Jahresheft 2014 - Gymnasium Adolfinum

Transcription

Jahresheft 2014 - Gymnasium Adolfinum
Adolfinum
Gymnasium ! Moers ! Jahresheft 2014
Inhalt
Grußwort des Schulleiters
4
Abitur 2014
Jahresbericht des Fördervereins
6
Ansprache der Beratungslehrer
50
Foto der Abiturientinnen und Abiturienten
51
Abiturienten-Chor blickt zurück
52
Aus dem Unterricht
Krimilesung mit Elisabeth Herrmann
8
Chinesische Kalligraphie im Unterricht
9
Aus dem Kollegium
Protest gegen Kunstlehrermangel
10
Abschied Rolf Röntgen
54
Exkursion ins Krankenhaus Kamp-Lintfort
11
Neue Kollegen stellen sich vor
55
Ein Rezitator im Deutschunterricht Klasse 7
13
Neue Sekretärin | Vertretungen verabschiedet
56
"Dicht": Aufführung durch Literaturkurs & AG`s
13
Neue Referendare stellen sich vor
57
Klavierkonzert | Frühschicht fürs Bewusstwerden
14
MINT-Nachwuchslehrer-Ausbildung
16
DELF-Prüfungen 2013
17
Ausführlicher Bericht zur China-Fahrt
60
Projekttage 2014
18
dazwischen: Foto-Impressionen aus China
64
Digitales mBook im Geschichtsunterricht
20
Dt.-franz. Schülertreffen am Bodensee
71
Segeltörn der Schulgottesdienstgruppe
73
Neben dem Unterricht
Adolfinum unterwegs
Religions-Fahrt zum Museumspark Orientalis
74
Rückblick aufs Sportjahr 2013/14
22
Besuch des Teilchenbeschleunigers in Hamburg
76
Beachvolleyballer im Bundesfinale
24
Französisch-Abiturienten in Paris
77
Begrüßung der chinesischen Regierungsdelegation
26
Fahrt nach Auschwitz/Krakau 2014
78
Känguru-Wettbewerb 2014
27
5er-Klassenfahrt nach Monschau
81
Bio-Olympiade | Chemie entdecken
28
Betriebspraktikum | Kleiderhilfe
29
Autor Lutz van Dyck am Adolfinum
30
Einschulungsgottesdienst
84
Bilanz des Erweiterungsprojekts 2014
31
Klasse 5a
85
Weihnachtskonzert 2013
32
Klasse 5b
86
Dr.-Hans-Riegel-Preis für Adolfinerin
33
Klasse 5c
87
MINT-Camp im September 2013
34
Klasse 5d
88
Mathematikolympiade 2013/14
35
Klasse 5e
89
MINT-EC-Hauptstadforum
36
MINT-Talents-Programm in Berlin
37
Impressum
90
viewpoint@GAM | Bücherschenkung
38
zdi-Roboterwettbewerb in Kamp-Lintfort
39
Sponsorenlauf der SV am Adolfinum
40
Pangea-Wettbewerb 2014
42
Sparda-Spendenwahl für Auschwitzprojekt
43
Aufführung der Unterstufen-Theater-AG
44
Hilfspakete für Weißrussland
45
Heiming-Preis für engagierte Schüler
46
Vorleseclub erfreut Wohnheimbewohner
47
Anschaffungen | Ausgezeichnetes Klima-Logo
48
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Unsere neuen 5er
3
Grußwort
Ein wirklich gutes Jahr für das Adolfinum
Grußwort des Schulleiters Hans van Stephoudt
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
ich freue mich sehr darüber, dass
wir Ihnen auch in diesem Jahr ein
solch schönes Jahresheft präsentieren können. Nach all den Grußworten der letzten Jahre habe ich mich
gefragt, wie ich beginnen soll, ohne
redundant zu sein. Da es jedes Jahr
neue Leserinnen und Leser gibt und
ich mir darüber absolut im Klaren
bin, dass es kein Jahresheft geben
würde, wenn nicht Schülerinnen und
Schüler, Lehrerinnen und Lehrer
und auch Eltern ihre Beiträge leisten, habe ich mich wieder dazu entschlossen, mit dem Dank an die Autorinnen und Autoren zu beginnen.
Ebenso wichtig ist mir, dass wir denen unsere Anerkennung aussprechen, die zahllose Stunden und viele
Ferientage damit beschäftigt waren,
die redaktionelle Arbeit zu erledigen.
Ich möchte deshalb Frau Redeker,
Herrn Kozianka und Herrn Heisig zu
dieser besonderen Leistung beglückwünschen und mich sehr herzlich bei
ihnen bedanken.
Das vergangene Schuljahr war
das erste mit nur acht Jahrgängen
am Gymnasium Adolfinum. Wie
schon im letzten Jahresheft beschrieben, hat die Entlassung von
zwei, für unsere Verhältnisse recht
kleinen Jahrgängen bei gleichzeitiger Aufnahme von 179 Schülerinnen
und Schülern im Sommer 2013 die
Gesamtschülerzahl
nur
leicht
schrumpfen lassen. Anders als an
vielen anderen Gymnasien hat deshalb der Wechsel zu G8 bei uns
höchstens zu einer ausreichenden
Lehrerstellenbesetzung geführt, die
inzwischen aber wieder zu einer Unterbesetzung geworden ist, da das
Land NRW kaum Einstellungen an
Gymnasien zulässt und so gut wie
keine Mittel für die Finanzierung
von Vertretungskräften für erkrankte Kolleginnen und Kollegen bereitstellt. Aufgrund der stetig hohen
Zahl von Mutterschutz- und Elternzeiten haben die unplanmäßigen
Lehrerwechsel eher noch zugenom-
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men und unsere Möglichkeiten, die
volle Erfüllung der Stundentafel weiterhin zu gewährleisten, stoßen an
Grenzen. Auch in den letzten Jahren
hätte dieses – meiner Meinung nach
sehr wichtige – Qualitätskriterium
nicht erfüllt werden können, wenn
Kolleginnen und Kollegen nicht ungünstige Stundenverteilungen und
den ein oder anderen „schwierigen“
Stundenplan akzeptiert bzw. Mehrarbeit geleistet hätten. Da auch in
diesem Schuljahr die Schülerzahl bei
139 Neuaufnahmen nicht sinkt (was
ich sehr begrüße), werden auch diese
Probleme bleiben.
Der Blick zurück auf das letzte
Schuljahr ist umso erfreulicher. Das
erste Highlight gab es schon zu Beginn: Der Sponsorenlauf.
Es ist als Schulleiter eine ganz
besondere Freude zu sehen, dass die
Schülervertretung unter der Leitung
der Schulsprecherin Inja Vetter bereit und in der Lage ist, ein solches
Mammutprojekt zu organisieren und
durchzuführen. Die durchgängige
Bereitschaft des Kollegiums und der
Eltern dabei unterstützend tätig zu
sein ist ein weiteres schönes Beispiel
für den besonderen Zusammenhalt
unserer Schulgemeinde.
Auch das erste bundesweit ausgeschriebene
„MINT-Camp“
am
Adolfinum wurde in den ersten Wochen des Schuljahres mit Unterstützung der Elternschaft, Schülerinnen
und Schülern und Kolleginnen und
Kollegen sehr erfolgreich durchgeführt. Außerdem erhielt das Adolfinum als eine von vier Schulen in
Deutschland den Zuschlag für die
Teilnahme am mehrjährigen Projekt
MILeNa (MINT-Lehrernachwuchsförderung), das vom Verein MINTEC finanziert wird, und war intensiv
an der Entwicklung bundesweit einheitlicher
MINT-Zertifikate
für
Schülerinnen und Schüler beteiligt.
Aber auch in vielen anderen Bereichen gab es eindrucksvolle Ereignisse und Erfolge.
Die China-Reise von 22 Schülerinnen und Schülern im Herbst zu
unserer chinesischen Partnerschule
in Wuhan, die Zusammenkunft von
50 jungen Adolfinern und Schülerinnen und Schülern des Collège
Frédéric Mistral aus Montpellier am
Bodensee oder die sehr guten Ergebnisse der Klasse 9a (LateinPlusKlasse) bei den Latinumsprüfungen
im Modellversuch (Latinum nach
Klasse 9) sind eindrucksvolle Beispiele.
Die Theater- und Musikgruppen
überzeugten trotz gesperrter Aula
mit hochklassigen und außerordentlich kreativen Aufführungen
und Konzerten.
Apropos Aula: Wie Sie sicherlich
registriert haben, wird die Aula zurzeit brandschutztechnisch auf den
neuesten Stand gebracht. Zudem
werden ein behindertengerechter
Zugang und eine ebensolche Toilette
gebaut. Ziel ist die Öffnung der Empore und die Wiederzulassung als
Versammlungsstätte. Ich bin sehr
glücklich darüber, dass die Instandsetzung der Aula so kurzfristig nach
der gelungenen Renovierung der
kleinen Turnhalle von der Stadt in
Angriff genommen worden ist. Herzlichen Dank!
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Grußwort
Die Fertigstellung der Turnhalle
ist ebenso erfreulich, wie es die
sportlichen Erfolge des letzten Jahres sind. Ein Beispiel: Durften zu
Beginn des Schuljahres die Mädchen
als Landessieger am Leichtathletik
Bundesfinale teilnehmen, so sind es
jetzt die Beachvolleyballer, die als
Vizelandesmeister nach Berlin fahren dürfen.
Und dann ist da noch unser
Auschwitzprojekt. Frau VollendorfLöcher und Herrn Dr. Remy ist es
mit ihrem Team gelungen, die im
letzten Jahr aufgrund der Finanzlücke initiierte Akquirierung von
Spenden für die Fahrt zu stabilisieren bzw. zum Teil noch auszubauen.
Auch dabei zeigte sich wieder der
Zusammenhalt der Schulgemeinde,
die auch die ehemaligen Schülerinnen und Schüler einschließt. Gerade
diesen ist es zum großen Teil zu verdanken, dass wir bei der Spendenwahl der Sparda-Bank im November
2013 den 49. Platz und Juni 2014
sogar den 8. Platz belegen konnten.
Ganz besonders ist dabei auch die
unbürokratische und höchst effiziente Hilfe der Gesellschaft der Freunde
und Förderer (Förderverein) – vor
allem durch deren Vorsitzende Frau
Manzke – zu erwähnen. Allen Unterstützern und Spendern sei herzlich
gedankt. Die Fahrt nach Auschwitz
war auch in diesem Jahr wieder für
alle Beteiligten ein eindrucksvolles
Erlebnis. Es ist mehr als erfreulich,
dass der Bundestagsabgeordnete
Siegmund Ehrmann, ein langjähriger Fürsprecher unseres Konzeptes,
sich in diesem Jahr persönlich ein
Bild von unseren Bemühungen
machte und die Gruppe in Auschwitz
besuchte. Die gestiegene Anerkennung wird auch dadurch deutlich,
dass das Projekt als eine von zehn
Initiativen vom Land NordrheinWestfalen für die Abschlussveranstaltung des Bundesprojektes "Lernstatt Demokratie" in Jena nominiert
wurde.
Auch sehr erfreulich: Die Ergebnisse der Abiturientia. Zum wiederholten Male konnten Schülerinnen
und Schüler des Adolfinums hervorragende Abiturergebnisse erzielen.
So erreichten sieben von ihnen die
Traumnote 1,0. Dabei gelang es einer
Schülerin 897 von 900 möglichen
Punkten zu erzielen, ein Wert, den
ich in meiner langjährigen Beruftätigkeit noch nicht erlebt habe. Einen
Wermutstropfen sehe ich allerdings
darin, dass immer deutlicher nur die
jungen Damen die guten Durchschnittsnoten erzielen und die Herren immer mehr ins Hintertreffen
geraten. Meiner Meinung nach ist
das eine Konsequenz des stark erhöhten Medienkonsums. Die Hauptursache ist für mich das zeitlich so
aufwändige Videospiel, dass in erster
Linie den Jungen über viele Jahre
die Zeit „stiehlt“, die dann nicht
mehr als Lernzeit zur Verfügung
steht. Selbstverständlich gibt es
rühmliche Ausnahmen, wie zum Beispiel unseren Vorlesesieger auf
Kreisebene Jasper Sitte und viele
andere, aber statistisch sind die
Probleme kaum zu leugnen.
Ich danke allen für ihre Geduld
bei der Einführung des neuen EMailsystems Logineo. Selbst wenn
auch jetzt noch hier und da Schwierigkeiten auftreten, bin ich sicher,
dass wir langfristig damit auf dem
richtigen Weg sind.
Die obigen Zeilen machen eindrucksvoll deutlich, dass das letzte
Schuljahr ein wirklich gutes Jahr für
das Gymnasium Adolfinum war. Für
das neue Schuljahr bin ich, abgesehen von der Personalausstattung,
ebenfalls zuversichtlich und freue
mich ganz besonders auf die Wiedereröffnung der Aula.
Abschließend möchte ich mich bei
den Schülerinnen und Schülern einmal herzlich bedanken, die im Gegensatz zum allgemeinen Trend bei
uns in immer noch recht hoher Zahl
eine hohe Lernbereitschaft und vor
allem ein lobenswertes Sozialverhalten zeigen. Dabei schließe ich beim
Dank die Eltern/Erziehungsberechtigten gerne ein, denn ohne ihre Unterstützung wären die Erfolge unserer Arbeit nicht möglich.
Hans van Stephoudt
Grußwort der Redaktion des Jahresheftes
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
nach dem für alle Beteiligten –
Schüler, Eltern und Kolleginnen und
Kollegen – sehr anstrengenden Ende
des vergangenen Schuljahres haben
wir kaum damit gerechnet, dass mit
dieser Ausgabe das bislang umfangreichste Jahresheft des Adolfinums
erscheinen wird. Das freut uns – vielen Dank an alle, die dazu beigetragen haben!
Wir hoffen, dass es uns mit diesem Jahresheft, dem fünften, das wir
als Redaktionsteam betreuen, ein
Stück weit gelungen ist, das Schuljahr 2014/15 festzuhalten und zu
dokumentieren.
Gleichzeitig möchten wir Sie bereits jetzt einladen, am nächsten
Jahresheft mitzuarbeiten, vor allem,
wenn es um die Rubrik „Aus dem
Unterricht“ geht: Vielleicht finden
Sie schon jetzt zu Beginn des Schuljahres eine Gelegenheit einen Artikel
über eine besonders gelungene Schülerarbeit zu schreiben? Oder bereiten
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Sie gerade ein spannendes Unterrichtsprojekt vor, über das Ihre
Schüler für das Jahresheft berichten
können? Eventuell planen Sie eine
spannende Exkursion? Viel zu oft –
so glauben wir – findet interessanter
und spannender Unterricht hinter
geschlossenen
Klassenraumtüren
statt. Wir würden uns freuen, noch
mehr darüber zu erfahren!
Daniel Heisig, Thomas Kozianka,
Eva Redeker
5
Förderverein
Wir sind aktiv für ihre Kinder!
Förderverein: Wir blicken auf ein erfolgreiches Schuljahr 2013/2014 zurück
Wieder einmal waren wir in der Lage, viele Projekte und Einrichtungen
am Gymnasium Adolfinum finanziell
zu unterstützen.
Es werden aktuell unter anderem
folgende Projekte unterstützt:
− Schülerbücherei,
− Multimediaausstattung,
wie
zum Beispiel Laptops, Beamer,
und Multimediawagen,
− Studien- und Klassenfahrten,
wie zum Beispiel Auschwitz-,
Griechenland-, Chinafahrt sowie
der Frankreich-Austausch in
Klasse 9,
− Projekttage,
Arbeitsgemeinschaften,
Freiarbeit,
Anträge aus den Fachschaften,
wie zum Beispiel Dokumentenkamera (Erdkunde), Vitrinen
(Kunst), Trikots für die Sportmannschaften,
Musikinstrumente.
Der Förderverein bezieht seine
finanziellen Mittel überwiegend aus:
Beiträgen der Mitglieder, Spenden,
Einzelzuwendungen. Auch im Rahmen
der
Padder-Marx-Stiftung
konnte wieder unbürokratisch Hilfe
geleistet werden.
−
−
−
Im Schuljahr 2013/2014 konnten
wir 42 neue Mitglieder gewinnen,
sodass der Förderverein derzeit aus
rund 520 Mitgliedern besteht.
Weitere Informationen unter
www.adolfinum.de - Vereine & Traditionen – Förderverein
Beitrittserklärung sowie die Satzung können dort herunter geladen
werden. Per E-Mail erreichen Sie
uns unter der Adresse [email protected]
Heike Manzke, Vorsitzende,
Dana Minhorst, Vorstandsmitglied
Um in Zukunft weiter so gut wie bisher arbeiten zu können und unseren Kindern die bestmöglichen
Lernbedingungen am Gymnasium Adolfinum zu ermöglichen, ist der Förderverein auf jede einzelne Mitgliedschaft und Spende angewiesen.
Im Namen der Schule sowie der Schülerinnen und Schüler möchten wir uns bei allen, die den Förderverein finanziell unterstützen, bedanken. Für alle, die noch nicht Mitglied im Förderverein sind, möchten wir Ihnen ans Herz legen:
Werden Sie aktiv für Ihre Kinder!
Werden Sie Mitglied im Förderverein!
Förderverein und Elternverein: Beide Vereine bilden wichtige Säulen des Schullebens am
Adolfinum. Die Unterstützung und Mitarbeit des Förderverein und des Elternvereins–
hier vertreten durch die beiden Vorsitzenden Heike Manzke (links) und Angelika Mehlan
(rechts) beim Sponsorenlauf – ist am Adolfinum nicht wegzudenken.
6
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Aus dem Unterricht
Aus dem Unterricht
Die erste Rubrik des Jahresheftes 2014: Vorgestellt werden interessante Unterrichtsergebnisse, Projekte, die aus dem Unterricht
hervorgegangen sind, die mit einem Fach in Verbindung stehen
oder Exkursionen, die den Unterricht außerhalb des Klassenraums bereichern und noch anschaulicher machen.
Aus dem Unterricht
Treffen mit einer echten Größe der Krimiszene
Lesung von Elisabeth Herrmann in der Stadtbibliothek für die Klassen 7
Gespannte Stille: Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 lauschen der Geschichte Nico in „Schattengrund“.
Am 18. März 2014 hatten die Klassen 7b und 7e des Gymnasium Adolfinums die Möglichkeit, eine echte
Größe der deutschen Krimiszene
hautnah zu erleben. Die Stadtbibliothek Moers hatte im Zuge des vierten Krimifestival Moers die Schriftstellerin und Drehbuchautorin Elisabeth Herrmann eingeladen, die
sich vormittags für die Schüler
knapp zwei Stunden Zeit nahm, um
aus ihrem neuen Jugendthriller
„Schattengrund“ vorzulesen. Die
Schüler lauschten gespannt der Geschichte um die 17-jährige Nico, die
von ihrer verstorbenen Tante ein
einsames Haus in einer abgelegenen
Gegend im Harz erbt, dessen Rätsel
sie mithilfe einer halben Postkarte,
einem Stein und einem Besen lösen
soll. Nico macht sich also gegen den
Willen ihrer Eltern auf, um bald
Geheimnissen rund um das Haus,
den Bewohnern und auch ihrer eigenen Vergangenheit zu begegnen.
Die Autorin las ausgewählte Stellen aus ihrem Jugend-Thriller so
lebendig und eindringlich vor, dass
die jungen Zuhörer sogar nach einer
Zugabe verlangten. In einer Diskussionsrunde am Ende der Lesung
beantwortete die Autorin die neugierigen Fragen der Schüler: „Haben
Ihre Bücher reale Hintergründe?“,
„Wie lange schreiben Sie an einem
Buch?“, „Was lesen Sie selbst gerne?“
8
„Wie sind Sie Schriftstellerin geworden?“ Elisabeth Herrmann erklärte,
wie und wo sie arbeitet und auch
welche Hürden junge Schriftsteller
bisweilen nehmen müssen, um ihren
großen Traum vom eigenen Buch
wahr werden zu lassen. Besonders
die kurzen Einblicke in ihr Privatleben machten die Lesung so lebhaft
und authentisch; so erzählte sie zum
Beispiel, dass sie mit elf Jahren ihr
erstes eigenes Buch (ab-)geschrieben
hatte, weil sie es behalten und nicht
der Bibliothek zurückgeben wollte.
Den Schülerinnen und Schülern
hat die Lesung durchweg gut gefallen: „Frau Herrmann kann so gut
schreiben und vorlesen, dass man es
kaum erwarten kann, den nächsten
Satz zu hören.“ (Maurice, 7b), „Das
Buch war so spannend, dass ich es
jetzt selber lesen möchte!“ (Konstantin, 7b), „Ich fand es gut, dass die
Autorin jede Frage, die gestellt wurde, beantwortet hat und auf die Fragen eingegangen ist.“ (Lea, 7b), „Mir
hat besonders die angenehme und
wirklich ausgezeichnete Stimme von
Frau Hermann gefallen.“ (Melisa,
7b).
Zum Schluss bekamen alle, die
wollten, noch ein Autogramm der
Autorin und das Versprechen der
Bibliotheksleitung, dass sie „Schattengrund“ auch an unsere Schulbibliothek ausleiht, sodass jeder Schüler
und jede Schülerin des Adolfinums
die Möglichkeit hat, herauszufinden,
ob es Nico mit Leons Hilfe auch aus
dem Bergwerksstollen wieder herausschafft.
Lina Fießer
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Aus dem Unterricht
„Mit dem Pinsel schreiben“
Chinesisch-Kurse erhalten Kalligraphie-Unterricht
Schriftkünstler „in spe“: Die Schülerinnen und Schüler der Chinesisch-Kurse lauschen den Worten von Professor Xu…
Wir wissen alle, dass im alten China
mit dem Pinsel geschrieben wurde.
Zu diesem Thema hatten die Schülerinnen und Schüler aus den Chinesisch-Grundkursen am 25. Februar
2014 einen besonderen Unterricht.
Ihnen wurde die Kunst der chinesischen Kalligraphie gezeigt. Unter
der Leitung von Professor Xu, Direktor des Konfuzius-Instituts Metropole Ruhr an der Universität DuisburgEssen, lernten sie zum ersten Mal
das Schreiben von chinesischen
Schriftzeichen mit dem Pinsel, wie es
noch vor hundert Jahren im alten
China üblich war.
Mit dem Pinsel zu schreiben ist
chinesische Tradition und hat in
China eine Geschichte, die vor über
mehreren tausend Jahren ihren
Ursprung hatte. Bis Anfang des
letzten Jahrhunderts schrieben und
malten die Chinesen nur mit Pinsel
und Tusche. Es gibt nicht nur strenge Regeln, sondern auch vier festgelegte Werkzeuge („vier Schätze“) für
die chinesische Kalligraphie: Pinsel,
Tuschestab, Reispapier und Tuschestein.
„Um schöne Schriften schreiben
zu können, muss man jeden Tag
üben“, betont Profesor Xu. Er vergleicht die Kunst der Kalligraphie
mit dem Üben und Beherrschen von
komplexen Instrumenten wie dem
Klavier oder der Geige. Von der Pinselhaltung bis zur Tuschefarbe, vom
Tuschestein bis zum Schreibstil, von
den Schreibregeln bis zur Schreibposition – Professor Xu erklärte alles
ausführlich. Anschließend konnten
unsere Schülerinnen und Schüler
das auch selbst ausprobieren.
Und allen wurde klar: es ist wirklich nicht so einfach, mit dem Pinsel
chinesische Zeichen zu schreiben. Es
macht aber sehr viel Spaß.
Yihu Schlossarek
...und probieren sich an ersten eigenen Pinselstrichen – mit Ergebnissen, die sich sehen lassen konnten.
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
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Aus dem Unterricht
Bildung braucht Bilder!
Fachschaft protestiert kreativ gegen den Lehrermangel im Bereich Kunst
Leere und zugehängte Vitrinen,
verhüllte Bilder und Skulpturen. So
sah es im Adolfinum am 21. Mai
2014 – dem UNESCO-Weltkulturtag
– aus. Mit der Verhüllungsaktion
wiesen die Schülerinnen und Schüler
sowie Kunstlehrerinnen und Kunstlehrer auf den eklatanten Fachkräftemangel im Fach Kunst hin. Dabei
sieht es am Gymnasium Adolfinum
trotz großer Engpässe im Moment
sogar noch relativ gut aus.
„Wenn man sich die Datenerhebung des BDK (Bund deutscher
Kunsterzieher) anschaut, gewinnt
man fast den Eindruck, dass das
Fach Kunst bundesweit systematisch
an den Rand gedrängt werden soll.
Wer hat ein Interesse daran?“ fragt
sich der Kunstlehrer Kai Dinkelmann.
Auch die Schülerinnen und Schüler verstehen das nicht, wie Umfragen und Gespräche am Adolfinum
zeigen: „Wir brauchen Kunstunterricht, um fantasievoll zu sein und
unsere Gefühle auszudrücken“, darin
sind sich die Kinder der 5. Klassen
einig, so Kunstlehrerin Verena Richter. Darüber hinaus, so wird in ihren
Äußerungen deutlich, schätzen die
Schüler und Schülerinnen die Möglichkeiten, im Fach Kunst eigene
Entscheidungen treffen zu können.
Aber auch das Erlernen von Konzentration und das Ordnung halten –
im Kunstunterricht wichtige Ziele –
werden von Schülerinnen und Schülern ausdrücklich als positiv empfunden.
Kai Dinkelmann ist von der Dif-
ferenziertheit der anonymen Schülerbefragungen begeistert: „Offenbar
nehmen die Kinder und Jugendlichen Kunst als ein Fach wahr, das
ihnen mehrheitlich Freude bereitet
und dass darüber hinaus so grundlegende Kompetenzen schult wie Konzentrationsfähigkeit, Verarbeitung
von Emotionen und das Treffen individueller Entscheidungen.“ „Hier
wird die enorme Bedeutung des Faches im Schulleben mehr als deutlich!“ ergänzt Kollegin Christina
Evers.
Dr. Kai Dinkelmann
Die Klasse 5f beteiligte sich an der Aktion der Kunstlehrer: „Wir brauchen Kunstunterricht, um fantasievoll zu sein!“
10
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Aus dem Unterricht
Ein Tag im Krankenhaus: Einblicke in den Ärzte-Alltag
Schüler des Biologie-Leistungskurses zu Besuch im St. Bernhard-Hospital
Am 10. Februar 2014 hatten Schülerinnen und Schüler des BiologieLeistungskurses von Frau Dr. Kleine
die Möglichkeit, einen Tag lang den
Alltag im St. Bernhard-Hospital
Kamp-Lintfort mitzuerleben.
Der Montagmorgen begann für
uns sechs Schülerinnen und Schüler
der Q1 anders als sonst. Um halb
acht führte uns der Weg nach KampLintfort, wo wir im Krankenhaus
einen Tag als Praktikanten verbringen durften. Wir wussten alle nicht
so genau, was uns erwarten würde,
waren aber gespannt auf den Einblick in den Klinikalltag.
An der Pforte wurden wir direkt
von dem Arzt empfangen, welcher
für den Tag unser Ansprechpartner
war und nach einem kurzen Marsch
durchs Krankenhaus standen wir vor
der Pflegedirektion, wo wir eine
Versicherung der Schweigepflicht
unterschreiben mussten. Nachdem
wir von der Schwester über unsere
Pflichten aufgeklärt wurden, folgten
wir unserem Arzt zur Vorbesprechung.
Als Schülerin muss ich leider sagen, dass man von der Fachsprache
der Ärzte nicht viel versteht, alle
waren jedoch super nett und gaben
uns geduldig Antworten auf unsere
Fragen.
Nach der Vorbesprechung durften wir selbst entscheiden, welchen
Bereich des Krankenhauses wir gern
näher kennen lernen wollen. Zunächst waren wir uns einig, dass wir
alle in einen Operationssaal wollen.
Uns wurde die grüne OPKleidung gegeben und die nötigen
Hygienemaßnahmen erklärt. Im OP
selbst gab es fünf Säle, wir durften
uns in Zweier-Gruppen aufteilen. Ich
ging mit meiner Freundin in den
orthopädischen Operationssaal, wo
eine Hüftprothese eingesetzt wurde.
Die erste OP war schon fast beendet,
sodass wir nur noch das Zunähen
mitbekamen. Im Anschluss fand
jedoch direkt noch einmal die gleiche
Operation statt, bei der wir den Pa-
Auf dem Weg in die Medizin? Johanna Meier (rechts) und ihre Mitschülerinnen.
tienten von der Narkose bis zum
Aufwachen begleiten konnten. Die
Anästhesisten erklärten uns die
einzelnen Schritte der Narkose und
während der Operation zeigte uns
der Chirurg immer wieder, was er
gerade genau macht. Zu Beginn war
es schon etwas ungewöhnlich die
Knochen und Gewebe vor sich zu
sehen, aber das Interesse siegte und
so verfolgten wir gespannt, wie ein
Teil der Hüftknochen durch die Prothese ersetzt wurde.
Nach einer Mittagspause in der
Cafeteria begleiteten wir eine Ärztin
auf der Intensivstation. Ihre Arbeit
bestand aus viel Büroarbeit, Aufklärungsgesprächen vor Operationen
und kleineren praktischen Sachen,
wie zum Beispiel dem Legen von
Kathetern. Sie erklärte uns anschließend die Krankheiten der Patienten und mit welcher Therapie
diese behandelt werden.
Die letzten zwei Stunden des
Aufenthaltes verbrachten wir in der
Ambulanz, wo es allerdings eher
ruhig zuging und insgesamt nur zwei
Patienten mit kleineren Verletzungen, wie einer Schulterprellung und
eingeklemmten Fingern behandelt
wurden.
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Insgesamt war es ein sehr interessanter Tag, der viele Einblicke in
den Alltag eines Arztes gebracht hat
und den ich jedem weiterempfehlen
kann, der sich für Medizin interessiert.
Vielen Dank auch nochmal an
Frau Dr. Kleine für die Organisation
und den Kontakt zu dem Arzt!
Johanna Meier
Qualifikationsphase 2
11
Aus dem Unterricht
„ottos mops kotzt“
Besuch des Rezitators Andreas Grude im Deutschunterricht der 7. Klassen
Professioneller Sprachspieler: Andreas Grude beeindruckte sein Publikum.
Das letzte Unterrichtsthema im
Deutschunterricht der siebten Klassen vor den Ferien heißt „Mit Sprache spielen“. Was das theoretisch
bedeutet, haben die Schülerinnen
und Schüler bereits im Unterricht
kennengelernt: Dort wurden Texte
mit Homonymen, Synonymen und
Antonymen entworfen, Klanggedich-
te entschlüsselt und erklärt, warum
Witze witzig sind – oder manchmal
eben auch nicht.
Eine praktische Umsetzung des
Themas erlebten die Schülerinnen
und Schüler am 25. Juni 2014 bei
dem Besuch des Rezitators Andreas
Grude am Gymnasium Adolfinum.
Andreas Grude nahm seine Zuhörer
mit auf eine 45-minütige Reise durch
zwei Jahrhunderte der deutschen
Literatur und präsentierte Gedichte
und Balladen von Lessing über Heine bis zu Ringelnatz.
Dabei brachte der Rezitator sein
junges Publikum mit (alten) Klassikern in Berührung. Die Schülergruppe durfte bald feststellen, dass
Goethe bisweilen derb formulieren
konnte, viele Dichter dem Alkohol
zugeneigt waren und sich Gedichte
gar nicht immer reimen müssen.
Ein besonders schöner Moment
der Veranstaltung war der Vortrag
der Ballade „Der Zauberlehrling“ von
Johann Wolfgang von Goethe. Dieses
Gedicht war den Schülerinnen und
Schüler nämlich aus einer anderen
Unterrichtsreihe zum Thema Balladen sehr bekannt: „Das mussten wir
auch auswendig lernen.“, tönte es
aus den Reihen und sehr zur Freude
der anwesenden Deutschlehrerinnen
bewegten sich dann einige Lippenpaare synchron zu denen des Rezitators.
Lena Fießer
Kurz notiert: Deutsche Schülerakademie – ein „Strebercamp“?
Wer steht in den Ferien gerne früh
auf? – Ich. Naja, nur, wenn es für die
Deutsche SchülerAkademie (DSA)
Grovesmühle 2014 ist. Spaß und
neue, nette Leute können mich dann
auch in den Ferien früh aus dem
Bett ziehen, denn die DSA ist nicht
das Strebercamp, was man sich unter einer Akademie in den Ferien
vorstellt. Nein, sie besteht nicht nur
aus Lernen und Bücher wälzen, es
macht auch total viel Spaß, etwas
Neues auszuprobieren. 91 motivierte
Schüler aus ganz Deutschland im
Alter von 15 bis 18 Jahren beschäftigen sich in sehr entspannter Atmosphäre mit Themen, die in der Schule nicht behandelt werden, wie Musikpädagogik, Graphentheorie oder
12
Entspannte Atmosphäre: Rebecca Kuliga
bei der Deutschen Schülerakademie.
Systembiologie. Ich selber war in
dem Kurs, der sich mit Musikpädagogik beschäftigt hat. Unsere Kursleiter hatten an einem Tag für uns
sogar einen Obertonsänger eingeladen, der uns unter großem Gelächter
versucht hat, Oberton-, Kehlkopfund Untertongesang beizubringen.
Das sind drei Gesangsarten, bei
denen man durch Anspannung bestimmter Muskeln Obertöne beziehungsweise Untertöne so verstärkt,
dass sie hörbar sind. Aber der Tag
besteht nicht nur aus Lernen, es gibt
auch KüAs, also kursübergreifende
Angebote, welche von einer ManiKüA(r) bis hin zu neuen Sprachen
und Sport reichen. Am Ende war ich
sehr traurig, als wir abreisen mussten, ich habe viele neue Freunde
gefunden und kann jedem, der die
Möglichkeit bekommt, sich dafür zu
bewerben, nur empfehlen, es zu tun.
Rebecca Kuliga
Qualifikationsphase 1
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Aus dem Unterricht
„Dicht“ – ein energetisches Projekt ohne Aula
Literaturkurs und Theater-AGs machen das Adolfinum zum „Spielplatz“
54 Schüler des Literaturkurses der Q
1 und der Theater-AGs der Oberstufe, unterstützt von einigen Abiturienten, drei Lehrerinnen und zwei
Künstlerinnen hatten sich ein Schuljahr lang dem im Wortsinne heißen
Thema „Energie“ gewidmet. Die
Lösung der Weltprobleme konnten
sie dabei noch nicht finden, denn es
handelte sich um ein Experiment,
bei dem die Zuschauer in zwei mehr
als vollen Vorstellungen das Adolfinum von einer neuen Seite kennen
lernen konnten.
In Ermangelung der Aula, deren
Renovierung pünktlichst zum Tag
der Premiere begann, wurden Klassenräume, Turnhallen, Pausenhöfe,
Gänge und Aufzüge bespielt. Das
Publikum musste dabei weite Wege
zwischen Wasser, Feuer, Luft und
Erde zurücklegen, ge- und entführt
von vier Schülern in eine Welt teils
humorvoller,
teils
bedrückender
Fragen.
Hilft uns ein Glas Frischluft aus
den norwegischen Wäldern? Funktioniert die Formel für den ewigen
Frieden? Womit muss der Chef rechnen, wenn er Zauberlehrlinge mit
Geschäften im Haushalt betraut?
Wie halten wir die Wellen so im
Zaum, dass sie nicht zu Tsunamis
werden? Können wir die Erde vor
Gier und Ausbeutung schützen?
In bunten Bildern präsentierten
die Schülerinnen und Schüler dazu
unterschiedlichste,
größtenteils
selbst über Improvisation entwickelte Szenen, vereint am Anfang durch
den physikalisch erläuterten Energietanz und am Schluss den gemein-
sam gesungenen und choreografierten Song „Don’t Stop Me Now“, begleitet von Musikern aus der Q 2.
Damit auch alle Zuschauer jede
Szene sehen konnten, mussten alle
Schüler ihr Repertoire drei Mal aufführen, denn mehr als 50 Zuschauer
passen nicht in die Klassenräume,
wo Luftverkäufer und Demonstranten, Friedensforscher, Yogis, Putzkolonnen, aufsässige Schüler und engagierte Lehrer ihre Versuche zeigten, Energien zu nutzen und zu bündeln. Dass dies leicht außer Kontrolle gerät, war nicht nur beim „Zauberlehrling“ (Goethe lässt grüßen) und
der „Welle“ zu sehen.
Vor der Aufführung standen alle
Teilnehmer unter Strom. Voller
Spannung fragten sie sich, ob alle
Teilchen zusammenpassen und den
Intensiv: Aufgrund der vielen und zum Teil engen „Spielplätze“ präsentierten die Schauspieler ihr Repertoire drei Mal in Folge.
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
13
Aus dem Unterricht
passenden Leiter finden, damit das
Publikum in einer Begeisterungswelle applaudiert
Was Letzteres angeht, ist das
Experiment mit dem Namen „Dicht“
geglückt.
Professor Doktor Iwan Smirnoff
von
der
Hans-Dieter-HüschUniversität in Moers mit seinen
Assistenten, Studierenden und Probanden, die Luftverkäufer und Erdenspieler, die Zauberlehrlinge mitsamt Putzkolonne, Wellensittich,
Monsterwelle und menschengemachten Wellen dankten ihrem lauffreudigen Publikum, für dessen zwischenzeitliche Versorgung mit Speis
und Trank dem Elternverein, sowie
ihren Lehrerinnen und den beiden
Künstlerinnen. Gefördert wurde das
Projekt über das Programm „Kultur
und Schule“ des Landes NRW.
Der Literaturkurs der Q 1: Anna
Bastian, Lena Bissels, Anja Borkovic, Louis Kittelmann, Annika Krüger, Lisa Meuter, Davina Motz, Vivien Ohm, Núria Schmidt-Sarrà,
Paula Wessel
Theater-AG EPH 1: Marina Berg,
Farahs Emami, Anna Faust, Kristina Griepenau, Bailey Hollender,
Mara Knappe, Noemi Kriznik, Till
Maes, Philipp Mann, Jasmina MildeGärtner,
Christopher
Neumann
(Gitarre), David Reinfeld, Philipp
Richter, Borys Rudak, Ann-Sophie
Schattenberg,
Lisa
Schlossarek,
Sirin Souilem, Tugce Han Top
Theater-AG EPH 2: Alex Bader,
Robert Boschheidgen (Klavier), Florian Bühning, Oliver Döring, Sina
Draeger, Sophia Eggert, Constanze
Erbslöh, Hanna Frobel, Frederic
Hannen, Helen Hornung, Esra Inalcac, Ella Jansen, Ann-Kathrin Klag,
Jenny Mainusch, Paulina Pikulinski,
Alina Schmidt, Insa Schmitz, Alexander Sonsalla, Viktoria Voß, Merle
Wagner
Musikanten aus der Q 1 und Q 2:
Helge Gebel, Gianna Kastenholz,
Torben Knobloch, Nils Lammert, Jil
Torkler
Künstlerische
Begleitung:
Anna
Städler (Tanz, Choreografie, gefördert von Kultur und Schule), Charis
Landes (musikalisches Arrangement)
Physikalische Begleitung: Thorsten
Klag
Assistenz: Inja Vetter, Carla Wyrsch,
Helge Gebel
Technik: Philipp Richter, Niklas
Balbon, Matthias Fechner, Marco
Großmann
Leitung: Barbara Bowe, Claudia
Landes, Regine Meyering
Claudia Landes
Kurz notiert: Klavierkonzert ! Frühschicht
Konzert von zwei außergewöhnlichen Musikern
Am 19. September 2013 besuchte der
junge Pianist Knut Hanßen im Rahmen des bundesweiten, vom Pianisten Lars Vogt 2005 gegründeten
Projekts „Rhapsody in School“, sein
altes Gymnasium: Am Abend gab
Hanßen – zusammen mit Jakob
Sommer, ebenfalls Schüler des Adolfinums und als Jungstudent Kommilitone Hanßens an der Musikhochschule in Köln – in der Aula des
Adolfinums ein Konzert. Beide Pianisten begeisterten das Publikum
unter anderem mit Beethovens
„Mondscheinsonate“. Bereits am
Vormittag hatte Knut Hanßen den
Musikkurs der Qualifikationsphase 1
besucht und dort kleine Stücke aus
seinem Repertoire gespielt und Fragen der Schüler beantwortet. Dank
der Unterstützung von Sponsoren
sowie Spenden der Schulen können
immer wieder wunderbare Künstler
(von Julia Fischer über Alban
Gerhardt bis Tabea Zimmermann,
um nur einige zu nennen) an Schulen vermittelt werden. Sie arbeiten
ehrenamtlich und wollen durch ihre
Auftritte Kinder und Jugendliche für
die Klassische Musik begeistern.
Delia Rahrbach-Sander
„durchHALTen“ – Frühschicht für den bewussten Einstieg in den Tag
Wie bereits 2013 luden die Religionskurse
der
Einführungsphase
auch in der diesjährigen Fastenzeit
wieder zur „Frühschicht“ ein. Nach
Schichtbeginn um 7 Uhr sorgten.
Texte, Geschichten, Gedichte und
Bilder zum Thema „durchHALTen“
für eine ruhige Einstimmung auf den
14
Schultag und regten dazu an, den
Tag und die Woche etwas bewusster
anzugehen. Den Ausklang der Frühschicht bildete ein gemeinsames
Frühstück, bevor der Schulalltag
begann. Für Elisabeth Willems und
Miriam Milde, die als Religionslehrerinnen die Schülerinnen und Schüler
in der Vorbereitung begleitet haben,
soll die Frühschicht eine fester Bestandteil des Schullebens werden:
„Es lohnt, sich auf diese Momente
einzulassen, man kommt einfach gut
in den Tag“, so Miriam Milde.
Thomas Kozianka
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Aus dem Unterricht
Brause-Gase, Bionik und Quadrocopter im Unterricht
„MILeNa“:Projektkurs fördert Nachwuchs-Lehrer in den
naturwissenschaftlichen Fächern
Die Großen mit den Kleinen: Experimente im Werkraum des Adolfinums im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft „Mini Phänomenta“.
Montag, 13.30 Uhr, Werkraum des
Adolfinums: Die Vorfreude und die
Anspannung sind bei Paulina Pikulinski, Daniel Lenzen und JanMarvin Schöffmann deutlich spürbar. Gleich sind die drei Adolfiner
der Jahrgangsstufe 10 im Rahmen
ihrer Arbeitsgemeinschaft „MiniPhänomenta“ wieder mit insgesamt
17 Grundschülerinnen und -schülern
zusammen, um diesen ihre Begeisterung für die Naturwissenschaften
näher zu bringen. Dazu liegen an
einer Vielzahl von Stationen Experimentiermaterialien,
Werkzeuge
und Werkstoffe parat, so dass alle
Teilnehmerinnen und Teilnehmer
dieser spannenden Arbeitsgemeinschaft mit viel Freude und Elan
werken und experimentieren können.
Nicht selten kommen die Adolfiner bei ihrer Arbeit jedoch gehörig
ins Schwitzen, denn trotz sechs
Stunden
Grundschulunterrichts
strotzen die jungen Nachwuchswissenschaftler vor viel Energie, so dass
nicht selten viel Geduld, starke Nerven und Durchsetzungsvermögen
nötig sind, um einen geordneten und
zielgerichteten Ablauf der AG gewährleisten zu können. Aber so ist er
nun einmal, der „Job“ eines Lehrers,
den insgesamt acht Adolfiner im
Rahmen des Programms zur MINTLehrer-Nachwuchsförderung genau-
er kennen lernen möchten. Die Möglichkeit dazu bietet das Adolfinum
zusammen mit dem Verein MINTEC, sowie den Universitäten Frankfurt am Main und Duisburg-Essen.
In insgesamt zwei Jahren erhalten
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen praktischer Workshops an den Universitäten sowie
innerhalb verschiedener Veranstaltungen in der Schule einen tiefen
Einblick in den vielfältigen Berufsalltag des Naturwissenschaftslehrers.
Finanzielle
Unterstützung
bietet die Wilhelm und Else Heraeus
Stiftung.
Das Programm startete zu Beginn des Schuljahres 2013/14 mit
einer Auftakt-Veranstaltung an der
Goethe-Universität Frankfurt am
Main. Hier präsentierten die vier
teilnehmenden Schulen des ersten
Projektdurchgangs einem vielfältigen Publikum bestehend aus Vertretern des Vereins MINT-EC, Hochschul-Professoren und Medienvertretern das schulische Angebot. Angeführt wurde die Delegation des Adolfinums von Tim Herrmann und Patrick Schubert, die beide für die Organisation der MINT-Arbeit am
Adolfinum zuständig sind.
Es folgten die ersten Treffen mit
den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Rahmen der wöchentlich
stattfindenden science-teaching-AG
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
(stAG), in der der organisatorische
Rahmen des Projekts gesteckt wurde
und zum Beispiel Unterrichtsvorhaben geplant und reflektiert wurden.
Erste „Gehversuche“ unternahmen
die Junglehrerinnen und -lehrer
dann innerhalb von Arbeitsgemeinschaften, die die Adolfinerinnen und
Adolfiner für Grundschüler anboten.
Neben der bereits beschriebenen
Mini-Phänomenta-AG sind hier die
Bio-AG und die MINT-AG zu nennen, die vor allem biologische und
chemische Aspekte aufgriffen und im
Rahmen spannender Experimente
erfahrbar machten. Alle Arbeitsgemeinschaften wurden von den Projektteilnehmerinnen und
-teilnehmern selbstständig mit Inhalt und
Leben gefüllt. Die betreuenden
Lehrkräfte Tim Herrmann und Patrick Schubert standen als Ansprechpartner zur Verfügung, wurden allerdings nur selten in die Planung
oder Durchführung einbezogen.
Es
folgten
die
BerufsOrientierungswochen
der
Jahrgangsstufe 10 im Januar 2014, die
die Nachwuchslehrerinnen und lehrer am Adolfinum im Rahmen des
bereits bekannten und etablierten
Projekts „Die Großen mit den Kleinen“ verbrachten. In den ersten drei
Projekttagen wurden dabei die bereits vorhandenen Unterrichtsvorhaben in den Fächern Biologie,
15
Aus dem Unterricht
Elektrotechnik zum Anfassen: Daniel Lenzen bei der Arbeit. Und Jan-Marvin Schöffmann beim virtuellen Mars-Besuch.
Chemie und Physik durch das betreuende Lehrerteam unter der Leitung von Thorsten Klag vorgestellt
und durch selbst geplante Unterrichtseinstiege ergänzt. In den folgenden sechs Projekttagen besuchten
dann insgesamt knapp 500 Grundschülerinnen und -schüler das Adolfinum, um von den jungen Praktikantinnen und Praktikanten in den
genannten Fächern jeweils eine
Doppelstunde unterrichtet zu werden.
Wie ist der menschliche Körper
ausgebaut? Welche Stoffe sind in
Lebensmitteln enthalten? Wie kann
man selber Brause herstellen und
welches Gas entwickelt sich, wenn
sie mit Wasser in Berührung
kommt? Wie kann man einen geschlossenen Stromkreis herstellen,
damit eine Glühbirne zum Leuchten
gebracht werden kann? Mit all diesen Fragen setzten sich die kleinen
Nachwuchswissenschaftler angeleitet durch die Praktikantinnen und
Praktikanten in spannenden Experimentierstationen auseinander.
Ein weiteres Highlight des Projekts folgte dann im Frühjahr 2014:
Der Schüleraustausch mit der Partnerschule des Adolfinums, dem Fichte-Gymnasium Hagen. Ziel des Schüleraustausches war es, eine Vernetzung der am Projekt beteiligten
Schulen und Universitäten zu erzielen und den regen Austausch naturwissenschaftlicher Themen zu intensivieren. Nach den Osterferien erfolgte in diesem Zusammenhang ein
dreitägiger Besuch der Adolfiner in
Hagen. Neben einer Besichtigung
16
der Firma Kostal, die im Bereich
Elektrotechnik angesiedelt ist und
unter anderem Photovoltaik-Anlagen
herstellt, ging es zur Phänomenta
nach Lüdenscheid. Hier hatte die
Gruppe einen lehr- und erlebnisreichen Nachmittag beim Erkunden der
vielzähligen Experimentierstationen
und Phänomene. Abgerundet wurde
das Programm durch einen Workshop am Fichte-Gymnasium, der
einen umfangreichen Einblick in das
Thema „Bionik“ gab.
Ähnlich spannend sollte dann der
Rückbesuch der Hagener am Adolfinum werden. Sechs Schülerinnen
und Schüler aus Hagen bezogen
dabei zusammen mit den Adolfinerinnen und Adolfinern ihr Quartier
im Altbau der Schule. Zusammen
wurde nach einem Besuch des Unterrichts der Jahrgangsstufe 10 eine
Zoo-Erlebnisführung geplant, die
zusammen mit den Schülerinnen
und Schülern der Klasse 7d im Zoo
Duisburg am letzten Tag des Austausches bei sonnigem Wetter und
toller Stimmung durchgeführt wurde. Ein Highlight des Austauschs am
Adolfinum war aber sicherlich der
Besuch des science_school_lab der
RWTH Aachen. Hier erkundeten die
Nachwuchslehrerinnen und -lehrer
in einer virtuellen 3D-Tour die Oberfläche des Mars, programmierten
den humanoiden Roboter NAO und
übten sich in der Steuerung eines
Quadrocopters mithilfe verschiedener Steuerungstechniken. Doch neben der Planung und Durchführung
von Unterricht sowie der Erkundung
naturwissenschaftlicher Phänomene
stand während des Austauschs auch
jede Menge Spaß im Vordergrund, so
zum Beispiel beim gemeinsamen
Public-Viewing
des
WM-Spiels
Der Lehrer-Nachwuchs am Adolfinum, betreut von Tim Hermann und Patrick Schubert.
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Neben dem Unterricht
Deutschland gegen Portugal sowie
beim abendlichen Sing-Star spielen.
Nach einem insgesamt sehr
spannenden Projektjahr können alle
beteiligten Personen ein äußerst
positives Zwischenfazit ziehen. Das
Programm
zur
MINT-LehrerNachwuchsförderung gibt nicht nur
einen intensiven Einblick in den
Beruf des Lehrers, sondern hat die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu
einer eingeschworenen Truppe zusammengeschweißt, die sich auch
außerhalb des Unterrichts und der
Schule sehr gut versteht. Diese positive Stimmung soll auch im nächsten
Schuljahr erhalten bleiben, in dem
das Projekt in die nächste Runde
geht. Insgesamt neun neue Adolfiner
des kommenden zehnten Jahrgangs
werden dann in das Projekt eingeführt, während die „Alten“ ihre Er-
fahrungen im Rahmen eines „MILeNa“-Projektkurses weiter vertiefen
und intensivieren.
Hier die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer des Projekt-Jahrgangs
2013-15: Marina Berg, Esra Inalkac,
Rebecca Kuliga, Daniel Lenzen, Julia
Quedenbaum, Paulina Pikulinski,
Hannah Schäfer und Jan-Marvin
Schöffmann.
Patrick Schubert
Bereit für das alltägliche Leben in Frankreich
Fast 60 Französischlernende absolvieren die DELF-Prüfung erfolgreich
Sie alle haben es und sind damit fit für den Alltag in Frankreich : Die Adolfiner mit ihrem „Diplôme d’Etudes en Langue Française“.
Es kostet nicht nur Geld, sondern
auch zwei Samstagvormittage in der
dunklen Jahreszeit und natürlich
Nerven: die Teilnahme an den Prüfungen zum „Diplôme d’Etudes en
Langue Française“ – kurz „DELF“
genannt. Und natürlich muss dafür
gepaukt werden.
Organisiert über die Schule – und
dadurch wesentlich kostengünstiger
als für privat angemeldete Prüflinge
– können sich Schülerinnen und
Schüler auf vier europäischen Referenzniveaus bescheinigen lassen, ob
sie sich in Alltagssituationen zurecht
finden (Niveaus A 1 und A 2) oder in
der Lage sind, am gesellschaftlichen
Leben in Frankreich teilzunehmen
(Niveaus B 1 und B 2). Wer das Niveau B 2 absolviert hat, erwirbt
damit auch die Berechtigung zum
Studium in Frankreich.
Die Diplome werden vom französischen
Erziehungsministerium
vergeben, wo sowohl die Prüfungs-
texte und Kommunikationssituationen vorgegeben als auch die Korrekturen durchgeführt werden. Dabei
wird das Hör- und Leseverstehen
ebenso attestiert, wie die Fähigkeit
zu schreiben und zu sprechen.
Herzlichen Glückwunsch an die
erfolgreichen Absolventinnen und
Absolventen 2014, deren Ergebnisse
beweisen, wie gut sie sich in Wort
und Schrift behaupten können:
Niveau A 2: Arne Arens, Niklas Baglikow, Markus Bergholz, Emily
Dickmann, Nina Duhr, Amelie Eigemann, Annika Fricke, Sabrina
Fricke, Lea Alina Hermann, Hannah
Homberg, Nele Janßen, Frauke Kai,
Mara Konieczny, Saskia Anne Kußel,
Maike Manderfeld, Emma Markus,
David Meier, Jan Menzel, Sophia
Minhorst, Niklas Moysig, Melina
Rehpennig, Torben Schmitz, Laura
Scholzen, Patrick Sommer, Charlotte
Schuhmacher,
Anna
Schumann,
Clara-Sophie Simons, Johanna Ten-
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
bergen, Tobias Tilch, Lara Ulrich,
Eric van den Bosch, Valerie Verspohl, Regina vorm Walde, Berit Weichert, Emily Weisenbach, Sophie
Weßels, Charlotte Wienstroth
Niveau B 1: Isabel Balbon, Niklas
Balbon, Melanie Brouwers, Vanessa
Gabrys, Greta Haßelberg, Esra Inalkac, Saskia Neldner, Assia Riad,
Robert Sager, Kirsten Werner
Niveau B 2: Hannah Dierkes, Melina
Keuser, Alison Mayer, Mai NguyenMinh, Nahal Sedighi
Claudia Landes
17
Aus dem Unterricht
Nachhaltig Nähen für einen guten Zweck
Projekttage 2014: Handarbeits-Projekt unterstützt indische Kinder
„Aus Alt mach Neu“ – unter diesem
Titel versammelten sich 19 Schülerinnen während der Projekttage am
Ende des Schuljahres. Sie wollten
die Techniken textiler Gestaltung
lernen und abschließend ihre Produkte zugunsten des Projekts „Unnoticed“ verkaufen.
Schon zum vierten Mal können
die Adolfiner jetzt indischen Slumkindern aus Delhi mit einer Spende
unter die Arme greifen. Jetzt das
dritte Mal während der Projekttage
und zu Weihnachten 2013 durch den
Verkauf selbst gestalteter Adventskalender von Schülern verschiedener
Jahrgangsstufen. Finanziert wird
damit vor allem der Bus, der den
regelmäßigen Schulbesuch der Kinder ermöglicht, wodurch sie dem
Schicksal entgehen, von klein auf ein
Bettlerdasein führen zu müssen.
Studenten aus aller Welt an der
Jawaharlal Nehru Universität in
Delhi haben „Unnoticed“ gegründet –
zugunsten der Kinder der Wanderarbeiter auf dem Campus der Universität. Über all ihre Aktivitäten
berichten sie auf folgender Internetseite: http://tinyurl.com/puve73s
Aller Anfang ist schwer: Schülerinnen, die keine oder wenig Vorerfahrung im Handarbeiten haben und das galt für fast alle Teilnehmerinnnen – sahen sich durch die Herstellung verkaufbarer Objekte stark
herausgefordert. Erschwerend kam
hinzu, dass nur gebrauchte Materialien oder Reste verwendet werden
sollten – aus Gründen der Nachhaltigkeit. Das Häkeln – ein Schnellkurs wurde durch Frau Kuliga, eine
ebenso hilf- wie erfindungsreiche
Schülermutter, angeboten – wollte
nicht so schnell gelingen. So konzentrierten sich die Schülerinnen auf
das Nähen, zumal sechs anwesende
Nähmaschinen schnellere Erfolge
erhoffen ließen. Aber wie fädelt man
ein, wie spult man, wie befestigt man
den Faden, und vor allem: was tut
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Die Kinder des Projekts „Unnoticed“: Gegründet wurde das Projekt von Studierenden
der Universität im indischen Neu Delhi (Jawaharlal Nehru Univeristy). Die Kinder, deren
Eltern als Bauarbeiter auf auf dem Universitätsgelände arbeiten, leben in äußerst einfachen Unterkünften auf dem Campus. Die Unnoticed-Initiative hat sich zum Ziel gesetzt,
die Kinder bei ihrer Schulausbildung zu begleiten und zu fördern. So unterstützen die
freiwilligen Helfer des Projekts die Kinder durch zusätzlichen Unterricht – vor allem
auch im musischen und kreativen Bereich – oder kümmern sich um regelmäßige Arztbesuche. Schülerinnen und Schüler des Adolfinums unterstützen das Projekt schon seit
längerer Zeit– mehr im www: http://bit.ly/1rPSciT (auch mit dem QR-Code erreichbar).
man, wenn die Nähmaschine nur
noch brummt?
Einige verließen sich daher lieber
auf ihre Hände, probierten die gelernten Step-, Rück-, Hexen- und
Kreuzstiche aus oder verbanden
Stoffstücke mit Knoten, Kleber oder
Draht. Dabei entstanden Rosen,
Dosen, Taschen, Tierchen, Untersetzer und Schmuckbänder aus alten
Jeans und anderen gebrauchten
Textilien.
Andere wollten unbedingt an der
Nähmaschine ein Kosmetiktäschchen mit Reißverschluss fertigstellen
– was in zehn Fällen nach Schnitt
aus dem Internet auch gelang. Das
ging zu Lasten möglicher Pausen.
Am Ende erwirtschaftete die Projektgruppe über den Verkauf mehr
als erhofft: 140 Euro, die bereits am
Zielort in Delhi angekommen sind.
Darüber hinaus konnten die
Schülerinnen aufgefrischte eigene
Kleidungsstücke (darunter ein ganzes Kleid) oder Taschen am Ende der
Projekttage mit nach Hause nehmen.
Claudia Landes
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Aus dem Unterricht
Bunt wie das Adolfinum
Impressionen der Projekttage 2014
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
19
Aus dem Unterricht
Geschichte am Adolfinum betritt Neuland
Vier Klassen erproben Unterricht mit dem digitalen Geschichts-„mBook“
Am Gymnasium Adolfinum werden
auch in den Geisteswissenschaften
gerne mal andere Formen des Unterrichts erprobt. Aus diesem Grund
werden sich vier Klassen, die 6d mit
Maria Vollendorf-Löcher, die 6e mit
Thomas Kozianka und die 9c und 9d
mit Daniel Heisig, am Pilotprojekt
des mBooks beteiligen. Bei diesem
handelt es sich um ein digitales
Schulbuch, das durch das Institut
für digitales Lernen der Universität
Eichstädt bei der Geschichtsdidaktikerin Professor Dr. Waltraud Schreiber entwickelt wurde.
Nachdem eine erste Testphase im
deutschsprachigen Teil Belgiens
erfolgreich absolviert wurde, suchten
die Mitarbeiter des Institutes nach
weiteren Schulen in Deutschland,
um ihre Erkenntnisse hinsichtlich
des Umgangs mit digitalen Schulbüchern durch Lehrerinnen und Lehrer
sowie Schülerinnen und Schüler zu
vertiefen. Die Chance einerseits
neuartige Unterrichtspfade mit ihren Adolfinern zu betreten und andererseits einen Beitrag zu wissenschaftlich fundierter Schulentwicklung zu leisten wollten sich die Moerser Pädagogen nicht entgehen
lassen. Nach Einsenden der Bewerbungsunterlagen erreichte die Schulleitung die frohe Kunde, dass das
Gymnasium Adolfinum eine der
vierzig ausgewählten Schulen ist, die
sich am Pilotprojekt beteiligen dürfen.
Was zeichnet nun also ein digitales Schulbuch neben der Tatsache,
dass es mit Hilfe eines Computers
oder Tablets zu lesen ist, aus? Der
multimediale Anteil, den man nun
nicht mehr nur indirekt durch angegebene Adressen separat ansteuern
muss, ist in einem solchen Unterrichts-eBook deutlich erhöht. Audios,
Videos, Animation, interaktive Elemente, Bildergalerien und Glossare
vertiefen die Möglichkeiten der Zugänge zur Geschichte. Zugleich werden die Schülerinnen und Schüler in
20
Geschichtsunterricht der Zukunft? Ein Blick ins mBook NRW.
diesem Zusammenhang im Umgang
mit digitalen Werkzeugen und Möglichkeiten geschult. Die verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten werden im mBook also nicht zum Selbstzweck, sondern didaktisch durchdacht eingesetzt. Den Zugang zu
diesem Schulbuch finden die Beteiligten im Logineo-System, das allen
Schülern und Eltern seit Einführung
der Schul-Email vertraut ist. Das
mBook ist so konzipiert, dass durch
die vier zu Grunde liegenden Kompetenzen (Frage-, Methoden-, Orientierungs- und Sachkompetenz), die
Schülerinnen und Schüler in der
Lage sein sollen – ganz nach dem
Motto des Pilotprojekts – Geschichte
zu denken, statt zu pauken. Alle drei
Kollegen freuen sich und sind sehr
gespannt auf die neuen Möglichkeiten für das Fach Geschichte am
Adolfinum.
Der Bayerische Rundfunk hat einen kurzen Videobeitrag über das
mBook online gestellt, abrufbar unter http://tinyurl.com/nhqc6mw oder
über den abgebildeten QR-Code:
Daniel Heisig
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Neben dem Unterricht
Neben dem Unterricht
Wettbewerbe, Praktika im Ausland, freiwillige Ferienakademien,
ein Universitätsstudium parallel zum Unterricht oder die Arbeit
der Schülervertretung – auch neben dem Unterricht findet am
Adolfinum „Schule“ statt. Und das mit beachtens- und lesenswerten Ergebnissen.
Neben dem Unterricht
Ein erfolgreiches Schulsportjahr
Schulmannschaften des Adolfinums überzeugen 2013/14
Auch in diesem Schuljahr waren die
vielfältigen Aktivitäten der Schulmannschaften
des
Gymnasiums
Adolfinum von zahlreichen Erfolgen
gekrönt.
Im Volleyball war in diesem Jahr
im Regierungsbezirksfinale für alle
Mannschaften – WK (Wettkampfklasse) II und III Mädchen und Jungen) das Carl-Humann-Gymnasium
Essen einfach zu stark, so dass die
erhoffte Teilnahme am Landesfinale
leider nicht gelang. Allerdings sind
auch die Vizetitel auf der Regierungsbezirksebene aller Ehrenwert.
Erstmalig ging ein Feldhockeyteam der Mädchen in der WK III
bei den Kreismeisterschaften an den
Start. Gegen die favorisierten Duisburger Gymnasien (letztjährige Teilnehmer beim Bundesfinale in Berlin)
gab es zwar nichts zu bestellen, aber
gegen
das
Bertha-SuttnerGymnasium Oberhausen gelang der
ersehnte erste Sieg. Weiter so.
Im Golf war es in diesem Jahr
keine Premiere mehr, sondern das
Team um Kapitän Christian Hellwig
(zudem standen Paul Hagelgans,
Luisa Ernst und Philipp Domalgalla
am Abschlag) nahm zum 2. Mal an
diesem Wettbewerb teil. Nachdem
man im letzten Jahr noch ein wenig
Lehrgeld zahlen musste, bedeutete
der diesjährige geteilte 7. Platz eine
enorme Leistungssteigerung. Das
lässt für das nächste Jahr hoffen.
Im Fußball der Jungen kam man
leider in beiden Altersklassen nicht
über die Kreisebene hinaus. Mit
teilweise
knappen
Niederlagen
mussten die Teams unter der Leitung von Patrick Schubert und Daniel Koop schnell ihre sportlichen
Ambitionen für ein Schuljahr begraben.
Im Schwimmen nahm man unter
der Leitung von Burcu Habip und
Sven Tenhaven mit zwei Teams in
den Wettkampfklassen II erfolgreich
an den Kreismeisterschaften im
Schwimmbad Wesel teil. Der Titelgewinn der Mädchen ragte dabei
heraus, die Jungen belegten einen
guten 2. Platz hinter dem JuliusStursberg Gymnasium NeukirchenVluyn. Bei den Mädchen bedeutete
dies im Schulranking einen 16. Platz
von insgesamt knapp 50 teilnehmenden Teams aus ganz NRW, bei den
Jungen belegten die beiden Vertreter
des Kreises Wesel einen hervorragenden 8 und 9. Platz von insgesamt
54 gestarteten Schulmannschaften
in der Altersklasse.
Im Tennis konnte das Jungenteam der WK III nach einer längeren
Pause wieder an die Erfolge der
früheren Schuljahre anknüpfen. In
diesem Jahr musste sich das Team
(Niklas Moysig, Felix Rosenbleck,
Tim Pesch und Julian Kascha) erst
im Regierungsbezirksfinale auf der
Anlage des TC Schwarz Gold Rhein-
kamp-Repelen gegen das MarieCurie-Gymnasium Düsseldorf mit
2:4 knapp geschlagen geben. Das
Halbfinale hatte man gegen das
städtische
Gymnasium
Straelen
nach hartem Kampf noch mit dem
gleichen Ergebnis für sich entscheiden können. Auf ein Neues im nächsten Schuljahr.
In der Leichtathletik war das
Adolfinum mit einem Großaufgebot
von gut 70 Schülerinnen und Schülern unter der Leitung von Sven
Tenhaven, Martin Schattenberg und
Daniel Koop zu den Kreismeisterschaften am 4. Juni ins Auestadion
nach Wesel angereist. Alle Wettkampfklassen konnten bei den Mädchen und den Jungen besetzt werden. Mit großem persönlichem Einsatz waren alle Schülerinnen und
Schüler hoch motiviert am Start.
Dies gilt ganz besonders für die
Mädchen und Jungen in der WK IV.
Ohne weitere Konkurrenz gelang der
Wettkampf allein gegen die Uhr: Mit
den erzielten Ergebnissen war man
für das Landesfinale qualifiziert,
allerdings kollidierte dieser Termin
(17. Juni) mit den eigenen Bundesjugendspielen, so dass das Team nicht
antreten konnte. Auch in den übrigen Wettkampfklassen konnte man
erfreulicherweise an die Erfolge der
Vorjahre anknüpfen. Vor allem das
Team der Mädchen in der WK II
beeindruckte: Mit 7300 Punkten
Überzeugende Leistungen: Maxi Schürmann beim Hochsprung und Annika Haesters’ Antritt beim 800-Meter-Lauf.
22
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Neben dem Unterricht
Teamphoto Leichtathletik (von links nach rechts): Antonia Farghaly, Maike Manderfeld, Pia Krichel, Nele Janßen, Anna Schumann, Maxi
Schürmann, Marie Sprenger, Jule Asmuth und Marie Weihnacht, liegend: Annika Haesters.
gelang ein überlegener Titelgewinn,
der zudem für die Qualifikation zum
Landesfinale als Punktzweiter hinter
dem
Norbert-Gymnasium
Knechtsteden ausreichte. Herausragend sind dabei die gezeigten Leistungen im 100-Meter-Lauf, Weitsprung sowie Speerwurf und Kugelstoßen bei den Mädchen: Sowohl
Paulina Friedmann als auch Katrin
Beutel wussten hier eindrucksvoll zu
überzeugen. Auch die anderen gezeigten Leistungen wie etwas der
Hochsprungleistung
von
Maxi
Schürmann (persönliche Bestleistung mit 1,60 Meter) ließen berechtigte Hoffnungen zum Erreichen des
Bundesfinale in Berlin aufkommen.
Doch auch hier sorgten Terminüberschneidungen als auch ein verletzungsbedingter Ausfall (Katrin Beutel) dafür, dass am Dienstag, dem 2.
Juli in Bottrop leider nur eine
Rumpfmannschaft an den Start
gehen konnte. Der große Showdown
mit dem Norbert-Gymnasium entfiel
somit. Angesichts des mehrfachen
personellen Ersatzes und ohne ihre
Top-Leichtahtletinnen schlug sich
das Team mit Coach Martin Schattenberg noch achtbar. Hier muss
man vor den kurzfristig eingesprungenen Schülerinnen (Antonia Faghaly, Marie Weihnacht, Nele Janßen
und Maike Manderfeld) den Hut
ziehen, die sich ohne große Vorbereitung dem Wettkampf gestellt haben.
Mit einigen guten persönlichen Ergebnissen und einem guten Teamspirit belegte man am Ende den
sechsten Platz. Hier wäre aber deutlich mehr drin gewesen, wenn denn
alle hätten teilnehmen können. Dies
verspricht für das nächste Jahr wiederum viel Spannung, gehen doch
beide Teams nahezu in gleicher personeller Besetzung an den Start.
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Im Beachvolleyball (siehe dazu
auch den eigenen Bericht über das
Landesfinale) gab es dann kurz vor
den Sommerferien doch noch eine
Erfolgsnachricht. Nach der knappen
Niederlage gegen das Carl-HumannGymnasium am 18. Juni und dem
damit verbundenen zweiten Platz im
Landesfinale jubelten die Spielerinnen und Spieler um Coach Martin
Schattenberg noch nachträglich: Der
Startverzicht eines Bundeslandes für
das Bundesfinale vom 21. bis 25.
September ermöglicht dem Adolfinum nachträglich doch noch die
Teilnahme in Berlin. Jetzt wird in
den Ferien weiter fleißig trainiert,
um beim Finale der besten 16 Teams
aus ganz Deutschland eine gute
Figur abzugeben und an die Erfolge
von vor zwei Jahren (damals wurde
das Adolfinum Vierter) anzuknüpfen.
Martin Schattenberg
23
Neben dem Unterricht
NRW-Vize im Beachvolleyball – aber doch nach Berlin
Adolfiner rücken ins Bundesfinale nach
Im Sandkasten für Volleyballer: Volle Konzentration beim Team Adolfinum…
Im Beachvolleyball konnte sich das
Adolfinum dieses Schuljahr zum
wiederholten Mal in die Siegerliste
des Kreises Wesel eintragen. Allerdings gehen so allmählich die Gegner
aus: lediglich das Gymnasium
Rheinkamp hatte gemeldet und dann
auch nicht den Hauch einer Chance
zum Weiterkommen. So gab es am
15. Mai 2014 ein doppeltes stadtinternes Duell um den Titel. Zunächst
konnte Rheinkamp 1 knapp gegen
das 2. Adolfinum-Team mit 2:1 gewinnen, während Team 1 vom Adolfinum sicher mit 3:0 gegen Rheinkamp 2 gewann. Sowohl im kleinen,
als auch im großen Finale gab es
dann deutliche 3:0 Siege für das
Adolfinum.
Kader: Chiara Hoenhorst, AnnSophie Schattenberg, Jenni Liu,
Niklas Kotte, Jan Vetter, Arndt Bils,
Luca Wagner (Adolfinum 1); Jonas
Werland, Philip Holstein, Thorben
Heinze, Mike Toomey, Wibke Bils,
Elena Löhndorf, Rebecca Kuliga
(Adolfinum 2)
Auf Regierungsbezirksebene trat
das Adolfinum unter der Regie von
Martin Schattenberg am 03.06.2014
in Kleve an. Zum Finale waren insgesamt 10 Teams anwesend, die in
24
zwei Fünfergruppen gegeneinander
antraten. Die Auslosung ergab, dass
das Adolfinum in der Gruppenphase
viermal hintereinander antreten
musste. Die Mannschaft (Niklas
Kotte, Arndt, Bils, Philip Holstein,
Luca Wagner und Jan Vetter, AnnSophie Schattenberg, Jenni Liu,
Rebecca Kuliga und Chiara Hoenhorst) absolvierte souverän diesen
Spielmarathon: jeweils deutliche 3:0
Siege gegen das Gymnasium Wuppertal-Barmen,
Lise-MeitnerGymnasium Geldern, das KonradAdenauer-Gymnasium Kleve und ein
2:1 gegen das Theodor-FliednerGymnasium Düsseldorf brachten den
ungefährdeten
Gruppensieg.
Im
Halbfinale traf man auf den Gruppenzweiten der anderen Gruppe, das
Sophie-Scholl-Gymnasium Oberhausen: Jungen und Mixed-Team siegten
deutlich, lediglich das Mädchenteam
musste in eine knappe Niederlage
einwilligen. Nach diesem 2:1-Sieg
wartete im Finale einmal mehr das
Carl-Humann-Gymnasium
Essen.
Allerdings war damit das primäre
Ziel, die Qualifikation für das Landesfinale, auch schon geschafft. Im
letzten Spiel des Turniers experimentierte Martin Schattenberg daher ein wenig mit den Aufstellungen,
so dass die 0:3-Niederlage ein wenig
zu deutlich ausfiel.
Beim Landesfinale in Marl am
18. Juni (in gleicher personeller
Besetzung) stellten weder das Freiherr-vom Stein-Gymnasium Leverkusen
noch
das
Marie-CurieGymnasium Recklinghausen einen
echten Prüfstein dar. Das Adolfinum
… unter den strengen Augen von Trainer Martin Schattenberg (rechts).
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Neben dem Unterricht
dominierte diese Gruppe deutlich:
Beide Gegner konnten jeweils mit
3:0 geschlagen werden. Im Mädchenteam waren Ann-Sophie Schattenberg und Jenni Liu gesetzt, Chiara
Hoenhorst übernahm den weiblichen
Part im Mixed-Team und wurde
durchgängig von Niklas Kotte unterstützt. Bei den Jungen bildeten
Arndt Bils und Philip Holstein das
Jungenteam. Rebecca Kuliga, Jan
Vetter und Luca Wagner waren als
Ersatzspieler dabei, blieben aber
ohne Spieleinsatz, unterstützen das
Team jedoch vorbildlich.
Als Gruppenerster traf man im
Viertelfinale dann auf das Gymnasium Theodorianum Paderborn. Auch
hier konnte ein klarer 3:0-Sieg herausgespielt werden. Im Halbfinale
wartete dann das Gymnasium Dionysianum Rheine. Auch der neue
Modus- es wurden jetzt zwei Gewinnsätze bis 15 Punkte gespielt –
änderte nichts an der Moerser Überlegenheit. Lediglich das Jungenteam
musste hier einen Satzverlust hinnehmen, am verdienten 3:0 Sieg
änderte dies jedoch nichts. An dieser
Stelle machte sich spätestens der
Einsatz von Lukas Schattenberg
(Q2), der als zusätzlicher Coach
mitgefahren war, positiv bemerkbar.
Von seinen Tipps konnten vor allem
das Mixed-Team, aber auch die Jungen profitieren.
Im Finale gab es dann wie in den
drei vergangenen Jahren ein Wiedersehen mit dem Carl-HumannGymnasium Essen. Sollte in diesem
Jahr die große Überraschung gegen
NRW-Vizemeister: Das Team freut sich über die erbrachten Leistungen.
den hohen Favoriten gelingen? Während die Mädchen keine Chance
hatten, sich aber in beiden Sätzen
mit über 10 Punkten jeweils achtbar
aus der Affäre zogen (und ihr Spiel
damit mit 0:2 verloren), entwickelte
sich auf den anderen beiden Feldern
eine nicht vorhersehbare Dramatik.
Im Mixed konnten die Moerser den
1. Satz für sich entscheiden und auch
das Jungendoppel gestaltete sich als
Krimi: Philip Holstein und Arndt
Bils gruben schier unerreichbare
Bälle wieder aus, und ließen sich
auch von der Essener Lufthoheit
nicht beeindrucken. Mit 13:15 scheiterten sie denkbar knapp und auch
im 2. Satz gab es Chancen. Aber am
Ende dann doch eine 14:16 Niederlage. Damit war das Essener Team
„durch“ und auch im Mixed reichte
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
es dann doch nicht ganz: Zwar hatten die Moerser im 3. Satz zwei
Matchbälle, konnten sie aber nicht
nutzen und so jubelten wie im vergangenen Jahr wieder die Essener.
Die Enttäuschung hielt sich ob
der gezeigten eigenen guten Leistungen in Grenzen und die Hoffnung
stirbt bekanntlich zuletzt… Denn im
nächsten Jahr sind eine ganze Reihe
der Spieler und Spielerinnen weiter
dabei, während den Essener Jungen
ein Umbruch bevorsteht. Und vor ein
paar Tagen erreichte uns die frohe
Kunde: es geht nach Berlin, weil
unser Team nachrücken konnte. Also
Daumen drücken!
Martin Schattenberg
25
Neben dem Unterricht
Willkommen im Duisburger Hafen!
Händeschütteln mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping
Begrüßungskomitee: Die Chinesisch-Lerner des Adolfinums bei der Ankunft des chinesischen Staatspräsidenten im Duisburger Hafen.
Nach 16 Tagen und mehr als 10.000
Kilometern war er am Abend des 29.
März 2014 endlich am Ziel: Der erste
durchgehende Güterzug „Yuxinou“
aus China erreichte den Duisburger
Hafen. Zu seinem Empfang war der
chinesische Staatspräsident Xi Jin-
ping in Begleitung einer 200köpfigen Delegation aus Führungs–
und Wirtschaftsfachleuten in Duisburg angereist.
Unterstützt von Vizekanzler und
Bundeswirtschaftsminister Sigmar
Gabriel, NRW-Ministerpräsidentin
Der prominenten Besuche: NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Xi Jinping.
26
Hannelore Kraft, dem Duisburger
Oberbürgermeister Sören Link und
dem Vorstandschef des Duisburger
Hafens „logport“ Erich Staake begrüßte er den Zug.
Neben diesen prominenten Gästen waren auch einige Adolfiner aus
der Qualifikationsphase zur Begrüßungsfeier eingeladen: Moritz Bender, Mattias Fechner, Lisa-Maria
Kamysz, Eva Liebenau, Jens Lünenstraß, Verena Menzel, Mai NguyenMinh, Erik Rien, Christina Schmidt,
Marten Sprehn, Pascal Verholen
sowie ihre Chinesisch-Lehrerin Yihu
Schlossarek.
Im Anschluss an die Zeremonie
ging der chinesische Staatspräsident
Xi schnurstracks auf die Schülerinnen und Schüler zu und nahm sich
anschließend trotz seines engen
Terminplans noch sehr viel Zeit, um
mit ihnen ein wenig zu plaudern.
Unter anderem ermutigte er sie,
nach China zu reisen und in China
zu studieren. Zum Abschied drückte
er noch jedem persönlich die Hand der perfekte Abschluss eines aufregenden Ereignisses.
Yihu Schlossarek
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Neben dem Unterricht
Gleich drei Känguru-Shirts für das Adolfinum
Konstant hohe Teilnahme von Adolfinern freut die Mathematikkollegen
Siegerehrung: Die glücklichen Gewinner, zusammen mit Schulleiter Hans van Stephoudt, Andrea Klein und Katharina Nehb.
Der dritte Donnerstag im März 2014
war für unsere Schule – wie für über
10.000 Schulen in ganz Deutschland
– wieder einmal „Känguru-Tag“.
Über 600 Schülerinnen und Schüler
brüteten an diesem Vormittag freiwillig 75 Minuten lang mathematischen Multiple-Choice-Aufgaben. Sie
taten dies zeitgleich mit über
886.000 anderen Schülerinnen und
Schülern in ganz Deutschland. Aber
nicht nur in Deutschland erfreut sich
dieser Wettbewerb weiterhin großer
Beliebtheit, weltweit gab es in diesem Jahr über 6,3 Millionen Teilnehmer aus 50 Ländern.
Erfreulich ist, dass unter den
mehr als 600 Adolfinern auch 30
Schülerinnen und Schüler aus dem
Abiturjahrgang teilgenommen haben
und trotz der bald anstehenden Abiturklausuren
den
KänguruWettbewerb zum letzten Mal noch an
ihrer „alten“ Schule mitgemacht
haben.
Dieser Wettbewerb findet aber
nicht nur bei den Schülerinnen und
Schülern unserer Schule großen
Anklang, sondern auch bei den Mathematiklehrerinnen und –lehrern
selbst. So ist es für die Fachschaft
Mathematik seit Jahren schon
selbstverständlich, an diesem Tag
schon früh in der Schule zu sein, um
die Sporthalle und die Kunst- und
Klausurräume für den Wettbewerb
vorzubereiten.
Gleich 33 Adolfiner gehörten
durch ihre herausragenden Leistungen deutschlandweit zu den Besten.
In einer kleinen Siegerehrung im
Konferenzraum der Schule überreichte der Schulleiter und Mathematikkollege Hans van Stephoudt
diesen Preisträgern ihre Präsente.
Über einen ersten Preis konnten
sich freuen: Luzi Weichert (5f), Simon Stavroulakis (5a), Jan Mattis
Lipka (6e), Yannick Cousin (8a),
Alexander Cousin (8a) und Berit
Weichert (9d). Einen zweiten Preis
errangen: Linnea Paulukuhn (5e),
Timo Kohlmann (5d), Til Scholz (6a),
Simon Krenz (6a), Judith Wiegelmann (6b), Ben Schwarz (6a), Paul
Sager (7e), Jonathan Mielchen (8e)
und Johanna Meier (Q1). Einen dritten Preis erhielten: Nicolas Cunha
(5a), Lukas Boy (5b), Julia Lener
(5c), Amelie David (5b), Alexander
Pinske (5d), Judith Oppenberg (5b),
Paul Klose (6a), Luis Schmidt (6a),
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Leonie Wallusch (6b), Antonia
Schindelmann (7b), Falk van den
Bosch (7b), Hannah Kuliga (8e), Ida
Krüger (8e), Julian Sielaff (8d), Arne
Arens (9e), Saskia Kußel (9e), Moritz
Bender (Q1) sowie Nick Schmidt
Sarrà (Q2).
Luzi Weichert gehört mit ihrer
Punktzahl zu den besten 200 von
insgesamt über 180.000 Teilnehmern
der Jahrgangsstufe 5, Yannick Cousin aus der Jahrgangsstufe 8 platzierte sich unter die besten 100 von über
70.000 Teilnehmern.
Den
weitesten
„KänguruSprung”, also der größten Anzahl von
aufeinanderfolgenden richtigen Antworten, erreichte in diesem Jahr Jan
Mattis Lipka aus der Klasse 6e. Er
erhielt hierfür das begehrte Känguru-T-Shirt. Normalerweise gibt es
nur ein T-Shirt pro Schule. Da die
Teilnehmerzahl auch beim zwanzigsten Känguru-Wettbewerb an unserer
Schule wieder so außerordentlich
hoch war, bekamen wir drei weitere
Känguru-T-Shirts als Zugabe. Diese
errangen Ida Krüger (8e), Johanna
Meier (Q1) und Linnea Paulukuhn
(5e).
Andrea Klein
27
Kurz notiert
Kurz notiert: Bio-Olympiade ! „Chemie entdecken!“
Naturwissenschaftlerinnen erneut erfolgreich
Unter den besten 40 in NRW: Melina Keuser, Amanda Silberborth und Eva Wollny (Q2)
Auch in diesem Jahr haben Schülerinnen des Gymnasium Adolfinum
bei der Internationalen Biologieolympiade höchst erfolgreich abgeschnitten. Mit Melina Keuser,
Amanda Silberborth, Inja Vetter und
Eva Wollny (alle Q2) sind gleich vier
Schülerinnen unter die besten 40 in
NRW gelangt. Am 21. Januar wurden sie im Rahmen einer Feierstunde durch die Ministerialrätin im
Schulministerium Renate Acht ge-
ehrt. „Zehn Prozent der Spitzenbiologinnen in NRW vom Adolfinum das ist eine gute Quote“, freut sich
Dr. André Remy, der die vier betreut
hat. Dabei ist die Internationale
Biologieolympiade kein simpler Ankreuzwettbewerb, sondern die Olympioniken müssen sich in einer umfangreichen Hausarbeit und in einer
mehrstündigen Klausur mit Themen
auseinandersetzen, die deutlich über
Leistungskursniveau liegen.
Für Eva Wollny ist die Biologieolympiade noch nicht zu Ende: Mit
Platz 6 in NRW gelang ihr der
Sprung in die dritte Auswahlrunde,
die eine Woche lang am Institut für
die Pädagogik der Naturwissenschaften in Kiel stattfindet: In praktischen und theoretischen Klausuren
wird umfangreiches Wissen aus allen
Bereichen der Biologie erwartet. Am
Ende wird das deutsche Team für die
Finalrunde in Bali gekürt. Insofern
könnte für Eva Wollny der Wettbewerb noch internationaler werden …
Dr. André Remy
„Aus alt mach neu – flott und farbig!“
So lautete das Thema der diesjährigen Aufgabe des Wettbewerbs "Chemie entdecken", an dem traditionell
viele Schülerinnen und Schüler der
Jahrgangsstufen 7 teilnehmen. So
auch die gesamte Klasse 7d unter
der Leitung von Chemie-Lehrer Patrick Schubert, die im Rahmen des
Chemieunterrichts und der Freiarbeit die spannenden Experimente
durchführte. Und dieses Jahr durfte
ganz nach dem Geschmack
der
Jungforscher so richtig rumgesaut
werden: Alte Zeitungen wurden in
kleine Stücke gerissen und in eine
selbst hergestellte Seifenlösung eingebracht. Rührstab und Mixer durften dabei natürlich nicht fehlen.
Nach Hinzufügen von Bleichmitteln
und Farben wurde das "neue" Papier
geschöpft und zum Trocknen ausge-
28
Die glücklichen Preisträger der 7d
legt. Anschließend erfolgten viele
Experimente, mit deren Hilfe die
Struktur und die Eigenschaften des
selbst hergestellten Papiers untersucht werden konnten. Die Auswertung der Experimente und das Anfertigen der Protokolle erfolgten in
zeitintensiver Heimarbeit oder im
Rahmen der folgenden Freiarbeits-
stunden. Doch der Aufwand hat sich
gelohnt und das Ergebnis konnte
sich sehen lassen. Knapp die Hälfte
der Klasse erlangte eine Urkunde
"mit besonderem Erfolg". Alina Matta gehörte sogar zu den Besten in
NRW und wird Anfang Juli im Rahmen einer Feierstunde an der Universität Köln von Bildungsministerin
Sylvia Löhrmann für ihre tollen
Leistungen gesondert geehrt. Diese
Ehre wird auch Norina Justus
(Jahrgangsstufe 7) und Lara Klimas
(Jahrgangsstufe 9) zu teil, die ebenfalls zu den Preisträgern 2013/14 in
NRW gehören. Herzlichen Glückwunsch!
Patrick Schubert
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Kurz notiert
Kurz notiert: Betriebspraktikum ! Kleidersammlung
Dem nächsten Jahrgang ins Praktikum helfen
Am Dienstag, dem 11. Februar 2014,
haben sich Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10
zum Austauschnachmittag über das
Betriebspraktikum getroffen.
Die Schülerinnen und Schüler
der Einführungsphase, die gerade
ihr Betriebspraktikum absolviert
hatten, standen den Jugendlichen
der Jahrgangsstufe 9 Rede und Ant-
Fragen rund um das Betriebspraktikum:
Schüler beraten Schüler.
wort, was auf sie in einem Jahr zukommen wird.
An verschiedenen
Stationen, wie beispielsweise Kindergarten, Schule, Medizin und
Technik erkundigten sich die Neuntklässlerinnen und Neuntklässler
über die Erfahrungen der Oberstufenschülerinnen und -schüler.
Stephanie Liedtke
Viele Tüten voller Kleidung
Am 16. Juni 2014 fuhren Mitglieder
des Leo Clubs Niederrhein mit einem
Lieferwagen auf unseren Schulhof.
Der Leo Club Niederrhein ist eine
Jugendorganisation, die soziale Projekte in der näheren Umgebung
unterstützt. Für das Friedensdorf in
Oberhausen organisierten die Clubmitglieder eine Kleidersammelaktion
und baten die Schülerinnen und
Schüler Kleidungsstücke mitzubringen.
Das Friedensdorf in Oberhausen
hilft verletzten und kranken Mädchen und Jungen, die in ihren von
Kriegen und Krisen heimgesuchten
Heimatländern nicht behandelt werden können. Die Kinder werden zur
medizinischen
Versorgung
nach
Deutschland geholt, in Kliniken in
Europa behandelt und nach ihrer
Rehabilitation zu ihren Familien in
die Heimat zurück gebracht.
Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie Eltern
kamen mit Tüten und Kartons voller
Kleidung auf den Schulhof und übergaben ihre Spenden für das Friedensdorf den dankenden Leos.
An der Kleidersammelaktion be-
teiligten sich zudem das Gymnasium
Rheinkamp, die Moerser Robinson
Grundschule und das Duisburger
Mannesmann Gymnasium.
Der mit Säcken voller Kleidung
prallgefüllte
Lieferwagen
wurde
freudig in Oberhausen entgegen
genommen.
An dieser Stelle möchte sich der
Leo Club noch einmal ganz herzlich
bei allen Kleiderspendern und Kleiderspenderinnen bedanken.
Auf der Homepage des Friedensdorfes findet sich auch ein Bericht
über
unsere
Sammelaktion:
http://tinyurl.com/qy3dgql
... dieser ist mit dem unten abgebildeten QR-Code auf einem Mobilgerät auch direkt aufrufbar.
Stephanie Liedtke
Fleißige Hände: Lehrerin Stephanie Liedtke und ihre Helfer beim Verladen der Spenden.
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
29
Neben dem Unterricht
Lutz van Dijk über Bücher und HOKISA
Niederländischer Schriftsteller berichtet Klassen 8 über die Organisation
Lutz van Dijk zu Besuch am Adolfinum: Bei der Begrüßung durch Schulleiter Hans van Stephoudt und bei der Spendenübergabe der SV.
Als Lutz van Dijk von den Kindern
aus der Organisation „Homes for
Kids in South Africa“, was so viel wie
„Häuser oder Zuhause für Kinder in
Südafrika“ erzählt, herrscht andächtige Stille. Lutz van Dijk hat viel zu
erzählen: Zum Beispiel von Mbu,
dem Jungen, der seinen Mitschülern
23 Schulbrote mitbringt und letztendlich mit van Dijk ein Buch geschrieben hat. Und von sich, wie er
nach Afrika gekommen ist, nachdem
er von zu Hause ausgebrochen war.
Den Schülern der 8. Klasse
macht es sichtlich Spaß, dem Autor
und ehemaligem Lehrer zuzuhören.
Und es wird auch spannend, etwa als
van Dijk erzählt, wie er Medikamente gegen Aids nach Afrika geschmuggelt hat. Doch es gibt auch
stille Momente, zum Beispiel, als er
von Mbu erzählt, der seinen besten
Freund in einem tödlichen Straßenkampf verloren hat. Aus dieser Geschichte entstand das authentische
Buch, „Niemand wird mich töten“, in
dem Mbu folgende Botschaft übermittelt: „Ich möchte junge Menschen
ermutigen, niemals aufzugeben!“
Von da an geht es mit rührenden,
aber auch mit lustigen Geschichten
weiter, die von den Kindern des
Townships
Masiphumelele
bei
Kapstadt erzählen.
30
Zwischendurch lernen die Schüler auch noch ein paar Worte Xhosa,
eine der elf Amtssprachen Südafrikas. Jeder möchte die schwierigen
Klicklaute können und schließlich
machen knapp hundert Schüler komische Geräusche.
Zum Abschluss seiner Lesung
zeigt Lutz Van Dijk einen kurzen
Film, der aus dem Alltag des HOKISA-Hauses berichtet. Er zeigt wie
Bischof Tutu, der laut van Dijk einer
der berühmtesten Mensch Südafrikas ist, HOKISA besuchte und wie
alle Kinder sehr aufgeregt waren.
Außerdem stellen sich die Erwachsenen vor, die bei HOKISA arbeiten,
und erzählen, was das Ziel der Organisation ist.
Am Ende des Videos sieht man
viele der Kinder, wie sie sich auf
Englisch vorstellen, und viele der
Mädchen sind ganz hingerissen. Als
die Lesung dann endgültig vorbei ist,
gibt es tosenden Applaus.
In der darauf folgenden Unterrichtsstunde merkt man, dass die
Lesung und van Dijks indirekter
Aufruf Nachwirkungen hatte. „Eine
Spendenkasse kann man aufstellen!“, ruft ein Mitschüler. „Am Besten in die Pausenhalle, da ist am
meisten los!“, meldet sich eine Mitschülerin. Auch ein Tisch in der
Schulbücherei ist geplant, wo die
Bücher „Romeo und Jabulile“, „Niemand wird mich töten“ , „Township
Blues“ und „Themba“ ausliegen werden.
Was viele Schüler nicht mehr so
genau wissen: Die Hälfte des
Sponsorenlaufgeldes, das im vergangen Jahr zusammengelaufen wurde,
ging an die HOKISA-Organisation,
welche im März 2001 von van Dijk,
dem südafrikanischen Senior Lektor
an der Universität Western Cape
und engagierten Schriftsteller gegründet wurde. Von da an ging es
nur noch bergauf für die Organisation - auch dank Desmond Tutu stieg
der Bekanntheitsgrad des Waisenhauses für Aids-kranke Kinder. Lutz
van Dijk ist einer der zehn Erwachsenen, die für HOKISA arbeiten.
Jedoch ist er der einzige, dessen
Arbeit ehrenamtlich ist. Die 22 Kinder werden bei HOKISA von fachkundigem, engagierten Personal
betreut, wobei sie sich ihre Pflegeeltern unter den Mitarbeitern selbst
aussuchen dürfen.
Nach dem Vortrag von van Dijk
ist eines sicher: HOKISA hat ein
paar begeisterte Fans vom Adolfinum mehr!
Efthymia Siaini und Loana Kohl,
Klasse 9c
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Neben dem Unterricht
Spannende Vorträge, tolle Filmbeiträge, begeisterte
Besucher – das Erweiterungsprojekt 2014
Schüler bereiten sich ein halbes Jahr vor
Gespannte Vorfreude: Die Schülerinnen und Schüler des Erweiterungsprojektes kurz vor ihren Präsentationen.
Fast ein halbes Jahr wurde daran
gearbeitet, getüftelt und gewerkelt.
Und das hat sich auch gelohnt, denn
es sind viele tolle Projekte dabei
entstanden, wie zum Beispiel über
das Bermuda-Dreieck, über die Antike Götterwelt oder über Coco Chanel
und vieles mehr.
Zahlreiche Besucher waren am
Erweiterungsprojekttag bei uns im
Adolfinum. Nach einer herzlichen
Begrüßung durch unseren Schulleiter Hans van Stephoudt und dem
koordinierenden Lehrer für das Erweiterungsprojekt Ernst Kisters
fingen auch schon die ersten Projektvorstellungen an. Doch es gab
nicht nur mündliche Vorträge, sondern auch mediale Unterstützung
durch Powerpoint und kleine Filme,
und durch selbst erfundene, gestaltete und gebaute Dinge, sowie persönliche Erlebnisse, die berichtet wurden. Auch die Presse interessierte
sich für das Erweiterungsprojekt,
denn Jelina Kulaksiz aus der Klasse
8d hatte für ihr Projekt zum Thema
„Beeinflussung und Lenkung der
öffentlichen Meinung durch Massenmedien“ sogar einen Interviewtermin mit Dr. Gregor Gysi.
Leider mussten immer fünf Vorträge gleichzeitig laufen, sodass
nicht jeder alle Präsentationen besu-
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
chen konnte, weil man es sonst mit
Blick auf die Zeit gar nicht hätte
unterbringen können. Trotzdem war
jeder Vortrag gut besucht, was die
Präsentatoren sehr freute. In einer
Pause, in der der Eltern-Verein die
Besucher mit Schnittchen und Getränken versorgte, gab es Gelegenheit für Gespräche über das Gehörte
und Fragen an die Präsentatoren.
Die Besucher und auch die Schülerinnen und Schüler waren mit den
Vorträgen und dem tollen Tag zufrieden.
Isis Rittinghaus
31
Neben dem Unterricht
Die Musikensembles blicken auf ein
gelungenes Weihnachtskonzert zurück
Chöre, Bläsergruppe, Orchester und Schulband brachten viele musikalische
Facetten des Festes zu Gehör
Auftritt vor vollem Haus: Die Bläsergruppe und die Chöre beim Weihnachtskonzert.
Bereits beim Weihnachtskonzert
2013 konnte das Publikum in der
vollbesetzten Schulaula unterschiedlichste Arten und Genres von Musik
erleben, die sich ein und derselben
Zeit im Jahr widmet. Es erklang
Ruhiges, Besinnliches, aber auch
Temperamentvolles und Rockiges.
Ob Alte Musik, Spiritual, Traditional, Jazz, Filmmusik, Pop oder Punk
Rock – die verschiedenen Ensembles
am Adolfinum bemühen sich darum,
eine große Bandbreite von Musik im
Auge zu behalten und damit einerseits auf diverse Vorlieben der Schülerinnen und Schüler einzugehen,
andererseits auf das jeweils hörensund schätzenswerte „Andere“ auf-
merksam zu machen. So wurden dem
Publikum gleichzeitig wiederum
viele Facetten von Weihnachten vor
Ohren geführt: Von der Hektik der
Menschen vor dem Fest handelte das
Lied „O weih, o Weihnachtszeit!“,
gesungen vom Chor der Stufen 5-7,
der darüber hinaus u.a. das englische Traditional „How Many Miles
To Bethlehem“ im räumlichen Dialog
und ein Arrangement mit Solovioline
(Jasper Sitte) von „Inmitten der
Nacht“ darbot. Der Mittel- und
Oberstufenchor trat u.a. mit der
alten mehrstimmigen Weise „Psallite/Singt und klingt“ auf sowie mit
dem aus der Weihnachtswerbung
bekannten Melanie-Thornton-Song
„Wonderful Dream“. Das Orchester
„Adolfonium“ erinnerte mit der
Filmmusik zu „Shrek“ an die Weihnachtszeit als Zeit der Märchenfilme.
In den zarten Schmelz der Streicher
fiel schließlich die Schulband mit
rockigen Tönen ein. Die Begeisterung des Publikums war dieser auch
bei den „wilden Katastrophenschilderungen“ im Song „Weihnachten bei
den Brandts“ sicher. Abgerundet
wurde das vielfältige Programm
durch die fanfarenartigen, hero(ld)ischen und jazzigen Klänge der
Bläsergruppe mit „Splendor of
Brass“ und „Stompin’“. Die Veranstaltung endete traditionell mit einem gemeinsamen Weihnachtslied
Mitglieder des Orchesters „Adolfonium“ und der Bläsergruppe beim Sommerkonzert.
32
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Neben dem Unterricht
und den Dankesworten des Schulleiters Hans van Stephoudt.
Die vorübergehende Schließung
der Aula wegen der Umbaumaßnahmen hielt die Fachschaft Musik
nicht davon ab, wieder ein Sommerkonzert zu organisieren. Ein geeigneter Ausweichort war das Kulturzentrum Rheinkamp – wenn auch
mit erheblichem Aufwand verbunden
(Technik- und Instrumententransporte, Personentransfers zwecks
Proben vor Ort, etc.). Doch auch hier
erwartete die rund 300 Zuhörer ein
abwechslungsreiches sommerliches
Programm, das der Chor der Stufen
5 bis 7 mit „Super-Trouper“ von
ABBA und aktuellen Hits von Adele
eröffnete. Der Chor der Stufen 8 bis
Q2 setzte mit Mendelssohns „Abschied vom Walde“ und „O du schö-
ner
Rosengarten“
a-cappellaAkzente, die Bläsergruppe wartete
u.a. mit heißen Samba-Rhythmen,
der „Wickie-Suite“ und den virtuosen
Hornsolisten Leonie Kramer und
Bjarne Weiß auf, das Orchester
„Adolfonium“ steuerte Country- und
Überreichung eines goldenen Mikrofons:
Dank der Fachschaft Musik an
Rolf Roentgen.
ebenfalls
Filmmusik
(„Forrest
Gump“) bei. Schülerinnen und Schüler der Klasse 8d präsentierten einen
selbst gedrehten Videoclip zum Marillion-Song „The Party“, zu dem die
Schulband live und verblüffend synchron musizierte.
Am Ende bedankten sich alle
Mitwirkenden mit dem gemeinsam
aufgeführten Song „Crying in the
Rain“ bei Herrn Roentgen, der in
seiner im Sommer zu Ende gegangenen Dienstzeit bei unzähligen Musikabenden – zusammen mit Schülern
seiner Bühnentechnik-AG – für eine
reibungslose Technik und einen
guten Sound gesorgt und oftmals als
erfahrener
Band-Musiker
selbst
mitgewirkt hat.
Martin Rücker
Ausgezeichnete Facharbeit:
Über die Gesundheitsgefahr von Textilfarbstoffen
Teresa Karl mit Dr.-Hans-Riegel-Fachpreis ausgezeichnet
Teresa
Karl,
Schülerin
der
Qualifikationsphase 1, konnte sich
über den zweiten Platz in der Sparte
Chemie
bei
der
diesjährigen
Verleihung des Dr.-Hans-RiegelFachpreises an der Universität
Düsseldorf freuen. Im Rahmen einer
Feierstunde im Saal der UniBibliothek wurden ihr am 30. Juni
die Urkunde und das Preisgeld in
Höhe von 400 Euro überreicht.
Ihre Facharbeit mit Thema
„Cancerogenes Gefährdungspotential
durch Spaltung von Textilfarbstoffen
auf der Haut am Beispiel von mit
Kongorot gefärbten Baumwollfasern“
überzeugte die Jury - bestehend aus
mehreren Universitäts-Professoren -,
so dass sie sich gegen zahlreiche
Mitbewerber durchsetzen konnte.
Der Fachpreis der Dr.-Hans-RiegelStiftung wird bereits seit einigen
Jahren für naturwissenschaftliche
Facharbeiten ausgelobt. In diesem
Jahr wurden allein an der Universität Düsseldorf 131 Facharbeiten in
den Fächern Mathematik, Biologie,
Chemie und Physik eingereicht. Die
Riegel-Preisträgerin: Teresa Karl.
Facharbeit wird dabei von den Schülern selbst eingereicht und die vorherige Benotung durch die betreuende Fachlehrkraft ist der Jury bei
ihrer Auswahl der besten Arbeiten
nicht bekannt. Sven Tenhaven hat
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
die Arbeit als Chemielehrer begleitet: „Ich freue mich sehr für Teresa.
Durch die Auszeichnung hat sich die
viele Arbeit, die sie in die Facharbeit
gesteckt hat, doppelt gelohnt. Es
wäre schön, wenn sich im kommenden Jahr noch weitere Schüler/innen
des Adolfinums mit ihren gelungenen Facharbeiten bewerben würden“.
Die Dr. Hans Riegel-Fachpreise
werden von deutschen und österreichischen Universitäten in Kooperation mit der Dr. Hans Riegel-Stiftung
verliehen. Sie zeichnen besonders
gute wissenschaftliche Arbeiten von
SchülerInnen der Sekundarstufe II
aus. Ziel der Fachpreise ist, junge
Talente
im
mathematischnaturwissenschaftlichen Bereich zu
fördern und frühzeitig den Kontakt
zur Hochschule und entsprechenden
Fördermöglichkeiten herzustellen.
Sven Tenhaven
33
Neben dem Unterricht
MINT-EC-Camp „Water Science“ war ein voller Erfolg
16 MINT-EC-Schüler und 8 Adolfiner forschen an der Niers
In der Zeit vom 8. September bis
zum 11. September 2013 organisierte
das Gymnasium Adolfinum in Kooperation mit dem Verein für mathematisch-naturwissenschaftliche
Excellence Center an Schulen e.V.
(kurz: MINT-EC) ein MINT-Camp
für Schülerinnen und Schüler der
bundesweit über 180 MINT-ECSchulen. Unter dem Titel „Water
Science: Die Ökologie der Niers“
forschten
24
Nachwuchswissenschaftler, darunter auch acht MINTinteressierte Adolfiner an drei Tagen
zu den Themen Gewässerrenaturierung, Gewässergüte und Gewässerschutz. Unterstützt wurden die
Schüler dabei von vielzähligen Experten, die von verschiedenen Partnern des Adolfinums wie dem Niersverband, dem Planungs- und Entwicklungsbüro Lange in Moers, der
Hochschule Rhein-Waal sowie dem
NABU zur Verfügung gestellt wurden. Das Programm an diesen drei
Tagen war sehr vielfältig und diente
in erster Linie dazu, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für einen
naturwissenschaftlichen Beruf zu
begeistern, um somit dem Fachkräftemangel in diesem Bereich entgegenzusteuern. Hauptelement des
Camps waren die gewässerökologischen Untersuchungen, die auf dem
Gelände der Kläranlage Mönchengladbach-Neuwerk in Kooperation mit
dem Niersverband durchgeführt
wurden. Neben der Präsentation des
Verbandes durch Prof. Dr. Dietmar
Schitthelm sowie den umfangreichen
Sonnig: die Forscher bei der Arbeit.
34
MINT-Forscher in der „freien Wildbahn“: die Schüler des MINT-EC-Camps 2014.
biologischen und chemischen Untersuchungen stand auch eine Führung
durch das Klärwerk sowie eine Besichtigung des Zentrallabors des
Niersverbandes auf dem Plan. Am
folgenden Tag erfolgte die Auswertung und Vertiefung der Experimente am Adolfinum. Es folgte eine
Informationsveranstaltung
zum
Studienangebot sowie zu den aktuellen
Forschungsprojekten
„smart
inspectors“ und „smart villages“ an
der Hochschule Rhein-Waal. Unterstützt durch das Hochschulteam der
Fakultät für Kommunikation und
Umwelt um Dr. Martin Kreymann
und Frau Prof. Dr. Daniela Lud
staunten die Camp-Teilnehmer vor
allem bei der Flugshow des Octocopters, welche die Piloten Jan Feige
und Bastian Hoffmann präsentierten.
Den Abschluss des Camps bildete
eine Exkursion zum renaturierten
Niers-Bereich in Geldern Pont. Hier
präsentierten die Gewässer-Biologen
Rosemarie Kerstan und Andreas
Schattmann vom Ingenieur- und
Planungsbüro Lange, die das Camp
bereits mit informativen Vorträgen
eröffnet hatten, sowie Werner
Schmidt vom Naturschutzbund der
Ortsgruppe Willich und Stefani Pleines von der Biologischen Station
Krickenbecker Seen umfangreiche
Informationen zur durchgeführten
Renaturierungsmaßnahme und den
positiven Auswirkungen für das
Biotop „Fließgewässer“. Besonders
beeindrucken konnte hier die von
Frau Pleines durchgeführte Elektrobefischung, mit deren Hilfe der
Artenreichtum der Fischfauna der
Niers deutlich gemacht werden
konnte. Die Freizeitangebote des
Niederrheins erkundeten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeweils in den Abendstunden. So konnten sie z.B. ihren Mut im Kletterwald Niederrhein in Viersen unter
Beweis stellen.
Am Ende des Camps waren nicht
nur die Nachwuchsforscher, sondern
vor allem die Organisatoren mit dem
Verlauf des Camps höchst zufrieden.
„Wir haben gemeinsam tolle CampTage mit vielen Highlights erlebt“, so
Patrick
Schubert,
MINTBeauftragter des Adolfinums. „An
dieser Stelle möchten wir uns noch
einmal bei allen Partnern für die
tolle Unterstützung bedanken und
hoffen, dass wir auch in Zukunft
weitere kooperative Projekte mit
ihnen gemeinsam angehen können!“
Weitere Eindrücke und Informationen zum Camp gibt es auf der
Seite des MINT-EC unter www.mintec.de im Bereich „Veranstaltungen“.
Patrick Schubert
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Neben dem Unterricht
Flinke Rechner – das Adolfinum ganz weit vorne
Mathematikolympiade 2013/14
Bereit zum mathematischen Wettkampf 2013/14: Die Olympioniken des Adolfinums vor der Regionalrunde.
Die Reihe der mathematischen
Einen zweiten Platz sicherten sich
sich Linnea Paulukuhn, Alina Matta
Wettbewerbe am Gymnasium AdolCedric Damerov aus der Klasse 5b,
und Yannick Cousin aufgrund ihrer
finum begann im Schuljahr 2013/14
Alina Matta aus der Klasse 7d, Ben
herausragenden Leistungen bei der
wieder mit der MathematikolympiaStolzenfels aus der Klasse 8b sowie
Regionalrunde auf eine Einladung
de. Schon kurz nach den SommerfeEric van den Bosch aus der Klasse
zur Landesrunde freuen. Diese fand
rien traten viele Schülerinnen und
9a. Einen dritten Platz verbuchten
am Samstag, den 22. Februar 2014
Schüler unserer Schule zur ersten
Katharina Schmitz aus der Klasse 5e
in Bielefeld statt. Auch wenn es in
Runde an. Durch das weiterhin grosowie Dominik Meier aus der Eindiesem Jahr bei dieser NRW-Runde
ße Interesse unserer Schülerinnen
führungsphase.
nicht ganz zum Podiumsplatz geund Schüler an diesem Wettbewerb,
Unsere acht Preisträger wurden
reicht hat, so können unsere Schülebrauchten wir – in vielen Jahrgangszusammen mit den anderen 19
rinnen und Schüler doch stolz darauf
stufen neben der eigentlich nur zu
Preisträgern vom Regionalkoordinasein, bei den besten Olympioniken
absolvierenden Hausarbeit – eine
tor Ulf Baumgarten am 6. Februar
Nordrhein-Westfalens dabei gewesen
schulinterne
Ausscheidungsrunde
2014 in einer kleinen Feierstunde im
zu sein. Einen besonderen Dank
für die zweite Runde.
Foyer des Amplonius-Gymnasiums
möchte ich an dieser Stelle auch
26 Schülerinnen und Schüler
Rheinberg geehrt. Neben dieser Ausallen Kolleginnen und Kollegen der
durften dann am Donnerstag, 14.
zeichnung auf Regionalebene durften
Fachschaft Mathematik ausspreNovember 2013 in den Bus
chen, die immer wieder für
nach Kamp-Lintfort eindie Korrekturen der einzelsteigen, um dort in der
nen Runden der MathematiStadthalle an der zweiten
kolympiade zur Verfügung
Runde, der Regionalrunde,
stehen. Ohne diese Arbeit
teilzunehmen. Viele unseund dieses Engagement der
rer Schülerinnen und SchüMathematiklehrerinnen und
ler kamen mit den Aufga–lehrern (auch an den andeben und der zeitlichen
ren Schulen) könnte dieser
Länge gut zurecht und so
Wettbewerb nicht durchgekonnten sich auch diesmal
führt werden.
wieder acht Schülerinnen
Andrea Klein
und Schüler über einen
Podiumsplatz freuen. Einen ersten Platz erreichte
Siegerehrung im Amplonius-Gymnasium: Yannick Cousin, Eric van
Linnea Paulukuhn aus der
den Bosch, Ben Stolzenfels und Alina Matta (hinten); Katharina
Klasse 5e sowie Yannick
Schmitz, Linnea Paulukuhn und Cedric Damerov (vorne).
Cousin aus der Klasse 8a.
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
35
Neben dem Unterricht
Naturwissenschaftliche Adolfiner in Berlin
Das MINT-EC-Hauptstadtforum begeistert 400 Menschen in der Hauptstadt
400 Schülerinnen und Schüler sowie
150 Lehrkräfte aus seinen Mitgliedsschulen in ganz Deutschland hat das
Schulnetzwerk MINT-EC (Verein
mathematischnaturwissenschaftlicher ExcellenceCenter an Schulen e. V.) zum Hauptstadt-Forum nach Berlin eingeladen.
Unter dem Motto „Technologien und
Lösungen für die Welt von Morgen"
bot die Veranstaltung am 28. und 29.
November 2013 Vorträge und Präsentationen sowie Exkursionen zu 35
Laboren und Forschungseinrichtun-
Eine der MINT400: Yvonne Fromme.
gen in Berlin und Brandenburg.
Insgesamt gehören 184 Schulen
mit rund 200.000 Schülerinnen und
Schülern sowie 16.000 Lehrkräften
dem Excellence-Netzwerk an, darunter seit 2010 auch das Gymnasium
Adolfinum,
welches
auf
der
MINT400 durch Yvonne Fromme
und Dominik Stenzel (beide Jahrgangsstufe 12) sowie MINT-Lehrer
Patrick Schubert vertreten war.
Sandra Scheeres, Senatorin für
Bildung, Jugend und Wissenschaft in
Berlin begrüßte die Schülerinnen
und Schüler: „Naturwissenschaften
und Technik müssen auch in der
Schule im positiven Sinne ‚erlebbar’
werden! Und das heißt: Handlungsorientiert Grundprinzipien erfahren
lassen, Freude an technischen Fragestellungen vermitteln und das
36
Selbstvertrauen der Schülerinnen
und Schüler in die eigenen Fähigkeiten im Umgang mit Naturwissenschaft und Technik stärken und
ausbauen“.
„Mit fast 600 Teilnehmern aus
unseren Excellence-Schulen in ganz
Deutschland ist das Hauptstadtforum des MINT-EC unsere wichtigste
Netzwerkveranstaltung“,
stellte
Wolfgang Gollub, Vorstandsvorsitzender des MINT-EC, anschließend
fest. „Angesicht der sechs Fachvorträge und 35 wissenschaftlichen
Exkursionsziele ist es definitiv auch
die spannendste", so Gollub weiter.
„Der Bildungsmarkt und das breite
Angebot von Workshops ist eine
einmalige Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch über die Grenzen
der Bundesländer hinweg. Die Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte
arbeiten an aktuellen Themen wie
Herausforderungen der Energiewende und der Stammzellenforschung".
Prof Dr. Joachim Treusch, Vorstandvorsitzender der Wilhelm und
Else Hereaus Stiftung, die das Adolfinum im Rahmen des Programms
zur MINT-Lehrer Nachwuchsförderung unterstützt, referierte in seiner
Keynote Speech über die Vorstellungen der Welt von Morgen.
Weiterer Höhepunkt war die
Preisverleihung des Internationalen
Chemie-Schülerwettbewerbs
des
RACI (Royal Australien Chemistry
Institute), die im Rahmen der
Abendveranstaltung stattfand und
durch Prof. Dr. Michael Tausch von
der Universität Wuppertal begleitet
wurde. Das Adolfinum war auch in
diesem Jahr mit einer großen Anzahl
an Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Wettbewerb vertreten und
konnte somit zum hervorragenden
Abschneiden Deutschlands im internationalen Vergleich (2. Platz hinter
Hongkong bei über 25 Teilnehmerländern) beitragen.
Viel Applaus erhielt zudem der
Auftritt der Berliner Vocalband „Del-
ta Q" sowie des Science-Slamers
Martin Buchholz, der das Thema
„Entropie" auf informative und zugleich witzige Weise vorstellte.
Bereits im Januar 2015 trifft sich
das Excellence-Netzwerk und seine
Mitglieder erneut in Berlin. Auch
dann darf sich eine Delegation des
Adolfinums wieder auf spannenden
Vorträge, interessante Workshops
und einen informativen Austausch
mit Gleichgesinnten freuen!
Weitere Bilder zur Veranstaltung
gibt es in einem Picasa-BilderWebalbum
unter
der
Adresse
http://bit.ly/1eS1C5K oder mit dem
unten abgebildetem QR-Code auf
einem Mobilgerät direkt aufrufbar.
Patrick Schubert
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Neben dem Unterricht
Wissenschaft = Herstellen von Ordnung = Symmetrie
Dominik Meier, Schüler der Q1, berichtet vom MINT-Talents Programm
Am Wochenende vom 20. bis zum 22.
Juni 2014 fand die Auftaktveranstaltung des Fraunhofer MINT-EC Talents Programms statt. Im Rahmen
dieses Projektes war ich im WannseeForum in Berlin und habe mich
dort mit anderen Jugendlichen getroffen. Da das Programm der vorherigen Generation abgelaufen war,
diente dieser Termin als Erfahrungsaustausch zwischen den neuen
und alten „Talents“.
Nach einer erfolgreichen Anreise
am Freitag gab es einen Rückblick
auf die bisherigen Programme. Als
nächstes folgte der interaktiver Vortrag „MINT als Abenteuer“, bei dem
wir verschiedene Aufgaben lösen
mussten. So lernten wir auch die
anderen Talent-Gruppen näher kennen. In dem Vortrag ging es unter
anderem um die Fragestellung, was
Wissenschaft eigentlich ist. Die während des Vortrags gestellten Aufgabenstellungen sollten schweigend in
Gruppen gelöst werden. Die interessanteste Erkenntnis für mich war,
dass, als wir den Vortragsraum so
ordentlich wie möglich gestalten
sollten, man am Ende in der Mitte
des Raumes eine Symmetrieachse
hätte einziehen können. Beim Ord-
nen folgten alle unterbewusst derselben Tendenz, dass Ordnung mit
Symmetrie gleichzusetzen ist, wohlgemerkt ohne zu sprechen. Die
Hauptaussage des Vortrags war,
dass Wissenschaft die Herstellung
von Ordnung ist, also das Finden von
Symmetrien. Nachdem wir abends
eine Bootstour durch Berlin gemacht
hatten, besuchten wir noch die
Reichstagkuppel und anschließend
in kleineren Gruppen ausgewählte
Orte in Berlin. Vor allem letzteres
trug positiv zur Gruppendynamik bei
und schon bald erkannte man nicht
mehr die neuen und alten Talents,
sondern nur noch eine Gruppe von
Jugendlichen, die eine sehr spannende Zeit erleben durften.
Am nächsten Morgen haben wir
uns die Projekte der vorherigen Talents angeguckt, welche sehr erfolgreich bei Jugend Forscht eingereicht
und zum Teil mit Landessiegen prämiert wurden. Danach stellten die
neuen Talents ihr Projektideen für
die zwei nächsten Jahre vor. Ich bin
bei der sogenannten „DrohnenGruppe“ dabei, bei der das Bauen
und Programmieren einer autonomen Drohne im Vordergrund steht.
Um diese schwere Aufgabe bewälti-
Hoch über Berlin: Die „MINT-Talents“ unter der Reichstagskuppel.
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
gen zu können, werden wir versuchen, diese in verschiedene Bereiche
zu unterteilen. Dazu treffen wir uns
spätestens im September 2014 zu
einem weiteren Workshop, bei dem
der Fokus mehr auf dem Arbeiten in
Projektgruppen als auf dem Erfahrungsaustausch liegt. Alle Talentgruppen bereiteten nun Bilderpräsentationen vor, welche den anderen
Teilnehmern einen Einblick in deren
Projekte geben sollten. Am Abend
waren wir noch beim Public-Viewing
des WM-Spiels Deutschland – Ghana
in der Zitadelle Spandau.
Der Sonntagmorgen begann nach
einem
angenehm
reichhaltigen
Frühstück damit, dass die auslaufenden Talent-Teilnehmer geehrt
wurden. Anschließend fanden die
Bilderpräsentationen statt. Interessant war dabei, dass jedes Bild 20
Sekunden gezeigt wurde und jeweils
eine Person zu einem Bild etwas
sagte. Durch diese mir neue Präsentationsart wurde erreicht, dass man
die Entwicklung der Teilnehmer und
ihre Erfahrungen und Erlebnisse
während des Talents-Programms
sehen konnte, als guten Gegenpol zu
den fachlichen Präsentationen, welche am Samstag stattgefunden hatten.
Insgesamt möchte ich sagen, dass
mir der Aufenthalt unheimlich viel
Spaß gemacht hat und durch den
Erfahrungsaustausch viele neue
Ideen in unser Projekt geflossen
sind. Einer der alten Talents hat sich
sogar dafür beworben unser Projekt
zu betreuen, weil er es so interessant
fand. Außerdem fand er es schade,
dass das Projekt und damit das Talents Programm für ihn jetzt enden
sollte. Auf die nächsten Workshops
zu den Gruppenarbeiten freue ich
mich schon sehr. Sie werden zwar
gewiss anstrengend werden, doch
man lernt so viel über wissenschaftliches Arbeiten und Teamwork, dass
es die Mühe mehr als Wert ist.
Dominik Meier,
Qualifikationsphase 1
37
Kurz notiert
Kurz notiert: Schülerzeitung | Schülerbücherei
viewpoint@GAM: Online-Schülerzeitung erfolgreich
Seit mehreren Jahren existiert nun die OnlineSchülerzeitung viewpoint
@GAM
des
Adolfinum
schon und immer wieder
kommen neue Redakteure
hinzu. Fleißig statten wir
alle unsere Zeitung mit
vielfältigen Informationen
und Ereignisse in der Schule aus. Alle Redakteure
haben Spaß beim Schreiben
und Recherchieren und Fleißige Redakteure: Die Gewinner des Wettbewerbs.
unsere Arbeit hat sich auch
nur recherchiert, sondern auch gein diesem Jahr ausgezahlt: Unsere
testet. Zum Beispiel haben wir in der
Zeitung schaffte es auf der BezirksWeihnachtszeit Schokomänner von
ebene auf Platz 1 und regional auf
verschiedenen Marken unter die
den sechsten Platz in der Kategorie
Lupe genommen.
„Onlinezeitung“.
Wie es sich für eine richtige ZeiUmfangreiche und aktuelle Thetung
gehört, werden auch Leute
men wie die Krise in der Ukraine
interviewt.
Es gab Themen wie „Wer
oder die Situation der Menschen
ist
euer
Lieblingslehrer?“
oder „Was
während der Wirtschaftskrise in
verschenkt
ihr
zum
Valentinstag?“.
Griechenland wurden von den junAber auch selbst erfundene und frei
gen Journalisten recherchiert aufgegestaltete Texte wie Kurzgeschichten
arbeitet. In der Schülerzeitung wird
und Romanentwürfe wurden von uns
für die Erstellung der Texte nicht
verfasst.
Die Schleckermäulchen
unter den Schreibern gestalteten eine eigene Backserie
mit vielen leckeren Rezepten, die auch selbst ausprobiert und verbessert wurden.
Da der Name der Onlinezeitung noch von den
vorherigen
Redakteuren
stammt, haben wir uns einen neuen Namen ausgedacht und die „Kunstfee“
unserer Redaktion hat ein
passendes Symbol dazu gestaltet. Es
soll unsere erste Druckausgabe krönen, in die das Preisgeld aus dem
Wettbewerb fließt und im neuen
Schuljahr 2014/2015 erscheinen soll.
Wenn ihr Lust habt, die Schülerzeitung mit uns mitzugestalten, freuen
wir uns über euer Kommen bei unseren Redaktionssitzungen.
Mona Hamid, Isis Rittinghaus (beide 7b)
und Martina Mehren
Grimm-Grundschule schenkt der Schülerbücherei neuen Lesestoff
Die Schülerbücherei des
finum und verantwortlich
Adolfinum freute sich ganz
für die Schülerbücherei,
besonders über das Gefreut sich: „Viele dieser
schenk, mit dem uns die
Titel werden stark nachgeSchulleiterin der Gebrüder
fragt und nun haben wir
Grimm Grundschule Karin
viele begehrte Titel sogar
Wendt vor den Sommerferien
zweimal im Sortiment und
überraschte: mehrere große
können so mehreren SchüKisten mit aktuellen Titeln
lerinnen und Schülern
für die Klassen 5-8, darunter
gleichzeitig
das
Lesen
„Skulduggery
Pleasant“,
ermöglichen, toll.“
„Harry Potter“, die TintenWer also nach den Feherz-Trilogie, die Bestseller Neue Lektüre: Dank von Schulleiter Hans van Stephoudt.
rien seine Lesevorräte
von Kerstin Gier und viele,
aufgebraucht haben sollte,
die Bücher, die ich Ihnen überreiviele mehr.
dem sei geraten in den ersten großen
chen möchte, noch ein wenig zu jung
„Wir sind seit einiger Zeit LePausen die Schülerbücherei zu besusind, wollten wir damit jemandem
seclub-Schule der Stiftung Lesen und
chen und sich das tolle Angebot aneine Freude machen, der sie wirklich
haben von der Stiftung eine große
zuschauen.
gut gebrauchen kann,“ so Karin
Bücherauswahl bekommen und da
Eva Redeker
Wendt bei der Übergabe. Barbara
unsere Schülerinnen und Schüler für
Reiss, Kollegin am Gymnasium Adol-
38
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Neben dem Unterricht
Roboter-Performance im Zeichen des Klimawandels
Mädchenteam des Adolfinums beim zdi-Roboterwettbewerb
Mehr als 1000 Schülerinnen und
Schüler in 155 Teams aus ganz
Nordrhein-Westfalen traten in diesem Jahr in den zwei Wettbewerbsformaten
des
zdi-Roboterwettbewerbs gegeneinander an. Auch
die Adolfiner Johanna Bösken (9e)
und Lara Heuser (9d) beteiligten sich
am letzten Dienstag an der Regionalausscheidung
der
RobotPerformance in Kamp-Lintfort.
und programmieren für ihre Roboter
eine Tanz-Performance, die mit Musik unterlegt ist. Darüber hinaus
halten die Teams kleine Vorträge
über die Entstehung der Aufführung.
Bei der Bewertung spielen auch Idee,
Choreographie und die Gestaltung
eine wichtige Rolle.
Die beiden Adolfinerinnen vom
Team RoboFinum, die in den letzten
Jahren bereits Erfahrungen in der
Konzentration beim Team Robofinum während der Performance.
Johanna Bösgen und Lara Heuser mit ihrem betreuenden Lehrer Tim Hermann.
Die Robot-Performance ist ein
Format, an dem sich ausschließlich
Mädchenteams beteiligen können.
Die Teams sollen eine eigene Choreographie zu einer spannenden Geschichte entwickeln. Erstmals wurde
mit dem Thema „Klimawandel“ dafür ein Rahmen vorgegeben. Dazu
gestalten die Mädchen für ihren
Auftritt eine eigene kleine Bühne
First LEGO League gesammelt hatten und dort auch einige Erfolge
erzielen konnten, wagten sich in
diesem Jahr zum ersten Mal an die
Entwicklung einer solchen Performance. In vielen Stunden in den
Osterferien wurden Spielfeldaufbauten gebastelt, Roboter gebaut und
verziert, unzählige Zeilen Programmcode geschrieben, passende
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Musik ausgewählt und geschnitten
und die für die Performance geforderte Präsentation erstellt. Ihr Roboter bewegte sich bei seiner Performance durch vier unterschiedliche
Bereiche, in denen jeweils chronologisch die Entstehung und die Folgen
des Klimawandels für ihren Roboter
– der als Eisbär verkleidet war –
dargestellt wurden.
Leider war das Team durch kurzfristige Ausfälle so stark dezimiert –
von vier Schülerinnen, die an der
Vorbereitung auf den Wettbewerb
beteiligt waren (Johanna und Lara
wurden in dieser Phase tatkräftig
von Maike Manderfeld (9e) und Lea
Ernst (9d) unterstützt), konnten nur
zwei am Wettbewerbstag anwesend
sein. Damit standen die beiden vor
einer nahezu unlösbaren Aufgabe, da
für die gesamte Performance ein eng
gesteckter Zeitrahmen von zehn
Minuten vorgesehen ist. Gleichzeitig
soll das Konzept der Performance
und die Vorbereitung erklärt werden
und am Ende muss auch noch genügend Zeit bleiben, damit der Roboter
seinen musikalisch begleiteten Tanz
vorführen kann. Lara und Johanna
meisterten diese schwierige Aufgabe
allerdings hervorragend. Sie zeigten
im ersten Durchgang zwar noch
Schwächen in der Abstimmung,
nutzten aber die Pause zwischen den
beiden
Wettbewerbsdurchgängen,
um sich für die zweite Performance
noch einmal besser abzusprechen
und legten einen hervorragenden
zweiten Durchgang hin.
Insgesamt reichte es bei ihrer
ersten Teilnahme gegen starke Konkurrenz für einen respektablen fünften Platz bei insgesamt neun teilnehmenden Teams. Allerdings ist die
Motivation für eine weitere Teilnahme ungebrochen. „Beim nächsten
Mal holen wir uns einen Pokal!“, so
die Schülerinnen nach der Preisverleihung.
Tim Herrmann
39
Neben dem Unterricht
Laufen verbindet – aktiv von Moers bis Afrika
Sponsorenlauf: Adolfiner sammeln über 30.000 Euro
Bei 7 Grad und in kompletter Dunkelheit starten 40 motivierte Helferinnen und Helfer in den Tag. Ziemlich genau so sah der Beginn unseres
Sponsorenlaufes aus, als nach langer
Vorbereitung am 17. September 2013
der große Tag gekommen war. Die
Idee für diesen Lauf entstand bereits
auf der Fahrt der Schülerinnen- und
Schülervertretung
im
Herbst
40
vergangenen Jahres. In den darauf
folgenden Wochen und Monaten
bildete sich ein Vorbereitungsteam
aus Lehrerinnen und Lehrern, Eltern und Schülerinnen und Schülern,
das neben dem Sponsorenlauf an
sich ein umfassendes Rahmenprogramm auf die Beine stellte. Sowohl
das Spielmobil der Stadt Moers als
auch ein Fußballturnier und die
Cafeteria, in der man sich nach dem
Laufen stärken konnte, sorgten für
gute Stimmung. Einige Schülerinnen
und Schüler begannen bereits lange
vor dem eigentlichen Sponsorenlauf
Geld für ein besonderes Highlight zu
sparen: Den Schwammwurfstand, an
dem man unseren Lehrerinnen und
Lehrern eins auswischen konnte.
Als sich der Tag dem Ende
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Neben dem Unterricht
entgegen neigte und sich alle bei
mittlerweile aufgetauten Temperaturen das vierte oder fünfte Stück
Kuchen gönnten, begann für den
Exekutivrat die Arbeit erst so richtig: Mit 15 Leuten wurde gerechnet
und gerechnet um die Spendenbeträge zu ermitteln. Als das Ergebnis
feststand, war die Überraschung
groß, es waren 30.000 Euro zusammen gekommen, eine Summe mit der
niemand gerechnet hätte!
Schon vor dem Lauf war klar:
Wenn Schülerinnen und Schüler
laufen
und
sich
selbstständig
Sponsoren suchen, sollen auch die
Schülerschaft entscheiden, wofür das
Geld verwendet wird. Eine Umfrage
unter allen Adolfiner Schülern ergab
dabei die Schulhofgestaltung sowie
die Anschaffung neuer Sportgeräte
als Verwendungszweck. Außerdem
stand fest, dass wir nicht nur für
uns, sondern auch für andere laufen
wollen, genauer gesagt für Kinder in
Moers, die durch die Kindertafel der
Initiative „Klartext für Kinder“ unterstützt werden und für von Aids
betroffene Kinder, denen der Verein
„HOKISA“ (Homes For Kids In
South Africa) ein zu Hause bietet
und Bildung ermöglicht. Aus diesen
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
beiden Wünschen entstand schließlich das Motto, das den Sponsorenlauf, aber auch die Abschlussveranstaltung am Tag der offenen Tür
prägte. Neben einem Rückblick auf
die Highlights des Sponsorenlaufes
und ersten Ideen für die Neugestaltung unseres Schulhofes standen an
diesem Tag besonders die Scheckübergabe an „Klartext für Kinder“
sowie „HOKISA“, die zweite Organisation an die gespendet wurde, im
Mittelpunkt.
Inja Vetter,
SV-Sprecherin,
Abitur 2014
41
Neben dem Unterricht
Berlin war gestern, heute ist Gießen: Adolfiner beim
Bundesfinale in der „mathematischen“ Hauptstadt
Pangea-Wettbewerb 2014: 130.000 Teilnehmer aus ganz Deutschland
Runde 1 am Adolfinum: Die Schülerinnen und Schüler bereit zum Pangea-Wettbewerb und 18 von 27 Teilnehmern der Zwischenrunde.
Über 130.000 Schülerinnen und
Schüler aus ganz Deutschland nahmen in diesem Jahr am Mathematikwettbewerb Pangea teil. Dieser
dreigliedrige Wettbewerb – bestehend aus Vor-, Zwischen- und Finalrunde – wird für die Klassen 3 bis 10
aller Schulformen durchgeführt. Für
die Zwischenrunde qualifizieren sich
die jeweils besten 500 Schülerinnen
und Schüler eines Jahrgangs. 111
Schülerinnen und Schüler des Gymnasium Adolfinum durften auf Vorschlag ihrer Mathematiklehrerinnen
und -lehrer am Mittwoch, 26. Februar 2014, an der ersten Runde des
Pangea-Wettbewerbs
teilnehmen.
Hiervon qualifizierten sich 27 Schülerinnen und Schüler für die Zwischenrunde, das heißt, sie waren
unter den besten 500 Mathematikern ihres Jahrgangs. „Das ist ein
herausragendes Ergebnis, auf das
die Schülerinnen und Schüler sehr
stolz sein können“, freute sich die
stellvertretende Schulleiterin Andrea Klein, die den Wettbewerb am
Adolfinum betreut.
Die Zwischenrunde fand in diesem Jahr für unsere Schülerinnen
und Schüler im Audimax der Hochschule Niederrhein-Krefeld statt.
Zeitgleich mit den insgesamt 4000
Schülerinnen und Schüler in ganz
Deutschland begann diese zweite
Runde am Samstag, den 10. Mai
2014 um 11 Uhr. Eine Stunde lang
42
hatten dann unsere Schülerinnen
und Schüler Zeit, ihr Können unter
Beweis zu stellen. Für die Zwischenrunde qualifizierten sich in diesem
Jahr:
Matthias Karl und Benjamin
Vogt (5a), Timo Kohlmann und Alexander Pinske (5d), Linnea Paulukuhn und Laurin Severith (5e), Marie Scheidung (5f), Jennifer Buckesfeld (6a), Judith Wiegelmann (6b),
Falk van den Bosch (7b), Kathrin
Retz (7c), Paul Sager (7e), Alexander
Cousin, Yannick Cousin und Frederik Ziegenfuß (8a), Ben Stolzenfels
(8b), Simon Schreinermacher (8c),
Niklas Kuegler (8e), Eric van den
Bosch, Frauke Kai und Torben
Schmitz (9a), Niklas Große (9c),
Anna Lena Lipka, Jonathan Thölke
und Berit Weichert (9d), Dominik
Meier und Tori Wiederhöft (Einführungsphase).
Die Auswertung dieser Zwischenrunde erfolgte – wie durch die Organisatoren versprochen – wirklich
zeitnah und so konnten unsere Schülerinnen und Schüler einige Tage
später schon ihre Platzierungen auf
der
Homepage
des
PangeaWettbewerbs abrufen. Neben vielen
guten Leistungen hatten gleich zwei
Adolfiner wieder Grund zur Freude.
Denn für Judith Wiegelmann aus der
Jahrgangsstufe 6 und Alexander
Cousin aus der Jahrgangsstufe 8 gab
es eine Einladung zur Bundesrunde
nach Gießen. Sie gehörten somit zu
den jeweils zehn besten Schülerinnen und Schülern ihrer Jahrgangsstufe in ganz Deutschland. Während
es für Judith Wiegelmann die erste
Teilnahme am Finale war, durfte
sich Alexander Cousin bei seiner
dritten Teilnahme bei diesem Wettbewerb über die dritte Einladung (!)
für das Finale freuen. Das Finale
selbst fand am Samstag, den 31. Mai
2014 um 10 Uhr in den Räumlichkeiten der Justus-Liebig-Universität in
Gießen/Hessen statt. Die Schülerinnen und Schüler legten hier erst eine
schriftliche Prüfung ab, im Anschluss daran traten sie gegen die
anderen Finalisten auf der Bühne
an. Durch die Ergebnisse beider
Prüfungen wurden die Sieger des
Pangea-Mathematikwettbewerbes
ermittelt.
Als Neuerung gab es in diesem
Jahr keine Preisverleihung am Ende
des Finalwettbewerbes. Stattdessen
gab es bundesweit sechs Preisverleihungsveranstaltungen in sechs Bundesländern. Mit dieser Änderung
wollte man neben den Deutschlandsiegern auch erstmals die erfolgreichsten Zwischenrundenteilnehmer
aus den jeweiligen Bundesländern
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Neben dem Unterricht
Siegerehrung im Hilton: Yannick Cousin, Tori Wiederhöft, Alexander Cousin (hintere
Reihe), Judith Wiegelmann, Ben Stolzenfels (vordere Reihe). Nicht im Bild: Kathrina Retz.
ehren. Somit hatten alle Finalteilnehmer sowie die begleitenden Eltern und Lehrer Gelegenheit zum
Besuch des Mathematikums in Gießen.
Das Mathematikum ist das erste
mathematische
Mitmach-Museum
der Welt. Der Initator dieses „Mathematikmuseum“ ist Professor Albrecht Beutelspacher, der gleichzeitig
auch zu den ersten Unterstützern
des Pangeawettbewerbs zählte. Auch
wenn unsere Finalteilnehmer dem
Finalort Berlin nachtrauerten, so
wurde der Besuch des Mathematikums doch zu einem echten
Höhepunkts des Wochenendes.
Nach dem Finalwochenende bekamen dann gleich sieben Adolfiner
eine
Einladung
zur
NRWPreisverleihung. Im Rahmen einer
Bühnenshow fand diese im Düssel-
dorfer Hilton Hotel statt. Neben den
beiden Deutschlandfinalisten Judith
Wiegelmann und Alexander Cousin
wurden somit fünf weitere Adolfiner
eingeladen, das heißt sie gehörten
jeweils zu den zehn besten Mathematikern unseres Bundeslandes.
Während Dominik Meier leider an
diesem Wochenende verhindert war
(Teilnahme am MINT-EC-Talents
Workshop in Berlin) durfte Ben Stolzenfels für seine Leistung eine Bronzemedaille auf der Bühne entgegennehmen. Eine Silbermedaille erhielten Katharina Retz und Tori Wiederhöft. Die Goldmedaille überreicht
bekamen Judith Wiegelmann, Yannick Cousin und Alexander Cousin.
Neben der Medaille gab es auch für
alle eine Urkunde, ein Pangea-TShirt sowie ein mathematisches
Geschenk. Auf Bundesebene reichte
es für Judith Wiegelmann zu einem
tollen fünften Platz, während sich
Alexander Cousin diesmal mit einem
neunten Platz „zufrieden“ geben
musste. Neben der Ehrung der Schülerinnen und Schüler wurde auch
unsere Schule wegen ihrer herausragenden Leistungen bezüglich dieses
Wettbewerbs in den letzten drei
Jahren auf der Bühne geehrt. Wir
Mathematiklehrer bedanken uns
hierfür bei unseren erfolgreichen
Schülerinnen und Schülern!
Andrea Klein
Kurz notiert: Auschwitzprojekt
Klicken und simsen für das Auschwitzprojekt erfolgreich - danke!
Auch in diesem Jahr haben hat sich
das
Adolfinum
mit
dem
Auschwitzprojekt wieder bei der
Sparda-Spendenwahl beteiligt – und
das mit einem überwältigenden
Erfolg, freut sich Lehrerin Maria
Vollendorf-Löcher, die das Projekt
von Beginn an begleitet: „Von 146
teilnehmenden Schulen haben wir
Platz 8 mit 2883 Stimmen erreicht.
Dieses fantastische Ergebis war nur
möglich, weil uns so viele Menschen
tatkräftig unterstützt haben. Wir
bedanken uns bei allen Abstimmern
und Abstimmerinnen ganz herzlich.
Ein besonderer Dank gilt auch den
Schülerinnen und Schülern, die sich
organisatorisch
der
Sache
angenommen haben.“ Die 100
Projekte, die am Ende des nun die
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
meisten Stimmen erhalten haben,
werden je nach Platzierung mit einer
Spende zwischen 1.000 bis 10.000
Euro unterstützt. Damit möglichst
viele Schüler und Lehrer mitwählen
konnten, hatten die Mitglieder der
Auschwitz-Projektgruppe
Abstimmungs-Stationen in der Pausenhalle
eingerichtet.
Thomas Kozianka
43
Neben dem Unterricht
Waren es nun sieben oder neun Zwerge?
Theater-AG der Unterstufe präsentiert Märchenprojekt
Spannende Ausgangssituation für Darsteller und Publikum: Die Bühne auf einer Ebene mit dem Publikum, von zwei Seiten betrachtet.
Wie muss man sich den Dornröschenschlaf vorstellen? Wie heißt
noch einmal das Märchen mit dem
verlorenen Schuh? Und wie viele
Zwerge waren jetzt nun wirklich bei
Schneewittchen? Diesen und noch
einigen anderen Fragen widmete
sich die Theater AG der Unterstufe
im vergangenen Halbjahr.
Dabei fing alles zunächst so ganz
anders und harmlos an. Unter federführender Leitung von Elisabeth
Willems und unterstützt durch Verena Richter und Christopher Watkins lernten die Schülerinnen und
Schüler der Jahrgangsstufen 6 bis 8
zunächst alles über den neutralen
Bühnengang und die Art und Weise,
wie man auch als junger Schauspieler den Zuschauer glauben machen
kann, dass man uralt wäre (für alle,
die es mal ausprobieren wollen folgender Tipp: geht einmal in leicht
nach vorn gebeugter Haltung von A
nach B und tut so, als hättet ihr
keine Fußgelenke und nur sehr unbewegliche Knie...)
Nachdem diese Techniken verinnerlicht waren, ging es um die Darstellung von Emotionen und um
Spontan- und Improvisationstheater,
in dessen Zusammenhang man auch
44
erfahren konnte, welche Gespräche
die Gemüsegurke wohl mit dem
Brokkoli in der Gemüseschublade
des Kühlschrankes führt.
Erst nachdem das Handwerkszeug erlernt war, konnte das eigentliche Projekt angegangen werden:
Märchen und ihre Inszenierung. Die
Inszenierung allerdings nahmen bei
diesem Projekt die Schülerinnen und
Schüler selbst vor. Vorgegeben wurden lediglich einzelne Passagen einschlägig bekannter Geschichten,
sowie Schlüsselsätze, die in der Inszenierung vorkommen mussten:
„Wer hat von meinem Tellerchen
gegessen?“.
Diese Passagen wurden von
Deutschlehrerin
Verena
Richter
ausgewählt, die sich auch umfassend
um die notwendigen Requisiten
kümmerte, jedoch immer mit der
Einschränkung, dass es nicht zu
viele werden dürften. Was braucht
man auch anderes für die Darstellung eines Prinzen in der Geschichte
von Aschenputtel, als einen eleganten Damenschuh, und einen guten
Schauspieler?
Und wenn die Schauspieler mal
nicht so gut waren? Dann übernahmen entweder die Mitschüler, oder
in Einzelfällen auch schon einmal die
betreuenden Lehrer die Rolle des
Regisseurs. Durch die freundliche
Hilfe von Englischlehrer Christopher
Watkins lernten denn auch alle Mitwirkenden, was ein wirklicher Hofknicks und eine echte Verbeugung
sind.
Schlussendlich kam es dann zu
einer
durchaus
unterhaltsamen
Aufführung im kleinen Rahmen, mit
viel schauspielerischem Witz und
unterschwelligem Humor.
Da die Aula auf Grund der Renovierungen zurzeit nicht für Darbietungen vor Publikum zur Verfügung
steht, musste die Inszenierung in
den Konferenzraum verlegt werden.
Hier zeigten dann die Mitglieder der
Unterstufen Theater AG, angeleitet
von zwei kompetenten Erzählern,
vor fachkundigem Publikum aus der
Jahrgangsstufe 5 und einigen Schülerinnen und Schülern der Einführungsphase, was sie gelernt haben
und wie sie selbst manche der bekanntesten Märchen auf die Bühne
bringen würden.
Christopher Watkins
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Neben dem Unterricht
Hilfe für Weißrussland, die ankommt
Zwei Schülerberichte über die Sammlung und die Übergabe der Hilfspakete
In der Woche vor den Herbstferien sammelte das Adolfinum für ein Internat in Weißrussland, in dem Kinder mit
Sprachfehlern leben. Dafür
brachten Kinder und Eltern
vor Schulbeginn und in der
ersten und zweiten großen
Pause Nudeln Öl sowie Kleidung, Zahnbürsten und Familienpakete zu einem Sammelstand. Dort nahmen wir, die
Kinder der Klassen 6d, diese
an und packten alle Spenden
in Kartons ein. Dafür klebten
wir Klebeband um den Karton,
um ihn zu stabilisieren. Da- Start am Adolfinum: Die Klasse 6d beim Einladen.
nach schrieben wir auf den
Deckel, was im Karton drin
ist, zum Beispiel 7,5 Kilogramm
Am Freitag, dem 25. Oktober 2014,
Nudeln und klebten den Deckel zu.
waren alle Hilfspakete aus dem Auto
Um zu helfen mussten wir uns bei
in einen LKW und einen Anhänger
Herrn Syben in eine Liste eintragen.
umgeladen. Denn Herr Syben fuhr
Nach jedem Dienst brachten wir die
mit seinen Kollegen um 4 Uhr morKartons zu einer Lagerstelle. Am
gens nach Weißrussland los. Dort
Ende der Woche brachten wir Kinder
begrüßten die Kinder sie. Eine Schüder Klasse 6D die Kartons zusamlerin und ein Schüler trugen ein
men zu einem Auto, wo uns jemand
Gedicht auf Deutsch vor. Zur Begrühalf, die Kartons in das Auto zu
ßung gehörten auch Brot und Salz.
laden. Wir schrieben auf, wie viele
Nach einem Gottesdienst veranstalKilo Nudeln, wie viele Liter Öl und
tete das Internat ein Volleyballwie viele Familienpakete in das Auto
match, das Herr Syben und seine
geladen wurden.
Kollegen zum ersten Mal nach all
Hannah Kambartel,
den Jahren gewannen, und danach
Klasse 7d
ein Fußballspiel, in welchem die 8bis
11-Jährigen
hoch
siegten.
Abends aßen sie Currywurst mit Pommes, welche die deutschen Gäste
als „heimische Spezialität“ nach Vileika mitgebracht hatten. Am nächsten Tag ging es dann ans
Ausladen. Die Kinder
halfen ihnen gerne. Am
Dienstag lud das Internat Herrn Syben und
seine Kollegen in ein
Museum in die Stadt
Smargon ein. Dort lernten sie etwas über die
Geschichte der Stadt und
ihren
Umkreis.
Am
nächsten Tag machten
sie einen Stadtrundgang
durch Weißrusslands Hauptstadt
Minsk. Der Stadtrundgang war englisch-sprachig.
Am Freitag, dem 1. November,
trafen sie sich dann alle auf dem
Schulhof. Nach dem Einladen des
Gepäcks mussten Herr Syben und
seine Kollegen Abschied nehmen. Sie
wussten aber, dass sie nächstes Jahr
wieder kommen würden.
Am Ende kamen 96,5 Liter Öl,
138,75 Kilogramm Nudeln und 32
Familienpakete aus unserer Schule
im Internat an.
Ayleen Kohlmann,
Klasse 7d
Freudige Erwartung: Die Kinder im Internat bei der Ankunft der Hilfe aus Deutschland – alle helfen beim Ausladen.
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
45
Neben dem Unterricht
Besonderer Einsatz für das Schulleben
Förderverein verleiht den Wilhelmine-Heiming-Preis an engagierte Schüler
Die Preisträger und Gratulanten: (von links nach rechts): Lukas Glaser, die Vertreter der Bootsführer und Inja Vetter neben Schulleiter
Hans van Stephoudt und Heike Manzke, Vorsitzende des Fördervereins.
Der Wilhelmine-Heiming-Preis wurde am 20. Dezember 2013 im Rahmen des Weihnachtsgottesdienstes
verliehen.
Dieser Preis wird alle zwei Jahre
an Schülerinnen und Schülern vergeben, die sich in ganz besonderer
Art und Weise für das Schulleben am
Adolfinum eingebracht haben. Die
Nominierung der Preisträger erfolgt
aus der Eltern-, Schüler- und Lehrerschaft.
Insgesamt wurden in diesem
Jahr drei Preisträger ausgezeichnet:
Mit 250 Euro wurde zunächst das
Bootsführerteam ausgezeichnet, das
schon seit Jahren die Arbeit der
Schulgottesdienst-Gruppe bei ihrem
alljährlichen Segeltörn unterstützt.
Lukas Glaser erhielt den diesjährigen Heimimg-Preis für seinen Einsatz im Bereich der Tontechnik im
Rahmen unterschiedlichster Veranstaltungen. Darüber hinaus gab er
46
seine Kenntnisse mit viel Geduld an
jüngere Schülerinnen und Schüler
weiter, so dass im Bereich der Tontechnik am Adolfinum kein Nachwuchsmangel droht. Lukas Glaser
wurde ebenfalls mit 250 Euro ausgezeichnet.
Für ihr Engagement in zahlreichen Gebieten wurde Inja Vetter geehrt: Sie vertrat die Schule sehr erfolgreich bei zahlreichen Wettbewerben, beteiligte sich bei vielen schulischen Projekten (wie zum Beispiel
der Auschwitzfahrt, Streitschlichtung, Schülervertretung), war federführend bei der Organisation und
Durchführung des Sponsorenlaufes
2013; sie erhielt dafür ein Preisgeld
in Höhe von 500 Euro.
Für Schulleiter Hans van Stephoudt ist die festliche Veranstaltung ein Beleg dafür, dass Schule am
Adolfinum mehr ist als nur Unterricht: „Ich finde es immer wieder
beeindruckend, wie viele Schülerinnen und Schüler sich mit großem
Einsatz für außerunterrichtliche
Projekte einsetzen. Umso schöner ist
es, dass wir mit dem WilhelmineHeiming-Preis eine Möglichkeit haben, diesen Einsatz auszuzeichnen“.
Eine Einschätzung, die Heike Manzke, Vorsitzende des Fördervereins,
teilt: „Für den Förderverein sind die
Auszeichnungen eine Beleg dafür,
dass auch unsere Arbeit – die Unterstützung verschiedener schulischer
Projekte – ankommt. Gleichzeitig
sagen wir als Förderverein danke,
denn ohne die Fachschaft Religion
und die Unterstützung der Schulleitung wäre die festliche Preisverleihung nicht möglich gewesen“.
Heike Manzke, Vorsitzende,
Dana Minhorst, Vorstandsmitglied
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Neben dem Unterricht
Adolfiner lesen und musizieren für Moerser Senioren
Schüler des Moerser Gymnasiums trugen ausgewählte Gedichte und Geschichten rund um das Thema Frühling vor
Über Gäste vom Adolfinum durften
sich die Bewohner der ServiceWohnanlage am Schlosspark freuen.
Passend zum sonnigen Märzmorgen
trugen Marie Meier, Laetitia Höninger, Kristian Covic, Phillip Reis und
Jasper Sitte vom Leseclub des traditionsreichen Moerser Gymnasiums
sorgfältig ausgewählte Gedichte und
Geschichten rund um das Thema
Frühling vor. Vom blauen Band, das
durch die Lüfte flatterte über den
berühmten Osterspaziergang aus
Goethes Faust bis zum „Streit der
Frühlingsmonate“,
vom
kleinen
Bruno Bär auf der Suche nach dem
Frühling, der sich wieder einmal
verschlafen hatte, bis zu Erich Kästners Frühlingsausflug beim „Wetter
zum Eierlegen“ reichte das literarische Angebot.
Die Zuhörer stimmten immer
wieder in bekannte Gedichtzeilen ein
und freuten sich über den Eifer der
jungen Vorleser. Für manches
Schmunzeln sorgten Bauernregeln
wie „Bringt Karfreitag Sturmgebraus, bleibt der Bauer schön zu
Haus“, mit denen der 13-jährige
Philipp Reis für Lacher sorgte. Be-
Ein poetisch-musikalischen Frühlingsmorgen: Der Vorleseclub des Adolfinums zu Gast
bei den Senioren des Servicewohnens am Schlosspark.
sonders gut kam die Parodie auf
Eduard Mörikes berühmtes „Er ist's"
an, in der der Frühling mal nicht das
blaue Band flattern lässt, sondern
das Meterband: „Fette, prall geformte Wülste greift die ahnungsvolle
Hand...“
Und weil nicht nur Gedichte und
Geschichten zum Frühling passen,
gab es auch noch ein musikalisches
Rahmenpro-gramm. Der junge Geiger Jasper Sitte aus der Klasse 6a
spielte, am Klavier begleitet von
Deutsch- und Musiklehrerin Delia
Rahrbach-Sander, die auch den Leseclub leitet, Frühlingsmelodien von
Mozart, Schubert und Elgar. Nach
stürmisch erklatschten Zugaben gab
es zum Abschluss noch ein spontanes
Gratulationsständchen
für
zwei
Geburtstagskinder der SeniorenWohnanlage, bevor die jungen Gäste
unter großem Applaus verabschiedet
wurden.
Petra Sitte,
Text erschienen in der Rheinischen Post
am 14. März 2014
Musikalischer Frühlingsauftakt: Jasper Sitte begleitet von Delia Rahrbach-Sander.
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
47
Kurz notiert
Kurz notiert: Neues für Auge und Ohr ! Klimalogo
Förderverein finanziert Anschaffungen für die Fächer Erdkunde und Musik
Die Welt verändert sich ständig.
Nicht nur die Natur sorgt für einen
ständigen Wandel der Erdoberfläche,
auch der Mensch sorgt mit seinem
Handeln für ein sich konstant änderndes Gesicht unseres Heimatplaneten.
Um Schülerinnen und Schülern
diese Zusammenhänge im Geogra-
Mehr Bilder: die Dokumentenkamera.
phie-Unterricht nachhaltig vermitteln zu können ist es notwendig,
ihnen diese Auswirkungen vor Augen zu führen und so dafür zu sorgen, dass sie diesen Wandel mittel-
bar selbst erleben. Viele Unterrichtsmaterialien sind allerdings
innerhalb kürzester Zeit überholt,
Bildmaterialien und Satellitenbilder
veraltet. Insofern ist die Fachschaft
Geographie stolz darauf, dass sie seit
dem vergangenen Schuljahr über
solch eine Dokumentenkamera verfügt. Ohne Probleme können nun
aktuelle Luftbilder, Satellitenaufnahmen und Karten aus Tagespresse, Fachzeitschriften und Fachbüchern den Schülerinnen und Schülern präsentiert werden. Die Klassen
und Kurse können diese aktuellen
Medien dann weiter analysieren und
gemeinsam bearbeiten. Dies ermöglicht einen sehr aktuellen Geographie-Unterricht, der flexibel auf
Ereignisse in der Welt reagieren
kann und in punkto Bildmaterial
nicht mehr zwingend an die von
Verlagen gewählten Medien gebunden ist. Darüber hinaus reduziert
sich die Anzahl der notwendigen
Kopien, da nun Abzüge für jeden
einzelnen Schüler nicht mehr notwendig sind. Schülerergebnisse, wie
Wirkungsgefüge und selbst erstellte
thematische Karten, können jetzt
ohne zusätzlichen Aufwand der
Klasse oder dem Kurs präsentiert
werden, was direkte Rückmeldungen
ermöglicht und so den Unterricht
abwechslungsreicher werden lässt.
In diesem Sinne bedankt sich die
Fachschaft Geographie beim Förderverein des Gymnasium Adolfinum
für die großzügige Unterstützung!
Diesem Dank schließt sich auch die
Mehr Musik: die neuen Glockenspiele.
Fachschaft Musik an, denn für die
Musiker gab es im letzten Schuljahr
einen Klassensatz Glockenspiele,
welche der Förderverein finanzierte.
Christopher Watkins und
Delia Rahrbach-Sander
Sonderauszeichnung für die beste Zeichnung beim Logo-Wettbewerb
Im Rahmen des Energiesparprojektes KliMo der Stadt Moers wurden
die Schülerinnen und Schüler der
teilnehmenden Schulen und Kindertagesstätten aufgerufen, ein ansprechendes Logo zu entwickeln. Am 1.
Juli 2014 fand die Siegerehrung in
der Hermann-Runge-Gesamtschule
statt.
Mehr als die Hälfte der am Energiesparprojekt teilnehmenden Schulen haben sich am Logowettbewerb
beteiligt. Insgesamt musste die Jury
aus über 300 eingesendeten Bildern
das Logo für KliMo auswählen. Neben den ersten drei Plätzen für die
teilnehmenden Grundschulen und
die teilnehmenden weiterführenden
48
Schulen wurden auch zwei Sonderpreise vergeben. Der Preis für die
beste Zeichnung ging an Hanna
Schrameck, Schülerin der Klasse 9a
des Gymnasiums Adolfinum.
Hanna erhielt die Auszeichnung
vom zgm-Verantwortlichen Herrn
Andé Rösen, dem Bürgermeister der
Stadt
Moers
Herrn
Christoph
Fleischhauer und dem ecoteam Projektberater Herrn Klaus Pelzer.
Stephanie Liedtke
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Abitur 2014
Abitur 2014
Das Wichtigste sind wir
das Jetzt und Hier,
und dass wir alle hier zusammen sind!
Ganz egal, ob das so bleibt
oder auseinandertreibt:
Es zählt jetzt nur, dass wir zusammen sind!
Wise Guys
„Jetzt und hier“
Abitur 2014
Das Adolfinum im Fotoalbum des Lebens verewigen
Die gemeinsame Rede der Beratungslehrer zur Vergabe der Abiturzeugnisse
André Remy:
"Liebe Abiturientinnen, liebe Abiturienten, verehrte Gäste!
Als ich vor vier Jahren statt - wie
erhofft - mit einer Jahrgangsstufenleitung mit der Klassenleitung der
9d betraut wurde und parallel dazu
auch die übrigen Neunerklassen in
Biologie übernahm, entspann sich
ein von langer Hand vorbereiteter
Plan, der uns bis zum heutigen
Abend geführt hat.
Sie wussten zunächst nichts von
diesem Plan und konnten weiter die
Hoffnung bewahren, meine Anwesenheit werde sich als kurzes Intermezzo in Ihrer Schullaufbahn entpuppen - doch es kam anders.
In der gymnasialen Oberstufe,
die Sie als erster reiner G8-Jahrgang
durchlaufen durften, traten Ihnen
mit Frau Riedel und mir direkt zwei
Biologen gegenüber, doch ich denke,
dass Sie abgesehen von unserer fachlichen Nähe zwei durchaus unterschiedlichen Menschen begegnet
sind, Frau und Mann, die jedem von
Ihnen Zugänge zu engagierter und
hoffentlich auch qualifizierter Beratung geboten haben.
So kommt es, dass ich mit einigen
von Ihnen sehr intensiv die vergangenen drei Jahre durchschritten
habe, während mir andere eher aus
den Schilderungen meiner Kollegin
bekannt sind. Doch wenn jeder jemanden findet bzw. gefunden hat,
der ihn auf dem individuellen Weg
durchs Adolfinum und zur allgemeinen Hochschulreife begleitet, dann
haben wir als Schule schon Wichtiges richtig gemacht.“
Irmgard Riedel:
„‚Beratungslehrer – was machen
die?‘, fragen sich Viele. Hoffentlich
nicht nur die oft überbordende Verwaltungstätigkeit.
Wir stellten schnell fest, dass unsere gemeinsamen Ziele nicht nur
Wissensvermittlung und Verwaltungstätigkeit waren, sondern, dass
wir in dieser Stufe, unserer Stufe,
weitere Fertigkeiten wie z. B. Selbst-
50
ständigkeit und Verantwortungsbewusstsein anstrebten. Ob und wie
uns das gelungen ist, bleibt auch der
Zukunft überlassen, da zahlreiche
Fähigkeiten sich erst langsam entwickeln und der Reifung bedürfen,
wobei wir durchaus eine deutliche
Entwicklung unserer Schülerinnen
und Schüler beobachten konnten.“
André Remy:
„Damit sind wir bei Ihnen: Natürlich fragt man sich immer, was das
Besondere an dieser Jahrgangsstufe
sei, und die Antwort ist schlicht:
viele tolle Menschen.
Gerade die Individualität, in der
Sie alle mit je eigener Würde durchs
Leben wandeln, zeichnet Sie als
Jahrgangsstufe aus: Da sind Menschen, die es nicht immer leicht hatten und dank der Unterstützung
auch durch Mitschülerinnen und
Mitschüler den Weg bis hierher erfolgreich absolviert haben. Da sind
Menschen, deren Kerninteressen
stets außerhalb von Schule und Unterricht lagen, denen unser inkludierendes Bildungssystem aber ermöglicht hat, dennoch ein passables
Abitur abzulegen. Da sind Menschen, denen man bereits vor der
Aufnahme ins Adolfinum ein Einserabitur vorausgesagt hat und bei
denen es uns nicht gelungen ist,
diese sich selbst erfüllende Prophezeiung abzuwenden.
Unsere Jahrgangsstufe ist weit
mehr als die Summe ihrer Mitglieder; vieles ist gewachsen, weil im
sozialen Miteinander, in der geschickten Zusammenfügung von
Begabungen und Interessen ein
Mehrwert entstand.
Exemplarisch möchte ich auf die
Arbeit der SV verweisen, die ich bis
zum letzten Sommer als SV-Lehrer
begleiten durfte, und die durch viele
von Ihnen den herausragenden Platz
im Schulleben weiter ausgebaut hat.
Ich möchte an das Auschwitzprojekt
erinnern, auf das Sie in stürmischen
Zeiten aufgesprungen sind und bei
dem sich fast ein Drittel von Ihnen
als Teamer hat umfänglich einbinden lassen. Schließlich möchte ich
unterstreichen, dass viel Gutes im
Verborgenen geleistet wurde - in der
persönlichen Begleitung in Krisen
und Notsituationen: Die Natur der
Sache bringt es mit sich, dass hier
heute keine Ehrung coram publico
möglich ist, aber ich möchte es erwähnen, dass wir oft berührt waren,
wenn wir erlebt haben, wie Sie sich
füreinander eingesetzt haben.
Bei einigen von Ihnen ist es ein
langer Weg von fröhlichen Kindern
zu nachdenklichen jungen Erwachsenen, bei vielen habe ich tatsächlich
so etwas wie Reifung, Weiterentwicklung der Persönlichkeit beobachtet, und es ist schön, so etwas
mitzuerleben und sich auszumalen,
was daraus werden könnte, wenn Sie
erst einmal das Korsett der Schule
abgelegt haben.“
Irmgard Riedel:
„In dieser Zeit entwickelte sich
eine einzigartige Stufe – ich spreche
bewusst nicht von elitärer Stufe,
denn mir ist die Persönlichkeit eines
Jeden wichtig, seine Begabungen
und Schwächen, aber auch die Fähigkeit, sich für andere zu engagieren.
Nur in dieser Zusammensetzung
und in einem solchen Miteinander ist
es möglich, voneinander und miteinander zu lernen, im sozialen Umfeld gemessen und auch kontrolliert
zu werden, was sicherlich auch Reibungen nach sich zieht.
Diese Schulzeit fand ihr erstes
Ende in der Mottowoche – vergeblich
von uns als Modulwoche (mit einer
Betonung auf Abiturvorbereitung)
bezeichnet.
Die Motti wurden gekonnt umgesetzt, wobei der „bad taste day“ dann
einen etwas faden Nachgeschmack
bekam - und das nicht nur aufgrund
des Alkoholkonsums in der Nacht.
Und nun kommen wir z. B. konkret
zum Thema „Reibungen“: Da waren
wir - die Beratungslehrer - und beharrten auf Ehrlichkeit, der Über-
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Abitur 2014
nahme von Verantwortung etc. - ein
nicht immer einfacher Weg! Aber
auch das wurde letztendlich gemeinschaftlich zu einem guten Ende gebracht.“
André Remy:
„Dies bringt mich zum Abschlussteil: Sie alle haben etwas erreicht,
auf das Sie stolz sein können. Das
Abitur ist etwas, das Sie Ihr Leben
lang begleitet, das Ihnen auch in
Krisen und Zweifeln immer wieder
zeigt, dass Sie mit einem großen
Paket an wertvollen Begabungen
ausgestattet sind und im Leben bereits einiges geleistet haben.
Und wenn wir den Horizont weiten auf die Menschen Ihres Alters,
die nicht den höchstwertigen Schulabschluss Abitur erlangt haben, oder
gar auf die Gleichaltrigen in anderen
Teilen der Erde, die nur in seltenen
Fällen vergleichbare Bildungschancen genossen haben, so stehen Sie,
ob auf Rang 2 oder 122, insgesamt
doch ganz weit vorn. Dessen sollten
Sie sich bewusst sein.
Vielleicht wird es auch Sie in den
nächsten Wochen und Monaten mit
etwas Wehmut erfüllen, dass Sie
lieben Freunden und Klassenkameraden nicht mehr täglich begegnen.
Bei uns Beratungslehrern ist das
Gefühl schon angelangt, dass uns
besondere Menschen verlassen und
dass dies ein auch schmerzhafter
Verlust ist, den lediglich die Rückbesinnung auf unsere berufliche Bestimmung mit der Zeit glätten wird.
Sie aber stehen am Beginn einer
spannenden
Lebensphase,
viele
Menschen haben in der Rückschau
dieser Phase einen besonderen Wert
zugeschrieben, weil Sie viel freier
sein werden als bisher und weil Sie
noch freier sein werden als später,
wenn Sie sich auf einen Beruf, einen
Wohnort, vielleicht eine eigene Familie festgelegt haben.
Nutzen Sie diese Freiheit, um das
Leben zu entdecken und zu genießen. Nutzen Sie diese Zeit auch, um
am Horizont Landmarken auszumachen, die Ihnen Orientierung
geben.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie auf
Ihre Schulzeit mit warmen Gefühlen
zurückblicken und dass Sie die Adolfinumseiten im Fotoalbum Ihres
Lebens ab und an gern aufschlagen.
Sie werden mir fehlen.“
Irmgard Riedel:
„Nun – nach den Abiturprüfungen – haben wir drei gemeinsame
Jahr erfolgreich hinter uns gebracht,
128 Schülerinnen und Schüler erhalten gleich ihr Zeugnis und mancher
hätte damit nicht gerechnet, gab es
doch auch einige Klippen zu umschiffen.
Das hat mich so einige Tempotaschentücher gekostet – aber die habe
ich gerne geopfert.
Wir schauen jetzt in die Zukunft
und wir wünschen unseren Abiturientinnen und Abiturienten alles
erdenklich Gute, auf dass sie ihren
Weg in die Selbstständigkeit finden
bzw. fortsetzen.
Jetzt gilt es außerhalb der Schule
den eigenen Weg zu finden, die individuellen Stärken zu nutzen, um die
Basis für ein erfüllendes Berufsleben
zu legen.
Wir hoffen, dass wir als Beratungslehrer einen Beitrag geleistet
haben, damit Ihr für diese Zukunft
gut gerüstet seid.
Danke!“
Irmgard Riedel,
Dr. André Remy
Festlicher Abschluss der Schullaufbahn: die Abiturientia 2014.
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
51
Abitur 2014
„Tschüss, Adolfinum! – Die Zeit war legendär“
Abiturientin Laura Bruckschen blickt zurück und nach vorn
„Eigene Wege Sind Schwer Zu Beschreiben, Sie Entstehen Ja Erst
Beim Gehen …“ – dieses Motto begleitete uns in dem diesjährigen
Abiturgottesdienst. Der Gottesdienst
wurde vom Komitee mit der engagierten Unterstützung Herrn Sybens
in zahlreichen Freistunden sorgfältig
geplant. Eigens für diesen Anlass
hatte sich der Abiturienten/innenChor unter der Leitung Herrn
Rückers gebildet, welchem an dieser
Stelle noch ein großer Dank gebührt.
Mit dem Liedtext „Das Wichtigste
Sind Wir Und Das Jetzt Und Hier
[…] – Ganz Egal Ob Das So Bleibt
Oder Auseinandertreibt…“ startete
der Gottesdienst, der die Stimmung
uns aller aufgriff. Dass sich ab nun
nicht nur unsere Wege verändern,
sondern auch die unserer Eltern,
thematisierten Pfarrer Klaschka und
Pfarrer Syben in ihrer Predigt. Eltern, Lehrer und Mitschüler gaben
uns in ihren Fürbitten Wünsche und
Hoffnungen mit auf unsere Wege in
die Zukunft. Wir bedanken uns noch
einmal ganz herzlich bei allen, die
uns eine so schöne Abschiedsfeier
ermöglicht haben.
Laura Bruckschen
Musikalische Reifeprüfung: Der Chor der Abiturientinnen und Abiturienten des Abitur-Jahrgangs 2014.
52
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Aus dem Kollegium
Aus dem Kollegium
Jedes Schuljahr bringt personelle Veränderungen mit sich. Das
Kollegium verjüngt sich, neue Gesichter im Lehrerzimmer.
Gleichzeitig werden langjährige, erfahrene und geschätzte Kolleginnen und Kollegen verabschiedet.
Aus dem Kollegium
Rolf Roentgen erreicht wohlverdienten Ruhestand
Erfahrene Lehrerpersönlichkeit, die auch moderne Technik nie scheute
Zum Ende des Schuljahres
verstand. Ob Beamer, Bo2013/2014 ist Herr Roentxen, Mikrofone oder Overgen pensioniert worden. Mit
headprojektoren,
stets
ihm haben wir nicht nur ein
kannte er die Qualitätsunweiteres altgedientes Mitterschiede, konnte schnell
glieder des Kollegiums –
und präzise die wirklich
Herr Roentgen war 33
notwendige
Güteklasse
Schuljahre lang am Adolfibenennen und die Geräte
num tätig –, sondern auch
besonders preiswert erwereine ganz besondere Persönben. Sein technisches Talichkeit verloren.
lent erstreckt sich aber
Herr Roentgen war zuauch auf den handwerklinächst einmal ein überaus
chen Bereich. Vom Eigenengagierter Vertreter seiner
bau elektronischer Geräte
Fächer Sozialwissenschafbis hin zu den OHP-Wagen,
ten/Politik und Pädagogik,
deren
Haltbarkeit
im
für die er sich vehement
Schultag ihres gleichen
und mit aller Kraft einsetz- Dank vom Schulleiter: Hans van Stephoudt und Rolf Roentgen.
sucht.
„Legendär“
sind
te. Einigen neueren Entmittlerweile seine „Sackteswissenschaftler war und ist, ist er
wicklungen, zu denen auch das Zentkarren“. Vom ihm entworfen und
auch ein hoch begabter Techniker
ralabitur und diverse curriculare
zusammengebaut, sind diese mit PC,
und ein ausgezeichneter Musiker.
Vorgaben gehörten, begegnete er mit
Boxen und Beamer ausgestatteten
Gerade das Zusammentreffen dieser
Skepsis. Auseinandersetzungen über
Sackkarren stilistisch eigenwillig,
Kompetenzen machte ihn für das
diese Entwicklungen ging er nie aus
aber funktional perfekt. Besucher
Adolfinum ungeheuer wertvoll. Seine
dem Wege, sondern begegnete ihnen
betrachten und bewundern diese
Fähigkeiten im Bereich der Tontechmit Sachverstand und Hartnäckigrobusten Gefährte. Die Liste der
nik sind phänomenal. Stets sorgte er
keit. In seiner Laudatio würdigte
Einsatzgebiete von Herrn Roentgen
bei Veranstaltungen für den richtiHerr Nolte als stellvertretender
ist lang: Die Digitalisierung von
gen Ton und als Schlagzeuger war er
Vorsitzender
der
Fachkonferenz
analogen Medien, seine jahrelange
in der Bläsergruppe – die zum AbSozialwissenschaften/Politik Herrn
Tätigkeit als Vertreter der Schule bei
schied Herrn Roentgen mit einigen
Roentgens ausführlich seine Art, die
Baubesprechungen während der
Darbietungen überraschte – aktiv,
Dinge zu sehen und zu durchdenken,
Renovierungen des Altbaus und,
half aber auch bei anderen Interpreauch als Vorbild für die Schülerinund, und.
ten aus.
nen und Schüler.
Im Namen der gesamten SchulBesonders bei der Erneuerung
Bewusst verzichtete Rolf Roentgemeinde sage ich „danke“ und wünder Technik in der Aula nach dem
gen auf jede Beförderung und war
sche Herrn Roentgen alles Gute, vor
Sponsorenlauf 2010 hat er der Schubis zum Ende des Schuljahres mit
allem Gesundheit für die Jahre nach
le und mir persönlich unschätzbare
voller Stundenzahl als Lehrer hoch
dem Dienst. Das betonte auch Frau
Dienste erwiesen. Er konnte absolut
engagiert tätig. Dabei war er immer
Stührenberg als Vertreterin des
auf Augenhöhe mit den Technikern
ganz nah bei den Schülerinnen und
Kollegiums. Der viele Minuten ander Planungs- und InstallationsfirSchülern, für deren Rechte er kämpfdauernde Applaus bei seiner Verabmen diskutieren und ihnen unsere
te, die er aber gleichzeitig auch an
schiedung spiegelte das eindrucksWünsche
klarmachen,
konkrete
die Einhaltung ihrer Pflichten ervoll wider.
Lösungsvorschläge entwickeln und
mahnte. Herr Roentgen war und ist
PS: Noch ein kleines Beispiel für
die Qualität der Geräte und Arbeiten
eine Person mit vielen Facetten und
seine Arbeitseinstellung: Im letzten
kontrollieren. Es ist ihm in sehr
breit gestreuten Kompetenzen. Er
Gespräch, das wir führten, wies er
weiten Teilen zu verdanken, dass wir
war vielfach Klassenlehrer, leitete
darauf hin, dass er eigentlich erst
mit den zur Verfügung stehenden
mehrfach Oberstufenjahrgänge, war
zum 01. August 2014 pensioniert
Mitteln eine solch umfangreiche und
lange Zeit Mitglied des Lehrerrates
werde und bot mir an bis dahin zwei
hochwertige Licht- und Tonanlage
und unterrichtete viele Jahre lang
OHP-Wagen zu bauen.
installieren konnten. Aber auch für
fachfremd das Fach Mathematik.
Danke, Herr Roentgen!
den „normalen Unterricht“ profitierObwohl er mit Leib und Seele GeisHans van Stephoudt
ten alle von Herrn Roentgens Sach-
54
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Aus dem Kollegium
Neue Gesichter im Lehrerzimmer
Kollegium in evangelischer Religion und Informatik verstärkt
Good morning, ladies and gentlemen,
there’s a new teacher in town. Mein
Name ist Karsten Verhoeven, und
ich unterrichte ab dem Schuljahr
2014/ 15 die Fächer evangelische
Religionslehre und Englisch am
Gymnasium Adolfinum. Geboren und
aufgewachsen bin ich in Duisburg,
wo ich 1990 das Abitur machte – zu
einer Zeit, in der mir meine eigenen
Lehrer dringend davon abrieten
Lehrer zu werden, da die Aussicht
auf eine Stelle nicht gerade realistisch zu sein schien. Und das, obwohl
ich irgendwie schon immer Lehrer
werden wollte. Also begann ich mein
erstes berufliches Leben und absolvierte eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei Mannesmann in
Düsseldorf. Nach Ausbildung und
anschließender Beschäftigung in der
Werbeabteilung der Mannesmann
Anlagenbau wurde mir jedoch klar,
dass mein ursprünglicher beruflicher
Wunsch doch noch unbedingt verwirklicht werden sollte. So begann
ich dann mein zweites berufliches
Leben und studierte meine beiden
Fächer
an
der
damals
noch
„Gerhard-Mercator-Universität Duisburg“ genannten Hochschule meiner Heimatstadt. Ein zwischenzeitliches Intermezzo als Barmann in der
Nähe von Bristol, GB, bot zudem
noch einen sehr handfesten Einblick
in die britische Landeskunde. Nach
der Beendigung des Studiums absolvierte ich das Referendariat am Bettina-von-Arnim Gymnasium in Dormagen und trat meine erste „richtige“ Stelle im Februar 2002 am Fichte-Gymnasium in Krefeld an. Dort
sammelte ich Erfahrungen in allen
denkbaren Lerngruppen, organisierte und begleitete zahlreiche Schüleraustausche mit der Palisades High
School, Pennsylvania, USA und der
Parklands High School, Chorley, GB,
und arbeitete ab 2006 auch in der
Schulverwaltung mit.
Privat verbringe ich übrigens
gerne viel Zeit mit meiner Frau und
meinem kleinen Sohn, als Fußballfan
unterstütze ich den MSV Duisburg
und Borussia Dortmund, außerdem
fahre ich gerne Fahrrad und spiele
Badminton. Meine große Leidenschaft ist noch die Musik, seit meinem 21. Lebensjahr spiele ich Keyboard in einer der dienst-ältesten
Reggae-Bands des Ruhrgebiets.
Seit 2011 wohne ich nun in Moers, sodass ich glücklich bin, ab dem
neuen Schuljahr sehr wohnortnah
unterrichten zu dürfen und tausche
daher gerne das Auto gegen das
Fahrrad für den Schulweg ein.
Karsten Verhoeven
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Hallo!
Mein Name ist Anja Schlüter. Ich bin
in Moers aufgewachsen und wohne
mit meiner Familie auch hier. Einige
von euch kennen mich bereits, da ich
letztes Jahr schon für ein paar
Stunden
hier
am
Adolfinum
unterrichten durfte. Und da ich mich
bei euch sehr wohl gefühlt habe, bin
ich nun hier.
Kurz zu meiner Biographie: Nach
einiger Zeit in der freien Wirtschaft
bin ich zur Schule zurückgekehrt
und war seit Februar 2007 Lehrerin
am THG in Dinslaken. Meine Fächer
sind Mathematik und Informatik, für
die ich mich schon in meiner eigenen
Schulzeit sehr interessiert habe. Ab
August 2013 wechselte ich ans
Adolfinum.
In meiner Freizeit unternehme
ich viel mit meiner Familie,
insbesondere meine zwei kleinen
Kinder halten mich ganz schön auf
Trab. Natürlich kommt bei mir auch
der Sport nicht zu kurz.
Anja Schlüter
55
Aus dem Kollegium
Weitere Personalwechsel am Adolfinum
Verstärkung im Sekretariat
Ich bin wieder da!
Nach über drei Jahren Abwesenheit habe ich es geschafft, die Fronten am Adolfinum zu wechseln. Mein
Name ist Julia Cestnik, ich bin 25
Jahre alt und komme aus Moers. Für
viele von Ihnen bin ich gar nicht
mehr so neu, was vielleicht auch
damit zusammenhängt, dass ich
selbst einmal Schülerin an dieser
Schule war. Im Jahre 2010 habe ich
hier mein Abitur gemacht.
Eigentlich wollte ich erst mal
nichts mehr mit „Schule“ zu tun
haben und begann deshalb eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten
bei
der
Stadt-
verwaltung Moers. Nach meiner
Abschlussprüfung verschlug es mich
im Dezember 2013 aufgrund einer
Stellenausschreibung wider erwarten zurück an meine alte Schule.
Jetzt sitze ich hier im Sekretariat
und betrachte das ganze einfach mal
aus einer anderen Perspektive
Auch wenn es anfangs vielleicht
ein wenig komisch war, bin ich froh,
dass es mich wieder hierher verschlagen hat. Die Arbeit hier im
Sekretariat macht mir sehr viel
Freude, was auch damit zusammenhängt, dass ich hier von allen Seiten
sehr herzlich aufgenommen wurde herzlichen Dank dafür!
Julia Cestnik
Veränderungen im Kollegium
Bedanken wollen wir uns bei Frau
Gymnasium in Krefeld zu uns geMeißner, die uns nach dem krankwechselt. Neu und doch nicht neu ist
heitsbedingten Ausfall von Herrn
Frau Schlüter (Mathematik und
Panzer und der Mutterschutz- bzw.
Informatik). Sie wurde bereits zum
Elternzeit von Frau Barnas unterletzten
Schuljahr
auf
eigenen
stützt hat. Sie hat lange Fahrwege in
Wunsch
vom
Theodor-HeussKauf genommen und jetzt – das ist
Gymnasium in Dinslaken zu uns
erfreulich – Aussicht auf eine Festversetzt, war aber aufgrund der
anstellung an einer anderen Schule.
Geburt ihres zweiten Kindes beurLange Fahrwege hatte auch Herr
laubt. Herr Verhoeven und Frau
Neubauer, der für das gesamte
Schlüter stellen sich ebenso wie die
Schuljahr
einen
Informatikkurs
übernommen hat und dafür vom
Andreas-Vesalius-Gymnasium
in
Wesel abgeordnet wurde. Auch ihm
sagen wir Dank und wünschen viel
Erfolg für die weitere berufliche
Laufbahn.
Last but not least danken wir
Herrn Heining, der über mehrere
Jahre während seiner Studienzeit an
seiner „alten Schule“ erfolgreich die
Fächer Mathematik und Physik
unterrichtet hat. Er wird uns im
nächsten Jahr fehlen. Wir wünschen
ihm viel Erfolg als Referendar.
Seit Beginn des Schuljahres
2014/15 ist Herr Verhoeven (Eng- Lars Heining verlässt das Adolfinum.
lisch und evangelische Religionslehneuen Referendarinnen und Refere) neues Kollegiumsmitglied. Er ist
rendare, die in diesem Schuljahr im
auf eigenen Wunsch vom Fichtebedarfsdeckenden Unterricht einge-
56
setzt sind, im Heft an anderer Stelle
vor. Als Vertretungskraft hilft uns
Frau Krause (Mathematik/Latein)
die Unterrichtsversorgung im Fach
Mathematik (mehrere Kolleginnen in
Mutterschutz oder Elternzeit) zu
gewährleisten. Allen sagen wir:
„Herzlich willkommen“.
Hans van Stephoudt
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Aus dem Kollegium
Neue Gesichter im Lehrerzimmer
Acht neue Referendarinnen und Referendare bereichern das Kollegium
18 Monate Ausbildung am Adolfinum: Sechs Referendarinnen und zwei Referendare sind neu im Kollegium.
Hallöchen! Ich bin Hannah Dietrich. Seit 26 Jahren bin ich nun auf
dieser Welt zu finden und seit ein
paar Wochen wohne ich in Duisburg,
da ich für mein Referendariat an das
Adolfinum in Moers gesendet wurde.
Zuvor habe ich in Essen gelebt, die
Schule und auch die Universität für
die fantastische Fächerkombination
Biologie und Englisch besucht. Zwischendurch war ich allerdings auch
in England und Polen Zuhause.
Wie man wohl unschwer erkennen kann, reise ich sehr gerne und
fühle mich vor allem im englischsprachigen Raum sehr wohl. Gibt es
etwas, das zauberhafter ist als die
Cliffs of Moher bei Dämmerung oder
Whithaven Beach in strahlenden
Sonnenschein?! Zwischendurch tauche ich gerne durch Bücher oder
Serien in andere Welten, mit Vorliebe dystopischer Natur, ab. Aber auch
backen und nähen zählen zu meinen
Lieblingsbeschäftigungen. Von der
Patchworktasche bis zum Mississippi
Mud Pie habe ich alles schon erfolg-
reich umgesetzt. Nun freue ich mich
darauf, das Adolfinum besser kennen
zu lernen, mich weiterhin in Moers
wohl zu fühlen und dem ein oder
anderen hoffentlich etwas beibringen
zu können.
Hallo! Mein Name ist Carolin
Teubener. Ich komme aus dem
idyllischen Burgenland Deutschlands und habe nach der Schule in
Leipzig Sport und Französisch studiert. Nach der Halbzeit im Studium
war ich Erasmusstudentin in Rennes
und konnte das Studentenleben in
Frankreich hautnah miterleben.
Danach habe ich mein Studium in
Leipzig beendet und bin erneut für
ein halbes Jahr ins Nachbarland
gegangen. Dieses Mal war ich im
Großraum Paris am Collège und
Lycée als Fremdsprachenassistentin
tätig und habe mit waschechten
Franzosen in einer WG gewohnt.
Nichtsdestotrotz hat mein Herz für
Deutschland geschlagen und ich
habe mich sogar noch für ein drittes
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Studienfach entschieden. So bin ich
recht unkompliziert nach Regensburg gekommen und habe dort mit
dem Lateinstudium angefangen, das
ich jedoch in Jena weitergeführt
habe und in diesen Sommerferien
abschließen werde. Kurz vor dem
Lateinabschluss habe ich mit dem
Referendariat in NRW angefangen
und bin nun am Adolfinum und weiterhin auch gespannt, was mich hier
alles erwarten wird.
In meiner Freizeit gehe ich gern
wandern, oder packe einfach meinen
Rucksack und reise durch die Welt
oder tanze gern.
Liebe Adolfinerinnen und Adolfiner, mein Name ist Dana Holtkamp. Ich bin 25 Jahre alt und seit
Mai Referendarin am Gymnasium
Adolfinum. Ich unterrichte die Fächer Deutsch und Sport und konnte
schon einige von euch kennenlernen.
Ich freue mich noch viele weitere
Adolfiner in meinem Unterricht
begrüßen zu dürfen.
57
Aus dem Kollegium
Gebürtig stamme ich aus Minden
und habe an der Leibniz Universität
in Hannover mein erstes Staatsexamen abgelegt. Das Referendariat hat
mich nun ins schöne Rheinland verschlagen. In meiner Freizeit treibe
ich gerne Sport. Egal ob Schwimmen,
Laufen, Inliner fahren oder Volleyball – man findet mich einfach überall. Dabei halten mich Schwimmbad,
Halle und Park nicht auf, denn es
zieht mich in die weite Welt hinaus.
Stets ein gutes Buch im Gepäck und
der Urlaub ist komplett.
In freudiger Erwartung blicke ich
nun dem kommenden Jahr am Adolfinum entgegen!
Hallo! Mein Name ist Hannah
Karcher. Seit Mai konnte ich als
Referendarin erste Eindrücke am
Adolfinum gewinnen. Diese kurze
Zeit verging wie im Flug, sodass nun
schon die Sommerferien vor der Tür
stehen. Im neuen Schuljahr werden
mich einige von euch in den Fächern
Biologie und Kunst kennenlernen,
die sich, wie ich finde, wunderbar
ergänzen.
Meine beiden Fächer begleiten
mich auch in meiner Freizeit. Ich bin
viel auf Reisen und erkunde gerne
die heimische oder fremde Natur auf
kleinen oder größeren Wandertouren. Mein letztes Reiseziel waren die
Nationalparks der USA, wo ich unter
anderem mit dem Kanu auf den
Everglades gefahren bin, in der
Salzwüste gezeltet und die Yosemite
Falls bestiegen habe.
Wenn ich nicht gerade unterwegs
bin, findet ihr mich oft im Atelier,
dort arbeite ich an eigenen Projekten. Bisher habe ich Malkurse für
Kinder gegeben, was ich nun leider
aufgeben musste. Umso mehr freue
ich mich darauf mit dem ein oder
anderen von euch im Kunstunterricht arbeiten zu können.
Hallo! Mein Name ist Julia
Haustein. Ich bin 32 Jahre alt und
seit 1. Mai 2014 bin ich Referendarin
am Adolfinum und unterrichte die
Fächer Englisch und Sozialwissenschaften bzw. Politik/Wirtschaft.
Geboren und aufgewachsen bin
ich in Göttingen, bevor ich zum Studium nach Duisburg zog. Dort habe
58
ich einen Bachelor und einen Master
in Kommunikations- und Medienwissenschaften abgeschlossen und
wurde vom Ruhrgebiet sehr gut
aufgenommen. Neben BackpackingReisen durch Australien, Neuseeland
und die USA, war ein weiteres Highlight ein Auslandssemester in Montreal, Kanada.
Anschließend habe ich einige
Jahre unter anderem in einer PRAgentur und für eine Verlagsgruppe
gearbeitet, allerdings ohne besonders
glücklich damit zu sein. Mein
Wunsch den Büro-Job gegen den
Lehrerberuf zu tauschen entwickelte
sich, als ich in der Nachmittagsbetreuung – unter anderem auch am
Adolfinum – in Kontakt mit Schülerinnen und Schülern kam und in
einer Kunstschule mit Jugendlichen
arbeitete.
Das Lehramtsstudium habe ich
schließlich in Essen absolviert. Währenddessen hatte ich eine Vertretungsstelle am Adolfinum und konnte erste
Erfahrungen sammeln.
Umso mehr freue ich mich, jetzt
weder hier zu sein!
Hallo, ich heiße Meike Knochenhauer und freue mich, meine
Referendariatszeit am Adolfinum zu
verbringen. Ich unterrichte die Fächer Deutsch und katholische Religion. Geboren bin ich in Wiesbaden,
habe dann die Schule und die Universität in Mainz besucht. Nun bin
ich in Moers bei euch am Adolfinum.
In meiner Freizeit bin ich gerne
kreativ. Wenn ich eigenen Schmuck
gestalte, kann ich durchaus die Zeit
vergessen. Fotografieren macht mir
ebenfalls, zum Leidwesen meiner
Familie und Freunde, großen Spaß.
Ich bin gerne aktiv. So war ich schon
oft für ein paar Tage mit dem Rucksack unterwegs oder fahre gerne
Fahrrad. Ich kann aber genauso bei
einem Eis im Park die Ruhe und
schöne Natur genießen.
Ich bin gespannt, was meine Zeit
am Adolfinum mit sich bringen wird
und sehe den vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen positiv entgegen. Bestimmt können wir einiges
voneinander lernen!
Hallo! Mein Name ist Philipp
Stahlmann und ich bin 29 Jahre alt.
Ursprünglich stamme ich aus
dem beschaulichen Ostwestfalen, wo
ich meine Kindheit und Jugend verbracht habe. An der dortigen Universität Bielefeld habe ich auch mein
Lehramtsstudium in den Fächern
Philosophie und Geschichte absolviert. Nun bin ich bereits seit einiger
Zeit in Essen wohnhaft, wo es mir
sehr gut gefällt und ich fast schon
komplett heimisch geworden bin.
In meiner Freizeit spiele ich oft
Fußball und Billard, besuche das
Kino oder widme mich einer Partie
Schach. Darüber hinaus lese ich
gerne und viel, entspanne bei Spaziergängen oder bereise, wenn es die
Zeit zulässt, fremde Länder.
Ich bin total gespannt, was mir
während meiner Zeit am Adolfinum
noch so alles begegnen wird und
freue mich auf eine tolle Zeit!
Hallo, mein Name ist Robert
Aleksov und ich bin 27 Jahre alt.
Für mein Referendariat in den
kommenden Monaten wurde ich
meiner Lieblingsschule, dem Gymnasium Adolfinum zugeteilt. Ausgebildet werde ich in den zwei interessantesten und schönsten Fächern –
Mathematik und Physik.
Ursprünglich stamme ich aus
Serbien und bin mit 17 nach Moers
gezogen. Nach meinem Abitur, das
ich selbstverständlich am Adolfinum
gemacht habe, habe ich an der Universität Duisburg-Essen studiert. In
meiner Freizeit lese ich gerne, am
liebsten die Werke von George Martin und Robert Jordan. Gute Serien
und Filme können mich auch begeistern. Darüber hinaus hege ich eine
große Leidenschaft für viele Sportarten, vor allem für Basketball.
Ich freue mich auf das neue
Schuljahr und auf die Möglichkeit,
einige von euch im Klassenzimmer
zu treffen.
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Adolfinum unterwegs
Adolfinum unterwegs
Der Bodensee, Polen, Paris, das „Heilige Land“ oder Monschau –
wie in jedem Schuljahr waren viele Adolfiner unterwegs. Die
Klassen- und Kursfahrten, die Exkursionen und Unterrichtsgänge sind fester Bestandteil des Schullebens.
Adolfinum unterwegs
Adolfiner in China: Begegnungen im Land des Lächelns
Schüleraustausch mit „School Attached to Wuhan University“ lebt
Sonntag, 27. Oktober 2013, 11.30
Uhr, Düsseldorfer Flughafen. Zum
zweiten Mal starten Schülerinnen
und Schüler des Adolfinums mit
ihrer
Chinesisch-Lehrerin
Yihu
Schlossarek Richtung China. Und
wir, Andrea Klein und Regine Meye-
ring, waren mit von der Partie.
Trotz des bevorstehenden langen
Fluges waren alle mit ihren Gedanken schon voller Vorfreude, aber
auch Aufregung in China: Was wer-
60
den wir erleben? Wie werden wir
empfangen? Hoffentlich habe ich
eine nette Gastfamilie! Werde ich
mich verständigen können?
Nach einem kurzen Zwischenstopp in Dubai landeten wir dann
endlich um 14.45 Uhr Ortszeit am
Montag in Peking. Ca. 16 Stunden
Flug lagen hinter uns und vor uns 14
Tage China pur: Peking, Xi’an,
Wuhan und Shanghai.
Schon die drei Tage Peking waren voller kultureller und exotischkulinarischer Höhepunkte und Begegnungen. Vom Flughafen ging es
sofort ins Restaurant zu unserem
ersten Abendessen auf chinesischem
Boden. Von nun an sollten die runden Tische mit Drehinsel, Büffet am
Tisch, Stäbchen und Teeschalen
unsere steten Begleiter sein. Ebenfalls wurde es Tradition, dass Frau
Schlossarek erklärte, was genau sich
in den einzelnen Schüsseln befand,
mit dem Ergebnis, dass sie sich
meist schnell leerten.
Höhepunkt des ersten Abends
war sicherlich der Besuch der Wangfujing-Einkaufsstraße, deren Attraktion neben ihrer eher westlichorientierten Geschäftsmeile vor allem die typisch chinesische Essstandmeile ist, an der Snacks angeboten werden, wie gefüllte Teigtaschen, Käferspieße, frittierte Spin-
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Adolfinum unterwegs
nen…
Nun endlich ging es ins Hotel.
Nach dem Einchecken und Bezug der
Zimmer startete das allabendliche
Ritual. Man traf sich sich an der
Stelle des Hotels zusammen, wo es
das beste WLAN-Netz gab. In diesem
Hotel war es das Foyer.
Der Dienstag begann mit einem
Ereignis, welches uns auch noch des
Öfteren begegnen sollte: Programmänderung. Da der Platz des Himmlischen Friedens gesperrt war, wurde
der Mittwoch mit dem Dienstag
getauscht. So ging es zur Chinesischen Mauer und den Ming-Gräbern.
Andrea Klein, Regine Meyering
29. Oktober: Beijing
Vom Hotel fuhren wir in einem kleineren Bus zur Mauer. Der Weg kam
mir unendlich lang vor, da man aufgrund der unheimlichen Größe Beijings eine ganze Stunde braucht, um
vom Hotel aus der Innenstadt rauszukommen. Auf der Fahrt konnte
man wunderbar den chaotischen
chinesischen Straßenverkehr beobachten.
Endlich an der Mauer angekommen und aus dem Bus gestiegen,
fingen die Chinesen schon an uns zu
beobachten und zu fotografieren.
Dies sollte uns die ganze Fahrt über
begleiten. Als wir dann auf die Mauer zugingen, wurde die Spannung
immer größer und alle waren mehr
und mehr beeindruckt.
Auf der Mauer angekommen,
Eingang, wo wir uns in einer Reihe
hinsetzten. Auch hier konnten man
alle 30 Sekunden mindestens einen
Chinesen sehen, der uns fotografierte. Bei Gruppenbildern stellten sie
sich einfach dazu, als würden sie
auch zu unserer Reisegruppe gehören.
Von der Mauer sind wir dann in
ein Restaurant zum Mittagessen
gefahren. Es gab viele leckere chinesische Spezialitäten wie paniertes
Hühnerfleisch in süß-saurer Soße
und Chinakohl. Natürlich war auch
Reis dabei.
Nach dem Essen fuhren wir dann
zu den Ming-Gräbern. Hier besichtigten wir die Grabkammern und
Grabbeilagen. Das war sehr beeindruckend, aber Höhepunkt des Tages
war für uns alle die Chinesische
Mauer. Einfach imposant!
Zum Abendessen ging es zurück
in die Stadt. Einige von uns bestellten sich zusätzlich zum geplanten
Abendessen Peking-Ente, eingerollt
in hauchdünnem Teig mit Gurke,
Zwiebel und Sojasoße. Richtig lecker!
Zum Abschluss des Tages fuhren wir
mit der U-Bahn zu einer chinesischen Kung-Fu Show.!!
Treiben der Metropole nur durch
eine Mauer abgegrenzt wird.
Ein Staatsbesuch fiel auf unseren
Besichtigungstag, weswegen wir den
Sonnentempel nicht besuchen konnten, wie es eigentlich vorgesehen
war. Deshalb mussten wir einen
Umweg in Kauf nehmen, um zum
berühmten Eingangstor der Verbotenen Stadt zu gelangen.
„Man ist erst in Beijing gewesen,
wenn man dieses Tor besichtigt
hat.“, erklärte uns unsere Reiseführerin Phi. Das Tor mit dem Bild Mao
Zedongs, der chinesische „Nationalheld“, ist auf jedem Reiseführer zu
sehen und gehört zu den Highlights
eines Chinabesuches.
Nach Betreten der Verbotenen
Stadt fühlten wir uns wie in einer
anderen Welt:
Wir durchquerten das erste Tor,
landeten auf einem Vorplatz, der von
mehreren Pagoden begrenzt wird,
und die Atmosphäre änderte sich
schlagartig. An dieser Stelle wurde
uns erst richtig bewusst, dass wir
uns nun in einem Zeugnis von der
langen chinesischen Geschichte befanden.
Anders als ich es mir vorgestellt
habe, besteht die Verbotene Stadt
nicht nur aus einem größerem Platz,
sondern ist eine Aneinanderreihung
von mehreren Plätzen, die sich sehr
ähneln und dem Kaiser für Aufmär-
Vom Theater ging es mit dem Taxi direkt zum Hotel und dann sofort
ins Bett. Ein toller Tag!
Marten Sprehn,
Qualifikationsphase 2
!
durften wir dann in Kleingruppen
die Mauer entlanggehen und Fotos
machen. Es passierte uns hier das
ein oder andere Mal, dass wir von
Chinesen angesprochen wurden, ob
sie denn Fotos mit uns machen dürften. Nach zwei tollen und interessanten Stunden auf der Chinesischen Mauer trafen wir uns dann am
30. Oktober: Die verbotene Stadt
Der Tag begann wie so viele andere
auch: frühes Aufstehen und ein typisch chinesisches Frühstücksbuffet.
Direkt nach dem Frühstück
machten wir uns dann auf den Weg
zur Verbotenen Stadt, welche direkt
in der Innenstadt von Beijing liegt
und von dieser und dem geschäftigen
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
sche aller Art dienten. Die angrenzenden Gebäude waren unter anderem die Unterkünfte seines Hofstaates oder auch die Gemächer seiner
zahlreichen Konkubinen.
Was ich allgemein gesehen schade fand, war die große touristische
Beliebtheit dieser Sehenswürdigkeit.
Zwar war dies zu erwarten, jedoch
haben die vielen Reisegruppen einen
Teil der Atmosphäre genommen, die
61
Adolfinum unterwegs
die Bauten aus früheren Dynastien
ausstrahlen.
An diesem Tag lud uns ein alter
Studienfreund unserer Chinesischlehrerin Frau Schlossarek, Chen
Guoqiang, zum Mittagessen ein, der
Direktor einer Bank ist.
Als wir uns dann in der Lobby eines exklusiven Hotels trafen, gerieten wir ins Staunen. Spätestens als
wir in eine nur für uns reservierte
und festlich gedeckte Räumlichkeit
geführt wurden, war klar, dass uns
chinesische Haute Cuisine erwartet.
Der Gastgeber begrüßte uns sehr
herzlich. Seine freundliche und offene Art löste unsere anfängliche Befangenheit angesichts dieser doch
sehr beeindruckenden und exklusi-
ven Lokalität und Einladung.
Obwohl die Speisen für westliche
Zungen ungewöhnlich und exotisch
waren, wurde alles probiert, denn
erlesenere Spezialitäten Nordchinas
würden uns nicht mehr begegnen.
Das war allen klar. Für diese unerwartete und sicherlich einmalige
Einladung können wir nur Danke
sagen.
Nach dem Mittagessen ging es in
ein bei Pekinger Jugendlichen angesagtes
Einkaufszentrum.
Direkt
beim Betreten empfingen uns ein
geordnetes Chaos und eine Reizüberflutung durch die Menge an Produkten, die an den einzelnen Ständen
angeboten wurden.
Wie in China üblich, machten wir
hier unsere ersten Erfahrungen mit
dem Feilschen. Wenn wir letztendlich trotz allem nicht mit dem Preis
einverstanden waren, verließen wir
die Stände und die Verkäufer liefen
uns durch das halbe Einkaufszentrum Preise rufend hinterher. Einige
von uns fanden ihren Spaß am Han-
62
deln und verließen das Geschäft mit
reichlich „Shoppingbeute“.
Das Einkaufszentrum stand als
letzter Punkt auf unserer Besichtigungsliste für den Tag. Wir waren
alle müde, jedoch um einige Erfahrungen reicher und Yuan ärmer und
so fuhren wir zum Bahnhof, da wir
den Nachtzug zu unserem nächsten
Reiseziel Xi’an nehmen wollten.
Schon jetzt war ich sehr froh, die
Möglichkeit wahrgenommen zu haben, an dieser Fahrt teilzunehmen,
die mir die Vielschichtigkeit der Welt
noch bewusster gemacht hat.
Eva Liebenau,
Qualifikationsphase 2
Mit dem Nachtzug quer durch China
zu reisen, das ist sicherlich ein Erlebnis. Erfreulich war, dass man die
elf Stunden Fahrt auch verschlafen
konnte und ausgeruht ankam. Allerdings war es auch schade, nichts von
der Landschaft gesehen zu haben,
durch die man gereist ist.
Xi’an empfing uns mit bewölktem
Himmel und leichtem Nieselregen.
Auch das von unserem Reiseführer
Christian in einem chinesischen
McDonalds-Verschnitt organisierte
Frühstück, trug nicht zu unserer
Erheiterung bei.
Doch der Tag sollte noch alle unsere Erwartungen übertreffen.
Unser erstes Ziel war die
Huaqingchi-Quelle, eine heiße Quelle, die die Bäder der Kaiser und ihres
Gefolges aus der Tang-Dynastie mit
warmem Wasser versorgte. Aber
mehr noch als die Bäder begeisterte
uns die angrenzende Gartenanlage,
in die sich die Gebäude harmonisch
einfügten.
Noch ganz euphorisch von den
Eindrücken ging es im Bus weiter
zur Terrakotta Armee. Bilder können
die beeindruckende Größe und er-
greifende Atmosphäre nicht einfangen, die einen überwältigt, wenn
man davor steht. Dabei stellt die zu
besichtigende
Ausgrabungsstätte
nur einen Teil der ganzen Grabanlage dar. Wir hätten nicht gedacht,
dass die alten, heißen Quellen noch
zu toppen waren.
Voll von den unglaublichen Erlebnissen des Tages und erschöpft
ging es zurück ins Hotel. Ein toller
Tag!
1. November: Von Xi´an nach
Wuhan
Der Freitag begann mit einem Frühstück, das gemessen an unseren
bisherigen Erfahrungen bescheiden
ausfiel. Um 8:30 Uhr ging es dann
mit dem Bus in Richtung Wildganspagode. Die Wildganspagode,
die das Wahrzeichen der Stadt Xi´an
ist, wurde im Jahr 652 vom Kaiser
Gaozong in Andenken an seine verstorbene Mutter erbaut. Später wurden dann dort die Schriften über den
Buddhismus aufbewahrt, die der
Mönch Xuangzang von seiner 17
Jahre langen Indienreise mitbrachte.
Anschließend fuhren wir weiter
zu einem Park, da der nahe gelegene
Glockenturm der Stadt Xi´an, unser
eigentliches Ziel, gesperrt war. Der
Glockenturm ist eines der vier ursprünglichen Stadttore. Früher wurden jeden Abend die Glocken geläutet, um die Bevölkerung darauf hinzuweisen, dass die Tore geschlossen
wurden. Schade, dass wir ihn nicht
besichtigen konnten. Aber auch für
die Parkanlage hatten wir nicht
allzu viel Zeit, da wir zum Bahnhof
mussten. So konnten wir nur einen
kleinen Eindruck von der ruhigen
und entschleunigenden Atmosphäre
des Parks einfangen. Dies war allerdings nicht weiter tragisch, da das
Wetter wie schon die ganze Zeit in
Xi‘an sehr trüb war.
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Adolfinum unterwegs
In der Bahnhofshalle warteten
wir eine halbe Stunde, ehe wir um
13:00 Uhr mit dem Hochgeschwindigkeitszug Xi’an Richtung Wuhan
verließen. Auf der sechsstündigen
Zugfahrt ruhten sich die meisten
aus, während die öde Landschaft mit
300km/h an uns vorbeizog. Als wir
uns Wuhan näherten, konnte man
spüren, wie die Anspannung stieg:
Alle waren aufgeregt und gespannt,
wie wir von den Gastfamilien empfangen werden würden.
Als wir in Wuhan ankamen, wurden wir von Frau Tian, einer
Deutschlehrerin der Partnerschule,
empfangen. Sie führte uns zum Bus,
der uns auf das Gelände der Universität brachte, auf dem die Gastfamilien schon warteten und uns mit
Applaus herzlich begrüßten. Nachdem wir Schüler unseren Gastfamilien zugewiesen worden waren, fuhren wir mit ihnen nach Hause und
verbrachten den ersten Abend in
unseren Gastfamilien.
Erik Rien, Jens Lünenstraß
Qualifikationsphase 2!
2. November: Leben in der Gastfamilie
Am Samstag erlebten wir alle sehr
viel Unterschiedliches, da wir diesen
Tag zum größten Teil in unseren
Gastfamilien verbrachten.
Um 7.30 Uhr trafen wir uns jedoch zuerst einmal mit unserer
Gruppe und unseren jeweiligen
Gastschülern an der Schule. Sofort
herrschte, sowohl bei uns als auch
bei den Chinesen, rege Kommunikation, um den anderen die Erlebnisse
des vorangegangenen Abends zu
schildern. Von besonderem Interesse
war für uns vor allem das Essen.
Denn Leahs Morgen hatte mit einem ungewohnt scharfen Frühstück
begonnen, als sie – in dem Vertrau-
en, dass sich im Dampfbrötchen
keine Füllung befände – herzhaft
hineinbiss und eines Besseren belehrt wurde. Nachdem sich ihr Hustenanfall wieder beruhigt hatte,
gestand sie ihrer Gastfamilie, dass es
etwas scharf sei. Laras Morgen hatte
weniger scharf, dafür aber mit einem
irritierten Blick ihrer Gastschwester
begonnen. Denn sie hatte den Fehler
begangen, die Frage, was sie denn
essen wolle, mit „Reis“ zu beantworten. Daraufhin erklärte ihr ihre
Gastschwester, dass man zum Frühstück keinen Reis esse, sondern sie
stattdessen Nudeln haben könne.
Im Laufe des Vormittags besuchten wir das Hubei Provinz Museum,
in dem vor allem geschichtliche Ausstellungen aus der Provinz gezeigt
werden. Nach dem Besuch des Museums wurden wir von unseren Gastfamilien an der Schule abgeholt.
Nachdem Leah mit ihrer Gastfamilie in Cola frittiertes Hühnchen,
Reis und Gemüse zu Mittag gegessen
hatte, besuchte sie eines der Einkaufszentren von Wuhan, ging anschließend ins Kino, in dem zum
Glück ein englischer Kinderfilm lief,
und besichtigte einen chinesischen
Supermarkt. Dabei stellte sie fest,
wie unterschiedlich und doch auch
ähnlich sich die beiden Kulturen
sind. Das Abendessen genoss sie
besonders, da ihre Gastmutter ihr
und ihrer Gastschwester anbot, bei
der Zubereitung einer WuhanSpezialität zu helfen. Dazu gab man
in eine Teigtasche Füllung, die aus
Hühnchen, Tomaten und anderem
Gemüse bestand, faltete diese zu
Päckchen, kochte sie und briet sie
anschließend noch. Bis zum Schlafengehen spielte sie dann noch mit
ihrer Gastschwester Tischtennis.
Auch Lara ging zunächst „nach
Hause“ und aß dort mit ihrer Gast-
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
schwester und Gastmutter zu Mittag. Daran, dass Fleisch, Fisch, Reis
und einige andere Dinge auf Tellern
in der Mitte des Tisches standen und
jeder sich mit seinen Stäbchen bedient, hatte sie sich bereits gewöhnt.
Aber als ihre Gastmutter anfing, ihr
immer mehr Essen in ihr Schälchen
zu legen, obwohl sie noch nicht einmal aufgegessen hatte, fand sie dennoch
befremdlich.
Anschließend
trafen sich Lara und ihre Gastschwester mit einer deutschen Mitschülerin und deren chinesische
Gastschwester in der Stadt und gingen ebenfalls in Kino. Da jedoch kein
englischer Film lief, schauten sie
sich einen Kinderfilm auf Chinesisch
an. Danach gingen alle zusammen
noch shoppen und – wenig chinesisch
– bei KFC essen. Wenig später trafen
sie noch weitere Gastschüler und
deren Gastgeschwister, die ebenfalls
in der Stadt unterwegs waren.
Leah Willems, Lara Czerlitzka
Qualifikationsphase 2!
3. November: Sportfest in Wuhan
Der Tag begann für die meisten mit
der Erkenntnis, dass das Sportfest,
das gestern aufgrund des Regens
abgesagt worden war, heute, am
Sonntag, stattfinden würde. Dies
störte jedoch die wenigsten von uns,
da uns die Aussicht auf einen ganzen
Tag allein in der Gastfamilie schon
nervös gemacht hatte.
So unterschiedlich wie die Erlebnisse in den Familien waren, so unterschiedlich gestaltete sich dann
auch der Weg zum Sportplatz. Dies
zeigte sich z. B. darin, dass man sich
zwar nach fünf Minuten Fußweg auf
dem Universitätsgelände befand,
dann aber trotzdem noch gut dreißig
Minuten auf selbigem herumirrte,
oder dass sich die Eltern und ihre
Kinder nicht einig darüber waren,
wie man am besten zum Sportplatz
käme und man sich letztendlich
mehrmals verfahren hat.
Am Sportplatz tauschten sich
dann alle Adolfiner erst einmal über
ihre Gastfamilien und ihre neusten
Erlebnisse aus und es wurde überlegt, an welchen Disziplinen wir uns
denn gegen die Chinesen erproben
wollten, da auch wir uns bei diesen
63
Adolfinum unterwegs
Dem fernen Osten ganz nah gekommen
Eine Bildergalerie zum China-Austausch
64
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Adolfinum unterwegs
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
65
Adolfinum unterwegs
chinesischen
Bundesjugendspielen
betätigen sollten.
Nachdem wir erfahren hatten,
dass unser erster aktiver Einsatz
noch dauern würde, fingen wir an,
die chinesischen Bundesjugendspiele
zu beobachten und mit unseren zu
vergleichen. Das wohl merkwürdigste an dieser Veranstaltung war, dass
die wenigsten Chinesen wirklich
Sportbekleidung trugen und die
meisten in Jeans oder in einer Art
Schuluniform/Sportanzug antraten.
Wir sollten mit einer sowohl
weiblichen als auch männlichen
4x100Meter Staffel starten und später noch als Einzelkämpfer an einigen Disziplinen teilnehmen.
Die Damen machten den Anfang.
Begleitet von viel Jubel begaben sich
dann Leah, Mai, Eva und Lara auf
ihre Startpositionen, um gegen
gleichaltrige Chinesinnen zu laufen.
Unser Anfeuern mit sehr großem
Enthusiasmus, den man aus den
deutschen Sporthallen gewohnt ist,
sorgte für Belustigung bei den Chinesen, die höchstens beim Zieleinlauf
ein wenig klatschten. Die MädchenStaffel belegte dabei einen guten
zweiten Platz und wir einigten uns
einstimmig darauf, dass ein erster
Platz unhöflich gewesen wäre und
ein zweiter Platz somit die perfekte
Mischung aus Bescheidenheit und
Leistung zeigte.
Auch Jan, Marten, Erik und Daniel, die Herren-Staffel, schafften es,
ebenfalls unter großem Fangesängen
denselben ehrbaren zweiten Platz zu
erzielen wie die Damen vor ihnen
und somit waren alle erst einmal
zufrieden.
Zu unser aller Überraschung
wurde uns dann mitgeteilt, dass nun
auch die deutschen Lehrer laufen
sollten. Da wir aber zu wenige sportliche Lehrer für eine eigene Staffel
dabei hatten, lief Frau Klein zusammen mit drei anderen deutschen
Sprachassistenten, die auch gerade
in Wuhan an der Schule waren.
Unser Mittagessen wurde uns
von einer der Schulkantinen mit
einem Kleinbus zum Sportplatz gebracht. Während wir unser Essen
auf der Tribüne genossen, kam auch
endlich die Sonne durch die Wolken.
Nach dem Mittagessen zeigten
uns dann Frau Su, die stellvertretende Direktorin, Herr Gong, der
Austauschbeauftragte, und Herr Hu,
der Kalligrafielehrer, den alten Teil
des Universitätsgeländes, welches im
Frühling wegen der schönen Umgebung sowohl von Einheimischen als
auch von Touristen gerne besucht
wird.
Nach diesem kurzen Rundgang in
der Mittagspause ging das Sportfest
mit einzelnen Disziplinen, an denen
wir teilnehmen durften, weiter. Mit
guten bis sehr guten Ergebnissen
schlugen sich Jan, Erik, Marten,
Thorben und Benedikt im Weitsprung, Jan und Benedikt im Dreisprung, Erik im 100m Lauf und
Verena in einer Wurfdisziplin (eine
Mischung aus Kugelstoßen und Werfen).
Gegen Ende des Nachmittags
nahmen wir dann noch an einer
20x60 Meter Pendelstaffel teil (jeweils zehn Jungen und zehn Mädchen), die wie bei uns ein Wettkampf
der einzelnen Klassenstufen untereinander und Abschluss des Sportfestes ist. Auch hier wurde trotz
einer fehlerhaften Übergabe und
einem Faststurz der bekannte zweite
Platz belegt. Nach diesen Klassenstaffeln leerte sich der Sportplatz
auch langsam und wir wurden von
unseren Gastgeschwistern abgeholt,
um den Abend in den Familien zu
verbringen.
Verena Menzel, Paula Wessel
Qualifikationsphase 2!
4. November 2013: Erster Schultag in Wuhan
Nach dem Frühstück ging es zur
Schule. Während Martin mit seinem
Gastbruder von dessen Mutter mit
dem Auto zur Schule gefahren wurde, kamen Tim und sein Gastbruder
mit dem Fahrrad.
66
Da es Montag war, gab es ein besonderes Ereignis, das Fahnenhissen. Zur Begrüßung versammelten
sich alle Schüler auf dem Fußballplatz und die stellvertretende Direktorin hielt eine Rede. Währenddessen wurde feierlich die Nationalflagge gehisst und die Schüler sangen
die Nationalhymne.
Nach der Begrüßung wurden wir
in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine
Gruppe ging zum Spanischunterricht, die andere, in welcher auch wir
waren, ging in den Französischunterricht, dieser war vergleichbar mit
dem Unterricht in Deutschland.
Interessant war, dass die Schüler
ohne aufzuzeigen drangenommen
wurden und für die Antwort teilweise aufstehen mussten.
Nach dem Unterricht bekamen
wir eine Einführung in chinesischer
Schnittkunst. Dies war sehr interessant, da man auch sehen konnte,
welche Werke mit dieser Technik
möglich waren. Des Weiteren hat es
auch Spaß gemacht, selbst schneiden
und sich an einfacheren Motiven
versuchen zu können.
Der nächste Programmpunkt war
dann die Mittagspause. Zuerst ging
es zum Mittagessen in der Kantine.
Das Essen war sehr lecker. Anschließend hatten wir noch eine
kurze Pause, in der wir uns in unserem Aufenthaltsraum erholen konnten. Da es auf dem ganzen Schulgelände freies WLAN gab, konnten wir
auch Kontakt mit Zuhause aufnehmen.
Nun ging es etwas sportlicher
weiter. Denn ein Lehrer zeigte uns
auf dem Sportplatz ein paar Bewegungsabläufe des Kung Fu. Es war
schwieriger als gedacht diese Bewegungsabläufe nachzumachen. Gleichzeitig war es aber interessant zu
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Adolfinum unterwegs
sehen, wie es aussehen könnte, wenn
man es beherrscht.
Daraufhin ging es zum letzten
Programmpunkt, dem Musikunterricht. Hier zeigten uns die Schüler
typische chinesische Instrumente
und spielten uns zwei Lieder vor.
Diese klangen sehr schön. Dann
wurden wir eingeladen, selbst die
Musikinstrumente
auszuprobieren
und ein Lied einzustudieren, welches
wir mit den chinesischen Schülern
auf dem Präsentationsabend vorspielen würden.
Nachdem dann auch dieser Unterricht zu Ende war, gingen wir mit
unsern Gastbrüdern und Gastschwestern nach Hause.
Insgesamt gesehen war es ein
sehr erlebnisreicher Tag, welcher
uns gute Einblicke in das chinesische
Schulleben ermöglichte.
Tim Benedens, Martin Küppers
Qualifikationsphase 2!
5. November 2013: Zweiter Schultag in Wuhan
Unsere Zeit in China liegt zwar
schon etwas weiter zurück, aber das
ist gar nicht schlimm. Die Erinnerung ist noch da. Das Erlebnis war
einfach zu überwältigend und einprägsam, als dass man es so schnell
vergessen könnte.
Wie jeden Morgen wurde ich mit
einem etwas unverständlichen, aber
trotzdem sehr herzlichen „Morning
call!“ meiner Gastmutter geweckt
und überlegte schon innerlich, wie
ich es diesmal schaffen sollte, zu
duschen, ohne das gesamte Bad
unter Wasser zu setzen, was eine
schwierige Angelegenheit ist, wenn
man bedenkt, dass chinesische Duschen eigentlich nichts mehr sind als
eine Öffnung in der Wand, aus der
Wasser läuft, das durch die Toilette,
welche ein Loch im Boden darstellt,
abfließt.
Danach eilte ich zum Frühstück,
welches, wie immer aus einer interessanten Kombination aus Reis und
Gemüse, heute zur Abwechslung
zusammen mit kaltem Fleisch, bestand, und übte mich in der Kunst
des Essens mit Stäbchen.
Dann ging es durch den Lärm,
den Stau und die Hektik der Großstadt zur Schule. So erscheint es
einem nämlich, wenn man das erste
Mal durch Wuhan fährt. Aber dieser
Eindruck lässt mit der Zeit immer
mehr nach, man gewöhnt sich an
vieles, was einem rückblickend außergewöhnlich erscheint.
Nachdem unsere Gruppe erneut
das Organisationstalent unserer
lokalen Betreuerin in Form von einer
satten Stunde Wartezeit zu spüren
bekam, entlohnte uns dafür eine
unglaublich gute Unterrichtsstunde,
in der sich das Sprachentalent und
der Fleiß chinesischer Schüler erneut bewies. Sie beherrschen eine
Sprache, die der ihren viel weiter
entfernt ist als der unseren, nämlich
Englisch, mindestens genau so gut
wie wir und haben dabei, entgegen
aller verbreiteten Klischees, auch
ziemlich viel Spaß.
Auch der Deutschunterricht, in
dem die andere Hälfte von uns war,
muss sehr gut gewesen sein und viel
Spaß gemacht haben.
Nach der Mittagspause hatten
wir noch einige Zeit, uns für den
Präsentationsabend vorzubereiten,
an dem wir den Chinesen in Form
einer Darbietung die exotische Welt
der deutschen Kultur näher bringen
wollten und die Chinesen uns ihr
versammeltes musikalisches und
künstlerisches Talent an ihrer Schule präsentierten. Was mir manchmal
wirklich die Sprache verschlagen
hat.
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Andere Kulturen haben sicherlich
andere Vorstellungen von gewissen
Dingen, so empfanden es die Chinesen sicher nicht als unhöflich, dass
die Türen der Aula offen standen
und die Leute kamen und gingen,
wann sie wollten. Im Gegenteil, die
Gastgeber waren stets besorgt und
taten alles, um uns, ihre Gäste, zufrieden zu stellen.
Aber eine Aula ohne funktionierende Musikanlage und ein Klavier
mit Tasten, die nach Anschlag
stumm bleiben, sodass einem das
Solieren nicht gerade Freude berei-
tet, hatte ich nicht erwartet.
Am Abend zurück in der Familie
wurde ich wiedermal Zeuge der unglaublichen Gastfreundlichkeit der
Chinesen. Man reichte mir die verschiedensten Sorten Tee und war
bemüht, mir zu jeder Sorte etwas zu
erklären, stets mit dem für Asiaten
typischen Lächeln im Gesicht.
Wird man so zuvorkommend behandelt, dann stört es einen auch
nicht mehr wirklich, dass es nachts
draußen laut ist und dass das Bett
ein Holzbrett mit Matratze ist.
Matthias Fechner
Qualifikationsphase 2!
6. November 2013: Der letzte Tag
in Wuhan
Unser letzter Tag in Wuhan begann
mit der Besichtigung der Pagode des
Gelben Kranichs, welche auf einem
Hügel mitten in Wuhan liegt. Nach
67
Adolfinum unterwegs
dem Aufstieg wurden wir mit einem
atemberaubenden Ausblick über die
Stadt belohnt und bekamen einen
Eindruck von der Größe Wuhans.
Zum Mittagessen ging es zurück
zur Schule. Nach der Mittagspause
gab uns Herr Hu eine Stunde in
Kalligraphie. Viele von uns durften
sich, neben den eigenen Kalligrafien,
über ein vom Meister persönlich
geschriebenes und signiertes „Werk“
freuen. Ein weiteres besonderes
Andenken, neben vielen anderen.
Zum Abschluss des Tages und
unserer Zeit in Wuhan gab es ein
Basketballspiel zwischen uns und
dem Basketballteam der Schule.
Auch wenn wir dies letztendlich
nicht für uns entscheiden konnten,
so waren wir in diesem Jahr zumindest ein ebenbürtiger Gegner.
Wir Lehrer wurden an diesem
Abend mit einem köstlichen Essen
verabschiedet. Eine von vielen wunderbaren Einladungen, die wir Lehrer in Wuhan genießen durften. Insgesamt sind die Schüler und wir
freundlich aufgenommen und sehr
umsorgt worden. Eine schöne Zeit!
Am nächsten Morgen ging es mit
dem Hochgeschwindigkeitszug nach
Shanghai.
Andrea Klein, Regine Meyering
7. November 2013: Ankunft in
Shanghai
Ich höre meinen Namen, schlage
meine Augen auf und richte mich
auf. Vor mir steht Feng Zihao, mein
Gastbruder. Er ist eine sehr fröhliche Person, aber heute guckt er bedrückt und auch ich bin heute nicht
so munter, denn heute muss ich mich
verabschieden.
Wir mussten uns beeilen, um
zum Treffpunkt zu kommen. Dort
machten wir Gruppenfotos und dann
kam der schlimmste Moment dieser
68
Reise: Der Abschied. Wir alle mussten uns verabschieden und man
fühlte die gedrückte Stimmung, aber
ich habe sehr wichtige und schöne
Erfahrung in meiner Gastfamilie
gemacht und innerlich hoffe ich, ihn
irgendwann einmal wieder zu treffen. Nun mussten wir mit dem Bus
zum Bahnhof fahren und mir fiel
auf, dass die Stimmung noch ziemlich trüb war. Sowohl die Bus- als
auch die Zugfahrt dauerten ziemlich
lange. Aber das störte mich nicht,
denn an lange Fahrzeiten gewöhnt
man sich in China schnell. Des Weiteren ist es äußert interessant, sich
die Landschaft anzugucken, denn
natürlich sind die Unterschiede zu
Deutschland ziemlich groß, beispielsweise ließen einen die Anzahl
gleichgestalteter Hochhäuser und
deren Höhe immer wieder staunen.
Spätestens in Shanghai vergaß man
vor lauter Überwältigung den Abschied von Wuhan und den Menschen dort, denn Shanghai gehört für
mich zu einem der unglaublichsten
Orte, die wir besichtigt haben.
Shanghai ist eine Metropole, wie
man sie in Europe nicht kennt. So
viele Menschen, Gebäude und Fahrzeuge habe ich in meinem ganzen
Leben noch nicht gesehen. Doch
aufgrund der langen Zugfahrt ging
es erst einmal zum Hotel.
Dann ging es direkt weiter, um
den höchsten Turm Shanghais, den
„Flaschenöffner“, zu besichtigen, mit
seinen 492 Metern der zurzeit viert-
Stadt, die so nah und doch so fern
wirkte. Leider war das Wetter an
diesem Tag durch den Smog nicht
ganz klar, wodurch sich die Stimmung jedoch nicht trüben ließ. Danach ging es zum Abendessen noch
in ein typisches Restaurant.
Nach dem Abendessen ging es
aber nicht wie gewöhnlich ins Hotel,
sondern es stand noch die Promenade und eine Schifffahrt auf dem
Huangpu Jiang in der Altstadt von
Shanghai auf dem Programm. Nicht
nur der Kontrast der Altstadt auf der
einen zur modernen Hochhausskyline auf der anderen Bootsseite,
sondern auch die Beleuchtung der
Stadt bei Nacht war faszinierend
schön. Ein perfekter Abschluss eines
beeindruckenden Tages.
!
Moritz Bender!
Qualifikationsphase 2!
8. November: Die Wasserstadt
Zhujiajiao
Bei Sonnenschein und 20 Grad fuhren wir um zehn Uhr morgens vom
Holland Hotel in Shanghai zur etwas
außerhalb liegenden Wasserstadt.
Auf der langen Fahrt zum Ziel berichtete unsere Reiseleiterin Anna
über das Leben in Shanghai. Während wir uns auf dem äußeren
Highway der Stadt durch den stockenden Verkehr quälten, sahen wir
viele deutsche Nobelautos, die in
China allgemein sehr beliebt sind.
Anna erzählte uns, dass Sichuan, die
reichste Provinz Chinas ist, deren
größte Turm der Welt.
Allein schon auf der Fahrt dahin
konnte man einige beeindruckende
Gebäude erkennen. Ab durch die
Sicherheitskontrolle und schon ging
es mit einem Aufzug in knapp 500
Meter Höhe. Die Aufregung konnte
man bei einigen förmlich spüren.
Oben angekommen genoss ich einen
atemberaubenden Blick über die
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Adolfinum unterwegs
Hauptstadt Shanghai das Finanzund Wirtschaftszentrum
Chinas
darstellt und internationale Firmen
und Investoren lockt. Dank ihrer
südlichen Lage ist die Provinz ein
großes Reis- und Gemüseanbaugebiet. Als wir Anna zuhörten, dachten
wir, dass die Shanghaier sehr stolz
auf ihre Provinz sind. Die Wasserstadt, deren Geschichte 1700
Jahre alt ist, erinnerte uns sehr an
Venedig.
Der traditionell chinesische Ort ist
von kleinen Kanälen durchzogen,
über die alte Steinbrücken führen
und so die Straßenseiten miteinander verbinden.
Zuerst besichtigten wir den Privatpark des Großgrundbesitzers Ma.
Durch sein Teezimmer und das Spielezimmer kamen wir in den Park, in
dem sich auch Äcker zum Gemüseanbau und eine überdachte Küche
befinden. Weiter hinten im Park war
inmitten eines Bambuswaldes ein
See mit einer Pagode versteckt. Der
Park war angenehm ruhig und sehr
friedlich.
Das Mittagessen war an diesem
Tag nicht nur wegen des zauberhaften Ortes und der für die Region
typischen Gerichte eine Besonderheit, sondern wir feierten auch den
18. Geburtstag von Daniel mit einer
großen Torte, die wir zum Nachtisch
vertilgten. Wieder in den Gassen des
Dorfes unterwegs liefen wir vorbei
an den kleinen Verkaufsräumen der
eher bäuerlichen Anwohner. Bis vier
Uhr nachmittags durften wir uns
alleine in den Gassen umschauen
und entdeckten besonders viel
Schmuck, Tücher, Instrumente und
auffallend viel fettiges, für mich
etwas stinkendes Fleisch von den
verschiedensten Tieren.
Mit dem Bus fuhren wir zurück
in die Innenstadt zum Shanghai
Times Square, der als Shoppingmittelpunkt den etwa kontrastreichsten
Ort der ganzen Stadt darstellen
dürfte. Zur Freude aller Mädchen
hatten wir vor dem Abendessen noch
etwas Zeit uns in einem riesigen
Nobelkaufhaus die neuesten Kollektionen der Haute Couture Marken
anzusehen.
Abends wurden wir von einem
Geschäftspartner von Paulas Vater
zum Essen eingeladen. Am Ende des
leckeren Essens wurden noch ein
paar Fotos mit dem Gastgeber und
seiner Familie gemacht.
An diesem Abend fuhren wir mal
nicht mit dem Bus, sondern in Taxen
zum Hotel zurück. Draußen war es
schon dunkel und ich schaute mir im
Vorbeifahren die bunt beleuchteten
Hochhäuser, die es wirklich verdient
haben Wolkenkratzer genannt zu
werden, die großen Werbeanzeigen,
die von unten beleuchteten, über der
Stadt auf scheinbar unendlich langen
Brücken
verlaufenden
Highways, die schicken Shanghaier
Nachtmenschen und die Straßenreiniger, die nachts die Bürgersteige
wischen, aus dem Fenster an. Um
zehn Uhr im Hotel angekommen
dachte ich mir, dass wir heute zwei
extrem unterschiedliche Seiten der
Stadt kennengelernt haben – die
scheinbar in der Vergangenheit gebliebene
Wasserstadt
und
die
höchstmoderne, westlich anmutende
Metropole mit ihrer gerade einmal
100-jährigen Geschichte.
Hannah Dierkes
Qualifikationsphase 2!
sich jeder nach einem normalen
deutschen Frühstück.
Nach dem Frühstück ging es in
den nordöstlichen Teil der Altstadt
Shanghais zum Yu oder auch
Yuyuan Garten. Das bedeutet übersetzt „Garten der Freude“ oder „Garten der Zufriedenheit“. Diesen Namen hat er zu Recht. Trotz der vielen
Touristen, die hier herumliefen,
schien man seltsam von der Außenwelt abgeschirmt zu sein. Hier konnten wir zum ersten Mal in Shanghai
Vögel zwitschern hören. Der Garten
zählt zu Shanghais berühmtesten
Gärten und besteht aus mehreren,
durch Mauern getrennten Abschnitten.
Wir bekamen dann Zeit, in der
wir uns frei bewegen konnten. In
China hatten wir bereits sehr viele
Gärten besucht, also entschlossen
wir uns, die Altstadt zu erkunden,
die uns einen guten Eindruck gab,
wie Shanghai einst ausgesehen haben mag. Es war fast so, als wären
wir in eine frühere Zeit zurückgereist.
Die Zeit in der Altstadt ging
schnell vorbei und schon war es wieder Mittagessenszeit. Die Abstände
zwischen den einzelnen Mahlzeiten
kamen uns immer sehr kurz vor. Die
Frage, wie Chinesen so viel in so
kurzen Abständen essen können,
ohne dabei in die Breite zu gehen,
wird uns immer ein Rätsel bleiben.
Nach dem Mittagessen fuhren
!
9. November: Ein Tag in Shanghai
Der Tag begann wie jeden Morgen
mit dem Frühstück. Es war der 13.
Tag in China und so langsam sehnte
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
wir zum Jadebuddah-Tempel. Kaum
traten wir ein, wurden wir von dem
starken Räucherstäbchengeruch und
den Gebeten der Mönche empfangen.
Für die meisten war der Anblick
befremdlich und ungewohnt. Im
Buddhismus ähneln die Gebete eher
Gesang und die Mönche, sowie einige
Buddhisten, die den Tempel besuch-
69
Adolfinum unterwegs
ten, knieten sich immer wieder auf
den Boden. Der Tempel ist sehr
prächtig eingerichtet und überall
waren Figuren von Buddha, diversen
Göttern und den Vier Himmlischen
Königen. Die namensgebende Jadebuddah Figur ist relativ groß und so
auch sehr wertvoll, nicht nur spirituell, sondern auch vom materiellen
Wert her. Im Gegensatz zu den meisten Touristenattraktionen gab es
hier aber keine Wachleute oder aufwendige Security-Checks.
Im Anschluss an den Tempelbesuch machten wir bei einer Teeverkostung mit. Wir probierten verschiedene Teesorten, die in aufwen-
digen Zeremonien zubereitet wurden.
Am Nachmittag fuhren wir zu einem „Fake“-Shopping Center. Hier
konnten wir unsere Erfahrungen
beim Handeln unter Beweis stellen.
Schon hieß es wieder Essenszeit.
Zum Abendessen fuhren wir zu einem Restaurant mit Live-Show.
Während wir aßen, tanzten auf einer
Bühne Tänzerinnen zu traditioneller, chinesischer Musik. Für uns war
das Ganze etwas befremdlich.
Vor uns lag jetzt nur noch eine
Nacht in China. So langsam schlich
sich Wehmut ein, dass die Fahrt bald
vorbei sein würde, und konkurrierte
mit der Vorfreude auf alles, was man
von Zuhause vermisste. Viele waren
sich einig, dass sie zwar nicht in
China leben, aber die außergewöhnlichen Erlebnisse und Eindrücke der
Reise nicht missen möchten.
Daniel Krause, Mai Nguyen-Minh
Qualifikationsphase 2!
Unser letzter Tag in Shanghai stand
unter dem Motto „Die bekanntesten
Shopping-Meilen in Shanghai“. Zur
Erholung ging es zwischendurch
noch einmal zur Promenade in der
Altstadt, um die Skyline von Pudong
bei Tag zu bestaunen.
Der letzte Stopp vor unserem finalen, chinesischen Abendessen war
ein Buchladen, in dem Wörterbücher
für den Chinesischkurs gekauft wurden.
Bevor es Richtung Flughafen
ging, nahmen wir noch einmal den
Anblick der Promenade bei Nacht in
uns auf und verabschiedeten uns von
Shanghai.
Als gegen 23 Uhr die EmiratesMaschine Richtung Dubai startete,
verließen wir endgültig das Land des
Lächelns.
Zwei Wochen voller interessanter, schöner, aber zum Teil auch
extremer Erfahrungen und Begegnungen lagen hinter uns.
Andrea Klein, Regine Meyering
Danke an alle, die diese Reise unterstützt haben: Zuallererst möchten wir uns bei der Gesellschaft der Freunde und Förderer des
Gymnasium Adolfinum für ihre finanzielle Unterstützung bedanken. Weiterhin sagen wir „Danke, Frau Schlossarek!“ für die Organisation der Reise und dem fantastischen Programm. Es war grandios. Ein großer Dank gilt auch unseren chinesischen Kollegen, die uns
herzlich empfangen haben und uns vor Ort jederzeit zur Verfügung standen und deren Programm uns viele Einblicke in die chinesische
Kultur gewährt hat. Danke auch an die 22 Schülerinnen und Schüler, die uns auf dieser Reise begleitet haben. Auch ihr habt die Reise
für uns zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen. Es war schön, gemeinsam mit euch China zu entdecken!
Danke an: Moritz Bender, Tim Benedens, Lara Czerlitzka, Hannah Dierkes. Laura Dudeck, Matthias Fechner, Thorben Gaßling, Julia
Geßler, Daniel Krause, Simon Kömpel, Martin Küpper, Eva Liebenau, Jens Lünenstraß, Verena Menzel, Hannah Meyering, Benedikt
Moser, Mai Nguyen-Minh, Erik Rien, Jan Rische, Marten Sprehn, Paula Wessel und Leah Wilmsen.
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Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Adolfinum unterwegs
Schüleraustausch „au cours de l’eau“
50 Schüler des Adolfinum und des Collège Frédéric Mistral am Bodensee
Sprachgemischte Erkundungen am Bodensee: Vor dem Rathaus in Lindau und bei der Rückfahrt aus dem Naturschutzgebiet Rheindelta.
Fünfzig Jugendliche aus zwei Ländern, acht verschiedenen Klassen
und drei Jahrgangsstufen entwickelten eine Woche lang jede Menge
Energie bei gemeinsamen Stadtrallyes in Lindau und Konstanz, Volleyund Fußballspielen, Exkursionen mit
Fahrrad oder Bahn und in gegenseitigen Präsentationen des Wassers,
seiner Möglichkeiten und Gefahren
in ihrer Heimat.
Zeigte sich am Ankunftstag noch
große Scheu und sogar Angst, was
diese Woche mit den unbekannten
Wesen sowohl aus anderen Klassen
und Kursen als auch von der anderen Rheinseite bringen möge, tanzten und sangen die 13-15-Jährigen
am
Abschlussabend
gemeinsam
äußerst ausgelassen, wofür sie sich
mit teils atemberaubenden Absätzen
extra chic gemacht hatten.
Begegnung am Drittort – eine
zukunftsträchtige Form des
Schüleraustauschs
Schon
zum
zweiten
Mal
organisierten die Deutsch- und
Französischlehrerinnen der beiden
Schulen
einen
Austausch
am
Drittort.
Im
Unterschied
zur
üblichen Unterbringung in Familien
treffen sich die Schüler dabei
außerhalb
ihrer
gewohnten
Umgebung und auch außerhalb der
Schule. In unserem Fall bewohnten
sie
gemeinsam
mit
ihren
Lehrerinnen einen Trakt in der
Jugendherberge Lindau – und jedes
Zimmer mussten sich Franzosen mit
Deutschen teilen. So kommt man
sich – wenngleich
nicht immer
konfliktfrei – näher, vor allem
sprachlich, zum Beispiel bei der
Suche
nach
dem
Weg,
dem
Aufenthaltsraum,
verlorenen
Gegenständen, beim Aufräumen,
beim Meckern über dieses und jenes,
bei Pannen mit der Technik oder
wenn die strengen abendlichen
Ruheregeln
der
Jugendherberge
umgangen werden sollen. Auch die
Lehrerinnen lernten dabei, zum
Beispiel
dass
„file
indienne“
Im Rheindelta: Auf der Suche nach Fröschen und See-Eidechsen, die natürlich wieder in die Freiheit entlassen wurden.
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
71
Adolfinum unterwegs
bedeutet, dass die Fahrräder hinterund nicht nebeneinander fahren.
Stets in sprachlich gemischten
Gruppen erkundeten die Schülerinnen und Schüler in Stadtspielen
zunächst die Insel Lindau. Die Aufgabe, sich dort ein rohes Ei kochen
zu lassen, bewältigten wider Erwarten alle, obwohl dabei ein Ei zu
Bruch ging. Die Schüler entdeckten
den einzigen verbliebenen Pilzkiosk
der Stadt, fanden heraus, dass der
Bodensee 1963 zum letzten Mal
zugefroren war, dass Dr. Mang ein
berühmt-berüchtigter Schönheitschirurg ist und die Nobelpreisträger
sich jährlich in Lindau treffen. Bei
der Gruppenrallye in Konstanz
musste hingegen viel fotografiert
und gefilmt werden, zum Beispiel die
Fahrradbrücke über den Seerhein,
der berühmte Schlenk-Brunnen oder
die riesige Skulptur der Imperia, die
sich am Eingang des Konstanzer
Hafens dreht und Papst und Kaiser
auf Händen trägt. Die Schüler wunderten sich über deren äußerst freizügige Kleidung. Sie bildet nämlich
eine der 700 Dirnen ab, die eigens
zum Konzil (1414-1418) nach Konstanz gezogen waren, das sich ab
2014 zum 600. Male jährt.
Die Sonne war der Gruppe wohl
gesonnen, sodass ein Hauch von
Urlaub die Unternehmungen begleitete, die meist im Freien stattfanden.
Gemeinsame
Projekterkundungen
Am 2. Juni erfuhren und erkundeten die Schüler die Naturschutz-
72
gebiete Rheindelta (Österreich) und
Eriskircher Ried, die Seewasserversorgung und Fischzucht sowie die
Wasserqualität des Bodensees auf
dem Forschungsschiff Kormoran.
Für Letzteres mussten acht Schülerinnen und Schüler um 5 Uhr aufstehen und nach Langenargen radeln. Die Schiffsreise bis Radolfzell
und die interessanten Untersuchungen des Sauerstoffgehalts des Wassers und dessen Mikroorganismen
entschädigte. Und es lauerten Abenteuer: die Fahrradfahrer wählten so
manchen Irrweg, eine lange Schlange am Bahnhof Lindau hinderte eine
Gruppe an der pünktlichen Abfahrt,
das Forschungsschiff musste per
Autotransport eingeholt werden –
und wie im richtigen Leben schmerzte den einen der Kopf, den anderen
der Hals oder das verbrannte Dekolleté, die Füße wollten nicht mehr
tragen oder die Nase blutete. Belohnung winkte bei der Suche nach
Fröschen und Seeeidechsen mit
nackten Füßen im Wasser, beim
Sonnenbad oder beim Sprung in den
See. Und Bildung gab’s gratis dazu.
Die präsentierten die Schüler am
letzten Tag – jeweils in der Fremdsprache. Dass dabei ein französischer Schüler ein Schwein (nicht
Schwan) auf dem Bodensee schwimmen ließ, fanden alle sehr lustig.
Und sie wissen jetzt, wie mit
Wasserkraft Strom gewonnen wird
und was alles getan wird, um unser
Trinkwasser sauber und die Natur
einigermaßen intakt zu halten.
Danke an zahlreiche
Institutionen
Nicht nur dem deutsch-französischen
Jugendwerk, das die Reise mit erheblichen
Fahrtkostenzuschüssen
subventioniert, den beiden Schulen
und ihren Elternvereinen, der Jugendherberge Lindau, den Eltern der
beteiligten Jugendlichen und den
Kollegen, die den Vertretungsunterricht übernehmen mussten, danken
wir ganz herzlich. Rund um den
Bodensee und sogar grenzübergreifend fand das Projekt zahlreiche
Unterstützer:
die
Illwerke
in
Vandans/Gaschurn im Montafon in
Österreich, das Naturschutzzentrum
Rheindelta in Hard (Österreich), das
Institut für Seenforschung in Langenargen, das Naturschutzzentrum
Eriskirch, die Seewasserversorgung
und die Fischbrutanstalt in Nonnenhorn. Und natürlich danken wir dem
Fahrradverleih in der Jugendherberge – denn wenn fünfzig Jugendliche sich auf die Drahtesel schwingen, bleibt nicht alles dort, wo es
hingehört.
Fazit
Eine überaus spannende, anstrengende, vielseitige, ereignis- und
erkenntnisreiche Woche. Allen Beteiligten ist zu wünschen, dass entstandene Freundschaften noch lange
halten. Wir freuen uns schon auf den
Austausch im nächsten Jahr, wenn
es ans Mittelmeer gehen soll.
Claudia Landes
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Adolfinum unterwegs
SchuGo-Segeltörn vom Feinsten
52 Seeleute unterwegs auf holländischen Gewässern
Eindrücke der SchuGo-Gruppe: zu Wasser und zu Land.
Es war eine wahrhaft stolze Flotte,
die am letzten Wochenende vor den
Sommerferien von Heeg in Friesland
(Niederlande) aus in See stieß: Vorneweg die „Ninive“ als Mutter-, Verpflegungs- und Quartierschiff und
mit ihr insgesamt zehn kleinere
„Valken“-Segelboote, die mit je einer/einem Bootsführer und drei bis
fünf Schülerinnen und Schülern als
Besatzung unterwegs waren. Nach
gut dreistündiger Busfahrt und dem
Klarmachen der Boote konnten wir
an diesem Samstagnachmittag noch
ausgiebig das Heeger Meer erkunden
und ersegeln, bevor die Valken sich
in Päckchen neben der Ninive im
Hafen De Kuilart für die Nacht vertäuten. Der Abend war so mild, dass
wir ihn komplett unter freiem Himmel verbringen konnten: Zunächst
zum Spielen – während das Abendessen für die 52 (!) Seeleute vorbereitet wurde –, dann zum rustikalen
Grillen in Eigenregie bis hin zum
abschließenden Abendausklang im
großen Kreis auf der Wiese. Zugleich
war es sehr hilfreich, dass alle Boote
ihre Persenning für die Nacht fest
gespannt hatten, so dass uns der
Regen in der Nacht nicht viel anhaben konnte. Und selbst die Nässe am
Morgen gab der Stimmung nur eine
kleine Delle, denn mit dem Lossegeln
kam die Sonne heraus und begleitete
uns den Rest des Tages, so dass
Die Mannschaft des „SchuGo“-Törns 2014: ein starkes Team an Deck der Ninive.
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
73
Adolfinum unterwegs
Fröhliche und entspannte Gesichter bei den 52 Adolfinern, die jeden Mittwochmorgen den Schulgottesdienst gestalten.
manches Gesicht mit dem Abendrot
gut mithalten konnte. Auf den Segelbooten konnten die Schülerinnen
und Schüler unter Anleitung der
Bootsführer erste eigene Segelerfahrungen machen, die vom Segelhissen
und der Bedienung der Fock beim
Wenden über das Knotenmachen,
Pinne führen und Mastlegen bis hin
zum Ausführen der Ablege- und
Anlegemanöver und zur Wetterkunde reichten. Dafür sei den ehrenamtlichen Bootsführern an dieser Stelle
noch einmal ganz herzlich gedankt!
Ohne ihr Engagement wäre dieses
tolle Angebot für unsere Schülerinnen und Schüler überhaupt nicht
möglich und völlig zurecht sind die
Bootsführer (von denen etliche auch
Adolfiner waren bzw. noch sind) im
vergangenen Jahr von unserer Schule für ihr Engagement mit dem Wilhelmine-Heiming-Preis ausgezeichnet worden.
Die Stimmung in der Segeltruppe
war prima und wenn es etwas gab,
das wirklich schade war, dann die
Tatsache, dass die drei gemeinsamen
Tage so schnell vergingen. Aber:
Nach dem Törn ist vor dem Törn und
dazwischen liegt ja nur ein kleines
Schuljahr…
PS: „SchuGo“ steht übrigens für
den Schulgottesdienst, den wir an
jedem Mittwochmorgen für die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5
bis 7 anbieten.
Wolfram Syben
Religionsunterricht mal ganz anders
Fahrt der Jahrgangsstufe 6 zum Museumspark Orientalis in Nimwegen
Am 3. Juni 2014 machte sich die
gesamte Jahrgangsstufe 6 auf den
Weg zum Museumspark „Orientalis“
in den Niederlanden. Der Museumspark Orientalis ist etwa 40 Hektar
groß und liegt in der Nähe der Siedlung Heilig Landstichting in der
Gemeinde Groesbeck bei Nimwegen.
Hier kann man verschiedene Religionen, die Geschichte und die Kultur
der Menschen zur biblischen Zeit
hautnah und zum Anfassen erleben.
Vor der Abfahrt wurden alle in
kleine Gruppen von 3 bis vier Schülerinnen und Schülern aufgeteilt, in
denen sie dann durch den Park gingen und eine Rallye bearbeiteten.
Diese bestand aus 31 Fragen. Alle
wussten zwar vorher wo es hin geht
und was sie ungefähr erwartet, aber
dass sie gleich tatsächlich das 21.
Jahrhundert für ein paar Stunden
verlassen und gemeinsam eine Reise
in die Welt zu biblischer Zeit machen
werden, ahnte noch keiner.
Die Zeitreise begann im Hauptgebäude des Parks mit der Ausstellung: „Als Gott noch schrieb“. Die
Überschrift ist ein bisschen verwir-
74
Handliche Kunstwerke: orientalische
Henna-Malereien.
rend, weil Gott ja nichts schrieb.
Wahrscheinlich wurde sie deshalb
ausgewählt, weil sich die Ausstellung mit den drei großen Weltreligionen – Judentum, Christentum und
Islam – und den drei heiligen Büchern beschäftigt. Das Hauptgebäude ist das einzige Gebäude im gan-
zen Park, wo sich die Ausstellung
innen befindet. Dort kann man zum
Beispiel ein Nomadenlager in einem
Glaskasten sehen oder eine Grabkammer von Sennedjem, einem
Baumeister aus der 19. Dynastie.
Auf dem Weg durch den Park
staunten alle nicht schlecht, als sie
sich in einem jüdischen Dorf (Beth
Juda) wiederfanden. Ein Bettler aus
Stein saß vor einem Haus. Hühner
liefen dort herum, und ein Esel. Vor
einem Haus stand ein typischer
Ofen, in dem früher Matzen gebacken wurden. Matzen sind Fladen,
die man essen kann. In der Synagoge
war die Thora ausgestellt und der
siebenarmige Leuchter als eines der
wichtigsten Symbole des Judentums.
Auf der Weide vor dem Schäferturm graste das Vieh des Dorfes, zu
dem der Schäferturm gehörte. Der
Schäferturm war ein kleiner Turm,
in dem die Hirten in der Nacht
schliefen. Die Geburtsgrotte Jesu
konnte ebenfalls besichtigt werden.
Dann ging es weiter zur Karawanserai. Das ist eine orientalische Übernachtungsstätte, die früher an der
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Adolfinum unterwegs
Der See Genesareth in holländischen Wald (oben): Blick auf das
arabische Dorf Tell Arab
Nette Bekanntschaft in der Karawanserei (rechts): Nikolai, Felix,
Nele und Amelie aus der Klasse 6d auf dem Holz-Dromedar.
Dromedare wurden jedoch ursprünglich nicht als Lasttiere eingesetzt, sondern waren hauptsächlich als Milchlieferant domestiziert
worden. Darüber hinaus dienten sie als Fleisch- und Lederquelle;
auch ihre Wolle fand Verwendung. Sogar ihr Mist diente, getrocknet, in der rohstoffarmen Umgebung als Brennmaterial.
Der Museumpark Orientalis im niederländischen Nimwegen ist
ein Themenpark, der das Christentum, das Judentum und den
Islam vorstellt. Der Park entstand 1911 in einer waldreichen
Landschaft. Ein katholischer Priester wollte Gläubigen, die nicht
nach Palästina reisen konnten, einen Ersatz geben. Mönche erklärten in oder bei nachgebauten Häusern die Zeit Jesu. 1968 wurde
der Park um das Judentum erweitert und benannte sich in der
Folge von H. Landstichting (Stiftung Heiliges Land) um in Bijbels
Openluchtmuseum (Biblisches Freilichtmuseum). Der Islam kam
1993 hinzu.
Mehr Informationen im Internet: www.museumparkorientalis.nl
Karawanenstraße lag. Durch den
Eingang der Karawanserei gelangt
man in einen großen Innenhof. Wenn
abends die Besucher hereinkamen,
wurden die Türen geschlossen, damit
in der Nacht alle in Sicherheit waren. Jeder hatte seinen eigenen
Schlafplatz; so übernachteten Kamele, Schafe, Pferde und Esel im Innenhof, Träger, Diener und einfache
Reisende unter den Galerien und
Reiche, Kaufleute und Fürsten im
oberen Stock in kleinen Kammern.
Genau in der Mitte des Parks
liegt ein Beduinendorf in der „Wüste“ mit viel Sand und typischen Beduinenzelten. Das liegt deshalb in
der Mitte des Parks, weil Abraham
ein Beduine war und als Stammvater aller drei Religionen gilt.
Danach ging es weiter zum Tell
Arab, einem islamischen Fischerdorf
mit einer Moschee.
Das Dorf liegt an einem kleinen
See, der den See Genezareth darstellen soll.
Auch hier konnte man alles besichtigen und sich von einer „arabischen“ Frau mit Henna kleine
Kunstwerke auf den Handrücken
malen lassen. Die Zeit reichte aber
einfach nicht für alle Hände.
Auf dem Weg ging es weiter in
die „Via Orientalis“. Das ist eine
typische römische Stadt im frühen
Christentum mit einer frühchristlichen Kirche, Häusern und einem
Marktplatz. Hier konnten alle auch
Essen, Getränke und Souvenirs kaufen mit Euro – um sich wieder an das
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
21. Jahrhundert zu gewöhnen. Damit endete die Zeitreise der Jahrgangstufe 6.
Der Ausflug in die frühe Welt hat
allen Schülern viel Spaß gemacht
und viele waren sich schnell einig,
dass die Zeit viel zu kurz war, um
alles ganz genau zu sehen. Deshalb
wollen sie auf jeden Fall noch einmal
den Weg in dem Museumspark Orientalis bei Nimwegen gehen.
Laetitia Höninger,
Hannah Kambartel,
Klasse 6d
75
Adolfinum unterwegs
Große Anstrengung für kleinste Teilchen
Adolfiner erkunden den größten deutschen Teilchenbeschleuniger
Während der Studienfahrt des Physik Leistungskurses nach Hamburg
standen vor allem physikalische und
technische Erkundungen auf dem
Programm. So konnten die Schüler
zum Beispiel einen Blick in die
Technik des Brennstoffzellenbus
bekommen und anschließend eine
Probefahrt unternehmen. Auch der
Bau von Flugzeugen konnte hautnah
bei der Airbus-Werken in Finkenwerder miterlebt werden. Das Highlight aus der physikalischen Sicht
stellte zweifelsohne der Besuch am
DESY, dem größten deutschen Teilchenbeschleuniger dar. Hier haben
die Schüler nicht nur etwas über die
Geschichte seiner Entstehung gelernt, sondern konnten einiges über
seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten erfahren. Nach den theoretischen
Ausführungen ging es mit einem
Aufzug unter die Erde, wo in kilometerlangen Rohren die ganze Technologie des Teilchenbeschleunigers
untergebracht ist.
Auf der Fahrt des Leistungskurses Physik nach Hamburg besichtigten wir viele physikalische und technische Einrichtungen, wie zum Beispiel die Airbus-Werke oder den
Brennstoffzellenbus der Hamburger
Verkehrsbetriebe. Der Höhepunkt
war jedoch der Besuch des „Deutschen Elektronen Synchrotrons“. Es
war der Grund, weshalb wir überhaupt Hamburg zum Ziel unserer
Studienfahrt gewählt haben. Zwar
ist die Forschungseinrichtung nicht
so berühmt wie das CERN in der
Schweiz, jedoch steht es ihm in der
Forschung bei Weitem im nichts
nach. Tatsächlich war DESY nach
seiner Inbetriebnahme im Jahr 1964
die weltweit größte Anlage seiner Art
und ist bis heute ein bedeutender
Forschungsstandort
Auf unserer Tour wurden uns neben den physikalischen Informationen, die vorab von einem Forscher
präsentiert wurden, sogar die Anlagen gezeigt. Und des Öfteren konn-
76
In die Röhre geschaut: Der Physik-Leistungskurs zu Besuch beim Deutschen ElektronenSynchrotron (DESY), einem Forschungszentrum für naturwissenschaftliche Grundlagenforschung. Zu sehen ist der 1960 gebaute – und damals weltgrößte – Ringbeschleuniger;
er wird bis heute genutzt und ist der Namensgeber des Forschungszentrums.
ten wir ihn mit unseren sehr speziellen Nachfragen in Verlegenheit bringen.
Was auf den ersten Blick nach
einer kilometerlange Röhre umgeben
von Steuerelektronik und Ablenkmagneten aus riesigen Spulen, gelegentlich bestückt mit Messplätzen
aussieht, erweist sich als eine hochmoderne Forschungseinrichtung.
Unser Guide erzählte von dem
mulmigen Gefühl, welches man hat,
wenn man ein paar Kilometer geht
und immer dasselbe metallische
Innenleben dieses Kolosses vor Augen hat.
Doch der Aufwand, eine so gewaltige Anlage zu bauen, ist nötig, um
kleinste Teilchen auf nahezu Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen
um sie anschließend kollidieren zu
lassen. Die Forschungsergebnisse
sind nicht nur für Physiker von Interesse. Das hellste Röntgenlicht der
Welt nutzen auch Materialforscher,
die den Aufbau von Mikrochips un-
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Adolfinum unterwegs
tersuchen, Mediziner, die damit
Tumore abtöten können und Chemiker, um chemische Reaktionen live
beobachten zu können. Vor allem
sind Projekte wie DESY wichtig, um
den Aufbau der Materie und die
Geschichte und Beschaffenheit des
Universums zu verstehen und so
unsere Sicht auf die Welt nachhaltig
zu verändern.
Matthias Fechner
Qualifikationsphase 2!
„Paris, wir kommen!“ Französisch-Abiturienten
erobern die Seine-Metropole im Sonnenschein
Exkursion belohnt für hochkomplizierten Spracherwerb
Paris bei Sonnenschein – eine noch schönere Stadt: Auf den Brücken der Seine und unterwegs in Montmartre. Der Stadtbezirk rund
um den gleichnamigen Hügel ist mit 130 Metern die höchste natürliche Erhebung der Stadt Paris. Auf dem Gipfel steht die von Weitem
sichtbare Basilika Sacré-Cœur. Auf den Hügel führen die berühmten Treppen und eine Standseilbahn, die Funiculaire de Montmartre.
Zuletzt weckte der Film „Die fabelhafte Welt der Amélie“ neues Interesse bei Einheimischen und Touristen für den Montmartre, der
dem Film als Schauplatz diente.
„Paris, wir kommen!“ hieß es zum
dritten Mal in Folge für 34 Französischabiturientinnen
und
abiturienten. Zwischen dem 4. und 6.
April 2014 besuchten sie unter anderem den Louvre, das Panthéon und
den Marché aux puces (Flohmarkt)
an der Porte de Clignancourt, trafen
sich zu Füßen des funkelnden Eiffelturms am Abend und mittags zur
gemeinsamen Pause im Sonnenschein auf der Ile de la Cité in der
Seine – verdiente Belohnung dafür,
eine hochkomplizierte Sprache bis
zum Abitur durchgehalten zu haben.
Besonders begeistert kehrten die
jeweiligen Teilnehmer an den Stadtführungen der „Parisiens d’un jour“
zurück. Dabei führen Bewohner der
Metropole kleine Gruppen von
höchstens sechs Personen kostenlos
durch ihr eigenes Viertel. Eine
Spende an die Organisation wird
allerdings gerne gesehen. Die Amateurstadtführer (im Hauptberuf zum
Beispiel Leiter eines Supermarkts)
wissen zum Beispiel, wie man an
einem sonnigen Sonntag den Touristenschwärmen um Sacré Coeur entflieht und die kleinen, fast dörflichen
Gässchen entdeckt, die Paris nicht
nur auf dem Montmartre, sondern z.
B. auch rund um die Porte de Bagnolet im 20e arrondissement beherbergt.
Dort war die Gruppe in der Jugendherberge „Le D’Artagnan“ untergebracht, weil sich wegen des am
selben Wochenende stattfindenden
Paris-Marathons
nichts
anderes
mehr finden ließ. Entgegen der von
Internet-Plattformen
genährten
Befürchtungen erwarteten die Teilnehmenden dort ein freundliches
und
kompetentes
Service-Team,
saubere Zimmer, ein reichliches
Frühstück und angenehme Aufenthaltsmöglichkeiten.
Der Elternverein des Gymnasiums Adolfinum unterstützte die
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
teilnehmenden Adolfiner mit einer
großzügigen Spende.
Acht Teilnehmende des Französisch-Leistungskurses vom Gymnasium in den Filder Benden und des
Grafschafter Gymnasiums waren
ebenso mit von der Partie wie drei
ehemalige Schülerinnen und Schüler
als Begleitung: Charis Landes, Noel
Telizin und Yannick Joost.
Claudia Landes
77
Adolfinum unterwegs
Tiefe Eindrücke gegen das Vergessen des Grauens
Lehrerin Miriam Milde berichtet über die Fahrt nach Polen 2014
Kurz vor der Abfahrt: Eine letzte Stufenversammlung der Einführungsphase, bevor die Reise nach Polen beginnt.
In diesem Sommer bekam ich als
Lehrerin die Möglichkeit, die Fahrt
nach Auschwitz mit insgesamt 130
Schülerinnen und Schülern der Einführungsphase, vielen Teamern und
fünf weiteren Kollegen anzutreten.
Voller Erwartungen und auch noch
etwas müde traf ich die Schüler, ihre
Teamer und meine Kollegen an unserem Abreisetag bereits um 5 Uhr
morgens auf dem Mühlenparkplatz
in Moers. Es sollte ein langer Tag
werden, denn die Ankunft für unsere
Gruppe in Auschwitz und für die
andere Gruppe in Krakau war für
den späten Abend geplant. Vier Busse warteten auf uns, die sich mit der
großen Menge Adolfiner ziemlich
zügig auf den Weg machten. Es ging
quer durch Deutschland, doch leider
nicht ganz ohne Schwierigkeiten.
Noch vor der Grenze fiel ein Bus aus
und die Gruppe in diesem Bus musste auf einem kleinen Rastplatz einige
Zeit ausharren, bis ein Ersatz sie
abholen und mit allem Gepäck weiter transportieren konnte. Derweil
kamen die anderen drei Busse trotz
Stau noch am Freitagabend in
78
Auschwitz und Krakau an. Die erste
Hürde war somit genommen.
Nach einem Abendessen verabschiedeten sich die Schüler der Einführungsphase ziemlich früh und
zogen sich auf ihre Zimmer zurück.
Die Teamer und Lehrer trafen sich
noch einmal (wie anschließend jeden
Abend) zu einer Besprechung des
Programmes für den nächsten Tag
und einer Reflexion des Geschehenen. Ich selbst war ziemlich müde,
aber auch gespannt, was denn in den
nächsten Tagen auf mich zukommen
mochte.
Den ersten Tag in Auschwitz
starteten wir mit einer Runde Frühsport vor unserem Hotel. Zum ersten
Mal traf unsere Gruppe dort auf
Siegmund Ehrmann, den Bundestagsabgeordneten aus Moers, der die
Schüler in Auschwitz begleiten wollte. Nach dem anschließenden Frühstück und einem kurzen Treffen der
Schüler und Teamer in ihren Kleingruppen, lernten wir bei einer
selbstentwickelten und geplanten
Stadtführung seitens der Teamer die
Stadt Oswiecim (Auschwitz) besser
kennen. Ein Besuch des alten
Marktplatzes, eines jüdischen Friedhofes und der Synagoge gehörten
dazu. Für mich selbst war es interessant, das Leben auf den Straßen der
Stadt zu beobachten, aber auch die
Synagoge erklärt zu bekommen. Es
galt viel mehr mit Auschwitz zu
verbinden, als das Stammlager und
Birkenau.
Am Nachmittag besuchten wir in
Kleingruppen das Stammlager. Erst
jetzt wurde mir so richtig klar, wie
nah der Haupteingang doch auch
unserer Unterkunft war, was viele
Gedanken in mir auslöste. Angekommen im Stammlager nahmen die
Schüler, ihre Teamer, meine beiden
Kollegen und ich an der Führung
durch die Gedenkstätte in Kleingruppen teil. Mit jedem Schritt näherten wir uns dem bekannten
Schild „Arbeit macht frei“ über dem
Eingang zum Stammlager. Mit jedem Schritt wurden meine Beine ein
bisschen schwerer. Mit jedem Schritt
strömten mehr Bilder aus Büchern,
Dokumentationen und Filmen auf
mich ein. Die Worte unserer Leiterin
nahm ich dank des Headsets laut
und deutlich wahr. Zusammen-
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Adolfinum unterwegs
gebracht mit den Bildern, die vor
meinem inneren Auge auftauchten,
aber auch mit den Dingen, die ich
gleich sah und aufnahm, überkam
mich eine Gänsehaut und Bedrücken, welche ich an diesem Nachmittag nicht zum letzten Mal verspüren
sollte.
schütterung und Tränen hervor. Für
mich selbst sind die gemalten Bilder
der Kinder, aber auch die fotografierten Gesichter der Menschen, die ihr
Leben in Auschwitz gelassen hatten,
unvergessen. Immer noch erinnere
ich mich vor allen Dingen an die
Augen der Menschen, die voller
Angst und Ungewissheit in die
Kamera blickten.
Wie viele Menschen es nun
waren, die ihr
Leben
in
Auschwitz verloren hatten, zeigte ein weiterer
Raum. In diesem
fanden wir tausende
große
Blätter,
aneinandergereiht zu
einem außergewöhnlichen
„Buch“.
Uns
allen
war
es
möglich,
nach
Namen zu suchen.
Was in jedem
Fall blieb, war
der Schock und
die Trauer über
die Tatsache, wie
viele Menschen
ihr Leben verloren haben.
Am
Abend
unseres
ersten
Diese Gedenktafeln stehen an den vielen Stellen in AuschwitzBirkenau, an denen noch heute die Überrest der getöteten und
langen Tages gab
verbrannten Menschen im Gras und in Tümpeln liegen.
es in den Teamergruppen viel
Wir alle begaben uns auf die
zu besprechen, viele Eindrücke, den
steinigen Wege, die so viele MenSchock, die Unfassbarkeit und Trauschen vor uns beschritten hatten.
er zu verarbeiten. Mir selbst ging es
Vereinzelte Bilder am Wegesrand
nicht anders, doch auch einige posilieferten einen Blick in die Vergantive Aspekten fielen mir jetzt besongenheit, zum Beispiel darauf, dass
ders auf: Die Schüler waren bewegt,
die Menschen, die das Lager verliesehr offen und einander zugewandt.
ßen und vermutlich nie wieder zuAuch ich fühlte mich sehr gut aufgerückkamen, mit einer Musikband
hoben. Später am Abend, als ich
aus Gefangenen verabschiedet wurallein war, kamen viele Bilder zuden. Die weiteren Erzählungen über
rück. Ein Satz bahnte sich stets
die große Anzahl der systematisch
seinen Weg durch meine Gedanken.
angelegten Häuser und die vielen,
Ein Satz, den die Teamer mir im
vielen Eindrücke und Bilder, die wir
Stammlager des Öfteren sagten:
in einigen der Häuser fanden, riefen
„Frau Milde, es wird noch schlimSchweigen in unserer Gruppe, Ermer, es wird noch größer.“ Und sie
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
sollten
Recht
behalten.
Am nächsten Tag machten wir uns
zeitig auf den Weg zur Gedenkstätte
Birkenau. Auch hier war mir das
Eingangstor, durch welches die
Schienen für die vielen Züge voller
todgeweihter Menschen im Nationalsozialismus einfuhren, von Bildern
und
Dokumentationen
bekannt.
Jedoch selbst auf der Ankunftsrampe
zu stehen, die vielen Baracken und
Gebäude, aber auch die weiten Flächen bis ganz weit hinten zu den
hohen Zäunen zu sehen, ließen die
Emotionen und Eindrücke des vorangegangenen Tages viel kleiner
erscheinen.
Ich war geschockt aufgrund der
Größe Birkenaus und den Erzählungen und Geschichten der Frau, die
uns mehr als drei Stunden über
Einzelschicksale aber auch die Situation in Birkenau erzählte: ein bewegtes Schweigen ging durch die Gruppe. Es war erschreckend zu sehen,
wozu der Mensch fähig sein kann, im
Guten wie im Schlechten.
Mit all diesen Eindrücken, Gedanken und Gefühlen trafen wir am
Nachmittag auf zwei Zeitzeugen.
Einer von ihnen war Deutscher, ein
Gefangener in einem deutschen Lager und später konnte er dort dank
seiner Elektrizitätskenntnisse arbeiten. Der zweite Zeitzeuge, der Mann,
dem ich zuhörte, war ein Pole, der in
Auschwitz gefangen gehalten wurde
und dem Tod immer wieder mit äußerst viel Glück, aber auch Hilfe
seiner Mitmenschen entgehen konnte und selbst heute noch seiner großen Liebe, einer deutschen Frau,
nachtrauerte.
Es war ein ereignisreicher, tief
emotionaler Tag gewesen, der mit
einer kleinen Andacht, vorbereitet
und mitgestaltet von Teamern, Schülern, Herrn Ehrmann und mir einen
Abschluss finden sollte.
Am dritten Tag hatten wir am
Morgen verschiedene Programmmöglichkeiten. Ich selbst entschied mich
dazu, die Nationenausstellungen im
Stammlager zu besuchen. Am
Nachmittag sollten wir die andere
Gruppe aus Krakau in Auschwitz
treffen und die Möglichkeit haben
uns auszutauschen. Anschließend
fuhren unsere beiden Busse mit uns
79
Adolfinum unterwegs
nach Krakau. Die Gruppe, die aus
Krakau angereist war, sollte in den
nächsten Tagen auch die Stadt
Auschwitz, das Stammlager und
Birkenau besuchen sowie Zeitzeugen
im Gespräch treffen.
Derweil erkundete unsere Gruppe in Krakau noch am Abend unserer Anreise die Stadt. Die Stadtführung am nächsten Tag, welche u.a.
die Altstadt und auch den Wawel mit
einschloss, gab uns einen guten Eindruck vom pulsierenden Leben in
Krakau. Den Nachmittag sollten wir
in Kleingruppen zur freien Verfügung haben. Nach unseren langen
und intensiven Tagen in Auschwitz
war dies sehr angenehm.
An unserem Abreisetag besuchten wir Schindlers Fabrik. Das Museum zeigte und erklärte unter anderem die Situation der Juden in
Krakau und in Polen. Am Nachmittag machten wir bei Regen eine kurze, von den Teamern vorbereitete
Stadtführung durch Kazimierz bis
hin zur Synagoge.
Einen Abschluss bekamen dieser
Tag und unsere Fahrt mit einem
gemeinsamen Essen in einem jüdischen Restaurant, in welchem dann
auch extra für uns Musik gespielt
wurde.
Mit allen Eindrücken und Emotionen, vor allen Dingen die der intensiven Tage in Auschwitz, machten
wir uns am Abend müde aber zufrieden auf dem Heimweg. Es war eine
anstrengende, intensive, spannende,
schockierende, emotionale (und die
Schüler und Kollegen können bestimmt noch mehr Worte hier anfügen) Fahrt, die uns alle irgendwie
beeinflusst oder gar verändert hat,
mich selbst eingeschlossen.
Von hier aus ein großes „Danke!“
meinerseits an die Schüler der Einführungsphase, meine Kollegen und
Herrn Ehrmann für eine unvergessliche Fahrt.
Miriam Milde
80
Das Buch der Namen: ein Verzeichnis aller bisher bekannten jüdischen Opfer der Shoah.
Familienfotos, die aus einem versteckten Fotoalbum stammen, zeigen jüdisches Leben
vor der Vernichtung.
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Adolfinum unterwegs
Mit dem Rollstuhl durchs Moor
Klassenfahrt der 5d und 5e nach Monschau
Immer schön auf dem Weg bleiben: die 5d
und 5e im Moor des Hohen Venn.
Am 7. April 2014 fuhren die Klassen
5d und 5e auf Klassenfahrt nach
Monschau. Ich hatte mir ein paar
Tage zuvor den Fuß stark verknackst, ging auf Krücken und hatte
einen Gips am Bein. Damit ich aber
trotzdem überall mit hinkonnte,
besorgte meine Mama mir einen
Rollstuhl und so fuhr ich mit allen
ganz normal los.
Schon im Bus war es nicht ganz
leicht mit den Krücken voranzukommen. Nach zwei Stunden kamen
wir in Monschau an; dort bekamen
wir die Zimmer zugeteilt. Die Zimmer lagen im ersten Stock und ich
musste jedes Mal die Treppen hochhüpfen. Am Nachmittag hatten wir
ein Projekt „Klasse(n)-Team Bildung“, wir spielten viele Spiele, doch
leider war ich bei mehreren Spielen
nur Zuschauerin. Am Abend machten wir eine Nachtwanderung durch
den Wald. Mit dem Rollstuhl kamen
wir nur schwer voran, aber dank der
Hilfe meiner Klassenkameraden und
unserer Lehrerinnen hat es dann
doch geklappt. Am Dienstagmorgen
machten wir weiter mit der „Klas-
se(n)-Team Bildung“; diesmal lernten wir verschiedene Knoten und am
Nachmittag bauten wir mit den verschiedenen Knoten Seilbrücken. Am
nächsten Morgen fuhren wir dann
mit dem Bus zum Moor. Eine Frau
begleitete uns, die uns über das Moor
alles Wissenswerte erzählt hat. Im
Moor wurde dann noch mal deutlich,
dass der Rollstuhl kein Geländewagen ist. Schon nach kurzer Zeit
musste ich mit einer Lehrerin woanders lang fahren, weil der andere
Weg, den meine Mitschüler nahmen,
einfach zu matschig war. Nach einer
halben Stunde trafen wir die anderen an einer Wegkreuzung wieder.
Manche von ihnen waren mit den
Füßen im Moor. Das wollte ich auch
gerne, aber mit meinem Gips-Fuß
ging das nicht. Wir gingen weiter
und kamen irgendwann an eine
Stelle, wo alle durch einen schmalen
steinigen Weg gehen mussten. Ich
lief mit meinen Krücken, was sehr
anstrengend war, doch netterweise
hat Herr Kozianka mich nach einiger
Zeit getragen.
Als wir den Weg hinter uns ge-
Doch nicht alle Füße blieben trocken und
sauber: Amelie aus der Klasse 5e.
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
lassen hatten, sahen wir einen kleinen Wasserfall, wo wir Pause machten. Alle kletterten an und auf den
Felsen, die neben dem Wasserfall
waren, nur ich konnte nicht. Nach
ca. einer halben Stunde gingen wir
weiter. Jetzt schoben mich meine
Mitschüler, alle wollten mal schieben
und haben mir geholfen und dabei
haben sie richtig Teamgeist bewiesen. Dann gelangten wir wieder an
den Parkplatz, wo der Bus schon auf
uns wartete und wir fuhren zurück
Starke Helfer: Mara und ihr Begleitteam
für die Moorwanderung.
zur Jugendherberge.
Das Moor war sehr schön und interessant, dort habe ich auch was
gelernt.
Am letzten Tag, dem Donnerstag,
packten wir als erstes die Koffer und
gingen zum Abschluss in das kleine
Städtchen Monschau. Der Hinweg
klappte ganz gut, nur für den Rückweg – bergauf –brauchte ich ein
Taxi. Am Nachmittag holte uns dann
wieder der Bus ab und wir fuhren
nach Hause. Dort wurden wir dann
auch schon von unseren Eltern erwartet.
Es war eine super Klassenfahrt,
auch wenn ich nicht alles mitmachen
konnte.
Mara Spicker
Klasse 6d
81
Adolfinum unterwegs
Die
Klassenfahrten
in
der
Jahrgangsstufe 5 sind als ein Schritt
auf dem Weg zur neuen Klassengemeinschaft gedacht. Darum gehört
häufig eine erlebnis-pädagogischer
Teil zum Programm der Fahrten.
Und das dieser Teil jede Menge
Freude bereitet, belegen die Bilder
der Klasse 5e.
82
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Unsere neuen 5er
Unsere neuen 5er
Fünf neue Klassen sind am Adolfinum ins Schuljahr 2014/15
gestartet: eine Klasse mit dem Profil „Latein plus“, eine Klasse
mit „Latein/Freiarbeit“, eine Klasse mit dem Profil „Freiarbeit“
und zwei Klassen mit dem Profil „Englisch“. Der ökumenische
Gottesdienst – gestaltet durch die SchuGo-Gruppe – bildet traditionell den Auftakt der Einschulungsfeier.
Herzlich Willkommen!
Die neuen 5er
Die Mischung macht‘s
Stimmungsvolle Begrüßung der neuen Fünftklässler
im Einschulungsgottesdienst
„Möchten Sie?“, fragt mich
schauen zu ihnen auf und
Ole Stifft aus der 7d und
alle drehen sich zur Kirhält mir einen Teller Konchengemeinde um, um wirkfekt hin. Ich wundere mich
lich jeden und jede sehen zu
ein wenig, Süßigkeiten in
können.
der Kirche?
Am Ende der Auslegung
Die Glocken der kathospricht Pfarrer
Wolfram
lischen Kirche St. Josef am
Syben die neuen SchülerinKastellplatz läuten. Eltern,
nen und Schüler direkt an:
Großeltern,
Kolleginnen
„Wir freuen uns, dass Ihr
und Kollegen, Schülerinda seid und zu unserer Schünen und Schüler – und vor
lerschaft mit hinzukommt.
allem die „Neuen“ strömen
Wir wollen Euch offen bein die Kirche. Die ist schon
gegnen und Euch in den
gut gefüllt, Musikkollegin
Kreis unserer Schule aufDelia
Rahrbach-Sander
nehmen. Und wir wünschen
und der Unterstufenchor
Euch jede Menge an guten
besprechen noch letzte
Begegnungen und ErfahrunDetails, Niklas und Isabel
gen, die Euch erleben lassen,
Balbon aus der Q1 stellen
dass Ihr hier willkommen
ihre Notenständer für ihre
seid. Und wir hoffen auch,
beiden Duette bereit und Bunte Mischung: die künstlerische Interpretation von
dass Ihr diese Offenheit
in den ersten Reihen sehe Merlit Vetter auf dem Liederblatt des Einschulungsgottesdienstes. mitnehmt gegenüber allen
ich die Schülerinnen und
anderen, die Euch in den
Schüler
der
„SchuGo“kommenden Jahren begeguns, dass sie als Gruppe offen bleiGruppe,
der
Schulgottesdienstnen
werden:
gegenüber Schülerinnen
ben für die, die da kommen, indem
Gruppe. Auf der Orgel-Empore steht
und
Schülern,
die vielleicht noch neu
sie einen Halbkreis bilden, der zur
die Bläsergruppe bereit, allen voran
in
Euren
Klassen
hineinkommen
Gemeinde hin geöffnet ist. Und sie
Niklas Klag und Moritz Liebisch,
werden,
gegenüber
den
Kindern und
untermalen
die
verschiedenen
beide ebenfalls in der Jahrgangsstufe
Jugendlichen
aus
anderen
Klassen
Stimmungen, die im Lied beschrie7. „Waren die nicht gerade eben noch
und
Kursen,
gegenüber
neuen
Lehben sind, mit humorvollen Motiven
die »Neuen«?“, denke ich und suche
rerinnen
und
Lehrern
und
allen,
die
aus bekannten Cartoons und lassen
mir einen Platz in den Reihen, das
Euch
im
Adolfinum
begegnen.
Im
die Gefühle somit sichtbar werden.
erste Mal als Unterstufenkoordinabesten
Falle
kann
es
dann
gelingen,
Die Auslegung von Pfarrer Woltorin und damit verantwortlich für
dass sich der Zusammenhalt unterram Syben im Anschluss an die Ledie Schülerinnen und Schüler der
einander und die Offenheit gegensung greift die erste Zeile des Liedes
Jahrgangsstufen 5 und 6.
über anderen nicht ausschließen,
auf, „Gut, dass wir einander seh’n“.
Schulpfarrer Wolfram Syben ersondern zueinander gehören.“
Wenn wir einander sehen, wenn wir
öffnet gemeinsam mit seinem kathoIn vielen Gesprächen kurz nach
einander (be-)achten, so Syben. Und
lischen Kollegen Anthony Pasala den
der
Einschulung war es Eltern ein
weiter: „Wenn wir einander wahrGottesdienst und spätestens nach
Anliegen,
der Schule für diese gelunnehmen,
aufeinander
Rücksicht
dem Lied der SchuGo-Gruppe „Gut,
gene
und
besonders stimmungsvolle
nehmen, dann kann Gemeinschaft
dass wir einander haben“ wird mir
Begrüßung
zu danken. Dieser Dank
gelingen“. Er bittet die neuen Schüder Titel des Gottesdienstes und
gilt
auch
den
tollen musikalischen
lerinnen und Schüler zu diesem
auch Oles bunter Teller im Eingang
Beiträgen
und
Organisatoren,
die zu
Zwecke, sich auf ihre Plätze zu stelklar: „Die Mischung macht’s“ – denn
dieser
festlichen
Eröffnung
des
Einlen, damit wir sie und sie einander
nicht alle sind gleich und können
schulungstages
beigetragen
haben.
Beachtung schenken, einander sesich so mit ihren jeweiligen Talenten
Eva Redeker
hen. Dieser Moment ist sehr beweund Stärken unterstützen. Die
gend, überall erheben sich Kinder
„SchuGos“ singen diesen Titel nicht
und stellen sich lächelnd auf die
nur gemeinsam mit uns, sie zeigen
Bänke und Stühle. Ihre Eltern
84
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Unsere neuen 5er
Klasse 5a (Latein Plus)
Leitung: Alexandra Dietz und Martin Demmer
Von vorne nach hinten und von links nach rechts:
1. Reihe:
André Treinies, Rebecca Reichert, Noemi Thämmig, Joana Remarczyk, Velten Skorwider, Yannik
Vasen, Moritz Nothers
2. Reihe:
Celina Lijewski, Lilia Astrovski, Lisa Zumbroich, Lena Müller, Zoe Vukovic, Sarah Hünseler, Leonie
Klimas, Cora Schmidt, Quirin Ernst
3. Reihe:
Eva Harraß, Aykut Kizar, Ali El Bourji, Emre Sagir, Lennart Espelage, Ari Urbanczyk, Marlien
Schrameck, Felix Lewandrowski, Mieke Kuczkowiak
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
85
Unsere neuen 5er
Klasse 5b (Latein Plus mit Freiarbeit)
Leitung: Anne Stührenberg und Arne Gerhardy
Von vorne nach hinten und von links nach rechts:
1. Reihe:
Lisanne Geeven, Julius Fischer, Lena Heger, Lisa Wagner, Imke Querl, Ruth Kronen, Kerinia Drakou,
Justus Ulbrich, Saša Utzeri, Mats Schröder
2. Reihe:
Jona Völzke, Mascha Arndt, Nicola Schnier, Caroline Stecher, Noëlle Potreck, Anica Jelleßen, Jakob
Gärtner, Gustav Müller
3. Reihe:
Judith Klumb, Lulu Wang, Sira van Dyck, Anke Völker, Isabella Di Maio, Jakob Wittenborn, Louis
Schultz, Alessio Klinkenberg
86
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Unsere neuen 5er
Klasse 5c (Englisch)
Leitung: Delia Rahrbach-Sander und Peter Kuster
Von vorne nach hinten und von links nach rechts:
1. Reihe:
Efe Akkus, Michelson Wenzel, Maximilian Kock, Niklas Ranft, Niels Wetzling, Noah Richter, Emily
Braun, Hayrunnisa Acar, Jule Heßeler, Ann-Katharina Brüggemann
2. Reihe:
Robin Behnke, Julian Riefel, Fabio Lang, Ali Raad, Jonas Kerstan, Maximilian Milbrandt, Timo
Moysig, Ecem Top, Berra Akkus, Janette Schwahn
3. Reihe:
Nils Hockwin, Fenja Schaefer, Cara Anthes, Lea-Marie Wolf, Anastasia Djukanovic, Konrad
Tenbergen, Yannik Trupp, Benedikt Büschgens, Selina Nursu, Leyla Üzüm
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
87
Unsere neuen 5er
Klasse 5d (Englisch)
Leitung: Andrea Klein und Dr. André Remy
Von vorne nach hinten und von links nach rechts:
1. Reihe:
Hannah Paulukuhn, Amelie Wetzling, Selma Lebbing, Lukas Cirotzki, Ramon Morawiec,
Raoul Morawiec, Jana Schmidt, Vincent Zein
2. Reihe:
Tom Chmiel, Lennart Weißköppel, Marten Kruse, Mikail Özen, Joschki Weinstock, Lotte Adams, Lara
Maeding, Jill Pannen, Azra Özen, Melina Kiefer
3. Reihe:
Amin Chhiba, Julia Schmidt, Emilia Koch, Amelie Humpert, Lisa Budell, Bennet Pappe, Lennart Götz,
Maximilian Engeln, Victor Pfeffer, Noah Leonhards
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Jahresheft Adolfinum ! September 2014
Unsere neuen 5er
Klasse 5e (Freiarbeit)
Leitung: Dina Achtermeier und Sebastian Mecklenburg
Von vorne nach hinten und von links nach rechts:
1. Reihe:
Zoe Kaypak, Mara Ahlberg, Ricarda Valk, Lennard Schumann, Lilli Lammert, Marvin von Zabiensky,
Louisa Solibieda, Emma Groeling-Müller, Mia Mechels
2. Reihe:
Mara v.d. Eijk, Julian Kambartel, Laura Lohmüller, Chiara Oomen, Nikos Deiters, Mareike Gillmann,
Jennifer Bux, Sophie Matta, Hanna Weiß, Maja Poppendick
3. Reihe:
Josefin Fettweis, Hanna Corona, Finja Kußel, Hanna Schreibauer Doreen Brack, Lisa Frankenbusch,
Janos Boross, Felix Nitzsche, Jarne Pahl, Linn Merl, Hannah Goemans
Jahresheft Adolfinum ! September 2014
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Impressum
Herausgeber:
Redaktion:
Beiträge von:
Schulleitung des Gymnasium Adolfinum, Wilhelm-Schroeder-Straße 4, 47441 Moers
Telefon: 02841 - 90 80 430; Fax: 02841 - 90 80 444
Internet: www.adolfinum.de, E-Mail: [email protected]
Daniel Heisig, Andrea Klein, Thomas Kozianka, Eva Redeker, Hans van Stephoudt
Robert Aleksov, Hannah Dietrich, Dr. Kai Dinkelmann, Lina Fießer, Julia Haustein, Daniel Heisig, Tim
Herrman, Dana Holtkamp, Dennis Jankowski, Hannah Karcher, Andrea Klein, Meike Knochenhauer,
Thomas Kozianka, Stephanie Liedtke, Claudia Landes, Martina Mehren, Regine Meyering, Miriam Milde,
Delia Rahrbach-Sander, Eva Redeker , Barbara Reiss, Dr. André Remy, Irmgard Riedel, Martin Rücker,
Martin Schattenberg, Yihu Schlossarek, Anja Schlüter, Patrick Schubert, Philipp Stahlmann, Hans van
Stephoudt, Sven Tenhaven, Carolin Teubener, Wolfram Syben, Karsten Verhoeven, Christopher Watkins
Moritz Bender (Qualifikationsphase 2), Moritz Bender (Qualifikationsphase 2), Tim Benedens (Qualifikationsphase 2), Laura Bruckschen (Abiturientin), Lara Czerlitzka (Qualifikationsphase 2), Hannah Dierkes
(Qualifikationsphase 2), Matthias Fechner (Qualifikationsphase 2), Mona Hamid (7b), Laetitia Höninger
(Abiturientin), Hannah Kambartel (6d), Daniel Krause (Qualifikationsphase 2), Martin Küppers (Qualifikationsphase 2), Rebecca Kuliga (Abiturient), Ayleen Kohlmann (6d), Johanna Meier (Qualifikationsphase
2), Mai Nguyen-Minh (Qualifikationsphase 2), Eva Liebenau (Qualifikationsphase 2), Jens Lünenstraß (Qualifikationsphase 2), Erik Rien (Qualifikationsphase 2), Isis Rittinghaus (7b), Marten Sprehn (Qualifikationsphase 2), Mara Spicker (6d), Inja Vetter (Abiturientin), Verena Menzel (Qualifikationsphase 2), Paula
Wessel (Qualifikationsphase 2), Leah Willems (Qualifikationsphase 2)
Julia Cestnik, Heike Manzke, Dana Minhorst, Petra Sitte
Die bei den Autoren angegebenen Klassen und Jahrgangsstufen der einzelnen Schülerinnen und Schüler
beziehen sich auf das aktuelle Schuljahr 2013/14.
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Layout:
Daniel Heisig, Thomas Kozianka, Eva Redeker
Druck:
JVA Druck + Medien, Möhlendyck 50, 47608 Geldern
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