Miesbacher Impuls
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Miesbacher Impuls
mpu s Miesbacher März 2012 Das Regionale Wirtschaftsmagazin Heft 8 Titelthema Landkreis Miesbach Fachkräfte – Schlüssel für Innovation und Wachstum Wirtschaft SMG vor Ort Wirtschaftsförderung besucht Betriebe Slyrs Destillerie Die Kunst der WhiskyHerstellung politik Masterplan Tourismus Ansiedlungsmanagement für die Flächenvermarktung Otterfing Engagierte Bürger und erfolgreiche Unternehmen bildung & Beruf Arbeitsmarkt Perspektiven für Jugendliche Leben & Freizeit Almgespräch Architektur im Landkreis Miesbach Landkreis Miesbach Fachkräfte STILVOLL TAGEN & FEIERN Die Vielfalt unserer Konferenzund Tagungsmöglichkeiten ist einzigartig: 12 Eventräume von 2 bis 300 Personen, modernste Tagungstechnik, 4 bayerische Stuben sowie eine Sport- & Eventarena für bis zu 2.000 Personen stehen Ihnen für Ihre Veranstaltungen zur Verfügung. Für Entspannung in den kreativen Pausen sorgt unser exklusiver 700qm Bachmair Weissach SPA. Hotel Bachmair Weissach GmbH & Co.KG Wiesseer Strasse 1 83700 Weißach ⁄ Rottach-Egern T +49 (0) 8022 278-566 [email protected] bachmair-weissach.com Editorial | Inhalt Miesbacher | Wirtschaft Impuls Liebe Leserin, lieber Leser, die Sicherung von Fachkräften gilt bundesweit als zentrale Herausforderung für die Wirtschaft. Auch die politischen Entscheidungsträger haben es sich zur gemeinsamen Aufgabe gemacht, einem drohenden Fachkräftemangel frühzeitig zu begegnen. Geeignete Maßnahmen werden u. a. in einer verstärkten Bildungsoffensive, in der Erhöhung der Erwerbsbeteiligung oder in der Verlängerung der Lebensarbeitszeit gesehen. Der Landkreis Miesbach erfreut sich nach wie vor einer leistungsfähigen Wirtschaftsstruktur und bester Arbeitsmarktdaten, stellt jedoch auch rechtzeitig die Weichen, um die überdurchschnittlich guten Standortfaktoren für die heimischen Betriebe auch langfristig zu sichern. Daher widmet sich nicht nur die mittlerweile achte Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins „Miesbacher Impuls“ dem Thema Fachkräfte, sondern auch eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung am 22. März 2012 im Medizinpark Valley, zu der ich als Ehrengast den Bayerischen Wirtschaftsminister Martin Zeil begrüßen darf. Unter dem Titel „Leistungsfähigkeit bewahren – Der Landkreis Miesbach als attraktive Region für Fachkräfte“ lade ich Sie herzlich ein, gemeinsame Strategien für die Fachkräftesicherung in unserem Landkreis zu entwickeln (Programm und weitere Informationen auf Seite 30). Die Ausrichtung dieser Veranstaltung ist der Preis, mit dem das Regionalmanagement der SMG als „Region des Jahres“ durch das Bayerische Wirtschaftsministerium ausgezeichnet wurde. Seit nunmehr drei Jahren trägt das Regionalmanagement dazu bei, die Akteure in unserem Landkreis miteinander zu vernetzen und somit den ländlichen Raum innerhalb der Europäischen Metropolregion München zu stärken. Um künftig in diesem Bereich noch mehr Akzente setzen zu können, stellt die SMG in diesen Tagen den Antrag für die Fortführung dieses Programms. Heft 8 | März 2012 Landrat Dr. Jakob Kreidl Aufsichtsratsvorsitzender der SMG Fortgeführt werden soll auch die SMG. Im fünften Jahr ihres Bestehens hat sich unsere Standortmarketing-Gesellschaft als zentraler Ansprechpartner für alle Fragen der Wirtschaftsförderung in den Städten und Gemeinden unseres Landkreises etabliert. Ob bei Genehmigungsfragen, Förderprogrammen, Flächenvermittlungen oder bei der Knüpfung von Geschäftskontakten innerhalb unseres Landkreises – die SMG bietet zeitnahe und vielfältige Unterstützung sowohl für ansiedlungsinteressierte als auch für bereits in unserem Landkreis ansässige Unternehmen. In Partnerschaft mit der heimischen Wirtschaft möchten wir daher zur Jahresmitte die Gesellschafterstruktur der SMG erweitern, um in einem noch engeren Schulterschluss von Wirtschaft, Verwaltung und Politik gemeinsam die Leistungsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandorts zu stärken und zu fördern. Ein besonderer Dank für die Finanzierung der SMG in den ersten fünf Jahren ihres Bestehens gilt der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee und ihrem Vorstandsvorsitzenden Georg Bromme. Ohne die großzügige Unterstützung der Kreissparkasse wären die Gründung und das erfolgreiche Wirken der SMG nicht möglich gewesen. Ihr Landrat Dr. Jakob Kreidl Aufsichtsratsvorsitzender der SMG Standortmarketing-Gesellschaft Landkreis Miesbach Miesbacher Impuls 3 Wirtschaft | Impuls Miesbacher Unternehmen | Inhalt Wirtschaft Seite 6 Foto: Giesecke & Devrient GmbH Fachkräfte sind der Schlüssel für Innovation und Wachstum. Seite 8 Politik Slrys: Die Kunst der Whisky-Herstellung Seite 38 Foto: Thomas Plettenberg Otterfing: Tor zwischen München und den Bergen 4 Miesbacher Impuls Fachkräfte im Landkreis Miesbach...................................................... Seite 6 Slyrs: Die Kunst der Whisky-Herstellung........................................... Seite 8 Acino: Neues Produktionsgebäude im Bau..................................... Seite 9 Papierfabrik Louisenthal: Werkserweiterung................................Seite 10 SMG-Unternehmensdatenbank.........................................................Seite 10 Agentur für Arbeit: Kündigungszeit aktiv nutzen.......................Seite 11 In Gmund ist Sauberkeit Trumpf: HCR Hygiene...........................Seite 12 Kreativität und Know-how: dasistweb............................................Seite 12 Präzision aus Holzkirchen: GWF Maschinenbau..........................Seite 13 Werbestudio Auracher: Von der Idee zum fertigen Produkt..................................................Seite 13 Hotel Bachmair Weissach: Erholen, Genießen, Feiern und Tagen..............................................Seite 14 Fördermittel: Unterstützung zur Fachkräftesicherung..............Seite 16 Alpen-Immo GmbH: Immobilienvermittlung in der Region...Seite 17 Immobilientipps......................................................................................Seite 18 Neue Unternehmen im Irschenberger Gewerbegebiet............Seite 20 IB Haus und Grund Immobilien..........................................................Seite 21 Druckerei Mayr Miesbach ausgezeichnet......................................Seite 22 lakepaper: Eine Marke der Büttenpapierfabrik Gmund............Seite 22 cbo computer- & bürotechnik präsentiert neue Ausstellungsräume......................................................................Seite 24 Oberland-Wertholzsubmission..........................................................Seite 24 Unternehmertreffen in Holzkirchen.................................................Seite 25 ZIM: Innovationsförderung im Landkreis Miesbach...................Seite 26 IT Competence Center Oberland schafft Lösungen...................Seite 27 Druckerei Stindl unter neuer Führung.............................................Seite 29 Maximilian in Gmund: Vorbereitender Bebauungsplan beschlossen...............................Seite 32 Arbeitsgruppe Infrastruktur zu Gast in Bad Wiessee..................Seite 32 Integriertes Klimaschutzkonzept des Landkreises Miesbach...................................................................Seite 33 Gewerbeverbände im Landkreis Miesbach...................................Seite 34 Neues Gewerbegebiet in Holzkirchen: Planungen schreiten voran..................................................................Seite 35 SMG-Energieforum: Effiziente Straßenbeleuchtung..................Seite 37 Breitbandausbau: Leistungsfähiges Internet in Moosrain.......Seite 37 Otterfing: Engagierte Bürger und erfolgreiche Unternehmen...................Seite 38 EMM: Die Megatrends im Blick haben.............................................Seite 40 Bayerns Region des Jahres: Auszeichnung für Regionalmanagement......................................Seite 41 Masterplan Tourismus: Ein Landkreis profiliert sich..................................................................Seite 42 CSU-Neujahrsempfang in Kreuth......................................................Seite 44 Kreisentwickler verabschiedet sich: Toni Scherer geht in Ruhestand.........................................................Seite 44 Heft 8 | März 2012 Inhalt | Miesbacher Inhalt | Wirtschaft Impuls Bildung und Beruf Statements: Der Landkreis als Wohn- und Arbeitsort................Seite 45 Gekommen, um zu bleiben: Bereicherung durch Zuwanderung..................................................Seite 46 Ausbildungsberufe ................................................................................Seite 48 Girl´s Day und Boy´s Day.......................................................................Seite 49 Leben und Freizeit Orgelzentrum Valley: Ein Ort, der viel zu erzählen hat..............Seite 50 Heart: Eine Fotoausstellung von Alois Pribil..................................Seite 51 Kinderbetreuung am Buß- und Bettag............................................Seite 51 Bezirksbienenzuchtverein Miesbach...............................................Seite 52 Geiger-Medius-Bikebase Team...........................................................Seite 53 Almgespräch: Architektur im Landkreis Miesbach.....................Seite 54 Snowboard-Weltcup am Sudelfeld...................................................Seite 56 10 Jahre Alpen Plus: Skipass- und Bergbahnverbund feiert Jubiläum.........................Seite 56 Viktoria Rebensburg: Interview mit der Olympiasiegerin...................................................Seite 57 12. Tegernseer Tal Montgolfiade........................................................Seite 58 Der „Miesbacher Impuls“ wird auf chlorfrei gebleichtem und alterungsbeständigem Papier im Landkreis Miesbach gedruckt. Das Papier wird standortnah erzeugt. Seite 42 Foto: Thomas Plettenberg Masterplan Tourismus: Die Potenziale der Region sollen optimal genutzt werden. Seite 57 Foto: Wolf Heider-Sawall Olympiasiegerin im Riesenslalom: Viktoria Rebensburg im Interview Impressum Herausgeber: SMG Standortmarketing-Gesellschaft Landkreis Miesbach mbH Am Windfeld 41 • 83714 Miesbach Oliver Reitz (Geschäftsführer) Redaktion: Oliver Reitz, Martina Schulze, Ursula Höfer, Julian Wild, Florian Brunner, Julia Herzog Fotos: Standortmarketing-Gesellschaft Landkreis Miesbach mbH Das Regionalmanagement der SMG StandortmarketingGesellschaft Landkreis Miesbach wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie. Heft 8 | März 2012 Design und Realisierung: Marc Antón GmbH 86156 Augsburg www.marcanton.com Druck: Mayr Miesbach GmbH Am Windfeld 15 • 83714 Miesbach Nachdruck und Reproduktion (auch auszugsweise) bedürfen der ausdrücklichen Genehmigung des Herausgebers und Herstellers. Für die Inhalte der Firmendarstellungen sind die jeweiligen Unternehmen verantwortlich. Bestellmöglichkeit über: [email protected] oder SMG Standortmarketing-Gesellschaft Landkreis Miesbach mbH Am Windfeld 41 83714 Miesbach Tel. (08025) 99 3 72 - 0 Miesbacher Impuls 5 Wirtschaft | Standort Unternehmen Demografischer Wandel und Fachkräftesicherung Landkreis Miesbach stellt sich den Herausforderungen der Zukunft W enn man sich vor Augen führt, dass im Jahr 2011 die Wehrpflicht ausgesetzt wurde und es aufgrund der G8-Reformen etwa doppelt so viele Abiturienten gab als in den Jahren zuvor, müsste man vermuten, dass die angebotenen Lehrstellen in Bayern im letzten Jahr schwer umkämpft waren und demnach auch viele Jugendliche ohne Ausbildungsstelle zurückblieben. Doch dem war nicht so. Insgesamt waren in Bayern sogar circa 7.000 Ausbildungsplätze unbesetzt. Diese Zahl dokumentiert eine Entwicklung, die wie ein Damoklesschwert über der grundsätzlich positiven Lage der deutschen Wirtschaft hängt: Der demographische Wandel und der mit ihm einhergehende Fachkräftemangel stellt die handelnden Personen in Wirtschaft und Politik vor umfangreiche Herausforderungen. Die Probleme des in Presse und Medien nahezu allgegenwärtigen Fachkräftemangels und die dazugehörigen Lösungsansätze sind jedoch von Region zu Region unterschiedlich zu bewerten. Ländliche Räume sind vor allem aufgrund der Tendenz junger und gut ausgebildeter Menschen in Großstädte zu ziehen, vom demographischen Wandel grundsätzlich stärker betroffen. Für den Landkreis Miesbach gilt dies jedoch nur in sehr abgeschwächter Form, da er durch Foto: Giesecke & Devrient GmbH Die Papierfabrik Louisenthal setzt bei der Fachkräftesicherung auf eine eigene Kita: Petra Götzenberger, Geschäftsführerin des Betreibers Kinderland Weyarn GmbH, und Guido Koller, kaufmännischer Geschäftsführer der Papierfabrik, mit Kindern beim Umzug in die neuen Räume. seine Nähe zu München und seine außergewöhnliche Lebensqualität mehr Zu- als Abwanderung zu verbuchen hat und somit seine niedrige Geburtenrate, die bundesweit bei 1,39 Kinder pro Frau liegt, ausgleichen kann. Der besonderen Nähe zur Landeshauptstadt ist man sich im Landkreis Miesbach bewusst, und so ist man engagiertes Mitglied Foto: Bernd Ritschel Mit weichen Standortfaktoren wie der Lebensqualität oder dem Freizeitwert können Unternehmen im Landkreis Miesbach bei der Fachkräftegewinnung punkten. 6 Miesbacher Impuls in der Europäischen Metropolregion München, um die nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit der Region weiter auszubauen und gemeinsamen Aufgaben, wie etwa dem Fachkräftemangel, auf regionaler Ebene begegnen zu können. Auf lange Sicht ist der Landkreis Miesbach auf den Zuzug von Fachkräften aus dem Inund Ausland angewiesen. Um diesen auch langfristig zu ermöglichen, ist der Landkreis einerseits bemüht, den Zuzug so unkompliziert wie möglich zu gestalten, andererseits gilt es, den dadurch entstehenden unterschiedlichen und gesteigerten Bedürfnissen an Wohnraum gerecht zu werden. Ein großer Vorteil des Landkreises Miesbach im zunehmenden Wettbewerb um ausgebildete Fachkräfte ist sein hoher Freizeitwert. Das vielfältige kulturelle Angebot im Landkreis selbst und in der gut angebundenen Landeshauptstadt, die überregional bekannten touristischen Regionen rund um Tegernsee, Schliersee und Wendelstein sowie letztlich auch bayerisches Brauchtum und Traditionen, die hier in besonderer Art und Weise gepflegt werden, sind bedeutende Kriterien für viele Menschen, sich für eine Wahlheimat im Landkreis Miesbach zu entscheiden. In allen Studien und Rankings, die Lebensqualität und Freizeitwert in untereinander Heft 8 | März 2012 Standort Inhalt | Wirtschaft vergleichbaren Zahlen auszudrücken versuchen, ist der Landkreis Miesbach stets in der Spitzengruppe vertreten - und das ist in Zeiten, in denen die Bedeutung weicher Standortfaktoren zunimmt, sehr positiv zu bewerten. Da überdies auch Zusammenhänge zwischen der Lebensqualität einer Region und der Gesundheit ihrer Einwohner bestehen, ist auch diesbezüglich der Landkreis Miesbach sehr gut aufgestellt. Bundesweit wird der Ansatz verfolgt, dem aufkommenden Fachkräftemangel u. a. mit der „Rente mit 67“ entgegenzuwirken. Durch das höhere gesetzliche Renteneintrittsalter sollen Arbeitnehmer später aus dem Berufsleben austreten und ihre Lebensarbeitszeit entsprechend verlängern. Damit dies möglich ist, sind Arbeitnehmer nicht nur auf ein gesundheitsförderndes Umfeld angewiesen, sondern auch auf eine gute Versorgung mit Ärzten und Kliniken, wie sie im Landkreis Miesbach gegeben ist. Mit 194 Ärzten pro 100.000 Einwohner liegt der Landkreis 20 % über dem Bundesdurchschnitt. Neben der Rente mit 67 hat der Bund in den letzten Jahren mit der Konstituierung einer flächendeckenden Ganztagsbetreuung ein weiteres Thema aufgegriffen, das dem Fachkräftemangel direkt entgegenwirkt. Durch eine gesicherte ganztägige Betreuung von Kindern im Kleinkind- und auch im Kindergartenalter wird ein früher Wiedereintritt in das Berufsleben erleichtert, und somit kann Foto: Acino AG Vielfältige Arbeitsplätze locken Arbeitnehmer in den Landkreis Miesbach. Heft 8 | März 2012 Foto: Giesecke & Devrient GmbH Der Landkreis Miesbach unterstützt die ansässigen Firmen beim Ausbau von innovativen Arbeitsplätzen. das vorhandene Potenzial an Arbeitskräften besser ausgeschöpft werden. So erweitern Städte und Gemeinden im Landkreis Miesbach jährlich ihr Angebot an Ganztagesbetreuung, um ein Umfeld zu schaffen, von dem Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen profitieren. Experten sind sich jedoch einig, dass man dem Fachkräftemangel nicht nur durch die Verlängerung des Erwerbslebens begegnen soll, sondern auch durch eine Verbesserung der schulischen Ausbildung. Verbände und Unternehmen klagen mehr und mehr darüber, dass viele Jugendliche nach Schulabschluss von den Unternehmen als nicht ausbildungsreif eingestuft werden und somit viele Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben. Nicht selten monieren die Betriebe mangelnde Belastbarkeit, Leistungsbereitschaft oder Disziplin sowie Defizite in grundlegenden schulischen Fähigkeiten. Vor diesem Hintergrund haben die politischen Gremien des Landkreises Miesbach erkannt, dass Investitionen in Schulbildung einen essenziellen Beitrag für die regionale Wirtschaft leisten, und so hat man im Herbst 2010 den landkreisweiten „Aktionsplan Schulen“ ins Leben gerufen. Er umfasst umfangreiche Investitionen im Bereich der weiterführenden Schulen, um langfristig einen reibungslosen Schulbetrieb garantieren zu können. Im Rahmen dieses Programms werden unter anderem eine Realschule in Gmund sowie eine Fachoberschule und ein Gymnasium in Holzkirchen neu errichtet. Die Realschule und das Gymnasium in Miesbach werden umfassend saniert. Aber auch in den Betrieben selbst sind rechtzeitig passgenaue und individuelle Lösungen zu ergreifen, um Fachkräfte an das Unternehmen zu binden oder neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen, z. B. durch die Eröffnung einer betriebseigenen Kindertagesstätte. Kammern und Arbeitgeberverbände haben verschiedene Aktionsprogramme ins Leben gerufen, die die Unternehmen bei der Sicherung der Fachkräfte unterstützen. Auch die SMG bietet den Unternehmen im Landkreis Miesbach verschiedene Hilfestellungen bei der Anwerbung auswärtiger Mitarbeiter und wird sowohl die Ansprache als auch die Sicherung von Fachkräften verstärkt in ihren Aktivitäten berücksichtigen. Foto: OPED GmbH Dem Fachkräftemangel begegnen: Auch die vorhandenen Potenziale von Frauen sollten zukünftig noch stärker genutzt werden. Miesbacher Impuls 7 Miesbacher| Impuls Wirtschaft Unternehmen | Editorial Die Kunst der Whisky-Herstellung Edle Tropfen für ein Lebensgefühl von Entspannung und Gemütlichkeit A ußenstehende nennen sie dickköpfig, eigenbrödlerisch und bockbeinig. Ihr Dialekt ist für den Rest des Landes nur schwer zu verstehen, und mit ihrer Tracht besitzen sie eine regionaltypische Kleidung. Obwohl ihre Eigenheiten eher skeptisch gesehen werden, zählen sie wegen der faszinierenden Landschaft, die sie bewohnen, so viele Besucher wie kaum eine andere Region. Wir Bayern finden uns und die Vorurteile, die man uns gegenüber hat, in dieser kleinen Beschreibung sicherlich wieder. Gleiches gilt jedoch auch für die Schotten, die innerhalb Großbritanniens eine ähnliche Sonderstellung einnehmen wie die Bayern in der Bundesrepublik. Bezüglich ihrer klischeehaften, stereotypen Lebensart sind sich die KiltTräger aus dem Norden Britanniens und die Bayern durchaus sehr ähnlich. Genau diese Gemeinsamkeiten sind dem gelernten Brauer und Destillateurmeister Florian Stetter 1994 auf einer Studienreise durch die für Whisky-Brennereien berühmte Region Speyside aufgefallen. Er stellte auch viele landschaftliche Parallelen zwischen eben dieser Region und seiner oberbayerischen Heimat fest. All diese auffälligen Ähnlichkeiten inspirierten ihn, das Nationalgetränk der Schotten, den Whisky, auch in Bayern herzustellen. Angetrieben von dieser Idee entstand die Whisky-Destillerie Slyrs, die seit 1999 qualitativ hochwertigen Whisky am Schliersee produziert. Hans Kemenater bringt als Destillateurmeister seine Kenntnisse und Erfahrungen ein. 8 Miesbacher Impuls Seit Ende letzten Jahres ist der Slyrs Whisky auch als limitierte Fassstärke erhältlich. Ähnlich wie bayerische Brauereien, die für die Starkbiersaison besondere Biere brauen, bringen schottische Whisky-Brennereien in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen Fassstärke, also wesentlich stärkeren Whisky, auf den Markt. Seit Ende 2011 wird auch in der Destillerie am Schliersee ein derartiger „Starkwhisky“ angeboten. Die Fassund Flaschennummern sowie der von Fass zu Fass unterschiedliche Alkoholgehalt sind handschriftlich auf jeder Flasche vermerkt. Das zeigt, dass man tatsächlich ein individuelles Produkt erwirbt, und es offenbart Geschäftsführerin Andrea Stetter hält bei Slyrs die Fäden in der Hand. auch die Detailverliebtheit, die bei Herstellung und Verkauf an den Tag gelegt wird. Bei der „Slyrs Faßstärke“ handelt es sich um drei Jahre alten Whisky, der im Gegensatz zu gewöhnlichem Whisky vor dem Abfüllen nicht verdünnt wird. Er erschien im November 2011 in einer streng limitierten Auflage von zwei Fässern, was in etwa 560 Flaschen entspricht. Wer die stark nachgefragte „Slyrs Faßstärke“ nicht erwerben konnte, kann sich jedoch auf Ende dieses Jahres vertrösten, denn es ist geplant, sie von nun an jährlich anzubieten. „Für die Produktion unseres hochwertigen Whiskys sind wir langfristig auf sehr gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen“, erklärt die Geschäftsführerin der Slyrs Whisky Destillerie Andrea Stetter. Wie gut der Destillateurmeister Hans Kemenater ausgebildet ist, weiß man bei Slyrs genau, denn bereits mit 16 Jahren war er Lehrling in der Destillerie Lantenhammer, die ebenfalls von der Familie Stetter betrieben wird, und erlernte dort das Handwerk des Destillateurs. Da es in Deutschland nur eine Schule für Destillateure gibt, verbrachte er insgesamt etwa zehn Monate seiner dreijährigen Lehrzeit in Dortmund. Gerne erinnert er sich daran zurück: „Das Zusammenleben im Wohnheim und der gemeinsame Alltag mit Gleichgesinnten sind für einen 16-jährigen eine spannende Zeit“. Später ging Hans Kemenater nach Berlin, um dort die Meisterschule zu besuchen. Noch heute pflegt er regelmäßige Kontakte zu ehemaligen Weggefährten aus den Ausbildungsjahren. Durch diese Kontakte hat er auch stets einen guten Überblick über Neuigkeiten und Entwicklungen aus der Branche, die ihm und dem Unternehmen Slyrs dabei helfen können, den Markt mit passenden Produkten zu bedienen. Dass dies bei Slyrs sehr gut funktioniert, zeigt die permanent wachsende Nachfrage: Verkaufte man in den Anfangszeiten etwa 1.600 Flaschen jährlich, sind es mittlerweile über 65.000 Flaschen, die vertrieben werden. Vielleicht ist das Erfolgsrezept von Slyrs die Philosophie von Gemütlichkeit und Entspannung, die Menschen mit Whisky verbinden. Diese stimmt einerseits in gewisser Art und Weise mit dem oberländischen Lebensgefühl überein und ist andererseits ein angenehmer Gegenentwurf zum hektischen Treiben der heutigen Zeit. Heft 8 | März 2012 Miesbacher Unternehmen Inhalt Impuls | Wirtschaft | Inhalt Acino AG Neues Produktionsgebäude im Bau D as Miesbacher Pharma-Unternehmen Acino AG hat auf der Baustelle im Gewerbegebiet Nord einen wichtigen Meilenstein erreicht: Der dreigeschossige Rohbau des neuen Produktionsgebäudes mit einer Grundfläche von ca. 2500 m2 wurde termingerecht Ende November 2011 „winterdicht“ gemacht. Im hochmodernen Werk für die Herstellung transdermaler Wirkstoffpflaster erfolgt zurzeit der Innenausbau. Die Fertigstellung des neuen Produktionsgebäudes inklusive Labor- und Lagerflächen Heft 8 | März 2012 für die Pflasterherstellung ist für Mitte 2012 geplant, die Produktionsaufnahme für Ende des Jahres. Die Gesamtinvestition wird sich auf rund 20 Millionen Euro belaufen. Nach der Inbetriebnahme des neuen Produktionsgebäudes, welches 40 neue Arbeitsplätze bietet, wird die Kapazität das Zwei- bis Dreifache der heutigen Jahresleistung an Transdermalsystemen erreichen. Dies ist ein klares Signal, dass Acino weiterhin auf den Wirtschaftsstandort Miesbach setzt. Die Acino AG ist auf die Entwicklung und Herstellung von Medikamenten mit anspruchsvollen Formulierungen spezialisiert und sichert sich den eigenen Vorsprung mit signifikanten Investitionen in modernste Technologien und Anlagen. Erst Ende 2010 erfolgte die Fertigstellung eines Bauabschnittes mit vergrößerten Flächen für die Produktion von Implantaten. Insgesamt arbeiten bei der Acino AG in Miesbach derzeit knapp 200 Mitarbeiter. Die gesamte Acino Gruppe, mit Sitz der Acino Holding in der Schweiz, beschäftigt rund 470 Mitarbeiter. Miesbacher Impuls 9 Wirtschaft | Unternehmen Papierfabrik Louisenthal Werkserweiterung für einen höheren Marktanteil E iner der größten Arbeitgeber des Landkreises stellt mit Erweiterungsplänen seinen Kurs auf Wachstum und bekennt sich gleichzeitig zu seinem Standort in Gmund. Louisenthal ist ein Tochterunternehmen des Technologiekonzerns Giesecke & Devrient und ein international anerkannter Hersteller von Banknotenund Sicherheitspapier sowie Sicherheitselementen. Seit seiner Gründung in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wuchs das Unternehmen kontinuierlich an und beschäftigt heute in seinem Werk am Tegernsee etwa 550 Mitarbeiter. Das Banknotenpapier von Louisenthal wird unter Hochsicherheitsbedingungen hergestellt. Da Banknoten während ihres Umlaufs anspruchsvollen Bedingungen ausgesetzt sind, bietet Louisenthal je nach Beanspruchung besonders widerstandsfähige Papiersubstrate. Bei Hybrid, dem neuesten Banknotensubstrat, werden zum Beispiel die bewährten Sicherheitseigenschaften von Baumwollpapier mit einer schmutzabweisenden Polyesterfolie kombiniert. Das Ergebnis ist eine Banknote, die sich durch eine hohe Festigkeit und lange Lebensdauer auszeichnet und aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu bekannten Geldscheinen das Vertrauen der Bevölkerung genießt. Um die Fälschungssicherheit der Banknoten zu erhöhen, werden in Louisenthal zudem verschiedene Sicherheitselemente produziert. Diese sind sowohl sichtbar als auch versteckt in die Papiere integriert. Dazu zählen beispielsweise Elemente zur Echtheitserkennung oder holografische Hochsicherheitsfolien für Sicherheitsfäden. Bei der nun geplanten Erweiterung soll das Folienwerk vergrößert werden. „Unsere Unternehmensstrategie ist auf Wachstum ausgerichtet. Wir wollen unsere technologische Spitzenposition weiter ausbauen und zusätzliche Marktanteile sichern“, erklärt Dr. Wolfram Seidemann, Vorsitzender der Geschäfts- führung von Louisenthal. „Mit dem Neubau wird auch die Zahl der Mitarbeiter moderat steigen. Dabei handelt es sich um hochqualifizierte Arbeitsplätze.“ Mit den Bauarbeiten für die zweistöckige, 53 m lange Produktionshalle, die auf einer noch freien Wiese auf dem Betriebsgelände in Louisenthal entsteht, soll möglichst noch im Frühjahr begonnen werden. Die Investitionssumme beläuft sich auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Foto: Giesecke & Devrient Folienapplikation: Sicherheitsmerkmal auf vielen Banknoten SMG-Unternehmensdatenbank M it der SMG-Unternehmensdatenbank ist seit Sommer 2011 der Online-Auftritt der Standortmarketing-Gesellschaft unter www.smg-mb.de um einen wichtigen Punkt erweitert. In der Datenbank können sich Unternehmen aus dem Landkreis mit ihren Produkten, Leistungen und Kontaktdaten einem breiten Publikum präsentieren. Die Datenbank trägt damit zum Abbau von Informationsdefiziten innerhalb des Landkreises und der damit verbundenen Stärkung von Liefer- und Absatzbeziehungen bei. Außerdem werden der Netzwerkgedanke gefördert sowie Kooperationen auch mit Unternehmen außerhalb des Landkreises ermöglicht und unterstützt. Zudem kann die Datenbank als ein Instrument für die Gewinnung von Nachwuchskräften und Auszubildenden genutzt werden. Nach Abschluss einer sechsmonatigen Testphase, während der die Datenbank von den Nutzern des SMG-Webauftritts hervorragend angenommen wurde, soll nun weiteren Unternehmen die Möglichkeit gegeben werden, sich einen Eintrag in der SMG-Unternehmensdatenbank zu sichern. Der Eintrag kostet einmalig 100 Euro netto. In diesem Betrag sind die Wartungskosten enthalten, zudem besteht jederzeit die Möglichkeit, die Daten kostenfrei zu ändern. Ansprechpartnerin Martina Schulze Projektleiterin Regionalmanagement Telefon: (0 80 25) 993 72-24 E-Mail: [email protected] 10 Miesbacher Impuls Heft 8 | März 2012 Arbeitskräfte Inhalt | Wirtschaft Kündigungszeit aktiv nutzen S eit mehreren Jahren ist gesetzlich geregelt, dass sich Arbeitnehmer unmittelbar, das heißt innerhalb von drei Tagen, nach Erhalt einer Kündigung bei der Agentur für Arbeit melden müssen. Viele empfinden dies als lästige Pflicht, obwohl sich in der Vergangenheit immer wieder zeigte, dass diese Regelung vielen Menschen die Arbeitslosigkeit erspart. So können und konnten Arbeitnehmer durch die frühzeitige Suche nach passenden Arbeitsstellen noch während der Kündigungszeit übergangslos in eine neue Tätigkeit wechseln. Gerade für diesen Personenkreis sind die Beschäftigungschancen von „Job to Job“ derzeit sehr gut. Auch für Jugendliche, deren Ausbildungsverhältnis mit Bestehen der Abschlussprüfung endet und die von ihrem Ausbildungsbetrieb nicht in ein Arbeitsverhältnis übernommen werden, haben sich die Chancen deutlich verbessert. Hier besteht zwar gesetzlich keine Meldepflicht, aber gerade für diese Fachkräfte kann die Agentur für Arbeit wertvolle Unterstützung leisten, wenn sie sich rechtzeitig melden. Der nahtlose Übergang kann allerdings nur gelingen, wenn sich die Aktivität nicht nur auf die (vorgeschriebene) Meldung beschränkt. Wichtig ist, sich möglichst schnell einen Termin beim Arbeitsvermittler geben zu lassen und selbst aktiv zu werden. Nur so kann die wichtige Zeitspanne zwischen Kündigung und Beginn der drohenden Arbeitslosigkeit für die Arbeitsuche und eventuell notwendige Weiterbildung genutzt werden. Service-Nummer: 0180 1 555 111 (Festnetzpreis 3,9 ct/min; Mobilfunkpreise höchstens 42 ct/min) Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? Interessante Stellenangebote Verkäufer/in in TZ für Feinkostladen in Rottach-Egern gesucht. Unbefristete Stelle, Berufserfahrung erwünscht. Rechtsanwaltskanzlei stellt erfahrene/n Rechtsanwaltsfachangestellte/n unbefristet in Voll- oder Teilzeit ein. Metallbaumeister/in mit Erfahrung im Metall- und Stahlbau sowie in der Bauschlosserei für den Raum Holzkirchen in Vollzeit, unbefristet gesucht. Vollzeitstelle als Koch/Jungkoch (m/w) in Hotel (bayrische/bürgerliche Küche) im Tegernseer Tal zu vergeben. Stelle unbefristet, Schichtdienst möglich. Wir informieren Sie gerne. Rufen Sie uns an! Arbeitgeber aufgepasst! Top qualifizierte Bewerber Finanzbuchhalterin mit fundierten IT-Kenntnissen, mehrjähriger Berufserfahrung sowie Englischkenntnissen. Floristin mit langjähriger Berufserfahrung sucht neuen Wirkungskreis. Erfahrener Filialleiter im Einzelhandel mit Weiterbildung im Bereich MS Office und SAP sucht Vollzeitstelle im kaufmännischen Umfeld, gerne in leitender Position. Technischer Zeichner Schwerpunkt Maschinenbau und Elektrotechnik mit langjähriger Berufserfahrung und CAD Kenntnissen. Alle Bewerber suchen eine neue Stelle im Raum Miesbach. Wollen Sie Kontakt aufnehmen? Rufen Sie uns gerne an. 080249047-14 Heft 8 | März 2012 Miesbacher Impuls 11 Wirtschaft | Unternehmen In Gmund ist Sauberkeit Trumpf W enn es einmal „schmutzig“ werden sollte, dann ist für viele Unternehmen der Fachgroßhändler HCR Hygiene GbR aus Gmund am Tegernsee der erste Ansprechpartner. Der Betrieb ist aus dem Zusammenschluss von HCR Hygiene von Christian Rahlwes und der Oberland Betriebshygiene GbR von Peter Grahammer entstanden. Durch die Expertise der beiden Fachmänner ist das Unternehmen hervorragend aufgestellt: Während Peter Grahammer seit über 20 Jahren als Gebäudereinigermeister tätig und somit der perfekte Ansprechpartner rund um die professionelle Reinigung ist, engagiert sich Christian Rahlwes seit über zehn Jahren im Vertrieb und arbeitet außerdem seit fünf Jahren im Außendienst für die Bereiche Reinigungschemie und Hygieneartikel. Dabei sieht sich HCR Hygiene nicht nur als reinen Verkäufer, sondern offeriert zudem eine leistungsorientierte Betreuung. „Wir stellen die Beratung der Kunden in den Mittelpunkt unserer Tätigkeit. Mit unserer umfangreichen Betreuung, unserem Produktservice und unserer Praxiserfahrung sind wir für unsere bestehenden Kunden ein langjähriger und zuverlässiger Partner“, so Inhaber Christian Rahlwes. Davon konnte sich auch SMG-Geschäftsführer Oliver Reitz bei einem Besuch vor Ort überzeugen. Zum Serviceangebot gehört dabei eine objektbezogene Analyse, ebenso die Bereitstellung sämtlicher Dokumente wie Reinigungspläne, Sicherheitsdatenblätter und Betriebsanweisungen. Die Angebotsbreite umfasst alles rund um das Thema Hygiene, von Reinigungsmitteln über Putzwägen bis hin zu Microfaserprodukten und Hygienepapieren. Um eine hohe Qualität der Produkte sicherzustellen, arbeitet HCR Hygiene seit vielen Jahren mit namhaften Herstellern aus der Reinigungs- und Hygienebranche zusammen. „So können wir uns sicher sein, dass der Kunde nur Produkte erhält, die den höchsten Qualitätsansprüchen genügen“, erklärt Gebäudereinigermeister Peter Grahammer. SMG-Geschäftsführer Oliver Reitz informierte sich bei Christian Rahlwes (links) über die HCR Hygiene GbR. Kreativität und Know-how dasistweb GmbH M artin Weinmayr hat bereits früh viel gewagt. Mit nur 20 Jahren gründete er 2008 sein erstes Unternehmen für Web- und Programmierleistungen. Seit 2011 ist er zusammen mit seinem Partner Georg Juffinger Inhaber der dasistweb GmbH. Ihren Standort hat die noch junge Firma in einem ehemaligen Verwaltungsgebäude der Vitalia-Reformhauskette in Weyarn. Kreativität und Dynamik verbunden mit hohem technischem Knowhow – das scheint das Erfolgsrezept des mittlerweile zehnköpfigen Teams zu sein, das verschiedene Dienstleistungen und Lösungen im Kreatives Arbeiten und hohes technisches Know-how sind das Erfolgsrezept bei dasistweb. 12 Miesbacher Impuls Bereich Webdesign und Programmierung anbietet. Die Idee der Firmengründer, für jede angebotene Dienstleistung einen Spezialisten einzustellen und somit eine hohe Qualität, ein professionelles Ergebnis und einen schnellen und effizienten Service garantieren zu können, scheint zu funktionieren. So kann das Unternehmen bereits wenige Monate nach seiner Gründung einen beachtlichen Kundenstamm aufweisen, der von Gastronomiebetrieben über Gemeinden bis hin zu Künstlergruppen und international arbeitenden Großunternehmen reicht. Für diese Kunden bietet die dasistweb GmbH Leistungen und Problemlösungen für alle Ansprüche. Zum umfangreichen Dienstleistungsangebot des Unternehmens gehören unter anderem Arbeiten im Bereich Webdesign, die Schaffung professioneller Corporate Designs, die Entwicklung von Apps für Smartphones und Tablets sowie die Ausstattung von Unternehmen mit einem E-Commerce System (Online-Shops) für den perfekten Unternehmensauftritt im Netz. Zudem leistet dasistweb schnelle und effiziente Hilfe bei Problemen mit Windows, Apple Mac oder Microsoft Office. Zusätzlich vertreibt die Firma auch eigene Produkte wie die diw. webcard, ein Ausweiserstellungssystem zur Anfertigung, Bearbeitung und zum Ausdruck von Mitarbeiterausweisen direkt aus Datenbanken oder den diw.office-file-converter, der neben der Möglichkeit, alte Office-Dokumente in das neue platzsparende Office-Format zu konvertieren, auch noch viele weitere Einsatzmöglichkeiten bietet. Heft 8 | März 2012 Unternehmen Inhalt | Wirtschaft Präzision aus Holzkirchen M it einem umfangreichen Leistungsspektrum rund um das Drehen, Fräsen und Schleifen von Bauteilen hat sich die GWF GmbH als Maschinenbauer weit über das Alpenvorland hinaus einen Namen gemacht. Auf einer Produktionsfläche von 2700 m² führen die Geschäftsführer Andreas Walter und Paul Greiter im Holzkirchner Gewerbegebiet einen breitaufgestellten Betrieb mit einem hochmodernen Maschinenpark, der es ermöglicht, Betriebsrundgang bei der GWF GmbH: Paul Greiter (links) und Andreas Walter mit SMG-Geschäftsführer Oliver Reitz (rechts) individuelle Kundenwünsche flexibel umzusetzen und dabei den eigenen Ansprüchen an höchste Präzision gerecht zu werden. Das Unternehmen wurde 1991 als eigenständige Unternehmenseinheit der DECKEL AG von Walter und Greiter gegründet. Mittlerweile bietet die GWF über 40 Beschäftigten und mehreren Auszubildenden anspruchsvolle Arbeitsplätze. Über 3000 Präzisionswerkzeuge gewährleisten eine zügige Auftragsabwicklung und eine langjährige Zufriedenheit bei zahlreichen nahmhaften Kunden. Über die Leistungsfähigkeit und die gute Auftragslage zeigte sich auch SMG-Geschäftsführer Oliver Reitz anlässlich seines Betriebsbesuches erfreut. Mit der Verlagerung der GWF vom Betriebsgelände der früheren DECKEL AG, auf dem seit 2010 das Holzkirchner Einkaufsparadies HEP steht, an den Rudolf-Diesel-Ring konnte dem Maschinenbauer eine Zukunftsperspektive eröffnet werden, ohne die der Landkreis einen wichtigen Bestandteil seiner vielfältigen Branchenstruktur verloren hätte. Von der Idee zum Produkt A lles unter einem Dach: Mit dieser Philosophie liefert das Werbestudio Auracher seit über 20 Jahren ganzheitliche Lösungen im Medienbereich. Von der frischen Idee über die richtige Strategie der Umsetzung, von der modernen Gestaltung bis zur zertifizierten Ausführung begleitet das Fischbachauer Unternehmen seine Kunden. Das Spektrum umfasst sowohl die Konzeptentwicklung und das Grafikdesign im Online- und Printbereich als auch die Produktion von Prospekten, Katalogen und Formularen. Im Zeitungsbereich werden u. a. der "Leitzachtaler", die Informationszeitung der Gemeinde Fischbachau, und die Gemeindenachrichten des Marktes Schliersee vom Werbestudio Auracher gestaltet und gedruckt. Qualitätskontrolle in der hauseigenen Druckerei: SMGGeschäftsführer Oliver Reitz (links) mit Andrea und Lorenz Auracher Anzeige Gewerbebau mit System: wirtschaftlich, schnell und nachhaltig konzipieren bauen betreuen. www.goldbeck.de GOLDBECK Süd GmbH, Kunstmühlstraße 12 83026 Rosenheim, Tel. 0 80 31 / 4 09 48-0 Heft 8 | März 2012 Miesbacher Impuls 13 Unternehmen Wirtschaft | Tourismus Das Hotel Bachmair Weissach: eine Mischung aus dezentem Luxus, moderner Eleganz und bayerischer Tradition Hotel Bachmair Weissach Ein Hotel zum Erholen, Genießen, Feiern und Tagen E inen Ort zu schaffen, der bezaubert, das war die Vision von Korbinian Kohler, als er nach langen Verhandlungen im August 2010 das Hotel Bachmair Weissach erwarb. Dass ihm die Umsetzung dieser Vision gelungen ist, wird auf einem Rundgang durchs Hotel recht schnell deutlich. Der Immobilieninvestor, der aus der Gmunder Büttenpapier-Familie stammt, hat es geschafft, das Hotel, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1863 zurückreichen, zu einem stylischen Countryhotel der Extraklasse zu entwickeln. Die Mischung aus bayerischer Authentizität und hohem Designanspruch machen den außergewöhnlichen Charme des Bachmair Weissach aus. So kann man in den 146 Zimmern und Suiten des Hotels, die sich seit Dezember 2011 in einem komplett neuen Outfit präsentieren, sowie in dem Kommunikationstreffpunkt Tagesbar, in der Bachmair Weissach Kamin Lounge oder im Frühstückspavillon bayerische Tradition und moderne Eleganz stilvoll miteinander kombiniert genießen. Für eine besondere Atmosphäre sorgen vier verschiedene Stuben, die zum Schlemmen und Genießen einladen. Jede Stube hat ihre eigene Farbgebung und ihren eigenen Stil, Die „Alte Stube“ ist eine der vier Stuben im Hotel Bachmair Weissach, die mit ihrer hervorragenden Speisekarte lockt. 14 Miesbacher Impuls der auch in der Speisekarte zum Tragen kommt. Eine echte kulinarische Attraktion wurde im November 2011 mit dem Umbau der Kreuther Stube in eine Fondue- und Raclette-Stube geschaffen. Diese ist als erstes Fondue-Restaurant im bayerischen Alpenraum besonders an kalten Tagen an Gemütlichkeit kaum zu übertreffen und die beste Garantie für einen entspannten Abend. Ob Fleisch-, Fisch- oder Käsefondue, in der Kreuther Fondue-Stube ist von rustikal bis raffiniert für jeden Geschmack etwas dabei. Das Hotel Bachmair Weissach steht für hohe Qualität und hervorragendem Service. Trotz Ansprüchen an Design und Luxus ist es für Korbinian Kohler aber in erster Linie wichtig, eine entspannte Atmosphäre zu schaffen, in der sich die Gäste wohlfühlen. Sein Motto lautet: „Fünf Sterne, aber lässig“. So sind in dem Wellness- und Designhotel auch Familien gerne gesehen. Doch nicht nur Familien kommen auf ihre Kosten. Durch die Zusammenstellung verschiedener Pakete kann jedem Gast ein individuelles Wohlfühlerlebnis geboten werden. Für Wintersportfans bietet sich beispielsweise das „Fit & Sexy“-Paket an, das den Besucher mit einem ausgewogenen Winter-Fitness- und Verwöhnprogramm überrascht. Das Special umfasst vier Übernachtungen mit WellnessFrühstück und Fitness-Menü. Zwei Tage geht es zudem mit dem hoteleigenen Shuttle hinauf ins Skigebiet Tegernsee-Spitzing, Ski-Pass und Transfer inklusive. Neben Ski- Heft 8 | März 2012 Tourismus Inhalt | Wirtschaft fahren und Schneeschuhwandern durch die Tegernseer Bergwelt kann der Gast anschließend im hauseigenen Spa-Bereich mit einer Cranio-Sacral-Behandlung und einer Ganzkörper-Aromakerzenmassage entspannen. Ein weiteres Highlight ist das Damenspecial „Just for Girls“ für vier Personen. Mit zwei Übernachtungen inklusive Halbpension in der luxuriösen Grand Suite, entspannten Stunden im Spa-Bereich und einem Champagner-Cocktail in der Kamin Lounge ist das Angebot genau das Richtige für ein lustiges „Mädelswochenende“. Aber auch die Männerwelt wird im Bachmair Weissach nicht vergessen. Für sie organisiert das Hotel ein „echtes Männerwochenende“. Neben zwei Übernachtungen mit Frühstück steht ein Besuch im legendären Tegernseer Bräustüberl inklusive Brotzeit, Schnupftabak, Bräustüberl-Willi und vier „Halben“ vom süffigen Tegernseer Bier auf dem Programm. Außerdem wird in der Slyrs-Destillerie in Schliersee der berühmte bayerische Whisky getestet. Neben dem Hotelbetrieb ist ein zweiter Schwerpunkt des Hauses die Durchführung von Tagungen und Veranstaltungen. Hierbei verfolgt der Hotelbesitzer ambitionierte Ziele. „Wir wollen die Führungsrolle im Event- und Tagungsbereich bayernweit übernehmen“, wünscht sich Korbinian Kohler. Ein erster Schritt in diese Richtung wurde bereits im Januar 2011 durch den Zukauf der benachbarten Tennisanlage unternommen. Ursprünglich diente der Kauf der großen Tennishalle mit insgesamt vier Indoor-Plätzen dazu, den Gästen des Bachmair Weissach ein großzügiges Sportangebot zu bieten. Nun soll das Areal zur Bachmair-Weissach-Arena umgewandelt und als Eventhalle für Kongresse, Konzerte und Feste genutzt werden. Nach dem Umbau soll die Halle auf insgesamt 2.700 m² Platz für bis zu 2.000 Gäste bieten. Neben der Nutzung als Tagungs- und Veranstaltungshalle ist in der Arena auch ein Event-Sportbereich vorgesehen, beispiels- Ob Geburtstagsfeier, Hochzeit oder Galaball, das Hotel Bachmair Weissach bietet für jeden Anlass den passenden Raum mit entsprechendem Ambiente. Junior Suite mit hochwertiger Ausstattung und Balkon: Die Zimmer präsentieren sich seit Dezember 2011 in einem neuen Design. weise für Aktivitäten wie Bouldern oder Soccer-Spiele. Laut Korbinian Kohler bestehe ein großer Bedarf an Orten bzw. Räumlichkeiten, in denen Großveranstaltungen durchgeführt werden können. So etwas fehle aber bisher im Tegernseer Tal. Pläne und sogar erste Buchungen für Großveranstaltungen liegen bereits auf dem Tisch. Darüber hinaus bemüht sich ein Team von Eventmanagern Liegestühle entlang des Baches laden ein, sich eine Auszeit zu nehmen. Heft 8 | März 2012 um die Akquise hochkarätiger Kunden und die zukünftige Ausgestaltung der ehemaligen Tennishalle. Um die Tennishalle in eine Eventhalle umzuwandeln, werden der Eingangsbereich neu gestaltet, zusätzliche Räumlichkeiten geschaffen sowie moderne Tagungstechnik und die nötige Ausstattung für große Konzerte installiert. Zudem werden zusätzliche Parkplätze benötigt. Im Rahmen der Umbaumaßnahmen werden vermutlich alle Innenplätze sowie ein Teil der Außenanlagen den Plänen weichen müssen. Abhängig von der Parkplatzsituation sollen aber nach Möglichkeit vier Außen-Tennisplätze erhalten bleiben. Bis Juni sollen die Umbaumaßnahmen abgeschlossen sein. Dann können passend zum 150-jährigen Bestehen des Hotels Bachmair Weissach die Neuerungen groß gefeiert werden. Korbinian Kohler sieht seinen Plänen sehr optimistisch entgegen: „Ob Konzerte, Messen, Autopräsentationen – wir werden richtig viele Menschen hierherbringen. Das wird sich für das ganze Tegernseer Tal lohnen.” Miesbacher Impuls 15 Wirtschaft | Förderprogramme Unternehmen Förderprogramme Unterstützung zur Fachkräftesicherung und -qualifizierung D as Thema Fachkräftemangel ist auch im Landkreis Miesbach brandaktuell. Unternehmer, die beispielsweise Ingenieure, medizinisches und pflegendes Personal, IT-Spezialisten und Handwerker beschäftigen, müssen sich bereits heute Gedanken über die Fachkräfte von morgen machen. Auch die Politik hat diese Problematik erkannt und verschiedene Förderprogramme zur Sicherung und Qualifizierung von Fachkräften entwickelt. Die im Folgenden vorgestellten Förderprogramme richten sich in erster Linie an KMUs (kleine und mittlere Unternehmen), das heißt Unternehmen und freie Berufe, die weniger als 250 Mitarbeiter beschäftigen und entweder nicht mehr als 50 Millionen Euro Jahresumsatz oder 43 Millionen Euro Bilanzsumme erwirtschaften. BAFA-Förderprogramm Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bewilligt Zuschüsse für interne Schulungen und Unternehmensberatungen. Das Förderprogramm kann zur Optimierung von Prozessen, internen organisatorischen oder technischen Änderungen sowie Neuorientierungen in Anspruch genommen werden. Der Förderrahmen ist bei diesem Programm sehr weit gefasst. Möglich sind zum Beispiel folgende Beratungs- oder Schulungsinhalte: Einführung familienfreundlicher Maßnahmen oder Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Führungskräftesicherung und -gewinnung durch demografieorientierte Personalkonzepte, Fragen der Unternehmensführung, Qualitäts- oder Projektmanagement sowie Controlling und Betriebsberatung. Weitere Informationen unter: www.beratungsfoerderung.info Bildungsprämie Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung zur Verfügung gestellte Bildungsprämie kann sowohl von Selbstständigen als auch von Arbeitnehmern genutzt werden. Voraussetzungen sind eine Mindestarbeitszeit von 15 Stunden pro Woche und eine bestimmte Einkommensgrenze. Die Bildungsprämie fördert grundsätzlich Weiterbildungsmaßnahmen, die für die Ausübung der aktuellen oder zukünftigen beruflichen Tätigkeit relevant sind und wichtige Kenntnisse und Fertigkeiten vermitteln bzw. Kompetenzen erweitern. Dies reicht vom Lehrgang für ein PC-Programm über Kompakt-Sprachkurse bis hin zu fachspezifischen Fortbildungen wie etwa einem Grundlagenkurs für Existenzgründer. Die Weiterbildungsmaßnahmen werden mit 50 % bezuschusst. Weitere Informationen unter: www.bildungspraemie.info Ansprechpartner Service- und Programmstelle Bildungsprämie beim Projektträger im DLR Heinrich-Konen-Str. 1 53227 Bonn Telefon: (0800) 26 23 000 E-Mail: [email protected] WeGebAU-Förderprogramm Das WeGebAU-Förderprogramm (Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter Älterer im Unternehmen) unterstützt gering qualifizierte Mitarbeiter, Mitarbeiter über 45 Jahre oder solche, die als Quereinsteiger nicht in ihrem gelernten Beruf arbeiten, bei Weiterbildungsmaßnahmen. Die Arbeitnehmer erhalten für die Förderung einen Bildungsgutschein. Damit können sie unter verschiedenen Anzeige zugelassenen Weiterbildungsangeboten wählen. Außergewöhnlich an dem Nutzen Sie Fördermöglichkeiten für Ihr Unternehmen. WeGebAU-FörBGU Beraternetz Oberbayern Kontakt derprogramm für Gründer und Unternehmen Elke Henkes ist, dass LehrHaus der Wirtschaft Tel. 0 80 25 / 99 37 215 gangskosten mit Am Windfeld 41 [email protected] einem Zuschuss 83714 Miesbach www.bgu-oberbayern.de bis zu 100 % gefördert werden. 16 Miesbacher Impuls Foto: Agentur für Arbeit Im Landkreis Miesbach haben bereits einige Arbeitnehmer eine Förderung durch das WeGebAU-Programm in Anspruch genommen. Ein Unternehmen hat dadurch beispielsweise einen Mitarbeiter zum Projektleiter qualifizieren lassen. Die Kosten wurden vollständig übernommen. Ein anderer Unternehmer konnte mit Hilfe des WeGebAU-Förderprogramms die Ausbildung zweier Arbeitnehmer im Bereich Arbeitssicherheit finanzieren. Ansprechpartner Agentur für Arbeit Geschäftsstelle Holzkirchen Philipp Dollinger Herdergarten 2 83607 Holzkirchen Telefon: (0 80 24) 90 47-14 E-Mail: [email protected] IFlaS-Bildungszielplanung Vom IFlaS-Programm (Initiative zur Flankierung des Strukturwandels) der Agentur für Arbeit können Arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit bedrohte Arbeitnehmer, vor allem auch Berufsrückkehrer bzw. Wiedereinsteiger profitieren. Je nach Situation der einzelnen Person werden komplette Maßnahmen mit Abschluss in anerkannten Ausbildungsberufen (auch Umschulungen) oder ergänzende Teilqualifizierungen gefördert. Weitere Informationen sind bei der Agentur für Arbeit erhältlich. Heft 8 | März 2012 Immobilien Inhalt | Wirtschaft Alpen-Immo GmbH Erfolgreiche Immobilienvermittlung in der Region D ie Immobilien-Spezialisten der Alpen-Immo GmbH aus Schliersee können auf ein erfolgreiches Jahr 2011 zurückblicken. Einige große Anwesen, Villen und Grundstücke im Landkreis Miesbach wechselten mit Hilfe von Eva Skofitsch und ihrem Team den Besitzer. Beispielhaft seien zwei Villen in den Schlierseer Ortsteilen Neuhaus bzw. Fischhausen erwähnt. Im Ortskern selbst wurde ein einzigartiges 1.800 m² großes Grundstück mit Seeblick entwickelt und anschließend verkauft. Und auch über die Landkreisgrenzen hinaus war das Unternehmen tätig: In der Gemeinde Samerberg konnte z. B. ein Erholungsheim mit einem 7.500 m² großen Areal veräußert werden. Auf ihre Expertise in Hotel-GastronomieObjekten sowie Erfahrung bei Zwangsvollstreckungs- und Zwangsversteigerungsfällen konnte die Alpen-Immo GmbH beim Hotel Lederer am See in Bad Wiessee zurückgreifen. Noch vor der Zwangsversteigerung konnte das Objekt erfolgreich an eine Grünwalder Investorengruppe verkauft werden. Eva Skofitsch möchte nun an den Erfolg aus dem vergangenen Jahr anschließen: „In diesem Jahr steht der Vertrieb der Dr. MayKlinik in Kreuth an. Für die Immobilie und das 50.000 m² große Grundstück wird ein Investor gesucht“, erklärt Skofitsch. „In Abstimmung mit der Gemeinde Kreuth möchten wir hier eine für alle zufriedenstellende Lösung finden.“ Zudem ist das Unternehmen derzeit auf der Suche nach einem Grundstück – auch mit Altbestand – in Schliersee oder am Tegernsee, das zur Wohnbebauung geeignet ist oder entwickelt werden muss. Auch der Alpen-Immo GmbH selbst steht ein Umzug in eine neue Immobilie bevor. Denn das Unternehmen hat ein Wohn- und Geschäftshaus in der Schlierseer Rathausstraße Rathausstraße 2 in Schliersee: nach Umbau und Renovierung der neue Firmensitz der Alpen-Immo GmbH 2 von der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee erworben. Nach Umbau und Renovierung möchte die Alpen-Immo GmbH noch in der ersten Jahreshälfte ihre neuen 250 m² großen repräsentativen Geschäftsräume in bester Lage in der Ortsmitte eröffnen. Der neue Firmensitz soll das Flaggschiff mit zentralem Treffpunkt für Kunden und Investoren werden. Anzeige Heft 8 | März 2012 Miesbacher Impuls 17 Wirtschaft | Immobilien Unternehmen Immobilientipps Grundstück in Holzkirchen 1.065 m2 am östlichen Ortsrand Das unbebaute Grundstück umfasst 1.065 m² und liegt am östlichen Ortsrand von Holzkirchen, südlich der Ortsdurchfahrt der Staatsstraße 2073 (Miesbacher Straße). Das Ortszentrum ist etwa 600 m entfernt. Der Markt Holzkirchen führt derzeit ein Verfahren zur 2. Änderung des Bebauungsplanes durch. Zulässig wird demnach voraussichtlich eine zweigeschossige mischgebietstypische Bebauung (Gewerbe und Wohnen) sein. Für diese sollen eine zulässige Grundfläche von 525 m², eine Wandhöhe von 6,4 m und eine Dachneigung von 25-30° gelten. Das Grundstück hat über die von der Miesbacher Straße abzweigende gemeindliche Straße eine ausreichende verkehrliche Erschließung und Anschlussmöglichkeit an die gemeindliche Wasser- und Stromversorgung. Kontakt Markt Holzkirchen Standortförderung Alexandra Koppa Telefon: (0 80 24) 642-320 Fax: (0 80 24) 642-920 E-Mail: [email protected] Luftbild © LVG Bayern 2009 Gewerbefläche in Hausham 400 m2 im 1. Obergeschoss In der Haushamer Industriestraße wird derzeit ein Gewerbeobjekt errichtet, das im Sommer dieses Jahres bezugsfertig sein wird. Im 1. Obergeschoss stehen noch 400 m² Fläche zur Vermietung, die als Büro oder Praxis, zur Entwicklung und Forschung oder als Lagerfläche nutzbar sind. Auf Wunsch ist auch 18 Miesbacher Impuls eine Teilung der Fläche möglich. Die Ausstattung entspricht gehobenem Standard, wobei der Ausbau variabel erfolgt. So ist z. B. auch der Einbau eines Aufzugs denkbar. Aufgrund der Lage an der B307 ist eine optimale Erreichbarkeit gewährleistet. Außenstellplätze stehen zur Verfügung. Kontakt Immokonzept 360° Immobilien- und Projektentwicklung e.K. Katja Blaskovic Telefon: (0 80 26) 929 84 97 Fax: (0 80 26) 929 84 98 E-Mail: [email protected] Heft 8 | März 2012 Immobilien Inhalt | Wirtschaft Büroraum in Otterfing Variable Aufteilung In unmittelbarer Nähe zum Otterfinger Bahnhof steht ab sofort ein Büroraum in einem neu erstellten Wohn- und Geschäftshaus zur Vermietung. Der Raum befindet sich im zweiten Obergeschoss eines in energiesparendem KfW 70-Standard und solider Ziegel-Bauweise erstellten Gebäudes und ist sofort bezugsfertig. Neben dem 74 m² großen Büroraum, der mit hochwertigem Linoleumbelag ausgelegt ist (individuelle Raumaufteilung auf Mieterwunsch in Trockenbauweise möglich) gehören auch ein Nebenraum mit Anschluss für eine Küchenzeile sowie ein abschließbares Kellerabteil zum Mietobjekt. Kontakt Ludwig Heinzinger Telefon: (0 80 62) 1520 SMG sucht Immobilien Wachstum und Ansiedlung ermöglichen und dabei optimale Standorte identifizieren: Die SMG unterstützt ansiedlungsinteressierte Unternehmen bei der Suche nach einer geeigneten Immobilie oder einem passenden Grundstück im Landkreis Miesbach. Ebenso ist die SMG Partner für Betriebe, die bereits im Landkreis Miesbach ansässig sind und Erweiterungsbedarf haben. Um geeignete Flächen anbieten zu können, bittet die SMG Eigentümer bzw. Vermieter von Gewerbeflächen (Büro, Produktion, Lager, Handel), etwaige Leerstände unter (0 80 25) 993 72-21 oder per Mail an [email protected] mitzuteilen. Anzeige Ihr Partner für Reinigungs- & Hygieneprodukte im Landkreis Hygienepapier · Hygieneartikel · Reinigungschemie · Reinigungsgeräte Reinigungsmaschinen · Desinfektion · Inkontinenzprodukte · Einwegartikel Gastronomiebedarf · Matratzenreinigung · Teppichreinigung POTEMA® OBERLAND Chemie Heft 8 | März 2012 Servicepartner Gebietsgroßhändler Wir haben für Sie die sauberste Lösung! HCR Hygiene GbR Grahammer & Rahlwes Tegernseer Straße 17 83703 Gmund am Tegernsee Tel. +49(0)80 22 - 9 15 46 72 Fax +49(0)80 22 - 9 15 46 73 E-Mail: [email protected] Miesbacher Impuls 19 Wirtschaft | Investitionen Unternehmen Neue Unternehmen im Irschenberger Gewerbegebiet Betriebe verlagern sich in unmittelbare Autobahnnähe I n unmittelbarer Nähe zur Autobahn München – Salzburg (A8) erfreut sich das Gewerbegebiet Salzhub eines Zuwachses durch die Ansiedlung weiterer Betriebe. In Sichtweite der Anschlussstelle Irschenberg bezogen Ende 2011 die TVI Meat Portioning Systems GmbH und die Scuderia Grand Tourismo GmbH neue Räumlichkeiten. Während sich die Scuderia als Servicepartner für Ferrari, Maserati, Gumpert und Alfa Romeo 8C einen Namen gemacht hat, hat sich das 2004 gegründete Unternehmen TVI auf Thomas Völkl (l.) und Michel Anton demonstrieren die innovative Technologie an einer TVIPortioniermaschine. den Maschinenbau für die fleischverarbeitende Industrie spezialisiert. Vom Frosten über das richtige Temperieren von Fleisch bis hin zu Portioniermaschinen und zum automatischen Einlegen der fertigen Portion in Verpackungen liefert TVI sowohl Einzelkomponenten als auch komplette Produktionslinien. Kunden der TVI portionieren beispielsweise Steaks, Schnitzel, Rouladen, Koteletts oder Grillfackeln für den gesamten Einzelhandel und die Gastronomie. TVI Meat Portioning Systems GmbH: neuer Firmensitz im Irschenberger Gewerbegebiet Salzhub Anzeige Aufgrund einer großen Innovationskraft verfügt TVI über einen technologischen Vorsprung, der Grundstein für stetiges Wachstum und eine zunehmende Internationalisierung des Unternehmens ist. Über Handelspartner vertreibt TVI derzeit in ganz Europa, USA, Russland und Australien pro Jahr ca. 100 Maschinen, die nun im Landkreis Miesbach gefertigt werden. Das von Heufeld (Landkreis Rosenheim) nach Irschenberg umgezogene Unternehmen bietet im neuen Betriebsgebäude seinen 55 Beschäftigten ideale Arbeitsbedingungen. Mit einer 2.500 m² großen Produktionshalle und 800 m² Bürofläche haben die TVIGeschäftsführer Michel Anton und Thomas Völkl am Irschenberg aber auch für ihre Kunden aus aller Welt repräsentative Räumlichkeiten geschaffen, um vor Ort im Betrieb Entwicklung und Fertigung vorführen zu können. aler für T f p o H r De Hopf ! e b l a H a r menden eine ext en teilneh n in all n. Einzulösetronomie-Betriebe Gas Servicepartner für Ferrari, Maserati, Gumpert und Alfa Romeo 8C: die Scuderia Gran Tourismo GmbH 20 Miesbacher Impuls Heft 8 | März 2012 Immobilien Inhalt | Wirtschaft IB Haus und Grund Immobilien Vermittlung und Verwertung von Grundbesitz A ls kleines Familienunternehmen kann die IB Haus und Grund Immobilien ihren Kunden eine ganz persönliche Beratung und Betreuung anbieten. So steht sie den Interessenten oder Käufern jederzeit auch nach Feierabend und am Wochenende zur Verfügung und unterstützt diese selbstverständlich nach dem Immobilienerwerb, z. B. bei der Realisierung von Sonderwünschen. Die Firma IB Haus und Grund Immobilien aus dem Hause Bremora ist ein zuverlässiger Partner auf dem Gebiet der Vermittlung und Verwertung von Grundbesitz sowie der Betreuung von Immobilien. Ihr Aufgabenspektrum umfasst die realistische Einschätzung von Immobilien und die Feststellung der Bebaubarkeit von Grundstücken. Zudem führt sie unbebaute Grundstücke zur Baureife und übernimmt die Betreuung von Neubzw. Umbauten. Ihren Kunden bietet sie den Service, alle notwendigen Schritte von der Bauvoranfrage bis hin zur Baugenehmigung einzuleiten und sämtliche Verhandlungen mit den zuständigen Ämtern zu führen. Im Landkreis Miesbach lassen sich bereits einige gelungene Wohngebäude und -anlagen aus dem Hause Bremora finden. In der Sonnenstraße in Hausham wurde von 2007 bis 2011 ein Projekt mit 20 Einfamilien- und Doppelhäusern projektiert und schlüsselfertig erstellt. Die letzten beiden Häuser sind von der IB Haus und Grund Immobilien vergangenes Jahr verkauft und fertiggestellt worden. Für eine sehr exklusive Eigentumswohnanlage mit 17 Einheiten in RottachEgern in der Aribostraße hatte man außerdem die Projekt- und Bauleitung sowie den Vertriebsauftrag in Kooperation. Auch diese Bau- und Verkaufsphase ist bereits abgeschlossen. Erfahrungen hat die Firma nicht nur mit einzelnen Bauprojekten, sondern auch bei der Entwicklung größerer Areale, beispielsweise durch die Erstellung oder Änderung von Bebauungsplänen. So hat die IB Haus und Sitz der IB Haus und Grund Immobilien in Hausham Grund Immobilien im letzten Jahr durch Änderung des Bebauungsplanes in SchlierseeNeuhaus das ehemalige Hotelgrundstück in der Schönfeldstraße für sieben Einfamilienhäuser überplant. Bei diesem Objekt sind die Rohbauten bereits zum größten Teil fertiggestellt und die Häuser bis auf zwei verkauft. Neubau in der Ortsmitte von Hausham Ein Projekt der Moser & Bremora KG M it ihrem neuesten Projekt, bei dem IB Haus und Grund Immobilien den Alleinvertrieb und die Beratung übernimmt, liegt die Firma genau im Trend der Zeit, indem sie der steigenden Nachfrage an barrierefreien Wohnungen im Landkreis Miesbach Rechnung trägt. Direkt im Ortskern von Hausham soll der Familienpark Rosenhof entstehen. Das Objekt steht kurz vor dem Baubeginn. Bauträger des Projekts ist die ebenfalls zur IB Haus und Grund Immobilien gehörende Firma Moser & Bremora KG, die auch Eigentümerin des Grundstücks ist. Die neue Wohnanlage besteht aus vorerst zehn schwellen- und barrierefreien Eigentumswohnungen mit Lift sowie acht familiengerechten Reiheneigenheimen. Auf Grund des großen Verkaufserfolges der 59 m² bis 95 m² großen Wohnungen ist an Stelle von fünf Reihenhäusern ein weiteres Mehrfamilienhaus mit sieben Wohnungen geplant. Für jede Wohnung steht auch ein Tiefgaragenstellplatz zur Verfügung. Alle Geschäfte des täglichen Bedarfs wie Banken, Schulen oder Kindergärten befinden sich in unmittelbarer Nähe. Vom Objekt aus sind es nur wenige Gehminuten zur BOB, mit der man in ca. 50 Minuten den Hauptbahnhof in München erreicht. Heft 8 | März 2012 Der Familienpark Rosenhof soll in der ruhigen und sonnigen Ortsmitte von Hausham entstehen. Die Abbildung zeigt das Projekt aus Sicht des Illustrators. Kontakt: IB Haus und Grund Immobilien Vermittlung und Verwertung von Grundbesitz Rathausstraße 33 83734 Hausham Telefon: (0 80 26) 925 33 72 E-Mail: [email protected] www.ib-hausundgrund.de Miesbacher Impuls 21 Wirtschaft | Unternehmen Unternehmen Zwei Urkunden auf einen Streich Druckerei Mayr Miesbach ausgezeichnet B ereits zum dritten Mal wurde die Mayr Miesbach Firmengruppe nach PSO ISO 12647 im Bogenoffset- sowie im Rollenoffsetverfahren rezertifiziert. Hinter PSO (ProzessStandard Offsetdruck) verbirgt sich eine industriell orientierte und standardisierte Verfahrensweise bei der Herstellung von Druckerzeugnissen, mit der die Produktion von der Datenerfassung bis zum fertigen Druckprodukt qualitativ gesichert wird. Denn da die Arbeitsteilung in der Druckindustrie in den letzten Jahren stark zugenommen hat, werden die Daten selten dort erstellt, wo sie gedruckt werden. Ziel von PSO ist es deshalb, die verschiedenen Produktionsprozesse so effizient wie möglich zu gestalten und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass Zwischen- und Endergebnisse eine vorhersehbare Farbqualität aufweisen. Mit der Rezertifizierung zeigt Mayr Miesbach einmal mehr einen professionellen Umgang mit seinem qualifizierten Farbmanagement und stellt damit seinen eigenen hohen Qualitätsanspruch unter Beweis. Zeitgleich erhielt das Unternehmen eine weitere Auszeichnung für die Teilnahme an der Klimainitiative der Druck- und Medienverbände. Die Initiative ermöglicht den teilnehmenden Betrieben die produktionsbedingten klimaschädlichen Emissionen gegenüber Auftraggebern und Endkunden transparent zu machen, einzusparen und wenn gewünscht auszugleichen. Durch die Zertifizierung ist Mayr Miesbach nun in der Lage, klimaneutrale Aufträge herzustellen, indem für die verursachten CO2-Emissionen entsprechende Zertifikate Anerkennung und Auszeichnung für Mayr Miesbach: Wolfgang Totzauer (Bayerndruck), Ulrich Herzog, Siegfried Kaspar (beide Geschäftsführer Mayr Miesbach), Erwin Erler (Abteilungsleiter Druck), Johann Külbs (Abteilungsleiter Vorstufe) und Dirk Müller (Bayerndruck) bei der Übergabe der Urkunden (v.l.). aus Klimaschutzprojekten erworben werden. Gleichzeitig ist sich das Unternehmen seiner Verantwortung für die Erhaltung der Urlaubsregion des Miesbacher Oberlands bewusst. Der Verband Druck und Medien Bayern (Bayerndruck), vertreten durch Wolfgang Totzauer und Dirk Müller, konnte somit im Herbst 2011 gleich zwei Urkunden an die Geschäftsführung übergeben. Die Blätter, die die Welt bedeuten Papier-Innovationen aus dem Hause lakepaper, eine Marke der Büttenpapierfabrik Gmund D ie Möglichkeiten Informationen auszutauschen, zu strukturieren, zu speichern und abzurufen, sind in Zeiten von vernetzten Datenbanken, internetfähigen Handys und mobilen TabletComputern nahezu unbegrenzt. Woher kommt es dann also, dass die Deutsche Post immer noch 66 Millionen Briefe täglich versendet oder dass man noch Visitenkarten verteilt, anstatt digitale Kontaktdateien via Bluetooth auszutauschen? Warum liegt in nahezu jedem Büro eine beschreibbare Unterlage auf dem Schreibtisch, kleben Post-Its an den Bildschirmen und stehen reihenweise Aktenordner in den Regalen? Die Antwort auf diese Fragen liefert das Material, aus welchem Briefe, Visitenkarten und Notizzettel gemacht sind: Papier. Auch die technischen Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts haben nichts daran geändert, dass Menschen lieber etwas in der Hand halten als es in Form einer Datei auf ihrer Festplatte zu speichern. Diverse Studien belegen auch, dass sich Informationen, die durch klassische Printme- Das Feinstpapier „BLOCKER“ ermöglicht 100 % Blickdichte. 22 Miesbacher Impuls dien kommuniziert werden, besser einprägen als diejenigen ihrer digitalen Konkurrenz. Papier kann man anfassen, man kann Texte mit Notizen ergänzen, Wichtiges unterstreichen, aber im Zweifel auch Misslungenes zerknüllen und wegwerfen. Um all die Vorteile von Papier in der heutigen Geschäftswelt optimal in Szene zu setzen, bedarf es einer dementsprechenden Qualität der Papierprodukte. Auch wenn qualitative Eigenschaften von Papiererzeugnissen eher unterbewusst wahrgenommen werden, tragen sie maßgeblich zu einem professionellen Erscheinungsbild bei und sind fester Bestandteil einer erfolgreich kreierten Corporate Identity. Aus diesem Grund gründete die Büttenpapierfabrik Gmund im Jahre 2000 die Marke lakepaper, die sich seitdem der Herstellung von qualitativ hochwertigen Büropapieren verschrieben hat. Seit über zehn Jahren beschäftigen sich die Spezialisten von lakepaper mit haptischen und optischen Eigenschaften von Qualitätspapieren. Als technische Neuerung wurde das lichtundurchlässige Feinstpapier „BLOCKER“ entwickelt, das 2012 sogar erfolgreich patentiert wurde. Bereits ab einer Grammatur von 100 g/m2 bietet dieses hochwertige Papier vollständige Blickdichte, ohne dabei andere Eigenschaften wie beispielsweise die Griffigkeit zu vernachlässigen. Papier ist eben nicht gleich Papier, und auch wenn man als Endverbraucher nicht mitbekommt, ob man Papier von lakepaper in Händen hält, so besticht es beim Drucken, Schneiden, Schreiben oder Falten durch seine unauffällige Makellosigkeit. Und auf Dauer macht genau das den Unterschied. Heft 8 | März 2012 Inhalt | Wirtschaft LKC DR. KARPF & PARTNER Steuerberatungsgesellschaft Seestraße 5 D-83703 Gmund am Tegernsee Tel. +49 (0)8022 - 750 10 Fax +49 (0)8022 - 750 120 E-Mail: [email protected] LKC Rechtsanwaltsgesellschaft mbH Prinzregentenstraße 22 D-80538 München Tel. +49 (0)89 - 232 416 9 -10 Fax +49 (0)89 - 232 416 9 -20 E-Mail: [email protected] LKC TREUBEG mbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Forstweg 8 D-82031 Grünwald b.München Tel. +49 (0)89 – 5467010 Fax +49 (0)89 – 54670140 E-Mail: [email protected] Heft 8 | März 2012 Miesbacher Impuls 23 Wirtschaft | Unternehmen Lebensraum Büro cbo computer- & bürotechnik gmbh präsentiert neue Ausstellungsräume S eit 21 Jahren ist die cbo gmbh in Schliersee der Ansprechpartner, wenn es um das Thema Büro geht. Von der IT über Kopierer, Telefonanlagen und Büromaterial bis zu Büroeinrichtungen für kleine bis Großraumbüros projektiert das Team um die Geschäftsführer Robert Forster und Matthias Brandl landkreisübergreifend Office-Konzepte. Das Büro als angenehmen und ergonomischen Lebensraum gestalten, in dem das Arbeiten Spaß macht, das ist im Fokus bei den Office-Profis. Neuste wissenschaftliche Erkenntnisse in Sachen Akustik- und Beleuchtungstechnik sind bei der Konzeptionierung ebenso wichtig wie ergonomische Möbel, strahlungsarme IT-Technik und harmonische Farbgestaltung der Arbeitsplätze. Dass Hightech und Wohlbefinden im Einklang miteinander stehen können, zeigt die cbo gmbh nun auch in ihren eigenen, neu gestalteten Ausstellungsräumen in Schliersee. Ausgeklügelte arbeitsplatzspezifische Akustik- und Beleuchtungstechnik sowie dazu passende Büroeinrichtungs-Vorschläge beweisen, dass sowohl Funktionalität als auch der Wohlfühl-Faktor am Arbeitsplatz von heute in Einklang stehen können. Neben der Einrichtung bietet cbo neuste IT-Technik. Ob klassischer Windows-Anwender oder designorientierter Apple-Nutzer, das cbo-Team bietet jedem Anspruch bestes Know-How und passende Hardware mit professioneller Dienstleistung und kurzen Lieferzeiten. Kunden können sich in den neuen Räumlichkeiten inspirieren lassen und auf die cbo-Erfahrung aus 21 Geschäftsjahren bauen. Die Ausstellung und das Geschäft sind von Montag bis Freitag jeweils von 9 bis um 18 Uhr geöffnet. Für Terminvereinbarungen zur individuellen Beratung steht das cbo-Team unter (0 80 26) 26 22 gern zur Verfügung. In den neu gestalteten Ausstellungsräumen von cbo können sich Kunden inspirieren lassen. Oberland-Wertholzsubmission Miesbacher Bergahorn erzielt neuen Spitzenpreis U nter der Federführung der Waldbesitzervereinigung Holzkirchen (WBV) fand in Zusammenarbeit mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Miesbach Anfang Februar mit der „Oberland-Wertholzsubmission“ bereits zum vierzehnten Mal Die Braut (teuerster Stamm der Submission) mit Wolfgang Neuerburg (Bereichsleiter Forsten am AELF Miesbach), Anton Schrädler (Verkäufer der Braut) und WBV-Geschäftsführer Gerhard Penninger (v. l.) 24 Miesbacher Impuls eine schriftliche Versteigerung wertvoller Laub- und Nadelhölzer statt. Insgesamt sieben Forstliche Zusammenschlüsse und der Staatsforstbetrieb Bad Tölz lieferten 427 Kubikmeter ausgesuchter Stämme zum Lagerplatz in St. Heinrich am Starnberger See. 14 einheimische Holzarten kamen zum Verkauf – diesmal vor allem Bergahorn, Eiche, Esche, Fichte und Ulme. Auch der „Baum des Jahres“, die Lärche, konnte erfolgreich verkauft werden. Der Bergahorn-Stamm eines WBV-Mitglieds aus der Gemeinde Warngau erzielte mit 8.334 Euro je Kubikmeter einen neuen Spitzenwert in der Geschichte der OberlandWertholzsubmission. Der qualitativ herausragende Stamm wird zu Furnier verarbeitet. Insgesamt konnte für die Waldbesitzer ein Umsatz von knapp 147.000 € netto erzielt werden. Mit 48 Bietern aus dem gesamten Bundesgebiet haben sich an der Versteigerung so viele Betriebe wie noch nie beteiligt. Die Interessenten rekrutierten sich über eine Schnitzschule, sehr viele heimische Schreiner- und Sägebetriebe bis hin zu großen namhaften international agierenden Furnierwerken. Sie alle schätzten die Zusammenstellung hochwertiger Hölzer der Oberland-Wertholzsubmission aus einem Einzugsgebiet, das sich vom Ötztal bis Ebersberg und von Schongau bis Irschenberg erstreckt. 32 Bieter und 95% des Holzes erhielten einen Zuschlag. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Miesbach unterstützte die Oberland-Wertholzsubmission. „In der Waldwirtschaft gehört den gesunden, stabilen und leistungsfähigen Mischwäldern die Zukunft“, so Forstdirektor Wolfgang Neuerburg. Gute Preise für wertvolle Hölzer seien die beste Werbung für die Verjüngung aller heimischen Baumarten und für die aktive Pflege der Waldbestände. Die OberlandWertholzsubmission zeige eindrucksvoll auf, dass sich eine möglichst große Baumartenvielfalt im Wald für die Waldbesitzer auch wirtschaftlich rechnet. „Das Argument können wir bei der waldbaulichen Beratung der privaten Waldbesitzer sehr gut nutzen“, so Wolfgang Neuerburg. Heft 8 | März 2012 Veranstaltungen Inhalt | Wirtschaft Unternehmertreffen in Holzkirchen Z u einem ersten Unternehmertreffen in Holzkirchen lud die Standortförderin der Marktgemeinde, Alexandra Koppa, unter Beteiligung der Standortmarketing-Gesellschaft (SMG) im Herbst 2011. Seit einem guten Jahr steht den ortsansässigen und ansiedlungswilligen Unternehmen sowie potenziellen Investoren mit Alexandra Koppa eine Ansprechpartnerin im Rathaus zur Verfügung, die die landkreisweite Arbeit der SMG ergänzt. Projektleiterin Martina Schulze die Gelegenheit, die verschiedenen Dienstleistungen und Projekte der SMG sowie des Regionalmanagements zu erläutern. Im Anschluss waren die anwesenden Unternehmer zur aktiven Beteiligung aufgerufen. Im Rahmen eines Workshops wurden die Unternehmer je nach Branche oder Tätigkeitsschwerpunkt in verschiedene Kleingruppen aufgeteilt. In diesen Gruppen sollten sie sich zu den Standortbedin- WILDBAD KREUTH POLITISCHE BILDUNG FÜR JEDERMANN Unsere Seminarangebote richten sich an alle interessierten Kreise. Die Themen stehen unter www.hss.de/veranstaltungen.html oder im Seminarprogramm 2012, das Sie unter Tel. +49 (0) 8029 17-0 bestellen können. Aktive Mitarbeit war gefordert: In einem Workshop machten sich Holzkirchner Unternehmer Gedanken über den Standort. Im Mittelpunkt des Unternehmertreffens im Holzkirchner Kulturzentraum „Kultur im Oberbräu“ standen das gegenseitige Kennenlernen, das Knüpfen neuer Kontakte sowie der Austausch in zwangloser Atmosphäre. Zu Beginn der Veranstaltung brachte Bürgermeister Josef Höß seine große Freude zum Ausdruck, dass mehr als 160 Unternehmer der Einladung in den Oberbräusaal gefolgt waren. Nachdem Alexandra Koppa sich, ihren Aufgabenbereich und ihre Pläne für den Bereich Standortförderung vorgestellt hatte, nutzten auch Oliver Reitz, Geschäftsführer der SMG, und Heft 8 | März 2012 gungen, ihren Erwartungen an die Standortförderung sowie über Möglichkeiten zur Unternehmensvernetzung am Standort Holzkirchen Gedanken machen. Schließlich wurden die zentralen Ergebnisse im großen Plenum präsentiert. Diese möchte die Standortförderung in Zukunft nutzen, um mit ihrer Arbeit gezielt auf die Erwartungen und Wünsche der Unternehmen reagieren zu können. Nach der Arbeitsphase stand für die Teilnehmer ein wohlverdienter Imbiss bereit, und der Abend konnte bei lockeren Gesprächen seinen Abschluss finden. AUSBILDER FÜR HOTELLERIEBERUFE Das Bildungszentrum Wildbad Kreuth empfängt pro Jahr rund 20.000 Gäste, die für eine der 500 Tagungen oder Seminare anreisen. Für den Betrieb beziehen wir Leistungen der einheimischen Wirtschaft und sind für Hotellerieberufe auch Ausbildungsbetrieb. Aktuelle Angebote: www.hss.de/stiftung/stellenangebote.html www.hss.de Anzeige Kreuth Miesbacher Impuls_85x255_4c-RZ.indd 1 09.01.12 12:04 25 Miesbacher Impuls Wirtschaft | Förderprogramme Unternehmen mini VR-Wall Innovationsförderung im Landkreis Miesbach durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) A uflösung: 3.840 x 1.600 Pixel, Darstellungsfläche: 5,30 m x 2,55 m, Helligkeit: 6 x 2.500 Ansi Lumen, Bautiefe: 62 cm – diese in der Welt der 3D-Produkte bis dato nicht erreichten Werte sind die Basisdaten einer Innovation, die im Landkreis Miesbach realisiert wurde. Es handelt sich dabei um die sogenannte mini VR-Wall, welche durch die in Miesbach ansässige Firma Schneider Digital e.K. entwickelt wurde. „VR“ steht für virtual reality und drückt aus, dass die großflächige und zugleich hochauflösende Darstellung von Daten auf dieser neuartigen 3D-Wand möglich ist. Ein weiterer Pluspunkt der Displaywall: Aufgrund der geringen Bautiefe kann diese in nahezu jeder Raumsituation aufgestellt werden. Einen nicht unerheblichen Anteil an der Realisierung dieses Vorhabens hatte das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. ZIM ist im Gegensatz zu den meisten anderen Förderprogrammen technologie- und branchenoffen. Damit ist jedes in Deutschland gemeldete Unternehmen, solange es weniger als 250 Mitarbeiter beschäftigt, grundsätzlich antragsberechtigt. Unter dem Motto „Impulse für Wachstum“ sollen die Innovationskraft der mittelständischen Unternehmen nachhaltig gefördert und ein Beitrag für deren Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit geleistet werden. Dass es sich bei diesen Zielsetzungen nicht nur um bloßes Wunschdenken handelt, bestätigt Josef Schneider, Inhaber von Schneider Digital: „Für unser Vorhaben war das ZIM-Programm ideal, weil wir mit Hilfe der finanziellen Unterstützung in der Lage waren, unser innovatives Vorhaben tatsächlich zu realisieren. Zudem haben wir einen neuen, hochwertigen Arbeitsplatz schaffen können, der auch nach dem Projektende weiter besetzt bleibt.“ Die Herausforderung in dem Projekt bestand für Josef Schneider darin, dass die am Markt verfügbaren Displaytechnologien bei größerer Darstellungsfläche alle mit Nachteilen behaftet sind, die den Sehgenuss zum Teil erheblich trüben. Die Folgen sind unscharfe Bilder, der sogenannte Memoryeffekt (eingebrannte Bilder bei längeren Standbildsequenzen), mangelnde Farbtreue und unzureichende Lichtstärken. Die geringe Pixelgröße lässt das Bild der mini VR-Wall auch noch direkt vor der Wand sehr scharf erscheinen. Der im ZIM-Vorhaben entwickelte Lösungsansatz kombiniert bestehende Displaytechniken in völlig neuer Weise so geschickt, dass eine für die Darstellungsgröße noch nie erreichte Bildqualität realisiert werden konnte. Ein angenehmer Nebeneffekt der neuartigen Technik ist die geringe Einbautiefe von 62 cm und der um ein Viertel geringere Energieverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Geräten. Das stärkste Kaufargument ist allerdings der günstige Anschaffungspreis, der deutlich unter dem der Konkurrenten liegt. Schneider Digital steht nun vor der Herausforderung, die Markteinführung des Produktes umzusetzen. Auch an diesem Punkt kann ZIM, welches für den Süddeutschen Raum durch die VDI/VDE Innovation + Technik GmbH betreut wird, wertvolle Hilfestellung leisten. So erhalten Unternehmen zusätzlich zur FuE-Förderung Zuschüsse von bis zu 25.000 Euro (bei einer Förderquote von max. 50 %) für innovationsunterstützende Dienst- und Beratungsleistungen durch externe Dritte. Diese Leistungen können beispielsweise Messekosten, Schutzrechtsberatungen, Marketingmaßnahmen oder technische Unterstützungen umfassen. Dass das Produkt durch den Markt angenommen wird, davon ist Josef Schneider überzeugt: „Unsere mini VR-Wall befindet sich gerade auf großer Tournee und wird bei zahlreichen Firmen und diversen Events und Messen präsentiert. Dabei waren alle Personen, die unser Produkt schon live erleben konnten, von der Qualität der Darstellung restlos begeistert.“ Ansprechpartner für das ZIM-Förderprogramm: VDI/VDE Innovation + Technik GmbH Stephan Göttlicher Tel.:s (089) 510 89 63-14 E-Mail: [email protected] Die mini VR-Wall konnte mit Hilfe des ZIM-Programms realisiert werden. 26 Miesbacher Impuls Ansprechpartner für die mini VR-Wall: Schneider Digital e.K. Josef Schneider Tel.: (0 80 25) 99 30-0 E-Mail: [email protected] www.vrwall.de Heft 8 | März 2012 Unternehmen Inhalt | Wirtschaft ITCCO schafft Lösungen Software nach Maß auch für mobile Anwendungen Andreas Schmidt, Karl-Otto Schwärzel, Rainer Brauer, Dr. Stefan Preis, Helmut E. Schmidt, Andreas Seestaller (v. l.) A pple, Facebook und Microsoft haben es vorgemacht: Apps, soziale Netzwerke und Daten, die an jedem Ort dieser Welt verfügbar sind. Immer mehr Firmen und Dienstleister fragen sich, wie sie die nötige Mobilität ihrer Mitarbeiter optimal unterstützen können. Hier steht nicht der Wunsch nach mehr Daten im Vordergrund. Es geht vielmehr um den Zugriff auf die richtigen Daten des Unternehmens und deren optimierte Darstellung für den Einzelnen allzeit und überall. Nach den Branchen- riesen rücken jetzt die kleinen und mittleren Unternehmen in den Fokus. Ihre Anwendungen und Daten müssen mobil werden. Die Produkte des Beratungsnetzwerks IT Competence Center Oberland (ITCCO) sind überall verfügbar, schnell, intuitiv und laufen plattformunabhängig. Eine renommierte deutsche Arztsoftware wurde beispielsweise mit mobilen Zusatzfunktionen erweitert, wodurch Dokumentationen schneller, teilweise mit nur einem Klick, erledigt werden können. Zudem sind umfangreiche Auswertungen aus dem kompletten Datenstamm möglich. Für das AUDI-Skizentrum Sonnenbichl hat ITCCO einen Online-Reservierungsplaner entwickelt. Der Sonnenbichl verfügt über neun Strecken, die stundenweise vermietet werden. Die Verwaltung der Strecken erfolgte bisher zentral mit Hilfe von Excelund PDF-Dateien. Durch die neue Software ist es möglich, die Streckenvergabe dezentral von mehreren Personen aus zu steuern. Die Erstellung einer Reservierung ist denkbar einfach, da der Reservierungsplaner alle Zeiträume automatisch prüft – Überschneidungen sind ausgeschlossen. Es gibt Einzelund Serienreservierungen, die den Status geplant, bestätigt oder storniert haben. Der Kunde kann für einen bestimmten Zeitraum automatische E-Mails an seine Gäste versenden. Darin werden alle Reservierungen aufgelistet inklusive eines Links zur Bestätigung oder Stornierung. Damit ist ein einfacher Workflow für Rückmeldungen möglich. Der Reservierungsplaner kann auch für andere Anforderungen genutzt werden. Überall dort, wo Ressourcen (Räume, Sportstätten, Fahrzeuge, Personen etc.) zeitlich verplant werden, ist sein Einsatz möglich. Online kann er auf der Internetseite www.audi-skizentrum-sonnenbichl.de unter dem Menüpunkt Belegungsplan eingesehen werden. IT Competence Center Oberland Telefon: (0 80 25) 297 45-0 • www.itcco.de Anzeige Spezialitäten aus frischer Heumilch Laden • Brotzeitstüberl • Schaukäserei Reißenbichlweg 1 . 83708 Kreuth am Tegernsee . Tel.: +49 (0)8022 - 188 352-0 . Fax: +49 (0)8022 - 188 352-9 [email protected] . www.naturkaeserei.de Miesbacher_Impuls_175x125.indd 1 Heft 8 | März 2012 16.02.12 14:20 Miesbacher Impuls 27 Landkreis Wirtschaft || Veranstaltungen Unternehmen 28 Miesbacher Impuls Heft 8 | März 2012 Miesbacher Unternehmen Inhalt Impuls | Wirtschaft | Inhalt Druckerei unter neuer Führung Johann Brandl setzt auf Kundenorientierung S eit einem guten halben Jahr weht in der Druckerei Stindl in Weißach (Gemeinde Kreuth) ein frischer Wind. Denn mit Johann Brandl liegt das Ruder der traditionsreichen Druckerei, deren Vorläufe bereits in die 30er Jahre des vorherigen Jahrhunderts zurückreichen, in den Händen eines neuen Inhabers. Die Druckerei Stindl ist ein Betrieb, der flexibel und kostengünstig sowohl im Digital- als auch Offsetdruck produziert. Durch die Zusammenarbeit in einem Netzwerk mit verschiedenen Partnern können auch problemlos komplexe Aufträge abgewickelt werden. Zur Druckerei gehören zudem ein Verlag, der die Gemeindeblätter für die Kommunen des Tegernseer Tals herausgibt, und ein angeschlossener Vorstufenbetrieb für Grafik und Gestaltung, die Mediengestaltung Fallecker. Johann Brandl ist gelernter Druckermeister und war bereits in verschiedenen Druckereien der Region tätig, bevor er vor 20 Jahren eine neue Herausforderung annahm und zu einem Papiergroßhandels-Unternehmen wechselte. Als Vertriebsleiter für Südbayern und Österreich konnte er umfangreiche Branchenkenntnisse gewinnen. Während dieser Zeit entstand auch der Kontakt zum Vorbesitzer Walter Stindl. Nach 30 Jahren wollte sich dieser in den Ruhestand verabschieden und suchte einen geeigneten Nachfolger, dem er sein Unternehmen anvertrauen konnte. Da der Betrieb in einem sehr guten Zustand war, über qualifizierte Mitarbeiter sowie gute Technik verfügte und zudem einen breiten Kundenstamm besaß, war das Angebot für Brandl sehr attraktiv. Denn obwohl ihm seine Vertriebstätigkeit große Freude bereitete, vermisste er die Herausforderungen seines Lehrberufes. Brandl kann auf eine reibungslose Firmenübergabe zurückblicken, wozu Vorbesitzer Stindl und die Mitarbeiter einen großen Teil beitrugen. Auch die Zusammenarbeit mit den übernommenen Mitarbeitern, ein eingespieltes Team von vier festangestellten und zwei freien, läuft hervorragend. Gemeinsam mit ihnen möchte Brandl in Zukunft noch Walter Stindl (rechts) mit seinem Nachfolger Johann Brandl besser auf die Anforderungen seiner Kunden eingehen und mit neuen Angeboten die Dienstleistungsorientierung seines Unternehmens erhöhen. Druckerei Stindl Wiesseer Str. 40 83700 Weißach Telefon: (0 80 22) 2 48 15 Fax: (0 80 22) 2 42 15 E-Mail: [email protected] www.stindl-druck.de Anzeige Heft 8 | März 2012 Miesbacher Impuls 29 Wirtschaft || Veranstaltungen Landkreis Unternehmen Editorial Das Regionalmanagement der SMG Standortmarketing-Gesellschaft Landkreis Miesbach mbH freut sich, Sie herzlich zur Siegerveranstaltung des Wettbewerbs „Bayerns Region des Jahres 2011“ einzuladen: Leistungsfähigkeit bewahren Der Landkreis Miesbach als attraktive Region für Fachkräfte Donnerstag, 22. März 2012 im Medizinpark Valley (OPED GmbH) Programm: 12.30 Uhr Eintreffen der Teilnehmer Imbiss 13.30 Uhr Begrüßung Andreas Haßler, Gründer der OPED GmbH 13.35 Uhr Begrüßung Landrat Dr. Jakob Kreidl 13.45 Uhr Fachkräftesicherung als Herausforderung – Strategien für Regionen Martin Zeil, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie 14.15 Uhr Fachkräftebedarf: Alle sitzen im gleichen Boot – und wer rudert? Jörg Lennardt, Geschäftsführer der ExperConsult Wirtschaftsförderung & Investitionen GmbH & Co. KG 14.45 Uhr Podiumsdiskussion Prof. Dr. Klaus Wollenberg, Hochschule für angewandte Wissenschaften München Christian Puritscher, Geschäftsführer der OPED GmbH Harald Neubauer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim Oliver Reitz, Geschäftsführer der SMG Standortmarketing-Gesellschaft Landkreis Miesbach mbH 16.00 Uhr Imbiss Weitere Informationen finden Sie unter www.smg-mb.de. Eine Anmeldung ist aus organisatorischen Gründen bei Martina Schulze, Tel. (0 80 25) 993 72-24, E-Mail: [email protected] erforderlich. 30 Miesbacher Impuls Heft 8 | März 2012 Inhalt | Wirtschaft Formensprache Starke Lösungen sprechen für sich selbst – USM Möbelbausysteme formulieren außerdem die Haltung der Arbeitsweise. cbo computer- und bürotechnikvertrieb oberland gmbh cbo computer- und bürotechnikvertrieb oberland gmbh miesbacher straße 16, 83727 schliersee, tel. 08026 2622 fax 08026 2602, [email protected], www.cbo.de Heft 8 | März 2012 Miesbacher Impuls 31 Wirtschaft Politik | Kommunen | Neubau Unternehmen Arbeitsgruppe Infrastruktur Diskussion über die aktuelle Entwicklung in Bad Wiessee D ie Arbeitsgruppe Infrastruktur wurde im Rahmen des Masterplans Tourismus geschaffen und trägt dazu bei, die Entwicklung der touristischen Infrastruktur im Landkreis Miesbach zu begleiten und zu koordinieren. Dazu trifft Gedankenaustausch zur Entwicklung der touristischen Infrastruktur in Bad Wiessee: Bürgermeister Peter Höß (2. v. l.) mit Oliver Reitz (links), Sabine Floßmann, Florian Brunner, Georg Overs und Toni Scherer (v.l.n.r.) sich die Runde regelmäßig, um über aktuelle Projekte zu diskutieren, Risiken frühzeitig zu erkennen und Potenziale zu wecken. Im Februar traf sich die Arbeitsgruppe mit Bad Wiessees Bürgermeister Peter Höß, um über die Entwicklung der touristisch interessanten Flächen der Gemeinde zu diskutieren. Sabine Floßmann (Alpenregion Tegernsee Schliersee), Georg Overs (Tegernseer Tal Tourismus GmbH), Toni Scherer (Kreisentwicklung) sowie Oliver Reitz und Florian Brunner (SMG) machen sich dabei insbesondere von den Planungen zum Jodschwefelbad ein umfassendes Bild. Bevor hier interessierte Investoren zur Umsetzung ihrer Ideen kommen, sollen zunächst durch die Gemeinde die Rahmenbedingungen vorgegeben werden. „Schließlich handelt es sich hierbei um ein Projekt, das für die Zukunft unserer Gemeinde als Tourismusstandort wegweisend ist“, so Bürgermeister Peter Höß. Neben dem Jod-Schwefelbad bietet auch das Areal der ehemaligen Spielbank in Bad Wiessee großes Potenzial zur Ausweitung der Bettenkapazität in der Gemeinde. Dabei bestehen keine Zweifel, dass neben dem Jod-Schwefelbad auch Platz für ein zweites großes Hotel vorhanden ist. Im besten Fall geschieht dies mit Einbindung des Hotels Lederer, hier ist jedoch noch unklar, wie der neue Eigentümer mit der Fläche in Zukunft verfahren will. Insgesamt hatte die Runde aber keine Bedenken, dass sich in den kommenden Jahren der Tourismus in Bad Wiessee weiterentwickeln wird – schließlich hat man gleich zwei heiße Eisen im Feuer. Außerdem hat sich bereits in den vergangenen Jahren einiges getan: Durch den Ankauf des Jod-Schwefelbads hat nicht nur die Gemeinde ein wichtiges Zeichen gesetzt. Zugleich ist etwa mit Unterstützung von Audi am Sonnenbichl ein Skizentrum entstanden, das Bad Wiessee weiter als Tourismusstandort profiliert. Meilenstein für den „Maximilian“ Vorbereitender Bebauungsplan Z ahlreiche Versuche wurden in den letzten Jahren unternommen, um den ehemaligen Gasthof Maximilian wieder im Glanz alter Zeiten erstrahlen zu lassen. Das denkmalgeschützte Gebäude im Ortskern der Gemeinde Gmund ist seit längerem dringend sanierungsbedürftig. Nun scheint es Hoffnung für den „Maximilian“ zu geben. Bereits 2010 wurden in einer Bürgerwerkstatt von den Bürgern verschiedene zukünftige Nutzungsmöglichkeiten erörtert. Unter Mitwirkung der SMG stellte die Ten Brinke GmbH, die bereits im Landkreis Miesbach als Investor und Projektentwickler sowohl in der Kreisstadt als auch in Schliersee engagiert ist, ein Rohkonzept für das Bestandsgebäude und das benachbarte brachliegende Areal vor. Im Rahmen einer Gemeinderatssitzung wurde nun beschlossen, dass für das Gesamtgrundstück ein vorhabenbezogener Bebauungsplan erstellt werden soll. Da bei diesem planungsrechtlichen Vorgehen keine Umweltprüfung vorzuweisen ist und keine Ausgleichsflächen geschaffen werden müs- 32 Miesbacher Impuls sen, ist eine Beschleunigung des Verfahrens möglich. Außerdem verpflichtet der Bebauungsplan einerseits die Gemeinde Gmund zu einer Entscheidung hinsichtlich der zukünftigen Gestaltung und andererseits die Ten Brinke GmbH, die bereits einen Optionsvertrag mit der Gemeinde als Besitzer abgeschlossen hat, das Vorhaben zeitnah durchzuführen. Architekt Florian Erhardt plant im Erdgeschoss des unter Denkmalschutzauflagen zu sanierenden Bestandsgebäudes einen Gastronomiebetrieb mit angeschlossenem Biergarten, im Obergeschoss sollen Fremdenzimmer oder Büroräume entstehen. Für beide Vorschläge haben die Behörden bereits grünes Licht gegeben. Weitere Ideen sind die Umsiedlung des bisher am Ludwig-ErhardPlatz ansässigen Dorfladens und eine Integration der örtlichen Tourist-Information, die derzeit im Rathaus zu finden ist. In zwei neuen Gebäuden auf der derzeitigen Freifläche südlich des alten Gasthofs soll u. a. ein Vollsortimenter das Versorgungsangebot im Ortskern von Gmund erweitern. Zudem sind rund 100 Parkplätze in Planung. Für die weitere Vorgehensweise ist nun wichtig, dass der vorbereitende Bebauungsplan schnellstmöglich erstellt wird. Bürgermeister Georg von Preysing gibt sich optimistisch: „Wenn alles glatt läuft, soll der Plan in einem Jahr stehen.“ Baubeginn könnte dann im Frühjahr 2013 sein. Ein wichtiger Mosaikstein in der Entwicklung des Gmunder Ortskerns: der ehemalige Gasthof Maximilian Heft 8 | März 2012 Energie | Politik Aktionsplan zur Energiewende Integriertes Klimaschutzkonzept für den Landkreis Miesbach I n Zeiten des Klimawandels und der Diskussion um regenerative Energien hat sich der Landkreis Miesbach zusammen mit seinen Städten und Gemeinden zum politischen Ziel der Energieunabhängigkeit im Jahr 2035 bekannt. In diesem Sinne wurde plan dient als konkrete Handlungsgrundlage für die erste Phase der Umsetzung und soll die sofortige Inangriffnahme einiger Maßnahmen und Klimaprojekte für den Zeitraum bis 2015 garantieren. Er umfasst zehn verschiedene Schwerpunkte in Bereichen wie S LY R S W H I S K Y DEST I L L E R I E ScHLIERSEE Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Öffnungszeiten für Laden & Besichtigung Mo bis So: 10.00 - 18.00 Uhr letzte Besichtigung: 17.00 Uhr Bei uns erhalten Sie auch das Edelbrand-Sortiment der LANTENHAMMER Destillerie Foto: KlimaKom eG Während der zweiten Klimaschutzkonferenz wurden von den Teilnehmern konkrete Maßnahmen entwickelt. mit Unterstützung der beiden Fachbüros Green City Energy GmbH und KlimaKom eG ein integriertes Klimakonzept für den Landkreis erarbeitet. Nach einer Befragung der Gemeinden im November 2010 und einer Auftaktveranstaltung im Januar 2011 folgte im Mai letzten Jahres eine erste Klimaschutzkonferenz. Gut 60 lokale und regionale Akteure formulierten hier zu acht Themenbereichen verschiedene Ziele und Strategien für eine erfolgreiche Energiewende und einen aktiven Klimaschutz. Darauf aufbauend wurden zwei Monate später im Rahmen einer zweiten Klimakonferenz konkrete Maßnahmen entwickelt. Ergänzend zu den Klimakonferenzen fanden fünf Expertenrunden statt, in denen noch offene Fragen sowie die Umsetzungschancen zu den einzelnen Projektideen vertieft diskutiert wurden. Als Ergebnis aus den zwei Klimaschutzkonferenzen, den Expertenrunden und den Empfehlungen der Fachbüros wurde neben einem langfristigen Handlungskonzept für den Landkreis Miesbach ein Aktionsplan für die nächsten drei Jahre erarbeitet. Der Aktions- Heft 8 | März 2012 Vernetzung der Gemeinden, energetische Sanierung und energieoptimiertes Bauen, Mobilität, erneuerbare Energien oder Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit. In jedem der Bereiche wurden wiederum umfassende Maßnahmenbündel und Projekte konkretisiert. Innerhalb dieser Schwerpunkte sind für das Jahr 2012 unter anderem Projekte wie die Erarbeitung einer Checkliste für energieoptimiertes Bauen für Bauherren, Planfertiger, und Bauämter, die Auslobung eines Energiesparpreises in Form eines öffentlichen Wettbewerbs für Hausbesitzer und Sanierungswillige oder die Akzeptanzförderung für erneuerbare Energien in Form von aktiver Medienarbeit oder Veranstaltungsreihen geplant. Das integrierte Klimaschutzkonzept soll somit zukünftig als Arbeitsgrundlage für die Klimaschutzpolitik des Landkreises Miesbach gelten und die Gemeinden, Städte und Märkte dabei unterstützen, den Herausforderungen der Energiewende und des Klimawandels positiv entgegenzuwirken. SLYRS Destillerie GmbH & co. KG Bayrischzeller Str. 13 · 83727 Schliersee Tel: 0 80 26 / 9 222 795 Fax: 0 80 26 / 9 222 933 [email protected] · www.slyrs.de S L Y R S B AVA R I A N S I N G L E M A L T W H I S K Y Miesbacher Impuls 33 Wirtschaft Politik | Gewerbeverbände | Neubau Unternehmen Gewerbevereine im Landkreis Miesbach Was erwarten die Verbände vom Frühjahrsaufschwung? Aktive Wiesseer Werbeinitiative e.V. Die Aktive Wiesseer Werbeinitiative e.V. hat sich aus dem Einzelhandel in Bad Wiessee formiert – steht aber auch anderen Branchen offen. Die Unternehmergemeinschaft zielt auf die Interessenslagen der Geschäftswelt im Tegernseer Tal, ihre Angebote besser zu kommunizieren und die Verbraucher zu binden. Aus Sicht der Kunden und Besucher sorgen die Aktiven Wiesseer für mehr Attraktivität beim Einkaufen in Bad Wiessee. Mit verschiedenen Aktionen wie z. B. dem Straßenfest „Feuer und Flamme“, dem Christkindlmarkt oder verkaufsoffenen Sonntagen versuchen die Aktiven Wiesseer, den Ort zu beleben. Gleichzeitig profitieren die Mitglieder von der Außenwirkung solcher Veranstaltungen. „Die meisten unserer Mitglieder sind stark vom Tourismus abhängig. Durch enorme Anstrengungen der Verantwortlichen in Gemeinde und Tourismusverband und dem wieder zunehmenden Trend, auch im eigenen Land Urlaub zu machen, gehen wir von steigenden Besucherzahlen im Frühjahr aus. Die positiven Arbeitslosenzahlen und eine noch stabile Konjunktur werden für eine stabile Nachfrage nach unseren Produkten und Dienstleistungen sorgen. Wir erwarten in den nächsten Wochen einen leicht positiven Trend.“ Robert Kühn, Vorsitzender Aktive Wiesseer Werbeinitiative e.V. Bund der Selbständigen e.V.Ortsverband Holzkirchen Der Bund der Selbständigen - Gewerbeverband Bayern e.V. vertritt die Interessen der mittelständischen Unternehmer und Selbständigen in Bayern. Bayernweit hat der Verband über 20.000 Mitglieder. Vor vielen Jahren gründete sich in Holzkirchen ein eigener Ortsverband, der seit vergangenem Jahr mit neuer Ausrichtung aktiv ist. Momentan sind 29 Unternehmer, überwiegend aus dem Dienstleistungssektor, im Ortsverband organisiert. Jeden Donnerstag treffen sich die Unternehmer zu einem offenen Mittagstisch, um gemeinsam neue Ideen und Aktivitäten zu entwickeln. Bei regelmäßig stattfindenden Vorträgen können sich Unternehmer zudem zu bestimmten Themen, z. B. Risikomanagement oder Burnout, informieren. Bereits im zweiten Jahr veranstaltet der Ortsverband die AzubiAkademie. In der Akademie treffen sich regelmäßig Auszubildende einzelner Betriebe zum gemeinsamen Unterricht. Dieser wird im Wech- 34 Miesbacher Impuls sel von den teilnehmenden Unternehmen gehalten. In Workshops können die Jugendlichen ihre Kompetenz und ihr Wissen erweitern. Dabei werden insbesondere Themen abgedeckt, die in der Berufsschule nicht vermittelt werden, z. B. Office-Software, Vertrieb oder Persönlichkeitsentwicklung. „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“ Lutz Gerwig, 1. Vorsitzender Bund der Selbständigen (BdS) Gewerbeverband Bayern e.V. - Ortsverband Holzkirchen Gemeinschaftswerbung Kreisstadt Miesbach e.V. Mit dem Ziel, die Lebens- und Einkaufsqualität in der Kreisstadt zu steigern und diese der Öffentlichkeit ins Bewusstsein zu bringen, wurde 1984 die Gemeinschaftswerbung Kreisstadt Miesbach (GWM) gegründet. Ihre Aufgabe sieht die GWM daher insbesondere in der Stärkung der Innenstadt und Steigerung der Kaufkraft in Miesbach. Zudem unterstützt der Verein die Neuansiedlung von Unternehmen und sieht sich als Bindeglied zwischen Stadt, Landratsamt und seinen Mitgliedern. Ferner trägt die GWM zur Jugendförderung in den Vereinen bei und bringt sich beratend beim Masterplan Tourismus ein. Seit zehn Jahren organisieren die ca. 100 Mitglieder der GWM im August den „Kulinarischen Einkaufsabend“ und im November „Miesbach im 1000 Lichterglanz“. Zudem koordiniert der Verein die Weihnachtsbeleuchtung der Kreisstadt sowie die Dekoration des Rathauses als Adventskalender. Zur Adventszeit findet außerdem eine große Weihnachtsverlosung statt. Seit seiner Gründung veranstaltete der Verein sieben Gewerbeausstellungen und – in Zusammenarbeit mit dem Gewerbeverein Hausham – zwei Wirtschaftsforen. Darüber hinaus werden von der GWM verschiedene Märkte in der Innenstadt organisiert. „Neben den großen globalen Problemen unserer Zeit wie Eurokrise, Ölblockade Iran, Schuldenstand der USA und vielen mehr sind ein Frühjahrsaufschwung oder die Erwartungen für 2012 schwer zu prognostizieren. Jedoch zeigen sich die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt weiter von einer stabilen Seite und lassen für die nächsten Monate den Glauben an eine Rezession vermehrt entbehren. Die Aufgaben in unserer Kreisstadt sind für 2012 dagegen vielfältig und richtungsweisend. Der Abriss des Sundheimers, die Neugestaltung des Rathausplatzes, die Fertigstellung der Realschule und die geplante Aussiedlung des Zuchtverbands sind Projekte, die uns im Jahr 2012 Heft 8 | März 2012 Gewerbeverbände Inhalt | Wirtschaft | Politik noch oft beschäftigen werden. Ich bin sehr optimistisch, dass wir hier zu geeigneten Lösungen kommen und die Wirtschaftslage in der Kreisstadt für 2012, dank vorrausschauenden Planungen, positiv entwickeln werden. Ob wir 2012 Aufschwung oder Rezession haben, nimmt uns nicht die Arbeit ab, die künftigen Aufgaben mit Idealismus zukunftsweisend zu erledigen.“ Franz Mayer 1. Vorstand Gemeinschaftswerbung Kreisstadt Miesbach e.V. Gewerbeverein Hausham e.V. Seit über 50 Jahren vertritt der Gewerbeverein Hausham e.V. die Interessen von derzeit rund 150 Betrieben aus Hausham und Umgebung. Vereinszweck ist insbesondere die Stärkung der Wirtschaftskraft der Unternehmen und die Förderung der beruflichen Bildung. Gerade die zahlreichen mittelständischen Familienunternehmen sind Garanten für qualifizierte Dienst- und Handwerksleistungen. Damit sowohl die von ihnen gebotene Lebensqualität als auch die wohnortnahen Arbeits- und Ausbildungsplätze erhalten bleiben, sollen Anz_TegTal_2010:Layout 1 16.09.2009 7:58 Uhr die Unternehmen durch verschiedene Aktionen des Gewerbevereins gestärkt werden. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Hausham und den zahlreichen aktiven Vereinen am Ort veranstaltet der Gewerbeverein unter anderem den Christkindlmarkt, das Volksfest und die Gewerbeschau. Der Verein ist zudem Mitorganisator der „Haushamer Sinnsationen“. „Uns liegen besonders die örtlichen Ladengeschäfte am Herzen. Wir setzen uns unter anderem für eine Belebung des Ortes ein, denn in einer Gemeinde, in der sich etwas rührt, lassen sich auch mehr Geschäftsbetriebe nieder. Es darf nicht die Zukunft sein, dass Kundinnen und Kunden irgendwann nur noch über das Internet einkaufen oder in die Großstädte fahren und damit das Ortsleben ausstirbt. Erfreulicherweise zeigt sich eine deutliche Tendenz, dass die Menschen wieder vermehrt Wert auf qualitativ hochwertige Leistungen und individuelle Kundenbetreuung legen. Der Frühjahrsaufschwung wirkt sich auch für uns positiv aus. Viele Betriebe können eine sehr gute Auftragslage verzeichnen, sodass wir, wenn auch vorsichtig, aber doch optimistisch in die Zukunft blicken.“ Jens Zangenfeind 1. Vorstand Gewerbeverein Hausham e.V. Seite 1 Anzeige Wir sind uns unserer ökologischen Verantwortung bewusst. Mayr Miesbach GmbH · Am Windfeld 15 · 83714 Miesbach · Tel.: 0 80 25/294-0 · [email protected] · www.mayrmiesbach.de Heft 8 | März 2012 Miesbacher Impuls 35 Wirtschaft Politik | Aktuell | Unternehmen Neues Gewerbegebiet in Holzkirchen Planungen schreiten voran E nde 2011 beriet der Marktgemeinderat über eine Optimierung des in Aufstellung befindlichen Bebauungsplanes für das neue Gewerbegebiet im Holzkirchner Norden. Die zehn Hektar große Fläche soll demnach in zwei Bereiche geteilt werden, um eine partielle Clusterbildung der zukünftig ansässigen Unternehmen zu fördern: Im Norden möchte die Gemeinde Handwerk und produzierendes, emissionsarmes Gewerbe ansiedeln, im Süden sollen ein Technologie- und Gründerzentrum sowie Unternehmen aus dem Technologiebereich dominieren. Der Fokus liegt auf kleinen und mittleren Unternehmen, die vielfältige Arbeits- und Ausbildungsplätze bieten. Durch den Bebauungsplan ausgeschlossen werden Betriebsleiterwohnungen und Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale oder gesundheitliche Zwecke, Vergnügungsstätten und Sporteinrichtungen, selbständige Einzelhandelsbetriebe sowie Logistikunternehmen und Industriebetriebe zur Güterlagerung. Noch nicht in den Bebauungsplanentwurf eingeflossen, aber auf einer Wunschliste der Gemeinde stehen eine gemeinsame Kantine für die Mitarbeiter aller Betriebe, ein Platz der Begegnung sowie ein zentrales Parkhaus – zur Verringerung des versiegelten Flächenverbrauchs. Mit einem Ortsbus wird außerdem ein direkter Anschluss an den Marktplatz sowie den Bahnhof Holzkirchen sichergestellt werden. Eine ausreichende Internetverbindung wird dank direktem Glasfaseranschluss für jedes Unternehmen gegeben sein. Das Gewerbegebiet wird in den nächsten Jahren über ein Brückenbauwerk direkt an die Zubringerstraße zur Autobahn A8 (München – Salzburg) angebunden und lässt durch die geplante Straßenführung möglichst rechtwinklige Parzellen entstehen. Diese können von Unternehmen bestens verwertet werden. „Holzkirchen ist nicht nur ein idealer Standort für Unternehmen, auch die Mitarbeiter/-innen und deren Familien werden sich bei uns wohl fühlen“, ist Standortförderin Das neue Gewerbegebiet in Holzkirchen gewinnt an Kontur. Alexandra Koppa überzeugt. „Wir bieten ein lückenloses Angebot im Bereich der Kinderbetreuung, Kinder-, Jugend- und Seniorenfreizeit sowie in der Erwachsenenbildung. Der Ausbau zum umfassenden Bildungsund Schulstandort wird in Kürze durch ein staatliches Gymnasium weiter optimiert. Das kulturelle und soziale Leben pulsiert. Unsere Lage ist also nicht nur landschaftlich reizvoll.“ Raum für Ideen - Keimzelle für Wachstum Anfragen für Flächen im Technologie- und Gründerzentrum W ährend im neuen Holzkirchner Gewerbegebiet Nord in unmittelbarer Nähe zur Autobahnanschlussstelle die letzten planungsrechtlichen Schritte erfolgen, finden gleichzeitig bereits Gespräche zur Vermietung der Flächen im geplanten Technologie- und Gründerzentrum (TGZ) statt. Diese von der SMG initiierte „Keimzelle für unternehmerisches Wachstum“ soll vor allem jungen Unternehmen Start- und Entwicklungsmöglichkeiten bieten, die ihnen zu einem nachhaltigen Erfolg verhelfen. Kerngedanke eines TGZ ist es, optimale Rahmenbedingungen insbesondere für innovative und technologieorientierte Unternehmen zu schaffen und eine rundum stimmige Gewerbeimmobilie zu betreiben, in der Gleichgesinnte Tür an Tür miteinander arbeiten und ihre Unternehmen auf- 36 Miesbacher Impuls bauen. Durch enge Kontakte und persönlichen Austausch bilden sich Netzwerke und Kooperationen; Beratungs- und Unterstützungsleistungen begleiten die jungen Unternehmen bei ihrem Wachstum. Hinzu kommt ein vielfältiges Angebot an Infrastruktur für die einzelnen Mieter innerhalb des Zentrums, beispielsweise temporär mietbare Konferenzräume, beste Breitbandanbindung, Nutzung von Laborräumen oder auch klassische Sekretariatsdienstleistungen wie Empfang oder Post- und Telefonservice. Da Unternehmen in der Gründungs- oder Festigungsphase in jeder Hinsicht variabel agieren möchten, bietet das TGZ ein hochflexibles Angebot an Räumlichkeiten. Sowohl die Größe der angemieteten Flächen als auch die Kondi- tionen können an die Entwicklung des Unternehmens angepasst werden. Gemeinsam mit Alexandra Koppa, der Standortförderin des Marktes Holzkirchen, und der Firma Dobler Consult, die die Machbarkeitsstudie für die Realisierung eines TGZ im Landkreis Miesbach erstellt hatte, führt die SMG derzeit Gespräche mit Unternehmen, die sich für Produktions-, Labor- oder Büroräume im Holzkirchner TGZ interessieren. Als möglichen Investor konnte die SMG einen Unternehmer aus dem Landkreis gewinnen. Nach erfolgter Erschließung des Gewerbegebietes könnte dann im Frühjahr 2013 mit dem Bau des Technologie- und Gründerzentrums begonnen werden. Interessenten können sich gerne an die SMG wenden. Heft 8 | März 2012 Versorgung Inhalt | Wirtschaft | Politik SMG-Energieforum Möglichkeiten einer effizienten Straßenbeleuchtung D er Klimaschutz und die damit verbundene Energiewende sind zwei der großen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Neben der Wirtschaft und Privathaushalten sind hierbei auch der Bund und die Länder sowie die Kommunen gefordert. Mit dem Ziel, Energie zu sparen, können letztere in unterschiedlichsten Bereichen Akzente setzen, beispielsweise bei der Stadtentwicklung und Bauleitplanung, der Verkehrspolitik oder der kommunalen Daseinsvorsorge. Damit stehen auch die Städte und Gemeinden im Landkreis Miesbach vor vielfältigen Aufgaben im Energiebereich. Mit dem SMG-Energieforum entwickelte das Regionalmanagement der SMG ein neues Veranstaltungsformat, um die Kommunen bei der erfolgreichen Umsetzung von Energieprojekten und Effizienzmaßnahmen zu unterstützen. Beim ersten SMG-Energieforum, zu dem das Regionalmanagement im November letzten Jahres die Bürgermeister des Landkreises in das Warngauer Rathaus eingeladen hatte, standen die Möglichkeiten einer energieeffizienten Gestaltung der öffentli- Austausch über effiziente Straßenbeleuchtung: das erste SMG-Energieforum chen Beleuchtung auf der Tagesordnung. Die Straßenbeleuchtung gehört zu den größten Energieverbrauchern in Deutschland, weshalb eine Umrüstung auf moderne Techniken angebracht ist. Für die E.ON Bayern AG stellte Alexander Usselmann die verschiedenen technischen Möglichkeiten der Straßenbeleuchtung vor. Anschließend gingen Martin Reh, Geschäftsführer des in Holzkirchen ansässigen Unternehmens Wire Umwelttechnik, und Stephan Rappold, Geschäftsführer des Leuchtenherstellers Lunato GmbH, näher auf die Vorteile von LED-Leuchten ein, die sehr energiesparend sind und zudem eine hohe Lebensdauer besitzen. Vom angenehmen Schein der LEDLeuchten konnten sich die Teilnehmer im Anschluss selbst überzeugen. Bei einem kurzen Rundgang durch Warngau wurde eine von Wire Umwelttechnik installierte Teststrecke mit verschiedenen LED-Modellen begutachtet. Dr. Norbert Kruschwitz, Direktor der Elektrizitätswerke Tegernsee Carl Miller KG lud zum Abschluss die Wire Umwelttechnik ein, auch die bereits bestehende Teststrecke am Weissach-Werk mit Lunato-Lampen zu vervollständigen. Leistungsfähiges Internet in Moosrain Ausbau der Breitbandversorgung im Landkreis Miesbach M anchmal muss man lange Wege gehen, um ein enges Netz zu knüpfen. Diese Erfahrungen machten auch die Privathaushalte und Betriebe im Gmunder Ortsteil Moosrain. Im Rahmen der von der SMG koordinierten Breitbandinitiative wurde dort bereits zu Beginn des Jahres 2009 der Bedarf für leistungsfähige Internetanschlüsse erhoben. Nach einer Markterkundung und einem Auswahlverfahren hatte der Gemeinderat im Frühjahr 2010 die Angebote bewertet und einen Förderantrag bei der Regierung von Oberbayern gestellt. Zuwendungen in einer Höhe von 49.700 Euro wurden daraufhin bewilligt. Der Auftrag wurde an die Deutsche Telekom vergeben, da diese der einzige Anbieter der gewünschten Glasfasertechnik war. Heft 8 | März 2012 Im Juni 2010 fixierte die Gemeinde Gmund am Tegernsee den Vertrag zum Ausbau des kompletten Ortsteils Moosrain einschließlich der Außenbereiche bis Kreuzstraße. Die Telekom verpflichtete sich, eine Mindestbandbreite von 6 MBit/s zu gewährleisten. Um die Wirtschaftlichkeitslücke zu schließen, übernahm die Gemeinde anteilige Ausbaukosten in einer Höhe von 71.000 Euro. Anlässlich einer Informationsveranstaltung für die Moosrainer Bürger kündigte die Telekom im März 2011 eine Leistungserbringung bis Ende Mai 2011 an. Schließlich dauerte es dann bis Mitte Oktober 2011, bis in den Haushalten und Betrieben ein schnelleres Netz genutzt werden konnte. Das Beispiel Moosrain zeigt, dass die Wünsche von Bürgern und Betrieben für ein leistungsfähiges Breitbandnetz von den Gemeinden sehr ernst genommen werden. Bei der konkreten Umsetzung des Ausbaus ergibt sich allerdings der durch die vorgeschriebenen Ausschreibungen gewünschte Wettbewerb nur in den wenigsten Fällen, was wiederum dazu führt, dass die Ausbauleistung mitunter verspätet erfolgt. Gleichwohl bleibt der kontinuierliche Breitbandausbau im gesamten Landkreis ein Dauerthema und eine Herausforderung für die kommunalen Entscheidungsträger. Zunehmender Datenverkehr, mobiles und dezentrales Arbeiten sowie Ansprüche an eine ständige Erreichbarkeit werden sich in den nächsten Jahren für Unternehmen aller Branchen zu einem entscheidenden Standortfaktor entwickeln. Und auch bei der Wahl geeigneter Wohnstandorte spielt eine Anbindung ans Breitbandnetz eine nicht unwichtige Rolle. Miesbacher Impuls 37 Wirtschaft Politik | Kommunen | Unternehmen Otterfing – ein Portrait Engagierte Bürger und erfolgreiche Unternehmen D ie geographische Lage und gute Infrastruktur machen Otterfing zu einem attraktiven Lebens- und Arbeitsraum. Doch es sind nicht nur die kurzen Entfernungen nach München und zu den bekannten Ferien- und Naherholungsregionen im Süden des Landkreises Miesbach, die die Gemeinde am Tor zum Oberland so besonders machen. Eine Vielzahl an Sport- und Kulturvereinen sowie deren regelmäßige und einmalige Veranstaltungen zeugen von einem lebendigen Dorfleben. So ist der Kalender der neugierigen und unternehmungslustigen Otterfinger gespickt mit verschiedenen Veranstaltungen, die von diversen engagierten Gruppen und Vereinen, wie dem Burschen-, dem Musik- und dem Trachtenverein, dem Frauenbund oder dem TSV Otterfing, einem multidisziplinären Sportverein, der mit sieben sehr aktiven Sparten ein breites Freizeitangebot für seine etwa 1.700 Mitgliedern bietet, organisiert werden. Die umfangreichen und vielseitigen Aktivitäten zeigen, dass man in Otterfing sehr viel Wert auf eine intakte Dorfgemeinschaft legt. Neben den zahlreichen Vereinen spielt in diesem Zusammenhang das „Bürgerforum Agenda 21 Otterfing“ eine besondere Rolle. In insgesamt acht Arbeitskreisen widmen sich engagierte Bürger kulturellen, sozialen und umweltbezogenen Projekten, die sich alle um den großen Themenkreis der Nachhaltigkeit drehen. In Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat wurden seit der Gründung des Bürgerforums 1997 verschiedene Projekte konzipiert und durchgeführt. Somit ist das Bürgerforum maßgeblich daran beteiligt, dass Otterfing heute Mitglied im Netzwerk „Nachhaltige Bürgerkommune in Bayern“ sowie Pilotgemeinde im Bundeswettbewerb „Bioenergieregionen“ ist. Im November 2011 lud der Arbeitskreis Lawine (Landwirtschaft, Wirtschaft, Natur, Energie) beispielsweise zu den bereits vierten Otterfinger Energietagen ein, einer Informationsveranstaltung zum Thema Energieeffizienz. Im Rahmen dieser Veranstaltung konnten die Einwohner der Gemeinde unter anderem eine bezuschusste Stromsparberatung wahrnehmen, mit deren Empfehlungen neben der Umwelt auch die Geldbeutel der Haushalte geschont werden können. Die Art und Weise, wie sich eine Vielzahl der Otterfinger Bürger der Gestaltung des Gemeinschaftslebens vor Ort engagiert, attestiert ein hohes Maß an lokaler Identität und Integrität, wie es für eine Gemeinde wie Otterfing alles andere als selbstverständlich ist. Die Gemeinde, deren Einwohnerzahl sich nach dem Zweiten Weltkrieg durch Zuzug von Heimatvertriebenen innerhalb weniger Jahre auf ca. 1.500 verdoppelte, verzeichnet seitdem ein stetes Bevölkerungswachstum. Heute zählt das Gemeindegebiet mit dem Hauptort Otterfing und den Ortsteilen Bergham, Heigenkam, Holzham, Palnkam und Wettlkam etwa 4.500 Einwohner. Durch Die LTN Servotechnik GmbH produziert im Gewerbegebiet Messsysteme für die Antriebs- und Automationsindustrie sowie Schleifringe. 38 Miesbacher Impuls die Nähe zu München und die gute Anbindung auf Straße (A8 und B13) und Schiene (S-Bahn und Bayerische Oberlandbahn) sowie den hohen Freizeitwert des Landkreises Unser Otterfing, das als flächenmäßig kleinste Gemeinde im Norden des Landkreises Miesbach liegt, hat vieles zu bieten. Wir konnten trotz des starken Siedlungsdrucks, der durch die Lage zwischen München und den Bergen ausgelöst wird, die dörfliche Struktur erhalten. Otterfing lädt zum Verweilen und Ausspannen ein. Das Pulsieren der nahen Großstadt ist nicht mehr zu spüren. Wenn man die angenehm verlaufenden Wander- und Radtouren nutzt, mit denen man von Otterfing aus unser Alpenvorland erkunden kann, begegnet man dem Bayrisch-Ursprünglichen unserer Region und kann so die Seele baumeln lassen. Durch unsere Lage sind wir nicht nur für Gewerbebetriebe eine kleine Perle, sondern auch für Erholungssuchende, die flexibel sein wollen. Deshalb arbeiten wir gemeinsam mit dem Landkreis an einer Ausweitung der Fremdenverkehrsstruktur, um die Reize unseres Ortes jedem zugänglich machen zu können. Das Miteinander wird in unserer kleinen jedoch feinen Gemeinde dabei immer „Groß“ geschrieben. Jakob Eglseder Bürgermeister Heft 8 | März 2012 Kommunen Inhalt | Wirtschaft | Politik Miesbach sind die modernen Siedlungen der Gemeinde eine beliebte Wohngegend, und dementsprechend viele Menschen pendeln täglich mit Auto oder Bahn in die Landeshauptstadt. Trotzdem, so stellt der Arbeitskreis Otterfinger Heimatbuch fest, „hat Otterfing seinen ursprünglichen Charakter bewahrt“. Darüber hinaus hat sich Otterfing im Laufe der Jahre auch zu einem beliebten Standort für zahlreiche Unternehmen entwickelt. Um die Jahrtausendwende war vor allem ein Unternehmen Aushängeschild des Otterfinger Gewerbegebiets: SportScheck beschäftigte auf seiner 1,6 ha großen Gewerbefläche phasenweise bis zu 450 Personen. Doch im Rahmen einer Umstrukturierung des Unternehmens gab man 2005 die Niederlassung in Otterfing auf. Bereits drei Jahre später waren laut Angaben der Immobiliengesellschaft, die heute das Gelände vermarktet, 97% der Gewerbeflächen des ehemaligen SportScheck-Geländes wieder vermietet. Die Fahnen, die heute vor dem Gebäude im Wind flattern, zeigen, wer sich in diesen Gewerbeflächen niedergelassen hat. Nur das Orange im Logo des Logistikunternehmens SLT erinnert noch ein wenig an den Sportartikel-Vertreiber, der einst das Areal erwarb, um dort einen großen Waren-Umschlagplatz zu errichten. Ansonsten hat sich viel geändert. Verschiedene Unternehmen aus ebenso verschiedenen Branchen haben sich in den Räumlichkeiten eingemietet, darunter sind neben SLT unter anderem auch der Nitrierbetrieb Nitrion, das Unternehmen Bergzeit, das sowohl online als auch vor Ort Outdoor-Artikel vertreibt, und IST, ein Hersteller für mechanische Bauteile im Maschinen- und Anlagenbau. Wie auf dem ehemaligen SportScheck-Gelände werden im gesamten Gewerbegebiet die Flächen produktiv genutzt, und aufgrund der Lage und der guten Rahmenbedingungen können verschiedenste Unternehmen hier erfolgreich wirtschaften. Dies veranlasste die Gemeinde im Jahr 2010, durch einen neuen Bebauungsplan den Weg für eine Erweiterung des Gewerbegebiets zu ebnen. Die neu entstandenen Gewerbeflächen, die fußläufig von der S-Bahn-Station zu erreichen sind, werden mittlerweile von der Kommune vermarktet. Mit ANSYS hat auch ein weltweit agierendes Software- und Dienstleistungsunternehmen die Vorzüge des Standorts für sich entdeckt. Obwohl der Hauptsitz von ANSYS Germany in Darmstadt liegt, engagiert sich Otterfing: Bindeglied zwischen München und den Alpen Heft 8 | März 2012 das Unternehmen auch vor Ort. So ist es einer der Hauptsponsoren des Otterfinger Challenge Cups, einem Fußballturnier, in dem die Stars von morgen ihr Können unter Beweis stellen. Es gilt als das bestbesetzte U14-Turnier Süddeutschlands, bei dem jedes Jahr im September die Nachwuchsmannschaften von renommierten Vereinen aus der ersten und zweiten Bundesliga sowie aus Österreich und der Schweiz aufeinandertreffen und dem zahlreich vertretenen Publikum mitreißenden Jugendfußball bieten. Und vielleicht findet der ein oder andere Mitgereiste etwas Zeit, die landschaftlichen Reize der Umgebung zu erkunden und bei einem ausgiebigen Spaziergang in den Moränenhügeln die Herbstsonne genießen zu können. Spätestens beim Anblick des Teufelsgrabens, den die Sonnenstrahlen zu dieser Jahreszeit fast so golden erscheinen lassen wie im Gemeindewappen, ist jeder Besucher von der typischen Voralpenlandschaft begeistert. Die Otterfinger selbst wissen verständlicherweise am besten, was sie an ihrer Heimat haben. Und wie das Engagement der Bürger zeigt, tun sie auch alles, damit diese ihnen noch möglichst lange erhalten bleibt. Foto: Thomas Plettenberg Miesbacher Impuls 39 Wirtschaft Politik | Region | Unternehmen Die Megatrends im Blick haben Bildung und Wissen als entscheidende Faktoren im internationalen Standortwettbewerb E in bedeutender Standortfaktor für innovative Regionen ist der Rohstoff Wissen. In der Europäischen Metropolregion München (EMM) haben sich daher Universitäten, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und weitere Akteure im Bereich Bildung und Wissenschaft zusammengeschlossen, um den Schlüsselfaktor Wissen weiterzuentwickeln. Die beiden Leiter der Arbeitsgruppe Wissen, Professor Thomas Doyé, Vizepräsident der Hochschule Ingolstadt, und Dr. Stefan Loibl, Geschäftsführer Weiterbildung bei der IHK für München und Oberbayern, geben im Interview Einblick in Hintergrund und Projekte. Warum ist das Thema Wissen so wichtig für eine Metropolregion? Loibl: Eine zukunftsorientierte Region muss die „Megatrends“ im Blick haben. Die Arbeitswelt der Zukunft wird mehr noch als heute von den Themen Wissen, Bildung und Kompetenz beherrscht werden. Wenn die EMM attraktive Arbeitsplätze schaffen, neue Technologien voranbringen will und für führende, innovative Unternehmen langfristig interessant sein will, sind Bildung und Wissen entscheidende Faktoren im internationalen Standortwettbewerb. Doyé: Bestens ausgebildete deutsche Fachkräfte wandern ab ins Ausland und solche mit Migrationshintergrund kehren zunehmend in ihre Herkunftsländer zurück. Nach dem US-Soziologen Richard Florida machen drei Faktoren eine Region interessant für Spitzenkräfte: Technologie, Talent und Toleranz. Und das hat viel mit dem Thema Wissen zu tun. Stichwort Fachkräftemangel: Was lässt sich in einem Netzwerk wie der Metropolregion München in diesem Bereich bewegen? Loibl: Zweifelsohne wird die Fachkräftesicherung und -entwicklung einen enormen Stellenwert erhalten. Da die EMM als Zuzugsregion weniger vom demographischen Wandel betroffen sein wird als andere Landesteile, wird es ganz entscheidend sein, die Qualifizierung der hier lebenden und arbeitenden Menschen voranzubringen und so eine breite Teilhabe der Bevölkerung zu ermöglichen und den großen Bedarf der Unternehmen an qualifizierten Fachleuten sicherzustellen. Doyé: Die Fachgruppe „Fachkräfteentwicklung“ möchte den Akteuren der Metropolregion München Rüstzeug an die Hand geben, um Fachkräfte nachhaltig zu gewinnen, zu halten und zu entwickeln. Dazu laden wir in einzelnen Teilregionen regionale Experten ein, um die Diskussion über den Bedarf und die Situation vor Ort anzuregen und daraus Projekte abzuleiten. Wie kann die Europäische Metropolregion München auch international als „Region des Wissens“ zum Maßstab werden? Loibl: Exzellente Universitäten, die Maß- stäbe setzen in Forschung und Lehre, praxisorientierte, innovative Hochschulen und eine vielfältige Schullandschaft sind Punkte, die wir international schon heute gut transportieren können. Die EMM ist durch die hochwertige duale Berufsausbildung und durch eine hervorragende berufsbezogene und allgemeinbildende Weiterbildungslandschaft ungewöhnlich gut positioniert im internationalen Vergleich. Entsprechend dieser „Wissenslandkarte“ verfügen wir über attraktive Unternehmen, für die hochqualifizierte Mitarbeiter die Grundlage ihres Geschäftsmodells bilden. Wenn wir es schaffen, diese Konstellation noch sichtbarer zu machen und die Vernetzung der Bildungsund Unternehmenslandschaften weiter zu stärken, sind wir auch international sehr gut aufgestellt und ein echter „Benchmark“. Doyé: Ich denke, die EMM eignet sich dafür, einen Spagat zu schaffen: Auf der einen Seite können wir die Positionierung als weltweit anerkannte Wissensregion vorantreiben, indem wir die Sichtbarkeit unseres großen Potenzials verbessern. Auf der anderen Seite müssen wir das lebenslange Lernen in geeigneten Formen unterstützen. Das immer schneller veraltende Wissen und die längere Lebensarbeitszeit machen dies schlichtweg unverzichtbar. Zudem können wir die Chancengerechtigkeit und den Zugang zu Bildung für alle Bevölkerungsgruppen verbessern, indem wir uns auch verstärkt um die Bildung der Jugendlichen und der Menschen mit Migrationshintergrund kümmern. Anzeige Gemeinsam für eine Spitzenposition in Europa Der Verein Europäische Metropolregion München International bekannt Regional vernetzt Knüpfen Sie wertvolle Kontakte. Positionieren Sie sich als Teil einer starken Metropolregion München in Europa und der Welt. Lernen Sie im persönlichen Gespräch mit unterschiedlichen Entscheidungsträgern und Partnern neue Strategien und Denkansätze kennen. Bringen Sie mit Ihren Stärken Projekte in Ihrer Region voran. Lokal verwurzelt Jetzt Mitglied werden! Gemeinsam handeln Nutzen Sie unser Informationsmaterial wie Publikationen und Studien über die Region. Zeigen Sie mit unserem Imagefilm Ihren künftigen Mitarbeitern, dass es sich in der Region nicht nur gut arbeiten, sondern auch hervorragend leben lässt. Die Metropolregion München ist Deutschlands stärkster Wirtschaftsstandort. Tragen Sie dazu bei, dass dies auch in Zukunft so bleibt! Europäische Metropolregion München e. V. | Kardinal-Döpfner-Straße 8 | D-80333 München Telefon: 089 / 452 05 60-10 | www.metropolregion-muenchen.eu | www.kulturregion.eu 40 Miesbacher Impuls Heft 8 | März 2012 Regionalmanagement Inhalt | Wirtschaft | Politik Landkreis Miesbach ist ‚Bayerns Region des Jahres’ Auszeichnung für vorbildliches Regionalmanagement D er erste Preis des vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie ausgerichteten Wettbewerbs „Regionalmanagement – Bayerns Region des Jahres“ ging im Herbst 2011 an das Regionalmanagement Miesbach, dessen Projektträgerin die Standortmarketing-Gesellschaft (SMG) ist. Der Landkreis darf sich folglich mit dem Titel ‚Bayerns Region des Jahres 2011’ schmücken. „Im Wettbewerb haben die Finalisten unter anderem dargestellt, mit welchen Strategien ihr Regionalmanagement regionale Wertschöpfung aufbaut und seine Akteure vernetzt, wie wichtige Entscheider vor Ort eingebunden werden und ehrenamtliches Engagement gefördert wird. Der Landkreis Miesbach überzeugte dabei in allen Bereichen mit seinem ausgezeichneten Regionalmanagement“, so Bayerns Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel bei der Preisverleihung in Regensburg. „Aus den eingegangenen schriftlichen Bewerbungen hatte die Jury in einem ersten Schritt die drei vorbildlichsten Initiativen ermittelt. Neben dem Regionalmanagement Deggendorf und dem Regionalmanagement Main-Spessart wurde unser Regionalmanagement als weitere potenzielle Siegerregion ausgewählt“, berichtet Projektleiterin Martina Schulze. Offensichtlich überzeugen konnte das Regionalmanagement Miesbach die Jury mit seiner Strategie zur Stärkung der regionalen Wertschöpfung. Diese wurde exemplarisch an den Handlungsfeldern „Oldtimer“ und „Direktvermarkter“ verdeutlicht. So gibt es im Landkreis Miesbach zahlreiche Hersteller verschiedenster Qualitätsprodukte aus der Nahrungs- und Genussmittelbranche. Oft fehlen diesen Produzenten jedoch die Ideen und finanziellen Mittel, um ihre Produkte erfolgreich zu vermarkten, so dass die vorhandenen Potenziale nicht optimal genutzt werden. „Wir haben diese Ausgangslage zum Anlass genommen, im Bereich der Direktvermarktung eigene Impulse mit dem Ziel zu setzen, den Bekanntheitsgrad der Freude über die Auszeichnung „Region des Jahres“: SMG-Geschäftsführer Oliver Reitz, Staatssekretärin Katja Hessel, SMG-Projektleiterin Martina Schulze und Regionalmanager Stephan Göttlicher (v. l.) Heft 8 | März 2012 heimischen Direktvermarkter zu erhöhen und selbigen neue Absatzmöglichkeiten zu eröffnen“, erläutert Schulze. Im Handlungsfeld „Oldtimer“ hat das Regionalmanagement ebenso eine ganze Reihe von Maßnahmen umgesetzt, um den Landkreis Miesbach noch besser als OldtimerDestination zu positionieren und die Potenziale der Branchen optimal zu nutzen. „Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt dabei neben der Stärkung der Leistungsverflechtungen durch die Vernetzung der Akteure aus der Oldtimer-Branche auch auf der Bindung der Kaufkraft in der Region, was z. B. durch die Etablierung eines Oldtimer-Forums im nördlichen Landkreis erreicht werden soll“, so SMG-Geschäftsführer Oliver Reitz. Als Siegerregion kann sich das Regionalmanagement Landkreis Miesbach über die Finanzierung und Ausrichtung einer gemeinsamen, hochrangig besetzten Großveranstaltung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Wirtschaftsministers freuen. Diese wird am 22. März 2012 zum Thema „Fachkräfte“ stattfinden (siehe S. 30). Für Regionalmanager Stephan Göttlicher war die Auszeichnung ein schöner Schlusspunkt seiner Tätigkeit, weil er im September 2011 nach knapp zweieinhalb Jahren das Regionalmanagement Landkreis Miesbach auf eigenen Wunsch verließ. Miesbacher Impuls 41 Wirtschaft Politik | Landkreis | Unternehmen Masterplan Tourismus – ein Landkreis profiliert sich Ü ber 6.000 Arbeitsplätze aus dem Bereich Tourismus tragen im Landkreis zu etwa 10 % des Primäreinkommens bei – ohne Zweifel ist die Branche ein zentraler Wirtschaftsmotor in der Region. Umso besorgniserregender ist die Tatsache, dass die Zahl der Übernachtungen zwischen 1988 und 2008 um knapp 30 % fiel – während Bayern insgesamt 8 % mehr Übernachtungen zählen konnte. Externe Faktoren wie ein stärkeres Mitbewerberfeld, veränderte Reisegewohnheiten der Gäste und Änderungen im Kur- und Gesundheitswesen trugen genauso zu den massiven Verlusten bei wie interne Hemmnisse: Lange Zeit fehlte ein landkreisweites Gesamtkonzept für die touristische Entwicklung, die Organisations- und Marketingstrukturen waren zersplittert, und man hat es versäumt, neue und kreative Angebotsthemen und Infrastrukturerweiterungen zu erschließen. Durch den Masterplan Tourismus arbeiten die Alpenregion Tegernsee Schliersee (ATS) und die Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT) mit Unterstützung durch das Beratungsunternehmen PROJECT M an insgesamt zwölf Leitprojekten in vier Handlungsfeldern. Die SMG ist durch das Infrastruktur- und Ansiedlungsmanagement in den Masterplan mit eingebunden ©2011 PROJECT M GmbH Die vier Handlungsfelder des Masterplans Tourismus mit seinen 13 Leitprojekten (siehe rechts). Durch den Masterplan sollen das riesige Potenzial der Region – insbesondere die attraktive Naturlandschaft und die eigene Identität mit gelebter Kultur und Brauchtum – endlich optimal genutzt und bis 2020 die Qualitätsführerschaft im Wettbewerbsumfeld erreicht sowie die Zahl der Übernachtungen um 20 % gesteigert werden. So sollen eine einheitliche Marke und ein gemeinsames Marketing dazu beitragen, den Landkreis nach innen und nach außen stärker zu profilieren. Nur mit einer abgestimmten Markenarchitektur und -umsetzung unter der Dachmarke „Alpenregion Tegernsee Schliersee“ einerseits und mit der Premiummarke „Der Tegernsee“ andererseits kann es gelingen, ansprechende Marketingmaßnahmen zu entwickeln. Dazu gehören auch ein gemeinsames, landkreisweites Gastgeberverzeichnis (ab 2012/13) und ein gemeinsames Reservierungs- und Informationssystem („im web“, landkreisweit ab Mai 2012). Foto: Tegernseer Tal Tourismus GmbH Die Touristen – hier auf den Panorama-Sonnenliegen am Wallberg – sind 2011 wieder häufiger in den Landkreis gekommen. 42 Miesbacher Impuls Heft 8 | März 2012 Inhalt Landkreis | Wirtschaft | Politik Darüber hinaus wurden und werden die touristischen Organisationsstrukturen im Landkreis gestrafft. Mit der räumlichen Zusammenlegung von ATS und TTT im Tegernseer „Haus des Gastes“ konnten bei Buchhaltung, Prospektversand oder auch bei den Telefonanlagen erhebliche Synergien gewonnen werden. Die Integration von ATS und TTT ist damit schon relativ weit fortgeschritten und soll bis 2014 komplett abgeschlossen sein – denn dann wird es nur noch eine touri- Wanderkarte („WanderTraum Nord“). Um den Landkreis fahrradfreundlicher zu gestalten werden auch hier Beschilderung und Kartenmaterial optimiert. Außerdem möchte die Region durch eine Kooperation mit der e-Bike Initiative „movelo“ eine landkreisweite Versorgung mit elektronisch angetriebenen Fahrrädern und entsprechenden Akkuladestationen gewährleisten. Es wird zudem noch an vielen weiteren Projekten und Produkten gearbeitet, etwa in den Bereichen „Wintererleb- Auf der Dachterrasse der monte mare Saunawelt in der Vitalwelt Schliersee Heft 8 | März 2012 Nicht nur die Zahl der Übernachtungen ist seit 1988 im Landkreis kontinuierlich gesunken: Auch die Zahl der Fremdenverkehrsbetriebe ist um etwa 30 % zurückgegangen. In einzelnen Gemeinden hat sich die Zahl der Betten sogar um 40 % reduziert. Um diese Situation zu entschärfen, ist die SMG über das Leitprojekt „Infrastruktur- und Ansiedlungsmanagement“ in den Masterplan mit eingebunden und verstärkt ihre Aktivitäten bei Flächenentwicklung und Investorenansprache insbesondere im Bereich touristischer Standorte und Objekte. In einem ersten Schritt wurden dazu Flächen identifiziert, die sich für eine touristische Nutzung eignen. Diese werden nun in einer Investorenbroschüre, die an Investoren und Projektentwickler im Tourismusbereich gerichtet ist, dargestellt und vermarktet. Darüber hinaus fungiert die SMG als Schnittstelle zwischen den potenziellen Investoren und den Gemeinden und unterstützt bei der Projektentwicklung sowie bei der Akquirierung von Fördergeldern. Als personelle Unterstützung für das Infrastruktur- und Ansiedlungsmanagement ist seit Oktober 2011 Florian Brunner Teil des SMG-Teams. Herr Brunner war bereits als Praktikant und studentischer Mitarbeiter für die SMG tätig und ist mit dem Landkreis bestens vertraut. Foto: Dirk Holst stische Organisation im Landkreis geben. Außerdem wurde mit der Zusammenführung der Tourist-Informationen im ATSGebiet begonnen: Eine gemeinsame Serverlösung und eine Vereinheitlichung von Systemen und Arbeitsabläufen sollen zu einer höheren Effektivität und Qualität beitragen. Bei der Produkt- und Angebotsentwicklung stehen die Sicherstellung der Angebotsqualität und die Gestaltung vertriebsgerechter Produkte im Mittelpunkt. Unter anderem wird im Frühjahr 2012 die einheitliche Beschilderung der Wanderwege abgeschlossen sein, dazu werden einige Standorte mit einer kreativen Möblierung durch regionale Handwerker ausgestattet. Der Norden des Landkreises erhielt außerdem eine eigene Mehr Betten für den Landkreis! nis“ oder „Gesundheit“. Nicht zuletzt sollen die Gastgeber in Zukunft stärker bei der Qualitätsoptimierung unterstützt werden. Dass es mit dem Tourismus im Landkreis wieder aufwärts geht, zeigt auch eine statistische Kennzahl: Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Übernachtungen im Zeitraum von Januar bis Dezember 2011 um 7,6 %, der Wert liegt damit deutlich über dem überregionalen Durchschnitt. Damit sich diese erfreuliche Entwicklung verfestigt, wird die Unterstützung aller Gemeinden dringend benötigt. Denn nur durch eine erfolgreiche Profilierung und eine aktive Mitwirkung können die Kommunen vom Masterplan profitieren. Kontakt: Florian Brunner Ansiedlungsmanager Telefon: (0 80 25) 993 72 - 23 E-Mail: [email protected] Foto: Tegernseer Tal Tourismus GmbH Wanderung am Soinsee bei Bayrischzell Miesbacher Impuls 43 Wirtschaft Politik | Landkreis | Unternehmen Ramsauer Ehrengast in Wildbad Kreuth Bundesverkehrsminister beim Neujahrsempfang H ochrangige Gäste aus der Bundespolitik zählten in den letzten Jahren zu den Festrednern des Neujahrsempfangs des CSU-Kreisverbandes Miesbach. Auch in diesem Jahr konnte der Kreisvorsitzende Landrat Dr. Jakob Kreidl mit Bundesminister Dr. Peter Ramsauer einen prominenten Ehrengast begrüßen. Ramsauer, der in seinem Ressort die Handlungsfelder Verkehr, Bau und Stadtentwicklung verantwortet, widmete den ersten Teil seiner Ansprache den aktuellen politischen Entwicklungen auf der Bundesebene, ging aber auch auf die Anforderungen an ein modernes und leistungsfähiges Verkehrswegenetz in Oberbayern ein. Die Finanzierung und Sanierung von Bundesfernstraßen seien ebenso komplexe Herausforderungen wie die Ertüchtigung des Schienennetzes im Nah- und Fernverkehr. Foto: Thomas Plettenberg Eintrag ins Goldene Buch: Dr. Peter Ramsauer (sitzend) mit der Europaabgeordneten Dr. Angelika Niebler, Saskia Ludwig (CDU-Fraktionsvorsitzende im Brandenburger Landtag), Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider, Alexander Radwan (Landtagsabgeordneter), Bundeslandwirtschafsministerin Ilse Aigner und Landrat Dr. Jakob Kreidl (v. l.) Foto: Thomas Plettenberg 800 Gäste folgten der Rede von Bundesminister Dr. Peter Ramsauer. Vor rund 800 Gästen nahm auch Kreidl in seiner Begrüßungsansprache zu aktuellen politischen Handlungsfeldern Stellung. Insbesondere die Energiewende, die Bildung und der Arbeitsmarkt seien derzeit die Themen, denen die Kommunalpolitik im Landkreis Miesbach besonderes Gewicht verleihe. Dankbar und erfreut zeigte sich Kreidl über die Investitionsbereitschaft der Unternehmen, die in den letzten Monaten 300 neue Arbeitsplätze geschaffen hätten. Dies mache ebenso Hoffnung wie die jüngste Entwicklung bei der Realisierung des Gesundheitshotels Lanserhof in Waakirchen, wo sich die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde in einem Bürgerentscheid eindeutig für die Verwirklichung des Projektes ausgesprochen hatten. Kreisentwickler geht in Ruhestand Toni Scherer verabschiedet sich D er berufliche Ruhestand ist zwar lange vorher absehbar, aber man wundert sich dann doch, wenn es plötzlich soweit ist. Diese Gedanken mögen in diesen Tagen auch dem Kreisentwickler Toni Scherer durch den Kopf gehen. Nach zwei Amtsperioden als Bürgermeister von Schliersee (1994-2006) war der studierte Architekt in den letzten fünf Jahren als Koordinator für die Erarbeitung und Umsetzung des landkreisweiten Entwicklungskonzeptes „Unser Landkreis Miesbach 2014“ verantwortlich. Mit großem Engagement hat Scherer auf der Grundlage der erarbeiteten 90 Entwicklungsprojekte u. a. das Integrierte Klimaschutzkonzept, das Ver- 44 Miesbacher Impuls kehrskonzept sowie eine Baufibel für den Landkreis Miesbach auf den Weg gebracht. Engagiert auch im Ruhestand: Kreisentwickler Toni Scherer Während die Aufgaben der Kreisentwicklung künftig in die Handlungsfelder der Standortmarketing-Gesellschaft integriert werden, wird sich der Schlierseer Altbürgermeister zum Ende des Monats März aus dem aktiven beruflichen Leben verabschieden. Toni Scherer wird sich aber auch im Ruhestand im Gestaltungsbeirat des Landkreises engagieren. Dies ist ein Architekten-Fachgremium, das sich der Bewusstseinsbildung für gute zeitgemäße Architektur verschrieben hat und dessen Entstehung und Wirken ihm beruflich ein großes Anliegen war. Heft 8 | März 2012 StatementsInhalt | Bildung | Wirtschaft & Beruf Junge Menschen im Landkreis Miesbach Wie sehen Jugendliche den Landkreis Miesbach als Wohn-, Schul- und Arbeitsraum? Der Miesbacher Impuls hat vier junge Menschen zu ihrer Einschätzung befragt. „Der Landkreis Miesbach, insbesondere seine Kreisstadt, verfügt über ein sehr reichhaltiges Angebot an schulischen und betrieblichen Ausbildungsmöglichkeiten. Angefangen bei den Kindertagesstätten, über die Grund-, Haupt- und Realschule, bis hin zum Gymnasium oder diversen Fortbildungseinrichtungen wie Berufsschulen, Berufsaufbau- und Berufsfachschulen sind alle wesentlichen Schulzweige in der Kreisstadt beheimatet. Man könnte sagen „Miesbach ist eine Schulstadt“. Holzkirchen verfügt darüber hinaus seit ein paar Jahren zusätzlich über eine Fachoberschule. Durch die Initiative unseres Landrats Dr. Jakob Kreidl wurden bestehende Defizite im Bildungsangebot aufgezeigt, die nun konsequent behoben werden sollen. Sein ins Leben gerufener „Aktionsplan Schulen“ ist ein erster Schritt in diese Richtung. In den verschiedenen Gemeinden gibt es umfassende Möglichkeiten zur BeJulia Herzog (18), Schü- rufsausbildung. Die zahlreichen mittelständischen Unternehmen und Handlerin aus Schliersee werksbetriebe sorgen für ausreichend Ausbildungsplätze in den verschiedensten Berufsbildern. Aber auch einige Konzerne wie z. B. Hexal/Sandoz, Telair, Panasonic oder CCL Label bieten Ausbildungs- und Arbeitsplätze mit internationaler Note. Meine persönliche berufliche Zukunft kann ich im Landkreis leider nicht verwirklichen, ich werde daher später voraussichtlich in einer Großstadt wie München studieren, arbeiten und leben, wo ich bereits heute eine weiterführende Schule besuche. Trotzdem finde ich es sehr schön, hier zu wohnen.“ „Seit eineinhalb Jahren absolviere ich eine Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten in einer Hausarztpraxis in Miesbach. Mein Interesse an der Arbeit im Gesundheitsbereich wurde durch meine Tätigkeit als Fahrerin und später als Sanitäterin beim Bayerischen Roten Kreuz geweckt. Überhaupt bietet der Landkreis sehr vielfältige Möglichkeiten, sich aktiv und ehrenamtlich im Vereinsleben zu engagieren. Das stärkt meiner Meinung nach sicherlich die Identifikation mit seiner Heimat. Auch das Ausbildungsangebot halte ich im Landkreis Miesbach für sehr gut, insbesondere weil es jetzt auch eine Fachund Berufsoberschule in Holzkirchen gibt, denn früher musste ich dazu jeden Tag nach Bad Tölz fahren. Heute muss ich einmal pro Woche für den Unterricht zur Berufsschule in unseren Nachbarlandkreis. Für die Zukunft kann ich mir schon vorstellen, im Landkreis wohnen zu bleiben. Es gibt hier viel zu unternehmen, das Freizeit- und Naturangebot ist Eva Brunner (23), Auszubildende zur medizinischen einfach super. Nur das Abendangebot für junge Leute sollte sicherlich verbesFachangestellten aus sert werden.“ Miesbach Heft 8 | März 2012 „Zunächst muss ich zugeben, dass ich mich mit dem Ausbildungsangebot im Landkreis nicht wirklich befasst habe, da ich nach der Schule studieren und keine Ausbildung beginnen möchte. Das Jobangebot des Landkreises halte ich aber für durchaus vielseitig. Durch den Tourismus in der Voralpenregion entstehen viele Arbeitsplätze. Zusätzlich haben sich auch einige Institutionen wie zum Beispiel das Fraunhofer-Institut in Oberlaindern niedergelassen. Außerdem spricht eine Arbeitslosenquote von nur ca. 3 % ja wohl für sich. Nach meinem Empfinden ist der Landkreis Miesbach ausreichend mit Schulen Markus Ehret (18), Schüausgestattet. Vor allem durch die Sanie- ler aus Miesbach rung der Realschule und den Aus- bzw. Umbau des Gymnasiums in Miesbach können den Schülern nun bessere Lernbedingungen geboten werden. Doch auch die Möglichkeit zur Weiterbildung ist z. B. durch den FOS-Standort Holzkirchen gegeben. Ich besuche seit dem Jahr 2004 das Naturwissenschaftlich-Technologische Gymnasium in Miesbach. Ob ich später mal im Landkreis arbeiten will, darüber habe ich noch keine feste Entscheidung getroffen. Im Herbst werde ich den Landkreis Miesbach jedoch zunächst einmal verlassen, um an einer Universität mein Studium zu absolvieren. Ich kann mir aber vorstellen, dass ich nach Beendigung des Studiums wieder in den Landkreis zurückkomme und dort einer Beschäftigung nachgehe.“ „Wie die Bildungsstudie 2011 beweist, zählt der Landkreis Miesbach mit seinem Bildungsangebot zu den Top 6 Landkreisen in Deutschland und muss sich dank beträchtlicher Investitionen in den Ausbau des Schulwesens nicht verstecken. Schulen wie die Gymnasien Tegernsee und Miesbach sowie die Möglichkeit, eine Fachoberschule in Holzkirchen zu besuchen, machen Miesbach meiner Meinung nach zu einem sehr attraktiven Bildungsstandort. Für mein Studium pendle ich derzeit jeden Tag nach München. Später könnte ich es mir sehr gut vorstellen, im Landkreis zu arbeiten, wobei die Möglichkeiten in einer Großstadt natürlich vielfältiger sind. Im Ausbildungsbereich finde ich, dass der Kreis Miesbach besonders im Dienstleistungssektor Chancen hat. Neben dem Standbein „Tourismus“ ziehen vermehrt erholungssuchende Menschen in die Region, um dann nach München zu pendeln. Während der Süden des Landkreises besonders im Tourismusbereich Ausbildungsmöglichkeiten bietet, sehe ich im Norden mit der Nähe zur A8 gute Berufsperspektiven für kaufmännische, produktionsorientierte Berufe.“ Johann Holzinger (20), Student der Geographie und BWL aus Weyarn Miesbacher Impuls 45 Wirtschaft Bildung & Beruf | Unternehmen | Zuwanderung Gekommen, um zu bleiben Der Miesbacher Impuls stellt drei Personen vor, deren Wege durch verschiedene Umstände in den Landkreis Miesbach geführt haben. Für alle drei ist der Landkreis mittlerweile zur Heimat geworden. Von Sri Lanka an den Schliersee Die Geschichte, wie Walter de Alwis das erste Mal nach Deutschland kam, klingt nach einer klischeehaften Komödie im Sonntagnachmittagsfernsehen. Mit 21 Jahren flog er im April 1976 von Sri Lanka nach Frankfurt. Er vermutete frühlingshafte Temperaturen und trug daher nur ein kurzärmliges Hemd. Doch ihn erwartete nicht warmes, mildes Wetter, sondern der erste Schnee, den er jemals gesehen hatte. Von Frankfurt ging es mit der Bahn und ohne Ja- und hat in dieser Zeit unter anderem größere Hotels mit bis zu 530 Zimmern geführt. Als Regionaldirektor für einen internationalen Konzern war er auch für 15 4- und 5-Sterne-Hotels direkt zuständig. In dieser Zeit lernte er seine heutige Frau Ute kennen, die ebenfalls leitende Positionen in der Hotellerie bekleidete. Schon bald entstand die Idee, einen eigenen Betrieb zu führen. Ute und Walter de Alwis hatten sich bereits etwa 60 Objekte angesehen, bevor sie im Jahr 2006 auf das Seehotel Schlierseer Hof stießen. Auf Anhieb nerstag sowohl für Hotelgäste, aber auch für heimische Besucher ein srilankanisches Buffet mit Reis, Nudeln, Fisch, Fleisch und verschiedenen leckeren Gemüsegerichten. Professionelle Unterstützung erhält er dabei von einem Arzt, einer Therapeutin sowie einem Koch aus Sri Lanka. Walter de Alwis macht einen sehr zufriedenen Eindruck, wenn er von der Hotellerie, von seinen Erlebnissen im Oberland und von seinem eigenen Hotel erzählt. Und obwohl er streng katholisch erzogen wurde, scherzt er gerne über seinen Werdegang: „Falls ich irgendwann einmal wieder geboren werden würde, ich würde sehr vieles ähnlich machen.“ Von Italien ins Tegernseer Tal Heute bezeichnet Walter de Alwis Deutschland als seine Heimat, und auch an den Schnee hat er sich nach 36 Jahren gewöhnt. cke oder Pullover weiter nach Berlin. „Mein allererster Eindruck von Deutschland war also hauptsächlich geprägt von kalter Luft und weißem Schnee“, erinnert sich Walter de Alwis heute mit einem Lächeln auf den Lippen zurück. Er ließ es sich jedoch nicht nehmen, zu diesem Eindruck noch viele weitere hinzu kommen zu lassen. In Berlin arbeitete er in verschiedenen Hotels und bildete sich dort auch zum Hotelbetriebswirt weiter. Wie es in der Branche üblich ist, arbeitete er danach in einigen 4- und 5-Sterne-Hotels, um die notwendige Erfahrung zu sammeln. Über 20 Jahre war er dann als Hoteldirektor tätig 46 Miesbacher Impuls waren sie vom Hotel selbst, aber auch von der Kulisse, die der Schliersee bietet, begeistert: „Das kleine, etwas unscheinbare Hotel in dieser atemberaubenden Landschaft, das war Liebe auf den ersten Blick.“ Im Dezember des vergangenen Jahres feierte das Ehepaar de Alwis mit 120 geladenen Gästen das fünfjährige Bestehen ihres 4-Sterne-Hauses. Auch wenn Walter de Alwis den Schlierseer Hof als durch und durch bayerisches Hotel führt, ist er aufgrund wiederholter Nachfrage doch zu einem kleinen Botschafter seines Geburtslandes Sri Lanka geworden. So bietet das Hotel heute professionelle Ayurveda-Behandlungen und jeden Don- Zunächst musste starke Überzeugungsarbeit geleistet werden, damit Mimmo Lapenna überhaupt in das Tegernseer Tal kam. Dass der gelernte Koch mit Meisterbrief 21 Jahre später immer noch dort ist und erfolgreich ein renommiertes Restaurant in Bad Wiessee führt, hätte er sich damals, im Jahre 1990, nicht träumen lassen. Als Freunde den in Bari geborenen Italiener baten, in RottachEgern in dem Restaurant Pasta da Enzo auszuhelfen, sagte er für sechs Monate zu, obwohl er an der Idee nach Deutschland zu gehen, nicht wirklich Gefallen fand. Aus den sechs Monaten wurden sechs Jahre, und schließlich entschied sich Mimmo Lapenna, der zuvor, wie er selbst sagt, ein „gastronomie-typisches zigeunerähnliches Leben“ mit Saisonarbeit und vielen verschiedenen Stationen führte, im Tegernseer Tal Wurzeln zu schlagen und sich selbstständig zu machen. So eröffnete er im Mai 1995 das Ristorante da Mimmo, welches heute längst zu den etablierten Adressen im Tegernseer Tal zählt. Etwa 70 % seiner Gäste sind Stammgäste, die es immer wieder genießen, mit besonderen italienischen Spezialitäten und ausgewählten Weinen verwöhnt zu werden. Als begeisterter Rennrad- und Mountainbike-Fahrer weiß er die landschaftlichen Reize seiner jetzigen Heimat sehr zu schätzen: „Die Natur, die Landschaft und die Berge machen diese Gegend schon zu etwas Heft 8 | März 2012 ZuwanderungInhalt | Bildung | Wirtschaft & Beruf Besonderem.“ Ihm ist auch wichtig, dass seine Wahlheimat nicht allzu weit von Italien entfernt ist, um regelmäßig seine Familie und Freunde besuchen zu können. „Das einzige, was mir nicht gefällt“, sagt er, während sein Blick etwas skeptisch aus dem Fenster über seine eingeschneite Terrasse schweift, „ist der lange Winter, aber daran kann man ja nichts ändern.“ lische Bergdorf sowie die umliegende Landschaft, und niemand beaufsichtigte sie oder verlangte eine genaue Erklärung, wann man sich wo herumtrieb. Sehr gegensätzlich nahm er dagegen sein neues Umfeld wahr, nachdem er mit sechs Jahren zurück in die Kreisstadt zog: „Es war, als ob ich aus dem Dschungel in die Großstadt kam.“ Die völlig neue Umgebung und Mimmo Lapenna führt in Bad Wiessee ein eigenes Restaurant. Mimmo Lapennas Erinnerungen an seine Anfangsjahre im Tegernseer Tal sind auch geprägt von der offenen, jugendlichen, ausgehfreudigen Atmosphäre, die in jenen Tagen im Tal herrschte. Verschiedene überregional bekannte Clubs und Bars und das junge Publikum, das sie anzogen, dominierten das Nachtleben in den Talgemeinden. Ein wenig wünscht er sich diese lebendige, vielleicht auch ein bisschen italienische Ausgehkultur zurück und ist sich sicher, dass nicht nur die Gastronomie davon profitieren würde, sondern vor allem auch die jungen Leute im Tegernseer Tal. die Tatsache, dass von diesem Zeitpunkt an die ihm bis dahin fremden Eltern stets nach dem Rechten sahen, verursachten ein Gefühl von Einschränkung und Einengung. Neben den sprachlichen Barrieren waren es vor allem auch kulinarische, die die Eingewöh- nung zunächst erschwerten. Besonders einprägsam waren für Adnan Atilgan die ersten Annäherungsversuche an deutsches Mischbrot oder an für ihn bis dahin unbekannte Früchte wie beispielsweise Johannisbeeren oder Bananen. Doch aufgrund seines jungen Alters gelang es ihm schnell, die deutsche Sprache zu erlernen und sich in seiner neuen alten Heimat zurechtzufinden. In gewisser Weise sieht er es als Vorteil, zwei Kulturen intensiv kennengelernt haben zu dürfen: „Man kann von beiden Seiten viel lernen“, sagt er. Einerseits lobt er typische deutsche Tugenden wie Fleiß, Disziplin oder die Wertschätzung von Kleinigkeiten und andererseits den familiären Zusammenhalt, wie er in der Türkei üblich ist. „Ganz über einen Kamm scheren kann man das natürlich nicht“, ist sich Adnan Atilgan bewusst, „doch Tendenzen gibt es schon.“ Wirft man einen Blick darauf, wie er sein eigenes Leben gestaltet, muss man feststellen, dass er die von sich selbst formulierten positiven Charakterzüge von Deutschen und Türken nahezu perfekt miteinander vereint. So hat er seit dem Abschluss seiner Lehre im Jahr 1992 selbstständig gearbeitet und leitet heute erfolgreich ein Garten- und Landschaftsbauunternehmen mit 15 Mitarbeitern. Privat ist Adnan Atilgan jedoch eher von gemütlicher Natur und ein absoluter Familienmensch, der es nicht nur genießt, seine Frau Andrea und seine drei Kinder um sich zu haben, sondern auch gerne zu großen Familienfesten einlädt. Bei insgesamt neun Geschwistern, von denen die meisten selbst wiederum Kinder haben, findet sich auch immer ein geeigneter Anlass. Von Miesbach nach Anatolien und zurück Geboren ist Adnan Atilgan in Miesbach, doch im Alter von knapp zwei Jahren schickten ihn die Eltern zusammen mit seiner Schwester aus finanziellen Gründen in die Türkei, genauer gesagt in das Dorf Arek nahe der Stadt Bingöl im Herzen Ostanatoliens. Etwa fünf Jahr lebte er dort bei den Großeltern. Der heute 38-jährige erinnert sich an eine Kindheit, die geprägt war von Freiheit und Abenteuern. Stundenlang zogen er und seine Freunde durch das anato- Heft 8 | März 2012 Mit einem Garten- und Landschaftsbauunternehmen hat sich Adnan Atilgan in der Kreisstadt selbstständig gemacht. Miesbacher Impuls 47 Wirtschaft Bildung & Beruf | Unternehmen | Ausbildung Ausbildungsberufe im Landkreis Miesbach Bäcker/in Zeit für Gespräche mit einer Bewohnerin: Heidi Beer ist Auszubildende im AWO-Seniorenwohn- und Pflegeheim Inge-GabertHaus in Miesbach. Altenpfleger/in Der Bedarf an ausgebildeten Fachkräften im Bereich der Altenpflege ist besonders im Landkreis Miesbach aufgrund der hohen Anzahl an Seniorenheimen sowie Pflege- und Rehabilitationskliniken sehr groß. Die Ausbildung in einer Berufsfachschule für Altenpflege und dem gewählten Ausbildungsbetrieb dauert drei Jahre und bereitet auf eine anspruchsvolle und abwechslungsreiche Tätigkeit im Bereich der Altenpflege vor. Altenpfleger pflegen, betreuen und beraten hilfsbedürftige ältere Menschen, wobei ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und Sorgfalt für die Tätigkeit unabdingbar sind. Wichtig sind außerdem Kontaktbereitschaft, Einfühlungsvermögen und psychische Belastbarkeit ebenso wie ein freundliches und gewinnendes Wesen im Umgang mit den Pflegebedürftigen. Neben der Pflege steht auch die tägliche Betreuung von älteren Menschen im Vordergrund, um als Betreuungs- und Kontaktperson den Alltag von Pflegebedürftigen so angenehm wie möglich zu gestalten. Hierbei fällt die Gestaltung des Freizeitprogramms beispielsweise in einem Altenheim in den Aufgabenbereich der Altenpfleger, wobei man als Pfleger seine musischen und künstlerischen Fähigkeiten nutzen kann, um ein attraktives Freizeitangebot anzubieten. Ebenso gehören unterstützende Gespräche, die Organisation der Freizeitgestaltung in Form kultureller Abende, Spielenachmittage oder gemeinsames Musizieren und Basteln zum Aufgabenfeld der Altenpfleger. Nicht zu vernachlässigen sind neben der Pflegetätigkeit Aufgaben aus dem kaufmännischen Bereich, da man sich auch mit den betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Altenpflege im Pflegealltag auseinandersetzen muss und etwa die Koordination von wirtschaftlich-organisatorischen Arbeiten in einer Altenpflegeeinrichtung wie die Personaleinteilung oder den Lebensmitteleinkauf übernehmen kann. Auch wenn die Arbeit oft stressig ist und Entscheidungs- und Durchsetzungsfähigkeit gefordert wird, helfen am Ende einen Arbeitstags die Dankbarkeit der Pflegebedürftigen sowie ihrer Angehörigen. 48 Miesbacher Impuls Viele Menschen sind in den frühen Morgenstunden chronisch müde, antriebslos und schlecht gelaunt. Besonders im Winter, wenn es dunkel, kalt und nass ist, fragen sich vor allem Morgenmuffel, warum sie überhaupt das Bett verlassen haben und welche Ausrede ihnen dabei behilflich sein könnte, möglichst schnell wieder dorthin zurück zu gelangen. Der allmorgendliche Besuch beim Bäcker des Vertrauens, als erste Aktivität des Tages, bewirkt dabei oft Wunder. Der Duft von Semmeln, Leckereien und Kaffee erfüllt den warmen, kleinen Bäckerladen. Der Ratsch mit der Bäckerin bringt ein wenig Fröhlichkeit in Gesicht und Gemüt. Bäcker bieten ihren Kunden also nicht nur Semmeln, Brot und Brezen, sondern durch ihren festen Platz in deren Alltag auch eine kleine Prise Wohlbehagen. Vor allem in Kleinbäckereien umfasst demnach das Anforderungsprofil neben körperlicher Belastbarkeit und sicherem Umgang mit technischen Geräten, auch Freude am direkten Kundenkontakt. Die Herstellung von Kleingebäck und Konditorwaren, die auch in der dreijährigen Ausbildung erlernt werden, erlaubt dem Bäcker auch, seine kreativen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Der tägliche Umgang mit Lebensmitteln erfordert darüber hinaus ein hohes Maß an Sorgfalt und Pflichtbewusstsein. Inwieweit man sich im Bäckerberuf auch mit buchhalterischen oder kaufmännischen Themen auseinandersetzt, hängt sehr stark von der Größe des jeweiligen Betriebs ab. Ganz ablehnend sollte man diesen Aufgabenfeldern gegenüber jedoch nicht sein. Ein entscheidendes Kriterium für eine Tätigkeit als Bäcker ist die Fähigkeit aufzustehen, wenn andere erst wenige Stunden schlafen. Hat man damit jedoch keine Probleme, bieten sich Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, die kaum ein anderes Berufsfeld bietet: Denn während der Kunde im Bäckerladen sich noch müde die Augen reibt, ist für sein Gegenüber in bereits wenigen Stunden Feierabend. Discount-Backwaren haben der Branche in der jüngeren Vergangenheit durchaus Probleme bereitet, doch mittlerweile wächst das Qualitätsbewusstsein der Bevölkerung und damit auch wieder der Absatz von Kleinbäckereien. So können auch die Bäckereien in den Gemeinden im Landkreis Miesbach positiv in die Zukunft blicken, denn Qualität aus der Region ist ihr tägliches Brot. Früh aufstehen heißt es für die Auszubildende Sabrina Schulz von der Bäckerei Perkmann. Heft 8 | März 2012 AusbildungInhalt | Bildung | Wirtschaft & Beruf Auch das Eindecken von Tischen ist Ausbildungsinhalt von Heidi Kieblspeck im Best Western Premier Bayerischer Hof Miesbach. Hotelfachmann/-frau Die landschaftlich reizvolle Lage des Landkreises Miesbach zieht jährlich tausende Besucher an. Der Tourismus stellt damit einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar und schafft viele Arbeitsplätze. Für junge Menschen bietet sich daher eine Ausbildung als Hotelfachmann/-frau an. Das Hauptziel von Hotelfachleuten ist es, die Gäste zu betreuen und zufriedenzustellen. Dafür arbeiten sie in allen Abteilungen eines Hotels mit, richten und kontrollieren die Gästezimmer, bedienen im Restaurant, schenken Getränke aus und arbeiten in der Küche mit. Zudem stellen sie Rechnungen aus und planen Arbeitsabläufe. Auch für die Buchhaltung und die Lagerhaltung sind sie zuständig. Sie verhandeln mit Reiseveranstaltern und sind in großen Hotels an der Entwicklung und Durchführung von Marketingmaßnahmen beteiligt. Auch das Organisieren von Veranstaltungen wie beispielsweise Jubiläumsfeiern gehört zum Aufgabengebiet. Die verschiedenen Aufgabenbereiche lernen angehende Hotelfachleute während der Ausbildung kennen. Da die Arbeit von Hotelfachleuten vielfältig ist, müssen sie ein gutes Maß an Flexibilität mitbringen und sind mitunter auch auf Improvisationstalent angewiesen. In vielen Bereichen, wie beispielsweise bei der Arbeit an der Rezeption, stehen Hotelfachleute in unmittelbarem Kontakt mit den Gästen und repräsentieren dabei das Hotel. Deshalb sind ein gepflegtes Äußeres und ein seriöses Auftreten selbstverständlich, ebenso Freundlichkeit und Zuvorkommenheit. Das Beherrschen einer oder mehrerer Fremdsprachen ist insbesondere in Hotels mit internationalen Gästen unabdingbar. Beim Ausbildungsberuf Hotelfachmann/frau handelt es sich größtenteils um eine dreijährige duale Ausbildung, es werden aber auch schulische Ausbildungen angeboten. Jugendliche, die diesen Beruf ergreifen möchten, sollten sich darüber bewusst sein, dass Hotelfachleute häufig in Schichtarbeit arbeiten. Da in der Hotellerie samstags und sonntags besonders viel Betrieb herrscht, ist Wochenendarbeit üblich. Ebenso selbstverständlich ist Arbeit frühmorgens, spät am Abend und an Feiertagen. Anzeige Zukunftstag für Mädchen und Jungen Kennenlernen untypischer Berufe D ie Berufs- und Lebensplanung junger Menschen ist stark von traditionellen Rollenvorstellungen geprägt. Mit dem „Girls’ Day“ bzw. dem „Boys’ Day“, der bundesweit am 26. April 2012 stattfindet, wird jungen Menschen die Möglichkeit geboten, in Berufe hineinzuschnuppern, die nicht diesen Geschlechterstereotypen entsprechen. Da sich die junge Frauengeneration immer noch häufig für eher typische weibliche Berufe und Studienfächer entscheidet, soll der „Girls’ Day“- Zukunftstag das Interesse bei Mädchen wecken, sich auch für Berufe im Bereich Technik oder Labor zu entscheiden. Bereits seit 2001 öffnen technische Unternehmen und Organisationen an diesem Tag ihre Türen und die Bereiche, in denen Frauen Heft 8 | März 2012 bislang unterrepräsentiert sind. Die Teilnehmerinnen können sich in den verschieden Laboren, Werkstätten und Büros einen Einblick in diese Arbeitswelt verschaffen, mit speziellen Workshops experimentieren und erfahren, wie interessant und spannend solch eine Arbeit sein kann. Außerdem können die Mädchen ihre praktischen Fähigkeiten in technischen Bereichen testen. Parallel zum „Girls’ Day“ findet in diesem Jahr zum zweiten Mal der „Boys’ Day“ statt. Unternehmen, Einrichtungen und Organisationen bieten an diesem Tag jungen Männern die Möglichkeit, verschiedene Dienstleistungsberufe in den Bereichen kennenzulernen, in denen bislang wenige Männer arbeiten, z. B. Erziehung, Soziales, Gesundheit und Pflege. Sie lernen also gezielt und praxisnah viele Berufe kennen, die sie bislang noch nicht in Betracht gezogen haben und als typische Frauenberufe gelten. Auch die Unternehmen im Landkreis Miesbach können sich an dem Zukunftstag beteiligen und ihre Aktionen im Internet unter www.girls-day.de bzw. www.boys-day.de eintragen. Schüler, Eltern, Lehrkräfte und andere Interessierte können das Angebot im Internet abrufen und sich anmelden. Miesbacher Impuls 49 Leben & Freizeit | Brauchtum Wirtschaft | Unternehmen Hören, lauschen, staunen Das Orgelzentrum Valley: Ein Ort, der viel zu erzählen hat Die Zollingerhalle: ein optisches und akustisches Erlebnis für jeden Besucher D as älteste Gebäude im Landkreis Miesbach ist das im späten 12. Jahrhundert gebaute Alte Schloss Valley. Bis 1848 diente es als Pflegeamts- und Gerichtshaus und wurde anschließend für über 100 Jahre als Gaststätte genutzt. Nachdem es der weltberühmte Schriftsteller Michael Ende für sechs Jahre bewohnte, stand es fast zwei Jahrzehnte leer und verwahrloste fast bis zum vollkommenen Ruinenverfall. Auf der Suche nach einem geeigneten Standort für eine Großorgel, die obwohl sie vollkommen funktionsfähig war, aufgrund ihrer unerwünschten romantischen Klangästhetik, von der Stiftsbasilika St. Martin in Landshut aufgegeben werden sollte, stießen der ehemalige Oberkonservator des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege Dr. Sixtus Lampl und seine Frau Inge 1987 eher zufällig auf das nahezu verfallene Alte Schloss. Mit dem Kauf des Schlosses begann für die Eheleute Lampl ein Großprojekt, das zunächst nicht als solches geplant war. Immer wieder erwarben sie nun Orgeln, die von ihren Besitzern aufgegeben wurden, und brachten sie nach Valley, um sie dort zu restaurieren. Gleichzeitig stellte sie das stark baufällige Schloss vor unzählige Aufgaben, die nach und nach mit Hilfe verschiedenster Spezialisten gelöst wurden. Mittlerweile beherbergt das Orgelzentrum über 50 Orgeln mit zusammen etwa 620 Registern und weist somit nicht nur aufgrund der großen Anzahl, sondern vor allem auch wegen der kulturgeschichtlichen, technischen und klanglichen Vielfalt, eine Orgelsammlung auf, die in dieser Art und Weise kein zweites Mal auf der Welt zu finden ist. Im Jahr 2001 wurde die Zollingerhalle, eine ehemalige Sägewerkshalle mit einer außergewöhnlichen Holzlamellen-Konstruktion von Grub auf das Gelände des Alten Schlosses transferiert, wo sie heute als Konzerthalle genutzt wird. Die Tatsache, dass hier während einem Konzert sechs verschiedene Orgeln gespielt werden können, ist für Besucher und Organisten gleichermaßen ein besonderes Ereignis, da für jede Zeit und Art von Komposition die entsprechenden Instrumente zur Verfügung stehen. Doch auch Musiker anderer Disziplinen schätzen die hervorragende Akustik der Zollingerhalle: So 50 Miesbacher Impuls diente sie schon für mehrere Tonaufnahmen von verschiedenen Chören und Solisten, wie beispielsweise auch sechs Musikern der Berliner Philharmoniker. Aber nicht nur für die Ohren, sondern auch für die Augen ist dieser einmalige Konzertsaal ein Erlebnis. Besonders beeindruckend sind die große Steinmeyer-Orgel aus Heidelberg und die Orgel aus dem Hamburger Schröderstift, die sich jeweils an den Stirnseiten der Zollingerhalle befinden. Derzeit kann man die Orgeln bei einem Konzert oder auch im Rahmen einer Führung bewundern. Für die Zukunft ist jedoch ein Museumsbetrieb mit einer selbstständigen Durchgangsmöglichkeit, einer Führungslinie, einem Verbindungsbau zwischen Altem Schloss und Zollingerhalle, Hörproben der Orgeln mit Kopfhörer, einer Schauwerkstatt sowie einem behindertengerechten Zugang zu allen Ausstellungsräumen, geplant. Die dafür vorgesehenen Ausbaumaßnahmen werden voraussichtlich frühestens 2015 beginnen. Auch wenn die Planungen dafür weitgehend abgeschlossen sind, rechnet das Ehepaar Lampl mit keinem früheren Baubeginn, da sie ohne steuerliche Zuschüsse auskommen müssen. Eine Zusammenarbeit mit einem interessierten Sponsor, der sich von der Idee einer Kulturtouristenattraktion dieser Art begeistern lässt, würde den Prozess jedoch beschleunigen. Was also ursprünglich als Herberge für eine einzige Orgel gedacht war, wäre dann 30 Jahre später das größte Orgelmuseum der Welt, das für eine breite Öffentlichkeit diese wertvollen Artefakte unserer Geschichte zugänglich und begreifbar macht. Dass Menschen zu Orgeln ein eher distanziertes Verhältnis haben, zeigt die häufig verwendete, entfremdete Aussage „Die Orgel spielt“, die für kein anderes Instrument in dieser Form benutzt wird. Nicht wenige Besucher des Orgelzentrums schauen dort das erste Mal einem Organisten auf die Hände und Füße. Sixtus Lampl nennt die Orgel „eine der Höchstleistungen der christlich-abendländischen Kultur“ und vergleicht sie mit der gotischen Kathedrale, die in der Architektur ein ähnlicher Meilenstein war, wie die Orgel für die Musik. Erst mit der Entwicklung der Orgel, begann die Mehrstimmigkeit, die in keinem anderen Kulturkreis entwickelt wurde und die Komplexität von beispielsweise Sinfonien, Requien und Opern erst ermöglichte. Wenn er auf seinen Führungen seine Instrumente präsentiert, hören und schauen die Besuchergruppen, ganz egal ob Schüler, Vereine oder Senioren, gespannt zu und lauschen der Musik sowie den zahlreichen Anekdoten zu den einzelnen Orgeln. Denn alle Pfeifen, Register und Spieltische, die im Orgelzentrum in Valley zu sehen sind, haben genau wie die Gebäude, in denen sie ste- Dr. Sixtus Lampl bereichert mit seinem hen, ihre eigene, spannende Orgelzentrum die oberländische Kulturlandschaft. Geschichte zu erzählen. Heft 8 | März 2012 Region Inhalt | Leben | Wirtschaft & Freizeit Heart Eine Fotoausstellung von Alois Pribil E ine besondere Ausstellung erwärmte in den vergangenen zwei Monaten die Herzen der Menschen im Landkreis Miesbach. Alois „Luigi“ Pribil, 1973 in Tegernsee geboren, stellte in der Galerie im Krankenhaus Agatharied 40 Fotografien mit unterschiedlichsten Herzmotiven aus. Pribil arbeitet seit dem Jahr 2000 als frei- beruflicher Fotograf. Herzen zu fotografieren, ist für ihn mittlerweile zu einer großen Leidenschaft geworden. Das erste Herz entdeckte der Fotograf im Jahr 2006 in Verona. Auf einer Mauer am Castelvecchio hatten viele Menschen ihre Initialen hinterlassen, ein weißes Herz bildete den Rahmen. Damit war der Grundstein für seine Herz-Sammlung gelegt. Jedes Herz, egal ob von Menschenhand oder von der Natur geschaffen, wurde von ihm für seine Sammlung fotografiert. Mehr als 500 verschiedene Herzen hat Alois Pribil schon entdeckt und abgelichtet. Dabei fand er das Symbol für die Liebe an den unmöglichsten Stellen. Für die Ausstellung, die vom Freundeskreis Krankenhaus Agatharied präsentiert wird und unter anderem von der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee unterstützt wird, stellte Pribil eine Auswahl seiner Herzmotive zur Verfügung. Bei der großen Zahl an fotografierten Herzen dauerte es mehrere Wochen, bis eine endgültige Auswahl für die Ausstellung getroffen war. Bereits bei der Eröffnung am 1. Januar zeichnete sich ab, dass Pribil mit seinen Herzbildern auf eine sehr gute Resonanz stößt. 250 Personen kamen an diesem Abend und genossen die Bilder bei Musik und Wein. „Die Ausstellung lief sehr gut, das Feedback ist nur positiv. Ich habe wohl mit meinen Herzen den richtigen Nerv getroffen, vor allem im Krankenhaus sorge ich damit für eine positive Stimmung“, zieht Pribil zufrieden Bilanz. Kinderbetreuung am Buß- und Bettag Schulfreier Tag stellt Eltern vor besondere Herausforderung G ut angenommen wurde die Kinderbetreuung am diesjährigen Buß- und Bettag, die das Regionalmanagement der SMG StandortmarketingGesellschaft Landkreis Miesbach und der gemeinnützige Verein Kinderhaus Miesbach e.V. gemeinsam für Grundschüler aus der Kreisstadt organisierten. Der schul-, aber nicht arbeitsfreie Buß- und Bettag stellt Eltern jedes Jahr vor eine neue Herausforderung bei der Kinderbetreuung. „Wir wollten mit unserem Angebot berufstätige Eltern unterstützen und somit einen Beitrag zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Kreisstadt leisten“, so Martina Schulze von der SMG. Den angemeldeten Kindern wurde in der Grundschule Parsberg den ganzen Tag ein abwechslungsreiches Programm geboten, das von zwei angehenden Erzieherinnen der Miesbacher Fachakademie für Sozialpäda- Heft 8 | März 2012 gogik, der Kreativitätswerkstatt Miesbach sowie der Kindersportschule KiSS gestaltet wurde. Die Kinder konnten malen, basteln, tanzen, sich in der Turnhalle austoben oder Selbstgebaute Vulkane, die mit Hilfe der Zitronensäure und Natron „explodieren“. Fußball spielen und natürlich viel Spaß haben. Besonders gut hat den Kindern ein Experiment gefallen, bei dem sie mit Hilfe von Natron und Zitronensäure den Ausbruch einen Vulkans simulieren konnten. Möglich wurde die Betreuung durch die finanzielle Unterstützung der Acino AG, der Kroha GmbH, der Druckerei Mayr Miesbach GmbH sowie der Telair International GmbH und der Kinderarztpraxis Dr. Nina Haschke. Die Organisatoren erhielten von den Eltern zahlreiche positive Rückmeldungen. Elke Henkes, Erste Vorsitzende des Kinderhaus Miesbach e.V., berichtet: „Viele Eltern waren uns für das Angebot richtig dankbar, da sie ihre Kinder an diesem Tag gut aufgehoben wussten. Denn auch in der Kreisstadt Miesbach kann nicht jeder bei der Kinderbetreuung auf familiäre Strukturen zurückgreifen.“ Daher soll die Betreuung auch 2012 wieder angeboten werden. Miesbacher Impuls 51 Wirtschaft Leben & Freizeit | Unternehmen | Region Die Biene Kleines Insekt mit überragender Bedeutung für Wirtschaft und Umwelt Von den einheimischen Nutz- und Wildpflanzen sind ca. 80 % auf die Bestäubung durch die Honigbiene angewiesen. Forscher des Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Halle haben herausgefunden, dass der ökonomische Wert der Bestäubungsleistung von Insekten wie Bienen im Jahr 2005 weltweit bei 150 Milliarden Euro lag. Dies entspricht 9,5 % der jährlichen Weltnahrungsmittelproduktion. Um die Königin schneller im Bienenvolk zu finden, ist sie mit einem grünen Punkt gezeichnet. W enn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“ Dieses Zitat soll von Albert Einstein stammen. Ob wahr oder nicht: Auch im Miesbacher Oberland gibt es zum Glück Imker und Bienen, die durch ihre Arbeit auch in Zukunft die Honig- und Bestäubungsleistung sicherstellen. 125 Jahre ist es nun her, dass der Bezirksbienenzuchtverein Miesbach mit 38 Mitgliedern gegründet wurde. In Sachen „Bienenzucht“ hat sich in den vergangenen Jahren viel getan. Zur Gründungszeit war die imkerliche Betriebsweise eine reine Schwarmimkerei, d. h. zur Vermehrung der Völkeranzahl wurde der natürliche Schwarmdruck der Bienen ausgenützt. Heutzutage wird die Bienenzucht nicht mehr dem Zufall überlassen, sondern durch gezielte Königinnenzucht vorangetrieben. Durch die geplante Zucht und Arbeit am Bienenvolk kann auch die Zeit, in der die Bienen Honig produzieren können, optimal ausgenutzt werden. Katastrophal sowohl für die Umwelt als auch für die Wirtschaft ist das ungeklärte Bienensterben weltweit. Die Ursachen für das Massensterben werden kontrovers diskutiert. In einer deutschen Langzeitstudie über die periodisch auftretenden, hohen Winterverluste wurde die Milbe „Varroa destructor“ sowie die durch sie ausgelösten Viruskrankheiten als Hauptursache für die Überwinterungsverluste identifiziert. Aber auch Pflanzenschutzmittel, Luftverschmutzung, Klimawandel sowie Monokulturen werden als Ursachen für das massenhafte Bienensterben nach einem aktuellen Bericht des UN-Umweltprogramms (UNEP) aufgeführt. Die Bienenpopulationen in Europa und den USA sind um ein Drittel gesunken, im Nahen Osten sind die Bestände sogar um 85 % zurückgegangen. Der Bezirksbienenzuchtverein Miesbach mit seinen 125 Mitgliedern setzt sich für den Erhalt der Honigbiene, dem drittwichtigsten Nutztier in Deutschland, ein. Den Miesbacher Imkern ist es daher besonders wichtig, die Öffentlichkeit über die Arbeit der Imker und der Bienen zu informieren. Interessierte sind immer recht herzlich zu den Versammlungen während der Wintermonate eingeladen. In diesen Veranstaltungen wird Fachwissen rund um Biene, Blumen und Honig vermittelt. Aber auch im Sommer freuen sich Imker und Bienen über einen Besuch, sei es im Bienenhaus eines benachbarten Imkers oder z. B. auf dem Miesbacher Handwerksmarkt. Wer die Faszination „Biene“ selber erleben will und seinen eigenen Honig produzieren möchte, dem sei geraten, es einfach auszuprobieren. Es ist einfacher als man denkt und ein sehr angenehmer Ausgleich zu einem stressigen Job. Der Bezirksbienenzuchtverein Miesbach steht Anfängern mit Rat und Tat jederzeit gerne zur Verfügung. Bei der Honigproduktion verbringt die Honigbiene eine fast unvorstellbare Leistung: Für 1 kg Honig werden während zwei Millionen Blütenbesuchen 2 bis 3 kg Blütennektar oder Honigtau gesammelt. Dafür sind ca. 150.000 Flugkilometer der Bienen notwendig, was etwa 3,5 Flügen um die Welt entspricht. Das Resultat dieser Meisterleistungen ist dann – abhängig von der Wabengröße – eine bis zu 3,5 kg schwere Wabe voll mit Honig. Es heißt nicht umsonst „fleißig wie die Biene“. Dabei ist der Honig, der eigentlich von den Bienen als Winterfutter eingelagert wird, nur ein süßes, nützliches Nebenprodukt, welches wir Menschen gerne genießen. Die Hauptbedeutung der Honigbiene für die Umwelt und damit auch für uns Menschen liegt in der Bestäubungsleistung. Von großer Bedeutung ist, dass die Honigbiene blütenstet ist. Sie bleibt solange wie möglich einer gefunden Trachtquelle treu. Durch diese Eigenschaft wird sichergestellt, dass der richtige Pollen auf der richtigen Pflanze landet und sich eine optimale Frucht ausbildet. Ohne Blütenstetigkeit der Bienen würde es viel weniger schön geformte Äpfel, Birnen usw. geben. 52 Miesbacher Impuls Die Vorstandschaft des Bienenzuchtvereins Miesbach: Walter Aufderklamm, Ulrich Busch, Hans Lausecker, Schorsch Bernöcker, Annemarie Stoib, Georg Haslauer (v. l.) Heft 8 | März 2012 Radsport Inhalt | Leben | Wirtschaft & Freizeit Mountainbike- und Rennradenthusiasmus im Landkreis Miesbach Geiger-Medius-Bikebase Team I m Jahr 2012 wird der Landkreis Miesbach in sportlicher Hinsicht durch ein neues Radteam repräsentiert. Das Geiger-Medius-Bikebase Team, vertreten durch junge, sportliche Leistungsträger aus dem Landkreis, insbesondere aus Schliersee, wird in der Saison 2012 sowohl bei Cross Country Wettkämpfen und Straßenrennen als auch bei Triathlonwettkämpfen teilnehmen. Neben den individuellen, sportlichen Zielsetzungen der Teamfahrer in den unterschiedlichen Fahrraddisziplinen steht der Teamgeist durch gemeinsame Trainingsaktivitäten im Vordergrund. Die Sponsoren des Teams, alle selbst ambitionierte Hobby- und Amateurfahrer, haben sich mit ihrem Engagement zum Ziel gesetzt, begeisterte und zielstrebige Nachwuchssportler aus dem Landkreis zu unterstützen, um ihnen bessere Rahmenbedingungen für erfolgreiche Wettkämpfe zu schaffen. Dazu gehören Trainings- und Analysemöglichkeiten, technischer Service sowie finanzielle Unterstützung durch die Sponsoren. Geiger-Medius-Bikebase Team: Vitus Wagenbauer, Andreas Lenz, Johannes Hinterseer, Lisa Lechner, Thomas Gerischer, Stefan Hütter (v. l.) Mit ihrem Enthusiasmus sowie ihrer Liebe und Verbundenheit zum Sport haben alle im Team, egal ob aktive Teamfahrer, Sponsoren oder Freunde, eine neue, auf Privatinitiative begründete, erfolgreiche Mannschaft im Landkreis geschaffen, die sportliche Erfolge erwarten lässt. Kontaktdaten Teamsprecher: Guntram Geiger Mobil: (0171) 235 87 54 E-Mail: [email protected] Die Sponsoren Heft 8 | März 2012 Unterstützung durch die Sponsoren: Sebastian Ranft (Medius GmbH & Co. KG), Wolfgang Greipl (Privatsponsor), Stefan Hütter (Bikebase Schliersee), Guntram Geiger (Geiger Maximizing Net-Solutions GmbH) (v. l.) Teamfahrer: Vitus Wagenbauer (Jahrgang 1990), Lizenzfahrer, Disziplin: XC Cross Country / XCE Eliminator-Rennen, Ziel: Teilnahme am XCE Worldcup Johannes Hinterseer (Jahrgang 1994), Lizenzfahrer, Disziplin: Triathlon, Ziel: in drei Jahren Bundesligateam Lisa Lechner (Jahrgang 1994), U19, Lizenzfahrerin; Disziplin: Rennrad und MTB, Bundesligateam Bayern Juniorinnen Thomas Gerischer (Jahrgang 1982), Disziplin: Triathlon Andreas Lenz (Jahrgang 1991), Disziplin: MTB, Ziel: Erfolge auf Landesebene Stefan Hütter (Jahrgang 1966), Disziplin: Zeitfahren und Triathlon, Ziel: Challenge Barcelona (LangdistanzTriathlon) Miesbacher Impuls 53 Wirtschaft Leben & Freizeit | Unternehmen | Almgespräch Baukultur zwischen Tradition und Moderne Almgespräch über Architektur im Landkreis Miesbach in Bayrischzell. Gerade touristische Einrichtungen haben bei uns im Landkreis durchaus eine hohe Qualität. Negativ sehe ich hingegen die unreflektierte Adaption von Bauelementen aus unserer historischen Bautradition wie z. B. Fensterläden, die sich gar nicht öffnen lassen und nur als Schmuck dienen. Johannes Wegmann, Werner Pawlovsky, Benno Bauer und Oliver Reitz (v. l.) im Gespräch über die Architektur im Landkreis Miesbach. Unter dem Motto „Architektur im Landkreis Miesbach – Baukultur zwischen Tradition und Moderne“ hat der Miesbacher Impuls seine Almgespräch-Reihe fortgeführt. Für das Gespräch haben sich Werner Pawlovsky (Kreisbaumeister im Landratsamt Miesbach), Johannes Wegmann (Architekturbüro Johannes Wegmann in Schliersee) und Benno Bauer (Kreisheimatpfleger) in der Schliersbergalm zusammengefunden. Welche Serviceleistungen bietet das Staatliche Bauamt Bauherren im Landkreis Miesbach? Pawlovsky: Wir stehen immer für Beratungsgespräche mit Gemeinden, Architekten oder Bauherren zur Verfügung. Bei größeren Bauvorhaben auch in Form von „runden Tischen“. Dabei beziehen wir betroffene Sachgebiete wie z. B. den Natur- oder Immissionsschutz mit ein, um bereits im Vorfeld mögliche Probleme anzusprechen und Lösungen aufzuzeigen. Von dieser Möglichkeit der Beratung wird von Seiten der Bürger und Investoren reichlich Gebrauch gemacht. Unsere Vorgehensweise ist lösungsorientiert, aber natürlich muss der Bauwunsch mit den rechtlichen Vorgaben vereinbar sein. Auch das Kreisbauamt ist an die geltenden Gesetze gebunden. Was zeichnet die Architektur in unserem Landkreis aus? Bauer: Es gibt viele prächtige alte Hofstellen und Gebäude, aber auch intakte Ortskerne, wie z. B. der Untere und Obere Miesbacher 54 Miesbacher Impuls Markt oder eines meiner Lieblingsobjekte, die Rosengasse in Tegernsee. Allerdings finden sich auch Gebäude und Ortskerne im Landkreis Miesbach, bei denen auf die architektonische Qualität kein großer Wert gelegt wurde. Als ein Problem empfinde ich zum Beispiel die Auslagerung von Supermärkten an den Ortsrand. Diese sind hinsichtlich der Gestaltung oft von minderer Qualität. Zudem führt diese Entwicklung zu einem Ladensterben in den Ortskernen. Ein wichtiger Punkt, um die Ortskerne in ihrer ursprünglichen Qualität zu erhalten, ist der Aspekt der Nachverdichtung. Anstatt ein neues Wohngebiet am Ortsrand zu erschließen, ist es sinnvoller, die gewachsenen Strukturen nachzuverdichten. Was sind architektonische Glanzpunkte im Landkreis Miesbach? Wegmann: Glanzpunkte sind die historischen Gebäude, die oft sehr gelungen restauriert und umgebaut wurden wie z. B. die Propstei in Fischbachau. Einzigartig ist auch das Markus Wasmeier Museum. Hier wurden Gebäude in ihrer Substanz gerettet, in ein Museum umgewandelt und so zusammengestellt, dass ein neues Ensemble entstanden ist. Es gibt aber auch bei der Wohnbebauung insbesondere im Bereich der Einfamilienhäuser - sowie unter den öffentlichen Gebäuden einige architektonische Glanzpunkte. Dazu zähle ich z. B. die Vitalwelt in Schliersee oder Hotels wie der Erweiterungsbau des Hotels „Das Tegernsee“ und auch der Tannerhof Welche Leitsätze würden Sie einem Bauherrn mit auf den Weg geben? Pawlovsky: Im Rahmen des Arbeitskreises „Premiumregion für Architektur“ haben wir gerade einige Grundsätze erarbeitet. Generell stellen wir aber fest, dass es relativ schwierig ist, allgemein geltende Grundsätze für den gesamten Landkreis zu formulieren. Wichtig ist aus meiner Sicht, dass sich Bauherr und Architekt mit dem Baugrundstück und dessen Umgebung intensiv auseinandersetzen und überlegen, wie das geplante Gebäude am besten in Landschaft und Umgebung eingefügt werden kann. Es gilt der Grundsatz: „Weniger ist mehr“. Welche Eingriffsmöglichkeiten hat der Landkreis denn bei Gebäuden, die nicht dem regionalen Charakter entsprechen? Pawlovsky: Grundsätzlich hat der Staat nur mehr wenig Eingriffsmöglichkeiten hinsichtlich der Gestaltung. Eine ansprechende Gestaltung kann erreicht werden, wenn beim Bauherrn Verständnis und Bereitschaft zu Änderungen vorhanden sind. Qualifizierte Planer und auch örtliche Gestaltungssatzungen sind hierbei sicher hilfreich. Wegmann: Ich glaube es gibt zwei Möglichkeiten, Einfluss auf die Gestaltung von Gebäuden zu nehmen. Zunächst beginnt es beim Architekturbewusstsein. Architektur sollte wieder stärker zum Thema gemacht werden. Nicht nur im Sinne von rechtlichen Fragen, sondern auch im Sinne von einer gewissen Verantwortung, über Gestaltung reden zu müssen. Dieses Bewusstsein lässt sich durch Kommunikation, Beratung oder durch Ausstellungen, wie beispielweise die Ausstellung zur Baukultur im letzten Jahr in Schliersee, erzeugen. Dort hat ein Kreis von Architekten versucht, gelungene Beispiele der Architektur aus dem Wohnungsbau aufzuzeigen. Heft 8 | März 2012 Almgespräch Inhalt | Leben | Wirtschaft & Freizeit Außerdem muss man dem Bauherrn vermitteln, dass durch eine gute gestalterische Qualität und eine gute Planung letztendlich auch Geld gespart werden kann. Welche Ansprüche stellen Sie an sich selbst, wenn Sie ein neues Objekt in Angriff nehmen? Wegmann: Jede Aufgabe ist individuell und somit auch die jeweilige Herangehensweise. Sie muss zum einen sehr analytisch, darf aber auch emotional sein. Wichtig ist, dass bei einer Architektur die Grundidee spürbar ist. Manchmal steht die Topographie im Vordergrund, manchmal sind es die Geschichte, die Technik oder die Nutzung des Objektes. Letztendlich ist man als Architekt ja Dienstleister für einen Kunden. Müssen da manchmal auch gestalterische Kompromisse eingegangen werden? Wegmann: Natürlich. Es ist oft ein schwieriges Unterfangen festzustellen, ob eine Aufgabe zu einem passt oder nicht. Bei Gestaltungskonflikten muss man manchmal auch vermittelnd tätig sein und den Bauherrn dazu bewegen, vielleicht eine Konzeptänderung zu vollziehen. Man trägt eine gewisse Verantwortung. Architekt und Bauherr müssen zusammenspielen und vernünftig planen, damit sich ein Eingriff rechtfertigt. Es gibt immer wieder Bestandsobjekte, bei denen man sich über verschiedene Formen einer Folgenutzung unterhält. Gibt es konkrete Objekte im Landkreis, für die es neue Nutzungsideen gibt? Bauer: Grundsätzlich braucht man zuerst einen Interessenten und ein wirtschaftliches Betreiberkonzept. Man kann sich vielfältigste Nutzungen ausdenken, wenn es sich dann nicht auf die Jahre rechnet, wird man scheitern. Was hilft die schönste Gaststätte, wenn das Publikum ausbleibt? Pawlovsky: Entscheidend sind auch die Qualität und die Lage des Gebäudes sowie das Investitionsvolumen, das für eine neue Nutzung aufgebracht werden muss. Wenn das alles passt, sollte auf jeden Fall auf solche Bestandsobjekte zurückgegriffen werden. Seit 2008 gilt in Bayern eine neue Versammlungsstätten-Verordnung mit verschärften Brandschutzbestimmungen. Wie ist Ihre Erfahrung mit der neuen Verordnung? Pawlovsky: Das ist bei uns im Landratsamt ein sehr schwieriges Thema. Bei der Überprüfung verschiedener Versammlungsstätten mussten wir oftmals erhebliche Mängel feststellen und teilweise sogar Nutzungen un- Heft 8 | März 2012 tersagen. Es ist ausgesprochen mühsam, die notwendigen Ergänzungen durchzusetzen, damit der Betreiber seinen Betrieb wieder in vollem Umfang nutzen kann. Aber wir machen das ja nicht, um den Betreiber zu ärgern, sondern um die notwendige Sicherheit für die Besucher zu gewährleisten. Der demographische Wandel ist ein wichtiges Thema im Landkreis Miesbach. Spiegelt sich das Thema Mehrgenerationenwohnen bereits in der Architektur wieder? Wegmann: Bei der Planung von Einfamilienhäusern sollte man versuchen, die Veränderungen, die aus der Familie heraus erwachsen, in die Planung einzubeziehen. In Bezug auf Einfamilienhäuser liegt mir persönlich die Thematik der Gebäudehöhen am Herzen. Durch die bessere Ausnutzung der Dachgeschosse in Form einer dritten Wohnebene könnte man interessante Voraussetzungen für ein Mehrgenerationenwohnen schaffen. Wichtig ist auch zu erkennen, dass nicht jeder unbedingt einen Garten braucht oder will. Es können auch mit attraktiven Wohnungen interessante, neue Wohnangebote geschaffen werden. Ich glaube, in den Siedlungsgebieten, die gerade im Norden des Landkreises entstehen, gibt es große Potenziale für Verdichtung, aber auch für neue Formen des Zusammenlebens. Im Schlierseer Ortsteil Neuhaus sind die Grundstücke sehr groß und werden in Teilbereichen parzelliert. Dadurch ändern sich auch das Landschafts- und das Ortsbild. Ist das eine Entwicklung, die Sie als Kreisheimatpfleger auch beobachten, Herr Bauer? Bauer: Neuhaus ist ein Ort, den man auf den ersten Blick in seiner ganzen Größe eigentlich gar nicht erkennt. Wenn man Richtung Bayrischzell fährt, sieht man ein paar Häuser, aber wenn man in den Ort hineingeht, lässt sich erkennen, wie groß er in der Fläche ist. Es war in den 1950er Jahren leichter, ein Grundstück mit 2.000 m² zu kaufen. Wenn die Zubauten eine entsprechende Qualität aufweisen und diese sich gut in den Bestand einfügen, dann halte ich gerade hier eine Nachverdichtung für absolut schlüssig und zwingend. Welche Folgen hat die Energiewende auf die Architektur? Wegmann: Das Thema ist natürlich sehr aktuell, wird aber je nach Nutzung des Gebäudes immer wieder neu diskutiert. Heutzutage wird in erster Linie die Dämmqualität erhöht, um die Raumhülle vom Dach bis zur Fassade zu verbessern. Zudem gibt es Möglichkeiten bei der Gestaltung und Nutzung von Dächern, wie beispielsweise Solarflächen. Ob sich ein Bauherr für eine energiesparende Bauweise entscheidet, hängt auch von seiner Lebensphilosophie ab. Manche energetischen Investitionen haben eine lange Amortisationsdauer. Daher muss man sich mit der Frage auseinandersetzen, ob man einen Beitrag zum Energiesparen leisten möchte, auch wenn die reine Berechnung noch nicht so überzeugend ist. Vor dem Hintergrund der steigenden Energiepreise, die durch die Energiewende zu erwarten sind, wird das Thema zukünftig sicherlich noch akuter werden. Bisher gibt es allerdings keine Langzeiterfahrungen mit den Auswirkungen, zum Beispiel der Wirkung von Wärmedämmverbundsystemen. Die werden sich erst in den nächsten 15 bis 20 Jahren zeigen. Was kann man denn als Bürger für den Denkmalschutz und die Denkmalpflege tun? Bauer: Die meisten Bürger werden ja nicht selber ein Denkmal besitzen. Aber es gibt viele, die in unmittelbarer Umgebung eines Denkmals bauen. Ich glaube, es ist wichtig, dass man einem denkmalgeschützten Gebäude Respekt zollt und sich in seinem Gestaltungswillen zurücknimmt. Denkmalschutz in der Praxis fordert vom Bauherrn Liebe zum Objekt, Bereitschaft zu Kompromissen und den Willen, Altes mit Neuem zu verbinden. Die Schliersbergalm ist seit Generationen ein beliebtes Ausflugsziel für Tagestouristen und aufgrund ihrer exponierten Lage oberhalb des Schliersees auch für Urlauber und Tagungsveranstalter ein attraktiver Hotelstandort. Insbesondere der Hotelbereich soll künftig mit Augenmaß und Rücksicht auf die Belange des Landschaftsbildes und des Naturschutzes den Anforderungen an eine zeitgemäße touristische Nutzung angepasst werden. Miesbacher Impuls 55 Wirtschaft Leben & Freizeit | Unternehmen | Wintersport LG Snowboard FIS World Cup am Sudelfeld Lokalmatadorin Amelie Kober feiert zweiten Heimsieg am Waldkopf © FIS / Oliver Kraus Amelie Kober steht auf dem Siegertreppchen wieder ganz oben. N ach 2009 und 2010 kehrte der einzige in Deutschland ausgetragene Snowboard World Cup Ende Januar zurück ans Sudelfeld und damit nach Bayrischzell. Dem Organisationskomitee unter Leitung von Fischbachaus Bürgermeister Josef Lechner war es gelungen, die internationale Sportveranstaltung mit finanzieller Unterstützung von Audi und der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee in den Landkreis zu holen – und das auch noch mit einem positiven Ergebnis in zweierlei Hinsicht. Zum einen konnte sich dank des LG Snowboard World Cups die Region wieder einmal als hervorragende Wintersportdestination profilieren. Durch die wiederholte Austragung eines World Cups rücken nicht nur Bayrischzell und das Sudelfeld, sondern die gesamte Wintersportregion in das Licht der Öffentlichkeit. Zum anderen bewies die Fischbachauerin Amelie Kober, dass ihr die Strecke am Waldkopf einfach liegt. Bereits zum zweiten Mal nach 2010 sicherte sich Kober, die für den SC Miesbach startet, den Sieg am Weltcuphang Waldkopf. Diesmal verwies sie die Österreicherin Marion Kreiner und Ekaterina Tudegesheva aus Russland auf die weiteren Podestplätze. Dabei begeisterte sie eine Rekordkulisse von etwa 500 Zuschauern, die der Titelverteidigerin mehrheitlich die Daumen drückten. Bei den Herren setzte sich bei einem österreichischen Dreifacherfolg Routinier Siegfried Grabner vor Lukas Mathies und Andreas Prommegger durch. Neben der eigentlichen Hauptveranstaltung, dem Parallel-Slalom am Sudelfeld, organisierte das Organisationskomitee unter anderem eine große Weltcup-Party mit Startnummernvergabe, Schmankerlbuden, Schneebar und einem Auftritt der BAYERN 3-Band im Bayrischzeller Kurpark, die zahlreiche Besucher anlockte. Es bleibt zu hoffen, dass die fantastische Veranstaltung auch in den kommenden Jahren im Weltcup-Kalender der FIS fest eingeplant ist. Zehn Jahre Alpen Plus D er Skipass- und Bergbahnverbund mit seinen Partnergebieten Brauneck-Wegscheid, Spitzingsee-Tegernsee, Wallberg, Sudelfeld und Zahmer Kaiser/ Tirol feierte Anfang Februar 10-jähriges Bestehen. Als sich am Jahresanfang 2002 die Geschäftsführer der heimischen Bergbahn- und Liftunternehmen zu ersten Gesprächen trafen, konnte keiner der Beteiligten auch nur ansatzweise ahnen, dass die spätere Gründung des Alpen Plus Verbunds eine Erfolgsstory wird. Der entscheidende Durchbruch gelang am 7. Februar 2002. Basis für die an diesem Tag dokumentierten Absichtserklärungen war das Konzept „Oberland-Bergbahnen“. Die späteren Verbundpartner agierten damals mit viel Weitsicht und entschieden sich dazu, gemeinsam Mit-Verantwortung für die wirtschaftlich-touristische Entwicklung ihrer Regionen zu übernehmen. Bereits ein halbes Jahr später wurden die Verträge des neuen Verbunds rechtskräftig. Heute zählen die Alpen Plus Partner zu den 56 Miesbacher Impuls tragenden Säulen im touristischen Freizeitangebot Bayerns und sichern in den Regionen sowohl direkt als auch indirekt zahlreiche Arbeitsplätze. Die Marke hat sich etabliert und ist inzwischen ein Begriff, wenn es um aktive Freizeit und Erholung geht. Der Erfolg des anfänglich doch sehr ambitionierten Vorhabens ist maßgeblich auch darin begründet, dass die Geschäftsführer der verschiedenen Unternehmen immer mit Vertrauen und gegenseitigem Respekt an der gemeinsamen Weiterentwicklung des Verbunds gearbeitet haben und weiter arbeiten. Wichtigste Voraussetzung für die Kooperation war seinerzeit der Kauf und die Installation eines einheitlichen Karten- und Kassensystems, um damit die Verbundkartenlösung bei den Skipässen zu ermöglichen. Zudem wurde festgelegt, bei Marketing, Promotion, Internet, allgemeiner Werbung und im medialen Bereich vorrangig nur noch als Verbund aufzutreten. Die Zusammenarbeit mit touristischen Organisationen und Verbänden wurde aufgebaut, um gemeinsam marktgerechte Angebote zu entwickeln. Darüber hinaus wurde ausschließlich mit privaten Mitteln in den Bau neuer Bergbahnen, Beschneiungsanlagen, Infrastruktur und gastronomische Einrichtungen investiert. Durch all diese Maßnahmen, Kooperationen und neuen Partnerschaften haben sich die Gäste- und Umsatzzahlen positiv entwickelt, und der Verbund kann im Wettbewerb mit den Skidestinationen der Nachbarländer bestehen. Beste Pisten bieten die Partner im Alpen Plus Verbund und fördern auch den Skinachwuchs. Heft 8 | März 2012 Wintersport Inhalt | Leben | Wirtschaft & Freizeit Olympiasiegerin im Riesenslalom Interview mit Viktoria Rebensburg Sie sind im Landkreis Miesbach am Tegernsee aufgewachsen und wohnen noch immer in Kreuth. Was bedeutet Ihnen Ihre Heimat? Heimat ist für mich sehr wichtig. Am Tegernsee verbringe ich am liebsten meine Zeit. Dort fühle ich mich richtig wohl. Dieses besondere Gefühl hat man nur zu Hause. n n Wie sind Sie zum Skisport gekommen? Mein Elternhaus ist nur ein paar hundert Meter vom Hirschberg entfernt. Neben meiner Mama und meinem Papa sind auch meine Geschwister schon Ski gefahren, und dann wollte ich natürlich auch mit. Ich war damals erst drei Jahre alt. Wie sieht ein typischer Trainingstag bei Ihnen aus? Im Winter ist das Training natürlich anders als im Sommer. Auch in der Vorbereitung werden in unterschiedlichen Bereichen Schwerpunkte gesetzt. Beim Skitraining während der Saison stehe ich meistens so um 6 Uhr auf. Eine Stunde später geht’s dann mit der ersten Bahn hoch. Oft ist der Lauf schon gesteckt. Ich mache dann zunächst ein paar freie Fahrten, um ein Gefühl für den Schnee und das Gelände zu bekommen. Auch die Muskulatur wird dadurch aufgewärmt. Im Anschluss mache ich sechs intensive Fahrten durch die Tore. Mittags ist das Schneetraining beendet. Nach dem Essen stehen dann in der Regel Koordinations-, Kraft- oder Ausdauereinheiten auf dem Programm. Am Abend finden oft noch Analysen und Bespren Viktoria Rebensburg wurde am 4. Oktober 1989 in Tegernsee geboren und ist damit ein Kind des Landkreises Miesbach. Aufgewachsen ist sie in Kreuth, wo sie noch immer lebt und für den dortigen Ski Club startet. Mit den Bergen vor der Haustür lernte Viktoria früh das Skifahren. Sie entwickelte sehr bald ihren eigenen Fahrstil, durch den sie heute einen der schnellsten Riesenslalomschwünge im alpinen Skizirkus fährt. Ihr Talent und ihr sportlicher Ehrgeiz blieben dabei von den Trainern nicht lange unentdeckt. Mit gerade einmal 16 Jahren gewann sie im März 2006 den Titel im Super-G bei den Deutschen Meisterschaften. Im gleichen Jahr feierte sie ihr Debüt im Weltcup. Auf- Heft 8 | März 2012 ©Nordica Viktoria Rebensburg auf der Piste chungen mit dem Trainierteam statt. Es gibt aber auch Tage, wo wir den Abend frei gestalten können. Wie werden Sie nach der Saison entspannen und ab wann bereiten Sie sich auf die nächste Wintersaison vor? Mitte März ist das Weltcupfinale. Danach sind noch ein paar Wettkämpfe. Unter anderem die Deutsche Meisterschaften. Anfang April werde ich am Gletscher noch Ski testen. Die Materialabstimmung ist sehr wichtig. Richtig frei habe ich eigentlich nur Anfang Mai für zwei bis drei Wochen. In der Zeit möchte ich nach Sardinien fahren. Auf ein paar Tage am Meer freue ich mich richtig. n Haben Sie bereits Pläne für Ihre berufliche Zukunft nach der Sportlerkarriere? Konkrete Pläne habe ich noch nicht. Ich stun Foto: Wolf Heider-Sawall grund ihrer Erfolge durfte Viktoria bei der Weltmeisterschaft 2007 in Âre (Schweden) im Riesenslalom starten, wo sie den achten Platz belegte. Bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2008 im spanischen Formigal holte Viktoria Gold in der Abfahrt, Silber im Su- diere per Fernstudium Sportmanagement. Die Kombination aus Betriebswirtschaft und Sport interessiert mich sehr. Für mich ist es eine schöne Abwechslung und ein Ausgleich zum Leistungssport. Erst mal möchte ich aber noch ein paar Jahre Skifahren. Wie beurteilen Sie den Landkreis Miesbach hinsichtlich Lebensqualität, Freizeitangebot und Gastronomie? Die Lebensqualität im Landkreis finde ich sensationell. Die Berge und Seen bieten tolle Freizeitmöglichkeiten. Dazu haben wir viele nette Cafes und Restaurants. Unsere Seefeste und Waldfeste sind weit über den Landkreis hinaus bekannt. Es gibt auch viele Vereine, die den Kindern und Jugendlichen ermöglichen, ihren Interessen und Talenten nachzugehen. Ich glaube, es bleiben keine Wünsche offen. n per-G und Bronze im Riesenslalom. Im Jahr darauf gewann sie bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Garmisch-Partenkirchen Gold im Riesenslalom sowie im Super-G. Zu ihren größten Erfolgen zählt der Sieg im Riesenslalom bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver, mit dem sie alle Erwartungen übertraf. Zu Beginn der Saison 2010/11 feierte Viktoria schließlich in Sölden ihren ersten Weltcupsieg. Mit zwei weiteren ersten Plätzen in Zwiesel und in Spindlermühle sicherte sich Viktoria am Ende der Saison die Kristallkugel im Riesenslalom. In die aktuelle Saison startete sie so erfolgreich, wie sie die letzte beendet hatte, und feierte nach dem zweiten Platz im Riesenslalom in Sölden den Sieg in Aspen (USA). Miesbacher Impuls 57 Wirtschaft Leben & Freizeit | Unternehmen | Region 12. Tegernseer Tal Montgolfiade Ballonfahrer-Event mit umfangreichem Rahmenprogramm Zahlreiche Ballone stiegen während der Montgolfiade über dem Tegernsee in die Luft. W er Ende Januar in den Himmel über dem Tegernsee schaute, konnte dort bei schönem Wetter viele bunte Heißluftballone erblicken, die langsam in die Höhe stiegen. Denn bereits zum zwölften Mal fand in Bad Wiessee die Tegernseer Tal Montgolfiade statt. Knapp 40 Teams ließen bei der vom Bad Wiesseer GS Eventbüro organisierten Veranstaltung, die erstmals über acht Tage lief, den Traum vom Ballonfahren wahr werden. Nachdem das Wetter in den ersten Tagen kein Einsehen mit den Ballonfahrern hatte und die Ballone bei Schneegestöber nicht starten konnten, waren die Bedingungen in der zweiten Veranstaltungshälfte teilweise sogar so perfekt, dass mit einigen Ballons eine Fahrt über die Alpen möglich war. Für die zahlreichen Besucher der Montgolfiade stellt das Team des GS Eventbüros ein buntes Rahmenprogramm auf die Beine. Kindergärten und Schulklassen waren eingeladen, Heißluftballone in der Wandelhalle hautnah zu erleben und von Experten alles über die farbenfrohen Stoffriesen zu erfahren. Einen Anziehungsmagneten für Groß und Klein stellte unter der Woche das so genannte Nightglow dar. Allabendlich erstrahlten kleine ModellHeißluftballons mit einer Höhe von bis zu neun Metern im Schein der Brennerflamme zu beeindruckenden bunten Kugeln. In Verbindung mit der verschneiten Landschaft gab dies ein einzigartiges Bild ab. Für diejenigen, die sich zwischendurch mit bayerischen Schmankerln aufwärmen und feiern wollten, war die Montihütte wie jedes Jahr ein willkommener Anlaufpunkt. Jeden Tag konnte man hier in urgemütlicher Atmosphäre mit einem Weißwurstfrühstück in den Tag starten oder diesen mit einem Bier ausklingen lassen. Allerlei Kurioses und auch Schmackhaftes gab es auf dem Wintermarkt, welcher an den Abenden besonders viele Leute anzog. Die meisten Besucher wurden am letzten Veranstaltungswochenende angelockt. So strömten allein am Samstag mehr als 4.500 Besucher auf das Gelände vor der Wandelhalle in Bad Wiessee. Während Claudia Koreck am Abend ihr erstes Open-Air-Konzert am Tegernsee gab, begannen knapp 25 Heißluft- und Modell-Ballone im Takt der Musik zu glühen. Wem es zu kalt war, der hatte die Möglichkeit, sich an Glühwein und Punsch zu wärmen, um das im Anschluss stattfindende Feuerwerk erleben zu können. Dieser krönende Abschluss der 12. Tegernseer Tal Montgolfiade rief nicht nur etwas Wehmut über das Ende hervor, sondern weckte auch Vorfreude auf das nächste Jahr, wenn es wieder heißt „Glück ab und gut Land“. Foto: GS Eventbüro Das große Glühen der Modell- und Heißluftballone zog am Samstag tausende Besucher an. 58 Miesbacher Impuls Teilweise perfekte Bedingungen ermöglichten zahlreiche Ballonfahrten. Heft 8 | März 2012 Sparkassen-Finanzgruppe Hier wohnen ... Für Immobilienverkäufer bieten wir u. a. folgende Leistungen: Für Immobilienkäufer bieten wir u. a. folgende Leistungen: � realistische Bewertung der Immobilie aufgrund � kontinuierliche Informationen über geeignete breiter Marktpräsenz und guter Marktkenntnis Objekte � professionelle Exposé-Erstellung � gemeinsame Besichtigung passender Immobilien � flächendeckende Werbung für Ihre Immobilie in � auf Wunsch Vermittlung an Finanzierungsexperten Zeitungen, im Internet und durch Aushänge in den Geschäftsstellen der Kreissparkasse � Prüfung der Bonität des Käufers vor Kaufvertragsabschluss der Kreissparkasse � Abwicklung des Kaufs vom Notartermin bis zur Schlüsselübergabe � Provisionszahlung nur bei Vermittlungserfolg � Abwicklung des Notartermins und der Beurkundung KompetenzCenter Immobilien. s Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee Unser Experten-Team steht Ihnen bei der Suche, Vermittlung, Planung, Finanzierung und Absicherung Ihrer Immobilie zur Seite. 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