NÖ Consilium 06/2015 Aktuell (den Serviceteil finden Sie in der

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NÖ Consilium 06/2015 Aktuell (den Serviceteil finden Sie in der
CONSILIUM
MITTEILUNGEN DER ÄRZTEKAMMER FÜR NIEDERÖSTERREICH | 70. JAHRGANG
NR. 06/15
Um ELGA ist es
ruhig geworden
Notarztmangel
Tag der Gesundheitsberufe
KURZ &
SERVICE
BÜNDIG
Kurz & bündig
27 neue Mitglieder in der
NÖ Ärztekammer
NÖGKK evaluiert Zufriedenheit der
Kassenvertragsärzte
Seit 2009 werden die Ärzteausweise nicht mehr wie bisher postalisch an die JungmedizinerInnen zugeschickt, sondern im
Zuge einer Informationsveranstaltung persönlich übergeben.
Seitens der Ärztekammer sind zahlreiche Spitzenfunktionäre
bei den monatlich stattfindenden Ärzteausweisverleihungen anwesend. So wird den JungmedizinerInnen die Gelegenheit geboten, unter anderem den Präsidenten der Ärztekammer, Dr. Christoph Reisner, MSc, den Vizepräsidenten,
Dr. Gerrit Loibl, MSc, den 2. Vizepräsidenten und Kurienobmann, Dr. Ronald Gallob, seinen Stellvertreter, Dr. Stefan Halper,
und Dr. Karl Ischovitsch, aber auch Vertreter des Wohlfahrtsfonds und des Kammeramtes persönlich kennenzulernen.
Ab Mitte Juni wird die NÖ Gebietskrankenkasse nach Abstimmung mit der Kurienführung eine Befragung unten allen
Vertragsärztinnen und -ärzten durchführen. Grund ist die
Evaluierung der bereits 2012 durchgeführten Online-Zufriedenheitsbefragung. Die NÖGKK erhob damals die Zufriedenheit
der Ärztinnen und Ärzte mit den an sie gerichteten Informationen und Services beziehungsweise welchen Informationswert
diese für die Ärzte persönlich und ihre tägliche Arbeit darstellen.
Die anonyme Befragung wird von einem Marktforschungsinstitut durchgeführt. Wir ersuchen die Kassenärztinnen und -ärzte
um eine möglichst rege Teilnahme an dieser Befragung, damit
der Informationsfluss und die Kommunikation weiter verbessert
werden können.
Bei der Ausweisverleihung am 20. Mai 2015 wurden Dr. Sol
A BAN, Dr. Verena BINAJ, Dr. Anton BÖHM, Dr. Theodor
BOKIC, dr. med. Petra BRAZ, Dr-medic Noel-Craciun CHIS,
Dr. Julian DELLA VEDOVA, dr.med. Peter FITOS, DDr. Jimmy
FRANK, Dr. Gerhard FUNK, Dr. Jennifer GIBLEY, Dr. Gregor JAKOBER, Dr. Derman KAPAN, Dr-medic Sabrina Cristiana LAZARUC, MUDr. David MARTINICKY, dr.med. Gyula
MATE, Dr. Ulrik MÜLLER, Dr. Christoph NIKOLOWSKY,
Mag. d-r Boril PETKOV, dr.med. Josip PETROVCIC, Dr. Vlada
PETROVIC, dr. med. Bernadett REVESZ, Dr. Barbara RIND,
Dr. Gerlinde STEINHOFF, Dr. Alexander STIFTER, dr. med.
Laszlo TOTH und Dr. Marlene TRUMMER ihre Ausweise verliehen. Wir gratulieren recht herzlich!
Gerichtsurteil: Namensstreichung von
DocFinder.at ist möglich
Es liegt nun ein erstes noch nicht rechtskräftiges
Urteil des Landesgerichts Wien vor, dass man
als Arzt beziehungsweise Ärztin das Recht hat,
sich von der Internetplattform DocFinder
streichen zu lassen. Laut Urteil liegt weder
das sogenannte „Medienprivileg“ vor,
noch handelt es sich um einen Mediendienst in Ausübung des Grundrechts freier Meinungsäußerung.
Vielmehr handelt es sich um eine
Verarbeitung von ärztlichen Daten
in einer öffentlich zugänglichen
Datenbank gemäß Datenschutzgesetz.
Erhebt nun ein Arzt oder eine Ärztin Einspruch gegen diese Veröffentlichung, erfolgt diese Verarbeitung
zu Unrecht und ist zu löschen. Die Internetplattform hat bereits
angekündigt, gegen dieses Urteil zu berufen.
Foto: Erwin Wodicka
Da die Ärzteausweisverleihung monatlich stattfindet, haben
die Gruppen eine perfekte Größe, um produktiv und zeitökonomisch zu arbeiten. Aufgrund des großen Interesses und der
zahlreichen Anfragen im Laufe des Abends plant die Kurie nun
Fortsetzungsveranstaltungen, in denen auf spezifische Themen
ausführlich eingegangen werden kann.
IMPRESSUM: Verleger, Medieninhaber und Herausgeber: Ärztekammer für Niederösterreich, Körperschaft Öffentlichen Rechts; 1010 Wien, Wipplingerstr.
2, Tel. 01/53751-0, FAX: 01/53751-19, www.arztnoe.at; Chefredaktion: Präs. Dr. Christoph Reisner, MSc, Dw. 241; Redaktionsleitung: Michael Dihlmann, Dw. 321,
Mag. Birgit Jung, Dw. 623; Bildredaktion, Layout, Produktion, Abonnements, Wortanzeigen: Daniela Kotouc, MA, Dw. 633, [email protected]. Die Redaktion
behält sich vor, unaufgefordert eingesandte Beiträge teilweise oder gar nicht zu veröffentlichen. Alle mit „Promotion“ gekennzeichnete Texte sind entgeltliche
Einschaltungen. Alle namentlich gezeichneten Beiträge müssen nicht zwingend die Meinung des Herausgebers repräsentieren. Anzeigen:
FIVE NF GmbH, Kutschkergasse 26, Postfach 63, 1180 Wien, Tel. 0676/440 51 81, [email protected]; Grafisches Konzept: Kotschever
Kommunikationshaus; Herstellung, Druck, Vertrieb: Colordruck La Linea GmbH., Kalkofenweg 6, 5400 Hallein/Gamp, Tel. 06245/90111-0,
[email protected]; Abopreis: 55 Euro/Jahr (10 Ausgaben)
Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens,
Wallig Ennstaler Druckerei und Verlag GmbH, UW-Nr. 811
CONSILIUM 06/15
3
INHALT
Seite
05
Seite
Inhalt
06
Seite
08
Service
Kurz & bündig
Seite
03 Fortbildungsveranstaltungen
Seite
23
Impressum
Seite
03 FAM
Seite
30
Editorial Präsident
Seite
05 Termine
Seite
32
Editorial Vizepräsident
Seite
06 Standesveränderungen
Seite
34
Neue Ärzteausbildungsordnung
Seite
07 Jubiläen
Seite
35
5. Tag der Gesundheitsberufe in NÖ
Seite
08 Offene Stellen
Seite
37
Leserbriefe
Seite
10 Vertretungsärzte
Seite
40
Referat für Abhängigkeitsfragen Seite
15 Punktewerte
Seite
42
Schmerztherapie Seite
17 Kleininserate
Seite
43
Ärzte mit Psy-Diplomen Seite
19
Ein Gesundheitsprojekt für Togo
Seite
21
Biken für einen guten Zweck
Seite
22
Liebe LeserInnen! Diese Ausgabe des NÖ Consilium ging am
9. Juni 2015 in den Versand. Sollten Sie das Heft nicht zeitgerecht im Briefkasten vorfinden, wenden Sie sich bitte an Ihr zuständiges Postamt.
REDAKTIONSSCHLUSS:
Ausgabe 09/15: Mittwoch, 26. August 2015, 12.00 Uhr;
Coverfoto: fotomek - Fotolia
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CONSILIUM 06/15
Um ELGA ist es
ruhig geworden
Foto: Bernhard Noll
PRÄSIDENT
Dr. Christoph
Reisner, MSc
www.wahlarzt.at
…doch der Schein trügt
M
an könnte meinen, die Politik hat im Trubel der vergangenen Wochen auf ELGA vergessen. Die Medien sind mit
Themen wie dem Krankenarbeitszeitgesetz, Streikdrohungen der
AKH-Ärzte oder dem Landärztemangel beschäftigt. Doch wir
dürfen uns von dieser Ruhe nicht täuschen lassen. In den Büros der Ministerialbeamten wird im Hintergrund fleißig an der
ELGA-Umsetzung gearbeitet. So wurde per Verordnung des Bundesministeriums für Gesundheit vor Kurzem ein weiterer Schritt
zur Entwicklung von ELGA und der Anwendung von ELGA
gesetzt. Seit 15. Mai 2015 ist diese Bestimmung in Kraft. Wesentlicher Inhalt dieser Verordnung ist, dass die Widerspruchsstelle
und Serviceline beim Hauptverband der Österreichischen Sozialversicherungsträger angesiedelt sind und dabei auch definiert ist,
wie die Art des Widerspruches und die formalen Erfordernisse
für das Opt-out der einzelnen Versicherten aussehen sollen.
Die Möglichkeit des Widerspruches besteht generell zu ELGA
beziehungsweise partiell zu einzelnen Gesundheitsdaten. Neu
ist, dass die bearbeitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Hauptverbandes keinen Zugriff zu den Gesundheitsdaten des
Widerspruchswerbers haben und einer besonders strengen Verschwiegenheit unterliegen. Der Widerspruch selbst kann sowohl
über die elektronisch zur Verfügung stehende Plattform als auch
schriftlich eingebracht werden. Neu ist die Installierung einer
Serviceline beim Hauptverband, über welche sämtliche allgemeinen Fragen zu ELGA sowohl telefonisch als auch schriftlich oder
elektronisch bearbeitet werden sollen und eine umfassende Beratung der Widerspruchswerber erfolgen soll.
Ebenfalls neu ist die beim BM für Gesundheit eingerichtete
ELGA-Ombudsstelle. Bemerkenswert dabei ist, dass diese nicht
zwingend vom Bundesministerium selbst zu führen ist, sondern
die Patientenvertretungsstellen der Länder damit beauftragt werden können. Dies heißt im Klartext, dass die NÖ Patientenanwaltschaft unter der Leitung von Dr. Bachinger eine weitere
Funktion übertragen bekommen wird, womit er eine Schlüsselfunktion im gesamten ELGA-System bekommt. Die ELGAOmbudsstelle ist definiert als ein Gesundheitsdiensteanbieter,
vergleichbar mit Krankenanstalten sowie Ärztinnen und Ärzten.
haben wird. Dafür spricht auch eine ausdrückliche Bestimmung,
wonach die Zugriffe auf ELGA-Gesundheitsdaten durch MitarbeiterInnen der ELGA-Ombudsstelle vom Protokollierungssystem zu erfassen sind.
Weiters enthält die Verordnung auch Definitionen für Struktur,
Format und Standards für ELGA-Gesundheitsdaten, die jedoch
im Wesentlichen schon bekannt waren. Etwa für Entlassungsbriefe, Laborbefunde, Radiologiebefunde etc. Für die Ärztinnen
und Ärzte wesentlich erscheint auch die Frage des Zugriffes auf
ELGA für unmündige Minderjährige. Dies bedeutet, dass die
Obsorgeberechtigten (Eltern, Erziehungsberechtigte) auf ELGA
für ihre Kinder nur bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres
zugreifen dürfen. Dies wird auch für Auskünfte an die Eltern
über den aktuellen Gesundheitszustand ihrer Kinder zu beachten sein.
Nach den neuen Übergangsbestimmungen beginnt die Anwendung von ELGA für Krankenanstalten, die über Landesgesundheitsfonds abgerechnet werden, mit 1. Dezember 2015. Für den
niedergelassenen Bereich fehlen entsprechende Bestimmungen.
Hier muss auf die Zusage von Frau BM Oberhauser verwiesen
werden, die gegenüber den Vertretern der ÖÄK klargestellt hat,
dass der Beginnzeitpunkt nach hinten verschoben werden wird.
Offensichtlich ist der Termin noch nicht neu definiert.
Wir dürfen gespannt sein, ob es der Gesundheitsministerin
gelingt, ihr Versprechen umzusetzen, ELGA ärzte- und praxistauglich zu machen. Sicher ist in jedem Fall, dass sie dabei auf
zähen Widerstand einiger Personen stoßen wird, denn die Interessen - zum Teil in ihrem eigenen Ministerium - gehen in eine
andere Richtung.
DR. CHRISTOPH REISNER, MSC
Präsident der Ärztekammer für Niederösterreich
facebook.com/christoph.reisner
Zu den Aufgaben der ELGA-Ombudsstelle zählen unter anderem die Beratung der Versicherten in Rechtsfragen zu ELGA,
die Bekanntgabe der für die Verarbeitung von ELGA-Daten verantwortlichen Gesundheitsdiensteanbieter und auch die Unterstützung der ELGA-Systempartner. Dies bedeutet, dass die Patientenanwaltschaft künftig auf sämtliche ELGA-Daten Zugriff
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Foto: Raimo Rumpler
VIZEPRÄSIDENT
VP Dr. Gerrit Loibl, MSc
[email protected]
Notarztmangel
E
s muss etwa 1986 gewesen sein, ich studierte
damals noch, als ich auf einem Tourenschikurs auf der steirischen Planneralm eine Ärztin kennenlernte, die gerade ihre Turnusausbildung abgeschlossen hatte und mir von
einem für mich damals neuen ärztlichen
Berufsbild erzählte. Sie arbeitete nämlich als Notärztin im Krankenhaus
Melk, die Landesregierung hatte pro
Spital vier zusätzliche Dienstposten
geschaffen, um jeweils ein Notarztdienstrad zu bespielen. Anfänglich
gab es noch Besetzungsprobleme,
ich erinnere mich an Geschichten
aus Spitälern, in denen angeblich
Ärzte, die noch in Turnusausbildung
waren, durch einen zweiwöchigen anästhesiologischen Crashkurs für den
Notarztwagen „fit“ gemacht wurden
und dann die notärztliche Versorgung des Bezirks übernahmen.
Foto: bilderbox
Ich selbst begann 1990 als Turnusarzt
meine Tätigkeit in Niederösterreich und machte so wie
praktisch alle Kolleginnen und Kollegen einen Notarztkurs und
in der Folge gab es eigentlich in keinem Spital mehr Probleme,
die vier Planposten zu besetzen. Wegen der zahlreichen Interessenten und der Einführung des Krankenanstaltenarbeitszeitgesetzes wurden Notarztdienstposten in der Folge oft geteilt, und
so war man – mangels Alternative – damals nicht unglücklich,
mit einem 20-Wochenstunden-Vertrag statt der üblichen 60
Wochenstunden vielleicht nur 55 Stunden arbeiten zu müssen.
Auch ich arbeitete vor Beginn meiner Ausbildung zum Anästhesisten einige Zeit „hauptamtlich“ als Notarzt, verrichtete aber
auch während der Facharztausbildung und noch viele Jahre als
Facharzt zahlreiche Notarztdienste.
Die ärztliche Notfallmedizin florierte, und es gab sogar Stimmen, die nur mehr Anästhesisten für den Notarztdienst heranziehen wollten.
Doch in den letzten Jahren passierte etwas, was für viele, die ihr
Studium in den 80-er Jahren absolviert und im Anschluss wegen
der damaligen Ärzteschwemme oft jahrelang auf einen Turnusplatz gewartet hatten, eigentlich unvorstellbar war: Zugangsbe6
CONSILIUM 06/15
schränkungen an der Universität, fehlende Ausbildungsqualität in den Krankenhäusern und
steigende Mobilität der jungen Kolleginnen
und Kollegen in Richtung Ausland führten zu einem mittlerweile eklatanten Ärztemangel nicht nur in unserem Bundesland sondern fast in ganz Österreich. Es
gibt mittlerweile Krankenhäuser ohne
Turnusärzte, als frischgebackener Arzt
für Allgemeinmedizin hat man kein
Problem mehr, rasch eine Kassenplanstelle zu bekommen. Notärzte in
Krankenanstalten hingegen müssen
oft als „Anhängsel“ von Fachabteilungen die undankbare Betreuung
der sogenannten interdisziplinären
Aufnahmestationen übernehmen,
auch die freiberufliche Tätigkeit im
Notarztwagen wird durch organisatorische und gesetzliche Unbillen
zunehmend unmöglich gemacht. Das
führt nun dazu, dass die anspruchsund verantwortungsvolle Arbeit als Notarzt
vielerorts keinen Anreiz mehr darstellt.
Und so überlegen sich unsere Politiker (zu recht) , wie sie denn
auf den schon offensichtlichen Notarztmangel reagieren sollen.
Doch anstelle die vorhandenen Ressourcen, also die zahlreichen
Kolleginnen und Kollegen mit gültigem Notarztdekret, zu nutzen und diese wichtige ärztliche Berufsgruppe durch attraktive
Arbeitsbedingungen – ich denke hier z.B. an die Schaffung allgemeinmedizinischer Primariate für die Aufnahmestationen –
und Anpassung der Entlohnung zu stärken, soll nach Ansicht
mancher Politiker offenbar die Notfallversorgung unserer Bevölkerung in Zukunft durch „Paramedics“ gewährleistet werden.
Ich habe überhaupt nichts gegen eine verbesserte Ausbildung
von nichtärztlichem Personal im Bereich der Notfallmedizin,
aber der Ersatz ärztlicher Kompetenz (mit immerhin minimal
neun Jahren Ausbildungszeit) durch „Paramedics“ kann nur
mit einem Qualitätsverlust vergesellschaftet sein, und die Politik muss diesen Qualitätsverlust öffentlich eingestehen, wenn
sie sich nicht in der Lage sieht, die noch immer in großer Zahl
vorhandenen Notärzte und Notärztinnen durch geeignete Maßnahmen im System zu halten.
VP DR. GERRIT LOIBL, MSC
Foto: Raimo Rumpler
AUSBILDUNG
Neue
Ärzteausbildungsordnung
W
ieder einmal sind wir alle mit einer neuen Ärzteausbildungsordnung konfrontiert. Deshalb erlaube ich mir wieder eine Feststellung, weil ich als langjähriger Bundesfachgruppenobmann des Sonderfaches Kinder- und Jugendheilkunde
und Präsidiumsmitglied der Österr. Gesellschaft für Kinder- und
Jugendheilkunde an der letzten für den Bereich meines Sondefaches mitgearbeitet habe. So stellt sich mir eingangs schon
die Frage, ob österreichische ÄrztInnen so schlecht ausgebildet
waren, dass alle paar Jahre Änderungen notwendig waren und
offensichtlich immer noch sind.
Seit Generationen war die Ausbildung zum Arzt für Allgemeinmedizin durch einen dreijährigen Turnus, in dem die
Ausbildung an den wichtigsten Fachabteilungen im stationären
Bereich zu absolvieren war, geprägt. Dem Wunsch nach praktischer Ausbildung beim niedergelassenen Arzt für Allgemeinmedizin wurde schon vor einigen Jahren durch die Einführung
von Lehrpraxismonaten Rechnung getragen. Allein die nicht
existente Finanzierung dieser Ausbildung durch die öffentliche
Hand hat diesem Modell keinen Erfolg beschert.
Die Ausbildung zum Facharzt dauerte insgesamt sechs Jahre, von
denen zumeist vier Jahre auf einer entsprechenden Ausbildungsstelle erfolgte. In der restlichen Zeit musste die Ausbildung durch
verpflichtende Gegenfächer ergänzt werden. Zumeist blieb noch
eine gewisse Zeit, über die mehr oder weniger frei verfügt werden
konnte. Sowohl zusätzliche Monate im eigenen Sonderfach aber
auch Ausbildungen in anderen Sonderfächern wurden angerechnet. Gerade die verpflichtenden Gegenfächer waren meines
Erachtens eine mehr als sinnvolle Ergänzung der Ausbildung.
Bezugnehmend auf mein eigenes Sonderfach erlaube ich mir
festzuhalten, dass speziell die Zeiten auf einer HNO-Abteilung
und jene auf einer Abteilung für Orthopädie und orthopädische
Chirurgie ganz wesentliche Bestandteile der Gesamtausbildung
dargestellt haben.
Mit der neuen Ausbildungsordnung werden nun aber die Karten völlig neu gemischt. Neun Monate Common Trunk, in
denen neben einer notfallsmedizinischen Ausbildung auf den
Abteilungen Chirurgie und Innere Medizin die fünfzehn häufigsten Erkrankungen näher gebracht werden sollen, sind für
alle verpflichtend. Dann spaltet sich die Ausbildung in jene für
FachärztInnen und jene für AllgemeinmedizinerInnen auf. Insgesamt wird die Ausbildung für letztere um ein Jahr verlängert,
zusätzlich wird die Ausbildung in einer Lehrpraxis für sechs
Monate verpflichtend. Erwähnenswert erscheint mir auch noch
VP MR Dr. Dietmar
Baumgartner
die Tatsache, dass diese Zeit auch in Lehrambulatorien absolviert
werden kann. Natürlich unterscheiden sich hier die Krankheitsbilder wesentlich von denen in einer allgemeinmedizinischen
Ordination. Dass dabei die Ausbildungszeit in wichtigen Sonderfächern verkürzt wurde (Kinder- und Jugendheilkunde von
ursprünglich sechs auf jetzt drei Monate) wird nicht unbedingt
für eine Verbesserung sorgen können. Die Aufnahme von Psychiatrie und Orthopädie in den Turnus ist positiv zu bewerten,
allerdings mit einem kleinen Wehrmutstropfen: Die Sonderfächer Orthopädie und Unfallchirurgie werden entsprechend der
neuen Ausbildungsordnung in einem Sonderfach vereint, womit
dieser positive Aspekt höchstwahrscheinlich wieder wegfallen
wird. Die Entscheidung für ein Sonderfach fällt derzeit nicht
selten während der Turnuszeit. Häufig bleibt man aus persönlichem Interesse an einer Abteilung. Es gibt auch durchaus die
Möglichkeit, dass man während seiner Turnuszeit durch entsprechend hohes persönliches Engagement so positiv auffällt, dass
einem eine Facharztausbildungsstelle angeboten wird. Wie dies
in Zukunft sein wird, das werden wir ja sehen.
Beachtenswert erscheint mir außerdem die Tatsache, dass nun
auf alle Fälle ein gesamtes Jahr lang keine AllgemeinmedizinerInnen für die Versorgung der PatientInnen im extramuralen Raum
zur Verfügung gestellt werden können. Ob dies in der bevorstehenden Pensionierungswelle zur Verbesserung der Versorgung
der PatientInnen beträgt, wage ich einmal sehr in Abrede zu
stellen.
Auch die Facharztausbildung erscheint mir auf den ersten Blick
hin nicht unbedingt sehr durchdacht. Ein Eliminieren wichtiger
Additivfächer, die Aufteilung der Ausbildung in eine Kernausbildungszeit gefolgt von einzelnen Modulen halte ich insgesamt für
problematisch und in der vorliegenden Form zumindest etwas
überhastet und unausgegoren. Für eine dermaßen einschneidende Änderung der gesamten Ärzteausbildungsreform hätte
man sich durchaus weit mehr Zeit nehmen können. Betrachten
wir „Langlebigkeit“ der letzten Reformen können wir unschwer
feststellen, dass deren Halbwertszeit relativ kurz war. Daraus
folgt, dass wir uns auch mit dem vorliegenden Konzept voraussichtlich nur für kurze Zeit vertraut machen müssen.
MR DR. DIETMAR BAUMGARTNER
Obmann der Kurie der niedergelassenen Ärzte
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GESUNDHEITSBERUFE
Die Kräfte gehen uns
noch lange nicht aus
Erfolgreicher Tag der Gesundheitsberufe von Arbeiterkammer und Ärztekammer
D
er 5. Tag der Gesundheitsberufe in Niederösterreich feierte
am 13. Mai 2015 ein halbrundes Jubiläum. Grund genug
für die Organisatoren NÖ Ärztekammer und NÖ Arbeiterkammer, Bilanz über die Zusammenarbeit der beiden großen Standesvertretungen zu ziehen, aber auch einen Blick in die Zukunft
zu werfen. Neuerungen wie die Umsetzung der Gesundheitsreform, insbesondere die Novelle des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes, werden Veränderungen mit sich bringen. Diskutiert wurden daher unter anderem die Konsequenzen, die diese
für die Berufsgruppen der Gesundheits- und Sozialbetreuungsberufe haben werden.
Im Vorfeld stellten sich Expertinnen und Experten die Frage, ob
uns die Kräfte ausgehen. Gründe dafür gäbe es einige: Arbeitskräftemangel, immer unattraktiver werdende Arbeitsbedingungen, ermüdende Politik-Hürdenläufe, Widerstand gegen sinnvolle Reformen, finanzielle Kraftlosigkeit oder Kraftlosigkeit
durch eine Aufsplittung und Teilung wie beispielsweise bei unserem Nachbarn Deutschland. Doch das Bündnis zwischen NÖ
Ärztekammer und NÖ Arbeiterkammer bringt einen ständigen
Dialog mit der Praxis, konstruktive Analysen der Gesundheitsreform und schrittweise Verbesserungen der Arbeitsbedingungen.
Die Kraftquellen Kooperation und Solidarität untereinander
lassen die bisweilen leeren Batterien wieder aufladen und geben
uns Kraft für die Zukunft.
Hon. Prof. (FH) Dr. Bernhard Rupp, MBA, Leiter der Abteilung Gesundheits-wesen,
NÖ Arbeiterkammer „Die Kraftquellen Kooperation und Solidarität
untereinander lassen die bisweilen leeren Batterien wieder aufladen und geben uns
Kraft für die Zukunft?“
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CONSILIUM 06/15
In den Workshops wurde ein Zwischenbericht des Arbeitsinspektorats zum (wenig oder nicht) barrierefreien Wohnen und
den dadurch bedingten Auswirkungen für die Mobile Pflege präsentiert. Diskutiert wurde ebenfalls über den Stand der Primärversorgung in Niederösterreich mit allen Facetten wie Primary
Health Care Zentren PHC, Best Point of Service BPOS und
telefon- und webbasiertem Erstkontakt- und Beratungsservice
TEWEB. Erstmals wurde heuer auch ein Workshop mit praktischen Tools zur Deeskalierung und Selbstverteidigung für den
beruflichen Alltag angeboten.
Dr. Peter Resetarits führte
auch dieses Jahr wieder
professionell durch die
Veranstaltung.
Bild unten:
VP OA Dr. Ronald Gallob,
Vizepräsident und
Kurienobmann der
angestellten Ärzte der
NÖ Ärztekammer, und
VP DGKS Brigitte Adler,
Vizepräsidentin der
NÖ Arbeiterkammer,
eröffneten den 5. Tag der
Gesundheitsberufe in
St. Pölten.
GESUNDHEITSBERUFE
Arbeiterkammer und Ärztekammer in Niederösterreich bündeln
weiterhin ihre Kräfte und Ressourcen und setzen sich gemeinsam für eine Stärkung und Verbesserung der Arbeits- und
Lebensbedingungen aller Gesundheits- und Sozialbetreuungsberufe ein. Denn die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass nur das
konsequente Verfolgen eines Zieles zum Erfolg führt.
Erfolgreiche Führung durch
Führungstechnik
Eine Schulung für ärztliche Führungskräfte im Gesundheitsbetrieb
in 3 Modulen à 2 Tagen.
Termine/Ort
An die hundert Teilnehmer zeigten großes Interesse an dem Vortrag
„Mitverantwortlicher und eigenverantwortlicher Tätigkeitsbereich im Gesundheitswesen“ von Hon. Prof. Dr. Gerhard Aigner, Sektionsleiter Recht und Gesundheitlicher
Verbraucherschutz, Bundesministerium für Gesundheit.
Modul 1: 29. - 30.09.2015 oder 24. - 25.11.2015
Modul 2: 02. - 03.06.2015 oder 10. - 11.11.2015 oder 16. - 17.02.2016
Modul 3: 01. - 02.09.2015 oder 08. - 09.09.2015 oder 12. - 13.01.2016
oder 05. - 06.04.2016
ARTIS Hotel Schloss Krumbach, 2851 Krumbach, Schloss 1
Inhalt
Die Anwendung der Grundsätze der Führungstechnik ist eine wesentliche Voraussetzung eines erfolgreichen Managements.
Dabei sind alle für eine erfolgreiche Führung notwendigen Wissensgebiete zu berücksichtigen, die für die persönliche Führungsfähigkeit, die Fähigkeit zur unternehmensorientierten Teamführung, die Fähigkeit zur analytischen Entscheidungsfindung, zur
Planung, Realisierung und Durchsetzung von Entscheidungen
auch in Krisenfällen, sowie zur wirksamen Kontrolle maßgebend
sind. Die Spezifika, im ganzheitlichen Management des modernen
Gesundheitsbetriebs finden hier besondere Berücksichtigung.
Methode
Es wird anwendungsorientiertes, aktives Training geboten. Die
Theorie wird stets mit konkreten Fallbeispielen erarbeitet, um den
Transfer in die berufliche Wirklichkeit ausführlich vorzubereiten.
Referent
Prof. Mag. Johann Culik
Zielgruppe
Ärztinnen und Ärzte, welche als Führungskräfte vorgesehen oder
eingesetzt sind, sowie jene mit führender Verantwortlichkeit.
Kosten
EUR 1.400,- + 20 % USt (inkl. Unterlagen, Essen und Getränke)
Anmeldung/Information
LK Wr. Neustadt/Ärztliche Direktion, Frau Muster, Tel: 02622/90042580, E-Mail: [email protected]
Anrechenbar für das DFP der ÖÄK mit 16 sonstigen DFP-Punkten
pro Modul.
CONSILIUM 06/15
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LESERBRIEFE
Leserbriefe
Das Consilium als Medium der standespolitischen Diskussion hat sich gut entwickelt. Das zeigt sich auch in der Anzahl
der Leserbriefe, die uns erreichen. Wir sind bemüht, diese Lesermeinungen nach Maßgabe des vorhandenen Platzes zu
veröffentlichen. Allerdings bitten wir um Verständnis, dass wir nur eine beschränkte Auswahl der eingehenden Leserpost
auch abdrucken können. Wir stehen also vor der Notwendigkeit eine Auswahl treffen zu müssen. Wobei grundsätzlich
alle Beiträge, die keinen strafrechtlichen Tatbestand (etwa der üblen Nachrede, der Verleumdung, der Beleidigung, der
Kreditschädigung etc.) enthalten, zur Veröffentlichung freigegeben werden. Bei der in der täglichen Arbeit notwendigen
Auswahl bemühen wir uns darum die verschiedenen Meinungen so ausgewogen wie möglich, aber auch nach dem
Verhältnis der eingegangenen Reaktionen, wiederzugeben.
Wochentagsnachtdienst
Sehr geehrter Herr Ing. Chwojka!
Als Sprengeldiensteinteiler darf ich Sie
davon in Kenntnis setzen, dass sich unsere
Wochentagsnachtdienstregion „Allentsteig“ auflöst. Durch den Ausstieg eines
Kollegen mit Jänner 2013 war es ohnehin
nur mehr sehr lückenhaft möglich den
Dienstplan zu füllen. Auch verschiedene
andere Gründe, die nachfolgend angeführt sind, haben uns dazu bewogen, die
Nachtdienstbereitschaft zu beenden:
Der Sprengel 20/12 gibt bekannt, dass ab
dem Monat Juni 2015 die Nachtdienstleistung als eigene Wochentagsnachtdienstregion nicht mehr möglich ist. Die Dienst
leistenden Kolleg(inn)en sind nicht mehr
bereit, die Nachtdienstleistung zu übernehmen.
Somit ist es für mich als Diensteinteiler
auch nicht mehr möglich, die Dienste der
Wochentagsnachtdienstregion Allentsteig
zu besetzen.
Die Ombudsstelle für Patientenbeschwerden informiert:
Behandlungspflicht
Abgesehen von Notfällen (§ 48 ÄrzteG: „dringend notwendige ärztliche Hilfe“), in denen jede Ärztin/jeder Arzt zur Hilfeleistung verpflichtet ist, gilt Folgendes:
WahlärztInnen sind nicht zur Übernahme einer Behandlung verpflichtet.
Dr.in Regina
KassenvertragsärztInnen sind durch den Gesamtvertrag grundLindlbauer
sätzlich verpflichtet, alle Anspruchsberechtigten jener Krankenversicherungsträger, mit denen der Einzelvertrag besteht, zu behandeln, die die Praxis während der Ordinationszeiten konsultieren. Allerdings ist den
jeweiligen Gesamtverträgen auch zu entnehmen, dass die VertragsärztInnen die Behandlung „in berechtigten Fällen“ ablehnen dürfen.
Mögliche Ablehnungsgründe können sein:
• Medizinische Gründe, wenn beispielsweise die Ärztin/der Arzt nicht über die für eine
spezielle Behandlung erforderliche Ausstattung verfügt.
• Erschöpfung der Kapazitäten: Sollte die Ordination an die Grenze der Kapazität stoßen (wie etwa bei einer Grippewelle), so kann die Aufnahme neuer PatientInnen in
Ausnahmefällen abgelehnt werden.
• In der Person der Patientin/des Patienten gelegene Gründe, etwa wenn die Erfordernisse an der Mitwirkung bei der Behandlung nicht wahrgenommen werden oder bei
schwerwiegender Beeinträchtigung des Vertrauensverhältnisses.
Die Ablehnung einer (weiteren) Behandlung ist von der Vertragsärztin/vom Vertragsarzt
der jeweiligen Krankenkasse schriftlich mitzuteilen. Auf Verlangen des Krankenversicherungsträgers ist dieser über den Grund der Ablehnung zu informieren.
Zuständig in der Ärztekammer für NÖ:
Dr.in Regina Lindlbauer, Referatsleiterin
Mag. Andreas Wieser
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CONSILIUM 06/15
Die Allgemeinmediziner des Sprengels
haben nun zur Kenntnis genommen, dass
ihr Wirken offensichtlich keinerlei Wertschätzung erfährt:
Seit Jahren müssen die Allgemeinmediziner Diskriminierungen gegenüber den
Fachärzten zur Kenntnis nehmen – insbesondere in der Verschreibungskompetenz von Medikamenten oder auch von
Untersuchungen. Diese Diskriminierung
ist für uns unverständlich, wenn wir andererseits in den Bereitschaftsdiensten für
Fälle (auch Notfälle) aus allen Fachbereichen zuständig sind.
Seit mehr als 25 Jahren hören wir Lippenbekenntnisse über die Stärkung des Allgemeinmediziners und Hausarztes, nicht
zuletzt medial forciert im Rahmen der
Diskussion um die „Primary Health-CareCenters“. Die zuletzt getätigte Regelung
der Verordnung von MRT/CT-Untersuchungen durch die Versicherungsanstalt
der Österr. Bahnen und Bergbau hat
uns wieder die Augen geöffnet, welche
Wertschätzung Allgemeinmediziner im
Vergleich zu Fachärzten und Spitalsärzten
wohl haben, wenn schon der jüngste Turnusarzt mehr Verordnungskompetenz als
ein erfahrener Allgemeinmediziner hat.
Nebenbei sei bemerkt, dass der Wochentagsnachtdienstsprengel Allentsteig, in
welchem praktisch nur niedergelassene
Allgemeinmediziner Dienst versehen
haben, soweit mir bekannt ist, die niedrigste Kostenstruktur von allen Nachtdienstprengeln aufgewiesen hat.
In diesem Sinne wollen wir den Bereitschaftsdienst in „erfahrene“ Hände von
(ja von wem?) legen.
Besten Dank für Ihr Verständnis
DR. KARL DANZINGER
E-Mail: [email protected]
LESERBRIEFE
Das Landarztsterben aus der Sicht
eines „alten“ Landarztes
Seit Monaten, ja Jahren verfolge ich die
Diskussion über Landarzt- bzw. Hausarztordinationen und deren Nachwuchssorgen, dass lässt mich ein wenig zurückschauen und über die Gründe dafür
nachdenken.
Seit 1984 betreibe ich eine Landarztpraxis
mit Hausapotheke, gehöre damit noch zu
den Dinosauriern der Landärzte. Anfangs
betrieb ich die Ordination zusammen
mit meiner Frau (eine diplom. Krankenschwester), heute sind es deren vier
Angestellte und nicht nur wegen dem
vermehrten Patientenaufkommen. Der
Job war praktisch ein 24-Stunden-rundum-die-Uhr-Job, Ambulanzen in den
Krankenhäusern gab es nicht, Notarztsystem: negativ, wir verbrachten so manche
Nächte reanimierend und therapierend
am Unfallort irgendeiner Bundesstraße,
um dann zu Beginn der Ordinationszeiten noch schnell bei einer überraschenden Hausgeburt zu helfen, die so nicht
geplant war, Pflegedienste, Hauspflege
ebenfalls nicht vorhanden, sodass auch
diese Agenden zum größten Teil uns
blieben. Wir kamen gar nicht auf die
Idee, dass die Dienstzeit eine andere sein
könnte, selbst wenn wir auf das Töpfchen
mussten, war der Mobilteil des Festnetztelefon mit, auf Visite war es der Pager der
uns alarmierte, leider aber meistens weit
und breit kein funktionierendes Telefon.
Langsam organisierten wir im Sprengel
einen Nachtdienst, um wenigstens ein
paar freie Abende zu haben.
Als ich eine heruntergewirtschaftete Ordination übernahm, höre ich noch heute
die salbungsvollen Worte des damaligen
ÄK Präsidenten Strasser: „Lieber Kollege,
Sie sind Gemeindearzt, haben Hausapotheke und einen großen Anteil an SVB
Versicherten (mit den damaligen Tarifen),
was soll Ihnen da schon passieren.“ Wie
sieht es heute aus: Gemeindearzt gibt‘s
nicht mehr, Hausapotheke wird seit
Jahren in Frage gestellt und Bauernversicherte sind praktisch über Nacht dem
Tarif der § 2-Kassen angepasst worden,
was einen beträchtlichen Umsatzverlust
ausmachte. (Übrigens erfuhren wir dies
erst aus der Zeitung.)
Das Nachdenken begann so etwa Ende
der 90er-Jahre, als die Bauerntarife in
den Gebietskrankenkassenkeller rasseln,
als die Hausapotheken wieder einmal
kriminalisiert wurden (Stichwort: Firmenrabatte) und man uns verbleibende
Gemeindeärzte zu praktisch kostenlosen
Nachtdiensten zwingen wollte. Erst jetzt
wurde vielen von uns bewusst, unter welchen Bedingungen wir gearbeitet haben
und teilweise noch arbeiten. Bei Tarifen
von etwa sieben Euro pro Ordination,
wissend, dass dies nie wirtschaftlich sein
kann, wenn ich mir nur zehn Minuten
Zeit nehme für einen Patienten, der
zum Hausarzt eben mit „allem“ kommt.
Zuletzt kündigte mir ein solcher freudenstrahlend an, er habe heute vier Baustellen an sich zu besprechen, um mit der
Glatzenbildung zu beginnen und mit der
Fußmycose zu enden, was schließlich 20
Minuten kostete und mich an einen Privatkonkurs denken ließ. Dann brauche
ich nur mehr eine mehrseitige Dokumentation zu erstellen um sicher zu gehen,
dass ich beim eventuellen Verhör durch
den Patientenanwalt bestehen kann und
eine Chefarztgenehmigung für das Medikament der Mycose einzuholen.
Zwischenzeitlich habe ich telefonisch dem
Tribunal der Gebietskrankenkasse über
meine Medikamentenverschreibungen
Rede und Antwort zu stehen, muss mir
anhören wie gefährlich die Polypragmasie
sei, die vor allem deswegen im Steigen
begriffen ist, weil der Patient mit e-card
teilweise wahllos und überweisungslos
zu Fachärzten geht und wir die Kontrolle
über Befunde, Therapien und Medikamentenverschreibungen verlieren, ein
Umstand, den wir früher nicht kannten, denn da hatten wir Überweisungen
und Verschreibungen im Blick. Aber
da kommt ja Gott sei Dank die ELGA
(Vorsicht Satire!!). Kaum erholt, muss
ich einer Patientin erklären, warum ein
Ganzkörper-MRT von der Kasse nicht
bezahlt wird, sie bittet mich eindringlich,
ich möge doch beim Chefarzt anrufen,
um diesen Umstand zu klären, mit einem
Ohr höre ich in den Radionachrichten
einen besonders wichtigen Hinterbänkler, der die unbedingte Aufwertung des
Hausarztes verkündet. Zu Hause muss ich
dann auch noch die Quartalsabrechnung
der Gebietskrankenkasse begutachten,
die offensichtlich als Dissertation eines
Mathematikstudenten abgefasst ist, soviel
Zahlen, Prozente und Formeln verwirren
mich, zu guter Letzt noch schnell einen
Mutliple choice-Test zur Fortbildung ausfüllen (ich freue mich immer wie ein kleines Kind wenn ich gewinne). Offensichtlich waren wir ja früher, was Fortbildung
betrifft, in der Steinzeit?
Wichtige akute Diagnosemöglichkeiten
werden uns nicht bezahlt (z.B.: D Timer,
Troponin) oder limitiert, Gespräche, die
mit Sicherheit das größte Einsparungspotential mit sich bringen würden, für die
SV uninteressant, weil reines Gequatsche
und bei den Patienten wird medial kontinuierlich das Bewusstsein geschaffen,
einfach alles ist sofort, jederzeit und an
einem Ort möglich (Praxisgemeinschaften werden da das Problem auch nicht
lösen).
Dass sich unsere jungen Kollegen und
-innen die Arbeitszeiten und Tarife in
CONSILIUM 06/15
11
LESERBRIEFE
Spitälern und Kassenpraxen nicht mehr
gefallen lassen wollen und keinerlei Interesse mehr für „Landarztpraxen“ zeigen, ist
wohl kein Wunder.
Ich würde wahrscheinlich wieder diesen
Beruf wählen, weil ich ihn gerne mache
und mir auch die Zufriedenheit und der
Dank der Patienten viel Freude bereiten,
aber unter diesen Umständen zu jammern, dass kein Nachwuchs mehr nachkommt, ist unverständlich. Die Jugend
lässt sich Gott sei Dank nicht mehr durch
Gehälter, die nur durch 70- bis 80-Stunden-Wochen erreicht werden können
blenden.
An die Jüngeren unter uns sei gesagt,
werdet Wahlarzt mit einem oder zwei Spezialgebieten und ihr habt mehr Lebensqualität oder die Politik sieht endlich ein,
dass Gesundheit, dass Qualität in der
Versorgung und ein 24-Stunden-Dienst
etwas kostet, dass aber auch die Gesundheit, Zufriedenheit und Motivation
des Gesundheitspersonals nicht endlos
strapazierbar und vor allem auch nicht
umsonst sein kann.
DR. HELMUT ZALOUDEK
DFP-Countdown 2016
Liebe (Niederösterreichische) Ärztekammer,
nach e-card, ABS, ELGA (Planung), PHC
(Planung) und anderen kleineren Überraschungen, freue ich mich sehr, dass Du
jetzt endlich den DFP-Countdown 2016
gestartet hast. Das dazugehörige Cover
des Consiliums ist klasse und erweckt
Raketenstartfeeling Marke APOLLO der
60er- und 70er-Jahre des vorigen Jahrhunderts. Außerdem gibt es jetzt einen
12
CONSILIUM 06/15
gewichtigen Grund, warum ich zum kommenden Jahreswechsel am sonst üblichen
Routine-Countdown zu Mitternacht freudigst teilhaben werde: endlich DARF ich
mich fortbilden MÜSSEN. Bisher habe
ich zwar auch DÜRFEN, aber ohne Punktesammelpflicht war‘s doch ein bissl fad.
Endlich kriege ich die Chance durch supriges Punktesammeln nicht nur ein besserer Arzt zu werden, sondern kann auch
immer und überall beweisen und präsentieren, welch guter Arzt und/oder talentierter Punktejäger ich hoffentlich bin. Da
mein Arbeitsleben als Landarzt eh etwas
gemächlich, eintönig, aufregungsarm, also
insgesamt maximal stressbefreit verläuft,
hast Du, liebe ÄK Dir natürlich Sorgen
um mich gemacht und Dir überlegt, wie
Du meinen Arbeitsalltag ein bisschen
spannender machen könntest. Nur Punktesammeln ist zu wenig Reiz und da hast
Du ein richtig schönes Procedere ausgetüftelt, und dafür so starke Begriffe wie
Glaubhaftmachung, Erste Mahnung,
Zweite Mahnung, Disziplinaranwalt und
Disziplinarverfahren sowie sogar Disziplinarbescheid mit Streichung aus der
Ärzteliste ersonnen. Déjà-vu-Erlebnisse
(Schule, Studium) mit 54 Jahren sind
natürlich auch etwas Feines und andere
Berufe werden mich beneiden.
Insgeheim erhoffe ich mir aber schon
zumindest jährliche Nachbesserungen
und Updates, denn meine Spannung
wird sich rasch adaptieren. Ich denke da
an die postmortale DFP-Verpflichtung,
an die obligatorische Weiterbildung
für meine Kinder nach meinem Tod.
Schließlich sind sie ja auch nach meinem
Ableben jahrelang haftbar für meine
zeitlebens begangenen ärztlichen Fehler.
Falls die Kinder untertauchen sollten,
wäre es konsequent meine zwei letzten
24-h-BetreuerInnen heranzuziehen, falls
diese sich auch in der östlichen Hemi-
sphäre verlieren, könnte man meinen
Rollator oder Rollstuhl soweit aufrüsten,
dass er als kostengünstiger Zuhörer, Spritzengeber, Blutdruckmesser und vielleicht
auch Kniepunktator sein Dasein einsetzbar ist.
VIELEN DANK, sehr geehrte Ärztekammer!
DR. MANFRED GANNESHOFER
Sehr geehrter Herr Dr. Ganneshofer,
lieber Kollege,
ich habe Ihre Zeilen mit großem Interesse gelesen und darf an dieser Stelle
vorausschicken, dass die ärztliche Fortbildungsverpflichtung weder neu, noch eine
Erfindung der Ärztekammer ist. Schon
im Ärztegesetz 1949 lässt sich eine Fortbildungspflicht ableiten und seit 2001 ist die
ärztliche Fortbildungsverpflichtung ausdrücklich gesetzlich festgehalten. Mit der
Ärztegesetz-Novelle 2013 hat der Gesetzgeber schließlich die Nachweispflicht der
ärztlichen Fortbildung festgeschrieben.
Durch die Teilnehmerzahlen bei den
medizinischen Fortbildungen wissen wir,
dass sich die (nieder)österreichischen Ärztinnen und Ärzte umfassend und laufend
fortbilden und Fortbildung längst zum
ärztlichen Selbstverständnis gehört. Nicht
zuletzt, da die Medizin zu den innovativsten Wissenschaften überhaupt zählt und
es damit im Eigeninteresse jeder Medizinerin und jeden Mediziners liegt, mit der
rasanten Entwicklung Schritt zu halten.
Als Standesvertretung ist es unsere
Pflicht, die Kolleginnen und Kollegen
umfassend über den gesetzlich geforderten Fortbildungsnachweis 2016 zu informieren, dazu gehört auch die Erläuterung
der gesetzlich vorgesehenen Sanktionen
im Fall der Nicht-Erfüllung. Nichtsdes-
LESERBRIEFE
totrotz versteht sich die Ärztekammer für
Niederösterreich als Serviceeinrichtung
für ihre Mitglieder und daher bietet die
Fortbildungsakademie mit der großen
DFP-Kampagne auch umfassende Hilfestellung rund um das Thema Fortbildungspflicht und DFP.
Abschließend möchte ich noch ergänzen,
dass es bei der Fortbildung natürlich in
erster Linie darum geht sich Wissen in
Bezug auf die eigenen beruflichen Anforderungen anzueignen, das Punktesystem
dient lediglich dazu, die gesetzlich geforderte Dokumentation in eine einheitliche
Form zu gießen.
DR.IN MARTINA HASENHÜNDL
Leiterin der Fortbildungsakademie der
Ärztekammer für Niederösterreich
Programm zu integrieren. (Diese Themen
kommen leider ein wenig zu kurz!) Ich
empfinde auch, dass Themen wie die
Chirurgie (alle Sparten) von großem Interesse für alle Ärztinnen und Ärzte sind.
Für uns Ärztinnen und Ärzte ist das wichtigste Gebot, die Empathie, das Mitgefühl
und Verständnis für unsere Patienten zu
haben und es ist unsere Pflicht, das Beste
an Wissen und Können unseren Patienten anzubieten.
S.g. Herr Präsident, s.g. Damen und Herren, bitte verzeihen Sie mir, Ihre Zeit in
Anspruch genommen zu haben, aber
ich finde es die Pflicht eines Jeden, gute
Ideen weiterzugeben. Nur so kann man
erreichen, eine bessere Welt, eine bessere
Wissenschaft zu erlangen.
MAG. DR. ISSAM ELIAS
Lieber Herr Präsident,
s.g. Damen und Herren!
Sehr geehrter Herr Dr. Elias,
lieber Kollege!
Ich bin Arzt für Allgemeinmedizin in
Zwettl und bin ein fleißiger und begeisterter Sammler der DFP-Punkte. Ich möchte
mich für diese Art der Fortbildung aufs
Herzlichste bedanken, zumal es eine
Bereicherung für alle österreichischen
Ärztinnen und Ärzte ist.
Nun zum Grund meines Mails: S.g. Herr
Präsident, ich habe einige Ideen, dieses
System des DFP-Punktesammelns zu optimieren. Ich kann mir vorstellen, um den
allgemeinen medizinischen Horizont der
Ärztinnen und Ärzte zu erweitern, die
Basis des Medizinstudiums in diese Art
des Studiums zu integrieren, sprich, die
Anatomie, Histologie, Physiologie, Pathologie, histologische Pathologie, Bakteriologie, Parasitologie, Pharmakologie, Logotherapie und die klassische Psychiatrie/
Psychologie, vielleicht auch die internationale Geschichte der Medizin, ins DFP-
Vielen Dank für Ihr Schreiben und Ihre
Anregungen zur Verbesserung des DFPSystems. Wir haben Ihre Zeilen mit
Freude gelesen und bedanken uns für Ihr
Engagement und auch dafür, dass Sie sich
die Zeit genommen haben uns Ihre Ideen
mitzuteilen. Wir werden Ihre Vorschläge
gerne im Rahmen unserer hauseigenen
Veranstaltungen berücksichtigen und
wünschen Ihnen weiterhin viel Freude an
der Fortbildung.
DR.IN MARTINA HASENHÜNDL
Leiterin der Fortbildungsakademie der
Ärztekammer für Niederösterreich
Foto: Erwin Wodicka
Wahlarztberatung
(eine gemeinsame Veranstaltung der
Wahlärztereferate der Ärztekammer NÖ
und Wien)
23. September 2015, 13.00 Uhr,
in der Ärztekammer für NÖ
Wipplingerstraße 2, 1010 Wien
•Wichtige Überlegungen zur Niederlassung als Wahlarzt
•Vorsorgeuntersuchung NEU
• Die Bedeutung des Wohlfahrtsfonds für
den Wahlarzt
• Betriebswirtschaftliche Aspekte
• Aus der Sicht des Steuerberaters
•Versicherungen
Info & Anmeldung:
Ärztekammer für NÖ:
Fr. Graner, Fr. Eisenbarth, Wahlarztreferat
Tel. 01/53751-246 bzw. 225, Fax: 01/53751-279
E-Mail: [email protected]
Ärztekammer für Wien:
Fr. Neumeister, Wahlarztreferat
Tel. 01/51501-1272, Fax: 01/51501-1450
E-Mail: [email protected]
Für die Veranstaltung besteht Anmeldepflicht!
Teilnahmegebühr: 20,- Euro
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13
DFP-Countdown 2016
Foto: fotolia/trueffelpix
Mit 1. September 2016 müssen alle niedergelassenen und
angestellten Ärztinnen und Ärzte, die zur selbstständigen
Berufsausübung berechtigt sind, die Erfüllung der
Fortbildungsverpflichtung nachweisen.
Das DFP-Diplom ist dafür die beste Bescheinigung alle Informationen hierzu finden Sie auf
www.arztnoe.at/DFP2016.
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CONSILIUM 06/15
Foto: Raimo Rumpler
SUCHT
Dr. Max Wudy
Referat für Abhängigkeitsfragen
Tätigkeitsbericht
Qualitätszirkel
Im Industrieviertel wurden bereits 18 Qualitätszirkel abgehalten, Moderation durch Dr. Max Wudy und Dr. Manfred Fuks.
Der Besuch ist weiterhin ausgezeichnet (durchschnittlich über
20 KollegInnen, regelmäßige Teilnehmerin ist auch Frau Dr.
Ursula Hörhan, Fachstelle für Suchtprävention des Landes NÖ).
Nächster Termin ist der 16. Juni 2015.
Gemeinsam mit der Apothekerkammer (Präsident Mag. Heinz
Haberfeld) fand ein weiterer QZ zum Thema „Die Ärzte und
Apotheker im Spannungsfeld zwischen gesetzlichen Vorgaben
und lebbarer Realität (Mitgaberegelung, Urlaubsregelung, ...)“
statt. Der Besuch war überwältigend, 72 TeilnehmerInnen wurden gezählt, davon 52 ApothekerInnen. Ein weiterer ist wieder
für Herbst geplant.
Ein weiterer QZ etablierte sich sehr erfolgreich für den Großraum Amstetten, St. Pölten und Krems. Moderator ist unser
Referatsmitglied Prim. Dr. Christan Korbel.
Des weiteren wird in St. Pölten ein QZ abgehalten. Moderatorin
ist Dr. Ingeborg Haslhofer-Jünnemann, MAS.
Der Substitutionsqualitätszirkel Bruck/Leitha hatte am
18.03.2015 seinen Gründungszirkel. Moderatorin ist Frau
Dr. Christine Bayer. Die nächsten Termine sind: 17.06.2015,
16.09.2015 und 18.11.2015.
Schulungen Substitution
Das Basismodul Substitution hat in zwei Teilen am 16./17. Jänner 2015 (25 Teilnehmer) und am 20./21. März 2015 (30 Teilnehmer) stattgefunden.
An der Fortbildung gemäß Weiterbildungsverordnung orale
Substitution im Ausmaß von sechs Einheiten am 25. April 2015
haben 23 Ärzte teilgenommen.
Für das Frühjahr 2016 sind ebenfalls beide Basismodule und ein
„Refresher“ in Planung.
Diverse Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit mit der Apothekerkammer klappt hervorragend, eine eigene Hotline für Problemverschreibungen wurde
in beiden Kammern eingerichtet! Seit 26.11.2012 online!
Die Zusammenarbeit wurde weiter ausgebaut, es finden regelmäßig Gespräche zwischen Apothekerkammer und Ärztekammer
statt.
Die weitere enge Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen
Gesellschaften (ÖGABS, API, …), dem Land NÖ und Therapieeinrichtungen (Grüner Kreis, Zukunftsschmiede, …) wird
selbstverständlich fortgesetzt. Mit dem Grünen Kreis fand eine
gemeinsame Fortbildung statt.
Mitarbeit beim Projekt DESK (Drogen, Eltern, Schwangerschaft, Kind) Baden gemeinsam mit API, Suchtberatung NÖ
etc.. Dieses Projekt wurde abgeschlossen, wird jedoch laufend
evaluiert und aktualisiert. Das DESK-Projekt in Tulln ist ebenfalls abgeschlossen und in den Regelbetrieb übergegangen. Es
haben inzwischen bereits mehrere Helferkonferenzen stattgefunden. Auch wurde das Projekt am heurigen Substitutionsforum
in Mondsee vorgestellt.
Mitarbeit beim „Projekt Schwangerschaft &
Drogen“, gemeinsam mit der Suchtberatung
Wien. Die Broschüre ist fertiggestellt. Downzuloaden unter www.suchtpraevention-noe.at
– Beratung/Therapie – Projekt DESK – DESKUnterlagen
Mitarbeit bei der „Medizinische ExpertInnenplattform zur
Substitutionsgestützten Behandlung der Opioidabhängigkeit“
des Bundesministerium für Gesundheit (Dr. Wudy und Dr.
Werner). Mittlerweile fand die 10. Sitzung statt. Es gab weiters
je ein Treffen mit den ExpertInnenplattformen zu Rechtsfragen
und psychsozialen Fragen. Weiters nahm ein Mitglied unseres
Referates am Bundesdrogenforum im April teil.
Substitutionsverzeichnis
Bei den Kollegen herrscht weiterhin großer Unmut über die
noch immer nicht umgesetzte Zugangsmöglichkeit zur Liste der
substituierenden Ärzte.
Zumindest der Hintergrund konnte mit dem BMG geklärt werden. Die Abfrage muss per Gesetz über ein Tool durchgeführt
werden, dass es bis dato noch nicht gibt!
Die Daten der Substitutionsliste (LISA-Liste) sind nun durch
intensive Gespräche mit dem Ministerium und der ÖÄK für
die Ärztekammern in entsprechender Konvertierung zugänglich.
CONSILIUM 06/15
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SUCHT
ÄrztIn und Sucht
Honorierung Substitutionstherapie
Ein wesentlicher Schwerpunkt des Referates war der Aufbau
eines Betreuungsmodells für suchtkranke Kollegen (incl. Alkohol) im niedergelassenen Bereich. Der Vorstand der NÖ ÄK hat
das Referat mit der Erarbeitung eines Stufenplans und mit der
Umsetzung dieses Konzeptes in der Kurie beauftragt. Die Kurienführung hat diesem Vorschlag einstimmig zugestimmt!
Das Programm wird sehr gut aufgenommen, derzeit sind über
zehn Kollegen bekannt, die das Stufenprogramm in Anspruch
nehmen.
Das Pilotprojekt „Honorierung Substitutionstherapie“ mit der
NÖGKK wurde evaluiert. Die Evaluierung erbrachte ein mehr
als erfreuliches Ergebnis. So war die Haltequote mit 89 % extrem hoch, auch die Einhaltung der „bürokratischen“ Vorgaben
war mit über 94 % fast perfekt. Leider zeigte die Erhebung weiter
weiße Flecken auf, viele Bezirke sind nach wie vor unterversorgt.
Insgesamt war das Ergebnis mehr als erfreulich, sodass die Weiterführung des Pilotprojektes beschlossen wurde. Gleichzeitig
wurde auch eine Erhöhung der Honorare beschlossen!
Manche Details werden noch nachgebessert, das Projekt wurde
auch für Wahlärzte geöffnet. Die Honorare wurden angepasst.
In Gmunden fand das Sektionssymposium der Sektion Sucht
gemeinsam mit der Sektion Ärztegesundheit am Freitag,
25.4.2014, von 14.30 bis 16 Uhr bei der Jahrestagung der ÖGPP
(Österreichische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie) statt.
Titel der Sektionsveranstaltung war „Arzt und Sucht“. Den
Vorsitz hatten Christian Haring aus Hall in Tirol und Michael
Musalek vom Anton Proksch Institut. Dabei wurde unser Programm vorgestellt. Es war eine gelungene Veranstaltung mit
ca. 40-50 Teilnehmern. Es folgte eine angeregte Diskussion mit
dem Wunsch, das Thema nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Mittlerweile besteht auch in anderen Bundesländern der
Wunsch, unser Konzept zumindest teilweise zu übernehmen.
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NÖ leicht gemacht!
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16
CONSILIUM 06/15
Statistik
Zurzeit (Stand: 12.05.2015) sind 66 NÖ Ärztinnen und Ärzte in
der Substitutionsliste eingetragen. Davon besitzen 58 die volle
Substitutionsberechtigung, 8 sind nur zur Weiterverschreibung
berechtigt:
38 Kassenvertragsärzte, 7 davon mit Hausapotheke
11 Wahlärzte (7 Allgemeinmedizin, 2 Psychiatrie, 2 Neurologie)
17 Angestellte Ärzte
46 Ärzte für Allgemeinmedizin
14 Fachärzte für Psychiatrie/Psychotherapeutische Medizin
4 Fachärzte für Neurologie
1 Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin
1 Arzt für Allgemeinmedizin in Fachausbildung
28 dieser Ärzte besitzen das ÖÄK Diplom „Substitutionsbehandlung“.
Im Pilotprojekt mit der NÖGKK sind aktuell 38 Ärztinnen und
Ärzte eingeschrieben.
DR. MAX WUDY
DR. MANFRED FUKS
PRIM. DR. CHRISTIAN KORBEL
DR. WOLFGANG WERNER
Referat für Abhängigkeitsfragen
PSY
OA Dr. Wilhelm
Wlassits, MSc
Schmerztherapie
im Setting einer Station für integrierte Psychosomatik
D
ieser Artikel entspricht einer Zusammenfassung eines der
Hauptvorträge der heurigen Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Psychosomatik in der Inneren Medizin
(ÖGPIM) und wird in ausführlicher Form auch im Jatros, Neurologie & Psychiatrie 3/15 publiziert werden.
Wissenschaftstheoretische Überlegungen
Im Bio-Psycho-Sozialen Modell finden biologische, psychische
und sozio-kulturelle Gesichtspunkte für das Verständnis von
Gesundheit und Krankheit Beachtung. Ätiologische, pathogenetische und salutogenetische (Resilienz, Kompensations- Gestaltungsmöglichkeiten, Coping-Strategien, Ressourcen) Einflussgrößen werden dabei unterschiedlich gewichtet. Zu unterscheiden
sind subjektive (Erleben) und objektive (etwas Beobachten können) Wirklichkeit. Das eigene Erleben (Beschwerden) wird der
ÄrztIn geschildert (verbal/nonverbal). Die ÄrztIn versucht dann
üblicherweise Symptome zu objektivieren. Lassen sich dabei
Befunde erheben, die mit den von der PatientIn vorgebrachten
Beschwerden in einer bewährten Modellvorstellung (Heuristik) zu vereinbaren sind, wird die ÄrztIn eine Diagnose stellen
und unter Berücksichtigung des jeweiligen Erfahrungsschatzes
eine evidenzbasierte, Leitlinien - orientierte Therapie einleiten.
Schwierig wird es, wenn die ÄrztIn die von der PatientIn geschilderte Symptomatik nicht nachvollziehen kann. Dies kann die
Folge einer unauffälligen somatischen Abklärung sein oder aber
bedingt sein durch das Fehlen einer entsprechenden Heuristik,
in die die geschilderten Beschwerden sich einordnen lassen. Um
einen möglichst großen Ausschnitt der Wirklichkeit zu erfassen,
sollten daher im klinischen Alltag neben empirisch-analytischen
Erkenntnispfaden auch phänomenologische, hermeneutische,
existenzielle, dialektische und systemische Betrachtungsweisen
und Eindrücke berücksichtigt werden.
Chronische Schmerzen
Schmerz ist eine komplexe Erfahrung des Menschen (Bonica,
1981 zit. n. Engel & Hoffmann, 2003), ein unangenehmes
Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder potenzieller Gewebeschädigung verknüpft ist oder mit Begriffen einer
solchen Schädigung umschrieben wird (Internationale Gesellschaft zum Studium des Schmerzes, 1986 zit. n. Engel & Hoffmann, 2003). Die Punktprävalenz chronischer Schmerzen in der
Gesamtbevölkerung liegt bei 10 % (Verhaak et al., 1998). Führend sind das muskuloskelettale System und Kopfschmerzen.
Bei Somatisierungsstörungen sind Schmerzen in > 50 % Haupt-
oder einziges Symptom (Egle, 2003). Nicht-spezifische, funktionelle und somatoforme Körperbeschwerden betreffen 4-10 %
der Bevölkerung und 20 % der Hausarztpatienten. Der Verlauf
ist typischerweise chronisch. Die Lebensqualität der Betroffenen ist erheblich beeinträchtigt, die Kosten für die Allgemeinheit erheblich. Für die Behandler stellen diese Beschwerden
eine Herausforderung dar, wobei der Verlauf bei ungünstigem
Behandlerverhalten negativ beeinflusst werden kann (Schaefert
et al., 2012).
Chronische Schmerzpatienten weisen häufig auch eine depressive Co-Morbidität auf (Egle, 2003). Davon abzugrenzen ist die
psychodynamische Abgrenzung eines depressiven Grundkonflikts (Blumer & Heilbronn, 1982; Rudolf, 1998) – die Erarbeitung intrapsychischer Konflikte und interpersoneller Aspekte.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch, dass frühe Schmerzerfahrungen ebenso wie Traumatisierung das spätere Schmerzempfinden wesentlich beeinflussen können (Scarinci et al.,
1994; Taddio et al, 1997). Egle (2003) weist Bezug nehmend auf
Melzack (1999) darauf hin, dass Stressverarbeitung und Schmerz
eng miteinander verknüpft sind.
Multimodale Schmerztherapie bei chronischen Schmerzen
(Arnold et al., 2014)
Die Ad-hoc-Kommission Multimodale interdisziplinäre Schmerztherapie der Deutschen Schmerzgesellschaft zu den Behandlungsinhalten fordert bei chronischen Schmerzsyndromen eine
eng abgestimmte Einbindung verschiedener medizinischer
Disziplinen und Berufsgruppen auf der Basis eines Bio-PsychoSozialen Modells der Schmerzerkrankung (Arnold et al., 2014).
Chronische Schmerzen sind emergent in Bezug auf multiple
ätiologische Faktoren. Sie weisen sensorische, affektive, kognitive und funktionelle Dimensionen auf und entwickeln sich
im sozio-kulturell-ökologischen Kontext der PatientIn. Typisch
für chronische Schmerzsyndrome sind körperlicher (Schonhaltung) und sozialer Rückzug (Isolation) sowie dysfunktionale
Copingstrategien (Regression, Hilflosigkeit, Katastrophisieren).
Dies fördert die Chronifizierung.
Ziele der Multimodalen Schmerztherapie sind Schmerzlinderung, der Erwerb eines Bio-Psycho-Sozialen Krankheitsverständnisses und die Verbesserung der objektiven und subjektiven
Funktionsfähigkeit.
Dies wird erreicht durch:
•Physische und psychische Aktivierung (Reduktion von Schonhaltung und sozialem Rückzug)
CONSILIUM 06/15
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PSY
•Motivation zu selbstverantwortlichem Krankheitsmanagement
•Reduktion dysfunktionaler Muster der Schmerzbewältigung
•Erkennen und Reflexion Schmerz-verstärkender bzw. – vermindernder Faktoren unter Einschluss des zwischenmenschlichen Erlebens und Verhaltens (incl. habituelle Muster, problematische Denkschemata, Verhaltenseigenschaften)
•Förderung einer positiven Körperwahrnehmung
•Herstellung einer besseren Balance von Anspannung und
Entspannung sowie von Be- und Entlastung (Belastungsdosierung)
•Wahrnehmung von Leistungsgrenzen (Vermeidung von Überforderung)
•Harmonisierung vegetativer Dysfunktionen (Schlaf, biologische Rhythmen)
•Verbesserung von Koordination, Beweglichkeit, Kraft, Ausdauer
•Förderung des Erkennens und Stärken der eigenen Ressourcen (somatisch, intrapsychisch, zwischenmenschlich/sozial)
•Beachtung lebensgeschichtlicher Ereignisse (z.B Traumatisierungen) und Entwicklungen für die Klärung der Schmerzbewältigung und Schmerzgenese – Cave: Vermeiden von ReTraumatisierungen
Für eine erfolgreiche Behandlung bedarf es eines integrierten,
strukturierten, gut organisierten, aufeinander abgestimmten,
interdisziplinären Zusammenwirkens somatischer, psychotherapeutischer und bewegungstherapeutischer Behandlungsansätze.
Besondere Herausforderung ist dabei die Entwicklung einer
gemeinsamen „Philosophie“ und „Sprache“.
Ein Gesamtbehandlungsplan wird gemeinsam mit der PatientIn an individuelle Therapieziele und Gegebenheiten angepasst.
Grundvoraussetzung ist die Herstellung einer tragfähigen therapeutischen Beziehung zwischen PatientIn und Team. Die Haltung der einzelnen Teammitglieder ist professionell, wertschätzend, empathisch und ressourcenorientiert.
Interventionelle und regulative Verfahren (Akupunktur und
Neuraltherapie) sind aufgrund der Gefahr einer somatischen
Fixierung kein regelhafter Bestandteil multimodaler Therapien.
bestehend aus ÄrztInnen, Klinischen PsychologInnen/PsychotherapeutInnen, PhysiotherapeutInnen, ErgotherapeutInnen
und Pflege unter Annahme eines Bio-Psycho-Sozialen Modells
behandelt werden. Das Behandlungsspektrum umfasst Körperbeschwerden ohne klinischen Befund, Psychosoziale Faktoren bei körperlichen Krankheiten, Körperliche Krankheiten
und psychosoziale Auswirkungen sowie Biopsychosoziale Komplexität.
Schmerzen sind eines der häufigsten Symptome bei diesen PatientInnen und bedürfen neben einer exakten diagnostischen
Einordnung eines komplexen, interdisziplinären, multimodalen Therapieangebotes. In Übereinstimmung mit den aktuellen Leitlinien-Empfehlungen erleben wir das Bio-Psycho-soziale
Modell und den Begriff der Emergenz als ausgesprochen praktikabel und hilfreich im klinischen Alltag. Die Einbettung unserer
Station in die Infrastruktur eines Akutkrankenhauses wird von
den PatientInnen gut angenommen. Sie erleichtert das klinische
Arbeiten und die Betreuung sowohl in der Diagnostik als auch
bei Komplikationen oder Co-Morbiditäten (wir haben es ja mit
PatientInnen und nicht mit einer ausgewählten, abgegrenzten
Diagnosegruppe zu tun). In diesem Zusammenhang ist es wichtig noch einmal darauf hinzuweisen, dass der Therapieerfolg
ganz entscheidend davon abhängt ob es gelingt mit der PatientIn
gemeinsam ein Bio-Psycho-Soziales Verständnis der Symptomatik (Schmerz) zu erarbeiten. Dabei spielen Evidenzerfahrungen
der PatientInnen eine große Rolle. Diese erweisen sich als besonders nachhaltig, wenn PatientInnen die Erfahrung machen, dass
sie in ihrem Erleben aber auch im Ausdruck und in der Kommunikation (verbal/nonverbal) dieses Erleben von allen Berufsgruppen ernstgenommen werden.
Die Station für Integrierte Psychosomatik verfügt über eine
mehr als 30-jährige Tradition in der Behandlung dieser aufgrund
der Chronifizierung oftmals schwierigen Patientengruppe.
Eine funktionierende interdisziplinäre Organisationsstruktur,
bewährte Modellvorstellungen und Leitlinien, theoriegeleitete
Praxis und vor allem das Gelingen einer tragfähigen therapeutischen Beziehung sind notwendige Voraussetzungen um mit
chronischen SchmerzpatientInnen erfolgreich zu arbeiten.
Klinischer Alltag
Die Station für Integrierte Psychosomatik der Abteilung für
Innere Medizin des niederösterreichischen LandesklinikumsBaden arbeitet im Bereich der Primärversorgung. Sie bietet 30
PatientInnen Platz, die von einem multiprofessionelles Team
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CONSILIUM 06/15
OA DR. WILHELM WLASSITS, MSC
Station für Integrierte Psychosomatik der Abteilung für
Innere Medizin des Landesklinikums Baden
PSY
Dr.in Regina
Magdowski, MAS
D
ie Ärztekammer für Niederösterreich und das Referat für
Psychosoziale-, Psychosomatische- und Psychotherapeutische Medizin veröffentlichen in einem übersichtlichen Verzeichnis die Daten aller Ärztinnen und Ärzte mit „ÖÄK-PsyDiplomen“.
Neue Psy-DiplominhaberInnen werden vom PPP-Referat mittels
eines Fragebogens quartalsweise angeschrieben, ob Sie einer Veröffentlichung ihrer Daten auf unserer Homepage zustimmen.
Falls Sie noch keinen Fragebogen erhalten haben, können Sie
diesen gerne bei der NÖ Ärztekammer, Frau Nechvatal, anfordern.
Das Verzeichnis finden Sie unter www.arztnoe.at - Ärztliche
Tätigkeit - Psy oder direkt unter dem Button „Psy-Medizin“.
Foto: bilderbox
Ärzte mit
Psy-Diplomen
Wohlfahrtsfonds der NÖ Ärztekammer
Die standeseigene Altersversorgung und Risikoabdeckung
Mit der Mitgliedschaft zur Ärztekammer für NÖ (bzw. Zahnärztekammer für NÖ) ist gesetzlich auch die Mitgliedschaft zum Wohlfahrtsfonds verbunden. Daraus resultiert einerseits die Verpflichtung zur Beitragszahlung und andererseits das Recht auf Leistungen aus dem Wohlfahrtsfonds.
Rechtliche Grundlage:
•Ärztegesetz
•Satzung
•Beitragsordnung
Leistungen des Wohlfahrtsfonds:
Um mögliche Fehlerquellen auszuschließen, ersuchen wir Sie um eine nochmalige Überprüfung Ihrer Daten im Verzeichnis auf unserer
Homepage.
Adressänderung, Namensänderung, Änderungen betreffend der Vertragstätigkeit (Kassen- oder WahlärztIn) etc. ersuchen wir Sie ebenfalls
Frau Nechvatal bekannt zu geben.
Kontakt: Frau Nechvatal, E-Mail: [email protected],
Tel. 01/53751-245
DR.IN REGINA MAGDOWSKI, MAS
Leiterin des Referats für Referat für Psychosoziale,
Psychosomatische und Psychotherapeutische Medizin
•Pensionsleistungen:
• Altersversorgung (Grundrente + Zusatzleistung)
• Invaliditätsversorgung (einzigartiger Schutz für Ärztinnen und
Ärzte)
•Krankenversicherung:
•Krankenunterstützung
•Taggeld
•Sonderklasse
• Krankenpflichtversicherung (nur für Ärztinnen und Ärzte ohne staatliche Krankenkasse)
• Ablebens-/Erlebensversicherung laut Satzung-WFF § 38
• Bestattungsbeihilfe und Hinterbliebenenunterstützung
Beiträge zum Wohlfahrtsfonds:
Das PPP-Referat der NÖ Ärztekammer
ist zuständig für die fächerübergreifende Aus-, Weiterund Fortbildung in Psychosozialer, Psychosomatischer
und Psychotherapeutischer Medizin und steht allen
Kolleginnen und Kollegen bei persönlichen und beruflichen Problemstellungen als Ansprechpartnerin gerne
zur Verfügung ([email protected]).
•Grundrente
•Zusatzleistung
• Bestattungsbeihilfe und Hinterbliebenenunterstützung (ehemals.
„Todesfallbeihilfe“)
•Krankenunterstützung
• Solidaritäts- und Notstandsfonds
Vorteil: Volle steuerliche Absetzbarkeit der gesetzlichen Pflichtbeiträge (im Gegensatz zu privaten Pensionsversicherungen)!
Nähere Details unter www.arztnoe.at/wff
Kontakt: 01 53751-7000
CONSILIUM 06/15
19
Unsere Praxis-Erfahrung für Ihre Praxis.
Der Facharzt für meine Finanzen:
mein Raiffeisenberater.
Als Arzt ist man oft rund um die Uhr im Einsatz. Da
bleibt kaum Zeit, sich um finanzielle Fragen rund
um die Praxis zu kümmern. Wir unterstützen Sie von
Praxisgründung bzw. -übergabe bis hin zur optimalen
Vorsorge. Infos unter www.raiffeisen.at/aerzteservice
1
TOGO
Ein Gesundheitsprojekt für Togo
Die Chance zu helfen: 4 Wochen Freiwilligeneinsatz
Die Menschen in Togo leiden an folgenden Krankheiten: Augenerkrankungen,
Diabetes, Bluthochdruck,
Cholera und anderem…
Sie haben die Möglichkeit,
Menschen konkret zu helfen, die keinen Zugang zu
medizinischer Versorgung
haben.
E
ine junge Nation, die für die Welt viel Hoffnung verspricht,
wird durch eine politische Krise unterdrückt, von der Weltöffentlichkeit ignoriert und von der Staatengemeinschaft „marginalisiert“.
Togo, eine ehemalige deutsche Musterkolonie, ein idyllisches
Land, südlich vom Äquator an der westafrikanischen Küste. Es
liegt zwischen Burkina Faso im Norden, dem atlantischen Ozean
im Süden, Ghana im Westen und Benin im Osten und schreit
dringend um Hilfe.
Kommen Sie mit nach Togo und haben Sie Freude daran, zu
helfen!
Eine fünfte Woche ist
gedacht, um Togo kennenzulernen:
Kulturaustausch, Begegnung der Religionen,
Begegnung mit den
Mythen, Entdeckung der
afrikanischen, togolesischen Weisheiten, Lebensstrategien und den Vielfältigkeiten eines Landes.
Schön, wenn eine Einsatztruppe zustande käme!
Vielen Dank im Voraus!
KOMLAN JEAN BELMONDO KPONVI-DZAKA
Obmann
Togo, ein Land, wo die Sonne „immer lacht“, ein Ort der Begegnung. Wenn Sie nach Togo kommen, haben Sie die Gelegenheit
der Berührung zwischen Natur - Kultur und Menschen.
Schenken Sie vier Wochen für ein humanitäres medizinischen
Gesundheitsprojekt in Togo.
Gebraucht werden:
•Allgemeinmediziner
• Fachärzte, besonders gefragt sind auch Kinderärzte
•Apotheker
• Menschen, die an dieser humanitären Aktion einfach interessiert sind und diese unterstützen wollen.
VEREIN ALODO – Helfende Hände
z.Hd. Herrn Komlan Jean B. KPONVI-DZAKA
Feldgasse 18/3, 2353 Guntramsdorf
Tel. 02236/52 9 35 mit Anrufbeantworter
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.alodo.org
CONSILIUM 06/15
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Biken für einen guten Zweck
Health Angels touren am 27. Juni von Mauerbach nach Eggenburg
Foto: Erwin Wodicka
Biker haben bekanntlich nicht nur eine harte Seite, sondern auch eine soziale. Und so touren die Health Angels auch heuer wieder,
um sozial benachteiligte Menschen zu unterstützen. Gestartet wird um neun Uhr mit einem Frühstück bei der Klosterwirtin in der
Kartause Mauerbach. Danach geht es gemeinsam von der Kartause bis nach Eggenburg, wo um 14 Uhr „Die Drei-Faltigen“ aufspielen. Das passiert in der KFZ-Landesberufsschule, wo nach einem Besuch des Rrrrollipop-Museums für eine Stärkung nebst
spannender technischer Einblicke gesorgt ist und sogar die Möglichkeit besteht, sich auf der Kartbahn kurzfristig auf vier Rädern
zu behaupten. Organisiert wird die Motorradausfahrt wie auch in den Jahren zuvor vom Urologen Dr. Karl Diehl. Der Mediziner
führt eine Ordination in Tulln an der Donau und ist Gründungsmitglied des bereits seit mehr als zehn Jahren bestehenden Vereins
Andromed. Dieser hat den NÖ Männergesundheitstag ins Leben gerufen und führt ihn seither mit der NÖGKK jährlich weiter. „Vor
etwas mehr als einem Jahr hatte ich die Vorstellung, dass wir noch mehr tun können. So wurde die Idee entwickelt, mit Hilfe einer öffentlichen Motorrad-Charity des Tochtervereins „Health-Angels“ förderungswürdige Gesundheitsprojekte zu unterstützen“,
meint Dr. Karl Diehl.
Den Spaß mit dem Nützlichen und Wohltätigen zu verbinden – das war schon immer ein Ziel des Motorradfreaks. Für heuer hat sich
der Verein vorgenommen, drei Sozialprojekten zu helfen: Dem neunerhaus, AmberMed und der Leprahilfe Senegal.
Das neunerhaus bietet seit vielen Jahren Hilfe für Menschen, die in Not geraten sind. Rund 3.000 obdachlose Menschen jährlich
versorgt das neunerhaus in einer Arztpraxis, einer Zahnarztpraxis und mit dem Team neunerhausarzt – Tendenz steigend.
Immer wieder fallen Menschen durch die Maschen des Sozialnetzes und sind ohne Versicherungsschutz. Alleine in Österreich
sind laut „Armutskonferenz“
über 100.000 Frauen, Männer und Kinder in Österreich
nicht krankenversichert.
Hier setzt AmberMed an
und bietet ambulant-medizinische Versorgung, soziale
Beratung und Medikamentenhilfe für Menschen ohne
Versicherungsschutz.
Auch die Leprahilfe in Senegal konnte heuer bereits von
Öffentliche Motorrad-Charity
den Health Angels unter- Foto: Stefan Radi
für einen wohltätigen Zweck
stützt werden. Seit wenigen
Wochen arbeitet die Geburtenstation in MBalling mit einem tragbaren UltraschallTreffpunkt: 9:00 Uhr Klosterwirt in Mauerbach in
gerät der Health Angels. Die
der Kartause Mauerbach
Einschulung erfolgte durch
Strecke: Kartause Mauerbach - Eggenburg
den anwesenden SalzburNenngeld: 30 € (Beifahrer 15 €), Spenden für die
ger Arzt Dr. Messenbäck.
Verwirklichung der sozialen GesundDr. Diehl ergänzt: „Teilnehmen kann übrigens jeder,
heitsprojekte sind herzlich willkommen!
auch ohne Motorrad ist man bei der Tour willkommen.
Veranstalter: Health Angels –
Je mehr Menschen mitfahren, desto mehr können wir
Verein für Gesundheit und Charity
helfen. Und die Nenngebühr von 30 Euro haben wir
Kontonummer (IBAN) AT78 3266 7000 0030 3610
auch nicht erhöht.“ Also heißt es wieder „Loud pipes
Infos: www.health-angels.at
save lives“ and we´re gonna have great fun, too!
Die
fahren aus:
Samstag, 27. Juni 2015