzugeben. Die Abgabe der Kaiser's Tengelmann GmbH an den EDEKA-Verbund wurde beim Kartellamt angemeldet und am 1. April 2015 untersagt. Am 29. April 2015 wurde beim Bundeswirtschaftsminister ein Antrag auf Ministerentscheid gestellt. KiK zählt zu den erfolgreichsten Textilhandelsunternehmen in Deutschland. Im Fokus stehen preisgünstige Bekleidung für alle Geschlechter und Altersstufen sowie Heimtextilien und Non-Food-Artikel, also Gebrauchsgegenstände des täglichen Bedarfs. Neben Deutschland ist KiK in Österreich, Tschechien, der Slowakei, Slowenien, Ungarn, Kroatien, Polen und den Niederlanden erfolgreich mit 3.294 Filialen tätig. 31 OBI führt als Nummer eins die deutsche Bau- und Heimwerkermarktbranche an und gehört auch in Europa zur Spitze. Neben dem handelsrechtlichen Konzern OBI, der durch die unmittelbaren und mittelbaren Beteiligungen der OBI Group Holding SE & Co. KGaA mit Sitz in Wermelskirchen definiert wird, ist OBI seit seiner Gründung 1970 auch als Franchisegeber erfolgreich. OBI ist heute in zehn europäischen Ländern mit 578 Märkten (Filialmärkte und Franchisepartner) vertreten, davon 349 Märkte in Deutschland. Neben Deutschland war OBI 2014 in Russland, Polen, Italien, Österreich, Tschechien, Ungarn, der Schweiz, Slowenien, Bosnien-Herzegowina und Rumänien aktiv. Immobilien Unter dem Dach der TREI Real Estate wird das Immobilienportfolio der Unternehmensgruppe entwickelt und verwaltet. Die TREI Real Estate investiert europaweit in nachhaltige Handels- und Wohnimmobilien. Neben einem umfangreichen Portfolio in Deutschland liegen die Schwerpunkte auf den Ländern Polen, Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Österreich und Portugal. E-Commerce (operativ) Zum Geschäftsbereich E-Commerce (operativ) gehören babymarkt.de und Tengelmann E-Stores mit ihren Webshops plus.de und gartenXXL.de. babymarkt.de deckt den kompletten Bedarf im Segment Baby und Kleinkind ab. Der wesentliche Absatzmarkt liegt noch in Deutschland, die Expansion wird aber mit individuellen europäischen Ländershops zunehmend vorangetrieben. plus.de ist seit bereits 13 Jahren als Universalshop in Deutschland etabliert. Anfang 2013 folgte gartenXXL.de als Spezialshop für den Balkon- und Gartenbereich. Die Tengelmann E-Stores GmbH ist ebenfalls zur Abgabe an den EDEKA-Verbund vorgesehen, um dort bessere Entwicklungsmöglichkeiten zu haben. Beteiligungen Der Geschäftsbereich Beteiligungen wird in drei Segmente untergliedert: Beteiligungen des stationären Einzelhandels, Ventures-Beteiligungen im Bereich E-Commerce und Beteiligungen in Nordamerika, wobei sowohl Equity- (20 bis 50 Prozent) als auch Minderheitsbeteiligungen (weniger als 20 Prozent) gehalten werden. Beteiligungen Einzelhandel Der ausschließlich in Deutschland tätige Lebensmitteldiscounter Netto MarkenDiscount AG & Co. KG (Netto) und der Non-Food-Discounter TEDi GmbH & Co. KG (TEDi) bilden die Beteiligungen im stationären Einzelhandel. TEDi ist als Marktführer neben Deutschland auch in Österreich, Slowenien, der Slowakei und den Niederlanden vertreten. Beteiligungen E-Commerce Seit Ende 2009 beteiligt sich die Unternehmensgruppe Tengelmann langfristig und erfolgreich an schnell wachsenden jungen Unternehmen rund um das Thema 32 BILANZ UND ERLÄUTERUNGEN: KONZERNLAGEBERICHT 2014 E-Commerce. Zum Stichtag 31. Dezember 2014 war die Unternehmensgruppe an 37 Unternehmen beteiligt, wobei sich die Aktivitäten der Beteiligungen über den gesamten Globus erstrecken. Beteiligungen Nordamerika Mit Emil Capital Partners (ECP) beteiligt sich die Unternehmensgruppe seit dem Ende des Geschäftsjahres 2011 an jungen, erfolgversprechenden Start-up-Unternehmen aus unterschiedlichsten Marktsegmenten in Nordamerika. Neben Beteiligungen in Einzelhandel und Konsumgüterindustrien stehen auch Unternehmen aus dem E-Business im strategischen Fokus der Gesellschaft. 2 Wirtschaftsbericht 2.1Entwicklung der Gesamtwirtschaft und der Branche Im vergangenen Geschäftsjahr wiesen die meisten Länder, in denen die Unternehmensgruppe Tengelmann agierte, eine positive Entwicklung in Bezug auf das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf. Steigende BIP-Wachstumsraten konnten in Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Portugal, Slowenien, der Slowakei, Tschechien, Ungarn, Polen, Rumänien, Russland und der Schweiz verzeichnet werden, während sich in Italien das BIP rückläufig entwickelte.1 Die deutsche Wirtschaft konnte sich 2014 in einem schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld behaupten. Eine konjunkturelle Schwächephase im Sommer konnte im Jahresdurchschnitt ausgeglichen werden, so dass das reale BIP insgesamt um +1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr anstieg. Damit liegt die BIP-Wachstumsrate deutlich über dem Wert der letzten beiden Jahre (2012: +0,4 Prozent; 2013: +0,1 Prozent). Der inländische Konsum war 2014 der wichtigste Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft. Die privaten Konsumausgaben legten preisbereinigt um +1,1 Prozent zu. Der deutsche Außenhandel entwickelte sich trotz des angespannten außenwirtschaftlichen Umfelds ebenfalls positiv. Die Zahl der Erwerbstätigen belief sich 2014 auf 42,7 Mio. und erreichte damit bereits das achte Jahr in Folge einen neuen Höchststand.2 Die Verbraucherpreise in Deutschland stiegen im Jahresdurchschnitt 2014 um +0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2013: +1,5 Prozent). Somit ist die Teuerungsrate seit 2011 rückläufig und erreichte im vergangenen Jahr den niedrigsten Stand seit 2009. Prägend für die Inflationsrate waren die Preisrückgänge im Energiebereich, die sich vor allem infolge der sinkenden Rohölpreise um -2,1 Prozent verbilligten (2013: +1,4 Prozent). Bereinigt um die Energiepreise, lag die Inflationsrate 2014 bei +1,3 Prozent. Die Preistreiber des vorherigen Jahres, die Nahrungsmittelpreise, erhöhten sich dagegen 2014 nur moderat um +1,0 Prozent (2013: +4,4 Prozent) und lagen damit knapp über der Gesamtteuerung. Die Preise für Waren insgesamt stiegen mit +0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr nur sehr geringfügig.2 1 Europäische Kommission, European Economic Forecast, Winter 2014. Statistisches Bundesamt 2015. 2 33 Insgesamt stabilisierten sich die makroökonomischen Rahmenbedingungen in Europa im vergangenen Geschäftsjahr. Zu den branchenspezifischen Entwicklungen verweisen wir auf die Berichterstattung zu den einzelnen Geschäftsfeldern. 2.2Geschäftsverlauf Der Geschäftsverlauf der Unternehmensgruppe Tengelmann wurde im Geschäftsjahr 2014 durch ein hervorragendes Saisongeschäft bei OBI und KiK sowie die Bekanntgabe der geplanten Abgabe von Kaiser's Tengelmann an den EDEKA-Verbund geprägt. Darüber hinaus konnte der Ventures-Bereich mit dem IPO von Zalando den ersten erfolgreichen Börsengang einer Beteiligung aus dem eigenen Portfolio begleiten. Bei moderaten aber robusten makroökonomischen Rahmenbedingungen in den meisten Ländern konnte die Unternehmensgruppe Tengelmann einen Nettoumsatz in Höhe von 8,10 Mrd. Euro erzielen. Der Vorjahresumsatz wurde dabei um +3,5 Prozent übertroffen (wechselkursbereinigt +5,8 Prozent zum Vorjahr). Großen Anteil daran hatten die beiden saisonabhängigen Geschäftsfelder KiK und OBI, die unter anderem vom milden und sonnigen ersten Halbjahr profitierten. Auch die Filialanzahl entwickelte sich mit 4.170 Filialen im Geschäftsjahr 2014 positiv, trotz des Länderexits bei OBI (Rumänien) und des Schließungspakets bei Kaiser's Tengelmann (27 nicht zukunftsfähige Standorte in der Region Nordrhein zu Beginn des Geschäftsjahres). Die Übernahmen von ehemaligen Praktiker-/Max Bahr-Standorten durch OBI und die positive Nettoexpansion von KiK sorgten für eine moderate Steigerung des Filialnetzes (+19 im Vergleich zum Vorjahr). Anteile am Nettoumsatz in % (Anteil Vorjahr in %) Abweichung in % zum Vorjahr (wechselkursbereinigt) Kaiser's Tengelmann 23 (25) OBI 53 (52) KiK OBI (7,5) (9,8) 7,1 5,5 8 7 6 Unternehmensgruppe Tengelmann (5,8) 3,5 5 KiK 21 (20) 4 3 2 1 0 -1 -2 -3 Sonstige 3 (3) -4 Kaiser's Tengelmann -4,0 KiK konnte neben der flächenmäßigen Expansion auch die Anzahl der „KiK17“Filialen durch erhöhte Investitionen deutlich steigern, somit das Filialnetz weiter aufwerten und parallel die Umsatzentwicklung stimulieren. Durch den Marktaustritt der Praktiker-/Max Bahr-Gruppe in einigen Ländern konnte OBI sowohl durch die Übernahme von Standorten als auch durch freiwerdendes Marktpotenzial wachsende Umsätze erzielen. 34 BILANZ UND ERLÄUTERUNGEN: KONZERNLAGEBERICHT 2014 Der Investitionsschwerpunkt in Sachanlagevermögen lag neben den Geschäftsfeldern des stationären Einzelhandels im Immobilienbereich. Die Landesgesellschaften der TREI Real Estate erweiterten ihr Immobilienportfolio im Geschäftsjahr 2014, womit der Eintritt in das Segment Wohnen, auch in dem Bereich „Mikro-Wohnen“ in den deutschen Metropolen Berlin, München und Köln erfolgen wird. Im Bereich der Finanzanlagen lag der Investitionsfokus der Unternehmensgruppe auf neuen und bestehenden E-Commerce-Beteiligungen. Die Unternehmensgruppe Tengelmann konnte durch positive Impulse aus den Geschäftsfeldern KiK und OBI auch im Geschäftsjahr 2014 ein deutlich positives Konzernergebnis erzielen. Die Geschäftsführung ist insgesamt zufrieden mit der Entwicklung im Geschäftsjahr 2014. 2.3 Lage 2.3.1 Ertragslage Die Umsatzerlöse im Konzern liegen mit 8,10 Mrd. Euro um 3,5 Prozent (wechselkursbereinigt 5,8 Prozent) über den Umsatzerlösen des Vorjahres. Insbesondere OBI und KiK konnten im Vergleich zum Vorjahr deutliche Umsatzsteigerungen verzeichnen. Mit Ausnahme von Kaiser's Tengelmann konnten aber auch die übrigen Geschäftsfelder das Geschäftsjahr 2014 mit zum Vorjahr gesteigerten Umsatzerlösen abschließen. 2.3.2 Vermögens- und Finanzlage Die konsolidierte Bilanzsumme hat sich im Geschäftsjahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 41 Mio. Euro reduziert. Dabei veränderten sich die einzelnen Bilanzposten wie folgt: Aktiva Anlagevermögen Vorräte Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Flüssige Mittel Übrige Aktiva Gesamt in Mio. “ 10 83 -34 -109 9 -41 Passiva in Mio “ Eigenmittel Rückstellungen Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Übrige Passiva -23 -49 -15 Gesamt -41 42 4 Bei einer Abnahme der Eigenmittel um 23 Mio. Euro und einer Reduzierung der Bilanzsumme um 41 Mio. Euro sind die Eigenmittelquote mit 38,4 Prozent und die Eigenkapitalquote mit 28,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant geblieben. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Anlagevermögen insgesamt um 10 Mio. Euro erhöht. Bei Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen in Höhe von 182 Mio. Euro wurden Investitionen in Höhe von 244 Mio. Euro getätigt. Schwerpunkt der Investitionen waren der Erwerb von Praktiker-Märkten durch OBI und weitere Investitionen in die Filialmodernisierung „KiK17“ 35 sowie in Immobilien in Berlin und Köln. Die Zugänge in den Finanzanlagen betreffen wie in den Vorjahren Beteiligungen im Bereich E-Commerce und in Nordamerika. Während sich die Finanzverbindlichkeiten – bestehend aus Anleihen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten – um 15 Mio. Euro reduziert haben, haben sich die liquiden Mittel um 109 Mio. Euro, bedingt durch die hohen Investitionen in Sach- und Finanzanlagen, verringert. Zum Bilanzstichtag stehen den Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 493 Mio. Euro liquide Mittel in Höhe von 538 Mio. Euro gegenüber. Darüber hinaus bestehen zum Bilanzstichtag nicht in Anspruch genommene Kreditlinien der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG in Höhe von 300 Mio. Euro und im OBI Konzern in Höhe von 260 Mio. Euro. Die vom OBI Konzern ausgegebenen Schuldscheindarlehen in Höhe von 94 Mio. Euro werden in den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (93 Mio. Euro) und den sonstigen Verbindlichkeiten (1 Mio. Euro) ausgewiesen. 2.4 Aus den Geschäftsfeldern Kaiser's Tengelmann Im Lebensmitteleinzelhandel (inklusive Drogerie) wurde im Jahr 2014 genauso viel umgesetzt wie bereits im Vorjahr. Damit sank das Branchenwachstum von +3,3 Prozent (2013) auf 0,0 Prozent (2014). Die Mengennachfrage ist im vergangenen Jahr sogar um -0,7 Prozent gesunken und wird nur durch die um +0,7 Prozent höheren Preise ausgeglichen. Dieser Preiseffekt ist wiederum mehrheitlich auf eine verstärkte Qualitätsorientierung seitens der Verbraucher zurückzuführen, die sich auch im Abschneiden der einzelnen Vertriebsschienen widerspiegelt. Die LEH-Food-Vollsortimenter konnten im Jahr 2014 um +1,9 Prozent zulegen, während die Discounter ein Minus von -1,3 Prozent zu verbuchen hatten (2013: jeweils +3,2 Prozent).3 Kaiser's Tengelmann bewegte sich 2014 somit in einem stagnierenden Branchenumfeld bei stabilen makroökonomischen Rahmenbedingungen, musste sich jedoch erneut in einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld behaupten. Im vergangenen Geschäftsjahr, in dem über die Abgabe der Kaiser's- und Tengelmann-Märkte an den EDEKA-Verbund entschieden wurde, war das Supermarktunternehmen zunächst auf Aktivitäten zur Sicherung der eigenen Zukunftsfähigkeit fokussiert. Dabei wurde im Rahmen des sogenannten „Veränderungsprogramms“ weitreichende Maßnahmen zur Erhöhung der Profitabilität sowie zur Stärkung des Geschäftsmodells erarbeitet. Insgesamt wurden im Rahmen des Veränderungsprogramms eine Vielzahl an Projekten unter Beteiligung aller Fachbereiche aufgesetzt. Die Projekte betrafen die Themen Filialprozesse, Filialstandorte, Category-Management, Fleischwerke, Logistik sowie die Zentrale. Trotz starker Anstrengungen erwies sich das zentrale gramms, zukünftig profitabel zu sein, als unerreichbar. folgte nach vielen Jahren dauerhafter Verluste nunmehr traditionellen Supermarktgeschäft zu trennen. Mit dem 3 Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Ziel des VeränderungsproAls Konsequenz daraus erdie Entscheidung, sich vom EDEKA-Verbund wurde ein 36 BILANZ UND ERLÄUTERUNGEN: KONZERNLAGEBERICHT 2014 Übernahmevertrag (Share Deal) für die gesamte Kaiser's Tengelmann GmbH und ihre Tochtergesellschaften Birkenhof und Ligneus sowie die Bringmeister GmbH geschlossen, der am 7. Oktober 2014 auch öffentlich kommuniziert wurde. Das Zusammenschlussvorhaben wurde im November 2014 beim Bundeskartellamt zur Genehmigung eingereicht. Unmittelbar danach erließ die Wettbewerbsbehörde eine Sicherungsanordnung und untersagte damit bis zum Ende des Verfahrens jegliche Restrukturierungsmaßnahmen sowie eine interimistische Beschaffungskooperation mit EDEKA. Gegen diese Sicherungsanordnung wurde beim OLG Düsseldorf Beschwerde eingelegt. Die Nettoumsätze lagen mit 1,86 Mrd. Euro um -4,0 Prozent unter dem Vorjahr. Somit konnte die 2013 prognostizierte Umsatzentwicklung nicht erreicht werden. Grund hierfür ist nicht nur das reduzierte Filialnetz, insbesondere aufgrund des Schließungspaketes in der Region Nordrhein, sondern auch der Umsatzrückgang auf vergleichbarer Fläche in allen Vertriebsregionen. Kaiser's Tengelmann hat im Geschäftsjahr 2014 erneut einen operativen Verlust erwirtschaftet. KiK Der Umsatz des stationären Modehandels in Deutschland sank im Jahr 2014 um -3,0 Prozent. Von den verschiedenen Geschäftstypen zeigten sich einzig Multilabel-Händler und vertikal aufgestellte Händler oftmals zufrieden mit dem Jahresverlauf. Ein positives Bild zeigt sich in Bezug auf das Online-Segment. Der Online-Handel verzeichnete ein Wachstum von rund +3,0 Prozent und kommt somit auf einen Marktanteil von rund 15 Prozent. Als Trend unter den preisgünstigen Einzelhändlern sind eine zunehmende Aufwertung des Point of Sale und die Optimierung und Ausweitung der Multi-Channel-Aktivitäten zu beobachten.4 Auch KiK forcierte im Geschäftsjahr 2014 den eingeschlagenen Modernisierungskurs des bestehenden Filialnetzes und den Ausbau des Multi-Channel-Konzepts. Die bereits erfolgreich angelaufene Umstellung „KiK17“ führte im Geschäftsjahr 2014 zu erhöhten Investitionen bei gleichzeitig wachsenden Umsätzen. Dies ist auch auf eine positive Entwicklung der Kundenfrequenz im Zusammenhang mit dem neuen Filialauftritt zurückzuführen. In Deutschland stieg die Anzahl der „KiK17“-Filialen im Geschäftsjahr 2014 deutlich an. Zum Stichtag 31. Dezember 2014 werden rund 40 Prozent der deutschen Standorte im neuen Look betrieben. International liegt der Expansionsfokus hingegen verstärkt auf Flächenwachstum. KiK ist in neun europäischen Ländern vertreten und beschäftigte dabei 22.994 Mitarbeiter. Entgegen der rückläufigen Entwicklung in der Textilbranche, konnte KiK mit einem Umsatzplus von +7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr einen Nettoumsatz in Höhe von 1,68 Mrd. Euro erzielen und gehört damit zu den Umsatzgewinnern des abgelaufenen Geschäftsjahres. Dazu trugen – bei einer moderaten Nettoexpansion – vor allem 4 Fachzeitschrift Textilwirtschaft, Bundesverband des deutschen Textilhandels e. V. 37 der „KiK17“-Facelift, aber auch positive Impulse aus den Sortimentsaktivitäten bei. KiK ist, neben Deutschland, auch mit der Entwicklung des internationalen Geschäfts sehr zufrieden. Im Geschäftsjahr 2014 konnte KiK erneut ein deutlich positives Geschäftsergebnis erzielen und die gesteckten Ziele erreichen. Dabei wurde die im Vorjahr prognostizierte Entwicklung übertroffen. OBI Der Bau- und Heimwerkersektor verzeichnete 2014 in Deutschland nach dem Marktaustritt von Praktiker, gemessen am Gesamtbruttoumsatz von 17,63 Mrd. Euro, einen unbereinigten Umsatzrückgang von -6,2 Prozent zum Vorjahr. Allerdings konnte die Branche den Umsatz auf bereinigter Umsatzfläche um +5,0 Prozent steigern. Somit hat es der vollständige Marktaustritt Praktikers der Branche zwar erwartungsgemäß unmöglich gemacht, das Umsatzvolumen des Vorjahres zu halten, die Zuwächse der aktiven Unternehmen zeigen aber, dass die Branche gut aufgestellt ist. Auch das im Vorjahresvergleich erfreulich warme und trockene Frühjahrswetter war für branchenweit gute Umsätze mitverantwortlich.5 OBI war im Geschäftsjahr 2014 mit der Ausnahme von Russland – dem Wachstumsmotor der vergangenen Jahre – in stabilen makroökonomischen Märkten aktiv. OBI hat im Geschäftsjahr 2014 den Landesexit in Rumänien vollzogen und ist damit neben Deutschland noch in neun weiteren Ländern vertreten. Zum Stichtag 31. Dezember 2014 beschäftigte OBI 32.032 Mitarbeiter. Zum Konsolidierungskreis gehören 403 Standorte, davon 205 im Inland sowie 198 im Ausland. Darüber hinaus betrieb OBI europaweit 175 Standorte mit Franchisepartnern. Dies entspricht einer Erhöhung gegenüber 2013 um elf Märkte über alle Vertriebskanäle hinweg. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die Nettoumsätze des OBI Konzerns 2014 um +5,5 Prozent auf 4,3 Mrd. Euro – wechselkursbereinigt konnte sogar ein Wachstum von +9,8 Prozent erzielt werden. Die 2013 prognostizierte leicht steigende Umsatzentwicklung konnte bei konstanten Wechselkursen deutlich übertroffen werden. Ein wetterbedingt hervorragendes Frühjahrsgeschäft sowie positive Effekte aus der Praktiker-Insolvenz führten unterjährig zu deutlichen Umsatzzuwächsen. In der zweiten Jahreshälfte kühlte diese Entwicklung leicht ab. Durch den Rubel-Verfall im Zusammenhang mit der Ukrainekrise musste OBI deutliche Umsatzverluste in Euro verzeichnen, die die positive Entwicklung in anderen Ländern teilweise kompensierte. Im Geschäftsjahr 2014 hat OBI die Verzahnung seiner Vertriebskanäle weiter vorangetrieben und das Sortiment der stationären Märkte in Deutschland online sicht- sowie reservierbar gemacht. Die Impulse aus dem Multi-Channel trugen ebenfalls zu der positiven Umsatzentwicklung bei. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte OBI erneut ein deutlich positives Ergebnis erzielen, wobei die außerordentlichen Ergebniseffekte aus dem Landesexit Rumänien einmalig belasten. 5 Bundesverband Deutscher Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmärkte; Infoline. 38 BILANZ UND ERLÄUTERUNGEN: KONZERNLAGEBERICHT 2014 TREI Real Estate Der deutsche Immobilieninvestmentmarkt konnte das Transaktionsvolumen 2014 um +30 Prozent steigern und erzielte das beste Ergebnis seit 2007. Den höchsten Anteil am Transaktionsvolumen erreichten wie schon im Vorjahr die Büroimmobilien mit ca. 44 Prozent. Der Anteil der Einzelhandelsimmobilien verringerte sich um vier Prozentpunkte auf 22 Prozent, während der Anteil der Lager- und Logistikimmobilien auf gut neun Prozent anstieg. Der Vermietungsmarkt für Einzelhandelsflächen zeigte sich mit einer vermittelten Fläche von 582.400 m² in einer sehr guten Verfassung und legte gegenüber dem Vorjahr um rund +20 Prozent zu.6 Zum Stichtag 31. Dezember 2014 umfasste das Portfolio der TREI Real Estate 485 Bestandsobjekte und realisierte einen Nettoumsatz aus Vermietung von 81,0 Mio. Euro. Dabei beschäftigte die TREI Real Estate europaweit rund 100 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2014 wurden in Deutschland vier Grundstücke in attraktiven Innenstadtlagen in Berlin und Köln erworben, auf denen moderne und energieeffiziente Wohnimmobilien realisiert werden sollen. Im Ausland konnten weitere vier Fachmarktzentren unter der einheitlichen Marke "Vendo Park" eröffnet und an die Mieter übergeben werden. Insgesamt hat die TREI Real Estate damit bereits zehn Vendo Parks in Polen, Tschechien und der Slowakei im Bestand, die alle voll vermietet sind. Im Rahmen der Weiterentwicklung des Immobilienportfolios wurden insgesamt zehn langfristig nicht attraktive Standorte verkauft. Auch im Geschäftsjahr 2014 konnte die TREI Real Estate ein deutlich positives Ergebnis realisieren. E-Commerce (operativ) Wie bereits im Vorjahr behauptete sich der E-Commerce-Handel auch im Jahr 2014 fortlaufend als der dynamischste Vertriebskanal im deutschen Einzelhandel und wuchs um weitere +17 Prozent. Der E-Commerce-Umsatz stieg um 5,7 Mrd. Euro auf insgesamt 39,0 Mrd. Euro. Dabei lag der Non-Food-Anteil mit 18 Prozent deutlich über dem Food-Anteil mit 0,4 Prozent. Weiterhin gilt der zunehmende Online-Einkauf über mobile Endgeräte sowohl national als auch international als großer Trend. Das Konzept Multi-Channel gewinnt ebenfalls immer stärker an Bedeutung. International wuchsen die E-Commerce-Märkte nach ersten Einschätzungen in den Regionen Asien-Pazifik, Mittlerer Osten/Afrika und Lateinamerika am stärksten. Die E-Commerce-Umsätze in Westeuropa und Nordamerika haben sich vergleichsweise moderat erhöht. babymarkt.de babymarkt.de konnte mit einem Umsatzplus von +16,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr weitgehend proportional zum Gesamtmarkt wachsen. Das Geschäftsjahr war – wie schon das vorangegangene Jahr – geprägt von hohen Investments in die Markenbildung. Das internationale Geschäft wurde ebenfalls, wie geplant, weiter vorangetrieben. Mit Belgien, Italien und Finnland konnten drei weitere Ländershops aufgeschaltet werden, damit ist babymarkt.de neben Deutschland in zwölf weiteren Ländern vertreten. 6 CBRE; Jones Lang LaSalle. 39 Tengelmann E-Stores Unter dem Dach der Tengelmann E-Stores profitieren die beiden Online-Shops plus.de und gartenXXL.de von gemeinsamen Strukturen. Beide Online-Shops konnten ihre Position im Vergleich zum Wettbewerb verbessern und ein deutliches Umsatzplus von 52,5 Prozent zum Vorjahr generieren. Diese positive Entwicklung wurde durch TV-Spots unterstützt; darüber hinaus wurde gartenXXL.de vom Deutschen Institut für Service-Qualität (DISQ) zum besten Online-Shop für Gartenbedarf 2014 ausgezeichnet. Gemeinsam mit Kaiser's Tengelmann sollen auch die Tengelmann E-Stores an den EDEKA-Verbund übertragen werden, um deren Discount-Tochter Netto in ihren Online-Aktivitäten zu ergänzen und zu verstärken. Daraus ergeben sich mit dem Multi-Channel-Konzept bei Netto weitere Marktchancen. Im Geschäftsjahr 2014 konnten die Geschäftsfelder aus dem Bereich E-Commerce (operativ) aufgrund des eingeschlagenen Wachstumskurses wie erwartet noch keinen positiven Beitrag zum Konzernergebnis leisten. Beteiligungen stationärer Einzelhandel Netto Mit 15 Prozent ist die Unternehmensgruppe Tengelmann an dem zum EDEKA-Konzern gehörenden Netto Marken-Discount beteiligt. Netto ist mit 4.168 Filialen eine feste Größe unter den drei größten deutschen Lebensmitteldiscountern und beschäftigte 71.961 Mitarbeiter zum 31. Dezember 2014. Im Geschäftsjahr 2014 konnte die Gesellschaft ihren Umsatz um +2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 12,0 Mrd. Euro steigern und entwickelte sich somit besser als der Trend im umkämpften Discount-Segment. Die Unternehmensgruppe Tengelmann konnte aus der Beteiligung im Geschäftsjahr 2014 einen deutlich positiven Ergebnisbeitrag vereinnahmen. TEDi Die Unternehmensgruppe Tengelmann hält 30 Prozent der Anteile an TEDi. Auch im vergangenen Jahr konnte TEDi seine führende Marktposition weiter ausbauen. Das Unternehmen betrieb zum 31. Dezember 2014 1.424 Filialen in Deutschland, Österreich, Slowenien, den Niederlanden und der Slowakei. Im Geschäftsjahr 2014 konnte die Unternehmensgruppe Tengelmann auch von TEDi positive Ergebnisbeiträge vereinnahmen. 40 BILANZ UND ERLÄUTERUNGEN: KONZERNLAGEBERICHT 2014 Beteiligungen E-Commerce Die Unternehmensgruppe ist mit dem Bereich Tengelmann Ventures weltweit an 37 Start-ups beteiligt und zählt in diesem Bereich bereits seit mehreren Jahren zu den bedeutenden Investoren in Deutschland. Im Geschäftsjahr 2014 konnte das Portfolio um weitere Beteiligungen ergänzt werden (pricepanda.com, clickbus.com, easytaxi.com, lamudi.com, carmudi.com, trustedcompany.com, 42reports.com, dotHIV). Mit dem erfolgreichen IPO von Zalando im Herbst 2014 konnte die erste Beteiligung aus dem Portfolio der Tengelmann Ventures beim Gang an die Börse begleitet werden. Damit hat die Unternehmensgruppe Tengelmann nachgewiesen, dass sich ihre Start-ups auch langfristig zu erfolgreichen Unternehmen entwickeln können. Beteiligungen Nordamerika (ECP) Das Unternehmen ist auf dem nordamerikanischen Markt an 17 Unternehmen beteiligt, fünf davon sind neue Beteiligungen aus dem Geschäftsjahr 2014 (amourvert.com, buen-sabor.com, wevebuilt.com, kidfresh.com, kincommunity.com). Die neuen Unternehmen sind in den Bereichen Konsumgüter oder E-Commerce/Internet angesiedelt. 2.5 Personal- und Sozialbereich Die Unternehmensgruppe Tengelmann sieht in ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihr wertvollstes Kapital. Schon deshalb nimmt der Personal- und Sozialbereich einen hohen Stellenwert innerhalb der Unternehmensgruppe ein. Engagierte und zufriedene Mitarbeiter sind die Grundlage für nachhaltigen unternehmerischen Erfolg. Für die Geschäftsfelder der Unternehmensgruppe Tengelmann stellt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf daher eine der wichtigen Voraussetzungen für die Etablierung einer starken und positiven Unternehmenskultur dar. Und es entspricht dem Selbstverständnis des Familienunternehmens Tengelmann, dieses Gleichgewicht mit verschiedenen Maßnahmen zu fördern. Dieses Engagement wurde durch die Auszeichnung mit dem Zertifikat „berufundfamilie“ der Hertie-Stiftung gewürdigt. Auch KiK fördert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, orientiert sich dabei an den Lebensphasen der Mitarbeiter und unterstützt diese individuell durch unterschiedlichste Arbeitszeitmodelle. Im Jahr 2014 wurde OBI erneut als „Top Arbeitgeber Deutschlands“ ausgezeichnet. Das Untersuchungsverfahren hat die hervorragenden Arbeitsbedingungen verifiziert und belegt somit, dass OBI zum ausgewählten Kreis der Top Arbeitgeber gehört. Das Top Employers Institute bewertet das Personalmanagement anhand verschiedener Kriterien, wie beispielsweise Training und Entwicklung, Karrieremöglichkeiten und Unternehmenskultur. Diese Auszeichnung ist ein sehr großer Erfolg für OBI. Die Anzahl der Mitarbeiter in der Unternehmensgruppe Tengelmann entwickelte sich aufgrund des vergleichsweise geringen Fluktuationsniveaus erfreulicherweise konstant im Vergleich zum Vorjahr. 41 2.6 Nachhaltigkeit Die Unternehmensgruppe Tengelmann bekennt sich zu einer nachhaltigen und verantwortungsvollen Unternehmensführung und -kultur. Über die wichtigsten Aktivitäten im Bereich Umweltschutz und Nachhaltigkeit der Geschäftsfelder informiert seit 2012 ein nach dem international anerkannten Standard der Global Reporting Initiative (GRI) erstellter Nachhaltigkeitsbericht, auf den an dieser Stelle verwiesen sei. 3 Nachtragsbericht OBI Mit Vertrag vom 8. Januar 2015 hat OBI die restlichen Anteile an der italienischen Brico Business Cooperation s. r. l.(BBC) mit wirtschaftlicher Wirkung ab 1. Januar 2015 erworben. Damit wird die Gesellschaft rückwirkend ab dem 1. Januar 2015 vollkonsolidiert. Kaiser's Tengelmann Mit Datum vom 6. November 2014 wurde die geplante Übernahme der Kaiser's Tengelmann GmbH durch den EDEKA-Verbund beim Bundeskartellamt zur Genehmigung eingereicht. Der Entscheidungsentwurf (Abmahnung) vom 27. Februar 2015 sah eine umfassende Untersagung vor. Die Vertragsparteien unterbreiteten dem Amt zwei Entflechtungsangebote, die jedoch aus Sicht der Behörde nicht ausreichend waren, um die wettbewerbsrechtlichen Bedenken auszuräumen. Am 1. April 2015 wurde die endgültige Untersagung des Zusammenschlussvorhabens zugestellt. Um sich dennoch die Chance zu bewahren, das Unternehmen Kaiser's Tengelmann als Ganzes in neue Hände zu geben und auf diese Weise ein Höchstmaß an Arbeitsplätzen erhalten zu können, haben Tengelmann und EDEKA am 29. April 2015 gemeinsam einen Antrag auf Ministererlaubnis beim Bundeswirtschaftsministerium gestellt. Dieser Prozess ist mit einer Dauer von vier bis fünf Monaten deutlich kürzer als ein Beschwerdeverfahren beim OLG Düsseldorf, schließt dieses jedoch nicht aus. 4 Prognose-, Chancen- und Risikobericht 4.1Prognosebericht Für Europa wird 2015 mit einem moderaten Wachstum gerechnet. Dabei soll die wirtschaftliche Entwicklung von dem niedrigen Ölpreis, der Abwertung des Euros sowie von Maßnahmen der Europäischen Zentralbank und der Europäischen Kommission profitieren. Das reale BIP der 28 Länder der EU wird im Durchschnitt um +1,7 Prozent wachsen, während das BIP-Wachstum des Euroraums mit +1,3 Prozent ein wenig geringer ausfällt. Erstmals seit Beginn der Krise wird ein BIP-Wachstum für alle Mitgliedsstaaten prognostiziert. Mit einem erheblichen Rückgang von -3,5 Prozent des BIP ist hingegen in Russland zu rechnen. Die Unternehmens- 42 BILANZ UND ERLÄUTERUNGEN: KONZERNLAGEBERICHT 2014 gruppe Tengelmann ist jedoch mit Polen (+3,2 Prozent), der Slowakei (+2,5 Prozent), Tschechien (+2,5 Prozent) sowie Ungarn (+2,4 Prozent) auch in den Ländern mit den höchsten prognostizierten Wachstumsraten aktiv.7 Auch in Deutschland stehen im Hinblick auf die kommenden Jahre die Zeichen für die Wirtschaft auf Wachstum. Laut Einschätzung der Deutschen Bundesbank befindet sich die Wirtschaft zum Jahresanfang 2015 in einer guten Verfassung, was zum einen der Binnenwirtschaft zugutekommen sollte und zum anderen erlauben sollte, Chancen auf den Auslandsmärkten wahrzunehmen. Für 2015 wird derzeit mit einer Steigerung des Bruttoinlandsproduktes von +1,0 Prozent gerechnet. Für die Verbraucherpreise wird im Jahr 2015 mit +1,1 Prozent ein geringfügig stärkerer Anstieg prognostiziert. Sollten die niedrigen Rohölnotierungen allerdings weiterhin Bestand haben, wäre diese Prognose laut Bundesbank um -0,4 Prozentpunkte nach unten zu korrigieren.8 Der Ausblick der Unternehmensgruppe Tengelmann basiert auf der Annahme dieser ökonomischen Stabilisierung in weiten Teilen Europas sowie einer erhöhten Unsicherheit in Russland. Für das Geschäftsjahr 2015 wird für die weitergeführten Geschäftsfelder ein Umsatzwachstum prognostiziert, das sowohl durch die Expansion als auch durch Wachstum auf vergleichbarer Fläche, insbesondere durch Fortführung der Filialumstellungen „KiK17“, erzielt werden soll. Die aktivierungspflichtigen Investitionen der Unternehmensgruppe Tengelmann mit dem Schwerpunkt auf den Geschäftsfeldern des stationären Einzelhandels und Beteiligungen im Bereich E-Commerce werden auch im Geschäftsjahr 2015 im dreistelligen Millionenbereich liegen. Für die Geschäftsfelder werden stabile operative Ergebnisbeiträge prognostiziert, die zu einem deutlich positiven, leicht steigenden Ergebnis auf Konzernebene führen. Kaiser's Tengelmann Die GfK erwartet für das Jahr 2015 im Lebensmitteleinzelhandel inklusive der Drogeriemärkte einen Umsatzzuwachs. Ausschlaggebend hierfür sollen in erster Linie die weiterhin positive Einkommenserwartung und die hohe Konsumneigung der Verbraucher sein.9 Die Prognose für Kaiser's Tengelmann sieht keine Umsatzzuwächse im Geschäftsjahr 2015 vor. Seit der Bekanntgabe der angestrebten Abgabe steht die Stabilisierung des operativen Geschäfts im Vordergrund. KiK Der Bundesverband des deutschen Textileinzelhandels rechnet für 2015 aufgrund der guten konjunkturellen Rahmenbedingungen und ausgehend von angemessenen Wetterverhältnissen mit einem kleinen einstelligen Umsatzplus für den Textilmarkt. 07 Europäische Kommission, European Economic Forecast, Winter 2015 . Deutsche Bundesbank. 09 Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). 08 43 Laut aktueller Umfrage des Verbandes erwarten 40 Prozent für das Jahr 2015 ein Umsatzwachstum und immerhin 37 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Als kritisch werden weiterhin der Wettbewerb im Internet sowie die rückläufige Kundenfrequenz betrachtet.10 Für KiK wird auch für das Geschäftsjahr 2015 ein deutlich positives Ergebnis bei stabiler Finanzlage erwartet. Diese Entwicklung wird durch die prognostizierten Umsatzzuwächse im Zusammenhang mit den Filialumbauten im Rahmen der „KiK17“Modernisierungen sichergestellt. OBI Der Bundesverband Deutscher Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmärkte zeigt sich für das Jahr 2015 vorsichtig optimistisch und rechnet im Bau- und Heimwerkermarktsektor mit einem flächenbereinigten Umsatzwachstum von +1,5 Prozent bis +2,5 Prozent. Nach dem Rückgang der Anzahl der deutschen Baumärkte im Vorjahr, bedingt durch den Marktaustritt von Praktiker, wird mittelfristig damit gerechnet, dass sich diese Zahl auf einem Niveau von etwa 2.150 Standorten einpendelt.11 Im Geschäftsjahr 2015 erwartet OBI leicht steigende Umsatzerlöse bei verbesserter Ertragslage. Die Finanzlage wird sich auf stabilem Niveau halten. Diese Erwartungshaltung basiert insbesondere auf der nach wie vor robusten Inlandsnachfrage sowie auf weiteren Erholungen in den wichtigen Auslandsmärkten. Die größte Unsicherheit herrscht in Russland. Neben den insgesamt stabilen Konjunkturerwartungen, mit Ausnahme von Russland, kann OBI in den kommenden Jahren mit positiven Ergebniseffekten aus der Aufgabe von defizitären Ländern in den Geschäftsjahren 2013 und 2014 rechnen. TREI Real Estate Auch 2015 wird das Interesse an der Anlageklasse Immobilien weiterhin hoch bleiben. Die Nachfrage nach gewerblichen Immobilien wird sich fortsetzen, so dass mindestens mit gleichbleibenden Transaktionsvolumina zu rechnen ist. Vor dem Hintergrund der niedrigen Zinsen und des hohen Anlagedrucks institutioneller Anleger ist allerdings von einem weiteren Rückgang der Spitzenrenditen auszugehen.12 Zur langfristigen Wertsteigerung ist weiterhin ein umfangreiches Investitionsprogramm geplant. Ein Schwerpunkt wird hierbei die Vervielfältigung des erfolgreichen Vendo Park-Konzepts im Bereich der Fachmarktzentren in Polen, Tschechien und der Slowakei sein. In Deutschland steht die Etablierung der TREI Real Estate als Projektentwickler für Wohnimmobilien im Fokus. Die Neuentwicklungen sind sowohl im Bereich der Bestandsimmobilien als auch an neu akquirierten Standorten in attraktiven Lagen und ausgewählten Städten vorgesehen. Darüber hinaus wird das laufende Verkaufsprogramm zur Bereinigung und langfristigen Wertsteigerung des gesamten Immobilienportfolios konsequent fortgesetzt. 10 Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels e. V. Bundesverband Deutscher Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmärkte, März 2015. 12 Jones Lang LaSalle. 11 44 BILANZ UND ERLÄUTERUNGEN: KONZERNLAGEBERICHT 2014 Im Rahmen des seit mehreren Jahren verfolgten Rückzugs aus dem Logistiksektor wurden Anfang 2015 sämtliche Logistikimmobilien in Deutschland in einem umfangreichen Paketdeal sowie je ein Lagerstandort in Tschechien und in Polen veräußert. Aufgrund des Geschäftsmodells mit langfristigen Mietverträgen ist auch in den kommenden Jahren mit positiven Ergebnisbeiträgen für den Konzern zu rechnen. babymarkt.de Im Jahr 2015 wird der E-Commerce-Markt seinen Wachstumskurs weiter fortsetzen. Für Deutschland wird ein Umsatzwachstum von +12 Prozent auf 43,6 Mrd. Euro prognostiziert. Weiterhin werden die großen Trends wie Mobile, Social Media, Multi- und Cross-Channel eine bedeutende Rolle im E-Commerce-Umfeld spielen. Themen wie die Orientierung an den Bedürfnissen der Kunden, die Emotionalisierung des Online-Erlebnisses sowie Technologieinnovationen werden strategisch für die Online-Einzelhändler noch stärker an Relevanz gewinnen.13 Aufgrund des sich fortsetzenden Wachstumskurses von babymarkt.de wird auch hier ein deutliches Umsatzplus erwartet. Beteiligungen stationärer Einzelhandel Bei beiden Geschäftsfeldern der Beteiligungen des stationären Einzelhandels Netto und TEDi wird im Geschäftsjahr 2015 von einer stabilen und positiven Ergebnisentwicklung ausgegangen. Beteiligungen E-Commerce Im Geschäftsjahr 2015 wird das bestehende Beteiligungsportfolio weiterentwickelt und dabei laufend auf Chancen hinsichtlich der Erweiterung um vielversprechende Start-ups überprüft. Beteiligungen Nordamerika (ECP) In den kommenden Geschäftsjahren soll das bestehende Portfolio entwickelt und weiter ausgebaut werden. 4.2 Chancen- und Risikobericht Risikomanagement Als international tätiges Handelshaus ist die Unternehmensgruppe Tengelmann unterschiedlichsten Risiken ausgesetzt, die mitunter kurze Reaktionszeiten erfordern. Um diesem Gefahrenpotenzial erfolgreich zu begegnen, pflegt die Unternehmensgruppe ein Risikomanagementsystem, das Risiken, die den Fortbestand eines Unternehmens gefährden, frühzeitig erkennen lässt. Auch wenn sich für das 13 Handelsverband Deutschland; GfK; eMarketer; etailment. 45 Unternehmen aus dem Gesetz heraus keine unmittelbare Verpflichtung ergibt, zählen Risikomanagementsysteme seit langem zu den Führungsinstrumenten der Unternehmensgruppe Tengelmann. Die Verantwortung in den Unternehmensbereichen ist funktional gesteuert. Das operative Filialgeschäft wird durch verantwortliche Landes- bzw. Regionsmanager und durch gut ausgebildete Filialleiter gesteuert. In den Zentralen nehmen alle Fachbereiche – koordiniert vom Finanz-/Controlling-Bereich – ihre Verantwortung zur Erkennung von Risiken wahr. Alle Filialen sowie die Dienstleistungsbereiche sind in einen Strategie-, Planungs- und Budgetprozess eingebunden. Dieser Prozess umfasst die Einschätzung des Markt- und Wettbewerbsumfeldes sowie die Erarbeitung von Maßnahmen für mindestens ein Geschäftsjahr. Darüber hinaus wird auf Gesamtunternehmensebene rollierend eine dreijährige Mittelfristperspektive mit den maßgeblichen Eckdaten erstellt. Die Planung umfasst auch die Faktoren, die Einfluss auf die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Konzernunternehmen haben. Planabweichungen werden analysiert und den jeweiligen Führungsgremien zur Gegensteuerung bei Fehlentwicklungen und zur Nutzung von Chancen zugeleitet. Bereits im Vorfeld der Strategie- und Planungsprozesse werden anstehende Risiken und Chancen konsequent analysiert und – falls notwendig – neue Handlungsalternativen entwickelt. Das Risikomanagement der Unternehmensgruppe Tengelmann ermöglicht einen proaktiven Umgang mit Risiken und leistet einen wichtigen Beitrag zur Sicherung des Fortbestandes der Unternehmensgruppe und zur Erhöhung des Bewusstseins für die mit den geschäftlichen Aktivitäten verbundenen Risiken. Ökonomische und politische Risiken und Chancen Die Unternehmensgruppe Tengelmann beurteilt die Eurokrise weiterhin als maßgebliches externes ökonomisches und politisches Risiko: Nach einer Phase des Negativwachstums konnte sich die europäische Wirtschaft 2014 zwar über positive Wachstumsraten freuen, doch trotz der guten Aussichten musste die europäische Konjunktur nach einem überraschend guten Start in das Jahr einen deutlichen Dämpfer hinnehmen. Gründe hierfür sind neben unterschiedlichen geopolitischen Risiken auch ungünstige Entwicklungen im Euroraum. Nach wie vor ist die Arbeitslosigkeit in vielen EU-Mitgliedsländern sehr hoch und die Problematik der Staatsschuldenkrise keineswegs überwunden. Ein Ausweg aus der angespannten Situation scheint nur über einen weiteren Defizitabbau in den Krisenländern sowie über eine konjunkturelle Erholung möglich. Doch nicht nur im Euroraum, sondern auch auf Länderebene scheint die Zukunft ungewiss: Die Entwicklung der russischen Wirtschaft veranlasst Experten zu einem Blick in die sprichwörtliche Glaskugel, denn der Verlauf des Russland-Konflikts und die mittel- und langfristigen Auswirkungen der Rubel-Schwäche sind nur schwer abzusehen. Insbesondere OBI verfolgt diese Ereignisse sehr aufmerksam, da nicht zuletzt der russische Markt wesentlich zum OBI Ergebnis beiträgt. Die Entscheidungen, die das Management hierzu getroffen hat, adressieren die relevanten Aspekte für OBI. 46 BILANZ UND ERLÄUTERUNGEN: KONZERNLAGEBERICHT 2014 • Kapital- und Finanzierungsmaßnahmen – sowie verbesserte Liquiditätshaltung • Maßnahmen zur Risikominimierung – unter anderem durch die Absicherung der Investitionen über Investitionsgarantien der Bundesrepublik Deutschland • Maßnahmen, um eine schnelle Reaktionsfähigkeit sicherzustellen – unter anderem kontinuierliche Simulation und Analyse der Auswirkungen der Rubel-Krise (beispielsweise die Neubewertung bereits beschlossener Investitionen). Allen Risiken zum Trotz erkennt die Unternehmensgruppe Tengelmann auch Chancen für den Textil-Einzelhandel und den DIY-Bereich – sowohl online als auch stationär: Die Deutschen zeigen sich nach wie vor sehr konsumfreudig, was durch positive Impulse des Arbeitsmarktes, steigende Bauinvestitionen und günstige Kredite gestützt wird. Zudem prognostizieren führende Kreditinstitute für 2015 einen leichten Anstieg der wirtschaftlichen Aktivitäten und stellen ein moderates Wachstum in Aussicht. Wegen der andauernden weltweiten Unsicherheiten an den Finanzmärkten werden für die Planung entsprechend konservative Annahmen zugrunde gelegt und sowohl Aufwendungen als auch Investitionen daran angepasst. Auf diese Weise kann schnell auf das veränderte Nachfrageverhalten der Konsumenten im In- und Ausland reagiert werden. Unterjährig wurden die Plan-Annahmen regelmäßig über Plan-Ist-Vergleiche und Vorschauen auf das Jahresende überprüft und bei Abweichungen Gegenmaßnahmen ergriffen. Die Aufgaben des Risikomanagements sind in diesen Fällen: Auswirkungen künftiger Entwicklungen antizipieren, genau beobachten, die tatsächliche Entwicklung kontinuierlich gegen die Planung spiegeln und so ein flexibles Umsetzen von Gegenmaßnahmen zur Ergebnissicherung in allen Bereichen gewährleisten. Markt- und Branchenrisiken Um Risiken aus dem Markt- und Branchenumfeld zu begegnen, ist es die Aufgabe der Unternehmensgruppe Tengelmann – gemeinsam mit den operativ Verantwortlichen ihrer Geschäftsfelder – Markt und Wettbewerber laufend zu beobachten, Planungen und Entscheidungen der Wettbewerber in langfristige Unternehmensentscheidungen zu integrieren, um auf kurzfristige Änderungen mit Anpassungsfähigkeit und Flexibilität reagieren zu können. KiK und OBI sind Marktführer in ihren jeweiligen Branchen und müssen sich in einem intensiven Wettbewerb behaupten. Zusätzlicher Wettbewerbsdruck entsteht aus dem Internet-Versandhandel, der neben einer hohen Preistransparenz die Möglichkeit bietet, Einkäufe rund um die Uhr zu tätigen. KiK und OBI begegnen dieser Entwicklung mit dem Ausbau der eigenen Online-Aktivitäten. Durch die gute Marktposition und Innovationsfähigkeit der Geschäftsfelder wird diese Entwicklung als Risiko und Chance gleichermaßen bewertet. In Deutschland nimmt die Insolvenz der Praktiker AG weiterhin Einfluss auf die DIY-Branche. Zusammengefasst kann von einer Normalisierung innerhalb der Branche gesprochen werden. Die Entwicklung im Baumarktbereich verlief für einige Akteure durchaus positiv. Doch es wird sich erst 2015 endgültig zeigen, welcher Anteil des vormaligen Praktiker-Umsatzes tatsächlich in der Branche gehalten werden kann. An dieser Stelle wird deutlich, dass die Wettbewerbssituation in der deutschen Baumarktlandschaft weiterhin hart umkämpft bleibt. 47 Strukturelle Veränderungen im Einzelhandel können auch zu Leerständen führen und sich negativ auf die Vermietung von Immobilien der TREI Real Estate auswirken. Diesem Risiko wirkt die Gesellschaft durch ein zunehmend diversifiziertes Mieterportfolio entgegen. Beschaffungsrisiken Eines der Ziele der Unternehmensgruppe Tengelmann als internationales Handelshaus ist, seinen Kunden permanent ein umfassendes Artikelsortiment anzubieten. Somit stellen Lieferengpässe in der Warenversorgung und Preissteigerungen Risiken dar, denen entgegengetreten werden muss. Bei OBI wurde im Geschäftsbereich Corporate Category Management ein aktiver Risk-Management-Prozess etabliert, in dessen Rahmen die wichtigsten Lieferanten im Hinblick auf ihre wirtschaftliche Lage sowie alternative Bezugsquellen analysiert werden. Hierdurch konnte das Risiko von Umsatz- und Ertragseinbußen sowie von Lieferengpässen minimiert werden. KiK beobachtet zudem intensiv die Entwicklung der Rohstoffpreise, insbesondere der von Baumwolle. Aufgrund der Diskussionen über die Arbeitsbedingungen im asiatischen Raum sondiert KiK stetig den Beschaffungsmarkt nach neuen Lieferanten – auch in Europa. Somit sind beide Geschäftsfelder auf wirtschaftliche Turbulenzen innerhalb ihrer Supply Chains vorbereitet und können zusammen mit den betroffenen Lieferanten sowie potenziellen Alternativlieferanten an Lösungen arbeiten, die eine Belieferung sicherstellen. Risiko aus Schadenersatzzahlungen Weiterhin belastend wirkten sich im vergangenen Jahr negative Medienberichte im Hinblick auf das Image von KiK aus. KiK wurde in der öffentlichen Diskussion insbesondere für zu beklagende Todesopfer bei Brandkatastrophen in Pakistan und Bangladesch aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen und Brandschutzvorschriften mitverantwortlich gemacht. Angehörige von Opfern der Brandkatastrophe haben vor Gericht in Dortmund Klage auf Schadenersatz gegen KiK eingereicht. Die Geschäftsführung sieht die Chance auf Zulassung als sehr gering an. Seit vielen Jahren unternimmt KiK große Anstrengungen, sein Engagement für soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit sichtbarer zu machen. Parallel dazu hat KiK seine Auswahlkriterien laufend verfeinert, um die Qualität der Produkte und das Verantwortungsbewusstsein seiner Lieferanten weiter zu erhöhen und so die Wahrscheinlichkeit zukünftiger Schadensfälle weiter zu verringern. Finanzwirtschaftliche Risiken Der Umgang mit finanzwirtschaftlichen Risiken wird von der Unternehmensgruppe überwacht, liegt aber im täglichen Geschäft des jeweiligen Chief Financial Officer (CFO) des Geschäftsfeldes. Die entsprechenden Bereiche haben die Aufgabe, finanzwirtschaftliche Risiken zu identifizieren und zu bewerten. Anschließend werden geeignete Sicherungsmaßnahmen entworfen, umgesetzt und überprüft. Die Steuerung der Risiken erfolgt mittels Richtlinien und Geschäftsanweisungen, die regelmäßig überprüft und aktualisiert werden. Die Richtlinien und Geschäftsanweisungen regeln die zur Verfügung stehenden Finanzinstrumente, deren Anwendung und die zugehörige Risikobegrenzung. 48 BILANZ UND ERLÄUTERUNGEN: KONZERNLAGEBERICHT 2014 Währungsrisiken Bei den international tätigen Geschäftsfeldern treten Ergebnisbeeinflussungen durch Wechselkursveränderungen im Wesentlichen im Bereich des internationalen Einkaufs auf. Darüber hinaus wirken sich abgeschlossene Miet- und Leasingverträge in Euro und US-Dollar bei den operativen ausländischen Geschäftsbereichen auf das Ergebnis aus. In Fällen einer aufgenommenen Fremdfinanzierung außerhalb der Eurozone können zum Stichtag Währungsrisiken aus der Bewertung auftreten. OBI begrenzt die vorgenannten Risiken durch eine stringente, von der Geschäftsführung beschlossene Hedging Policy – teilweise auf Einzeltransaktionsebene. Als derivative Finanzinstrumente kommen hier Devisentermingeschäfte und Devisenoptionen zum Einsatz. Die Einhaltung der Policy wird durch eine Funktionstrennung von Handel und Risikocontrolling sichergestellt. Auch KiK schließt zur Absicherung des Devisenrisikos aus dem Wareneinkauf Devisentermingeschäfte in US-Dollar auf den voraussichtlichen Zahlungszeitpunkt ab. Die Sicherungsgeschäfte bilden zusammen mit den Verbindlichkeiten und den CashBeständen in fremder Währung eine geschlossene Position, sofern ein eindeutiger Sicherungszusammenhang mit Aufträgen besteht. Sie stellen somit kein zusätzliches Risiko für die Gesellschaft dar. Die offenen Devisentermingeschäfte werden fortlaufend überwacht. Die TREI Real Estate schließt die Mietverträge im Ausland, mit Ausnahme von Tschechien, mit den Hauptmietern überwiegend in Euro ab. Die Finanzierung der Immobilien erfolgt grundsätzlich in der gleichen Währung, in der die Mietverträge abgeschlossen sind, so dass Wechselkursrisiken minimiert werden können. Zinsänderungsrisiko Um dem Zinsänderungsrisiko bei variabel verzinslichen Kreditaufnahmen zu begegnen, werden bei OBI und der TREI Real Estate als derivative Finanzinstrumente gegebenenfalls Zinsswaps und Zinscaps eingesetzt. IT-Risiken Eine effiziente und reibungslos funktionierende IT-Infrastruktur und die gestiegene Konsumentenerwartung durch die fortschreitende Digitalisierung der Gesellschaft stellen für die Unternehmensgruppe Tengelmann, wie prinzipiell für jedes Handelsunternehmen heutzutage, einen kritischen Erfolgsfaktor dar. Die Unternehmensgruppe Tengelmann setzt interne und externe Experten ein, um im Rahmen ihrer Verantwortung dafür Sorge zu tragen, unberechtigten Datenzugriff, Datenmissbrauch und Datenverlust durch Zugangs- und Zugriffskonzepte, Back-up-Systeme sowie den Einsatz adäquater aktueller Firewalls und Virensoftware zu vermeiden. Darüber hinaus gibt es Vorsorgemaßnahmen zur Krisenbewältigung, wie etwa einen detaillierten Notfallplan. Personalrisiken Ein permanentes Risiko sind die Rekrutierung von geeigneten Mitarbeitern sowie die erfolgreiche Bindung bereits beschäftigter Mitarbeiter – auch und vor allem vor dem 49 Hintergrund des demografischen Wandels, der wachsenden Freizügigkeit im europäischen Raum und des intensiven Wettbewerbs um die besten Kräfte. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, positioniert sich das Familienunternehmen Tengelmann als moderner und attraktiver Arbeitgeber. 2013 erfolgte beispielsweise die Zertifizierung „berufundfamilie“. Alle Geschäftsfelder haben eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen und damit die Mitarbeitenden an die Unternehmensgruppe zu binden. Risiken im E-Commerce Die Investitionen in Start-up-Unternehmen bergen grundsätzlich das Risiko, dass sich ein Geschäftsmodell am Markt nicht wie erwartet entwickelt. Daher werden die Kennzahlen sowie der Markt durch das Controlling des jeweiligen Geschäftsfeldes ständig analysiert, um rechtzeitig geeignete Maßnahmen einzuleiten. Die Bedeutung des Internet-Handels und die Digitalisierung der Gesellschaft werden weiter steigen. Neben ausschließlichen Online-Anbietern profitieren auch etablierte Handelsunternehmen von dieser Entwicklung, indem sie eine ganzheitliche Cross-Channel-Strategie implementieren. Durch die Verknüpfung von E-Commerce und traditionellen Absatzmärkten wird der Kundennutzen erhöht, Marktanteile werden somit nachhaltig gesichert und ausgebaut. Gesamtbeurteilung Insgesamt ergibt die Beurteilung der gegenwärtigen Risikosituation, dass keine den Fortbestand der Unternehmensgruppe gefährdenden Risiken bestehen und künftige bestandsgefährdende Risiken nicht erkennbar sind. 5 Dank an die Mitarbeiter und Kunden Wir bedanken uns bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren täglichen engagierten Einsatz im Geschäftsjahr 2014. Auch in schwierigen Zeiten haben sie außerordentliche Leistungen erbracht. Gleichermaßen bedanken wir uns für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Geschäftspartnern sowie das beständige Vertrauen unserer Kunden in die Unternehmensgruppe Tengelmann. Mülheim an der Ruhr, den 11. Mai 2015 Tengelmann Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH, Mülheim an der Ruhr Karl-Erivan W. Haub Christian W. E. Haub GeschäftsführerGeschäftsführer 50 BILANZ UND ERLÄUTERUNGEN: KONZERNBILANZ 2014 Konzernbilanz zum 31. Dezember 2014 31.12.2014 31.12.2013 Aktiva T“T“ A.Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände168.995186.182 II.Sachanlagen1.399.3571.388.303 III.Finanzanlagen887.104871.280 2.455.456 2.445.765 B.Umlaufvermögen I.Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 6.952 7.394 2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 371 757 3. Fertige Erzeugnisse und Waren 1.263.796 1.181.414 4. Geleistete Anzahlungen 2.140 455 1.273.2591.190.020 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 55.514 53.906 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 683 2.964 3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 66.952 62.408 4. Sonstige Vermögensgegenstände310.031348.186 − davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr (4.284) (5.498) 433.180467.464 III.Wertpapiere − Sonstige Wertpapiere 31.017 30.918 IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 537.981647.065 2.275.437 2.335.467 C.Rechnungsabgrenzungsposten 33.04228.542 − davon Disagio (1.608) (2.025) D. Aktive latente Steuern 131.007125.805 Bilanzsumme4.894.9424.935.579 51 31.12.2014 31.12.2013 Passiva T“T“ A.Eigenkapital I.Kapitaleinlagen61.27661.276 II.Gewinnrücklagen1.211.4121.205.623 III. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung-51.376-38.538 IV. Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter 187.542203.385 1.408.854 1.431.746 B. Gebundene Gesellschafterguthaben 470.690 470.690 1.879.5441.902.436 C. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung 44.95148.800 D.Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2.Steuerrückstellungen 3. Sonstige Rückstellungen 187.076 20.882 454.733 662.691712.075 180.413 41.241 490.421 E.Verbindlichkeiten 1.Anleihen 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 3. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen – mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen – mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 6. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 7. Sonstige Verbindlichkeiten – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr – davon aus Steuern – davon im Rahmen der sozialen Sicherheit – davon gegenüber Gesellschaftern 100.000 393.369 (72.437) 6.207 100.000 408.264 (69.345) 4.107 1.028.978 (1.028.477) 441 986.973 (986.607) 363 263.101 (7.701) 484.452 (374.311) (62.647) (12.378) (154.193) 260.923 (55.523) 476.708 (355.537) (55.586) (12.190) (136.821) 2.276.548 2.237.338 F.Rechnungsabgrenzungsposten 26.96932.325 G. Passive latente Steuern 4.2392.605 Bilanzsumme4.894.9424.935.579 52 BILANZ UND ERLÄUTERUNGEN: KONZERNANLAGEVERMÖGEN 2014 Konzernanlagevermögen Anschaffungs- und Auszüge aus der Entwicklung des Konzernanlagevermögens Vortrag zum 01.01.2014 Anlagevermögen T“ Korrektur Änderungen Anfangs- Währungs- Konsolidie- Zugänge kurs- bestand rungskreisdifferenzen T“ T“ T“ T“ I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 164.030 0 0 -455 13.656 2. Geschäfts- oder Firmenwert 518.975 0 2.699 -25 2.890 3. Sonstige immaterielle Vermögensgegen stände (einschließlich geleisteter Anzahlungen)2.334005 8.689 685.339 0 2.699 -475 25.235 II.Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 1.432.032-13.079-10.313-24.379122.909 2. Technische Anlagen und Maschinen 29.823 0 0 -38 584 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.065.53200 -21.077 88.876 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 11.47900 -817 6.391 2.538.866-13.079-10.313-46.311218.760 III.Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 1.518 0 0 231 1.446 2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 59.02100 377 19.431 3. Übrige Beteiligungen 699.54000 1.284 39.227 4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 2.406 0 0 119 1.556 5. Wertpapiere des Anlagevermögens 34.74900 3.7110 6. Sonstige Ausleihungen 81.56200 -354 10.926 878.79600 5.368 72.586 1 2 4.103.001-13.079 -7.614-41.418316.581 1 Die darauf entfallenden Abschreibungen betragen insgesamt T“ -13.079 Die darauf entfallenden Abschreibungen betragen insgesamt T“ -21.886 2 53 Herstellungskosten Umbuchungen Abgänge Stand am Abschrei- 31.12.2014 bungen des Kumulierte Buchwert am Buchwert am Abschrei- 31.12.2014 31.12.2013 Geschäfts- bungen jahres T“ T“ T“ 830 7.877170.184 0 45.436479.103 -827 2389.963 3 53.551659.250 T“ T“ T“ T“ 14.751139.664 30.520 30.915 29.980350.562128.541 152.946 13 299.934 2.321 44.744490.255168.995 186.182 3.415 44.0891.466.496 89 15430.304 53.055 371.7351.094.761 1.079.356 1.61718.96911.335 12.285 82.390782.217284.205 285.183 2.899 69.808 1.066.422 -6.4061.3449.303 -3 115.3952.572.525 247 2479.05611.479 137.3091.173.1681.399.357 1.388.303 0 3762.819 -1.055 8.84068.934 3.2662.730 740.587 -7031.6321.746 010.90027.560 -1.50832.72157.905 0 57.199899.551 0 226.145 4.131.326 0 82.811 1.133 7.021 9.49359.441 55.821 2.1532.820 737.767 697.505 97 27 0 971.649 1.349 2927.531 34.489 057.905 80.983 9.298 12.447887.104 871.280 191.3511.675.8702.455.4562.445.765 54 BILANZ UND ERLÄUTERUNGEN: KONZERNANHANG 2014 Auszüge aus dem Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2014 Allgemeine Grundsätze Die Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG, Mülheim an der Ruhr (TW), ist als Personenhandelsgesellschaft nach den Vorschriften des PublG verpflichtet, einen Konzernabschluss sowie einen Konzernlagebericht aufzustellen und offenzulegen. Der Konzernabschluss der TW ist nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des HGB aufgestellt. Auf die Inanspruchnahme der Erleichterung gemäß § 13 Abs. 3 Satz 1 und 2 PublG bei der Aufstellung wird verzichtet. Die Gliederung der Bilanz erfolgte grundsätzlich gemäß § 266 Abs. 2 und 3 HGB. Für die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB angewandt. Zur Erhöhung der Klarheit der Darstellung werden in der Konzernbilanz und KonzernGewinn- und Verlustrechnung Posten zusammengefasst und im Konzernanhang gemäß § 265 Abs. 7 Nr. 2 HGB gesondert ausgewiesen. Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden grundsätzlich nach den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der TW einbezogen. Soweit abweichende Wertansätze aus dem Jahresabschluss einer Tochtergesellschaft übernommen wurden, sind diese für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung. Der Konzernabschluss wird auf den Stichtag des Jahresabschlusses des Mutterunternehmens aufgestellt. Bei den meisten einbezogenen Tochterunternehmen entspricht das Geschäftsjahr dem Konzerngeschäftsjahr. Soweit Geschäftsjahre einbezogener Unternehmen mehr als drei Monate vor dem Konzernabschluss-Stichtag enden, werden zum Zweck der Konsolidierung Zwischenabschlüsse erstellt. Konsolidierungskreis In den Konzernabschluss wurden neben TW alle wesentlichen Tochterunternehmen einbezogen, auf die TW unmittelbar oder mittelbar einen beherrschenden Einfluss ausüben kann. Der Kreis vollkonsolidierter Unternehmen umfasst 146 (im Vorjahr 143) inländische und 88 (im Vorjahr 88) ausländische Gesellschaften. Im Berichtsjahr wurden neun (im Vorjahr 25) Tochterunternehmen erstmals in den Konzernabschluss einbezogen, sechs (im Vorjahr neun) Unternehmen sind aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden bzw. auf einbezogene Unternehmen angewachsen. Die Vergleichbarkeit mit den Vorjahreszahlen ist durch die Veränderungen nicht eingeschränkt. Aufgrund ihrer insgesamt untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und 55 Ertragslage des Konzerns wurde bei neun (im Vorjahr neun) inländischen und drei (im Vorjahr vier) ausländischen Gesellschaften gemäß § 296 Abs. 2 HGB auf eine Einbeziehung verzichtet. Außerdem wurde eine (im Vorjahr drei) Gesellschaft infolge erheblicher und andauernder Beschränkung der Ausübung der Rechte in Bezug auf das Vermögen und die Geschäftsführung nach § 296 Abs. 1 Nr. 1 HGB nicht in den Konzernabschluss einbezogen. Im Berichtsjahr wurde analog zum Vorjahr eine ausländische Gesellschaft, an der ein Kapitalanteil von 49 Prozent besteht, wegen der gemeinsamen Führung mit einem nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, sowie deren Tochterunternehmen, quotal konsolidiert. 28 (im Vorjahr 31) inländische und 14 (im Vorjahr 15) ausländische assoziierte Unternehmen, an denen die Unternehmensgruppe Tengelmann im Regelfall zwischen 20 Prozent und 50 Prozent der Anteile hält, sind nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Analog dem Vorjahr wurde für eine inländische Beteiligung aufgrund untergeordneter Bedeutung gemäß § 311 Abs. 2 HGB auf eine Equity-Bewertung verzichtet. Hinsichtlich der Angaben des § 313 Abs. 2 HGB verweisen wir aus Gründen der Übersichtlichkeit auf Anlage 2 zu diesem Anhang. Des Weiteren hält der Konzern die folgenden Beteiligungen mit einem Anteilsbesitz größer 20 Prozent: Name, Sitz AnteileEigenkapitalErgebnis am Kapital des letzten GJ % T“T“ FISTULA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Wermelskirchen KG, 94,0 -312021 Pullach im Isartal (Stimmrechte 15,0) Padlata Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, 94,0 52-952 Lockstedt (vorm. Pöcking) (Stimmrechte 10,0) ROSEA GrundstücksVermietungsgesellschaft mbH & Co. 82,5 -2.2971-251 Objekt Offenburg KG, Düsseldorf (Stimmrechte 8,0) TALPA GrundstücksVermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Bensheim KG, 49,97 -1.51711261 Pullach im Isartal (Stimmrechte 10,0) Wines GmbH & Co. KG, 94,0 253156 Pullach im Isartal (Stimmrechte 47,0) 1 Angaben Jahresabschluss 31. Dezember 2013. Bei der Padlata Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Lockstedt (vormals Pöcking), handelt es sich um den Kapitalanteil der Kommanditisten. Insgesamt weist die Gesellschaft nicht durch Vermögenseinlagen gedeckte Verlustanteile in Höhe von T“ 1.503 aus. 3 Bei der Wines GmbH & Co. KG, Pullach im Isartal, handelt es sich um die feste Kapitaleinlage der Kommanditisten und des persönlich haftenden Gesellschafters. Insgesamt weist die Gesellschaft nicht durch Vermögenseinlagen gedeckte Verlustanteile in Höhe von T“ 866 aus. 2 56 BILANZ UND ERLÄUTERUNGEN: KONZERNANHANG 2014 Konsolidierungsgrundsätze Die Kapitalkonsolidierung erfolgt gemäß § 301 Abs. 1 und 2 HGB nach der Neubewertungsmethode zum Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen erstmals Tochterunternehmen geworden ist. Der Wertansatz der dem Mutterunternehmen mittel- und unmittelbar gehörenden Anteile wird hierbei mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens, wie es sich aus der zum maßgeblichen Zeitpunkt aufgestellten Neubewertungsbilanz ergibt, verrechnet. Die bei der Erstkonsolidierung entstandenen aktiven Unterschiedsbeträge werden als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen und planmäßig abgeschrieben. Einzelbeträge bis T“ 25 werden sofort abgeschrieben. Ein sich ergebender passiver Unterschiedsbetrag wird in einem gesonderten Posten unterhalb des Eigenkapitals ausgewiesen und entsprechend den Vorschriften des § 309 Abs. 2 HGB fortgeschrieben. In Vorjahren entstandene passive Unterschiedsbeträge bleiben, sofern sie auf Gewinnthesaurierungen zwischen dem Zeitpunkt des Erwerbs und der Erstkonsolidierung zurückzuführen und damit technisch bedingt sind, weiterhin Bestandteil der Gewinnrücklagen. Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden in der Konzernbilanz gemäß § 312 Abs. 1 Satz 1 HGB nach der Buchwertmethode bewertet, wobei ein verbleibender Unterschiedsbetrag zusammen mit der Beteiligung ausgewiesen wird. Die Ermittlung des Unterschiedsbetrages erfolgt zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung des Unternehmens als assoziiertes Unternehmen in den Konzernabschluss. Der Anteil am Jahresergebnis dieser Unternehmen einschließlich der Abschreibungen des Geschäfts- oder Firmenwerts wird im Beteiligungsergebnis des Konzerns gezeigt. Auf eine Anpassung an die konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden bei den Jahresabschlüssen der assoziierten Unternehmen wurde verzichtet. Eine Zwischenergebniseliminierung ist gemäß § 312 Abs. 5 Satz 3 HGB i. V. m. § 304 Abs. 2 HGB nicht erfolgt. Zwischenergebnisse, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Unternehmen werden eliminiert. Das Wahlrecht zur Konsolidierung von Drittschuldverhältnissen wird teilweise in Anspruch genommen. Auf ergebniswirksame Konsolidierungen werden Steuerabgrenzungen vorgenommen. Währungsumrechnung Die Vermögens- und Schuldposten der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, die ihre Abschlüsse in ausländischer Währung aufstellen, werden, mit Ausnahme des Eigenkapitals, zum Devisenkassamittelkurs gemäß § 308 a HGB am Bilanzstichtag in Euro umgerechnet. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung einschließlich des Jahresergebnisses werden zum Durchschnittskurs des Geschäftsjahres in Euro umgerechnet. 57 Die sich ergebenden Währungsumrechnungsdifferenzen werden erfolgsneutral in einen gesonderten Posten innerhalb des Eigenkapitals eingestellt. Eine Auflösung des Postens erfolgt ergebniswirksam bei teilweisem oder vollständigem Ausscheiden des Tochterunternehmens aus dem Konsolidierungskreis. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände – einschließlich der Geschäfts- oder Firmenwerte – sowie das Sachanlagevermögen werden zu Anschaffungskosten aktiviert und linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Soweit der nach den vorstehenden Grundsätzen ermittelte Wert der Anlagegüter über dem Wert liegt, der ihnen am Abschluss-Stichtag beizulegen ist, wird dem durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen. Im Teilkonzern Olympics Baumarkt Holding GmbH, Wermelskirchen (OBH), bestehen für drei Standorte Sale-and-lease-back-Verträge, nach denen diese Standorte von den jeweiligen Marktbetreibergesellschaften für eine Dauer von 15 Jahren (ohne Verlängerungsoptionen) geleast werden. Hieraus resultierende Vermögensgegenstände werden weiterhin im Anlagevermögen ausgewiesen. Korrespondierend wird unter den sonstigen Verbindlichkeiten eine Verbindlichkeit gegenüber dem Leasinggeber ausgewiesen. Die Abschreibung der Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung erfolgt linear über fünf, acht und 15 Jahre. Die voraussichtliche Nutzungsdauer der Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung im Teilkonzern OBH beträgt aufgrund des durchschnittlichen Innovationszyklus des OBI Marktauftrittes acht Jahre. Die Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung der anderen Gesellschaften werden über 15 Jahre entsprechend der durchschnittlichen Laufzeit der Filialmietverträge abgeschrieben. Der Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung einer im Bereich Online-Shopping tätigen Gesellschaft wird über fünf Jahre abgeschrieben. Die Geschäfts- und Firmenwerte aus den Einzelabschlüssen werden im Teilkonzern OBH über einen Zeitraum von 15 Jahren (Inland) bzw. zehn Jahren (Ausland) linear abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer für die aus Vorjahren stammenden Geschäfts- und Firmenwerte im Inland ist auf die durchschnittliche Laufzeit der Mietverträge der Marktgesellschaften zurückzuführen. Für die ausländischen Gesellschaften stützt sich die Abschreibungsdauer auf einen Durchschnittswert aus landesspezifischen Marktzyklen unter Berücksichtigung der Mietvertragslaufzeiten. Im Teilkonzern KiK Textilien und Non-Food GmbH, Bönen, erfolgt die Abschreibung über fünf Jahre. Die Bewertung der Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen, der übrigen Beteiligungen sowie der Wertpapiere erfolgt zu Anschaffungskosten des Konzerns oder zu niedrigeren beizulegenden Werten. Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen sind zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten, erhöht oder vermindert um die anteiligen, noch nicht vereinnahmten Ergebnisse der Gesellschaft und vermindert um (außer-)planmäßige Abschreibungen des aktiven Unterschiedsbetrags, bewertet. Die Geschäfts- oder Firmenwerte aus 58 B I L A NB ZI L U ANZ D U ER N LDÄ EURTLEÄR U U TNEGREUNN: GKEONN: ZKEOR N N ZL EARGNE A BN E RHI A CN HG T 2014 der Equity-Bewertung im Teilkonzern OBH werden aufgrund des durchschnittlichen Innovationszyklus des OBI Marktauftrittes über acht Jahre planmäßig linear abgeschrieben. Sämtliche übrigen Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Equity-Bewertung werden planmäßig über die voraussichtliche Nutzungsdauer von fünf Jahren linear abgeschrieben. Ausleihungen sind zum Nennwert bzw. zu dem Betrag angesetzt, der ihnen bei einer Wertminderung beizulegen ist. Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. niedrigeren Tagesoder Marktpreisen angesetzt. Lagerhaltungs- und Marktrisiken werden durch Wertabschläge berücksichtigt. Der Ansatz der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erfolgt zu Nennwerten. Erkennbaren Einzelrisiken und dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch angemessene Wertberichtigungen Rechnung getragen. Die Bewertung von Fremdwährungsforderungen erfolgt unter Berücksichtigung des Devisenkassamittelkurses am Abschluss-Stichtag. Bei Forderungen mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr werden das Anschaffungskostenprinzip des § 253 Abs. 1 Satz 1 HGB und das Realisationsprinzip des § 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB nicht angewendet. Latente Steuern werden für sämtliche zukünftig abzugsfähigen bzw. zukünftig zu versteuernden temporären Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Diese können zum einen aus unterschiedlichen Wertansätzen zwischen Handels- und Steuerbilanz, aus Anpassungen von Bilanzansätzen an die konzerneinheitliche Bilanzierung und Bewertung sowie aus Konsolidierungsmaßnahmen entstehen. Zusätzlich zu diesen Bilanzierungs- und Bewertungsunterschieden werden steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt. Bei den Verlustvorträgen wird darauf abgestellt, ob eine Nutzung innerhalb der auf das Berichtsjahr folgenden fünf Geschäftsjahre zu erwarten ist. Die entsprechende Beurteilung erfolgt auf der Basis einer Planungsrechnung, die sich aus historischen Erfahrungswerten, der wirtschaftlichen Entwicklung der Gesellschaft sowie des Umfeldes und sonstigen bekannten Trends zusammensetzt. Bei neuen Erkenntnissen wird die Planung entsprechend angepasst. Sofern aktive latente Steuern in Folgejahren voraussichtlich nicht realisiert werden können, erfolgt eine Wertberichtigung. Bei der Ermittlung der latenten Steuern wird von den nach derzeitiger Rechtslage geltenden Steuersätzen zum Zeitpunkt der voraussichtlichen Realisierung ausgegangen. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen, sofern sie gegenüber derselben Steuerbehörde bestehen. Die Auswirkungen von Steuersatzänderungen werden im Jahr der Gesetzesänderung ergebniswirksam berücksichtigt. Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Abschluss-Stichtag ausgewiesen, sofern sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Heubeck 2005 G) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren („Pro- 59 jected-Unit-Credit-Methode“) ermittelt. Zukünftige erwartete Entgelt- und Rentensteigerungen werden bei der Ermittlung der Verpflichtungen berücksichtigt. Dabei wird derzeit von jährlichen Anpassungen von 2,0 Prozent bei den Renten ausgegangen. Der Rechnungszins für die Abzinsung der Pensionsverpflichtungen beträgt unter Anwendung der Pauschalregelung gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB zum 31. Oktober 2014 4,62 Prozent (im Vorjahr 4,90 Prozent) bzw. zum 31. Dezember 2014 4,53 Prozent (im Vorjahr 4,88 Prozent). Es handelt sich um den von der Deutschen Bundesbank ermittelten und veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren. Vermögensgegenstände, die gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB nur der Erfüllung der Schulden aus Altersvorsorgeverpflichtungen dienen und dem Zugriff aller Gläubiger entzogen sind, sind in Höhe ihres beizulegenden Zeitwerts mit den Pensionsverpflichtungen zu verrechnen. Im Geschäftsjahr wurden Aktivwerte mit beizulegenden Zeitwerten in Höhe von T“ 672 (im Vorjahr T“ 667) mit Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen in Höhe von T“ 187.076 verrechnet. Die Aktivwerte entsprechen den Zeitwerten. Zinsaufwendungen in Höhe von T“ 52 (im Vorjahr T“ 22) wurden mit Zinserträgen in Höhe von T“ 12 (im Vorjahr T“ 7) verrechnet. Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt und berücksichtigen alle bis zur Bilanzaufstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden und von der Deutschen Bundesbank herausgegebenen durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre zum 31. Dezember 2014 abgezinst. Die sonstigen Rückstellungen wurden in Höhe von T“ 1.700 mit dem beizulegenden Zeitwert (= Anschaffungskosten) von Aktivwerten verrechnet. Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag passiviert. Die Bewertung von Fremdwährungsverbindlichkeiten erfolgt unter Berücksichtigung des Devisenkassamittelkurses am Abschluss-Stichtag. Bei Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr werden das Anschaffungskostenprinzip des § 253 Abs. 1 Satz 1 HGB und das Realisationsprinzip des § 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB nicht angewendet. Die nicht eingeforderten Einzahlungsverpflichtungen auf Kommanditbeteiligungen (insbesondere gegenüber Leasingobjektgesellschaften) werden in Ausübung eines Ansatzwahlrechts nicht als Verbindlichkeit passiviert, sondern nachrichtlich im Anhang im Rahmen der Haftungsverhältnisse aufgeführt. Die Ausübung des Ansatzwahlrechts führt zu einer entsprechend niedrigeren Bilanzsumme. In den passiven Rechnungsabgrenzungsposten werden Einnahmen vor dem Abschluss-Stichtag ausgewiesen, die Erträge für einen bestimmten Zeitraum nach dem Abschluss-Stichtag darstellen. 60 B I L A NB ZI L U ANZ D U ER N LDÄ EURTLEÄR U U TNEGREUNN: GKEONN: ZKEOR N N ZL EARGNE A BN E RHI A CN HG T 2014 Haftungsverhältnisse 31.12.2014 31.12.2013 T“T“ Garantien und Bürgschaften 11.661 13.258 Bestellung von Sicherheiten 135.199 144.850 Patronatserklärungen717 600 Sonstige Haftungsverhältnisse 9.123 7.996 156.700 166.704 Die Bestellung von Sicherheiten resultiert im Wesentlichen (T“ 131.754; im Vorjahr T“ 140.022) aus der Übernahme des Delkredererisikos gegenüber Lieferanten im Teilkonzern OBH. Dies betrifft Lieferantenverbindlichkeiten von Franchisepartnern in Deutschland und Österreich. Bei den sonstigen Haftungsverhältnissen handelt es sich um nicht geleistete Hafteinlagen gemäß § 264 c Abs. 2 Satz 9 HGB im Teilkonzern OBH. Eine zeitlich unbefristete Patronatserklärung besteht im Teilkonzern OBH und ist auf T“ 900 (im Vorjahr T“ 600) beschränkt. Hiervon wurden T“ 183 in Anspruch genommen. Von einer Inanspruchnahme aus Patronatserklärungen, Bürgschaften oder Garantien ist derzeit nicht auszugehen, weil die betreffenden Gesellschaften über ausreichende Möglichkeiten zur Liquiditätsbeschaffung verfügen. Sonstige finanzielle Verpflichtungen 31.12.2014 31.12.2013 davon fällig in in einem bis nach insgesamt einem Jahr fünf Jahren fünf Jahren insgesamt T“ T“ T“ T“ T“ Mietverträge 4.521.267 623.5921.970.2451.927.430 4.292.198 Leasingverträge 102.40521.66964.51516.221163.892 Wartungsverträge 45.03324.93719.414 682 39.027 Bestellobligo für Investitionen in das Anlagevermögen 3.302 3.294 8 0 10.571 Verpflichtungen aus Abnahmeverträgen 1346767 0 0 Kontrahierte, noch nicht vollzogene Investitionen in Finanzanlagevermögen 15.991 15.99100 0 Sonstige 25.99010.21515.775 0 30.155 4.714.122 699.7652.070.0241.944.333 4.535.843 Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen werden nicht abgezinst. 61 Bestätigungsvermerk Wir haben den von der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG, Mülheim an der Ruhr, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Konzernbilanz, Konzerngewinn- und Verlustrechnung, Konzernkapitalflussrechnung, Konzerneigenkapitalspiegel und Konzernanhang – und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2014 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzung der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Köln, den 13. Mai 2015 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BeumerMohr WirtschaftsprüferWirtschaftsprüferin 62 KONZERNLAGEBERICHT 2014: ZAH Z LAEHNL EUNN & D FAKTEN Zahlen & Fakten Geschäftsjahr 2014 (1. Januar 2014 – 31. Dezember 2014) Nettoumsatz in Mrd. “ Δ in % z. VJ Deutschland Europa/International Summe 5,47 2,62 8,10 währungsbereinigt 5,05,0 0,47,5 3,55,8 Mitarbeiter Δ in % z. VJ Deutschland 50.7090,8 Europa/International 22.005-2,4 Summe 72.714-0,1 Filialen Δ in % z. VJ Deutschland 3.209-1,1 Europa/International 9616,1 Summe 4.1700,5 Allgemeine Hinweise Der Konzernumsatz beinhaltet die Umsätze der Produktionsbetriebe, bereinigt um die Innenumsätze. Aufgrund von Rundungseffekten können Additionsdifferenzen auftreten. Angaben zu Mitarbeitern und Filialen sind bezogen auf den Stichtag 31. Dezember 2014. Bei Auslandsgesellschaften wurden die durchschnittlichen Wechselkurse der jeweiligen Berichtszeiträume zugrunde gelegt. 63 Kaiser's Tengelmann Verkaufsfläche Filialen Δ in % z. VJ Ist in m2 Filialbereich KiK 414.617 Verkaufsfläche OBI 1.262.132 398.056 33.280 4.973 120.451 30.215 42.790 27.850 103.804 34.693 1.660.188 Verkaufsfläche 471 Sonstige Δ in % z. VJ 1.862,0 -4,0 -4,0 Nettoumsatz Δ in % z. VJ Ist Δ in % z. VJ Δ in % z. VJ in Mio. ” 15.710 -4,9 Mitarbeiter Δ in % z. VJ Ist Δ in % z. VJ währungsbereinigt 2.531 763 61 14 250 70 73 47 187 61 3.294 -0,9 8,8 13,0 180,0 -0,4 84,2 5,8 2,2 4,5 3,4 1,2 1.298,3 383,2 29,5 2,9 163,5 18,4 36,2 27,8 79,9 25,0 1.681,5 Filialen 6,1 6,1 10,5 12,1 28,3 29,4 925,1 925,1 1,1 Abw.1,1 in % z. Vorjahr 123,9 124,4 8,4 8,4 0,4 0,4 13,5 20,4 12,7 17,4 7,1 7,5 Nettoumsatz Δ in % z. VJ Ist Δ in % z. VJ in Mio. “ Δ in % z. VJ währungsbereinigt Δ in % z. VJ 18.386 4.608 353 57 1.431 489 481 242 1.161 394 22.994 2,6 9,5 26,5 78,1 0,6 81,1 11,1 3,4 1,3 1,0 4,0 Mitarbeiter Ist Δ in % z. VJ währungsbereinigt 1.682.883 1.368.655 277.330 349.617 211.281 187.251 110.513 192.361 40.302 205 198 24 46 48 29 17 28 6 7,9 -3,4 14,3 2,2 2,1 0,0 0,0 0,0 -14,3 1.923,9 2.025,0 851,8 437,0 185,2 178,3 142,2 168,9 46,4 13,1 -2,0 -1,1 3,9 -1,1 -1,7 1,4 9,7 -0,3 13,1 6,4 17,9 3,6 -1,1 4,2 1,4 14,1 -0,3 12.545 17.366 5.818 4.267 2.072 1.883 805 2.134 387 6,5 -5,1 7,0 2,5 2,0 -10,3 -16,1 1,7 -14,0 – 3.051.538 – 403 – 2,0 348,2 4.297,1 13,4 5,5 13,4 9,8 2.121 32.032 -0,6 -0,6 Verkaufsfläche Abw. in % z. Vorjahr Filialen Δ in % z. VJ Ist in m2 Gesamt -6,0 Filialen Ist in m2 Deutschland International - davon Russland - davon Polen - davon Italien - davon Tschechien - davon Österreich - davon Ungarn - davon Slowenien Sonst. Gesellschaften inkl. E-Commerce Gesamt Δ in % z. VJ in Mio. ” Mitarbeiter währungsbereinigt in m2 Deutschland International - davon Kroatien - davon Niederlande - davon Österreich - davon Polen - davon Slowakei - davon Slowenien - davon Tschechien - davon Ungarn Gesamt Nettoumsatz 2.860 Nettoumsatz in Mio. “ Δ in % z. VJ Mitarbeiter Δ in % z. VJ Ist Δ in % z. VJ währungsbereinigt 2 - 254,6 7,0 7,0 1.978 0,6 Impressum Unternehmensgruppe Tengelmann Public Relations Wissollstraße 5 – 43 45478 Mülheim an der Ruhr Telefon: +49 208 5806-7601 Telefax: +49 208 5806-7605 E-Mail: [email protected] Internet: www.tengelmann.de Verantwortlich für den Inhalt: Sieglinde Schuchardt Bildnachweis Titelseite: iStockfoto/Alexander Bolbot; Seite 2: Gettyimages/Ghislain & Marie David de Lossy; Seite 4: Gettyimages, Nacivet; Seite 6: iStockphoto/Vaara; Seite 9: KNSY WAZ Mediengruppe; Seite 10: Fotolia/Sylvia King; Seite 12: Fotolia/2mmedia; Seite 16: Fotolia/Miriam Doerr; Seite 18: Corbis/Jamie Grill; Seite 20: Fotolia/Jan Reichel; Seite 22: Fotolia/ Nyul; Seite 23: Fotolia/Popov; Seite 25 links: Gettyimages/ Milena Boniek, Seite 27: Fotolia/Brian Jackson; Seite 28: Fotolia/Sablin; alle anderen Motive: Unternehmensgruppe Tengelmann