Geschäftsjahr 2010

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Geschäftsjahr 2010
2010
gemeinsam leben,
gemeinsam arbeiten,
gemeinsam erfolgreich sein.
Bericht über das 144. Geschäftsjahr
2010 Inhalt
Inhalt
04
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10
12
14
16
34
Vorwort
Gastbeitrag
Mitarbeiter
Soziale Verantwortung
Überblick
Geschäftsfelder
Bilanz und Erläuterungen
03
04
Vorwort
„Integrationsbemühungen können und
dürfen keine Einbahnstraße sein, sie fordern
das Geben und Nehmen aller Beteiligten.“
Vorwort
Liebe Leserin,
Iieber Leser,
das 144. Geschäftsjahr unseres Familienunternehmens
hatte einen deutlich positiveren Verlauf als erwartet:
Alle Geschäftsfelder der Unternehmensgruppe
Tengelmann erzielten ein Umsatz- und Ergebnisplus.
Auch die Expansion konnte sehr erfolgreich vorangetrieben werden. Einziger Wermutstropfen war
die Chapter-11-Anmeldung unserer amerikanischen
Supermarktbeteiligung A & P im Dezember 2010.
In den zwei Jahren der Weltwirtschaftskrise hat sich
unser Handelsunter nehmen als robust und nachhaltig erwiesen. In die Zukunft schauen wir deshalb
mit großer Zuversicht.
Im Jahr 2010 war das Thema Integration eines der meistdiskutierten; noch befeuert durch die Thesen von Herrn
Thilo Sarrazin. Und es ist eines der wichtigsten, denn
Deutschland ist mit Abstand das bevölkerungsreichste
Land der Europäischen Union. Rund 82 Millionen
Menschen wohnen hier, davon mehr als 15 Millionen
Menschen mit Migrationshintergrund. Die Bundesrepublik hat sich in den vergangenen 50 Jahren von einem
Gastarbeiter- zu einem Zuwanderungsland entwickelt.
Dadurch sind auch die Formen des Zusammenlebens
und die kulturellen Entwicklungen in den vergangenen
Jahrzehnten vielfältiger geworden. Unterschiedliche
Herkunft und Kulturen erfordern von allen Bürgerinnen
und Bürgern viel Verständnis, gegenseitige Rücksichtnahme und auch Anpassungsbereitschaft. Leider scheint
das problemlose Miteinander der unterschiedlichen
Kulturen in fast jedem Land der Erde noch immer nicht
reibungslos zu klappen. Zu oft verhindern Vorurteile,
Scheu und auch unterschwelliges Misstrauen ein offenes
und vertrauensvolles Zusammenleben.
unternehmen so gut wie kein Thema. Und ich meine
an dieser Stelle ganz ausdrücklich nicht nur die Integration von verschiedenen Kulturen, sondern auch
die von Alt und Jung, von Mann und Frau oder auch
die Integration behinderter Menschen in den Unternehmensalltag.
Dabei setzen wir nicht auf vorgegebene Integrationsprogramme. Vielmehr steht im Familienunternehmen
Tengelmann das partnerschaftliche Miteinander im
Vordergrund: miteinander arbeiten, miteinander leben
und miteinander erfolgreich sein. In der Holding und
in den Tochtergesellschaften unseres Unternehmens
arbeiten Menschen aus mehr als 100 verschiedenen
Nationen Seite an Seite, und das Tag für Tag. Sie
alle sind Teil der Tengelmann-Familie und zeigen das
gerne… auch in diesem Geschäftsbericht, den wir
ausnahmslos mit Fotos eigener Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern bebildern konnten. Dafür bedanke ich
mich an dieser Stelle sehr herzlich bei allen Beteiligten.
Die Bereitschaft aller, den Prozess der Integration zu
gestalten und zu tragen, ist von zentraler Bedeutung.
Integrationsbemühungen können und dürfen keine
Einbahnstraße sein, sie fordern das Geben und Nehmen
aller Beteiligten. Problematisch bleiben zweifelsohne
diejenigen, die nicht willens sind, sich zu integrieren –
weder in die Gesellschaft noch in den Arbeitsalltag.
Das ist allerdings ein „Phänomen“, das nicht nur in
Migrationskreisen zu finden ist.
Erfolgreiche Integration ist und bleibt eine Herausforderung, der wir uns alle jeden Tag stellen müssen.
Ihr
Was in der Bevölkerung so schwierig zu sein scheint –
nämlich die erfolgreiche Integration ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger – ist in unserem Familien-
Karl-Erivan W. Haub
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Gastbeitrag
„Wir müssen Integration erfolgreich
gestalten. Davon hängt der Zusammenhalt
unserer Gesellschaft wesentlich ab.“
Gastbeitrag
Integration statt Spaltung
Es ist ein sorgenvoller Satz. Es ist ein Satz, der warnt.
Und es ist ein Satz, der nicht von jemandem stammt,
der sich durch Ressentiments gegenüber dem Islam
auszeichnet. Es ist ein Satz von Altkanzler Helmut
Schmidt: „Wer die Zahlen der Muslime in Deutschland
erhöhen will, nimmt eine zunehmende Gefährdung
unseres inneren Friedens in Kauf.“ 1 Schmidt hat ihn
bereits vor rund zweieinhalb Jahren in seinem Buch
„Außer Dienst“ veröffentlicht. Viel Aufsehen darüber
gab es seinerzeit nicht.
Seit der Debatte um die Thesen des ehemaligen
Berliner Finanzsenators Thilo Sarrazin sind die Themen
Zuwanderung und Integration in aller Munde. Zwar
ist auch früher darüber diskutiert worden – etwa über
die Unterschriftenaktion gegen die doppelte Staatsangehörigkeit in Hessen, über den Bau von Moscheen
in Duisburg-Marxloh und in Köln oder über jugendliche
Straftäter mit Zuwanderungsgeschichte in Berlin.
Neu ist allerdings die Breite, die Intensität und die
Grundsätzlichkeit der politischen und gesellschaftlichen
Debatten: Ist Multikulti gescheitert oder längst Realität?
Sind Ausländer- und Deutschenfeindlichkeit Randprobleme oder weit verbreitet? Ist der Islam ein Teil
Deutschlands oder ist er es nicht?
15,6 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund
In der Bundesrepublik Deutschland leben heute rund
15,6 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund.2
Das heißt, für fast jeden Fünften in Deutschland ist
Migration ein Teil der persönlichen oder familiären
Biografie. In Großstädten wie Köln hat der Anteil von
Kindern bis 14 Jahre aus zugewanderten Familien
bereits die 50-Prozent-Marke überschritten. 3
In wenigen Jahren wird das voraussichtlich in allen
Großstädten der Fall sein. Angesichts solcher Fakten
stellt sich gar nicht mehr die Frage, ob Integration
gelingen kann. Wir müssen Integration erfolgreich
gestalten. Davon hängt der Zusammenhalt unserer
Gesellschaft wesentlich ab – und zwar unabhängig
davon, ob wir künftig mehr oder weniger Zuwanderung brauchen.
Friedliches und weltoffenes Zusammenleben
Für mich ist klar: Eine Multikulti-Gesellschaft im Sinne
von Parallel-Gesellschaften ist hart und menschenverachtend. Man lebt nicht miteinander, sondern nebeneinander. Ein friedliches und weltoffenes Zusammenleben
kann nur auf der Basis gemeinsamer Sprache und
Leitwerte gelingen. Die Achtung der Menschenwürde,
Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität, die Gleichheit von
Mann und Frau, Rechtsstaatlichkeit, Pluralismus: Es sind
die Leitwerte der christlich-jüdisch-abendländischen
Kultur, des Humanismus und der Aufklärung. Sie haben
sich über Jahrhunderte hinweg entwickelt und prägen
unsere Gesellschaft. Sie finden ihren Ausdruck in
unserem Grundgesetz. Alle in unserem Land lebenden
Menschen – unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder
Religion – müssen sie achten und beachten. Es ist unser
aller Aufgabe, sie mit Leben zu füllen.
Dieser Grundkonsens ist zugleich die unabdingbare
Voraussetzung für Toleranz und die Akzeptanz von
Verschiedenheit. Kein Zuwanderer muss seine kulturellen, religiösen und weltanschaulichen Wurzeln und
Traditionen aufgeben. Er kann sie leben, solange er
nicht die Leitwerte und die Rechte anderer verletzt.
Ehrenmorde, Zwangsehen und Genitalverstümmelungen
sind keine kulturellen Besonderheiten, sondern Straftaten. Auch dann, wenn sie etwa in den Herkunftsländern zum Alltag gehören. Unsere Verfassung
gewährleistet die ungestörte Religionsausübung.
Dies umfasst auch den Bau von Gotteshäusern für
alle Religionen. Wir brauchen Moscheen in unserem
Land – sichtbar und erkennbar und nicht in Hinterhöfen. Und wir brauchen einen bekenntnisorientierten
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Gastbeitrag
„Auf dem Weg zu einer gelingenden
Integration werden vielen noch größte
Anstrengungen abverlangt werden.“
islamischen Religionsunterricht, allerdings in deutscher
Sprache, mit an deutschen Universitäten ausgebildeten
Lehrern und unter deutscher Schulaufsicht.
Eine gelingende Integration hat das Ziel, die Einheit in
Vielfalt zu wahren. Das gehört zu unserem europäischen
Auftrag. Das heißt nicht Zwang zur Assimilation, wenngleich diese nicht, wie vom türkischen Ministerpräsidenten
Recep Tayyip Erdoǧan behauptet, ein „Verbrechen
gegen die Menschlichkeit“ 4 darstellt. In welchem Maß
sich Zuwanderer über den Grundkonsens hinaus an die
aufnehmende Gesellschaft anpassen, ist eine Frage,
die nur sie selbst beantworten können.5 Entscheidend
ist, dass die Gesellschaft sie nicht zwingt – weder die
Gesellschaft, aus der sie kommen, noch unsere deutsche.
Sprache als zentraler Schlüssel
Integration kann nur gelingen, wenn die Menschen,
die zu uns kommen, gerechte Bildungs-, Berufs- und
Aufstiegschancen haben. Von den Zuwanderern muss
erwartet werden, dass sie diese Angebote auch nutzen.
Es geht um Fördern und Fordern. Hier hat es in der
Vergangenheit Versäumnisse gegeben.
Noch immer gibt es zu viele Zuwanderer und vor allem
Kinder und Jugendliche, die auch lange Jahre nach der
Zuwanderung nicht in der neuen Heimat angekommen
sind. Zum Teil massive Integrationsmängel bestehen bei
Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien, aus Afrika
und aus der Türkei. 6 Zu viele sprechen unzureichend
Deutsch, haben schlechtere Bildungsabschlüsse und
sind deshalb häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen.
Um dies festzustellen, braucht man kein Buch von Thilo
Sarrazin. In einer freiheitlichen Demokratie darf jeder
auf Probleme hinweisen. Sarrazins Beobachtungen
verlieren sich aber in zwei falschen Grundannahmen:
Erstens reduziert er den Wert des Menschen auf wirt-
schaftliche Nützlichkeitserwägungen. Der Einzelne,
die Familie, Bildung und Kultur, ihr Wert an sich spielen
keine Rolle. Zweitens beruht die Intelligenz eines Menschen nicht vor allem auf Vererbung. Sarrazin vertritt
ein deterministisches Weltbild, das die Würde und die
Freiheit des Einzelnen in Frage stellt.
Der öffentliche Erfolg seiner oft abstrusen Theorien
kommt nicht davon, dass die Menschen in Deutschland
ausländerfeindlich sind. Vielmehr werden Thesen vorgetragen mit dem Unterton: „Man wird doch noch mal
sagen dürfen.“ Erfolg hat diese Methode der Rechtspopulisten, weil die öffentliche und veröffentlichte
Meinung sich der Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit zu oft aus Gründen der „political correctness“
verweigert. Statt unbestreitbare Sachverhalte zu benennen und gemeinsam Abhilfe zu schaffen, entsteht
ein politisches Klima, das Lösungen und das Zusammenleben erschwert.
Wie gelingt es aber, die vorhandenen Integrationsprobleme zu lösen? In einem sind sich nahezu alle Experten
einig: Die deutsche Sprache ist der zentrale Schlüssel
auf dem Weg zu einer gelingenden Integration. Sie zu
beherrschen ist die unerlässliche Voraussetzung dafür,
sich in der Gesellschaft zurechtzufinden und in der
Schule und im Beruf Erfolg zu haben. Deshalb ist es
richtig, den Zuzug nach Deutschland an die Bereitschaft,
die deutsche Sprache zu erlernen, zu koppeln.
Und deshalb ist es richtig, wenn es verpflichtende
Sprachtests und erforderlichenfalls eine verbindliche
Sprachförderung für alle Vierjährigen gibt. Auch wenn
es der eine oder andere nicht hören möchte: Wer in
Deutschland geboren und deutscher Staatsangehöriger
ist, dessen Muttersprache ist Deutsch. Auch wenn die
Eltern aus der Türkei oder einem anderen Land kommen.
Zusätzlich sollten wir die Herkunftssprachen fördern.
Wer zu seiner deutschen Muttersprache als Zweitsprache
Gastbeitrag
Dr. Jürgen Rüttgers war von 1994 bis 1998
Bundesminister für Bildung, Wissenschaft,
Forschung und Technologie, von 2000 bis 2005
Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion in
Nordrhein-Westfalen und von 2005 bis 2010
Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.
Er ist Ehrendoktor der Université Pierre et Marie
Curie an der Sorbonne in Paris, der Universität
Roma Tre in Rom und der Waseda-Universität
Tokyo. 2008 erhielt er eine Honorprofessur der
Ben-Gurion-Universität des Negev.
Türkisch kann, kann etwas Besonderes. Gerade in einer
globalisierten Welt ist Mehrsprachigkeit eine Kompetenz
von unschätzbarem Wert.
Wir brauchen mehr Ganztagsschulen, mehr individuelle
Förderung in den Schulen und geeignete Beratungsund Qualifizierungsangebote beim Übergang vom
Schul- ins Berufsleben – etwa in Kooperation mit der
Wirtschaft, den Arbeitsagenturen, den Industrie- und
Handelskammern und den Migrantenselbstorganisationen. Auch die Eltern sollen mit einbezogen werden.
Sie müssen bei einer erfolgreichen schulischen und
beruflichen Bildung ihrer Kinder helfen.
Vorbild Familienunternehmen
Zudem müssen wir Vorbehalte gegenüber Zuwanderern
abbauen und ihre Leistungen stärker anerkennen.
Aber: Diejenigen, die sich der Integration konsequent
verweigern, müssen auch die Konsequenzen tragen –
bis hin zur Kürzung von Sozialleistungen oder, wenn
es sich nicht um deutsche Staatsangehörige handelt,
zum Verlust des Aufenthaltsrechts.
Klar ist: Auf dem Weg zu einer gelingenden Integration
werden vielen noch größte Anstrengungen abverlangt
werden. Dabei dürfen wir die Wirklichkeit weder
tabuisieren noch schönreden. Vor allem aber müssen
wir sie gemeinsam gestalten. Ein Blick in deutsche
Wirtschaftsunternehmen macht hier durchaus Mut.
Dort gelingt in der Regel schon lange das, was unsere
Gesellschaft noch lernen muss. Insbesondere in den
Familienunternehmen vollzieht sich Integration ohne
weitreichende Eingliederungsprogramme. Sie passiert
ungezwungen, fast wie nebenbei durch ein freundliches,
kollegiales Miteinander, durch ein Miteinanderarbeiten
und Miteinanderleben. Und das ist gut.
1
Helmut Schmidt: Außer Dienst. Eine Bilanz, München 2008, S. 236.
Vgl. Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge
und Integration: 8. Bericht der Beauftragten der Bundesregierung
für Migration, Flüchtlinge und Integration über die Lage der Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland, Berlin 2010, S. 37.
3
Vgl. Kirsten Boldt: Aus Minderheiten wird die Mehrheit,
Kölner Stadt-Anzeiger vom 30. Dezember 2010, S. 26.
4
Mariam Lau: Erdoǧans deutsches Spiel, in:
Die Welt vom 12. Februar 2008.
5
Vgl. Peter Müller: Verbrecherische Assimilation?, in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 16. Februar 2008.
6
Vgl. Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung: Ungenutzte
Potenziale. Zur Lage der Integration in Deutschland, Berlin 2009.
2
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Mitarbeiter
Erfolg bedeutet auch, Beschäftigte
unterschiedlichster Herkunft zu einem
starken Team zusammenzuführen.
Mitarbeiter
Gemeinsam
in eine sichere
Zukunft
Die Unternehmensgruppe Tengelmann hat seit langem
erkannt, dass nur gewachsene Belegschaften mit vielen
kulturellen Facetten auf den Märkten innerhalb und
außerhalb Deutschlands Erfolg haben. Um diese Belegschaft zu formen, stehen nicht Integrationsprogramme
im Vordergrund, sondern eine gründliche Ausbildung
und das kollegiale Miteinander.
107 Nationen unter einem Dach
Internationalität bedeutet für das Familienunternehmen
Tengelmann, nicht nur auf vielen europäischen Märkten
aktiv zu sein. Es bedeutet vor allem, Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter aus 107 Nationen zu einem Team
zusammenzuführen, das den Kunden aller Konzerngesellschaften das Gefühl gibt, willkommen und gut
beraten zu sein.
OBI kann sich dabei auf 40.610 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter aus 76 Nationen verlassen, 18.089
Beschäftigte davon sind international im Einsatz.
Durch einen einheitlichen Ausbildungsstandard,
einen gemeinsamen Code of Conduct sowie gegenseitigen Respekt sind sie zu einem Team im Dienst
der Kunden zusammengewachsen. Ständige Weiterbildung spielt bei Aufbau und Pflege der OBI-Mannschaft eine wesentliche Rolle. Zudem ist es Tradition,
junge Menschen frühzeitig an Verantwortung heranzuführen. Zu diesem Zweck fand 2010 wieder der
„Azubimarkt“ statt. 105 Nachwuchskräfte führten
im Oktober den OBI-Markt Berlin-Spandau für drei
Wochen in Eigenregie. Die hohe Konkurrenzdichte in
Berlin war dabei eine zusätzliche besondere Herausforderung.
Beim Textildiscounter KiK bietet sich ein ähnlich internationales Bild in der Struktur der Mitarbeiterschaft.
Die Beschäftigten stammen aus über 70 Nationen.
Da viele von ihnen im Unternehmen ausgebildet
werden, sind sie fast automatisch eine geschlossene
Mannschaft. Durch interne Fort- und Weiterbildungen
können sie sich im Unternehmen zu Teamleitern
oder zum „Geprüften Handelsfachwirt Einzelhandel“
weiterbilden. KiK geht auch auf die individuelle
Lebenssituation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
ein. Im Rahmen eines Mutter-Kind-Projektes befanden
sich beispielsweise zum Ende des letzten Jahres 21 junge
Mütter in der Ausbildung. Der Erfolg des Ausbildungskonzeptes lässt sich nicht nur an der überdurchschnittlich hohen Übernahmequote von Auszubildenden und
Praktikanten ablesen. Auch die weiteren beruflichen
Erfolge der Nachwuchskräfte sprechen für sich. So
konnten 69 Prozent der ehemaligen Auszubildenden
in den vergangenen Jahren bereits Führungsverantwortung im Unternehmen übernehmen.
Teambildung durch Fort- und Weiterbildung
Schon seit Langem sind bei Kaiser’s Tengelmann
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Migrationshintergrund sehr erfolgreich über alle Führungsebenen
hinweg beschäftigt. Zum Ende des Geschäftsjahres
2010 waren es 1.975 Mitarbeiter mit ausländischer
Staatsbürgerschaft aus 92 Nationen. Dies entspricht
einem Anteil an der Gesamtbelegschaft von über
10 Prozent. Unter den Führungskräften haben fast
8 Prozent einen Migrationshintergrund. Der Anteil der
ausländischen jungen Auszubildenden liegt gemessen
an der Gesamtbelegschaft bei über 17 Prozent.
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Soziale Verantwortung
Verantwortung leben heißt
Verantwortung übernehmen
Verantwortliches Handeln und nachhaltiges Wirtschaften hatten im Familienunternehmen Tengelmann
seit jeher einen hohen Stellenwert – schon lange bevor
dafür der Begriff „Corporate Social Responsibility“ (CSR)
erfunden wurde. Das gesellschaftliche Engagement
der Unternehmensgruppe Tengelmann wird von zwei
Säulen getragen: dem Einsatz für Umwelt und Natur
sowie den Aktivitäten im sozialen Bereich.
Das Umweltengagement nahm bereits 1968 mit der
Gründung des Karl-Schmitz-Scholl-Fonds seinen Anfang. Die Stiftung setzt sich im politischen Raum für
den Erlass und die Befolgung von Rechtsvorschriften
zur Erhaltung von Natur, Wasser und Luft ein. Durch
den Verkauf des Naturkalenders in den Kaiser’s- und
Tengelmann-Filialen sowie im Online-Shop wird die
Stiftung bis heute finanziell unterstützt. Für seine
bahnbrechenden Initiativen in den 80er Jahren unter
dem Umweltsymbol „Frosch und Schildkröte“ wurde
das Unternehmen vielfach als Vorreiter ausgezeichnet.
Tengelmann Klimainitiative
Mit der aktuellen Tengelmann Klimainitiative sollen bis
2020 die von der Unternehmensgruppe verursachten
Emissionen klimaschädlicher Treibhausgase um 20 Prozent gesenkt werden. Das Projekt wurde 2007 gestartet.
Durch den Einsatz von Grünstrom und Energieeffizienzmaßnahmen wird das Ziel der Emissionssenkung angestrebt. Als Leuchtturmprojekt wurde im Dezember
2008 der Tengelmann Klimamarkt eingerichtet. Er ist
der erste CO2-freie Supermarkt in Deutschland, der 50
Prozent weniger Energie als ein herkömmlicher Markt
verbraucht. Inzwischen werden auch die Filialen der
Unternehmensgruppe Tengelmann fast flächendeckend
mit zertifiziertem Grünstrom betrieben. KiK, OBI und
TEDi konzipieren neue Filialen nach GreenBuildingStandards, dem Programm der Europäischen Kommission
zur Verbesserung der Energieeffizienz und Nutzung
erneuerbarer Energien in Nicht-Wohngebäuden.
Zudem organisiert KiK seine Warentransporte so
umweltschonend wie möglich: Im Vergleich zum Lufttransport verursacht die von KiK bevorzugte Lieferung
auf dem Seeweg nur knapp 5 Prozent des CO2-Ausstoßes. Der lokale Transport in Europa erfolgt zu
99 Prozent per Bahn oder Binnenschiff.
Nachhaltiges Gestalten von Sortimenten
Auch Sortimente sollen nachhaltig gestaltet werden:
Beim Kauf von Fisch und Meerestieren achtet Kaiser’s
Tengelmann auf eine nachhaltige Fischpolitik. Fisch aus
durch Überfischung bedrohten Beständen wird nach
Möglichkeit durch Fisch aus gesunden Beständen ersetzt. Lieferungen aus unregulierter und unregistrierter
Fischerei sowie illegale und umweltschädliche Fangmethoden und die Fütterung von Zuchtfisch mit
gentechnisch veränderten Futtermitteln werden nicht
akzeptiert. Darüber hinaus ist Kaiser’s Tengelmann
seit 15 Jahren Partner von TransFair und fördert so
den fairen Handel mit Qualitätsprodukten. Durch die
Gewährleistung angemessener Preise wird die Lebensgrundlage der Kleinproduzenten in den Erzeugerländern
gesichert. Regionale Produzenten werden auch in
Deutschland gefördert, nicht zuletzt um lange, umweltschädliche Transporte zu vermeiden. So sind für
die Ballungsräume Berlin und München besonders
Lebensmittelproduzenten aus Brandenburg und Oberbayern gelistet.
OBI engagiert sich außerdem durch eine ständige Ausweitung des Sortiments aus nachhaltiger Produktion
und durch eine Umstellung der Märkte auf umweltfreundliche Energieträger. Auch die Kunden werden
durch Veröffentlichungen und kostenlose Ausgabe
von Umweltleitfäden zu umweltbewussterem Verhalten angeregt. In der Produktpolitik werden schadstoffarme Lacke und Farben ebenso bevorzugt wie
Soziale Verantwortung
Soziales Engagement: Jüngste Beispiele sind
die Unterstützung der Flickenteppichproduktion
in Rangpur, Bangladesch, durch KiK und der
Vertrieb von Fair-Trade-Produkten der GEPA,
Europas größter Fair-Handels-Organisation,
durch Kaiser’s Tengelmann.
torffreie Artikel und nachhaltig produzierte Hölzer.
Ressourcen- und energieeffiziente Produkte werden
aktiv als solche beworben. Die Bewässerung in den
Gartencentern erfolgt durch Regenwasseranlagen.
Zudem wurde der Fuhrpark auf klimaschonende und
schadstoffarme Fahrzeuge umgestellt.
Mit finanzieller und personeller Unterstützung der
Unternehmensgruppe Tengelmann werden seit 2001
auch Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Rahmen
des Gospelprojektes Ruhr zur aktiven Mitwirkung bei
professionellen Konzertveranstaltungen angeleitet.
Das soziale Engagement von KiK, das mit der Gründung
der Stiftung „help & hope“ 2005 seinen Anfang nahm,
wurde 2009 erstmals ausgezeichnet. In der Kategorie
„Nachhaltigkeit“ erhielt das Unternehmen in Hongkong für seine Aktivitäten in Asien den „Gold Standard
Award 2009“. Durch die nachhaltige Produktion von
Flickenteppichen und Bastkörben in Bangladesch wurden
400 Arbeitsplätze vor Ort geschaffen. Der Ertrag aus
mehr als einer Millionen verkauften Teilen fließt zurück
in nachhaltige Projekte. Zudem unterstützt KiK die
ärztliche Versorgung, Kindertagesstätten, Schulen,
Hygieneprojekte und Gesundheitscamps in dem
zentralasiatischen Land.
Mit den Erlösen des jährlich stattfindenden TengelmannLaufs unterstützt die Unternehmensgruppe Einrichtungen
zur Förderung behinderter Kinder und Jugendlicher.
Spontane Notfallhilfe
In akuten Notsituationen hilft die Unternehmensgruppe
Tengelmann spontan – im Großen wie im Kleinen.
Das kann neben der Notfallhilfe bei Naturkatastrophen
wie dem Erdbeben in Haiti oder dem Tsunami in Südostasien auch die Finanzierung eines Vita-Assistenzhundes
für eine Rollstuhlfahrerin in der Nachbarschaft sein.
Soziales Engagement fördern
Seit 2007 fördert die Tengelmann-Gruppe mit dem
Ehrenamtstag das soziale Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine klassische Win-win-Situation:
Die gemeinnützigen Organisationen profitieren von
der Unterstützung, die Mitarbeiter von den Einblicken
in andere Lebensbereiche. Seit Einführung des Tages
haben fast 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über
70 Projekte unter anderem in Kindergärten und Altenheimen realisiert.
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Überblick
Gesundes Wachstum,
gesunde Aussichten
Im Geschäftsjahr 2010 hat die Unternehmensgruppe
Tengelmann mit 80.282 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 4.117 Filialen in 15 europäischen Ländern
einen Umsatz von 11,34 Mrd. Euro erzielt und lag
damit auf dem Niveau des Vorjahres.
Im europäischen Ausland erzielte die Gruppe mit
OBI und KiK einen Umsatzanteil von 34 Prozent und
konnte dort trotz des Problemlandes Ungarn Umsatzund Ertragszuwächse erzielen.
Lebensmittel
Das Geschäftsjahr 2010 stand bei der Kaiser’s
Tengelmann GmbH im Zeichen der Zukunftssicherung.
Der Unternehmenssitz wurde von Viersen nach Mülheim
an der Ruhr verlegt und die Vertriebsregion RheinMain-Neckar aufgegeben. Gleichzeitig wurde jedoch
das Filialnetz in den bestehenden Kerngebieten weiter
verdichtet.
Kleidung und Nonfood
KiK war im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 3.025
Filialen in sechs Ländern vertreten. Das Unternehmen
konnte seine Position als Marktführer im Segment des
Textildiscounts mit einem Umsatzanstieg von 2,1 Prozent
behaupten. Gestiegene Baumwollpreise sowie die Verknappung der Rohstoffe prägten bereits den Verlauf
des zweiten Halbjahres.
Bauen und Wohnen
Für OBI war 2010 eines der erfolgreichsten Geschäftsjahre. Im 40. Jahr seines Bestehens wuchs das Unternehmen europaweit um 24 Standorte und betrieb
somit 561 Märkte in 13 Ländern. In Deutschland
verteidigte OBI mit einem Umsatzwachstum von
6,8 Prozent weiterhin erfolgreich seine Position als
Baumarkt Nummer eins.
Beteiligungen
Zu den erfolgreichen und wachstumsstarken Beteiligungen Netto Marken-Discount und TEDi kam
im Geschäftsjahr 2010 mit Woolworth ein weiteres
Engagement hinzu. Die Beteiligung der Unternehmensgruppe Tengelmann an der nordamerikanischen Supermarktkette A&P reichte im Rahmen einer grundlegenden Restrukturierungsbemühung im Dezember
Planinsolvenz gemäß Chapter 11 ein.
E-Commerce
Unter dem neu gegründeten Dach der Tengelmann
E-Commerce GmbH hat sich der Plus Online Shop
zu einem der meistbesuchten Shopping-Portale in
Deutschland entwickelt. Darüber hinaus konnte durch
zehn Beteiligungen an Start-up-Unternehmen das
Portfolio im E-Commerce-Bereich stark ausgedehnt
werden.
Weitere Geschäftsfelder
Zur Unternehmensgruppe Tengelmann gehören außerdem Geschäftsfelder im Immobilien-, im Energie- und
im Dienstleistungsbereich. Die TREI Real Estate verwaltet die Handelsimmobilien der ehemaligen PlusLandesgesellschaften und entwickelt neue Filialprojekte.
Die Tengelmann Energie GmbH (TEG) bietet neben
dem Stromeinkauf für gewerbliche Kunden auch
Energieeffizienzberatung an. Zu den Aufgaben der
Tengelmann Audit GmbH (TAG) und der Tengelmann
Auditing Services & COnsulting GmbH (TASCO) gehört
die ganze Bandbreite der Revisionsdienstleistungen.
Die Subrenta Immobilienverwaltungsgesellschaft mbH,
die Tengelmann Assekuranz Vermittlungs-GmbH und
die TSG Sicherheit & Service GmbH konnten ihre gute
Entwicklung der Vorjahre fortsetzen.
–› www.tengelmann.de
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Kaiser’s Tengelmann Geschäftsfelder
Kaiser’s Tengelmann
Qualität und Frische garantiert.
17.975 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in 531 Filialen
erzielten einen Umsatz von
2,34 Mrd. Euro.
Gefragt: Qualität und Frische
Weiter im Trend: Bio-Produkte
Gestärkt: Eigenmarke A&P
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Geschäftsfelder Kaiser’s Tengelmann
Restrukturierung und
Modernisierung eingeleitet
Kaiser’s Tengelmann erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 einen Bruttoumsatz von 2,34 Mrd.
Euro. Da die Filialen der Region Rhein-Main-Neckar
veräußert oder geschlossen wurden, ging der Bruttoumsatz im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück, wobei
der Filialumsatz der verbliebenen Regionen Berlin,
München/Oberbayern und Nordrhein zulegen konnte.
Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den
531 Filialen betrug zum Ende des Geschäftsjahres
17.975, davon waren 1.136 Auszubildende.
Der Fokus der Aktivitäten von Kaiser’s Tengelmann
lag im vergangenen Geschäftsjahr vor allem auf der
Zukunftssicherung. Hierzu wurden 2010 auch strukturelle Maßnahmen umgesetzt. Insbesondere die Aufgabe
der seit Jahren defizitären Vertriebsregion Rhein-MainNeckar war ein harter, aber notwendiger Schritt. Die
Filialen wurden bis auf wenige Ausnahmen an Wettbewerber abgegeben. Darüber hinaus zog die Zentrale der
Kaiser’s Tengelmann GmbH von Viersen nach Mülheim
an der Ruhr. Am Stammsitz der Unternehmensgruppe
kann Kaiser’s Tengelmann weitere Synergieeffekte ausschöpfen. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
leisten einen Restrukturierungsbeitrag: Durch den
Verzicht auf Teile des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes
tragen sie über einen Zukunftssicherungsvertrag zur
Unternehmensentwicklung bei. Dieser Verzicht und die
hohen Investitionen des Mutterkonzerns ermöglichen
die zwingend erforderliche Modernisierung der Filialen.
Erfolgreiche strategische Profilierung
Neben Projekten zur intelligenten Preissetzung am
Point of Sale, zur Sortimentsgestaltung und zum einheitlichen Marktkonzept wurde die Optimierung des sich
in der Einführung befindenden neuen Warenwirtschafts-
systems vorangetrieben. Darüber hinaus wurde die
strategische Profilierung von Kaiser’s Tengelmann
als Qualitäts- und Frischesupermarkt unter dem Konzept „Schwarz-Rot-Gold“ konsequent fortgesetzt.
Das Frischekonzept unterliegt vom Einkauf über
Disposition, Wareneingang, Lagerung und Transport
bis zum Verkauf in den Kaiser’s- und TengelmannMärkten einer permanenten Qualitätssicherung. Durch
Sortimentsüberarbeitung wurde ein deutlich kundengerechteres Angebot erzielt. Mit einem Sortiment von
rund 200 Artikeln wurde die Eigenmarke „Star Marke“
als „ausgesuchte Qualität für den besonderen
Geschmack“ zu einem günstigen Preis positioniert.
Das zunehmende Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher schlägt sich im Wachstum des Angebotes
für Bio-Produkte nieder. Dieser Trend ist auch bei der
Bio-Eigenmarke „Naturkind“ zu spüren.
einer älteren Bevölkerung begünstigt, für die Wohnortnähe und Genussorientierung an Bedeutung
gewinnen. Kaiser’s Tengelmann sieht sich in seiner
Standortstruktur hierfür bestens positioniert.
Wettbewerb um Nachwuchs
Der Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte ist
in vollem Gange, so dass der Aus- und Fortbildung
junger Menschen eine noch größere Bedeutung
zukommt. Der Kundenorientierung sowie Fach- und
Handlungskompetenzen für den Frischebereich gilt bei
Kaiser’s Tengelmann dabei besondere Aufmerksamkeit.
Um geeigneten und motivierten Nachwuchs für das
Unternehmen zu rekrutieren, wurden im Rahmen
von Schulpartnerschaften zahlreiche Veranstaltungen
zur Berufsvorbereitung für Schülerinnen und Schüler
durchgeführt.
Der Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland wird
auch künftig von einem Verdrängungs- und Preiswettbewerb geprägt sein. Die Supermärkte werden
dabei zunehmend vom demographischen Wandel zu
–› www.kaiserstengelmann.de
KiK Geschäftsfelder
KiK
Clever einkaufen.
20.009 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in 3.025 KiK-Filialen
erzielten einen Umsatz von
1,66 Mrd. Euro.
Gefestigt: Position als Marktführer
Forciert: Kontrollen in Erzeugerländern
Erweitert: Neue Kollektionen im Sortiment
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Geschäftsfelder KiK
Der Preisführer in
Deutschland
als Preisführer im Wettbewerb zu verteidigen. Die
Diversifikation des Sortiments spielt dabei eine große
Rolle und ermöglicht die Verkaufspreise für die Kunden
stabil zu halten. Auch die langfristige und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ausgesuchten Lieferanten
und die Erschließung neuer Beschaffungsmärkte tragen
dazu bei, die Einkaufskosten zu kontrollieren.
Nachhaltiges Wirtschaften
KiK blickt erneut auf ein gutes, erfolgreiches
Geschäftsjahr zurück. Der Gesamtumsatz stieg um
2,1 Prozent auf 1,66 Mrd. Euro. Dieser Erfolg wurde
von 20.009 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in
sechs europäischen Ländern erzielt. Dort betrieb
der Textildiscounter 3.025 Filialen, 2.517 davon in
Deutschland. Im November 2010 konnte in Berlin
die Eröffnung des 3.000. KiK-Marktes in Europa
gefeiert werden. In Tschechien wurde der 100.,
in Österreich der 250. Standort eröffnet.
Obwohl die Rohstoffpreise bereits seit dem zweiten
Halbjahr 2010 steigen, ist KiK bestrebt, seine Position
Trotz des Kostenbewusstseins genießen aber nachhaltiges Wirtschaften und die Qualitätssicherung
höchste Priorität. Strenge Kontrollen in den Erzeugerländern, durchgeführt von KiK und unabhängigen Prüfungsinstituten, sollen vertretbare Arbeitsbedingungen
sowie eine nachhaltige Produktions- und Logistikkette
sicherstellen. Dazu gehören neben wiederholten Auditierungen vor Ort und der Ausbildung der Arbeiterinnen
und Arbeiter auch die Ausbildung der Lieferanten über
Qualifizierungsmaßnahmen und Workshops sowie
Projekte zur Gesundheitsvorsorge. Im Fokus liegt
auch die permanente Überwachung des Herstellungsprozesses. Bereits im März 2007 begann KiK mit
umfassenden Überprüfungen von Sozialstandards in
den Herstellerländern. Seit Oktober 2006 gilt der Code
of Conduct als verbindliche Einkaufsleitlinie. Die Qualitätssicherung beginnt mit der Vorgabe bestimmter
Qualitätsmerkmale. Danach wird das fertige Produkt
sowohl im Erzeugerland als auch in Deutschland stichprobenartig geprüft, bevor es in den Handel kommt.
Das Sortiment im Bereich „Mode“ wurde im Berichtszeitraum durch drei Verona-Pooth-Kollektionen mit
verschiedenen Produktthemen erweitert. Dieser langfristige Prozess der Sortimentserweiterung wird durch
die Verlängerung der Zusammenarbeit mit Verona
Pooth bis 2014 unterstützt. So sollen im Geschäftsjahr
2011 eine Umstandsmoden- und eine Baby-Kollektion
unter dem Label „Verona Pooth“ das Sortiment von
KiK ergänzen. Auch bei den Lizenzprodukten und bei
der Eigenmarke „Ergee“ vergrößerte KiK die Auswahl
für die Kunden.
für Nachhaltigkeit und Unternehmenskommunikation
eingerichtet.
Zahl der Auszubildenden erhöht
Die nachhaltige Pflege des eigenen Nachwuchses
genießt im Unternehmen eine hohe Priorität. Im
Ausbildungsjahr 2010 starteten 544 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter ihre Ausbildung bei KiK. Insgesamt
erhöhte sich die Zahl der Auszubildenden damit bis
zum Jahresende auf 1.732, was einer Ausbildungsquote von rund 11 Prozent entspricht. Im Sommer
konnten 74 Prozent der Auszubildenden in eine Festanstellung und 76 Prozent der Praktikantinnen und
Praktikanten in eine Ausbildung übernommen werden.
Damit lag KiK in beiden Bereichen deutlich über dem
bundesdeutschen Durchschnitt.
Aus der negativen Berichterstattung des vergangenen
Jahres hat KiK gelernt und ein Geschäftsführungsressort
–› www.kik-textilien.com
OBI Geschäftsfelder
OBI
Alles aus einer Hand.
40.610 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in 561 Märkten
erzielten einen Umsatz von
6,4 Mrd. Euro.
Expansiv: Eröffnung von 30 neuen Märkten
Ausgebaut: Online-Aktivitäten
Erneut: Auszeichnung als Top-Arbeitgeber
25
26
Geschäftsfelder OBI
Weiter auf Expansionskurs
vergrößerte OBI 2010 die Anzahl seiner Märkte weltweit um 24 neue Standorte (incl. 6 Schließungen).
Mit diesem Wachstumskurs positionierte sich die
Nummer eins der Branche als expansivstes Baumarktunternehmen in Europa. Bei der Realisierung neuer
Niederlassungen wird Wert auf ressourceneffizientes
und umweltgerechtes Bauen gelegt.
Mehr als 60.000 Artikel
OBI ist in Deutschland und zwölf weiteren europäischen Ländern vertreten. Trotz der weltweiten
Wirtschaftskrise gelang es OBI, im Geschäftsjahr 2010
den Bruttoumsatz aller Märkte erneut zu steigern.
Mit 6,4 Mrd. Euro wurde ein Anstieg von 8,3 Prozent
gegenüber dem Vorjahr erreicht. Dieses Ergebnis
verdankt das Unternehmen dem Einsatz von 40.610
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 561 Märkten,
340 davon in Deutschland.
Die Expansion von OBI auf internationalen Marktplätzen ist ein prägendes Element für die Entwicklung
der Baumarktkette. Im 40. Jahr seines Bestehens
OBI hat sich über Jahre hinweg mit den Sortimentsschwerpunkten Technik, Bauen, Wohnen und Garten
nachhaltig als Marktführer positioniert. Zu den Kunden
gehören nicht nur Heimwerker, sondern auch professionelle Handwerker. Sie alle schätzen die einfache,
flexible und schnelle Erfüllung ihrer Wünsche aus einem
Sortiment von über 60.000 Artikeln. Dafür dienen nicht
nur die Märkte als Anlaufpunkte. Wie in vielen anderen
Bereichen des Handels kaufen Kunden zunehmend über
das Internet oder suchen dort Informationen. Über
Blogging, mobile Applikationen und weitere OnlineAktivitäten gehört das Unternehmen auch im Internet
zu einer der am häufigsten kontaktierten Adressen.
Mitte November 2010 brachte OBI seinen neuen
Online-Shop an den Start. Innerhalb kürzester Zeit hat
das Unternehmen hierfür das Gütesiegel des führenden
deutschen Zertifizierungsunternehmens Trusted Shops
erhalten. Über 100 Einzelkriterien wie Zahlungssicherheit, Preistransparenz, Informationspflichten, Kundenservice und Datenschutz wurden im Rahmen der
Zertifizierung geprüft. Mit dem erhaltenen Gütesiegel
bietet OBI seinen Kunden eine zusätzliche Garantie für
sicheres Online-Shopping. Neben einem Querschnitt
aus dem OBI-Sortiment sind in das Online-Angebot
Zusatzsortimente mit weiteren 5.000 Artikeln integriert.
Im Frühjahr 2011 kommt ein Gartensortiment hinzu.
Auch telefonische Bestellungen im Online-Shop sind
möglich.
Neueröffnungswelle im Frühjahr 2011
arbeiterinnen und Mitarbeitern. Im Berichtszeitraum
beschäftigte OBI 22.521 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland. Unter diesen absolvieren 1.175
eine Ausbildung und 113 ein ausbildungsparalleles
Bachelor-Studium. Die hohe Qualifikation und starke
Kundenorientierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird durch Schulungen permanent gefördert.
Auch in Zukunft hat OBI das Ziel, stärker als der Wettbewerb zu expandieren und so vor allem in Deutschland weitere Marktanteile zu erringen. Neben einer
Neueröffnungswelle im Frühjahr 2011 und einem
modernen, selbstbewussten Marktauftritt werden vor
allem die mit der Marke OBI verbundene Zuverlässigkeit
und Qualität sowie spürbare Preis- und Leistungsvorteile zum Erreichen dieses Ziels beitragen.
2010 wurde OBI zum dritten Mal in Folge als „TopArbeitgeber“ ausgezeichnet und gelangte in Schülerumfragen erstmals unter die Top-100-Arbeitgeber.
Dieses Ranking stärkt die Positionierung als „Employer
of Choice“ unter gegenwärtigen und zukünftigen Mit-
–› www.obi.de
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Geschäftsfelder E-Commerce
Einfach online
einkaufen
E-Commerce
Das World Wide Web erwies sich 2010 erneut als
Handelsvertriebskanal mit der höchsten Wachstumsdynamik. Der erreichte Umsatz in Höhe von 18 Mrd.
Euro stieg um 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieser
Entwicklung trug die Unternehmensgruppe Tengelmann
Rechnung, indem sie die Plus Online GmbH, die
Tengelmann E-Commerce Beteiligungs GmbH und
die Tengelmann New Media GmbH unter dem Dach
der Tengelmann E-Commerce GmbH neu gliederte.
Ausbau des Dauersortiments
Mit zehn Jahren zählt Plus.de zu den ältesten und
meistbesuchten deutschen Online-Shops und bietet
Sortimente aus den Bereichen Garten und DIY, Wohnen
und Schlafen, Haushaltsartikel und Unterhaltungselektronik. Jede Woche steht eine spezielle thematische
Auswahl im Sonderangebot. Zudem gibt es täglich
wechselnde Angebote als „Plus des Tages“. Das zum
September 2010 eingeführte neue Shopsystem ermöglicht das Einkaufen in einem optisch ansprechenden
und modernen Design. Eine komplett überarbeitete
Navigation, eine suchmaschinenoptimierte Produktpräsentation und neue Funktionen vereinfachen dem
Kunden die Nutzung. Die Relation von Kauf pro Seitenbesuch erhöhte sich deutlich. Auch das Dauersortiment
wurde ausgebaut. Die Zusammenarbeit mit neuen
Partnern macht ein Angebot von 50.000 Artikeln
möglich – gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung
um fast 70 Prozent.
In der ersten Jahreshälfte 2010 begann die Unternehmensgruppe Tengelmann, ihre Aktivitäten im E-Commerce
durch Beteiligungen an dem Online-Shopping-Club
brands4friends, dem Online-Schuhhändler Zalando, dem
spanischen Spezialitätenanbieter Enólogos und BabyMarkt.de auszubauen. Die Anteile werden von der
Tengelmann E-Commerce Beteiligungs GmbH in Mülheim
an der Ruhr unter dem Leitsatz „Funding your ideas“
gehalten. So sollen schnell wachsende, junge Unternehmen gefördert und so soll dem steigenden Bedarf
der Kunden nach Online-Shopping-Angeboten begegnet
werden. In der zweiten Jahreshälfte folgte der Einstieg
beim führenden Internet-Maßschneider youtailor.de,
beim Anbieter für Gourmetprodukte Otto-Gourmet.de
und bei der Plattform Stylight.de. Der Online-Marktplatz Stylight.de ist die führende Internet-Suchmaschine
für Mode und kann auf über 50 verschiedene OnlineShops zugreifen. Eine Beteiligung an der Supreme
NewMedia GmbH schloss im Dezember den Ausbau
des E-Commerce-Portfolios für 2010 ab. Zum gleichen
Zeitpunkt trennte sich die Unternehmensgruppe
Tengelmann bereits wieder von ihrem Anteil an
brands4friends, nachdem der Shopping-Club komplett
vom Online-Auktionshaus ebay übernommen wurde.
Der Marketingbereich der Plus Online GmbH wurde
in die neu gegründete Tengelmann New Media GmbH
ausgegliedert. Als Full-Service-Dienstleister bietet das
Unternehmen integrierte Kommunikationskonzepte
mit einem Fokus auf E-Commerce. Der Tätigkeitsschwerpunkt liegt auf der Werbeansprache des Kunden
über sämtliche Mediakanäle. Zu den Kunden gehören
neben den Gesellschaften der Tengelmann-Gruppe
auch konzernfremde Dritte.
–› www.e-tengelmann.de
Immobilien Geschäftsfelder
Immobilien
professionell
gemanagt
TREI Real Estate
Die TREI Real Estate betreut und verwaltet mit
rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 361 überwiegend langfristig vermietete Handelsimmobilien
der Unternehmensgruppe Tengelmann. Diese ehemaligen Plus-Auslandsimmobilien wurden 2008 in
der TREI zusammengefasst und liegen vor allem in
Polen, Tschechien, Ungarn, Österreich und Portugal.
Im Geschäftsjahr 2010 wurde neben der strategischen
Weiterentwicklung des Unternehmens ein neuer einheitlicher Marktauftritt unter dem Namen TREI Real
Estate etabliert.
Die TREI hat ihren Hauptsitz in Mülheim an der Ruhr
und unterhält zusätzlich vier Auslandsbüros. Im Zuge
der hinzugekommenen Immobilienverwaltung von
89 Zielpunkt-Objekten wurde ein weiteres Büro in
Wien eröffnet.
Standortgerechte Nutzungskonzepte
Als Einzelhandelsspezialist konzentriert sich die TREI
auf die Projektentwicklung und das Management
von Fachmarktzentren und Lebensmittelmärkten.
Dabei übernimmt sie das gesamte Leistungsspektrum
von der Projektentwicklung über das Asset-Manage-
ment für die vermieteten Bestandsobjekte bis hin
zum Portfolio-Management. Im Geschäftsjahr 2010
wurden fünf neue Objekte in Polen, Tschechien und
Österreich fertiggestellt und an die Mieter übergeben.
Darüber hinaus wurden Strukturen geschaffen, um
sowohl in Eigenentwicklung als auch mit Kooperationspartnern erfolgreich neue Projekte zu konzipieren.
Mit dem Know-how eigener Projektentwickler und
Handelsspezialisten sowie der Einbindung erfahrener
internationaler Kooperationspartner werden standortgerechte Nutzungskonzepte für namhafte Mieter
umgesetzt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf kleineren
und mittleren Fachmarktzentren vor allem in Mittelund Osteuropa.
Für die kommenden Jahre ist ein umfangreiches
Investitionsprogramm geplant, um den Immobilienbestand weiter zu erhöhen. Im Geschäftsjahr 2011 liegt
der Schwerpunkt auf der Realisierung der geplanten
und bereits gesicherten Fachmarktzentren sowie der
Erschließung neuer Projekte, vor allem in den stabilen
Wachstumsmärkten Polen und Tschechien. Gleichzeitig
ist im Rahmen der Projektentwicklung der Markteintritt in der Slowakei geplant.
–› www.treirealestate.com
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30
Beteiligungen
Erfolgreiche
Entwicklungen
Netto
TEDi
Umsatz- und Ergebnissteigerungen
Der führende deutsche 1-Euro-Discounter
Netto erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen
Umsatz von über 10,4 Mrd. Euro. Das entspricht einer
Steigerung von 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Mit mehr als 4.000 Filialen festigte der Discounter
seine Position als Nummer drei im deutschen Lebensmitteldiscount.
Das Geschäftsjahr 2010 begann für TEDi am neuen
zentralen Verwaltungsstandort in Dortmund-Brakel.
Aus dem dortigen Logistikzentrum mit 17.000 Quadratmetern werden alle 1.140 Filialen im gesamten
Bundesgebiet beliefert. In diesen Filialen haben 8.600
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter rund 290
Auszubildende, dafür gesorgt, dass TEDi seine Position
als führender deutscher 1-Euro-Discounter deutlich
ausbauen konnte. Die kontinuierliche Erweiterung des
Sortiments und die Vorbereitungen für die Einführung
eines zertifizierten Qualitätssystems wurden konsequent fortgesetzt. Der eingeschlagene Expansionskurs
des Unternehmens wird auch im Jahr 2011 weitergeführt. Unter anderem steht die Eröffnung der ersten
Filialen in Österreich auf dem Programm.
Nachdem im Jahr 2010 die Umstellung aller ehemaligen
Plus-Filialen erfolgreich abgeschlossen wurde, erreicht
Netto künftig eine einheitliche, flächendeckende
Präsenz. Die rund 2.100 umgestellten Märkte wurden
sukzessive modernisiert.
Mehrere hundert vornehmlich in Innenstädten gelegene
Filialen werden künftig als CITY-DISCOUNT-Märkte
betrieben. Sie bieten ein kompaktes Frische- und
convenienceorientiertes Sortiment, das den Bedürfnissen vieler Verbraucher nach einem nachbarschaftsnahen und schnellen Einkauf Rechnung trägt. Auch
in den nächsten Geschäftsjahren werden Umsatz- und
Ergebnissteigerungen erwartet.
–› www.netto-online.de
Die Wirtschaftsförderung Dortmund zertifizierte den
Discounter als familienbewusstes Unternehmen und
zeichnete so das Engagement von TEDi für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus. Auch die Stiftung
„help & hope“ zur Unterstützung sozial benachteiligter
Kinder konnte wieder auf die finanzielle Hilfe von
TEDi zählen.
–› www.tedi-discount.com
31
Woolworth
Moderner Auftritt, veränderte Sortimente
Zum 1. Juli 2010 übernahm ein Konsortium unter
Beteiligung der Unternehmensgruppe Tengelmann
die Warenhauskette Woolworth mit 158 Filialen und
rund 4.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der
Insolvenz. Das Filialnetz soll nun stufenweise zunächst
auf 250, später dann auf 500 Standorte wachsen.
Zwischen Übernahme und Jahresende wurden bereits
fünf neue Kaufhäuser eröffnet und 350 neue Arbeitsplätze geschaffen. Bis Ende 2012 sollen über 3.100
weitere neue Stellen entstehen.
Der neue Woolworth zeichnet sich durch ein klares
Ladenlayout, einen modernen und bedarfsoptimierten
Auftritt sowie veränderte Sortimente aus. Während
Alkohol, Zeitschriften, Straßenschuhe und Unterhaltungselektronik aus dem Sortiment herausgenommen wurden,
kommen Dekorationswaren, Wohnaccessoires, Tierartikel
und Lizenzprodukte hinzu. Das breite Segment der
unteren und mittleren Preislagen wird erhalten bleiben.
Neben einem umfangreichen Eigenmarkenprogramm
setzt Woolworth auch auf bewährte Markenartikel.
Für das Geschäftsjahr 2011/2012 sind 30 Neueröffnungen geplant. Bestehende Märkte erhalten bis
2013 das neue Design.
–› www.woolworth.de
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Geschäftsfelder TEG
Energie für
die Zukunft
TEG
Als Energiedienstleister der Unternehmensgruppe
Tengelmann bietet die Tengelmann Energie GmbH
(TEG) gewerblichen Kunden ein Energiemanagement
vom Stromeinkauf über die Abrechnung bis zur Energieeffizienzberatung. Im Geschäftsjahr 2010 erzielte die
TEG mit 102 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen
Umsatz von 241,6 Mio. Euro. Davon wurden gut
70 Prozent außerhalb des Konzerns erzielt. Als Neukunden konnten Woolworth, Neckermann, Möbel
Höffner und Promontoria gewonnen werden.
Zur Belieferung der Kunden wurden im Berichtszeitraum
rund 1,3 Terawattstunden Strom, 650 Gigawattstunden
Gas sowie knapp 7 Mio. Liter Heizöl und Diesel zu
Großabnehmerkonditionen eingekauft. Auf Grund des
günstigen Marktniveaus wurden auf Empfehlungen
der TEG vorzeitig große Energiemengen für das Jahr
2012 beschafft.
Grünstrom versorgt und trägt so zum Engagement für
Umwelt und effiziente Ressourcennutzung bei. Die
Tochtergesellschaft GrünHausEnergie beliefert auch
Privatkunden und kleine Unternehmen mit zertifizier tem
Grünstrom. Das Unternehmen wird gemeinsam mit
dem Freiburger Energieversorger badenova betrieben.
Die geschäftliche Entwicklung der TEG führt zunehmend
in die Energieeffizienzberatung. Die Qualifikation von
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu geprüften
Energieeffizienz-Auditoren ist ein Teil der Basis für eine
Fortsetzung der positiven Unternehmensentwicklung.
Ausbau von Dienstleistungsangeboten
Darüber hinaus reagiert das Unternehmen mit der
Entwicklung und dem Ausbau zukunftsfähiger Dienstleistungsangebote im Bereich Messstellenbetrieb und
Umwelt auf veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen.
Zertifizierter Ökostrom
Eine stetig steigende Nachfrage ist bei Ökostrom zu
verzeichnen. Das schlägt sich auch in der Unternehmensgruppe Tengelmann nieder. Die Mehrzahl der Konzerngesellschaften wird im Jahr 2011 mit zertifiziertem
–› www.tengelmann-energie.de
TAG/TASCO Geschäftsfelder
Revision schafft
Transparenz
TAG / TASCO
Die Unternehmensgruppe Tengelmann verfügt als
Familienunternehmen traditionell über eine umfangreiche Revisionsorganisation. Gemeinsam bieten die
Tengelmann Audit GmbH (TAG) und die Tengelmann
Auditing Services & COnsulting GmbH (TASCO) die
gesamte Prüfungspalette nach den Standards des
Deutschen Instituts für Interne Revision e.V. sowohl
für die eigenen Konzerngesellschaften als auch für
externe Kunden an. Die externen Kunden werden aus
Groß- und Einzelhandel, Dienstleistung, Industrie und
dem Bereich der Non-Profit-Organisationen rekrutiert.
Das Aktionsfeld der Revisionsunternehmen erstreckt
sich auf Europa, Russland und China.
Maßgeschneiderte Prüfungskonzepte
Revisionsprüfungen tragen dazu bei, Geschäftsprozesse zu optimieren und sicher zu gestalten. Hierbei
gehen die Revisoren auf die individuellen Bedürfnisse
der Kunden ein und erarbeiten daraus maßgeschneiderte Prüfungskonzepte. So erfolgt zum Beispiel
die Beurteilung der Funktionalität interner Kontrollsysteme auf Basis von Untersuchungen zur Wirtschaftlichkeit, Sicherheit, Ordnungsmäßigkeit und Compliance.
Prüfthemen einer kaufmännischen Revision finden sich
im Finanz- und Rechnungswesen, in Einkauf, Logistik,
Personalwesen, Marketing und Werbung. Ein interessanter Arbeitsbereich ist in diesem Zusammenhang
die Cash-Recovery. Ziel dieser Einheit ist es, nicht
abgerechnete Konditionen wie Boni, Werbekostenzuschüsse und Skonti abgeschlossener Geschäftsjahre
zu identifizieren und als außerordentliche Erträge
zu realisieren.
Im Rahmen der Filialrevision werden alle kaufmännischen
Prozesse und Funktionen in den zu kontrollierenden
Verkaufsstellen untersucht. Neben Qualitätskontrollen
gehören auch anonyme Tests zum Repertoire. Auch
bei der technischen Revision und der Baurevision ist
die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben von großer
Bedeutung. Spezialistenteams betreuen daher Baumaßnahmen von der Auftragsvergabe bis hin zum FacilityManagement nach Abschluss der Maßnahme.
Revision von Datenschutzprozessen
Die effektive IT-Revision gewinnt zunehmend an
Bedeutung. Die hohe Komplexität der eingesetzten
Hard- und Software-Systeme sowie die schnell voranschreitende technische Entwicklung stellen hier hohe
Anforderungen. In diesem Zusammenhang ist auch
die Revision der Datenschutzprozesse in Unternehmen
zu sehen.
Schwerpunkt E-Commerce
Neben den Prüfaufträgen interner und externer Kunden
war das erste Jahr des Bestehens der TAG unter der
direkten Zugehörigkeit zur Tengelmann-Gruppe vom
erfolgreichen Aufbau eines vollständigen Teams für
Innenrevision geprägt. Im Laufe des Geschäftsjahres
zeichnete sich ab, dass sich der Bereich E-Commerce
in Zukunft zu einem zunehmenden Schwerpunkt
der Tätigkeit entwickeln wird. In den E-CommerceBeteiligungen der Unternehmensgruppe Tengelmann
sehen TAG und TASCO ein hohes Kundenpotenzial.
–› www.tasco-revision.de
33
2010 Bilanz und Erläuterungen
Bilanz und Erläuterungen
36
60
62
64
73
Konzernlagebericht
Konzernbilanz
Konzernanlagevermögen
Konzernanhang
Bestätigungsvermerk
35
36
Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht
Auszüge aus dem Konzernlagebericht
zum Geschäftsjahr 2010
Die Unternehmensgruppe Tengelmann ist ein international tätiger Multibranchenhändler mit Sitz in Mülheim an der Ruhr, der mit verschiedenen Geschäftsfeldern in
Deutschland und in 14 weiteren europäischen Ländern tätig ist. Die Unternehmensgruppe hält in Nordamerika eine Beteiligung an der Supermarktkette A & P.
1 Konjunktur- und Branchenentwicklung
Nach dem starken Einbruch im Jahr 2009 hat sich die Weltwirtschaft 2010 schnell
wieder erholt. Die Weltproduktion erreichte 2010 wieder das Niveau von vor der Finanzkrise und der Welthandel holte den drastischen Rückgang des vorangegangenen Jahres
nahezu wieder auf. Zu dieser konjunkturellen Verbesserung haben vor allem die sehr
expansive Geld- und Fiskalpolitik in vielen Ländern und die stabile Nachfrage der
Schwellenländer beigetragen. 1
Die Weltwirtschaft verzeichnete 2010 ein starkes Wachstum von 5,0 Prozent. Während
die Schwellenländer einen Anstieg von etwa 7,1 Prozent erzielten, wuchs das Bruttoinlandsprodukt der Industrieländer im Vergleich zum Vorjahr um 3,0 Prozent. Die Eurozone konnte ebenfalls einen leichten Zuwachs von 1,7 Prozent verzeichnen. Deutschland lieferte den größten Beitrag. Das Wachstum im Euroraum ohne Deutschland wurde
durch die Folgen von Verschuldungskrisen in einigen Mitgliedsländern gedämpft
(1,0 Prozent). Die Staatsverschuldung – bezogen auf das nominale Bruttoinlandsprodukt –
erhöhte sich im Euroraum gegenüber dem Jahr 2007 insgesamt durchschnittlich um
18,0 Prozentpunkte.
Hohe BIP-Wachstumsraten konnten neben Deutschland auch in der Slowakei, Polen,
Luxemburg und Finnland verzeichnet werden, während zum Beispiel in Rumänien ein
Rückgang von 2,1 Prozent erfolgte. 2
Nachdem Deutschland im Vorjahr die stärkste Rezession der Nachkriegszeit mit einem
Einbruch von - 4,7 Prozent hinnehmen musste, folgte im Jahr 2010 der größte Aufschwung seit der deutschen Wiedervereinigung. Die deutsche Wirtschaft wuchs 2010
preisbereinigt um 3,6 Prozent. Bei einer kalenderbereinigten Betrachtung ergibt sich
eine niedrigere Wachstumsrate des BIP von 3,5 Prozent, da im Jahr 2010 geringfügig
mehr Arbeitstage zur Verfügung standen als im Jahr 2009. Der Außenbeitrag steuerte
2010 mit einem positiven Wachstumsbeitrag von 1,1 Prozentpunkten zum BIP bei
und erwies sich, wie auch in den Vorkrisenjahren, wieder als Stütze der wirtschaftlichen Entwicklung. 3
Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen
Im Jahr 2010 kamen die Wachstumsimpulse nicht nur vom Außenhandel, sondern
auch aus dem Inland. Es wurde insbesondere deutlich mehr in Ausrüstungen investiert
(+ 9,4 Prozent) als im Vorjahr, wobei 2009 in diesem Bereich auch die stärksten Rückgänge zu beobachten waren (- 22,6 Prozent). Auch die privaten Konsumausgaben
stiegen preisbereinigt um 0,5 Prozent. Die privaten Konsumausgaben für Bekleidung
und Schuhe stiegen am meisten (+ 3,2 Prozent). Die staatlichen Konsumausgaben
erhöhten sich um 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 3
Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte stieg im Jahr 2010 um 2,6 Prozent.
Die privaten Konsumausgaben, berechnet in jeweiligen Preisen, fielen mit einem Plus
von 2,4 Prozent etwas niedriger als das verfügbare Einkommen aus. Die Sparquote
erhöhte sich 2010 leicht von 11,1 Prozent auf 11,4 Prozent. Die durchschnittliche
Inflationsrate nahm im Jahr 2010 um 1,1 Prozent leicht zu. Der größte Inflationsbeitrag
kam vor allem mit knapp 0,4 Prozentpunkten aus dem Güterbereich Verkehr, was
auf die Teuerung der Kraftstoffe zurückzuführen ist. Auch die Nahrungsmittel verteuerten sich gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Prozent. 3
Nach vorläufigen Ergebnissen erhöhte sich der Umsatz im Einzelhandel im Vergleich zum
Vorjahr real um 1,2 Prozent, nominal stieg er sogar um 2,3 Prozent. Damit entwickelte
sich der Einzelhandelsumsatz im Jahr 2010 nach den negativen Veränderungsraten im
Krisenjahr 2009 (nominal - 3,7 Prozent, real - 3,1 Prozent) positiv. Auch im Lebensmitteleinzelhandel (über 100 m2, ohne Aldi, Lidl, Norma) wurden 2010 insgesamt
0,8 Prozent mehr umgesetzt. Jedoch standen den Händlern im Jahr 2010 zwei Tage
mehr zur Verfügung. Bereinigt um diesen Einfluss ergab sich eine Stagnation des
LEH-Umsatzes von 0,1 Prozent. Alle Vertriebstypen – mit Ausnahme der kleinen
Supermärkte – haben sich positiv entwickelt. Die großen Supermärkte (400 – 999 m2)
konnten den größten Umsatzzuwachs von 1,5 Prozent erzielen, gefolgt von den
großen Verbrauchermärkten (über 2.500 m2) mit einem Umsatzplus von 1,3 Prozent.
Auch der Umsatz der kleinen Verbrauchermärkte (1.000 – 2.499 m2) entwickelte
sich leicht positiv (+ 0,5 Prozent). Lediglich die kleinen Supermärkte (100 – 399 m 2)
mussten einen deutlichen Umsatzrückgang von 4,7 Prozent hinnehmen (The Nielsen
Company, Umsatzmonitor). Der Umsatz der Discounter war im Jahr 2010 leicht
rückläufig (- 0,5 Prozent). Während die Softdiscounter einen Umsatzzuwachs von
1,7 Prozent verzeichnen konnten, setzten die Hard-Discounter Aldi, Lidl und Norma
2010 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr um. 4
Der Umsatz für den Bau- und Heimwerkermarktsektor entwickelte sich auch im Jahr
2010 weiter positiv und stieg unbereinigt um 3,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Damit wuchs der Baumarkthandel stärker als der Einzelhandel insgesamt. Nach der
negativen Entwicklung in den Monaten April und Mai stieg der Umsatz im Juni um
15 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Von Juni bis Ende des Jahres verzeichnete
die Baumarktbranche steigende Umsätze. 5
Im Jahr 2010 erwirtschaftete der deutsche Textilmarkt das beste Ergebnis seit der
Wiedervereinigung. Der Umsatz stieg 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozent,
obwohl 2,6 Prozent weniger Kleidung verkauft wurde. Der Anteil von Käufen reduzierter Ware ging leicht zurück und auch die Qualitätsorientierung setzte sich im Jahr
2010 fort. Beides sorgte für höhere Durchschnittspreise für Bekleidung. 6
Die deutschen Konsumenten haben 2010 ihre Ausgaben für Waren und Dienstleistungen im E-Commerce erneut erhöht. Mit einem Rekordumsatz von etwa 18 Mrd. Euro ist
der Handel im Internet um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. 7
37
38
Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht
Damit bleibt das Internet weiterhin der Vertriebskanal mit der höchsten Wachstumsdynamik. In den Produktkategorien hat sich insbesondere der Bereich Technik überdurchschnittlich entwickelt (+ 17 Prozent zum Vorjahr).
Die Immobilienmärkte zeigten sich 2010 insbesondere in Polen und Tschechien deutlich
aktiver als im Vergleich zum Vorjahr. Die Transaktionen auf dem Immobilienmarkt
in Polen nahmen im Jahr 2010 um etwa 40 Prozent zu, während im gleichen Zeitraum der Investmentumsatz im tschechischen Immobilieninvestmentmarkt um ca.
30 Prozent anstieg. Für die Immobilienmärkte beider Länder wird für 2011 eine anhaltende Wachstumstendenz erwartet. 8 In den von der Finanzkrise überdurchschnittlich betroffenen Ländern Bulgarien und Rumänien blieben im Jahr 2010 die Aktivitäten
auf den Immobilienmärkten vergleichsweise zurückhaltend, während in Ungarn erste
Anzeichen einer Markterholung zu beobachten waren. 9 In Deutschland, Österreich
und Portugal zeigte sich auf den Immobilieninvestmentmärkten seit dem Jahr 2009
wieder ein Wachstumstrend. 10
1
Sachverständigenrat, Jahresgutachten, November 2010.
IWF, WEO Update, Januar 2010; IfW, Konjunktur im Euroraum im Frühjahr 2010, März 2010;
Weltkonjunktur im Frühjahr 2010, März 2010, Sachverständigenrat, Jahresgutachten, November 2010.
3
Statistisches Bundesamt, Januar 2011.
4
SymphonyIRI, Information Resources, Inc.
5
Bundesverband Deutscher Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmärkte e.V. (BHB).
6
GfK Textilmarktforschung, Jahresbericht 2010.
7
GfK; exkl. Dienstleistungen, Reisen, Lebensmittel.
8
CB Richard Ellis, Market View EMEA Retail/Pressemitteilung vom 24.01.2011;
NAI Global, Central/Eastern Europe Market Report 2010.
9
NAI Global, Central/Eastern Europe Market Report 2010; Colliers, Real Estate Review 2011;
King Sturge Hungary, Pressemitteilung.
10
Jones Lang Lasalle, Investmentmarktüberblick 1. Quartal 2011; Colliers International,
2
Immobilienmarktbericht Österreich 2010; CB Richard Ellis, Investment Market – Portugal.
Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen
2 Entwicklung des Konzerns und der operativen Geschäftsfelder
2.1 Konzernstruktur der Unternehmensgruppe
Die Unternehmensstruktur ruht auf mehreren Säulen. Neben den Geschäftsfeldern
des operativen Handels bilden die Bereiche Immobilien, Servicegesellschaften und
Beteiligungen (stationärer Einzelhandel und E-Commerce) das Grundgerüst des
Unternehmens.
Geschäftsfelder
Im Bereich Einzelhandel sind die stationären Geschäftsfelder Kaiser’s Tengelmann,
KiK, OBI und Plus Online enthalten.
Der Bereich Immobilien beinhaltet die Gesellschaften TREI Real Estate, Wissoll und
Subrenta. Diese verwalten das Immobilienportfolio der Gesellschaften.
Die Servicegesellschaften Tengelmann Assekuranz, Tengelmann Energie, Tengelmann
Audit GmbH/ Tengelmann Services & COnsulting GmbH (TAG/TASCO) und Tengelmann
Sicherheit GmbH (TSG) erbringen Dienstleistungen zur Unterstützung der Unternehmensgruppe und externer Kunden.
Beteiligungen
Der Bereich der Beteiligungen konnte im Geschäftsjahr 2010 deutlich erweitert werden.
Neben der Beteiligung an Woolworth konnten auch Beteiligungen im Bereich
E-Commerce ausgebaut werden.
Zu den Beteiligungen im stationären Einzelhandel gehören Netto, TEDi, Woolworth, A&P.
Unter dem Dach der E-Commerce-Beteiligungen werden baby-markt.de, brands4friends.de,
zalando.de, Stylight.de, Supreme.de, Youtailor.de, Enólogos.de, Otto-Gourmet.de gebündelt.
Abgegebene Geschäftseinheiten/strukturelle Änderungen im Geschäftsjahr 2010
Die Discount-Filialen der Plus-Länder Österreich, Bulgarien und Rumänien wurden
abgegeben (Zielpunkt an bluO, Plus Bulgarien und Plus Rumänien an Lidl). In Rumänien
und Bulgarien sind die Immobilien mit verkauft worden. Die Gesellschaft Kaiser’s
Tengelmann hat die Filialen der Region Rhein-Main-Neckar an den Wettbewerb
veräußert.
2.2 Entwicklung der Unternehmensgruppe
Im Geschäftsjahr 2010 setzten die Geschäftsfelder OBI und KiK ihre erfolgreiche
Expansionsstrategie fort. Die Filialanzahl konnte gegenüber dem Vorjahr insgesamt
erhöht werden: 273 neuen Filialen standen 110 Schließungen gegenüber.
Der Umsatz des Konzerns lag mit 11,34 Mrd. Euro auf dem Niveau des Vorjahres
(+ 0,0 Prozent ggü. Vorjahr). Dank der Expansion und des Umsatzwachstums von OBI
und KiK konnte der Verkauf der Kaiser’s Tengelmann Region Rhein-Main-Neckar und der
Plus-Filialen der Länder Österreich, Rumänien und Bulgarien somit ausgeglichen werden.
Während in Deutschland ein Umsatzwachstum von 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr
erreicht werden konnte, führte die Abgabe der Plus-Filialen zu einer negativen Umsatzentwicklung. Die Entwicklung der Anteile von Deutschland und Europa sind im Vergleich
zum Vorjahr unverändert.
39
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Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht
Bruttoumsatz in Mrd. € /Anteil (in Klammern: Vorjahr)
Europa
3,80 / 34% (34%)
Deutschland
7,54 / 66% (66%)
Abweichung in % zum Vorjahr
Deutschland
0,4
Gesamt
0,0
Europa
-0,8
Während KiK und OBI weiterhin ein Umsatzwachstum verzeichneten, war Kaiser’s
Tengelmann dagegen rückläufig. Der Umsatz des Konzerns lag bereinigt um die
Abgabe der Kaiser’s Tengelmann Region Rhein-Main-Neckar und der Plus-Länder
Österreich, Rumänien und Bulgarien mit + 4,1 Prozent (währungsbereinigt) deutlich
über dem Niveau des Vorjahres.
Der Non-Food-Anteil hatte sich aufgrund der durchgeführten Maßnahmen erhöht.
Umsatzanteil Food/Nonfood in Mrd. € /Anteil (in Klammern: Vorjahr)
Food
2,98 / 26,3% (31,1%)
Nonfood
8,35/ 73,7% (68,9%)
Das Ergebnis der Geschäftsfelder Kaiser’s Tengelmann, KiK und OBI lag über den
Erwartungen. Auch führten die Verkäufe der Plus-Länder Österreich, Rumänien und
Bulgarien in Summe zu positiven Ergebnisbeiträgen. Dem gegenüber stand die Belastung aus der Equity-Bewertung der Beteiligung an A & P. Insgesamt konnte eines
der besten Konzernergebnisse der vergangenen Jahre erzielt werden.
Neben einer positiven Nettoanlagesituation konnte auch die Eigenmittelquote auf
36,8 Prozent gesteigert werden und lag damit noch einmal deutlich über der des Vorjahres.
Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen
2.3 Entwicklung der Geschäftsfelder des stationären Einzelhandels
Kaiser’s Tengelmann
Mit seinem attraktiven und umfangreichen Gesamtsortiment positioniert sich Kaiser’s
Tengelmann als Qualitäts- und Frischesupermarkt. Zum Geschäftsfeld Kaiser’s
Tengelmann gehören weiterhin die Fachmetzgerei/-fleischerei Birkenhof und das
Holzwerk Ligneus.
Kaiser’s Tengelmann ist nicht in ganz Deutschland, sondern nur regional vertreten,
nach Abgabe der Region Rhein-Main-Neckar nur noch in drei Regionen.
Kaiser’s Tengelmann erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 einen Bruttoumsatz
von 2,67 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,91 Mrd. Euro); davon entfielen 2,34 Mrd. Euro auf
die Filialumsätze. Der Umsatzrückgang erklärt sich durch die Aufgabe der Vertriebsregion Rhein-Main-Neckar. Auf vergleichbarer Fläche konnte Kaiser’s Tengelmann in
den verbleibenden drei Kernregionen Berlin, Nordrhein und München/Oberbayern
eine positive Umsatzentwicklung ausweisen. Kaiser’s Tengelmann betrieb zum Ende
des Geschäftsjahres 531 Filialen und beschäftigte zum Stichtag 18.801 Mitarbeiter.
Den höchsten Umsatz sowie die höchsten Umsatzzuwächse erzielte die Region Berlin.
Bruttoumsatz nach Regionen in Mio. € (in Klammern: ggü. Vorjahr)
Rhein-Main-Neckar
177,5 (-56,8%)
Nordrhein
583,4 (-4,6%)
München/Oberbayern
764,6 (+1,2%)
Berlin
819,1 (+2,6%)
Der Fokus der Aktivitäten der Kaiser’s Tengelmann GmbH lag im vergangenen Geschäftsjahr vor allem in der Umsetzung der geplanten Maßnahmen zur Sicherung der
Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Dafür wurden zahlreiche Projekttätigkeiten um
die Themengebiete Unternehmensstruktur, intelligentere Preissetzungen am POS,
Sortimentsgestaltung, einheitlicher und ganzheitlicher Marktauftritt, Anpassung des
Filialkonzepts „Schwarz-Rot-Gold“ und der Verbesserung der Einkaufskonditionen
angestoßen. Zum Ende des Geschäftsjahres hat die Geschäftsführung mit Ver.di
einen sogenannten Zukunftssicherungsvertrag abgeschlossen, in welchem die Mitarbeiter auf Teile des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes verzichten. Im Gegenzug verpflichtet sich Kaiser’s Tengelmann im Rahmen des dreijährigen Zukunftssicherungsvertrages, erhebliche Investitionen in die Modernisierung des Filialnetzes zu tätigen.
Eine Veränderung der Unternehmensstruktur wurde auch durch die Verlagerung des
Unternehmenssitzes von Viersen nach Mülheim geprägt. Um Kaiser’s Tengelmann
wettbewerbsfähiger zu machen, wurde intensiv an den Personalstrukturen sowohl im
Filial- als auch im Dienstleistungsbereich gearbeitet.
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42
Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht
Die seit 2009 bestehende Einkaufskooperation mit dem Systemwettbewerber Bünting,
der seine Vertriebsregionen in Norddeutschland und damit außer Konkurrenz zu Kaiser’s
Tengelmann betreibt, wurde weiter vertieft.
Das Geschäftsjahr 2010 stand weiterhin im Zeichen einer grundsätzlichen Sortimentsüberarbeitung, die nun stetig überprüft und angepasst wird. Ziel ist es, deutlich kundengerechtere Sortimente anzubieten und dabei auch den Zeitgeist zu treffen. Im Einklang
damit steht eine sinnvolle Platzierung der Waren, um eine breite Streuung gleichartiger
Waren zu verhindern. Überarbeitet wurde ebenfalls das Preiseinstiegssortiment unter
dem Markennamen A& P. Das konsequent und bedarfsgerecht erweiterte Sortiment
umfasst mittlerweile fast 400 Artikel. Dabei erfreut sich A& P bei den Kunden inzwischen
einer Bekanntheit von fast 90 Prozent. Ein 2010 durchgeführtes Rebranding soll
A& P noch attraktiver machen und insbesondere jüngere Käufer ansprechen. Abgerundet wird das Eigenmarkenkonzept durch die ins Mittelpreissegment eingegliederte
„Star Marke“ und die Bio-Eigenmarke „Naturkind“.
Das vor einigen Jahren entwickelte und erfolgreich eingeführte Filialkonzept „SchwarzRot-Gold“, das eine durchgängige Umsetzung der angestrebten Positionierung als
Qualitäts- und Frischesupermarkt darstellt, wurde mittlerweile an 201 Standorten
umgesetzt. Ziel ist es, das zukunftsfähige Filialnetz mittelfristig komplett umzustellen,
um einen einheitlichen und modernen Auftritt zu gewährleisten. Der abgeschlossene
Zukunftssicherungsvertrag wird in starkem Maße zu dieser Zielerreichung beitragen.
Das Geschäftsergebnis wurde im Geschäftsjahr 2010 durch Sondereffekte aus den
Restrukturierungsmaßnahmen beeinflusst. Kaiser’s Tengelmann beendete das Jahr mit
einem erwarteten operativen Verlust.
Filialanzahl (in Klammern: Vorjahr)
Berlin
149 (152)
Nordrhein
181 (186)
Rhein-Main-Neckar
0 (118)
München/Oberbayern
201 (204)
Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen
KiK
Seit der Gründung im Jahr 1994 versteht sich KiK als textiler Grundversorger für die
Hauptzielgruppe der einkommensschwachen und preisbewussten Haushalte. KiK ist in
sechs europäischen Ländern vertreten (Deutschland, Österreich, Tschechien, Slowenien,
Ungarn und Slowakei). Die Expansion konnte mit 243 Neueröffnungen weiter vorangetrieben werden. Im November wurde in Berlin die Eröffnung der 3.000. KiK-Filiale
gefeiert. Unter Berücksichtigung von 105 Schließungen konnte KiK das Filialnetz
insgesamt um 138 Standorte auf 3.025 erweitern. KiK beschäftigte zum Stichtag
31. Dezember 2010 konzernweit 20.009 Mitarbeiter (davon 16.980 in Deutschland).
Durch die internationale Expansion haben sich die Umsatzanteile leicht zu Gunsten
des europäischen Auslands verschoben.
Bruttoumsatz KiK in Mio. € /Anteil (in Klammern: Vorjahr)
Europa
317,5 / 19,1% (17,8%)
Deutschland
1.346,7 / 80,9% (82,2%)
Insgesamt konnte KiK die Bruttoumsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr expansionsbedingt um + 2,1 Prozent (wechselkursbereinigt um + 1,9 Prozent) auf 1,66 Mrd. Euro
steigern. Allerdings war die Finanz- und Wirtschaftskrise vor allem in den osteuropäischen Ländern (Slowenien, Tschechien und Ungarn) deutlich für KiK spürbar,
so dass der Umsatz auf vergleichbarer Fläche zurückging.
Während die Umsatzentwicklung in Österreich das Vorjahresniveau nahezu erreichen konnte (- 0,5 Prozent), erzielten die Länder Ungarn (+ 1,7 Prozent), Slowenien
(+ 12,8 Prozent), Tschechien (+ 23,2 Prozent) und Slowakei (+ 101,8 Prozent) aufgrund der Filialnetzausweitung deutliche Umsatzzuwächse.
Vor allem ab der zweiten Geschäftsjahreshälfte führte eine deutlich negative Entwicklung
auf dem Beschaffungsmarkt (extrem steigende Rohstoffpreise und Ernteausfälle) zu Engpässen in der Warenverfügbarkeit, so dass es auch hierdurch zu Umsatzausfällen kam.
Dennoch konnte KiK auch im Geschäftsjahr 2010, unter Wahrung der Preisführerschaft,
wieder ein stabiles positives Geschäftsergebnis vor Steuern erzielen. Hierbei ist zu
erwähnen, dass das Ergebnis vor Steuern durch die Einführung eines Basisstundenlohns
von 7,50 Euro in Deutschland deutlich belastet wurde.
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Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht
Um die Wahrnehmung von KiK in der Öffentlichkeit zu verbessern, wurde ein neues
Geschäftsführungsressort für Nachhaltigkeitsmanagement (CSR) und Unternehmenskommunikation, unter anderem mit dem Ziel der Veröffentlichung eines Nachhaltigkeitsberichts, eingeführt. KiK beteiligte sich an Spendenaktionen für die Flutopfer in
Pakistan und die erdbebenbedingt notleidenden Menschen in Haiti.
KiK konnte auch im Geschäftsjahr 2010 zum Konzernergebnis einen positiven Beitrag leisten.
Filialanzahl (in Klammern: Vorjahr)
Deutschland
2.517 (2.437)
Tschechien
120 (94)
Österreich
250 (249)
Slowenien
41 (31)
Slowakei
42 (25)
Ungarn
55 (51)
Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen
OBI
Die OBI-Gruppe hat den Einzelhandel mit Artikeln des Bau-, Heimwerker-, Freizeit- und
Gartenbedarfs zum Geschäftsgegenstand und betreibt 561 Märkte in 13 europäischen
Ländern mit 40.610 Mitarbeitern. OBI ist die führende Marke in Deutschland und
weltweit fünftgrößter Baumarktbetreiber. Neben Filialmärkten werden auch Franchisepartnermärkte unter dem Namen OBI geführt.
Dieser Erfolg basierte auf dem Anspruch, das Sortiment aus mehr als 60.000 Artikeln
so zusammenzustellen, dass alle Kunden ihre ganz persönliche Auswahl einfach, flexibel
und schnell erhalten. Die Weiterentwicklung einer leistungsstarken und flexiblen
Sortimentsgestaltung sowie kompetente und freundliche Mitarbeiter im Markt
stellen dies sicher.
Der konsequente Fokus von OBI auf kreative Ideen und Innovationen brachte 2010
auch in anderen Produktbereichen erfolgreiche neue Trends hervor – zum Beispiel das
energieeffiziente Dachausbau-Paket. Zusätzlich wurde die Präsenz der qualitätsstarken
OBI-Eigenmarken deutlich erhöht.
Die Einführung des OBI-Verhaltenskodex (Code of Conduct) wurde in der gesamten
OBI-Gruppe bis Ende des Jahres 2010 abgeschlossen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 konnte OBI weiter expandieren. Insgesamt wurden
30 Märkte eröffnet und sechs geschlossen. Am 25. Februar 2010 hat OBI in Deutschland
seine Expansionsstärke mit fünf Neueröffnungen an einem Tag unter Beweis gestellt.
Durch die Übernahme von vier Wettbewerbsstandorten gelang es OBI im August,
das Saarland – eine Wirtschaftsregion, in der OBI bislang noch nicht vertreten war –
ins Marktnetz zu integrieren. Neben Deutschland wurden in sieben weiteren Ländern
15 neue Standorte eröffnet.
Der Bruttoumsatz aller 561 OBI-Märkte (inklusive Franchisepartnern) – 340 davon
in Deutschland – belief sich im Geschäftsjahr 2010 auf 6,38 Mrd. Euro. Das entspricht einer Steigerung von + 8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr bzw. + 6,0 Prozent
wechselkursbereinigt.
OBI-Umsatz in Mio. € /Anteil (in Klammern: Vorjahr)
Polen
487,3 / 8% (8%)
Russland
691,9 / 11% (9%)
Italien
451,2 / 7% (7%)
Tschechien
344,1 / 5% (6%)
Übrige
861,9 / 13% (14%)
Deutschland
3.548,4 / 56% (56%)
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Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht
In Deutschland erzielte OBI den größten Umsatz und ist unbestrittener Marktführer.
Im Geschäftsjahr 2010 konnte hier der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um + 6,8 Prozent
gesteigert werden, wobei auch auf vergleichbarer Fläche merkliche Umsatzzuwächse
realisiert wurden, unter anderem durch seine erfolgreiche 40-Jahre-Jubiläumskampagne.
Zudem hat sich die deutsche Wirtschaft im Jahr 2010 nach der Wirtschaftskrise im
Vorjahr deutlicher erholt als erwartet. Hinzu kam ein sehr gutes „Baumarkt-Wetter“ in
den frühen Sommermonaten, das die Umsätze positiv beeinflusst hat. Gegenüber
dem BHB-Branchendurchschnitt von + 3,0 Prozent zum Vorjahr konnte OBI sich im
Geschäftsjahr 2010 positiv entwickeln.
Im europäischen Ausland wurde der Umsatz ebenfalls gegenüber dem Vorjahr gesteigert (+ 5,0 Prozent wechselkursbereinigt), wobei sich die Länder heterogen entwickelten. Russland (+ 20,3 Prozent wechselkursbereinigt) und Italien (+ 12,7 Prozent)
konnten erneut deutliche Umsatzsteigerungsraten realisieren. Aber auch die jüngsten
Expansionsländer Kroatien, Ukraine und Rumänien steigerten die Umsätze merklich.
In der Ukraine war dies hauptsächlich auf Verkaufsförderungsmaßnahmen sowie ein
stabileres politisches Umfeld zurückzuführen. In Rumänien überkompensierten hingegen Expansionseffekte ein rückläufiges Stammwachstum, das durch Folgen der Wirtschaftskrise (zum Beispiel Mehrwertsteuer-Erhöhung im Juli 2010) belastet wurde.
Auch in anderen OBI-Ländern waren die Folgen der Wirtschaftskrise noch spürbar,
wobei Ungarn und Tschechien ebenfalls nach Mehrwertsteuer-Erhöhungen Umsatzrückgänge verzeichneten.
Die wirtschaftliche Entwicklung des Geschäftsjahres 2010 war mit Umsatz- und
Ergebniszuwächsen als erfreulich zu bezeichnen und führte weiterhin zu positiven
Ergebnisbeiträgen.
Filialanzahl (in Klammern: Vorjahr)
Russland
18 (15)
Polen
34 (32)
Deutschland
340 (330)
Tschechien
30 (29)
Schweiz
10 (10)
Italien
49 (47)
Österreich
Ungarn
32 (32)
25 (23)
Slowenien
7 (6)
Kroatien
3 (3)
Bosnien und
Herzegovina
3 (3)
Ukraine
3 (3)
Rumänien
7 (4)
Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen
Plus Online
Plus.de startete 2001 als erster Internet-Shop eines deutschen Lebensmittel-Discounters
und zählt heute zu den meistbesuchten deutschen Onlineshops. Den Kunden wird dabei
ein umfangreiches Sortiment aus den Bereichen Garten & DIY, Wohnen & Schlafen,
Haushaltsartikel, Möbel und Unterhaltungselektronik angeboten. Hierbei stehen Preisführerschaft und das Preis-Leistungs-Verhältnis im Mittelpunkt.
Das Geschäftsjahr war geprägt durch den Wechsel auf ein neues Shop-System aus
dem Hause Intershop zum 1. September 2010. Die Vorbereitung und Umsetzung
dieses Projektes erlaubte es dabei nur begrenzt, neue Impulse zur Umsatzförderung zu
setzen. Der gestiegene Umsatz im Vorweihnachtsgeschäft zeigte jedoch erste positive
Signale der Umstellungsmaßnahmen. Die Aufschaltung neuer Partner auf der Vertriebsplattform führte zu einer deutlichen Verbreiterung und Vertiefung des Sortiments; dieses
hatte sich gegenüber dem Vorjahr nahezu verdreifacht (ca. 50.000 Artikel). Das Unternehmen beschäftigte zum 31. Dezember 2010 insgesamt 85 Mitarbeiter.
Zum Konzernergebnis konnte die Gesellschaft Plus Online GmbH im Geschäftsjahr
2010 noch keinen positiven Ergebnisbeitrag leisten.
2.4 Entwicklung des Immobiliengeschäfts
TREI Real Estate
Seit 2008 betreut und verwaltet die TREI Real Estate 361 überwiegend langfristig
vermietete Handelsimmobilien der Unternehmensgruppe Tengelmann – vor allem in
Polen, Tschechien, Ungarn, Österreich und Portugal – und positioniert sich zudem
erfolgreich in der Projektentwicklung neuer Einzelhandelsstandorte.
Neben dem Asset-Management für die vermieteten Bestandsobjekte wurden im
Geschäftsjahr 2010 fünf neue Objekte in Polen, Tschechien und Österreich fertig
gestellt und an die Mieter übergeben. Darüber hinaus wurden – nicht zuletzt durch die
Gründung neuer Gesellschaften in Belgien und Luxemburg – Strukturen geschaffen,
um sowohl in Eigenentwicklung als auch mit Kooperationspartnern erfolgreich neue
Projekte zu entwickeln. Der Schwerpunkt lag dabei auf kleineren und mittleren Fachmarktzentren, vor allem in Mittel- und Osteuropa. Erste Grundstückssicherungs- und
Mietverträge konnten bereits abgeschlossen werden. Im Rahmen des Portfoliomanagements wurden darüber hinaus sieben Objekte veräußert und drei Objekte
revitalisiert bzw. nachvermietet.
Im Geschäftsjahr 2010 wurde die strategische Entwicklung der TREI Real Estate fortgesetzt, die mit der Bündelung der ehemaligen Plus-Auslandsimmobilien unter dem
Dach der TREI Real Estate im Jahr 2008 begonnen hatte. Im Zuge des Verkaufs der
zuletzt verbliebenen Plus-Gesellschaften in Rumänien und Bulgarien sind auch die
Immobilien der TREI Real Estate in beiden Ländern an den Käufer des operativen Geschäfts veräußert worden. In Österreich konnte die operative Immobilienverwaltung
für 89 Objekte von Zielpunkt übernommen werden. In Polen erfolgte die Verlegung
der Landeszentrale von Posen nach Warschau. Parallel dazu wurde in den fünf
operativen Landesgesellschaften sowie der Muttergesellschaft in Deutschland ein
neuer, einheitlicher Marktauftritt unter dem Namen „TREI Real Estate“ umgesetzt.
Auch im Geschäftsjahr 2010 konnte ein positives Ergebnis realisiert werden.
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Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht
Subrenta, Wissoll
Die Immobiliengesellschaft Subrenta, welche sich mit der Verwertung und bestmöglichen
Verwaltung des Bestandes der nicht mehr selbst betriebenen Filialen der Unternehmensgruppe Tengelmann beschäftigt, und die Gesellschaft Wissoll (Immobilienverwaltung
des Standorts Mülheim) lagen deutlich über Plan.
2.5 Entwicklung der Servicegesellschaften
TEG
Die Kerngeschäftstätigkeit der Tengelmann Energie GmbH (TEG) ist die Nutzenergielieferung für konzerninterne und -fremde Kunden. Weitere Tätigkeitsfelder der TEG sind
unter anderem Energielieferung (Strom, Gas und Wärme), Brokergeschäft, Energieeffizienz- und Umweltberatung sowie technische Projektabwicklung. Im Rahmen des
Brokergeschäftes übernimmt die TEG gegen Honorar Energiemanagementleistungen
wie Einkauf und Rechnungsprüfung.
Die TEG erwirtschaftete 2010 mit 102 Mitarbeitern einen Umsatz von 241,6 Mio. Euro,
was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einer Steigerung von 14,9 Prozent entspricht.
Die Umsatzsteigerung resultierte hauptsächlich aus der Neukundengewinnung und
der Umstellung einiger Nutzenergieverträge auf Cost Plus. Die TEG schloss das Geschäftsjahr 2010 mit einem positiven Ergebnis ab.
Aufgrund der ab 2011 veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie des Wegfalls des Großkunden Netto (Ponholz) wurde bereits 2010 ein umfassendes Projekt für
die Neuausrichtung der TEG aufgesetzt. Zukünftig wird sich die TEG stärker im Beratungsgeschäft weiterentwickeln.
Sonstige Servicegesellschaften
Wesentliche wirtschaftliche Besonderheiten im Geschäftsjahr 2010 stellten sich bei der
TASCO ein. Durch den Verkauf von Plus an die Netto Marken-Discount AG & Co. KG
(Netto) und durch den späteren Wegfall des wesentlichen Kunden Netto musste die
TASCO-Filialrevision auf eine stark reduzierte Auftragslage reagieren. Dies führte im
Bereich der Filialrevision zu zwei genehmigten Sozialplänen und dem damit einhergehenden Personalabbau.
Die übrigen Servicegesellschaften wiesen im Geschäftsjahr 2010 einen stabilen Geschäftsverlauf aus und konnten die gesteckten Ergebnisziele realisieren.
Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen
2.6 Entwicklung der Beteiligungen
2.6.1 Beteiligungen im stationären Einzelhandel
Netto Marken-Discount
Die Gesellschaft konnte im Geschäftsjahr 2010 den Umsatz auf über 10,36 Mrd. Euro
um + 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern. Der Discounter entwickelte sich mit
mehr als 4.000 Filialen zu einer festen Größe unter den drei größten deutschen Lebensmitteldiscountern. Die Integration der ehemaligen Plus-Filialen ist überwiegend
vollzogen. Somit werden auch in den nächsten Geschäftsjahren Umsatz- und
Ergebnissteigerungen erwartet.
TEDi
Auch im Geschäftsjahr 2009/ 2010 (Stichtag 30. April 2010) führte TEDi seinen erfolgreichen Geschäftsverlauf aus den Vorjahren fort und baute seine Stellung als
Nummer eins unter den deutschen 1-Euro-Discountern kontinuierlich weiter aus.
Im Geschäftsjahr 2009/ 2010 wurden 215 Filialen eröffnet und 24 geschlossen,
so dass das Filialnetz um 191 Standorte erweitert werden konnte. Zum Stichtag
31. Dezember 2010 betrieb TEDi 1.140 Filialen im gesamten Bundesgebiet und beschäftigte 8.600 Mitarbeiter (davon ca. 290 Auszubildende).
Zur Gewährleistung eines weiterhin hohen Wachstums des Unternehmens erfolgte
im Jahr 2009, unter deutlicher Erweiterung der Zentral- und Logistikkapazitäten, ein
Umzug des gesamten Unternehmens an den neuen Standort in Dortmund-Brackel.
Die Nettoumsatzerlöse konnten im Geschäftsjahr 2009/ 2010 im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um + 27,0 Prozent auf 304,7 Mio. Euro gesteigert werden. Zusätzlich zum
expansionsbedingten Umsatzzuwachs konnte TEDi auch auf vergleichbarer Fläche, vor
allem durch eine kontinuierliche Optimierung der Sortimente, ein Wachstum im Vergleich
zum Vorjahr erzielen.
Die Ergebnissituation war ebenfalls zufriedenstellend, so dass TEDi wieder Gewinne an
die Gesellschafter ausschütten konnte.
Neben der positiven wirtschaftlichen Entwicklung hat sich TEDi weiterhin zum Ziel
gesetzt, sowohl aus sozialen als auch aus Umwelt-Gesichtspunkten Verantwortung zu
übernehmen. Dementsprechend betreibt TEDi mittlerweile fünf als GreenBuilding
zertifizierte Filialen. In Bezug auf die Sortimente wurde die Zusammenarbeit mit
akkreditierten Unternehmen mit dem Ziel eines zertifizierten Qualitätssystems fortgesetzt. Die Ergebnisse von externen Kundenbefragungen bestätigten auch im
Geschäftsjahr 2009/ 2010 die positive Wahrnehmung von TEDi bei seinen Kunden.
Auch für das Geschäftsjahr 2010/2011 erwartet TEDi einen positiven Geschäftsjahresverlauf. Neben dem eingeschlagenen Expansionskurs stehen auch zukünftig die
weitere Verbesserung der Sortimente und die Optimierung des Filialnetzes im Fokus.
Des Weiteren wird ab Mai 2011 die erste Auslandsexpansion mit der Eröffnung von
Filialen in Österreich erfolgen.
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Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht
Woolworth
Nach einem Jahr Insolvenz war die Kaufhauskette Woolworth am 1. Juli 2010 als
GmbH neu gestartet. An der Woolworth GmbH ist die Unternehmensgruppe
Tengelmann mit 30 Prozent beteiligt. Insgesamt wurden 158 Filialen und 4.300 Mitarbeiter in die neue Gesellschaft übernommen. Mit einem strafferen, jedoch attraktiven
Warensortiment sowie zeitgemäßem Auftritt hat sich das Management das Ziel
gesetzt, die Marke Woolworth in Deutschland wieder erfolgreich zu machen.
Woolworth dient als generationenübergreifender Nahversorger mit einem Warenangebot im Niedrig- und Mittelpreissegment.
Mittelfristig wird das bestehende Filialnetz von derzeit 167 Standorten renoviert
und auf ein neues Marketingkonzept umgestellt. Langfristiges Ziel ist der sukzessive
Ausbau des Filialnetzes auf über 500 Geschäfte.
A&P
Der Lebensmitteleinzelhändler The Great Atlantic & Pacific Tea Company, Inc. (A & P) ist
im Nordosten der Vereinigten Staaten von Amerika angesiedelt. Das Unternehmen mit
Sitz in Montvale ist in seinen Kernregionen New York und New Jersey Marktführer.
Die Unternehmensgruppe Tengelmann ist seit 1979 an A& P beteiligt (41,2 Prozent).
Aufgrund des anhaltenden Umsatzrückgangs und der dadurch belastenden Liquiditätssituation musste bei A& P im Dezember 2010 ein Verfahren nach Chapter 11 des
US-Insolvenzrechts eingeleitet werden. Dieses Verfahren nach Chapter 11 ermöglicht
A& P, neben der Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs, eine Reorganisation und
Restrukturierung seiner finanziellen Verpflichtungen sowie seines Kapitals. Die Übergangsfinanzierung in Höhe von 800 Mio. US-Dollar wird von der US-amerikanischen
Bank J. P. Morgan gesichert. Ziel ist die Erhaltung und Weiterführung von A& P nach
Annahme eines Restrukturierungsplans durch seine Gläubiger und Aktionäre.
2.6.2 Beteiligungen im E-Commerce
Mit dem Leitsatz „Funding your ideas“ beteiligt sich die Tengelmann E-Commerce
Beteiligungs GmbH seit Ende 2009 an schnell wachsenden jungen Unternehmen
und zählt schon jetzt zu den bedeutendsten Start-up-Investoren in Deutschland.
Der Investitionsfokus liegt auf E-Commerce- und Social-Commerce-Konzepten,
-Marktplätzen sowie Internet- und Web-Enabling-Technologien. Die Tengelmann
E-Commerce Beteiligungs GmbH unterstützt mit Finanzierungs- und Management
Know-how sowie mit Infrastruktur-Services.
Equity-Beteiligungen
Otto-Gourmet.de (Gebrüder Otto Gourmet GmbH)
Die Otto Gourmet GmbH wurde 2004 von den Brüdern Stephan, Wolfgang und
Michael Otto gegründet. Die Philosophie des Unternehmens ist es, Spitzenprodukte
(Lebensmittel) aus aller Welt, die vorher nur der Sternegastronomie zur Verfügung
standen, auch Hobbyköchen in Deutschland zugänglich zu machen. Gut 50 Prozent
des Umsatzes erzielt Otto Gourmet mittlerweile mit Endkunden, die die hohe Qualität
der Produkte auch für die eigene Küche schätzen.
Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen
Babymarkt.de (babymarkt.de GmbH)
Babymarkt ist einer der größten Versender für Baby- und Kleinkindartikel in Deutschland und beschäftigt heute bereits 90 Mitarbeiter. Das Sortiment umfasst ca. 12.000
sofort verfügbare Artikel namhafter Hersteller, die zu günstigen Preisen angeboten
werden. Der Umsatz betrug 2009 über 30 Mio. Euro. Der Internetshop wurde mehrfach ausgezeichnet und zertifiziert.
Supreme.de (supreme new Media GmbH)
Supreme ist bekannt als führender Experte für die Veredlung von eBay-Angeboten.
Mit über 350.000 Verkäufern und aktuell fast 5 Millionen ständigen Liveangeboten im größten Online-Marktplatz gehören die Kölner zu den weltweit führenden
eBay-Zulieferern.
Enólogos.de
Enólogos ist ein Lieferant von spanischen Erzeugnissen der Spitzengastronomie. Angeboten werden spanische Produkte allererster Güteklasse für den deutschen Markt.
Finanzbeteiligungen
Im Geschäftsjahr 2010 wurden folgende Investments getätigt:
Zalando.de (Zalando GmbH)
Zalando gehört zu den zehn reichweitenstärksten E-Commerce-Plattformen in Deutschland. Das Sortiment umfasst Schuhe, Mode und Accessoires. Zalando beschäftigt
an mehreren Standorten mehr als 500 Mitarbeiter und expandiert erfolgreich ins
europäische Ausland.
Brands4friends.de (Private Sale GmbH)
Brands4friends ist Deutschlands Shopping-Club Nummer eins. Die mehr als 3,5 Millionen
Mitglieder können stark ermäßigte Markenware über das Internet beziehen. Das
Geschäft ist stark wachsend. Brands4friends wurde im Januar 2011 an eBay verkauft,
woraus nach nur neun Monaten ein positiver Reinerlös für die Unternehmensgruppe
Tengelmann erzielt werden konnte.
Weitere Finanzbeteiligungen erfolgten an den Unternehmen Stylight.de (stylight GmbH),
Youtailor.de (BFB Handel GmbH) und Bigfoot GmbH.
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Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht
3 Vermögens- und Finanzlage
Die konsolidierte Bilanzsumme reduzierte sich im Geschäftsjahr 2010 im Vergleich zum
Vorjahr um 179,7 Mio. Euro auf 4.701,0 Mio. Euro. Dabei veränderten sich die einzelnen
Bilanzposten wie folgt:
Aktiva
Anlagevermögen
Vorräte
in Mio. €
Passiva
- 190,5
Eigenkapital
+ 29,9
Gebundene
Forderungen und sonstige
Gesellschafterguthaben
Vermögensgegenstände
+ 35,8
Unterschiedsbetrag aus
Flüssige Mittel
- 34,5
Kapitalkonsolidierung
Latente Steuern
- 14,2
Rückstellungen
Übrige Aktiva
- 6,2
Finanzverbindlichkeiten
in Mio. €
+ 144,2
0
+ 12,3
- 279,7
- 46,1
Verbindlichkeiten aus
Gesamt
- 179,7
Lieferungen und Leistungen
- 24,1
Übrige Passiva
+ 13,7
Gesamt
- 179,7
Die Eigenmittelquote im Konzern konnte im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 Prozentpunkte auf 36,8 Prozent deutlich gesteigert werden. Eigenmittel bestehen aus dem
bilanziellen Eigenkapital und den Gebundenen Gesellschafterguthaben.
Die Gesamtinvestitionen in das Sachanlagevermögen lagen im Geschäftsjahr 2010 bei
124 Mio. Euro und damit leicht unter den Abschreibungen in Höhe von 136 Mio. Euro.
Unter Berücksichtigung der Veränderungen im Konsolidierungskreis und Währungseffekten verringerte sich das Sachanlagevermögen insgesamt um 152 Mio. Euro.
Die Veränderungen im Konsolidierungskreis führten insgesamt zu Abgängen in Höhe
von 120 Mio. Euro. Hier wirkten sich insbesondere die Verkäufe in den Geschäftsfeldern
TREI und Plus Eastern Europe aus, die das Sachanlagevermögen um 229 Mio. Euro
verringerten. Gegenläufig wirkten sich unter anderem Zugänge aus den Erstkonsolidierungen von neuen Zweckgesellschaften, infolge der Erstanwendung des
BilMoG, in Höhe von insgesamt 91 Mio. Euro aus.
In das Finanzanlagevermögen wurden im Geschäftsjahr 2010 insgesamt 84 Mio. Euro
investiert. Die Investitionen betrafen im Wesentlichen den Erwerb von Beteiligungen.
Die Finanzschulden konnten im Geschäftsjahr 2010 insgesamt um 46 Mio. Euro auf
166 Mio. Euro reduziert werden. Liquide Mittel standen der Unternehmensgruppe
am Bilanzstichtag in Höhe von 888 Mio. Euro zur Verfügung.
4 Ertragslage
Der Umsatz des Konzerns lag mit 11,34 Mrd. Euro auf dem Niveau des Vorjahres
(+ 0,0 Prozent ggü. Vorjahr). Das Ergebnis lag im stabil positiven Bereich. Dank der Expansion und des Umsatzwachstums von OBI und KiK konnte der Verkauf der Kaiser’s
Tengelmann Region Rhein-Main-Neckar und der Plus-Filialen der Länder Österreich,
Rumänien und Bulgarien somit ausgeglichen werden.
Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen
5 Risikomanagement und Geschäftsrisiken
Risikomanagement
Das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) fordert
ein Überwachungssystem, das Risiken, die den Fortbestand eines Unternehmens
gefährden, frühzeitig erkennen lässt. Auch wenn sich für die Unternehmensgruppe
Tengelmann aus dem Gesetz heraus keine unmittelbare Verpflichtung ergibt, sind
Risikomanagementsysteme seit langem Bestandteil der Führungsinformationssysteme.
Die Verantwortung in den Unternehmensbereichen ist funktional gesteuert. Das
operative Filialgeschäft wird durch verantwortliche Regionsmanager bzw. durch gut ausgebildete Filialleiter gesteuert. In den Zentralen nehmen alle Fachbereiche – koordiniert
vom Finanz-/Controllingbereich – ihre Verantwortung zur Erkennung von Risiken wahr.
Alle Filialen sowie die Dienstleistungsbereiche sind in einen Strategie-, Planungs- und
Budgetprozess eingebunden. Dieser Prozess umfasst die Einschätzung des Marktund Wettbewerbsumfeldes sowie die Erarbeitung von Maßnahmen für mindestens
ein Geschäftsjahr. Darüber hinaus wird auf Gesamtunternehmensebene rollierend
eine dreijährige Mittelfristperspektive mit den maßgeblichen Eckdaten erstellt.
Die Planung umfasst auch die Einflussfaktoren auf die Entwicklung der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der Konzernunternehmen. Planabweichungen werden analysiert
und den jeweiligen Führungsgremien zur Gegensteuerung bei Fehlentwicklungen und
zur Nutzung von Chancen zugeleitet. Bereits im Vorfeld der Strategie- und Planungsprozesse werden anstehende Risiken und Chancen konsequent analysiert und – falls
notwendig – neue Handlungsalternativen entwickelt.
Markt- und Branchenrisiken
Um Risiken aus Markt- und Branchenumfeld zu begegnen, ist es die Aufgabe
der operativ Verantwortlichen im Konzern, Markt und Wettbewerber laufend zu
beobachten, Planungen und Entscheidungen der Wettbewerber in langfristige
Unternehmensentscheidungen zu integrieren und auf kurzfristige Änderungen durch
Anpassungsfähigkeit und Flexibilität reagieren zu können. So werden zum Beispiel
die Sortimente regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst sowie neue Artikel
ins Sortiment aufgenommen. Darüber hinaus wird die Positionierung der einzelnen
Filialen im lokalen Wettbewerb regelmäßig kontrolliert. Je nach Ergebnis werden
beispielsweise die Sortimente von Märkten optimiert, Umbauten vorgenommen oder die
lokalen Marketingaktivitäten angepasst.
Starker Verdrängungswettbewerb existiert unter anderem im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Es wird deshalb verstärkt darauf ankommen, der national zunehmenden
Marktmacht von Edeka und Rewe regional, das heißt in unseren Kernregionen, Einhalt
zu gebieten. Ein weiteres Risiko wird in etwaigen Lebensmittelskandalen gesehen.
Beschaffungsrisiken
Die Auswirkungen und die Dauer der Rohstoff- und Beschaffungsmarktprobleme sind
derzeit noch nicht absehbar. Das Geschäftsfeld KiK rechnet mit weiterhin konstant
hohen bzw. weiter steigenden Baumwollpreisen. Es ist davon auszugehen, dass auch
alle anderen Wettbewerber von dieser Entwicklung gleichermaßen betroffen sind und
Preissteigerungen, die teilweise bereits angekündigt und umgesetzt sind, weiter den
Verbraucher belasten. Zusätzlich wird der private Konsum durch andere steigende
Grundausgaben wie Energiekosten und Lebensmittelpreise belastet, so dass das verfügbare Einkommen für Textileinkäufe geschmälert wird.
53
54
Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht
Im Geschäftsfeld OBI wurde ein aktiver Risk-Management-Prozess etabliert, im
Rahmen dessen die wichtigsten Lieferanten im Hinblick auf ihre wirtschaftliche Lage
sowie alternative Bezugsquellen analysiert werden. Hierdurch konnte das Risiko von
Umsatz- und Ertragseinbußen sowie von Lieferengpässen aufgrund der prekären
wirtschaftlichen Situation in Osteuropa minimiert werden.
Währungsrisiken
Zahlungswirksame Ergebnisbeeinflussungen durch Wechselkursveränderungen (sogenannte Transaktionsrisiken) treten im Wesentlichen im Bereich des internationalen
Einkaufs, sowohl der Zentral- als auch der Landesgesellschaften, auf. Darüber hinaus
wirken sich Zahlungen aus Miet- und Leasingverträgen in Euro und US-Dollar auf
das Ergebnis der osteuropäischen Einheiten und somit auch auf das Konzernergebnis
aus. Mit einer Mischform aus Transaktionsrisiken und – zunächst nicht zahlungswirksamen – Translationsrisiken, im Zusammenhang mit Intercompany-Finanzierungen,
ist überwiegend die Konzernzentrale belastet. Weiterhin entstehen Effekte aus Dividenden- und Eigenkapitalzahlungen.
Im Geschäftsfeld OBI werden die vorgenannten Risiken durch eine stringente, von der
Geschäftsführung beschlossene Hedging-Policy teilweise auf Einzeltransaktionsebene
begrenzt. Als derivative Finanzinstrumente kommen hier Devisentermingeschäfte und
Devisenoptionen zum Einsatz. Die Einhaltung der Policy wird durch eine Funktionstrennung von Handel und Risikocontrolling sichergestellt.
IT-Risiken
Zu den branchenüblichen internen Risiken, die einer laufenden Beobachtung unterzogen werden, gehören insbesondere Risiken, die sich aus den hochsensiblen
Informationsverarbeitungsprozessen eines Handelsunternehmens ergeben.
Ökonomische und politische Risiken
Für den Umgang mit ökonomischen und politischen Risiken stehen nicht alle Risikostrategien (Vermeiden, Vermindern, Verlagern, Akzeptieren) vollumfänglich zur Verfügung. So sind zum Beispiel Risiken aus der Veränderung ökonomischer Rahmenbedingungen nicht versicherbar, das heißt auf einen Versicherungsgeber verlagerbar.
Der durch die Finanzkrise ausgelöste weltweite Abschwung ist in den osteuropäischen
Ländern noch nicht überwunden. Hier zeigt sich nach wie vor keine nachhaltige
Besserung der wirtschaftlichen Lage. Daher werden für die Planung entsprechend
konservative Annahmen zu Grunde gelegt und sowohl Aufwendungen als auch
Investitionen daran angepasst. Auf diese Weise konnte das geänderte Nachfrageverhalten der Konsumenten im In- und Ausland antizipiert werden.
Personalrisiken
Ein permanentes Risiko ist die Rekrutierung von geeigneten Mitarbeitern sowie die
erfolgreiche Bindung bereits beschäftigter Mitarbeiter.
OBI hat sich im Jahr 2010 verstärkt auf die Anforderungen eines „Employer of
Choice“ ausgerichtet. Ein Ergebnis ist die Auszeichnung „Top-Arbeitgeber“. OBI
wurde im Frühjahr 2011 zum vierten Mal in Folge für hervorragendes und modernes
Personalmanagement durch das CRF Institut ausgezeichnet.
KiK hat im Geschäftsjahr 2010 als Reaktion auf die Dumpinglohn-Debatte freiwillig die
Mitarbeitergehälter erhöht und ist somit auf die potenzielle bundesweite Einführung
eines Mindestlohns vorbereitet.
Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen
Auch im Geschäftsfeld TEDi war die Förderung der eigenen Mitarbeiter und Auszubildenden durch spezielle Programme ein Schwerpunkt im Geschäftsjahr 2010.
Risiken E-Commerce
Die Investitionen in Start-up-Unternehmen bergen das Risiko, dass sich das Geschäftsmodell am Markt nicht wie erwartet entwickelt. Daher werden die Kennzahlen
sowie der Markt durch das Controlling des Geschäftsfeldes ständig analysiert, um
rechtzeitig geeignete Maßnahmen einzuleiten.
Insgesamt ergibt die Beurteilung der gegenwärtigen Risikosituation, dass keine den
Fortbestand des Unternehmens gefährdenden Risiken bestehen und künftige bestandsgefährdende Risiken nicht erkennbar sind.
6 Ausblick und Chancen
6.1 Unternehmensgruppe Tengelmann
Die Unternehmensgruppe setzt in Zukunft weiterhin auf organisches Wachstum in den
Kerngeschäftsfeldern sowie fallweise Zukäufe im E-Commerce-Bereich. Insbesondere
werden die Geschäftsfelder OBI und KiK ihre Expansion weiter vorantreiben. Ebenso wird weiter in das Filialnetz von Kaiser’s Tengelmann investiert, um die Positionierung als Qualitäts- und Frischesupermarkt voranzutreiben.
Für das laufende Jahr 2011 wird von einer leichten Erholung der Wirtschaftslage ausgegangen; das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland soll gemäß IfW um + 2,8 Prozent
steigen. Dennoch plant die Unternehmensgruppe weiterhin konservativ. Es wird eine
stabile Umsatzentwicklung prognostiziert.
Die Geschäftsführung geht auch in den beiden nächsten Jahren von positiven Ergebnissen aus. Hierbei werden die positiven Effekte überwiegend aus den bestehenden
Geschäftsfeldern generiert werden. Weitere positive Effekte auf die Ertragslage sollen
aus den Beteiligungen erzielt werden.
6.2 Geschäftsfelder (stationär)
Kaiser’s Tengelmann
Für das laufende Jahr 2011 wird derzeit von einer Erhöhung des Bruttoinlandsproduktes
von 2,8 Prozent ausgegangen. Damit sollte der Trend zum Mehrkonsum, wie bereits
im Vorjahr, vor allem bei Qualitäts- und Frischeanbietern wie Kaiser’s Tengelmann anhalten. Dazu trägt insbesondere der aktuelle Trend hin zu einer gesunden und nachhaltigen
Ernährung der Kunden bei. Gleichwohl muss trotz der positiven Gesamtprognosen
für 2011, wie in den Vorjahren, von einem anhaltenden Verdrängungswettbewerb
ausgegangen werden. Es besteht im Lebensmitteleinzelhandel auch zukünftig eine
klare Tendenz in Richtung Discount und preisgünstigen Preiseinstiegsartikeln. Auch
im Segment der Super- und Verbrauchermärkte bleibt diese Tendenz voraussichtlich
erhalten. Hier sieht sich Kaiser’s Tengelmann mit seiner Preiseinstiegsmarke A & P gut
aufgestellt.
Die positiven Ansätze hin zu frischen und qualitativ hochwertigen Artikeln müssen
unterstützend noch stärker als in der Vergangenheit hervorgehoben werden, um den
55
56
Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht
Kunden längerfristig an Kaiser’s Tengelmann zu binden. Lebensmittelskandale, wie
der jüngste Dioxinskandal, fügen der Gesamtbranche allerdings massiven Schaden zu,
führen andererseits jedoch zu einem Umdenken der Kunden, dass qualitativ hochwertige Artikel nicht zum Discountpreis zu erwerben sind.
Für die Qualitätssupermärkte Kaiser’s und Tengelmann zeigen sich somit nach wie vor
Möglichkeiten zur Profilierung, um mit ausgereiften Konzepten zu überzeugen.
Der abgeschlossene Zukunftssicherungsvertrag wird im laufenden Geschäftsjahr 2011
einen Teil der zwingend erforderlichen Mittel zur Modernisierung der Filialen von
Kaiser’s Tengelmann bereitstellen. Aufgrund der damit verbundenen massiven
Umbaumaßnahmen im Geschäftsjahr 2011, die das Filialnetz deutlich attraktiver
gestalten werden, geht die Planung auch für das laufende Geschäftsjahr von einem
Verlust aus. Nach Abschluss der Restrukturierungsmaßnahmen wird mit einem positiven
Ergebnis gerechnet.
KiK
Das Geschäftsfeld KiK finanziert sich weiterhin eigenständig. Somit kann die Ausweitung des operativen Geschäftsbetriebes auch zukünftig aus Eigenmitteln erfolgen.
Mit einem deutlich größeren Angebot preisaggressiver Ware in Verbindung mit
erhöhtem Werbeaufwand erhofft sich KiK – gerade in der Zeit der allgemeinen
Preissteigerung – Absatz-, Kunden- und Umsatzzuwachs auf vergleichbarer Fläche.
Für Deutschland wird das Filialpotenzial weiterhin auf mindestens 3.000 Filialen geschätzt, welches aus eigener Kraft in den nächsten fünf Jahren erschlossen werden soll.
Neben der reinen Expansion sieht KiK weiterhin Ertragssteigerungspotenzial in der
Bereinigung des Filialbestandes. Jährlich sollen etwa 50 kleinere Filialen zu Gunsten
größerer Flächenkonzepte ausgetauscht werden. Zudem wird die Expansion in weitere
europäische Märkte angestrebt.
KiK selbst soll als Marke weiter ausgebaut und positioniert werden. Ebenso sollen
Markenartikel in das Sortiment aufgenommen und Eigenmarken weiterentwickelt
werden, um das Image zu verbessern. Im März 2009 erwarb KiK die Strumpfmarke
„Ergee“, die derzeit weiterhin erfolgreich gestärkt wird.
Es wird davon ausgegangen, dass sich die gestarteten Aktivitäten im Bereich des
Qualitäts- und Nachhaltigkeitsmanagements positiv auf die Imagewerte des Unternehmens auswirken werden.
Daher wird vom Geschäftsfeld KiK auch in den nächsten beiden Jahren mit positiven,
stabilen Ergebnisbeiträgen für den Konzern gerechnet.
OBI
Auch 2011 ist die Zielsetzung für das Geschäftsfeld OBI, durch eine weitere Forcierung
der Expansion in Deutschland und den Ländern mehr Märkte zu eröffnen als der
Wettbewerb.
Darüber hinaus soll der Ausbau des Eigenmarkenanteils bzw. die Ausweitung der Private
Labels unter den Marken OBI/LUX weiter vorangetrieben werden.
Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen
Weiterhin wird der Ausbau der Multichannelaktivitäten verstärkt. Ziel ist eine stärkere
Verzahnung des Online-Geschäftsmodells mit Maßnahmen in stationären Märkten.
Seit dem 22. November 2010 können OBI-Kunden in Deutschland auch online
einkaufen. Der Online-Shop ist eingebunden in die bestehende www.obi.de-Seite.
Angeboten werden zum Start ein bunter Querschnitt aus dem OBI-Sortiment sowie
attraktive Zusatzsortimente mit insgesamt knapp 5.000 Artikeln. Neben dem OnlineKauf können die Angebote aus dem OBI-Online-Shop auch in allen teilnehmenden
OBI-Märkten oder telefonisch bestellt werden. Von dieser Multichannelausrichtung
werden somit auch die lokalen OBI-Standorte profitieren, die auf ein ergänzendes
Sortiment inklusive bequemer Nachhause-Lieferung zum Kunden zurückgreifen können.
Daher wird vom Geschäftsfeld OBI auch in den nächsten beiden Jahren mit positiven
Ergebnisbeiträgen für den Konzern gerechnet.
Plus Online
Infolge des inzwischen weitgehend optimierten Internet-Auftritts liegt der Fokus
nun wieder auf umsatzsteigernden Maßnahmen. Insbesondere das zehnjährige
Shop-Jubiläum wird mit einer Reihe von gezielten Aktionen und Kampagnen zu einer gesteigerten Wahrnehmung im Netz führen und verspricht hier einen deutlichen
Umsatzanstieg.
Die bereits im Jahr 2010 eingeleiteten Maßnahmen zur Optimierung der Prozesse sollen
im laufenden Geschäftsjahr fortgesetzt werden. Besonders im Bereich Marketing wird
trotz der Jubiläumsaktivitäten mit einem signifikanten Einsparpotenzial gerechnet.
Der deutliche Ausbau des Geschäftes steht in den nächsten Jahren im Vordergrund,
weshalb positive Ergebnisbeiträge erst mittelfristig geplant sind.
6.3 Immobilien
TREI Real Estate
Für die kommenden Jahre ist ein umfangreiches Investitionsprogramm geplant, um den
Immobilienbestand weiter zu erhöhen. Im Geschäftsjahr 2011 liegt der Schwerpunkt
auf der Realisierung der geplanten und bereits gesicherten Fachmarktzentren sowie der
Erschließung neuer Projekte. Dies bezieht sich vor allem auf die stabilen Wachstumsmärkte in Polen und Tschechien. Darüber hinaus ist im Rahmen der Projektentwicklung
der Markteintritt in der Slowakei geplant. Mit dem Know-how eigener Projektentwickler
und Handelsspezialisten sowie der Einbindung erfahrener internationaler Kooperationspartner werden standortgerechte Nutzungskonzepte für namhafte Mieter entwickelt
und umgesetzt, um so Raum für einen erfolgreichen Handel zu schaffen.
Aufgrund des Geschäftsmodells mit langfristigen Mietverträgen ist auch in den nächsten
beiden Jahren mit positiven Ergebnisbeiträgen für den Konzern zu rechnen.
6.4 Servicegesellschaften
In den Folgejahren wird mit einer stabilen Geschäftstätigkeit der Servicegesellschaften
geplant. Die Ergebnisse und Entwicklungen der Tengelmann Energie GmbH werden
aber noch von der Restrukturierung des Geschäftsmodells beeinflusst. Dies führt im
Jahr 2011 zu einem genehmigten Sozialplan und zum Personalabbau.
57
58
Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht
Die Tengelmann Energie GmbH wird daher die folgenden Punkte umsetzen: Durchführung der beschlossenen Restrukturierungsmaßnahmen, Verstärkung des Vertriebs
und Bestandskundensicherung, Motivation der Mitarbeiter durch Aufzeigen von
Zukunftsperspektiven, permanente Verbesserung der internen Prozessabläufe und
der Dienstleistungsqualität, Weiterentwicklung bestehender, komplementärer und
neuer Dienstleistungen sowie weitere Unterstützung zur Marktetablierung der Tochtergesellschaft GrünHausEnergie.
6.5 Beteiligungen im stationären Einzelhandel
Bei den Gesellschaften Netto und TEDi wird von einer stabilen Weiterentwicklung
ausgegangen. Die Gesellschaft Woolworth befindet sich in den Folgejahren noch in
der Umbauphase. Es wird aber von einer Stabilisierung und positiven Entwicklung
ausgegangen. Die Gesellschaft A & P befindet sich noch im Prozess des Verfahrens
gemäß „Chapter 11“, dessen Ausgang derzeit nicht abzusehen ist. Eine wirtschaftlich
negative Auswirkung auf den Konzern wird aber aufgrund der Maßnahmen im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht mehr erwartet.
6.6 E-Commerce-Beteiligungen
Auch in den kommenden Geschäftsjahren wird die Unternehmensgruppe in den
Bereich E-Commerce investieren. Der Investitionsfokus liegt weiterhin auf E-Commerceund Social-Commerce-Konzepten, -Marktplätzen sowie Internet- und Web-EnablingTechnologien.
6.7 Nachhaltigkeit
Die Unternehmensgruppe Tengelmann hat sich bereits in den vergangenen Jahren konsequent im Bereich Umwelt und gesellschaftliche Verantwortung engagiert.
Im Geschäftsjahr 2010 wurde innerhalb der Unternehmensgruppe Tengelmann ein
CSR-Round-Table gegründet, aus dem sich der Konzern-Nachhaltigkeitsrat entwickelt
hat. Darin sind alle Unternehmensbereiche vertreten und beraten über eine nachhaltige Ausrichtung der Geschäftsprozesse. Die Gesellschaft KiK wird eine Vorreiterrolle übernehmen und den ersten Nachhaltigkeitsbericht der Unternehmensgruppe
Tengelmann veröffentlichen.
7 Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Abschluss des Geschäftsjahres
Im Geschäftsbereich OBI wurden im Januar 2011 insgesamt acht Grundstücke bzw.
Marktimmobilien zu einem Verkaufspreis von 83,8 Mio. Euro an einen Investor veräußert.
Die aktiven Marktimmobilien werden vom neuen Eigentümer angemietet. Im April
2011 hat die Gesellschaft OBI begonnen, ihre Passivseite zu restrukturieren. In diesem Zusammenhang wurde eine Finanzierungstranche über 100 Mio. Euro mit einer
Laufzeit von fünf Jahren und einem Zinskupon von fünf Prozent arrangiert.
Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen
8 Dank an Mitarbeiter und Kunden
Wir danken unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich auch im vergangenen
Geschäftsjahr mit außergewöhnlichem Engagement für die Unternehmensgruppe eingesetzt haben. Nur mit ihrer Unterstützung konnte es gelingen, das Unternehmen
erfolgreich durch ein schwieriges Jahr zu steuern. Unser besonderer Dank gilt auch
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kaiser’s Tengelmann GmbH, die trotz der
Verlagerung des Standortes Viersen nach Mülheim fest zu ihrem Unternehmen stehen.
Darüber hinaus danken wir unseren Kunden, die unseren Märkten auch in diesem Jahr
ihr Vertrauen geschenkt haben, sowie allen Partnern, mit denen wir gut und vertrauensvoll zusammengearbeitet haben.
Mülheim an der Ruhr, den 8. Juni 2011
Karl-Erivan W. Haub
Christian W. E. Haub
Geschäftsführer
Geschäftsführer
59
60
Bilanz und Erläuterungen Konzernbilanz
Konzernbilanz zum 31. Dezember 2010
Aktiva
31.12.2010
31.12.2009
T€
T€
258.962
265.811
1.048.078
1.200.427
726.654
757.973
2.033.694
2.224.211
6.838
7.347
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
II. Sachanlagen
III. Finanzanlagen
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
2. Unfertige Erzeugnisse,
unfertige Leistungen
3. Fertige Erzeugnisse und Waren
4. Geleistete Anzahlungen
837
1.033
1.080.535
1.054.173
4.308
48
1.092.518
1.062.601
54.086
59.076
5.881
1.490
38.708
64.217
437.236
375.314
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
3. Forderungen gegen Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
4. Sonstige Vermögensgegenstände
– davon mit einer Restlaufzeit
(5.745)
(36.450)
(90.217)
(73.458)
535.911
500.097
2.395
2.395
887.743
922.162
2.518.567
2.487.255
19.867
26.180
– davon Disagio
(370)
(815)
D. Latente Steuern
128.839
143.034
4.700.967
4.880.680
von mehr als einem Jahr
– davon gegen Gesellschafter
III. Wertpapiere
Anteile an verbundenen Unternehmen
IV. Schecks, Kassenbestand,
Guthaben bei Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme
Konzernbilanz Bilanz und Erläuterungen
Passiva
31.12.2010
31.12.2009
T€
T€
45.000
45.000
1.071.946
962.411
A. Eigenkapital
I. Kapitaleinlagen
II. Gewinnrücklagen
III. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung
-20.094
-49.681
IV. Anteile anderer Gesellschafter
188.316
183.283
1.285.168
1.141.013
445.690
445.690
1.730.858
1.586.703
12.348
0
B. Gebundene Gesellschafterguthaben
C. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung
D. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
2. Steuerrückstellungen
3. Sonstige Rückstellungen
176.181
171.992
49.532
210.913
729.287
851.805
955.000
1.234.710
166.514
212.564
(16.334)
(23.578)
3.986
2.909
E. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
– davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
– mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
– davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
885.168
909.298
(885.051)
(908.476)
4.608
15.785
– mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr
5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
505.164
524.843
– davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr
(39.764)
(39.443)
386.533
364.933
(257.144)
(237.974)
6. Sonstige Verbindlichkeiten
– davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr
– davon aus Steuern
(43.739)
(60.742)
– davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
(11.263)
(13.836)
– davon gegenüber Gesellschaftern
(58.790)
(41.083)
1.951.973
2.030.332
49.036
27.065
1.752
1.870
4.700.967
4.880.680
F. Rechnungsabgrenzungsposten
G. Passive latente Steuern
Bilanzsumme
61
62
Bilanz und Erläuterungen Konzernanlagevermögen
Konzernanlagevermögen
Anschaffungs- und
Entwicklung des Konzernanlagevermögens
Vortrag zum
01.01.2010
Änderungen
Konsolidierungskreis
Währungskursdifferenzen
Zugänge
T€
T€
T€
T€
Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
2. Geschäfts- oder Firmenwert
184.003
-2.060
327
8.041
523.308
45.376
29
10.140
1.939
-86
-1
529
709.250
43.230
355
18.710
1.083.479
-89.233
14.409
24.877
44.501
-13.488
-97
4.074
1.105.673
-83.019
4.944
79.033
37.692
-5.475
1.193
23.086
2.271.345
-191.215
20.449
131.070
3. Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände
(einschließlich geleisteter Anzahlungen)
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
2. Technische Anlagen und Maschinen
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
III. Finanzanlagen
4.470
22
0
2.090
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
194.616
-2.686
724
20.123
3. Übrige Beteiligungen
589.212
0
0
41.109
4.854
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
4. Ausleihungen an Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
5. Wertpapiere des Anlagevermögens
6. Sonstige Ausleihungen
5.061
0
0
9.030
0
699
2.172
46.428
-5.460
274
7.286
848.817
-8.124
1.697
77.634
22.501 2
227.414
3.829.412
1
2
-156.109 1
Die darauf entfallenden Abschreibungen des Geschäftsjahres betragen insgesamt T€ -71.336.
Die darauf entfallenden Abschreibungen des Geschäftsjahres betragen insgesamt T€ 6.096.
Konzernanlagevermögen Bilanz und Erläuterungen
Herstellungskosten
Umbuchungen
Abgänge
Stand am
31.12.2010
Abschreibungen
des Geschäftsjahres
Kumulierte
Abschreibungen
Buchwert am
31.12.2010
Buchwertam
31.12.2009
T€
T€
T€
T€
T€
T€
T€
724
3.149
187.886
16.477
155.126
32.760
41.953
994
0
579.847
49.445
354.610
225.237
222.053
-1.334
81
966
19
1
965
1.805
384
3.230
768.699
65.941
509.737
258.962
265.811
20.962
30.904
1.023.590
44.992
289.808
733.782
822.777
-109
1.089
33.792
3.184
19.495
14.297
23.574
2.343
95.332
1.013.642
88.044
738.455
275.187
316.420
-29.889
1.795
24.812
0
0
24.812
37.656
-6.693
129.120
2.095.836
136.220
1.047.758
1.048.078
1.200.427
7.255
576
13.261
1.933
5.195
8.066
835
-2.241
173.251
37.285
1.097
5.247
32.038
113.281
2.104
0
632.425
0
0
632.425
589.212
-2.104
750
7.061
500
5.561
1.500
0
1
1.887
10.015
0
0
10.015
9.030
-907
5.002
42.619
0
9
42.610
45.615
4.108
181.466
742.666
3.530
16.012
726.654
757.973
-2.201
313.816
3.607.201
205.691
1.573.507
2.033.694
2.224.211
63
64
Bilanz und Erläuterungen Konzernanhang
Auszüge aus dem Konzernanhang
für das Geschäftsjahr 2010
Allgemeine Grundsätze
Die Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG, Mülheim an der Ruhr, ist als Personenhandelsgesellschaft nach den Vorschriften des PublG verpflichtet, einen Konzernabschluss sowie einen Konzernlagebericht aufzustellen und offenzulegen.
Der Konzernabschluss der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG, Mülheim an der
Ruhr, ist nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des HGB aufgestellt.
Auf die Inanspruchnahme der Erleichterung gemäß § 13 Abs. 3 Satz 1 und 2 PublG wird
verzichtet, so dass der Konzernabschluss befreiende Wirkung gemäß § 291 HGB hat.
Die Gliederung der Bilanz erfolgte grundsätzlich gemäß § 266 Abs. 2 HGB. Für die
Gliederung der Gewinn-und-Verlust-Rechnung wurde das Gesamtkostenverfahren
gemäß § 275 Abs. 2 HGB angewandt.
Zur Erhöhung der Klarheit der Darstellung werden in der Konzernbilanz und KonzernGewinn-und-Verlust-Rechnung Posten zusammengefasst und im Konzernanhang gemäß
§ 265 Abs. 7 Nr. 2 HGB gesondert ausgewiesen.
Die Abschlüsse der einbezogenen Tochterunternehmen wurden nach den durch die
Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG, Mülheim an der Ruhr, vorgegebenen
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erstellt.
Die durch das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz geänderten Bilanzierungs- und
Bewertungsvorschriften des HGB werden gemäß Art. 66 Abs. 3 Satz 1 EGHGB erstmalig im Geschäftsjahr 2010 angewandt.
Die Anpassung der Wertansätze erfolgt unter Beachtung der Übergangsvorschriften
zum 1. Januar 2010. Umstellungswahlrechte, die die Beibehaltung oder Fortführung
von Vorjahreswerten betreffen, können nur im Rahmen der Umstellung ausgeübt
werden. Ebenfalls nur im Rahmen der Umstellung können – soweit gesetzlich zulässig –
Beträge aus der Anpassung von Vorjahreswerten ergebnisneutral durch Einstellungen
in die bzw. Verrechnungen mit den Gewinnrücklagen erfasst werden. Die übrigen
Aufwendungen und Erträge aus der Anpassung der Wertansätze sind erfolgswirksam
zu erfassen und im außerordentlichen Ergebnis auszuweisen. Vorjahresvergleichszahlen
wurden gemäß Art. 67 Abs. 8 Satz 2 EGHGB nicht an die geänderten Ansatz- und
Bewertungsmethoden angepasst.
Konzernanhang Bilanz und Erläuterungen
Der Konzernabschluss wird auf den Stichtag des Jahresabschlusses des Mutterunternehmens aufgestellt. Bei den meisten einbezogenen Tochterunternehmen
entspricht das Geschäftsjahr dem Konzerngeschäftsjahr. Soweit Geschäftsjahre einbezogener Unternehmen mehr als drei Monate vor dem Konzernabschluss-Stichtag
enden, werden zum Zweck der Konsolidierung Zwischenabschlüsse erstellt.
Konsolidierungskreis
In den Konzernabschluss wurden neben der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG
alle wesentlichen Tochterunternehmen einbezogen, auf die die Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG unmittelbar oder mittelbar einen beherrschenden Einfluss
ausüben kann.
Der Kreis vollkonsolidierter Unternehmen umfasst 115 (i. Vj. 107) inländische und
60 (i. Vj. 76) ausländische Gesellschaften. Im Berichtsjahr wurden 21 (i. Vj. drei)
Tochterunternehmen erstmalig in den Konzernabschluss einbezogen, 29 (i. Vj. zwölf)
Unternehmen sind aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden bzw. auf einbezogene
Unternehmen verschmolzen oder angewachsen.
Gegenüber dem Vorjahr haben sich folgende wesentliche Änderungen im Konsolidierungskreis ergeben:
Infolge des Inkrafttretens des BilMoG zum 1. Januar 2010 wurden im Teilkonzern
der KiK Textilien- und Non-Food GmbH, Bönen („KiK“), eine und im Teilkonzern
der Olympics Baumarkt Holding GmbH, Wermelskirchen („OBH“) neun Zweckgesellschaften erstmals in den Konzernabschluss einbezogen, da dem Konzern
bei wirtschaftlicher Betrachtung die Mehrheit der Chancen und Risiken dieser
Unternehmen zusteht.
Der Teilkonzern OBH bezog im Geschäftsjahr 2010 eine zum 1. August 2010
erworbene österreichische Gesellschaft mit neun Franchisepartnermärkten sowie
infolge des Erwerbs weiterer Anteile ein bisher at equity einbezogenes Unternehmen mit fünf Märkten und dessen Tochterunternehmen mit zwei Märkten
erstmalig in den Konsolidierungskreis ein.
In den Ländern Rumänien und Bulgarien wurden die im Lebensmitteleinzelhandel
tätigen Einheiten Plus-Bulgaria Targovia KD, Sofia /Bulgarien, und PLUDI Market
S.R.L., Aricestii Rahtivani / Rumänien, sowie die Immobiliengesellschaften
Tengelmann Real Estate International Bulgaria KD, Sofia / Bulgarien, und
Tengelmann Real Estate International Romania Societate in Commandita,
Aricestii Rathivani/Rumänien, veräußert und auf den Veräußerungszeitpunkt
31. Oktober 2010 entkonsolidiert. Zum 30. Juni 2010 wurde zudem die österreichische Lebensmittelkette Zielpunkt Warenhandel GmbH & Co. KG, Wien/
Österreich, verkauft und ist folglich zu diesem Zeitpunkt aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden.
Die Ergebnisse der erst- und entkonsolidierten Unternehmen sind entsprechend anteilig in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung des Konzerns eingegangen. Wesentliche
Auswirkungen, die die Vergleichbarkeit der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung
mit dem Vorjahr einschränken, haben sich nicht ergeben.
65
66
Bilanz und Erläuterungen Konzernanhang
Die Auswirkungen der Veränderungen im Konsolidierungskreis beeinträchtigen
jedoch bedingt die Vergleichbarkeit der immateriellen Vermögensgegenstände,
des Sachanlagevermögens, des passiven Unterschiedsbetrages sowie der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen mit dem Vorjahr. Um die Vergleichbarkeit herzustellen, werden die Auswirkungen unter den Erläuterungen zu den entsprechenden
Bilanzposten in diesem Anhang dargestellt.
Aufgrund ihrer insgesamt untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns wurde bei sieben (i. Vj. sieben) inländischen und sechs
(i. Vj. neun) ausländischen Gesellschaften gemäß § 296 Abs. 2 HGB auf eine Einbeziehung verzichtet. Acht (i. Vj. vier) Gesellschaften wurden aufgrund der Weiterveräußerungs- bzw. Liquidationsabsicht gemäß § 296 Abs. 1 Nr. 3 HGB nicht konsolidiert.
Im Berichtsjahr wurde, wie im Vorjahr, eine ausländische Gesellschaft, an der ein
Kapitalanteil von 49 Prozent besteht, wegen der gemeinsamen Führung mit einem
nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen quotal konsolidiert.
28 (i. Vj. 27) inländische und fünf (i. Vj. sieben) ausländische assoziierte Unternehmen,
an denen die Unternehmensgruppe Tengelmann im Regelfall zwischen 20 Prozent
und 50 Prozent der Anteile hält, sind nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen.
Für drei (i. Vj. drei) inländische Beteiligungen wurde wegen untergeordneter Bedeutung
gemäß § 311 Abs. 2 HGB auf eine Equity-Bewertung verzichtet.
Des Weiteren hält der Konzern die folgenden Beteiligungen mit einem Anteilsbesitz
größer 20 Prozent:
Name, Sitz
Anteil
am Kapital
Eigenkapital
Ergebnis
des letzten GJ
%
T€
T€
94,0
351
138
94,0
51
-137
82,5
-2.252
-91
49,9
-1.758
16
94,0
25 2
-37
FISTULA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH
& Co. Objekt Wermelskirchen KG, Düsseldorf
(Stimmrechte 15,0)
Padlata GmbH & Co. KG, Pöcking
(Stimmrechte 10,0)
ROSEA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH
& Co. Objekt Offenburg KG, Düsseldorf
(Stimmrechte 8,0)
TALPA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH
& Co. Objekt Bensheim KG, Düsseldorf
(Stimmrechte 10,0)
Wines GmbH & Co. KG, Pöcking
(Stimmrechte 47,0)
1
Abschluss 31. Dezember 2009. Bei der Padlata GmbH & Co. KG, Pöcking, handelt es sich um den
Kapitalanteil der Kommanditisten. Insgesamt weist die Gesellschaft nicht durch Vermögenseinlagen
gedeckte Verlustanteile in Höhe von T€ 835 aus.
2
Bei der Wines GmbH & Co. KG, Pöcking, handelt es sich um die feste Kapitaleinlage der Kommanditisten.
Insgesamt weist die Gesellschaft nicht durch Vermögenseinlagen gedeckte Verlustanteile in Höhe von
T€ 1.130 aus.
Konzernanhang Bilanz und Erläuterungen
Konsolidierungsgrundsätze
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt für im Geschäftsjahr 2010 erstmalig konsolidierte
Gesellschaften gemäß den durch das BilMoG geänderten Vorschriften des § 301
Abs. 1 und 2 HGB nach der Neubewertungsmethode zum Zeitpunkt, zu dem das
Unternehmen erstmals Tochterunternehmen geworden ist. Der Wertansatz der dem
Mutterunternehmen mittel- und unmittelbar gehörenden Anteile wird hierbei mit dem
auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens,
wie es sich aus der zum maßgeblichen Zeitpunkt aufgestellten Neubewertungsbilanz
ergibt, verrechnet.
Die Kapitalkonsolidierung der voll- und quotenkonsolidierten Unternehmen, die bereits
vor erstmaliger Anwendung der Vorschriften des BilMoG in den Konzern einbezogen
wurden, erfolgte unter Beachtung der bis zum 31. Dezember 2009 angewandten
Buchwertmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligungen mit
dem anteiligen zum Buchwert angesetzten konsolidierungspflichtigen Eigenkapital
zum Erwerbszeitpunkt oder zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung in den
Konzernabschluss.
Die sich aus der Kapitalkonsolidierung ergebenden Unterschiedsbeträge werden – soweit
möglich – den entsprechenden Vermögensgegenständen und Schulden zugeordnet.
Ein danach verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen und planmäßig abgeschrieben. Ein sich ergebender passiver Unterschiedsbetrag wird aufgrund der Änderungen des BilMoG seit dem Geschäftsjahr
2010 grundsätzlich in einem gesonderten Posten unterhalb des Eigenkapitals ausgewiesen und entsprechend der Vorschriften des § 309 Abs. 2 HGB fortgeschrieben.
In Vorjahren entstandene passive Unterschiedsbeträge wurden, sofern sie nicht auf
Gewinnthesaurierung zwischen dem Zeitpunkt des Erwerbs und der Erstkonsolidierung
zurückzuführen sind, in den gesonderten Posten umgegliedert.
Bei der erstmaligen Einbeziehung nach der Equity-Methode wird die Buchwertmethode
angewandt, wobei ein verbleibender Unterschiedsbetrag zusammen mit der Beteiligung
ausgewiesen wird. Die Ermittlung des Unterschiedsbetrages erfolgt zum Zeitpunkt
der erstmaligen Einbeziehung des Unternehmens als assoziiertes Unternehmen in den
Konzernabschluss. Der Anteil am Jahresergebnis dieser Unternehmen einschließlich der
Abschreibungen des Geschäfts- oder Firmenwerts wird im Beteiligungsergebnis des
Konzerns gezeigt. Eine Zwischenergebniseliminierung ist gemäß § 312 Abs. 5 Satz 3
HGB i. V. m. § 304 Abs. 2 HGB nicht erfolgt.
Zwischenergebnisse, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Unternehmen werden eliminiert. Das Wahlrecht
zur Konsolidierung von Drittschuldverhältnissen wird teilweise in Anspruch genommen.
Auf ergebniswirksame Konsolidierungen werden Steuerabgrenzungen vorgenommen.
Währungsumrechnung
Die Vermögens- und Schuldposten der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, die ihre Abschlüsse in ausländischer Währung aufstellen, werden mit dem
Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag angesetzt. Die Posten des Eigenkapitals
werden seit Inkrafttreten des BilMoG zum historischen Kurs umgerechnet, der für
Gesellschaften, die bereits vor Einführung des BilMoG in den Konzernabschluss einbezogen wurden, auf den 31. Dezember 2009 festgesetzt wurde.
67
68
Bilanz und Erläuterungen Konzernanhang
Die Posten der Gewinn-und-Verlust-Rechnung einschließlich des Jahresergebnisses
werden zum Durchschnittskurs des Geschäftsjahres in Euro umgerechnet.
Die sich ergebenden Währungsumrechnungsdifferenzen werden erfolgsneutral in
einen gesonderten Posten innerhalb des Eigenkapitals eingestellt. Eine Auflösung des
Postens erfolgt ergebniswirksam bei teilweisem oder vollständigem Ausscheiden des
Tochterunternehmens aus dem Konsolidierungskreis.
Vor Inkrafttreten des BilMoG wurden Umrechnungsdifferenzen zum Vorjahr, bezogen
auf das konsolidierte Eigenkapital zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung, erfolgsneutral
in die Gewinnrücklagen eingestellt. Der Betrag zum 31. Dezember 2009 wurde zur
besseren Vergleichbarkeit in den neuen Posten umgegliedert. Das Vorjahr wurde entsprechend angepasst. Die Umrechnung der Aufwendungen und Erträge der jeweiligen
Gewinn-und-Verlust-Rechnungen erfolgt zum Geschäftsjahresdurchschnittskurs,
während das Jahresergebnis und die Abschreibungen, mit Ausnahme im Teilkonzern
OBH, mit dem Mittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet wurden. Die hieraus
resultierenden Umrechnungsdifferenzen wurden unter den sonstigen betrieblichen
Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie Änderungen
in den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden
grundsätzlich nach den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Tengelmann
Warenhandelsgesellschaft KG einbezogen. Soweit abweichende Wertansätze aus
dem Jahresabschluss der Tochtergesellschaft übernommen wurden, sind diese für die
Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung.
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände – einschließlich der
Geschäfts- oder Firmenwerte – sowie das Sachanlagevermögen werden zu Anschaffungskosten aktiviert und linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben.
Soweit der nach den vorstehenden Grundsätzen ermittelte Wert der Anlagegüter über
dem Wert liegt, der ihnen am Abschluss-Stichtag beizulegen ist, wird dem durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen.
Für Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung sowie aus den
Einzelabschlüssen, die in Geschäftsjahren entstanden sind, die vor dem 31. Dezember
2009 endeten, wurde das Beibehaltungswahlrecht des Art. 66 Abs. 3 Satz 2 EGHGB
ausgeübt und auf eine Anpassung des Abschreibungsplans an die vorgesehene Abschreibung über die individuelle Nutzungsdauer verzichtet.
Die voraussichtliche Nutzungsdauer der Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung im Teilkonzern OBH beträgt aufgrund des durchschnittlichen Innovationszyklus des OBI-Marktauftrittes acht Jahre. Die Geschäfts- oder Firmenwerte
aus der Kapitalkonsolidierung der anderen Gesellschaften werden über 15 Jahre
entsprechend der durchschnittlichen Laufzeit der Filialmietverträge abgeschrieben.
Geschäfts- oder Firmenwerte aus den Einzelabschlüssen resultieren sämtlich aus
dem Teilkonzern OBH und werden über einen Zeitraum von 15 Jahren (Inland) bzw.
zehn Jahren (Ausland) linear abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer für aus Vorjahren stammende Geschäfts- und Firmenwerte im Inland ist auf die durchschnitt-
Konzernanhang Bilanz und Erläuterungen
liche Laufzeit der Mietverträge der Marktgesellschaften zurückzuführen. Für die
ausländischen Gesellschaften stützt sich die Abschreibungsdauer auf einen Durchschnittswert aus landesspezifischen Marktzyklen unter Berücksichtigung der Mietvertragslaufzeiten.
Die Bewertung der Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen,
der übrigen Beteiligungen sowie der Wertpapiere erfolgt zu Anschaffungskosten
des Konzerns oder zu niedrigeren beizulegenden Werten.
Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen sind zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten, erhöht oder vermindert um die anteiligen noch nicht vereinnahmten Ergebnisse der Gesellschaft und vermindert um planmäßige Abschreibungen
des aktiven Unterschiedsbetrags, bewertet. Die Geschäfts- oder Firmenwerte aus
der Equity-Bewertung im Teilkonzern OBH werden aufgrund des durchschnittlichen
Innovationszyklus des OBI-Marktauftrittes über acht Jahre planmäßig linear abgeschrieben. Sämtliche übrigen Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Equity-Bewertung
werden planmäßig über die voraussichtliche Nutzungsdauer von fünf Jahren linear
abgeschrieben.
Ausleihungen sind zum Nennwert bilanziert.
Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. niedrigeren Tagesoder Marktpreisen angesetzt. Lagerhaltungs- und Marktrisiken werden durch Wertabschläge berücksichtigt.
Der Ansatz der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erfolgt zu
Nennwerten. Erkennbaren Einzelrisiken und dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch
angemessene Wertberichtigungen Rechnung getragen.
Wertpapiere des Umlaufvermögens werden mit den Anschaffungskosten oder dem
niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag angesetzt.
Latente Steuern werden für sämtliche zukünftig abzugsfähigen bzw. zukünftig
zu versteuernden temporären Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und
steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Diese können zum einen aus unterschiedlichen Wertansätzen zwischen Handels- und Steuerbilanz, aus Anpassungen von Bilanzansätzen
an konzerneinheitliche Bilanzierung und Bewertung sowie aus Konsolidierungsmaßnahmen entstehen. Zusätzlich zu diesen Bilanzierungs- und Bewertungsunterschieden
werden steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt. Bei den Verlustvorträgen wird darauf abgestellt, ob eine Nutzung innerhalb der auf das Berichtsjahr folgenden fünf
Geschäftsjahre zu erwarten ist. Die entsprechende Beurteilung erfolgt auf der Basis
einer Planungsrechnung, die sich aus historischen Erfahrungswerten, wirtschaftlicher
Entwicklung der Gesellschaft sowie des Umfeldes und sonstigen bekannten Trends zusammensetzt. Bei neuen Erkenntnissen wird die Planung entsprechend angepasst.
Sofern aktive latente Steuern in Folgejahren voraussichtlich nicht realisiert werden
können, erfolgt eine Wertberichtigung. Bei der Ermittlung der latenten Steuern wird
von den nach derzeitiger Rechtslage geltenden Steuersätzen zum Zeitpunkt der
voraussichtlichen Realisierung ausgegangen. Aktive und passive latente Steuern werden
saldiert ausgewiesen, sofern sie gegenüber derselben Steuerbehörde bestehen. Die
Auswirkungen von Steuersatzänderungen werden im Jahr der Gesetzesänderung
ergebniswirksam berücksichtigt.
69
70
Bilanz und Erläuterungen Konzernanhang
Aufgrund der Änderungen des BilMoG werden seit dem Geschäftsjahr 2010 passive
Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung erstmalig in einem gesonderten
Posten unterhalb des Eigenkapitals ausgewiesen. Zum 1. Januar 2010 wurden T€ 2.684
aus dem Eigenkapital umgegliedert.
Die Pensionsrückstellungen wurden bis zum 31. Dezember 2009 in Höhe des Teilwerts
gemäß § 6 a EStG und unter Anwendung der „Richttafeln 2005 G“ von Prof. Dr. Klaus
Heubeck gebildet. Der Rechnungszinsfuß betrug 4,5 Prozent bzw. im Teilkonzern
OBH 6 Prozent.
Ab dem 1. Januar 2010 werden die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
Verpflichtungen versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer
Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Heubeck 2005 G) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren („Projected-Unit-Credit-Methode“) ermittelt. Zukünftige erwartete
Entgelt- und Rentensteigerungen werden bei der Ermittlung der Verpflichtungen
berücksichtigt. Dabei wird derzeit von jährlichen Anpassungen von 2 Prozent ausgegangen. Der Rechnungszins für die Abzinsung der Pensionsverpflichtungen beträgt
unter Anwendung der Pauschalregelung gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB zum
30. November 2010 5,15 Prozent bzw. zum 31. Dezember 2010 5,16 Prozent. Es
handelt sich um den von der Deutschen Bundesbank ermittelten und veröffentlichten
durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren.
Der Rechnungszinsfuß für die steuerliche Ermittlung der Pensionsrückstellung beträgt
weiterhin 6 Prozent.
Aufgrund der geänderten Bewertung der laufenden Pensionen oder Anwartschaften
auf Pensionen ist zum 1. Januar 2010 insgesamt eine Zuführung zu den Pensionsrückstellungen erforderlich. Entsprechend dem Wahlrecht des Art. 67 Abs. 1 Satz 1
EGHGB wurde der Betrag sofort in voller Höhe zugeführt. Die Zuführung umfasste
insgesamt einen Betrag in Höhe von T€ 5.879.
Zuführungen zu den Pensions- und sonstigen längerfristigen Personalrückstellungen
wurden im Geschäftsjahr 2010, soweit sie aus der Aufzinsung der Rückstellungen
resultieren, erstmals im Zinsergebnis erfasst. Im Vorjahr erfolgte der Ausweis unter
den Personalaufwendungen.
Infolge des Inkrafttretens des BilMoG sind Vermögensgegenstände, die gemäß § 246
Abs. 2 Satz 2 HGB nur der Erfüllung der Schulden aus Altersvorsorgeverpflichtungen
dienen und dem Zugriff aller Gläubiger entzogen sind, in Höhe ihres beizulegenden
Zeitwerts mit den Pensionsverpflichtungen zu verrechnen. Die Rückstellungen für
Pensionsverpflichtungen in Höhe von T€ 177.076 wurden mit dem beizulegenden
Zeitwert von Aktivwerten in Höhe von T€ 895 verrechnet. Die Aktivwerte entsprechen
den Zeitwerten. Zinsaufwendungen in Höhe von T€ 59 wurden mit Zinserträgen in
Höhe von T€ 50 verrechnet.
Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen werden in Höhe des nach
vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt
und berücksichtigen alle bis zur Bilanzaufstellung erkennbaren Risiken und ungewissen
Verpflichtungen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden
mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzins der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.
Konzernanhang Bilanz und Erläuterungen
Aufgrund der geänderten Bewertung der Rückstellungen zum 1. Januar 2010 ist eine
Auflösung der sonstigen Rückstellungen unter anderem für Mietrisiken und Rückbau
in Höhe von insgesamt T€ 40.650 erforderlich.
Der Konzern hat entschieden, den Betrag gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB beizubehalten, da der aufzulösende Betrag nach derzeitigen Erkenntnissen bis spätestens
zum 31. Dezember 2024 wieder zugeführt werden müsste. Der Betrag der Überdeckung
beträgt zum 31. Dezember 2010 T€ 33.807.
In den sonstigen Rückstellungen enthaltene Rückstellungen für Lohnfortzahlung im
Todesfall war aufgrund der Änderungen des BilMoG eine Zuführung zu den Rückstellungen in Höhe von T€ 665 erforderlich.
Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag passiviert.
Haftungsverhältnisse
31.12.2010
31.12.2009
T€
T€
Garantien und Bürgschaften
15.324
9.069
Bestellung von Sicherheiten
148.827
145.009
Patronatserklärungen
3.061
2.512
167.212
156.590
Die Bestellung von Sicherheiten resultieren im Wesentlichen (T€ 140.327; i. Vj.
T€ 137.612) aus der Übernahme des Delkredererisikos gegenüber Lieferanten im
Teilkonzern OBH. Dies betrifft Lieferantenverbindlichkeiten von Franchisepartnern in
Deutschland, Österreich und Bosnien.
Die TREI Austria GmbH, Wien/Österreich, hat in Höhe von T€ 2.461 Patronatserklärungen zu Gunsten der im Berichtsjahr endkonsolidierten Zielpunkt KG abgegeben. Die Patronatserklärung beinhaltet die Verpflichtung, die Zielpunkt Warenhandel GmbH & Co. KG, Wien/Österreich, so auszustatten, dass sie allen finanziellen
und wirtschaftlichen Verpflichtungen ihren Gläubigern gegenüber nachkommen kann.
Im Februar bzw. März 2011 wurden die Patronatserklärungen zurückerhalten bzw.
wurden von den Begünstigten entsprechende Verzichtserklärungen abgegeben.
Von einer Inanspruchnahme aus den bestehenden Haftungsverhältnissen ist zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses nicht auszugehen.
71
72
Bilanz und Erläuterungen Konzernanhang
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
31.12.2010
31.12.2009
davon fällig
Mietverträge
Leasingverträge
Wartungsverträge
in
in einem bis
nach
insgesamt
einem Jahr
fünf Jahren
fünf Jahren
T€
T€
T€
T€
T€
4.185.774
567.023
1.799.623
1.819.128
3.978.622
339.066
38.011
131.871
169.184
640.468
46.931
27.334
16.848
2.749
34.717
24.877
24.877
0
0
53.881
32.000
12.000
20.000
0
44.000
187
181
6
0
0
4.628.835
669.426
1.968.348
1.991.061
4.751.688
insgesamt
Bestellobligo für Investitionen
in das Anlagevermögen
Verpflichtung aus
Abnahmeverträgen
Sonstige
Die OBI Group Holding GmbH, Wermelskirchen, hat nicht eingeforderte Einzahlungsverpflichtungen von T€ 4.623 (i. Vj. T€ 3.622) auf Kommanditbeteiligungen.
Bestätigungsvermerk Bilanz und Erläuterungen
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den von der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG, Mülheim an der
Ruhr, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn-und-VerlustRechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel – und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2010 geprüft.
Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen
handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter
der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten
Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und
durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des
durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanzund Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.
Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die
Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden
die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie
Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend
auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung
des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzung der gesetzlichen Vertreter sowie die
Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.
Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für
unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter
Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und
Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Köln, den 30. Mai 2011
KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Nonnenmacher
Schumacher
Wirtschaftsprüfer
Wirtschaftsprüfer
73
Danksagung und Fotonachweis
Die Unternehmensgruppe Tengelmann bedankt sich bei allen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern, die in diesem Geschäftsbericht im wahrsten Sinne des Wortes Gesicht
gezeigt und beim Fotoshooting engagiert mitgemacht haben:
Kaiser’s Tengelmann
• Herr Nazim Civ
• Herr Younes El-Habsaoui
• Herr Pawan Lund
• Frau Daniela Nonnenmacher
• Frau Birgit Storch
KiK
• Frau Rufaldiye Busatovic
• Frau Lydia Hermes
• Frau Ingrid Heselmann
• Frau Petra Katzenberger,
ebenfalls auf dem Foto:
Daniel Seidl, Geschäftsführer
der Deutsch-Bengalischen
Handelskammer
• Frau Marta Lasok
• Herr Hüseyin Ugur
• Fijola Avdin,
Tochter einer Mitarbeiterin
OBI
• Herr Victor Altergott
• Herr Armando Calabrese
• Herr Marc Giegel
• Herr Dragoslav Joksimovic
• Herr Gerd Koord
• Herr Alexander Krist
Tengelmann E-Commerce
• Frau Ivanka Herceg
• Frau Ayse Karabas
TREI Real Estate
• Herr Björn Fraeb
• Frau Rebecca Giesen
• Frau Sabrina König
TEDi
• Frau Teresa Cadilo
• Herr Deniz Dogru
Woolworth
• Frau Susanne Komnenovic
TEG
• Frau Daniela Striefeler
• Herr Dietmar Voss
TAG / TASCO:
• Frau Andrea Lenz
Zahlen & Fakten
Zahlen & Fakten
Geschäftsjahr 2010 (1. Januar 2010 – 31. Dezember 2010)
Umsatz
in Mrd. €
Deutschland
7,54
Europa
3,80
Summe
11,34
in Mrd. €
∆ in % z. VJ
Deutschland 1
7,36
3,7
3,7
Europa 1
3,16
9,9
5,2
Summe
10,52
5,5
4,1
Umsatz auf bereinigter Basis
∆ in % z. VJ
währungsbereinigt
∆ in % z. VJ
Mitarbeiter
Deutschland 1
59.146
6,3
Europa 1
21.136
9,4
Summe
80.282
7,1
∆ in % z. VJ
Filialen
Deutschland 1
1
3.388
2,4
Europa 1
729
11,0
Summe
4.117
3,8
ereinigt um „Nicht weitergeführte Landesgesellschaften und Vertriebsregionen“
b
in Deutschland: Vertriebsregion Rhein-Main-Neckar von Kaiser‘s Tengelmann
in Europa: Plus Österreich, Rumänien, Bulgarien
Allgemeine Hinweise
Der Konzernumsatz beinhaltet die Umsätze der Produktionsbetriebe,
bereinigt um die Innenumsätze.
Aufgrund von Rundungseffekten können Additionsdifferenzen auftreten.
Angaben zu Mitarbeitern und Filialen sind bezogen auf den Stichtag
zum jeweiligen Geschäftsjahr.
Bei Auslandsgesellschaften wurden die durchschnittlichen Wechselkurse
der jeweiligen Berichtszeiträume zugrunde gelegt.
Zahlen & Fakten
Geschäftsjahr 2010 (1. Januar 2010 – 31. Dezember 2010)
Kaiser’s
Tengelmann
Verkaufsfläche
Filialen
*
Mitarbeiter
∆ in % z. VJ
Ist
in m2
Gesamt*
Umsatz
440.395
531
∆ in % z. VJ
in Mio. €
∆ in % z. VJ
-2,0
2.167,1
0,1
Ist
währungsbereinigt
0,1
∆ in % z. VJ
17.975 3,0
ohne abgegebene Vertriebsregion Rhein-Main-Neckar
KiK
Verkaufsfläche
Filialen
Mitarbeiter
Umsatz
∆ in % z. VJ
Ist
in m2
∆ in % z. VJ
in Mio. €
2.517
3,3
1.346,7 122.902
250
0,4
26.860
42
68,0
Slowenien
25.272
41
Tschechien
68.642
Ungarn
32.977
Gesamt
1.573.815
Deutschland
1.297.162
Österreich
Slowakei
OBI
∆ in % z. VJ
Ist
währungsbereinigt
∆ in % z. VJ
0,5
0,5
16.980 191,4 -0,5
-0,5
1.393 -0,9
22,2 101,8
101,8
273 20,3
32,3
31,8 12,8
12,8
223 12,6
120
27,7
54,2 28,7
23,2
777 10,2
55
7,8
17,9 3,5
1,7
363 -0,5
3.025
4,8
1.664,2 2,1
1,9
20.009 10,4
Verkaufsfläche
Filialen
11,5
Mitarbeiter
Umsatz
∆ in % z. VJ
∆ in % z. VJ
Ist
in m2
in Mio. €
∆ in % z. VJ
Ist
währungsbereinigt
∆ in % z. VJ
Deutschland 2.605.170
340
3,0
3.548,4 6,8
6,8
22.521 5,6
Bosnien-Herzegowina
15.782
3
0,0
18,5 0,0
0,0
215 0,5
Italien
209.585
49
4,3
451,2 12,7
12,7
2.014 5,2
Kroatien
19.109
3
0,0
14,4 22,0
21,0
0,0
Österreich
183.326
32
0,0
335,4 0,8
0,8
1.781 1,1
Polen
255.652
34
6,3
487,3 4,1
-3,7
3.744 2,3
Rumänien
55.264
7
75,0
46,9 31,7
30,3
631 45,7
Russland
215.262
18
20,0
691,9 31,8
20,3
3.673 34,0
Schweiz
75.594
10
0,0
182,4 7,7
-1,6
625 1,5
Slowenien
46.958
7
16,7
67,3 8,7
8,7
418 6,1
Tschechien
207.966
30
3,4
344,1 -1,9
-6,0
2.547 4,5
Ukraine
34.113
3
0,0
32,4 34,4
25,6
411 5,9
Ungarn 155.963
25
8,7
164,6 -7,6
-9,1
1.766 9,6
Gesamt
4.079.744
561
4,5
6.348,8 8,3
6,0
40.519 7,6
Sonstige
Verkaufsfläche
Filialen
173 Umsatz
Mitarbeiter
∆ in % z. VJ
Gesamt
in m2
Ist
∆ in % z. VJ
–
–
–
–
–
–
in Mio. €
721,5 ∆ in % z. VJ
währungsbereinigt
5,9
5,9
-40,2
-40,4
Ist
1.779 ∆ in % z. VJ
1,9
Nicht weitergeführte
Landesgesellschaften
und Vertriebsregionen
816,6
–
–
IMPRESSUM
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