VACANDO Vermieterratgeber
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VACANDO Vermieterratgeber
Ferienhäuser und -wohnungen erfolgreich vermieten Der Ratgeber für Vermieter Mit freundlicher Unterstützung von 2 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis .............................................................................................................................................................................................2 Warum dieser Ratgeber? ...............................................................................................................................................................................3 I. VORAUSSETZUNGEN SCHAFFEN ............................................................................................................................................. 4 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Warum ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung? ..........................................................................................................5 Wie Sie die richtige Ferienunterkunft finden .......................................................................................................................6 Wie Sie Ihre Ferienunterkunft finanzieren ...........................................................................................................................8 Wie Sie mit Ihrer Ferienunterkunft Steuern sparen können ........................................................................................9 Warum Sie Ihre Ferienunterkunft vermieten sollten .................................................................................................... 10 Wie Sie die richtige Art der Vermietung wählen ............................................................................................................. 12 Wie Sie die Ferienunterkunft richtig ausstatten .............................................................................................................. 14 Warum Sie Ihre Ferienunterkunft klassifizieren sollten.............................................................................................. 16 Wie Sie Ihre Ferienunterkunft richtig versichern ........................................................................................................... 18 10 11 12 13 14 15 16 Wie Sie Ihre Ferienunterkunft richtig vermarkten......................................................................................................... 20 Wie Sie das richtige Online-Portal wählen ......................................................................................................................... 21 Wie Sie Ihre Ferienunterkunft online richtig inserieren.............................................................................................. 22 Wie Sie mit Fotos begeistern .................................................................................................................................................... 24 Wie Sie Preise und Verfügbarkeiten richtig festlegen ................................................................................................... 25 Wie Sie Verfügbarkeiten pflegen ............................................................................................................................................ 27 Wie Sie die Zahl der Buchungen erhöhen ........................................................................................................................... 28 17 18 19 20 21 22 23 Wie Sie Kundenanfragen beantworten ................................................................................................................................ 31 Wie Sie Reservationen entgegennehmen ............................................................................................................................ 32 Wie Sie Zahlungen effizient abwickeln ................................................................................................................................ 33 Wie Sie Ihre Ferienunterkunft für die Anreise vorbereiten ....................................................................................... 34 Wie Sie die Gäste begrüssen und die Schlüssel übergeben (Check-in).................................................................. 36 Wie Sie Aufenthalt und Abreise abwickeln (Check-out) .............................................................................................. 37 Wie Sie Probleme und Spezialfälle bearbeiten und lösen............................................................................................ 38 II. VERMARKTEN ...........................................................................................................................................................................19 III. VERMIETEN ..............................................................................................................................................................................30 Impressum Herausgeber VACANDO AG | Sägereistrasse 27 | 8152 Glattbrugg | Schweiz | Telefon: +41 43 810 91 63 | Gratis-Hotline 00800 300 44 300 Copyright © 2009 VACANDO AG. 1. Auflage. Alle Rechte vorbehalten. Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Die Verwendung von Texten und Abbildungen, auch auszugsweise, ist ohne die schriftliche Zustimmung des Herausgebers rechtswidrig und wird straf- und zivilrechtlich verfolgt. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigung, Übersetzung oder Verwendung in elektronischen Systemen. Sämtliche Angaben und Anschriften wurden sorgfältig und nach bestem Wissen und Gewissen ermittelt. Trotzdem kann keine Haftung übernommen werden. Preis kostenlos ISBN 978-3-033-02255-3 (eBook) Quellenangaben Publikationen Dorsett, Kristin W., Karpinski, Christine Hrib: Renting Your Vacation Home, A Step-by-Step Guide, 2009. Google: Machen Sie Ihre Website erfolgreich, 2009. Interhome AG: Professionell vermieten – Hauseigentümer-Informationen für eine erfolgreiche Vermietung, 2009. Karpinski, Christine Hrib: How to Rent Vacation Properties By Owner, 2nd Edition, 2007. Institut für öffentliche Dienstleistungen und Tourismus der Universität St. Gallen (IDT-HSG): Ferien. Service. Qualität. Haus- & Gästebetreuung. Vermietung von Ferienwohnungen – Leicht und professionell gemacht, 2004. Links (sofern nicht direkt im Text erwähnt) http://www.abendblatt.de/ http://www.capital.de/steuern-recht/kolumne/100021211.html https://www.credit-suisse.com/ch/privatkunden/hypothekenfinanz/de/index.jsp http://www.deutschertourismusverband.de/index.php?pageId=20 http://www.deutschertourismusverband.de/index.php?pageId=255 http://www.fewo-direkt.de/info/presse/pressemitteilungen/pr090422 http://www.20min.ch/news/luzern/story/17540107 http://www.pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?aktion=jour_pm&r=363443 http://www.stnet.ch http://www.swisstourfed.ch/art/fewo08/Checkliste_Bildmaterial_d.pdf http://www.welt.de/wams_print/article3753703/Lieber-ins-Allgaeu-als-nach-Spanien.html http://www.welt.de/wams_print/article3921669/Steuern-sparen-mit-der-Ferienwohnung.html Fotos Alle Bilder, bis auf wenige Ausnahmen, stellen Ferienunterkünfte privater Eigentümer auf VACANDO dar. Andere Quellen: Interhome, Fotolia. 3 Warum dieser Ratgeber? Die Ferienwohnungsbranche hat eine grosse wirtschaftliche Bedeutung, da sie einerseits einen grossen Teil aller touristischen Übernachtungen generiert und andererseits Bau- und Verkaufstätigkeiten in der Destination anregt und damit Arbeitsplätze schafft. Ferienhäuser und -wohnungen stellen einen wichtigen Bestandteil der Infrastruktur eines Ferienorts dar und tragen zu einem charakteristischen Ortsbild bei. In den letzten Jahren wurden – insbesondere in den beliebtesten Destinationen – mehr und mehr Ferienhäuser und -wohnungen gebaut, während viele Hotels (gerade kleinere) geschlossen wurden. In der Schweiz gibt es nach aktuellen Schätzungen des Branchenverbandes swissApartments ca. 180'000 Ferienhäuser und Ferienwohnungen (mit ca. 600‘000 Betten). In Deutschland sind es ca. 340‘000 Ferienunterkünfte (Wohnungen und Häuser). In Österreich geht man von etwa 400'000 Betten in 51'300 Ferienunterkünften aus. Die Zahl der Logiernächte in Ferienhäusern und Ferienwohnungen steigt. Ferienunterkünfte werden zu einer zunehmend wichtigen Ergänzung zu Hotels. Das Hauptproblem ist, dass die Ferienunterkünfte nur wenige Wochen pro Jahr genutzt werden. Branchenexperten gehen davon aus, dass nur etwa 20% aller Ferienimmobilien vermietet werden. Insbeson● ● ● dere in der Zwischen-/NebenNur knapp 20% aller saison stehen viele FerienFerienunterkünfte unterkünfte leer und präsenwerden vermietet! tieren sich mit geschlossenen ● ● ● Fensterläden. Dies führt zu „kalten Betten“ und damit zu folgenden negativen Auswirkungen in der Destination: Ausrichtung der Infrastruktur auf Spitzenzeiten; erhöhte Belastung in der Hoch- und Höchstsaison Entstehung eines starken und einflussreichen Baugewerbes, was zwar attraktive Arbeitsplätze schafft, aber auch einen Druck zu konstantem Wohnungsbau aufbaut, um die Jobs zu erhalten Zersiedelung der Landschaft Negative Beeinträchtigung der Atmosphäre, des Ambiente und der Attraktivität der Ferienorte Entgangene Rendite für die Eigentümer Wirtschaftliche Einbussen für das lokale Gewerbe Wir möchten Sie mit diesem Ratgeber davon überzeugen, dass die Vermietung einer Ferienunterkunft sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll ist. Ferienunterkünfte werden, als Alternative zu Hotels, immer beliebter. Für viele Eigentümer ist es ungewohnt und etwas Neues, eine Ferienunterkunft zu vermieten. Andere Eigentümer würden zwar gerne vermieten, sind sich aber unsicher oder fürchten die damit verbundenen Aufwände und Risiken. Dieser Ratgeber spricht folgende Lesergruppen an: Personen, die mit dem Gedanken spielen, eine Ferienunterkunft zu kaufen: Dieser Ratgeber erklärt Ihnen die Hintergründe einer Investition in eine Ferienimmobilie, zeigt wichtige und kritische Punkte auf und beantwortet Fragen in Zusammenhang mit dem Vermarktungs- & Vermietungsprozess. Ferienunterkunftsbesitzer, die noch nicht vermieten: Der Ratgeber möchte Sie von den Vorteilen einer Vermietung Ihrer Ferienunterkunft überzeugen. Er soll Zweifel zerstreuen und Schritt für Schritt aufzeigen, wie die Vermietung erfolgreich vorbereitet und umgesetzt wird. Ferienunterkunftsbesitzer, die bereits vermieten: Ihnen möchte dieser Ratgeber helfen, Ihren Erfolg durch bewährte Tipps und Tricks zu maximieren. Mit diesem Ratgeber richten wir uns sowohl an private Eigentümer als auch an professionelle Vermittlungs- und Vermietungsagenturen sowie an touristische Organisationen. Der vorliegende Ratgeber ist in erster Linie ein Leitfaden, der Ihnen helfen soll, Ihre Ferienunterkunft für die Vermietung optimal vorzubereiten und die Auslastung Ihrer Ferienunterkunft zu erhöhen. Er gliedert sich in drei Hauptbereiche: VORAUSSETZUNGEN SCHAFFEN: Wie schaffe ich die richtigen Grundlagen für eine erfolgreiche Vermietung? Will und kann ich alles selber machen? Falls nein, wie finde ich die richtigen Partner? Wie bereite ich meine Unterkunft richtig für die Vermietung vor? VERMARKTEN: Wie präsentiere und vermarkte ich meine Ferienunterkunft erfolgreich und stelle sicher, dass möglichst viele Gäste auf meine Ferienunterkunft aufmerksam werden und diese auch buchen möchten? Der Hauptfokus liegt dabei auf dem Internet. VERMIETUNG: Wie stelle ich eine optimale Anreise, einen erholsamen Aufenthalt und eine reibungslose Abreise meiner Gäste sicher? Wir wünschen Ihnen viel Spass bei der Lektüre und viele erfolgreiche Vermietungen! Dr. Kilian Eyholzer CEO VACANDO AG Marcus Waldmeier CEO swissApartments 4 I. VORAUSSETZUNGEN SCHAFFEN I. Voraussetzungen schaffen 1 Der Ratgeber für Vermieter 5 Warum ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung? Immer mehr Menschen überlegen sich, in ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung als Zweitimmobilie zu investieren. Gerade nach der Urlaubssaison kehren viele Reisende – begeistert von den Eindrücken der Region – mit dem Wunsch nach Hause zurück, Wohneigentum in der Destination zu erwerben. Die derzeit historisch tiefen Hypothekarzinssätze begünstigen diesen Trend. In der Tat bietet eine eigene Ferienunterkunft viele Vorteile: Jederzeit Zugang zur eigenen Ferienunterkunft: Statt viel Geld für Hotels auszugeben, können Sie Urlaub machen, wann Sie möchten, und zwar in Ihren eigenen vier Wänden, die Sie nach Ihren Wünschen und Bedürfnissen einrichten können Steuerersparnis: Mit der Investition in eine Ferienunterkunft können Sie in der Regel Steuern sparen ( Kapitel 4) Chance auf Einnahmen durch Vermietung: Urlaub in einer Ferienunterkunft bietet viele Vorteile (siehe Liste rechts), ist daher beliebt und liegt im Trend. Die steigenden Zugriffszahlen auf die führenden Internetportale zeigen, dass immer mehr Urlauber die Vorteile eines Aufenthaltes in einer Ferienunterkunft zu schätzen wissen. Entsprechend bietet sich für Eigentümer von Ferienunterkünften die Chance, Einnahmen zur Deckung der laufenden Kosten und sogar Gewinne zu erzielen ( Kapitel 5). Aber: Der Kauf einer Ferienunterkunft ist eine langfristige finanzielle Investition, die zudem viel Emotion und Herzblut verlangt und die daher gut überlegt sein will. Denken Sie intensiv über die Vor- und Nachteile nach. Eine derartige Investition ist eine grosse Verpflichtung, ähnlich wie der Kauf eines Eigenheims. Stellen Sie sich vor der Entscheidung, eine Ferienunterkunft zu kaufen, einige kritische Fragen. Bedenken Sie, dass es heute im Leben immer weniger Sicherheit und Planbarkeit gibt. Was, wenn plötzlich eine schwierige Krankheit in Ihrer Familie auftritt? Wenn Sie aus beruflichen Gründen plötzlich in eine andere Region oder ein anderes Land ziehen? Wenn Sie oder ein Familienmitglied den Job verlieren? Was, wenn sich die familiäre Situation plötzlich ändert und Sie Zwillinge bekommen? All dies sind Fragen, die man in die Überlegung, eine Ferienunterkunft zu kaufen, einbeziehen sollte. Die nächsten Kapitel helfen, sich die richtigen Fragen zu stellen und diese auch zu beantworten. Urlaub in einer Ferienunterkunft bietet viele Vorteile: Geld sparen: Ferienunterkünfte sind gemäss Studien 5080% günstiger als vergleichbare Hotels, insbesondere für Familien und Gruppen von Freunden. Dafür bieten sie weniger Service. Freiheit: Frühstücken, wann man will – gerne auch nachmittags um zwei in Bikini oder Badehose am Pool (oder auch im Pyjama). Es gibt keinen Kleiderzwang und keine festen Essenszeiten. Individualität: Man kann tun und lassen, was man will. Kinder dürfen laut und unbeschwert sein, denn in der Regel ist man allein und stört niemanden. Ungestört entspannen: Am Privatpool gibt es garantiert immer einen freien Platz. Zudem ist nicht damit zu rechnen, dass Liegestühle bereits morgens um 6 Uhr mit einem Handtuch besetzt werden. Selber kochen: Nichts geht über ein gemütliches Fondue im Winter oder eine Grillparty im Sommer (im Hotelzimmer bitte nicht ausprobieren!). Viel Platz und Komfort: Die meisten Ferienhäuser und Ferienwohnungen sind für mindestens 4 Personen ausgelegt, haben Wohnzimmer und Küche; man hat oft mindestens gleich viel Platz wie zuhause. Ideal für Spiel, Spass und gemütliches Beisammensein. Hund und Katze dürfen mit: Im Gegensatz zu vielen Hotels sind in ca. 30% aller Ferienunterkünfte auf VACANDO Haustiere erlaubt. Die Zielgruppe für die Vermietung wird damit viel grösser. Persönlichkeit: Entweder man bucht bei einem professionellen Anbieter oder bei einem privaten Eigentümer. Bei beiden wird man persönlich und herzlich empfangen und umsorgt. Anreise mit dem Auto: Statt mit dem Flieger ins Allinclusive-Hotel lieber mit dem Auto zum Ferienhaus: Viel Platz, keine Gepäckbeschränkungen und erst noch viel günstiger. 6 Der Ratgeber für Vermieter 2 I. Voraussetzungen schaffen Wie Sie die richtige Ferienunterkunft finden Sie haben sich also entschieden, in eine Ferienwohnung oder ein Ferienhaus zu investieren. Sehr gut. Aber Vorsicht: Es folgt nun der nicht ganz einfache Prozess, die für Sie individuell passende Ferienunterkunft zu finden. Dieser Prozess kann mitunter langwierig und kompliziert sein. Sie werden sich viele Fragen stellen: Wie findet man ein passendes Objekt in fremder Umgebung? Wo befinden sich bevorzugte Lagen? Wo lauern Umweltrisiken wie Hochwasseroder Lawinengefahr? Welcher Quadratmeterpreis ist für welche Lage angemessen? Was passt zu meinem Budget? Wichtig ist, sich mit dem lokalen Immobilienmarkt vorgängig vertraut zu machen. Falls Sie vor Ort keine Bekannten, Freunde oder Nachbarn haben, die Sie einbeziehen könnten, ist die Kontaktierung eines lokalen Immobilienvermittlers oder Maklers zu empfehlen. Dieser kennt – neben bereits verfügbaren oder noch im Bau befindlichen Objekten – auch das Preisniveau und die Gegebenheiten vor Ort. Anhand konkreter Beispiele lassen sich Vorzüge und Nachteile bestimmter Lagen oder ausgewählter Landstriche erörtern und neue Erkenntnisse gewinnen. Der Makler kann auch wichtige Tipps bezüglich der Möglichkeiten der Vermietung geben. Und, der Einbezug eines Experten spart wertvolle Zeit. Der Experte ist näher vor Ort, erfährt schneller von neuen Projekten und kann für Sie in Frage kommende Objekte gegebenenfalls auch bereits für Sie vorfiltern und Ihnen passende Angebote vorlegen. Bei der Entscheidung bezüglich Art und Standort der Ferienunterkunft sollten Sie folgende Faktoren berücksichtigen: Eigennutzung und/oder Vermietung Experten raten, dass eine Ferienimmobilie nie nur als Renditeobjekt betrachtet werden sollte und dass möglichst Zweitimmobilien erworben werden, die auch selber häufig genutzt werden können. Wir raten Ihnen ganz klar, auch die Vermietung in Betracht zu ziehen. Inland vs. Ausland Eine zusätzliche Herausforderung ist der Kauf einer Liegenschaft im Ausland. Oft sind die Möglichkeiten per Gesetz eingeschränkt und in der Regel kommen höhere Kosten hinzu (in Italien gehen zum Beispiel schon einmal 10% des Kaufpreises an den Staat). Zudem muss vor Ort eine Bank gefunden werden, bei der eine Hypothek aufgenommen werden kann. Lokale Banken operieren in der Regel in Hypothekargeschäften nicht über die Landesgrenzen hinaus. Lage und Standort Generell ist bei jedem Immobiliengeschäft der genaue Standort der Immobilie von höchster Wichtigkeit. Sie sollten den Ort wirklich mögen und immer wieder gerne auch selber dahin zurückkehren. Wichtig sind auch die Anbindung an den öffentlichen Verkehr (Fern- und Nahverkehr) und die Nähe von Einkaufsmöglichkeiten. Aussicht Unterschätzen Sie nicht den Wert einer schönen Aussicht. Es muss nicht uneingeschränkte Meersicht oder Blick auf das Matterhorn sein. Aber zumindest etwas Weitsicht, z.B. über den Ort oder über die Landschaft, ist sehr viel wert. Wer mag es schon, wenn man vom Balkon aus nur das nächste Gebäude sieht? Saisonalitäten Es stellt sich auch die Frage, ob die Ferienimmobilie das ganze Jahr nutzbar sein sollte oder nur im Sommer oder Winter. Hat die touristische Destination mehrere Saisons, die für eine Vermietung in Frage kommen oder ist nur an 2-3 Wochen im Jahr etwas los? Wie lange dauern die Saisons? Falls Sie vermieten möchten, sollten Sie Orte bevorzugen, die in allen Jahreszeiten Anreize für eine Vermietung bieten und in denen Gäste ganzjährig anreisen. In Deutschland empfehlen Experten besonders die Küstenregionen sowie das Allgäu und Oberbayern. Objekte an Ost- und Nordsee sind sehr beliebt, aber teuer und eher im Sommer zu nutzen und zu vermieten. In der Schweiz sind das Wallis, das Berner Oberland und Graubünden für die ganzjährige Vermietung zu empfehlen. Das Tessin ist wegen der fehlenden Skigebiete im Winter weniger gefragt, zieht aber aufgrund des leicht mediterranen, wärmeren Klimas dennoch erholungssuchende Gäste an. In Deutschland zeigt sich gemäss aktuellen Studien ein deutlicher Trend zum Erwerb von Ferienimmobilien im eigenen Land. Ca. die Hälfte der an einem Immobilienkauf interessierten Deutschen suchen ausschliesslich in Deutschland nach Objekten. An Spanien, einst die begehrteste Destination der Zweitwohnsitzerwerber, sind nur noch 11 Prozent der potentiellen Käufer interessiert. Mit 53% Prozent ist das Ferienhaus knapp beliebter als eine Ferienwohnung. Bei den Kaufmotiven rangiert die Eigennutzung mit 43% an erster Stelle. 40% betrachten die Ferienimmobilie als Vermietungsobjekt, 36% als Kapital- und Geldanlage. Grund für die starke Nachfrage nach Immobilien in Deutschland sei, dass sich die Käufer gute Vermietungschancen erhoffen, weil sie davon ausgehen, dass viele Deutsche wegen der Rezession in den nächsten Jahren auf Flugreisen verzichten und ihren Urlaub statt dessen im eigenen Land verbringen werden. 70% der Befragten haben schon vor dem Kauf abgeschätzt, ob sich die Immobilie gut vermieten lässt. Quellen: Fewo-Direkt, Kristensen Group, Welt am Sonntag I. Voraussetzungen schaffen Der Ratgeber für Vermieter Distanz zum Wohnort bzw. Erreichbarkeit Wie weit weg von Ihrem Wohnort soll die Ferienimmobilie sein? Damit man diese auch am Wochenende ausgiebig nutzen kann, sollte diese nicht weiter als 300 bis 400 km vom Wohnort entfernt sein. Der Anfahrtsweg sollte sechs Stunden nicht überschreiten. Wettbewerb / Nachbarschaft Wie viele Ferienimmobilien befinden sich an diesem Ort? Handelt es sich um ein künstliches Dorf mit vielen ähnlichen, standardisierten Häusern? Das sollte nicht Ihre erste Wahl sein. Besser ist ein regionstypisches Haus mit eigenem Charakter. Gesetzliche Vorschriften In vielen Ländern (z.B. in der Schweiz) bestehen Erwerbsbeschränkungen, d.h. Beschränkungen für den Grundstückserwerb durch Ausländer oder ausländisch beherrschte beziehungsweise beeinflusste Rechtssubjekte. Der Erwerb von Grundstücken durch Personen oder Gesellschaften im Ausland unterliegt unter Umständen einer behördlichen Bewilligungspflicht. Diese Bewilligung ist gegebenfalls Voraussetzung dafür, dass das Grundstücksgeschäft Rechtswirksamkeit entfaltet. Erkundigen Sie sich daher im voraus bei der betreffenden Gemeinde, konkret beim Grundbuchamt, ob der Kauf Ihres Wunschobjektes (insbesondere einer Ferienwohnung) einer behördlichen Bewilligung bedarf. Es ist davon abzuraten, in einem Gebiet zu kaufen, in dem strenge rechtliche Vorschriften bestehen (z.B. Ferienimmobilie darf nur zum Eigengebrauch genutzt werden, muss zwingend vermietet werden oder darf nicht kurzfristig vermietet werden). Grösse Achten Sie auf eine angemessene Grösse. Ferienhäuser bzw. Wohnungen mit 2 bis 4 Zimmern vermieten sich – aufgrund tieferer Preise – oft besser als solche mit 68 Zimmern. Falls Sie mehrere Kinder haben, fragen Sie sich, ob wirklich jedes sein eigenes Zimmer benötigt. Die Kinder werden rasch älter und es werden bald nicht mehr alle Kinder gleichzeitig mit der ganzen Familie Urlaub machen. Zustand Kaufen Sie nicht eine Ferienimmobilie in renovationsbedürftigem Zustand oder mit viel Wartungsbedarf. In der Regel leben Sie ja etwas weiter entfernt. Eine Schätzung oder Hausinspektion durch Experten kann helfen. Prüfen Sie die zuletzt getätigten Renovationen (Dach, Heizung, sanitäre Leitungen, elektrische Anlagen) und – bei Stockwerkeigentum – wie viel Geld sich noch im Renovationsfond befindet. Ausbaustandard Gäste achten bei der Buchung von Ferienunterkünften immer mehr auf eine gute Ausstattung; Wohnungen und Häuser mit einem höheren Ausbaustandard sind zunehmend gefragt. Gerade die folgenden Ausstattungsmerkmale werden – je nach Destination – immer wichtiger: Geschirrspüler Internet (besonders Wireless LAN) Pool (insb. eigener Pool; bei Sommerdestinationen in klassischen Warmwassergebieten) Klimaanlage (im Sommer) Offener Kamin/Cheminée (im Winter) Die Erfahrung zeigt, dass Ferienimmobilien mit diesen Ausstattungsmerkmalen deutlich besser vermietet werden. Es kann sich also lohnen, bereits beim Kauf darauf zu achten, dass der Ausbaustandard der Ferienunterkunft hoch ist. Timing Kaufen Sie Ihre Ferienunterkunft nicht in der Höchstsaison. Zu diesem Zeitpunkt sind die meisten Gäste in der Destination, es gibt am wenigsten verfügbare Objekte, entsprechend hoch werden die Preise sein. Zudem sind Sie in der Hochsaison schon zu spät dran, um Mieter zu finden. Vermietungshistorie Ebenfalls hilfreich kann es sein, die Vermietungshistorie einer Ferienimmobilie zu berücksichtigen. Wurde dieses bereits vermietet? Durch einen professionellen Vermittler oder von privat? Wie gut war die Auslastung? 7 8 Der Ratgeber für Vermieter 3 I. Voraussetzungen schaffen Wie Sie Ihre Ferienunterkunft finanzieren Viele träumen von der eigenen Ferienunterkunft, doch nicht alle haben das nötige Kapital in bar zur Hand, um das Traumobjekt schnell und unkompliziert zu erstehen. Ist das Traumhaus erst einmal gefunden, stellt sich daher die Frage der Finanzierung. Die meisten Eigentümer werden zur Finanzierung des Hauses eine Hypothek aufnehmen müssen. An erster Stelle steht daher die Frage, ob der Erwerb eines Ferienobjekts finanziell tragbar ist, und – falls ja – welche Hypothek am besten passt. Die Wohnkosten für alle Ihre Liegenschaften (also Erst- und Zweitwohnsitze!) sollten ein Drittel des Bruttoeinkommens nicht übersteigen. Die jährlichen Kosten setzen sich aus der Zinsbelastung, dem Amortisationsbetrag und den Nebenkosten aller Objekte zusammen. In die Berechnungen werden zusätzlich weitere Kredit- und Leasingkosten einbezogen. Zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Ratgebers sind die Hypothekarzinssätze in den deutschsprachigen Ländern Mitteleuropas auf rekordverdächtigen Tiefs. Hier darf aber nicht vergessen werden, dass diese Zinssätze jederzeit und schnell wieder steigen können. Darum ist bei der Berücksichtigung der finanziellen Tragbarkeit einer Ferienimmobilie von einem Zinssatz auszugehen, der im langjährigen Mittel liegt. Das sind in etwa 5%. Bei der Berechnung der Höhe der benötigten Hypothek muss von anderen Eigenkapitalregeln ausgegangen werden als beim Kauf einer Wohnimmobilie. Grund dafür ist, dass Ferienobjekte sich in verschiedener Hinsicht von Erstwohnsitzen unterscheiden. Sie haben bspw. einen anderen Ausbaustandard, und wenn sie regelmässig fremd vermietet werden, erhö- hen sich die Anforderungen an den laufenden Unterhalt und Renovationen werden schneller notwendig. Deshalb unterliegen Ferienobjekte anderen Belehnungs- und Amortisationsrichtlinien. Dabei sind die Gegebenheiten je nach Land unterschiedlich. In der Schweiz bspw. verlangen Banken in der Regel mindestens ein Eigenkapital von 33% des Gesamtpreises (im Gegensatz zu 20% bei Wohnimmobilien). Mittel der beruflichen und freiwilligen Vorsorge (2. oder 3. Säule) können in der Regel nicht verwendet werden. Bei der Beurteilung der finanziellen Tragbarkeit muss man sich auch die Frage stellen, ob man die monatlich bzw. jährlich wiederkehrenden Kosten selber tragen kann, oder man vermieten muss, um diese zu decken. Die richtige Hypothek hängt daher von verschiedenen Faktoren ab: Ihre aktuelle finanzielle Situation Erwartete Änderung der finanziellen Situation in den nächsten 5-10 Jahren Wie lange Sie das Objekt behalten möchten Wie viele Wochen Sie die Ferienunterkunft vermieten möchten Zustand, Alter und Historie der Ferienunterkunft Je grösser das Risiko für die Bank ist, desto mehr werden Sie zahlen müssen. Tipps Vergleichen Sie die Zinssätze verschiedener Banken. Bleiben Sie nicht einfach bei der Bank, bei der Sie schon immer waren. Es lohnt sich, mehrere Angebote (mindestens drei) einzuholen. Berücksichtigen Sie dabei nicht nur den Zinssatz. Wichtig ist auch, auf evtl. zusätzliche Gebühren und Konditionen zu achten, z.B. welchen Betrag Sie pro Jahr amortisieren müssen. I. Voraussetzungen schaffen 4 Der Ratgeber für Vermieter Wie Sie mit Ihrer Ferienunterkunft Steuern sparen können Die steuerlichen Aspekte einer Investition in Ferienimmobilen müssen ebenfalls berücksichtigt werden. In der Schweiz gilt, dass während der Besitzesdauer der Eigenmietwert als Einkommen versteuert werden muss. Wird die Liegenschaft teilweise an Feriengäste vermietet, ist der Eigenmietwert nur noch anteilsmässig steuerbar. In diesem Fall müssen jedoch die Mieteinnahmen als Einkommen versteuert werden. Der Eigenmietwert des Ferienobjekts wird im Standortkanton versteuert. Die Besteuerung von Ferienobjekten und Zweitwohnsitzen folgt weitgehend derjenigen von dauernd genutzten Wohnimmobilien. Einige Kantone (z.B. Genf, Jura, Luzern, St. Gallen, Thurgau, Tessin, Wallis) erheben eine Liegenschaftssteuer auf Kantons- und/oder Gemeindeebene. Der Steuersatz für die Liegenschaftssteuer variiert zwischen 0.3 und 3.0 Promille und wird vom Verkehrswert, Ertragswert oder einer Kombination von beiden berechnet, wobei die Schulden nicht abzugsfähig sind. zu den Liegenschaftssteuern @ Details Schweiz: www.estv.admin.ch in der Die Aufwendungen für Ihre Ferienimmobilie können Sie in der Regel von der Steuer absetzen – unter bestimmten Umständen. Dabei ist von Relevanz, ob Sie die Ferienimmobilie vermieten oder ausschliesslich selber nutzen. Für die bei der Vermietung entstehenden Unkosten und die Abnützung der Möblierung kann ein Pauschalabzug von 20 Prozent auf den erzielten Mietzinseinnahmen des Objekts gemacht werden. Für Deutschland ist aus Steuersicht danach zu unterscheiden, ob die Ferienunterkunft in Deutschland oder im Ausland liegt. Bei Objekten in Deutschland gilt: Wer eine Ferienwohnung nur teilweise selber nutzt und daneben an wechselnde Gäste vermietet, erzielt damit Mieteinnahmen. Die dafür nötigen Aufwendungen können als Werbungskosten angerechnet werden. Dazu gehören bspw. Unterhalts- und Bewirtschaftungskosten, Abschreibungen auf Gebäude, Kreditzinsen und laufende Nebenkosten. Wenn diese Werbungskosten höher sind als die Mieteinnahmen, entstehen rote Zahlen. Die Verluste mindern über Jahre das zu versteuernde Einkommen und damit die zu zahlenden Steuern. So einfach die Theorie. Wer aber in der Praxis Vermietungsverluste geltend machen will, darf keine Zweifel an der "Gewinnerzielungsabsicht" aufkommen lassen, also an der Absicht, irgendwann mit der Ferienunterkunft tatsächlich Geld verdienen zu wollen. Ansonsten spricht das Finanzamt von sogenannter Liebhaberei und das heisst dann, dass die Aufwendungen nicht steuerlich geltend gemacht werden können. Bei ausländischen Ferienimmobilien hält mit Ausnahme der Schweiz, Spanien und Finnland nur der dortige Fiskus die Hand auf. Damit müssen Mieteinnahmen und je nach Landesregeln auch Eigennutzung beim dortigen Finanzamt deklariert werden. Auch wenn die Abgaben oft moderat ausfallen, da der Wohnungsbesitzer meist keine weiteren Einkünfte im Land erzielt, muss eine Steuererklärung ausgefüllt werden. Vielfach können Deutsche einen Freibetrag (in Österreich 2.000 Euro) nutzen, so dass die gesamten Einnahmen steuerfrei bleiben. Allerdings können die Verluste in der Anfangsphase nicht mit inländischen Gewinnen verrechnet werden. @ Weitere Informationen: www.capital.de/steuernrecht/kolumne/100021211.html www.welt.de/wams_print/article3921669/ 9 10 Der Ratgeber für Vermieter 5 I. Voraussetzungen schaffen Warum Sie Ihre Ferienunterkunft vermieten sollten Viele Besitzer von Ferienimmobilien sind skeptisch hinsichtlich einer Vermietung. Befragt nach den Gründen für die Nichtvermietung, werden v. a. psychologische und ökonomische Beweggründe genannt: Potentiell negative Auswirkungen durch Gäste mit anderen Eigenschaften (z.B. Raucher), anderem sozialen Umfeld (z.B. Gäste mit Haustieren) oder anderen kulturellen Hintergründen Beeinträchtigung von Eigentum und Privatsphäre Einschränkung der Flexibilität (Eigennutzung) Gefährdung des eigenen Wohlbefindens Angst vor Diebstählen Angst vor Beschädigungen Angst vor Kommerzialisierung der Unterkunft Verminderter Wert der Ferienunterkunft Fehlende finanzielle Notwendigkeit Zusätzliche Aufwände, Umständlichkeiten, Stress Erhöhung von Nebenkosten Ziel dieses Ratgebers ist es auch, diese Ängste zu zerstreuen und die Vorteile einer Vermietung aufzuzeigen. Denn vieles spricht dafür, seine Ferienunterkunft zu vermieten: Sie erreichen eine bessere Auslastung. Sie können der Wertverminderung der Immobilie durch Nutzung & Instandhaltung entgegentreten. Sie erzielen Einnahmen und steigern die Rendite. Mit ein wenig Geschäftssinn und Internetflair können Sie zusätzliche Einnahmen machen, um Nebenkosten zu decken und im Individualfall sogar Gewinn zu realisieren. Sie können anfallende Kosten als Werbekosten ansetzen und damit Steuern sparen. Sie tragen zu einer Erhöhung der Attraktivität und Lebendigkeit der Destination bei. Sie steigern die touristischen Beherbergungskapazitäten in der Destination und tragen zu einer Belebung des lokalen Gewerbes bei. Von grosser Wichtigkeit ist es, die Vermittlung und Vermietung von Ferienunterkünften möglichst einfach und mit geringem Aufwand zu gestalten, gleichzeitig aber auch zu professionalisieren. Nur wenn der (potentielle) Gast bereits bei der Informationssuche und Buchung zuvorkommend und korrekt behandelt wird und sich bei seinem Aufenthalt wohl fühlt, wird er sein Ferienerlebnis weiterempfehlen und auch in Zukunft Ferienwohnungen und Ferienhäuser buchen. Bevor Sie vermieten, sollten Sie sich – wie bei allen geschäftlichen Überlegungen – über Ihre Ziele im Klaren werden. An erster Stelle steht die Frage: Wollen Sie vermieten oder die Ferienimmobilie nur für sich nutzen? Da Sie diesen Ratgeber lesen, vermuten wir ersteres und gehen deshalb darauf näher ein. Wie viele Wochen pro Jahr möchten Sie Ihr Ferienhaus selber nutzen und wie viele Wochen pro Jahr möchten Sie es vermieten? Sollen mit den Einnahmen der Vermietung die laufenden Kosten gedeckt werden oder möchten Sie auch Gewinn machen? Wenn ja, wie viel? Die Vermietung von Ferienwohnungen und -häusern ist für viele Eigentümer ein fixer Bestandteil der Finanzierung, weshalb ein profundes Wissen über die erfolgreiche Vermietung von Ferienobjekten unabdinglich ist. Um eine Ferienimmobilie geschickt und auch mit Gewinn vermieten zu können, muss man als Vermieter vorab einige Information einholen. Man muss die Wünsche und Ansprüche seiner Mieter kennen und herausfinden, wo der Mieter nach den Ferienunterkünften sucht. Eine genaue Analyse und eine gute Vorbereitung garantieren hohe Auslastung, wenig Leerstand und kostendeckende Miet- und Nebeneinnahmen. Dazu gehört auch eine Kosten-Nutzen-Rechnung. Gewinne verbucht man nur dann, wenn die Einnahmen aus der Vermietung die kalkulierten Kosten decken. Neben den Kosten einer Ferienunterkunft für den Vermieter, wie laufender Unterhalt, Renovierung und Instandhaltung, sind es nicht zuletzt die monatlichen Aufwendungen für Zins und Tilgung, die zu berücksichtigen sind. Sind einmal alle Raten bei der Bank abgezahlt, fliesst dieser Teil der Unterhaltskosten in die Einnahmen des Vermieters ein. Zu diesem Zeitpunkt ist dann aber auch mit den ersten Modernisierungs- und Renovierungsarbeiten zu rechnen. Vor der Vermietung steht also die Kalkulation. Kalkulationsbeispiel Die folgende einfache Kalkulation hilft, die Rentabilitätsschwelle oder Gewinnschwelle (break-even-point) herauszufinden. Wenn Ihre monatliche Hypothekarrate weniger oder zumindest gleich der Mietgebühr für eine Woche ist und Sie Ihre Ferienunterkunft ungefähr 17 Wochen im Jahr zur Vermietung zur Verfügung stellen, dann sollten Sie im Normalfall die Gewinnschwelle erreichen. Die meisten Ferienunterkünfte sind durchschnittlich 12 Wochen im Jahr während der Höchstsaison belegt. Die restlichen Kosten werden durch Vermietungen in Neben- und Zwischensaisons gedeckt, welche sich auf rund 5 Wochen im Jahr belaufen. Beispiel: Wenn Sie ein eigenes Ferienhaus, mit einer monatlichen Tilgungsrate von 2000€/CHF besitzen und ihr Haus für 2000€/CHF pro Woche vermieten, dann brauchen Sie bloss eine Belegung von 12 Wochen um die Raten zu decken. Quelle: HomeAway I. Voraussetzungen schaffen Der Ratgeber für Vermieter Die Jahreseinnahmen aus der Vermietung variieren stark (je nach Region, Grösse, Qualität und Ausstattung der Ferienunterkunft). Wenn die Vermietung seriös und mit dem nötigen Elan betrieben wird, sollte es möglich sein, eine Unterkunft im Schnitt zw. 15 und 20 Wochen im Jahr auszulasten (Eigenbelegungen nicht eingerechnet). In Top-Regionen sind auch Auslastungen von über 40 Wochen möglich. Das Thema „Eigenbelegung“ ist von hoher Relevanz. In den meisten Destinationen gibt es nur wenige Wochen mit einer sehr hohen Nachfrage nach Unterkünften. In Skigebieten sind dies bspw. Weihnachten/Neujahr und die Sportferien. In Sommerdestinationen ist die Nachfrage vor allem im Juli und August hoch. Gerade in diesen Zeiten können die höchsten Preise und damit Erträge erzielt werden. Überlegen Sie sich daher gut, ob Sie Ihre Ferienunterkunft gerade während diesen Perioden selber belegen möchten. In der Schweiz ergab die Studie HotBeds, dass Eigentümer ihre Ferienwohnung im Schnitt an 50 Tagen pro Jahr selber nutzen. Die Nicht-Vermieter lasten die Wohnung im Schnitt zu 73.5 Tagen pro Jahr aus. Darin enthalten ist die Nutzung durch Freunde und Bekannte (ca. 12 Tage). Die Vermieter von Ferienimmobilien lasten diese im Schnitt 124 Tage pro Jahr aus, wovon 43 bis 80 Tage auf Dritte entfallen. Hegen Sie nicht zu hohe Erwartungen. Rechnen Sie nicht damit, dass die Vermietung Ihrer Ferienunterkunft gleich zu Reichtum und einem sorgenfreien Leben führt. Es ist – trotz aller Hilfsmittel und Tipps – ein harter Job, eine Ferienunterkunft zu vermieten. Es braucht Geduld und Durchhaltewillen. Aber es macht Spass. Und es hilft, die laufenden Kosten zu decken und sogar eine kleine Rendite zu erzielen. Wichtig ist, ein aktiv involvierter Eigentümer zu sein. 11 12 Der Ratgeber für Vermieter 6 I. Voraussetzungen schaffen Wie Sie die richtige Art der Vermietung wählen Die erfolgreiche Vermietung einer Ferienimmobilie ist über mehrere Kanäle möglich. Waren früher regionale Tourismusverbände von grosser Wichtigkeit, können heute Eigentümer durch Nutzung des Internets selber erfolgreich vermieten. Es ist wichtig, dass Sie sich zuerst darüber im Klaren werden, wie stark Sie in die Vermietungsaktivitäten persönlich involviert werden wollen. Beachten Sie hierzu die typische Wertschöpfungskette der Ferienhausvermietung, welche folgende Aktivitäten umfasst (siehe Detailinfos in den folgenden Kapiteln): Schritte im Vermietungsprozess 1. Unterkunft für die Vermietung vorbereiten; dies beinhaltet auch Unterhalt, Wartung und Pflege sowie die Organisation von Dienstleistern (z.B. Schlüsselübergabe, Reinigung) 2. Unterkunft vermarkten & präsentieren (Marketing) 3. Kundenanfragen beantworten 4. Reservationen bzw. Buchungen entgegennehmen 5. Zahlung abwickeln & Unterlagen zusenden (sog. Fulfillment) 6. Anreise der Gäste (Check-in) 7. Betreuung & Verabschiedung der Gäste (Check-out) 8. Aufgaben nach dem Aufenthalt (z.B. Reklamationen) Die Wertschöpfungskette der Ferienhausvermietung In welche dieser Schritte wollen Sie wie stark involviert sein? Je nachdem bietet es sich an, entweder (A) die Dienste eines Vermittlers in Anspruch zu nehmen oder (B) die Vermietung selber abzuwickeln. Vermietung über einen Vermittler, hier am Beispiel Interhome Vermietung selber abwickeln, von Privat zu Privat I. Voraussetzungen schaffen A. Inanspruchnahme eines Vermittlers Der Ratgeber für Vermieter Sie können die Vermittlung und Vermarktung Ihrer Unterkunft an einen Vermittler abtreten. Dies ist besonders dann sinnvoll, wenn Sie selber nicht die Möglichkeit haben, sich um die oben erwähnten Aufgaben zu kümmern, sei es aus zeitlichen Gründen oder aufgrund grosser räumlicher Distanz zwischen Wohnort und Ferienunterkunft. In der Regel übernehmen solche Vermittler gegen Kommission den kompletten Umfang aller Vermietungstätigkeiten, so auch die Organisation der Schlüsselübergabe und die Begrüssung der Gäste bei deren Anreise, die Betreuung vor Ort sowie die Reinigung am letzten Tag. Es gibt verschiedene Arten von Vermittlern, von lokal tätigen Immobilienbüros oder touristischen Vereinigungen bis hin zu international tätigen Vermittlungsagenturen. Wenn Sie sich für einen Vermittler entscheiden, stellen Sie sicher, dass dieser folgende Aufgaben übernimmt: Lokale und internationale Vermarktung der Unterkunft, über geeignete Kanäle (der Schwerpunkt sollte dabei auf dem Internet liegen) Beantwortung von Kundenanfragen (inkl. Abklärung, ob der Gast zur Unterkunft passt), Entgegennahme von Buchungen und Abwicklung von Zahlung und Unterlagenversand Inspektion der Unterkunft vor und nach jeder Belegung (inkl. Inventaraufnahme) Schlüsselübergabe und Begrüssung der Gäste Planung und Organisation von Reparaturen und Wartungsarbeiten, inkl. Kostenmanagement Die Firma Interhome AG ist seit 1965 in der internationalen Vermittlung von Ferienimmobilien tätig und heute der weltweit führende Anbieter. Interhome ist ein Full-Service-Anbieter und richtet sich an Eigentümer, die sich nicht selber um die Vermarktung & Vermietung Ihrer Ferienunterkunft kümmern, sondern die Dienste eines Profis in Anspruch nehmen möchten. Interhome übernimmt für die Eigentümer die Präsentation und Vermarktung der Unterkunft in Katalogen und online, kümmert sich um Anfragen, Reservationen und Zahlungen und erledigt Checkin und Check-out der Gäste durch lokale Servicebüros vor Ort. Für weitere Informationen: http://www.interhome.com/eigentuemer B. Selbständige Vermittlung Falls Sie die nötige Zeit und Musse haben, sich selber um die Vermarktung und Vermietung Ihrer Ferienunterkunft zu kümmern, können Sie dies heute dank Internet (und ggf. durch Organisation einiger Dienstleister) problemlos selber tun. Sie haben so die vollständige Kontrolle über alle Vermietungsaktivitäten und über alle Kosten. Dadurch besteht eine grosse Chance, die Einnahmen zu maximieren. Eine gewisse Affinität für das Internet sowie gute Kenntnisse im Umgang mit E-Mail-Programmen sind für eine erfolgreiche Vermietung unabdingbar. Wichtig ist, dass Sie auch folgende Aspekte einer erfolgreichen Vermietung gut vorbereiten und sich ggf. dafür die richtigen Partner suchen. Rechtliche, steuerliche & finanzielle Fragen klären: Kontaktieren Sie einen Anwalt, der sich mit der Vermietung von Ferienunterkünften und auch mit ggf. besonderen Gesetzen vor Ort auskennt. Zudem empfehlen wir Ihnen, die steuerlichen und buchhalterischen Aspekte einer Vermietung (insb. Mehrwertsteuer-Fragen) mit einem Steuerexperten zu klären. Vorbereitung & Reinigung der Unterkunft: Falls Sie nicht selber vor Ort sind, können Sie Vor- & Nachreinigung nicht kontrollieren. Engagieren Sie einen vertrauenswürdigen Reinigungsservice oder eine Haushälterin. Regelmässige Wartung: Die Pflege der Unterkunft durch einen Haustechniker, Heimwerker oder auch eine Firma, welche ihr Anwesen beaufsichtigt und betreut, empfiehlt sich besonders für diejenigen, die weit von ihrem Ferienhaus oder Ferienwohnung leben und diese nicht oft besuchen können. Die Firma VACANDO AG wurde 2008 gegründet und hat sich als einer der weltweit führenden Online-Marktplätze für Ferienunterkünfte etabliert VACANDO als Do-it-Yourself-Portal richtet sich in erster Linie an Eigentümer, die die Vermarktung und Vermietung Ihrer Ferienunterkunft über Internet (und ggf. mit Dienstleistern vor Ort) selber in die Hand nehmen möchten. Auf dem VACANDO-Portal können Eigentümer Beschreibungen, Bilder, Preise & Verfügbarkeiten selber pflegen. Die Ferienunterkunft wird international über 14 Portale (9 Sprachen) und das Partnernetzwerk vermarktet. Der direkte Kontakt mit den Gästen vor Ort obliegt dem Gastgeber. Für weitere Informationen: http://vermieter.vacando.com Die nachfolgenden Ausführungen richten sich primär an Eigentümer, die Ihre Ferienunterkunft selbständig vermieten möchten (Do-it-yourself-Ansatz). 13 14 Der Ratgeber für Vermieter 7 I. Voraussetzungen schaffen Wie Sie die Ferienunterkunft richtig ausstatten Je besser die Ferienunterkunft für die ankommenden Gäste vorbereitet und je besser die Ausstattung ist, desto erfolgreicher wird die Vermietung sein. Dabei sollte die Ferienunterkunft auch tatsächlich einen individuellen Charakter haben, denn ansonsten könnte der Gast ja genauso gut in ein Hotel gehen. Generell Wertsachen, persönliche und/oder nicht ersetzbare Gegenstände sollten Sie entweder aus der Ferienunterkunft entfernen oder in einem Safe oder einem abgeschlossenen, nur Ihnen zugänglichen Raum sicher verwahren. Geschmäcker sind verschieden. Viele Besitzer von Ferienimmobilien neigen dazu, diese mit älteren Möbeln (die für den Erstwohnsitz nicht mehr in Frage kommen) „vollzustopfen“. Dies führt dann oft zu einem unharmonischen Gesamtbild. Achten Sie darauf, die Ferienunterkunft in einem einheitlichen Design einzurichten. Das heisst nicht, auf typische Einrichtungsgegenstände der Region zu verzichten, aber die Ferienunterkunft sollte nicht wie eine Brockenstube daherkommen. Lieber zu wenig als zu viel Schnickschnack. Überlegen Sie sich gut, ob Sie Gegenstände, die Sie zuhause stören, wirklich in der Ferienunterkunft präsentieren möchten. Regelmässige Kontrolle und Wartung Stellen Sie sicher, dass mindestens 2x jährlich eine komplette Bestandesaufnahme der Ferienwohnung stattfindet. Dies bietet Gelegenheit für eine ausgiebige Reinigung, eine Kontrolle aller Geräte und Installationen auf Funktionstüchtigkeit und bietet auch die Möglichkeit, kleinere Reparaturen durchzuführen oder bestimmte Einrichtungsgegenstände zu ersetzen Badezimmer Gäste erwarten das Badezimmer makellos sauber und mit genügend qualitativ hochwertigen Badetüchern: 2 Badetücher pro Gast 2 Handtücher pro Gast 1 Haartrockner (Fön) Ein eleganter Seifenspender Evtl. eine Pflanze Schlafzimmer Achten Sie besonders im Schlafzimmer auf Qualität, denn wenn Ihre Gäste nicht gut schlafen können, ist die Chance auf Erholung gering und sie werden Ihre Unterkunft nicht weiterempfehlen. Die Bettwäsche ist dabei von grosser Wichtigkeit – achten Sie hier auf besonders gute und stabile Qualität. Sie sollten mindestens zwei Sets an Bettwäsche pro Schlafstelle bereitlegen. Zusätzlich sollten nicht fehlen: Matratzenauflagen Zusätzliche Decken 2 Kissen pro Bett Ein Wecker 1 Nachttischlampe/Leselampe pro Person Bilder I. Voraussetzungen schaffen Der Ratgeber für Vermieter Küche Gäste schätzen es, wenn die Ausstattung der Küche umfassend und von guter Qualität ist. Achten Sie darauf, dass genügend Geschirr und Besteck für doppelt so viele Personen wie Schlafstellen vorhanden ist. Das bedeutet Komfort für die Gäste, zudem spart es Wasser und Energie. Folgende Einrichtungs- bzw. Ausstattungsgegenstände sollten vorhanden sein: Ein genügend grosser Esstisch, damit man auch einmal Gäste einladen kann Ein Geschirrspüler ist ein grosser Pluspunkt Eine Mikrowelle sollte vorhanden sein Ein Mixer ist ebenfalls beliebt Für Kaffee und Tee am Morgen oder Nachmittag: zumindest ein Wasserkocher sowie Kaffee- und Teekannen Immer wichtiger: Eine gute Kaffeemaschine. Es muss nicht zwingend die mit dem Charme von George Clooney sein, aber zumindest eine Espressomaschine darf es schon sein. Genügend Kochgeschirr und Besteck (1 Topf für Pasta/Suppen, 2 Bratpfannen, 3-4 Pfannen) Schneidebrett und genügend verschiedene Messer (für Brot, Fleisch, Käse…) Salatschüsseln inkl. Salatbesteck Flaschenöffner und Dosenöffner Salz und Pfeffer; noch besser: ein Gewürzsortiment mit den wichtigsten (evtl. auch für die Region typischen) Gewürzen Nicht zwingend nötig, aber komfortabel und nützlich: Messlöffel/Messbecher Toaster Sparschäler Kuchenbleche / Kuchenformen Fondue Set (inkl. Gabeln) Nussknacker Fliegenklatsche Warum nicht auch ein paar Kochbücher oder zumindest eine Rezeptsammlung mit typischen Gerichten aus der Region? 15 Wohnzimmer und sonstige Ausstattung Es ist wichtig, dass im Wohnzimmer genügend Sitzplätze für die Maximalzahl an Gästen zur Verfügung stehen, sei es auf Sofas oder separaten Sesseln bzw. Stühlen. Ein genügend grosses Fernsehgerät ist heute praktisch unumgänglich; falls keines vorhanden ist, sollten Sie in der Ausschreibung explizit darauf hinweisen. Kabel- oder Satellitenfernsehen, ein CD-Player bzw. ein Radio sowie ein DVD-Player sind sehr zu empfehlen. Bitte die dazugehörigen Bedienungsanleitungen ebenfalls bereitlegen. Eliminieren Sie nicht alle persönlichen Gegenstände. Stellen Sie ruhig Familienfotos auf, das gibt eine persönliche Note und ein wenig Wärme. Zudem werden die Gäste sorgsamer mit Ih● ● ● rem Eigentum umgehen, unJe besser der Zustand, terschätzen Sie das nicht. desto mehr Sorge Einrichtungsgegenstände werden öfter ersetzt werden trägt der Gast! müssen, wenn Sie Ihr Ferien● ● ● haus vermieten, das ist nicht zu vermeiden. Berücksichtigen Sie dies beim Kauf der Einrichtungsgegenstände und kaufen Sie nicht die allerteuersten Möbel, trotzdem aber gute, solide, gleichzeitig aber auch ansehnliche Qualität. Nicht zu vergessen: Feuerlöscher Reinigungsmaterial: Auch wenn die Endreinigung von Ihnen oder einem Dienstleister ausgeführt wird, sollten Sie für Zwischenfälle oder eine Zwischenreinigung die nötigen Geräte bereithalten (mindestens Besen, Mop und Staubsauger) Aschenbecher (zumindest für draussen) Die folgenden Einrichtungsgegenstände sind kein Muss, aber sehr zu empfehlen: Breitband Internet, am besten mittels Wireless LAN (so ersparen Sie den Gästen komplizierte Verbindungsversuche mit Kabeln etc.). Vergessen Sie nicht, dem Gast die Passwörter zu hinterlegen. Bücher, Gesellschafts- und Brettspiele, Videos oder DVDs (falls es einmal regnen sollte) Bügeleisen und Bügelbrett Ein Erste-Hilfe-Kit Kinderhochstuhl und Kinderbett (unterschätzen Sie nicht die vielen jungen Paare mit kleinen Kindern, die sich vielleicht im Hotel nicht wohl fühlen würden; und falls Paare mit öffentlichen Transportmitteln anreisen sollten, sind diese Gegenstände sehr umständlich zu transportieren) Holzkohle-, Elektro- oder Gasgrill Geräte für den Strand (z.B. Eimer, Schaufeln, Beachvolleyball, Federballspiele) oder für den Wintersport, z.B. Schneeschaufeln für etwaige Schneemänner, Schlitten und Bobs, Schneeschuhe Telefon inkl. Telefonbuch Liegestühle und Gartenmöbel Stellen Sie auch ein Gästebuch und ein Ringbuch mit Tipps und wichtigen Informationen (z.B. Adressen und Telefonnummern) bereit. 16 Der Ratgeber für Vermieter 8 I. Voraussetzungen schaffen Warum Sie Ihre Ferienunterkunft klassifizieren sollten Jede Ferienunterkunft ist anders. Anders als in einem Hotel mit mehreren, oft ähnlichen Zimmern, gehört jede einzelne Ferienunterkunft einem anderen Eigentümer. Um so wichtiger ist es, potentiellen Gästen einen Anhaltspunkt über den Qualitätsstandard einer Wohnung zu geben, damit diese sich besser vorstellen können, was sie erwarten dürfen. In den letzten Jahren haben alle deutschsprachigen Länder Mitteleuropas einen Standard für die Qualifikation von Ferienunterkünften erarbeitet. Die Klassifikation des Schweizer Tourismus-Verbandes (STV) richtet sich nach internationalen Standards und orientiert über Qualität und Service von Ferienunterkünften in der Schweiz. Die Einhaltung der Standards wird regelmässig überprüft. Die neue Klassifikationsordnung basiert auf fünf Kategorien und wird mit Sternen bezeichnet. Voraussetzung zur Klassifikation eines Objektes ist die Erfüllung der vorgeschriebenen Minimalanforderungen pro Kategorie. Um eine bestimmte Kategorie zu erreichen, ist die Erfüllung aller Must-Bedingungen sowie einer vorgeschriebenen Anzahl Punkte obligatorisch. Die Erfassung des Objektes erfolgt mittels eines Erhebungsbogens oder online und wird nach Überprüfung durch die Klassifikationsstelle (z.B. lokale oder regionale Kur- und Verkehrsvereine, Ferienwohnungsagenturen & Immobilienverwaltungen, swissApartments.ch) im System freigeschaltet. Über das System wird das Klassifikationsresultat sofort ermittelt (1 bis 5 Sterne). Das Kontrollsystem basiert auf Stichprobenkontrollen von 25% und die Klassifikation hat eine feste Gültigkeit (derzeit 2008-2012; dann wieder 20132017). Die klassifizierten Objekte erscheinen auf der Online-Plattform von Schweiz Tourismus unter http://www.myswitzerland.com. Die Kosten für eine Klassifikation betragen pro Objekt mindestens 50 CHF. Ein entsprechendes Dokument belegt die Einteilung in die Sternenkategorie. Derzeit sind ca. 25'000 Ferienunterkünfte offiziell beim STV klassifiziert (über Anbieter wie swissApartments, Interhome und Schweizerische Reisekasse (Reka), oder eben lokale und regionale Klassifikationsstellen). Schweiz Deutschland Luxuswohnung Herausragende Infrastruktur des Objekts. Grosszügiges Flächenangebot. Stilvolle und luxuriöse Ausstattung mit allem technischen Komfort. Sehr gepflegter und exklusiver Gesamteindruck. Erstklassiger Komfort Erstklassige Gesamtausstattung mit Zusatzleistungen im Servicebereich. Sehr gepflegter und exklusiver Gesamteindruck. Höchster technischer Komfort, hervorragende Infrastruktur. Sehr guter Erhaltungs- und Pflegezustand. Erstklassige Ausstattung Grosszügige Raumflächen mit qualitativ hochwertiger, zeitgemässer Ausstattung, guter Schallschutz. Vor allem in den Ferienbetrieben oft umfangreiches betriebliches Angebot. Mittelklassewohnung Ansprechende Infrastruktur. Ordentliche, gepflegte Ausstattung mit gutem Komfort. Wohnlicher und ansprechender Gesamteindruck Guter Komfort Wohnliche Gesamtausstattung mit gutem Komfort. Ausstattung von besserer Qualität. Optisch ansprechender Gesamteindruck. Standardwohnung Zufriedenstellende Infrastruktur. Zweckmässige Ausstattung mit mittlerem Komfort. Funktionalität steht im Vordergrund. Solider Gesamteindruck. Mittlerer Komfort Zweckmässige, gute, gepflegte Gesamtausstattung mit mittlerem Komfort. Ausstattung in gutem Erhaltungszustand. Funktionalität steht im Vordergrund. Zweckmässige Ausstattung Einfacher Komfort für preisbewusste Gäste. Die Qualität der Ausstattung wird an ihrer Funktionalität und Sauberkeit gemessen, verwendete Materialien weniger bedeutend. Erstklasswohnung Infrastruktur für gehobene Ansprüche. Neuwertige Ausstattung in gepflegter Qualität mit besonderem Komfort. Erstklassiger Gesamteindruck mit optisch aufeinander abgestimmten Formen & Materialien. Einfache Wohnung Notwendige Infrastruktur ist vorhanden. Einfache Ausstattung mit angepasstem Komfort. In gebrauchsfertigem Zustand. Gehobener Komfort Hochwertige Gesamtausstattung mit gehobenem Komfort. Ausstattung in gehobener und gepflegter Qualität. Einfach, zweckmässig Einfache und zweckmässige Gesamtausstattung des Objektes. Grundausstattung vorhanden und in gebrauchsfähigem Zustand. Österreich Gehobene Ausstattung Appartements und Ferienwohnungen mit gehobener und einheitlicher Ausstattung und wohnlichem Charakter. Gästeschicht mit Ansprüchen über die reine Nächtigungsleistung und bescheidenen Komfort hinaus. Einfache Ausstattung Die Einrichtungen, die für die übliche Aufenthaltsdauer im Betrieb notwendig sind, werden insbesondere sauber und in tadellosem Erhaltungszustand angeboten. Sehr preisbewusste Gästeschicht. I. Voraussetzungen schaffen Der Ratgeber für Vermieter In Deutschland sind die Sterne-Klassifizierungen des Deutschen Tourismus Verbands (DTV) offiziell anerkannt und helfen, eventuelle Unklarheiten in Bezug auf die Qualität der Unterkünfte zu klären. Die DTV-Klassifizierungen sind ein wichtiges Buchungskriterium und somit ein wichtiges Werbemittel. Zudem erhält der Vermieter einschlägige Tipps zur Verbesserung und Qualitätssteigerung seiner Objekte, womit er gleichzeitig ein wichtiges Tool zur Umsatzsteigerung in Händen hält. Im Gegensatz zur Schweiz werden alle zur Klassifizierung eingereichten Ferienobjekte einzeln überprüft. Jedes Objekt muss mindestens einmal durch einen Prüfer bzw. eine Prüfkommission besichtigt und bewertet werden. In Zuge dessen werden 150 Kriterien aus 12 (bzw. 10) Kategorien für Ferienwohnungen (Privatzimmer) direkt vor Ort geprüft. Die hierbei erreichten Sterne 1 bis 5 werden jeweils mit dem Zusatz F für Ferienhaus oder Ferienwohnung, P für Privatzimmer bzw. G für Gasthäuser, Gasthöfe oder Pensionen indexiert. Grundsätzlich wird hierbei unterschieden, ob ein Ferienhaus oder Ferienanlage einen Eigentümer hat oder von mehreren Eigentümern besitzt wird. Im letzteren Fall wird pro Eigentümer und klassifiziertem Objekt eine Lizenzgebühr von 15,-€ erhoben. Im Fall von mehreren Objekten pro Eigentümer sind bis zu einer Anzahl von 15 einzelnen Objekten weiterhin 15,-€ je Objekt zu bezahlen. Ab einer Anzahl von 15-20 Objekten wird ein Pauschalbetrag von 225,-€ berechnet. Diese Gebühr ändert sich bei 21-50 Objekten auf 60% der vollen Gebühren, bei 51100 Objekten auf 50% und bei 101-105 Objekten auf 40% der vollen Gebühren. Bei mehr als 150 Objekten erhebt der DTV eine Pauschale von 900,-€ (alle Preise zzgl. MwSt.). In Österreich wird nur zwischen 4 Kategorien unterschieden. Die Klassifizierung erfolgt in Form von Sternen in den Abstufungen 4 bis 1. Die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) stuft in Zusammenarbeit mit der Landeskommission die Objekte nach einem Gesuch des Eigentümers und der Besichtigung ein. Zusätzlich zu der regelmässigen Überprüfung werden Selbstkontrollen durchgeführt, welche schriftlich dem WKO mitzuteilen sind. Diese Klassifizierung der Ferienunterkünfte bietet Gästen eine verlässliche Orientierungshilfe und Qualitätssicherung durch die Kontrollen der unabhängigen Kommission. Tipp Um Ihren potentiellen Gästen einen möglichst guten Anhaltspunkt zu geben, was sie erwartet, raten wir Ihnen, Ihre Unterkunft offiziell klassifizieren zu lassen. In vielen Online-Portalen, so auch bei VACANDO, werden die offiziellen Sterne in der Ergebnisliste und auf der Detailseite mit angezeigt. Zudem hat der Kunde die Möglichkeit, nur nach einer bestimmten Anzahl Sterne zu suchen. In der Schweiz bietet swissApartments als Zusatzservice eine kostenlose Helpline für klassifizierte Objekte an. Eine offizielle Klassifizierung Ihrer Ferienunterkunft hat also klare Vorteile! Für weitere Informationen verweisen wir auf folgende Internetseiten: • www.swisstourfed.ch | www.swissApartments.ch • www.dtv.de • Wirtschaftskammer Österreich 17 18 Der Ratgeber für Vermieter 9 I. Voraussetzungen schaffen Wie Sie Ihre Ferienunterkunft richtig versichern Wer eine Ferienunterkunft besitzt, muss die nur sporadisch bewohnten vier Wände auch versichern. Das Thema Versicherung ist dabei nicht zu unterschätzen. Für Ferienhäuser gelten andere Regeln als für Eigenheime, da Ferienhäuser als höhere Risiken eingestuft werden. Gründe dafür sind: Höheres Einbruchsrisiko (da oft in ländlichen Gebieten und oft leerstehend) Höheres Risiko für Schäden durch äussere Einflüsse wie bspw. Naturkatastrophen (für Ferienunterkünfte in Wassernähe oder in lawinengefährdeten Berggebieten). Da die Ferienunterkunft oft nicht durchgehend bewohnt ist, werden Schäden am Gebäude womöglich erst nach Tagen oder Wochen entdeckt, was dazu führt, dass inzwischen Folgeschäden eingetreten sind (Bsp.: Weht ein Sturm Ziegel vom Dach, dringt Regen ein, was zu Wasserschäden führen kann) Höheres Risiko für durch Dritte (Gäste) generierte Schäden (z.B. Sachbeschädigung, Brandgefahr durch Raucher) Beim Kauf einer Ferienimmobilie (und auch als Vorbereitung für eine erfolgreiche Vermietung) müssen daher die Versicherungsprämien frühzeitig in die Kalkulation einbezogen werden. Wie am Hauptwohnsitz sollten das Ferienhaus oder die Ferienwohnung mindestens mit einer Hausratsowie einer Gebäudeversicherung geschützt sein. Die Hausratversicherung kommt u.a. für Schäden nach einem Einbruch auf. Die Gebäudeversicherung zahlt etwa nach einem Feuer oder nach Sturmschäden am Dach. Die Versicherungsprämien für Zweitwohnungen sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Oft macht die Branche den Vertragsabschluss von bereits bestehenden Geschäftsbeziehungen abhängig. So müssen zumeist der Hausrat und das Wohngebäude des Erstwohnsitzes bei der betreffenden Gesellschaft versichert sein. Wie erwähnt, sehen die Versicherer in den nur zeitweilig bewohnten Ferien- und Wochenendhäusern ein besonderes Risiko und verlangen deshalb hohe Versicherungsprämien. Ein interessantes Preisbeispiel veröffentlichte kürzlich das Hamburger Abendblatt. Ein Direkt-Versicherer würde für ein normales, ständig bewohntes Einfamilienhaus im ostfriesischen Norden rund 80 Euro Jahresprämie kassieren. Wird im Antrag aber "Ferien-/ Wochenendhaus innerhalb des Ortes" ausgewählt, können es schon 717 Euro Jahresprämie sein - fast das Zehnfache für die gleiche Versicherungssumme und den gleichen Ort. Liegt das Ferienoder Wochenendhaus außerhalb des Ortes, wird es noch teurer: 1237 Euro Jahresprämie. Quelle: Hamburger Abendblatt Preissprünge bei Haushaltsversicherungen werden von den Versicherern durch ein höheres Einbruchsrisiko begründet. Im allgemeinen werden Ballungszentren und Städte zwar als gefährlicher eingestuft als ländliche Gebiete, jedoch sind im Fall von Ferienunterkünften und Wochenendhäusern die Risiken von Einbruch und Raub, durch den häufigeren Leerstand bedingt, grösser. Wertsachen, die im Normalfall mit versichert sind, fallen in diesen Fällen häufig ganz aus dem Versicherungsschutz. Prämien von Gebäudeversicherungen sind oft dreimal so teuer wie bei vergleichbaren Prämien für ein Einfamilienhaus. Der Versicherer muss aber vorerst entscheiden, ob er das Objekt überhaupt versichern möchte. In diesem Fall sind gute Kundenbeziehungen mehr als hilfreich und bestehende Verträge bei der Versicherungsgesellschaft können ein gutes Argument sein. Die Zurückhaltung bei Gebäudeversicherungen wird durch etwaige unentdeckte Sturmschäden und daraus resultierende Folgeschäden begründet. Tipps Wo können Sie dennoch sparen? Bei der oft teuren Hausratsversicherung zahlt es sich aus, möglichst keine Kleider und andere Textilien im Ferienhaus zu lagern, da im Schadensfall jedes Einzelteil zählt. Eine Investition in eine Alarmanlage oder einen wachsamen Nachbarn als Argument anzuführen, kann hilfreich sein. Hausrat- und Gebäudeversicherung sind häufig nicht ausreichend, da sie Schäden, die durch Dritte (Mieter) verursacht werden, nicht oder nur teilweise abdecken. In aller Regel sind die Gäste pflegeleicht – falls die Ferienunterkunft dennoch einmal in Mitleidenschaft gezogen werden sollte, ärgert man sich trotzdem. Hier besteht die Möglichkeit, sich durch Sachbeschädigungsversicherungen abzusichern. Damit Sie völlig sorglos und ohne Angst vor Beschädigungen vermieten können, bietet Ihnen VACANDO zusammen mit dem renommierten Partner ELVIA (ein Unternehmen der Mondial Assistance Group und damit der Allianz Gruppe) eine Sachbeschädigungsversicherung für Eigentümer an. Diese Versicherung deckt Beschädigungen am Hausrat (z.B. Stühle, Tische, Haushaltsgeräte) sowie von festen Bestandteilen der Ferienunterkunft (z.B. Fenster, Poollicht). Informationen: @ Weitere http://www.vacando.ch/vermieter II. Vermarkten Der Ratgeber für Vermieter II. VERMARKTEN 19 20 Der Ratgeber für Vermieter 10 Wie Sie Ihre Ferienunterkunft richtig vermarkten Nachdem Ihre Ferienunterkunft nun mit bequemen Möbeln, tollem Dekor und frischer Wäsche ausgestattet ist, sind die Grundlagen und Voraussetzungen geschaffen, um sie erfolgreich zu vermarkten. Der Marketingmix, die klassischen 4 Ps (Produkt, Preis, Place, Promotion) muss optimal geplant und umgesetzt werden, um einen maximalen Vermietungserfolg zu erreichen. Das Produkt haben wir im Wesentlichen bereits im letzten Abschnitt behandelt. Die folgenden Abschnitte widmen sich nun insbesondere dem Place (welche Kanäle?), der Promotion (wie vermarkten?) und dem Preis. Promotion und Place gehören zusammen - ihnen kommt grösste Bedeutung zu. Es geht darum, den richtigen Gast zu finden und die Ferienwohnung bzw. das Ferienhaus möglichst dauerhaft auszulasten, ohne grossen Leerstand. Dazu ist Marketing nötig. Sie müssen potentielle Gäste auf Ihre Ferienunterkunft aufmerksam machen. Dies bedingt, Ihre Ferienunterkunft über die richtigen Kanäle zu bewerben. Es gibt hierzu verschiedene Ansätze: (Klein-)Anzeigen: Sie können Anzeigen in der (lokalen) Tagespresse, in Wochenmagazinen, in spezialisierten Magazinen schalten oder Gratisinserate (z.B. Aushang im Supermarkt) ausfüllen. Touristische Organisationen: Sie können Ihre Ferienunterkunft über Ihr lokales Tourismusbüro oder Fremdenverkehrsamt vermitteln lassen. Mund-zu-Mund-Propaganda: Informieren Sie Bekannte und Freunde, dass Sie Ihr Ferienhaus vermieten. Motivieren Sie zufriedene Gäste, Sie und Ihre Ferienunterkunft weiter zu empfehlen. Internet: Das Internet wird immer wichtiger. Es bietet aufgrund seiner Funktion als weltumspannender, kostenlos zugänglicher Informationsund Transaktionsmarktplatz unermessliche Möglichkeiten für eine erfolgreiche Vermarktung. Anzeigen in Druckerzeugnissen sind heute kaum mehr nötig. Sie sind teuer und ihr Erfolg ist schlecht messbar. Das Internet bietet alle Möglichkeiten für eine erfolgreiche Vermarktung. Wir beschränken uns daher nachfolgend auf die Vermarktungsmöglichkeiten im Internet. Hier bieten sich folgende Alternativen: Internet ist der wichtigste Kanal für die Vermarktung Die Zahl der Internetnutzer steigt. In den mitteleuropäischen Ländern haben mehr als 90% aller Personen Zugang zum Internet. 73% der Internetnutzer in Deutschland haben bereits einmal ein Produkt oder eine Dienstleistung online gekauft. Eine aktuelle Studie des Suchmaschinenanbieters Google zeigt, dass sich heute 61% aller Reisewilligen zuerst im Internet informieren. 32% buchen dann auch online. Die Zahl der Online-Bucher wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Quelle: Google II. Vermarkten Ferienhausportale Die Präsentation Ihrer Ferienunterkunft auf einem spezialisierten Ferienhausportal verspricht am meisten Erfolg. Solche Portale verbinden Ferienhausanbieter und Ferienhausinteressierte. Das Spektrum reicht von lokal tätigen Seiten bis hin zu weltweit aktiven Portalen. Durch Bezahlung einer vergleichswiese geringen Inseratgebühr, die in der Regel zwischen 100 und 250 EUR (150 – 400 CHF) pro Jahr liegt, erreichen Sie mehrere Millionen potentielle Gäste pro Jahr. Beachten Sie, dass Sie für diesen Preis kaum eine Anzeige in einer lokalen Tageszeitung schalten können! Die Kosten für eine Anzeige in einer nationalen Tageszeitung oder einem Wochenmagazin liegen bei einem Vielfachen des oben genannten Preises. Auf solchen Ferienhausportalen können Sie die Highlights Ihrer Ferienunterkunft hervorheben, die schönsten Bilder hochladen, die Preise und Verfügbarkeiten selber pflegen – kurz: die komplette Vermarktung Ihrer Ferienunterkunft selber übernehmen. Ferienhausportale bieten in der Regel ein sehr breites Angebot an Ferienhäusern. Und das ist gut so, denn der Gast will Vielfalt und Wahlmöglichkeiten. Ein grosses Angebot gibt der Seite automatisch mehr Relevanz und Gewicht, weshalb mehr und mehr Seiten auf diese Portale verlinken und ihnen Besucher bringen. Zudem investieren diese Portale massiv in Marketingaktivitäten (z.B. Werbung auf Google); für Einzelpersonen kommt dies nur schon aus Kostengründen kaum in Frage. Mehr Informationen zur Auswahl eines oder mehrerer Ferienhausportale folgen im nächsten Kapitel. Neben Ferienhausportalen sollten Sie folgende Kanäle prüfen. Spezialisierte Websites Es gibt Websites, die sich gezielt an bestimmte Benutzergruppen oder soziale Interessengruppen richten: Portale für Senioren, Frauen, junge Eltern Portale für Haustierhalter (z.B. Hundefreunde) Websites für Hobbys (z.B. Golf, Wandern) Reiseportale Allgemeine Websites Es besteht auch die Möglichkeit, seine Ferienunterkunft in allgemeine Websites oder Verzeichnisse einzutragen. Einige Beispiele: Google Maps (http://maps.google.com) (geben Sie nur die Strasse ein, nicht die genaue Adresse!) Yahoo Directories (http://dir.yahoo.com) Produktverzeichnisse (z.B. ciao.de, Google Products) Persönliche Website Es ist heute nicht mehr nötig, eine eigene Website zu erstellen. Zu klein ist die Chance, dass diese im Internet von Benutzern tatsächlich gefunden wird. Eine eigene Website zu betreiben kann sich lohnen, um zusätzliche Informationen oder Bilder zu präsentieren und Ihren Eintrag auf einem Ferienportal zu ergänzen. II. Vermarkten 11 Der Ratgeber für Vermieter Wie Sie das richtige Online-Portal wählen Es existieren mittlerweile zahlreiche Online-Portale, auf denen Ferienunterkünfte zur Vermietung ausgeschrieben werden können. Hinsichtlich der anfallenden Kosten gibt es zwei Grundkategorien: Kostenlose Portale: Dies sind meist einfache, „selbstgestrickt“ wirkende Internetseiten, die oft von Privatpersonen nebenher betrieben werden. In Marketing wird kaum bis gar nicht investiert. Die Portale sind meist nur in einer Sprache verfügbar. Deshalb bringen solche Portale auch nur wenig Besucher und die Chance, Buchungsanfragen und Reservation zu erhalten, ist sehr gering. Kostenpflichtige Portale: Die meisten Portale für die Vermittlung von Ferienunterkünften sind kostenpflichtig. Dafür investieren diese Portale auch sehr stark in gezieltes (Online-)Marketing, sind in mehreren Sprachen verfügbar und ziehen daher sehr viele Ferienhausinteressierte an. Diese Portale bieten auch hilfreiche Tools für die einfache Pflege der Daten (Beschreibung, Bilder, Verfügbarkeiten, Preise). Auf kostenlose Portale wird hier nicht weiter eingegangen, da diese wenig Erfolg versprechen. Es gibt aber einige etablierte, international tätige, kostenpflichtige Portale. Achten Sie bei der Wahl des für Sie richtigen Portals auf folgende Funktionen & Services: Die Erstellung einer Objektanzeige ist einfach, bequem und benutzerfreundlich Änderungen sind vollständig online möglich (Beschreibung, Fotos, Verfügbarkeiten, Preise und Nebenkosten) Verfügbarkeiten sind komplett selber änderbar Verfügbarkeitskalender und Kontaktdaten sind gut sichtbar; einfache Kontaktaufnahme mit Eigentümer via Telefon und E-Mail ist möglich Ein Link zur eigenen Website ist möglich Gute Auffindbarkeit & Sichtbarkeit in Suchmaschinen und in Google Adwords ist gegeben Internationalität, d.h. Portal ist aktiv in mehreren Ländern & Märkten, in mehreren Währungen Mehrsprachigkeit vorhanden Internationale Hotline (24/7), um Kunden (aber auch Eigentümern) bei Anfragen rasch zu helfen Hoher technologischer Standard der Website, insb. auch Ladezeiten, Verfügbarkeit & Stabilität Im Hintergrund stehen renommierte, vertrauenswürdige Partner Umfassende Statistikfunktionen (Anzahl Klicks auf Ihre Unterkunft, Buchungen, Umsätze) Marketingmassnahmen ausserhalb des Internets (Presse, Anzeigen, etc.) In der Regel sollte es genügen, auf zwei bis höchstens drei Portalen präsent zu sein. Die Anpassung der Verfügbarkeiten ist nämlich mit gewissen Aufwänden verbunden und muss immer auf jedem Portal vorgenommen werden, da diese gegeneinander konkurrieren und nicht miteinander verbunden sind. Die Portale bieten verschiedene Modelle an, wie Sie darauf präsent sein können: Anzeige zu einem fixen Preis für einen Zeitraum Kommissionsmodelle CPC-Modelle (Kosten-pro-Klick, d.h. Sie bezahlen mehr, je häufiger Ihre Anzeige angeklickt wird) Gemischte Modelle Von CPC-Modellen raten wir Ihnen ganz klar ab. Sie können nämlich nicht kontrollieren, wie häufig Ihre Anzeige tatsächlich angeklickt wird. Wir raten Ihnen, entweder ein Anzeigen- oder ein Kommissionsmodell zu wählen. VACANDO bietet Ihnen beide Arten der Onlinepräsenz für die erfolgreiche Vermietung Ihrer Unterkunft an: Inserate-/Anzeigenmodell: Sie bezahlen einen Fixpreis für 6 oder 12 Monate und Ihre Unterkunft ist nur auf Anfrage buchbar. Ihre Kontaktdaten sind online ersichtlich und der Gast kann Sie per Mail oder Telefon kontaktieren. Sie können jede Kundenanfrage prüfen und annehmen oder ablehnen. Sie definieren alle weiteren Schritte (Bezahlung, Anreise) direkt mit dem Gast. Kommissionsmodell: Ihre Ferienunterkunft wird kostenlos präsentiert. Sie bezahlen nur im Falle einer erfolgreichen Vermietung eine Kommission. VACANDO berechnet Ihnen eine vergleichsweise geringe Kommission von 12% (andere Anbieter liegen bei bis zu 20%!). Ihre Unterkunft ist online zu den von Ihnen als frei definierten Zeiträumen jederzeit buchbar, d.h. Ihre Kontaktdaten sind online nicht ersichtlich und Sie erhalten direkt verbindliche Buchungen. Informationen zu den beiden Modellen: @ Weitere http://www.vacando.ch/vermieter Mittels eines Kommissionsmodells können Sie Ihre Ferienunterkunft völlig ohne Risiko inserieren. Nur im Falle einer Buchung, d.h. wenn das Portal Ihnen tatsächlich einen Gast vermittelt hat, entrichten Sie eine geringe Kommission an den Portalbetreiber. Falls Sie es bevorzugen, nicht direkt online buchbar zu sein und lieber Buchungsanfragen von Gästen erhalten, können Sie das Anzeigenmodell wählen. 21 22 Der Ratgeber für Vermieter 12 II. Vermarkten Wie Sie Ihre Ferienunterkunft online richtig inserieren Versetzen Sie sich zuerst in die Lage Ihres potentiellen Gastes. Welche Informationen möchten Sie als Gast gerne haben? Seien Sie in Ihrem Inserat so klar und präzis wie möglich. Dies verhindert unnötige Rückfragen und der Gast kann sich ein gutes und vollständiges Bild von der Ferienunterkunft machen. Auf VACANDO werden Sie durch das System durch den kompletten Prozess der Beschreibung und Dokumentation Ihrer Ferienunterkunft geführt. Zugang zum VACANDO-Vermieterportal: @ Direkter http://vermieter.vacando.com Zuerst müssen Sie ein persönliches Login inkl. Passwort anlegen. Damit können Sie sich dann immer wieder in das Vermieterportal einloggen und Ihre Daten modifizieren. Zur Erstellung eines Logins geben Sie bitte die Daten zu Ihrer Person sowie eine gültige E-Mail-Adresse ein. Nach Absendung der Daten erhalten Sie per E-Mail eine Nachricht. Diese dient dazu, die Korrektheit Ihrer MailAdresse zu verifizieren. Klicken Sie auf den in der E-Mail enthaltenen Link. Damit ist Ihr Benutzerkonto freigeschaltet und Sie können sich nun mit Ihrer E-Mail-Adresse und Ihrem Passwort einloggen. Die Erfassung einer Ferienunterkunft geschieht in den folgenden acht Schritten: Bearbeiten Sie jeden dieser Schritte mit grosser Sorgfalt. Das System macht Sie auf fehlende oder fehlerhafte Angaben aufmerksam. Sie können die Erfassung jederzeit zwischenspeichern und zu einem späteren Zeitpunkt wieder fortführen. Das Erfassen einer Unterkunft dauert ca. 30-45 Minuten. 1. Basisinformationen: Hier geben Sie die Grunddaten Ihrer Unterkunft ein. Achten Sie bei der Adresse der Ferienunterkunft und des Schlüsselinhabers auf korrekte und präzise Angaben. 2. 3. 4. 5. Stellen Sie sicher, dass die Unterkunft auf der Landkarte an der korrekten Position anzeigt wird. So vermeiden Sie Probleme bei der Anreise des Gastes. Fahren Sie erst fort, nachdem neben dem Globussymbol das OK!-Zeichen erscheint. Falls Sie Probleme haben sollten, kontaktieren Sie uns bitte. Die Adresse Ihrer Ferienunterkunft und des Schlüsselinhabers werden online nicht angezeigt – erst bei einer Buchung erhält der Gast diese Informationen. Falls Ihre Ferienunterkunft offiziell klassifiziert ist, können Sie hier die Anzahl der Sterne eingeben (siehe Kapitel 8). Weiter haben Sie in diesem Schritt die Möglichkeit, eine subjektive Bewertung der Ferienunterkunft aus Ihrer Optik vorzunehmen. Sehr wichtig ist es in diesem Schritt, das für Sie passende Modell der Vermarktung zu wählen. Sie haben die Wahl zwischen einem Inserat- und einem Kommissionsmodell (siehe Kapitel 11). Tragen Sie die Adresse Ihrer privaten Website ein, um dem Gast zusätzliche Informationen zu geben. Beachten Sie, dass Ihre private Website nur im Inseratmodell anzeigt wird. Haus & Grundstück: Hier haben Sie die Möglichkeit, das Haus (Aussenansicht) und die Gebäulichkeiten durch einfaches Anklicken von Kriterien zu beschreiben. Hier zeigt sich der grosse Wettbewerbsvorteil des VACANDO Portals gegenüber den Mitbewerbern. Ihre Angaben werden automatisch in neun Sprachen übersetzt! Sie müssen mindestens die Hausart definieren und einen Namen für die Ferienunterkunft vergeben. Zimmer & Ausstattung: Hier geht es um das Innere Ihrer Ferienunterkunft. Wichtig sind insbesondere die Anzahl der Zimmer, die Maximalbelegung (Anzahl Personen), die Fläche in Quadratmetern und die Beschreibung des Wohnraums, der Küche und der Bäder. Geben Sie auch an, ob Rauchen erlaubt ist. Definieren Sie zudem die genaue Anzahl der Betten je Zimmer. Lage & Umgebung: Für Feriengäste sind Informationen über umliegende Attraktionen, Freizeitaktivitäten, Sehenswürdigkeiten, aber auch Restaurants und Transportmöglichkeiten sehr wichtig. Geben Sie die Distanzen genau und wahrheitsgetreu an. Fotos: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Sie können bis zu 25 Bilder (maximale Grösse pro Bild: 500 KB, Format: JPG) kostenlos hochladen. Achten Sie dabei auf gute Qualität. Falls Sie noch unerfahren mit Digitalkameras sind, fragen Sie Bekannte oder Freunde um Hilfe oder engagieren Sie einen professionellen Fotografen. Es lohnt sich. Definieren Sie das schönste und aussagekräftigste Bild als Hauptbild; in der Regel ist dies eine Aussenansicht, aber gerade bei Ferienwohnungen in Appartementkomplexen ist eine Innenansicht oft besser. Weitere Tipps zu Bildern erhalten Sie in Kapitel 13. II. Vermarkten Der Ratgeber für Vermieter 6. Preise & Verfügbarkeit: Dieser Schritt ist von grösster Wichtigkeit, geht es hier doch um die Definition, in welcher Saison Ihre Ferienunterkunft wie viel kostet und wann Sie bereits besetzt ist. Insgesamt können Sie fünf Saisons festlegen. Definieren Sie je Saison die Mindestaufenthaltsdauer, die möglichen Anreisetage und den genauen Preis pro Tag für die Unterkunft (nicht pro Person!). Zudem müssen Sie hier weitere Buchungskonditionen (z.B. Vorlaufzeit, d.h. wie viele Tage vor Anreise nehmen Sie noch Buchungen entgegen) und Nebenkosten definieren. Tipps und Tricks zum Pricing finden Sie in Kapitel 14, zu den Verfügbarkeiten in Kapitel 15. 7. Service & Hinweise: Hier können Sie zusätzliche Optionen für die Anzeigenoptimierung sowie für die Vermarktung auswählen. Wir empfehlen insbesondere den „Tipp der Woche“ (Empfehlung auf Start- bzw. Regionsseiten) und den „Tipp des Monats“ (Hervorhebung im Newsletter). Weitere Informationen hierzu finden Sie in Kapitel 16. 8. Bestätigungsseite: Bitte kontrollieren Sie alle Daten nochmals und bestätigen Sie die Richtigkeit Ihrer Angaben durch Akzeptieren der allgemeinen Geschäftsbedingungen. Die Daten werden dann an VACANDO übermittelt und geprüft. Ihre Ferienunterkunft ist i.d.R. am nächsten Tag online. Zusätzliche Informationen / Freitexte In den Schritten 2-4 haben Sie die Möglichkeit, zusätzliche Freitexte für die erweiterte Beschreibung Ihrer Ferienunterkunft einzugeben. Nutzen Sie diese Funktion, um Ihren Gästen zusätzliche Informationen zu geben, die Vorzüge Ihrer Ferienunterkunft hervorzuheben und sie von Mitbewerben abzugrenzen! Beschreiben Sie Ihre Ferienunterkunft so, dass sich der Gast einen Aufenthalt bildhaft vorstellen kann. Versuchen Sie, Ihren Gast zu begeistern und Ihn zu überzeugen, dass Ihr Objekt genau das Richtige ist. Welcher Satz kommt bei Ihnen besser an? Schönes, komfortables Wohnzimmer mit Balkon Sie werden begeistert sein von unserem modern und bequem eingerichtet Wohn-/Esszimmer mit Designersofa und Flachbildschirm. Vom Wohnzimmer gelangen Sie direkt auf den Balkon und können die Aussicht auf die Landschaft und den See geniessen. Wichtig ist, dass Sie möglichst klare, einfache Sätze verwenden und dabei vielsagende Worte verwenden. Vermeiden Sie „abgelutschte“ Begriffe, insbesondere Adjektive, die übermässig verwendet werden und keine Wirkung mehr haben, wie zum Beispiel: schön, hübsch, traumhaft, herrlich, wunderbar, gemütlich, komfortabel. Achten Sie auf korrekte Schreibweisen und Grammatik. Heben Sie Highlights und besonders herausstechende Einrichtungsmerkmale hervor (z.B. in Grossbuchstaben). Vermeiden Sie umgangssprachliche Wendungen, Wiederholungen, Fremdwörter und nicht gängige Abkürzungen. Beachten Sie, dass die von Ihnen eingegebenen Freitexte nicht automatisch in weitere Sprachen übersetzt werden. Geben Sie daher die Freitexte auch in anderen Sprachen, die Sie beherrschen, ein. Falls Sie die Texte professionell übersetzen lassen möchten, können Sie sich gerne an VACANDO wenden. Wir bieten günstige Übersetzungen in neun Sprachen an. Je kompletter Ihre Beschreibung, desto weniger Rückfragen wegen Unklarheiten werden Sie erhalten. Kopierfunktion Um Zeit zu sparen, können Sie bereits angelegte Objekte (auch solche, dir erst teilweise erfasst wurden) kopieren. Dabei werden die in den Schritten 1 bis 4 gespeicherten Informationen kopiert. Nutzen Sie hierzu die Kopierfunktion in der Objektliste. 23 24 Der Ratgeber für Vermieter 13 II. Vermarkten Wie Sie mit Fotos begeistern Das Bildmaterial einer Ferienunterkunft und ihrer unmittelbaren Umgebung sind von grösster Bedeutung. Je besser die Bilder Ihrer Ferienunterkunft sind und je mehr Bilder Sie haben, desto mehr Interesse werden die Kunden zeigen und desto mehr Reservationsanfragen bzw. Buchungen werden Sie erhalten. Insbesondere das Hauptbild muss in kürzester Zeit die Aufmerksamkeit des potentiellen Gastes auf sich ziehen, damit er sich die Anzeige überhaupt im Detail ansieht. Es ist daher sehr wichtig, dem Gast die positiven Eigenschaften des Ferienobjekts durch gutes Bildmaterial zu vermitteln. Im Internetzeitalter ist es wichtig, eine Digitalkamera zu benutzen. Damit sparen Sie sich Zeit und Aufwand, denn Sie müssen nicht warten, bis die Fotos entwickelt sind und müssen Papierabzüge nicht mehr umständlich einscannen. Bilder, die Ihnen nicht gefallen, können Sie einfach löschen bzw. bearbeiten. Machen Sie unbedingt mehrere Bilder von jedem Zimmer bzw. Sujet. Folgende Grundsätze sollten Sie unbedingt einhalten: Schaffen Sie gute Lichtverhältnisse: Das Licht ist das A und O bei Fotoaufnahmen. Das beste Resultat erzielen Sie bei natürlicher Beleuchtung, indem Sie Vorhänge und Rolläden aufziehen, alle verfügbaren Lampen und Lichter einschalten und Fotos sowohl mit als auch ohne Blitz aufnehmen. Vermeiden Sie Gegenlichtaufnahmen. Fotografieren Sie im Panoramaformat: Bilder im Querformat sehen meistens besser aus. Zeigen Sie besser keine Personen auf den Bildern (schon gar nicht sich selbst versehentlich aufnehmen!). Keine Datumseinblendung auf den Bildern. Legen Sie die Bilder unter klaren Dateinamen auf einem Datenträger ab; falls Sie mehrere Ferienunterkünfte haben, legen Sie je Objekt einen Ordner an. Sämtliches Bildmaterial muss frei von Rechten Dritter sein. Falls Sie Bildern von anderen Urhebern verwenden, geben Sie die Quelle an bzw. fragen Sie vorher um Erlaubnis. Bei Aussenansichten achten Sie bitte auf folgendes: Die charakteristischen Eigenschaften des Ferienobjekts müssen erkennbar sein. Also nicht nur die Fassaden der Gebäude aufnehmen, sondern möglichst auch einen kleinen Teil der Umgebung (z.B. Garten mit Sitzplatz, Pool, Kinderspielplatz, Panoramablick vom Gebäude aus). Dadurch erhält der potentielle Gast einen guten Eindruck vom Aussehen und vor der Art sowie von der unmittelbaren Umgebung des Ferienobjekts. Aussenansichten fotografieren Sie am besten am späteren Nachmittag, nicht wenn die Sonne am höchsten steht und am stärksten strahlt. Bei den Innenansichten sollten Sie möglichst viel Atmosphäre schaffen: Weniger ist mehr: Achten Sie auf ein sauberes und ordentliches Erscheinungsbild Ihrer Ferienunterkunft. Passen Sie auf, dass nicht versehentlich irgendwelcher Kleinkram oder eventuell sogar Abfall oder sonstiger Unrat auf dem Bild ersichtlich sind und dass die Ferienwohnung ordentlich erscheint. Im Schlafzimmer: Gemäss einer aktuellen Studie sind die Schlafzimmerbilder für die Gäste die wichtigsten! Ein paar Tipps: Attraktive, saubere Bettwäsche ohne Falten, mehrere Kissen, Bücher auf dem Nachttisch und eine Nachttischlampe. Badezimmer: Badezimmerbilder sind fast noch wichtiger als Zimmer des Wohnraums! Vermeiden Sie es, Spiegel abzulichten. Der WC-Deckel ist zu schliessen. Duschkabinen bitte nicht vertikal fotografieren. Zeigen Sie Hand- und Badetücher in einheitlichen Farben, besser weiss als in zu vielen bunten Tönen. Ein ansehnlicher Seifenspender und evtl. eine Pflanze runden das Bild ab. Im Wohn- bzw. Esszimmer: Atmosphäre schaffen eine schöne Tischdekoration (Servietten, Läufer, schönes Gedeck, evtl. Kerzen), Kissen auf dem Sofa, ein Kamin mit Feuer, Bildbände auf dem Kaffeetisch und vielleicht eine Vase mit Blumen. Wir raten davon ab, den Fernseher zu fotografieren. Wenn, dann schalten Sie ihn bitte vorher aus. In der Küche: Hier gilt besonders, dass weniger mehr ist. Lieber einige Haushaltsgeräte verstecken - die Kaffeemaschine, der Toaster und die Mikrowelle sind ok. Präsentieren Sie Früchte in einer schönen Schale. Entfernen Sie Magnete und anderes von der Kühlschranktüre. Tipps Machen Sie von jedem Zimmer mehrere Bilder und stellen Sie das jeweils Beste online. Dies verhindert unnötige Fragen seitens des Kunden vor der Buchung, denn er weiss, was ihn erwartet. Innenaufnahmen können aufgrund der längeren Belichtungszeit leicht verwackeln. Es kann deshalb hilfreich sein, ein kleines Stativ zu verwenden oder zumindest die Arme während der Aufnahme auf einen festen Gegenstand aufzustützen, um so ein Verwackeln zu vermeiden. Was helfen kann, um mehr Atmosphäre zu schaffen: Dämmen Sie das Licht ein wenig oder verwenden Sie Glühbirnen mit mattem Schein. Fotografieren Sie unbedingt alle Extras, die Ihre Ferienunterkunft bietet (z.B. Pool, Jacuzzi, Sauna). II. Vermarkten 14 Der Ratgeber für Vermieter Wie Sie Preise und Verfügbarkeiten richtig festlegen Der Preis ist ein zentrales Verkaufsargument und daher ein sehr wichtiges Element des Marketingmix. Die Anzahl der Anfragen und Buchungen hängt sehr stark vom Preis und von zusätzlichen finanziellen Anreizen ab (Preisnachlässe, Rabatte). Bevor Sie die Preise festlegen, ist es wichtig, ein wenig Marktforschung zu betreiben. Die folgenden Faktoren sollten Sie berücksichtigen: Preise vergleichbarer Ferienunterkünfte in der Destination, an einem ähnlichen Standort wie dem Ihrer Ferienunterkunft. Preise von Häusern mit vergleichbarer Ausstattung und Einrichtung auf Online-Plattformen Zuerst gilt es, die Preise je Saison festzulegen. Mit einer Saison sind nicht automatisch die vier Jahreszeiten gemeint, sondern unterschiedliche Perioden über das ganze Jahr verteilt. Je nach Destination sind Hoch- und Nebensaisons völlig unterschiedlich. Mit fünf Saisons sollten Sie problemlos auskommen und der Gast kann so noch die Übersicht behalten. Bei VACANDO gibt es folgende Saisons: Höchstsaison (typischerweise Weihnachten/Neujahr oder Sportferienzeit in Winterdestinationen, Hochsommer in Warmwassergebieten) Hochsaison Zwischensaison Nebensaison Tiefstsaison (etwa November in Wintersportgebieten, wenn Skianlagen nicht geöffnet sind) Zuerst müssen Sie für jede Saison den Preis pro Tag (für die ganze Unterkunft!), die Mindestaufenthaltsdauer und die möglichen Anreisetage festlegen: Tagespreis pro Unterkunft Geben Sie Ihre Preise auf Basis von Tagespreisen pro Ferienunterkunft ein. Unterschiedliche Preise je nach Anzahl Personen sind nicht möglich. Wenn Sie eine Wichtig ist es, die Preise nicht zu tief anzusetzen. Eventuell denken Sie, dass professionelle Anbieter bzw. Vermittler „zu hohe“ Preise verlangen, da diese grössere administrative Strukturen und entsprechende Kosten decken müssen. Sie sollten aber Ihren Preis nicht zwingend tiefer ansetzen, denn der Kunde beurteilt beide Unterkünfte nach den gleichen Faktoren. Es könnte für den Kunden verwirrend sein, wenn der Preis für Ihre, vergleichbare Ferienunterkunft signifikant tiefer ist, als die von einem professionellen Vermittler. Die Festlegung der finanziellen Konditionen erfolgt bei VACANDO in Schritt 6, mit 4 weiteren Unterschritten: Ferienunterkunft für 4 Personen, die man auch zu zweit gut nutzen kann und die man – mit Zusatzbetten – auch an 5 oder 6 Personen vermieten kann, dann geben Sie den Preis für 4 Personen pro Wohnung und Tag ein. Sie können bei Anfragen der Kunden auf Spezialpreise eingehen oder diese in Ihrer Anzeige im Freitext erwähnen. Mindestaufenthaltsdauer In der Hoch- und Höchstsaison sollten Sie nur wochenweise vermieten. Es besteht jedoch generell ein Trend zu kürzeren Aufenthalten. Gestalten Sie daher die Mietdauer ausserhalb der Hoch- und Höchstsaison flexibel und vermieten Sie Ihre Ferienunterkunft nicht nur wochenweise. In der Zwischen- und Nebensaison empfehlen wir Ihnen, die Mindestaufenthaltsdauer auf 3 Tage zu setzen. So gewinnen Sie Gäste für Wochenendaufenthalte. Mögliche Anreisetage Legen Sie die zulässigen Anreisetage fest. In der Regel erfolgen Anreisen und Abreisen an Samstagen, gerade in der Hochsaison. Je flexibler Sie sind, gerade in der Zwischen- und Nebensaison, desto mehr Anfragen werden Sie erhalten. 25 26 Der Ratgeber für Vermieter Bereits besetzte Zeiträume Nachdem Sie die Saisons und deren Preise und Details definiert haben, müssen Sie bei der erstmaligen Erfassung Ihrer Unterkunft auch die bereits besetzten Zeiträume eingeben. II. Vermarkten Von Ihnen festgelegte Belegungen erscheinen rosa markiert. Die orange markierte „Automatische Belegung“ wird dann im Kalender eingetragen, wenn über das System eine Buchung generiert wurde (nur im Kommissionsmodell). Diese ist durch Sie nicht änderbar. Im nächsten Schritt definieren Sie die Bedingungen sowie etwaige Rabatte. Buchungsvorlaufzeit Legen Sie zuerst fest, wie viele Tage vor Anreise Sie noch Buchungen entgegen nehmen möchten. Je kürzer die Frist, desto höher die Chance auf kurzfristige Buchungen. Rabatte Gewähren Sie Rabatte für Frühbucher und Last-Minute-Bucher. Bei VACANDO haben Sie die Möglichkeit, Frühbuchern (bei einer Buchung mindestens 262 Tage im voraus) 10% Rabatt auf den Mietpreis zu geben. Ebenfalls sehr effizient ist der Last-Minute-Rabatt von 33%. Wenn Ihre Ferienunterkunft 1 Woche vor einem Termin immer noch leer ist, schwindet die Chance, dass Sie sie noch vermieten können. Mit 33% Rabatt werden Sie hingegen mit viel grösserer Wahrscheinlichkeit einen Mieter finden. Mit solchen Rabatten können Sie Ihre Auslastung optimieren. Letzter Schritt: Die Nebenkosten Geben Sie alle Gebühren und Nebenkosten (Endreinigung, Haustiere, Elektrizität, Zusatzbetten, Kinderbetten, Kurtaxen, Kaution) und etwaige Restriktionen und Besonderheiten genau und vollumfänglich an. Ehrlichkeit und Offenheit lohnt sich. Der Gast soll bereits bei der Buchung wissen, wie viel ihn der Aufenthalt kosten wird. So kann sich der Gast gleich zu Beginn ein klares Bild machen und muss nicht lange nach wichtigen Informationen suchen bzw. sich von zusätzlichen Kosten negativ überraschen lassen. III. Vermarkten 15 Vermieterratgeber Wie Sie Verfügbarkeiten pflegen Nachdem Ihr Objekt erfasst und freigeschaltet wurde, ist es von grosser Wichtigkeit, die Verfügbarkeiten regelmässig zu aktualisieren. Pflegen Sie die Verfügbarkeiten wenn möglich jeden Tag. So vermeiden Sie unnötige Anfragen bzw. Doppelbuchungen. Zur Pflege der Verfügbarkeiten klicken Sie bitte im Vermieterbereich zuerst auf „Bereits erfasste Unterkünfte“. Dann wählen Sie in der daraufhin erscheinenden Objektliste das Kalendersymbol. Sie gelangen dann auf den Kalender, wo Sie die Verfügbarkeiten festlegen können. Wie bereits erwähnt, erscheinen von Ihnen festgelegte Belegungen rosa markiert. Die orange markierte „Automatische Belegung“ wird dann im Kalender eingetragen, wenn über das System eine Buchung generiert wurde (nur im Kommissionsmodell). Diese ist durch Sie nicht änderbar. Um eine manuelle Belegung festzulegen, klicken Sie bitte auf „Belegung festlegen“ und dann auf den Starttermin (Anreisetag) der Belegung. Ziehen Sie die Maus bis zum Endtermin (Abreisetag) der Belegung, und klicken Sie erneut mit der Maus. Wichtig: Klicken Sie immer auf „Änderungen speichern & übertragen“, wenn Sie fertig sind! 27 28 Vermieterratgeber 16 II. Vermarkten Wie Sie die Zahl der Buchungen erhöhen Sie sind online, aber die Zahl der Anfragen und Buchungen entspricht nicht Ihren Erwartungen? Probieren Sie doch mal folgendes: Nutzen Sie die Vermarktungsoptionen und Zusatzservices von VACANDO VACANDO bietet Ihnen eine Vielzahl von Services, um die Chancen auf Vermietung zu erhöhen. „Tipp der Woche“: Ihre Ferienunterkunft erscheint eine Woche lang auf der Startseite und hat damit höchste Sichtbarkeit. Thementipp: Sie können Ihre Unterkunft in eines unserer Spezialverzeichnisse eintragen lassen, z.B. Golfen. So erscheint Ihre Unterkunft genau bei der richtigen Zielgruppe und wird besonders hervorgehoben. Informationen zu den Vermarktungsoptionen und Zusatzservices finden Sie unter: @ Weitere http://owner.vacando.com/static/bz Weitere Tipps und Tricks: Optimieren Sie Bilder und Beschreibungen Sind Ihre Bilder ansprechend genug? Fehlen wichtige Fotos? Sind die Beschreibungen klar und verständlich? Lassen Sie Ihre Bilder und Texte von einer Drittperson prüfen. Oder kontaktieren Sie uns – wir helfen Ihnen gerne! Überprüfen Sie Ihre Preise nochmals Entsprechen Ihre Preise ungefähr denjenigen von Objekten mit vergleichbarer Qualität und Ausstattung, an ähnlicher Lage? Falls ja: Überlegen Sie, Spezialrabatte anzubieten (z.B. Last-Minute-Rabatt, Frühbucherrabatt). Sprechen Sie Stammgäste an Sprechen Sie Gäste, die bereits bei Ihnen waren, gezielt mit speziellen Angeboten an. Passen Sie Einrichtung und Ausstattung an Wie bereits erwähnt wird die Ausstattung einer Ferienunterkunft immer wichtiger. Ein Geschirrspüler oder Internetzugang wirken Wunder. Ebenfalls hilfreich kann es sein, Zusatzbetten oder Kinderbetten anzubieten. Prüfen Sie auch, Ihre Ferienunterkunft rollstuhlgängig zu machen. Akzeptieren Sie andere/zusätzliche Zielgruppen Falls Sie im Anzeigenmodell aktiv sind und jede Anfrage genau prüfen: Seien Sie vielleicht weniger restriktiv bei der Auswahl der Gäste. Prüfen Sie, ob Sie nicht auch folgende Gästetypen aufnehmen möchten: Jüngere Gäste, z.B. Gruppen von Freunden, die ein Chalet für die Winterferien suchen. Sie können ja klare Richtlinien festlegen Gäste mit kleinen Kindern Gäste mit Haustieren (eventuell nach vorheriger Absprache) Verringern Sie die Mindestaufenthaltsdauer In der Hoch- und Höchstsaison sollten Sie nur wochenweise vermieten. In der Zwischen- und Nebensaison empfehlen wir Ihnen jedoch, die Mindestaufenthaltsdauer auf 2 oder 3 Nächte zu verringern. Viele Gäste sind daran interessiert, ein verlängertes Wochenende bei in Ihrer Ferienunterkunft zu verbringen. III. Vermarkten (hier Mood Bild einfügen) Vermieterratgeber 29 30 III. Vermieten Der Ratgeber für Vermieter III. VERMIETEN III. Vermarkten 17 Vermieterratgeber Wie Sie Kundenanfragen beantworten Das rasche Beantworten von eingehenden Kundenanfragen ist von grosser Wichtigkeit und ein elementarer Erfolgsfaktor der Vermietung. Ob Sie bei VACANDO Anfragen von Kunden erhalten und diese prüfen können, ist abhängig vom gewählten Modell. Im Kommissionsmodell erhalten Sie Anfragen nur „gefiltert“ von VACANDO-Mitarbeitern, da Ihre Kontaktdaten online nicht ersichtlich sind. VACANDO übernimmt für Sie die Kommunikation mit den Kunden bei Fragen und Unklarheiten und stimmt ggf. Rückfragen direkt mit Ihnen ab. Durch die 7x24Stunden-Verfügbarkeit der VACANDO Service-Hotline wird sichergestellt, dass Anfragen sofort bearbeitet und eingehende Buchungen sofort bestätigt werden. Sie werden vor der Buchung keinen Kontakt zum Gast haben, sondern erst ca. 30 Tage vor Anreise. Im Anzeigenmodell können Sie jede einzelne eingehende Kundenanfrage prüfen und entscheiden, ob Sie den Gast aufnehmen oder nicht. Daher gehen wir nachfolgend primär auf das Anzeigenmodell ein. Sie erhalten via VACANDO von den Kunden entweder: konkrete Buchungsanfragen in standardisiertem Format, mit Datum und allen Kundendaten weniger strukturierte E-Mail Anfragen Kundenanrufe (da Ihre Telefonnummer angezeigt wird); bei kurzfristigen Anfragen greifen Gäste oft zum Hörer, um rasch eine Antwort zu erhalten Beantworten Sie jede Anfrage innerhalb von 24, höchstens jedoch 48 Stunden. Je schneller Sie antworten, desto höher ist die Chance auf eine definitive Buchung. Die Kunden befinden sich nämlich im Suchprozess und schreiben oft mehrere Portale bzw. Eigentümer gleichzeitig an. Schnell sein lohnt sich also. Bitte prüfen Sie Ihren E-Mail-Posteingang jeweils am Morgen, am Mittag, vor dem Abendessen und ggf. auch vor dem Zubettgehen noch einmal. Falls Sie schriftlich antworten, wählen Sie bitte einen freundlichen, zuvorkommenden Ton und danken Sie höflich für das Interesse an Ihrer Ferienunterkunft. Stellen Sie sich jede Interaktion mit einem zukünftigen Gast als Teil Ihrer Kundenbetreuung vor. Die einfachen Regeln des Anstandes gebieten es, alle Anfragen zu beantworten, auch wenn die Ferienunterkunft für den gewählten Zeitpunkt doch schon besetzt sein sollte oder wenn der Kunde nur ein sehr kurzes Mail schreibt. Antworten Sie detailliert und nennen Sie: die genauen Verfügbarkeiten und Preise, inklusive etwaiger Nebenkosten schlagen Sie mögliche Alternativen vor, falls das gewünschte Datum nicht verfügbar sein sollte (manche Kunden fragen oft Zeiträume an, die gemäss Online-Kalender bereits besetzt sind) Telefonnummern und Ihre jeweilige Erreichbarkeit, damit der Kunde bei Fragen anrufen kann Am besten, Sie verwenden eine standardisierte Signatur mit allen Kontaktinformationen und einem Link zu Ihrer Unterkunft bei VACANDO (z.B. http://www.vacando.com/meinhaus) Wichtig: Verwenden Sie in Ihrer Antwort-E-Mail eine klare Betreffzeile, damit Ihr Mail im Mailprogramm des Kunden nicht im Spam-Filter landet. Anstatt schriftlich zu antworten empfehlen wir Ihnen, die anfragende Person anzurufen. Studien zeigen, dass der erste Vermieter, der sich bei dem potentiellen Gast telefonisch meldet, mit hoher Wahrscheinlichkeit die Buchung an Land zieht. Eigentümer, die anrufen statt E-Mail schreiben, können mehr Anfragen zu fixen Buchungen konvertieren, als diejenigen die ausschliesslich via E-Mail mit dem Gast verkehren. Falls der Gast eine Telefonnummer angegeben hat, ist ein Anruf willkommen oder wird sogar erwartet. Der Telefonanruf bietet Ihnen zudem die Möglichkeit, abzuklären, ob tatsächlich eine „reale“ Person hinter der Anfrage steht und Ihre Ferienunterkunft mieten möchte. Durch einen Telefonanruf sehen Sie zudem, ob die Anfrage wirklich ernst gemeint ist, und Sie können den Gast ein wenig „durchleuchten“ und Fragen stellen, z.B.: Anzahl Erwachsene? Anzahl der Kinder? Ggf. auch Alter der Kinder? Sind Raucher dabei? Sind Haustiere dabei? So können Sie Unklarheiten beseitigen. Solange Sie nicht völlig überzeugt sind, dass der Kunde zu Ihrer Ferienunterkunft passt, sollten Sie die Verfügbarkeit der Wohnung gegenüber dem Kunden offen halten. An dieser Stelle ist festzuhalten, dass es mehr gute als schlechte Menschen gibt. Ein gesundes Misstrauen und kritisches Hinterfragen ist immer gut, aber Sie sollten grundsätzlich eine optimistische und positive Haltung Ihren potentiellen Gästen gegenüber an den Tag legen. Nur falls eine Anfrage offensichtlich eine Fälschung ist, brauchen Sie nicht zu antworten. Sie erkennen dies beispielsweise an unvollständigen oder falschen Namen (Herr sdsfas dsdfgsdf), falschen E-Mail-Adressen (@hottmail.com, …) oder an Telefonnummern, deren Ländervorwahl nicht zum angegebenen Land passt. Tipp: Nachfassen nicht vergessen Nachdem Sie dem potentiellen Gast eine Offerte gesendet oder offene Fragen beantwortet haben, sollten Sie einige Tage später noch einmal telefonisch nachfassen. So können Sie sich nach dem Stand der Dinge erkundigen und versuchen, falls die potentiellen Gäste noch unsicher sind und „schwanken“, sie für ihr Angebot zu gewinnen. 31 32 III. Vermieten 18 Der Ratgeber für Vermieter Wie Sie Reservationen entgegennehmen Auch hier hängt der genaue Prozess vom gewählten Modell ab. Im Kommissionsmodell übernimmt VACANDO die Entgegennahme der definitiven Buchung via Telefon oder online (natürlich bestätigen wir Reservationen nur, wenn die Unterkunft gemäss Ihren Angaben auch tatsächlich frei und verfügbar ist). Sie (bzw. der Schlüsselhalter) erhalten nur direkte und verbindliche Buchungen. Sie werden von VACANDO mit einer kurzen E-Mail-Nachricht informiert. Diese sieht so aus: ------------------------------------------------------------------Von: [email protected] Datum: 07.09.2009 14:38 An: [email protected] Betreff: IHP - Vacando Booking Information New Reservation 221010100070 CH5460.12.1 Haus Alpentraum 13.02.2010-20.02.2010 Hans-Peter Meier Ort, Land Anzahl Erwachsene, Kinder, Kleinkinder Zusatzbett ja/nein Kinderbett ja/nein Preis der Buchung ------------------------------------------------------------------- Bitte beachten Sie, dass Sie Buchungen NICHT ablehnen können, falls Ihre Unterkunft im System für den gewählten Zeitraum als frei definiert ist. Tragen Sie diese Buchung umgehend in Ihr eigenes System oder Ihren Reservierungsplaner ein. Der Schlüsselhalter erhält zudem wöchentlich eine automatisch generierte Liste aller Ankünfte in den nächsten Wochen. Im Anzeigenmodell muss eine Buchungsanfrage durch Sie bestätigt werden. Bestätigen Sie diese direkt an den Kunden. Wie bereits erwähnt: Je schneller Sie eine Anfrage beantworten, desto eher haben Sie eine definitive Buchung garantiert. Entscheiden Sie selber, welche Gäste Sie aufnehmen möchten. Am besten klären Sie telefonisch, wie alt die Gäste sind, wie viele Personen es genau sind (evtl. auch Alter) und ob Haustiere mitkommen. Sie müssen, wenn Sie einen Gast ablehnen, kein schlechtes Gewissen haben. Am einfachsten und ehrlichsten ist es allerdings, wenn Sie Einschränkungen bereits in der Anzeige erwähnen. So vermeiden Sie unnötige Aufwände auf beiden Seiten. Im Falle einer Vermietung ist es wichtig, dem Gast einen Mietvertrag zuzusenden, damit alle Details schriftlich geregelt sind. Der Mietvertrag sollte folgendes beinhalten: Ihre Kontaktdetails und die genaue Adresse der Unterkunft Richtlinien bzgl. Maximalbelegung, Altersvorschriften, Haustieren, Rauchen Fälliger Gesamtbetrag inkl. Steuern undGebühren Modalitäten bzgl. Anzahlung, Restzahlung und Kaution Genauer Tag der Anreise und Abreise (inkl. Zeit) Stornierungskonditionen und -verfahren mit detaillierter Gebührenübersicht Abreiserichtlinien: Ihre Erwartungen an den Gast bei der Abreise Mustervorlage für einen Mietvertrag: @ Kostenlose http://www.vacando.ch/vermieter III. Vermieten 19 Der Ratgeber für Vermieter Wie Sie Zahlungen effizient abwickeln Im Kommissionsmodell übernimmt VACANDO für Sie die Zahlungsabwicklung mit dem Gast. Sie erhalten den Mietpreis abzüglich 12% Kommission NACH Anreise des Gastes, i.d.R. am darauffolgenden Mittwoch, auf Ihr Konto überwiesen. Damit ist optimale Sicherheit für alle Beteiligten garantiert: Sie als Vermieter sind sicher, dass der Gast vertrauenswürdig ist und tatsächlich anreist und bezahlt. Der Gast hat die Sicherheit, dass das gebuchte Haus auch tatsächlich existiert und der Beschreibung entspricht. Wir von VACANDO übernehmen so eine Vermittlerfunktion zwischen Ihnen als Vermieter und dem Kunden bzw. dem Gast. Definieren Sie klare Spielregeln bezüglich der Konditionen, Fristen und Modalitäten. Wir empfehlen Ihnen, eine Anzahlung innerhalb von ca. 10 Tagen nach der Reservation und eine Restzahlung ca. 30 Tage vor Anreise einzufordern. Sichere Zahlungsmethoden Die folgenden Zahlungsmethoden sind sicher und allgemein vebreitet: Bank-/Postüberweisung: Sie können Direktüberweisungen von einem anerkannten Bank-/ Postkonto zu Ihrem Konto anbieten. Teilen Sie dem Gast hierzu Ihre Kontoverbindung mit (es genügt die IBAN-Nummer). E-Banking ist heute weit verbreitet und die meisten Kunden sind damit vertraut. Der Gast kann Ihnen zudem per E-Mail sofort eine Zahlungsbestätigung senden. Kreditkarte: Wenn Sie Kreditkarten akzeptieren, gibt Ihnen dies Flexibilität und unmittelbare Kontrolle über Ihre Transaktionen. Sie können Anzahlungen, Zahlungen, Rückvergütungen und auch Kautionen schnell und unkompliziert abwickeln. Eine sichere und rasche Buchung ist garantiert und Sie müssen nicht erst auf Überweisungen, Zahlungsbestätigungen oder Bankauszüge warten. PayPal: Diese neuere Zahlungsform hat sich mit dem Aufkommen von Online-Transaktionsplattformen wie eBay etabliert und ist bereits stark verbreitet. Weitere Infos: www.paypal.com. Restzahlung & Zusendung von Reiseunterlagen und Schlüsseln Ca. 30 Tage vor Anreise sollten Sie die Restzahlung einfordern. Wir raten davon ab, Zahlungen vor Ort zu akzeptieren. Das Risiko ist gross, dass ein Kunde am Anreisetag nicht erscheint und Sie die Wohnung für die Periode so kurzfristig nicht mehr vermieten können. Bestätigen Sie dem Kunden den Erhalt der Restzahlung und senden Sie ihm dann weiterführende Informationen (Reisedokumente) zu. Falls Sie den Schlüssel per Post zustellen, können Sie den Schlüssel ca. 14 Tage vor Ankunft des Kunden per Post senden. Achtung: Geben Sie keine Wegbeschreibungen oder Schlüssel an Ihre Gäste weiter, bevor Sie nicht die vollständige Zahlung erhalten haben. Kaution Oft kassieren Eigentümer bei der Anreise des Gastes eine Kaution ein. Viele Eigentümer verlangen eine Minimalkaution von 100-200 EUR (150-300 CHF) oder 10% des gesamten Mietbetrags, je nachdem welcher Betrag höher ist. Kassieren Sie die Kaution direkt bei Anreise ein. Retournieren Sie die Kaution erst, nachdem Sie die Ferienunterkunft nach Abreise genau auf etwaige Schäden inspeziert haben. Informieren Sie Ihre Gäste über die Rückzahlungsmodalitäten der Kaution. Im Anzeigenmodell entscheiden Sie selber, welche Gäste Sie annehmen und welche Konditionen Sie mit diesen vereinbaren. VACANDO hat darauf keinen Einfluss und kann Ihnen hier nur Empfehlungen abgeben. Anzahlung und Reservationsbestätigung Bestätigen Sie Reservationen erst definitiv, wenn Sie eine Anzahlung erhalten haben und wenn der Kunde den Mietvertrag unterzeichnet zurückgesendet oder gefaxt hat. Bestätigen Sie dem Kunden den Erhalt der Zahlung und des Mietvertrags. Tragen Sie dann gleich die Periode im Eigentümerbereich als gesperrt ein. Unsichere, zu vermeidende Zahlungsmethoden Postanweisungen oder Schecks: Dies sind keine sinnvollen Zahlungsarten. Das Betrugsrisiko ist zu hoch. Sofortige Geldüberweisungen: VACANDO rät Ihnen davon ab, Zahlungen über nicht rückverfolgbare elektronische Kanäle (wie z.B. Western Union) zu akzeptieren, da diese Methoden häufig von Betrügern und Dieben genutzt werden. 33 34 III. Vermieten 20 Der Ratgeber für Vermieter Wie Sie Ihre Ferienunterkunft für die Anreise vorbereiten Als Vermieter einer Ferienunterkunft (oder als dessen Dienstleister) ist es wichtig, sich immer auch in die Situation des Gastes zu versetzen. Der Gast kommt nach mehrstündiger Anreise in einem oftmals für ihn fremden Ort (evtl. sogar Land) an und möchte nur noch eines – sich erholen. Tragen Sie also zu einem raschen Erholungsgefühl für den Gast bei, indem 1. die Unterkunft bestens vorbereitet ist 2. der Gast die Unterkunft rasch findet 3. die Schlüsselübergabe so reibungslos und einfach wie nur möglich über die Bühne geht 1 Unterkunft ist bestens vorbereitet Bevor die Anreise des Gastes erfolgt, muss die Unterkunft vorbereitet werden. Dies umfasst: Wohnung komplett und sauber gereinigt (mindestens wöchentliche Reinigung) Bett- und Toilettenwäsche in genügender Anzahl vorhanden Kontrolle der Vollständigkeit des Geschirrs und des Bestecks sowie des restlichen Inventars Überprüfung der Ferienunterkunft bzw. der Ausrichtungsgegenstände auf Schäden oder Defekte und Behebung dieser Unzulänglichkeiten Ggf. Information der nötigen Lieferanten und Dienstleister, um die erwähnten Tätigkeiten vorzunehmen (z.B. für Reinigung und sonstige Vorbereitung der Wohnung) Bereitlegung des Schlüssels an der vereinbarten Stelle oder Zusendung per Post (falls keine persönliche Übergabe) Berücksichtigung etwaiger Sonderwünsche der Gäste (z.B. Tätigung von Einkäufen, Bereitstellung von Kinderbett und Kinderhochstuhl) Eventuell ein Willkommenspräsent vorbereiten. kostenlose Checkliste finden Sie unter: @ Eine http://www.vacando.ch/vermieter Wir empfehlen Ihnen, sowohl ein Gästebuch als auch ein Ringbuch mit Tipps und wichtigen Informationen (z.B. Adressen und Telefonnummern) bereitzulegen. Letzteres kann beispielsweise folgende Informationen beinhalten: „Helplist“ mit Fragen zur Unterkunft bzw. zum Verhalten bei Notfällen, inkl. Kontaktadresse und Telefonnummer des Hauswarts (bzw. des Schlüsselhalters) und des Eigentümers. Evtl. auch Kontaktinformationen des Reinigungspersonals und des Sicherheitsdienstes (sofern vorhanden) Notrufnummern der lokalen Polizei, der Feuerwehr, des nächstes Krankenhauses bzw. Notfalldienstes sowie der Rettungsflugwacht Wichtige und interessante Informationen über die Destination Veranstaltungskalender Broschüren (Sehenswürdigkeiten, Attraktionen) Land-/Strassenkarte des Orts/der Umgebung Fahrpläne für öffentliche Transportmittel (Bus, Bahn, Seilbahnen, Bergbahnen) Empfehlungen für Restaurants und Bars, ggf. auch Menükarten und Gutscheine für besonders zu empfehlende Restaurants Kontaktadressen und Telefonnummern, evtl. auch Wegbeschreibungen von wichtigen öffentlichen Einrichtungen (z.B. Krankenhaus, Polizei, Flughafen) Informationen zu Kirchen und Messen Shopping-Tipps Aktuelle Wetterinformationen, Pistenbericht Infos zu Parkmöglichkeiten Bedienungsanleitungen für wichtige Geräte (z.B. TV, DVD-Gerät, CD-Gerät, Küchengeräte) Hausregeln und Regeln der Vermietung (z.B. Abgabe der Wohnung, Ruhezeiten in der Nacht, Abschliessen des Hauses) 2 Unterkunft ist rasch, problemlos auffindbar Achten Sie darauf, dass Sie bei der Erfassung der Unterkunft die Adresse korrekt und vollständig eingeben. Das System wird dann automatisch versuchen, die Unterkunft auf der Karte genau zu positionieren. Bitte überprüfen Sie die Position auf Korrektheit. Falls Sie die Position nicht exakt definieren können, kontaktieren Sie uns telefonisch. Bitte machen Sie auch möglichst genaue Angaben darüber, wo bzw. wie der Gast den Schlüssel erhält. Dies ist von grösster Wichtigkeit! Diese Informationen werden nämlich auf die Reiseunterlagen des Gastes gedruckt, die er nach Bezahlung des gesamten Rechnungsbetrages erhält (im Kommissionsmodell). Im Inseratemodell liegt es an Ihnen, Ihren Gästen die korrekte Wegbeschreibung zuzusenden. III. Vermieten 3 Der Ratgeber für Vermieter Schlüsselübergabe ist optimal vorbereitet Die Schlüsselhaltung bzw. -übergabe ist eines der zentralen Elemente einer Vermietung. Falls Sie keine Vermittlungsagentur beschäftigen, bieten sich folgende Möglichkeiten einer Schlüsselübergabe: Brieflicher Schlüsselversand: Sie können die altbewährte Methode nutzen und Ihre Schlüssel per Post versenden. Viele Eigentümer machen das schon seit Jahrzehnten so. Es mag effektiv sein, ist aber trotzdem nicht unbedingt einfach und vor allem bleibt ein kleines Fehlerrisiko (z.B.: die Schlüssel kommen nicht rechtzeitig an, Schlüssel gehen verloren, Buchung erfolgt zu kurzfristig). Schlüsselboxen & Safes: Es gibt heute zahlreiche Möglichkeiten, die Schlüssel in kleinen Safes zu hinterlegen, die mit einer Zahlenkombination gesichert sind. Sie können den Gästen den Code zusammen mit den Reiseunterlagen zusenden. Die Bandbreite der Produkte ist gross; es gibt sogar Schlüsselboxen, deren Code via Internetverbindung geändert werden kann. 35 Schlüssellose Zugangssysteme: Heute noch rar, dürften zukünftig schlüssellose Zugangsmechanismen an Bedeutung gewinnen, d.h. dass Türen direkt mittels Codeeingabe geöffnet werden. Abholservice: Wenn Sie es vorziehen, Ihren Gästen den Schlüssel von einer Person übergeben zu lassen, können Sie einen Schlüsselabholservice bei einer lokalen Gebäudeverwaltungsagentur arrangieren. Sie können auch Ihre Haushälterin beauftragen, die Gäste bei ihrer Ankunft willkommen zu heissen und ihnen den Schlüssel persönlich zu übergeben. Der Nachteil ist, dass wenn Ihre Haushälterin nicht verfügbar ist oder nicht zum vereinbarten Termin erscheint, die Gäste nicht ins Haus können. Tipp Es besteht eine kleine Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Gast die Schlüssel verliert. Bitte bereiten Sie sich auf diesen Fall vor (falls Sie nicht persönlich vor Ort sind) und halten Sie Reserveschlüssel an geeigneter Stelle bereit. 36 III. Vermieten 21 Der Ratgeber für Vermieter Wie Sie die Gäste begrüssen und die Schlüssel übergeben (Check-in) Der Gast ist angekommen. Er hat die Ferienunterkunft problemlos gefunden und steht vor dem Eingang. Wichtig ist nun, dass das Wohlfühlerlebnis möglichst schnell startet. Falls die Schlüssel persönlich übergeben werden, berücksichtigen Sie bitte folgende wichtige Punkte: Mit einem freundlichen, herzlichen Empfang („Herzlich willkommen. Wie war die Reise? Haben Sie die Ferienunterkunft gut gefunden? War viel Verkehr?“) signalisieren Sie gleich von Beginn an Gastfreundschaft. Begrüssen Sie alle Familienmitglieder persönlich, auch die Kinder. Zeigen Sie den Gästen das Haus, erklären Sie technische Geräte und Besonderheiten. Machen Sie den Gast darauf aufmerksam, dass seine vorgängig geäusserten Spezialwünsche erledigt worden sind (z.B. zusätzliche Einrichtungsgegenstände wie Kinderbett oder Kinderhochstuhl, Auffüllung des Kühlschranks gemäss vorgängig zugesandter Einkaufsliste des Gastes, Brötchenservice). Erklären Sie dem Gast die örtlichen Begebenheiten (z.B. Touristeninformation, Kinderhort) und wohin er sich gegebenenfalls noch wenden muss (z.B. zwecks Anmeldung, Bezahlung der Kurtaxe, sofern diese Aufgaben nicht durch Sie bzw. den Schlüsselhalter erledigt werden). Zeigen Sie dem Gast die Infomappe mit allen wichtigen Informationen sowie Tipps und Tricks. Machen Sie die Gäste auf die Hausregeln aufmerksam und erklären Sie Ihnen die Abfallentsorgung und andere wichtige Dinge. Kassieren Sie ggf. die Kaution und erklären Sie dem Gast die Modalitäten der Rückerstattung. Erläutern Sie die Zahlungsmodalitäten, falls noch nicht der ganze Betrag vorgängig bezahlt worden ist (was eigentlich nicht die Regel sein sollte!). Definieren Sie die Modalitäten des Check-outs bzw. der Abreise am letzten Tag (z.B. Zeit des Check-outs, nötige Reinigungsarbeiten (was heisst „besenrein“?), Bettwäsche abziehen), Bieten Sie evtl. eine Zwischenreinigung während des Aufenthalts an (Kosten aufzeigen). Machen Sie den Gast auf die Möglichkeit von zusätzlichem Dienstpersonal aufmerksam (z.B. Koch / Butler), sofern vorhanden. Schlüsselhalter ist eine wichtige Person. Legen @ Der Sie seine Pflichten vertraglich fest. Ein Beispiel für einen Vertrag finden Sie unter: http://www.vacando.ch/vermieter Denken Sie daran, dass Kundenorientierung an oberster Stelle steht. Durch kundenorientiertes Handeln entsprechend den oben genannten Punkten werden Sie schon sehr viel zur Kundenzufriedenheit beitragen. Überlegen Sie sich, wie Sie noch eine Stufe weiter gehen und wie Sie Kundenverblüffung, im Idealfall sogar Kundenbegeisterung, erreichen können. Hier einige Ideen: Ein kleines Willkommensgeschenk (z.B. ein kleiner Korb mit Früchten oder mit Spezialitäten aus der Region) oder ein Willkommensdrink kommen immer sehr gut an und überraschen den Gast positiv. Geben Sie Gutscheine für Restaurants oder Geschäfte ab. Einladung zu einer Sightseeing-Tour, einer Wanderung oder eventuell zu einem Abendessen bei Ihnen zuhause (nur, falls der Gast dies wirklich wünscht; viele Gäste möchten sich nicht aufdrängen oder auch einfach nur in Ruhe gelassen werden. Nehmen Sie das nicht persönlich). Der Gast sollte möglichst alle Unterlagen, Schlüssel und Informationen aus einer Hand erhalten. Der Schlüsselhalter sollte hier die zentrale Schnittstelle sein, der dem Gast bei Fragen oder Problemen zur Verfügung steht und ihm unnötige Tätigkeiten möglichst abnimmt (z.B. Übergabe der Gästekarte, Einkassieren der Kurtaxe). Wichtig ist auch, den Gast persönlich zur Wohnung zu begleiten, mit ihm einen Rundgang durch das Haus zu machen und ihm die wichtigsten Eigen- und Besonderheiten (z.B. auch Funktionsweise von Geräten) zu erklären. III. Vermieten 22 Der Ratgeber für Vermieter Wie Sie Aufenthalt und Abreise abwickeln (Check-out) Wenn der Check-in gut, freundlich und professionell durchgeführt wurde, dann wird es während des Aufenthalts wenig zu tun geben. Die meisten Gäste schätzen es, Ihre Ruhe zu haben. Falls der Gast trotzdem einen Wunsch, eine Frage oder eventuell auch eine Beanstandung hat, ist es wichtig, dass die Kontaktperson rasch verfügbar ist. Eine professionelle und schnelle Problemlösung hat das Potential, ein negatives Ereignis doch noch in ein positives Erlebnis für den Gast umzuwandeln. Hier hilft bspw. eine Service-Garantie, die verspricht, Schäden und Probleme innerhalb von 24 oder 48 Stunden zu beheben. Die Befähigung und Motivation der Mitarbeiter, in kritischen Zwischenfällen die geeigneten Massnahmen zu treffen (bzw. treffen zu dürfen), ist ein zentraler Erfolgsfaktor. Falls der Gast einen Besuch wünscht, dann vereinbaren Sie einen Termin und schauen Sie dann auch pünktlich bei ihm vorbei. Das Inkasso, sofern überhaupt noch nötig, sollte einen Tag vor der Abreise durchgeführt werden. Das Check-out bietet die Möglichkeit, die vom Gast wahrgenommene Dienstleistungsqualität, seine Zufriedenheit sowie auch Verbesserungsvorschläge in Erfahrung zu bringen. Dem Gast soll gezeigt werden, dass sein Feedback wichtig ist und dass er jederzeit wieder willkommen ist. Durchzuführende Aktivitäten beim Check-out: Abgabe der Ferienunterkunft gemäss Vertrag und Hausregeln zum vereinbarten Zeitpunkt Ehrliche Gastfreundschaft zeigen Qualitative Rückmeldungen zur Ferienunterkunft entgegennehmen Den Gast auf Verbesserungen oder Wünsche ansprechen Feedbackformular ausfüllen lassen. Mögliche Fragen: o Kunden- und Dienstleistungsorientierung des Schlüsselhalters (und ggf. weiterer Ansprechpartner vor Ort) o Was war gut? Warum? o Was war weniger gut? Warum? Eintrag ins Gästebuch schreiben lassen Buchungen für nächsten Aufenthalt initiieren Rückgabe der Kaution, sofern die Ferienunterkunft ordnungsgemäss abgegeben wird. Nachbearbeitung Es ist wichtig, den Kontakt zum Gast auch nach Abreise aufrecht zu erhalten, ihn an die Destination zu binden und ihn auch für zukünftige Aufenthalte zu gewinnen. Ein kleines Dankesmail ca. 1-2 Wochen nach Abreise wird von den Gästen sehr geschätzt. Archivierung Machen Sie genaue Aufzeichnungen von allen Buchungen und der vorangegangenen Kommunikation und halten Sie Ordnung in Ihrem Ablagesystem und auf Ihrem Computer. 37 38 III. Vermieten 23 Der Ratgeber für Vermieter Wie Sie Probleme und Spezialfälle bearbeiten und lösen Wenn Sie die in den vorhergehenden Kapiteln aufgeführten Punkte berücksichtigen, sollten Sie den allergrössten Teil Ihrer Vermietungen problemlos abwickeln können. Dennoch muss damit gerechnet werden, dass Probleme auftreten können. In diesem Kapital gehen wir auf mögliche Schwierigkeiten – und wie Sie damit umgehen sollten – ein. Schäden Wie bereits erwähnt, sind die meisten Gäste pflegeleicht und werden Sorge zu ihrem Eigentum tragen. Ein guter Einrichtungsstandard und ein vernünftiges Mass an Personalisierung der Ferienunterkunft (z.B. Bilder von Ihrer Familie) tragen dazu bei, dass die Gäste noch sorgsamer mit der Einrichtung umgehen werden. Dennoch können Schäden entstehen. Legen Sie das Vorgehen im Falle von Schäden bereits im Mietvertrag fest. Der Kunde soll auf jeden Fall Schäden proaktiv selber melden, am besten dem Schlüsselhalter vor Ort; falls es einen solchen nicht gibt, direkt an Sie. Kleinere Schäden können eventuell informell oder durch eine kleine Zahlung des Gastes geregelt werden. Bei grösseren Schäden informieren Sie am besten direkt Ihre Versicherungsgesellschaft, damit gegebenenfalls ein Agent vor Ort den Schaden begutachten kann. Die Haftpflichtversicherung der Gäste kommt unter Umständen für gewisse Schäden auf. Wichtig ist, dass bei der Abgabe der Wohnung gründlich geprüft wird, ob Schäden entstanden sind. So kann der Gast vor Ort darauf aufmerksam gemacht und ein Teil der Kaution einbehalten werden. Hier sei noch einmal erwähnt, dass Sie bei VACANDO eine Sachbeschädigungsversicherung, die Sie gegen Schäden von Dritten schützt, abschliessen können. Diebstahl Falls bei der Abgabe der Wohnung das Fehlen von Einrichtungsgegenständen festgestellt wird, muss der Gast sofort zur Rede gestellt werden. Es waren vielleicht die Kinder, die einen besonders faszinierenden Gegenstand eingepackt haben. Falls sich der Gast uneinsichtig zeigt, schalten Sie die Polizei ein. Nach Abreise des Gastes wird es sehr schwierig, Diebstähle aufzuklären und den Gast zur Rechenschaft zu ziehen. Annullationen Ca. 10-15% aller Buchungen werden annulliert. Bei Online-Buchungen (Kommissionsmodell) sind die Annullierungs- und Stornobedingungen klar geregelt. Falls Sie direkt mit dem Gast interagieren (Anzeigenmodell), empfiehlt es sich, die Konditionen bzgl. Annullationen im Mietvertrag klar zu regeln. Wie bereits erwähnt, empfehlen wir Ihnen, den gesamten Mietbetrag ca. 30 Tage vor Abreise einzukassieren. Falls danach eine Annullation eintritt, haben Sie die Chance, die Ferienunterkunft erneut zu vermieten und dem Gast einen Teil oder die Gesamtsumme des bereits bezahlten Betrags zurück zu erstatten. Falls eine weitere Vermietung nicht möglich ist, behalten Sie die im Vertrag definierten Stornogebühren ein. Telefongebühren Falls Sie in Ihrer Ferienunterkunft ein Telefon anbieten, müssen Sie regeln, wer die Telefongebühren übernimmt. Da heute aber jeder ein Mobiltelefon hat, wird das Telefon wahrscheinlich kaum genutzt werden. Beschwerdemanagement Es gibt berechtigte Beschwerden und es gibt Gäste, die an allem etwas auszusetzen haben. Man kann es nicht allen recht machen. Jede Beschwerde kann aber wichtige Hinweise für Verbesserungen enthalten. Wichtig ist: Ruhe bewahren, sachlich bleiben und dem Gast so gut es geht entgegenkommen! Kleine Gesten können viel bewirken. Wichtig ist, dass Sie aktives Beschwerdemanagement betreiben. Das schlichte Warten auf Beschwerden und Reklamationen ist passives Beschwerdemanagement. Durch ein aktives Beschwerdemanagement hingegen werden Kundenfeedbacks (und damit auch Reklamationen) bewusst angeregt. Dies hilft Ihnen zu erkennen, wo Verbesserungen notwendig und sinnvoll sind. Möglichkeiten, um Beschwerden anzuregen, sind beispielsweise "Meinungskärtchen" oder ein Gespräch mit dem Gast kurz vor oder bei der Abreise, nach dem Motto "Wir möchten noch besser werden, unterstützen Sie uns dabei mit Ihren Hinweisen und Anregungen.” Die häufigsten Beschwerdegründe: • Gäste erachten die Ferienunterkunft als zuwenig sauber. In diesem Fall ist es ratsam, sofort eine Nachreinigung anzubieten und auch durchzuführen, natürlich ohne zusätzliche Kosten für den Gast. • Gäste finden, die Ferienunterkunft entspricht nicht der Ausschreibung. Hier empfiehlt es sich, gemeinsam die Ausschreibung durchzugehen. Evtl. können Missverständnisse geklärt oder durch Bereitstellen eines kleinen Goodies (z.B. eine gute Flasche Wein) entschärft werden. In der Schweiz besteht im Falle von Beschwerden oder Unstimmigkeiten die Möglichkeit, sich an die Ombudsstelle von swissApartments zu wenden (Hotline +41 840 500 505). Diese wird schnellstmöglich versuchen, eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden. III. Vermieten Der Ratgeber für Vermieter Diese Ferienunterkünfte werden bereits erfolgreich vermietet. Wann starten Sie? 39 40 III. Vermieten Wir wünschen Ihnen viele erfolgreiche Vermietungen! Der Ratgeber für Vermieter rehr Die VACANDO AG mit Sitz in Glattbrugg bei Zürich (Schweiz) versteht sich als neutraler und benutzerfreundlicher Ferienhaus-Marktplatz. VACANDO bietet über 90’000 individuelle Ferienunterkünfte, ob Ferienhaus, Villa, Finca oder Chalet, in Europa, sowie den USA und Südamerika an. Der Verein swissApartments koordiniert die Interessen der Anbieter von klassifizierten Ferienobjekten in der Schweiz. Das Handeln und die Zielsetzung sind gäste- und angebotsorientiert. Sie sind geprägt von Offenheit und Anpassungsfähigkeit und stehen im Interesse der kommenden Herausforderungen. Für Eigentümer bietet VACANDO ein benutzerfreundliches Online-Portal an, in dem Eigentümer Ihre Ferienunterkunft komplett selbständig inserieren und vermarkten können. Es werden zwei Modelle für die erfolgreiche Vermietung einer Ferienunterkunft angeboten, nämlich ein Kommissions- und ein Inseratemodell. swissApartments bezweckt den Zusammenschluss aller nationalen Ferienwohnungsanbieter im Dachverband. Zur Erreichung des Vereinszwecks hat der Dachverband u.a. folgende Aufgaben: Aufbau einer transparenten Struktur für Ferienwohnungsanbieter (regionale & lokale Vereine) Interessenvertretung seiner Mitglieder ggü. Behörden und Tourismusorganisationen Entwicklung von Serviceleistungen Aus- und Weiterbildungen Aufbau und Kontrolle von Qualitätsmerkmalen Ausbau der Klassifizierung der Ferienwohnungen. Kontakt VACANDO AG | Sägereistr. 27 | CH-8152 Glattbrugg T +41 43 810 91 63 | F +41 43 810 91 78 Gratis Vermieter-Hotline: 00800 300 44 300 [email protected] | [email protected] www.vacando.com Kontakt swissApartments | Finkenhubelweg 10 | 3000 Bern T +41 55 422 01 25 | F +41 55 422 01 26 Service-Hotline: +41 840 500 505 [email protected] www.swissapartments.ch VACANDO ist ein Unternehmen von Interhome und gehört zur Hotelplan Gruppe, der Reisetochter des grössten Schweizer Detailhandelsunternehmens Migros. Als Schweizer Unternehmen steht Vacando für Sicherheit, Zuverlässigkeit und Vertrauen. ISBN 978-3-033-02255-3