Das VIPA Journal
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Das VIPA Journal
Das VIPA Journal Hauszeitung der VIPA GmbH Nr. 5 | Februar 2013 Programm Visualisie rung ierung Vernetzun SP EE D7 ST UD g IO Hardware konfigura tion INHALT SPEED7 Studio – VIPA stellt eigene Software vor 2 Thiele Ketten – Eine heiße Sache 10 2 SPEED7 Studio 5 EtherCAT-Master CPU 6 PROFINET ECO CPU 11 Rangieren leicht gemacht 15 VIPA International 18 Unterwegs in Franken Das VIPA Journal SPEED Seite 2 | Februar 2013 Wichtige Mitteilung der Geschäftsführung VIPA stärkt seine Marktposition durch den Einstieg von Yaskawa Europe vervollständigt durch die Beteiligung ihr Produktportfolio im Bereich SPS-Technologie und kann auf existierende Vertriebskanäle mit einer guten Marktstellung und einem guten Image im Bereich Maschinen- und Anlagenbau aufbauen. Sehr geehrte Damen und Herren, durch einen geplanten Gesellschafterwechsel ist seit dem 20.11.2012 die Firma Yaskawa Europe GmbH mehrheitlich an der VIPA GmbH beteiligt. Die Yaskawa Europe GmbH ist eine eigenständige Tochter der japanischen Yaskawa Electric AG, einem der weltweit führenden Hersteller von Frequenzumrichtern, Servomotoren und Industrierobotern. Durch den Einstieg von Yaskawa schließen wir eine wichtige Lücke in unserem Produktportfolio, was uns auch zukünftig ein nachhaltiges Wachstum sichert und unsere Marktstellung als Systemlieferant stärkt. Yaskawa ihrerseits Wir werden weiterhin als VIPA mit unseren eigenständigen Namen, Corporate Identity, Marken und Produkten am Markt auftreten und wie gewohnt unsere Kunden und Partner betreuen. Somit können Sie auch weiterhin auf Ihre Ansprechpartner in Vertrieb und Applikation zurückgreifen. Der Erhalt unserer Eigenständigkeit, die Langfristigkeit des Engagements und die daraus resultierenden Synergien waren für uns entscheidend bei der Partnerwahl. Wir sind davon überzeugt, mit dem Unternehmen Yaskawa diesen Partner gefunden zu haben. Zukünftig wird man gemeinsam an kompletten Automatisierungslösungen arbeiten, so dass wir von der SPS, über den Antrieb bis hin zum Roboter, komplette Lösungen bieten können. Ich persönlich werde weiterhin Geschäftsfüh- rer und Anteilseigner bei den Firmen VIPA und Profichip bleiben, um den seit vielen Jahren erfolgreich eingeschlagenen Weg weiterzuverfolgen. Die Flexibilität, Schnelligkeit und Innovationskraft eines Mittelständlers bleibt Ihnen auch in Zukunft erhalten, verbunden mit der Sicherheit eines technologisch geprägten, weltweit tätigen Konzerns. Ich freue mich auf eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit mit Ihnen. Ihr Wolfgang Seel Geschäftsführung VIPA GmbH SPEED7 Studio Losgelöst per eigenem Softwaretool Bekannt und groß geworden ist VIPA als Hardware-Lieferant, der Komponenten und Systeme herstellt, die sich mit STEP 7 von Siemens programmieren und konfigurieren lassen. Jetzt bringt das Unternehmen ein eigenes Automatisierungs-Framework auf den Markt. Die bislang geltende Philosophie von VIPA ist schnell formuliert: Im Vordergrund eigener Innovationen stand die Kompatibilität zu Siemens-Systemen hinsichtlich Software und z.T. auch der Bauform. Die ersten selbst entwickelten Lösungen waren Kompaktsysteme, bevor 2003 mit SPEED7 eine völlig neue Technologie mit der damals schnellsten HardSPS der Branche auf den Markt kam. Das Produkt entwickelte sich schnell zu einer eigenen Steuerungs-Klasse, die einerseits zu den bestehenden Standards kompatibel war - andererseits durch die integrierte SPEED7Technologie einen eigenen Standard im Hinblick auf Geschwindigkeit, Schnittstellen und Speicher definierte. Gleichzeitig wurde aber immer klarer, dass bei der Nutzung der bestehenden Softwaretools von Siemens die Möglichkeiten der VIPA-Hardware nur mit Einschränkungen oder nur sehr umständlich genutzt werden konnten: • So enthalten die 300S CPUs mehr Remanenz-Merker, zusätzliche Organisationsbausteine, integrierte Kommunikationsprozessoren und PROFINET- beziehungsweise EtherCAT-Master-Funktionalitäten, für die ein Konfigurationstool benötigt wird. • Die Verwendung des SPEED-Busses, neben dem klassischen seriellen Rückwandbus, sorgt für eine schnelle Kommunikation zu Ein-/Ausgabebaugruppen und Kommunikationsprozessoren und ist in keinem anderen Fremdsystem vorhanden und somit dort nur umständlich zu konfigurieren. • Das neue I/O-System SLIO mit der Vernetzung über PROFIBUS, PROFINET und EtherCAT erhält in Kürze leistungsfähige SPEED7 CPUs, die einfach konfiguriert und programmiert werden müssen. Es wurde also ein Engineering-Werkzeug nötig, mit dem sich diese Komponenten einerseits zu einem System zusammenführen und anderer- SPEED Das VIPA Journal seits die technischen Möglichkeiten der VIPASteuerungen ohne Umwege nutzen lassen. Die Entwicklungsziele Eine der Vorgaben für das Entwicklungsteam war, das jeweils Beste aus den bestehenden Softwarewelten, die da heißen: VIPA, SIMATIC, IEC und IT, herauszufiltern und zusammen mit eigenen Vorgaben zu einem neuen Framework zusammenzufügen. Es ist letztlich ein Pflichtenheft mit folgenden Entwicklungsprämissen entstanden: • Der Programmierer als Anwender steht im Vordergrund. • Die Bedienoberfläche muss intuitiv, übersichtlich und modern gehalten sein. • Die Bedienoberfläche muss den sofortigen Einstieg in die Konfiguration und Programmierung ermöglichen, ohne eine Software von Grund auf neu erlernen zu müssen. • Die Syntax der S7 Programmierung soll umgesetzt werden. • Die Editoren AWL, KOP, FUP und SCL sollen Bestandteil des Framework sein. • Bestehender und geschriebener Code soll importiert und somit weiterverwendet werden können. • Editoren und Debugwerkzeuge sollten das Auffinden und die Diagnose von Fehlern erleichtern, schon während der Programmierung und später auch bei der Inbetriebnahme. • Eine integrierte Visualisierung mit vorgefertigten Elementen aus einer Bibliothek Februar 2013 | Seite 3 • Eine skalierbare Software mit variablen Level, die sich an unterschiedliche Kenntnisse der Programmierer von Basic über Standard bis hin zu Advanced anpassen lässt. Was die Struktur betrifft, wurde Folgendes gefordert: • Durchgängigkeit: Einheitliches Engineering von der Hardwarekonfiguration über die Kommunikation und Programmierung bis hin zur Visualisierung. • Multiuserfähigkeit: Eine zentrale Datenhaltung sollte paralleles Arbeiten an einem Projekt ermöglichen. • Skalierbarkeit durch einfache Plug-In-Mechanismen. • Multilingualität: einfache Sprachumschaltung mitten im Programmierprozess. Entstanden ist ein Engineering-Tool, das den gesamten Automatisierungsprozess durchgängig von der Hardwarekonfiguration über die Kommunikation und Programmierung bis hin zur Visualisierung abbildet. Intuitive Bedieneroberflächen erlauben den sofortigen Einstieg in die verschiedenen Module. Zusätzliche Tools von Fremdanbietern für die Hardwarekonfiguration, für die Vernetzung der verschiedenen Feldbusse, die Programmierung oder für die Visualisierung und Bedienung der Anlagen werden damit überflüssig. Zeitgemäße Technologien als Basis Bei der Entwicklung des EngineeringFramework fanden neueste Technologien und Werkzeuge wie .net 4.0 und vektorbasierte UI Visualisierung mit Windows Presentation Foundation ihren Einsatz. Hardwarekonfiguration, Vernetzung, Programmierung und Visualisierung nutzen eine zentrale, SQL-Server-basierte, Datenbank. Dadurch kann zum Beispiel bei der Erstellung der Visualisierung direkt auf Variablen der Steuerung zugegriffen werden, ohne dass dafür ein Datenabgleich zwischen verschiedenen Tools erfolgen muss. Durch den Datenbank-Ansatz ist das SPEED7 Studio schon jetzt für die Erstellung und Verwaltung von Multiuser-Projekten und eine Versionsverwaltung vorbereitet. Alle genutzten Grafiken sind vektororientiert und werden beispielsweise für eine fotorealistische Darstellung der Baugruppen genutzt, die so verlustfrei gezoomt werden kann. Alle grafischen Nutzeroberflächen bieten die Möglichkeit der Mehrsprachigkeit - deshalb ist es im SPEED7 Studio möglich, die Sprache der Oberflächen und Menüs auch während des Programmierens umzuschalten, um die Arbeit in einem internationalem Umfeld zu vereinfachen. Durch die Nutzung von aktuellen Softwarearchitekturen ist es möglich, über Plug-In-Mechanismen den Funktionsumfang des Engineering-Tools bei Bedarf zu erweitern oder, falls nötig, auf neue Anforderungen zu reagieren. Die Programm-Module Die Hardwarekonfiguration Die Hardwarekonfiguration an sich wurde nicht neu erfunden. Es ist jetzt aber möglich, VIPA Steuerungen, die etwa SPEED-Bus-, PROFIBUS-, EtherCAT oder PROFINET enthalten sowie alle 300S CPUs, Kommunikationsprozessoren oder SLIO-I/Os mit allen VIPA-spezifischen Parametern ohne Umwege zu konfigurieren, wobei automatisch die zugehörigen Variablen in der CPU erstellt werden. Unterstützt werden die Anwender bei der Konfiguration der Hardware durch vordefinierte Gerätevorlagen, die sich per Drag&Drop an der entsprechenden Stelle einfügen lassen. Durch farbliche Markierungen behält der Anwender den Überblick. Bei der Parametrierung der Baugruppen wird farblich gekennzeichnet, welche Werte nicht den Default-Werten entsprechen oder fehlerhaft sind; der Tool-Tipp liefert weitere Informati- onen zu Min-, Max- oder Default-Definitionen. Da die Abbildungen auf vektororientierten Grafiken basieren, trägt die fotorealistische Darstellung der Baugruppen sehr zur Übersichtlichkeit bei – der Anwender sieht die Hardware vor sich, was ein sehr intuitives Arbeiten ermöglicht. Die Vernetzung Die Konfiguration der Vernetzungen über PROFIBUS, PROFINET und EtherCAT mit dem VIPA eigenen Tool setzt keine feldbusspezifischen Kenntnisse voraus. Vielmehr stellt das Speed7 Studio verschiedene Gerätevorlagen zur Verfügung, mit denen sich die Vernetzung grafisch konfigurieren lässt. Durch die Gerätevorlagen ist es möglich, schnell eine lauffähige Konfiguration vorzunehmen oder Änderungen umzusetzen. Die Gerätevorlagen umfassen vorerst die VIPA 300S-CPUs, die SLIO PROFIBUS- und EtherCAT-Interface-Module, die Eco Panels, die professional Panels sowie die analogen und digitalen 300S- und SLIO-I/Os. Das VIPA Journal SPEED Seite 4 | Februar 2013 Bild 3: Die Programmierung der Funktionsblöcke: Die Programmierung mittels AWL, FUP, und KOP ist realisiert, SCL folgt Bild 4: Die Visualisierung einer Abfüllanlage (Ausschnitt): Vorgefertigte Elemente vereinfachen die Gestaltung. Programmierung Zur Programmierung lassen sich die Programmiersprachen AWL, FUP, und KOP nutzen, die Realisierung von SCL ist in Arbeit. Als Strukturierungshilfe in der textuellen Programmierung werden durch Syntax-Highlighting beispielsweise Kommentare, Befehle, Symbole oder Sprünge farblich unterschieden. Zusätzlich können Notizen im Code hinterlegt oder „Regions“ definiert werden, die eine übersichtlichere Darstellung des AWL ermöglichen. In den grafischen Programmiersprachen werden unterschiedliche Farben für verschiedene Bausteingruppen genutzt, wodurch sich die funktionale Zuordnung vereinfacht. Bereits während der Eingabe des ProgrammCodes findet eine Syntaxüberprüfung „on the fly“ statt. Dadurch wird die Eingabe permanent überprüft und der Nutzer sofort auf mögliche Fehler hingewiesen. Zur Diagnose lassen sich im Baustein oder in Beobachtungstabellen die aktuellen Werte online ansehen. Auch eine Historie und eine Trendanzeige sind hier verfügbar. Die Zielgruppe Zum einen zählen die Anwender zur Zielgruppe, welche VIPA Hardware komplett nutzen und sich dabei in der gewohnten S7 Welt wiederfinden wollen. Aber auch der typische SIMATIC-Anwender, der schon jetzt in Mischkonfigurationen VIPA und Siemens verwendet, soll durch das Framework angesprochen werden, weil sich für ihn der „Mischbetrieb“ vereinfacht. Deshalb ist auch geplant, zukünftig ausgesuchte Siemenskomponenten mit in den Hardwarekatalog aufzunehmen. Der Ausblick Mit SPEED7 Studio stellt VIPA ein Engineering-Tool vor, das im Vergleich zu Tools anderer Hersteller den gesamten Automatisierungsprozess durchgängig von der Hardwarekonfiguration über die Kommunikation und Programmierung bis hin zur Visualisierung abbildet. Dabei ist das Framework nicht dafür gedacht, ein TIA Portal von Siemens abzubilden oder zu ersetzen, sondern um als kleines, schlankes, schnelles und ein wenig sexy Tool VIPA Steuerungen und Komponenten optimal einzusetzen, unter Beibehaltung der gewohnten S7 Syntax. Die dritte Zielgruppe stellen VIPA HardwareBrandlabel-Partner dar, die das Tool komplett in ihrem eigenen Design verwenden können und durch die modulare Gestaltung und die Skalierbarkeit ein auf ihre verwendete Hardware zugeschnittenes Programmier- und Konfigurationstool an die Hand bekommen. Die Visualisierung Mit dem SPEED7 Studio haben Nutzer die Möglichkeit, eine webbasierte Visualisierung zu erstellen. Dazu steht ein SVG-Grafikeditor zur Verfügung, mit dem die einzelnen Seiten erstellt werden. Vorgefertigte Elemente aus einer Bibliothek Das Framework bildet den „Software Backbone“ für zukünftige VIPA Entwicklungen. Die geplanten Portfolio-Erweiterungen in Richtung Safety Control und Motion können somit effektiv unterstützt werden hinsichtlich Programmierung und Konfiguration. Gerade die Applikationsebene des Kunden machen die Gestaltung besonders einfach. Die zentrale Datenhaltung im Engineering Tool erlaubt ebenso den Zugriff auf alle Variablen der Steuerung. Der Zugriff auf eine erstellte Visualisierung kann nicht nur über ein herkömmliches Touch Panel erfolgen, sondern zusätzlich auch über alle browserfähigen mobilen Endgeräte wie Tablet PCs oder Smartphones, benötigt wird lediglich ein Java-fähiger Webbrowser. Verlustfrei zoombare SVG-Vektorgrafiken, vorkonfigurierte Dynamisierungen und Objekte, objektorientiertes Parametrieren und clientseitiges Scripting sind weitere Eigenschaften, die das Tool aufweist. soll zukünftig stärker unterstützt werden. Durch konfektionierte Applikationsmodule wird der Anwender in die Lage versetzt, für seine Anlage oder Applikation Module zu entwickeln, mit denen er dann durch Plug&Play seine Maschine oder Anlage komplett konfiguriert. Auch VIPA wird zukünftig für verschiedene Applikationen und Lösungen Templates und Technologie-Bibliotheken vorgefertigt anbieten, die der Kunde dann direkt in sein Projekt ziehen kann, inklusive Konfiguration und Programmierung. Autoren: Nils Gotha Norbert Schlimm Textübernahme des Leitartikels der Ausgabe Nov. 2012 der Zeitschrift Computer&AUTOMATION, Abbildungen: VIPA GmbH SPEED Das VIPA Journal Februar 2013 | Seite 5 EtherCAT - 300S Familie wächst weiter Neue CPUs für die volle Integration von EtherCAT in die S7-Welt VIPA denkt immer im Sinne seiner Kunden und sucht nach Lösungen, die es bisher so nicht gab. So werden wir einmal mehr unserem Ruf als innovativer Querdenker der Automatisierungswelt und Verfechter offener Systeme gerecht. Mit den neuen EtherCAT-CPUs schlagen wir eine Brücke zwischen der SIMATIC-Welt und der EtherCAT-Vernetzung. Klingt einfach, ist es aber nicht! Diese Entwicklung konnte nur aufgrund unseres langjährigen Knowhows in der Automatisierungswelt gelingen. Selbstverständlich nutzen Sie als Anwender auch hier die Performancevorteile der bewährten SPEED7-Technologie. EtherCAT SPEED7 Studio für die vollständige Nutzung von EtherCAT Wenn Sie unser neues Framework SPEED7 Studio einsetzen - was wir hier natürlich ausdrücklich empfehlen - können Sie sofort in der Ihnen vertrauten S7-Umgebung alle Vorteile der modernen EtherCAT-Kommunikation nutzen, ohne tief in die EtherCAT-Netzwerktechnologie einsteigen zu müssen. Da wir die Herausforderung der Einbindung unterschiedlicher Netzwerksysteme in ein Steuerungssystem genau kennen, haben wir im SPEED7 Studio alle gängigen Netzwerktechnologien g berücksichtigt. Eine EtherCATVernetzung auf Basis einer Embedded Technology CPU und im gewohnten Look der S7-300 gab es jedenfalls noch nicht! Damit beweist VIPA wieder einmal, dass wir wissen, was der Markt und unsere Kunden benötigen und nicht, wie oft behauptet, in Technologiefragen einfach nur bestimmten Unternehmen folgen. Wachsende Bedeutung der EtherCATTechnologie EtherCAT ist ein Industrial Ethernet Bussystem für die Automatisierungstechnik, von einfachen Systemen mit wenigen Komponenten bis hin zu großen, verteilten und modularen Anlagen mit einer Anbindung an die OfficeWelt.Die steigende Bedeutung von EtherCAT leitet sich aus der schnell wachsenden Vielfalt der EtherCAT-Komponenten ab. Weltweit gesehen hat EtherCAT, gemessen an der Zahl der in der ETG (EtherCAT Technology Group) registrierten Mitglieder, bereits zu PI (PROFIBUS & PROFINET international, vormals PNO) aufgeschlossen. VIPA ist mit Produkten in beiden großen Technologiebereichen vertreten. Neben ausgezeichneten technischen Merkmalen spricht für EtherCAT insbesondere das weite verfügbare Produktspektrum verschiedenster Hersteller. Die Antriebstechnik ist mit einer Vielzahl auf EtherCAT basierenden Lösungen vertreten. Nach Angaben der ETG wird EtherCAT von sehr vielen Herstellern nicht nur als weiteres Feldbussystem im Komponentenbereich gesehen, sondern direkt als Systembus integriert. EtherCAT ist eine offen gehaltene Technologie. Spezifikationen, technische Daten und Softwarestacks für Slaves stehen allen Mitgliedern zur Verfügung. Besonders starke Verbreitung findet EtherCAT im asiatischen Raum. Genügend Gründe also auch für VIPA, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Schließlich galt es, diese Technologie in der bewährten S7-300-Bauform einzusetzen. Ideal für ein EtherCAT-Netzwerk werden die VIPA CPUs 315SN/EC bzw. 317SN/EC durch das dezentrale SLIO-System mit dem schon länger verfügbaren VIPA EtherCAT-SlaveKoppler 053-1EC00 ergänzt. Das VIPA Journal SPEED Seite 6 | Februar 2013 Neue PROFINET-CPU 300S PROFINET-CPU für den kostengünstigen Einstieg Mit der CPU 315SN/PN ECO erweitert VIPA sein breites CPU-Spektrum mit SPEED7Technologie um eine weitere Variante für den preiswerten Einstieg in die S7-Welt in Verbindung mit einem PROFINET-Netzwerk. Auch hier stand der Kundenwunsch Pate, die technischen Funktionen der CPU an das wirklich Notwendige anzupassen. Die neue CPU bildet eine preisgünstige Ergänzung zu den bereits existierenden VIPA PROFINET-CPUs. Die CPU 3154PN33 basiert natürlich wie alle anderen CPUs unserer 300S-Familie auf der bewährten SPEED7-Technologie. Bei dieser ECO-CPU konzentriert sich die Funktionalität auf PROFINET. Mit dem integrierten Arbeitsspeicher von 512 kB reiht sich die CPU nahtlos in das gesamte Spektrum unserer CPUs der 300S-Familie ein. Die Performance steht den anderen 300S CPUs in nichts nach: • MPI und PtP-Schnittstelle • Hohe Geschwindigkeit bei der Signalverarbeitung • Niedrigste Zykluszeiten • Hohe Zahl an realisierbaren Verbindungen • Bewährte S7-300-Bauform Mit dem attraktiven Preis dieser neuen CPU wollen wir den kostengünstigen Einstieg in die S7-Welt in Verbindung mit PROFINET ermöglichen und unser CPU-Spektrum mit einer weiteren Variante abrunden. Wir vernetzen Ihre Automatisierungswelten, mit… … … … … … … beeindruckenden Taktraten hohem Datendurchsatz minimalen Zykluszeiten leichter Installation flexiblen Erweiterungsmöglichkeiten einfachster Anbindung der gesamten Automatisierungswelt vom Antrieb bis zum Sensor Ein Hersteller – viele Sprachen. Wir kennen Ihre Bedürfnisse Die neuen CPUs im Überblick 315SN/PN ECO 315SN/PN 317SN/PN 315SN/EC 317SN/EC Arbeitsspeicher von 512 kB 1.024 kB 2.048 kB 1.024 kB 2.048 kB Arbeitsspeicher bis zu 512 kB 2.048 kB 8.192 kB 2.048 kB 8.192 kB Ladespeicher 512 kB 2.048 kB 8.192 kB 2.048 kB 8.192 kB SPEED-BUS - - • - • Ethernet PG/OP Schnittstelle • • • • • Integrierter Ethernet-CP • • • • • PROFINET • • • - - 128 128 128 - - 2 (RT) 2 (RT) 2 (RT) - - • • • - - 1 ms 1 ms 1 ms - - PROFINET I/O max. Baugruppen PROFINET Realtime Klasse PROFINET Shared Device Control PROFINET Zykluszeit min. EtherCAT - - - • • EtherCAT Slaves max. - - - 128 512 EtherCAT Distributed Clocks - - - • • EtherCAT Hotplug - - - • • EtherCAT Bus Zykluszeit min. - - - 500 µs 500 µs Schnittstelle 1 MPI MPI MPI MPI MPI Schnittstelle 2 PtP DP Master, DP Slave, PtP DP Master, DP Slave, PtP DP Master, DP Slave, PtP DP Master, DP Slave, PtP DI / DO / DIOs -/-/- -/-/- -/-/- -/-/- -/-/- AI / AO / Pt100 -/-/- -/-/- -/-/- -/-/- -/-/- Zähler / PWM / Stepper -/-/- -/-/- -/-/- -/-/- -/-/- SPEED Das VIPA Journal Februar 2013 | Seite 7 TM-C Router Teleservice-Sparte von VIPA bekommt Zuwachs Neben den Geräten der TM-E- und TM-H-Serie haben wir uns darauf konzentriert, genau den Kunden bedienen zu können, der nicht immer alle Features der Standardgeräte benötigt. In zahlreichen Gesprächen mit unseren Kunden hat sich ergeben, dass oft eine reine Fernwartung schon ausreichend ist. Der Zugriff auf die Steuerungen und Panels über Ethernet, MPI und PROFIBUS ist bei all unseren Teleservice-Modulen Standard. Tag Polling, Alarm Management, Customized Webpages sind zusätzliche Features, die unsere Kunden gerne und ausgiebig nutzen, diese Möglichkeiten aber oft nicht benötigen. Der neue TM-C Router zeichnet sich vor allem durch sein schlankes Webinterface aus. „Weniger ist oftmals mehr“. Unter diesem Gesichtspunkt wurde darauf Wert gelegt, das Webinterface zum Konfigurieren des Gerätes möglichst schlank und benutzerfreundlich zu halten. Mit nur wenigen Klicks sind bereits die Einstellungen zur Kommunikation mit Ihrer Steuerung erledigt und einem Zugriff aus der Ferne steht nichts mehr im Wege. Der Zugriff selbst erfolgt über eine LAN/ADSL Anbindung, die in Kombination mit dem kostenfreien Talk2M Service eine unschlagbare Lösung darstellt. Wir geben unseren Kunden hier die Möglichkeit, in die gesicherte Breitband-Fernwartung einzusteigen, ohne sich um Sicherheitszertifikate oder sonstige sicherheitskritische Punkte Gedanken machen zu müssen. Der TM-C Router unterscheidet sich grundlegend von den Geräten der Serie TM-E und TM-H. Er hat ein abgespecktes Webinterfaces zur einfacheren Konfiguration bekommen, um sich auf den eigentlichen Fernzugriff zu konzentrieren und die Kommunikation ausschließlich über eine LAN/ADSL-Talk2M Anbindung zu realisieren. Anwender, die standardmäßig ihre Maschinen und Anlagen mit intelligenter Breitband-Fernwartung ausrüsten wollen, liegen mit dem TM-C Router genau richtig. Und soll es doch mal etwas mehr sein, so stehen immer noch die Geräte der TM-E- und TM-H-Serie zur Verfügung. M2Web - kostenfreier Zugriff per Smartphone & Tablet-PC auf Ihre Maschine. Nach der Vorstellung der neuen und cleveren SMS- Server Service-Techniker / Standard-PC und E-Mail-Funktionalität im Juli 2012 setzt die VIPA GmbH aus Herzogenaurach noch eins drauf: Zugriff auf Ihre Maschinendaten per Smartphone und Tablet-PC. Dieses neue Feature steht ab sofort jedem Nutzer der VIPA Teleservice-Module in Kombination mit dem Talk2M Service zur Verfügung – und das kostenfrei. Bereits seit Einführung der VIPA TeleserviceModule (TM-E und TM-H) im Jahr 2009 ist bekannt, dass User sich eigene HTML Seiten erstellen und diese auf den VIPA TeleserviceModulen hinterlegen können. Für die VIPA Teleservice-Module ist es ein Leichtes, Daten, wie z.B. Ein- und Ausgänge, Merker, erker, Zähler, Timer, DB, usw. über MPI/PROFIBUS FIBUS oder ISOTCP & MODBUS-TCP direkt aus der angeschlossenen Steuerung zu lesen und diese auf einer Website über jeden StandardndardBrowser anzeigen zu lassen. Ein Zugriff auf diese Daten war bisher ohne hne zusätzliche Software nicht möglich. M2Web heißt das Zauberwort. Der Login n mit Benutzernamen und Passwort erfolgt über ber einen Standard-Browser und gibt Ihnen und Ihren Kunden nun die Möglichkeit des simplen und einfachen Monitorings der Anlage oder Applikation. Ohne zusätztzliche Kosten können Maschinenbauer ihren ren Endkunden einen mobilen Zugang zu ihrer er Maschine oder Industrieanlage bereitstellen. len. Entfernte Anlage mit VIPA TELESERVICE Auch hier beweist VIPA wieder, dass es sich mit seinen Produkten immer nah an den Bedürfnissen und Wünschen seiner Kunden bewegt. Hersteller von Fernwartungsprodukten gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Der Unterschied für den Kunden findet sich vor allem in Service & Support sowie bei den angebotenen Features, die unseren Kunden die tägliche Arbeit erleichtern. Wir möchten nicht, dass unsere Kunden länger mit der Inbetriebnahme einer Teleservicelösung beschäftigt sind als mit dem Einrichten ihrer kompletten Anlage. Manchmal ist solch ein Feature nur ein „nice-to-have“, ist aber gerade dann ausschlaggebend für die Entscheidung zugunsten der VIPA TeleserviceModule. Die M2Web-Funktion steht für die Geräte der Serie TM-E und TM-H ab sofort zur Verfügung. Das VIPA Journal SPEED Seite 8 | Februar 2013 Dahinter stecken kluge Köpfe… SPEED7 Studio (Entwicklerteam) Schon seit einigen Jahren beschäftigt sich VIPA mit dem Gedanken, ein genau auf die Möglichkeiten der eigenen Hardware zugeschnittenes Engineering-Werkzeug zu entwickeln und seinen Kunden an die Hand zu geben. Vor etwa zwei Jahren fiel dann die Entscheidung, entsprechende Ressourcen und Manpower für dieses Projekt, das unter dem Namen SPEED7 Studio ins Leben gerufen wurde, bereitzustellen. So existiert seit 2011 ein komplettes Team, das sich sofort an die Umsetzung der Vorgaben machte. Das Ergebnis der Arbeit des Teams wurde im November 2012 auf der SPS/ IPC/Drives in Nürnberg zum ersten Mal der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Die VIPA Softwareentwicklung Die VIPA Softwareentwicklung teilt sich in folgende Abteilungen auf: Aufgabenverteilung im Entwicklerteam: Abteilungsleiter: Stefan Koch • Embedded Software - Entwicklung und Pflege der CP-Firmware - Entwicklung und Pflege der CPU-Firmware • PC basierende Software - Weiterentwicklung und Pflege der VIPA Entwicklerdatenbank (VEDB) - Entwicklung des SPEED7 Studios Programmierumgebung: René Fritsch, Sven Günthner Das SPEED7 Studio Entwicklerteam Die Kernaufgaben des Engineering-Werkzeuges wie die Hardwarekonfiguration, Programmierung, Vernetzung und Visualisierung spiegeln sich in der Strukturierung der einzelnen Entwicklergruppen wider. Experten aus den Bereichen Informatik k und Automatisierung bilden dieses Team und können somit ein optimales Produkt entwickeln. ntwickeln. Ein weiterer Bestandteil der täglichen chen Aufgaben ist die Zusammenarbeit mitt externen Partnerfirmen.. Hardware- / Feldbuskonfiguration: David Nabraczky, Sascha Reiter IMPRESSUM Herausgegeben von: VIPA GmbH | Ohmstraße 4 91074 Herzogenaurach Tel.: 09132 744-0 | Fax: 09132 744-1864 [email protected] | www.vipa.com a.com Redaktion: Norbert ert Schlimm Layout: Rüdiger ger Merz Mitarbeit: Sebastian Baumann, Nils Gotha, Sascha Isinger, Susanne anne Küfner, Bob Linkenbach und d viele andere Druck: Wünsch Offset-Druck k GmbH, Neumarkt Kommunikationsanbindung: Sebastian Pohle Visualisierung: Andrea Heidenreich, Sebastian Grimm S7-Bibliotheken: Nils Gotha Test: Andreas Geier, Norbert Fesús (Gruppe Systemtest) Die Arbeit des Teams ist mit dem MessePreview aber noch nicht abgeschlossen. Die nächsten Schritte sind Systemtests, begleitende Feldtests, Produktfreigaben und Planung zukünftiger Features und Erweiterungen. Das gesamte Team ist stolz darauf, mit der Vorstellung des SPEED7 Studios auf der Messe einen ersten wichtigen Schritt erreicht zu haben. SPEED Das VIPA Journal Februar 2013 | Seite 9 Modernisierung im Handumdrehen Kompakte Steuerungssysteme von VIPA ideal für die Nachrüstung Wer kennt sie nicht, die SPAX-Schraube! Jeder hat sie schon einmal genutzt wenn nicht selbst, ist sie garantiert irgendwo im eigenen Wohnbereich verarbeitet. Bis zu 50 Millionen dieser quirligen Jungs werden täglich bei SPAX International in Deutschland produziert. Bei diesem extremen Dauereinsatz der Maschinen sind regelmäßige Wartungen und Überholungen der Anlagen an der Tagesordnung. Dabei wird nach und nach die konventionelle Klappertechnik mit Schützen und Relais gegen intelligente Steuerungslösungen ausgetauscht. SPAX setzt hierbei ganz auf die jahrelange Erfahrung und die Lösungen von VIPA. Seit Jahrzehnten steht SPAX International für Innovation und Qualität in der Schraubenherstellung. Begonnen hatte die Erfolgsgeschichte schon im Jahr 1823 - damals noch unter dem Namen Altenloh, Brinck & Co., das sich als erstes Unternehmen in Deutschland an die industrielle Schraubenproduktion wagte. Seitdem ist SPAX nicht nur eine erfolgreiche Marke, sondern zum Inbegriff modernster Schrauben für Verarbeiter und Heimwerker geworden. Ihren bisherigen Höhepunkt fand die kontinuierliche Weiterentwicklung mit der Einführung der neuen SPAX, die einen technologischen Entwicklungssprung in der Schraubenproduktion markiert. Neuerungen wie der Multi-Kopf, das patentierte Wellenprofil und die 4CUT-Spitze sichern dem Unternehmen auch in Zukunft die Spitzenposition im Schraubenmarkt. Eigener Werkzeugbau als Wettbewerbsvorsprung Innerhalb der ABC Unternehmensgruppe, die rund 1500 Mitarbeiter beschäftigt, werden täglich bis zu 50. Mio. SPAX produziert. Tochterunternehmen und Länderpartner in ganz Europa und Übersee sorgen für einen reibungslosen weltweiten Vertrieb. Kernpunkte der Unternehmensphilosophie und gleichzeitig die Erfolgsgaranten sind kompromisslose Qualität und unbedingte Kundenorientierung. Das fängt bereits damit an, dass die innovativen Maschinen und komplexen Anlagen zur Schraubenherstellung von der ABC Unternehmensgruppe selbst entwickelt werden. So ergibt sich durch die langjährige Erfahrung in der Produktion ein erheblicher Vorsprung vor Wettbewerbern und Nachahmern. Modernste SPS-Lösungen statt Klappertechnik Über die letzten Jahrzehnte haben sich dabei viele unterschiedliche Maschinen angesammelt. Jede war zu ihrer Bauzeit auf dem aktuellsten Stand der Technik, aber manche sind aus heutiger Sicht reif für eine Modernisierung - schließlich sollen heutige Sicherheitsstandards eingehalten werden und die Fertigungsprozesse ohne Störungen ablaufen. „Wir stellen in allen Produktionsbereichen höchste Anforderungen an Qualität und Langlebigkeit“ erklärt Michael Naumann, Leiter der Elektrotechnik am Standort Ennepetal. „Dadurch haben einige der Maschinen schon viele Jahre hinter sich. Sie arbeiten zwar von der Mechanik her noch einwandfrei – gesteuert werden sie aber noch mit der guten alten Klappertechnik, mit Schützen und Relais“ so Michael Naumann. Kompakte CPUs gibt es viele – kompakt und vielseitig bietet nur VIPA All diese Maschinen werden nun nach und nach auf zeitgemäße und innovative Steuerungssysteme umgerüstet, was nicht immer ganz leicht ist. „Oftmals befindet sich der Schaltschrank mitten in der Maschine, wo es nur ganz wenig Platz und keine Möglichkeit zur Erweiterung gibt“, so Naumann über die besondere Herausforderung bei der Umrüstung. „Ohne diese kleinen CPUs von VIPA könnten wir hier rein gar nichts ausrichten“ berichtet er und hält stolz eine eben dieser kompakten CPUs von VIPA in der Hand. Zum ersten Mal hatte Naumann die kompakten Steuerungen des fränkischen Herstellers 2004 auf der Messe in Nürnberg gesehen und gleich zu Testzwecken geordert. Der klare Vorteil speziell für die Anwendungen bei SPAX: Die Steuerungen von VIPA sind extrem kompakt und zudem robust gebaut und die verschiedensten Varianten der 200er Serie finden auf einer normalen Hutschiene Platz. Sie sind von den Abmessungen her nicht höher als normale Automaten und können diese darum in der Nachrüstung problemlos ersetzen. STEP 7 programmierbar – Die Kombination macht’s Auch die STEP 7-Programmierung der VIPAKomponenten war wichtig: „Für uns war entscheidend, dass wir bei allen SteuerungsLösungen im Hause immer innerhalb der STEP7-Welt bleiben“ schildert Naumann. „Hier kennen sich die Mitarbeiter aus und sind entsprechend geschult“ erklärt er. Anfangs hatte man hier auch mit verschiedenen anderen Herstellern und Systemen experimentiert – war damit aber absolut unzufrieden und traf daraufhin die Grundsatzentscheidung für VIPA in Kombination mit der Programmierung durch STEP 7. Direkter Draht ins Werk – Nicht nur bei der Schraubenproduktion hilfreich Über 80 VIPA CPUs sind in Ennepetal inzwischen in Betrieb und Michael Naumann zeigt sich überaus zufrieden über seine Wahl – nicht nur, was die Qualität, sondern auch was den Service betrifft: „Gerade, wenn man ein Produkt zum ersten Mal einsetzt, ergeben sich oft noch Fragen.“ ççççççççççççççççDas Das VIPA VIPA Journal Journal SPEED SPEED Seite Seite 1010 | &r| &EBRUARç 2013 Eine heiße Sache Thiele geht mit VIPA eine stabile Verbindung ein Ketten von Thiele finden sich auf der ganzen Welt. Das Familienunternehmen mit Sitz in Iserlohn gehört zu den Weltmarktführern und zählt vor allem den Bergbau zu seinen wichtigsten Kunden. Damit sich die Fertigung am Standort Deutschland lohnt, geht heute nichts mehr ohne Automatisierung. Bei Thiele setzt man hier seit vielen Jahren auf Lösungen von VIPA. I m australischen Bergwerk, auf hoher See oder in Skigebieten kann man sie finden – die Ketten aus Iserlohn an der Schnittstelle von Ruhrgebiet und Sauerland. Von filigranen Schneeketten bis hin zu riesigen Ankerketten, die Bohrinseln an Ort und Stelle halten, reicht der Erfahrungsschatz des Familienunternehmens Thiele, das 1935 am derzeitigen Standort gegründet wurde. Dabei geht es längst nicht mehr nur um die bloße Verbindung von Kettengliedern. Intelligente Ketten, die mit Dehnungsmessstreifen und einem kleinen Chip versehen sind, werden hier zusammen mit Forschungseinrichtungen ebenso entwickelt, wie komplette Fördersysteme für den Bergbau. Trotz der gigantischen Ausmaße der Kettenglieder kommt es auch in dieser Branche auf höchste Präzision an, denn kleinste Verkantungen der Kratzförderer, die von einem Kettenpaar bewegt werden, hätten erheblichen Abrieb zur Folge, der in Verschleiß oder sogar einem Stillstand der Anlage münden könnte. Qualitätskontrolle ist darum ein wichtiges Thema für den Mittelständler, alle Prozesse werden ständig überwacht und immer wieder optimiert. STEP 7 Lösungen bevorzugt Andreas Kemper ist bei Thiele für die Elektrotechnik zuständig und sorgt dafür, dass die Standzeiten der vielen Maschinen, die auf rund 40.000 Quadratmetern Produktionsfläche im Dauerbetrieb arbeiten, möglichst gering ausfallen. „Wenn irgendwo eine Störung auftritt, muss jeder der zehn Mitarbeiter in der Elektrowerkstatt in der Lage sein, zu reparieren, damit es gleich weiter gehen kann“ erklärt er. Schließlich hat das Traditionsunternehmen volle Auftragsbücher und arbeitet im Dreischichtbetrieb - da müssen Wartung und Reparaturen so schnell wie möglich erledigt werden können. Aus diesem Grund entschied man sich bei Thiele dafür, durchgängig auf STEP 7 - programmierbare Lösungen zu setzen, mit denen alle bestens vertraut sind. Als Lieferanten wählte Andreas Kemper schon vor über zehn Jahren VIPA aus – ursprünglich vor allem wegen der kompakten Bauform der VIPA 200V Serie, mit der er alte S5-Steuerungen modernisieren konnte, ohne den Schaltschrank komplett neu aufbauen zu müssen. Weiterer Pluspunkt ist für ihn ist die einfache Installation über Steckverbinder und die Möglichkeit, zunächst nur die Hardware auszutauschen, das alte S5-Programm noch laufen zu lassen und erst später auf eine baugleiche S7 CPU umzustellen. „So kann ich alte, defekte Hardware sofort ersetzen und alles läuft erst mal wieder“ erklärt er. „Um den Rest kann ich mich dann ganz in Ruhe kümmern.“ Ein Lieferant für alle Anwendungen Heute finden sich die Komponenten von VIPA überall im Werk – neben den reinen Industrieanwendungen wurden auch die Zutrittskontrolle am Eingang und die Pumpenstation für die Wasserkühlung mit VIPA-Produkten realisiert: „Auf diese Weise kann ich meine Lagerhaltung optimieren, denn ich brauche nur einige wenige Komponenten als Ersatz vorzuhalten und jeder Mitarbeiter kommt mit Installation und Programmierung zurecht“ erklärt Kemper, warum er heute ausschließlich einem Hersteller vertraut. Weiterer wichtiger Faktor: Alle VIPA CPUs mit SPEED7-Technologie verfügen schon seit Jahren standardmäßig über eine Ethernet Schnittstelle „und die brauchen wir hier für die Maschinendatenerfassung“ erklärt der Elektromeister. So werden bei Thiele sämtliche Produktionsdaten wie Taktzeiten oder Stückzahlen geloggt, die später auch für die Berechnung des Akkordlohns verwendet werden. Wenn die Maschine steht, muss der verantwortliche Mitarbeiter den Grund eingeben - es könnte beispielsweise ein Umbau nötig sein oder Material fehlen. Die Ursachen für Standzeiten können so analysiert und dadurch Materialfluss und Produktionsprozesse ständig verbessert werden. Auch ein Lastmanagement hat Andreas SPEED Das VIPA Journal Kemper realisiert, so dass die mit dem EVU vereinbarte Spitzenlast, die derzeit bei stolzen 9 MW liegt, auch wirklich eingehalten werden kann. „Dazu werden ständig alle Verbrauchswerte überwacht und dann nach definierten Prioritäten einzelne Anlagenteile kurzfristig gedrosselt oder abgeschaltet“ erklärt Kemper. Extrem schnelle CPU für die Gesenkschmiede Die hohe Geschwindigkeit der VIPA SPEED7CPUs ist für eine Anwendung bei Thiele ganz besonders wichtig: So befindet sich in der Gesenkschmiede ein riesiger Hammer, in dem die Führungselemente für Kratzförderer geschmiedet werden. Der gigantische Lufthammer, dessen Erschütterungen man schon Meter entfernt wahrnimmt, wurde vor 25 Jahren mit einer Klöckner-Möller Suco Steuerung geliefert. Dafür gab es ein 19-Zoll Rack mit speziellen Schaltzeitkarten, über die die Ventilzeiten des Lufthammers gesteuert wurden. Das Problem war nur: Nach so langer Zeit gab es keine Ersatzkarten mehr und bei einem Defekt musste die komplette Steuerung bei Klöckner-Möller im Werk repariert werden. Es lag also nahe, die Steuerung zu modernisieren und ebenfalls auf den bei Thiele geltenden STEP 7-Standard zu bringen. „Dabei war die Synchronisationssteuerung Februar &EBRUAR 20132012 | Seite | Seite 11 11 eine echte Herausforderung“ erklärt Andreas Kemper. Die Ursache liegt in der Luftfederung des gigantischen Hammers. Ein Kompressor baut hier mit 300 kW ein Luftpolster auf, auf dem der Hammer ganz leicht auf und ab schwingt. Die Schlagstärke des Hammers, die der Schmied über Fußpedale auswählen kann, wird über die Einschaltzeit der Ventile geregelt. Damit diese Regelung präzise funktioniert, ermitteln zwei Synchronisationsschalter, ob sich der Hammer gerade nach oben oder nach unten bewegt und geben nur beim Schwung nach unten den Hammer für den Fall frei. All diese einzelnen Schritte müssen innerhalb von 20 Millisekunden ablaufen – bei kleineren Schlägen sogar innerhalb von fünf Millisekunden. GesenkschmiEde „Wir brauchten also eine CPU, die in der Lage war, diese extrem kurzen Reaktionszeiten zu gewährleisten“ erklärt Kemper. Und auch hier hielten die VIPA-Produkte den hohen Anforderungen stand. „Seit einem Jahr funktioniert der Hammer jetzt mit der neuen VIPA 315 SB/DPM Steuerung reibungslos“ erzählt der Elektromeister. Die Standzeiten konnten seitdem gegenüber der alten Lösung von 30% auf unter 5% reduziert werden, was sich in einem höheren Ertrag bemerkbar macht. STEP ist ein eingetragenes Warenzeichen der Siemens AG Kettenlager bei Thiele Luftbild Thiele Werk Iserlohn © Thiele Das VIPA Journal SPEED Seite 12 | Februar 2013 Rangieren leicht gemacht VIPA steuert neuartige Gleisbremsen Das Zusammenstellen von Güterzügen erfolgt in speziellen Rangierbahnhöfen. Damit die Wagen nicht unkontrolliert aufeinander prallen, müssen sie abgebremst werden. Die FEW Blankenburg GmbH hat dafür eine besonders wartungsarme Technologie entwickelt. Für das exakte Steuern, Regeln und die Anzeige von Statusmeldungen sorgen hier Komponenten von VIPA. Laufeigenschaften der jeweiligen Waggons. Auch Windrichtung und Windstärke wirken sich auf die Geschwindigkeit der Güterwagen aus. Am oberen Teil des Ablaufberges müssen also verschiedene Parameter gemessen werden, aus denen dann die erforderliche Bremskraft für jeden einzelnen Waggon berechnet wird. Radargeräte messen beispielsweise die Geschwindigkeit – außerdem werden über Radarmessgeräte für die Geschwindigkeitsmessung elektrodynamische Gleisbremse im Gleiskörper Güterzüge sind oft eine bunte Mischung von Wagen aller Art. Da wechseln sich Container mit Kessel- oder Kühlwagen ab, andere befördern Autos oder Holz. Solche Mischzüge haben natürlich ganz unterschiedliche Absender und müssen individuell, nach Zielbahnhöfen sortiert, zusammengestellt werden. Dieses Kombinieren erfolgt in speziellen Rangierbahnhöfen. Der Ablauf ist dabei immer gleich: Die Wagen kommen dort an, rollen einen Ablaufberg hinunter und erreichen über Weichen das jeweils gewünschte Zielgleis, bis der neue Mischzug komplett ist. Natürlich dürfen die Wagen nicht unkontrolliert hinunter rollen – schließlich sind viele Güter empfindlich. Eine Ladung wertvoller Neuwagen etwa würde einen heftigen Aufprall auf die dort bereits stehenden Wagen sicherlich nicht ohne Blessuren überstehen. Spezielle Gleisbremsen sorgen dafür, dass die Fahrt der Wagen verlangsamt wird, bevor sie ihren Zielpunkt erreichen. Einziger Haken: Jeder Wagen ist anders. Unterschiedliche Ladungen bringen verschiedene Gewichte mit sich. Die Länge und der Achsabstand variieren genauso wie die Sensoren Gewicht, Achsabstand oder die Windstärke ermittelt. Davon ausgehend packt dann die Bremse beim Durchlaufen und verlangsamt die Geschwindigkeit des jeweiligen Wagens so, dass er ganz sanft auf die schon im Zielgleis stehenden Wagen aufläuft. Die meisten dieser Bremssysteme arbeiten hydraulisch. Das hat jedoch einige Nachteile. So muss wegen der Gefahr auslaufenden Öls die gesamte Strecke immer wieder kontrolliert und gewartet werden. Der Einsatz im Freien bringt zusätzliche Probleme – etwa die Möglichkeit des Einfrierens – mit sich. Die FEW GmbH in Blankenburg geht darum einen anderen Weg. Sie hat eine elektrodynamische Gleisbremse entwickelt, die extrem wartungsarm ist. Das Bremssystem verzichtet auf Hydraulik oder Pneumatik und damit auf verschleißanfällige Komponenten und setzt auf Strom. Die elektrodynamische Gleisbremse, die auf beiden Seiten in die Schiene integriert wurde, arbeitet wie ein großer Magnet. Durch das von einer inneren und äußeren Spule im Grundkörper erzeugte Magnetfeld werden die Bremsträger zum Rad in die Mitte gedrückt. Je stärker die benötigte Bremskraft, desto größer sind Bremsstrom und Magnetfeld. Die Schiene selbst liegt dabei in einer magnetisch neutralen Zone. Die Bremsströme, die dafür erforderlich sind, können bis zu 600 A bei 750 V Gleichspannung betragen. Trotzdem ist das Bereitstellen dieser hohen Ströme kein Problem, denn die FEW GmbH nutzt hier Hochleistungsenergiespeicher mit Boost-Cap-Modulen – das sind Kondensatoren, die kontinuierlich aufgeladen werden und den Bremsstrom in der benötigten Stärke abgeben. Auch diese Technologie stammt aus Blankenburg. Der große Vorteil: Die Spitzenlast kann erheblich reduziert werden. Der Energiespeicher ist so dimensioniert, dass eine USV nicht notwendig ist. Dies bringt gleichermaßen maximale Sicherheit und erhebliche Kostensenkungen bei der Energieversorgung. Wichtig für alle Steuer- und Regelprozesse vom Aufladevorgang bis zum präzisen Bremsstrom ist eine leistungsfähige CPU, die alle Messwerte schnell und sicher verarbeitet – immerhin sind hier für die Statusmeldungen, die im Stellwerk auflaufen, über 700 Variablen von Bedeutung. Die Verantwortlichen in Blankenburg setzen darum auf VIPA. Die Geschwindigkeit der SPEED7-SPS aus Herzogenaurach war aber nicht der einzige Grund. „Wir arbeiten hier mit vielen Steuerungen, die untereinander kommunizieren. Dabei erfolgt ein Großteil der Kommunikation über die MPISchnittstelle. Diese MPI-Schnittstelle musste an unsere Bedürfnisse angepasst werden. Hier konnte VIPA uns helfen und hat schnell und kompetent unsere Anforderungen umgesetzt“, erklärt das FEW. Als eines der ersten Projekte in Zusammenarbeit mit VIPA wurde der Rangierbahnhof Seddin, in der Nähe von Berlin, 2006 umgerüstet und läuft seither störungsfrei. Auch die Analogwerte werden hier über VIPA-Module erfasst. Im Technikraum befindet sich außerdem ein 10 Zoll Touch Panel von VIPA, auf dem vor Ort der Status angezeigt oder auf Wartungsmodus umgeschaltet werden kann. Die Visualisierung wurde vom FEW mittels der Movicon-Software erstellt, die besonders leicht zu bedienen ist und trotzdem viele Features bis hin zu einem ausgefeilten Alarmmanagement bietet. SPEED Das VIPA Journal Februar 2013 | Seite 13 Schätze vergangener Tage ausgraben VIPA Steuerung sorgt für reibungslosen Recycling-Ablauf In der Deponie Rautenweg im Osten von Wien, der größten Deponie Österreichs, geht man seit kurzem ganz neue Wege des Recyclings von Reststoffen. Denn auch in Reststoffen wie Asche oder Schlacke von Verbrennungsanlagen sind noch jede Menge wiederverwertbarer Stoffe enthalten, speziell Metalle. Gerade die Rohstoffknappheit der letzten Jahre gab den Anstoß für die Überlegungen zum Recycling von Reststoffen. Bild 1: In den vergangenen Jahrzehnten hat sich ein beachtlicher AscheZement-Berg angehäuft, der nun recycelt wird. Recyclinganlage Für dieses Unterfangen brauchte man in der Deponie die Unterstützung eines mit dem Recycling erfahrenen Unternehmens und fand hier mit der Deponieerrichtungs- und Betriebs Ges. m.b.H. aus Hainfeld (Österreich) den richtigen Partner. Es wurde eine mobile Anlage entwickelt, mit der Metalle jeglicher Art aus dem ReststoffZement-Gemisch geholt werden können. Dabei wurde aus einer bestehenden Asphalt- und Beton-Wiederaufbereitungsanlage die Zerkleinerungseinheit verwendet, um das Zement-Reststoff-Gemisch zu brechen. In mehreren Stufen erfolgt je nach Korngröße des Asche-Zement-Gemischs das Aussortieren der Metallteile entweder automatisch per Magneten oder Wirbelstromverfahren. Große Metallteile werden zuletzt noch über eine Handsortieranlage ausgeschieden. Technische Umsetzung „Die Leistungsaufnahme ist nicht das Problem. Probleme bereitet lediglich das Material. Wenn die Anlage in Betrieb ist, fliegen in der gesamten Umgebung extrem feine Partikel der Asche umher – dabei wird sogar die Luft leitend. Für Elektronik und Schaltteile ist das eine Katastrophe“, erklärt Hubert Weyrer, zuständig für Automatisierungstechnik und Projektplanung bei der Deponieerrichtungs- und Betriebs Ges.m.b.H. „Zunächst sieht man im Schaltschrank keine Verunreinigungen, dennoch kommt es zu Überschlägen. Deshalb konnten wir keine herkömmlichen Montageplatten in den Schaltschränken verwenden, sondern mussten die Komponenten auf Isolierplatten montieren“, so Weyrer weiter. Die komplette Asche und Schlacke-Recycling-Anlage wird über eine VIPA-Steuerung mit dazu passender dezentraler Peripherie »SLIO« koordiniert. Das Bussystem wurde in erster Linie auf PROFIBUS-Basis aufgebaut. Die VIPA-Steuerung »CPU 313« ist netzwerk- und profibusfähig. Die Zykluszeiten liegen zwischen 5 und 8 ms. Jeder Antrieb der Recycling-Anlage wird Bild 2: Die VIPA-Steuerung mit CPU 313 ist zentrale Anlaufstelle für alle Daten der Recycling-Anlage. Bild 3: Die VIPA »SLIO«-Module stellen in jeder mobilen Einheit der RecyclingAnlage die Datenschnittstelle als dezentrale Peripherie dar. drehzahlüberwacht. Dies übernehmen Sensoren, die die Impulse des Antriebs erfassen, da Drehzahlwächter in dieser großen Anzahl viel zu teuer wären. Auch diese Drehzahlüberwachung läuft über die VIPA-Steuerung und kann in entsprechender Geschwindigkeit verarbeitet werden. Das Programm dazu stammt aus der eigenen Entwicklung. Als dezentrale Peripherie werden die VIPA SLIO-Module eingesetzt. Diese sorgen für reibungslose und einwandfreie Schnittstellen zwischen der Steuerung und den mobilen Einheiten der Reststoff-Recycling-Anlage. Gerade wegen der Mobilität wird darauf geachtet, dass möglichst wenige Kabel für Kommunikations- und Versorgungszwecke anfallen. Die Netzwerktopografie wurde trotz PROFIBUS großenteils sternförmig realisiert. Die gesamte Recycling-Anlage kann via WLAN und portablem Tablet-PC gesteuert und überwacht werden. Dass es sich bei dieser Art Metall zu recyceln anscheinend um einen lukrativen Bild 4: Geschäftszweig Ing. Martin Zöchling und Hubert Weyrer vor der Recycling-Anlage auf der Deponie Wien handelt, zeigt der Rautenweg Umstand, dass bereits weitere Anlagen zur Metallgewinnung aus Rückständen von Verbrennungsanlagen bei der Deponieerrichtungs- und Betriebs Ges.m.b.H. in Auftrag gegeben wurden. Alles in allem, eine gelungene und äußerst effiziente Art, fertiges Metall zu gewinnen. Zusammenfassung des Solution Reports in der österreichischen Fachzeitung AUTlook Nr. 7-8/12, Autor: Ing. Martin Zöchling, Geschäftsführer VIPA Elektronik-Systeme GmbH. Das VIPA Journal SPEED Seite 14 | Februar 2013 Biogasanlage in Peru Biogasanlage in Peru nutzt Reststoffe aus Palmölgewinnung Bei Industrias del Espino, einem Produzenten von Palmölprodukten in Peru, werden jährlich etwa 280.000 Tonnen von Früchten der Ölpalme verarbeitet. Die bei der Produktion anfallenden Abwässer wurden früher in offenen Becken gesammelt. Die dabei freiwerdenden Gase wurden ohne Filterung in die Umwelt abgegeben und trugen so zur Umweltverschmutzung bei. Mit Hilfe von VIPA Automatisierungstechnik wurden die Produktionsanlagen mit einer Biogasanlage sowie einer biologischen Abwasserkläranlage nachgerüstet, die nun die energiereichen Gase in nutzbare Energie umwandelt und so zur Reduzierung von Treibhausgasen beiträgt. Dazu wurden die bisher offenen Becken mit gasdichten Plastikfolien abgedeckt, die das Biogas sammeln. Gleichzeitig übernimmt eine biologische Abwasserreinigung die Aufbereitung der Abwässer. Hauptziel der Anlage ist der Ersatz fossiler Brennstoffe, die für den Betrieb der alten Diesel-Kesselanlagen eingesetzt wurden. Diese Kesselanlagen wurden so angepasst, dass sie mit dem selbst erzeugten Biogas betrieben werden konnten. Die Automatisierungstechnik in den Anlagen wird sowohl in der Steuerung der Biogaserzeugung als auch in der Abwasserbehandlung eingesetzt. SPEED7 Technik übernimmt komplette Steuerung Da die Becken der verschiedenen Verarbeitungsstufen weit über das gesamte Firmengelände verteilt sind, wurde für die Steuerung und Überwachung ein PROFIBUS-Netzwerk, bestehend aus acht Außenstationen, implementiert. Die Gesamtlänge des PROFIBUS-Netzes beträgt etwa 1,2 km. In jeder Außenstation befindet sich ein IM 353DP Interface Modul , das die Daten von bis zu 32 I/O-Modulen sammelt und an die zentrale CPU 315SN/NET weiterleitet. In dieser CPU ist das Steuerungsprogramm für den Hand- und Automatik-Betrieb der Pumpen, Bläser und Ventile abgelegt, ebenso wie die Messung der Temperaturen, der Durchflussmengen, der Energie, der Gaszusammensetzung (Methan, Sauerstoff , Schwefelwasserstoffe, etc.). Außerdem werden auch die Werte des erzeugten Gases und der Gesamtverbrauch des Gases in den verschiedenen Anlagenteilen erfasst. Die drei standardmäßig in der CPU integrierten Schnittstellen werden wie folgt verwendet: PROFIBUS-DP-Master für die Kommunikation mit den PROFIBUS Außenstationen im Umkreis der Becken. MPI (Multi Point Interface) für die SPS-Programmierung Ethernet TCP/IP Schnittstelle für die Kommunikation mit dem VIPA TP610C Touch Panel, die die Überwachung und Steuerung des gesamten Prozesses erlaubt. Die gleiche Schnittstelle kann auch für die SPS-Programmierung verwendet werden. Bedienung der Anlagen über Touch Panels Die VIPA Touch Panels TP610C erlauben dem Bediener anhand verschiedener Prozessabbilder die Überwachung und Steuerung der Anlage, zeigen über die Visualisierung auch Trendkurven der wichtigsten Signale und erlauben den Zugriff auf Alarm-Reports. Für dieses Projekt ist es wichtig, automatische Reports über die Gesamtmenge des erzeugten Biogases und den Verbrauch des Gases in den verschiedenen Anlagenteilen zu erstellen. Um einen manuellen Eingriff in den Datenfluss zu vermeiden, werden alle 30 Sekunden die Messungen aufgezeichnet. Als zusätzliche Sicherheit werden die aus den Touch Panels erzeugten Reports nicht auf PCs gespeichert, sondern direkt via Ethernet an den Netzwerkserver der Gesellschaft weitergeleitet. UNO Anerkennung für das Projekt Weil das gesamte Projekt Teil des Clean Development Mechanism CDM, auch bekannt als carbon credits – Emissionsrechtehandel ist, steht es unter der Kontrolle der UNO. Im Jahre 2007 wurde die Anerkennung der UNO für die Ausgabe von Emissionsrechten erteilt. Hierin sieht der Betreiber auch eine Bestätigung für die Sicherheit und Zuverlässigkeit seiner mit VIPA-Technik ausgestatteten Anlage. SPEED Das VIPA Journal Februar 2013 | Seite 15 VIPA USA Mehr Kundennähe durch strategische Allianzen Von links nach rechts: Angie Bralick, Simon Cole, Michele Restall, Thomas Kosse, Kerri Kosse Im August 2012 beging VIPA Österreich mit einem Festakt sein 15jähriges Bestehen. Zusammen mit den Mitarbeitern, Lieferanten und Partnern wurde die bisherige Erfolgsgeschichte gewürdigt. Als Basis dieser nachhaltigen Entwicklung sieht Martin Zöchling, Geschäftsführer, die Ausrichtung als Komplettanbieter von Automatisierungstechnik. So können Kunden auf ein breites Spektrum an Steuerungen und Visualisierungssystemen zurückgreifen, das durch laufende Innovationen der jeweiligen Lieferanten kontinuierlich weiterentwickelt wird. Darauf aufbauend bildet die prompte Lieferfähigkeit eine weitere Säule. Ein umfassendes zentrales Lager garantiert die Auslieferung am Tag der Bestellung für das Vertriebsgebiet Österreich, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Serbien und Mazedonien. Kompetente Mitarbeiter sorgen mit ihrem persönlichen Engagement für eine professionelle Kundenbetreuung unter dem Motto ERFOLGREICH AUTOMATISIEREN. „Mit diesem Konzept sehen wir uns auch für die künftigen Anforderungen gut aufgestellt“, betont Martin Zöchling. Wir gratulieren zu dem Unternehmenserfolg! Mit der zweiten Jahreshälfte 2012 übernimmt VIPA USA nach mehr als zehnjähriger Tätigkeit nun als Kontinentalgesellschaft die gesamte Verantwortung für den nordamerikanischen Markt. Dies beinhaltet neben den USA auch Kanada und Mexico als weitere Vertriebsgebiete. Mit einem Team von fünf Mitarbeitern ist VIPA USA der zentrale Ansprechpartner in Nordamerika und verantwortet neben einer einheitlichen Vertriebs- und Marketingstrategie auch Service und technischen Support. Ein flächendeckendes Netzwerk von Distributoren und Systemintegratoren in den jeweiligen Ländern soll die kompetente Abdeckung des gesamten Marktes sicherstellen. In Einklang mit der strategischen Neuausrichtung steht auch eine logistische Umstrukturierung. Zentrale Lagerhaltung und die gesamte Beschaffungskoordination schaffen entscheidende zeitliche, wirtschaftliche und administrative Vorteile bei der Belieferung und Ersatzteilversorgung des gesamten Kontinents. „Wir sehen die Errichtung dieses Kompetenzzentrums als richtungsweisenden Schritt für mehr Kundennähe und schnellere Reaktionszeiten in Zukunft sowie nachhaltiges Wachstum in Nordamerika.“ beschreibt Thomas Kosse, CEO, die neue Unternehmensausrichtung. Sie erreichen VIPA USA unter folgender Anschrift: VIPA USA Inc. 12600 Deerfield Pkwy #100 30004 ALPHARETTA GA Tel: 001 678 880 6910 VIPA Österreich VIPA Elektronik-Systeme Österreich feiert 15jähriges Firmenjubiläum Seite 16 | Februar 2013 Das VIPA Journal SPEED VIPA Sponsoring SV Gloria Weilersbach VIPA sponsert Trikots an Fußballverein Wieder einmal können wir über ein sportliches Event berichten, bei dem bereits die jüngsten Teilnehmer eines Kinderfussballturniers stolz ihre VIPA Trikots präsentieren. Es handelt sich um die G-Jugendmannschaft des SV Gloria Weilersbach aus der Nähe der oberfränkischen Stadt Forchheim. Stolz zeigen sich die Buben und Mädels in ihren neuen VIPA-Trikots gemeinsam mit Trainer Arno Amon und Mannschaftsbetreuer Clemens Amon. Wir freuen uns, auch hier zur Förderung des Jugendsports in unserer Region beitragen zu können nach der Devise: „Die Verbindung von Technologie und Sport hat nicht nur in Herzogenaurach Tradition, sondern auch bei VIPA!“. Wolfsman Run&Rock Einfach geht anders Nichts für Weicheier war das neueste Abenteuer für das VIPA SPEED7 Racing Team. Denn zum ersten Mal startete die Mannsc schaft bei einem ganz besonderem Event: dem Wo Wolfsman Run&Rock 2012. Eines von vielen Hindernissen Das berüchtigte Schlammloch Wolfsman darf sich derjenige nennen, der es schafft, eine Strecke mit 41 Hindernissen zu überwinden. Dabei standen allerlei obskure Barrieren zur Auswahl oder besser im Weg. Ob nun ein Panzer, über den man drüber musste oder auch unten durch kroch, das gar nicht mal so warme Flüsschen Bibert, verschiedene Gerüste, die man überqueren musste oder einfach nur ein Berg aus Strohballen. Ob nun durch Röhren, über alte Autos oder auch über einen Müllwagen auf einem Hügel, der guten Laune aller Teilnehmer taten die Hindernisse keinen Abbruch. Über 10 km ging eine Runde, aber die ganz Hartgesottenen konnten den Parcour gleich zwei Mal bewältigen. Besonderes Highlight waren auch zwei Schlammlöcher, durch die die Teilnehmer waten mussten. Und so kamen die meisten Teilnehmer auch ziemlich schlammig im Ziel an. Das Urteil der VIPA und profichip Teilnehmer fiel dann auch durchwegs positiv aus: Auf alle Fälle hat es richtig Spaß gemacht! Der Event erfreut sich nicht nur in Franken zunehmender Beliebtheit, sondern immer mehr auch im restlichen Bayern, denn immerhin widmete das Bayerische Fernsehen der Veranstaltung einen eigenen Beitrag. Nicht alles kam ganz im Ziel an! SPEED Das VIPA Journal VIPA Sportlich Februar 2013 | Seite 17 Zwei Radrennen und ein Triathlon Tour Transalp - Maratona dles Dolomites - Roth Challenge Die Sportler der VIPA waren im letzten Sommer im Dreifacheinsatz unterwegs. Erst stand für Firmenchef Wolfgang Seel und Hardware-Entwickler Roland Thamm die Tour Transalp auf dem Programm, dann folgte gleich im Anschluss der traditionsreiche Maratona dles Dolomites und zu guter Letzt nahmen noch fünf Staffeln beim Challenge in Roth teil. Tour Transalp Fast schon traditionell ist VIPA-Firmenchef Wolfgang Seel in der letzten Juni-Woche bei zwei Rad-Events dabei. zunächst zusammen mit Hardware-Entwickler Roland Thamm bei der zehnten Auflage der Tour Transalp, die von Mittenwald nach Arco am Gardasee und über so reizvolle Pässe wie das Timmelsjoch, das Würzjoch, Grödnerjoch, Sellajoch und den Passo Fedaia führte. Zusätzlich standen eine Reihe von neuen Pässen auf dem Programm wie beispielsweise der Monte Grappa, der berühmte Aussichtsberg über der Po-Ebene. Nach 808,18 km und 18.877 Höhenmetern hatten beide Fahrer die Tour in 37 Stunden, 20 Minuten und 37,2 geschafft und kamen mit dieser Zeit in der Kategorie Grandmasters (Addition des Alters beider Teilnehmer muss zusammen 100 Jahre und älter ergeben) auf den hervorragenden 58. Rang. 26 Teilnehmer beim Maratona dles Dolomites Direkt einen Tag nach der Tour Transalp nahm Roland Thamm zusammen mit 25 Kollegen am mittlerweile 26. Maratona dles Dolomites teil – einem der wohl bekanntesten Raderennen für Jedermann rund um den herrlichen Sella-Bergstock. Insgesamt waren 26 Fahrer für das VIPA Speed7 Racing Team am Start, die zusammen 2355 km „erfahren“ haben. Damit hat das Team Platz 35 von 68 in der Teamwertung errungen. Fünf Staffeln beim Challenge in Roth Eine Woche später stand dann schon das nächste Highlight auf dem Programm: Fünf Staffeln gingen beim Challenge in Roth ins Rennen und vor allem das VIPA SPEED7 Racing Team 2 konnte überzeugen und hätte fast die neun-Stunden-Marke geknackt – hausinterne Tagesbestzeiten auf allen Strecken inklusive. Die schnellste Staffel über 3,8km Schwimmen, 180km Radfahren und 42,5km Marathonlauf kam auf einen hervorragenden 17. Platz im Gesamtklassement des Challenge. Auch die anderen Teams inklusive eines eigenen Teams der VIPA-Tochter profichip, das in diesem Jahr erstmals an den Start ging, erreichten das Ziel und schlugen sich beachtlich. Seite 18 | Februar 2013 Das VIPA Journal SPEED VIPA touristisch Museen in Franken Das Bayerische Brauereimuseum Kulmbach Bereits in der letzten Ausgabe des SPEED-Magazins hatten wir weitere Berichte zu besonderen fränkischen Museen angekündigt. In dieser Ausgabe nun mehr zum Brauereimuseum in Kulmbach. In diesem Museum erfahren Sie alles über die Geschichte der Bayerischen Braukunst, die bis in die Zeit der Sumerer zurückreicht. Am Ende des Museumsbesuchs gibt es dann als Belohnung eine Kostprobe des in der gläsernen Museumsbrauerei hergestellten Museumsbieres. Das Museum zeigt in seinen vier Abteilungen „Die Kunst des Bierbrauens“, „Bierkultur im Wandel der Zeit“, „Bier- und Brauereiwerbung“ und „Brauereiarchitektur“ alles zum Thema Bier und Brauereien. Interessanterweise hat die Region Franken die höchste Brauereidichte in der ganzen Welt, an der Spitze dabei liegt Oberfranken mit dem Landkreis Bamberg. Etwa 1000 verschiedene Biere werden in Oberfranken gebraut. So verwundert es nicht, dass das bayerische Brauereimuseum in Kulmbach auch mitten in dieser Region angesiedelt ist. Der Museumsrundgang zeigt Ihnen den Wandel in der Brautechnik der verschiedenen Epochen bis zur Technik heutiger Großbrauereien. Sie erfahren vieles über die Rohstoffe, die zum Bierbrauen notwendig sind; wo sie herkommen und wie sie den Geschmack des Bieres bestimmen. Die Entwicklung der Bierflasche wird ebenso anschaulich dargestellt wie auch die unterschiedlichsten Formen der Bierkrüge mit zum Teil über 100 Jahre alten Exponaten oder warum der Bierdeckel früher Bierfilz hieß. Dem Wandel in der Bierwerbung von den ersten Blech- und Emaille Schildern bis zur heutigen modernen Werbung widmet sich ein weiterer Ausstellungsteil. Der Höhepunkt des Museumsbesuches ist die Besichtigung der Gläsernen Brauerei, wo Sie einem echten Braumeister bei seinem Handwerk über die Schulter schauen können. Natürlich steht am Ende des Museumsbesuches eine Probe des hier gebrauten Museumsbieres. Das Museum ist ganzjährig Dienstag bis Sonntag von 10:00 bis 17:00 geöffnet und der Besuch kann auch mit dem am gleichen Ort gelegenen Bayerischen Bäckereimuseum kombiniert werden. Die genaue Adresse: Bayerisches Brauereiund Bäckereimuseum Kulmbach e.V. Hofer Straße 20 95326 Kulmbach Web: www.kulmbacher-moenchshof.de Kleiner Exkurs zu fränkischen Bierspezialitäten: • Rauchbier: der charakteristische rauchige Geschmack entsteht durch die Verwendung von geräuchertem Malz • Schwarzbier: seine intensive dunkle Farbe erhält diese Brausorte durch geröstetes Malz; in den verschiedenen Regionen tauchen dafür unterschiedliche Namen auf: „Altbier“ am Niederrhein und in Düsseldorf, „Schwarzbier“ in Thüringen und Sachsen, „Dunkel“ oder auch als „dunkles Hefeweizen“ in Bayern • Weißbier: obergäriges Bier aus Gerste und Weizen, führt die bayerische Sortenstatistik an, auch als Hefeweizen mit natürlicher Trübung durch Flaschengärung in Bayern sehr beliebt • Rotbier: untergäriges Bier, das ausschließlich mit Gerstenmalz gebraut wird, was dem Bier die besondere Farbe verleiht. Heute wird Rotbier u. a. in der Nürnberger Hausbrauerei Altstadthof gebraut. • Starkbiere: hier auch oft als Bockbiere oder Doppelbock bezeichnet, weisen eine deutlich höhere Stammwürze von 18% bis 28% auf, der Alkoholgehalt liegt bei ca. 7,5% bis 11%, in Bayern werden diese Biere traditionell zur Fastenzeit getrunken. • Kellerbier: untergäriges, meist ungefiltertes und leicht hefetrübes Vollbier, das vor allem in den fränkischen Bierkellern ausgeschenkt wird. SPEED Das VIPA Journal VIPA touristisch Februar 2013 | Seite 19 Unterwegs in Franken Altmühltal Panoramaweg Im Jahr 2012 als „Deutschlands Schönster Wanderweg“ ausgezeichnet, zählt der Altmühltal Panoramaweg schon lange zu den beliebtesten Wanderwegen in Deutschland. Auf rund 200km Gesamtlänge durchquert er den Naturpark Altmühltal von Gunzenhausen bis nach Kelheim, wo die Altmühl als Main-Donau-Kanal in die Donau mündet. Der hier näher beschriebene Wandervorschlag teilt die Strecke in 15 Einzeletappen, die im fränkischen Seenland am Altmühlsee in Gunzenhausen beginnen. Die einzelnen Etappen führen aber nicht immer stur am Flusslauf entlang, sondern berühren auch zahlreiche sehenswerte Burgen und Schlösser und interessante Naturphänomene wie die „Steinerne Rinne“ auf der zweiten Etappe von Spielberg nach Treuchtlingen. Weitere interessante Zwischenetappen führen nach Solnhofen, das zum einen für die „12 Apostel“, besonders markante Kalksteinfelsen unmittelbar an den Hängen über dem Altmühltal, bekannt ist, zum anderen für den Solnhofener Plattenkalk mit den fossilen Versteinerungen aus einem urzeitlichen Jurameer. Die übernächste Etappe führt in die barocke Universitäts- und Bischofsstadt Eichstätt. Hier kann man sich im Juramuseum auf der imposanten Willibaldsburg sehr ausführlich und anschaulich zu den hier zahlreich zu findenden Versteinerungen von Fossilien informieren. Quel Que Q Quell ue le e///Fot e/F e/Fot e/Fo /F /Fo Fo o o: ht http:/ tp:// p://www.w p p: www ww.w www.naturpa ww ww.na w.na na atturp tur turpa urp urpa r rrkrpa rk-a rk-al rk k-a k-al k -al -a altmueh tm mueh m ueh u hltal. ltal tal. al.l.de a d Die letzten vier Etappen führen dann am Main-Donau-Kanal entlang, mit dem sich die Altmühl in der Nähe von Beilngries vereinigt. Neben vielen Sehenswürdigkeiten auf den letzten Etappen sei besonders auf die 200m lange Holzbrücke bei Essing über den MainDonau-Kanal hingewiesen. Alle Details dieser wunderbaren Wanderstrecke zu beschreiben, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Einen genauen Etappenplan mit zusätzlichen Tipps zu Übernachtung, Gastronomie und allen Sehenswürdigkeiten am Rand der Strecke finden Sie auf der Homepage des Naturparks Altmühltal e.V. unter http://www.naturpark-altmuehltal.de/ routen/altmuehltal-panoramaweg. Qu Que Quel Q ue u e le lle/F e/F e //F Foto: oto ot o tto: o: ht httttp htt p:// p: p:/ ::// :// www. ww.natu ww ww. natu n at rpar p k-al k-altmue tmu mue eh hlta ta all.de .d .de de d e Die Etappenabschnitte des Wanderwegs sind auch gut mit der Bahn erreichbar, sodass auch einzelne Etappen der Tour erwandert werden können; auch dazu Hinweise auf der genannten Homepage. Wenn Sie das Altmühltal per Fahrrad erkunden wollen, bietet sich eine Tour auf dem 167 km langen sehr familienfreundlichen Altmühltal-Radweg an, der gut ausgeschildert ebenso von Gunzenhausen bis Kelheim führt. Mehr unter http://www.naturpark-altmuehltal. de/altmuehltal-radweg/abschnitte/. Lernen Sie Deutschland von seiner schönsten Seite kennen! VIPA touristisch Seite 20 | Februar 2013 Das VIPA Journal SPEED Unterwegs in Franken In Frankens „hinterindische“ Winkel Während andere die herbstlichen Tage zu Hause verbringen, ist der 37-jährige Kulmbacher Mediengestalter Heiko Hartmann draußen auf dem Land unterwegs – „bewaffnet“ mit seiner Digitalkamera. Dort erwandert er neue Touren für seine Wander- und AusflugsInternetseite www.hinterindien.de. In Wort und Bild bereitet er die jeweilige Tour dann auf und stellt sie einem breiten Publikum vor. © Foto: www.hinterindien.de In den hintersten Winkeln Der außergewöhnliche Name des Internetportals fußt einerseits auf den eher spontanen Ausspruch Heiko Hartmanns: „Das ist ja wohl der ,hinterindischste Winkel‘ Frankens ...“, der im Jahr 2000 an der Talsperre Mauthaus bei einem Ausflug mit Freunden gefallen sei. Andererseits kam ihm eine Szene aus seinem Lieblingsfilm „In 80 Tagen um die Welt“ in den Sinn, in dem der Hauptdarsteller im „hintersten Hinterindien“ verschollen geglaubt wird ... Da machte es „Klick“ und aus den „hintersten Winkel Frankens“ und dem „hintersten Hinterindien“ entstand die Idee: Ist es nicht endlich an der Zeit, auch die „hinterindischen Winkel Frankens“ einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen – einer Region, die den etablierten deutschen Urlaubsgebieten in nichts nachsteht? Bis zu 13.000 Besucher Seit etwa einem Jahrzehnt beschreibt er nun immer wieder ausgewählte Wandertouren, die er detailgenau im Internet schildert und mit vielen ausdrucksstarken Bildern illustriert. Und das kommt an: In der Spitze zählt er bereits bis zu 13.000 Besucher pro Monat auf seiner Internetseite. So hat sich Hinterindien.de seinem Wunsch getreu zu einem zentralen Anlaufpunkt für Wanderer in Franken entwickelt. © Foto: www.hinterindien.de Tour Nr. 81 aus mehr als 100 Touren durch Franken Mit Heiko Hartmanns Unterstützung haben wir uns für eine Tour im Kreis Forchheim entschieden: die „Waldränder-Tour bei Großenbuch“. Der Ort Großenbuch ist günstig am südwestlichen Rand der Fränkischen Alb gelegen. Hier wärmt die Sonne auch im Herbst noch die Hänge und verspricht reichhaltige Zwetschgenernten. Und den Wanderern bietet sie viel Abwechslung. So kommt man an alten Gehöften und schönen StreuobstWiesen vorbei. Und das Highlight der Tour – übrigens inklusive eines weiten Ausblicks – © Foto: www.hinterindien.de Diese wunderschöne alte Fachwerkscheune in Unterstöckach ist leider schon fast dem Verfall preisgegeben. An ihr führt die Tour 81 vorbei. erwartet den Wanderer fast am Ende der Tour: eine völlig aus Holz erbaute Waldkapelle, die ihresgleichen sucht. Von den Heiligenfiguren über die Sitzbänke bis zum Dach ist alles aus Holz. Ein kleines Juwel also, das man da beim Wandern in diesem „hinterindischen Winkel“ Frankens entdeckt. Eine sehr präzise und reichbebilderte Tourenbeschreibung finden Sie unter der Tour Nr. 81 auf www.hinterindien.de. Allen fränkischen Wanderfreunden sei diese Internetseite wärmstens empfohlen!