Miesbacher Impuls

Transcription

Miesbacher Impuls
mpu s
Miesbacher
März 2012
Das Regionale Wirtschaftsmagazin
Heft 8
Titelthema
Landkreis Miesbach
Fachkräfte – Schlüssel für
Innovation und Wachstum
Wirtschaft
SMG vor Ort
Wirtschaftsförderung
besucht Betriebe
Slyrs Destillerie
Die Kunst der WhiskyHerstellung
politik
Masterplan Tourismus
Ansiedlungsmanagement
für die Flächenvermarktung
Otterfing
Engagierte Bürger und
erfolgreiche Unternehmen
bildung & Beruf
Arbeitsmarkt
Perspektiven für
Jugendliche
Leben & Freizeit
Almgespräch
Architektur im Landkreis
Miesbach
Landkreis Miesbach
Fachkräfte
STILVOLL
TAGEN & FEIERN
Die Vielfalt unserer Konferenzund Tagungsmöglichkeiten
ist einzigartig:
12 Eventräume von 2 bis 300
Personen, modernste Tagungstechnik, 4 bayerische Stuben sowie eine Sport- & Eventarena
für bis zu 2.000 Personen stehen
Ihnen für Ihre Veranstaltungen
zur Verfügung.
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Editorial | Inhalt
Miesbacher
| Wirtschaft
Impuls
Liebe Leserin,
lieber Leser,
die Sicherung von Fachkräften gilt bundesweit als
zentrale Herausforderung für die Wirtschaft. Auch
die politischen Entscheidungsträger haben es sich zur
gemeinsamen Aufgabe gemacht, einem drohenden
Fachkräftemangel frühzeitig zu begegnen. Geeignete
Maßnahmen werden u. a. in einer verstärkten Bildungsoffensive, in der Erhöhung der Erwerbsbeteiligung oder
in der Verlängerung der Lebensarbeitszeit gesehen.
Der Landkreis Miesbach erfreut sich nach wie vor einer
leistungsfähigen Wirtschaftsstruktur und bester Arbeitsmarktdaten, stellt jedoch auch rechtzeitig die Weichen,
um die überdurchschnittlich guten Standortfaktoren für
die heimischen Betriebe auch langfristig zu sichern. Daher widmet sich nicht nur die mittlerweile achte Ausgabe
unseres Wirtschaftsmagazins „Miesbacher Impuls“ dem
Thema Fachkräfte, sondern auch eine Vortrags- und
Diskussionsveranstaltung am 22. März 2012 im Medizinpark Valley, zu der ich als Ehrengast den Bayerischen
Wirtschaftsminister Martin Zeil begrüßen darf. Unter
dem Titel „Leistungsfähigkeit bewahren – Der Landkreis
Miesbach als attraktive Region für Fachkräfte“ lade ich
Sie herzlich ein, gemeinsame Strategien für die Fachkräftesicherung in unserem Landkreis zu entwickeln (Programm und weitere Informationen auf Seite 30).
Die Ausrichtung dieser Veranstaltung ist der Preis, mit
dem das Regionalmanagement der SMG als „Region des
Jahres“ durch das Bayerische Wirtschaftsministerium
ausgezeichnet wurde. Seit nunmehr drei Jahren trägt das
Regionalmanagement dazu bei, die Akteure in unserem
Landkreis miteinander zu vernetzen und somit den ländlichen Raum innerhalb der Europäischen Metropolregion München zu stärken. Um künftig in diesem Bereich
noch mehr Akzente setzen zu können, stellt die SMG
in diesen Tagen den Antrag für die Fortführung dieses
Programms.
Heft 8 | März 2012
Landrat Dr. Jakob Kreidl
Aufsichtsratsvorsitzender
der SMG
Fortgeführt werden soll auch die SMG. Im fünften Jahr
ihres Bestehens hat sich unsere Standortmarketing-Gesellschaft als zentraler Ansprechpartner für alle Fragen
der Wirtschaftsförderung in den Städten und Gemeinden unseres Landkreises etabliert. Ob bei Genehmigungsfragen, Förderprogrammen, Flächenvermittlungen
oder bei der Knüpfung von Geschäftskontakten innerhalb unseres Landkreises – die SMG bietet zeitnahe und
vielfältige Unterstützung sowohl für ansiedlungsinteressierte als auch für bereits in unserem Landkreis ansässige
Unternehmen.
In Partnerschaft mit der heimischen Wirtschaft möchten
wir daher zur Jahresmitte die Gesellschafterstruktur der
SMG erweitern, um in einem noch engeren Schulterschluss von Wirtschaft, Verwaltung und Politik gemeinsam die Leistungsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandorts
zu stärken und zu fördern.
Ein besonderer Dank für die Finanzierung der SMG in
den ersten fünf Jahren ihres Bestehens gilt der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee und ihrem Vorstandsvorsitzenden Georg Bromme. Ohne die großzügige
Unterstützung der Kreissparkasse wären die Gründung
und das erfolgreiche Wirken der SMG nicht möglich
gewesen.
Ihr
Landrat Dr. Jakob Kreidl
Aufsichtsratsvorsitzender der
SMG Standortmarketing-Gesellschaft
Landkreis Miesbach
Miesbacher Impuls 3
Wirtschaft | Impuls
Miesbacher
Unternehmen
| Inhalt
Wirtschaft
Seite 6
Foto: Giesecke & Devrient GmbH
Fachkräfte sind der Schlüssel für Innovation und Wachstum.
Seite 8
Politik
Slrys: Die Kunst der Whisky-Herstellung
Seite 38
Foto: Thomas Plettenberg
Otterfing: Tor zwischen München und den Bergen
4 Miesbacher Impuls
Fachkräfte im Landkreis Miesbach...................................................... Seite 6
Slyrs: Die Kunst der Whisky-Herstellung........................................... Seite 8
Acino: Neues Produktionsgebäude im Bau..................................... Seite 9
Papierfabrik Louisenthal: Werkserweiterung................................Seite 10
SMG-Unternehmensdatenbank.........................................................Seite 10
Agentur für Arbeit: Kündigungszeit aktiv nutzen.......................Seite 11
In Gmund ist Sauberkeit Trumpf: HCR Hygiene...........................Seite 12
Kreativität und Know-how: dasistweb............................................Seite 12
Präzision aus Holzkirchen: GWF Maschinenbau..........................Seite 13
Werbestudio Auracher:
Von der Idee zum fertigen Produkt..................................................Seite 13
Hotel Bachmair Weissach:
Erholen, Genießen, Feiern und Tagen..............................................Seite 14
Fördermittel: Unterstützung zur Fachkräftesicherung..............Seite 16
Alpen-Immo GmbH: Immobilienvermittlung in der Region...Seite 17
Immobilientipps......................................................................................Seite 18
Neue Unternehmen im Irschenberger Gewerbegebiet............Seite 20
IB Haus und Grund Immobilien..........................................................Seite 21
Druckerei Mayr Miesbach ausgezeichnet......................................Seite 22
lakepaper: Eine Marke der Büttenpapierfabrik Gmund............Seite 22
cbo computer- & bürotechnik präsentiert
neue Ausstellungsräume......................................................................Seite 24
Oberland-Wertholzsubmission..........................................................Seite 24
Unternehmertreffen in Holzkirchen.................................................Seite 25
ZIM: Innovationsförderung im Landkreis Miesbach...................Seite 26
IT Competence Center Oberland schafft Lösungen...................Seite 27
Druckerei Stindl unter neuer Führung.............................................Seite 29
Maximilian in Gmund:
Vorbereitender Bebauungsplan beschlossen...............................Seite 32
Arbeitsgruppe Infrastruktur zu Gast in Bad Wiessee..................Seite 32
Integriertes Klimaschutzkonzept
des Landkreises Miesbach...................................................................Seite 33
Gewerbeverbände im Landkreis Miesbach...................................Seite 34
Neues Gewerbegebiet in Holzkirchen:
Planungen schreiten voran..................................................................Seite 35
SMG-Energieforum: Effiziente Straßenbeleuchtung..................Seite 37
Breitbandausbau: Leistungsfähiges Internet in Moosrain.......Seite 37
Otterfing:
Engagierte Bürger und erfolgreiche Unternehmen...................Seite 38
EMM: Die Megatrends im Blick haben.............................................Seite 40
Bayerns Region des Jahres:
Auszeichnung für Regionalmanagement......................................Seite 41
Masterplan Tourismus:
Ein Landkreis profiliert sich..................................................................Seite 42
CSU-Neujahrsempfang in Kreuth......................................................Seite 44
Kreisentwickler verabschiedet sich:
Toni Scherer geht in Ruhestand.........................................................Seite 44
Heft 8 | März 2012
Inhalt | Miesbacher
Inhalt | Wirtschaft
Impuls
Bildung und Beruf
Statements: Der Landkreis als Wohn- und Arbeitsort................Seite 45
Gekommen, um zu bleiben:
Bereicherung durch Zuwanderung..................................................Seite 46
Ausbildungsberufe ................................................................................Seite 48
Girl´s Day und Boy´s Day.......................................................................Seite 49
Leben und Freizeit
Orgelzentrum Valley: Ein Ort, der viel zu erzählen hat..............Seite 50
Heart: Eine Fotoausstellung von Alois Pribil..................................Seite 51
Kinderbetreuung am Buß- und Bettag............................................Seite 51
Bezirksbienenzuchtverein Miesbach...............................................Seite 52
Geiger-Medius-Bikebase Team...........................................................Seite 53
Almgespräch: Architektur im Landkreis Miesbach.....................Seite 54
Snowboard-Weltcup am Sudelfeld...................................................Seite 56
10 Jahre Alpen Plus:
Skipass- und Bergbahnverbund feiert Jubiläum.........................Seite 56
Viktoria Rebensburg:
Interview mit der Olympiasiegerin...................................................Seite 57
12. Tegernseer Tal Montgolfiade........................................................Seite 58
Der „Miesbacher Impuls“ wird auf chlorfrei gebleichtem und
alterungsbeständigem Papier im Landkreis Miesbach gedruckt.
Das Papier wird standortnah erzeugt.
Seite 42
Foto: Thomas Plettenberg
Masterplan Tourismus: Die Potenziale der Region sollen optimal genutzt
werden.
Seite 57
Foto: Wolf Heider-Sawall
Olympiasiegerin im Riesenslalom: Viktoria Rebensburg im Interview
Impressum
Herausgeber:
SMG Standortmarketing-Gesellschaft
Landkreis Miesbach mbH
Am Windfeld 41 • 83714 Miesbach
Oliver Reitz (Geschäftsführer)
Redaktion:
Oliver Reitz, Martina Schulze,
Ursula Höfer, Julian Wild,
Florian Brunner, Julia Herzog
Fotos:
Standortmarketing-Gesellschaft
Landkreis Miesbach mbH
Das Regionalmanagement der SMG StandortmarketingGesellschaft Landkreis Miesbach wird gefördert durch das
Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur,
Verkehr und Technologie.
Heft 8 | März 2012
Design und Realisierung:
Marc Antón GmbH
86156 Augsburg
www.marcanton.com
Druck:
Mayr Miesbach GmbH
Am Windfeld 15 • 83714 Miesbach
Nachdruck und Reproduktion
(auch auszugsweise) bedürfen der
ausdrücklichen Genehmigung des
Herausgebers und Herstellers.
Für die Inhalte der Firmendarstellungen
sind die jeweiligen Unternehmen
verantwortlich.
Bestellmöglichkeit über:
[email protected] oder
SMG Standortmarketing-Gesellschaft
Landkreis Miesbach mbH
Am Windfeld 41
83714 Miesbach
Tel. (08025) 99 3 72 - 0
Miesbacher Impuls 5
Wirtschaft | Standort
Unternehmen
Demografischer Wandel
und Fachkräftesicherung
Landkreis Miesbach stellt sich den Herausforderungen der Zukunft
W
enn man sich vor Augen führt,
dass im Jahr 2011 die Wehrpflicht ausgesetzt wurde und es
aufgrund der G8-Reformen etwa doppelt
so viele Abiturienten gab als in den Jahren
zuvor, müsste man vermuten, dass die angebotenen Lehrstellen in Bayern im letzten
Jahr schwer umkämpft waren und demnach
auch viele Jugendliche ohne Ausbildungsstelle zurückblieben. Doch dem war nicht
so. Insgesamt waren in Bayern sogar circa
7.000 Ausbildungsplätze unbesetzt. Diese
Zahl dokumentiert eine Entwicklung, die
wie ein Damoklesschwert über der grundsätzlich positiven Lage der deutschen Wirtschaft hängt: Der demographische Wandel
und der mit ihm einhergehende Fachkräftemangel stellt die handelnden Personen in
Wirtschaft und Politik vor umfangreiche
Herausforderungen.
Die Probleme des in Presse und Medien nahezu allgegenwärtigen Fachkräftemangels
und die dazugehörigen Lösungsansätze sind
jedoch von Region zu Region unterschiedlich zu bewerten. Ländliche Räume sind
vor allem aufgrund der Tendenz junger und
gut ausgebildeter Menschen in Großstädte
zu ziehen, vom demographischen Wandel
grundsätzlich stärker betroffen. Für den
Landkreis Miesbach gilt dies jedoch nur
in sehr abgeschwächter Form, da er durch
Foto: Giesecke & Devrient GmbH
Die Papierfabrik Louisenthal setzt bei der Fachkräftesicherung auf eine eigene Kita:
Petra Götzenberger, Geschäftsführerin des Betreibers Kinderland Weyarn GmbH, und Guido
Koller, kaufmännischer Geschäftsführer der Papierfabrik, mit Kindern beim Umzug in die
neuen Räume.
seine Nähe zu München und seine außergewöhnliche Lebensqualität mehr Zu- als
Abwanderung zu verbuchen hat und somit
seine niedrige Geburtenrate, die bundesweit
bei 1,39 Kinder pro Frau liegt, ausgleichen
kann.
Der besonderen Nähe zur Landeshauptstadt
ist man sich im Landkreis Miesbach bewusst, und so ist man engagiertes Mitglied
Foto: Bernd Ritschel
Mit weichen Standortfaktoren wie der Lebensqualität oder dem Freizeitwert können Unternehmen im Landkreis Miesbach bei der Fachkräftegewinnung punkten.
6 Miesbacher Impuls
in der Europäischen Metropolregion München, um die nationale und internationale
Wettbewerbsfähigkeit der Region weiter
auszubauen und gemeinsamen Aufgaben,
wie etwa dem Fachkräftemangel, auf regionaler Ebene begegnen zu können.
Auf lange Sicht ist der Landkreis Miesbach
auf den Zuzug von Fachkräften aus dem Inund Ausland angewiesen. Um diesen auch
langfristig zu ermöglichen, ist der Landkreis
einerseits bemüht, den Zuzug so unkompliziert wie möglich zu gestalten, andererseits
gilt es, den dadurch entstehenden unterschiedlichen und gesteigerten Bedürfnissen
an Wohnraum gerecht zu werden. Ein großer Vorteil des Landkreises Miesbach im
zunehmenden Wettbewerb um ausgebildete
Fachkräfte ist sein hoher Freizeitwert. Das
vielfältige kulturelle Angebot im Landkreis
selbst und in der gut angebundenen Landeshauptstadt, die überregional bekannten
touristischen Regionen rund um Tegernsee,
Schliersee und Wendelstein sowie letztlich
auch bayerisches Brauchtum und Traditionen, die hier in besonderer Art und Weise
gepflegt werden, sind bedeutende Kriterien
für viele Menschen, sich für eine Wahlheimat im Landkreis Miesbach zu entscheiden.
In allen Studien und Rankings, die Lebensqualität und Freizeitwert in untereinander
Heft 8 | März 2012
Standort
Inhalt | Wirtschaft
vergleichbaren Zahlen auszudrücken versuchen, ist der Landkreis Miesbach stets
in der Spitzengruppe vertreten - und das ist
in Zeiten, in denen die Bedeutung weicher
Standortfaktoren zunimmt, sehr positiv zu
bewerten.
Da überdies auch Zusammenhänge zwischen der Lebensqualität einer Region und
der Gesundheit ihrer Einwohner bestehen,
ist auch diesbezüglich der Landkreis Miesbach sehr gut aufgestellt. Bundesweit wird
der Ansatz verfolgt, dem aufkommenden
Fachkräftemangel u. a. mit der „Rente mit
67“ entgegenzuwirken. Durch das höhere
gesetzliche Renteneintrittsalter sollen Arbeitnehmer später aus dem Berufsleben
austreten und ihre Lebensarbeitszeit entsprechend verlängern. Damit dies möglich
ist, sind Arbeitnehmer nicht nur auf ein
gesundheitsförderndes Umfeld angewiesen,
sondern auch auf eine gute Versorgung mit
Ärzten und Kliniken, wie sie im Landkreis
Miesbach gegeben ist. Mit 194 Ärzten pro
100.000 Einwohner liegt der Landkreis 20 %
über dem Bundesdurchschnitt.
Neben der Rente mit 67 hat der Bund in den
letzten Jahren mit der Konstituierung einer
flächendeckenden Ganztagsbetreuung ein
weiteres Thema aufgegriffen, das dem Fachkräftemangel direkt entgegenwirkt. Durch
eine gesicherte ganztägige Betreuung von
Kindern im Kleinkind- und auch im Kindergartenalter wird ein früher Wiedereintritt in
das Berufsleben erleichtert, und somit kann
Foto: Acino AG
Vielfältige Arbeitsplätze locken Arbeitnehmer in den Landkreis Miesbach.
Heft 8 | März 2012
Foto: Giesecke & Devrient GmbH
Der Landkreis Miesbach unterstützt die ansässigen Firmen beim Ausbau von innovativen
Arbeitsplätzen.
das vorhandene Potenzial an Arbeitskräften
besser ausgeschöpft werden. So erweitern
Städte und Gemeinden im Landkreis Miesbach jährlich ihr Angebot an Ganztagesbetreuung, um ein Umfeld zu schaffen, von
dem Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen profitieren.
Experten sind sich jedoch einig, dass man
dem Fachkräftemangel nicht nur durch die
Verlängerung des Erwerbslebens begegnen
soll, sondern auch durch eine Verbesserung
der schulischen Ausbildung. Verbände und
Unternehmen klagen mehr und mehr darüber, dass viele Jugendliche nach Schulabschluss von den Unternehmen als nicht
ausbildungsreif eingestuft werden und somit
viele Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben.
Nicht selten monieren die Betriebe mangelnde Belastbarkeit, Leistungsbereitschaft
oder Disziplin sowie Defizite in grundlegenden schulischen Fähigkeiten. Vor diesem
Hintergrund haben die politischen Gremien
des Landkreises Miesbach erkannt, dass
Investitionen in Schulbildung einen essenziellen Beitrag für die regionale Wirtschaft
leisten, und so hat man im Herbst 2010 den
landkreisweiten „Aktionsplan Schulen“ ins
Leben gerufen. Er umfasst umfangreiche Investitionen im Bereich der weiterführenden
Schulen, um langfristig einen reibungslosen
Schulbetrieb garantieren zu können. Im
Rahmen dieses Programms werden unter
anderem eine Realschule in Gmund sowie
eine Fachoberschule und ein Gymnasium in
Holzkirchen neu errichtet. Die Realschule
und das Gymnasium in Miesbach werden
umfassend saniert.
Aber auch in den Betrieben selbst sind rechtzeitig passgenaue und individuelle Lösungen
zu ergreifen, um Fachkräfte an das Unternehmen zu binden oder neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen, z. B.
durch die Eröffnung einer betriebseigenen
Kindertagesstätte. Kammern und Arbeitgeberverbände haben verschiedene Aktionsprogramme ins Leben gerufen, die die Unternehmen bei der Sicherung der Fachkräfte
unterstützen. Auch die SMG bietet den Unternehmen im Landkreis Miesbach verschiedene Hilfestellungen bei der Anwerbung
auswärtiger Mitarbeiter und wird sowohl
die Ansprache als auch die Sicherung von
Fachkräften verstärkt in ihren Aktivitäten
berücksichtigen.
Foto: OPED GmbH
Dem Fachkräftemangel begegnen: Auch die
vorhandenen Potenziale von Frauen sollten
zukünftig noch stärker genutzt werden.
Miesbacher Impuls 7
Miesbacher| Impuls
Wirtschaft
Unternehmen
| Editorial
Die Kunst der Whisky-Herstellung
Edle Tropfen für ein Lebensgefühl von Entspannung und Gemütlichkeit
A
ußenstehende nennen sie dickköpfig, eigenbrödlerisch und bockbeinig. Ihr Dialekt ist für den Rest
des Landes nur schwer zu verstehen, und
mit ihrer Tracht besitzen sie eine regionaltypische Kleidung. Obwohl ihre Eigenheiten
eher skeptisch gesehen werden, zählen sie
wegen der faszinierenden Landschaft, die sie
bewohnen, so viele Besucher wie kaum eine
andere Region.
Wir Bayern finden uns und die Vorurteile,
die man uns gegenüber hat, in dieser kleinen
Beschreibung sicherlich wieder. Gleiches gilt
jedoch auch für die Schotten, die innerhalb
Großbritanniens eine ähnliche Sonderstellung einnehmen wie die Bayern in der Bundesrepublik. Bezüglich ihrer klischeehaften,
stereotypen Lebensart sind sich die KiltTräger aus dem Norden Britanniens und die
Bayern durchaus sehr ähnlich.
Genau diese Gemeinsamkeiten sind dem gelernten Brauer und Destillateurmeister Florian Stetter 1994 auf einer Studienreise durch
die für Whisky-Brennereien berühmte Region Speyside aufgefallen. Er stellte auch viele
landschaftliche Parallelen zwischen eben
dieser Region und seiner oberbayerischen
Heimat fest. All diese auffälligen Ähnlichkeiten inspirierten ihn, das Nationalgetränk
der Schotten, den Whisky, auch in Bayern
herzustellen. Angetrieben von dieser Idee
entstand die Whisky-Destillerie Slyrs, die
seit 1999 qualitativ hochwertigen Whisky
am Schliersee produziert.
Hans Kemenater bringt als Destillateurmeister seine
Kenntnisse und Erfahrungen ein.
8 Miesbacher Impuls
Seit Ende letzten Jahres ist der Slyrs Whisky
auch als limitierte Fassstärke erhältlich.
Ähnlich wie bayerische Brauereien, die für
die Starkbiersaison besondere Biere brauen,
bringen schottische Whisky-Brennereien in
mehr oder weniger regelmäßigen Abständen
Fassstärke, also wesentlich stärkeren Whisky, auf den Markt. Seit Ende 2011 wird
auch in der Destillerie am Schliersee ein derartiger „Starkwhisky“ angeboten. Die Fassund Flaschennummern sowie der von Fass
zu Fass unterschiedliche Alkoholgehalt sind
handschriftlich auf jeder Flasche vermerkt.
Das zeigt, dass man tatsächlich ein individuelles Produkt erwirbt, und es offenbart
Geschäftsführerin Andrea Stetter hält bei
Slyrs die Fäden in der Hand.
auch die Detailverliebtheit, die bei Herstellung und Verkauf an den Tag gelegt wird.
Bei der „Slyrs Faßstärke“ handelt es sich um
drei Jahre alten Whisky, der im Gegensatz
zu gewöhnlichem Whisky vor dem Abfüllen
nicht verdünnt wird. Er erschien im November 2011 in einer streng limitierten Auflage von zwei Fässern, was in etwa 560 Flaschen entspricht. Wer die stark nachgefragte
„Slyrs Faßstärke“ nicht erwerben konnte,
kann sich jedoch auf Ende dieses Jahres vertrösten, denn es ist geplant, sie von nun an
jährlich anzubieten.
„Für die Produktion unseres hochwertigen
Whiskys sind wir langfristig auf sehr gut
ausgebildete Fachkräfte angewiesen“, erklärt die Geschäftsführerin der Slyrs Whisky
Destillerie Andrea Stetter. Wie gut der Destillateurmeister Hans Kemenater ausgebildet
ist, weiß man bei Slyrs genau, denn bereits
mit 16 Jahren war er Lehrling in der Destillerie Lantenhammer, die ebenfalls von der
Familie Stetter betrieben wird, und erlernte
dort das Handwerk des Destillateurs. Da es
in Deutschland nur eine Schule für Destillateure gibt, verbrachte er insgesamt etwa
zehn Monate seiner dreijährigen Lehrzeit in
Dortmund. Gerne erinnert er sich daran zurück: „Das Zusammenleben im Wohnheim
und der gemeinsame Alltag mit Gleichgesinnten sind für einen 16-jährigen eine spannende Zeit“. Später ging Hans Kemenater
nach Berlin, um dort die Meisterschule zu
besuchen. Noch heute pflegt er regelmäßige
Kontakte zu ehemaligen Weggefährten aus
den Ausbildungsjahren. Durch diese Kontakte hat er auch stets einen guten Überblick
über Neuigkeiten und Entwicklungen aus
der Branche, die ihm und dem Unternehmen
Slyrs dabei helfen können, den Markt mit
passenden Produkten zu bedienen.
Dass dies bei Slyrs sehr gut funktioniert,
zeigt die permanent wachsende Nachfrage:
Verkaufte man in den Anfangszeiten etwa
1.600 Flaschen jährlich, sind es mittlerweile
über 65.000 Flaschen, die vertrieben werden.
Vielleicht ist das Erfolgsrezept von Slyrs die
Philosophie von Gemütlichkeit und Entspannung, die Menschen mit Whisky verbinden. Diese stimmt einerseits in gewisser
Art und Weise mit dem oberländischen Lebensgefühl überein und ist andererseits ein
angenehmer Gegenentwurf zum hektischen
Treiben der heutigen Zeit.
Heft 8 | März 2012
Miesbacher
Unternehmen
Inhalt
Impuls
| Wirtschaft
| Inhalt
Acino AG
Neues Produktionsgebäude im Bau
D
as Miesbacher Pharma-Unternehmen Acino AG hat auf der Baustelle im Gewerbegebiet Nord einen
wichtigen Meilenstein erreicht: Der dreigeschossige Rohbau des neuen Produktionsgebäudes mit einer Grundfläche von ca. 2500 m2
wurde termingerecht Ende November 2011
„winterdicht“ gemacht. Im hochmodernen
Werk für die Herstellung transdermaler
Wirkstoffpflaster erfolgt zurzeit der Innenausbau.
Die Fertigstellung des neuen Produktionsgebäudes inklusive Labor- und Lagerflächen
Heft 8 | März 2012
für die Pflasterherstellung ist für Mitte 2012
geplant, die Produktionsaufnahme für Ende
des Jahres.
Die Gesamtinvestition wird sich auf rund
20 Millionen Euro belaufen. Nach der Inbetriebnahme des neuen Produktionsgebäudes, welches 40 neue Arbeitsplätze bietet,
wird die Kapazität das Zwei- bis Dreifache
der heutigen Jahresleistung an Transdermalsystemen erreichen. Dies ist ein klares
Signal, dass Acino weiterhin auf den Wirtschaftsstandort Miesbach setzt.
Die Acino AG ist auf die Entwicklung und
Herstellung von Medikamenten mit anspruchsvollen Formulierungen spezialisiert
und sichert sich den eigenen Vorsprung mit
signifikanten Investitionen in modernste
Technologien und Anlagen. Erst Ende 2010
erfolgte die Fertigstellung eines Bauabschnittes mit vergrößerten Flächen für die
Produktion von Implantaten.
Insgesamt arbeiten bei der Acino AG in
Miesbach derzeit knapp 200 Mitarbeiter.
Die gesamte Acino Gruppe, mit Sitz der Acino Holding in der Schweiz, beschäftigt rund
470 Mitarbeiter.
Miesbacher Impuls 9
Wirtschaft | Unternehmen
Papierfabrik Louisenthal
Werkserweiterung für einen höheren Marktanteil
E
iner der größten Arbeitgeber des
Landkreises stellt mit Erweiterungsplänen seinen Kurs auf Wachstum
und bekennt sich gleichzeitig zu seinem
Standort in Gmund. Louisenthal ist ein Tochterunternehmen des Technologiekonzerns
Giesecke & Devrient und ein international
anerkannter Hersteller von Banknotenund Sicherheitspapier sowie Sicherheitselementen. Seit seiner Gründung in den 60er
Jahren des vergangenen Jahrhunderts wuchs
das Unternehmen kontinuierlich an und beschäftigt heute in seinem Werk am Tegernsee
etwa 550 Mitarbeiter.
Das Banknotenpapier von Louisenthal
wird unter Hochsicherheitsbedingungen
hergestellt. Da Banknoten während ihres
Umlaufs anspruchsvollen Bedingungen ausgesetzt sind, bietet Louisenthal je nach Beanspruchung besonders widerstandsfähige
Papiersubstrate. Bei Hybrid, dem neuesten
Banknotensubstrat, werden zum Beispiel
die bewährten Sicherheitseigenschaften von
Baumwollpapier mit einer schmutzabweisenden Polyesterfolie kombiniert. Das Ergebnis ist eine Banknote, die sich durch eine
hohe Festigkeit und lange Lebensdauer auszeichnet und aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu
bekannten Geldscheinen das Vertrauen der
Bevölkerung genießt. Um die Fälschungssicherheit der Banknoten zu erhöhen, werden
in Louisenthal zudem verschiedene Sicherheitselemente produziert. Diese sind sowohl
sichtbar als auch versteckt in die Papiere integriert. Dazu zählen beispielsweise Elemente
zur Echtheitserkennung oder holografische
Hochsicherheitsfolien für Sicherheitsfäden.
Bei der nun geplanten Erweiterung soll das
Folienwerk vergrößert werden. „Unsere Unternehmensstrategie ist auf Wachstum ausgerichtet. Wir wollen unsere technologische
Spitzenposition weiter ausbauen und zusätzliche Marktanteile sichern“, erklärt Dr. Wolfram Seidemann, Vorsitzender der Geschäfts-
führung von Louisenthal. „Mit dem Neubau
wird auch die Zahl der Mitarbeiter moderat
steigen. Dabei handelt es sich um hochqualifizierte Arbeitsplätze.“ Mit den Bauarbeiten
für die zweistöckige, 53 m lange Produktionshalle, die auf einer noch freien Wiese auf
dem Betriebsgelände in Louisenthal entsteht,
soll möglichst noch im Frühjahr begonnen
werden. Die Investitionssumme beläuft sich
auf einen zweistelligen Millionenbetrag.
Foto: Giesecke & Devrient
Folienapplikation: Sicherheitsmerkmal auf
vielen Banknoten
SMG-Unternehmensdatenbank
M
it der SMG-Unternehmensdatenbank ist seit Sommer 2011 der Online-Auftritt der Standortmarketing-Gesellschaft unter www.smg-mb.de um
einen wichtigen Punkt erweitert. In der Datenbank können sich Unternehmen aus dem
Landkreis mit ihren Produkten, Leistungen
und Kontaktdaten einem breiten Publikum
präsentieren. Die Datenbank trägt damit
zum Abbau von Informationsdefiziten innerhalb des Landkreises und der damit
verbundenen Stärkung von Liefer- und Absatzbeziehungen bei. Außerdem werden der
Netzwerkgedanke gefördert sowie Kooperationen auch mit Unternehmen außerhalb des
Landkreises ermöglicht und unterstützt. Zudem kann die Datenbank als ein Instrument
für die Gewinnung von Nachwuchskräften
und Auszubildenden genutzt werden.
Nach Abschluss einer sechsmonatigen Testphase, während der die Datenbank von den
Nutzern des SMG-Webauftritts hervorragend angenommen wurde, soll nun weiteren
Unternehmen die Möglichkeit gegeben werden, sich einen Eintrag in der SMG-Unternehmensdatenbank zu sichern.
Der Eintrag kostet einmalig 100 Euro netto.
In diesem Betrag sind die Wartungskosten
enthalten, zudem besteht jederzeit die Möglichkeit, die Daten kostenfrei zu ändern.
Ansprechpartnerin
Martina Schulze
Projektleiterin Regionalmanagement
Telefon: (0 80 25) 993 72-24
E-Mail: [email protected]
10 Miesbacher Impuls
Heft 8 | März 2012
Arbeitskräfte
Inhalt | Wirtschaft
Kündigungszeit aktiv nutzen
S
eit mehreren Jahren ist gesetzlich geregelt, dass sich Arbeitnehmer unmittelbar, das heißt innerhalb von drei
Tagen, nach Erhalt einer Kündigung bei der
Agentur für Arbeit melden müssen. Viele
empfinden dies als lästige Pflicht, obwohl
sich in der Vergangenheit immer wieder
zeigte, dass diese Regelung vielen Menschen
die Arbeitslosigkeit erspart. So können und
konnten Arbeitnehmer durch die frühzeitige Suche nach passenden Arbeitsstellen
noch während der Kündigungszeit übergangslos in eine neue Tätigkeit wechseln.
Gerade für diesen Personenkreis sind die
Beschäftigungschancen von „Job to Job“
derzeit sehr gut. Auch für Jugendliche, deren Ausbildungsverhältnis mit Bestehen der
Abschlussprüfung endet und die von ihrem
Ausbildungsbetrieb nicht in ein Arbeitsverhältnis übernommen werden, haben sich die
Chancen deutlich verbessert. Hier besteht
zwar gesetzlich keine Meldepflicht, aber gerade für diese Fachkräfte kann die Agentur
für Arbeit wertvolle Unterstützung leisten,
wenn sie sich rechtzeitig melden.
Der nahtlose Übergang kann allerdings
nur gelingen, wenn sich die Aktivität nicht
nur auf die (vorgeschriebene) Meldung beschränkt. Wichtig ist, sich möglichst schnell
einen Termin beim Arbeitsvermittler geben
zu lassen und selbst aktiv zu werden. Nur
so kann die wichtige Zeitspanne zwischen
Kündigung und Beginn der drohenden Arbeitslosigkeit für die Arbeitsuche und eventuell notwendige Weiterbildung genutzt
werden.
Service-Nummer:
0180 1 555 111 (Festnetzpreis 3,9 ct/min;
Mobilfunkpreise höchstens 42 ct/min)
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Heft 8 | März 2012
Miesbacher Impuls 11
Wirtschaft | Unternehmen
In Gmund ist Sauberkeit Trumpf
W
enn es einmal „schmutzig“ werden sollte, dann ist für
viele Unternehmen der Fachgroßhändler HCR Hygiene
GbR aus Gmund am Tegernsee der erste Ansprechpartner. Der Betrieb ist aus dem Zusammenschluss von HCR Hygiene
von Christian Rahlwes und der Oberland Betriebshygiene GbR von
Peter Grahammer entstanden. Durch die Expertise der beiden Fachmänner ist das Unternehmen hervorragend aufgestellt: Während
Peter Grahammer seit über 20 Jahren als Gebäudereinigermeister
tätig und somit der perfekte Ansprechpartner rund um die professionelle Reinigung ist, engagiert sich Christian Rahlwes seit über zehn
Jahren im Vertrieb und arbeitet außerdem seit fünf Jahren im Außendienst für die Bereiche Reinigungschemie und Hygieneartikel.
Dabei sieht sich HCR Hygiene nicht nur als reinen Verkäufer, sondern offeriert zudem eine leistungsorientierte Betreuung. „Wir stellen die Beratung der Kunden in den Mittelpunkt unserer Tätigkeit.
Mit unserer umfangreichen Betreuung, unserem Produktservice und
unserer Praxiserfahrung sind wir für unsere bestehenden Kunden
ein langjähriger und zuverlässiger Partner“, so Inhaber Christian
Rahlwes. Davon konnte sich auch SMG-Geschäftsführer Oliver
Reitz bei einem Besuch vor Ort überzeugen.
Zum Serviceangebot gehört dabei eine objektbezogene Analyse,
ebenso die Bereitstellung sämtlicher Dokumente wie Reinigungspläne, Sicherheitsdatenblätter und Betriebsanweisungen. Die Angebotsbreite umfasst alles rund um das Thema Hygiene, von Reinigungsmitteln über Putzwägen bis hin zu Microfaserprodukten und
Hygienepapieren. Um eine hohe Qualität der Produkte sicherzustellen, arbeitet HCR Hygiene seit vielen Jahren mit namhaften Herstellern aus der Reinigungs- und Hygienebranche zusammen. „So
können wir uns sicher sein, dass der Kunde nur Produkte erhält, die
den höchsten Qualitätsansprüchen genügen“, erklärt Gebäudereinigermeister Peter Grahammer.
SMG-Geschäftsführer Oliver Reitz informierte sich bei Christian
Rahlwes (links) über die HCR Hygiene GbR.
Kreativität und Know-how
dasistweb GmbH
M
artin Weinmayr hat bereits früh viel gewagt. Mit nur 20
Jahren gründete er 2008 sein erstes Unternehmen für
Web- und Programmierleistungen. Seit 2011 ist er zusammen mit seinem Partner Georg Juffinger Inhaber der dasistweb
GmbH. Ihren Standort hat die noch junge Firma in einem ehemaligen Verwaltungsgebäude der Vitalia-Reformhauskette in Weyarn.
Kreativität und Dynamik verbunden mit hohem technischem Knowhow – das scheint das Erfolgsrezept des mittlerweile zehnköpfigen
Teams zu sein, das verschiedene Dienstleistungen und Lösungen im
Kreatives Arbeiten und hohes technisches Know-how sind das
Erfolgsrezept bei dasistweb.
12 Miesbacher Impuls
Bereich Webdesign und Programmierung anbietet. Die Idee der Firmengründer, für jede angebotene Dienstleistung einen Spezialisten
einzustellen und somit eine hohe Qualität, ein professionelles Ergebnis und einen schnellen und effizienten Service garantieren zu
können, scheint zu funktionieren. So kann das Unternehmen bereits
wenige Monate nach seiner Gründung einen beachtlichen Kundenstamm aufweisen, der von Gastronomiebetrieben über Gemeinden
bis hin zu Künstlergruppen und international arbeitenden Großunternehmen reicht.
Für diese Kunden bietet die dasistweb GmbH Leistungen und Problemlösungen für alle Ansprüche. Zum umfangreichen Dienstleistungsangebot des Unternehmens gehören unter anderem Arbeiten
im Bereich Webdesign, die Schaffung professioneller Corporate
Designs, die Entwicklung von Apps für Smartphones und Tablets
sowie die Ausstattung von Unternehmen mit einem E-Commerce
System (Online-Shops) für den perfekten Unternehmensauftritt im
Netz. Zudem leistet dasistweb schnelle und effiziente Hilfe bei Problemen mit Windows, Apple Mac oder Microsoft Office.
Zusätzlich vertreibt die Firma auch eigene Produkte wie die diw.
webcard, ein Ausweiserstellungssystem zur Anfertigung, Bearbeitung und zum Ausdruck von Mitarbeiterausweisen direkt aus
Datenbanken oder den diw.office-file-converter, der neben der
Möglichkeit, alte Office-Dokumente in das neue platzsparende Office-Format zu konvertieren, auch noch viele weitere Einsatzmöglichkeiten bietet.
Heft 8 | März 2012
Unternehmen
Inhalt | Wirtschaft
Präzision
aus Holzkirchen
M
it einem umfangreichen Leistungsspektrum
rund um das Drehen,
Fräsen und Schleifen von Bauteilen hat sich die GWF GmbH als
Maschinenbauer weit über das Alpenvorland hinaus einen Namen
gemacht. Auf einer Produktionsfläche von 2700 m² führen die Geschäftsführer Andreas Walter und
Paul Greiter im Holzkirchner Gewerbegebiet einen breitaufgestellten
Betrieb mit einem hochmodernen
Maschinenpark, der es ermöglicht,
Betriebsrundgang bei der GWF
GmbH: Paul Greiter (links) und
Andreas Walter mit SMG-Geschäftsführer Oliver Reitz (rechts)
individuelle Kundenwünsche flexibel umzusetzen und dabei den eigenen Ansprüchen an höchste Präzision gerecht zu werden.
Das Unternehmen wurde 1991 als
eigenständige Unternehmenseinheit
der DECKEL AG von Walter und
Greiter gegründet. Mittlerweile
bietet die GWF über 40 Beschäftigten und mehreren Auszubildenden anspruchsvolle Arbeitsplätze.
Über 3000 Präzisionswerkzeuge
gewährleisten eine zügige Auftragsabwicklung und eine langjährige Zufriedenheit bei zahlreichen
nahmhaften Kunden.
Über die Leistungsfähigkeit und
die gute Auftragslage zeigte sich
auch SMG-Geschäftsführer Oliver
Reitz anlässlich seines Betriebsbesuches erfreut. Mit der Verlagerung
der GWF vom Betriebsgelände der
früheren DECKEL AG, auf dem
seit 2010 das Holzkirchner Einkaufsparadies HEP steht, an den
Rudolf-Diesel-Ring konnte dem
Maschinenbauer eine Zukunftsperspektive eröffnet werden, ohne
die der Landkreis einen wichtigen
Bestandteil seiner vielfältigen Branchenstruktur verloren hätte.
Von der Idee
zum Produkt
A
lles unter einem Dach: Mit dieser Philosophie
liefert das Werbestudio Auracher seit über 20
Jahren ganzheitliche Lösungen im Medienbereich. Von der frischen Idee über die richtige Strategie
der Umsetzung, von der modernen Gestaltung bis zur
zertifizierten Ausführung begleitet das Fischbachauer
Unternehmen seine Kunden. Das Spektrum umfasst sowohl die Konzeptentwicklung und das Grafikdesign im
Online- und Printbereich als auch die Produktion von
Prospekten, Katalogen und Formularen. Im Zeitungsbereich werden u. a. der "Leitzachtaler", die Informationszeitung der Gemeinde Fischbachau, und die Gemeindenachrichten des Marktes Schliersee vom Werbestudio
Auracher gestaltet und gedruckt.
Qualitätskontrolle in der hauseigenen Druckerei: SMGGeschäftsführer Oliver Reitz (links) mit Andrea und
Lorenz Auracher
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Heft 8 | März 2012
Miesbacher Impuls 13
Unternehmen
Wirtschaft | Tourismus
Das Hotel Bachmair Weissach: eine Mischung aus dezentem Luxus,
moderner Eleganz und bayerischer Tradition
Hotel Bachmair Weissach
Ein Hotel zum Erholen, Genießen, Feiern und Tagen
E
inen Ort zu schaffen, der bezaubert,
das war die Vision von Korbinian
Kohler, als er nach langen Verhandlungen im August 2010 das Hotel Bachmair
Weissach erwarb. Dass ihm die Umsetzung
dieser Vision gelungen ist, wird auf einem
Rundgang durchs Hotel recht schnell deutlich. Der Immobilieninvestor, der aus der
Gmunder Büttenpapier-Familie stammt,
hat es geschafft, das Hotel, dessen Wurzeln
bis ins Jahr 1863 zurückreichen, zu einem
stylischen Countryhotel der Extraklasse zu
entwickeln. Die Mischung aus bayerischer
Authentizität und hohem Designanspruch
machen den außergewöhnlichen Charme
des Bachmair Weissach aus.
So kann man in den 146 Zimmern und Suiten des Hotels, die sich seit Dezember 2011
in einem komplett neuen Outfit präsentieren, sowie in dem Kommunikationstreffpunkt Tagesbar, in der Bachmair Weissach
Kamin Lounge oder im Frühstückspavillon
bayerische Tradition und moderne Eleganz
stilvoll miteinander kombiniert genießen.
Für eine besondere Atmosphäre sorgen vier
verschiedene Stuben, die zum Schlemmen
und Genießen einladen. Jede Stube hat ihre
eigene Farbgebung und ihren eigenen Stil,
Die „Alte Stube“ ist eine der vier Stuben im Hotel Bachmair Weissach, die mit ihrer hervorragenden Speisekarte lockt.
14 Miesbacher Impuls
der auch in der Speisekarte zum Tragen
kommt.
Eine echte kulinarische Attraktion wurde
im November 2011 mit dem Umbau der
Kreuther Stube in eine Fondue- und Raclette-Stube geschaffen. Diese ist als erstes
Fondue-Restaurant im bayerischen Alpenraum besonders an kalten Tagen an Gemütlichkeit kaum zu übertreffen und die beste
Garantie für einen entspannten Abend. Ob
Fleisch-, Fisch- oder Käsefondue, in der
Kreuther Fondue-Stube ist von rustikal bis
raffiniert für jeden Geschmack etwas dabei.
Das Hotel Bachmair Weissach steht für hohe
Qualität und hervorragendem Service. Trotz
Ansprüchen an Design und Luxus ist es für
Korbinian Kohler aber in erster Linie wichtig, eine entspannte Atmosphäre zu schaffen, in der sich die Gäste wohlfühlen. Sein
Motto lautet: „Fünf Sterne, aber lässig“. So
sind in dem Wellness- und Designhotel auch
Familien gerne gesehen. Doch nicht nur Familien kommen auf ihre Kosten. Durch die
Zusammenstellung verschiedener Pakete
kann jedem Gast ein individuelles Wohlfühlerlebnis geboten werden. Für Wintersportfans bietet sich beispielsweise das „Fit
& Sexy“-Paket an, das den Besucher mit
einem ausgewogenen Winter-Fitness- und
Verwöhnprogramm überrascht. Das Special
umfasst vier Übernachtungen mit WellnessFrühstück und Fitness-Menü. Zwei Tage
geht es zudem mit dem hoteleigenen Shuttle hinauf ins Skigebiet Tegernsee-Spitzing,
Ski-Pass und Transfer inklusive. Neben Ski-
Heft 8 | März 2012
Tourismus
Inhalt | Wirtschaft
fahren und Schneeschuhwandern durch die
Tegernseer Bergwelt kann der Gast anschließend im hauseigenen Spa-Bereich mit einer
Cranio-Sacral-Behandlung und einer Ganzkörper-Aromakerzenmassage entspannen.
Ein weiteres Highlight ist das Damenspecial
„Just for Girls“ für vier Personen. Mit zwei
Übernachtungen inklusive Halbpension in
der luxuriösen Grand Suite, entspannten
Stunden im Spa-Bereich und einem Champagner-Cocktail in der Kamin Lounge ist
das Angebot genau das Richtige für ein lustiges „Mädelswochenende“. Aber auch die
Männerwelt wird im Bachmair Weissach
nicht vergessen. Für sie organisiert das Hotel ein „echtes Männerwochenende“. Neben
zwei Übernachtungen mit Frühstück steht
ein Besuch im legendären Tegernseer Bräustüberl inklusive Brotzeit, Schnupftabak,
Bräustüberl-Willi und vier „Halben“ vom
süffigen Tegernseer Bier auf dem Programm.
Außerdem wird in der Slyrs-Destillerie in
Schliersee der berühmte bayerische Whisky
getestet.
Neben dem Hotelbetrieb ist ein zweiter
Schwerpunkt des Hauses die Durchführung von Tagungen und Veranstaltungen.
Hierbei verfolgt der Hotelbesitzer ambitionierte Ziele. „Wir wollen die Führungsrolle
im Event- und Tagungsbereich bayernweit
übernehmen“, wünscht sich Korbinian Kohler. Ein erster Schritt in diese Richtung wurde bereits im Januar 2011 durch den Zukauf
der benachbarten Tennisanlage unternommen.
Ursprünglich diente der Kauf der großen
Tennishalle mit insgesamt vier Indoor-Plätzen dazu, den Gästen des Bachmair Weissach
ein großzügiges Sportangebot zu bieten. Nun
soll das Areal zur Bachmair-Weissach-Arena
umgewandelt und als Eventhalle für Kongresse, Konzerte und Feste genutzt werden.
Nach dem Umbau soll die Halle auf insgesamt 2.700 m² Platz für bis zu 2.000 Gäste
bieten. Neben der Nutzung als Tagungs- und
Veranstaltungshalle ist in der Arena auch ein
Event-Sportbereich vorgesehen, beispiels-
Ob Geburtstagsfeier, Hochzeit oder Galaball, das Hotel Bachmair Weissach bietet für jeden
Anlass den passenden Raum mit entsprechendem Ambiente.
Junior Suite mit hochwertiger Ausstattung und Balkon: Die Zimmer präsentieren sich seit
Dezember 2011 in einem neuen Design.
weise für Aktivitäten wie Bouldern oder
Soccer-Spiele.
Laut Korbinian Kohler bestehe ein großer
Bedarf an Orten bzw. Räumlichkeiten, in
denen Großveranstaltungen durchgeführt
werden können. So etwas fehle aber bisher
im Tegernseer Tal. Pläne und sogar erste
Buchungen für Großveranstaltungen liegen bereits auf dem Tisch. Darüber hinaus
bemüht sich ein Team von Eventmanagern
Liegestühle entlang des Baches laden ein, sich eine Auszeit zu nehmen.
Heft 8 | März 2012
um die Akquise hochkarätiger Kunden und
die zukünftige Ausgestaltung der ehemaligen
Tennishalle.
Um die Tennishalle in eine Eventhalle umzuwandeln, werden der Eingangsbereich neu
gestaltet, zusätzliche Räumlichkeiten geschaffen sowie moderne Tagungstechnik und
die nötige Ausstattung für große Konzerte
installiert. Zudem werden zusätzliche Parkplätze benötigt. Im Rahmen der Umbaumaßnahmen werden vermutlich alle Innenplätze
sowie ein Teil der Außenanlagen den Plänen
weichen müssen. Abhängig von der Parkplatzsituation sollen aber nach Möglichkeit
vier Außen-Tennisplätze erhalten bleiben.
Bis Juni sollen die Umbaumaßnahmen abgeschlossen sein. Dann können passend zum
150-jährigen Bestehen des Hotels Bachmair
Weissach die Neuerungen groß gefeiert werden. Korbinian Kohler sieht seinen Plänen
sehr optimistisch entgegen: „Ob Konzerte,
Messen, Autopräsentationen – wir werden
richtig viele Menschen hierherbringen. Das
wird sich für das ganze Tegernseer Tal lohnen.”
Miesbacher Impuls 15
Wirtschaft | Förderprogramme
Unternehmen
Förderprogramme
Unterstützung zur Fachkräftesicherung und -qualifizierung
D
as Thema Fachkräftemangel ist
auch im Landkreis Miesbach
brandaktuell. Unternehmer, die
beispielsweise Ingenieure, medizinisches
und pflegendes Personal, IT-Spezialisten
und Handwerker beschäftigen, müssen sich
bereits heute Gedanken über die Fachkräfte
von morgen machen. Auch die Politik hat
diese Problematik erkannt und verschiedene
Förderprogramme zur Sicherung und Qualifizierung von Fachkräften entwickelt. Die im
Folgenden vorgestellten Förderprogramme
richten sich in erster Linie an KMUs (kleine
und mittlere Unternehmen), das heißt Unternehmen und freie Berufe, die weniger als
250 Mitarbeiter beschäftigen und entweder
nicht mehr als 50 Millionen Euro Jahresumsatz oder 43 Millionen Euro Bilanzsumme
erwirtschaften.
BAFA-Förderprogramm
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bewilligt Zuschüsse für interne Schulungen und Unternehmensberatungen. Das Förderprogramm
kann zur Optimierung von Prozessen, internen organisatorischen oder technischen
Änderungen sowie Neuorientierungen in
Anspruch genommen werden. Der Förderrahmen ist bei diesem Programm sehr weit
gefasst. Möglich sind zum Beispiel folgende
Beratungs- oder Schulungsinhalte: Einführung familienfreundlicher Maßnahmen
oder Vereinbarkeit von Familie und Beruf,
Führungskräftesicherung und -gewinnung
durch demografieorientierte Personalkonzepte, Fragen der Unternehmensführung,
Qualitäts- oder Projektmanagement sowie
Controlling und Betriebsberatung.
Weitere Informationen unter:
www.beratungsfoerderung.info
Bildungsprämie
Die vom Bundesministerium für Bildung
und Forschung zur Verfügung gestellte Bildungsprämie kann sowohl von Selbstständigen als auch von Arbeitnehmern genutzt
werden. Voraussetzungen sind eine Mindestarbeitszeit von 15 Stunden pro Woche
und eine bestimmte Einkommensgrenze.
Die Bildungsprämie fördert grundsätzlich
Weiterbildungsmaßnahmen, die für die Ausübung der aktuellen oder zukünftigen beruflichen Tätigkeit relevant sind und wichtige
Kenntnisse und Fertigkeiten vermitteln bzw.
Kompetenzen erweitern. Dies reicht vom
Lehrgang für ein PC-Programm über Kompakt-Sprachkurse bis hin zu fachspezifischen
Fortbildungen wie etwa einem Grundlagenkurs für Existenzgründer. Die Weiterbildungsmaßnahmen werden mit 50 % bezuschusst.
Weitere Informationen unter:
www.bildungspraemie.info
Ansprechpartner
Service- und Programmstelle Bildungsprämie beim Projektträger im DLR
Heinrich-Konen-Str. 1
53227 Bonn
Telefon: (0800) 26 23 000
E-Mail: [email protected]
WeGebAU-Förderprogramm
Das WeGebAU-Förderprogramm (Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter
Älterer im Unternehmen) unterstützt gering
qualifizierte Mitarbeiter, Mitarbeiter über
45 Jahre oder solche, die als Quereinsteiger
nicht in ihrem gelernten Beruf arbeiten, bei
Weiterbildungsmaßnahmen. Die Arbeitnehmer erhalten für die Förderung einen Bildungsgutschein. Damit können sie unter
verschiedenen
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Weiterbildungsangeboten wählen. Außergewöhnlich
an dem
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WeGebAU-FörBGU Beraternetz Oberbayern
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16 Miesbacher Impuls
Foto: Agentur für Arbeit
Im Landkreis Miesbach haben bereits einige
Arbeitnehmer eine Förderung durch das WeGebAU-Programm in Anspruch genommen.
Ein Unternehmen hat dadurch beispielsweise
einen Mitarbeiter zum Projektleiter qualifizieren lassen. Die Kosten wurden vollständig übernommen. Ein anderer Unternehmer
konnte mit Hilfe des WeGebAU-Förderprogramms die Ausbildung zweier Arbeitnehmer im Bereich Arbeitssicherheit finanzieren.
Ansprechpartner
Agentur für Arbeit
Geschäftsstelle Holzkirchen
Philipp Dollinger
Herdergarten 2
83607 Holzkirchen
Telefon: (0 80 24) 90 47-14
E-Mail: [email protected]
IFlaS-Bildungszielplanung
Vom IFlaS-Programm (Initiative zur Flankierung des Strukturwandels) der Agentur
für Arbeit können Arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit bedrohte Arbeitnehmer, vor
allem auch Berufsrückkehrer bzw. Wiedereinsteiger profitieren. Je nach Situation der
einzelnen Person werden komplette Maßnahmen mit Abschluss in anerkannten Ausbildungsberufen (auch Umschulungen) oder
ergänzende Teilqualifizierungen gefördert.
Weitere Informationen sind bei der Agentur
für Arbeit erhältlich.
Heft 8 | März 2012
Immobilien
Inhalt | Wirtschaft
Alpen-Immo GmbH
Erfolgreiche Immobilienvermittlung in der Region
D
ie Immobilien-Spezialisten der Alpen-Immo GmbH aus Schliersee
können auf ein erfolgreiches Jahr
2011 zurückblicken. Einige große Anwesen,
Villen und Grundstücke im Landkreis Miesbach wechselten mit Hilfe von Eva Skofitsch
und ihrem Team den Besitzer. Beispielhaft
seien zwei Villen in den Schlierseer Ortsteilen
Neuhaus bzw. Fischhausen erwähnt. Im Ortskern selbst wurde ein einzigartiges 1.800 m²
großes Grundstück mit Seeblick entwickelt
und anschließend verkauft. Und auch über
die Landkreisgrenzen hinaus war das Unternehmen tätig: In der Gemeinde Samerberg
konnte z. B. ein Erholungsheim mit einem
7.500 m² großen Areal veräußert werden.
Auf ihre Expertise in Hotel-GastronomieObjekten sowie Erfahrung bei Zwangsvollstreckungs- und Zwangsversteigerungsfällen
konnte die Alpen-Immo GmbH beim Hotel
Lederer am See in Bad Wiessee zurückgreifen.
Noch vor der Zwangsversteigerung konnte
das Objekt erfolgreich an eine Grünwalder
Investorengruppe verkauft werden.
Eva Skofitsch möchte nun an den Erfolg
aus dem vergangenen Jahr anschließen: „In
diesem Jahr steht der Vertrieb der Dr. MayKlinik in Kreuth an. Für die Immobilie und
das 50.000 m² große Grundstück wird ein
Investor gesucht“, erklärt Skofitsch. „In Abstimmung mit der Gemeinde Kreuth möchten
wir hier eine für alle zufriedenstellende Lösung finden.“
Zudem ist das Unternehmen derzeit auf der
Suche nach einem Grundstück – auch mit
Altbestand – in Schliersee oder am Tegernsee,
das zur Wohnbebauung geeignet ist oder entwickelt werden muss.
Auch der Alpen-Immo GmbH selbst steht ein
Umzug in eine neue Immobilie bevor. Denn
das Unternehmen hat ein Wohn- und Geschäftshaus in der Schlierseer Rathausstraße
Rathausstraße 2 in Schliersee:
nach Umbau und Renovierung der neue
Firmensitz der Alpen-Immo GmbH
2 von der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee
erworben. Nach Umbau und Renovierung
möchte die Alpen-Immo GmbH noch in der
ersten Jahreshälfte ihre neuen 250 m² großen repräsentativen Geschäftsräume in bester Lage in der Ortsmitte eröffnen. Der neue
Firmensitz soll das Flaggschiff mit zentralem
Treffpunkt für Kunden und Investoren werden.
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Heft 8 | März 2012
Miesbacher Impuls 17
Wirtschaft | Immobilien
Unternehmen
Immobilientipps
Grundstück in Holzkirchen
1.065 m2 am östlichen Ortsrand
Das unbebaute Grundstück umfasst 1.065 m² und
liegt am östlichen Ortsrand von Holzkirchen, südlich
der Ortsdurchfahrt der Staatsstraße 2073 (Miesbacher
Straße). Das Ortszentrum ist etwa 600 m entfernt.
Der Markt Holzkirchen führt derzeit ein Verfahren
zur 2. Änderung des Bebauungsplanes durch. Zulässig wird demnach voraussichtlich eine zweigeschossige
mischgebietstypische Bebauung (Gewerbe und Wohnen) sein. Für diese sollen eine zulässige Grundfläche
von 525 m², eine Wandhöhe von 6,4 m und eine Dachneigung von 25-30° gelten.
Das Grundstück hat über die von der Miesbacher Straße abzweigende gemeindliche Straße eine ausreichende
verkehrliche Erschließung und Anschlussmöglichkeit
an die gemeindliche Wasser- und Stromversorgung.
Kontakt
Markt Holzkirchen
Standortförderung
Alexandra Koppa
Telefon: (0 80 24) 642-320
Fax: (0 80 24) 642-920
E-Mail: [email protected]
Luftbild © LVG Bayern 2009
Gewerbefläche in Hausham
400 m2 im 1. Obergeschoss
In der Haushamer Industriestraße wird derzeit ein Gewerbeobjekt errichtet, das im Sommer dieses Jahres bezugsfertig sein wird. Im
1. Obergeschoss stehen noch 400 m² Fläche
zur Vermietung, die als Büro oder Praxis, zur
Entwicklung und Forschung oder als Lagerfläche nutzbar sind. Auf Wunsch ist auch
18 Miesbacher Impuls
eine Teilung der Fläche möglich. Die Ausstattung entspricht gehobenem Standard, wobei
der Ausbau variabel erfolgt. So ist z. B. auch
der Einbau eines Aufzugs denkbar.
Aufgrund der Lage an der B307 ist eine optimale Erreichbarkeit gewährleistet. Außenstellplätze stehen zur Verfügung.
Kontakt
Immokonzept 360°
Immobilien- und Projektentwicklung e.K.
Katja Blaskovic
Telefon: (0 80 26) 929 84 97
Fax: (0 80 26) 929 84 98
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Heft 8 | März 2012
Immobilien
Inhalt | Wirtschaft
Büroraum in Otterfing
Variable Aufteilung
In unmittelbarer Nähe zum Otterfinger Bahnhof steht ab sofort ein Büroraum in einem neu erstellten Wohn- und Geschäftshaus zur Vermietung.
Der Raum befindet sich im zweiten Obergeschoss eines in energiesparendem KfW 70-Standard und solider Ziegel-Bauweise erstellten Gebäudes und ist sofort bezugsfertig.
Neben dem 74 m² großen Büroraum, der mit hochwertigem Linoleumbelag ausgelegt ist (individuelle Raumaufteilung auf Mieterwunsch in Trockenbauweise möglich) gehören auch ein Nebenraum mit Anschluss für
eine Küchenzeile sowie ein abschließbares Kellerabteil zum Mietobjekt.
Kontakt
Ludwig Heinzinger
Telefon: (0 80 62) 1520
SMG sucht Immobilien
Wachstum und Ansiedlung ermöglichen und dabei optimale
Standorte identifizieren: Die SMG unterstützt ansiedlungsinteressierte Unternehmen bei der Suche nach einer geeigneten Immobilie oder einem passenden Grundstück im Landkreis Miesbach.
Ebenso ist die SMG Partner für Betriebe, die bereits im Landkreis
Miesbach ansässig sind und Erweiterungsbedarf haben. Um geeignete Flächen anbieten zu können, bittet die SMG Eigentümer
bzw. Vermieter von Gewerbeflächen (Büro, Produktion, Lager,
Handel), etwaige Leerstände unter (0 80 25) 993 72-21 oder per
Mail an [email protected] mitzuteilen.
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Heft 8 | März 2012
Servicepartner
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Grahammer & Rahlwes
Tegernseer Straße 17
83703 Gmund am Tegernsee
Tel. +49(0)80 22 - 9 15 46 72
Fax +49(0)80 22 - 9 15 46 73
E-Mail: [email protected]
Miesbacher Impuls 19
Wirtschaft | Investitionen
Unternehmen
Neue Unternehmen im
Irschenberger Gewerbegebiet
Betriebe verlagern sich in unmittelbare Autobahnnähe
I
n unmittelbarer Nähe zur Autobahn
München – Salzburg (A8) erfreut sich das
Gewerbegebiet Salzhub eines Zuwachses
durch die Ansiedlung weiterer Betriebe. In
Sichtweite der Anschlussstelle Irschenberg
bezogen Ende 2011 die TVI Meat Portioning
Systems GmbH und die Scuderia Grand Tourismo GmbH neue Räumlichkeiten.
Während sich die Scuderia als Servicepartner
für Ferrari, Maserati, Gumpert und Alfa Romeo 8C einen Namen gemacht hat, hat sich
das 2004 gegründete Unternehmen TVI auf
Thomas Völkl (l.) und Michel Anton demonstrieren die innovative Technologie an einer TVIPortioniermaschine.
den Maschinenbau für die fleischverarbeitende Industrie spezialisiert. Vom Frosten über
das richtige Temperieren von Fleisch bis hin
zu Portioniermaschinen und zum automatischen Einlegen der fertigen Portion in Verpackungen liefert TVI sowohl Einzelkomponenten als auch komplette Produktionslinien.
Kunden der TVI portionieren beispielsweise
Steaks, Schnitzel, Rouladen, Koteletts oder
Grillfackeln für den gesamten Einzelhandel
und die Gastronomie.
TVI Meat Portioning Systems GmbH: neuer
Firmensitz im Irschenberger Gewerbegebiet Salzhub
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Aufgrund einer großen Innovationskraft
verfügt TVI über einen technologischen
Vorsprung, der Grundstein für stetiges
Wachstum und eine zunehmende Internationalisierung des Unternehmens ist. Über
Handelspartner vertreibt TVI derzeit in
ganz Europa, USA, Russland und Australien pro Jahr ca. 100 Maschinen, die nun im
Landkreis Miesbach gefertigt werden.
Das von Heufeld (Landkreis Rosenheim)
nach Irschenberg umgezogene Unternehmen
bietet im neuen Betriebsgebäude seinen 55
Beschäftigten ideale Arbeitsbedingungen.
Mit einer 2.500 m² großen Produktionshalle und 800 m² Bürofläche haben die TVIGeschäftsführer Michel Anton und Thomas
Völkl am Irschenberg aber auch für ihre
Kunden aus aller Welt repräsentative Räumlichkeiten geschaffen, um vor Ort im Betrieb
Entwicklung und Fertigung vorführen zu
können.
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Einzulösetronomie-Betriebe
Gas
Servicepartner für Ferrari, Maserati, Gumpert
und Alfa Romeo 8C: die Scuderia Gran Tourismo GmbH
20 Miesbacher Impuls
Heft 8 | März 2012
Immobilien
Inhalt | Wirtschaft
IB Haus und Grund Immobilien
Vermittlung und Verwertung von Grundbesitz
A
ls kleines Familienunternehmen
kann die IB Haus und Grund Immobilien ihren Kunden eine ganz
persönliche Beratung und Betreuung anbieten. So steht sie den Interessenten oder Käufern jederzeit auch nach Feierabend und am
Wochenende zur Verfügung und unterstützt
diese selbstverständlich nach dem Immobilienerwerb, z. B. bei der Realisierung von
Sonderwünschen.
Die Firma IB Haus und Grund Immobilien
aus dem Hause Bremora ist ein zuverlässiger
Partner auf dem Gebiet der Vermittlung und
Verwertung von Grundbesitz sowie der Betreuung von Immobilien. Ihr Aufgabenspektrum umfasst die realistische Einschätzung
von Immobilien und die Feststellung der Bebaubarkeit von Grundstücken. Zudem führt
sie unbebaute Grundstücke zur Baureife
und übernimmt die Betreuung von Neubzw. Umbauten. Ihren Kunden bietet sie den
Service, alle notwendigen Schritte von der
Bauvoranfrage bis hin zur Baugenehmigung
einzuleiten und sämtliche Verhandlungen
mit den zuständigen Ämtern zu führen.
Im Landkreis Miesbach lassen sich bereits
einige gelungene Wohngebäude und -anlagen aus dem Hause Bremora finden. In der
Sonnenstraße in Hausham wurde von 2007
bis 2011 ein Projekt mit 20 Einfamilien- und
Doppelhäusern projektiert und schlüsselfertig erstellt. Die letzten beiden Häuser sind
von der IB Haus und Grund Immobilien
vergangenes Jahr verkauft und fertiggestellt
worden. Für eine sehr exklusive Eigentumswohnanlage mit 17 Einheiten in RottachEgern in der Aribostraße hatte man außerdem die Projekt- und Bauleitung sowie den
Vertriebsauftrag in Kooperation. Auch diese
Bau- und Verkaufsphase ist bereits abgeschlossen.
Erfahrungen hat die Firma nicht nur mit einzelnen Bauprojekten, sondern auch bei der
Entwicklung größerer Areale, beispielsweise durch die Erstellung oder Änderung von
Bebauungsplänen. So hat die IB Haus und
Sitz der IB Haus und Grund Immobilien in
Hausham
Grund Immobilien im letzten Jahr durch Änderung des Bebauungsplanes in SchlierseeNeuhaus das ehemalige Hotelgrundstück in
der Schönfeldstraße für sieben Einfamilienhäuser überplant. Bei diesem Objekt sind die
Rohbauten bereits zum größten Teil fertiggestellt und die Häuser bis auf zwei verkauft.
Neubau in der
Ortsmitte von Hausham
Ein Projekt der Moser & Bremora KG
M
it ihrem neuesten Projekt, bei dem IB Haus und Grund Immobilien den Alleinvertrieb und die Beratung übernimmt,
liegt die Firma genau im Trend der Zeit, indem sie der steigenden
Nachfrage an barrierefreien Wohnungen im Landkreis Miesbach
Rechnung trägt. Direkt im Ortskern von Hausham soll der Familienpark Rosenhof entstehen. Das Objekt steht kurz vor dem Baubeginn. Bauträger des Projekts ist die ebenfalls zur IB Haus und
Grund Immobilien gehörende Firma Moser & Bremora KG, die
auch Eigentümerin des Grundstücks ist.
Die neue Wohnanlage besteht aus vorerst zehn schwellen- und
barrierefreien Eigentumswohnungen mit Lift sowie acht familiengerechten Reiheneigenheimen. Auf Grund des großen Verkaufserfolges der 59 m² bis 95 m² großen Wohnungen ist an Stelle von
fünf Reihenhäusern ein weiteres Mehrfamilienhaus mit sieben
Wohnungen geplant. Für jede Wohnung steht auch ein Tiefgaragenstellplatz zur Verfügung. Alle Geschäfte des täglichen Bedarfs
wie Banken, Schulen oder Kindergärten befinden sich in unmittelbarer Nähe. Vom Objekt aus sind es nur wenige Gehminuten zur
BOB, mit der man in ca. 50 Minuten den Hauptbahnhof in München erreicht.
Heft 8 | März 2012
Der Familienpark Rosenhof soll in der ruhigen und sonnigen
Ortsmitte von Hausham entstehen. Die Abbildung zeigt das
Projekt aus Sicht des Illustrators.
Kontakt:
IB Haus und Grund Immobilien
Vermittlung und Verwertung von Grundbesitz
Rathausstraße 33
83734 Hausham
Telefon: (0 80 26) 925 33 72
E-Mail: [email protected]
www.ib-hausundgrund.de
Miesbacher Impuls 21
Wirtschaft | Unternehmen
Unternehmen
Zwei Urkunden auf einen Streich
Druckerei Mayr Miesbach ausgezeichnet
B
ereits zum dritten Mal wurde die Mayr Miesbach Firmengruppe nach PSO ISO 12647 im Bogenoffset- sowie im Rollenoffsetverfahren rezertifiziert. Hinter PSO (ProzessStandard
Offsetdruck) verbirgt sich eine industriell orientierte und standardisierte Verfahrensweise bei der Herstellung von Druckerzeugnissen,
mit der die Produktion von der Datenerfassung bis zum fertigen
Druckprodukt qualitativ gesichert wird. Denn da die Arbeitsteilung
in der Druckindustrie in den letzten Jahren stark zugenommen hat,
werden die Daten selten dort erstellt, wo sie gedruckt werden. Ziel
von PSO ist es deshalb, die verschiedenen Produktionsprozesse so
effizient wie möglich zu gestalten und gleichzeitig dafür zu sorgen,
dass Zwischen- und Endergebnisse eine vorhersehbare Farbqualität
aufweisen. Mit der Rezertifizierung zeigt Mayr Miesbach einmal
mehr einen professionellen Umgang mit seinem qualifizierten Farbmanagement und stellt damit seinen eigenen hohen Qualitätsanspruch unter Beweis.
Zeitgleich erhielt das Unternehmen eine weitere Auszeichnung für
die Teilnahme an der Klimainitiative der Druck- und Medienverbände. Die Initiative ermöglicht den teilnehmenden Betrieben die
produktionsbedingten klimaschädlichen Emissionen gegenüber Auftraggebern und Endkunden transparent zu machen, einzusparen und
wenn gewünscht auszugleichen. Durch die Zertifizierung ist Mayr
Miesbach nun in der Lage, klimaneutrale Aufträge herzustellen, indem für die verursachten CO2-Emissionen entsprechende Zertifikate
Anerkennung und Auszeichnung für Mayr Miesbach: Wolfgang
Totzauer (Bayerndruck), Ulrich Herzog, Siegfried Kaspar (beide
Geschäftsführer Mayr Miesbach), Erwin Erler (Abteilungsleiter
Druck), Johann Külbs (Abteilungsleiter Vorstufe) und Dirk Müller
(Bayerndruck) bei der Übergabe der Urkunden (v.l.).
aus Klimaschutzprojekten erworben werden. Gleichzeitig ist sich das
Unternehmen seiner Verantwortung für die Erhaltung der Urlaubsregion des Miesbacher Oberlands bewusst.
Der Verband Druck und Medien Bayern (Bayerndruck), vertreten
durch Wolfgang Totzauer und Dirk Müller, konnte somit im Herbst
2011 gleich zwei Urkunden an die Geschäftsführung übergeben.
Die Blätter, die die Welt bedeuten
Papier-Innovationen aus dem Hause lakepaper, eine Marke der Büttenpapierfabrik Gmund
D
ie Möglichkeiten Informationen auszutauschen, zu strukturieren, zu speichern und abzurufen, sind in Zeiten von vernetzten
Datenbanken, internetfähigen Handys und mobilen TabletComputern nahezu unbegrenzt. Woher kommt es dann also, dass die
Deutsche Post immer noch 66 Millionen Briefe täglich versendet oder
dass man noch Visitenkarten verteilt, anstatt digitale Kontaktdateien
via Bluetooth auszutauschen? Warum liegt in nahezu jedem Büro eine
beschreibbare Unterlage auf dem Schreibtisch, kleben Post-Its an den
Bildschirmen und stehen reihenweise Aktenordner in den Regalen?
Die Antwort auf diese Fragen liefert das Material, aus welchem
Briefe, Visitenkarten und Notizzettel gemacht sind: Papier. Auch die
technischen Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts haben nichts daran
geändert, dass Menschen lieber etwas in der Hand halten als es in
Form einer Datei auf ihrer Festplatte zu speichern. Diverse Studien
belegen auch, dass sich Informationen, die durch klassische Printme-
Das Feinstpapier „BLOCKER“ ermöglicht 100 % Blickdichte.
22 Miesbacher Impuls
dien kommuniziert werden, besser einprägen als diejenigen ihrer digitalen Konkurrenz. Papier kann man anfassen, man kann Texte mit
Notizen ergänzen, Wichtiges unterstreichen, aber im Zweifel auch
Misslungenes zerknüllen und wegwerfen.
Um all die Vorteile von Papier in der heutigen Geschäftswelt optimal
in Szene zu setzen, bedarf es einer dementsprechenden Qualität der
Papierprodukte. Auch wenn qualitative Eigenschaften von Papiererzeugnissen eher unterbewusst wahrgenommen werden, tragen sie
maßgeblich zu einem professionellen Erscheinungsbild bei und sind
fester Bestandteil einer erfolgreich kreierten Corporate Identity.
Aus diesem Grund gründete die Büttenpapierfabrik Gmund im Jahre 2000 die Marke lakepaper, die sich seitdem der Herstellung von
qualitativ hochwertigen Büropapieren verschrieben hat. Seit über
zehn Jahren beschäftigen sich die Spezialisten von lakepaper mit
haptischen und optischen Eigenschaften von Qualitätspapieren. Als
technische Neuerung wurde das lichtundurchlässige Feinstpapier
„BLOCKER“ entwickelt, das 2012 sogar erfolgreich patentiert wurde. Bereits ab einer Grammatur von 100 g/m2 bietet dieses hochwertige Papier vollständige Blickdichte, ohne dabei andere Eigenschaften wie beispielsweise die Griffigkeit zu vernachlässigen.
Papier ist eben nicht gleich Papier, und auch wenn man als Endverbraucher nicht mitbekommt, ob man Papier von lakepaper in
Händen hält, so besticht es beim Drucken, Schneiden, Schreiben
oder Falten durch seine unauffällige Makellosigkeit. Und auf Dauer
macht genau das den Unterschied.
Heft 8 | März 2012
Inhalt | Wirtschaft
 LKC DR. KARPF & PARTNER
Steuerberatungsgesellschaft
Seestraße 5
D-83703 Gmund am Tegernsee
Tel. +49 (0)8022 - 750 10
Fax +49 (0)8022 - 750 120
E-Mail: [email protected]
 LKC Rechtsanwaltsgesellschaft mbH
Prinzregentenstraße 22
D-80538 München
Tel. +49 (0)89 - 232 416 9 -10
Fax +49 (0)89 - 232 416 9 -20
E-Mail: [email protected]
 LKC TREUBEG mbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Forstweg 8
D-82031 Grünwald b.München
Tel. +49 (0)89 – 5467010
Fax +49 (0)89 – 54670140
E-Mail: [email protected]
Heft 8 | März 2012
Miesbacher Impuls 23
Wirtschaft | Unternehmen
Lebensraum Büro
cbo computer- & bürotechnik gmbh präsentiert neue Ausstellungsräume
S
eit 21 Jahren ist die cbo gmbh in Schliersee der Ansprechpartner, wenn es um das Thema Büro geht. Von der IT über
Kopierer, Telefonanlagen und Büromaterial bis zu Büroeinrichtungen für kleine bis Großraumbüros projektiert das Team
um die Geschäftsführer Robert Forster und Matthias Brandl landkreisübergreifend Office-Konzepte.
Das Büro als angenehmen und ergonomischen Lebensraum gestalten, in dem das Arbeiten Spaß macht, das ist im Fokus bei den
Office-Profis. Neuste wissenschaftliche Erkenntnisse in Sachen
Akustik- und Beleuchtungstechnik sind bei der Konzeptionierung
ebenso wichtig wie ergonomische Möbel, strahlungsarme IT-Technik und harmonische Farbgestaltung der Arbeitsplätze.
Dass Hightech und Wohlbefinden im Einklang miteinander stehen
können, zeigt die cbo gmbh nun auch in ihren eigenen, neu gestalteten Ausstellungsräumen in Schliersee. Ausgeklügelte arbeitsplatzspezifische Akustik- und Beleuchtungstechnik sowie dazu
passende Büroeinrichtungs-Vorschläge beweisen, dass sowohl
Funktionalität als auch der Wohlfühl-Faktor am Arbeitsplatz von
heute in Einklang stehen können. Neben der Einrichtung bietet
cbo neuste IT-Technik. Ob klassischer Windows-Anwender oder
designorientierter Apple-Nutzer, das cbo-Team bietet jedem Anspruch bestes Know-How und passende Hardware mit professioneller Dienstleistung und kurzen Lieferzeiten.
Kunden können sich in den neuen Räumlichkeiten inspirieren lassen und auf die cbo-Erfahrung aus 21 Geschäftsjahren bauen. Die
Ausstellung und das Geschäft sind von Montag bis Freitag jeweils
von 9 bis um 18 Uhr geöffnet. Für Terminvereinbarungen zur individuellen Beratung steht das cbo-Team unter (0 80 26) 26 22 gern
zur Verfügung.
In den neu gestalteten Ausstellungsräumen von cbo können sich
Kunden inspirieren lassen.
Oberland-Wertholzsubmission
Miesbacher Bergahorn erzielt neuen Spitzenpreis
U
nter der Federführung der Waldbesitzervereinigung
Holzkirchen
(WBV) fand in Zusammenarbeit
mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Miesbach Anfang Februar mit der „Oberland-Wertholzsubmission“ bereits zum vierzehnten Mal
Die Braut (teuerster Stamm der Submission) mit
Wolfgang Neuerburg (Bereichsleiter Forsten am AELF
Miesbach), Anton Schrädler (Verkäufer der Braut)
und WBV-Geschäftsführer Gerhard Penninger (v. l.)
24 Miesbacher Impuls
eine schriftliche Versteigerung wertvoller
Laub- und Nadelhölzer statt. Insgesamt sieben Forstliche Zusammenschlüsse und der
Staatsforstbetrieb Bad Tölz lieferten 427
Kubikmeter ausgesuchter Stämme zum Lagerplatz in St. Heinrich am Starnberger See.
14 einheimische Holzarten kamen zum Verkauf – diesmal vor allem Bergahorn, Eiche,
Esche, Fichte und Ulme. Auch der „Baum
des Jahres“, die Lärche, konnte erfolgreich
verkauft werden.
Der Bergahorn-Stamm eines WBV-Mitglieds aus der Gemeinde Warngau erzielte
mit 8.334 Euro je Kubikmeter einen neuen
Spitzenwert in der Geschichte der OberlandWertholzsubmission. Der qualitativ herausragende Stamm wird zu Furnier verarbeitet.
Insgesamt konnte für die Waldbesitzer ein
Umsatz von knapp 147.000 € netto erzielt
werden.
Mit 48 Bietern aus dem gesamten Bundesgebiet haben sich an der Versteigerung so viele
Betriebe wie noch nie beteiligt. Die Interessenten rekrutierten sich über eine Schnitzschule, sehr viele heimische Schreiner- und
Sägebetriebe bis hin zu großen namhaften
international agierenden Furnierwerken. Sie
alle schätzten die Zusammenstellung hochwertiger Hölzer der Oberland-Wertholzsubmission aus einem Einzugsgebiet, das sich
vom Ötztal bis Ebersberg und von Schongau bis Irschenberg erstreckt. 32 Bieter und
95% des Holzes erhielten einen Zuschlag.
Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und
Forsten Miesbach unterstützte die Oberland-Wertholzsubmission. „In der Waldwirtschaft gehört den gesunden, stabilen und leistungsfähigen Mischwäldern die Zukunft“,
so Forstdirektor Wolfgang Neuerburg. Gute
Preise für wertvolle Hölzer seien die beste Werbung für die Verjüngung aller heimischen Baumarten und für die aktive
Pflege der Waldbestände. Die OberlandWertholzsubmission zeige eindrucksvoll auf,
dass sich eine möglichst große Baumartenvielfalt im Wald für die Waldbesitzer auch
wirtschaftlich rechnet. „Das Argument können wir bei der waldbaulichen Beratung der
privaten Waldbesitzer sehr gut nutzen“, so
Wolfgang Neuerburg.
Heft 8 | März 2012
Veranstaltungen
Inhalt | Wirtschaft
Unternehmertreffen
in Holzkirchen
Z
u einem ersten Unternehmertreffen
in
Holzkirchen lud die
Standortförderin der Marktgemeinde, Alexandra Koppa,
unter Beteiligung der Standortmarketing-Gesellschaft (SMG)
im Herbst 2011. Seit einem
guten Jahr steht den ortsansässigen und ansiedlungswilligen
Unternehmen sowie potenziellen Investoren mit Alexandra
Koppa eine Ansprechpartnerin
im Rathaus zur Verfügung, die
die landkreisweite Arbeit der
SMG ergänzt.
Projektleiterin Martina Schulze die Gelegenheit, die verschiedenen
Dienstleistungen
und Projekte der SMG sowie
des Regionalmanagements zu
erläutern.
Im Anschluss waren die anwesenden Unternehmer zur aktiven Beteiligung aufgerufen.
Im Rahmen eines Workshops
wurden die Unternehmer je
nach Branche oder Tätigkeitsschwerpunkt in verschiedene
Kleingruppen aufgeteilt. In
diesen Gruppen sollten sie
sich zu den Standortbedin-
WILDBAD
KREUTH
POLITISCHE BILDUNG
FÜR JEDERMANN
Unsere Seminarangebote richten sich an alle
interessierten Kreise. Die Themen stehen
unter www.hss.de/veranstaltungen.html
oder im Seminarprogramm 2012, das Sie
unter Tel. +49 (0) 8029 17-0 bestellen können.
Aktive Mitarbeit war gefordert: In einem Workshop machten sich
Holzkirchner Unternehmer Gedanken über den Standort.
Im Mittelpunkt des Unternehmertreffens im Holzkirchner
Kulturzentraum „Kultur im
Oberbräu“ standen das gegenseitige Kennenlernen, das
Knüpfen neuer Kontakte sowie
der Austausch in zwangloser
Atmosphäre. Zu Beginn der
Veranstaltung brachte Bürgermeister Josef Höß seine große
Freude zum Ausdruck, dass
mehr als 160 Unternehmer der
Einladung in den Oberbräusaal gefolgt waren. Nachdem
Alexandra Koppa sich, ihren
Aufgabenbereich und ihre
Pläne für den Bereich Standortförderung vorgestellt hatte, nutzten auch Oliver Reitz,
Geschäftsführer der SMG, und
Heft 8 | März 2012
gungen, ihren Erwartungen
an die Standortförderung sowie über Möglichkeiten zur
Unternehmensvernetzung am
Standort Holzkirchen Gedanken machen. Schließlich wurden die zentralen Ergebnisse
im großen Plenum präsentiert.
Diese möchte die Standortförderung in Zukunft nutzen, um
mit ihrer Arbeit gezielt auf die
Erwartungen und Wünsche
der Unternehmen reagieren zu
können.
Nach der Arbeitsphase stand
für die Teilnehmer ein wohlverdienter Imbiss bereit, und
der Abend konnte bei lockeren
Gesprächen seinen Abschluss
finden.
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pro Jahr rund 20.000 Gäste, die für eine der
500 Tagungen oder Seminare anreisen. Für den
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Impuls
Wirtschaft | Förderprogramme
Unternehmen
mini VR-Wall
Innovationsförderung im Landkreis Miesbach durch das
Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)
A
uflösung: 3.840 x 1.600 Pixel, Darstellungsfläche: 5,30 m x
2,55 m, Helligkeit: 6 x 2.500 Ansi Lumen, Bautiefe: 62 cm –
diese in der Welt der 3D-Produkte bis dato nicht erreichten
Werte sind die Basisdaten einer Innovation, die im Landkreis Miesbach realisiert wurde. Es handelt sich dabei um die sogenannte mini
VR-Wall, welche durch die in Miesbach ansässige Firma Schneider
Digital e.K. entwickelt wurde. „VR“ steht für virtual reality und
drückt aus, dass die großflächige und zugleich hochauflösende Darstellung von Daten auf dieser neuartigen 3D-Wand möglich ist. Ein
weiterer Pluspunkt der Displaywall: Aufgrund der geringen Bautiefe
kann diese in nahezu jeder Raumsituation aufgestellt werden.
Einen nicht unerheblichen Anteil an der Realisierung dieses Vorhabens hatte das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)
des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. ZIM ist
im Gegensatz zu den meisten anderen Förderprogrammen technologie- und branchenoffen. Damit ist jedes in Deutschland gemeldete
Unternehmen, solange es weniger als 250 Mitarbeiter beschäftigt,
grundsätzlich antragsberechtigt. Unter dem Motto „Impulse für
Wachstum“ sollen die Innovationskraft der mittelständischen Unternehmen nachhaltig gefördert und ein Beitrag für deren Wachstum
und Wettbewerbsfähigkeit geleistet werden.
Dass es sich bei diesen Zielsetzungen nicht nur um bloßes Wunschdenken handelt, bestätigt Josef Schneider, Inhaber von Schneider Digital: „Für unser Vorhaben war das ZIM-Programm ideal, weil wir
mit Hilfe der finanziellen Unterstützung in der Lage waren, unser
innovatives Vorhaben tatsächlich zu realisieren. Zudem haben wir
einen neuen, hochwertigen Arbeitsplatz schaffen können, der auch
nach dem Projektende weiter besetzt bleibt.“
Die Herausforderung in dem Projekt bestand für Josef Schneider darin, dass die am Markt verfügbaren Displaytechnologien bei größerer
Darstellungsfläche alle mit Nachteilen behaftet sind, die den Sehgenuss zum Teil erheblich trüben. Die Folgen sind unscharfe Bilder, der
sogenannte Memoryeffekt (eingebrannte Bilder bei längeren Standbildsequenzen), mangelnde Farbtreue und unzureichende Lichtstärken.
Die geringe Pixelgröße lässt das Bild der mini VR-Wall auch noch
direkt vor der Wand sehr scharf erscheinen.
Der im ZIM-Vorhaben entwickelte Lösungsansatz kombiniert bestehende Displaytechniken in völlig neuer Weise so geschickt, dass eine
für die Darstellungsgröße noch nie erreichte Bildqualität realisiert
werden konnte. Ein angenehmer Nebeneffekt der neuartigen Technik ist die geringe Einbautiefe von 62 cm und der um ein Viertel geringere Energieverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Geräten.
Das stärkste Kaufargument ist allerdings der günstige Anschaffungspreis, der deutlich unter dem der Konkurrenten liegt.
Schneider Digital steht nun vor der Herausforderung, die Markteinführung des Produktes umzusetzen. Auch an diesem Punkt kann
ZIM, welches für den Süddeutschen Raum durch die VDI/VDE Innovation + Technik GmbH betreut wird, wertvolle Hilfestellung leisten.
So erhalten Unternehmen zusätzlich zur FuE-Förderung Zuschüsse
von bis zu 25.000 Euro (bei einer Förderquote von max. 50 %)
für innovationsunterstützende Dienst- und Beratungsleistungen
durch externe Dritte. Diese Leistungen können beispielsweise Messekosten, Schutzrechtsberatungen, Marketingmaßnahmen oder
technische Unterstützungen umfassen.
Dass das Produkt durch den Markt angenommen wird, davon ist
Josef Schneider überzeugt: „Unsere mini VR-Wall befindet sich gerade auf großer Tournee und wird bei zahlreichen Firmen und diversen
Events und Messen präsentiert. Dabei waren alle Personen, die unser
Produkt schon live erleben konnten, von der Qualität der Darstellung restlos begeistert.“
Ansprechpartner für das ZIM-Förderprogramm:
VDI/VDE Innovation + Technik GmbH
Stephan Göttlicher
Tel.:s (089) 510 89 63-14
E-Mail: [email protected]
Die mini VR-Wall konnte mit Hilfe des ZIM-Programms realisiert
werden.
26 Miesbacher Impuls
Ansprechpartner für die mini VR-Wall:
Schneider Digital e.K.
Josef Schneider
Tel.: (0 80 25) 99 30-0
E-Mail: [email protected]
www.vrwall.de
Heft 8 | März 2012
Unternehmen
Inhalt | Wirtschaft
ITCCO schafft Lösungen
Software nach Maß auch für mobile Anwendungen
Andreas Schmidt, Karl-Otto Schwärzel,
Rainer Brauer, Dr. Stefan Preis, Helmut E.
Schmidt, Andreas Seestaller (v. l.)
A
pple, Facebook und Microsoft haben es vorgemacht: Apps, soziale
Netzwerke und Daten, die an jedem
Ort dieser Welt verfügbar sind. Immer mehr
Firmen und Dienstleister fragen sich, wie sie
die nötige Mobilität ihrer Mitarbeiter optimal unterstützen können. Hier steht nicht
der Wunsch nach mehr Daten im Vordergrund. Es geht vielmehr um den Zugriff auf
die richtigen Daten des Unternehmens und
deren optimierte Darstellung für den Einzelnen allzeit und überall. Nach den Branchen-
riesen rücken jetzt die kleinen und mittleren
Unternehmen in den Fokus. Ihre Anwendungen und Daten müssen mobil werden.
Die Produkte des Beratungsnetzwerks IT
Competence Center Oberland (ITCCO) sind
überall verfügbar, schnell, intuitiv und laufen plattformunabhängig. Eine renommierte
deutsche Arztsoftware wurde beispielsweise
mit mobilen Zusatzfunktionen erweitert,
wodurch Dokumentationen schneller, teilweise mit nur einem Klick, erledigt werden
können. Zudem sind umfangreiche Auswertungen aus dem kompletten Datenstamm
möglich.
Für das AUDI-Skizentrum Sonnenbichl hat
ITCCO einen Online-Reservierungsplaner
entwickelt. Der Sonnenbichl verfügt über
neun Strecken, die stundenweise vermietet
werden. Die Verwaltung der Strecken erfolgte bisher zentral mit Hilfe von Excelund PDF-Dateien. Durch die neue Software
ist es möglich, die Streckenvergabe dezentral
von mehreren Personen aus zu steuern. Die
Erstellung einer Reservierung ist denkbar
einfach, da der Reservierungsplaner alle
Zeiträume automatisch prüft – Überschneidungen sind ausgeschlossen. Es gibt Einzelund Serienreservierungen, die den Status
geplant, bestätigt oder storniert haben. Der
Kunde kann für einen bestimmten Zeitraum
automatische E-Mails an seine Gäste versenden. Darin werden alle Reservierungen aufgelistet inklusive eines Links zur Bestätigung
oder Stornierung. Damit ist ein einfacher
Workflow für Rückmeldungen möglich.
Der Reservierungsplaner kann auch für
andere Anforderungen genutzt werden.
Überall dort, wo Ressourcen (Räume,
Sportstätten, Fahrzeuge, Personen etc.) zeitlich verplant werden, ist sein Einsatz möglich. Online kann er auf der Internetseite
www.audi-skizentrum-sonnenbichl.de unter
dem Menüpunkt Belegungsplan eingesehen
werden.
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Heft 8 | März 2012
16.02.12 14:20
Miesbacher Impuls 27
Landkreis
Wirtschaft || Veranstaltungen
Unternehmen
28 Miesbacher Impuls
Heft 8 | März 2012
Miesbacher
Unternehmen
Inhalt
Impuls
| Wirtschaft
| Inhalt
Druckerei unter neuer Führung
Johann Brandl setzt auf Kundenorientierung
S
eit einem guten halben Jahr weht in
der Druckerei Stindl in Weißach (Gemeinde Kreuth) ein frischer Wind.
Denn mit Johann Brandl liegt das Ruder
der traditionsreichen Druckerei, deren Vorläufe bereits in die 30er Jahre des vorherigen
Jahrhunderts zurückreichen, in den Händen
eines neuen Inhabers. Die Druckerei Stindl
ist ein Betrieb, der flexibel und kostengünstig sowohl im Digital- als auch Offsetdruck
produziert. Durch die Zusammenarbeit in
einem Netzwerk mit verschiedenen Partnern
können auch problemlos komplexe Aufträge abgewickelt werden. Zur Druckerei
gehören zudem ein Verlag, der die Gemeindeblätter für die Kommunen des Tegernseer
Tals herausgibt, und ein angeschlossener
Vorstufenbetrieb für Grafik und Gestaltung,
die Mediengestaltung Fallecker.
Johann Brandl ist gelernter Druckermeister
und war bereits in verschiedenen Druckereien der Region tätig, bevor er vor 20 Jahren eine neue Herausforderung annahm und
zu einem Papiergroßhandels-Unternehmen
wechselte. Als Vertriebsleiter für Südbayern
und Österreich konnte er umfangreiche
Branchenkenntnisse gewinnen. Während
dieser Zeit entstand auch der Kontakt zum
Vorbesitzer Walter Stindl. Nach 30 Jahren
wollte sich dieser in den Ruhestand verabschieden und suchte einen geeigneten Nachfolger, dem er sein Unternehmen anvertrauen konnte. Da der Betrieb in einem sehr
guten Zustand war, über qualifizierte Mitarbeiter sowie gute Technik verfügte und
zudem einen breiten Kundenstamm besaß,
war das Angebot für Brandl sehr attraktiv.
Denn obwohl ihm seine Vertriebstätigkeit
große Freude bereitete, vermisste er die Herausforderungen seines Lehrberufes.
Brandl kann auf eine reibungslose Firmenübergabe zurückblicken, wozu Vorbesitzer
Stindl und die Mitarbeiter einen großen Teil
beitrugen. Auch die Zusammenarbeit mit
den übernommenen Mitarbeitern, ein eingespieltes Team von vier festangestellten und
zwei freien, läuft hervorragend. Gemeinsam
mit ihnen möchte Brandl in Zukunft noch
Walter Stindl (rechts) mit seinem Nachfolger
Johann Brandl
besser auf die Anforderungen seiner Kunden eingehen und mit neuen Angeboten die
Dienstleistungsorientierung seines Unternehmens erhöhen.
Druckerei Stindl
Wiesseer Str. 40
83700 Weißach
Telefon: (0 80 22) 2 48 15
Fax: (0 80 22) 2 42 15
E-Mail: [email protected]
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Heft 8 | März 2012
Miesbacher Impuls 29
Wirtschaft || Veranstaltungen
Landkreis
Unternehmen
Editorial
Das Regionalmanagement der SMG Standortmarketing-Gesellschaft Landkreis Miesbach mbH freut sich,
Sie herzlich zur Siegerveranstaltung des Wettbewerbs „Bayerns Region des Jahres 2011“ einzuladen:
Leistungsfähigkeit bewahren
Der Landkreis Miesbach als attraktive Region für Fachkräfte
Donnerstag, 22. März 2012 im Medizinpark Valley (OPED GmbH)
Programm:
12.30 Uhr
Eintreffen der Teilnehmer
Imbiss
13.30 Uhr
Begrüßung
Andreas Haßler, Gründer der OPED GmbH
13.35 Uhr
Begrüßung
Landrat Dr. Jakob Kreidl
13.45 Uhr
Fachkräftesicherung als Herausforderung – Strategien für Regionen
Martin Zeil, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr
und Technologie
14.15 Uhr
Fachkräftebedarf: Alle sitzen im gleichen Boot – und wer rudert?
Jörg Lennardt, Geschäftsführer der ExperConsult Wirtschaftsförderung &
Investitionen GmbH & Co. KG
14.45 Uhr
Podiumsdiskussion
Prof. Dr. Klaus Wollenberg, Hochschule für angewandte Wissenschaften München
Christian Puritscher, Geschäftsführer der OPED GmbH
Harald Neubauer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim
Oliver Reitz, Geschäftsführer der SMG Standortmarketing-Gesellschaft Landkreis Miesbach mbH
16.00 Uhr
Imbiss
Weitere Informationen finden Sie unter www.smg-mb.de.
Eine Anmeldung ist aus organisatorischen Gründen bei Martina Schulze, Tel. (0 80 25) 993 72-24,
E-Mail: [email protected] erforderlich.
30 Miesbacher Impuls
Heft 8 | März 2012
Inhalt | Wirtschaft
Formensprache Starke Lösungen sprechen für sich
selbst – USM Möbelbausysteme formulieren
außerdem die Haltung der Arbeitsweise.
cbo
computer- und bürotechnikvertrieb oberland gmbh
cbo computer- und bürotechnikvertrieb oberland gmbh
miesbacher straße 16, 83727 schliersee, tel. 08026 2622
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Heft 8 | März 2012
Miesbacher Impuls 31
Wirtschaft
Politik
| Kommunen
| Neubau
Unternehmen
Arbeitsgruppe Infrastruktur
Diskussion über die aktuelle Entwicklung in Bad Wiessee
D
ie Arbeitsgruppe Infrastruktur
wurde im Rahmen des Masterplans Tourismus geschaffen und
trägt dazu bei, die Entwicklung der touristischen Infrastruktur im Landkreis Miesbach
zu begleiten und zu koordinieren. Dazu trifft
Gedankenaustausch zur Entwicklung der touristischen Infrastruktur in Bad Wiessee: Bürgermeister
Peter Höß (2. v. l.) mit Oliver Reitz (links), Sabine
Floßmann, Florian Brunner, Georg Overs und Toni
Scherer (v.l.n.r.)
sich die Runde regelmäßig, um über aktuelle Projekte zu diskutieren, Risiken frühzeitig zu erkennen und Potenziale zu wecken.
Im Februar traf sich die Arbeitsgruppe mit
Bad Wiessees Bürgermeister Peter Höß, um
über die Entwicklung der touristisch interessanten Flächen der Gemeinde zu diskutieren.
Sabine Floßmann (Alpenregion Tegernsee
Schliersee), Georg Overs (Tegernseer Tal
Tourismus GmbH), Toni Scherer (Kreisentwicklung) sowie Oliver Reitz und Florian
Brunner (SMG) machen sich dabei insbesondere von den Planungen zum Jodschwefelbad ein umfassendes Bild. Bevor hier interessierte Investoren zur Umsetzung ihrer Ideen
kommen, sollen zunächst durch die Gemeinde die Rahmenbedingungen vorgegeben
werden. „Schließlich handelt es sich hierbei
um ein Projekt, das für die Zukunft unserer
Gemeinde als Tourismusstandort wegweisend ist“, so Bürgermeister Peter Höß.
Neben dem Jod-Schwefelbad bietet auch
das Areal der ehemaligen Spielbank in Bad
Wiessee großes Potenzial zur Ausweitung
der Bettenkapazität in der Gemeinde. Dabei bestehen keine Zweifel, dass neben dem
Jod-Schwefelbad auch Platz für ein zweites
großes Hotel vorhanden ist. Im besten Fall
geschieht dies mit Einbindung des Hotels
Lederer, hier ist jedoch noch unklar, wie der
neue Eigentümer mit der Fläche in Zukunft
verfahren will. Insgesamt hatte die Runde
aber keine Bedenken, dass sich in den kommenden Jahren der Tourismus in Bad Wiessee weiterentwickeln wird – schließlich hat
man gleich zwei heiße Eisen im Feuer. Außerdem hat sich bereits in den vergangenen
Jahren einiges getan: Durch den Ankauf des
Jod-Schwefelbads hat nicht nur die Gemeinde ein wichtiges Zeichen gesetzt. Zugleich
ist etwa mit Unterstützung von Audi am
Sonnenbichl ein Skizentrum entstanden, das
Bad Wiessee weiter als Tourismusstandort
profiliert.
Meilenstein für den „Maximilian“
Vorbereitender Bebauungsplan
Z
ahlreiche Versuche wurden in den
letzten Jahren unternommen, um
den ehemaligen Gasthof Maximilian wieder im Glanz alter Zeiten erstrahlen
zu lassen. Das denkmalgeschützte Gebäude
im Ortskern der Gemeinde Gmund ist seit
längerem dringend sanierungsbedürftig.
Nun scheint es Hoffnung für den „Maximilian“ zu geben. Bereits 2010 wurden in einer
Bürgerwerkstatt von den Bürgern verschiedene zukünftige Nutzungsmöglichkeiten
erörtert. Unter Mitwirkung der SMG stellte
die Ten Brinke GmbH, die bereits im Landkreis Miesbach als Investor und Projektentwickler sowohl in der Kreisstadt als auch in
Schliersee engagiert ist, ein Rohkonzept für
das Bestandsgebäude und das benachbarte
brachliegende Areal vor.
Im Rahmen einer Gemeinderatssitzung
wurde nun beschlossen, dass für das Gesamtgrundstück ein vorhabenbezogener Bebauungsplan erstellt werden soll. Da bei
diesem planungsrechtlichen Vorgehen keine
Umweltprüfung vorzuweisen ist und keine
Ausgleichsflächen geschaffen werden müs-
32 Miesbacher Impuls
sen, ist eine Beschleunigung des Verfahrens
möglich. Außerdem verpflichtet der Bebauungsplan einerseits die Gemeinde Gmund
zu einer Entscheidung hinsichtlich der zukünftigen Gestaltung und andererseits die
Ten Brinke GmbH, die bereits einen Optionsvertrag mit der Gemeinde als Besitzer
abgeschlossen hat, das Vorhaben zeitnah
durchzuführen.
Architekt Florian Erhardt plant im Erdgeschoss des unter Denkmalschutzauflagen
zu sanierenden Bestandsgebäudes einen
Gastronomiebetrieb mit angeschlossenem
Biergarten, im Obergeschoss sollen Fremdenzimmer oder Büroräume entstehen. Für
beide Vorschläge haben die Behörden bereits
grünes Licht gegeben. Weitere Ideen sind die
Umsiedlung des bisher am Ludwig-ErhardPlatz ansässigen Dorfladens und eine Integration der örtlichen Tourist-Information,
die derzeit im Rathaus zu finden ist. In zwei
neuen Gebäuden auf der derzeitigen Freifläche südlich des alten Gasthofs soll u. a.
ein Vollsortimenter das Versorgungsangebot
im Ortskern von Gmund erweitern. Zudem
sind rund 100 Parkplätze in Planung.
Für die weitere Vorgehensweise ist nun
wichtig, dass der vorbereitende Bebauungsplan schnellstmöglich erstellt wird. Bürgermeister Georg von Preysing gibt sich optimistisch: „Wenn alles glatt läuft, soll der Plan
in einem Jahr stehen.“ Baubeginn könnte
dann im Frühjahr 2013 sein.
Ein wichtiger Mosaikstein in der Entwicklung des Gmunder Ortskerns: der ehemalige Gasthof Maximilian
Heft 8 | März 2012
Energie | Politik
Aktionsplan zur
Energiewende
Integriertes Klimaschutzkonzept für
den Landkreis Miesbach
I
n Zeiten des Klimawandels und der Diskussion um regenerative Energien hat
sich der Landkreis Miesbach zusammen
mit seinen Städten und Gemeinden zum politischen Ziel der Energieunabhängigkeit im
Jahr 2035 bekannt. In diesem Sinne wurde
plan dient als konkrete Handlungsgrundlage
für die erste Phase der Umsetzung und soll
die sofortige Inangriffnahme einiger Maßnahmen und Klimaprojekte für den Zeitraum bis 2015 garantieren. Er umfasst zehn
verschiedene Schwerpunkte in Bereichen wie
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Foto: KlimaKom eG
Während der zweiten Klimaschutzkonferenz wurden von den Teilnehmern konkrete Maßnahmen entwickelt.
mit Unterstützung der beiden Fachbüros
Green City Energy GmbH und KlimaKom
eG ein integriertes Klimakonzept für den
Landkreis erarbeitet. Nach einer Befragung
der Gemeinden im November 2010 und einer Auftaktveranstaltung im Januar 2011
folgte im Mai letzten Jahres eine erste Klimaschutzkonferenz. Gut 60 lokale und regionale Akteure formulierten hier zu acht
Themenbereichen verschiedene Ziele und
Strategien für eine erfolgreiche Energiewende und einen aktiven Klimaschutz. Darauf
aufbauend wurden zwei Monate später im
Rahmen einer zweiten Klimakonferenz konkrete Maßnahmen entwickelt. Ergänzend zu
den Klimakonferenzen fanden fünf Expertenrunden statt, in denen noch offene Fragen
sowie die Umsetzungschancen zu den einzelnen Projektideen vertieft diskutiert wurden.
Als Ergebnis aus den zwei Klimaschutzkonferenzen, den Expertenrunden und den Empfehlungen der Fachbüros wurde neben einem
langfristigen Handlungskonzept für den
Landkreis Miesbach ein Aktionsplan für die
nächsten drei Jahre erarbeitet. Der Aktions-
Heft 8 | März 2012
Vernetzung der Gemeinden, energetische
Sanierung und energieoptimiertes Bauen,
Mobilität, erneuerbare Energien oder Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit.
In jedem der Bereiche wurden wiederum umfassende Maßnahmenbündel und Projekte
konkretisiert.
Innerhalb dieser Schwerpunkte sind für das
Jahr 2012 unter anderem Projekte wie die
Erarbeitung einer Checkliste für energieoptimiertes Bauen für Bauherren, Planfertiger, und Bauämter, die Auslobung eines
Energiesparpreises in Form eines öffentlichen Wettbewerbs für Hausbesitzer und
Sanierungswillige oder die Akzeptanzförderung für erneuerbare Energien in Form von
aktiver Medienarbeit oder Veranstaltungsreihen geplant.
Das integrierte Klimaschutzkonzept soll somit zukünftig als Arbeitsgrundlage für die
Klimaschutzpolitik des Landkreises Miesbach gelten und die Gemeinden, Städte und
Märkte dabei unterstützen, den Herausforderungen der Energiewende und des Klimawandels positiv entgegenzuwirken.
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S L Y R S
B AVA R I A N S I N G L E M A L T W H I S K Y
Miesbacher Impuls 33
Wirtschaft
Politik
| Gewerbeverbände
| Neubau
Unternehmen
Gewerbevereine im Landkreis Miesbach
Was erwarten die Verbände vom Frühjahrsaufschwung?
Aktive Wiesseer
Werbeinitiative e.V.
Die Aktive Wiesseer Werbeinitiative e.V. hat sich aus dem Einzelhandel in Bad Wiessee formiert – steht aber auch anderen Branchen
offen. Die Unternehmergemeinschaft zielt auf die Interessenslagen
der Geschäftswelt im Tegernseer Tal, ihre Angebote besser zu kommunizieren und die Verbraucher zu binden.
Aus Sicht der Kunden und Besucher sorgen die Aktiven Wiesseer
für mehr Attraktivität beim Einkaufen in Bad Wiessee. Mit verschiedenen Aktionen wie z. B. dem Straßenfest „Feuer und Flamme“,
dem Christkindlmarkt oder verkaufsoffenen Sonntagen versuchen
die Aktiven Wiesseer, den Ort zu beleben. Gleichzeitig profitieren die
Mitglieder von der Außenwirkung solcher Veranstaltungen.
„Die meisten unserer Mitglieder sind stark vom Tourismus abhängig. Durch enorme Anstrengungen der Verantwortlichen in Gemeinde und Tourismusverband
und dem wieder zunehmenden
Trend, auch im eigenen Land
Urlaub zu machen, gehen wir
von steigenden Besucherzahlen
im Frühjahr aus. Die positiven
Arbeitslosenzahlen und eine
noch stabile Konjunktur werden
für eine stabile Nachfrage nach
unseren Produkten und Dienstleistungen sorgen. Wir erwarten
in den nächsten Wochen einen
leicht positiven Trend.“
Robert Kühn,
Vorsitzender Aktive Wiesseer Werbeinitiative e.V.
Bund der Selbständigen e.V.Ortsverband Holzkirchen
Der Bund der Selbständigen - Gewerbeverband Bayern e.V. vertritt die
Interessen der mittelständischen Unternehmer und Selbständigen in Bayern. Bayernweit hat der Verband über 20.000 Mitglieder. Vor vielen
Jahren gründete sich in Holzkirchen ein eigener Ortsverband, der
seit vergangenem Jahr mit neuer Ausrichtung aktiv ist. Momentan
sind 29 Unternehmer, überwiegend aus dem Dienstleistungssektor,
im Ortsverband organisiert.
Jeden Donnerstag treffen sich die Unternehmer zu einem offenen
Mittagstisch, um gemeinsam neue Ideen und Aktivitäten zu entwickeln. Bei regelmäßig stattfindenden Vorträgen können sich Unternehmer zudem zu bestimmten Themen, z. B. Risikomanagement
oder Burnout, informieren.
Bereits im zweiten Jahr veranstaltet der Ortsverband die AzubiAkademie. In der Akademie treffen sich regelmäßig Auszubildende einzelner Betriebe zum gemeinsamen Unterricht. Dieser wird im Wech-
34 Miesbacher Impuls
sel von den teilnehmenden Unternehmen gehalten. In Workshops
können die Jugendlichen ihre Kompetenz und ihr Wissen erweitern.
Dabei werden insbesondere Themen abgedeckt, die in der Berufsschule nicht vermittelt werden, z.
B. Office-Software, Vertrieb oder
Persönlichkeitsentwicklung.
„Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
Lutz Gerwig,
1. Vorsitzender Bund der Selbständigen (BdS) Gewerbeverband
Bayern e.V. - Ortsverband Holzkirchen
Gemeinschaftswerbung
Kreisstadt Miesbach e.V.
Mit dem Ziel, die Lebens- und Einkaufsqualität in der Kreisstadt zu steigern und diese der Öffentlichkeit ins
Bewusstsein zu bringen, wurde 1984
die Gemeinschaftswerbung Kreisstadt
Miesbach (GWM) gegründet.
Ihre Aufgabe sieht die GWM daher insbesondere in der Stärkung der
Innenstadt und Steigerung der Kaufkraft in Miesbach. Zudem unterstützt der Verein die Neuansiedlung von Unternehmen und sieht sich
als Bindeglied zwischen Stadt, Landratsamt und seinen Mitgliedern.
Ferner trägt die GWM zur Jugendförderung in den Vereinen bei und
bringt sich beratend beim Masterplan Tourismus ein.
Seit zehn Jahren organisieren die ca. 100 Mitglieder der GWM
im August den „Kulinarischen Einkaufsabend“ und im November
„Miesbach im 1000 Lichterglanz“. Zudem koordiniert der Verein
die Weihnachtsbeleuchtung der Kreisstadt sowie die Dekoration des
Rathauses als Adventskalender. Zur Adventszeit findet außerdem
eine große Weihnachtsverlosung statt. Seit seiner Gründung veranstaltete der Verein sieben Gewerbeausstellungen und – in Zusammenarbeit mit dem Gewerbeverein Hausham – zwei Wirtschaftsforen. Darüber hinaus werden von der GWM verschiedene Märkte in
der Innenstadt organisiert.
„Neben den großen globalen Problemen unserer Zeit wie Eurokrise, Ölblockade Iran, Schuldenstand der USA und vielen mehr sind
ein Frühjahrsaufschwung oder die Erwartungen für 2012 schwer
zu prognostizieren.
Jedoch zeigen sich die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt weiter
von einer stabilen Seite und lassen für die nächsten Monate den
Glauben an eine Rezession vermehrt entbehren. Die Aufgaben in
unserer Kreisstadt sind für 2012 dagegen vielfältig und richtungsweisend. Der Abriss des Sundheimers, die Neugestaltung des Rathausplatzes, die Fertigstellung der Realschule und die geplante
Aussiedlung des Zuchtverbands sind Projekte, die uns im Jahr 2012
Heft 8 | März 2012
Gewerbeverbände
Inhalt | Wirtschaft
| Politik
noch oft beschäftigen werden. Ich
bin sehr optimistisch, dass wir hier
zu geeigneten Lösungen kommen
und die Wirtschaftslage in der
Kreisstadt für 2012, dank vorrausschauenden Planungen, positiv
entwickeln werden.
Ob wir 2012 Aufschwung oder Rezession haben, nimmt uns nicht
die Arbeit ab, die künftigen Aufgaben mit Idealismus zukunftsweisend zu erledigen.“
Franz Mayer
1. Vorstand Gemeinschaftswerbung Kreisstadt Miesbach e.V.
Gewerbeverein Hausham e.V.
Seit über 50 Jahren vertritt der Gewerbeverein Hausham e.V. die Interessen
von derzeit rund 150 Betrieben aus
Hausham und Umgebung. Vereinszweck ist insbesondere die Stärkung
der Wirtschaftskraft der Unternehmen und die Förderung der beruflichen Bildung.
Gerade die zahlreichen mittelständischen Familienunternehmen sind
Garanten für qualifizierte Dienst- und Handwerksleistungen. Damit
sowohl die von ihnen gebotene Lebensqualität als auch die wohnortnahen Arbeits- und Ausbildungsplätze erhalten bleiben, sollen
Anz_TegTal_2010:Layout 1
16.09.2009
7:58 Uhr
die Unternehmen durch verschiedene Aktionen des Gewerbevereins
gestärkt werden.
In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Hausham und den zahlreichen aktiven Vereinen am Ort veranstaltet der Gewerbeverein
unter anderem den Christkindlmarkt, das Volksfest und die Gewerbeschau. Der Verein ist zudem Mitorganisator der „Haushamer
Sinnsationen“.
„Uns liegen besonders die örtlichen Ladengeschäfte am Herzen.
Wir setzen uns unter anderem für eine Belebung des Ortes ein,
denn in einer Gemeinde, in der sich etwas rührt, lassen sich auch
mehr Geschäftsbetriebe nieder. Es darf nicht die Zukunft sein, dass
Kundinnen und Kunden irgendwann nur noch über das Internet
einkaufen oder in die Großstädte fahren und damit das Ortsleben
ausstirbt. Erfreulicherweise zeigt sich eine deutliche Tendenz, dass
die Menschen wieder vermehrt Wert auf qualitativ hochwertige
Leistungen und individuelle
Kundenbetreuung legen.
Der
Frühjahrsaufschwung
wirkt sich auch für uns positiv aus. Viele Betriebe können
eine sehr gute Auftragslage
verzeichnen, sodass wir, wenn
auch vorsichtig, aber doch optimistisch in die Zukunft blicken.“
Jens Zangenfeind
1. Vorstand Gewerbeverein
Hausham e.V.
Seite 1
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Wir sind uns
unserer
ökologischen
Verantwortung
bewusst.
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Heft 8 | März 2012
Miesbacher Impuls 35
Wirtschaft
Politik
| Aktuell
| Unternehmen
Neues Gewerbegebiet
in Holzkirchen
Planungen schreiten voran
E
nde 2011 beriet der Marktgemeinderat über eine Optimierung des in
Aufstellung befindlichen Bebauungsplanes für das neue Gewerbegebiet im Holzkirchner Norden. Die zehn Hektar große
Fläche soll demnach in zwei Bereiche geteilt
werden, um eine partielle Clusterbildung
der zukünftig ansässigen Unternehmen zu
fördern: Im Norden möchte die Gemeinde
Handwerk und produzierendes, emissionsarmes Gewerbe ansiedeln, im Süden sollen
ein Technologie- und Gründerzentrum sowie Unternehmen aus dem Technologiebereich dominieren. Der Fokus liegt auf
kleinen und mittleren Unternehmen, die
vielfältige Arbeits- und Ausbildungsplätze
bieten.
Durch den Bebauungsplan ausgeschlossen
werden Betriebsleiterwohnungen und Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale oder
gesundheitliche Zwecke, Vergnügungsstätten und Sporteinrichtungen, selbständige
Einzelhandelsbetriebe sowie Logistikunternehmen und Industriebetriebe zur Güterlagerung.
Noch nicht in den Bebauungsplanentwurf
eingeflossen, aber auf einer Wunschliste der
Gemeinde stehen eine gemeinsame Kantine
für die Mitarbeiter aller Betriebe, ein Platz
der Begegnung sowie ein zentrales Parkhaus – zur Verringerung des versiegelten
Flächenverbrauchs. Mit einem Ortsbus wird
außerdem ein direkter Anschluss an den
Marktplatz sowie den Bahnhof Holzkirchen
sichergestellt werden. Eine ausreichende
Internetverbindung wird dank direktem
Glasfaseranschluss für jedes Unternehmen
gegeben sein.
Das Gewerbegebiet wird in den nächsten
Jahren über ein Brückenbauwerk direkt
an die Zubringerstraße zur Autobahn A8
(München – Salzburg) angebunden und
lässt durch die geplante Straßenführung
möglichst rechtwinklige Parzellen entstehen.
Diese können von Unternehmen bestens verwertet werden.
„Holzkirchen ist nicht nur ein idealer Standort für Unternehmen, auch die Mitarbeiter/-innen und deren Familien werden sich
bei uns wohl fühlen“, ist Standortförderin
Das neue Gewerbegebiet in Holzkirchen
gewinnt an Kontur.
Alexandra Koppa überzeugt. „Wir bieten ein
lückenloses Angebot im Bereich der Kinderbetreuung, Kinder-, Jugend- und Seniorenfreizeit sowie in der Erwachsenenbildung.
Der Ausbau zum umfassenden Bildungsund Schulstandort wird in Kürze durch ein
staatliches Gymnasium weiter optimiert.
Das kulturelle und soziale Leben pulsiert.
Unsere Lage ist also nicht nur landschaftlich
reizvoll.“
Raum für Ideen - Keimzelle für Wachstum
Anfragen für Flächen im Technologie- und Gründerzentrum
W
ährend im neuen Holzkirchner Gewerbegebiet Nord in unmittelbarer
Nähe zur Autobahnanschlussstelle die
letzten planungsrechtlichen Schritte erfolgen, finden gleichzeitig bereits Gespräche
zur Vermietung der Flächen im geplanten
Technologie- und Gründerzentrum (TGZ)
statt. Diese von der SMG initiierte „Keimzelle für unternehmerisches Wachstum“ soll
vor allem jungen Unternehmen Start- und
Entwicklungsmöglichkeiten bieten, die ihnen zu einem nachhaltigen Erfolg verhelfen. Kerngedanke eines TGZ ist es, optimale
Rahmenbedingungen insbesondere für innovative und technologieorientierte Unternehmen zu schaffen und eine rundum
stimmige Gewerbeimmobilie zu betreiben,
in der Gleichgesinnte Tür an Tür miteinander arbeiten und ihre Unternehmen auf-
36 Miesbacher Impuls
bauen. Durch enge Kontakte und persönlichen Austausch bilden sich Netzwerke
und Kooperationen; Beratungs- und Unterstützungsleistungen begleiten die jungen
Unternehmen bei ihrem Wachstum.
Hinzu kommt ein vielfältiges Angebot
an Infrastruktur für die einzelnen Mieter
innerhalb des Zentrums, beispielsweise
temporär mietbare Konferenzräume, beste Breitbandanbindung, Nutzung von Laborräumen oder auch klassische Sekretariatsdienstleistungen wie Empfang oder
Post- und Telefonservice. Da Unternehmen
in der Gründungs- oder Festigungsphase
in jeder Hinsicht variabel agieren möchten,
bietet das TGZ ein hochflexibles Angebot
an Räumlichkeiten. Sowohl die Größe der
angemieteten Flächen als auch die Kondi-
tionen können an die Entwicklung des Unternehmens angepasst werden.
Gemeinsam mit Alexandra Koppa, der
Standortförderin des Marktes Holzkirchen,
und der Firma Dobler Consult, die die
Machbarkeitsstudie für die Realisierung
eines TGZ im Landkreis Miesbach erstellt
hatte, führt die SMG derzeit Gespräche mit
Unternehmen, die sich für Produktions-,
Labor- oder Büroräume im Holzkirchner
TGZ interessieren. Als möglichen Investor
konnte die SMG einen Unternehmer aus
dem Landkreis gewinnen. Nach erfolgter
Erschließung des Gewerbegebietes könnte
dann im Frühjahr 2013 mit dem Bau des
Technologie- und Gründerzentrums begonnen werden. Interessenten können sich
gerne an die SMG wenden.
Heft 8 | März 2012
Versorgung
Inhalt | Wirtschaft
| Politik
SMG-Energieforum
Möglichkeiten einer effizienten Straßenbeleuchtung
D
er Klimaschutz und die damit verbundene Energiewende sind zwei
der großen Herausforderungen
unserer Gesellschaft. Neben der Wirtschaft und Privathaushalten sind hierbei
auch der Bund und die Länder sowie die
Kommunen gefordert. Mit dem Ziel, Energie zu sparen, können letztere in unterschiedlichsten Bereichen Akzente setzen,
beispielsweise bei der Stadtentwicklung
und Bauleitplanung, der Verkehrspolitik
oder der kommunalen Daseinsvorsorge.
Damit stehen auch die Städte und Gemeinden im Landkreis Miesbach vor vielfältigen Aufgaben im Energiebereich. Mit
dem SMG-Energieforum entwickelte das
Regionalmanagement der SMG ein neues
Veranstaltungsformat, um die Kommunen
bei der erfolgreichen Umsetzung von Energieprojekten und Effizienzmaßnahmen zu
unterstützen.
Beim ersten SMG-Energieforum, zu dem
das Regionalmanagement im November
letzten Jahres die Bürgermeister des Landkreises in das Warngauer Rathaus eingeladen hatte, standen die Möglichkeiten einer
energieeffizienten Gestaltung der öffentli-
Austausch über effiziente Straßenbeleuchtung: das erste SMG-Energieforum
chen Beleuchtung auf der Tagesordnung.
Die Straßenbeleuchtung gehört zu den
größten Energieverbrauchern in Deutschland, weshalb eine Umrüstung auf moderne Techniken angebracht ist.
Für die E.ON Bayern AG stellte Alexander
Usselmann die verschiedenen technischen
Möglichkeiten der Straßenbeleuchtung
vor. Anschließend gingen Martin Reh,
Geschäftsführer des in Holzkirchen ansässigen Unternehmens Wire Umwelttechnik,
und Stephan Rappold, Geschäftsführer
des Leuchtenherstellers Lunato GmbH,
näher auf die Vorteile von LED-Leuchten
ein, die sehr energiesparend sind und zudem eine hohe Lebensdauer besitzen.
Vom angenehmen Schein der LEDLeuchten konnten sich die Teilnehmer im
Anschluss selbst überzeugen. Bei einem
kurzen Rundgang durch Warngau wurde
eine von Wire Umwelttechnik installierte
Teststrecke mit verschiedenen LED-Modellen begutachtet. Dr. Norbert Kruschwitz,
Direktor der Elektrizitätswerke Tegernsee
Carl Miller KG lud zum Abschluss die
Wire Umwelttechnik ein, auch die bereits
bestehende Teststrecke am Weissach-Werk
mit Lunato-Lampen zu vervollständigen.
Leistungsfähiges Internet in Moosrain
Ausbau der Breitbandversorgung im Landkreis Miesbach
M
anchmal muss man lange Wege
gehen, um ein enges Netz
zu knüpfen. Diese Erfahrungen
machten auch die Privathaushalte und
Betriebe im Gmunder Ortsteil Moosrain.
Im Rahmen der von der SMG koordinierten Breitbandinitiative wurde dort bereits zu Beginn des Jahres 2009 der Bedarf
für leistungsfähige Internetanschlüsse erhoben. Nach einer Markterkundung und
einem Auswahlverfahren hatte der Gemeinderat im Frühjahr 2010 die Angebote bewertet und einen Förderantrag
bei der Regierung von Oberbayern gestellt. Zuwendungen in einer Höhe von
49.700 Euro wurden daraufhin bewilligt.
Der Auftrag wurde an die Deutsche Telekom vergeben, da diese der einzige Anbieter der gewünschten Glasfasertechnik
war.
Heft 8 | März 2012
Im Juni 2010 fixierte die Gemeinde Gmund
am Tegernsee den Vertrag zum Ausbau des
kompletten Ortsteils Moosrain einschließlich der Außenbereiche bis Kreuzstraße. Die
Telekom verpflichtete sich, eine Mindestbandbreite von 6 MBit/s zu gewährleisten.
Um die Wirtschaftlichkeitslücke zu schließen, übernahm die Gemeinde anteilige Ausbaukosten in einer Höhe von 71.000 Euro.
Anlässlich einer Informationsveranstaltung
für die Moosrainer Bürger kündigte die
Telekom im März 2011 eine Leistungserbringung bis Ende Mai 2011 an. Schließlich
dauerte es dann bis Mitte Oktober 2011, bis
in den Haushalten und Betrieben ein schnelleres Netz genutzt werden konnte.
Das Beispiel Moosrain zeigt, dass die Wünsche von Bürgern und Betrieben für ein
leistungsfähiges Breitbandnetz von den
Gemeinden sehr ernst genommen werden.
Bei der konkreten Umsetzung des Ausbaus
ergibt sich allerdings der durch die vorgeschriebenen Ausschreibungen gewünschte
Wettbewerb nur in den wenigsten Fällen,
was wiederum dazu führt, dass die Ausbauleistung mitunter verspätet erfolgt.
Gleichwohl bleibt der kontinuierliche
Breitbandausbau im gesamten Landkreis
ein Dauerthema und eine Herausforderung
für die kommunalen Entscheidungsträger.
Zunehmender Datenverkehr, mobiles und
dezentrales Arbeiten sowie Ansprüche an
eine ständige Erreichbarkeit werden sich in
den nächsten Jahren für Unternehmen aller
Branchen zu einem entscheidenden Standortfaktor entwickeln. Und auch bei der
Wahl geeigneter Wohnstandorte spielt eine
Anbindung ans Breitbandnetz eine nicht unwichtige Rolle.
Miesbacher Impuls 37
Wirtschaft
Politik
| Kommunen
| Unternehmen
Otterfing – ein Portrait
Engagierte Bürger und erfolgreiche Unternehmen
D
ie geographische Lage und gute
Infrastruktur machen Otterfing
zu einem attraktiven Lebens- und
Arbeitsraum. Doch es sind nicht nur die
kurzen Entfernungen nach München und zu
den bekannten Ferien- und Naherholungsregionen im Süden des Landkreises Miesbach, die die Gemeinde am Tor zum Oberland so besonders machen. Eine Vielzahl
an Sport- und Kulturvereinen sowie deren
regelmäßige und einmalige Veranstaltungen
zeugen von einem lebendigen Dorfleben. So
ist der Kalender der neugierigen und unternehmungslustigen Otterfinger gespickt mit
verschiedenen Veranstaltungen, die von diversen engagierten Gruppen und Vereinen,
wie dem Burschen-, dem Musik- und dem
Trachtenverein, dem Frauenbund oder dem
TSV Otterfing, einem multidisziplinären
Sportverein, der mit sieben sehr aktiven
Sparten ein breites Freizeitangebot für seine
etwa 1.700 Mitgliedern bietet, organisiert
werden.
Die umfangreichen und vielseitigen Aktivitäten zeigen, dass man in Otterfing sehr viel
Wert auf eine intakte Dorfgemeinschaft legt.
Neben den zahlreichen Vereinen spielt in
diesem Zusammenhang das „Bürgerforum
Agenda 21 Otterfing“ eine besondere Rolle. In insgesamt acht Arbeitskreisen widmen
sich engagierte Bürger kulturellen, sozialen
und umweltbezogenen Projekten, die sich
alle um den großen Themenkreis der Nachhaltigkeit drehen. In Zusammenarbeit mit
dem Gemeinderat wurden seit der Gründung des Bürgerforums 1997 verschiedene
Projekte konzipiert und durchgeführt. Somit ist das Bürgerforum maßgeblich daran
beteiligt, dass Otterfing heute Mitglied im
Netzwerk „Nachhaltige Bürgerkommune
in Bayern“ sowie Pilotgemeinde im Bundeswettbewerb „Bioenergieregionen“ ist. Im
November 2011 lud der Arbeitskreis Lawine
(Landwirtschaft, Wirtschaft, Natur, Energie)
beispielsweise zu den bereits vierten Otterfinger Energietagen ein, einer Informationsveranstaltung zum Thema Energieeffizienz.
Im Rahmen dieser Veranstaltung konnten
die Einwohner der Gemeinde unter anderem
eine bezuschusste Stromsparberatung wahrnehmen, mit deren Empfehlungen neben der
Umwelt auch die Geldbeutel der Haushalte
geschont werden können.
Die Art und Weise, wie sich eine Vielzahl der
Otterfinger Bürger der Gestaltung des Gemeinschaftslebens vor Ort engagiert, attestiert
ein hohes Maß an lokaler Identität und Integrität, wie es für eine Gemeinde wie Otterfing
alles andere als selbstverständlich ist.
Die Gemeinde, deren Einwohnerzahl sich
nach dem Zweiten Weltkrieg durch Zuzug
von Heimatvertriebenen innerhalb weniger
Jahre auf ca. 1.500 verdoppelte, verzeichnet
seitdem ein stetes Bevölkerungswachstum.
Heute zählt das Gemeindegebiet mit dem
Hauptort Otterfing und den Ortsteilen Bergham, Heigenkam, Holzham, Palnkam und
Wettlkam etwa 4.500 Einwohner. Durch
Die LTN Servotechnik GmbH produziert im Gewerbegebiet Messsysteme für die Antriebs- und
Automationsindustrie sowie Schleifringe.
38 Miesbacher Impuls
die Nähe zu München und die gute Anbindung auf Straße (A8 und B13) und Schiene
(S-Bahn und Bayerische Oberlandbahn) sowie den hohen Freizeitwert des Landkreises
Unser Otterfing, das als flächenmäßig kleinste Gemeinde im Norden des
Landkreises Miesbach liegt, hat vieles
zu bieten. Wir konnten trotz des starken
Siedlungsdrucks, der durch die Lage
zwischen München und den Bergen
ausgelöst wird, die dörfliche Struktur
erhalten.
Otterfing lädt zum Verweilen und Ausspannen ein. Das Pulsieren der nahen
Großstadt ist nicht mehr zu spüren.
Wenn man die angenehm verlaufenden
Wander- und Radtouren nutzt, mit denen man von Otterfing aus unser Alpenvorland erkunden kann, begegnet man
dem Bayrisch-Ursprünglichen unserer
Region und kann so die Seele baumeln
lassen.
Durch unsere Lage sind wir nicht nur
für Gewerbebetriebe eine kleine Perle,
sondern auch für Erholungssuchende,
die flexibel sein wollen. Deshalb arbeiten wir gemeinsam mit dem Landkreis
an einer Ausweitung der Fremdenverkehrsstruktur, um die Reize unseres
Ortes jedem zugänglich machen zu
können.
Das Miteinander wird in unserer kleinen
jedoch feinen Gemeinde dabei immer
„Groß“ geschrieben.
Jakob Eglseder
Bürgermeister
Heft 8 | März 2012
Kommunen
Inhalt | Wirtschaft
| Politik
Miesbach sind die modernen Siedlungen der
Gemeinde eine beliebte Wohngegend, und
dementsprechend viele Menschen pendeln
täglich mit Auto oder Bahn in die Landeshauptstadt. Trotzdem, so stellt der Arbeitskreis Otterfinger Heimatbuch fest, „hat
Otterfing seinen ursprünglichen Charakter
bewahrt“.
Darüber hinaus hat sich Otterfing im Laufe
der Jahre auch zu einem beliebten Standort
für zahlreiche Unternehmen entwickelt. Um
die Jahrtausendwende war vor allem ein Unternehmen Aushängeschild des Otterfinger
Gewerbegebiets: SportScheck beschäftigte
auf seiner 1,6 ha großen Gewerbefläche
phasenweise bis zu 450 Personen. Doch im
Rahmen einer Umstrukturierung des Unternehmens gab man 2005 die Niederlassung
in Otterfing auf. Bereits drei Jahre später
waren laut Angaben der Immobiliengesellschaft, die heute das Gelände vermarktet,
97% der Gewerbeflächen des ehemaligen
SportScheck-Geländes wieder vermietet.
Die Fahnen, die heute vor dem Gebäude
im Wind flattern, zeigen, wer sich in diesen
Gewerbeflächen niedergelassen hat. Nur
das Orange im Logo des Logistikunternehmens SLT erinnert noch ein wenig an den
Sportartikel-Vertreiber, der einst das Areal
erwarb, um dort einen großen Waren-Umschlagplatz zu errichten. Ansonsten hat sich
viel geändert. Verschiedene Unternehmen
aus ebenso verschiedenen Branchen haben
sich in den Räumlichkeiten eingemietet, darunter sind neben SLT unter anderem auch
der Nitrierbetrieb Nitrion, das Unternehmen Bergzeit, das sowohl online als auch
vor Ort Outdoor-Artikel vertreibt, und IST,
ein Hersteller für mechanische Bauteile im
Maschinen- und Anlagenbau. Wie auf dem
ehemaligen SportScheck-Gelände werden
im gesamten Gewerbegebiet die Flächen
produktiv genutzt, und aufgrund der Lage
und der guten Rahmenbedingungen können verschiedenste Unternehmen hier erfolgreich wirtschaften. Dies veranlasste die
Gemeinde im Jahr 2010, durch einen neuen
Bebauungsplan den Weg für eine Erweiterung des Gewerbegebiets zu ebnen. Die neu
entstandenen Gewerbeflächen, die fußläufig
von der S-Bahn-Station zu erreichen sind,
werden mittlerweile von der Kommune vermarktet.
Mit ANSYS hat auch ein weltweit agierendes
Software- und Dienstleistungsunternehmen
die Vorzüge des Standorts für sich entdeckt. Obwohl der Hauptsitz von ANSYS
Germany in Darmstadt liegt, engagiert sich
Otterfing: Bindeglied zwischen München und den Alpen
Heft 8 | März 2012
das Unternehmen auch vor Ort. So ist es
einer der Hauptsponsoren des Otterfinger
Challenge Cups, einem Fußballturnier, in
dem die Stars von morgen ihr Können unter Beweis stellen. Es gilt als das bestbesetzte
U14-Turnier Süddeutschlands, bei dem jedes
Jahr im September die Nachwuchsmannschaften von renommierten Vereinen aus
der ersten und zweiten Bundesliga sowie aus
Österreich und der Schweiz aufeinandertreffen und dem zahlreich vertretenen Publikum
mitreißenden Jugendfußball bieten.
Und vielleicht findet der ein oder andere
Mitgereiste etwas Zeit, die landschaftlichen
Reize der Umgebung zu erkunden und bei
einem ausgiebigen Spaziergang in den Moränenhügeln die Herbstsonne genießen
zu können. Spätestens beim Anblick des
Teufelsgrabens, den die Sonnenstrahlen zu
dieser Jahreszeit fast so golden erscheinen
lassen wie im Gemeindewappen, ist jeder
Besucher von der typischen Voralpenlandschaft begeistert.
Die Otterfinger selbst wissen verständlicherweise am besten, was sie an ihrer Heimat haben. Und wie das Engagement der
Bürger zeigt, tun sie auch alles, damit diese ihnen noch möglichst lange erhalten
bleibt.
Foto: Thomas Plettenberg
Miesbacher Impuls 39
Wirtschaft
Politik
| Region
| Unternehmen
Die Megatrends im Blick haben
Bildung und Wissen als entscheidende Faktoren im internationalen Standortwettbewerb
E
in bedeutender Standortfaktor für
innovative Regionen ist der Rohstoff Wissen. In der Europäischen
Metropolregion München (EMM) haben
sich daher Universitäten, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und weitere Akteure
im Bereich Bildung und Wissenschaft zusammengeschlossen, um den Schlüsselfaktor Wissen weiterzuentwickeln. Die beiden
Leiter der Arbeitsgruppe Wissen, Professor
Thomas Doyé, Vizepräsident der Hochschule Ingolstadt, und Dr. Stefan Loibl, Geschäftsführer Weiterbildung bei der IHK für
München und Oberbayern, geben im Interview Einblick in Hintergrund und Projekte.
Warum ist das Thema Wissen so wichtig
für eine Metropolregion?
Loibl: Eine zukunftsorientierte Region muss
die „Megatrends“ im Blick haben. Die Arbeitswelt der Zukunft wird mehr noch als
heute von den Themen Wissen, Bildung
und Kompetenz beherrscht werden. Wenn
die EMM attraktive Arbeitsplätze schaffen,
neue Technologien voranbringen will und
für führende, innovative Unternehmen langfristig interessant sein will, sind Bildung und
Wissen entscheidende Faktoren im internationalen Standortwettbewerb.
Doyé: Bestens ausgebildete deutsche Fachkräfte wandern ab ins Ausland und solche
mit Migrationshintergrund kehren zunehmend in ihre Herkunftsländer zurück. Nach
dem US-Soziologen Richard Florida machen drei Faktoren eine Region interessant
für Spitzenkräfte: Technologie, Talent und
Toleranz. Und das hat viel mit dem Thema
Wissen zu tun.
Stichwort Fachkräftemangel: Was lässt
sich in einem Netzwerk wie der Metropolregion München in diesem Bereich
bewegen?
Loibl: Zweifelsohne wird die Fachkräftesicherung und -entwicklung einen enormen
Stellenwert erhalten. Da die EMM als Zuzugsregion weniger vom demographischen
Wandel betroffen sein wird als andere Landesteile, wird es ganz entscheidend sein,
die Qualifizierung der hier lebenden und
arbeitenden Menschen voranzubringen und
so eine breite Teilhabe der Bevölkerung zu
ermöglichen und den großen Bedarf der
Unternehmen an qualifizierten Fachleuten
sicherzustellen.
Doyé: Die Fachgruppe „Fachkräfteentwicklung“ möchte den Akteuren der Metropolregion München Rüstzeug an die Hand geben, um Fachkräfte nachhaltig zu gewinnen,
zu halten und zu entwickeln. Dazu laden wir
in einzelnen Teilregionen regionale Experten
ein, um die Diskussion über den Bedarf und
die Situation vor Ort anzuregen und daraus
Projekte abzuleiten.
Wie kann die Europäische Metropolregion München auch international als
„Region des Wissens“ zum Maßstab
werden?
Loibl: Exzellente Universitäten, die Maß-
stäbe setzen in Forschung und Lehre, praxisorientierte, innovative Hochschulen und
eine vielfältige Schullandschaft sind Punkte,
die wir international schon heute gut transportieren können. Die EMM ist durch die
hochwertige duale Berufsausbildung und
durch eine hervorragende berufsbezogene
und allgemeinbildende Weiterbildungslandschaft ungewöhnlich gut positioniert
im internationalen Vergleich. Entsprechend
dieser „Wissenslandkarte“ verfügen wir
über attraktive Unternehmen, für die hochqualifizierte Mitarbeiter die Grundlage ihres
Geschäftsmodells bilden. Wenn wir es schaffen, diese Konstellation noch sichtbarer zu
machen und die Vernetzung der Bildungsund Unternehmenslandschaften weiter zu
stärken, sind wir auch international sehr gut
aufgestellt und ein echter „Benchmark“.
Doyé: Ich denke, die EMM eignet sich dafür,
einen Spagat zu schaffen: Auf der einen Seite
können wir die Positionierung als weltweit
anerkannte Wissensregion vorantreiben,
indem wir die Sichtbarkeit unseres großen
Potenzials verbessern. Auf der anderen Seite
müssen wir das lebenslange Lernen in geeigneten Formen unterstützen. Das immer
schneller veraltende Wissen und die längere
Lebensarbeitszeit machen dies schlichtweg unverzichtbar. Zudem können wir die
Chancengerechtigkeit und den Zugang zu
Bildung für alle Bevölkerungsgruppen verbessern, indem wir uns auch verstärkt um
die Bildung der Jugendlichen und der Menschen mit Migrationshintergrund kümmern.
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40 Miesbacher Impuls
Heft 8 | März 2012
Regionalmanagement
Inhalt | Wirtschaft
| Politik
Landkreis Miesbach ist
‚Bayerns Region des Jahres’
Auszeichnung für vorbildliches Regionalmanagement
D
er erste Preis des vom Bayerischen
Staatsministerium für Wirtschaft,
Infrastruktur, Verkehr und Technologie ausgerichteten Wettbewerbs „Regionalmanagement – Bayerns Region des
Jahres“ ging im Herbst 2011 an das Regionalmanagement Miesbach, dessen Projektträgerin die Standortmarketing-Gesellschaft
(SMG) ist. Der Landkreis darf sich folglich
mit dem Titel ‚Bayerns Region des Jahres
2011’ schmücken. „Im Wettbewerb haben
die Finalisten unter anderem dargestellt, mit
welchen Strategien ihr Regionalmanagement regionale Wertschöpfung aufbaut und
seine Akteure vernetzt, wie wichtige Entscheider vor Ort eingebunden werden und
ehrenamtliches Engagement gefördert wird.
Der Landkreis Miesbach überzeugte dabei
in allen Bereichen mit seinem ausgezeichneten Regionalmanagement“, so Bayerns
Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel bei
der Preisverleihung in Regensburg.
„Aus den eingegangenen schriftlichen Bewerbungen hatte die Jury in einem ersten
Schritt die drei vorbildlichsten Initiativen
ermittelt. Neben dem Regionalmanagement
Deggendorf und dem Regionalmanagement
Main-Spessart wurde unser Regionalmanagement als weitere potenzielle Siegerregion ausgewählt“, berichtet Projektleiterin
Martina Schulze.
Offensichtlich überzeugen konnte das Regionalmanagement Miesbach die Jury mit
seiner Strategie zur Stärkung der regionalen
Wertschöpfung. Diese wurde exemplarisch
an den Handlungsfeldern „Oldtimer“ und
„Direktvermarkter“ verdeutlicht. So gibt es
im Landkreis Miesbach zahlreiche Hersteller verschiedenster Qualitätsprodukte aus
der Nahrungs- und Genussmittelbranche.
Oft fehlen diesen Produzenten jedoch die
Ideen und finanziellen Mittel, um ihre Produkte erfolgreich zu vermarkten, so dass die
vorhandenen Potenziale nicht optimal genutzt werden. „Wir haben diese Ausgangslage zum Anlass genommen, im Bereich der
Direktvermarktung eigene Impulse mit dem
Ziel zu setzen, den Bekanntheitsgrad der
Freude über die Auszeichnung „Region des Jahres“: SMG-Geschäftsführer Oliver Reitz,
Staatssekretärin Katja Hessel, SMG-Projektleiterin Martina Schulze und Regionalmanager
Stephan Göttlicher (v. l.)
Heft 8 | März 2012
heimischen Direktvermarkter zu erhöhen
und selbigen neue Absatzmöglichkeiten zu
eröffnen“, erläutert Schulze.
Im Handlungsfeld „Oldtimer“ hat das Regionalmanagement ebenso eine ganze Reihe
von Maßnahmen umgesetzt, um den Landkreis Miesbach noch besser als OldtimerDestination zu positionieren und die Potenziale der Branchen optimal zu nutzen. „Der
Schwerpunkt der Tätigkeit liegt dabei neben
der Stärkung der Leistungsverflechtungen
durch die Vernetzung der Akteure aus der
Oldtimer-Branche auch auf der Bindung der
Kaufkraft in der Region, was z. B. durch
die Etablierung eines Oldtimer-Forums im
nördlichen Landkreis erreicht werden soll“,
so SMG-Geschäftsführer Oliver Reitz.
Als Siegerregion kann sich das Regionalmanagement Landkreis Miesbach über die
Finanzierung und Ausrichtung einer gemeinsamen, hochrangig besetzten Großveranstaltung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums unter der Schirmherrschaft des
Bayerischen Wirtschaftsministers freuen.
Diese wird am 22. März 2012 zum Thema
„Fachkräfte“ stattfinden (siehe S. 30).
Für Regionalmanager Stephan Göttlicher
war die Auszeichnung ein schöner Schlusspunkt seiner Tätigkeit, weil er im September 2011 nach knapp zweieinhalb Jahren
das Regionalmanagement Landkreis Miesbach auf eigenen Wunsch verließ.
Miesbacher Impuls 41
Wirtschaft
Politik
| Landkreis
| Unternehmen
Masterplan Tourismus –
ein Landkreis profiliert sich
Ü
ber 6.000 Arbeitsplätze aus dem
Bereich Tourismus tragen im Landkreis zu etwa 10 % des Primäreinkommens bei – ohne Zweifel ist die Branche ein zentraler Wirtschaftsmotor in der
Region. Umso besorgniserregender ist die
Tatsache, dass die Zahl der Übernachtungen
zwischen 1988 und 2008 um knapp 30 %
fiel – während Bayern insgesamt 8 % mehr
Übernachtungen zählen konnte. Externe
Faktoren wie ein stärkeres Mitbewerberfeld,
veränderte Reisegewohnheiten der Gäste
und Änderungen im Kur- und Gesundheitswesen trugen genauso zu den massiven Verlusten bei wie interne Hemmnisse: Lange
Zeit fehlte ein landkreisweites Gesamtkonzept für die touristische Entwicklung, die
Organisations- und Marketingstrukturen
waren zersplittert, und man hat es versäumt,
neue und kreative Angebotsthemen und Infrastrukturerweiterungen zu erschließen.
Durch den Masterplan Tourismus arbeiten die Alpenregion Tegernsee Schliersee
(ATS) und die Tegernseer Tal Tourismus
GmbH (TTT) mit Unterstützung durch
das Beratungsunternehmen PROJECT M
an insgesamt zwölf Leitprojekten in vier
Handlungsfeldern. Die SMG ist durch das
Infrastruktur- und Ansiedlungsmanagement in den Masterplan mit eingebunden
©2011 PROJECT M GmbH
Die vier Handlungsfelder des Masterplans Tourismus mit seinen 13 Leitprojekten
(siehe rechts). Durch den Masterplan sollen das riesige Potenzial der Region – insbesondere die attraktive Naturlandschaft
und die eigene Identität mit gelebter Kultur
und Brauchtum – endlich optimal genutzt
und bis 2020 die Qualitätsführerschaft im
Wettbewerbsumfeld erreicht sowie die Zahl
der Übernachtungen um 20 % gesteigert
werden.
So sollen eine einheitliche Marke und ein
gemeinsames Marketing dazu beitragen,
den Landkreis nach innen und nach außen
stärker zu profilieren. Nur mit einer abgestimmten Markenarchitektur und -umsetzung unter der Dachmarke „Alpenregion
Tegernsee Schliersee“ einerseits und mit der
Premiummarke „Der Tegernsee“ andererseits kann es gelingen, ansprechende Marketingmaßnahmen zu entwickeln. Dazu
gehören auch ein gemeinsames, landkreisweites Gastgeberverzeichnis (ab 2012/13)
und ein gemeinsames Reservierungs- und
Informationssystem („im web“, landkreisweit ab Mai 2012).
Foto: Tegernseer Tal Tourismus GmbH
Die Touristen – hier auf den Panorama-Sonnenliegen am Wallberg – sind 2011 wieder häufiger in den Landkreis gekommen.
42 Miesbacher Impuls
Heft 8 | März 2012
Inhalt
Landkreis
| Wirtschaft
| Politik
Darüber hinaus wurden und
werden die touristischen Organisationsstrukturen im Landkreis gestrafft. Mit der räumlichen Zusammenlegung von
ATS und TTT im Tegernseer
„Haus des Gastes“ konnten bei
Buchhaltung, Prospektversand
oder auch bei den Telefonanlagen erhebliche Synergien gewonnen werden. Die Integration von ATS und TTT ist damit
schon relativ weit fortgeschritten und soll bis 2014 komplett
abgeschlossen sein – denn dann
wird es nur noch eine touri-
Wanderkarte („WanderTraum
Nord“). Um den Landkreis
fahrradfreundlicher zu gestalten
werden auch hier Beschilderung
und Kartenmaterial optimiert.
Außerdem möchte die Region
durch eine Kooperation mit
der e-Bike Initiative „movelo“
eine landkreisweite Versorgung
mit elektronisch angetriebenen
Fahrrädern und entsprechenden
Akkuladestationen gewährleisten. Es wird zudem noch an
vielen weiteren Projekten und
Produkten gearbeitet, etwa in
den Bereichen „Wintererleb-
Auf der Dachterrasse der monte mare Saunawelt in der Vitalwelt
Schliersee
Heft 8 | März 2012
Nicht nur die Zahl der Übernachtungen ist seit 1988 im
Landkreis kontinuierlich gesunken: Auch die Zahl der Fremdenverkehrsbetriebe ist um
etwa 30 % zurückgegangen. In
einzelnen Gemeinden hat sich
die Zahl der Betten sogar um
40 % reduziert. Um diese Situation zu entschärfen, ist die SMG
über das Leitprojekt „Infrastruktur- und Ansiedlungsmanagement“ in den Masterplan mit
eingebunden und verstärkt ihre
Aktivitäten bei Flächenentwicklung und Investorenansprache
insbesondere im Bereich touristischer Standorte und Objekte.
In einem ersten Schritt wurden dazu Flächen identifiziert, die
sich für eine touristische Nutzung eignen. Diese werden nun
in einer Investorenbroschüre, die an Investoren und Projektentwickler im Tourismusbereich gerichtet ist, dargestellt und
vermarktet. Darüber hinaus fungiert die SMG als Schnittstelle
zwischen den potenziellen Investoren und den Gemeinden
und unterstützt bei der Projektentwicklung sowie bei der Akquirierung von Fördergeldern. Als personelle Unterstützung
für das Infrastruktur- und Ansiedlungsmanagement ist seit Oktober 2011 Florian Brunner Teil des SMG-Teams. Herr Brunner
war bereits als Praktikant und studentischer Mitarbeiter für die
SMG tätig und ist mit dem Landkreis bestens vertraut.
Foto: Dirk Holst
stische Organisation im Landkreis geben. Außerdem wurde
mit der Zusammenführung der
Tourist-Informationen im ATSGebiet begonnen: Eine gemeinsame Serverlösung und eine
Vereinheitlichung von Systemen
und Arbeitsabläufen sollen zu
einer höheren Effektivität und
Qualität beitragen.
Bei der Produkt- und Angebotsentwicklung stehen die Sicherstellung der Angebotsqualität
und die Gestaltung vertriebsgerechter Produkte im Mittelpunkt. Unter anderem wird im
Frühjahr 2012 die einheitliche
Beschilderung der Wanderwege
abgeschlossen sein, dazu werden einige Standorte mit einer
kreativen Möblierung durch regionale Handwerker ausgestattet. Der Norden des Landkreises
erhielt außerdem eine eigene
Mehr Betten für den Landkreis!
nis“ oder „Gesundheit“. Nicht
zuletzt sollen die Gastgeber in
Zukunft stärker bei der Qualitätsoptimierung
unterstützt
werden.
Dass es mit dem Tourismus
im Landkreis wieder aufwärts
geht, zeigt auch eine statistische Kennzahl: Im Vergleich
zum Vorjahr stieg die Zahl
der Übernachtungen im Zeitraum von Januar bis Dezember 2011 um 7,6 %, der Wert
liegt damit deutlich über dem
überregionalen Durchschnitt.
Damit sich diese erfreuliche
Entwicklung verfestigt, wird
die Unterstützung aller Gemeinden dringend benötigt.
Denn nur durch eine erfolgreiche Profilierung und eine
aktive Mitwirkung können die
Kommunen vom Masterplan
profitieren.
Kontakt:
Florian Brunner
Ansiedlungsmanager
Telefon: (0 80 25) 993 72 - 23
E-Mail: [email protected]
Foto: Tegernseer Tal Tourismus GmbH
Wanderung am Soinsee bei Bayrischzell
Miesbacher Impuls 43
Wirtschaft
Politik
| Landkreis
| Unternehmen
Ramsauer Ehrengast in Wildbad Kreuth
Bundesverkehrsminister beim Neujahrsempfang
H
ochrangige Gäste aus der Bundespolitik zählten in den
letzten Jahren zu den Festrednern des Neujahrsempfangs
des CSU-Kreisverbandes Miesbach. Auch in diesem Jahr
konnte der Kreisvorsitzende Landrat Dr. Jakob Kreidl mit Bundesminister Dr. Peter Ramsauer einen prominenten Ehrengast begrüßen.
Ramsauer, der in seinem Ressort die Handlungsfelder Verkehr, Bau
und Stadtentwicklung verantwortet, widmete den ersten Teil seiner
Ansprache den aktuellen politischen Entwicklungen auf der Bundesebene, ging aber auch auf die Anforderungen an ein modernes und
leistungsfähiges Verkehrswegenetz in Oberbayern ein. Die Finanzierung und Sanierung von Bundesfernstraßen seien ebenso komplexe
Herausforderungen wie die Ertüchtigung des Schienennetzes im
Nah- und Fernverkehr.
Foto: Thomas Plettenberg
Eintrag ins Goldene Buch: Dr. Peter Ramsauer (sitzend) mit der Europaabgeordneten Dr. Angelika Niebler, Saskia Ludwig (CDU-Fraktionsvorsitzende im Brandenburger Landtag), Kreuths Bürgermeister Josef
Bierschneider, Alexander Radwan (Landtagsabgeordneter), Bundeslandwirtschafsministerin Ilse Aigner und Landrat Dr. Jakob Kreidl (v. l.)
Foto: Thomas Plettenberg
800 Gäste folgten der Rede von Bundesminister Dr. Peter Ramsauer.
Vor rund 800 Gästen nahm auch Kreidl in seiner Begrüßungsansprache zu aktuellen politischen Handlungsfeldern Stellung. Insbesondere die Energiewende, die Bildung und der Arbeitsmarkt seien derzeit
die Themen, denen die Kommunalpolitik im Landkreis Miesbach
besonderes Gewicht verleihe. Dankbar und erfreut zeigte sich Kreidl
über die Investitionsbereitschaft der Unternehmen, die in den letzten Monaten 300 neue Arbeitsplätze geschaffen hätten. Dies mache
ebenso Hoffnung wie die jüngste Entwicklung bei der Realisierung
des Gesundheitshotels Lanserhof in Waakirchen, wo sich die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde in einem Bürgerentscheid eindeutig
für die Verwirklichung des Projektes ausgesprochen hatten.
Kreisentwickler geht in Ruhestand
Toni Scherer verabschiedet sich
D
er berufliche Ruhestand ist zwar
lange vorher absehbar, aber man
wundert sich dann doch, wenn es
plötzlich soweit ist. Diese Gedanken mögen
in diesen Tagen auch dem Kreisentwickler
Toni Scherer durch den Kopf gehen.
Nach zwei Amtsperioden als Bürgermeister
von Schliersee (1994-2006) war der studierte Architekt in den letzten fünf Jahren als
Koordinator für die Erarbeitung und Umsetzung des landkreisweiten Entwicklungskonzeptes „Unser Landkreis Miesbach 2014“
verantwortlich. Mit großem Engagement
hat Scherer auf der Grundlage der erarbeiteten 90 Entwicklungsprojekte u. a. das
Integrierte Klimaschutzkonzept, das Ver-
44 Miesbacher Impuls
kehrskonzept sowie eine Baufibel für den
Landkreis Miesbach auf den Weg gebracht.
Engagiert auch im Ruhestand: Kreisentwickler Toni Scherer
Während die Aufgaben der Kreisentwicklung
künftig in die Handlungsfelder der Standortmarketing-Gesellschaft integriert werden, wird sich der Schlierseer Altbürgermeister zum Ende des Monats März aus dem
aktiven beruflichen Leben verabschieden.
Toni Scherer wird sich aber auch im Ruhestand im Gestaltungsbeirat des Landkreises
engagieren. Dies ist ein Architekten-Fachgremium, das sich der Bewusstseinsbildung
für gute zeitgemäße Architektur verschrieben hat und dessen Entstehung und Wirken
ihm beruflich ein großes Anliegen war.
Heft 8 | März 2012
StatementsInhalt
| Bildung
| Wirtschaft
& Beruf
Junge Menschen im Landkreis Miesbach
Wie sehen Jugendliche den Landkreis Miesbach als Wohn-, Schul- und Arbeitsraum?
Der Miesbacher Impuls hat vier junge Menschen zu ihrer Einschätzung befragt.
„Der Landkreis Miesbach, insbesondere seine Kreisstadt, verfügt über
ein sehr reichhaltiges Angebot an schulischen und betrieblichen
Ausbildungsmöglichkeiten. Angefangen bei den Kindertagesstätten,
über die Grund-, Haupt- und Realschule, bis hin zum Gymnasium
oder diversen Fortbildungseinrichtungen wie Berufsschulen, Berufsaufbau- und Berufsfachschulen sind alle wesentlichen Schulzweige
in der Kreisstadt beheimatet. Man könnte sagen „Miesbach ist eine
Schulstadt“. Holzkirchen verfügt darüber hinaus seit ein paar Jahren
zusätzlich über eine Fachoberschule.
Durch die Initiative unseres Landrats Dr.
Jakob Kreidl wurden bestehende Defizite im Bildungsangebot aufgezeigt,
die nun konsequent behoben werden
sollen. Sein ins Leben gerufener „Aktionsplan Schulen“ ist ein erster Schritt in
diese Richtung.
In den verschiedenen Gemeinden gibt
es umfassende Möglichkeiten zur BeJulia Herzog (18), Schü- rufsausbildung. Die zahlreichen mittelständischen Unternehmen und Handlerin aus Schliersee
werksbetriebe sorgen für ausreichend
Ausbildungsplätze in den verschiedensten Berufsbildern. Aber auch
einige Konzerne wie z. B. Hexal/Sandoz, Telair, Panasonic oder CCL Label bieten Ausbildungs- und Arbeitsplätze mit internationaler Note.
Meine persönliche berufliche Zukunft kann ich im Landkreis leider
nicht verwirklichen, ich werde daher später voraussichtlich in einer
Großstadt wie München studieren, arbeiten und leben, wo ich bereits
heute eine weiterführende Schule besuche. Trotzdem finde ich es
sehr schön, hier zu wohnen.“
„Seit eineinhalb Jahren absolviere ich eine Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten in einer Hausarztpraxis in Miesbach. Mein
Interesse an der Arbeit im Gesundheitsbereich wurde durch meine
Tätigkeit als Fahrerin und später als Sanitäterin beim Bayerischen
Roten Kreuz geweckt. Überhaupt bietet der Landkreis sehr vielfältige Möglichkeiten, sich aktiv und ehrenamtlich im Vereinsleben zu
engagieren. Das stärkt meiner Meinung nach sicherlich die Identifikation mit seiner Heimat. Auch das Ausbildungsangebot halte ich
im Landkreis Miesbach für sehr gut, insbesondere weil es jetzt auch eine Fachund Berufsoberschule in Holzkirchen
gibt, denn früher musste ich dazu jeden
Tag nach Bad Tölz fahren. Heute muss
ich einmal pro Woche für den Unterricht
zur Berufsschule in unseren Nachbarlandkreis. Für die Zukunft kann ich mir
schon vorstellen, im Landkreis wohnen
zu bleiben. Es gibt hier viel zu unternehmen, das Freizeit- und Naturangebot ist
Eva Brunner (23), Auszubildende zur medizinischen einfach super. Nur das Abendangebot
für junge Leute sollte sicherlich verbesFachangestellten aus
sert werden.“
Miesbach
Heft 8 | März 2012
„Zunächst muss ich zugeben, dass ich mich mit dem Ausbildungsangebot im Landkreis nicht wirklich befasst habe, da ich nach der
Schule studieren und keine Ausbildung beginnen möchte. Das Jobangebot des Landkreises halte ich aber
für durchaus vielseitig. Durch den Tourismus in der Voralpenregion entstehen
viele Arbeitsplätze. Zusätzlich haben sich
auch einige Institutionen wie zum Beispiel das Fraunhofer-Institut in Oberlaindern niedergelassen. Außerdem spricht
eine Arbeitslosenquote von nur ca. 3 %
ja wohl für sich.
Nach meinem Empfinden ist der Landkreis Miesbach ausreichend mit Schulen Markus Ehret (18), Schüausgestattet. Vor allem durch die Sanie- ler aus Miesbach
rung der Realschule und den Aus- bzw.
Umbau des Gymnasiums in Miesbach können den Schülern nun bessere Lernbedingungen geboten werden. Doch auch die Möglichkeit
zur Weiterbildung ist z. B. durch den FOS-Standort Holzkirchen gegeben.
Ich besuche seit dem Jahr 2004 das Naturwissenschaftlich-Technologische Gymnasium in Miesbach. Ob ich später mal im Landkreis arbeiten will, darüber habe ich noch keine feste Entscheidung getroffen.
Im Herbst werde ich den Landkreis Miesbach jedoch zunächst einmal verlassen, um an einer Universität mein Studium zu absolvieren.
Ich kann mir aber vorstellen, dass ich nach Beendigung des Studiums
wieder in den Landkreis zurückkomme und dort einer Beschäftigung
nachgehe.“
„Wie die Bildungsstudie 2011 beweist, zählt der Landkreis Miesbach
mit seinem Bildungsangebot zu den Top 6 Landkreisen in Deutschland und muss sich dank beträchtlicher Investitionen in den Ausbau
des Schulwesens nicht verstecken. Schulen wie die Gymnasien Tegernsee und Miesbach sowie die Möglichkeit, eine Fachoberschule in
Holzkirchen zu besuchen, machen Miesbach meiner Meinung nach
zu einem sehr attraktiven Bildungsstandort.
Für mein Studium pendle ich derzeit jeden Tag nach München. Später
könnte ich es mir sehr gut vorstellen, im Landkreis zu arbeiten, wobei
die Möglichkeiten in einer Großstadt natürlich vielfältiger sind.
Im Ausbildungsbereich finde ich, dass der Kreis Miesbach besonders
im Dienstleistungssektor Chancen hat. Neben dem Standbein „Tourismus“ ziehen vermehrt erholungssuchende Menschen in die Region,
um dann nach München zu pendeln.
Während der Süden des Landkreises
besonders im Tourismusbereich Ausbildungsmöglichkeiten bietet, sehe ich
im Norden mit der Nähe zur A8 gute
Berufsperspektiven für kaufmännische,
produktionsorientierte Berufe.“
Johann Holzinger (20), Student der
Geographie und BWL aus Weyarn
Miesbacher Impuls 45
Wirtschaft
Bildung
& Beruf
| Unternehmen
| Zuwanderung
Gekommen, um zu bleiben
Der Miesbacher Impuls stellt drei Personen vor, deren Wege durch
verschiedene Umstände in den Landkreis Miesbach geführt haben.
Für alle drei ist der Landkreis mittlerweile zur Heimat geworden.
Von Sri Lanka an den Schliersee
Die Geschichte, wie Walter de Alwis das
erste Mal nach Deutschland kam, klingt
nach einer klischeehaften Komödie im
Sonntagnachmittagsfernsehen. Mit 21 Jahren flog er im April 1976 von Sri Lanka
nach Frankfurt. Er vermutete frühlingshafte
Temperaturen und trug daher nur ein kurzärmliges Hemd. Doch ihn erwartete nicht
warmes, mildes Wetter, sondern der erste
Schnee, den er jemals gesehen hatte. Von
Frankfurt ging es mit der Bahn und ohne Ja-
und hat in dieser Zeit unter anderem größere Hotels mit bis zu 530 Zimmern geführt.
Als Regionaldirektor für einen internationalen Konzern war er auch für 15 4- und
5-Sterne-Hotels direkt zuständig. In dieser
Zeit lernte er seine heutige Frau Ute kennen,
die ebenfalls leitende Positionen in der Hotellerie bekleidete.
Schon bald entstand die Idee, einen eigenen
Betrieb zu führen. Ute und Walter de Alwis
hatten sich bereits etwa 60 Objekte angesehen, bevor sie im Jahr 2006 auf das Seehotel Schlierseer Hof stießen. Auf Anhieb
nerstag sowohl für Hotelgäste, aber auch
für heimische Besucher ein srilankanisches
Buffet mit Reis, Nudeln, Fisch, Fleisch und
verschiedenen leckeren Gemüsegerichten.
Professionelle Unterstützung erhält er dabei
von einem Arzt, einer Therapeutin sowie
einem Koch aus Sri Lanka.
Walter de Alwis macht einen sehr zufriedenen Eindruck, wenn er von der Hotellerie, von seinen Erlebnissen im Oberland
und von seinem eigenen Hotel erzählt. Und
obwohl er streng katholisch erzogen wurde,
scherzt er gerne über seinen Werdegang:
„Falls ich irgendwann einmal wieder geboren werden würde, ich würde sehr vieles
ähnlich machen.“
Von Italien ins Tegernseer Tal
Heute bezeichnet Walter de Alwis Deutschland als seine Heimat, und auch an den Schnee
hat er sich nach 36 Jahren gewöhnt.
cke oder Pullover weiter nach Berlin. „Mein
allererster Eindruck von Deutschland war
also hauptsächlich geprägt von kalter Luft
und weißem Schnee“, erinnert sich Walter
de Alwis heute mit einem Lächeln auf den
Lippen zurück.
Er ließ es sich jedoch nicht nehmen, zu
diesem Eindruck noch viele weitere hinzu
kommen zu lassen. In Berlin arbeitete er in
verschiedenen Hotels und bildete sich dort
auch zum Hotelbetriebswirt weiter. Wie es
in der Branche üblich ist, arbeitete er danach
in einigen 4- und 5-Sterne-Hotels, um die
notwendige Erfahrung zu sammeln. Über
20 Jahre war er dann als Hoteldirektor tätig
46 Miesbacher Impuls
waren sie vom Hotel selbst, aber auch von
der Kulisse, die der Schliersee bietet, begeistert: „Das kleine, etwas unscheinbare Hotel
in dieser atemberaubenden Landschaft, das
war Liebe auf den ersten Blick.“ Im Dezember des vergangenen Jahres feierte das Ehepaar de Alwis mit 120 geladenen Gästen das
fünfjährige Bestehen ihres 4-Sterne-Hauses.
Auch wenn Walter de Alwis den Schlierseer
Hof als durch und durch bayerisches Hotel
führt, ist er aufgrund wiederholter Nachfrage doch zu einem kleinen Botschafter
seines Geburtslandes Sri Lanka geworden.
So bietet das Hotel heute professionelle
Ayurveda-Behandlungen und jeden Don-
Zunächst musste starke Überzeugungsarbeit
geleistet werden, damit Mimmo Lapenna
überhaupt in das Tegernseer Tal kam. Dass
der gelernte Koch mit Meisterbrief 21 Jahre
später immer noch dort ist und erfolgreich
ein renommiertes Restaurant in Bad Wiessee
führt, hätte er sich damals, im Jahre 1990,
nicht träumen lassen. Als Freunde den in
Bari geborenen Italiener baten, in RottachEgern in dem Restaurant Pasta da Enzo
auszuhelfen, sagte er für sechs Monate zu,
obwohl er an der Idee nach Deutschland
zu gehen, nicht wirklich Gefallen fand. Aus
den sechs Monaten wurden sechs Jahre, und
schließlich entschied sich Mimmo Lapenna,
der zuvor, wie er selbst sagt, ein „gastronomie-typisches zigeunerähnliches Leben“ mit
Saisonarbeit und vielen verschiedenen Stationen führte, im Tegernseer Tal Wurzeln zu
schlagen und sich selbstständig zu machen.
So eröffnete er im Mai 1995 das Ristorante
da Mimmo, welches heute längst zu den etablierten Adressen im Tegernseer Tal zählt.
Etwa 70 % seiner Gäste sind Stammgäste,
die es immer wieder genießen, mit besonderen italienischen Spezialitäten und ausgewählten Weinen verwöhnt zu werden.
Als begeisterter Rennrad- und Mountainbike-Fahrer weiß er die landschaftlichen
Reize seiner jetzigen Heimat sehr zu schätzen: „Die Natur, die Landschaft und die
Berge machen diese Gegend schon zu etwas
Heft 8 | März 2012
ZuwanderungInhalt
| Bildung
| Wirtschaft
& Beruf
Besonderem.“ Ihm ist auch wichtig, dass seine Wahlheimat nicht allzu weit von Italien
entfernt ist, um regelmäßig seine Familie
und Freunde besuchen zu können. „Das einzige, was mir nicht gefällt“, sagt er, während
sein Blick etwas skeptisch aus dem Fenster
über seine eingeschneite Terrasse schweift,
„ist der lange Winter, aber daran kann man
ja nichts ändern.“
lische Bergdorf sowie die umliegende Landschaft, und niemand beaufsichtigte sie oder
verlangte eine genaue Erklärung, wann man
sich wo herumtrieb.
Sehr gegensätzlich nahm er dagegen sein
neues Umfeld wahr, nachdem er mit sechs
Jahren zurück in die Kreisstadt zog: „Es war,
als ob ich aus dem Dschungel in die Großstadt kam.“ Die völlig neue Umgebung und
Mimmo Lapenna führt in Bad Wiessee ein eigenes Restaurant.
Mimmo Lapennas Erinnerungen an seine
Anfangsjahre im Tegernseer Tal sind auch
geprägt von der offenen, jugendlichen, ausgehfreudigen Atmosphäre, die in jenen Tagen im Tal herrschte. Verschiedene überregional bekannte Clubs und Bars und das junge
Publikum, das sie anzogen, dominierten das
Nachtleben in den Talgemeinden. Ein wenig
wünscht er sich diese lebendige, vielleicht
auch ein bisschen italienische Ausgehkultur
zurück und ist sich sicher, dass nicht nur
die Gastronomie davon profitieren würde,
sondern vor allem auch die jungen Leute im
Tegernseer Tal.
die Tatsache, dass von diesem Zeitpunkt an
die ihm bis dahin fremden Eltern stets nach
dem Rechten sahen, verursachten ein Gefühl
von Einschränkung und Einengung. Neben
den sprachlichen Barrieren waren es vor
allem auch kulinarische, die die Eingewöh-
nung zunächst erschwerten. Besonders einprägsam waren für Adnan Atilgan die ersten
Annäherungsversuche an deutsches Mischbrot oder an für ihn bis dahin unbekannte
Früchte wie beispielsweise Johannisbeeren
oder Bananen. Doch aufgrund seines jungen
Alters gelang es ihm schnell, die deutsche
Sprache zu erlernen und sich in seiner neuen
alten Heimat zurechtzufinden.
In gewisser Weise sieht er es als Vorteil, zwei
Kulturen intensiv kennengelernt haben zu
dürfen: „Man kann von beiden Seiten viel
lernen“, sagt er. Einerseits lobt er typische
deutsche Tugenden wie Fleiß, Disziplin oder
die Wertschätzung von Kleinigkeiten und
andererseits den familiären Zusammenhalt,
wie er in der Türkei üblich ist. „Ganz über
einen Kamm scheren kann man das natürlich nicht“, ist sich Adnan Atilgan bewusst,
„doch Tendenzen gibt es schon.“
Wirft man einen Blick darauf, wie er sein
eigenes Leben gestaltet, muss man feststellen, dass er die von sich selbst formulierten
positiven Charakterzüge von Deutschen
und Türken nahezu perfekt miteinander
vereint. So hat er seit dem Abschluss seiner
Lehre im Jahr 1992 selbstständig gearbeitet
und leitet heute erfolgreich ein Garten- und
Landschaftsbauunternehmen mit 15 Mitarbeitern. Privat ist Adnan Atilgan jedoch eher
von gemütlicher Natur und ein absoluter
Familienmensch, der es nicht nur genießt,
seine Frau Andrea und seine drei Kinder um
sich zu haben, sondern auch gerne zu großen Familienfesten einlädt. Bei insgesamt
neun Geschwistern, von denen die meisten
selbst wiederum Kinder haben, findet sich
auch immer ein geeigneter Anlass.
Von Miesbach nach Anatolien
und zurück
Geboren ist Adnan Atilgan in Miesbach,
doch im Alter von knapp zwei Jahren
schickten ihn die Eltern zusammen mit seiner Schwester aus finanziellen Gründen in
die Türkei, genauer gesagt in das Dorf Arek
nahe der Stadt Bingöl im Herzen Ostanatoliens. Etwa fünf Jahr lebte er dort bei den
Großeltern. Der heute 38-jährige erinnert
sich an eine Kindheit, die geprägt war von
Freiheit und Abenteuern. Stundenlang zogen er und seine Freunde durch das anato-
Heft 8 | März 2012
Mit einem Garten- und Landschaftsbauunternehmen hat sich Adnan Atilgan in der Kreisstadt selbstständig gemacht.
Miesbacher Impuls 47
Wirtschaft
Bildung
& Beruf
| Unternehmen
| Ausbildung
Ausbildungsberufe
im Landkreis Miesbach
Bäcker/in
Zeit für Gespräche mit einer Bewohnerin: Heidi Beer ist Auszubildende im AWO-Seniorenwohn- und Pflegeheim Inge-GabertHaus in Miesbach.
Altenpfleger/in
Der Bedarf an ausgebildeten Fachkräften im Bereich der Altenpflege ist besonders im Landkreis Miesbach aufgrund der hohen
Anzahl an Seniorenheimen sowie Pflege- und Rehabilitationskliniken sehr groß. Die Ausbildung in einer Berufsfachschule für
Altenpflege und dem gewählten Ausbildungsbetrieb dauert drei
Jahre und bereitet auf eine anspruchsvolle und abwechslungsreiche Tätigkeit im Bereich der Altenpflege vor. Altenpfleger pflegen, betreuen und beraten hilfsbedürftige ältere Menschen, wobei
ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und Sorgfalt für
die Tätigkeit unabdingbar sind. Wichtig sind außerdem Kontaktbereitschaft, Einfühlungsvermögen und psychische Belastbarkeit
ebenso wie ein freundliches und gewinnendes Wesen im Umgang
mit den Pflegebedürftigen.
Neben der Pflege steht auch die tägliche Betreuung von älteren
Menschen im Vordergrund, um als Betreuungs- und Kontaktperson den Alltag von Pflegebedürftigen so angenehm wie möglich
zu gestalten. Hierbei fällt die Gestaltung des Freizeitprogramms
beispielsweise in einem Altenheim in den Aufgabenbereich der
Altenpfleger, wobei man als Pfleger seine musischen und künstlerischen Fähigkeiten nutzen kann, um ein attraktives Freizeitangebot anzubieten. Ebenso gehören unterstützende Gespräche, die
Organisation der Freizeitgestaltung in Form kultureller Abende,
Spielenachmittage oder gemeinsames Musizieren und Basteln
zum Aufgabenfeld der Altenpfleger. Nicht zu vernachlässigen sind
neben der Pflegetätigkeit Aufgaben aus dem kaufmännischen Bereich, da man sich auch mit den betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Altenpflege im Pflegealltag auseinandersetzen
muss und etwa die Koordination von wirtschaftlich-organisatorischen Arbeiten in einer Altenpflegeeinrichtung wie die Personaleinteilung oder den Lebensmitteleinkauf übernehmen kann. Auch
wenn die Arbeit oft stressig ist und Entscheidungs- und Durchsetzungsfähigkeit gefordert wird, helfen am Ende einen Arbeitstags
die Dankbarkeit der Pflegebedürftigen sowie ihrer Angehörigen.
48 Miesbacher Impuls
Viele Menschen sind in den frühen Morgenstunden chronisch
müde, antriebslos und schlecht gelaunt. Besonders im Winter,
wenn es dunkel, kalt und nass ist, fragen sich vor allem Morgenmuffel, warum sie überhaupt das Bett verlassen haben und welche
Ausrede ihnen dabei behilflich sein könnte, möglichst schnell wieder dorthin zurück zu gelangen. Der allmorgendliche Besuch beim
Bäcker des Vertrauens, als erste Aktivität des Tages, bewirkt dabei
oft Wunder. Der Duft von Semmeln, Leckereien und Kaffee erfüllt
den warmen, kleinen Bäckerladen. Der Ratsch mit der Bäckerin
bringt ein wenig Fröhlichkeit in Gesicht und Gemüt.
Bäcker bieten ihren Kunden also nicht nur Semmeln, Brot und
Brezen, sondern durch ihren festen Platz in deren Alltag auch eine
kleine Prise Wohlbehagen. Vor allem in Kleinbäckereien umfasst
demnach das Anforderungsprofil neben körperlicher Belastbarkeit
und sicherem Umgang mit technischen Geräten, auch Freude am
direkten Kundenkontakt. Die Herstellung von Kleingebäck und
Konditorwaren, die auch in der dreijährigen Ausbildung erlernt
werden, erlaubt dem Bäcker auch, seine kreativen Fähigkeiten
unter Beweis zu stellen. Der tägliche Umgang mit Lebensmitteln
erfordert darüber hinaus ein hohes Maß an Sorgfalt und Pflichtbewusstsein. Inwieweit man sich im Bäckerberuf auch mit buchhalterischen oder kaufmännischen Themen auseinandersetzt, hängt
sehr stark von der Größe des jeweiligen Betriebs ab. Ganz ablehnend sollte man diesen Aufgabenfeldern gegenüber jedoch nicht
sein. Ein entscheidendes Kriterium für eine Tätigkeit als Bäcker
ist die Fähigkeit aufzustehen, wenn andere erst wenige Stunden
schlafen. Hat man damit jedoch keine Probleme, bieten sich Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, die kaum ein anderes Berufsfeld
bietet: Denn während der Kunde im Bäckerladen sich noch müde
die Augen reibt, ist für sein Gegenüber in bereits wenigen Stunden
Feierabend.
Discount-Backwaren haben der Branche in der jüngeren Vergangenheit durchaus Probleme bereitet, doch mittlerweile wächst das
Qualitätsbewusstsein der Bevölkerung und damit auch wieder der
Absatz von Kleinbäckereien. So können auch die Bäckereien in
den Gemeinden im Landkreis Miesbach positiv in die Zukunft blicken, denn Qualität aus der Region ist ihr tägliches Brot.
Früh aufstehen heißt es für die Auszubildende Sabrina Schulz von
der Bäckerei Perkmann.
Heft 8 | März 2012
AusbildungInhalt
| Bildung
| Wirtschaft
& Beruf
Auch das Eindecken von Tischen ist Ausbildungsinhalt von Heidi Kieblspeck im Best
Western Premier Bayerischer Hof Miesbach.
Hotelfachmann/-frau
Die landschaftlich reizvolle Lage des Landkreises Miesbach zieht jährlich tausende
Besucher an. Der Tourismus stellt damit einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar und
schafft viele Arbeitsplätze. Für junge Menschen bietet sich daher eine Ausbildung als
Hotelfachmann/-frau an.
Das Hauptziel von Hotelfachleuten ist es,
die Gäste zu betreuen und zufriedenzustellen. Dafür arbeiten sie in allen Abteilungen
eines Hotels mit, richten und kontrollieren
die Gästezimmer, bedienen im Restaurant,
schenken Getränke aus und arbeiten in der
Küche mit. Zudem stellen sie Rechnungen
aus und planen Arbeitsabläufe. Auch für
die Buchhaltung und die Lagerhaltung sind
sie zuständig. Sie verhandeln mit Reiseveranstaltern und sind in großen Hotels an
der Entwicklung und Durchführung von
Marketingmaßnahmen beteiligt. Auch das
Organisieren von Veranstaltungen wie beispielsweise Jubiläumsfeiern gehört zum Aufgabengebiet. Die verschiedenen Aufgabenbereiche lernen angehende Hotelfachleute
während der Ausbildung kennen.
Da die Arbeit von Hotelfachleuten vielfältig
ist, müssen sie ein gutes Maß an Flexibilität mitbringen und sind mitunter auch auf
Improvisationstalent angewiesen. In vielen
Bereichen, wie beispielsweise bei der Arbeit
an der Rezeption, stehen Hotelfachleute in
unmittelbarem Kontakt mit den Gästen und
repräsentieren dabei das Hotel. Deshalb
sind ein gepflegtes Äußeres und ein seriöses Auftreten selbstverständlich, ebenso
Freundlichkeit und Zuvorkommenheit. Das
Beherrschen einer oder mehrerer Fremdsprachen ist insbesondere in Hotels mit internationalen Gästen unabdingbar.
Beim Ausbildungsberuf Hotelfachmann/frau handelt es sich größtenteils um eine
dreijährige duale Ausbildung, es werden
aber auch schulische Ausbildungen angeboten. Jugendliche, die diesen Beruf ergreifen
möchten, sollten sich darüber bewusst sein,
dass Hotelfachleute häufig in Schichtarbeit
arbeiten. Da in der Hotellerie samstags und
sonntags besonders viel Betrieb herrscht, ist
Wochenendarbeit üblich. Ebenso selbstverständlich ist Arbeit frühmorgens, spät am
Abend und an Feiertagen.
Anzeige
Zukunftstag für Mädchen und Jungen
Kennenlernen untypischer Berufe
D
ie Berufs- und Lebensplanung junger Menschen ist stark von traditionellen
Rollenvorstellungen
geprägt. Mit dem „Girls’ Day“ bzw. dem
„Boys’ Day“, der bundesweit am 26. April
2012 stattfindet, wird jungen Menschen die
Möglichkeit geboten, in Berufe hineinzuschnuppern, die nicht diesen Geschlechterstereotypen entsprechen.
Da sich die junge Frauengeneration immer
noch häufig für eher typische weibliche Berufe und Studienfächer entscheidet, soll der
„Girls’ Day“- Zukunftstag das Interesse bei
Mädchen wecken, sich auch für Berufe im
Bereich Technik oder Labor zu entscheiden.
Bereits seit 2001 öffnen technische Unternehmen und Organisationen an diesem Tag
ihre Türen und die Bereiche, in denen Frauen
Heft 8 | März 2012
bislang unterrepräsentiert sind. Die Teilnehmerinnen können sich in den verschieden
Laboren, Werkstätten und Büros einen Einblick in diese Arbeitswelt verschaffen, mit
speziellen Workshops experimentieren und
erfahren, wie interessant und spannend solch
eine Arbeit sein kann. Außerdem können
die Mädchen ihre praktischen Fähigkeiten
in technischen Bereichen testen.
Parallel zum „Girls’ Day“ findet in diesem
Jahr zum zweiten Mal der „Boys’ Day“
statt. Unternehmen, Einrichtungen und Organisationen bieten an diesem Tag jungen
Männern die Möglichkeit, verschiedene
Dienstleistungsberufe in den Bereichen
kennenzulernen, in denen bislang wenige
Männer arbeiten, z. B. Erziehung, Soziales,
Gesundheit und Pflege. Sie lernen also gezielt und praxisnah viele Berufe kennen, die
sie bislang noch nicht in Betracht gezogen
haben und als typische Frauenberufe gelten.
Auch die Unternehmen im Landkreis Miesbach können sich an dem Zukunftstag beteiligen und ihre Aktionen im Internet unter
www.girls-day.de bzw. www.boys-day.de
eintragen. Schüler, Eltern, Lehrkräfte und
andere Interessierte können das Angebot im
Internet abrufen und sich anmelden.
Miesbacher Impuls 49
Leben
& Freizeit
| Brauchtum
Wirtschaft
| Unternehmen
Hören, lauschen, staunen
Das Orgelzentrum Valley: Ein Ort, der viel zu erzählen hat
Die Zollingerhalle: ein optisches und akustisches Erlebnis für jeden
Besucher
D
as älteste Gebäude im Landkreis Miesbach ist das im
späten 12. Jahrhundert gebaute Alte Schloss Valley. Bis
1848 diente es als Pflegeamts- und Gerichtshaus und wurde anschließend für über 100 Jahre als Gaststätte genutzt. Nachdem
es der weltberühmte Schriftsteller Michael Ende für sechs Jahre bewohnte, stand es fast zwei Jahrzehnte leer und verwahrloste fast bis
zum vollkommenen Ruinenverfall.
Auf der Suche nach einem geeigneten Standort für eine Großorgel,
die obwohl sie vollkommen funktionsfähig war, aufgrund ihrer unerwünschten romantischen Klangästhetik, von der Stiftsbasilika St.
Martin in Landshut aufgegeben werden sollte, stießen der ehemalige
Oberkonservator des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege
Dr. Sixtus Lampl und seine Frau Inge 1987 eher zufällig auf das
nahezu verfallene Alte Schloss. Mit dem Kauf des Schlosses begann
für die Eheleute Lampl ein Großprojekt, das zunächst nicht als solches geplant war. Immer wieder erwarben sie nun Orgeln, die von
ihren Besitzern aufgegeben wurden, und brachten sie nach Valley,
um sie dort zu restaurieren. Gleichzeitig stellte sie das stark baufällige Schloss vor unzählige Aufgaben, die nach und nach mit Hilfe
verschiedenster Spezialisten gelöst wurden.
Mittlerweile beherbergt das Orgelzentrum über 50 Orgeln mit zusammen etwa 620 Registern und weist somit nicht nur aufgrund der
großen Anzahl, sondern vor allem auch wegen der kulturgeschichtlichen, technischen und klanglichen Vielfalt, eine Orgelsammlung
auf, die in dieser Art und Weise kein zweites Mal auf der Welt zu
finden ist.
Im Jahr 2001 wurde die Zollingerhalle, eine ehemalige Sägewerkshalle mit einer außergewöhnlichen Holzlamellen-Konstruktion von
Grub auf das Gelände des Alten Schlosses transferiert, wo sie heute als Konzerthalle genutzt wird. Die Tatsache, dass hier während
einem Konzert sechs verschiedene Orgeln gespielt werden können,
ist für Besucher und Organisten gleichermaßen ein besonderes Ereignis, da für jede Zeit und Art von Komposition die entsprechenden
Instrumente zur Verfügung stehen. Doch auch Musiker anderer Disziplinen schätzen die hervorragende Akustik der Zollingerhalle: So
50 Miesbacher Impuls
diente sie schon für mehrere Tonaufnahmen von verschiedenen Chören und Solisten, wie beispielsweise auch sechs Musikern der Berliner Philharmoniker. Aber nicht nur für die Ohren, sondern auch für
die Augen ist dieser einmalige Konzertsaal ein Erlebnis. Besonders
beeindruckend sind die große Steinmeyer-Orgel aus Heidelberg und
die Orgel aus dem Hamburger Schröderstift, die sich jeweils an den
Stirnseiten der Zollingerhalle befinden.
Derzeit kann man die Orgeln bei einem Konzert oder auch im Rahmen einer Führung bewundern. Für die Zukunft ist jedoch ein Museumsbetrieb mit einer selbstständigen Durchgangsmöglichkeit, einer Führungslinie, einem Verbindungsbau zwischen Altem Schloss
und Zollingerhalle, Hörproben der Orgeln mit Kopfhörer, einer
Schauwerkstatt sowie einem behindertengerechten Zugang zu allen
Ausstellungsräumen, geplant. Die dafür vorgesehenen Ausbaumaßnahmen werden voraussichtlich frühestens 2015 beginnen. Auch
wenn die Planungen dafür weitgehend abgeschlossen sind, rechnet
das Ehepaar Lampl mit keinem früheren Baubeginn, da sie ohne
steuerliche Zuschüsse auskommen müssen. Eine Zusammenarbeit
mit einem interessierten Sponsor, der sich von der Idee einer Kulturtouristenattraktion dieser Art begeistern lässt, würde den Prozess
jedoch beschleunigen.
Was also ursprünglich als Herberge für eine einzige Orgel gedacht
war, wäre dann 30 Jahre später das größte Orgelmuseum der Welt,
das für eine breite Öffentlichkeit diese wertvollen Artefakte unserer
Geschichte zugänglich und begreifbar macht. Dass Menschen zu Orgeln ein eher distanziertes Verhältnis haben, zeigt die häufig verwendete, entfremdete Aussage „Die Orgel spielt“, die für kein anderes
Instrument in dieser Form benutzt wird. Nicht wenige Besucher des
Orgelzentrums schauen dort das erste Mal einem Organisten auf die
Hände und Füße.
Sixtus Lampl nennt die Orgel „eine der Höchstleistungen der christlich-abendländischen Kultur“ und vergleicht sie mit der gotischen
Kathedrale, die in der Architektur ein ähnlicher Meilenstein war, wie
die Orgel für die Musik. Erst mit der Entwicklung der Orgel, begann
die Mehrstimmigkeit, die in keinem anderen Kulturkreis entwickelt
wurde und die Komplexität von beispielsweise Sinfonien, Requien
und Opern erst ermöglichte.
Wenn er auf seinen Führungen seine Instrumente
präsentiert, hören und
schauen die Besuchergruppen, ganz egal ob Schüler,
Vereine oder Senioren,
gespannt zu und lauschen
der Musik sowie den zahlreichen Anekdoten zu den
einzelnen Orgeln. Denn
alle Pfeifen, Register und
Spieltische, die im Orgelzentrum in Valley zu sehen
sind, haben genau wie die
Gebäude, in denen sie ste- Dr. Sixtus Lampl bereichert mit seinem
hen, ihre eigene, spannende Orgelzentrum die oberländische
Kulturlandschaft.
Geschichte zu erzählen.
Heft 8 | März 2012
Region Inhalt
| Leben
| Wirtschaft
& Freizeit
Heart
Eine Fotoausstellung von Alois Pribil
E
ine besondere Ausstellung erwärmte
in den vergangenen zwei Monaten
die Herzen der Menschen im Landkreis Miesbach. Alois „Luigi“ Pribil, 1973
in Tegernsee geboren, stellte in der Galerie
im Krankenhaus Agatharied 40 Fotografien
mit unterschiedlichsten Herzmotiven aus.
Pribil arbeitet seit dem Jahr 2000 als frei-
beruflicher Fotograf. Herzen zu fotografieren, ist für ihn mittlerweile zu einer großen
Leidenschaft geworden. Das erste Herz entdeckte der Fotograf im Jahr 2006 in Verona.
Auf einer Mauer am Castelvecchio hatten
viele Menschen ihre Initialen hinterlassen,
ein weißes Herz bildete den Rahmen. Damit
war der Grundstein für seine Herz-Sammlung gelegt. Jedes Herz, egal ob von Menschenhand oder von der Natur geschaffen,
wurde von ihm für seine Sammlung fotografiert. Mehr als 500 verschiedene Herzen hat
Alois Pribil schon entdeckt und abgelichtet.
Dabei fand er das Symbol für die Liebe an
den unmöglichsten Stellen.
Für die Ausstellung, die vom Freundeskreis
Krankenhaus Agatharied präsentiert wird
und unter anderem von der Kreissparkasse
Miesbach-Tegernsee unterstützt wird, stellte
Pribil eine Auswahl seiner Herzmotive zur
Verfügung. Bei der großen Zahl an fotografierten Herzen dauerte es mehrere Wochen,
bis eine endgültige Auswahl für die Ausstellung getroffen war.
Bereits bei der Eröffnung am 1. Januar zeichnete sich ab, dass Pribil mit seinen Herzbildern auf eine sehr gute Resonanz stößt. 250
Personen kamen an diesem Abend und genossen die Bilder bei Musik und Wein. „Die
Ausstellung lief sehr gut, das Feedback ist
nur positiv. Ich habe wohl mit meinen Herzen den richtigen Nerv getroffen, vor allem
im Krankenhaus sorge ich damit für eine
positive Stimmung“, zieht Pribil zufrieden
Bilanz.
Kinderbetreuung am Buß- und Bettag
Schulfreier Tag stellt Eltern vor besondere Herausforderung
G
ut angenommen wurde die Kinderbetreuung am diesjährigen
Buß- und Bettag, die das Regionalmanagement der SMG StandortmarketingGesellschaft Landkreis Miesbach und der
gemeinnützige Verein Kinderhaus Miesbach
e.V. gemeinsam für Grundschüler aus der
Kreisstadt organisierten. Der schul-, aber
nicht arbeitsfreie Buß- und Bettag stellt Eltern jedes Jahr vor eine neue Herausforderung bei der Kinderbetreuung. „Wir wollten
mit unserem Angebot berufstätige Eltern
unterstützen und somit einen Beitrag zur
Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der
Kreisstadt leisten“, so Martina Schulze von
der SMG.
Den angemeldeten Kindern wurde in der
Grundschule Parsberg den ganzen Tag ein
abwechslungsreiches Programm geboten,
das von zwei angehenden Erzieherinnen der
Miesbacher Fachakademie für Sozialpäda-
Heft 8 | März 2012
gogik, der Kreativitätswerkstatt Miesbach
sowie der Kindersportschule KiSS gestaltet
wurde. Die Kinder konnten malen, basteln,
tanzen, sich in der Turnhalle austoben oder
Selbstgebaute Vulkane, die mit Hilfe der
Zitronensäure und Natron „explodieren“.
Fußball spielen und natürlich viel Spaß haben. Besonders gut hat den Kindern ein Experiment gefallen, bei dem sie mit Hilfe von
Natron und Zitronensäure den Ausbruch
einen Vulkans simulieren konnten. Möglich
wurde die Betreuung durch die finanzielle
Unterstützung der Acino AG, der Kroha
GmbH, der Druckerei Mayr Miesbach
GmbH sowie der Telair International GmbH
und der Kinderarztpraxis Dr. Nina Haschke.
Die Organisatoren erhielten von den Eltern
zahlreiche positive Rückmeldungen. Elke
Henkes, Erste Vorsitzende des Kinderhaus
Miesbach e.V., berichtet: „Viele Eltern waren uns für das Angebot richtig dankbar, da
sie ihre Kinder an diesem Tag gut aufgehoben wussten. Denn auch in der Kreisstadt
Miesbach kann nicht jeder bei der Kinderbetreuung auf familiäre Strukturen zurückgreifen.“ Daher soll die Betreuung auch
2012 wieder angeboten werden.
Miesbacher Impuls 51
Wirtschaft
Leben
& Freizeit
| Unternehmen
| Region
Die Biene
Kleines Insekt mit überragender Bedeutung für Wirtschaft und Umwelt
Von den einheimischen Nutz- und Wildpflanzen sind ca. 80 % auf die
Bestäubung durch die Honigbiene angewiesen. Forscher des Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Halle haben herausgefunden, dass der ökonomische Wert der Bestäubungsleistung von Insekten wie Bienen im Jahr 2005 weltweit bei 150 Milliarden Euro lag.
Dies entspricht 9,5 % der jährlichen Weltnahrungsmittelproduktion.
Um die Königin schneller im Bienenvolk zu finden, ist sie mit einem
grünen Punkt gezeichnet.
W
enn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der
Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr,
keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere
mehr, keine Menschen mehr.“ Dieses Zitat soll von Albert Einstein
stammen. Ob wahr oder nicht: Auch im Miesbacher Oberland gibt es
zum Glück Imker und Bienen, die durch ihre Arbeit auch in Zukunft
die Honig- und Bestäubungsleistung sicherstellen.
125 Jahre ist es nun her, dass der Bezirksbienenzuchtverein Miesbach
mit 38 Mitgliedern gegründet wurde. In Sachen „Bienenzucht“ hat
sich in den vergangenen Jahren viel getan. Zur Gründungszeit war die
imkerliche Betriebsweise eine reine Schwarmimkerei, d. h. zur Vermehrung der Völkeranzahl wurde der natürliche Schwarmdruck der
Bienen ausgenützt. Heutzutage wird die Bienenzucht nicht mehr dem
Zufall überlassen, sondern durch gezielte Königinnenzucht vorangetrieben. Durch die geplante Zucht und Arbeit am Bienenvolk kann
auch die Zeit, in der die Bienen Honig produzieren können, optimal
ausgenutzt werden.
Katastrophal sowohl für die Umwelt als auch für die Wirtschaft ist
das ungeklärte Bienensterben weltweit. Die Ursachen für das Massensterben werden kontrovers diskutiert. In einer deutschen Langzeitstudie über die periodisch auftretenden, hohen Winterverluste
wurde die Milbe „Varroa destructor“ sowie die durch sie ausgelösten
Viruskrankheiten als Hauptursache für die Überwinterungsverluste
identifiziert. Aber auch Pflanzenschutzmittel, Luftverschmutzung,
Klimawandel sowie Monokulturen werden als Ursachen für das massenhafte Bienensterben nach einem aktuellen Bericht des UN-Umweltprogramms (UNEP) aufgeführt. Die Bienenpopulationen in Europa
und den USA sind um ein Drittel gesunken, im Nahen Osten sind die
Bestände sogar um 85 % zurückgegangen.
Der Bezirksbienenzuchtverein Miesbach mit seinen 125 Mitgliedern
setzt sich für den Erhalt der Honigbiene, dem drittwichtigsten Nutztier in Deutschland, ein. Den Miesbacher Imkern ist es daher besonders wichtig, die Öffentlichkeit über die Arbeit der Imker und der
Bienen zu informieren. Interessierte sind immer recht herzlich zu den
Versammlungen während der Wintermonate eingeladen. In diesen
Veranstaltungen wird Fachwissen rund um Biene, Blumen und Honig
vermittelt. Aber auch im Sommer freuen sich Imker und Bienen über
einen Besuch, sei es im Bienenhaus eines benachbarten Imkers oder
z. B. auf dem Miesbacher Handwerksmarkt.
Wer die Faszination „Biene“ selber erleben will und seinen eigenen
Honig produzieren möchte, dem sei geraten, es einfach auszuprobieren. Es ist einfacher als man denkt und ein sehr angenehmer Ausgleich
zu einem stressigen Job. Der Bezirksbienenzuchtverein Miesbach steht
Anfängern mit Rat und Tat jederzeit gerne zur Verfügung.
Bei der Honigproduktion verbringt die Honigbiene eine fast unvorstellbare Leistung: Für 1 kg Honig werden während zwei Millionen
Blütenbesuchen 2 bis 3 kg Blütennektar oder Honigtau gesammelt.
Dafür sind ca. 150.000 Flugkilometer der Bienen notwendig, was
etwa 3,5 Flügen um die Welt entspricht. Das Resultat dieser Meisterleistungen ist dann – abhängig von der Wabengröße – eine bis zu
3,5 kg schwere Wabe voll mit Honig. Es heißt nicht umsonst „fleißig
wie die Biene“. Dabei ist der Honig, der eigentlich von den Bienen
als Winterfutter eingelagert wird, nur ein süßes, nützliches Nebenprodukt, welches wir Menschen gerne genießen. Die Hauptbedeutung der
Honigbiene für die Umwelt und damit auch für uns Menschen liegt in
der Bestäubungsleistung.
Von großer Bedeutung ist, dass die Honigbiene blütenstet ist. Sie
bleibt solange wie möglich einer gefunden Trachtquelle treu. Durch
diese Eigenschaft wird sichergestellt, dass der richtige Pollen auf der
richtigen Pflanze landet und sich eine optimale Frucht ausbildet. Ohne
Blütenstetigkeit der Bienen würde es viel weniger schön geformte Äpfel, Birnen usw. geben.
52 Miesbacher Impuls
Die Vorstandschaft des Bienenzuchtvereins Miesbach: Walter Aufderklamm, Ulrich Busch, Hans Lausecker, Schorsch Bernöcker, Annemarie
Stoib, Georg Haslauer (v. l.)
Heft 8 | März 2012
Radsport Inhalt
| Leben
| Wirtschaft
& Freizeit
Mountainbike- und Rennradenthusiasmus im Landkreis Miesbach
Geiger-Medius-Bikebase Team
I
m Jahr 2012 wird der Landkreis Miesbach in sportlicher Hinsicht durch ein
neues Radteam repräsentiert. Das Geiger-Medius-Bikebase Team, vertreten durch
junge, sportliche Leistungsträger aus dem
Landkreis, insbesondere aus Schliersee, wird
in der Saison 2012 sowohl bei Cross Country Wettkämpfen und Straßenrennen als
auch bei Triathlonwettkämpfen teilnehmen.
Neben den individuellen, sportlichen Zielsetzungen der Teamfahrer in den unterschiedlichen Fahrraddisziplinen steht der
Teamgeist durch gemeinsame Trainingsaktivitäten im Vordergrund.
Die Sponsoren des Teams, alle selbst ambitionierte Hobby- und Amateurfahrer, haben
sich mit ihrem Engagement zum Ziel gesetzt,
begeisterte und zielstrebige Nachwuchssportler aus dem Landkreis zu unterstützen,
um ihnen bessere Rahmenbedingungen für
erfolgreiche Wettkämpfe zu schaffen. Dazu
gehören Trainings- und Analysemöglichkeiten, technischer Service sowie finanzielle
Unterstützung durch die Sponsoren.
Geiger-Medius-Bikebase Team: Vitus Wagenbauer, Andreas Lenz, Johannes Hinterseer,
Lisa Lechner, Thomas Gerischer, Stefan Hütter (v. l.)
Mit ihrem Enthusiasmus sowie ihrer Liebe
und Verbundenheit zum Sport haben alle im
Team, egal ob aktive Teamfahrer, Sponsoren
oder Freunde, eine neue, auf Privatinitiative begründete, erfolgreiche Mannschaft im
Landkreis geschaffen, die sportliche Erfolge
erwarten lässt.
Kontaktdaten Teamsprecher:
Guntram Geiger
Mobil: (0171) 235 87 54
E-Mail: [email protected]
Die Sponsoren
Heft 8 | März 2012
Unterstützung durch die Sponsoren:
Sebastian Ranft (Medius GmbH & Co. KG),
Wolfgang Greipl (Privatsponsor), Stefan Hütter
(Bikebase Schliersee), Guntram Geiger (Geiger
Maximizing Net-Solutions GmbH) (v. l.)
Teamfahrer:
Vitus Wagenbauer (Jahrgang 1990),
Lizenzfahrer, Disziplin: XC Cross Country /
XCE Eliminator-Rennen,
Ziel: Teilnahme am XCE Worldcup
Johannes Hinterseer (Jahrgang 1994),
Lizenzfahrer, Disziplin: Triathlon,
Ziel: in drei Jahren Bundesligateam
Lisa Lechner (Jahrgang 1994), U19,
Lizenzfahrerin; Disziplin: Rennrad und
MTB, Bundesligateam Bayern Juniorinnen
Thomas Gerischer (Jahrgang 1982),
Disziplin: Triathlon
Andreas Lenz (Jahrgang 1991),
Disziplin: MTB, Ziel: Erfolge auf Landesebene
Stefan Hütter (Jahrgang 1966),
Disziplin: Zeitfahren und Triathlon,
Ziel: Challenge Barcelona (LangdistanzTriathlon)
Miesbacher Impuls 53
Wirtschaft
Leben
& Freizeit
| Unternehmen
| Almgespräch
Baukultur zwischen
Tradition und Moderne
Almgespräch über Architektur im Landkreis Miesbach
in Bayrischzell. Gerade touristische Einrichtungen haben bei uns im Landkreis durchaus
eine hohe Qualität.
Negativ sehe ich hingegen die unreflektierte
Adaption von Bauelementen aus unserer historischen Bautradition wie z. B. Fensterläden, die sich gar nicht öffnen lassen und nur
als Schmuck dienen.
Johannes Wegmann, Werner Pawlovsky, Benno Bauer und Oliver Reitz (v. l.) im Gespräch
über die Architektur im Landkreis Miesbach.
Unter dem Motto „Architektur im Landkreis
Miesbach – Baukultur zwischen Tradition
und Moderne“ hat der Miesbacher Impuls
seine Almgespräch-Reihe fortgeführt. Für
das Gespräch haben sich Werner Pawlovsky (Kreisbaumeister im Landratsamt Miesbach), Johannes Wegmann (Architekturbüro
Johannes Wegmann in Schliersee) und Benno
Bauer (Kreisheimatpfleger) in der Schliersbergalm zusammengefunden.
Welche Serviceleistungen bietet das
Staatliche Bauamt Bauherren im Landkreis Miesbach?
Pawlovsky: Wir stehen immer für Beratungsgespräche mit Gemeinden, Architekten
oder Bauherren zur Verfügung. Bei größeren
Bauvorhaben auch in Form von „runden
Tischen“. Dabei beziehen wir betroffene
Sachgebiete wie z. B. den Natur- oder Immissionsschutz mit ein, um bereits im Vorfeld mögliche Probleme anzusprechen und
Lösungen aufzuzeigen. Von dieser Möglichkeit der Beratung wird von Seiten der Bürger
und Investoren reichlich Gebrauch gemacht.
Unsere Vorgehensweise ist lösungsorientiert,
aber natürlich muss der Bauwunsch mit den
rechtlichen Vorgaben vereinbar sein. Auch
das Kreisbauamt ist an die geltenden Gesetze
gebunden.
Was zeichnet die Architektur in unserem
Landkreis aus?
Bauer: Es gibt viele prächtige alte Hofstellen
und Gebäude, aber auch intakte Ortskerne,
wie z. B. der Untere und Obere Miesbacher
54 Miesbacher Impuls
Markt oder eines meiner Lieblingsobjekte,
die Rosengasse in Tegernsee. Allerdings finden sich auch Gebäude und Ortskerne im
Landkreis Miesbach, bei denen auf die architektonische Qualität kein großer Wert gelegt
wurde. Als ein Problem empfinde ich zum
Beispiel die Auslagerung von Supermärkten
an den Ortsrand. Diese sind hinsichtlich der
Gestaltung oft von minderer Qualität. Zudem führt diese Entwicklung zu einem Ladensterben in den Ortskernen.
Ein wichtiger Punkt, um die Ortskerne in ihrer ursprünglichen Qualität zu erhalten, ist
der Aspekt der Nachverdichtung. Anstatt ein
neues Wohngebiet am Ortsrand zu erschließen, ist es sinnvoller, die gewachsenen Strukturen nachzuverdichten.
Was sind architektonische Glanzpunkte
im Landkreis Miesbach?
Wegmann: Glanzpunkte sind die historischen Gebäude, die oft sehr gelungen restauriert und umgebaut wurden wie z. B.
die Propstei in Fischbachau. Einzigartig ist
auch das Markus Wasmeier Museum. Hier
wurden Gebäude in ihrer Substanz gerettet,
in ein Museum umgewandelt und so zusammengestellt, dass ein neues Ensemble entstanden ist.
Es gibt aber auch bei der Wohnbebauung insbesondere im Bereich der Einfamilienhäuser - sowie unter den öffentlichen Gebäuden
einige architektonische Glanzpunkte. Dazu
zähle ich z. B. die Vitalwelt in Schliersee oder
Hotels wie der Erweiterungsbau des Hotels
„Das Tegernsee“ und auch der Tannerhof
Welche Leitsätze würden Sie einem Bauherrn mit auf den Weg geben?
Pawlovsky: Im Rahmen des Arbeitskreises
„Premiumregion für Architektur“ haben wir
gerade einige Grundsätze erarbeitet. Generell
stellen wir aber fest, dass es relativ schwierig
ist, allgemein geltende Grundsätze für den
gesamten Landkreis zu formulieren. Wichtig
ist aus meiner Sicht, dass sich Bauherr und
Architekt mit dem Baugrundstück und dessen Umgebung intensiv auseinandersetzen
und überlegen, wie das geplante Gebäude
am besten in Landschaft und Umgebung eingefügt werden kann. Es gilt der Grundsatz:
„Weniger ist mehr“.
Welche Eingriffsmöglichkeiten hat der
Landkreis denn bei Gebäuden, die nicht
dem regionalen Charakter entsprechen?
Pawlovsky: Grundsätzlich hat der Staat nur
mehr wenig Eingriffsmöglichkeiten hinsichtlich der Gestaltung. Eine ansprechende Gestaltung kann erreicht werden, wenn beim
Bauherrn Verständnis und Bereitschaft zu
Änderungen vorhanden sind. Qualifizierte
Planer und auch örtliche Gestaltungssatzungen sind hierbei sicher hilfreich.
Wegmann: Ich glaube es gibt zwei Möglichkeiten, Einfluss auf die Gestaltung von
Gebäuden zu nehmen. Zunächst beginnt es
beim Architekturbewusstsein. Architektur
sollte wieder stärker zum Thema gemacht
werden. Nicht nur im Sinne von rechtlichen
Fragen, sondern auch im Sinne von einer
gewissen Verantwortung, über Gestaltung
reden zu müssen. Dieses Bewusstsein lässt
sich durch Kommunikation, Beratung oder
durch Ausstellungen, wie beispielweise die
Ausstellung zur Baukultur im letzten Jahr in
Schliersee, erzeugen. Dort hat ein Kreis von
Architekten versucht, gelungene Beispiele
der Architektur aus dem Wohnungsbau aufzuzeigen.
Heft 8 | März 2012
Almgespräch Inhalt
| Leben
| Wirtschaft
& Freizeit
Außerdem muss man dem Bauherrn vermitteln, dass durch eine gute gestalterische Qualität und eine gute Planung letztendlich auch
Geld gespart werden kann.
Welche Ansprüche stellen Sie an sich
selbst, wenn Sie ein neues Objekt in Angriff nehmen?
Wegmann: Jede Aufgabe ist individuell und
somit auch die jeweilige Herangehensweise. Sie muss zum einen sehr analytisch, darf
aber auch emotional sein. Wichtig ist, dass
bei einer Architektur die Grundidee spürbar
ist. Manchmal steht die Topographie im Vordergrund, manchmal sind es die Geschichte,
die Technik oder die Nutzung des Objektes.
Letztendlich ist man als Architekt ja
Dienstleister für einen Kunden. Müssen
da manchmal auch gestalterische Kompromisse eingegangen werden?
Wegmann: Natürlich. Es ist oft ein schwieriges Unterfangen festzustellen, ob eine Aufgabe zu einem passt oder nicht. Bei Gestaltungskonflikten muss man manchmal auch
vermittelnd tätig sein und den Bauherrn
dazu bewegen, vielleicht eine Konzeptänderung zu vollziehen. Man trägt eine gewisse
Verantwortung. Architekt und Bauherr müssen zusammenspielen und vernünftig planen,
damit sich ein Eingriff rechtfertigt.
Es gibt immer wieder Bestandsobjekte,
bei denen man sich über verschiedene
Formen einer Folgenutzung unterhält.
Gibt es konkrete Objekte im Landkreis,
für die es neue Nutzungsideen gibt?
Bauer: Grundsätzlich braucht man zuerst
einen Interessenten und ein wirtschaftliches
Betreiberkonzept. Man kann sich vielfältigste Nutzungen ausdenken, wenn es sich
dann nicht auf die Jahre rechnet, wird man
scheitern. Was hilft die schönste Gaststätte,
wenn das Publikum ausbleibt?
Pawlovsky: Entscheidend sind auch die Qualität und die Lage des Gebäudes sowie das
Investitionsvolumen, das für eine neue Nutzung aufgebracht werden muss. Wenn das
alles passt, sollte auf jeden Fall auf solche
Bestandsobjekte zurückgegriffen werden.
Seit 2008 gilt in Bayern eine neue Versammlungsstätten-Verordnung mit verschärften Brandschutzbestimmungen.
Wie ist Ihre Erfahrung mit der neuen Verordnung?
Pawlovsky: Das ist bei uns im Landratsamt
ein sehr schwieriges Thema. Bei der Überprüfung verschiedener Versammlungsstätten
mussten wir oftmals erhebliche Mängel feststellen und teilweise sogar Nutzungen un-
Heft 8 | März 2012
tersagen. Es ist ausgesprochen mühsam, die
notwendigen Ergänzungen durchzusetzen,
damit der Betreiber seinen Betrieb wieder in
vollem Umfang nutzen kann. Aber wir machen das ja nicht, um den Betreiber zu ärgern, sondern um die notwendige Sicherheit
für die Besucher zu gewährleisten.
Der demographische Wandel ist ein wichtiges Thema im Landkreis Miesbach.
Spiegelt sich das Thema Mehrgenerationenwohnen bereits in der Architektur
wieder?
Wegmann: Bei der Planung von Einfamilienhäusern sollte man versuchen, die Veränderungen, die aus der Familie heraus
erwachsen, in die Planung einzubeziehen.
In Bezug auf Einfamilienhäuser liegt mir persönlich die Thematik der Gebäudehöhen am
Herzen. Durch die bessere Ausnutzung der
Dachgeschosse in Form einer dritten Wohnebene könnte man interessante Voraussetzungen für ein Mehrgenerationenwohnen
schaffen. Wichtig ist auch zu erkennen, dass
nicht jeder unbedingt einen Garten braucht
oder will. Es können auch mit attraktiven
Wohnungen interessante, neue Wohnangebote geschaffen werden. Ich glaube, in den
Siedlungsgebieten, die gerade im Norden des
Landkreises entstehen, gibt es große Potenziale für Verdichtung, aber auch für neue Formen des Zusammenlebens.
Im Schlierseer Ortsteil Neuhaus sind die
Grundstücke sehr groß und werden in
Teilbereichen parzelliert. Dadurch ändern sich auch das Landschafts- und das
Ortsbild. Ist das eine Entwicklung, die
Sie als Kreisheimatpfleger auch beobachten, Herr Bauer?
Bauer: Neuhaus ist ein Ort, den man auf den
ersten Blick in seiner ganzen Größe eigentlich gar nicht erkennt. Wenn man Richtung
Bayrischzell fährt, sieht man ein paar Häuser, aber wenn man in den Ort hineingeht,
lässt sich erkennen, wie groß er in der Fläche
ist. Es war in den 1950er Jahren leichter, ein
Grundstück mit 2.000 m² zu kaufen. Wenn
die Zubauten eine entsprechende Qualität
aufweisen und diese sich gut in den Bestand
einfügen, dann halte ich gerade hier eine
Nachverdichtung für absolut schlüssig und
zwingend.
Welche Folgen hat die Energiewende auf
die Architektur?
Wegmann: Das Thema ist natürlich sehr
aktuell, wird aber je nach Nutzung des Gebäudes immer wieder neu diskutiert. Heutzutage wird in erster Linie die Dämmqualität
erhöht, um die Raumhülle vom Dach bis zur
Fassade zu verbessern. Zudem gibt es Möglichkeiten bei der Gestaltung und Nutzung
von Dächern, wie beispielsweise Solarflächen.
Ob sich ein Bauherr für eine energiesparende
Bauweise entscheidet, hängt auch von seiner Lebensphilosophie ab. Manche energetischen Investitionen haben eine lange Amortisationsdauer. Daher muss man sich mit der
Frage auseinandersetzen, ob man einen Beitrag zum Energiesparen leisten möchte, auch
wenn die reine Berechnung noch nicht so
überzeugend ist. Vor dem Hintergrund der
steigenden Energiepreise, die durch die Energiewende zu erwarten sind, wird das Thema zukünftig sicherlich noch akuter werden.
Bisher gibt es allerdings keine Langzeiterfahrungen mit den Auswirkungen, zum Beispiel
der Wirkung von Wärmedämmverbundsystemen. Die werden sich erst in den nächsten
15 bis 20 Jahren zeigen.
Was kann man denn als Bürger für den
Denkmalschutz und die Denkmalpflege
tun?
Bauer: Die meisten Bürger werden ja nicht
selber ein Denkmal besitzen. Aber es gibt
viele, die in unmittelbarer Umgebung eines
Denkmals bauen. Ich glaube, es ist wichtig, dass man einem denkmalgeschützten
Gebäude Respekt zollt und sich in seinem
Gestaltungswillen zurücknimmt. Denkmalschutz in der Praxis fordert vom Bauherrn
Liebe zum Objekt, Bereitschaft zu Kompromissen und den Willen, Altes mit Neuem zu
verbinden.
Die Schliersbergalm ist seit Generationen
ein beliebtes Ausflugsziel für Tagestouristen und aufgrund ihrer exponierten
Lage oberhalb des Schliersees auch für
Urlauber und Tagungsveranstalter ein attraktiver Hotelstandort. Insbesondere der
Hotelbereich soll künftig mit Augenmaß
und Rücksicht auf die Belange des Landschaftsbildes und des Naturschutzes den
Anforderungen an eine zeitgemäße touristische Nutzung angepasst werden.
Miesbacher Impuls 55
Wirtschaft
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& Freizeit
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| Wintersport
LG Snowboard FIS World Cup am Sudelfeld
Lokalmatadorin Amelie Kober feiert zweiten Heimsieg am Waldkopf
© FIS / Oliver Kraus
Amelie Kober steht auf dem Siegertreppchen wieder ganz oben.
N
ach 2009 und 2010 kehrte der einzige in Deutschland
ausgetragene Snowboard World Cup Ende Januar zurück
ans Sudelfeld und damit nach Bayrischzell. Dem Organisationskomitee unter Leitung von Fischbachaus Bürgermeister Josef
Lechner war es gelungen, die internationale Sportveranstaltung mit
finanzieller Unterstützung von Audi und der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee in den Landkreis zu holen – und das auch noch mit
einem positiven Ergebnis in zweierlei Hinsicht.
Zum einen konnte sich dank des LG Snowboard World Cups die
Region wieder einmal als hervorragende Wintersportdestination
profilieren. Durch die wiederholte Austragung eines World Cups rücken nicht nur Bayrischzell und das Sudelfeld, sondern die gesamte
Wintersportregion in das Licht der Öffentlichkeit. Zum anderen
bewies die Fischbachauerin Amelie Kober, dass ihr die Strecke am
Waldkopf einfach liegt. Bereits zum zweiten Mal nach 2010 sicherte
sich Kober, die für den SC Miesbach startet, den Sieg am Weltcuphang Waldkopf. Diesmal verwies sie die Österreicherin Marion
Kreiner und Ekaterina Tudegesheva aus Russland auf die weiteren
Podestplätze. Dabei begeisterte sie eine Rekordkulisse von etwa
500 Zuschauern, die der Titelverteidigerin mehrheitlich die Daumen drückten. Bei den Herren setzte sich bei einem österreichischen
Dreifacherfolg Routinier Siegfried Grabner vor Lukas Mathies und
Andreas Prommegger durch.
Neben der eigentlichen Hauptveranstaltung, dem Parallel-Slalom
am Sudelfeld, organisierte das Organisationskomitee unter anderem
eine große Weltcup-Party mit Startnummernvergabe, Schmankerlbuden, Schneebar und einem Auftritt der BAYERN 3-Band im Bayrischzeller Kurpark, die zahlreiche Besucher anlockte. Es bleibt zu
hoffen, dass die fantastische Veranstaltung auch in den kommenden
Jahren im Weltcup-Kalender der FIS fest eingeplant ist.
Zehn Jahre Alpen Plus
D
er Skipass- und Bergbahnverbund
mit seinen Partnergebieten Brauneck-Wegscheid, Spitzingsee-Tegernsee, Wallberg, Sudelfeld und Zahmer Kaiser/
Tirol feierte Anfang Februar 10-jähriges Bestehen.
Als sich am Jahresanfang 2002 die Geschäftsführer der heimischen Bergbahn- und Liftunternehmen zu ersten Gesprächen trafen,
konnte keiner der Beteiligten auch nur ansatzweise ahnen, dass die spätere Gründung
des Alpen Plus Verbunds eine Erfolgsstory
wird. Der entscheidende Durchbruch gelang
am 7. Februar 2002. Basis für die an diesem
Tag dokumentierten Absichtserklärungen
war das Konzept „Oberland-Bergbahnen“.
Die späteren Verbundpartner agierten damals mit viel Weitsicht und entschieden sich
dazu, gemeinsam Mit-Verantwortung für die
wirtschaftlich-touristische Entwicklung ihrer
Regionen zu übernehmen. Bereits ein halbes
Jahr später wurden die Verträge des neuen
Verbunds rechtskräftig.
Heute zählen die Alpen Plus Partner zu den
56 Miesbacher Impuls
tragenden Säulen im touristischen Freizeitangebot Bayerns und sichern in den Regionen
sowohl direkt als auch indirekt zahlreiche
Arbeitsplätze. Die Marke hat sich etabliert
und ist inzwischen ein Begriff, wenn es um
aktive Freizeit und Erholung geht.
Der Erfolg des anfänglich doch sehr ambitionierten Vorhabens ist maßgeblich auch darin begründet, dass die Geschäftsführer der
verschiedenen Unternehmen immer mit Vertrauen und gegenseitigem Respekt an der gemeinsamen Weiterentwicklung des Verbunds
gearbeitet haben und weiter arbeiten.
Wichtigste Voraussetzung für die Kooperation war seinerzeit der Kauf und die Installation eines einheitlichen Karten- und Kassensystems, um damit die Verbundkartenlösung
bei den Skipässen zu ermöglichen. Zudem
wurde festgelegt, bei Marketing, Promotion,
Internet, allgemeiner Werbung und im medialen Bereich vorrangig nur noch als Verbund
aufzutreten.
Die Zusammenarbeit mit touristischen Organisationen und Verbänden wurde aufgebaut,
um gemeinsam marktgerechte Angebote
zu entwickeln. Darüber hinaus wurde ausschließlich mit privaten Mitteln in den Bau
neuer Bergbahnen, Beschneiungsanlagen,
Infrastruktur und gastronomische Einrichtungen investiert. Durch all diese Maßnahmen, Kooperationen und neuen Partnerschaften haben sich die Gäste- und Umsatzzahlen
positiv entwickelt, und der Verbund kann im
Wettbewerb mit den Skidestinationen der
Nachbarländer bestehen.
Beste Pisten bieten die Partner im Alpen Plus
Verbund und fördern auch den Skinachwuchs.
Heft 8 | März 2012
Wintersport Inhalt
| Leben
| Wirtschaft
& Freizeit
Olympiasiegerin im Riesenslalom
Interview mit Viktoria Rebensburg
Sie sind im Landkreis Miesbach am Tegernsee aufgewachsen und wohnen noch
immer in Kreuth. Was bedeutet Ihnen
Ihre Heimat?
Heimat ist für mich sehr wichtig. Am Tegernsee verbringe ich am liebsten meine Zeit.
Dort fühle ich mich richtig wohl. Dieses besondere Gefühl hat man nur zu Hause.
n
n Wie sind Sie zum Skisport gekommen?
Mein Elternhaus ist nur ein paar hundert
Meter vom Hirschberg entfernt. Neben meiner Mama und meinem Papa sind auch meine Geschwister schon Ski gefahren, und dann
wollte ich natürlich auch mit. Ich war damals
erst drei Jahre alt.
Wie sieht ein typischer Trainingstag bei
Ihnen aus?
Im Winter ist das Training natürlich anders als im Sommer. Auch in der Vorbereitung werden in unterschiedlichen Bereichen
Schwerpunkte gesetzt. Beim Skitraining
während der Saison stehe ich meistens so um
6 Uhr auf. Eine Stunde später geht’s dann mit
der ersten Bahn hoch. Oft ist der Lauf schon
gesteckt. Ich mache dann zunächst ein paar
freie Fahrten, um ein Gefühl für den Schnee
und das Gelände zu bekommen. Auch die
Muskulatur wird dadurch aufgewärmt. Im
Anschluss mache ich sechs intensive Fahrten
durch die Tore. Mittags ist das Schneetraining beendet. Nach dem Essen stehen dann
in der Regel Koordinations-, Kraft- oder
Ausdauereinheiten auf dem Programm. Am
Abend finden oft noch Analysen und Bespren
Viktoria Rebensburg wurde am 4. Oktober
1989 in Tegernsee geboren und ist damit
ein Kind des Landkreises Miesbach. Aufgewachsen ist sie in Kreuth, wo sie noch immer
lebt und für den dortigen Ski Club startet.
Mit den Bergen vor der Haustür lernte Viktoria früh das Skifahren. Sie entwickelte sehr
bald ihren eigenen Fahrstil, durch den sie
heute einen der schnellsten Riesenslalomschwünge im alpinen Skizirkus fährt. Ihr
Talent und ihr sportlicher Ehrgeiz blieben
dabei von den Trainern nicht lange unentdeckt.
Mit gerade einmal 16 Jahren gewann sie
im März 2006 den Titel im Super-G bei den
Deutschen Meisterschaften. Im gleichen
Jahr feierte sie ihr Debüt im Weltcup. Auf-
Heft 8 | März 2012
©Nordica
Viktoria Rebensburg auf der Piste
chungen mit dem Trainierteam statt. Es gibt
aber auch Tage, wo wir den Abend frei gestalten können.
Wie werden Sie nach der Saison entspannen und ab wann bereiten Sie sich auf die
nächste Wintersaison vor?
Mitte März ist das Weltcupfinale. Danach
sind noch ein paar Wettkämpfe. Unter anderem die Deutsche Meisterschaften. Anfang
April werde ich am Gletscher noch Ski testen.
Die Materialabstimmung ist sehr wichtig.
Richtig frei habe ich eigentlich nur Anfang
Mai für zwei bis drei Wochen. In der Zeit
möchte ich nach Sardinien fahren. Auf ein
paar Tage am Meer freue ich mich richtig.
n
Haben Sie bereits Pläne für Ihre berufliche Zukunft nach der Sportlerkarriere?
Konkrete Pläne habe ich noch nicht. Ich stun
Foto: Wolf Heider-Sawall
grund ihrer Erfolge durfte Viktoria bei der
Weltmeisterschaft 2007 in Âre (Schweden)
im Riesenslalom starten, wo sie den achten
Platz belegte. Bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2008 im spanischen Formigal holte
Viktoria Gold in der Abfahrt, Silber im Su-
diere per Fernstudium Sportmanagement.
Die Kombination aus Betriebswirtschaft und
Sport interessiert mich sehr. Für mich ist es
eine schöne Abwechslung und ein Ausgleich
zum Leistungssport. Erst mal möchte ich
aber noch ein paar Jahre Skifahren.
Wie beurteilen Sie den Landkreis Miesbach hinsichtlich Lebensqualität, Freizeitangebot und Gastronomie?
Die Lebensqualität im Landkreis finde ich
sensationell. Die Berge und Seen bieten tolle
Freizeitmöglichkeiten. Dazu haben wir viele
nette Cafes und Restaurants. Unsere Seefeste
und Waldfeste sind weit über den Landkreis
hinaus bekannt. Es gibt auch viele Vereine,
die den Kindern und Jugendlichen ermöglichen, ihren Interessen und Talenten nachzugehen. Ich glaube, es bleiben keine Wünsche
offen.
n
per-G und Bronze im Riesenslalom. Im Jahr
darauf gewann sie bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Garmisch-Partenkirchen
Gold im Riesenslalom sowie im Super-G.
Zu ihren größten Erfolgen zählt der Sieg im
Riesenslalom bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver, mit dem sie alle
Erwartungen übertraf. Zu Beginn der Saison
2010/11 feierte Viktoria schließlich in Sölden
ihren ersten Weltcupsieg. Mit zwei weiteren
ersten Plätzen in Zwiesel und in Spindlermühle sicherte sich Viktoria am Ende der
Saison die Kristallkugel im Riesenslalom.
In die aktuelle Saison startete sie so erfolgreich, wie sie die letzte beendet hatte, und
feierte nach dem zweiten Platz im Riesenslalom in Sölden den Sieg in Aspen (USA).
Miesbacher Impuls 57
Wirtschaft
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12. Tegernseer Tal Montgolfiade
Ballonfahrer-Event mit umfangreichem Rahmenprogramm
Zahlreiche Ballone stiegen während der Montgolfiade über dem Tegernsee in die Luft.
W
er Ende Januar in den Himmel über dem Tegernsee schaute, konnte dort bei schönem Wetter viele bunte Heißluftballone erblicken, die langsam in die Höhe stiegen. Denn
bereits zum zwölften Mal fand in Bad Wiessee die Tegernseer Tal
Montgolfiade statt. Knapp 40 Teams ließen bei der vom Bad Wiesseer GS Eventbüro organisierten Veranstaltung, die erstmals über acht
Tage lief, den Traum vom Ballonfahren wahr werden.
Nachdem das Wetter in den ersten Tagen kein Einsehen mit den Ballonfahrern hatte und die Ballone bei Schneegestöber nicht starten
konnten, waren die Bedingungen in der zweiten Veranstaltungshälfte
teilweise sogar so perfekt, dass mit einigen Ballons eine Fahrt über
die Alpen möglich war.
Für die zahlreichen Besucher der Montgolfiade stellt das Team des
GS Eventbüros ein buntes Rahmenprogramm auf die Beine. Kindergärten und Schulklassen waren eingeladen, Heißluftballone in der
Wandelhalle hautnah zu erleben und von Experten alles über die farbenfrohen Stoffriesen zu erfahren.
Einen Anziehungsmagneten für Groß und Klein stellte unter der Woche
das so genannte Nightglow dar. Allabendlich erstrahlten kleine ModellHeißluftballons mit einer Höhe von bis zu neun Metern im Schein der
Brennerflamme zu beeindruckenden bunten Kugeln. In Verbindung mit
der verschneiten Landschaft gab dies ein einzigartiges Bild ab.
Für diejenigen, die sich zwischendurch mit bayerischen Schmankerln
aufwärmen und feiern wollten, war die Montihütte wie jedes Jahr ein
willkommener Anlaufpunkt. Jeden Tag konnte man hier in urgemütlicher Atmosphäre mit einem Weißwurstfrühstück in den Tag starten
oder diesen mit einem Bier ausklingen lassen. Allerlei Kurioses und
auch Schmackhaftes gab es auf dem Wintermarkt, welcher an den
Abenden besonders viele Leute anzog.
Die meisten Besucher wurden am letzten Veranstaltungswochenende
angelockt. So strömten allein am Samstag mehr als 4.500 Besucher
auf das Gelände vor der Wandelhalle in Bad Wiessee. Während Claudia Koreck am Abend ihr erstes Open-Air-Konzert am Tegernsee
gab, begannen knapp 25 Heißluft- und Modell-Ballone im Takt der
Musik zu glühen. Wem es zu kalt war, der hatte die Möglichkeit, sich
an Glühwein und Punsch zu wärmen, um das im Anschluss stattfindende Feuerwerk erleben zu können. Dieser krönende Abschluss der
12. Tegernseer Tal Montgolfiade rief nicht nur etwas Wehmut über
das Ende hervor, sondern weckte auch Vorfreude auf das nächste
Jahr, wenn es wieder heißt „Glück ab und gut Land“.
Foto: GS Eventbüro
Das große Glühen der Modell- und Heißluftballone zog am Samstag
tausende Besucher an.
58 Miesbacher Impuls
Teilweise perfekte Bedingungen ermöglichten zahlreiche Ballonfahrten.
Heft 8 | März 2012
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