Jahresheft 2011 (8,6 MiB)

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Jahresheft 2011 (8,6 MiB)
Inhalt
Inhalt
Grußwort des Schulleiters
4
Abitur 2011
Aus dem Unterricht
Abiturrede des Schulleiters
45
Zum Tode der Schülerin Rebecca Jans
47
„Abi lief I can fly“: der Abiturgottesdienst
48
Schlag die Lehrer: Abischerz 2011
49
Grundschulprojekt – Große für Kleine
6
Französischprüfung Delf 2011
9
Exkursion der Stufe 12 an die Niers
10
Hockey im Sportunterricht der Klasse 5
11
Kollegium
„Mission Antigone“ – der Literaturkurs 12
12
Personalia
50
Zeus-Projekt: Gewinnerartikel Eva Liebenau
14
Neue Kollegen stellen sich vor
52
Indien-Projekt Klasse 7
15
Die Lehrerausbildung am Adolfinum
55
Besuch vom France Mobil
17
Die Einführungsphase in Garzweiler II
18
Farblos? – Scherenschnitte Kunstkurs Stufe 12
19
Chinesisch-Unterricht praktisch
20
MINT-Matheathleon Camp 2011
22
Neben dem Unterricht
Kurz notiert
Monsterkunst ! Weihnachtsmarkt 2010
57
Auszeichnung: MINT-Siegel ! Utforter Berglauf
58
Deutscher Lehrerpreis 2010 für zwei Adolfiner
59
Kunst und Universität I und II
60
Sportabzeichen ! Bücherspende ! Stagepiano
61
Projektwoche: Guerilla Gardening
23
Lesung Krappweis ! Schülerzeitung online
62
Welttag des Buches: Lesekarawane 2011
24
Begegnungsnachmittag ! Gruselabend
63
Welttag des Buches: Grundschule dabei
25
Welttag des Buches: Vorlesepreis 2011
26
Sportliche Erfolge 2011
27
Grundschulprojekt: Bauwagen Dorsterfeld
30
Erweiterungsprojekt 2011
31
MINT-EC Wintercamp 2011
31
Schülerstudenten an Uni Duisburg-Essen
32
Musikleben im Schuljahr 2010/11
33
Erfolgreich: naturwissenschaftliche Wettbewerbe
34
Theater-AG der Einführungsphase
36
Theater-AG: Ein Erfahrungsbericht
37
Kooperation mit Gebrüder-Grimm-Schule
38
Kunstwettbewerb: Wie liest du?
39
Unterstufentheater-AG
40
Blitz-Kids: Preisverleihung
41
Erdkunde-Preis geht an Schüler der Klasse 7
41
MUT-AG: Schule ohne Rassismus
42
Förderverein: Bericht 2011
43
Nobelpreisträger-Treffen in Lindau
44
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Adolfinum unterwegs
Neuer Schüleraustausch mit Fontainebleau
64
Wintersportfahrt 2011
65
Klassenfahrt der 5c an die Nordsee
67
Auschwitz-Fahrt 2011
69
Berlin Exkursion der Stufe 13
70
Unsere neuen 5er
Einschulung und erste Schulwoche
72
Der erste Schulgottesdienst
73
Klasse 5a
74
Klasse 5b
75
Klasse 5c
76
Klasse 5d
77
Klasse 5e
78
Impressum
79
3
Grußwort
Zuversichtlicher Blick in die Zukunft
Grußwort des Schulleiters Hans van Stephoudt
Liebe Leserinnen und Leser,
mit diesem Jahresheft ist das
fünfte seiner Art in Folge am Adolfinum erschienen.
Die Veränderung des äußeren
Erscheinungsbildes spiegelt nicht
nur eine optische, sondern auch eine
redaktionelle Zäsur wieder. Alle
bisherigen Ausgaben wurden letztlich durch Frau Melzer (Schülermutter) verantwortlich bearbeitet. Sie
war Initiatorin, treibende Kraft,
Ideengeberin und Chefredakteurin in
Personalunion. Sie wählte die Bilder
aus, gestaltete das Layout und koordinierte die Arbeit.
Herr Kozianka hat sie zuletzt unterstützt und viel von ihr gelernt,
aber die Herausgabe des vorliegenden Heftes war für ihn und seine
Helferinnen und Helfer – allen voran
Frau Redeker – schon eine besondere
Herausforderung. Ich danke Herrn
Kozianka und seinem Team für die
Übernahme der redaktionellen Verantwortung dieses Heftes und der
damit verbundenen Belastung und
Herrn Dr. Dinkelmann für die Neugestaltung des Titelbildes. Es ist
sehr schön, dass wir auch in diesem
Jahr in der von uns schon liebgewonnenen Art und Weise auf das
abgelaufene Schuljahr zurückblicken
können.
Ich darf Sie aber sicherlich mit
einschließen, wenn ich mich an dieser Stelle nochmals sehr, sehr herzlich bei Frau Melzer für die viele
Arbeit und die großartige Leistung
der vergangenen Jahre bedanke,
zumal Frau Melzer auch die Schülerzeitungs-AG (Unterstufe) geleitet
hat. Mit ihrer Unterstützung haben
unsere Schülerinnen und Schüler
mit der Zeitung Blitz-Kids große
Erfolge feiern dürfen. Herausragend
war der zweite Preis im letzten Jahr
im Hauptwettbewerb des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes, bei dem die Konkurrenz hauptsächlich aus Oberstufenschülern
bestand. Ich danke den Kolleginnen
4
Frau Achtermeier und Frau Mehren,
dass sie sich zur Übernahme der AG
bereiterklärt haben. Sie werden
„ihren“ Weg finden und gehen, nahtlos anknüpfen können sie sicherlich
nicht. In der Leseförderung und
Bibliotheksbetreuung bleibt Frau
Melzer zunächst weiterhin tätig.
Das Engagement der Eltern ist
für unsere Schule von besonderer
Bedeutung. Unser Förderverein und
erst Recht der Elternverein zeigen
oft genug, wie segensreich ihre
Dienste sind. Vielleicht vergessen
wir aber im Alltagstrubel allzu leicht
diejenigen, die sich völlig unspektakulär und still für unsere Schülerinnen und Schüler einsetzen, z. B. mit
der Leitung von Arbeitsgemeinschaften oder Projekten. Dabei ist neben
der Tätigkeit an sich vor allem in der
Schule (pädagogisch) wichtig, dass
die Kinder und Jugendlichen erkennen, dass es nach wie vor Menschen
gibt, die bereit sind, sich einzusetzen
und einzubringen, ohne sofort zu
fragen, was man dafür bekommt.
Seitens der Schulleitung werden wir
noch intensiver darüber nachdenken
müssen, wie wir dieses Engagement
noch besser stützen, fördern und
integrieren können. Jedenfalls möchte ich all denjenigen, die sich so intensiv eingesetzt haben, herzlich
danken!
Einen besonderen Erfolg konnten
wir direkt zu Beginn des Schuljahres
feiern. Schon in der Ausgabe unseres
Jahresheftes vom November 2010
haben wir auf das tolle Ergebnis
unseres Sponsorenlaufes für die Aula
(43000 Euro) hingewiesen. Inzwischen ist das Geld bestimmungsgemäß – und, wie ich glaube, sehr gut –
ausgegeben worden. Mit freundlicher
Unterstützung der Mitarbeiter des
Zentralen Gebäudemanagements der
Stadt Moers (ZGM) und der beauftragten Firma Höhnerbach konnten
wir noch mehr an technischer Ausstattung verwirklichen, als wir im
Vorfeld erhofft hatten. Ich bedanke
Hans van Stephoudt
mich beim Vorstand des Fördervereins – allen voran bei Frau Manzke
und Herrn Heitmann – für die viele
Arbeit im Zusammenhang mit der
exakten Erstellung der Listen zur
Erfassung der Spenden und dem
Schreiben der unzähligen Spendenquittungen sowie für die Unterstützung bei der Vergabe der Aufträge –
vor allem bei Herrn Haub.
Ganz besondere Anerkennung
verdient das von enormer Fachkompetenz geprägte Engagement unseres Kollegen Rolf Roentgen. Ihm ist
es zu großen Teilen zu verdanken,
dass unsere jetzige Ausstattung ganz
gezielt auf unsere Bedürfnisse und
unsere Aula abgestimmt ist. Anerkennend nahmen die Fachleute seine
Vorschläge und Einsparvorschläge
entgegen.
Besondere
Beachtung
verdienen seine Ideen zur Installation einer kostengünstigen Aufnahmetechnik, die uns jetzt Tonaufnahmen
in sehr guter Qualität ermöglicht.
Herzlichen Dank. Die Chöre und
Theatergruppen werden sich über
die neuen Möglichkeiten freuen.
Freude und Trauer liegen oft nah
beieinander. Die Zeit schien stillzustehen, als am 26. Oktober 2010
unsere Schülerin der Jahrgangsstufe
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Grußwort
13, Rebecca Jans, völlig unerwartet
verstarb. Tiefe Trauer legte sich über
das Gymnasium Adolfinum. Für
mich als Schulleiter war dies eine
neue Erfahrung. Die Schülerinnen
und Schüler der Jahrgangsstufe sind
in menschlich beeindruckender Art
und Weise mit diesem Tod und dem
Verlust umgegangen. Einige Kolleginnen und Kollegen – vor allem
Herr Syben und die Jahrgangsstufenleitung, Frau Stegmann und Herr
Klag – haben sie intensiv unterstützt
und dafür gesorgt, dass die Trauer
ihren Platz fand und letztlich zur
Basis eines neuen Lebensmutes
wurde. Unser Mitgefühl gilt der
Familie der Schülerin. Auch in der
Abiturfeier wurde in würdiger Art an
Rebecca Jans erinnert. Wir denken
immer noch an sie.
Die Abiturientia 2011 war sicherlich ein Highlight im vergangenen
Schuljahr. Viele Schülerinnen und
Schüler des Jahrganges haben sich
in besonderer Art und Weise um das
Gymnasium Adolfinum verdient
gemacht. Sie waren Pilotjahrgang
für eine ganze Reihe von Neuerungen, die inzwischen etabliert sind
(erster Jahrgang mit regulären LateinPlus-Klassen, Winterfahrt, Oberstufenchor, Auschwitz-Fahrt, Neuorganisation der SV usw.). Unabhängig
von den schulischen Leistungen
haben sich viele Schülerinnen und
Schüler durch ihr soziales und politisches Engagement ausgezeichnet.
Aber auch die mit dem Abiturzeugnis dokumentierten Noten waren
insgesamt hervorragend, auch das
sicher mit ein Verdienst der Eltern.
Um hier den Rahmen einer Einleitung nicht zu sprengen und weil ich
von mehreren Personen dazu aufgefordert wurde, ist ein Auszug aus
meiner Ansprache bei der Abiturfeier
hier im Heft abgedruckt, der weitere
Einzelheiten liefert.
Wie bereits befürchtet, konnte die
Stadt Moers als Schulträger aufgrund der angespannten Haushaltslage die angestrebte Renovierung der
Aula nicht fortsetzen. Leider ist die
Empore immer noch gesperrt und die
Toilettenanlagen sind in einem beklagenswerten Zustand. Der Schulträger hat entschieden, zunächst die
ebenso notwendige Reparatur der
Turnhalle vorzuziehen, die aber auch
nicht im abgelaufenen Schuljahr zu
Ende gebracht werden konnte.
Inwieweit die Entscheidung der
Stadtverwaltung, auswärtige Schülerinnen und Schüler nur noch bedingt bzw. gar nicht mehr aufzunehmen, das Profil der Schule verändern wird, ist schwer abzuschätzen, aus meiner Sicht aber in jedem
Fall bedauerlich. Es ist richtig, dass
aufgrund des Doppeljahrganges bis
2013 der Platz an den Gymnasien
rar ist. Aber unsere schulischen
Erfolge zeigen, dass man bei guter
Organisation und ordentlichem Sozialverhalten für einen begrenzten
Zeitraum mit der Enge gut leben
kann.
So blicke ich voll Zuversicht auf
das nun laufende Schuljahr in der
Hoffnung, dass hier am Gymnasium
Adolfinum weiterhin Schüler, Eltern
und Lehrer gemeinsam die Verantwortung für die Ausbildung und das
Zusammenleben am Adolfinum tragen.
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Hans van Stephoudt
5
Aus dem Unterricht
Die „Großen mit den Kleinen“: Sachkunde mal anders
561 Grundschüler zu Gast am Adolfinum
Die Großen mit den Kleinen: Tobias Pauers als Lehrer.
Wer zu Anfang des 2. Halbjahres
morgens durch die naturwissenschaftlichen Räume des Adolfinums
gegangen ist, wird sich gewundert
haben, wie klein die Schülerinnen
und Schüler sind, die dort unterrichtet wurden. Es handelte sich nämlich
um Grundschüler, die am Adolfinum
zu Besuch waren und sich mit Fragen beschäftigten, wie zum Beispiel
Spannung: Fließt der Strom? Wird die
Glühbirne leuchten?
6
„Wieso brennt die Glühbirne eigentlich? Und wie baut man einen
Schaltkreis dafür?“, „Wie wird Stärke verdaut?" und "Was im Brausepulver sorgt für das Prickeln auf der
Zunge?".
Genau 561 Grundschüler und 36
Schüler der Jahrgangsstufen 10 und
11 hatten in der Zeit vom 17. bis 24.
Februar 2011 gemeinsamen Unterricht. Die Lehrer waren dabei jedoch
nur Berater und Beobachter, denn
für sechs Tage schlüpften die 16- und
17-jährigen Adolfiner in die Rolle der
Lehrer. „Wir hatten in diesem Zeitraum das Betriebspraktikum und
das
erziehungswissenschaftliche
Praktikum der Jahrgänge 10 und 11.
Und auch wir haben ein Praktikum
angeboten – in der Schule und mit
echten Schülern“, sagt Thorsten
Klag, Oberstufenkoordinator am
Gymnasium Adolfinum.
Die „echten Schüler“ kamen aus
den umliegenden Moerser Grundschulen. Sie wurden vor Weihnachten eingeladen, mit ihren dritten
Klassen den Sachkundeunterricht
am Adolfinum – geleitet durch die
Praktikanten – zu besuchen. Der
Rücklauf auf dieses Angebot war
überwältigend. Karin Wendt, Schul-
leiterin der Gebrüder-Grimm-Schule,
erklärt warum: „Im Bereich Naturwissenschaften haben wir Grundschulen häufig keine Fachräume und
nur geringe materielle Ausstattung.
Auch personell sind wir in dem Bereich nicht so gut aufgestellt wie die
weiterführenden Schulen. Daher
finden wir die Idee einer Kooperation
klasse“.
Großen Anklang hat das Projekt
auch bei der Moerser EichendorffSchule gefunden. Lehrerin Brigitte
Reinhard berichtet auf der Homepage der Schule über die Erlebnisse der
Grundschüler:
Praxisorientiertes
Sachunterrichtsprojekt "Die Großen
mit den Kleinen".
Und auch den Schülern der dritten Klasse der St. Marien-Schule hat
der Tag am Adolfinum sehr gut gefallen. Die Kinder haben begeistert
in ihre Schultagebücher geschrieben.
Daraus wurde für die Schulhomepage eine kleine Online-Broschüre
erstellt: Naturwissenschaften entdecken am Adolfinum.
Zwei der Junglehrer aus dem
Praktikum, Nele Messerschmidt und
Oleg Bartel, haben wir zu ihren Erfahrungen interviewt:
Unterricht am offenen Herzen:
Constantin Borges als Biologielehrer.
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Aus dem Unterricht
Großer Andrang: Schulleiter Hans van Stephoudt bei der Begrüßung der Grundschüler.
Könnt ihr euch noch an eure erste
Reaktion erinnern, als ihr erfuhrt,
was euch im Praktikum erwartet?
Nele: Ich war total überrascht.
Ich kam als neue Schülerin ans Adolfinum und sollte direkt zu Anfang
eine so verantwortungsvolle Aufgabe
übernehmen. Einerseits habe ich
mich gefreut, andererseits war ich
skeptisch, ob die Idee so umzusetzen
sein würde, wie sie geplant war. Ich
beschloss also, mich ganz unvoreingenommen auf die Sache einzulassen
und zu schauen, was passiert und
mir vor allem erst einmal keine Gedanken darüber zu machen, ob ich
dem gewachsen bin oder nicht.
Oleg: Ich war zunächst nicht begeistert, jedoch habe ich es auch auf
mich zukommen lassen und fand es
am Ende sogar besser als das richtige Praktikum.
Wie seid ihr auf eure Aufgabe vorbereitet worden?
Nele: Fachlehrer haben uns
theoretisch in unsere Aufgabenfelder
eingewiesen, jedoch erschienen mir
ein paar wenige Dinge noch nicht
durchgeplant, was mich etwas
verunsicherte, da ich durch ein
Praktikum im Kindergarten wusste,
dass Kinder nicht immer leicht zu
beschäftigen sind.
Oleg: Wir wurden recht gut auf
unsere Aufgabe vorbereitet, zunächst
theoretisch, sprich wie baut man
eine Unterrichtsstunde auf. Später
dann hielten wir eigenen Unterricht.
Aber bei den Vorträgen oder Unterrichtsstunden, die wir vor unseren
Mitschülern halten sollten, hätten
wir ruhig schon die Themen unterrichten können, die wir auch später
den Grundschülern näherbringen
sollten.
Nele Messerschmidt im Einsatz: „eine
verantwortungsvolle Aufgabe“.
Was war euer erster Gedanke, als ihr
die ersten Grundschüler in der Pausenhalle abgeholt habt? Und wie habt
ihr euch gefühlt, als der erste Tag mit
ihnen vorbei war?
Oleg: Die Schüler waren echt laut
und ich habe mich gefragt, ob ich mit
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
so vielen auf einmal wirklich klar
kommen würde.
Nele: Mein allererster Gedanke
war mehr ein Gefühl. Ich war nervös
und hoffte, dass alles glatt laufen
würde. Als ich die Kinder in der
Pausenhalle antraf, waren diese
Gefühle allerdings fast verflogen. Ich
schaute mir die Gesichter an und
wusste,
dass
eigentlich
keine
Probleme mehr im Raum standen,
die die Arbeit mit den Kindern
behindern könnten. Ich war mir
allerdings auch im Klaren, dass ich
in meinen Schülergruppen sicherlich
einige Rabauken und Chaoten
betreuen müsste. Ich empfand den
ersten Tag zwar als anstrengend,
allerdings auch als sehr angenehm,
weil ich gemerkt habe, dass
jedenfalls in meinem Team alles
Hand in Hand ging und dass selbst
die größten Probleme nichts an der
Tatsache ändern würden, dass das
Projekt sehr viel Spaß machte.
Gibt es ein Erlebnis an den Tagen,
welches euch besonders in Erinnerung bleiben wird?
Nele:
Ich
fand
die
Zusammenarbeit im Team einfach
klasse und habe gemerkt, dass mit
einer einigermaßen geschlossenen
Front nichts wirklich „Schlimmes“
passieren konnte und Dinge, die man
sonst nicht so gern tut und
Konzentration erfordern so auch
Spaß machen können.
Oleg: Ein Mädchen wusste nach
meinem Unterricht, dass Wasser
auch H2O genannt wird und hat sich
das
bis
zum
Ende
in
der
Zusammenfassung auch gemerkt.
Das fand ich beeindruckend.
Was meint ihr hat den Grundschülern besonders viel Spaß bereitet?
Oleg: Das Herstellen von Brause
gefiel ihnen glaube ich am Besten.
Nele: Die Praxis allgemein hat
ihnen viel Spaß bereitet, das
Ausprobieren und Entdecken. Ich
meine mich erinnern zu können,
dass die Chemie dem Großteil am
meisten Spaß bereitete.
Was hat euch besonders viel Spaß
bereitet?
Nele: Dinge zu erklären, die
vorher eben einfach da waren und
keine Erklärung brauchten.
7
Oleg: Physik zu erklären, weil
das
die
Kinder
am
meisten
beeindruckt hat.
Was lässt sich in euren Augen noch
verbessern?
Oleg:
Ich
würde
in
der
Vorbereitung
schon
bei
den
Übungsvorträgen
vor
den
Mitschülern die Themen vorbereiten
lassen,
die
auch
für
die
Grundschüler später drankommen.
Ansonsten fand ich das Praktikum
sehr gut.
Nele: Nichts.
Wie habt ihr den Beruf des Lehrers
erlebt?
Nele: Ich habe diesen Beruf von
einer anderen Perspektive aus
kennengelernt.
Mein
Respekt
gegenüber der Lehrtätigkeit ist
enorm gestiegen.
Oleg: Ich konnte mich gut in die
Rolle des Lehrers einfühlen, auch
wenn wir viele Helfer hatten.
Sollte man ein solches Praktikum
erneut anbieten für die kommenden
Jahrgänge?
Oleg: Auf jeden Fall!
Nele: Ich bin auf jeden Fall der
Meinung,
dass
dieses
Projekt
sinnvoll ist und den Zweck nicht
verfehlt hat, dass wir Schüler in den
Lehrerberuf kurzzeitig einsteigen
konnten. Es hilft in folgenden
Jahrgängen bestimmt auch mal die
Seite der Lehrer kennenzulernen,
um auch sie ein stückweit besser
verstehen zu lernen und ihre Arbeit
– die schöne aber eben auch
nervenaufreibende Zeit in der Schule
– schätzen zu lernen.
Vielen Dank für eure Antworten und
eure Zeit!
Eva Redeker
Die „echten“ Lehrer im Hintergrund: Dr. André Remy und Andreas Lind mit den Kollegen „in spe“.
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
7
Aus dem Unterricht
DELF 2011: wieder fast 50 Absolventen
Anerkanntes Französischdiplom ist fester Bestandteil des Schullebens
Rosen für die erfolgreichen DELF-Absolventen: die Französisch-Lehrerinnen Claudia Landes und Marita Fiedler-Scheffner (links).
Die Delf-Prüfungen haben sich mittlerweile zum festen Bestandteil des
Schullebens am Adolfinum entwickelt. Seit Lina Heeg nach ihrem
Frankreichaufenthalt im Rahmen
des Voltaire-Projekts 2003 die DELF
und DALF-Prüfungen am Adolfinum
bekannt gemacht und auch bestanden hatte (es gab damals keinen
Leistungskurs
Französisch,
die
Schülerin benötigte aber einen für
das Studium in Frankreich qualifizierenden Abschluss), stieg die Zahl
der Absolventen zunächst rasant an
und pendelt sich jetzt auf etwa 50
pro Schuljahr ein.
Seit der Vereinheitlichung der
Prüfungsformate im Europäischen
Referenzrahmen kann jeder Prüfling
das ihm entsprechende Niveau ablegen und braucht nicht mehr von
vorne anzufangen. Besonders interessant für Gymnasiasten ist das
Niveau B1, das den mittleren Bildungsabschluss und bescheinigt und
das Niveau B2, das das Abiturniveau
bescheinigt.
Die DELF-Prüfungen sind reine
Sprachprüfungen, wobei in vier Prüfungssegmenten das Lese- und Hörverständnis sowie die Schreib- und
Sprechkompetenz beurteilt wird.
Erreichbar sind jeweils 100 Punkte,
wovon zum Bestehen der Prüfung 50
erreicht werden müssen, in jedem
Prüfungsteil mindestens 5. Absolventen erhalten ein Diplom, das
lebenslänglich und international
Gültigkeit hat, auf dem allerdings
die Punktzahlen vermerkt sind.
Besonders interessant sind die
Prüfungen für junge Menschen, die
im französischsprachigen Ausland
studieren, natürlich aber auch für
die, die im europäischen oder gar
internationalen Rahmen berufstätig
werden wollen. Vor allem die mündlichen Prüfungen, die überwiegend
von jungen französischen Sprachassistenten abgenommen werden, fördern das Sprechen und ermutigen
auch dazu. Als besonders schwierig
werden häufig die Hörverstehensprüfungen empfunden, insbesondere
die der B-Niveaus: also, wer sich an
DELF heranwagen will, sollte damit
anfangen, französische Sender im
Radio oder Fernsehen zu frequentieren.
Die nächste Prüfungen finden voraussichtlich Ende Januar/Anfang
Februar statt. Die Anmeldefristen
werden rechtzeitig durch Aushang
bekannt gegeben und natürlich stehen die Französischlehrer für Rückfragen zur Verfügung. Informationen
gibt es auch beim Institut Français
in Düsseldorf. Wichtig: Wer die Prüfung im Rahmen der Schule ablegt,
zahlt deutlich weniger, als wenn er
sich
individuell
beim
Institut
Français prüfen lässt.
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Claudia Landes
9
Aus dem Unterricht
Auf Spurensuche an der Niers
Naturwissenschaftliche Exkursion der Jahrgangsstufe 12
Warum färbt sich eine Wasserprobe
rosa, gelb, grün oder blau? Was besagt der Saprobienindex? Sichttiefe
und Fließgeschwindigkeit sind physikalische Parameter, aber was fängt
man mit deren gemessenen Werten
an? Ein Bodenprofil zeigt mir ganz
offensichtlich den A- und den BHorizont auf, aber auch das ist hier
nicht alles…
Am 29. Oktober 2010 machten
sich die 146 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12, begleitet
von zehn Lehrerinnen und Lehrern
der Naturwissenschaften, in den
frühen Morgenstunden auf den Weg,
genau diesen Fragen auf den Grund
zu gehen. Ihr gemeinsames Ziel: die
Niers.
Die
Gütebestimmung
eines
Fließgewässers ist ein komplexer
Prozess, der Daten aus biologischer,
chemischer, geologischer und physikalischer Perspektive gemeinsam in
den Blick nimmt und zu einer gewichteten Gesamtbewertung zusammenführt. An vier verschiedenen
Stationen, die diesen Perspektiven
zuzuordnen sind, führten die Schüle-
Hightech an der Niers: Messung der
Fließgeschwindigkeit.
10
Leben am Flussufer: Sammeln von Wassertieren in Ufernähe.
rinnen und Schüler verschiedene
Experimente durch, um abschließend
genau diese Gesamtbewertung erstellen zu können.
An der biologischen Station stand
zum Beispiel die Erfassung wirbelloser Tiere im Mittelpunkt, da man
diese als Zeiger für die langfristige
Gewässergüte heranziehen kann. So
wurden hier von den frühen Morgenstunden an bis in den Nachmittag
hinein fleißig kleine Tiere mit Hilfe
von einem Schlauchboot, Keschern
und Sieben gesammelt, mit Hilfe
von Lupen bestimmt und nachher
natürlich wieder freigelassen.
An der chemischen Station wurde
es dann bunt. Hier untersuchten die
Schülerinnen und Schüler sowohl
den pH-Wert als auch die Nitrat-,
Phosphat- und die AmmoniumIonen-Konzentration verschiedener
Niers-Proben. Je nach Färbung
konnten hier die Messwerte in die
biologischen
Gewässergüteklassen
von „praktisch unbelastet“ bis hin zu
„übermäßig belastet“ eingeordnet
werden.
Ein Beitrag der physikalischen
Methoden zur Gewässergütebestimmung liegt darin, Informationen
über den Belastungszustand und
dessen Ursachen zu erlangen. Bewaffnet mit verschiedenen Geräten,
wurden an dieser Station die Luftund Wassertemperatur, die Fließgeschwindigkeit, die Sichttiefe und
darüber hinaus auch die Leitfähigkeit gemessen, um auch hier ein
abschließendes Fazit ziehen zu können.
Labor unter Bäumen: Chemische Untersuchung von Wasserproben.
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Aus dem Unterricht
Das Expeditionsteam: die Schüler der Jahrgangsstufe 12 und die Naturwissenschaftslehrer.
An der letzten Station widmeten
sich die Schülerinnen und Schüler
dem Thema Boden. Während man an
der biologischen Station auch mal
nasse Füße bekommen konnte, war
es hier recht sicher, dass man
schmutzige Hände bekam. Durch die
Fingerprobe wurde hier zum Beispiel
die Bodenart bestimmt. Weitere
kleine Experimente ließen Rückschlüsse auf den Humusgehalt, den
pH-Wert und die Bodenfeuchte zu.
Am Ende des Tages stand fest,
wissenschaftliche Felduntersuchungen sind anstrengend und langwierig. Dennoch bekundeten die Schüle-
rinnen und Schüler, dass die Einblicke in das wissenschaftliche Arbeiten
vor Ort eine sinnvolle Alternative
zum traditionellen Laborunterricht
ist, so dass auch in diesem Jahr die
Exkursion wieder durchgeführt wurde.
Stephanie Tenbusch
Hockey im Sportunterricht
Die Klasse 5e im Hockeyfieber
Im Rahmen des Sportunterrichts
führte die Klasse 5e zusammen mit
Sportlehrerin Anna-Lena Rechmann
im Frühjahr dieses Jahres eine Unterrichtsreihe zum Thema Hallenhockey durch. „Dazu lud die Klasse den
ehemaligen Trainer der Herrenmannschaft und heutigen Jugendtrainer des Moerser TV, Herrn Wagner, ein, der uns das Hockeyspiel mit
viel Freude näher brachte“, berichtet
Schülerin Sarah Hippler. Da die
Klasse großes Interesse an dieser
Sportart zeigte, wurde sie vom MTV
im Februar zu einem Schulhockeyturnier
in
die
Halle
Kirschenallee eingeladen. Neben
Mannschaften aus der Eichendorffund der Robinsonschule nahm somit
auch das Adolfinum mit einer Mannschaft, bestehend aus Schülerinnen
und Schülern der Klasse 5e, daran
teil. Leon Ztenzis, Celine Schröder,
Sophia Minhorst, Pia Rehpennig,
Hannah David, Celine Willemsen,
Julia Rosenbleck und Sarah Hippler
bestritten ihr erstes Turnier mit
Teamgeist und vor allem mit viel
Freude, wenn auch der Sieg zuweilen
ausblieb.
Anna-Lena Rechmann, Sarah Hippler, 6e
Hockey im Kostüm: das Adolfinum-Team beim Karnevalsturnier.
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
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Aus dem Unterricht
„Empört euch! Kreons Thron wackelt!“
Literaturkurs der Jahrgangsstufe 12 begeistert mit „Mission Antigone“
Viermal spielte der Literaturkurs
der Jahrgangsstufe 12 Ende Juni
und Anfang Juli 2011 „Mission Antigone“ in Anlehnung an die Texte von
Sophokles und Anouilh. Nach drei
erfolgreichen Abendveranstaltungen
entschieden die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler auf Bitte
der Schulleitung, noch einmal für die
Jahrgangsstufe 9 auf die Bühne zu
gehen. Der Erlös dieser Vorstellung
floss in die Abiturkasse der Jahrgangsstufe der Darsteller. Die 17
Schülerinnen und Schüler des Kurses hatten sich intensiv mit der jugendlichen Rebellin einerseits, ihrer
ängstlichen Schwester, der besorgten
Amme und dem tapferen Freund,
andererseits
dem
überforderten
Herrscher Kreon und seinen hirnlosen Knechten auseinandergesetzt.
Antigone bewegte sich dabei mühelos
durch über drei Jahrtausende. Sätze
wie „Mitlieben, nicht mithassen ist
mein Teil“ oder „Allein herrschst du
am besten in der Wüste“ bleiben
zeitlos aktuell. Zugleich mit den
Aufführungen am 30. Juni, 1. und 5.
Juli wurde die renovierte, jetzt mit
moderner Technik ausgestattete
Aula, als Theaterspielstätte wieder
eingeweiht. „Berührend und professionell“, „weit jenseits von Schultheater“, so urteilten auch zum Urteil
berufene Zuschauer des Stückes,
zum Beispiel Beatrix Wirbelauer,
Leiterin des Kulturbüros der Stadt
Moers. Claudia Landes, Leiterin des
Literaturkurses, lobt die Schüler, die
auch für sie „den alten Sophokles
zum Leben erweckt, und nicht nur
das, zum Nachdenken über die wundersamen und verschlungenen Wege
des demokratischen Gedankens gebracht“ hätten.
Die Arbeit mit den engagierten
und kompetenten Schülerinnen und
Schülern war alles andere als konfliktfrei. So wollten anfangs gleich
vier Mädchen die Antigone aus dem
ursprünglich ausgewählten Text von
Anouilh spielen, auf keinen Fall die
12
Auf der „Mission Antigone“: das Ensemble auf der Bühne der frisch renovierten Aula.
Rolle teilen, das sei in vergangenen
Aufführungen „doof“ gewesen. So
begann nach den Herbstferien 2010
die Suche nach Alternativen, wobei
sich Sophokles zunehmend aufdrängte und schließlich auf Vorschlag einer Schülerin sich der Bogen in die Gegenwart spannte: mit
„Anni“ und „Issa“ erfanden die Schülerinnen und Schüler eine neue Rebellin nebst Schwester, die im Vorfeld der Aufführungen so überzeugend gegen die Schulleitung rebellierten, dass Besucher fast eingegriffen hätten, um die Mädchen in ihrer
Zivilcourage zu unterstützen.
Nachdem im November endlich
die Besetzungsliste stand, musste
nicht nur intensiv – auch an etlichen
Wochenenden – geprobt werden.
Wegen der Renovierungsarbeiten in
der Aula konnten die Proben jedoch
erst nach den Osterferien beginnen.
Ein Bühnenbild, Kostüme, ein Programmheft, eine Internetseite, Werbung und Technik – alles lag, freilich
angeleitet, in der Hand des Kurses.
Je näher die Aufführung rückte,
desto mehr passierte gleichzeitig:
während die einen nähten und malten, probten die anderen, weitere
schrieben am Programmheft, formatierten oder klebten das Plakat,
stellten Fotos für die Diashow zusammen, schlugen sich mit techni-
„Kreons Thron wackelt!“: Noel Telizin.
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Aus dem Unterricht
Antigone und Haimon: Lisa-Maria
Harbert und Nils Gebel
Die Wachmänner: Maxi Manteufel, Tim Latotzke und Pascal Filipiak.
schen Problemen herum oder übten
zum x-ten Mal das Flötensolo des
Schlussliedes. Viel Zeit und Nerven
waren nötig, bis auch die tänzerischen und musikalischen Einlagen
unter der geduldigen Anleitung von
Anna Städler und Charis Landes
aufführungsreif waren.
Der Lohn des Schauspielers ist
der Applaus – in diesem Sinne haben
sich die Anstrengungen (auch
Nachtarbeit, abgesagte Geburtstagseinladungen, vernachlässigte Familie und Freunde) ganz sicher gelohnt!
Spieler und Helfer des Literaturkurses: Anna-Luise Dieren (Anni und
Antigone in der Rahmenhandlung;
Flöte); Pascal Filipiak (Wachmann
Bauch und Anouilh; Kostüme); Laura Fischer (Eurydike; Gesang); Nils
Gebel (Haimon/Anouilh; Bühnenbild); Annette Gundlach (Ismene und
Anouilh); Lisa-Maria Harbert (Antigone und Anouilh); Larissa Klotz
(Amme und Anouilh; Bühnenbild);
Kathrin Lange (Issa und Ismene;
Rahmenhandlung; Kostüme); Tim
Latotzke (Wachmann Jonas und
Anouilh; Internetauftritt; Plakat;
Technik); Maxi Manteufel (Wachmann, Schattenfraß und Anouilh);
Jil Prokop (Antigone und Sophokles);
Tinika Reiff (Ismene und Anouilh);
Anna Schroeders (Kreons Sekretärin; Chor, Kostüme); Noel Telizin
(Kreon, Anouilh und Sophokles);
Bellejah Toby (Tante; Rahmenhandlung;
Programmheft);
Christina
Valdez (Kreons Sekretärin; Chor;
Flöte); Alkin Vural (Haimon bei
Sophokles; Diashow); Myriam Stark
(Klavierbegleitung und Gesangscoach); Christian Dreier (Technik).
Leitung: Claudia Landes,
Choreografie, Bewegung, Tanz: Anna
Städler,
Musik: Charis Landes,
Technik: Tobias Wagener.
Claudia Landes
Kostüme selbstgemacht: Kathrin Lange an der Nähmaschine.
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
13
Aus dem Unterricht
„Ah! Eine schöne Frau!“
Zeus-Projekt 2010/11: Auszeichnung für Eva Liebenau
„Zeus“ steht als Abkürzung für das
Projekt „Zeitung und Schule“. Die
Schülerinnen und Schüler des Adolfinums beteiligen sich regelmäßig an
diesem Projekt. Das Projekt bietet
den Kindern und Jugendlichen die
Gelegenheit, die Luft des Tagesjournalismus zu schnuppern und eigene
Artikel – unterstützt durch ProfiJournalisten – zu schreiben und in
der lokalen Zeitung zu veröffentlichen. Die besten Artikel werden am
Ende des Projekts mit dem ZeusAward ausgezeichnet. In diesem
Jahr zählt Eva Liebenau aus der
Klasse 9e zu den Preisträgern. Für
ihren Artikel über das Zusammenleben mit ihrem 27-jährigen Bruder
mit „Down-Syndrom“ wurde ihr der
Preis in der Kategorie „Bester Text“
verliehen. Der hier abgedruckte
Artikel ist am 15. Juni 2011 in der
NRZ erschienen.
Ziehen auch deine Geschwister in
der Öffentlichkeit alle Blicke auf
sich? Machen sie auch Unbedachtes
oder Peinliches? Bei meinem Bruder
Jens ist das so. Vielleicht ist es für
dich selbstverständlich, dass du
etwas mit deinen Geschwistern unternehmen kannst. Dass du mit
ihnen quatschen, Fußball oder Gesellschaftsspiele spielen, shoppen
gehen oder auch nur streiten kannst.
Doch was mich und meinen Bruder
betrifft, ist es nicht so. Er ist 27 Jahre alt und hat Trisomie 21, auch
bekannt als Down-Syndrom. Das ist
eine geistige Behinderung, bei der
das 21. Chromosom dreimal vorhanden ist.
Menschen mit Down-Syndrom
sind sehr unterschiedlich. Manche
benötigen im Alltag ständig Hilfe,
andere besuchen eine Regelschule
und sind sehr selbstständig. Bei
meinem Bruder ist die geistige Behinderung relativ stark ausgeprägt.
Er kann sich nicht fließend in Sätzen
ausdrücken. Trotzdem versteht man,
was er von einem will. In den 14
Jahren, in denen ich mit ihm zu-
14
Eva Liebenau und der „beste Bruder der Welt“.
sammenlebe, ist es für mich selbstverständlich geworden, dass ich
genau die Dinge, die „normale“ Geschwister miteinander unternehmen
können, nicht machen kann. Und
doch kann ich in manchen Situationen von ihm lernen.
Dann ist da noch die Sache mit
der Ehrlichkeit. Morgens am Frühstückstisch sagt er mir immer ungefragt, ob ich ihm heute gefalle oder
eben nicht. Manchmal sehe ich „komisch“ aus, an andern Tagen „chic“.
Und eigentlich hat er immer Recht.
Viele „normale“ Menschen ohne
Behinderung sagen nicht die Wahrheit und lügen einem – auch wenn es
nur ganz kleine Lügen sind –
manchmal direkt ins Gesicht. Wenn
mein Bruder irgendjemanden sympathisch findet, zum Beispiel eine
meiner Freundinnen, einen Nachbarn oder auch den Verkäufer in
einem Geschäft, dann sagt er ihnen
das sofort. Er stellt sich mit Namen
vor, reicht die Hand zur Begrüßung
und macht insbesondere Frauen
Komplimente à la „Ah! Eine schöne
Frau!“ oder „Schöne Frisur“.
Natürlich ist dies eine etwas
übertriebene Form der Höflichkeit,
doch warum sollten wir nicht einfach
offen auf die Menschen zugehen und
ihnen sagen, dass wir sie nett fin-
den? Auf jeden Fall erntet mein Bruder immer ein Lächeln und oftmals
entwickelt sich ein weiteres Gespräch. Ich kann mich immer darauf
verlassen, dass mein Bruder mir die
Wahrheit sagt. Wenn ich ihn zum
Beispiel frage, ob er meine Zahnspange aufs Dach geworfen hat –
was nicht selten passiert – kann ich
damit rechnen, dass er ehrlich ist
und seine Tat zugibt.
Oft bin ich mit mehreren geistig
behinderten Menschen zusammen,
denn auch mein Bruder trifft sich
mit seinen Freunden. Dann geht es
besonders gut gelaunt zu, denn alle
werden lautstark begrüßt und umarmt. Danach wird Musik gespielt,
getanzt und gesungen (eher gegrölt)
und gegessen und gegessen und
gegessen.
Das soll natürlich nicht heißen,
dass das Leben mit meinem Bruder
immer einfach und entspannt ist,
denn das ist es definitiv nicht. Doch
ich würde mein Leben mit ihm als
Bruder um nichts in der Welt tauschen wollen, denn wie schon gesagt:
Man kann so einiges mit ihm erleben
und von ihm lernen.
Eva Liebenau, Klasse 9e
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Aus dem Unterricht
Indien-Hilfsprojekt im Deutschunterricht
Klasse 7b hilft Abhigyan
Im Deutschbuch der Klasse 7 findet
man ein reich bebildertes Dossier
über Indien. Angeregt von einem
Hilfsprojekt der letztjährigen Klasse
9d und meinem eigenen Indienaufenthalt 2009/10 schlug ich der Klasse
7b vor, Portfolios zu Indien zu erstellen und damit gegebenenfalls die
Deutschnote aufzuwerten.
Die zunächst verhaltene Reaktion
schlug im Lauf einer Woche in große
Begeisterung um: Ja, wir machen
dann einen Stand in der Stadt, präsentieren unsere Portfolios, machen
Musik und sammeln dann auch Geld
für die indischen Kinder.
Bei so viel gutem Willen und guten Ideen versprach ich, ein Hilfsprojekt für Indien in der Projektwoche
anzubieten. Die Portfolios mussten
allerdings vorher erstellt werden,
z.B. über den indischen Film, Indiens Geografie, Religionen und Feste,
indische Küche, Tiere, Yoga …
Durch Vermittlung meiner Tochter konnte ich zudem Kontakt mit
einer kleinen Hilfsorganisation in
Delhi aufnehmen. Abhigyan – so der
Name – ist eine internationale Studentenvereinigung an der JNU (Jawaharlal Nehru University) Delhi,
die sich um die 50 bis 70 Kinder der
Bauarbeiter auf dem Campus kümmert, die in einem Slum leben. Mir
schien es reizvoller und auch effizienter, in überschaubarem Rahmen
zur Direkthilfe beizutragen als eine
der großen Organisationen zu unterstützen, und davon konnte ich auch
die Schüler und später die Projektgruppe überzeugen.
Während der Projektwoche haben
Beteiligte und die Schülerinnen und
Schüler insgesamt 800 Euro für
Abhigyan erwirtschaftet. In indischer Kleidung sammelten sie Spenden in der Stadt, wobei Pakoras,
Chai, Ginger-Lemon-Honey angeboten und den Passanten Gelegenheit
geboten wurde, ihren Namen auf
Hindi zu schreiben oder sich ein
Henna-Tatoo machen zu lassen. Die
Stände wurden mit Blumenketten
Die Klasse 7b und Deutschlehrerin Claudia Landes in der Moerser Fußgängerzone.
und Blumen dekoriert und auf Plakaten die Arbeitsergebnisse der
Schüler aus der Projektwoche und
die Organisation Abhigyan präsentiert.
Die pensionierte indische Krankenschwester und Hebamme Teresia
George – auch Mutter eines ehemaligen Schülers –, gab Yogastunden
gegen Spende, backte für den Ab-
schlussabend Samosas und brachte
mit Hilfe von Ursula Wiese, ebenfalls
ehemalige Schülermutter, den Schülerinnen und Schülern bei, wie man
einen Sari bindet. Zur Präsentation
organisierten die beiden eine indische Modenschau. Im Raum I 27
ging es am Abschlussabend der Projektwoche sehr indisch zu, und ständig wollten Besucher noch einen
Abschluss des Projekts: eine indische Modenschau.
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
15
Aus dem Unterricht
verfügt noch nicht über ein internationales Konto, sodass die Hilfe einer
deutschen Studentin
(und ihres
Kreditkartenkontos) nötig war, um
tatsächlich den vollen Betrag von
50550 Rupien (800 Euro) zu Abhigyan und den betreuten Kindern
bringen zu können. Schülerinnen
und Schüler der Klasse 7b haben
inzwischen auf Englisch einen Artikel für die Homepage von Abhigyan
geschrieben, wobei Herr Frings geholfen hat. Informationen zu Abhigyan: http://abhigyan.blog.co.in/
Claudia Landes
Die Kindern in Abhigyan.
Verkehrserziehung steht hier auf dem Stundenplan.
Ginger-Lemon-Honey trinken, noch
eine Pakora (Blumenkohlröschen in
Kichererbsenteig in Öl ausgebacken)
essen oder die interessante Dokumentation über Indien von Terra X
anschauen, die wir dank des Beamers an die Wand werfen konnten.
Dabei duftete es nach Räucherstäbchen, die Vorhänge waren geschlossen und die Tische mit Teelichtern
und Blumenketten verziert.
Als es dann allerdings darum
ging, das Geld zweckgebunden nach
Indien zu schicken, tauchten einige
Probleme auf. Die Verantwortlichen
bei Abhigyan hatten zum Beispiel
wegen der Beendigung ihrer Auslandssemester oder ihres Studiums
gewechselt, und es dauerte eine
16
Weile, bis wir erfuhren, wofür das
Geld eingesetzt wird:
− Regelmäßige Impfungen gegen
Hepathitis, Diphterie und Masern, Mumps, Röteln;
− Schuhe, die die Kinder für den
Schulbesuch brauchen;
− Finanzierung der Busfahrten in
die Schule und der Lehrer, die
sich um die Kinder kümmern;
− Bücher, Hefte, Schreibmaterial.
Dazu muss man wissen, dass die
Kinder armer Menschen in Indien
nicht selbstverständlich zur Schule
geschickt werden, da sie das Familieneinkommen zum Beispiel durch
Betteln oder Kinderarbeit schnell
und erfahrbar aufstocken können.
Auch die letzte Hürde ist inzwischen genommen – denn Abhigyan
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Aus dem Unterricht
Tour de France einmal anders
Waschechte Franzosen im Unterricht der Klasse 5
Eine Reise durch Frankreich ganz
anderer Art erlebten im vergangenen
Schuljahr die Klassen 5c, 5d und 5e.
Sie bekamen Besuch vom France
Mobil. Was ist das France Mobil?
Einfach ausgedrückt: ein Renault
Kangoo bzw. mehrere, denn es gibt
nicht nur ein France Mobil in
Deutschland. Das France Mobil ist
eine
Einrichtung
des
Institut
Français. Die dahinter stehende Idee
ist, den Schülerinnen und Schülern
bzw. den Jugendlichen Frankreich,
seine Kultur und Sprache näher zu
bringen und die Lust zu wecken, die
Sprache
zu
erlernen
oder
weiterzulernen. Zu diesem Zweck
fahren an die zwölf France Mobil
Referenten durch ganz Deutschland
und besuchen die Schulen, um mit
den Schülerinnen und Schülern auf
eine
Reise
quer
durch
die
französische Sprache, Lebensart und
Kultur
zu
gehen:
waschechte
Franzosen,
Frankreich
im
Klassenzimmer, drei Schulstunden
lang, drei fünfte Klassen, je eine
Klasse pro Stunde.
Bevor es losgeht, liegt eine
Mischung aus freudiger Erwartung,
Neugier, aber auch Skepsis in der
Luft. Was werden wir in dieser
Stunde machen? Eine Französin?
Spricht sie Deutsch? Werden wir sie
verstehen?
Die
France
Mobil
Referenten sprechen zwar deutsch,
aber nicht während ihres Besuches.
Schließlich möchten sie ja ihre
Sprache und ihr Land vorstellen.
Doch bald ist klar, die fremde
Sprache ist kein wirkliches Problem.
Gestützt
durch
anschauliche
Hilfsmittel und Gesten werden die
Regeln der Spiele richtig verstanden.
In
unterschiedliche
Gruppen
eingeteilt, geht es zum Beispiel
darum, als erster eine französische
Stadt mit M an die Tafel zu
schreiben, um Punkte für das eigene
Team zu gewinnen, welches zum
Beispiel Baguette oder Tour Eiffel
heißt.
Typisch
Französisches,
welches vorher in einer Art
France Mobil: waschechte Franzosen im Klassenzimmer
Brainstorming zusammengetragen
wurde. Dabei wurde deutlich, wie
viel man eigentlich schon über
Frankreich weiß und wie viele
französische Wörter man doch kennt.
Die Schülerinnen und Schüler
sitzen im Kreis und in der Mitte liegt
eine Frankreichkarte, auf der die
einzelnen Regionen mit ihren großen
Städten zu sehen sind. Aber man
erfährt
auch,
für
welche
Delikatessen die einzelnen Regionen
bekannt sind. Da finden sich u. a.
Schnecken, Wein und natürlich
Käse.
Beim nächsten Spiel gilt es fünf
Wörter wie zum Beispiel Banane
oder Paris aus fünf Liedern
herauszuhören. Die Reihenfolge,
welches Wort in welchem Lied, ist
allerdings nicht bekannt. Diesmal
muss der Vertreter der Gruppe als
erster das in der Mitte des
Sitzkreises
platzierte
Stofftier
erwischen, um die Antwort geben zu
können und somit Punkte für sein
Team zu erspielen. Eine Mischung
aus Wettbewerb, Bewegung und
Konzentration, die begeistert und
mitreißt. Nicht nur die Schülerinnen
und Schüler! Auch die begleitenden
Lehrer lauschten gespannt, um bloß
kein Wort zu verpassen. Das France
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Mobil – eine wunderbare Sache,
verbunden mit viel Spaß.
Auch in diesem Schuljahr werden
wir das France Mobil wieder an
unsere Schule einladen und hoffen,
es wieder bei uns begrüßen zu
dürfen, denn das France Mobil ist
sehr gefragt. Bei nur zwölf France
Mobil für ganz Deutschland muss
man schon mal länger warten bis
man wieder an der Reihe ist.
Souhaitons-nous bonne chance!
Regine Meyering
17
Aus dem Unterricht
Hinein in den Tagebau: vor Ort im Braunkohlenrevier
Garzweiler II: Exkursion der Erdkundekurse in der Einführungsphase
Spätestens seit der Atomkatastrophe
in Fukushima ist das Thema „Energieversorgung“ wieder in aller Munde. Die Erdkundekurse der Einführungsphase haben sich im Rahmen
des Fachunterrichtes intensiv mit
dem Themenfeld Energie und Ressourcen im 21. Jahrhundert auseinandergesetzt. Kohle, Erdöl, Geothermie, Solar- und Windenergie –
wie sieht der Energiemix der Zukunft aus? Um dieser Fragestellung
vertieft nachzuspüren, erkundeten
wir vor Ort das Rheinische Braunkohlenrevier und diskutierten mit
Experten der Energiewirtschaft.
Am Beginn der Exkursion stand
eine Einführung im Informationszentrum von RWE, bei der wir uns
anhand von Modellen und informativen Schautafeln einen ersten Eindruck über die Funktionsweise des
Tagebaus Garzweiler II verschafften.
Ergänzend dazu wurden uns im
Rahmen eines Expertengesprächs
mit einer Vertreterin des Unternehmens RWE, dem Betreiber der Anlage, die wichtigsten Kennziffern wie
Fördermenge,
Bedeutung
der
Braunkohle für die deutsche Energiewirtschaft erläutert.
Anschließend ging es mit dem
Bus direkt in den Tagebau hinein.
Das steile Hinabfahren in die Grube
glich einer Schussfahrt. Am Bagger
angelangt, der mit rund 100 Metern
um ein Vielfaches höher war als das
Schulgebäude, erhielten wir einen
Eindruck von den Größendimensionen des Braunkohleabbaus, die ein
Schulbuch so nicht leisten kann. Nur
von wenigen Arbeitern gesteuert,
frisst sich die Maschine über große
Strecken hinweg in das Gelände und
fördert Unmengens an Kohle über
kilometerlange Förderbänder. Kabel
so dick wie Arme versorgten die
Maschinen mit Strom. Am Aufriss
der Abbruchkante waren die einzelnen Schichten deutlich erkennbar,
teilweise waren sogar noch erhaltene
Baumstämme zu sehen.
Danach wandten wir uns der anderen Seite des Braunkohleabbaus
zu: Was passiert mit den Flächen,
die der Tagebau zurücklässt? Die
ursprüngliche fruchtbare Bördelandschaft versucht man, in einem mühsamen Prozess zu rekultivieren. Die
Probleme bestehen insbesondere in
der Neuauflage der Böden, bei der
Humus und Löss in einem komplexen Verfahren wieder zugeführt
werden müssen. Ebenso besteht die
Notwendigkeit des Einsatzes von
künstlichen Düngemitteln, um die
natürlichen Bodenprozesse wieder
anzuregen.
Nicht nur die landwirtschaftlichen Flächen fallen dem Bagger zum
Opfer, ganze Siedlungen stehen dem
Braunkohletagebau im Weg. Ein
gutes Beispiel ist Königshoven, welches danach von uns besucht wurde.
Der Ort war Teil des ersten Abbaugebietes und wurde bereits in der
Dekade von 1976 bis 1986 komplett
umgesiedelt. Was bedeutet eine Umsiedlung? Das alte Dorf wird vollständig dem Erdboden gleichgemacht. Kirchen, Häuser, Spielplätze
werden abgerissen, ganze Friedhöfe
umgebettet. In einem jahrelangen
Verfahren, begleitet von Bürgerprotesten, entsteht in einiger Entfernung eine neue Siedlung, angebunden an einen bestehenden Siedlungskern. Den Bewohnern werden
über den Bau neuer Häuser hinaus
Entschädigungen gezahlt, die Straßennamen werden beibehalten, der
Dorfgrundriss so gut wie möglich
kopiert. Ein Umstand, der zu intensiven Diskussionen innerhalb der
Schülergruppe und mit der Energieexpertin führte.
Am Rande der Braunkohle-Grube: Die Erdkunde-Kurse der Einführungsphase.
18
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Aus dem Unterricht
Bei unserer Erkundung von Königshoven zeigte sich, dass sich
zwanzig Jahre danach wieder dörfliche Strukturen entwickelt haben,
dennoch schmerzt der Verlust der
alten Heimat. Die Bewohner machen
manchmal Sonntagsausflüge zu der
Stelle, wo sich ihre alte Siedlung
befand. Sie sehen dort heute nur
weite, eingeebnete Wiesenflächen.
Das Unternehmen RWE hat am
Standort der ehemaligen Dorfkirche
ein Holzkreuz aufgestellt, welches
ihnen einen räumlichen Orientierungspunkt bietet.
Während der Prozess in Königshoven zumindest baulich abgeschlossen ist, befindet sich die Siedlung
Borschemich gegenwärtig mittendrin. Im Rahmen einer eigenständi-
Beeindruckend: die Braunkohle-Bagger.
gen Spurensuche sprangen uns allenthalben Zeichen des Umbruchs
ins Auge: verlassene Häuser, heruntergelassene Fensterrollos, efeuberankte Garagen, leere Schaufenster
und auch der Graben der alten Burg
führte kein Wasser mehr. Borschemich wird langsam zu einem Geisterdorf. Das Umsiedlungsbüro weist
die Richtung: Pläne von Neu-
Borschemich und die zugehörigen
Umsiedlungstermine.
Borschemich (neu) war daher
auch der letzte Programmpunkt auf
unserer Exkursion. Wir analysierten
die am Reißbrett geschaffene Siedlungs- und Infrastruktur im Rahmen
einer Ortsbegehung und diskutierten
intensiv das Gelingen bzw. Defizite
in der Umsetzung.
Unter dem Eindruck des Tages
waren sich alle einig, dass eine solche Exkursion sehr sinnvoll ist. Die
abstrakten Analysen und Diskussionen im Klassenzimmer gewinnen auf
einmal eine viel höhere Authentizität und entfalten somit eine nachhaltige Wirkung.
Martina Mehren, Kathryn Neynes,
Stephanie Tenbusch, Christopher Watkins
Farblos?
Ein Praxisprojekt des Kunstgrundkurses der Jahrgangsstufe 12
In Anlehnung an Holbeins Halbfigurenbilder aus der Zeit der Renaissance sind im vergangenen Schuljahr
im Kunstgrundkurs der Jahrgangsstufe 12 beachtenswerte Scherenschnitte entstanden.
Anlass war die Auseinandersetzung mit dem neuen Selbstbewusstsein des Menschen in der Renaissance, welches sich nicht nur im
Caroline Lederer
Zusammenhang mit anderen Menschen, sondern auch losgelöst von
ihnen äußerte. So entstanden Porträts von einzelnen Personen, die sich
in einer selbstsicheren Haltung und
mit Dingen, die sie charakterisierten, in ihrer Schönheit und ihrem
Reichtum von Künstlern darstellen
ließen.
Beispielhaft für diese Zeit sind
die Halbfigurenbilder von Hans Holbein der Jüngere, einem der berühmtesten deutschen Maler der Renaissance. Halbfigurenbilder sind ein
Typus der Malerei, bei dem von den
dargestellten Personen nur die
Oberkörper zu sehen sind.
Auch die Schülerinnen und Schüler sehen sich in ihrer Einzigartigkeit. Sie stellen ihren Kopf im Profil
dar, umgeben von Dingen, die ihnen
wichtig sind, auf die sie stolz sind
und die ihre Individualität ausmachen. Wie bei den Malereien Holbeins soll jedoch auch bei den Scherenschnitten Distanz zur dargestellten Person gewahrt und tiefergehende
Psychologisierung
vermieden
werden.
Die Ausstellung aller Werke der
Schülerinnen und Schüler der Jahr-
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
gangsstufe 12 fand während der
diesjährigen
Theateraufführungen
statt und wurde von vielen Theaterbesuchern bewundert.
Anna-Lena Rechmann
Anna Messerschmidt
19
Aus dem Unterricht
Chinesisch-Unterricht praktisch
Laura Witt berichtet aus dem Reich der Mitte
Zwei Wochen sind eine ziemlich
kurze Zeit, um so ein riesiges Land
wie China kennen zu lernen. Und
doch habe ich einige Erfahrungen
mit nach Deutschland gebracht.
Die ersten vier Tage meiner Reise
habe ich in Shanghai verbracht.
Glücklicherweise musste ich jedoch
nicht mitten in der Stadt zwischen
Millionen von Menschen wohnen. Ich
war, mit den anderen aus Deutschland angereisten Schülern, in einem
Studentenwohnheim für internationale
Studenten
der
„TongjiUniversity“
untergebracht.
Dort
begann jeder Tag mit einem für uns
Europäer etwas ungewöhnlichen
Frühstück. Denn dieses war warm
und bestand aus einem hart gekochtem Ei, einem Hefebrötchen ohne
Füllung und je zwei Hefebrötchen,
die unseren Dampfnudeln recht
ähnlich sind, wovon eins mit Fleisch
und das andere mit einer süßen
Bohnenpaste gefüllt war. Dazu gab
es in einem Trinkpäckchen warme
Milch.
Dies alles war zu Beginn der Reise schon etwas seltsam. Doch schon
nach kurzer Zeit hatten wir uns
daran gewöhnt.
Shanghai in der Abenddämmerung.
20
Mein Frühstück in China: Hefebrötchen,
ein hartes Ei und warme Milch.
Obwohl ich nur vier Tage in
Shanghai war, habe ich in dieser Zeit
viel gesehen. Shanghai bei Nacht
bietet, mit den vielen beleuchteten
Gebäuden, schon einen wundervollen
Anblick und jeder, der irgendwann
einmal dorthin kommt, sollte sich
diese Aussicht nicht entgehen lassen.
Die Stadt wirkt zu dieser Tageszeit
unglaublich
beeindruckend
und
mächtig.
Tagsüber fallen jedoch die vielen
kleineren und heruntergekommenen
Gassen, die sich in direkter Nachbarschaft zu den modernen Hochhäusern und den von Menschenmassen überlaufenen Einkaufsstraßen
befinden, auf. Manchmal war es
schon etwas erschreckend wie nah
arm und reich in dieser Stadt zusammenliegen. Und doch bietet ein
Blick in die kleinsten Nebenstraßen
ungewöhnliche Erfahrungen.
Am letzten Abend in Shanghai
bin ich mit ein paar anderen eine
kleine heruntergekommene Straße
entlanggelaufen. Dort haben wir ein
Teegeschäft entdeckt. Und genau in
diesem Teegeschäft haben wir an
einer richtigen chinesischen Teezeremonie teilgenommen. Über eine
Stunde saßen wir also in diesem
Geschäft, tranken den besten Früchtetee, den jede von uns je getrunken
hatte, und unterhielten uns mit der
Verkäuferin über China, Deutschland und allerlei andere Themen.
Leider mussten wir schon am
nächsten Tag abreisen. Dann aber
ging es in die Provinz Anhui in die
Stadt Hefei. Dort wohnten wir in
einem Hotel.
Schon bei der Ankunft bemerkte
ich, wie wichtig den Chinesen unsere
Ankunft war. Denn die chinesische
Regierung hatte das KonfuziusInstitut Hannover vor zwei Jahren
zu sich eingeladen. Und genau in
diesem Jahr reisten knapp 70 Schülerinnen und Schüler aus ganz
Deutschland von unterschiedlichen
Konfuzius-Instituten nach China
und nahmen diese Einladung wahr.
Chinesische Kalligrafie: meine ersten
Schreibversuche.
Bei der Begrüßung aller Konfuzius-Institute lief alles sehr förmlich
ab. Denn es waren zwei chinesische
Präsidenten sowie mehrere Kamerateams anwesend. Dann wurden einige Reden auf Chinesisch bzw. auf
Deutsch gehalten, die natürlich in
die jeweils andere Sprache übersetzt
wurden. Diese Kamerateams blieben
uns eine Woche lang bei unseren
Terminen erhalten und sendeten auf
ca. 20 Kanälen unsere Erlebnisse.
In der kommenden Woche hatte
ich in Gruppen chinesischen Sprachunterricht.
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Aus dem Unterricht
Mittags wurde unsere gesamte
Gruppe von knapp 70 Leuten geteilt.
Jede Gruppe fuhr dann zum Mittagessen zu einer Mittelschule. Ich fuhr
mit meiner Gruppe zur 168. Mittelschule von Hefei. Nach einer längeren Mittagpause wurden wir in verschiedenen
typisch
chinesischen
Künsten unterrichtet. An einem Tag
haben wir selber einige chinesische
Scherenschnitte gemacht, an einem
anderen Tag haben wir etwas über
die Pekingoper gelernt und mussten
einen Ausschnitt eines Liedes singen. Außerdem bekamen wir einen
Einblick in die Kampfkunst „Kung
Fu“. Am letzten Tag in Hefei wurde
uns das Kalligraphieren beigebracht.
Nachmittags haben wir uns in
kleinen Gruppen mit chinesischen
Schülern der Mittelschule getroffen
und den Rest des Tages mit ihnen
verbracht. Durch diesen Austausch
habe ich einen persönlicheren Einblick in das chinesische Leben erhalten.
Und obwohl man viele Dinge über
den chinesischen Alltag in Büchern
lesen kann, ist es doch etwas anderes, wenn man selbst einen kleinen
Einblick bekommt.
Die beiden Chinesinnen, mit denen meine Gruppe zusammen war,
waren uns in Hefei eine große Hilfe.
Ohne die Beiden hätten wir uns in
der Stadt nicht zurechtgefunden.
Denn Hefei unterscheidet sich schon
recht stark von Shanghai. Unter
anderem mussten wir uns immer mit
Taxen oder Bussen fortbewegen. Bei
den Taxifahrten stellte ich dann
jedes Mal fest, dass der Taxifahrer
kein Wort Englisch sprach. Womit
dann wieder das Problem mit der
Verständigung
auftauchte.
Zum
Glück hatten wir ja unsere beiden
chinesischen Schülerinnen Rebecca
und Annabelle (das sind ihre englischen Namen) bei uns. Denn sie
wussten immer, wo wir hinfahren
mussten, um etwas Bestimmtes
sehen oder kaufen zu können.
Ich habe in China auch einige,
für uns Europäer, recht ungewöhnliche Dinge gesehen. Beispielsweise
gibt es an Autobahnraststätten in
Folie eingeschweißte Hühnerfüße als
Snack zu kaufen und der Straßenverkehr scheint ein einziges Chaos
zu sein, da kein Autofahrer blinkt
und die vielen Rollerfahrer so fahren, wie sie Lust haben.
Und doch war mir China von Anfang an sympathisch. Dort herrscht
eine etwas andere Mentalität als in
Deutschland. Die Menschen sind
freundlich und, obwohl sie unter
einem starken Erfolgsdruck stehen,
gelassener. Genau das sollten wir
auch sein. Denn dann lebt es sich
viel leichter.
Laura Witt, Jahrgangsstufe 13
Chinesische Baukunst: eine Pagode auf einem Markt.
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
21
Aus dem Unterricht
Das Lächeln des Mathematikers
MINT-Matheathlon-Camp Berlin 2011
Myriam Stark (links) mit weiteren Teilnehmerinnen beim Matheathlon in Berlin.
Ein Camp zum Thema Mathematik
und Medizin klang für mich spontan
interessant, besonders im Zuge der
Berufsfindung, die mit dem Näherrücken des Abiturs nun in die entscheidende Phase geht. Deswegen
habe ich mich sehr über die Möglichkeit gefreut, teilzunehmen und auch
rückblickend war es eine sehr lohnende Erfahrung.
Das Konrad-Zuse-Institut – eine
Forschungseinrichtung für anwendungsorientierte Mathematik und
Informatik – besuchten wir am ersten Tag. Dieses widmet sich den
mathematischen
Möglichkeiten,
Vorgehensweisen der Gesichtschirurgie zu optimieren.
Ein Einstieg in die Grundlagen
der Differentialrechnung (für alle
hochschulmathematischen Neulinge,
also auch für mich, für das Folgende
unbedingt notwendig) ließ erahnen,
was ein Mathematikstudium bietet.
Im nachfolgenden Programmierworkshop durften wir selbst die Umsetzung komplexerer Differentialgleichungen durch Computerprogramme ausprobieren. Hier gelang
der schwierige Spagat zwischen dem
Vorwissen der Teilnehmer und den
Anforderungen nur bedingt. Während den anwesenden Programmierspezialisten die Aufgaben bekannt
waren, scheiterte es bei programmiertechnisch Unerfahrenen bereits
an den Grundlagen, deren Erarbeitung aber der zeitliche Rahmen nicht
zuließ. Trotzdem sind mir die Me-
22
chanismen, mit denen gearbeitet
wurde, doch deutlich geworden und
die Vorbereitung auf den nachmittags stattfindenden Vortrag war
gegeben.
Der Vortrag „Das Lächeln des
Mathematikers“,
gehalten
von
Professor Peter Deuflhard, dem Präsidenten persönlich, erklärte besagtes Vorgehen konkreter. Er erklärte,
wie aus dem Gesicht des Patienten
ein Computermodell mathematischer
Funktionen berechnet wird, an dem
der Patient nun selbst gravierende
und stark lebensbeeinträchtigende
Fehlstellungen im Gesicht korrigieren kann. Bereits vor der Operation
sieht und verändert er sein neues
Gesicht, sodass dieses neue Modell
nun zurück gerechnet die Chirurgen
durch exakte Vorgaben unterstützt.
Der Besuch der Technischen
Universität stand für den Freitag auf
dem Programm. Begonnen wurde
hier mit einem Workshop zum RSAAlgorithmus. Dieser Vorgang ermöglicht die Verschlüsselung von Nachrichten mit Primzahlen und dem
Prinzip öffentlicher und privater
Schlüssel. Er findet gerade heute
einige wesentliche Anwendungsbereiche, beispielsweise das Internet.
Nachdem die notwendigen Rechnungen erklärt worden sind, haben wir
uns gegenseitig verschlüsselte Nachrichten geschickt. Die Schwierigkeit,
die Rechnung bei relativ hohen
Primzahlen durchzuführen, regte die
Programmiererfahrenen an, eigens
ein dafür geeignetes Programm zu
entwerfen, sodass auch sie auf ihre
Kosten kamen. Außerdem besuchten
wir das 3D-Labor der Universität, wo
wir einen Simulator dreidimensionaler Situationen mit vielen weiteren
Funktionen
selbst
ausprobieren
durften. Man zeigte uns beispielsweise einen 3D-Drucker, der Modelle
für vielerlei Bedarf herstellt. Später
am Nachmittag besuchten wir das
Science Center Medizintechnik, das
Prothesen und Orthesen entwickelt.
Neben der Geschichte und der Entwicklung derselben gab es einige
Möglichkeiten selbst aktiv zu werden. So sammelten wir beispielsweise Erfahrungen über den Umgang
mit einem Rollstuhl mit einem filmischen Simulator.
Zum Abschied liefen wir am
Samstag gemeinsam den Matheathlon mit. Dieser Wettkampf, der Sport
mit mathematischen Aufgaben verbindet, bildete als Namensgeber des
Camps einen schönen Abschluss.
(Mit freundlichem Gruß an meinen
ehemaligen Sportlehrer im Themenbereich Ausdauer, ich war Zweite.)
Das Programm fand ich sowohl
thematisch interessant, wie auch für
meine Zukunftsplanung informativ.
Darüber hinaus war das Camp für
mich aber auch eine wertvolle persönliche Erfahrung, da ich viele neue
Menschen kennengelernt habe. Das
begleitende Soft-Skill-Training hat
zusätzlich auflockernd gewirkt. Die
gemeinsamen Abende mit den anderen Teilnehmern und Betreuern
haben die Tage auch menschlich zu
einer großen Bereicherung gemacht.
Da die Vielfalt dieses Aufenthalts
kaum in einem kurzen Bericht deutlich wird, kann ich so ein Camp jedem Mathematikinteressierten empfehlen!
Abschließend bedanke ich mich
bei der Schulleitung und bei Frau
Stührenberg und Herrn Klag für ihr
Engagement.
Myriam Stark, Jahrgangsstufe 13
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Neben dem Unterricht
Schulgarten entstand in der Projektwoche
Guerilla Gärtner vom Adolfinum erhalten die Klimaschutzflagge
Die Vorbereitungen für das Guerillia Gardening sind abgeschlossen, es kann losgehen.
Im Rahmen der diesjährigen Projektwoche haben 28 Schülerinnen
und Schüler der Jahrgangsstufen 6
bis zur Einführungsphase mit ihrer
Energie einiges bewegt: Für ihr Engagement im Projekt Guerilla Gardening sind sie mit der Klimaschutzflagge der Stadt Moers ausgezeichnet
worden. Und der von ihnen konzipierte und aufgebaute Schulgarten
blüht und gedeiht.
Als Guerilla Gardening wurde
ursprünglich die heimliche Aussaat
von Pflanzen im öffentlichen Raum
als subtiles Mittel des politischen
Protests und des zivilen Ungehorsams bezeichnet. Am Gymnasium
Adolfinum ist es auch ein konkreter
Beitrag zum Klimaschutz.
Die Guerilla Gärtner haben zunächst begonnen, festgetretene und
unbegrünte Flächen auf dem Schulhof zu renaturieren und zu bepflanzen. Vor der Mauer zur Stadtbibliothek haben die Projektteilnehmer
einen
klassischen
Bauerngarten
angelegt, der in vielfältiger Weise
auch in den Unterricht eingebunden
werden kann.
Mit so genannten „seed balls“
(Samenbomben) wurden über die
Schule hinaus in der Stadt Moers
Akzente für eine naturnähere Gestaltung und für den Klimaschutz
gesetzt. Auch haben die Schülerin-
nen und Schüler beschmierte Wände
mit Hilfe von Moosgraffitis zurückerobert. Dadurch wurde für jeden im
wahrsten Sinne des Wortes begreifbar, dass Klimaschutz im Kleinen
mit wenigen Samenkörnern vor Ort
beginnen kann.
Bei der Durchführung des Projektes unterstützten zahlreiche Koope-
tig mit Samen- und Pflanzenspenden. Eine Gärtnerei entwickelte
sogar einen konkreten Pflanzplan
mit den Schülerinnen und Schülern
und stellte hochwertige Pflanzen zur
Verfügung. Am 14. April 2011 überreichte der Leiter des Moerser Tiefbauamtes, Lutz Hormes, den Guerilla Gärtnern die Moerser Klimaschutzflagge und würdigte damit
ihren Einsatz für Klimaschutz und
nachhaltige Entwicklung.
Nachhaltig ist bislang auch die
Bewirtschaftung des Bauerngartens,
in dem die Radieschen schon in der
dritten Generation gezogen werden
und zahlreiche Klassen bereits Erfahrungen beim Ernten und beim
Neusäen sammeln konnten. Nicht
nur während der Trockenperiode im
Frühsommer haben die Hausmeister
Guido Schugens und Andreas Schuffenhauer mit viel Hingabe dafür
gesorgt, dass den vielen kleinen
Pflänzchen nicht das Wasser ausging. Es bleibt zu hoffen, dass auch
der Elan vieler Projektteilnehmer
noch lange erhalten bleibt und so die
geschaffenen lebendigen, bunten
Flecken auf dem Schulhof weiterhin
erfreuen und helfen, Zusammenhänge in unserer Natur besser zu
verstehen. Im Übrigen freuen sich
die Guerilla Gärtner immer über gut
erhaltene Gartengeräte.
Dr. Evelyn Kleine, Dr. André Remy
Samenbomben für eine grüne
die Herstellung der „seed balls“.
Stadt:
rationspartner die Guerilla Gärtner:
Die Stadt Moers selbst schickte einen Bagger, der eine besonders stark
verdichtete
Freifläche
aufbrach.
Einige Unternehmen halfen tatkräf-
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
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Neben dem Unterricht
Lesemarathon 2011 am Welttag des Buches
Moerser Männer lesen für die Klassen 4 bis 7
Deutschlehrerin Barbara Reiss und
Schulhelfer Werner Harms vorbereitet hat. Lesen werde – auch in den
Medien – eher mit Frauen in Verbindung gebracht, so Melzer weiter:
„Es sind in der Regel Mütter und
Großmütter, die vorlesen und überwiegend Frauen, die in den Kindergärten und Grundschulen tätig
sind“.
Weitere Schritte in Sachen Leseförderung für Jungen waren in den
letzten Jahren die Erweiterung der
Schülerbücherei mit einer JungenBücherecke und die Einführung
einer zusätzlichen Ausleihzeit nur
für Jungen, in der sie in Ruhe in der
Schülerbücherei stöbern und sich
Titel aussuchen können, die ihnen
zusagen. Weitere Aktionen werden
im neuen Schuljahr folgen.
Martin Schattenberg liest aus „Tadellöser & Wolff“ von Walter Kempowski.
Thomas Kozianka
Christian Behrens, ehemaliger Adolfiner, liest den „Liebesbrief eines Schülers“.
Zum „Welttag des Buches 2011“
organisierte das Team der Schülerbücherei des Gymnasiums Adolfinum am 5. Mai 2011 einen Lesemarathon für Jungen. An diesem Tag
lasen bekannte und weniger bekannte Männer aus Moers – Politiker,
Schauspieler, Autoren, Poeten und
Lehrer – für Schüler der Klassen 4
bis 7 und stellten ihnen Texte und
Bücher vor, die sie in Kindertagen liebten, die gerade bei ihren
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Kindern oder Enkelkindern angesagt
sind oder die sie den Jungen empfehlen wollten.
Für die Organisatoren ging es darum, Lesevorbilder für Jungen zu
schaffen: „Eine Ursache dafür, dass
Jungen häufig Wenig- bzw. Nichtleser sind, ist sicherlich, dass Vorbilder männlichen Geschlechts selten
sind oder im Alltag der Schüler nicht
existieren“, sagt Lesepädagogin Elke
Melzer, die den Marathon mit
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Neben dem Unterricht
Besuch von Nebenan
Viertklässler der Gebrüder-Grimm-Schule beim Welttag des Buches 2011
Im Rahmen des Lesemarathons 2011
besuchten auch Schüler der benachbarten
Gebrüder-Grimm-Schule
unsere Schülerbücherei. Die Jungen
der beiden 4. Klassen verfolgten die
Lesungen von Markus Grimm und
Sven Neumann. Herr Grimm ist
Autor und Schauspieler und las aus
seinem eigenen Buch „Fleckis Reise“,
während Herr Neumann ein Buch
von Eoin Colfer vorstellte.
Im Anschluss daran holten Frauke Thies (ehemalige Rektorin GGS)
und Karin Wendt (neue Rektorin
GGS) ihre Schüler höchstpersönlich
ab und wurden von Schulleiter Hans
van Stephoudt verabschiedet. „Ich
bin sehr glücklich über die gute Zusammenarbeit mit der Grundschule“,
so van Stephoudt, „die unmittelbare
Nachbarschaft macht einen intensiven Austausch zwischen den Kollegien möglich und auch gemeinsame
Projekte sind realisierbar“.
Schon seit langer Zeit gibt es regen Austausch zwischen der Schülerbücherei des Adolfinums und der
Gebrüder-Grimm-Schule, so stellt
das Gymnasium jedes Jahr Vorleser
zur Verfügung. Im Gegenzug können
Kollegen des Gymnasiums jederzeit
in der Grundschule Unterricht beobachten und begleiten. Im Hinblick
auf einen sanften Übergang ein
wichtiges Element der Vorbereitung
auf die Arbeit in der Erprobungsstufe.
Auch Frau Wendt zeigt sich erfreut von der Kooperation. „Für beide von uns steht der Blick über den
Tellerrand im Vordergrund. Die
Schulzeit endet nicht mit der 4.
Klasse, genauso gut beginnt sie nicht
mit der 5. Klasse. Wir können beide
voneinander lernen zugunsten der
Schülerinnen und Schüler.“
Musiker und Schauspieler Markus Grimm liest aus „Fleckis Reise“.
Karin Wendt und Frauke Thies mit Schulleiter Hans van Stephoudt.
Eva Redeker
Lehrer Sven Neumann liest die „Knolle Murphy“.
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
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Neben dem Unterricht
Lesemarathon für Deutschen Vorlesepreis nominiert
Große Preisgala in Köln mit prominenter Unterstützung
Der Welttag des Buches ist für das
Schülerbüchereiteam des Adolfinums
seit Jahren Anlass für eine Lesekarawane. Häufig haben sie dabei bereits die Jungen in den Blick genommen und Männer als Vorleser
gewinnen können. In diesem Jahr
wurden sie dafür in der Kategorie
„Vorlese-Papa des Jahres 2011“ für
den deutschen Vorlesepreis nominiert. Stellvertretend für die Schule
reisten Schulleiter Hans van Stephoudt, Barbara Reiss und Thomas
Kozianka am 7. Oktober 2011 nach
Köln.
Im Rahmen der Preisverleihung
in der Kinderoper in Köln wurde
jedem Nominierten ein prominenter
Pate zur Seite gestellt. Für das Adolfinum waren dies die LindenstraßenSchauspieler Moritz Zielke und Marie-Luise Marjan. Das Duo lobte in
seiner Vorstellung der Nominierten
den Lesemarathon des Adolfinums
und das damit verbundene Engagement der Lehrer und Oberstufenschüler. Neben dem Adolfinum wa-
Die Laudatoren: Marie-Luise Marjan und Moritz Zielke im Gespräch mit Katty Salié.
ren zwei weitere „Vorlese-Papas“ für
den Preis nominiert. Die Auszeichnung erhielt schließlich ein VorlesePapa des Netzwerks "Leseförderung
Rheingau-Taunus". Schulleiter Hans
van Stephoudt war dennoch nicht
enttäuscht, im Gegenteil: „Ich freue
mich außerordentlich über diese
Nominierung, die zeigt, welche hervorragende Arbeit das Team der
Schülerbücherei, Frau Melzer, Frau
Reiss und Herr Harms, leisten. Und
im nächsten Jahr können wir ja
wieder an den Start gehen.“
„Der
Deutsche
Vorlesepreis“
wurde bereits zum sechsten Mal
verliehen. Im Mittelpunkt der Preisverleihung stehen Auszeichnungen
für ehrenamtliche Vorleserinnen und
Vorleser, deren bürgerschaftliches
Engagement meist sozial benachteiligten Kindern zu Gute kommt.
Hannelore Hoger, die bekannte
Fernseh- und Film-Schauspielerin
(u. a. „Bella Block“), erhielt die
höchste Auszeichnung „Lesewerkpreis“ des Deutschen Vorlesepreises
für ihre vielfältigen Hörbuchproduktionen.
Schirmherr des Deutschen Vorlesepreises ist der RTL-Chefredakteur
Peter Kloeppel. Zur Jury 2011 gehören Experten und Prominente wie
die TV-Stars Simon Gosejohann,
Marie-Luise Marjan, Wolfram Kons
oder Barbara Eligmann.
Eva Redeker
Gratulation zur Nominierung: Marie-Luise Marjan mit den „Vorlese-Papas“ Thomas
Kozianka und Hans van Stephoudt.
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Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Neben dem Unterricht
NRW-Vizemeister im Volleyball und mehr
Die Wettkämpfe der Schulmannschaften – erfolgreiches Sportjahr 2010/11
Nicht nur der Sportunterricht, das
Sportfest und der Erwerb des Sportabzeichens sind fester Bestandteil
des sportlichen Schullebens am Adolfinum, sondern auch die Aktivitäten
der Schulmannschaften – und das
mit Erfolg: Im zweiten Halbjahr
knüpften die Schulmannschaften
nahtlos an die Erfolge des ersten
Halbjahres an, auch wenn Tennisspieler und Schwimmer durch den
Wegfall von Wettbewerben auf
Kreisebene ein wenig ausgebremst
wurden. „Nichts desto trotz blicken
wir auf ein sportlich sehr erfolgreiches Schuljahr zurück“, sagt Martin
Schattenberg, Fachvorsitzender für
Sport am Adolfinum. Wie schon in
den vergangenen Jahren waren vor
allem die Volleyballer – egal ob in
der Halle oder im Sand – sehr erfolgreich. In der Leichtathletik war das
Adolfinum mit einem Großaufgebot
von gut 50 Schülerinnen und Schülern unter der Leitung der Sportlehrer Katharina Nehb und Sven Tenhaven zu den Kreismeisterschaften
ins Auestadion nach Wesel gereist.
Bei den Mädchen konnten die Wettkampfklassen III und IV, bei den
Jungen II und III besetzt werden.
„Mit großem persönlichen Einsatz
waren alle Schülerinnen und Schüler
hochmotiviert am Start, wobei es
einige verletzungs- und krankheitsbedingte Ausfälle zu beklagen gab.
Für einen Titelgewinn oder die Qualifikation zum Landesfinale hat es in
diesem Jahr leider nicht gereicht“,
sagte Katharina Nehb.
Im Beachvolleyball war das Adolfinum auf Kreisebene mit zwei
Mannschaften am Start und konnte
sich auch gleich zweifach in die Siegerliste des Kreises Wesel eintragen.
Gegen das Gymnasium Rheinkamp
gewann die erste Mannschaft (Lukas
Schattenberg, Henning Hogenacker,
Pascal Peters und Safi Nacef bei den
Jungen, Alice, Charlotte und Elena
Könitz sowie Danny Liu bei den
Mädchen) souverän in allen drei
Wettbewerben. Im anderen Spiel
NRW-Vize 2011: die Volleyballerinnen der Wettkampfklasse II.
Landesfinales 2011 am Essener Baldeneysee: die Beachvolleyballer des Adolfinums.
konnte die zweite Mannschaft (Arndt
Bils, Nick Kastenholz und Jan Vetter, Jana Vukovic, Chiara Kotte,
Carla Wyrsch und Sandra Mill) mit
2:1 gegen das Gymnasium Voerde
gewinnen. Im Endspiel blieb dann
die erste Mannschaft weiterhin ungeschlagen und qualifizierte sich
damit für das Regierungsbezirksfinale in Duisburg.
Auf Regierungsbezirksebene Ende Juni in Duisburg blieb das Team
ebenfalls ungeschlagen und verwies
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
das Don-Bosco-Gymnasium Essen
und
das
Freiherr-vom-SteinGymnasium Oberhausen auf die
Plätze. Dies bedeutete die Teilnahme
am Landesfinale der besten zwölf
Teams aus NRW in Essen auf der
Beach-Seaside-Anlage am Baldeneysee. Die Mannschaft (Henning Hogenacker, Pascal Peters, Safi Nacef
und Lukas Schattenberg sowie Alice,
Charlotte und Elena Könitz sowie
Danny Liu) traf in der Gruppenphase
auf
das
Bodelschwingh-
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Neben dem Unterricht
Sportfest 2011: große Sprünge
Gymnasium Windeck und das Besselgymnasium Minden. Gegen Windeck gab es einen 2:1 Sieg – hier
verlor das Mädchenteam – und gegen Minden einen ungefährdeten 3:0
Erfolg. „Als Gruppenerster hatte
man Lospech. Mit dem Gruppenzweiten, dem aus Gymnasium Marl,
traf man auf eine der stärksten
Teams im Wettbewerb“, so Sportlehrer Martin Schattenberg, der die
Beachvolleyballer
trainiert.
Die
…und schnelle Läufe.
28
Mädchen (Elena Könitz und Danny
Liu) gewannen souverän, das Jungen-Duo Pascal Peters und Henning
Hogenacker war gegen das Duo aus
Marl allerdings chancenlos. Trotz
einiger schön heraus gespielter
Punkte unterlag man mit 1:2. Somit
musste das Mixed die Entscheidung
bringen. Martin Schattenberg: "Alice
Könitz und Lukas Schattenberg
waren nah dran. Bei eigener 16:14
Führung gelang den Marlern ein
Glückspunkt". Zwei verschlagene
Angriffe und einen direkten Annahmefehler später waren die Marler
vorn und gaben diese Führung nicht
mehr ab. Das ärgerte auch Alice
Könitz: "Schade! Nichts war's mit
dem erhofften Einzug ins Halbfinale". Im abschließenden Platzierungsspiel konnte das Phönix-Gymnasium
Dortmund-Hörde mit 3:0 deutlich
bezwungen werden und damit
sprang ein fünfter Platz heraus. Im
Finale bezwang das Carl-HumannGymnasium Essen die Marler Vertretung sicher mit 3:0. Da alle Spielerinnen und Spieler auch im kommenden Jahr wieder antreten dürfen, könnte der „große Wurf“, die
Teilnahme am Bundesfinale in Berlin, vielleicht beim nächsten Mal
gelingen.
Im Schwimmen fielen dieses Jahr
leider die Wettbewerbe mangels
Masse aus. Dies lag allerdings nicht
am Adolfinum, das insgesamt vier
Teams bei Mädchen und Jungen
nominiert hatte. Leider mussten die
Mädchen und Jungen dann über die
Absage des Kreisentscheides informiert werden. Schade, denn die
Bestzeiten ließen auf eine vordere
Platzierung hoffen. Und auch im
Tennis - hier war die Schulmannschaft in den letzten Jahren häufig
als Sieger vom Platz gegangen waren in diesem Jahr keine Kreiswettbewerbe angesetzt.
Der sportliche Höhepunkt für alle
Schülerinnen und Schüler des Adolfinums ist das alljährliche Sportfest,
das in diesem Jahr am 5. Juli stattfand. Traditionell gehen hier alle
Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I in einem leichtathletischen Dreikampf an den Start; hinzu
kommt ein 1000-Meter-Lauf für die
Jungen und ein 800-Meter-Lauf für
die Mädchen. Hier ging es nicht nur
um Sieger- und Ehrenurkunden im
Rahmen der Bundesjugendspiele,
sondern gleichzeitig erfüllten viele
Schülerinnen und Schüler die Bedingungen für den Erwerb des Deutschen Sportabzeichens. Zusätzlich
treten die Klassen im Fußballturnier
und in Pendelstaffeln gegeneinander
an. Den Abschluss des Sportfestes
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Aus dem Unterricht
Sportlicher Höhepunkt 2011: volle Tribünen beim Sportfest auf dem MTV-Gelände.
markierte das Schwimmen im Moerser Solimare. Hier galt es über die
50- bzw. 200-Meter-Distanz die für
das Sportabzeichen erforderliche
Schwimmleistung abzulegen. Für
viele Schülerinnen und Schüler ein
willkommener Anlass, den Sporttag
im Freibad ausklingen zu lassen.
Den sportlicher Höhepunkt im
Bereich der Schulwettkämpfe markierten die Volleyball-Damen des
Adolfinums: Die Mädchenmannschaft der Wettkampfklasse II ist
NRW-Vizemeister im Volleyball. Am
22. März 2011 setzten sich die Adolfinerinnen im sauerländischen Sundern in ihrer Gruppe gegen die Meister aus den Bezirksregierungen
Arnsberg und Detmold durch. Erst
im Finale musste sich die Mannschaft um Marie Brimmers, Amelie
Wagner (beide aus der 9a), Gianna
Kastenholz, Inja Vetter, Carla
Wyrsch (alle aus der 9d) und Jana
Vukovic (9b) sowie Alice, Charlotte
und Elena Könitz, Danny Liu und
Sandra Mill (alle in der Einführungsphase der Oberstufe) der
Mannschaft aus Münster geschlagen
geben.
In der ersten Partie der Meisterschaft - die besten sechs Teams aus
NRW waren am Start - traf man auf
das Friedrich-Bährens-Gymnasium
Schwerte. In einer umkämpften
Partie, in der Schwerte körperlich
überlegen war, konnte sich das Team
um Trainer Martin Schattenberg
knapp mit 2:1 behaupten. Mit 25:19,
15:25 und 15:13 war vor allem der
druckvollere Aufschlag der Moerserinnen das Mittel zum Erfolg. Zudem
stand die Annahme - Danny Liu – ist
hier besonders zu erwähnen –, so
dass Zuspielerin Elena Könitz ihre
Angreiferinnen immer wieder gut in
Szene setzen konnte. Im zweiten
Spiel gegen das Chr.-DietrichGrabber-Gymnasium Detmold taten
sich die Adolfinerinnen trotz des 2:0Erfolges (25:21; 25:23) lange Zeit
schwer. „Eigene Unkonzentriertheiten brachten den Gegner immer
wieder ins Spiel. Zum Satzende waren die Angreiferinnen Charlotte
Könitz, Jan Vukovic und Amelie
Wagner aber so durchschlagskräftig,
dass der Finaleinzug gesichert wurde“, war Martin Schattenberg mit
der Leistung seines Teams dennoch
zufrieden. Kleiner Wermutstropfen:
Zuspielerin Marie Brimmers verletzte sich kurz vor Spielende am Knie
und musste vorsorglich ins Krankenhaus gebracht werden. Doch
Entwarnung kam schon während des
Finales: Sie konnte im Mannschaftsbus die Rückreise mit antreten.
Im Finale wartete dann das
Pascal-Gymnasium aus Münster auf
die Moerserinnen. Das Team aus
Münster hatte in ihrer Gruppe mit
den jeweiligen Gegnern kurzen Prozess gemacht. Kein Team konnte
mehr als zehn Punkte pro Satz erreichen. „Dies war wenig verwunder-
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
lich, handelt es sich bei dieser
Mannschaft um ein Bundesstützpunktteam, welches in dieser Besetzung in der zweiten Bundesliga aktiv
ist“, so Schattenberg. „Einige der
Spielerinnen haben auch schon Erstligaeinsätze hinter sich“. Ein Wiedersehen konnte man an dieser Stelle mit der ehemaligen Adolfinerin
Dora Grozer feiern, die nun für den
Gegner aus Münster schmetterte.
„Das war also eine echte Herausforderung und was die Mädchen
dann im Finale zeigten, war aller
Ehren wert“, sagt Martin Schattenberg. Vor allem im ersten Satz
(13:25) waren viele schöne Ballwechsel zu beklatschen. Das klare Satzergebnis zeigt eigentlich zu wenig, wie
stark die Moerserinnen dagegen
halten konnten. Dafür gab es von
vielen Beobachtern hinterher auch
ein Extralob. Im zweiten Satz ließen
dann die Kräfte ein wenig nach, und
auch er ging mit 9:25 dann nach
Münster. Somit belegte man den
zweiten Platz im Landesfinale und
hat die Gewissheit, im nächsten Jahr
mit der nahezu identischen Mannschaft einen neuen Anlauf nehmen
zu können. Denn schließlich würden
auch die Adolfinerinnen einmal gerne dahin, wohin die Damen aus
Münster jetzt reisen dürfen: zum
Bundesfinale vom 03. bis 07. Mai
2011 nach Berlin.
Thomas Kozianka, Martin Schattenberg
29
Neben dem Unterricht
Bauwagen unter Wasser!
Eine Gemeinschaftsaktion besonderer Art
Dr. Kai Dinkelmann im Gespräch mit
Schulleiterin Elke Schulz und Kunstlehrerin Karin Seibod.
Buntes Schwimmgetier: ein Unterwassertier der Grundschüler.
Die Maler des Adolfinums vor ihrem fertigen Bauwagen.
Im Mai dieses Jahres setzten acht
Schülerinnen und Schüler des Adolfinums gemeinsam mit Schülern der
Dorsterfeldschule einen Bauwagen
unter Wasser.
Eltern hatten der Grundschule
einen alten Bauwagen als Aufbewahrungsort für Spielgeräte der
dritten und vierten Klassen geschenkt. Elke Schulz, die Schulleiterin der Dorsterfeldschule und ihre
Konrektorin Ulla Ehrmann wandten
sich an das Adolfinum mit der Frage,
ob eventuell Lehrer und Schüler des
30
Gymnasiums den Grundschülern bei
der Bemalung des noch kahlen Bauwagens helfen könnten. Schnell waren Schüler und Lehrer für dieses
spannende Malprojekt gefunden.
Gemeinsam mit den Grundschülern bemalten die Adolfiner Lioba
Buch, Oleg Bartel, Maral Sedighi,
Milena Patzke, Sara Mei, Marija
Gardijan, Hannah Laus und Laura
Pöttmann unter Anleitung der beteiligten Lehrer – Frau Evers, Herrn
Dinkelmann und Frau Seibod – den
Bauwagen mit einer Unter- und
Überwasserlandschaft.
In zwei Treffen wurden die Planungen umgesetzt. Der so gestaltete
Bauwagen hat nun als zentraler
Lagerort auf dem Schulhof der Dorsterfeldschule einen prominenten
Platz gefunden.
Unweit des Bauwagens steht auf
dem Schulhof noch eine kleine weiße
Hütte, die die Spielgeräte der ersten
und zweiten Schulklassen beherbergt. Sie soll im nächsten Jahr
Anlass für die Fortsetzung der erfolgreichen Malaktion sein.
Dr. Kai Dinkelmann
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Neben dem Unterricht
Eine Musikmaschine, die auch malen kann
Erweiterungsprojekt 2011: Präsentationsveranstaltung war ein voller Erfolg
26 begabte und motivierte Schülerinnen uns Schüler der Klassen 6 bis
8 des Adolfinums nahmen in diesem
Schuljahr am Erweiterungsprojekt
teil. Sie hatten knapp sechs Monate
Zeit, sich ein Thema ihres Interesses
auszusuchen und - mit gelegentlicher
Hilfe eines Begleitlehrers – darüber
eine Präsentation vorzubereiten.
Dazu durften sie, wenn der unterrichtende Lehrer es genehmigte, den
Unterricht verlassen.
Bis zur Präsentationsveranstaltung wurde nicht nur eifrig recher-
chiert, sondern unter anderem auch
an der Vortragstechnik gefeilt. Am
30. März, dem Tag der Präsentation,
wurden die vielseitigen Interessen
der jungen Experten dann für die
Öffentlichkeit deutlich: der Bau
einer Musikmaschine, die auch Malen kann, Präsentationen zu Tornados, Tsunamis und Doping oder ein
selbst geschriebenes Theaterstück
über Coco Chanel sind nur einige
Beispiele für die vorgestellten Projekte. Zahlreiche Besucher hörten
sehr interessiert zu und hatten am
Erweiterungsprojekt 2011: die Teilnehmer mit Lehrer Ernst Kisters.
Ende der Präsentationen meist keine
Fragen mehr, aber viel gelernt. Trotz
großer Nervosität ging alles glatt:
„Die Kinder haben besser präsentiert
als manche Erwachsenen das können“, erzählte eine Zuhörerin. Am
Ende der Veranstaltung waren die
Schülerinnen und Schüler zwar erschöpft, aber glücklich, dass alles so
gut geklappt hatte.
Tori Wiederhöft und Hannah Oppenberg
(beide Klasse 7 b), Ernst Kisters
Forschung und Kunst: die malende Musikmaschine.
„Alles rund um das Papier“
Mint-EC-Winter Camp in Aachen
Wie sicherlich bekannt ist, gehört
unsere Schule seit einiger Zeit dem
Mint-EC an. Dieser Verein bietet
mehrmals im Jahr viertägige Camps
zu den Mint-Fächern Mathematik,
Informatik,
Naturwissenschaften
und Technik an. Im März 2011 habe
ich an einem dieser Camps mit dem
Titel „Alles rund ums Papier“ an der
Universität Aachen teilgenommen.
Vier Tage habe ich dazu mit 27 anderen Schülerinnen und Schülern
aus ganz Deutschland und der Türkei in Aachen verbracht.
Jeden Morgen wurde zusammen
gefrühstückt, anschließend fand eine
Gruppenbesprechung statt, bei der
über den Tagesablauf sowie über
Persönliches
gesprochen
wurde.
Gegen 9 Uhr wurden wir mit einem
Bus zur RWTH Aachen gefahren.
Wir hatten dort die Möglichkeit, uns
Vorlesungen aus dem Chemiestudium anzuhören und im Labor verschiedene Experimente zur Papierherstellung und -analyse durchzuführen. Mittagessen durften wir in
der Mensa. Auch nachmittags war
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
ein strammes Programm geplant.
Dieses bestand zum Beispiel aus
einer Stadtführung, sportlichen Aktivitäten oder aber weiteren Experimenten und Vorlesungen. Der gemeinsame Teil des Tages endete
gegen 18.30 Uhr beim Abendessen in
verschiedenen
Restaurants
der
Stadt. Der Rest des Abends stand
zur privaten Verfügung. Wir durften
in kleinen Gruppen länger in der
Stadt bleiben oder zurück zum Hostel fahren.
31
Neben dem Unterricht
Gerade die Einblicke in die Universität und den praktischen Teil des
Camps fand ich sehr interessant. Es
lohnt sich wirklich, sich einmal richtige Vorlesungen anzuhören, um
einen Eindruck davon zu gewinnen,
was einen im Studentenleben später
täglich erwarten wird.
Insgesamt war das Camp eine
sehr lohnenswerte Angelegenheit.
Man lernt wirklich viele nette Menschen kennen, bekommt, wie schon
erwähnt, einen guten Eindruck vom
Universitätsleben und lernt viel über
das Thema des Camps.
Informationen zu solchen Camps
findet man auf der Internetseite des
Vereins Mint-EC: www.mint-ec.de
Lena Gemerzki, Jahrgangsstufe 13
Schon zur Schulzeit in den Hörsaal?
Neun Adolfiner absolvieren ihr erstes Semester an der Universität
lagen im mathematisch-naturwissenschaftlichen und medizinischen Bereich, hier wurden die meisten Teilnahmebescheinigungen ausgestellt.
Einige wagten sich einen Schritt
weiter und erwarben einen offiziell
benoteten Leistungsnachweis, der
für ein späteres Studium voll anerkannt wird. Dabei gab es sogar „sehr
gute“ Bewertungen.
Dennis Jankowski
Das erste Semester an der Uni Duisburg-Essen: Alexander Sklavounos, Jonas Eigemann,
Sebastian Smyk, Juliane Schrick, Jan Kowollik, Thi Nguyen-Minh, Dennis Balles.
Besonders begabte und motivierte
Schülerinnen und Schüler haben oft
Interessen, die im Rahmen der üblichen Schullaufbahn nicht genügend
berücksichtigt werden können. Deshalb werden diese jungen Menschen
am Adolfinum besonders gefördert
und ermutigt. In der Unter- und
Mittelstufe können sie sich am „Erweiterungsprojekt“ beteiligen. Hier
ist es ihnen möglich, nach Absprache
mit den Fachlehrern zur üblichen
Unterrichtszeit an einem Projekt
ihrer Wahl zu arbeiten, um ihre
Ergebnisse am Ende eines Jahres zu
präsentieren. Dieses Drehtürmodell
wird in der Oberstufe etwas erweitert.
Für Oberstufenschüler bietet sich
dank der Zusammenarbeit mit der
Universität
Duisburg-Essen
die
Möglichkeit, sich als Frühstudent
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einzuschreiben. Im so genannten
Schülerstudium können quer durch
alle Fächer Übungen, Seminare und
Vorlesungen von Schülerinnen und
Schülern der Oberstufe besucht werden. Auch in diesem Jahr haben
einige Schüler unserer Schule dieses
Angebot angenommen und sind zusätzlich zum normalen Unterricht
über mehrere Monate zur Uni gefahren. Eventuell verpasster Unterrichtsstoff musste natürlich in Rücksprache mit den Fachlehrern nachgeholt werden.
Nun ist es neun Adolfinern gelungen, das Semester und die Schule
erfolgreich zu absolvieren. Damit
liegt das Adolfinum auf dem zweiten
Platz der am Projekt beteiligten
Schulen, knapp hinter dem Gymnasium Emmerich mit zehn Schülern.
Die Schwerpunkte unserer Schüler
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Neben dem Unterricht
„Hast du Töne…“
Aus dem Musikleben am Adolfinum
Über 100 Schülerinnen und Schüler
unseres Gymnasiums spielten und
sangen im Schuljahr 2010/11 für ein
begeistertes Konzertpublikum. Wenn
– wie beim Weihnachts- und Sommerkonzert – alle Reihen gefüllt
sind, spüren die Aufführenden sichtlich, dass sich die wöchentliche Probenarbeit gelohnt hat. Und diese
kostete sie am Nachmittag stetige
Konzentration, Durchhaltevermögen,
teilweise sogar die einzige Freistunde an einem 8-Stunden-Tag. Erstmalig verbrachten die Mitglieder des
neu gegründeten Vororchesters und
des Unterstufenchores zwei gemeinsame Probentage im Eichenkreuz-
heim des CVJM. Neben dem Gemeinschaftserlebnis stellt der Fortschritt, die Bewältigung musikalischer Herausforderungen, eine Motivationsquelle dar. Der Gesamtklang
ist das Ergebnis der Gestaltungsbemühungen der einzelnen Mitwirkenden. Selbst da, wo die eigene Stimme
hervortritt, geht sie doch auf andere
Stimmen ein. Die musikalische Interaktion bereitete vielen sichtlich
Spaß.
Tatsächlich haben sich die
Schulensembles weiterentwickelt. Es
erscheint bemerkenswert, wie das
noch junge Vororchester (Leitung:
Jörg Meschendörfer) rhythmisch
Aus voller Kehle: der Unterstufenchor beim Weihnachtskonzert...
und der Oberstufenchor.
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
anspruchsvolle
Arrangements
schwungvoll bewältigt, wie überzeugend junge Choristen als Solisten in
Erscheinung treten (Leitung des
Unterstufenchores: Delia RahrbachSander), wie sich der Chor ab Klasse
8 zu einem vierstimmigen Renaissance-Satz durchgearbeitet hat (Leitung: Martin Rücker) und mit welcher Klangkultur die Bläsergruppe
aufwartete (Leitung: Christel Lietzow). Die Konzertprogramme im
vergangenen Schuljahr zeigen eine
große stilistische und epochale
Bandbreite. Mit dabei waren auch
wieder die von Herrn Gmiat und
Frau Oymanns betreuten StreicherAGs für Anfänger, die zuvor an einem Intensiv-Workshop in der Moerser Musikschule teilgenommen
hatten.
Unter den Abiturienten gab es
viele, die die Chorarbeit an unserer
Schule mit großem Eifer unterstützt
haben. Zum guten Schluss schmetterte der übrige Chor mit ihnen, von
Martin Demmer am Klavier begleitet, den Abisong „I believe I can fly“.
Die Schülerinnen Clara Hüsken
(Flöte), Carolin Schröder (Fagott und
Klavier) und Anna Springer (Violine)
stellten darüber hinaus – wie bereits
bei vielen verschiedenen Anlässen in
der Vergangenheit – ihr Können
noch einmal in den Dienst der
Schulgemeinschaft.
Längst gehören die Musikensembles ins Gesamtbild der Schule, zumal sie immer wieder Schulveranstaltungen mitgestalten, so den Tag
der offenen Tür, den Einschulungsgottesdienst und den Abiturgottesdienst. Auch sie profitieren von der
neuen technischen Ausstattung der
Aula. Ein besonderer Dank gilt hier
Rolf Roentgen, der fachkundig beim
Sommerkonzert für Licht und Ton
sorgte. Dank seiner Hilfe ist es nun
auch möglich, Mitschnitte bei Musikaufführungen anzufertigen.
Martin Rücker
33
Neben dem Unterricht
Olympinum!
Erfolgreiches Wettbewerbsjahr in den Naturwissenschaften
„Dabei sein ist alles!“ – Getreu diesem olympischen Motto waren im
Schuljahr 2010/2011 auch wieder
viele Schülerinnen und Schüler der
Sekundarstufen I und II bei einer
Vielzahl
naturwissenschaftlicher
Wettbewerbe dabei. Einigen von
Ihnen ging es tatsächlich nicht um
das Gewinnen oder Verlieren. Sie
hatten einfach nur Spaß daran, sich
außerhalb
des
Fachunterrichtes
weiteren Fragestellungen der Naturwissenschaften zu widmen, im
Team zu experimentieren und sich
neuen Herausforderungen zu stellen.
Andere wiederum entwickelten den
Ehrgeiz, besonders erfolgreich zu
sein, auch, weil sie ihr Ergebnis der
Vorjahre unbedingt verbessern wollten.
Adolfiner messen sich mit
den Besten
Erfolg hatten dann vor allem die
Biologie-Olympioniken unter der
Leitung von Biologie- und Chemielehrer Dr. André Remy. So stellte
das Gymnasium Adolfinum 2011
knapp zehn Prozent der Preisträger
des Landes Nordrhein-Westfalen, da
insgesamt zehn Adolfiner in die
zweite Runde gelangten.
Besonders hervor stachen hierbei
Florian Budden (Jahrgangsstufe 10),
Philipp Olbrich, Sören Krakow und
Johannes Schulte-Herbrüggen (alle
Jahrgangsstufe 13), die unter den
besten 40 Teilnehmerinnen und
Teilnehmern in Nordrhein-Westfalen
platziert waren und im Rahmen
einer Feierstunde durch einen Ministeriumsvertreter im Bayer-Schering
Pharma-Werk Bergkamen geehrt
wurden.
Johannes
SchulteHerbrüggen gehörte sogar zu den
besten zwölf Absolventinnen und
Absolventen des Bundeslandes und
den 45 besten Teilnehmerinnen und
Teilnehmern Deutschlands und durfte somit an einem mehrtägigen Seminar am Leibniz-Institut für die
Pädagogik der Naturwissenschaften
34
in Kiel um den Einzug in die vierte
und letzte Runde kämpfen, die er
nur knapp verfehlte. Diese Leistung
war auch deswegen sehr beachtlich,
da Johannes sich parallel auf sein
Abitur vorbereiten musste! Auch im
jetzigen Schuljahr versucht ein Team
aus Schülerinnen und Schülern der
Sekundarstufen I und II an der Qualifikation zur Endrunde in Kiel teilzunehmen. Ihnen gilt es natürlich,
die Daumen zu drücken.
Auch die Chemiker waren
„dabei“
Analog zur Biologie findet auch
im Fach Chemie alljährlich eine
internationale Olympiade statt und
auch hier war das Adolfinum 2011
sehr gut aufgestellt. Mit Jonas
Weidner (Jahrgangsstufe 12), Sebastian Smyk (Jahrgangsstufe 10) und
Yvonne Fromme (Klasse 9d) waren
drei, ebenfalls durch Dr. André
Remy betreute Teilnehmerinnen und
Teilnehmer sehr erfolgreich. Auch
wenn die dritte Runde und damit die
Teilnahme am Auswahlseminar in
Kiel knapp verpasst wurde, so durfte
sich vor allem Yvonne als eine der
jüngsten Absolventinnen über die
Teilnahme an einem Workshop im
Chemiepark Marl freuen.
Junge Olympioniken überzeugen bei der IJSO
Einen solchen Workshop hätte
auch gerne Niklas Balbon (Klasse
7d) erreicht, doch leider scheiterte
der erst zwölfjährige Schüler trotz
hervorragender
Leistungen
nur
denkbar knapp in der ersten Runde
der Internationalen Junior Science
Olympiade (IJSO), die ebenfalls
durch das IPN in Kiel sowie durch
Biologie- und Chemielehrer Patrick
Schubert betreut wird, und Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I ansprechen soll. Die Anforderungen in diesem Wettbewerb sind
sehr hoch und können nur durch viel
Fleiß und Arbeit außerhalb des Un-
terrichts bewältigt werden. Noch
besser als Niklas machte es Rilana
Juran aus der Klasse 8d. Sie nutze
ihren kleinen Wissensvorsprung und
konnte sich für die zweite Runde
qualifizieren, gehörte damit zu den
besten 200 Teilnehmerinnen und
Teilnehmern
in
NordrheinWestfalen. Hier galt es nun eine
Klausur zu bewältigen, die Wissen in
den Fachbereichen Biologie, Chemie
und Physik voraussetzt. 2011 konnte
Rilana diese leider noch nicht erfolgreich gestalten, was sich aber im
laufenden Schuljahr ändern soll.
Monstermäßig große Erfolge
Masse und Klasse bei „Chemie entdecken“
Die größte Teilnehmerzahl an
Adolfinern (über 50 je Durchgang)
hatte im abgelaufenen Schuljahr
ohne Frage der Wettbewerb „Chemie
entdecken“, der vom Ministerium für
Schule und Weiterbildung und der
Universität Köln unterstützt wird.
Unter den Mottos „E330 kann´s“ und
„Gips mit Grips“ experimentierten
und forschten vor allem die Schülerinnen und Schüler der Differenzierungskurse "Bio/Chemie" der Jahrgangsstufen 8 und 9, begleitet durch
ihre Lehrer Dr. Evelyn Kleine, Dr.
André Remy und Patrick Schubert.
Besondere Leistungen erzielten dabei Inja Vetter, Carla Wyrsch (beide
Klasse 9d), Jan Vetter (Klasse 8e)
und Stefan Podbiel (Klasse 9b). Sie
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Neben dem Unterricht
wurden im Juli 2011 an der Universität Köln von Schulministerin Sylvia Löhrmann, dem Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät Professor HansGünther Schmalz und Vertretern der
Bezirksregierungen und der chemischen Industrie zusammen mit 365
anderen Absolventinnen und Absolventen für ihre hervorragenden Leistungen geehrt. Insgesamt nahmen
über 9400 Schülerinnen und Schüler
aus ganz Nordrhein-Westfalen an
dem Wettbewerb teil. Großen Erfolg
erzielten auch Jasmina MildeGärtner (Klasse 7d), Rilana Juran
(Klasse 8d) und Eva Wollny (Klasse
9d), doch für eine Teilnahme an der
Preisverleihungen reichte es dieses
Jahr noch nicht ganz. Aber auch
jene Schülerinnen und Schüler, die
„nur“ mit Erfolg teilgenommen hatten, durften sich über eine Urkunde
freuen.
„7er reisen chemisch um die
Welt“
Einen
weiteren
ChemieWettbewerb konnten vor allem Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7 erfolgreich gestalten und das,
obwohl in der 7 zum ersten Mal
Chemie unterrichtet wird. Unter
dem Motto „Chemische Weltreise“
erreichten Lara Baglikow, Jan
Harenburg, Nico Kaspers, Lara Leidig, Niklas Richter, Anna Schaefer,
Lara Schild, Luca Wagner und
Arslan Yildirim (alle Klasse 7d) die
Endrunde des Wettbewerbs „Dechemax“, der von der Gesellschaft Dechema organisiert wird. So wurden
gemeinsam im Team wöchentliche
Fragen im Internet (erste Runde)
beantwortet, sowie eine Vielzahl an
Experimenten durchgeführt und
protokolliert. Auch Schülerinnen und
Schüler der Jahrgangsstufe 9 konnten den Wettbewerb erfolgreich gestalten. So gelangen Till Gaßmann,
Tim Lünsmann, Robert Paus und
Stefan Podbiel (alle Klasse 9b) in
ihrer Altersklasse sehr gute Leistungen. Hervorzuheben ist zudem die
engagierte Arbeit der gesamten
Klasse 9c unter der Leitung von Dr.
Evelyn Kleine, die nicht nur bei
diesem Wettbewerb, sondern auch
bei vielen anderen naturwissen-
schaftlichen Herausforderungen ihr
Können unter Beweis stellen konnten.
Motto „be veggie“ kann überzeugen
Einen schulinternen Wettbewerb
gab es für die Lernenden des
Bio/Chemie-Kurses der Jahrgangsstufe 9 unter der Leitung von Patrick
Schubert zu bestreiten. Unter dem
Motto „AduNa - Adolfinum und Naturschutz“ galt es einen Monat lang,
Naturschutz aktiv zu betreiben. Das
beste Gruppenergebnis wurde am
letzten Schultag von der Fachschaft
Chemie geehrt. Die Ideen der Schülerinnen und Schüler waren sehr
vielfältig und kreativ und reichten
vom „Müll sammeln“ über das
„Pflanzen von Bäumen und Sträuchern“ bis zum bewussten Einsatz
von Wasser und Elektrizität. Gewinnen konnte jedoch eine Mädchengruppe um Hannah Dierkes, Alison
Mayer, Inja Vetter, Eva Wollny und
Carla Wyrsch (alle Klasse 9d), die
unter dem Motto „be veggie“ aktiv
für den Vegetarismus warben. So
wurden selbstständig Produkte aus
Erdbeeren (Marmelade, Kuchen...)
hergestellt und für einen guten
Zweck in der Zentralbibliothek Moers verkauft, wobei den Kunden die
Vorteile der fleischlosen Ernährung,
auch hinsichtlich des Umweltschutzes, aufgezeigt wurden. Die abschließende Präsentation erfolgte durch
einen Filmbericht, der sehr professionell und unter großem Einsatz
erstellt wurde!
tenreaktion den strengen Blicken der
Juroren. Zudem fand kurz vor den
Sommerferien der erste schulinterne
freestyle-physics-Wettbewerb statt,
in dem die PhysiX-Kurse der Jahrgangsstufen 8 und 9, betreut durch
ihre Fachlehrer Dennis Jankowski
und Andreas Lind, sich dem kritischen Urteil der Jury (bestehend aus
Miriam Schneider und Dr. Kai Dinkelmann) stellten. In dieser fächerübergreifenden Zusammenarbeit von
Kunst und Physik wurde nicht nur
die physikalisch-technische Ausführung der im Unterricht angefertigten
Boote, Klettermaxe, Raketen, usw.
bewertet, sondern auch die Kreativität und Originalität der Lösung.
Ebenfalls angeregt durch die Arbeit
im Fach PhysiX, nahmen Theresa
Karl, Paula Funcke, Kira Vogel (alle
Jahrgangsstufe 8) und Elisa Bader
(Jahrgangsstufe
9)
am
zdiRoboterwettbewerb 2011 teil und
erreichten bereits bei ihrer ersten
Teilnahme einen respektablen sechsten Platz.
Tim Herrmann, Patrick Schubert
Es durfte auch fleißig getüftelt werden
Die physikbegeisterten Schülerinnen und Schüler des Adolfinums
erprobten ihr Können vor allem an
den Aufgaben des Wettbewerbs
„freestyle-physics“ der jährlich von
der
Universität
Duisburg-Essen
veranstaltet wird. Im riesigen Teilnehmerfeld stellten sich Katrin Beutel und Karoline Glotz (beide Jahrgangsstufe 6) mit ihrer selbst gebastelten Wasserrakete ihren Konkurrenten um die längste Flugdauer.
Johanna Bösken und Anna Schumann (beide Jahrgangsstufe 6) präsentierten ihren Aufbau einer Ket-
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
…soweit das Auge blickt.
35
Neben dem Unterricht
Helden sind eine Frage des Standpunkts
Die Theater-AG der Einführungsphase 2010/11
Heldenhaft gespielt: die Theater-AG.
Skeptische Blicke. Gemurmel. „Wie
soll das denn funktionieren?“ „Das
finde ich blöd.“ „Wieso können wir
nicht ein ganzes Stück spielen?“ Es
war die erste Stunde der Theater-AG
der Einführungsphase und wir hatten gerade verkündet, wie unser
Projekt aussehen würde. „Wir entwickeln selbst ein Theaterstück zum
Thema Helden.“
Selbst ein Stück schreiben? In
verschiedenen Gruppen? Wie kommen denn da drei Akte zustande, die
zusammenpassen? Als klar wurde,
dass es um einzelne, erst einmal
voneinander unabhängige Szenen
ging, deren roter Faden das Thema
„Helden“ war, war die überwiegende
Reaktion Enttäuschung. In den
meisten Köpfen nistete beharrlich
die Vorstellung, dass Theater die
Aufführung eines Stückes mit Anfang, Steigerung und Entwicklung
hin zum „Happy End“ bedeutet.
In der zweiten Stunde war die
Gruppe dann zahlenmäßig kleiner.
Die meisten aber sind geblieben und
haben sich mit uns jeden Freitag bis
halb sechs oder länger (!) in das
Abenteuer gestürzt. Und wir hatten
eine Menge Spaß. Wir haben die
unterschiedlichsten Helden entdeckt.
36
Helden des Alltags, des Sports, der
Kindheit, Superhelden usw. Wir
waren im ‚Museum der Helden‘, sind
in Heldenrollen hineingeschlüpft und
bei uns sind sich Helden wie Harry
Potter, Superman und der Alltagsheld Lehrer im Spa-Hotel für Helden
um das doppelt und dreifach belegte
Zimmer streiten. Der Lehrer hat
gewonnen. Klar!
Aber auch die Frage Was macht
eigentlich einen Helden aus? Was ist
heldenhaft? hat uns beschäftigt.
Selbstlosigkeit lautete eine Antwort
auf diese Frage, wie uns das Stück
„Herz zu verschenken“ zeigte, bei
dem ein Mensch zugunsten eines
anderen auf sein Spenderherz verzichtet.
Dass diese Frage aber nicht immer eindeutig zu beantworten ist,
wurde ebenfalls eindrucksvoll dargestellt. Ist eine Amok laufende Schülerin, die genug hat von der Oberflächlichkeit und Gleichgültigkeit
ihrer Mitschüler, eine Heldin? Vertritt sie wirklich ehrenvolle Ideale?
Was ist mit dem jungen Mann, der
vor Gericht steht, weil er einer jungen Frau helfen wollte, welche von
ihrem Partner schlecht behandelt
wird, letzterer aber einer bei körperlichen Auseinandersetzung zwischen
den beiden Männern getötet wird?
Ist der klassische männliche Superheld heute noch gefragt? Was ist mit
den Helden in den Märchen, haben
sie heute noch Bestand?
Helden sind eine Frage des
Standpunkts.
Und ihr wart Helden. Was musstet ihr nicht alles mit uns durchstehen: Proben bis spät in die Nacht
mehrmals die Woche, fünf Proben
vor der Aufführung musste eine neue
Szene her, da wir die alte gestrichen
hatten, erst bei der Generalprobe
stand die Bühnenbeleuchtung, der
Ablauf und die Übergänge. Trotz
alledem habt ihr ‚die Bühne gerockt‘!
Hervorzuheben
ist
ebenfalls
Christian Dreier, der nicht nur unser
erster kritischer Zuschauer war,
sondern uns vor allem mit dem richtigen Sound und Licht versorgt hat.
Ohne ihn wäre vieles nicht möglich
oder wesentlich komplizierter gewesen.
Auch
Holger
Runge
vom
Schlosstheater darf nicht unerwähnt
bleiben, der uns durch zahlreiche
Besuche viel seiner Zeit geschenkt
und uns mit Ratschlägen und Kreativität stets unterstützt und motiviert hat: Eindeutig unser Lieblingstheaterpädagoge.
Wir sagen „Danke“! Danke für die
zahlreichen, einfach netten gemeinsamen Abende im Schlosstheater
Moers, danke für euer Engagement,
danke für eure Professionalität! Es
hat unheimlich viel Spaß gemacht,
mit euch zu arbeiten, und wir freuen
uns auf den zweiten Akt in diesem
Schuljahr! Jetzt tanzen wir auf dem
Vulkan!
Nach dem Stück ist vor dem
Stück!!
Anna-Lena Rechmann, Regine Meyering
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Neben dem Unterricht
Superhelden auf der Bühne
Die Theater-AG: ein Jahr voller Höhen und Tiefen
Alles begann mit dem Einschreiben
in eine Liste. Man traf sich in der
kleinen Turnhalle nach der 9. Stunde am Freitag! – Freitagabends?
Freiwillig!? Das wurde schnell für
manche zu viel. Die Freizeit opfern!
In der Schulzeit!
Ja! Es konnte kein anderer Termin gefunden werden für die Literatur-AG. Die erste Stunde begann mit
Atemübungen, die Frau Meyering
und Frau Rechmann bereitwillig
vormachten. Einige von uns fanden
das lächerlich, weil wir Schüler voller Eifer schon direkt mit dem
Schauspielern anfangen wollten.
Zum Beispiel sollten wir in dem
Lichtkegel einer Tischlampe laufen
und Gegenstände darstellen (Frau
Meyering stellte eine Diskokugel
dar!). Nach 10 Stunden voll langwieriger Atemübungen und weiterer
Module wie z. B. Bewegung, Raumwahrnehmung, Mimik und Gestik,
besprachen wir endlich unser eigentliches Thema: Helden. Okay! Aber
was spielen wir, welches Stück? Gar
keins! Wir sollten selbst eins schreiben. Begeistert waren wir nicht gerade. Immerhin fanden wir das
Thema ganz gut! Ein kleiner Trost.
Also riefen Frau Meyering und
Frau Rechmann uns zum Brainstorming auf. Wir zählten unsere Helden auf: Spiderman, Superman,
Helden der Kindheit wie Pippi
Langstrumpf, Benjamin Blümchen,
Harry Potter, und viele mehr. Wir
tauchten in ihre Welt ein, schlüpften
in ihre Rollen und waren schließlich
soweit, selbst Helden entstehen zu
lassen.
Es bildeten sich fünf Gruppen,
die jeweils ein Stück schrieben. Noch
bis kurz vor der Aufführung feilten
wir alle an den Texten und änderten
diese immer wieder, bis er jedem
Teilnehmer richtig gefiel. Die Aufführung rückte näher und näher und
wir hatten immer noch keine Kostüme. Alle suchten in alten Truhen,
im Keller der Eltern und auf dem
Dachboden der Großeltern nach
brauchbaren Requisiten. Definitiv
die anstrengendste Zeit des ganzen
Schuljahres, aber auch die schönste.
Auch Holger Runge, der Theaterpädagoge vom Schlosstheater Moers,
unterstützte uns. Er nahm mehrfach
an unseren Proben teil und gab uns
die besten Tipps.
Am Tag der Aufführung hatten
wir alle ein flaues Gefühl im Magen.
bedeutete noch einmal Herzklopfen
und Geduldzerreißprobe. Aber einmal auf der Bühne, war die Nervosität vergessen. Man spielte seine
Rolle und das Publikum war fast
vergessen. Und dann der Applaus!
Wir hatten ein tolles Publikum! In
dem Moment waren die Anstrengungen des Jahres und die Aufregung
vergessen. Man war einfach nur
Constantin Borges mit dem für Helden typischen Six-Pack.
Alle versuchten krampfhaft ruhig zu
bleiben und nicht durchzudrehen.
Dumm nur, dass Frau Meyering und
Frau Rechmann sich in dem ganzen
Trubel noch nicht abgesprochen
hatten, wer die Ansprache vor dem
Publikum halten sollte, sodass sie
auch langsam Stress hatten. Das
lenkte uns wenigstens etwas von
unserer Nervosität ab. Dann wurde
es ernst. Nachdem wir uns noch
einmal alle in einem Kreis zusammengefunden hatten und von Frau
Rechmann und Frau Meyering noch
ein paar motivierende Worte mit auf
dem Weg bekommen hatten, ging es
auf die Bühne. Unsere Aufführung
war endlich gekommen. Nach dem
Auftakt, bei dem alle auf der Bühne
waren, hieß es für einige von uns,
hinter der Bühne zu warten, bis die
eigene Szene an der Reihe war. Das
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
glücklich und stolz.
Erst nach der Aufführung wurde
uns klar, was für eine tolle Zeit wir
als Gemeinschaft zusammen verbracht hatten, und alle freuen sich
schon darauf, in diesem Schuljahr
mit dem neuen Projekt zu starten.
Jetzt sind wir der Literaturkurs und
haben drei ganze Stunden pro Woche, um für unsere nächste Aufführung zu üben. Die Erfahrungen des
letzten Jahres lehren allerdings:
mindestens drei Stunden, Ausdehnung nach oben offen…
Constantin Borges, Jahrgangsstufe 11
37
Neben dem Unterricht
Aus Nachbarn werden Partner
Gebrüder-Grimm-Schule und Adolfinum beschließen Kooperation
Frau Thies und Frau Wendt von der Gebrüder-Grimm-Schule freuen sich mit Herrn van Stephoudt und Frau Redeker über die zukünftig engere Zusammenarbeit ihrer beiden Schulen.
Die benachbarten Schulen, die Gebrüder-Grimm Grundschule und das
Gymnasium Adolfinum, wollen in
Zukunft noch stärker als bisher in
Kooperation treten. Bekräftigt haben
sie dies in einer Kooperationsvereinbarung, die am 7. Juli 2011 in der
Aula des Adolfinums geschlossen
wurde. Darin hielten sie die Aktivitäten fest, die sie bereits seit Jahren
verbinden, wie die außerunterrichtliche Leseförderung, aber auch Ideen
und Ziele, die sie gemeinsam erreichen wollen.
Ganz zentral ist der stärkere
Austausch der Lehrkräfte, die gegenseitige Hospitation, aber auch
das Angebot, Räumlichkeiten gemeinsam zu nutzen. Besonders für
die Grundschüler eine gute Gelegenheit, auch einmal Unterricht in
Computer- oder naturwissenschaftlichen Räumen zu erleben. „Die Aula
des Adolfinums kann von nun an für
Feierstunden die Turnhalle ablösen“,
freut sich Karin Wendt, die jetzige
Rektorin
der
Gebrüder-GrimmSchule. Dies ist möglich aufgrund
der relativen Nähe der beiden Schulen zueinander. Aber auch im Be-
38
reich des außerunterrichtlichen Angebotes, zum Beispiel den Arbeitsgemeinschaften, wäre eine Verknüpfung der beiden Schulen denkbar,
indem Angebote für die jeweils andere Schule geöffnet werden.
Auch im Unterricht kann Kooperation gelebt werden, hier haben die
beiden Initiatorinnen Karin Wendt
und Eva Redeker die Idee, dass
Schüler des Gymnasiums wie im
Sachkundeprojekt „Die Großen mit
den Kleinen“ im letzten Schuljahr in
die Rolle der Vermittler schlüpfen
und Unterrichtsinhalte für die
Grundschulkinder zugänglich machen können. Lernen durch Lehren
ist hier das Stichwort.
„Wichtig ist die Förderung des
sanfteren Übergangs von der Grundschule auf die weiterführende Schule“, betont Schulleiter Hans van
Stephoudt, dem die Kooperation mit
der Nachbarschule am Herzen liegt.
Und der erste Schritt dazu ist der
Blick über den Tellerrand.
Einen ersten Vorgeschmack auf
gelebte Kooperation war die Feierstunde selbst. Während das Unterstufentheater des Adolfinums Sze-
nen aus seinem Stück „Die Nacht der
Vampire – Scharfe Zähne und die
wahren Helden“ präsentierte, glänzten die Grundschüler mit einem
selbstverfassten englischen Sketch.
Die Kolleginnen und Kollegen der
beiden Schulen lernten sich im Anschluss an die Unterzeichnung bei
einem Glas Sekt näher kennen und
konnten in einen ersten Austausch
miteinander über die bereits bestehenden und noch geplanten Kooperationsideen treten.
Eva Redeker
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Neben dem Unterricht
Bett, Balkon oder Lieblingssessel – wie liest du?
Malwettbewerb mit tollen Ergebnissen
innen und Schüler in der Lehrerbibliothek Preise für die besten Arbeiten verliehen, die Thalia in Form von
Buchgutscheinen zur Verfügung
stellte. Die Arbeiten sind außerdem
in der Schülerbücherei ausgestellt
und ergänzen nun die Lieblingsbuchcover, die zum Welttag des Buches entstanden sind. Ein Besuch
dort lohnt sich, denn die Arbeiten
zeigen Schülerinnen und Schüler, die
tanzend, kopfüber und auch achterbahnfahrend lesen, genauso wie
klassische Lieblingsorte lesender
Menschen zu sehen sind: Hier darf
die Hängematte, das Bett oder auch
der Lieblingslesesessel nicht fehlen.
Zum Teil verrät die dargestellte
Umgebung auch, dass man in seinen
Lieblingsschmökern ganz schnell
verschwinden kann oder das Buch
um einen herum Fantasiewelten
entstehen lässt.
Links oben: Annika Richter (Jahrgangsstufe 12); rechts oben: Roman Hasarov (Klasse 7a);
unten: Tobias Falkenburg (Klasse 5b).
„Wie lese ich eigentlich?“ Mit dieser
Frage setzten sich 100 Schülerinnen
und Schüler unserer Schule auseinander und nahmen an einem Malwettbewerb teil, indem sie die Ergebnisse ihrer Überlegungen bildnerisch darstellten.
Christina Evers, Sven Neumann
Die 26 besten Arbeiten wurden in
der Moerser Thalia-Buchhandlung
ausgestellt und waren bis Mai 2011
dort zu sehen, damit auch die Moerser Öffentlichkeit an den erstaunlichen Ergebnissen teilhaben konnte.
Anfang April bekamen die Schüler-
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
39
Neben dem Unterricht
Wilde Verfolgungsjagd auf Schloss Krolok
Theater-AG der Unterstufe inszeniert „Tanz der Vampire“
Dank an den Autor Christopher Watkins
Wer mit dem Vampir tanzt: Paula Wessel als Graf Krolok.
…und an Dina Achtermeier für die gelungene Premiere.
Der Professor bei der Arbeit: Annika Haesters ermittelt.
Die Theater-AG der Unterstufe hat
zum Ende des Schuljahres ihr Theaterstück „Die Nacht der Vampire –
Scharfe Zähne und die wahren Helden“ in zwei Aufführungen auf die
Bühne des Adolfinums gebracht. Das
Stück, in dem es um die Geschehnisse auf dem Schloss des Grafen Krolok geht, wurde von Christopher
Watkins – angelehnt an den „Tanz
der Vampire“ – geschrieben: „Es hat
große Freude gemacht, ein Stück zu
verfassen, in welchem man eigene
Anekdoten einbauen kann“. Watkins
40
leitet zusammen mit seiner Kollegin
Dina Achtermeier die Arbeitsgemeinschaft.
Die Geschichte im Überblick: Der
Wirt des einzigen Restaurants am
Ort bricht einen Vertrag mit dem
Grafen, gespielt von Paula Wessel
(Klasse 8e), was zu einem großen
Chaos führt.
Der Professor, hervorragend gespielt von Annika Haesters aus der
Klasse 6e, begibt sich nach einem
weiteren Mordfall auf die Suche nach
dem Mörder, was den Professor zu
dem Schloss des Grafen führt. Jedoch entdeckt ihn der Graf und eine
wilde Verfolgungsjagd beginnt.
Die beiden Lehrer zeigten sich
nach der Premiere sehr erleichtert
und glücklich über die herausragende Leistung der Schülerinnen und
Schüler, die zum Großteil aus der
Jahrgangsstufe 6 stammen. „Es ist
toll zu erleben, zu welchen Leistungen Schülerinnen Schüler in der
Lage sind“, meinte die Deutschlehrerin Dina Achtermeier. Das beeindruckende Bühnenbild wurde extra für
das Theaterstück von der Kunst-AG
der Schule angefertigt und hat somit
gezeigt, wie fruchtbar fächerübergreifende Kooperation sein kann.
Thomas Kozianka
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Neben dem Unterricht
Riesenerfolg: „Blitz-Kids“ auf Platz 2
30. Wettbewerb für Schülerzeitungen: Adolfiner sind erneut Preisträger
Das Blitz-Kids Maskottchen, die Ente.
Großen Applaus ernteten am Donnerstag, den 17. Juni 2011, die Sieger der 30. Runde des rheinischen
Schülerzeitungswettbewerbs,
die
ihre Preise im Düsseldorfer ApolloVarieté überreicht bekamen – unter
den Preisträgern auch die „BlitzKids“, die Schülerzeitung des Adolfinums.
„Die Redaktion unserer Schülerzeitung macht eine großartige Arbeit
und das gilt nicht zuletzt auch für
Elke Melzer, die die Arbeit der Schülerinnen und Schüler fördert und
unterstützt“, freut sich Schulleiter
Hans van Stephoudt über die Auszeichnung. Schon im letzten Jahr
wurden die „Blitz-Kids“ prämiert,
steigerten sich jedoch in diesem Jahr
von Platz fünf auf Platz zwei. Lediglich das Gymnasium Goch lag noch
vor den Adolfinern.
Überreicht wurden die Preise die „Blitz-Kids“-Redaktion freut sich
über 1500 Euro - durch die nordrhein-westfälische Schulministerin
Sylvia Löhrmann und Michael Breuer, Präsident des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes (RSGV).
„Es ist schön, dass an so vielen Schulen 'Zeitung machen' dazugehört.
Diese Arbeit ist wichtig für die Entwicklung der Schülerinnen und
Schüler und trägt zu früher Meinungsbildung und Urteilsfähigkeit
bei. Kluge Köpfe lesen Zeitung, und
die brauchen wir für die Zukunft
unseres Landes. Das gilt nicht nur
für den Journalismus“, betonte
Löhrmann. Auch Michael Breuer
war voll des Lobes: „Das Niveau der
zu beurteilenden Schülerzeitungen
zeigt ein hohes Maß an Professionalität der Jung-Journalisten sowie ein
großes Interesse und Neugierde an
dem, was in ihrer Umgebung, aber
auch in der Weltgeschichte los ist“.
Thomas Kozianka
Erdkunde-Schulwettbewerb 2011
Henning Rahn gehört zu den besten Geographie-Schülern in NRW
kunde-Schulwettbewerb für 12- bis
16-Jährige von der gleichnamigen
Zeitschrift, gemeinsam mit dem
Verband Deutscher Schulgeographen
und einem Schulbuch-Verlag.
Für das Adolfinum erreichte
Henning Rahn, der inzwischen die 8.
Klasse besucht, trotz starker und
älterer Konkurrenz die dritte Runde
und qualifizierte sich für den NRWLandesentscheid. Hier landete Henning insgesamt auf Platz 39, womit
er genau 34 500 Schüler aus NRW
hinter sich ließ. Es ist schon beachtlich, dass es ein so junger Schüler
wie Henning unter die Top 100 im
Land geschafft hat. Das lässt für die
kommenden Jahre einiges erwarten!
Erdkundelehrer Ernst Kisters mit dem Gewinner Henning Rahn.
Über 250000 Schülerinnen und
Schüler aus rund 1360 Schulen in
ganz Deutschland wetteiferten in
diesem Jahr zum elften Mal beim
Ernst Kisters
Wettbewerb „National Geographic
Wissen“ um den Titel des bundesweit
besten Geographieschülers. Ausgeschrieben wird dieser größte Erd-
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
41
Neben dem Unterricht
Auszeichnung: Adolfinum ist „Schule ohne Rassismus“
Schirmherr: Duisburger Künstler Gerhard Losemann
Kinder, die zur Zeit des Nationalsozialismus deportiert wurden.
Die feierliche Verleihung des Titels „Schule ohne Rassismus“ durch
die Bundeskoordination des Projektes in Berlin fand am 13. Dezember
statt. Bestandteil des Programms
waren nicht nur Redebeiträge der
stellvertretenden
Bürgermeisterin
Erika Scholten, sondern auch von
Schuldezernent Hans-Gerd Roetters
und SoR-SmC-Landeskoordinatorin
Renate Bonow. Musikalisch wurde
die Verleihung durch die Mittelstufenband „Das Ding“ begleitet.
Schließlich wurde der Schulpate
selbst interviewt, wobei man sich
über die Motivation zur Teilnahme
an „Schule ohne Rassismus – Schule
mit Courage“ unterhielt, ebenso, wie
über Ideen zu potentiellen, gemeinsamen Projekten in der Zukunft.
Durchgeführt werden sollen diese
unter Mitwirkung der gesamten
Schülerschaft, so Sven Neumann:
„An unserer Schule besteht das Interesse und der Wille zu einem SoR –
SmC-gerechten Klima quer durch
alle Stufen zu kommen – das beweist
die vollbesetzte Aula“. „Wir freuen
uns einige neue Gesichter in unserem Kreis zu begrüßen, und zu tun
gibt es genug, jetzt geht es erst richtig los“, sagt Christina Evers. Denn
nun geht es an die Planung von Projekten, die sich gegen Rassismus und
Diskriminierung wenden. Schließlich
haben sich alle Unterzeichner dazu
verpflichtet, das Projekt aktiv zu
unterstützen.
Seit dem 13. Dezember 2010 ziert dieses Banner den Eingangsbereich.
In der Eingangshalle des Adolfinums
ist es kaum zu übersehen: das
schwarz-weiße Banner mit dem
Schriftzug „Schule ohne Rassismus Schule mit Courage“. Seit Beginn
dieses Schuljahres darf das Adolfinum diese Auszeichnung tragen. Die
M.U.T-Gruppe unter Leitung der
Kollegen Christina Evers und Sven
Neumann hatte das Adolfinum für
dieses Projekt angemeldet und die
Bewerbung mit viel Engagement und
Mühe begleitet: "Doch verliehen
werden konnte uns diese besondere
Auszeichnung nur, weil sich weit
mehr als 70 Prozent der Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und
Lehrer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Schule mit ihrer Unterschrift zu den Zielen des Projekts
„Schule ohne Rassismus – Schule mit
Courage“ (SoR – SmC) bekannt haben", sagt Sven Neumann, für den
die Auszeichnung auch eine Bestätigung für die Arbeit der M.U.T.Gruppe ist. Die Schirmherrschaft
über das Projekt übernimmt der
42
Thomas Kozianka
Schirmherr Gerhard Losemann
bekannte Künstler Gerhard Losemann, seit 33 Jahren Sprecher der
„Duisburger Sezession“.
Der Duisburger Losemann realisierte zuletzt zwei Mahnmale in
Duisburg: Zum einen für die Opfer
des Loveparade-Unglücks, zum anderen im Gedenken an die jüdischen
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Neben dem Unterricht
Wir sind aktiv für Ihre Kinder
Förderverein blickt auf ein erfolgreiches Schuljahr 2010/11 zurück
Im Juni 2011 hat die Mitgliederversammlung der Gesellschaft der
Freunde und Förderer des Gymnasium Adolfinum den bisherigen Vorstand einstimmig wiedergewählt.
Wir bedanken uns für das Vertrauen, welches uns entgegengebracht
wird, und freuen uns auf die nächsten zwei Jahre, um weiter so erfolgreich für die Schule arbeiten zu können.
Als besonderes Schulereignis
fand im September 2010 der Sponsorenlauf „Au(l)a Adolfinum... hier
drückt der Schuh“ statt. Mit viel
Einsatz und Freude haben wir dieses
Ereignis tatkräftig mit unterstützt.
Vielen Dank an alle Helferinnen und
Helfer!
Im Schuljahr 2010/2011 waren
wir in der Lage, bei vielen Projekten
und Einrichtungen am Gymnasium
Adolfinum finanzielle Hilfe zu leis-
ten. Es wurde ein transportables EPiano angeschafft, das seinen Einsatz im Musikunterricht, im Orchester, in instrumentaler Begleitung der
Chöre und in Konzerten findet.
Die Fachschaft Kunst erhielt eine
Projektionsleinwand.
Ebenso konnten die Schülerbücherei und der Multimediabereich
(Anschaffung von Beamern, Laptops,
Multimediawagen u. a.) auf einem
guten und aktuellen Stand gehalten
werden.
Weitere Förderungen erhielten
die Freiarbeitsklassen, die Arbeitsgemeinschaften, die Studien- und
Klassenfahrten u. a. Auch im Rahmen
der
Padder-Marx-Stiftung
konnte geholfen werden.
Mit dem neuen Schuljahr konnten wir 62 neue Mitglieder gewinnen. Um in Zukunft weiter so gut
wie bisher arbeiten zu können und
unseren Kindern die bestmöglichen
Lernbedingungen am Gymnasium
Adolfinum zu ermöglichen, ist der
Förderverein auf jede einzelne Mitgliedschaft und Spende angewiesen.
Im Namen der Schule sowie der
Schülerinnen und Schüler möchten
wir uns bei allen, die den Förderverein finanziell unterstützen, bedanken. Für alle, die noch nicht Mitglied
im Förderverein sind, legen wir
Ihnen ans Herz: Werden Sie aktiv
für Ihre Kinder! Werden Sie Mitglied
im Förderverein! Weitere Informationen unter www.adolfinum.de - Vereine & Traditionen – Förderverein.
Beitrittserklärung sowie die Satzung
können dort heruntergeladen werden.
Heike Manzke, Michael Haub
Der Vorstand der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Adolfinums: von links: Heike Manzke (1. Vorsitzende), Michael Haub (2.
Vorsitzender), Dr. Heinrich Schönemann (Beirat), Georg Laus (Beirat), Manuela Steffens (Beirat) und Michael Heitmann (Kassenwart)
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
43
Neben dem Unterricht
Mit Nobelpreisträgern auf Du und Du
Eindrücke von der 61. Tagung der Nobelpreisträger in Lindau
Die eingeladenen Lehrerinnen und Lehrer und Dr. André Remy mit Nobelpreisträger Erwin Neher (links von Dr. Remy, in der Mitte).
Vielleicht kennt manch einer das
Bedürfnis, nach Autoritäten oder
Vorbildern zu suchen, die unsere
Welt uneigennützig voranbringen
und in ihrer Persönlichkeit über alle
Zweifel erhaben sind. Menschen, die
man getrost auf Briefmarken abbilden könnte, ohne befürchten zu müssen, dass sie in wenigen Jahren
durch eine ans Licht geförderte Affäre abdanken müssen. Vielleicht ist
dies ein verbreitetes Bild von Nobelpreisträgern. Im Juni hatte ich die
Gelegenheit, an der jährlichen Tagung der Nobelpreisträger in Lindau
teilzunehmen und dabei mir ein
eigenes Bild von diesen Menschen zu
machen.
Jedes Jahr treffen sich 20 bis 30
Nobelpreisträger für eine Woche in
Lindau am Bodensee, um mit den
talentiertesten
Nachwuchswissenschaftlern unter dem Leitwort „Educate, Inspire, Connect“ zusammenzukommen. Über ein ausgeklügeltes
Auswahlverfahren gelangen von
insgesamt über 20.000 durch ihre
Hochschulen vorgeschlagenen Wissenschaftlern einige hundert in den
Genuss dieser hochkarätigen wissenschaftlichen Tagung.
44
Zum ersten Mal waren auch Lehrerinnen und Lehrer eingeladen,
denn die Organisatoren hatten das
Motto weiter gedacht und berücksichtigt, dass oftmals in den Schulen
bei begabten jungen Menschen der
Funke für ein Engagement in den
Naturwissenschaften entfacht wird
und dass dies mit den daran beteiligten Lehrkräften steht und fällt. Gemeinsam mit 17 Kolleginnen und
Kollegen aus Deutschland und Österreich konnte ich so „Educate,
Inspire, Connect“ eineinhalb Tage
lang selbst durchspielen, und tatsächlich: Ich habe in den wissenschaftlichen Vorträgen einiges gelernt, das ich sogar in meinem Unterricht verwenden kann. Ich wurde
inspiriert von der großen Weite, die
die Biografien von Ausnahmeforschern ebenso umfasste wie den
Blick auf globale Zusammenhänge
und mögliche Ansätze z. B. zur Bekämpfung von Krankheiten. Und
schließlich trägt die Idee einer Verknüpfung, weil man im gegenseitigen Austausch die Situation und die
Position des anderen besser verstehen lernt. Hier allerdings kann auch
Lindau sich noch optimieren, denn
deutlich sinnvoller als ein Mittages-
sen mit einem Nobelpreisträger wäre
ein intensiverer Austausch mit einigen Nachwuchsforschern. Uns Lehrern könnte es helfen zu erfahren,
was einen angehenden Wissenschaftler in der Schule behindert,
was ihn beflügelt hat, wie seine Leidenschaft entfacht worden ist.
Für mich, der ich vor meinem
„Lehrerleben“ selbst an diversen
wissenschaftlichen Tagungen teilgenommen habe, war es ein höchst
beglückender Ausflug in diesen Teil
meines Lebens, garniert mit allerhand Schmankerln, sei es, dass man
in einem Atemzug mit Bill Gates im
Programm als Gast der Tagung geführt wird oder den Bodensee als im
Zeppelin überfliegen darf. Am wichtigsten aber ist für mich die Botschaft für mein Wirken am Gymnasium Adolfinum, dass die Förderung
talentierter und interessierter Jungen und Mädchen in den Naturwissenschaften hin zu einem Weg
einer erfolgreichen und erfüllenden
wissenschaftlichen Karriere eine
lohnende Aufgabe ist, der ich mich
weiterhin mit Engagement widmen
möchte.
Dr. André Remy
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Abitur 2011
Abiturrede 2011
Schulleiter Hans van Stephoudt zur Entlassung der Abiturientia 2011
Liebe Frau Bürgermeisterin Scholten, meine sehr verehrten Damen
und Herren, vor allem aber liebe
Abiturientinnen und Abiturienten,
es ist soweit. Sie haben es geschafft.
Ich gratuliere Ihnen liebe Abiturientinnen und Abiturienten persönlich
und im Namen der gesamten Schulgemeinde zum bestandenen Abitur.
Sie werden heute mit dem Abiturzeugnis in der Hand das Gymnasium Adolfinum verlassen. Sicherlich
auch für mich als Schulleiter ein
bewegender Moment, voll Dankbarkeit, Zuversicht und etwas Trauer,
weil wir uns von 135 Persönlichkeiten verabschieden müssen, die Teil
dieser Schule waren und im Moment
noch sind und die das Adolfinum der
letzten Jahre mit gestaltet haben.
Davon werden wir heute sicherlich
noch viel hören und ich werde gleich
mit einigen eindrucksvollen Zahlen
unterstreichen, warum wir mit Zuversicht auf Ihre Zukunft schauen
dürfen.
Sie, liebe Abiturientinnen und
Abiturienten gehören zur Gruppe der
digital-natives, den Eingeborenen
der digitalen Welt, zur „generation
google“1 und unterscheiden sich damit von den „digital-immigrants“,
das sind Menschen wie ich. Sie sind
mit Video-Spielen, Internet, Podcast,
Schüler-VZ, facebook und twitter,
mit YouTube, Word, Excel, PowerPoint und „copy and paste“ ebenso
groß geworden wie mit iPod, iTunes,
Smartphone und Clouds. Sie gehen
mit Medien wie selbstverständlich
um und auch unter Ihnen sind sicherlich einige beinahe ständig „online“ und gehören zur rasant anwachsenden Gruppe der Multiuser
oder Multitasker. Darunter versteht
man jene Menschen, die gleichzeitig
mehrere Medien nutzen, also z. B.
gleichzeitig mailen, Musik hören und
Video-Clips anschauen oder spielen.
Seit Jahren interessieren sich
Wissenschaftler verschiedener Disziplinen dafür, welche Auswirkungen
ein solches Verhalten hat. Eine um-
fangreiche amerikanische Untersuchung aus dem Jahre 2010 mit dem
Titel „Generation m² (A. d. V.: Medien zum Quadrat)“2 der Kaiser Family Foundation belegt, dass amerikanische Jugendliche zwischen 8
und 18 Jahren durchschnittlich fast
zehneinhalb Stunden täglich Medien
nutzen. Durch Multitasking reduziert sich diese Zeit auf sieben bis
acht Stunden eines Tages.
Europäische, weniger repräsentative Studien zeigen, dass die Zahlen
bei uns etwas niedriger liegen. Etwa
sieben Stunden und zwanzig Minuten beträgt die tägliche Nutzungsdauer von Medien, die durch Multitasking auf etwa fünfeinhalb Stunden reduziert wird, im Schnitt. Auf
sieben Tage verteilt beträgt die
Lernzeit in der Schule außerhalb der
Ferien etwa vier Stunden täglich.
Die wichtige Frage ist: Lernen die
jungen Menschen durch den Medienkonsum, trotz des Medienkonsums
oder lernen Sie immer weniger wegen dieses Konsums?
Natürlich gab und gibt es Mahner: Vielleicht kennen Sie Neil
Postmans „Wir amüsieren uns zu
Tode“3 aus dem Jahr 1985 oder den
Aufsatz des Amerikaners Nicholas
Carr „Is Google making us stupid?“4
von 2008, der weltweit für Aufsehen
sorgte. Ein neuer Aufsatz trägt den
Titel: „Wer bin ich, wenn ich online
bin… und was macht mein Gehirn
solange?“
Aber solche Pessimisten gab es
schon immer. Hat nicht schon Sokrates sich gegen das schriftliche Philosophieren ausgesprochen, weil „vernünftige Praxis nicht über eine vom
Leben abgelöste monologische Rede
vermittelbar ist“? Hoffen wir, dass
die Fähigkeit, sich mit verschiedenen
Dingen gleichzeitig beschäftigen zu
können, etwas grundsätzlich Positives ist oder bewirkt. Die bereits
genannte Untersuchung weist aber
nach, dass die Heavy-User die Fähigkeit verlieren, sich auf spezielle
Dinge intensiv zu konzentrieren.
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Der deutsche Neurowissenschaftler, Arzt und Psychiater Professor
Manfred Spitzer – erfolgreicher und
ernst zu nehmender Forscher und
zugleich populärwissenschaftlicher
Publizist – hat die neusten Ergebnisse Ende 2010 zusammengetragen.
Eine umfangreiche Studie von Weis
und Cerankosky5 zeigt eindeutig,
dass ein erhöhter Konsum von Videospielen nicht nur aufgrund der
zeitlichen Komponente das Lernen
behindert, sondern auch im neurologischen Bereich, also beim Aufbau
der Gehirnstrukturen und im Verhalten der User Beeinträchtigungen
nach sich zieht. Prof. Spitzer lässt
sich bei der Wahl der Überschrift für
seinen Aufsatz über die Spielkonsolen in Kinder- und Jugendzimmern
gar zu dem – sicherlich vollkommen
übertriebenen – Titel hinreißen
„Schenken Sie doch – schlechte Noten und geringere Elternbindung“6.
In anderen Untersuchungen wurde
nachgewiesen, dass die Nutzung des
Wissensspeichers Internet nur den
Menschen effektiv gelingt, die bereits über umfangreiche Denkstrukturen, über Wissen, ja über Bildung
verfügen. Nur wer bereits in der
Lage ist zu vernetzen, wer in der
Textanalyse geübt und schnell ist,
hat hinreichenden Erfolg beim recherchieren. Das ist so ähnlich wie
mit dem Taschenrechner. Wenn Sie
ein mathematisches Problem lösen
wollen, müssen Sie zunächst denken,
Strategien anwenden, Strukturen
beherrschen und zuletzt kann Ihnen
auch der Taschenrechner helfen.
Und dann habe ich hier Ihre Abiturergebnisse: 135 von 136 haben
bestanden. 59 von Ihnen, etwa 44
Prozent haben eine Eins vor dem
Komma des Abiturschnitts stehen.
Bei 32, das sind etwa 24 Prozent,
reicht es zur Gesamtnote „sehr gut“,
also einem Schnitt von 1,5 und kleiner. Und sage und schreibe zehn, das
sind ungefähr so viele wie insgesamt
in allen Jahren zuvor, in denen ich
die Zeugnisse am Adolfinum überrei-
45
Abitur 2011
chen durfte, haben den Schnitt 1,0.
Damit beträgt der noch inoffizielle
Schnitt 2,13 ja sie haben richtig
gehört, 2,13 und nicht 2,31, was auch
schon sehr sehr gut wäre. Meinen
herzlichen Glückwunsch!
Und auch unter den anderen, die
nicht zu den genannten Gruppen
gehören, waren viele mit – gemessen
an ihren persönlichen Bedingungen
– herausragenden Ergebnissen. Es
gibt bei Ihnen – außer dass Sie 76
junge Damen und nur 59 Herren
sind – auch keine signifikanten Unterschiede bei den Leistungen hinsichtlich der Geschlechtszugehörigkeit. Was bedeutet das für mein
Thema?
These 1: Alle genannten Forschungsergebnisse sind falsch.
These 2: Sie sind etwas Besonderes.
Ihnen schadet der Medienkonsum
nicht.
These 3: Sie haben gar keine Medien
genutzt.
These 4: Es ist alles eine Frage der
Dosis?
Ich spare mir die Erörterung und
entscheide mich für These 4. Viele,
sehr viele von Ihnen haben trotz der
Attraktivität der Medien Zeit, Ausdauer und Energie in das schulische
Lernen gesteckt. Hoffentlich verspüren sie schon jetzt, dass es sich gelohnt hat. Ich verspreche Ihnen, dass
sie noch oft merken werden, dass es
sich gelohnt hat.
Und viele von Ihnen wurden dabei intensiv unterstützt: Da sind
zunächst Ihrer Eltern, die der Diskussion und Auseinandersetzung um
Fernseh- und Computerzeiten nicht
aus dem Weg gegangen sind, die
damit – auch wenn „Sie“ dass nicht
immer einsehen wollten – Ihnen und
gleichzeitig der Schule geholfen haben. Liebe Eltern, ich danke Ihnen
von ganzen Herzen dafür. Sie können hoch erfreut über die Leistungen
Ihrer Kinder sein. Auch wenn ich
hier die Namensnennung vermeide,
möchte ich mich doch kurz bei Herrn
Dr. Olbrich bedanken, der mir den
Einstieg hier am Adolfinum erleichtert hat und in all den Jahren als
Schulpflegschaftsvorsitzender
viel
für die konstruktive Zusammenarbeit der verschieden Gruppen an
46
unserer Schule getan hat. Lieber
Herr Dr. Olbrich, herzlichen Dank!
Vielleicht hat aber auch die Schule etwas beigetragen: Das Adolfinum
hat Ihnen, so glaube ich, eine Mischung aus Angebot und Anforderung geboten. Sie sind der erste
reguläre LateinPlus-Jahrgang mit
immerhin drei solcher Klassen, Sie
waren die ersten Skifahrer und und
und. Ich möchte hier nicht die Inhalte, über die das Beratungsteam sprechen wird, vorwegnehmen.
Apropos
Beratungslehrerteam:
Mit Frau Stegmann und Herrn Klag,
also der Oberstufenleitung und dem
Beratungslehrerteam in doppelter
Personalunion waren Sie ja praktisch zum Erfolg verdammt. Für
viele von Ihnen waren diese äußeren
Umstände sicherlich Nebensache.
Wichtig war Ihnen, dass Sie stets
gesprächsbereite und absolut kompetente Berater für die vielen kleinen
und größeren Probleme zur Seite
hatten. Auch den beiden sollten wir
mit einem Applaus danken.
Und schließlich waren da Ihre
Lehrerinnen und Lehrer. Von denen
haben einige dafür gesorgt, dass Ihre
Tagesdosis Medienkonsum deutlich
unter den gefährlichen Werten bleiben musste. Einerseits durch nachhaltige Anforderung, aber andererseits haben sie auch Lehrerinnen
und Lehrer kennengelernt, die Ihre
Interessen angesprochen, Sie echt
herausgefordert, mit Ihnen diskutiert und Ihnen eine „nicht vom Leben abgelöste vernünftige Praxis“
vermittelt haben. Auch ihnen sollten
wir an dieser Stelle danken.
Ich bin davon überzeugt, dass Sie
hier bei uns zumindest weitgehend
das notwendige Gegengewicht zum
leichtfertigen Konsum der Medien,
nämlich eine zumindest teilweise
klassische Bildung erhalten haben.
Mein Ziel ist nicht, die Neuerungen
der Zeit im medialen Bereich zu
verteufeln. Deren Nutzen und die
Notwendigkeit, den Umgang mit
ihnen ordentlich zu erlernen, stehen
für mich außerhalb eines jeden Zweifels. Sie müssen und sollen sich auf
Neuerungen einlassen. Bleiben Sie
neugierig, lernbereit, aber auch vorsichtig. Nicht alles was toll und chic
ist, ist auch gut. Nachdem man
Röntgengeräte preiswert herstellen
konnte, hat man in Schuhgeschäften
die Füße geröntgt, um zu sehen, ob
die Schuhe passen. Heute wissen wir
es besser.
Ich bitte Sie, Ihre Fähigkeiten
und Kompetenzen, die bei Ihnen
sicherlich über den durchschnittlichen Werten junger Menschen liegen, auch zu nutzen. Wählen Sie mit
Bedacht, aber auch ohne ewiges
Zögern, entscheiden Sie sich für
einen Weg! Ich wünsche Ihnen, dass
Sie eines Tages einen Beruf ausüben
können, keinen Job. Einen Beruf, der
Ihnen Zufriedenheit schenkt. Und:
Lesen Sie hin und wieder ein Buch
oder schreiben Sie mal wieder einen
Brief – per Hand. Ich würde mich
jedenfalls sehr freuen, wenn Sie mir
auf diese Weise berichten, was aus
Ihnen geworden ist. Aber es darf
natürlich auch eine Mail sein.
Viel Glück!
Hans van Stephoudt
1
Spitzer, M.: Generation Google.
Nervenheilkunde 2010. 29. S. 711-716.
2
Rideout V. J., Forhr U. G., Roberts D. F.: Generation
m2. Media in lives of 8-18 year olds. Menlo Park, CA.
Kaiser Family Foundation 2010. (www.kff.org).
3
Postman, N.: Amusing Ourselves to Death. 1985
Deutsche Ausgabe 1988. Frankfurt am Main.
4
Carr, N.: Is Google making us Stupid?. The Atlantic
monthley. Juli 2008.
5
Weis, R. / Cerankosky, B. C.: Effects of video-game
ownership on young boys’ academic and behavioral
functioning. Psychol Sci 2010. February 18.
6
Spitzer, M.: Schenken Sie doch – schlechte Noten und
geringere Elternbindung. Nervenheilkunde 2010. 29. S.
263-266.
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Abitur 2011
Abschied von Rebecca Jans
Trauer um die verstorbene Schülerin des Abiturjahrgangs 2011
Ein Kondolenzbuch und ein Raum der Stille gaben den Schülerinnen und Schülern Gelegenheit für Erinnerung und Trauer.
Neben vielem Schönen gehörten
auch sehr belastende Stunden und
Tage zu dem Jahr, auf das wir zurückblicken: Am letzten Mittwoch im
Oktober traf unsere Schule ein
schwerer Schlag: Wir erfuhren, dass
Rebecca Jans, eine Schülerin der
Jahrgangsstufe 13, am Tag zuvor
gestorben war. Diese furchtbare
Nachricht wurde noch unfassbarer
dadurch, dass es keinerlei Anzeichen
oder Vorwarnungen gegeben hatte,
die auf diesen Tod hingedeutet hätten.
Die
Leistungskurslehrerinnen
und -lehrer hatten die schwere Aufgabe, ihren Schülerinnen und Schülern die schlimme Botschaft zu
übermitteln und mit dieser Nachricht geriet die Jahrgangsstufe in
eine Ausnahmesituation: Tiefe Betroffenheit, ungläubiges Entsetzen,
stilles
Nicht-Wahrhaben-Können
und großer Schmerz nahmen weiten
Raum ein. Die Schülerinnen und
Schüler, die Rebecca persönlich nahe
standen, standen unter dem Schock
der Mitteilung, und es war gut, in
dem eingerichteten Gedenkraum
einen Ort des Rückzugs für die eigene Trauer zu finden. In den folgenden Tagen stand unser Schulleben
sehr stark unter dem Schatten des
schlimmen Verlustes. Vieles konnte
nun nicht so laufen wie gewohnt,
Vieles war nun auch nicht so wichtig,
wie an anderen Tagen. Viele Schülerinnen und Schüler suchten den
Gedenkraum auf, um sich in dem
ausgelegten Buch mit eigenen Worten von Rebecca zu verabschieden.
Manche kamen häufiger und blieben
länger, um mit anderen zusammen
zu sein, manche zum Reden, manche
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
zum Schweigen, manche zum Weinen. Nicht alleine zu sein in diesen
Tagen half uns, das Schlimme zu
ertragen. Und es war eine große
Hilfe, dass alle Schülerinnen und
Schüler die Freiheit hatten, sich
nach ihrem Befinden zu verhalten
und dass die übrigen Mitschülerinnen und Mitschüler der spürbaren
Trauer mit großem Respekt begegneten.
Als Jahrgangsstufe nahmen wir
noch einmal in einem Gedenkgottesdienst, den wir in der Schule feierten, von Rebecca Abschied und sehr
viele ihrer Mitschülerinnen und
Mitschüler gingen auch mit zum
Friedhof, um zu Rebeccas Beerdigung diesen letzten Weg noch mit ihr
zu gehen.
Wolfram Syben
47
Abitur 2011
„Abi lief I can fly“ – Mut machen zum Abflug
Der Abiturgottesdienst 2011 des Adolfinum
Mit dem Erhalt des Abiturzeugnisses
stehen Schülerinnen und Schülern
des Adolfinum viele Türen offen. Soll
ich studieren? Und wenn ja, welchen
Studiengang? Gehe ich für ein Jahr
ins Ausland? Oder habe ich mich
eventuell für eine Ausbildung entschieden, die nach Beendigung der
Schule beginnt? Ziehe ich aus? Und
wohin? Was es auch sein mag, die
48
Beantwortung der oben genannten
Fragen zieht weitreichende Konsequenzen nach sich.
„Abi lief I can fly“, das Abiturmotto der Jahrgansstufe 13, bedeutet Vertrautes loszulassen, heißt
endlich loszufliegen, selbstständiger
zu werden und auf eigenen Beinen
zu stehen. Es bedeutet seine Freiheit
zu testen und zu genießen. Dennoch
gibt es Zweifel: Schaffe ich das überhaupt? Bin ich nicht viel zu klein
und zu schwach, um meine Zukunft
selber zu meistern? Mit diesem
Thema beschäftigte sich der Abiturgottesdienst 2011 am 2. Juli in der
St. Josef-Kirche mit den Pfarrern
Heinrich Bücker und Wolfram Syben.
Das Evangelium nach Matthäus,
in dem Petrus übers Wasser zu Jesus
läuft, dann aber zweifelt und untergeht, macht deutlich, dass Angst ein
schlechter Ratgeber ist. Mit seinen
Mut machenden Worten konnte
Pfarrer Wolfram Syben die Abiturientinnen und Abiturienten davon
überzeugen, dass Risiken und Gefahren beim Losfliegen zwar lauern,
aber im Vertrauen auf Gott der Start
in die Zukunft beginnen kann.
Als Symbol dafür fanden die Gottesdienstbesucher auf den Sitzbänken kleine Papierengel vor. Während
des Gottesdiensts wurden diese von
Verwandten, Freunden und Bekannten mit guten Wünschen für die
Zukunft der ehemaligen Schülerinnen und Schüler gefüllt, die anschließend auf einer Stellwand im
Altarraum zu einem großen Schutzengel zusammengesetzt wurden.
Ergreifend waren vor allem die
eigens verfassten Fürbitten, in denen
Abiturientinnen und Abiturienten
ihre Ängste und Hoffnungen an Gott
richteten und Eltern und Lehrer
ihren Sorgen, aber auch ihrem Dank,
Raum verliehen. Die großzügige
Kollekte ging an koptische Schwestern in Kairo, die neben einer Schule
nicht nur Kindern den Zugang zu
Am Scheideweg stehen…
Bildung ermöglichen, sondern durch
ihre Leitung eines Krankenhauses,
ein Beispiel für Nächstenliebe geben.
Durch die musikalische Unterstützung des Oberstufenchors unter
der Leitung von Musiklehrer Martin
Rücker und durch die diversen Klavier-, Geigen- und Querflötenstücke
wurde der Gottesdienst zu einer
stimmungs- und eindrucksvollen
Erinnerung.
Lydia Meyer-Glitza, Abitur 2011
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Abitur 2011
Schlag die Lehrer! Abischerz 2011
Lehrer ließen sich nicht unterkriegen
Fotos: Philipp Olbrich, Abitur 2011
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
[Seite]
Aus dem Kollegium
Pensionierungen und Neueinstellungen
Personelle Veränderungen im Kollegium
Von links nach rechts: Herr Canton, Herr Schmidt-Henkenius, Frau Ettwig, Frau Stegmann, Herr Naumann.
Auch in diesem Jahr fand am Ende
des Schuljahres wieder eine kleine
Verabschiedungsfeier vor dem sich
anschließenden
Kollegiumsabend
statt.
Herr Naumann (Englisch, Geschichte) wurde zwar bereits am 1.
Februar dieses Jahres mit einer
höchst amüsanten launischen Rede
von Herrn Schneiderwind (als „Vorsitzender“ des ältesten Arbeitskreises des Adolfinums, dem „Traditionstisch“ des Lehrerzimmers) in die
Freistellungsphase der Altersteilzeit
entlassen, aber die offizielle Verabschiedung fand – wie in den vergangenen Jahren – am Ende des Schuljahres statt. Herr Naumann kam
1975 ans Adolfinum und war somit
fast 36 Jahre erfolgreich bei uns
tätig.
Auch
für
Herrn
SchmidtHenkenius begann mit dem neuen
Schuljahr die Freistellungsphase. Er
unterrichtete seit 1981 am Adolfinum Deutsch, Philosophie und
Frau Evers und Herr Dr. Dinkelmann (Fachschaft Kunst) verabschieden Herrn Schmidt-Henkenius.
50
Kunst. Sein Eintreten für eine anspruchsvolle und korrekte Verwendung der deutschen Sprache mit all
ihren Facetten und seine pädagogische Konsequenz brachten ihm einerseits Anerkennung und andererseits manch kritische Auseinandersetzung ein.
Etwa ebenso lang wie Herr
Neumann war Frau Ettwig (Pädagogik, Musik) am Adolfinum tätig. Die
auch politisch engagierte Lehrerin
genoss bei den Kolleginnen und Kol-
Der Schulleiter dankt Frau Ettwig und Herrn Naumann für die
vielen Jahre ihrer Tätigkeit am Adolfinum.
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Aus dem Kollegium
„Ein letztes Glas im Stehen“: Abschied in lockerer Atmosphäre.
legen sowie den Schülerinnen und
Schülern hohes Ansehen. Sie war
viele Jahre Mitglied des Lehrerrates,
lange Ausbildungskoordinatorin und
hat das Erscheinungsbild ihrer beiden Fächer, die sie mit Leib und
Seele vertrat, an unserer Schule
entscheidend mitgeprägt. Schulleitung und Kollegium sind ihr dafür
gleichermaßen dankbar. Auch für
Frau Ettwig begann die Freistellungsphase.
Organisatorisch unterschied sich
die Verabschiedungsfeier von denen
der Vorjahre. Auf Wunsch der zu
Verabschiedenden versammelte sich
das Kollegium nicht in der Aula,
sondern im Konferenzraum. In lockerer Atmosphäre und ohne festes
Programm (Reden) ergriffen in loser
Reihenfolge
Schulleiter,
Vertreter/innen der Fachschaften, des
Lehrerrates und des Kollegiums das
Wort, um sich bei den Kolleginnen
und Kollegen zu bedanken, ihnen
Geschenke zu überreichen und Gesundheit und Glück für den weiteren
Lebensweg zu wünschen.
Besonders war sicher auch, dass
gleich zwei Mitglieder der Schulleitungsrunde (Studiendirektorin bzw. direktor) in den wohlverdienten
Ruhestand verabschiedet wurden.
Auch diese beiden gehörten dem
Lehrerkollegium sehr lange an. Frau
Stegmann kam 1979 und Herr Canton bereits 1976 ans Adolfinum. Herr
Canton (Mathematik, Physik, Informatik) hat sich über all die Jahre
hinweg ständig autodidaktisch im
Bereich der Informatik, der Softwareanwendung sowie der Installa-
Herr Kuster (Mathematik) und Herr Herrmann (Physik) wünschen Herrn Canton viel Glück.
tion von Hardware und Netzwerken
aus- und fortgebildet und gilt nach
wie vor als ausgewiesener Experte.
Legendär ist der von ihm gemeinsam
mit Schülern in den 90er Jahren
aufgebaute und betriebene Internetkeller. Herr Lind, sein Nachfolger,
tritt in große Fußstapfen, aber er
konnte in den gemeinsamen Jahren
auch viel von Herrn Canton lernen.
Das Adolfinum ist Herrn Canton
jedenfalls zu besonderem Dank verpflichtet.
Gleiches gilt für Frau Stegmann.
Schon bei „ihrer letzten Abiturfeier“
(in diesem Jahr) erhoben sich die
scheidenden Abiturientinnen und
Abiturienten sowie deren Angehörige
und Freunde, um ihr mit anhaltendem Beifall zu danken. Mit viel pädagogischem Geschick und einem
großen Herzen für „ihre“ Schülerinnen und Schüler leitete sie die Oberstufe am Adolfinum. Als Lehrerin für
Englisch und Pädagogik war sie
ständig auf dem neuesten Stand und
trat mit voller Überzeugung für ihre
Fächer ein.
Die beiden werden uns in der erweiterten Schulleitung fehlen und
mir als Schulleiter ganz besonders
als Beraterin und Berater mit viel
Erfahrung und dezidierten Kenntnissen des älteren und des neuen
Adolfinums.
Im nächsten Schuljahr werden
Frau Monreal und Frau Redeker
aufgrund von Mutterschutz- und
Elternzeit nicht eingesetzt werden
können. Frau Schüttauf wird aus
den gleichen Gründen nur noch einige Monate arbeiten können.
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Zum Halbjahreswechsel und zum
neuen Schuljahr konnten wir insgesamt sechs neue Kolleginnen und
Kollegen am Adolfinum begrüßen.
Zum 01. Februar 2011 kamen:
Frau Scharenberg (Deutsch, kath.
Religion),
Frau Sokolowski (Mathematik, Philosophie).
Zum 02. September 2011 kamen:
Frau Andree (Biologie, Mathematik),
Herr Heisig (Deutsch, Geschichte,
Sozialwissenschaften),
Herr Koop (Deutsch, Sport) und
Herr Michler (Deutsch, Englisch).
Im Heft stellen sich die Kolleginnen und Kollegen noch ausführlich
vor.
Seit dem 01. Februar 2011 arbeiten außerdem zehn neue Referendarinnen und Referendare bei uns.
Frau Fiedler stellt sie an anderer
Stelle im Heft vor.
Hans van Stephoudt
51
Kollegium
Neue Gesichter im Lehrerzimmer
Die neuen Kolleginnen und Kollegen stellen sich vor
2009 die Zeit des Referendariats am
Gymnasium Adolfinum, wo ich mich
von Anfang an sehr wohl gefühlt
habe. Aufgrund der kollegialen Arbeitsatmosphäre und der fröhlichen
und engagierten Schülerschaft freue
ich mich sehr, im Anschluss an das
Referendariat weiter an dieser Schule unterrichten zu dürfen. Vielen
Dank an alle für die herzliche Aufnahme und die tolle Unterstützung
während meiner Ausbildung!
Carolin Andree
Mein Name ist Carolin Andree und
ich bin seit September 2011 Lehrerin
am Gymnasium Adolfinum für die
tollen und sehr interessanten Fächer
Mathematik und Biologie.
Geboren und aufgewachsen bin
ich in dem schönen Krefelder Vorort
Hüls. Dort fühle ich mich, in der
Umgebung meiner Familie und meiner Freunde, sehr wohl, so dass ich
nach meinem Studium im nicht weniger schönen Münster wieder dorthin zurückkehrte.
Den Wunsch Lehrerin zu werden
hatte ich, wie auch schon in den
„Meine Freunde“-Büchern von damals nachzulesen ist, bereits in der
Grundschule. Gestärkt wurde dieser
dann durch vielfältige Einflüsse wie
die doch recht vielen Lehrer in meiner Familie, die jahrelange Jugendarbeit in der katholischen Pfarrjugend Hüls, die motivierende Arbeit
mit Schulklassen als Teamerin bei
Orientierungs- und Klassengemeinschaftstagen während meines Studiums und die Stelle als Vertretungslehrerin für Mathematik am Elisabeth-Lüders-Berufskolleg in Hamm
während meiner Examenszeit.
Nach dem 1. Staatsexamen begann für mich dann im September
52
Rückkehr nach Moers aus südlichen
Gefilden: Harald Michler. Nach
sechs Jahren an der „Deutschen
Schule Barcelona“ bin ich nun wieder in Moers ansässig, wobei der
Niederrhein allerdings nicht im eigentlichen Sinne meine Heimat ist.
Ziemlich groß geworden bin ich im
sauerländischen Iserlohn, genauer
gesagt in Letmathe, da sind wir
Sauerländer sehr genau – Düsseldorf
liegt ja schließlich auch nicht bei
Köln!
Mein Studium genoss ich dann
jedoch in größeren Städten: Dortmund und vor allem Bochum waren
hier langjährige Lebensstationen,
weshalb ich auch den typischen
Ruhrpott-Charme mein Eigen nenne.
Dem Ruhrgebiet blieb ich dann auch
in meiner nächsten Lebensphase
treu und absolvierte mein Referendariat im „pulsierenden“ Essen.
Doch dann - soll ich jetzt sagen:
„verschlug es mich?“ – an den Niederrhein, nach Moers. Die weiten
Ebenen faszinierten mich dergestalt,
dass ich hier nach einer überschaubaren Phase des Nachdenkens von
nur etwa acht Jahren kurzerhand im
Sinne eines Hausbaus heimisch
wurde und insgesamt zehn Jahre an
der
„Anne-Frank-Gesamtschule“
arbeitete. Doch wie das Leben so
spielt: Kaum war ich richtig in mein
neues Heim eingezogen, da bot sich
die Chance, in Barcelona an der
„Deutschen Schule“ zu arbeiten – ein
Angebot, welches ich, wie der Pate
zu sagen pflegt, „nicht ablehnen
konnte“.
In Spanien, besser gesagt in Catalunya – hier sind die Katalanen
geradezu sauerländisch eigen und
genau – begeisterte mich der südländische Lebensstil dieser mediterranen Metropole, die sicherlich in
Europa ihres Gleichen sucht. Doch –
tempus fugit – die Zeit verging wie
im Flug: Kaum hatte ich die Koffer
ausgepackt, schon stand der Umzugswagen schon wieder vor der Tür
und die sechs Vertragsjahre waren
um. Glücklicherweise hatte ich ja
nicht nur ein Haus in Moers und
somit ein niederrheinisches Refugium; es bot sich zudem auch die
Chance, am Adolfinum zu arbeiten,
eine Möglichkeit, die die Rückkehr
aus südlichen Gefilden nicht so
schwer machte.
Doch genug Geografisches: Ich
bin – wie Kishon sagen würde –
verheiratet mit der „besten Ehefrau
von allen“ und habe drei Kinder, von
denen die beiden älteren „Jungs“
bereits studieren (Regie in Stuttgart
und BWL in Barcelona). Unsere
Tochter Julia fängt mit mir am Adol-
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Kollegium
finum an, jedoch in der 5. Klasse –
und sie ist genauso gespannt auf die
neue Schule wie ich!
Harald Michler
Freizeit lese ich gerne Romane oder
Sachbücher, mache Sport oder gehe
ins Kino. Ich werde dann in den
Herbstferien nach Moers ziehen.
Dass es hier wieder ruhiger als in
Essen sein wird, stört mich weniger,
erinnern mich doch die ersten Eindrücke hier manchmal etwas an
meine Heimat. Ich hoffe, dass ich
von den Kolleginnen und Kollegen,
aber auch von den Schülerinnen und
Schülern noch den einen oder anderen Geheimtipp bekomme, was man
alles hier unternehmen kann. Ich
wurde von allen Seiten sehr herzlich
hier aufgenommen und freue mich
auf viele Jahre an dieser tollen Schule.
Daniel Heisig
Hallo zusammen! Mein Name ist
Daniel Heisig und ich unterrichte
seit Beginn dieses Schuljahres am
Gymnasium Adolfinum die Fächer
Deutsch, Geschichte und Sozialwissenschaften/Politik.
Ich bin in Pirmasens in der beschaulichen Südwestpfalz aufgewachsen und habe von 2002 bis 2008
auch in Rheinland-Pfalz - genauer
gesagt in Trier - studiert. (Eine
Stadt, die sich für Historiker ganz
besonders anbietet!) Aufgrund meines Interesses für gesellschaftliche
Fragen der Vergangenheit und Gegenwart brauchte ich nicht lange
überlegen, welche Fächer ich gerne
unterrichten würde. Schließlich habe
ich Deutsch im Verlauf des Studiums
hinzu gewählt, weil ich bei der Arbeit mit Kommilitonen bemerkte,
dass mir auch dieses Fach gut liegt
und es sehr viele spannende Parallelen zu Geschichte und Politik gibt.
(Bis heute habe ich den Satz meiner
Deutsch-Lehrerin aus Klasse 10 im
Ohr: „Literatur ist immer ein Spiegel
seiner Zeit.“)
Richtige Ruhrgebietsluft habe ich
dann erst im Referendariat geschnuppert, als ich meinen Vorbereitungsdienst am Ganztagsgymnasium
Essen Nord-Ost geleistet habe. An
das wuselige Treiben in NRW habe
ich mich schnell gewöhnt. In der
Wie das Leben so spielt: Natürlich
war ich mir, Elisabeth Scharenberg, – wie so viele andere auch – in
der Grundschule absolut sicher,
unbedingt später Lehrerin werden
zu wollen! Als der Ernst des Lebens
am Gymnasium aber seinen Lauf
nahm, verblasste diese Überzeugung
zunehmend und gipfelte in dem festen Vorsatz, alles andere zu werden
– nur nicht Lehrerin. Nach meinem
Abitur 2003 in Essen zog es mich
also in das schöne Münster, wo ich
ein Magisterstudium für Germanistik, katholische Theologie und Philosophie begann. Durch einen unvorhersehbaren Zufall bekam ich Kontakt zur Jugendbildungsstätte des
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Klosters in Gerleve, wo ich von da an
einige Jahre als Referentin für Tage
religiöser Orientierung arbeitete. Die
zwanglose, lebendige und dennoch in
höchstem Maße persönliche Arbeit
mit Schülern verschiedener Altersklassen und Mentalitäten brachte
meinen antipädagogischen Kurs zum
Wanken. Ich blieb unentschlossen
und machte 2003 meinen Abschluss
mit Magister und Erstem Staatsexamen. Wehmütig wegen des Abschieds aus Münster (und damit
auch von Gerleve) und unsicher in
Bezug auf die Zukunft trat ich, eher
unfreiwillig, meine Referendariatsstelle in Krefeld an. Doch es kommt
ja erstens immer anders und zweitens als man denkt: Schon nach den
ersten zwei Wochen an der Marienschule Krefeld schloss sich der Kreis
und ich war sicher: Meine Schullaufbahn soll doch noch nicht beendet
sein! Diese Feststellung ist der
Grund dafür, dass ich mich nun hier
als neue Kollegin am Adolfinum
vorstellen darf. Seit Februar 2011
unterrichte ich hier die Fächer
Deutsch und katholische Religion
und bin sehr froh, freundliche und
hilfsbereite Kolleg(inn)en, offene
Schüler(innen) sowie eine sehr angenehme Schulatmosphäre erleben und
mitgestalten zu dürfen.
Wenn es gerade einmal nicht um
Schule geht: Ich genieße es, wieder
im schönen Essener Süden, meiner
Heimat, wohnen zu können. In meiner Freizeit nutze ich hier die Vielfalt an gemütlichen Cafés, gehe zum
Sport, entspanne an Ruhr und
Baldeneysee, unternehme etwas mit
meinen Neffen und Nichten und
engagiere mich in „meinem“ symphonischen Blasorchester, das ich
2006 zusammen mit Freunden gegründet habe.
Elisabeth Scharenberg
53
Kollegium
rinnen und Mitarbeitern und der
Schulleitung erhalten habe, mit der
Realität vollkommen deckt. Ich
möchte mich herzlich bei allen bedanken, die mir den Einstieg in das
Berufsleben auf eine sehr angenehme Weise ermöglicht haben. Ich
freue mich auf die weitere Arbeit an
einer tollen Schule!
Anika Sokolowski
Mein Name ist Anika Sokolowski.
Seit dem 1. Februar 2011 unterrichte
ich am Gymnasium Adolfinum die
Fächer Mathematik, Philosophie und
Praktische Philosophie. Wegen meiner positiven Erfahrungen als Gruppenleiterin im Kinder- und Jugendbereich und in der Nachhilfe habe
ich an der Universität DuisburgEssen ein Lehramtsstudium mit der
Kombination meiner Lieblingsfächer
begonnen, welches aufgrund meines
Interesses am Fach Mathematik bald
durch ein Diplomstudium ergänzt
wurde. Die Freude an der Arbeit mit
Studierenden im Rahmen verschiedener Tätigkeiten als studentische
und wissenschaftliche Hilfskraft hat
dann die Entscheidung für den
Schuldienst endgültig gefestigt.
Obwohl ich als gebürtige Oberhausenerin eigentlich im Ruhrgebiet
bleiben wollte, führte mich mein
Referendariat an das Gymnasium
Horkesgath in Krefeld und damit an
den Niederrhein. Inzwischen fühle
ich mich in der Region sehr wohl.
Außerdem habe ich mich bereits bei
meinem ersten Besuch am Gymnasium Adolfinum heimisch gefühlt, was
der Grund für die Entscheidung war,
in Zukunft in Moers zu unterrichten.
In meiner Freizeit interessiere
ich mich für die Astronomie, lese,
koche und backe gerne und fahre
Fahrrad.
Nach einem halben Jahr an der
Schule kann ich sagen, dass sich der
sehr gute Eindruck, den ich bei meinem ersten Besuch von den Schülerinnen und Schülern, den Kolleginnen und Kollegen, den Mitarbeite-
54
Ich heiße Daniel Koop und unterrichte nun seit September 2011 am
Adolfinum die Fächer Deutsch und
Sport. Gegenwärtig wohne ich auf
der „richtigen“ Rheinseite in Wesel.
Dort bin ich auch vor 30 Jahren
geboren worden, habe dort mein
Abitur gemacht und denke, dass ich
dort auch weiterhin meine Zeit verbringen werde. Lediglich zum Studium hat es mich zunächst nach Bochum gezogen und anschließend
nach Essen, wo ich schließlich auch
mein Studium beendet habe. Seitdem ich vor vier Jahren Vater eines
Sohnes geworden bin, orientierte ich
mich dann wieder zurück in die alte
Heimat.
Nach meinem Abitur habe ich bei
der Lebenshilfe in Rees meinen Zivildienst abgeleistet. Dort habe ich
viele neue Erfahrungen gesammelt
und konnte die Zeit auch dahingehend nutzen, mir um meine berufliche Zukunft einmal ausgiebig Gedanken zu machen. Nachdem ich
mich gegen eine Ausbildung zum
Diplom-Kameramann
entschieden
habe, fiel die Entscheidung recht
schnell auf die Wahl des Lehramtsstudiums. Die eigene Schulzeit noch
im Hinterkopf, habe ich einfach an
dem angeknüpft, was mir immer
schon viel Freude bereitet hat –
Sport treiben und sich mit Literatur
beschäftigen. Zeit meines Lebens
habe ich immer gerne Sport getrieben und auch gerne gelesen. So habe
ich in meiner Jugend im Leistungsbereich gerudert und mir auf den
diversen Regatten und Wettkämpfen
mit allem die Zeit vertrieben, was
irgendwie lesbar war. Nebenbei habe
ich schon früh damit begonnen Musiktexte für mich aus dem Englischen zu übersetzen bzw. deutsche
Texte bewusst zu lesen und zu deuten, um zu erfahren, was ich mir da
eigentlich genau anhöre. So wurde
der Grundstein für meine berufliche
Zukunft gelegt.
Da sich diese Bereiche auch auf
das Umfeld auswirkten und ich immer versucht habe, andere mit dieser
Begeisterung anzustecken, konnte
ich diese Entscheidung mit ruhigem
Gewissen treffen und habe sie bis
zum heutigen Tage auch definitiv
nicht bereut.
Während des Studiums habe ich
u.a. sehr lange Nachhilfe in den
Fächern Deutsch und Mathematik
gegeben und dadurch eine letzte
Bestätigung, für die Wahl in den
Schuldienst zu treten, erhalten.
Mein Referendariat habe ich in an
einem Gymnasium in Bocholt absolviert.
Ich denke, dass ich mich in der
kurzen Zeit hier an der Schule bereits gut eingelebt und auch viele
neue nette Kolleginnen und Kollegen
und Schülerinnen und Schüler kennengelernt habe und freue mich auf
die noch vielen Jahre an dieser Schule.
Daniel Koop
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Kollegium
Mehr als Lehren lernen: die Referendare am Adolfinum
Zehn neue Lehramtsanwärter im Vorbereitungsdienst
Die Lehramtsanwärterinnen und -anwärter von links oben nach rechts unten: Frau Neynes, Frau Hudasch, Frau Milde, Frau in der Beek,
Herr Savic, Frau Roth, Frau Schreiber, Herr Chung, Herr Bächle und Frau Hofer.
Am 1. Februar 2011 begann für zehn
Referendarinnen und Referendare
ihr Vorbereitungsdienst am Studienseminar Duisburg bzw. am Gymnasium Adolfinum. Diese zehn Referendare werden über einen Zeitraum
von zwei Jahren das Schulleben am
Adolfinum mitgestalten:
Herr Bächle (Sport, Englisch),
Frau in der Beek (Engl., Deutsch),
Herr Chung (Sport, ev. Religion),
Frau Hofer (Mathematik, Biologie),
Frau Hudasch (Musik, SoWi),
Frau Milde (Engl., kath. Religion),
Frau Neynes (Deutsch, Erdkunde),
Frau Roth (Mathematik, Pädagogik),
Herr Savic (Biologie, Chemie),
Frau Schreiber (Latein, Geschichte).
Nach der Vereidigung im Rathaus stand die restliche Woche ganz
im Zeichen der pädagogischen Tage
im Seminar. Am 7. Februar 2011
stellten sich dann die neuen Referendarinnen und Referendare an
ihren Ausbildungsschulen vor. In
den folgenden zwei Wochen fanden –
in der Regel an den Schulen der
jeweiligen Fachleiterinnen und Fach-
leiter – die Fachintensivtage in den
Ausbildungsfächern statt.
Die Lehrerausbildung in NRW
sowie in der gesamten Bundesrepublik gliedert sich in ein universitäres
Studium und den Vorbereitungsdienst. Der Vorbereitungsdienst für
ein Lehramt an öffentlichen Schulen
ist an Schulen und an Studienseminaren abzuleisten. Das Gymnasium
Adolfinum ist dem Studienseminar
Duisburg zugeordnet. Hier findet der
schulpraktische Teil der Ausbildung
statt. Der Zugang zum Vorbereitungsdienst setzt den Abschluss
eines Bachelorstudiums sowie einen
Abschluss zum „Master Of Education“ bzw. die Erste Staatsprüfung für
das Lehramt an Gymnasien und
Gesamtschulen voraus.
Der Vorbereitungsdienst bereitet
auf die eigenverantwortliche Unterrichts- und Erziehungstätigkeit an
Schulen vor. Diesem Ziel dient die
wissenschaftlich fundierte schulpraktische Ausbildung, die Studienseminar und Schule gemeinsam
verantworten. Auf Seiten des Semi-
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
nars werden die Referendarinnen
und Referendare dabei von ihren
Seminarausbildern, auf Seiten der
Schule von ihren jeweiligen Fachlehrern und den Ausbildungskoordinatoren begleitet. Am Adolfinum nehmen die Tätigkeit der Ausbildungskoordinatoren zur Zeit Herr Franken
und Frau Fiedler wahr. Bis zum
Ende des vergangenen Schuljahres
hat Frau Ettwig über lange Jahre als
Ausbildungskoordinatorin fungiert
und viele Generationen von Referendaren mit großem Engagement und
Menschlichkeit durch diese Zeit
begleitet. Wir danken ihr dafür und
wünschen ihr alles Gute in ihrem
wohlverdienten Ruhestand.
Die Ausbildung umfasst insbesondere pädagogische und didaktische Inhalte, die zur Erfüllung der
beruflichen Aufgaben erforderlich
sind. Sie orientiert sich dabei an der
Entwicklung
der
grundlegenden
beruflichen Kompetenzen für Unterricht und Erziehung, Beurteilung,
Diagnostik, Beratung, Kooperation
und Schulentwicklung sowie an den
55
Kollegium
wissenschaftlichen
Anforderungen
der Fächer. Dies geschieht in zunehmender Eigenverantwortlichkeit
der Auszubildenden. Zur Ausbildung
im Vorbereitungsdienst gehört daher
selbstständiger Unterricht.
Den schulpraktischen Teil des
Referendariats machen somit unterschiedliche Arbeitsfelder aus:
− Hospitationen, d. h. die Lehramtsanwärter hospitieren im
Unterricht
einer
Fachlehrerin/eines Fachlehrers.
− Ausbildungsunterricht,
also
Unterricht unter Anleitung einer Fachlehrerin/eines Fachlehrers und selbstständiger Unterricht.
− Arbeit in außerunterrichtlichen
Aufgabenfeldern.
Die Seminarausbilder sowie die
Ausbildungskoordinatoren und der
Schulleiter besuchen die Referenda-
rinnen und Referendare im Unterricht. Die Besuche dienen der Anleitung, Beratung, Unterstützung und
Beurteilung. Im Rahmen des schulpraktischen Teils der Ausbildung
finden am Adolfinum außerdem
regelmäßige Sitzungen mit den Ausbildungskoordinatoren sowie schulinterne Vertiefungsangebote statt,
die Beratung und praxisorientierte
Anleitung bieten. So wurden im
letzten Schuljahr u.a. die Themen
Rechtliche Grundlagen zur Leistungsbewertung,
Elterngespräche
führen, Aufgaben einer Klassenleitung behandelt.
Am Ende der zwei Jahre wird die
(Zweite) Staatsprüfung stehen. Sie
besteht aus einer Hausarbeit, zwei
unterrichtspraktischen
Prüfungen
und einem Kolloquium.
Ziel der gesamten Ausbildung ist
die Befähigung, ein Lehramt an
öffentlichen Schulen selbstständig
auszuüben.
Wir wünschen unseren Referendarinnen und Referendaren für die
vor ihnen liegenden Aufgaben gutes
Gelingen und, bei all den vielfältigen
Aufgaben, viel Freude in diesem
schönen und wichtigen Beruf.
Ebenso gratulieren wir den ehemaligen Referendarinnen und Referendaren Frau Andrée, Frau Müller,
Herrn Ostwald, Herr Lux und Frau
Schwind zu ihrem bestandenen
Examen und wünschen ihnen alles
Gute für ihre Zukunft. Frau Andrée
wird uns als Kollegin am Adolfinum
erhalten bleiben, die anderen vier
haben mit Beginn des neuen Schuljahres ihre Stellen an anderen Schulen angetreten. Auch dafür alles
Gute!
Marita Fiedler
Unterstützung von der Universität
Lehramtsstudenten unterrichten Englisch, Mathe und Physik
Schon im dritten Jahr am Adolfinum:
Herr Balzer.
Unterstützung in Mathematik und Physik:
Herr Heining.
Unterstützung im Fach Englisch:
Frau Wehner.
Um die durch Mutterschutz und
Elternzeit entstandenen vorübergehenden Engpässe aufzufangen, unterrichtet Herr Balzer, der bereits im
dritten Jahr bei uns, weiter in den
Fächern Englisch und Sozialwissen-
schaften. Neu hinzugekommen sind
Frau Wehner (Englisch) und unser
ehemaliger Schüler Herr Heinig
(Mathematik/Physik). Beide befinden
sich noch im Lehramtsstudium,
verfügen aber bereits über Lehrer-
fahrung. Wir wünschen den jungen
engagierten Menschen viel Glück
hier am Adolfinum und für die Zukunft.
56
Hans van Stephoudt
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Kurz notiert
Monsterausbruch?
Eine künstlerische Richtigstellung
Im vergangenen Jahr waren im
Adolfinum zahlreiche kleine schwarze Wesen beobachtet worden. Sie
hielten sich typischerweise in der
Nähe von Türen, Fenstern und an
Wänden auf. „Vielfach sind wir als
Kunstlehrerinnen und -lehrer gefragt worden, ob wir etwas damit zu
tun hätten. Uns wurde sogar unterstellt, den Monstern zu ihrem Auftritt verholfen zu haben“, so Dr. Kai
Dinkelmann, Christina Evers und
Anna-Lena Rechmann, Kunstlehrer
am Adolfinum. „Wir stellen dazu
fest, dass die kleinen Wilden ihren
Weg in die Schule selbstständig und
ohne unsere Hilfe fanden. Wir haben
nichts, gar nichts mit Monstern im
Sinn“, so die drei weiter.
Dr. Kai Dinkelmann, Christina Evers,
Anna-Lena Rechmann
Die Weihnachtsmarkt-Aktion 2010
Der Moerser Weihnachtsmarkt aus einer ganz neuen Perspektive
Im vergangenen Jahr organisierten
die Schülerinnen und Schüler, sowie
die Eltern der Klasse 6a unter der
Leitung der Kunstlehrerin AnnaLena Rechmann und ihrer Kollegin
Christina Evers die Weihnachtsmarktaktion. Bei tiefsten Temperaturen erwirtschafteten die Beteiligten durch ihr bemerkenswertes Engagement einen Betrag von 1500
Euro, der dem befreundeten Internat
in Vileika (Weißrussland) zu Gute
kommen wird. Neben dem Sammeln
von Spenden war vor allem der Verkauf von Kunstkalendern, Weihnachtspostkarten und Waffeln in der
Weihnachtsmarkthütte ein spannendes Erlebnis für die Klasse 6a.
Am Ende waren sich alle einig,
dass die diesjährige Weihnachtsmarkt-Aktion ein lohnendes Ereignis
für alle war.
Das eingenommene Geld wurde
bereits dem Schulseelsorger und
Kollegen Wolfram Syben übergeben,
der davon Hilfsgüter für die Schülerinnen und Schüler des Internates in
Weißrussland kaufen und sie persönlich überbringen wird. Aufgrund der
besonders positiven Rückmeldungen
aus der Schüler- und Elternschaft
und aus dem Kollegenkreis können
seit diesem Frühjahr die Karten
Der Stand der 6a auf dem Moerser Weihnachtsmarkt.
ganzjährig im Sekretariat erworben
werden. Zudem werden, wie auch in
den vergangenen Jahren, die Kalender und Karten am Tag der offenen
Tür am 26. November 2011 erhältlich sein.
Was aber ist die Weihnachtsmarkt-Aktion? Seit drei Jahren findet die Weihnachtsmarkt-Aktion
statt. Die schönsten im Schuljahr
entstandenen
Schülerkunstwerke
werden ausgewählt und für die Gestaltung eines Jahreskalenders und
von Postkarten genutzt. Diese Karten und Kalender werden an einem
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Tag auf dem Moerser Weihnachtsmarkt verkauft.
Dr. Kai Dinkelmann, Christina Evers,
Anna-Lena Rechmann
57
Kurz notiert
Adolfinum ist „MINT-Excellence-Center“
Unterstützung für mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht
Der Unterricht in den Naturwissenschaften und der Mathematik bildet
– neben der Förderung der Fremdsprachen – das Profil des Adolfinums. Und hier wird hervorragende
Arbeit geleistet. Das bestätigt die
Aufnahme des Adolfinums in den
„Verein mathematisch-naturwissenschaftlicher
Excellence-Center"
(MINT-EC). Anfang Dezember 2010
erhielt eine Delegation des Adolfinums die Zertifizierungsplakette in
Berlin. „Es freut mich außerordentlich, dass wir Mitglied von
MINT-EC geworden sind und unsere
Schüler in Zukunft von diesem Angebot profitieren werden“, sagt
Schulleiter Hans van Stephoudt.
„Das ist nicht zuletzt dem großen
Engagement der Kolleginnen und
Kollegen für den Unterricht und
darüber hinaus zu verdanken“, so
der Schulleiter weiter. Eine Ansicht,
die auch die MINT-EC teilt: „Sehr
gut harmonisieren am Adolfinum der
mathematisch-naturwissenschaft-
Exzellent: MINT-Zertifizierung in Berlin.
liche
und
der
(alt)sprachliche
Schwerpunkt“, schreiben die Vereinsvertreter in der Begründung zur
Aufnahme des Adolfinums.
„Wir begrüßen die erfolgreich zertifizierten Schulen sehr herzlich und
sind sicher, dass sie das MINT-ECNetzwerk bereichern und weitere
Kompetenzen einbringen werden“,
erklärte Wolfgang Gollub, Vorstandsvorsitzender des Vereins mathematisch-naturwissenschaftlicher
Excellence-Center an Schulen anlässlich der Übergabe der Zertifizierungsplaketten. „Sie können stolz
darauf sein, das anspruchsvolle
Auswahlverfahren gemeistert zu
haben.“ Als eines von fünf Gymnasien bundesweit hat das Adolfinum
den Sprung von der Bewerbung direkt in den Kreis der MINT-ECSchulen geschafft. Der Regelfall ist
eine mehrjährige Anwartschaft, in
der das MINT-Profil weiter ausgebaut wird, bevor die Vollmitgliedschaft verliehen wird.
Ziel des Vereins ist es, mehr
Nachwuchs für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und
Technik, die so genannten „MINTFächer“, zu begeistern. Dazu führt
der Verein Veranstaltungen für
Schüler und Lehrkräfte durch und
bietet Unterstützung bei der Suche
nach Kontakten. Nicht zuletzt ermöglicht der Verein die Einbindung
in ein Netzwerk exzellenter mathematisch-naturwissenschaftlicher
Schulen aus ganz Deutschland.
Thomas Kozianka
„Zum Laufen gehört mehr als schnell sein“
Adolfiner beim 29. Utforter Berglauf 2011
Nach langer Trainingsvorbereitung traten am 14.
Mai 2011 drei Klassen des
Adolfinums beim alljährlichen Utforter Berglauf an.
Für die Klasse 6a war es
die erste Teilnahme an
einem großen Volkslauf.
Beim Schülerlauf mit einer
Strecke von 950 Metern
sammelten die Schülerinnen und Schüler der Klasse
6a erste Erfahrungen.
Hochmotivierte Läufer: die Klasse 6a
Alle Schülerinnen und
(04:51,48),
Khadisha
Zirwes
Schüler kamen mit erschöpft, aber
(04:31,65) und Jan Menzel (04:03,04)
glücklich im Ziel an und wurden dort
den Klassensieg.
von ihren Lehrern und Eltern mit
Alle Teilnehmer wurden nach
Applaus empfangen. In ihrer Altersdem Lauf mit einer Medaille und
klasse
erreichten
Frauke
Kai
58
einer Urkunde geehrt. Wer
genug Geduld hatte, wartete
auf die Auslosung der Tombola und konnte mit etwas
Glück
attraktive
Preise
gewinnen.
Dass die Veranstaltung
nicht nur für den Sportunterricht von Bedeutung war,
zeigt die Unterstützung
etlicher Eltern und Kollegen, die unsere Schülerinnen und Schüler im Zieleinlauf lautstark anfeuerten.
So war der Utforter Berglauf wie im
vergangenen Jahr ein lohnendes
Ereignis für alle Beteiligten.
Anna-Lena Rechmann
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Kurz notiert
Adolfiner gewinnen „Deutschen Lehrerpreis 2010“
Zum ersten Mal gewinnen zwei Lehrer derselben Schule
Die Preisträger Thomas Kozianka
Die Gewinner des bundesweiten
Wettbewerbs „Deutscher Lehrerpreis
– Unterricht innovativ“ 2010 stehen
fest – und unter den Preisträgern
sind zwei Adolfiner: Dr. André Remy
und Thomas Kozianka wurden am
29. November 2010 in Berlin geehrt.
Beide waren in der WettbewerbsKategorie „Schüler zeichnen Lehrer
aus“ nominiert worden.
In dieser Kategorie hatten Schüler der diesjährigen Abschlussklassen engagierte Lehrkräfte für den
Preis vorgeschlagen. Der Vorsitzende
der Kultusministerkonferenz (KMK),
Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig
Spaenle würdigte das Engagement
der Lehrkräfte: „Die Preisträger
stellen für mich Vorbilder dar. Sie
stehen für mich exemplarisch für
eine große Anzahl von Lehrerinnen
und Lehrer, die sich mit enormer
Energie einbringen, damit junge
Menschen von einer guten Position
in ihr berufliches und privates Leben
starten können - nicht nur fachlich,
sondern auch menschlich." Oft müssten Lehrkräfte ja die Fähigkeit von
Fernsehmoderatoren wie Thomas
Gottschalk oder Stefan Raab mit den
Kompetenzen von Konrad Duden
und Werner von Siemens vereinen.
Auch NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann gratulierte den Preis-
… und Dr. André Remy.
trägern: „Die ausgezeichneten Lehrerinnen und Lehrer sind mit ihrem
engagierten Unterricht, aber auch in
ihrer gesamten Persönlichkeit ein
großer Gewinn für die Schülerinnen
und Schüler. Von solchen Vorbildern
profitieren nicht nur die Kinder.
Diese Lehrerinnen und Lehrer werben für den Lehrerberuf insgesamt,
der noch mehr Respekt und Anerkennung in der Gesellschaft verdient.“
Insgesamt 18 Lehrerinnen und
Lehrer wurden in der Kategorie
„Schüler zeichnen Lehrer aus" im
Rahmen der Preisverleihung in der
Berlin-Brandenburgischen Akademie
der Wissenschaften ausgezeichnet,
darunter fünf aus NRW. Zum ersten
Mal überhaupt in der Geschichte des
Wettbewerbs gewannen in einem
Jahr zwei Lehrer derselben Schule
den „Deutschen Lehrerpreis“.
Durch die Preisverleihung führte
ZDF-Moderatorin Nina Ruge, die
selbst sieben Jahre als Lehrerin an
einem Gymnasium in Wolfsburg
tätig war. Sie brachte die Bedeutung
dieser Lehrer-Auszeichnung auf eine
prägnante Formel: „Wir brauchen
diesen Preis, mehr als viele andere
Preise.“ Schließlich sei dieser Preis
Ausdruck der Wertschätzung für
Lehrerinnen und Lehrer.
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Der „Deutsche Lehrerpreis“ wird
unter anderem vom Deutschen Philologen-verband (DPhV) getragen und
jährlich durchgeführt. Neben der
Kategorie „Schüler zeichnen Lehrer
aus“, können sich Lehrer auch mit
eigenen, innovativen Unterrichtskonzepten um einen Preis bewerben.
Über die Gewinner entscheidet eine
hochrangig besetzte WettbewerbsJury, der unter anderem Doris Ahnen, Kultusministerin in RheinlandPfalz, Professor Dr. Roland Wöller,
Kultusminister in Sachsen und Professor Dr. Jürgen Baumert, Direktor
am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin angehören.
Eva Redeker
59
Kurz notiert
Eine Traumreise durch Köpfe und Skulpturen
Kunst und Universität I
Als wir am Donnerstag, den 16 Juni
2011 in die Schule gingen, verließen
wir diese nach einer halben Stunde
schon wieder – denn wir wollten ins
Museum. Nach einer halben Stunde
Kunst bei Herrn Dinkelmann, unserem Klassenlehrer, warteten wir
vergnüglich in der Pausenhalle auf
Frau Schneider, unsere Klassenlehrerin. Aber zuerst kam Frau Rechmann, die wir dann Frau Schneider
nannten, um schnell losgehen zu
können. Sie wollte auch gerne mitkommen, konnte aber nicht. So holte
sie dann die echte Frau Schneider.
Nun ging es los, zuerst zum Königlichen Hof und dann von dort
direkt zum Lehmbruck Museum.
Nach einem kleinen Frühstück
und Spielen im Park kam Frau Dr.
Düchting von der Universität Duisburg-Essen gemeinsam mit vielen
Studenten und Studentinnen. Sie
hatten für uns einige Museumserlebnisse vorbereitet: Einige von
uns begaben sich auf eine Traumreise. Sie handelte von einem Berg, den
wir in Gedanken bestiegen. Eben
diesen Berg konnten wir dann auch
im Museum besuchen. Er schimmerte silbern und hatte viele Höhlen
und Gänge. Manche fanden, dass er
eher wie ein Nashorn aussah – aber
Kunst ist Kunst.
Andere Schüler aus unserer
Klasse versetzten sich in die Lage
Viele fremde Köpfe im Lehmbruck Museum.
des antiken Helden Herkules. Verkleidet machten sie Fotos in unterschiedlichen Posen und fanden heraus, wann sie am Stärksten wirken.
Im Museum waren tatsächlich ähnlich stehende Herkulesskulpturen zu
sehen.
Wiederum eine andere Gruppe
ließ sich von einem fantastischen
Leiterlabyrinth dazu inspirieren,
Ideen für eine Fantasieschule ohne
Lehrer zu sammeln und zu zeichnen.
Die letzte Schülergruppe beschäftig-
te sich mit sehr unterschiedlichen
Köpfen von unterschiedlichen Künstlern. Einige waren spitz und verzogen, andere rund... Nachdem sie sie
genau beschrieben hatten, machten
sie Kopf-Zeichnungen, am Ende
sogar mit verschlossenen Augen. Ein
aufregender und erlebnisreicher Tag
der 5e.
terrichten in der 5e eine „sehr motivierende“ Erfahrung.
In der 5e ging es um Farben und
um Mischübungen. Die Aufgabe
bestand darin, ein vorgegebenes Tier
so gut zu tarnen, dass es kaum mehr
von seiner Umgebung zu unterscheiden ist. In der Jahrgangsstufe 10/11
unterrichteten die Studierenden zum
Thema Formwirkung. Auch hier
gaben die Schülerinnen und Schüler
positive Rückmeldungen und empfanden die kunstwissenschaftliche
Stunde insbesondere deshalb gelungen, weil sie in gestalterischen Experimenten selbst aktiv werden konnten.
Dr. Kai Dinkelmann
Tarnkappen-Tiere
Kunst und Universität II
„Sie haben uns viel geholfen und das
Thema war sehr witzig“, so Annika
aus der 5e. Niklas hat besonders
gefallen, dass die Studierenden „so
locker“ waren. Auch für die Studierenden der Universität DuisburgEssen, die im Oktober 2010 ihre
ersten Unterrichtserfahrungen am
Adolfinum sammelten, war das Un-
60
Dr. Kai Dinkelmann
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Kurz notiert
Das Adolfinum sagt Dankeschön!
Sportabzeichen 2010:
doppelte Auszeichnung
Historische
Bücherschätze
Schöne Sounds im tiefen Register
Das Sportabzeichen gehört am Adolfinum bereits im dritten Jahr zum
Schulprogramm – und die Zahl der
Sportabzeichen kann sich sehen
lassen. Dafür erhielt das Adolfinum
beim bundesweiten Wettbewerb der
Sparkassen und des Olympischen
Sportbundes einen Geldpreis von
1000 Euro. „Wir freuen uns sehr
über diese Auszeichnung, die ohne
das besondere Engagement unserer
Fachschaft Sport nicht möglich gewesen wäre“, so Schulleiter Hans
van Stephoudt. Die Urkunde und
Glückwünsche der Sparkassenorganisation überbrachte Giovanni Malaponti, Vorstandsvorsitzender der
Sparkasse am Niederrhein. Eine
weitere Auszeichnung für das Engagement im Rahmen des Deutschen
Sportabzeichens erhielt das Adolfinum vom Kreissportbund in Wesel.
Denn in Moers ist das Adolfinum die
Schule, an der die meisten Sportabzeichen im Rahmen des Sportunterrichts abgelegt wurden. Und mit dem
Preisgeld kann der Unterricht noch
Die Schüler- und Lehrerbibliothek
des Adolfinums ist um einige Bücherschätze reicher. Möglich gemacht hat dies Heinz-Wilhelm Rosendahl. Der Moerser Heimathisto-
Dank einer großzügigen Spende des
Fördervereins war es möglich, für
das Fach Musik ein modernes und
leistungsfähiges Stagepiano anzuschaffen, das sich Schüler und Lehrer schon lange gewünscht hatten.
Für das Musikmachen im Unterricht
mit der ganzen Klasse ergänzt es die
im letzten Jahr ebenfalls vom Förderverein angeschafften Glockenspiele aufs Beste durch seine schönen Sounds im tiefen Register.
Darüber hinaus kann man es zu
Probetagen der Chöre und Ensembles mitnehmen, was wichtig ist, da
nur wenige Herbergen über ein
Klavier verfügen. Vor allem aber
kommt das Instrument bei Konzerten zum Einsatz. Erstmals war es
schon beim diesjährigen Sommerkonzert nur wenige Tage nach seiner
Lieferung zu sehen und zu hören und
wird in Zukunft regelmäßig die Auftritte des Vororchesters oder von
Bands mit satten Sounds klangvoll
bereichern.
ein stückweit attraktiver gestaltet
werden, freut sich Martin Schattenberg, Vorsitzender der Fachschaft
Sport am Adolfinum: „Mit dem
Preisgeld werden unsere Sportausrüstung deutlich aufwerten können.“
Thomas Kozianka
riker hat seine private Bibliothek
aufgelöst und der Fachschaft Geschichte zahlreiche Werke geschenkt
– darunter eine Vielzahl historischer
Darstellungen, und zahlreiche antiquarische Bücher, die als historisches
Quellenmaterial
im
Geschichtsunterricht eingesetzt werden
können. „Sehr gefreut haben wir uns
auch über die zahlreichen Ausgaben
des Heimatkalenders bzw. Jahrbücher der Kreise Moers, Rees und
Wesel, die die Sammlung des Adolfinums
vervollständigen“,
sagt
Thomas Kozianka, Fachvorsitzender
Geschichte am Adolfinum. „Nicht
zuletzt dieses lokalhistorische Material und die Quellen ermöglichen uns
einen noch abwechslungsreicheren
Geschichtsunterricht“, ergänzt Dr.
Kai Dinkelmann, stellvertretender
Fachvorsitzender für Geschichte.
Hans-Wilhelm Rosendahl war im
Bergbau und später als Lehrer und
Politiker aktiv. Sein historisches
Interesse gilt der Moerser Lokalgeschichte.
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Der Fachbereich Musik sagt für
diese Verbesserung unserer Ausstattung ein herzliches „Dankeschön“!
Delia Rahrbach-Sander
Thomas Kozianka
61
Kurz notiert
„Ich bin Bernds Vater!“
Tommy Krappweis liest aus seinem Roman „Mara und der Feuerbringer“
Tommy Krappweis auf der Aulabühne des Adolfinums.
Stuntman, Regisseur, Drehbuchautor, Schauspieler, Musiker – Talente
hat Tommy Krappweis viele und
gleich mehrere stellte er bei der
Lesung im Dezember 2010 für die 7.
und 8. Klassen unter Beweis. In der
Aula des Adolfinums las er aus seinem Jugendroman „Mara und der
Feuerbringer“, einer Romantrilogie,
aus der bereits die ersten beiden
Bände erschienen sind. Darüber
hinaus erzählte er von seiner Schulzeit, den fiesen Mathelehrern und
seinem Weg, seiner Berufung zu
folgen, seiner Begeisterung für
Schauspiel und Musik.
Nach Hörspielaufnahmen, kleineren Rollen in Fernsehserien und
RTL Samstag Nacht führte ihn diese
Berufung auch zu „Bernd, das Brot“
– vielen der Zuhörer in der Aula
natürlich vom TV-Sender „KI.KA“,
dem Kinderkanal von ARD und ZDF,
bekannt. Er hat ihn vor inzwischen
zehn Jahren gemeinsam mit einem
Freund erfunden und dafür auch
zahlreiche Drehbücher geschrieben.
Der Zufall brachte ihn auf ein Brot
als Maskottchen für KI.KA, suchte er
doch eine Figur, die grundsätzlich
etwas muffig und schlecht gelaunt
daher kommt. Eine gute Idee, die vor
einigen Jahren auch mit dem AdolfGrimme-Preis belohnt wurde.
Die Eigenschaften von Bernd
treffen nicht unbedingt auf Mara zu,
die zentrale Figur im Roman von
Tommy Krappweis. Sie ist eine ganz
normale Schülerin, 14 Jahre alt und
neigt zu Tagträumen, über die sich
ihre Schulkameraden immer wieder
lustig machen. Doch da passiert
etwas Unglaubliches: Mara erfährt,
dass ausgerechnet sie die letzte
Spákona ist, eine Seherin. Und nur
mit ihrer Hilfe kann verhindert werden, dass sich der Halbgott und Dämon Loki von seinen Fesseln befreit
und zu einer Gefahr wird. Zahlreiche
Elemente der germanischen Mythologie werden im Roman angesprochen und auch der Anhang bietet
viele Hintergrundinformationen zu
diesem Thema. Wer die Romane
lesen möchte, sie sind in der Schülerbücherei (mit Widmung) vorhanden und stehen zur Ausleihe bereit.
Eva Redeker
Neue elektronische Schülerzeitung der Unterstufe
Immer aktuell und von überall lesbar
Die Schülerzeitung der Unterstufe
hat sich vom Papier verabschiedet:
Ab sofort veröffentlicht die Redaktion ihre Artikel und Fotos im Internet
– immer aktuell und von überall
lesbar. Die Lehrerinnen Dina Achtermeier und Martina Mehren betreuen das neue Projekt: „Wir sind
sehr gespannt, wie das neue Angebot
angenommen wird. Die Schülerinnen
und Schüler der Redaktion sind über
die neuen technischen Möglichkeiten
begeistert und mit Feuereifer bei der
Sache“. Vor allem freuen sich die
Schülerinnen und Schüler über
62
Rückmeldungen zu ihrer Arbeit.
Denn das geht jetzt viel einfacher:
Jeder Artikel kann bewertet und
kommentiert werden:
www.adolfinum.wordpress.com.
Thomas Kozianka
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Kurz notiert
Mit einem Brief fing alles an
Begegnungsnachmittag am Adolfinum
Mit einem Brief im Deutschunterricht fing alles an. Die Kinder der
Klassen 5 hatten in den ersten Wochen des neuen Schuljahres einen
Brief an ihre Grundschullehrerinnen
und -lehrer geschrieben und darin
eingeladen. Wozu? Zum alljährlichen
Begegnungsnachmittag in die Pausenhalle des Adolfinums.
Dort treffen sich seit Jahren die
Eltern, Lehrer und Fünftklässler mit
ihren ehemaligen Lehrerinnen und
Lehrer und zeigen ihnen die neue
Schule. Ein willkommener Gesprächsanlass für die Erwachsenen,
Die Vertreter der 5c, 5d und 5e erhalten
ihre Urkunden vom Schulleiter.
das große Fußballturnier gegen die
anderen 5. Klassen statt und auch
ein Fußballquiz der Schülerbücherei
wurde angeboten.
In diesem Schuljahr gab es erstmals direkt drei Gewinner – die 5c,
5d und 5e beendeten die Partien am
Ende punktgleich. Neben drei ersten
Plätzen spielten sich die 5a und 5b
(ebenfalls punktgleich) auf dem
zweiten Platz.
Eva Redeker
aber auch ein spannender Tag für
die Schülerinnen und Schüler. Denn
außerdem fand – wie jedes Jahr –
„Düsterwald“ und „Glibberschleim mit Würmern“
Gruselnacht in der Schülerbücherei
Am 5. November hatten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5
und 6 die Möglichkeit, einen spannenden „Gruselabend“ im Adolfinum
zu verbringen. In Kooperation mit
der Schülerbücherei organisierten
die Deutschlehrerinnen Anett Müller, Martina Mehren und Sandra
Hennemann unter tatkräftiger Hilfe
verschiedener Schülerinnen aus der
Oberstufe einen Abend mit vielen
Angeboten rund um die Gruselei.
Gut gelaunt und zum Teil kostümiert trafen die 26 Schülerinnen und
Schüler gegen 18.30 Uhr ein.
Als besonderes Highlight stellte
sich das Spiel „Düsterwald“ heraus,
welches unter der Leitung von Frau
Müller in mehreren Etappen gespielt
wurde. Aber auch das gemeinsame
(Vor-)Lesen
von
selbsterstellten
Gruselgeschichten war heiß begehrt.
Nach einer Stärkung am Gruselbuffet mit „abgehackten Fingern“, „kleinen Geistern“ und „Glibberschleim
mit Würmern“ konnte wahlweise an
den kreativen Stationen zum Basteln
und Schreiben gearbeitet oder an der
Gruseln macht hungrig: Stärkung am schrecklichen Gruselbuffet.
Lösung einer „Black Story“ geknobelt
werden.
Den Abschluss des Abends bildete eine Nachtwanderung. Bei der
Rückkehr wurden die Schülerinnen
und Schüler durch die wartenden
Eltern in Empfang genommen.
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
„Wann findet der nächste Gruselabend statt?“ war eine oft gestellte
Frage und wir alle freuen uns schon
auf den nächsten November, wenn es
(hoffentlich) wieder heißt: Gruselalarm im Adolfinum!
Sandra Hennemann
63
Adolfinum unterwegs
Tolle Woche in Fontainebleau
Neue deutsch-französische Schulpartnerschaft
Die Helden in Paris: die Gruppe im Louvre.
Eine schmucke kleine Stadt im Einzugsbereich von Paris, bekannt für
das Jagd- und Lieblingsschloss sämtlicher französischer Könige seit dem
16. Jahrhundert, seinen riesigen
Wald und den Pferdesport – das ist
Fontainebleau. Die Stadt war vom
17. bis 24. November das Ziel von 25
Moerser
Oberstufenschülerinnen
und -schülern, dem Auftakt einer
Schulpartnerschaft zwischen dem
Lycée François Couperin, das mitten
im Wald liegt, und dem Gymnasium
Adolfinum; Ergebnis einer monatelangen intensiven Zusammenarbeit
zwischen Claudia Landes, Französischlehrerin am Adolfinum, und
ihren französischen Kollegen, Madame Sylvie Lasseaux und Monsieur
Ridha Kbaier.
Merlène meint: „C’était un magnifique échange. Merci pour tout.“
Nils aus Moers ergänzt: „Ich habe
viel von Paris gesehen, das war super,“ aber „die Woche war viel zu
kurz, die Zeit verging viel zu
64
schnell.“ Romane bestätigt: „Ich will,
dass die Deutschen bleiben. Meine
Austauschpartnerin und ich haben
uns gut verstanden.“ „Bonne ambiance, bons souvenirs et vivement
qu’on parte en Allemagne“, freut sich
schließlich Maylis auf den für Mitte
Mai geplanten Besuch der Franzosen
in Moers.
Neben den oft ungewohnten Erfahrungen der Moerser mit der
Fremdsprache, in den französischen
Familien und an der Schule stand
die Arbeit am Projekt „Helden –
héros“ auf dem Programm. Bei verschiedensten Erkundungs-, Vokabelund Kennenlernspielen sammelten
die Schüler Punkte, um selbst beim
Abschlussfest als Heldin oder Held
gefeiert zu werden. Dazu gehörten
ein Orientierungslauf nach Karte im
Wald von Fontainebleau, Suchspiele
in Fontainebleau, dem dortigen
Schloss und im Louvre von Paris.
Schließlich wurden Helden des
Sports, der Kultur, der Literatur, des
Friedens und der Freiheit ermittelt
und erste Interessengruppen für die
weitere Projektarbeit gebildet, die
per Internet und beim Gegenbesuch
der Franzosen in Moers fertiggestellt
werden soll.
Schon bei der ersten Begegnung
im Rahmen von „Allons plus loin!“
und der Kulturhauptstadt Ruhr im
März 2010 entstand zwischen Schülern und Kollegen Sympathie auf den
ersten Blick. Alle Beteiligten wollten
und wollen gerne nachhaltig in Projektform zusammen arbeiten.
Neben 21 Adolfinern haben auch
4 Schüler des Grafschafter Gymnasiums und des Gymnasiums In den
Filder Benden am Austausch teilgenommen, die den Leistungskurs
Französisch am Adolfinum besuchen.
Begleitet wurde der Austausch von
den Französischlehrerinnen Regine
Meyering und Claudia Landes.
Claudia Landes, Regine Meyering
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Adolfinum unterwegs
Vom „Schneerutscher“ zum Skifahrer
Rückblick auf die Wintersportfahrt 2011
Winterzauberwald: die Hochebene von Lavarone, seit Jahren das Ziel der Wintersportfahrt des Adolfinums.
„Gucken Sie mal, von da oben bin
ich gerade runter gefahren. Das
hätte ich am Anfang der Woche nie
gedacht - wie ich da mit den Skiern
rumgeschlittert bin“, freut sich diese
Schülerin über ihr ganz persönliches
Erfolgserlebnis bei der Wintersportfahrt 2011 des Adolfinums.
Wie schon in den Vorjahren waren die Hochebenen von Lavarone
Tellerliftfahren will gelernt sein: Sportlehrerin Andrea Klein als „Lifthelferin“.
und Folgaria im italienischen Trentino das Ziel der Wintersportfahrt.
Nach 14 Stunden Busfahrt wurden
die 139 Schülerinnen und Schüler –
begleitet durch 14 Skilehrinnen und
Skilehrer – vor Ort von strahlendem
Sonnenschein begrüßt. Doch zeigte
das Thermometer deutlich über Null
Grad; Schnee war lediglich auf den
Skipisten zu sehen. „Da müssen wir
in den nächsten Tagen wohl auf
weißen Bändern durch braune Wiesen und Wälder rutschen“, kommentierte Lehrer Jörg Krauskopf etwas
enttäuscht die Schnee- und Wetterlage. Doch seine Vorhersage traf
glücklicherweise nicht ein: Der dritte
und vierte Tag der Reise brachten 36
Stunden Dauerschneefall und den
Ski- und Snowboardfahrern eine
puderweiche Unterlage. „Das war
vor allem für die vielen Schülerinnen
und Schüler, die zum ersten Mal auf
Skiern gestanden haben, ein echtes
Erlebnis“, sagt Andrea Klein, stellvertretende Schulleiterin und als
Skilehrerin mit vor Ort.
Fast 90 Schülerinnen und Schüler waren es, die zum ersten Mal auf
Skiern gestanden haben - und das
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
mit Erfolg: Schon nach dem ersten
Vormittag auf dem "Anfängerhügel"
ging es nach der Mittagspause zum
ersten Mal mit dem Sessellift auf
den "echten" Berg - und mit Skiern
wieder hinunter. Das Ergebnis: "Eine sehr frühe Nachtruhe im Hotel,
denn gerade für Anfänger ist so ein
erster Skitag schon sehr anstrengend", so Sportlehrer Thomas Kozianka. Doch am nächsten Tag standen alle wieder auf den Brettern nicht zuletzt dank der konditionellen
Vorbereitung im Sportunterricht
daheim. Und auch die fortgeschrittenen Skifahrer und Snowboarder
kamen durch die Größe des Skigebiets mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden auf ihre Kosten.
Waren die Schülerinnen und
Schüler tagsüber wegen der Einteilung in Skigruppen zum Teil noch
von ihren Klassenkameraden getrennt, so boten die Abende der
Fahrt reichlich Gelegenheit, die
Klassengemeinschaft zu pflegen und
zu stärken: ob beim Klassenabend,
beim Rodeln und anschließender
Schneeballschlacht gegen die Lehrer,
oder bei der Abschlussdisko am letz-
65
Adolfinum unterwegs
Treffpunkt Lift: Die Klasse 8e macht sich abfahrbereit.
ten Abend der Fahrt. Für Sportlehrer Martin Schattenberg, der die
Wintersportfahrt vor fünf Jahren
initiiert hatte, das Erfolgsrezept der
Fahrt: „Diese Mischung aus sportlicher Herausforderung und Freizeit
mit den Mitschülern macht für mich
ein ganz bedeutendes Moment dieser
Fahrt aus“.
Doch die Wintersportfahrt ist
nicht nur ein sportliches Erlebnis.
Für viele Kinder ist diese Fahrt die
erste Begegnung mit schneebedeckten Bergen, ein Erlebnis, das Eindruck macht, nicht nur wegen der
Höhe: „Die Schülerinnen und Schüler erleben zum Beispiel Wetterphänomene hautnah. Eben noch strahlender Sonnenschein auf dem Berggipfel, bei der Abfahrt dann Eintauchen in Nebel mit Sichtweiten unter
20 Meter – das ist Wetterkunde live“,
sagt Jörg Krauskopf, der am Adolfinum auch Erdkunde unterrichtet.
Eindruck machte auch der „Lawinenabend“, ebenfalls von Beginn an
fester Bestandteil der Wintersportfahrt. Dieser Abend sensibilisiert die
Schüler für die Risiken und die Um-
Chef-Organisator: Martin Schattenberg.
weltveränderungen, die mit dem
Wintersport verbunden sind – Jörg
Krauskopf: „Einige Schülerinnen
und Schüler sind schon sehr erstaunt, wenn wir ihnen zeigen, wie
Skipisten im Sommer aussehen und
zu welchen Veränderungen das in
der Landschaft führt. Am nächsten
Tag kommt das Gespräch im Lift
plötzlich auf die Lawinenzäune, viele
fahren plötzlich mit offeneren Augen
durch die Berge.“
Mit dem Abschluss der Wintersportfahrt 2011 beginnen nun die
Planungen für die Fahrt 2012. Die
jetzigen Klassen 7 bereiten sich bereits jetzt auf die Fahrt vor. Zu
Gunsten der Fahrt wird an den Elternsprechtagen Kaffee und Kuchen
verkauft und in den einzelnen Klassen werden Schüler und Eltern über
die Fahrt informiert. „Diese langfristige Vorbereitung ist elementarer
Bestandteil unseres Konzepts. So
wollen wir sicher stellen, dass alle
Schülerinnen und Schüler – trotz der
mit der Wintersportfahrt verbundenen Kosten – im nächsten Winter
mit
dabei
sind“,
sagt
ChefOrganisator Martin Schattenberg.
Die Wintersportfahrt des Gymnasium Adolfinum wird seit 2006 mit
allen Schülerinnen und Schülern der
Jahrgangsstufe 8 durchgeführt und
ist fester Bestandteil des Fahrtenprogramms und des schulinternen
Sportlehrplans. Im Rahmen des
Sportunterrichts erfolgt eine gezielte
konditionelle Vorbereitung auf die
Fahrt. Neben den sportlichen und
sozialen Zielen geht es auch darum,
die Schülerinnen und Schüler für die
besondere Situation der Alpenwelt
und den Tourismus zu sensibilisieren.
Thomas Kozianka
Gruppenbild mit Dame: Die Klasse 8e – mit Klassenlehrerin Stephanie Tenbusch (2. von links) – grüßt aus dem Schnee.
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
66
Adolfinum unterwegs
Sonne, Strand und jede Menge Watt
Die Klasse 5c in Schillighoern: zwei Schüler berichten
lernen während der gemeinsamen
Spiele, Tischtennis- und Fußballturniere, Vorführungen am bunten
Musikabend und der Sandspiele am
Strand. Der Zusammenhalt unserer
Klassengemeinschaft verstärkte sich
durch so viele schöne und interessante Erfahrungen. Zusammenfassend war es eine sehr gelungene
Klassenfahrt, an die wir uns gerne
zurückerinnern.
Alexander Rüschenbeck
Strahlender Sonnenschein und strahlende Kinder: die 5c unterwegs.
Endlich war es soweit! Eine Woche
vor den Osterferien begann unsere
erste Klassenfahrt und führte uns
nach Schillighoern in Wangerland.
Nach vierstündiger lustiger Busfahrt
kamen wir gut mit unseren Klassenlehrern Carina Collmann und Peter
Kuster in der Jugendherberge an.
Unser erster Eindruck der Jugendherberge war der einer kleinen, ruhigen Festung, umringt von vielen
Feldern, ganz in der Nähe des Deiches gelegen. Die untere Etage der
Jugendherberge wurde von uns Jungen belegt, die Mädchen machten es
sich ein Stockwerk höher gemütlich.
Wir fühlten uns sofort sehr wohl,
obwohl die Zimmer nur mit dem
Allernötigsten ausgestattet waren.
Das Essen war prima und mindestens so gut wie zu Hause.
Am nächsten Tag hieß es: Fertigmachen für die Wattwanderung
mit Wattführer Arno. Bei Windstärke neun und Temperaturen von nur
knapp über null vermittelte Arno
uns „naturfrische Eindrücke“ während der Wanderung durchs Wattenmeer. So begaben wir uns auf die
Spurensuche der Wattwürmer, entdeckten Krebse, die sich in den
Schlick wühlten und lernten ganz
unterschiedliche Muschelarten kennen. Leider war es bei dem Wind
nicht immer so leicht, Arno in allen
Einzelheiten akustisch zu verstehen.
Das machte aber nichts, da wir bereits im Biologieunterricht bestens
auf das Wattenmeer vorbereitet
worden waren.
Ein Höhepunkt unserer Klassenfahrt war der Besuch des Marinemuseums in Wilhelmshaven. In diesem
interessanten Museum wird die
Entwicklung der deutschen Marinegeschichte aufgezeigt. Wir hatten
Gelegenheit, Modelle verschiedener
deutscher Marineschiffe zu erkunden. Besonders beeindruckt waren
wir vom Zerstörer „Melders", den wir
ausgiebig besichtigten. Auch Wilhelmshaven einschließlich des Einkaufszentrums
„Nordseepassage“
erkundeten wir während einer von
Frau Collmann und Herrn Kuster
für uns ausgearbeiteten Rallye.
Unsere Klassenfahrt bot uns
auch viel Zeit, uns näher kennen zu
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Unruhig wurden die Koffer durch die
Gegend gehoben, gezogen und gehoben. Wann kommt der Bus endlich?
Habe ich auch nichts vergessen?
Sind die Gummistiefel auch dabei???
Diese oder andere Fragen stellten
wir uns, auch nicht ohne Grund,
denn wer möchte schon auf der ersten Klassenfahrt auf dem Adolfinum
keine Zahnbürste dabei haben? Oder
am Strand von Schillig bemerken,
dass man keine Regenjacke dabei
hat im Fall der Fälle, wenn es regnet!!! Aber zum Glück erteilten die
Eltern noch letzte Ratschläge, bevor
ihre Lieben zum heranfahrenden
Bus rannten. Hätte die nette Busfahrerin nicht die Koffer in den Laderaum des Busses gewuchtet, hätte
es sicher blaue Flecken und Beulen
gegeben. Als wir schließlich gut verfrachtet im Bus saßen und mit wechselnden Gefühlen unseren Eltern das
letzte Mal zuwinkten, gab die Busfahrerin Anweisungen, wie sich im
Bus zu verhalten sei. Danach verfielen wir in ein lautes Gemurmel. In
Bremen machten wir eine kurze
Rast, dann ging es weiter. Immer
näher kamen wir der Nordsee. Und
immer aufgeregter wurden wir: hast
du das Meer schon gesehen?? Nein,
du?? Aber das Meer wollte sich einfach nicht zeigen. Nach einer Stunde
sah man endlich das Ortsschild
Schillig. „Wir sind da“, jubelten einige. Andere hielten Ausschau nach
der Jugendherberge, die langsam in
der Nachmittagssonne näher kam.
Manche von uns zählten innerlich
67
Adolfinum unterwegs
den Countdown, bis der Bus vorsichdurchgefroren bis auf die Füße. Und
tig durch die Einfahrt der Jugenddann ging es los. Der Wind pfiff uns
herberge einrollte. Schnell stiegen
Schülern um die Ohren. In den
wir aus und warteten, bis unsere
Gummistiefeln sammelte sich WasKoffer aus dem Bus gewuchtet wurser und man spürte seine Füße nicht
den. Alle prophezeiten, dass es sicher
mehr. Am so genannten Ende des
eine tolle Klassenfahrt werden würWatts war eine starke Strömung.
de.
Und weil ganz langsam und schlei15 Minuten warteten wir, bis wir
chend das Wasser zurückkam, machunsere Zimmer beziehen durften.
te der Wattführer kehrt und es ging
Doch erst musste man einen wahren
zurück an den Strand. Uns kam der
Abenteuerpfad überwinden. Treppe
Rückweg viel schlimmer vor, wahrrunter (mit den Koffern) über die
scheinlich weil der Wind kräftiger
holprigen Steine, Treppe rauf und
blies, man konnte sich sogar gegen
warten. Als dann endlich die Tür
ihn lehnen!! Als wir uns erschöpft
aufgeschlossen wurde, stürzten wir
am Strand hinsetzten, sahen wir
uns in das Treppenhaus, die Mädnicht mehr aus wie Schüler, sondern
chen nach oben, die Jungs nach unwie Wattmonster. Alle waren erten. Es wurde ganz schön voll auf
leichtert, als die Jugendherberge in
den Zimmern und manchmal wurde auch gesagt:
„Hey, ihr habt ein größeres
Zimmer!“ Aber das stimmte
nicht, denn alle Zimmer
waren klein und gemütlich.
Nachdem wir uns einigermaßen eingerichtet hatten,
ging es nach unten an den
Strand. Zum Glück brauchte man keine Regenjacke,
denn die Sonne schien, und
für die Nordsee war es auch
relativ warm. So warm,
dass manche sich ihre
Schuhe und Socken auszogen und ins kühle Watt
Sand und Meer so weit das Auge reicht.
stampften. Andere beoSicht kam. Kleine Grüppchen gingen
bachteten sie erst, bevor auch sie
nach dem Duschen in den Ort, wo
ihre Hosen hochkrempelten und
der Wind nicht mehr ganz so stark
ihnen folgten. Nach ungefähr einer
blies und wir ungestört Andenken
Stunde drängten die Lehrer zum
einkaufen konnten. Dann war der
Aufbruch. Das Wasser kam wieder
Tag nach dem Abendessen und den
näher und keiner wollte ja, dass man
Spielen im Aufenthaltsraum schon
„geflutet“ wurde. Nachdem wir uns
wieder zu Ende.
eine andere Jeans angezogen hatten,
Am Mittwoch, dem dritten Tag
brachen wir auf, um den Ort zu erder Klassenreise, ging es in die
kunden. Dann gab es zum ersten Mal
Großstadt Wilhelmshaven. Das erste
Essen im Raum mit dem Aquarium.
Ziel war das Marinemuseum. Dort
Im Aufenthaltsraum wurden noch
konnte man Originalschiffe der MaSpiele gespielt, bevor um 22:00 Uhr
rine betreten. Wir konnten uns richNachtruhe war.
tig vorstellen, wie man da gelebt hat.
Am nächsten Tag stand die
Dann ging es zum Kaufhaus, dort
Wattwanderung an. Nachdem wir
durften wir shoppen, bis es langweiuns beim Frühstück gestärkt hatten,
lig wurde oder bis die Geldbörse leer
brachen wir mit Regenjacken und
war. Und zum Schluss gab es eine
Gummistiefeln auf, denn es hatte
Rallye, da waren wir Schüler schwer
geregnet und der Himmel war immer
beschäftigt. In der Jugendherberge
noch bewölkt. Als alle beim Wattfühwieder angekommen guckten wir
rer ankamen, waren wir schon
68
einen Film beim Herbergsleiter, der
bei der freiwilligen Seenotrettung
tätig ist und darüber berichtete. Und
nach dem Abendessen und einem
erfüllten Tag ging es dann husch,
husch in die Betten.
Am nächsten Morgen war frei.
Ach ja, da stand noch der Besuch im
Nordseehaus an. Dort sollten wir alle
mit den gleichen Gruppen wie in
Wilhelmshaven wieder Fragen beantworten. Vorher guckten wir uns
zwei Filme über die Umwelt an der
Nordsee und über Robben an. In den
Ausstellungsräumen sah man ausgestopfte Robben und Vögel, aber es
gab auch lebendige Fische und Krebse. Vor dem Nordseehaus versammelten wir uns dann zum Klassenfoto.
Als wir wieder in der
Jugendherberge
waren,
stand nach dem Abendessen
die Talentshow an. Eine
Gruppe tanzte, die andere
Gruppe spielte, ein musikalisches Schauspiel gab es
auch. Danach war die Siegerehrung der Rallye im
Kaufhaus und der Teams,
die im Nordseehaus an den
Fragen getüftelt hatten. Um
etwa 22:00 Uhr stand dann
der letzte Ausflug zum
Strand an: eine Nachtwanderung. Wir genossen ihn –
den letzten Abend unserer
Klassenfahrt. Viele blickten auf die
schönen Tage mit positiven Erinnerungen zurück.
„Aufstehen!“ hieß es um ungefähr
6 Uhr, denn ging es ab nach Hause.
Wir machten uns schnell fertig und
aßen etwas zum Frühstück. Keiner
wollte den Bus verpassen. Doch dann
stellte sich heraus, dass der Bus
statt um acht Uhr erst um neun Uhr
kam. Da hatten wir ja noch Zeit!!!
Beim Besteigen des Busses gab es
großes Gedrängel. Und als dann die
„kostbare Fracht“ endlich im Bus
saß, ging es ab nach Hause.
Loana Kohl
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Adolfinum unterwegs
Auschwitz – das Erlebte teilen
Ein Wiedersehen nach der Polenfahrt 2011
Nach der etwa einwöchigen Reise
nach Polen trafen sich die beiden
Gruppen am Flughafen wieder. Viele
hatten den Drang, das vor kurzem
Erlebte mit anderen Leuten zu teilen
und sich über das ein oder andere zu
unterhalten. Eine dieser Unterhaltungen, die einen kleinen Einblick in
das Erlebte gibt, wird in Dialogform
im Nachfolgenden dargestellt.
Lea: Hallo, Larissa.
Larissa: Hallo, Lea.
Lea: Schön dich wieder zu sehen, wie
war eure Woche denn so?
Larissa: Also zuletzt waren wir ja in
Krakow und das war echt wieder mal
richtig schön. Das kleine Städtchen,
die netten Leute, die besondere
Stimmung und relativ gutes Wetter
hatten wir auch noch.
Lea: Ja, Krakow hat mir auch echt
gut gefallen. Die Stadtführung war
sogar interessant gehalten und mittags sind wir dann immer so lecker
Essen gegangen. Mhhh.
Larissa: Das eine Mal waren wir
sogar jüdisch essen, dass war schon
toll, aber der Geschmack ist halt
Geschmackssache.
Lea: Mir hat der Nachtisch besonders gut geschmeckt.
Larissa: Und wie hat dir Auschwitz
und Birkenau gefallen?
Lea: Also, wenn man so etwas zum
ersten Mal sieht, ist man richtig
geschockt. Man hört immer viel, aber
bei diesem Ausflug wurde Geschichte
fast schon lebendig. Auf der einen
Seite war es schon ein sehr bedrückendes Gefühl, aber ich bin froh,
dass ich es gemacht habe, denn vor
so etwas sollte man nicht die Augen
verschließen.
Larissa: Ja, das finde ich auch. Aber
ich fand auch vieles interessant und
dieses bedrückende Gefühl wird
einem ein Stück weit bei den Teamertreffen genommen. Ich fand es
immer gut, wie alle mitgearbeitet
haben und man seine Gedanken
teilen konnte.
Lea: Das stimmt, so habe ich die
Erlebnisse auch besser verarbeiten
können. Am interessantesten war
aber das Zeitzeugengespräch, das
zwar sehr lang ging, aber man konnte sich so die Situation in den Konzentrationslagern besser vorstellen.
Larissa: Ich fand es erstaunlich, wie
gut alle bei den langen Führungen
durchgehalten haben. Das lag bestimmt auch daran, dass das Gesagte so interessant war.
Lea: Bei uns in der Gruppe haben
wir uns zwischendurch auch darüber
unterhalten, was die Häftlinge früher leisten mussten, wie 16 Stunden
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
am Stück stehen und bei uns hat
sich nachher keiner mehr beschwert.
Larissa: Bei uns war auch fast die
ganze Zeit still, es sei denn, es wurden Fragen gestellt. Erschreckend
war die hohe Anzahl an Fundstücken
wie Koffer oder Kleidung, die uns
klarmachten, wie viele Menschen
hier eingesperrt und zu Tode gekommen sind.
Lea: Darüber haben wir uns auch oft
unterhalten. Aber man kann bis jetzt
die Zahlen kaum begreifen.
Larissa: Ja, das stimmt.
Lea: Was unsere Unterkunft angeht,
waren wir sehr zufrieden, denn man
konnte abends nett beisammen sitzen und quatschen, Spiele spielen...
Larissa: Das fand ich auch sehr
schön, mit vielen Leuten zusammen
zu sein, gerade bei so einer Fahrt.
Lea: Ja, ich habe auch zur Erinnerung noch einige Fotos gemacht, die
sowohl die schönen als auch die bedrückenden, aber nicht weniger interessanten Teile der Fahrt zeigen.
Larissa: Wirklich? Zeig mal bitte.
Lea Sauerbier, Jahrgangsstufe 13
69
Adolfinum unterwegs
Auch nachts gibt es in Berlin Kultur
Der Geschichtskurs der Jahrgangsstufe 13 in der Bundeshauptstadt
Am letzten Freitag im Januar 2011
hieß es für unseren Geschichtskurs
der Jahrgangsstufe 13 von Carina
Collmann früh aufstehen, denn um
5:45 Uhr sollten alle mit gepackten
Taschen und Koffern am Duisburger
Bahnhof eintreffen, um gemeinsam
mit unseren Begleitern Frau Collmann und dem Kollegen Christpher
Watkins, die Zugfahrt nach Berlin
anzutreten. Auch wenn die Stimmung noch eher verschlafen war,
freuten sich alle auf ein schönes
Wochenende in der Hauptstadt.
Kaum in Berlin angekommen,
mussten U-Bahn-Tickets gekauft
und der richtige Bahnsteig gefunden
werden, um den schnellsten Weg
zum Hostel zu finden, denn knapp
zwei Stunden nach unserer Ankunft
stand schon der Besuch im Bundestag an. Nachdem wir dann unseren
Weg durch die Kälte zum Reichstagsgebäude gefunden hatten, hieß
es erst einmal verschiedene Sicherheitskontrollen zu durchlaufen. Nun
durften alle das Gebäude betreten
und wurden von einem netten Herrn
belehrt, wie wir uns als Zuschauer
im Plenarsaal des Bundestages zu
verhalten hätten. Dass wir bitte
nicht einschlafen sollen, wurde uns
gesagt, aber ich glaube, dem Ein
oder Anderen fiel es nach dem frühen Aufstehen doch sehr schwer die
Augen offen zu halten. Nach einer
Stunde durften wir die Sitzung, in
der über Mindestlohngesetze für die
Weiterbildungsbranche
debattiert
wurde, wieder verlassen und es ging
zum Gespräch mit Dr. Joachim Bühler, einem Mitarbeiter unseres Bundestagsabgeordneten
Siegmund
Ehrmann, der unsere Fahrt förderte
und uns in den Bundestag einlud.
Schnell wurde deutlich, dass uns die
Stenographen mehr beeindruckt
hatten als die Abgeordneten, die
mehr mit ihren I-Pads beschäftigt
waren, als damit, der Debatte zu
folgen. Im Anschluss an das Gespräch aßen wir noch zusammen im
70
Die Lunte, ein Stadtteil- und Infoladen in Berlin-Neukölln.
Paul-Löbe-Haus und der Rest des
Nachmittags und Abends stand uns
zur freien Verfügung. Während sich
ein Teil unseres Kurses doch dafür
entschied, früh schlafen zu gehen
und sich auszuruhen, stürzten sich
die anderen noch in das Nachtleben
Berlins.
Doch auch am nächsten Tag hieß
es nicht lange schlafen, sondern wir
besuchten die „Lunte“, einen Infound Stadtteilladen in Neukölln.
Infoläden werden genutzt und getragen von Menschen mit unterschiedlichsten politischen Überzeugungen
aus dem links-radikalen Spektrum.
Dort werden Diskussionen über
staats- und gesellschaftskritische
Themen, sowie Macht- und Herrschaftsmodelle geführt. Die Beteiligten in der „Lunte“ engagieren sich in
der Stadtteilinitiative „Schillerkiez“,
die sich gegen Ausgrenzung und
Verdrängung der Leute, die im NordNeuköllner Stadtteil leben, aussprechen, denn dieser Teil Berlins wird
nach der Stilllegung des Flughafens
Tempelhof für Immobilienfirmen
immer interessanter, die dort ein
Geschäft wittern und die Leute, die
dort zu günstigen Mieten leben,
verdrängen wollen. So kommt es oft
zu Hausbesetzungen derjenigen, die
sich weigern, ihre Häuser zu verlassen. So wurde in den Wochen nach
unserem Berlin-Besuch berichtet:
„Gegen die Räumung der Berliner Liebigstraße 14 protestierten seit
dem Wochenende des 29. und 30.
Januar 2011 Tausende aus ganz
Europa. Die Bilanz: etliche Festnahmen und 40 verletzte Polizisten.
Wer Häuser besetzt, will frei sein,
frei von Zwängen und Konventionen
für ein friedliches Zusammenleben
im Kollektiv. Zur Geschichte der
Hausbesetzung gehören aber auch
Steinwerfer und Hassparolen. „Die
Gewalt geht vom Staat und von der
Polizei aus“, sagt die Besetzerin
Sarah. „Die Demonstranten sind
wütend darüber, was der Liebigstraße 14 angetan wird. Die Gewalt besteht darin, dass 25 Menschen aus
einem Haus vertrieben werden, das
sie gepflegt haben und lieben“ (Quelle: 3sat.de).
Ein Gespräch mit einem Aktiven
der autonomen Szene ließ uns einen
Einblick in das Leben dieser gewin-
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Adolfinum unterwegs
nen. Wir wurden sehr freundlich
empfangen und bei Kaffee und Keksen berichtete A. von seinem Leben
und Umgang mit der Polizei. An
seinen fehlenden Zähnen konnten
wir erkennen, dass es schon des
Öfteren zu Prügeleien und gewalttätigen
Auseinandersetzungen
gekommen ist, die er als normalen Teil
seines Lebens ansieht. Auch zu einem Besuch an dem Haus „Liebig
14“ nahm A. uns mit und wir konnten beobachten, wie die Hausbesetzer die Demonstration und das Verbarrikadieren ihres Hauses vorbereiteten. Wir waren überrascht, wie
offen der Mann mit dem doch eher
furchteinflößenden Auftreten unsere
Fragen beantwortete und einige von
Neben dem Gespräch mit A. hörten wir noch einen Vortrag einer
Zeitzeugin über Widerstand in der
DDR. Uns wurde von verschiedenen
Bewegungen berichtet, die sich gegen die SED-Diktatur in der Deutschen Demokratischen Republik
wendeten. Um einen weiteren Eindruck von Widerstandsbewegungen
zu bekommen, besuchten wir im
Anschluss an den Vortrag das Jugendwider-standsmuseum in der
Galiläakirche in Friedrichshain Kreuzberg. Friedrichshain hat eine
lange Tradition als Ort des zivilen
Widerstands und Ungehorsams gegen Unterdrückung und Bevormundung. In der 2009 eröffneten Ausstellung wird nicht nur über den Ju-
des letzten Jahrhunderts, das heißt,
in der Zeit des Nationalsozialismus.
Vielen Geschichten von Widerstandskämpfern aus dem Stadtteil
wird in Form von Bildern, Filmen
und Texten Ausdruck geschenkt.
Nach diesen sehr eindrucksvollen
Erlebnissen machten wir uns auf den
Weg, Berlin weiter zu erkunden und
uns zu überlegen, wie wir unseren
Abend gestalten wollen. Durch Zufall
entdeckten wir in einer Touristeninformation, dass am gleichen Abend
die „Lange Nacht der Museen“ stattfinden sollte. Da wir uns sowieso im
Deutschen Historischen Museum die
Ausstellung „Hitler und die Deutschen“ ansehen wollten, nutzten wir
die Gelegenheit, die ganze Nacht
noch weitere Museen in Berlin zu
besuchen. Es beteiligen sich 80 Museen an der Veranstaltung, ShuttleBusse fuhren die ganze Nacht über
verschiedene Routen durch die
Stadt. Dabei waren zum Beispiel das
Alte Museum, das kleinste Museum
Berlins, das Schloss Charlottenburg,
das Film- und Fernsehmuseum und
viele, viele mehr. Einige von uns
ließen die Nacht dann in der Sternwarte ausklingen.
Zum Glück stand am nächsten
Morgen kein anderer Programmpunkt mehr an, sodass wir nicht
ganz so früh aufstehen mussten und
in Ruhe unsere Taschen packen und
uns auf die Abreise vorbereiten
konnten. Leider ging das Wochenende in Berlin viel zu schnell vorbei
und schon bald mussten wir uns
wieder an den Gedanken gewöhnen,
dass wieder Klausuren anstehen
würden. Aber inzwischen können wir
auch auf die Klausurphasen zurückblicken und so schlimm war’s dann
nun auch wieder nicht.
Maike Peters, Jahrgangsstufe 13
Ein besetztes Haus im „Schillerkiez“: hier demonstrieren Anwohner gegen zu hohe
Mieten und neue Bauprojekte.
uns sogar für den gleichen Abend zu
einer Party der Hausbesetzer-Szene
einlud.
gendwiderstand in der DDR berichtet, sondern auch über den Widerstand in den 30er und 40er-Jahren
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
71
Unsere neuen 5er
Jetzt geht’s los!
Die Einschulung und die besonderen ersten Tage am Adolfinum
Spannung auf der Bühne: die neuen 5er warten darauf, von ihren Klassenlehrerteams
aufgerufen zu werden und den Klassenraum zu sehen.
Seit dem 8. September diesen Jahres
ist es wieder soweit: die neuen 5er
sind da! Und so wie auf dem obigen
Bild aus dem Jahr 2009 war es wieder voll in unserer Aula. Aber wie
läuft die Einschulung eigentlich ab?
Was passiert an den Tagen danach?
Und wie leben sich die neuen Schülerinnen und Schüler am Adolfinum
ein? Diesen Fragen wollen wir uns
hier einmal widmen.
Wenn man sich am Tag der offenen Tür oder spätestens am Informationsabend für die neuen 5er
umhört, so bemerkt man das Kribbeln in der Luft, die Aufregung und
die Spannung, die die Kinder begleitet, wenn sie sich für die neue Schule
entschieden haben. Mit wem komme
ich in eine Klasse? Wer sind meine
neuen Lehrerinnen und Lehrer? Wo
ist mein Klassenraum? Werde ich
mich zurechtfinden an einer so großen Schule? Fragen über Fragen, die
schon einmal ein wenig Bauchkribbeln entstehen lassen, bis die neuen
5er dann am Tag der Einschulung
die Aula betreten.
Aber spätestens dann klärt sich
schon einiges. Nachdem der Schulleiter Hans van Stephoudt und die
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Unterstufenkoordinatorin
Renate
Riedel-Bauer die Kinder, Eltern und
Verwandten begrüßt haben, rufen
die Klassenlehrerteams „ihre“ Schüler auf und gehen mit ihnen gemeinsam in den neuen Klassenraum. Der
sieht in der Regel noch ganz nackt
aus, denn hier soll Platz sein für die
individuelle Gestaltung. Lediglich
Tische, Stühle und die obligatorischen Fächer sind dort zu finden,
häufig schon beschriftet mit den
Namen der Kinder und so kommen
diese erst einmal an. Die nächsten
zwei Stunden dienen dem ersten
Kennenlernen, die Klassenlehrerinnen und –lehrer veranstalten kleine
Spiele, begrüßen jeden einzelnen und
beantworten schon erste Fragen,
zum Beispiel die nach den nächsten
Tagen und dem Stundenplan.
Und hier kommt es oft schon zu
verblüfften Gesichtern, denn den
„richtigen“ Stundenplan gibt es noch
gar nicht. Vielmehr verbringen die
Klassenlehrerteams erst einmal ganz
viel Zeit mit ihren Kindern, um sie
näher kennenzulernen und um die
Klassengemeinschaft zu stärken.
Wie? Mit einer Schnitzeljagd durch
das Schulgebäude, mit dem gemein-
samen Besuch der Schülerbücherei
und der Zentralbibliothek, mit der
gemeinsamen Ausleihe der Schulbücher, mit einem Wandertag und
natürlich mit gemeinsamen Unterricht. Nach und nach kommen erste
Stunden der Fachkolleginnen und –
kollegen hinzu und die Kinder lernen
ihre Lehrer kennen. Eine weitere
Besonderheit ist das gemeinsame
Frühstück vor der ersten großen
Hofpause, das bis zu den Herbstferien ein festes Ritual der 5er bleibt.
Wenn auch scheinbar banale
Fragen geklärt sind wie zum Beispiel: Wo ist die nächste Toilette? Wo
ist mein Spind? Wie komme ich auf
den Pausenhof? Wann kann ich mir
etwas zu essen kaufen? Was ist,
wenn ich einmal zuhause anrufen
möchte, wenn ich einmal krank werde? Erst dann haben die Klassen
Unterricht nach Stundenplan. Welche Materialien sie für welchen Unterricht benötigen, das haben die
Eltern in der Regel bereits am ersten
Elternabend erfahren. Der dient
nicht zuletzt auch dem Kennenlernen der Eltern untereinander, vielleicht ergibt sich aus dem Kreis ein
Elternstammtisch, der sich regelmäßig trifft und sich austauscht. Nicht
selten bleiben diese Stammtische
jahrelang bestehen und werden zu
einer liebgewonnenen Gewohnheit
für die Mütter und Väter.
Eva Redeker
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Unsere neuen 5er
Das Haus der lebendigen Steine
Einschulungsgottesdienst der neuen Fünfer
Das Haus der lebendigen Steine – die Gemeinschaft der neuen Fünftklässler.
Einen herzlichen Empfang gab es am
ersten Schultag der neuen Fünftklässler in der St.-Josef-Kirche am
Kastellplatz in Moers: Jede Schülerin und jeder Schüler erhielt schon
am Eingang einen Willkommensgruß. Einen weißen Stein, der von
den Schülerinnen und Schülern des
SchuGo (Schulgottesdienstes) mit
den Namen der „Neuen“ beschriftet
worden war. Bevor diese Steine dann
aber als Andenken an diesen ersten
eigenen Tag am Adolfinum mitgenommen werden konnten, kamen sie
noch im Gottesdienst zum Einsatz.
Denn der Einschulungsgottesdienst stand unter der Überschrift
„Das Haus der lebendigen Steine“,
und so drehte sich an diesem Morgen
thematisch alles um das Bild von
den lebendigen Steinen, durch die
eine Schulgemeinschaft erst zu ei-
nem fröhlichen, verlässlichen, erfolgreichen und belastbaren Miteinander
werden kann. Durch viele aktiv am
Gottesdienst Mitwirkende wurden
die „neuen Steine“ des Adolfinums
dann in ganz unterschiedlicher Weise willkommen geheißen und es
wurden ihnen damit zugleich viele
gute Wünsche mit auf den Weg gegeben: Der Unterstufenchor begrüßte
sie musikalisch und machte ihnen
ein
wohl
tönendes
Einstiegs„Kompliment“, andere Mitschüler
wünschten ihnen die „Sieben Gaben,
die nicht leicht zu haben sind“ und
die SchuGo-Gruppe lud sie mit ihrem
Gesang herzlich in unsere Schule
ein.
Im Mittelpunkt all dessen stand
dann ganz anschaulich ein riesiges
Bild unserer Schule, das während
des Gottesdienstes mit den Namens-
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
steinen der neuen Fünftklässler
gefüllt wurde und auf das sich die
biblischen Texte und die Gedanken
der Predigt bezogen.
Wir hoffen sehr, dass dieser Gottesdienst den „neuen Steinen“ unserer Schule in angenehmer und ermutigender Erinnerung bleiben wird!
Wolfram Syben
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Unsere neuen 5er
Klasse 5a (Latein Plus)
Leitung: Frau Nehb und Herr Demmer
Von vorne nach hinten und von links nach rechts:
1. Reihe:
Tom-Erik Brinkmann, Joel Leist, Laura Lopriore, Sameh Ramirez Morano, Helen Schäfer, Annika
Schmidt
2. Reihe:
Marco Sell, Luca Paust, Maya Zygar, Lukas Gros, Janek Zmrzlak, Niklas Wuttke, Alina Monster,
Noelia Kock Sánchez
3. Reihe:
Frau Nehb, Michel Söte, Lisa-Marie Pudell, Luise Ernst, Christina Oriwol, Fynn Malischnigg, Emina
Delic, Nina Eschenbacher, Etienne Helmich
4. Reihe:
Paula Kluck, Michelle Gomoletz, Felix Schneider, Evgenij Schmidt, David Matula, Elias Schumann,
Leon Pietsch, Laura Beul, Herr Demmer
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Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Unsere neuen 5er
Klasse 5b (Latein Plus)
Leitung: Frau Dietz und Herr Dr. Schäfer
Von vorne nach hinten und von links nach rechts:
1. Reihe:
Dominik Bux, Falk van den Bosch, Konstantin Postel, Melisa Uluisik, Paula Schulte, Ela Altuntas,
Jonas Prehm
2. Reihe:
Niklas Wilms, Luca Dierking, Lea Sander, Maurice Schmitz, Peter Völker, Chiara Arslanbaki, Antonia
Schindelmann, Mariam Krifa
3. Reihe:
Herr Schäfer, Timon Müser, Dorian Wiegelmann, Philipp Reis, Laureen Ramburger, Annika Fehlberg,
Juliane Berns, Rabea Menzel, Franca Dalege, Hannah Welp, Frau Dietz
4. Reihe:
Sophie Hoffmann, Eva Haze, Claas Wagner, Tim Harenburg, Joschua Bellgardt, Norina Justus, Lena
Wichlacz
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
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Unsere neuen 5er
Klasse 5c (Englisch)
Leitung: Frau Habib und Herr Rücker
Von vorne nach hinten und von links nach rechts:
1. Reihe:
Carlos Pin, Thomas Frank, Julian Zeman, Linus Vandieken, Robin Willhardt, Lucas Reisch
2. Reihe:
Leajane Hermes, Amelie Gnoß, Fenja Overländer, Leonard Moersch, Noel Morawiec, Alina Schweitzer,
Julia Gebhard, Lina Thomé, Sewin Polat
3. Reihe:
Leon Urbanowski, Paula Langheinrich, Moritz Gaßmann, Nissrine Möllenbeck, Valeria Lapira, Julius
Weiser, Julian Kascha
4. Reihe:
Herr Rücker, Niklas Fricke, Niclas Quedenbaum, Jan-Niklas Wolf, Tom Zöllner, Kathrin Retz, Elena
Mank, Katharina Albus, Isabell Pittgens, Frau Habip
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Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Unsere neuen 5er
Klasse 5d (Freiarbeit)
Leitung: Frau Riedel-Bauer und Herr Schattenberg
Von vorne nach hinten und von links nach rechts:
1. Reihe:
Hussein Jabak, Magnus Fass, Tim Suler, Jonas Schreibauer, Dustin Krüger, Roman Bahrs
2. Reihe:
Sofie Frank, Paula Bickmann, Inken Holthoff, Annchristin Feenstra, Lina Bastian, Eda Kaygisiz, Lena
Gröger
3. Reihe:
Carolin Beyer, Kaya Stockrahm, Muriel Beyer, Joshua Jänecke, Jakob Weitzel, Alina Matta, Annika
Brüggemann, Alina Horstmann, Herr Schattenberg
4. Reihe:
Frau Riedel-Bauer, Kai Leske, Annabelle Peters, Umut Gülec, Simon Burkhardt, Lisa Ocepek, Maite
Kössl, Elisa Blochel, Sophia Lange
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
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Unsere neuen 5er
Klasse 5e (Freiarbeit)
Leitung: Frau Meyering und Herr Schubert
Von vorne nach hinten und von links nach rechts:
1. Reihe:
Leonie Schlott, Ana Isselhorst, Leonie Kalthoff, Ella Mechels, Sophie Holbeck, Daniel Wetstein, Berit
Warkall, Emin Edis
2. Reihe:
Herr Schubert, Carina Klebuch, Juri Schmitz, Alena Ahlberg, Mara Geißler, Maximilian Leekes,
Magnus Arens, Klaus Paffendorf, Frau Meyering
3. Reihe:
Paul Sager, Sara Schmellenkamp, Anne Wessel, Julia Schmitz, Lorenz Kowalczyk, Leonie Brüning,
Julia Michler, Nils Kilian
4. Reihe:
Mohammed Hasoumi, Thore Müller, Simon Kruse, Emma Kronen, Ronja Haesters, AnnSchwab, Sophie Dudeck
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Kathrin
Jahresheft Adolfinum ! November 2011
Impressum
Impressum
Herausgeber:
Redaktion:
Beiträge von:
Schulleitung des Gymnasium Adolfinum, Wilhelm-Schroeder-Straße 4, 47441 Moers
Telefon: 02841/90 80 430; Fax: 02841/90 80 444
Internet: www.adolfinum.de, E-Mail: [email protected]
Andrea Klein, Thomas Kozianka, Eva Redeker, Hans van Stephoudt
Carolin Andree, Dr. Kai Dinkelmann, Christina Evers, Marita Fiedler, Michael Haub, Daniel Heisig, Sandra
Hennemann, Tim Herrmann, Dennis Jankowski, Ernst Kisters, Dr. Evelyn Kleine,
Thomas Kozianka, Daniel Koop, Claudia Landes, Heike Manzke, Martina Mehren, Regine Meyering,
Harald Michler, Sven Neumann, Kathryn Neynes, Delia Rahrbach-Sander, Anna-Lena Rechmann,
Eva Redeker, Dr. André Remy, Martin Rücker, Elisabeth Scharenberg, Martin Schattenberg,
Patrick Schubert, Anika Sokolowski, Hans van Stephoudt, Wolfram Syben, Stephanie Tenbusch,
Christopher Lee Watkins
Constantin Borges (Jahrgangsstufe 11), Lena Gemerzki (Jahrgangsstufe 13), Sarah Hippler (6e),
Loana Kohl (6c), Eva Liebenau (9e), Lydia Meyer-Glitza (Abitur 2011), Philip Olbrich (Abitur 2011),
Hannah Oppenberg (7b), Maike Peters (Jahrgangsstufe 13), Alexander Rüschenbeck (6c),
Lea Sauerbier (Jahrgangsstufe 13), Myriam Stark (Jahrgangsstufe 13), Tori Wiederhöft (7b),
Laura Witt (Jahrgangsstufe) 13
Layout:
Thomas Kozianka, Eva Redeker
Druck:
JVA Druck + Medien, Möhlendyck 50, 47608 Geldern
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