Eine Rose malt sie immer noch in fünf Minuten
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Eine Rose malt sie immer noch in fünf Minuten
Ausblick AUSBLICK „Fröndenberg ist Kulturhauptstadt der Herzen.“ Jürgen Focke, Beigeordneter der Stadt Föndenberg/Ruhr Fröndenberg Das Magazin für die ganze Ruhr-Stadt EDITORIAL Kultur ist ein Stück Identität Liebe Leserin, lieber Leser, können Sie sich Fröndenberg ohne Kettenschmiedemuseum, Kulturschmiede oder seine Chöre vorstellen? Wenn wir ehrlich sind, ist das nicht möglich. Für Fröndenberg ist das kulturelle Leben ein Stück seiner Identität – so eng verwurzelt sind die Institutionen, Vereine und kulturell engagierten Personen im täglichen Geschehen, so eng verbunden sind sie mit den zahlreichen übrigen Vereinen und Verbänden. Was sich seit vielen Jahren so eingebürgert und verselbstständigt hat, ist jedoch keineswegs selbstverständlich: Ein ganz großer Teil aller kulturellen Aktivitäten in unserer Stadt sind das Ergebnis der Arbeit vieler Menschen, die sich mit einem hohen Maß an Professionalität ehrenamtlich engagieren. Ihr Friedrich-Wilhelm Rebbe, Bürgermeister Alle Veranstaltungen Se ite 10 4. Musiknacht Sa 11.9.2010, 18 Uhr Marktplatz Fröndenberg Eintritt frei Laufen und Walken in Bausenhagen Bereits zum 22. Mal laden die Stadt Fröndenberg, das Team Stadtmarketing und der SV Bausenhagen zum Lauf- und Walkingtreff auf die Bausenhagener Alm an der Priorsheide ein. Er findet am Freitag, 18. Juni ab 18 Uhr statt. Die Fröndenberger Künstlerin Gisela Scheugenpflug zeigt den Schülern der Klasse 1 b der Overbergschule, wie man mit Farben und Formen umgeht. Gisela Scheugenpflug liebt seit ihrer Kindheit die Kunst Eine Rose malt sie immer noch in fünf Minuten Gisela Scheugenpflug hat schon überaus konkrete Vorstellungen davon, was sie den Kindern aus der Klasse 1b der Overbergschule am kommenden Montag beibringen wird. Es wird um Farben und Formen gehen, um Rechtecke und Quadrate. Und darum, wie Farben sich verändern, wenn sie sich auf Flächen überschneiden. Sie nimmt die Rückseite eines Anschreibens von der Telekom zuhilfe, um ihren Unterrichtsplan zu veranschaulichen. In der Malerei reichen oft einfache Mittel, um Großes zu erreichen. Mit 77 Jahren ist Gisela Scheugenpflug zweifellos nicht die jüngste Lehrerin, die an der Overbergschule unterrichtet. Doch sie ist auch nicht hauptamtlich im Einsatz: Die Künstlerin zeigt den Kindern in freiwilliger Mission, worauf es beim Malen ankommt. Für die Grand Dame der Malerei in Fröndenberg ist das eine Selbstverständlichkeit: „Alte Leute, die etwas können, sollten ihr Wissen ruhig an Kinder weitergeben“, sagt sie. Mit 13 die Malerei entdeckt Gisela Scheugenpflug hat selbst erlebt, wie wichtig es ist, von anderen zu lernen. 1947, als ganz Deutschland in Schutt und Asche lag und die Kinder draußen in den Trümmern spielten, entdeckte Gise- la Scheugenpflug im Keller eines zerbombten Hauses beim Kunstmaler Max Hensel die Welt der Malerei. 13 Jahre alt war sie damals. Schon zuvor hatte sie immer wieder gemalt, meist dann, wenn sie bei ihrer Oma zu Besuch war. Ihr Lieblingsmotiv: Tänzerinnen und Eiskunstläuferinnen. Max Hensel zeigte seiner jungen Schülerin nicht nur, worauf es beim Malen ankommt. Die Not der Nachkriegszeit zwang sie auch aus handwerklicher Sicht zu allerlei Experi- INFO Die Rathausgalerie Die Galerie im Foyer des Fröndenberger Rathaus ist seit 1993 Ort zahlreicher Ausstellungen mit Arbeiten von lokal, regional, national und international bekannten Künstlern und Künstlergruppen, wie Sven Vieweg, Alexander Wotschel, Gerhard Dörner, Echo 82, Sepia 14, „Bauhütte“ Menden u.a.m. Die Bandbreite der gezeigten Bilder und Objekte reicht von naiver Malerei über naturalistische, realistische und expressionistische Malerei bis hin zu abstrakter, kubistischer, surrealistischer und postmoderner Malerei. menten: Ob es die Rückwände alter Schränke, Betttücher oder Hartfaserplatten waren – mit vielen Tricks wurde all dies zu Bildträgern verarbeitet. Gisela Scheugenpflug bekam hierdurch nicht nur eine malerische, sondern auch eine handwerkliche Ausbildung, die ihr noch immer zu Gute kommt. „Ich kann mir jederzeit einen Rahmen bauen und Leinwände bespannen“, schildert sie. Künstlerin leitet Malkreis Die Fröndenberger Künstlerin hat Spuren hinterlassen. Im Rathaus hängen Bilder von ihr, ebenso in der Musikschule sowie im Standesamt. Ihr Wissen gab sie bereits im Schmallenbachhaus, in Kindergärten und in Schulen weiter, seit 17 Jahren leitet sie den Fröndenberger Malkreis. (Fortsetzung auf Seite 2) Während sich Läufer zwischen fünf Strecken (ca. 15, 30 oder 60 Minuten) entscheiden können, haben Walker die Wahl zwischen zwei Kursen (30 und 60 Min). Läuferinnen und Läufer des SV Bausenhagen begleiten die Teilnehmer. Im vergangenen Jahr wagten sich 238 Läufer und Walker auf die Strecke. Alle Teilnehmer erhalten für ihre Startgebühr (Erwachsene vier Euro, Kinder zwei Euro) eine Urkunde und eine Stärkung nach dem Sport. Auch nehmen sie an einer Verlosung teil. Teilnahmekarten können am Tag des Laufes am Sportplatz Bausenhagen gekauft werden. Weitere Infos beim Stadtmarketing unter der Tel. 02373 976-239 oder -240. INHALT 40 Jahre Viva la Musica Der Frauenchor hat bis zu 20 öffentliche Auftritte im Jahr. Seite 3 Foto: Silvia Jansen Nähe und Charme Ein Beispiel hierfür ist der Verein „Kultur für Uns“ (KfU): Was 1979 auf Initiative einer Handvoll Lehrer der Gesamtschule begann, ist heute ein etablierter, weit über die Grenzen Fröndenbergs hinaus bekannter Verein. Die Verbindung von Professionalität und Ehrenamt ist deutlich spürbar; es prägt die Nähe, die das kulturelle Leben in Fröndenberg zu seinen Bürgern hat und die einen großen Teil des Charmes bestimmt, den unsere Stadt so auszeichnet. Dies ist der Grund, weshalb der Rat mit großer Mehrheit entschieden hat, trotz der angespannten Haushaltssituation die Kultur auch weiterhin zu fördern. In diesem Jahr haben Sie darüber hinaus weitere Möglichkeiten, bei uns Kultur zu genießen: Fröndenberg beteiligt sich mit spannenden Projekten an der Kulturhauptstadt 2010. In dieser Ausgabe finden Sie einen Überblick über alle Veranstaltungen. Genießen Sie das Angebot: Es lohnt sich Ausgabe Nr. 9 Mai 2010 Kulturschmiede: Nicht nur Theater Die Kulturschmiede ist ein renommierter Veranstaltungsort. Seite 5 2 Ausgabe 9 | Mai 2010 AUSBLICK Fortsetzung von Seite 1 Abstrakt gemaltes spricht Kopf und Bauch an „Ich war schon überall“, scherzt die Künstlerin. Demnächst ist sie übrigens auch in Frankreich: Jüngst wurde sie zur Internationalen Kunstausstellung in Fröndenbergs Partnerstadt Bruay La Buissière eingeladen. Trotz ihres fortgeschrittenen Alters hat Gisela Scheugenpflug den Pinsel und die Farbpalette noch nicht an die Seite geschoben. Mit einem Schmunzeln gesteht sie zwar ein, der körperliche Verfall sei nicht aufzuhalten, im Kopf, und das betont sie ganz besonders, sei sie aber immer noch sehr gut beisammen. Dies wird spätestens dann deutlich, wenn sie sagt, sie fahre besser Auto als sie laufe. Was sich mit dem Alter geändert hat, das ist indes ihr Stil: Früher bevorzugte sie Landschaften und Gegenstände, heute malt sie abstrakt. Winnie heißt das „Recycling-Monster“, das Kunstinteressierten in Westick den weg zum Kunst-Hof von Peter Trautner Künstler Peter Trautner eröffnet Kunst-Hof in Westick Immer eine Idee voraus: Sommercamp für Bildhauer und mehr Gisela Scheugenpflug malt heute meist abstrakte Bilder. Eine Rose in fünf Minuten „Das ist etwas für den Kopf und den Bauch“, sagt sie – so, als habe das Ganze auch etwas mit Reife zu tun, die man mit dem Alter erlangt. Was man nicht verlernt, das ist die Erfahrung: Eine Rose malt die Künstlerin auch heute noch in fünf Minuten. Gisela Scheugenpflug gibt nicht nur ihr Wissen weiter, sie bewertet auch. Sei einiger Zeit sitzt sie in der Auswahljury für die Rathaus-Galerie, gemeinsam mit dem Beigeordneten Jürgen Focke und Stefanie Klups vom Stadtmarketing. Nicht ganz so strenge Maßstäbe wie dort legt sie übrigens bei den Kindern in der Oberbergschule an. „Begabung kann man nicht an Noten festmachen. Für mich ist am wichtigsten, dass ein Kind seine Kreativität entwickelt.“ So wie sie selbst. IMPRESSUM Fröndenberg Ausblick Herausgeber: Stadt Fröndenberg/Ruhr Verlag: Horschler Verlagsgesellschaft mbH, Unna Anschrift von Verlag und Redaktion: Friedrich-Ebert-Straße 19 59425 Unna Tel.: 02303 25422-0 Fax: 02303 25422-22 Winnie heißt das „Recycling-Monster“, das Kunstinteressierten in Westick den Weg zu Peter Trautner weist. Winnie ist vier Meter groß, 700 Kilogramm schwer und wurde vor geraumer Zeit von Auszubildenden der Unnaer Stadtwerke aus alten Gas- und Wasserrohren zusammengeschweißt. Es ist ein Werk des Künstlers Peter Trautner, der seit Juni vergangenen Jahres in der Schillerstraße wohnt und dort jetzt seinen Kunst-Hof eröffnet hat. Peter Trautner hat vieles vor in Fröndenberg: Seinen KunstHof, den ehemaligen Stammsitz der Konditorei Niehaves, will er schon bald mit Leben füllen, vor allem Workshops hat der 59-Jährige in Planung. Europaweites Sommercamp So sollen sich bald im Rahmen einer Sommerakademie Maler und Bildhauer in Westick treffen, für das kommende Jahr fasst er auf den Ruhrwiesen ein haus kommen noch etwa 50 Quadratmeter hinzu. Trautner überlegt noch, einige Räume von Niehaves Leerstand an Künstler und Kreative zu vermitteln. „Reizvoll wäre es“, sagt er – um das gesamte Ensemble zu neuem Leben zu erwecken. Peter Trautner eröffnete im Mai 2010 seinen Kunst-Hof in der Schillerstraße. europaweites Sommercamp für Bildhauer ins Auge. Jeweils dienstags will er seine Räume anderen Künstlern als Mietwerkstatt zur Verfügung stellen. Es dauert einige Zeit, bis man das Gefühl hat, Peter Trautner hat alles erzählt, was in ihm vorgeht. Er weiß darum: „Mein größtes Problem sind die vielen Ideen“, scherzt er ein wenig. Ideeb treiben ihn an Peter Trautner ist so vielseitig wie seine Ideen. Er malt, er ist Bildhauer, er arbeitet mit Glas Kontakt Peter Trautner Schillerstrasse 50, 58730 Fröndenberg/Ruhr Tel.: 02373 9172868 www.trautner-kunst.de Mit Worten und Klängen magischen Orten wieder Leben einhauchen Zwerge und Raubritter begeistern Kids Wer kennt die Raubritter oder die Zwergenkönige , die Emscher-Nixe oder den jungen Schweinehirten, der die Kohle entdeckt hat? Redaktion: Peter Büttner (v.i.S.d.P.) Anzeigenleitung: Wolfgang Walter Erscheint 2-mal pro Jahr Auflage: 12.000 Exemplare Fotos: Horschler Kommunikation, www.fotolia.de, Stadt Fröndenberg Keine Gewähr für unaufgefordert eingesandte Manuskripte oder Fotos. Der Abdruck von Veranstaltungshinweisen ist kostenlos. Abdruck und Vervielfältigung redaktioneller Beiträge und Anzeigen bedürfen der ausdrücklichen Zustimmung des Verlages. und Bronze, nur nicht mit Stein. Vieles, was ihn umtreibt, hat mit Neugierde zu tun: „Wenn mir eine Idee kommt, probiere ich sie aus“, erzählt er über sich. Platz dazu hat er mehr als genug: 130 Quadratmeter misst sein Atelier im Hof, im Wohn- Energiestadt Fröndenberg Der Künstler will sein Engagement in Fröndenberg keineswegs auf seinen Kunst-Hof in der Schillerstraße beschränken. Mit Vorschlägen will er der Innenstadt seinen kreativen Stempel aufdrücken, Wege für Touristen gestalten oder Symposien für Fröndenbergs Zukunft als Energiestadt organisieren. Trautner ist sich sicher, dass ihm an seiner neuen Wirkungsstätte nicht langweilig wird. Ideen hat er mehr als genug. Mit Klängen und Tönen erzählt Jessica Burri den Schülern der Gemeinschaftsgrundschule Fröndenberg Sagen. Sagen sind weit mehr als Geschichten. Sie erzählen von Ereignissen, von Glück und Unglück, Schicksalen und Ängsten, Ideen und Traditionen und Unerklärbarem. Jessica Burri, Sopranistin und Dulcimer, erzählte mit Klang und Musik in der Gemein- schaftsgrundschule Fröndenberg „Sagenhaftes Ruhrgebiet“. Die kleinen Zuschauer lernen die Emscher unter märchenhaften Aspekt kennen. Einst war der sagenumwobene Fluss das Zuhause von Neck und Nixe, von Elfen und Riesen. Später bauten die Bewohner Schlösser und jagten Wildpferde. Jessica Burri entführte die Zuschauer auf eine Reise in einzigartige Klang-, Erlebnis- und Bilderwelten. Die Veranstaltung wurde von der Ruhr.2010 gefördert. Ausgabe 9 | Mai 2010 3 AUSBLICK 31 Jahre „Kultur für Uns“ in und für Fröndenberg Theater, Kabarett, Musik und Literatur Was 1979 auf Initiative einer Handvoll Lehrer der Gesamtschule Fröndenberg begann, ist heute ein etablierter, über Fröndenbergs Grenzen hinaus anerkannter Kulturverein: Kultur für Uns Fröndenberg e.V. (KfU). „Damals gab es hier noch keine regelmäßigen Kulturveranstaltungen und die Lehrkräfte machten sich zur Aufgabe, das Kulturangebot in Fröndenberg aufzuwerten“, berichtet Vorstandsvorsitzender Frank Schröer. Diese Idee war aber nicht ganz uneigennützig: „Sie wollten auch ein Forum für sich selbst schaffen. Mit dem heutigen Erfolg hat wohl damals keiner gerechnet.“ Klassenraum mit Bühne Die ersten Veranstaltungen fanden in der Schulaula und in Kneipen statt, später bezog man einen Klassenraum mit Bühne und Bestuhlung für 30 Personen in der alten Sodenkampschule. Sechs Mal im Jahr fanden dort Gitarrenkonzerte oder Lesungen statt. „Das eine oder andere Mal soll die Zahl der Musiker auf der Bühne höher als die der Zuschauer gewesen sein“, erzählt Frank Schröer. Kooperation mit VHS Nach und nach entwickelte sich das kulturelle Angebot weiter. Die KfU kooperierte mit der Volkshochschule und so kamen auch bekannte Künstler nach Fröndenberg. Als im Jahr 1999 das Kettenschmiedemuseum eröffnete, erhielt die KfU einen Raum mit einer kleinen Bühne und 60 Sitzplätzen. „Der Verein war mittlerweile so bekannt und etabliert, dass viele Veranstaltungen ausverkauft waren“, sagt Frank Schröer. Kultureller Durchbruch „Die Idee eines neuen und größeren Veranstaltungsraumes entstand.“ Diese wurde mit dem Bau der Kulturschmiede im Jahr 2007 realisiert. Das war der kulturelle Durchbruch. Heute füllen die bis über Fröndenbergs Grenzen hinaus beliebten Veranstaltungen die Kulturschmiede mit bis zu 180 Sitzplätzen. Foto: Gerd Nolte „Jetzt fragen bekannte Künstler wie die Bullemänner, Cristin Claas oder Anne Haigis an, ob sie bei uns auftreten dürfen“, freut sich Frank Schröer. Jeden Monat organisiert der Verein rund zwei Veranstaltungen, die von bis zu 180 Gästen besucht werden können und oft auch werden. Kultur für Uns hat ganz klein in Kneipen und in einem Klassenzimmer der alten Sodenkampschule begonnen . Foto: Archiv Kultur für Uns Große Palette Dabei ist die Palette groß: Kabarett, Theater, Folklore, Jazz, Rock, Boogie Woogie, Blues, Klassik und Literatur. Die Veranstaltungen werden in erster Linie aus Mitgliedsbeiträgen – der Verein zählt derzeit 63 Mitglieder – und Eintrittsgeldern finanziert. Das 30-jährige Jubiläum wurde 2009 an einem Wochenende mit 55 Künstlern und Kontakt Kultur für Uns Fröndenberg e.V., Frank Schröer, Haßleistr. 15, 58730 Fröndenberg/Ruhr, www.kfu-online.de, [email protected] über 100 Gästen in der Kulturschmiede gefeiert. Die Bühnenakteure der vergangenen 30 Jahre gestalteten das bunte Programm. Vision: 24 Stunden Kultur Frank Schröer wagt auch einen Blick in die Zukunft: „Ich wünsche mir, dass irgendwann einmal rund um die Uhr in der Kulturschmiede etwas los ist. Allerdings lässt sich das dann nicht mehr nur ehrenamtlich bewerkstelligen.“ Jubiläum in Ostbüren: 40 Jahre „Viva la musica“: Hat man da noch Töne? Für Gabriele Meier gibt es keinen Zweifel: Die Ostbürener sind musikalisch. Neben seinen 800 Einwohnern zählt das Dorf im Osten Fröndenbergs zwei große Chöre mit zwei kleinen Unterchören. „Das kann sich mehr als sehen lassen“, sagt die Vorsitzende des Frauensingkreises „Viva la musica“. In diesem Jahr haben die Damen ihren großen Auftritt: „Viva la musica“ wird 40 Jahre alt. Am Samstag, 4. September, gibt der Chor in der Aula der Gesamtschule sein großes Jubiläumskonzert. Die Entstehungsgeschichte des Chors ist schnell berichtet: 1970 schlossen sich einige Partnerinnen von Mitgliedern des Männergesangsvereins „Harmonie“ zusammen, weil sie ebenfalls singen wollten. Ein generationenübergreifendes Projekt – aktuell ist die jüngste Sängerin gerade mal 22, die älteste 77, wobei bis Anfang des Jahres noch einige Damen im Chor aktiv waren, die die 80 bereits weit überschritten hatten. Sie alle eint eine Leidenschaft: Der Spaß am Singen und die Erhaltung des deutschen Liedguts. Für die Vorsitzende Gabriele Meier ist das ein ganz zentraler Punkt: „Ich finde es ganz schade, dass man die traditionellen Volkslieder heute kaum mehr singt und damit ein wichtiger Bestandteil der deutschen Kultur in Vergessenheit gerät.“ Bei „Viva la musica“ ist das glücklicherweise nicht der Fall. Volkslieder, Schlager, MusicalMelodien und Gospel-Songs bilden den gemeinsamen Nenner, der die aktuell 36 Sängerinnen im vierstimmigen Chor verbindet. Für Kontinuität steht auch die musikalische Leitung des Frauensingkreises: 28 Jahre lang gab Ellen Könemann den Ton an, ehe sie den Taktstock 1998 an Rolf Bürgermeister weitergab. Gabriele Müller (Mitte) ist Vorsitzende des Chors. Noch heute aktiv Noch heute ist Ellen Könemann im Chor aktiv – wenn Rolf Bürgermeister verhindert ist, springt sie gern noch mal ein. Gelegenheit dazu gibt es immer wieder mal. Auf 45 Proben kommt der Chor gut und gern, hinzu kommen zwischen 15 und 20 „chorische Einsätze“, wie die Damen ihre Auftritte zu den unterschiedlichen Anlässen nennen. Fast immer mit dabei ist Gabriele Meier, die Vorsitzende des Vereins. Die 47-Jährige steht in guter Tradition, wenn sie sich dienstags auf den Weg zur Probe ins Dobomil-Gebäude macht: Ihr Vater spielt Trompete, die Mutter Akkordeon, der Ehemann spielt Gitarre. Chorrepertoires verschrieben haben, stimmt Gabriele Meier einmal im Monat auch moderne Stücke an: Mit den „Miss Stimmen“ bildete sich vor einigen Jahren aus „Viva la musica“ ein Unterchor heraus. Unterchor gebildet Das Amt der Vorsitzenden hat sie im Jahr 2001 von ihrer Schwiegermutter Edith Meier (75) übernommen, die den Posten 22 Jahre lang innehatte. „Wir sind alle musikalisch“, sagt Gabriele Meier und lacht. Sie selbst singt im zweiten Sopran. Doch während sich die beiden großen Ostbürener Chöre auch der Pflege des traditionellen Größeres Spektrum Wie es in Ostbüren so üblich scheint, dürfen da auch die Männer nicht hinten anstehen: Sie gründeten den Unterchor „Die Komischen Harmonischen“. Die beiden kleinen Chöre proben zusätzlich zu den großen und ergänzen das musikalische Spektrum – wie etwa am 4. September, wenn die „Miss Stimmen“ ihrem eigenen Stammchor ein Ständchen bringen. INFO Sommer-SonntagsKonzert Rolf Bürgermeisters gibt den Takt vor, wenn der Damenchor „Viva la Musica“ in Ostbüren singt. 23 Musikgruppen sind in Fröndenberg aktiv, davon allein 18 Chöre. Wer sich einen Überblick über das breite Spektrum verschaffen möchte, sollte sich den Sonntag, 12. September, vormerken: Wie in jedem Jahr am zweiten Sonntag im September treffen sich Chöre und Musikgruppen zum mittlerweile 19. Mal auf dem Marktplatz, um eine Kostprobe ihres Könnens zu geben. Von 14 bis 18 Uhr wird Fröndenbergs gute Stube zum Treffpunkt aller Musikliebhaber. Für ein buntes Programm ist gesorgt. 4 Ausgabe 9 | Mai 2010 AUSBLICK Das Kettenschmiedemuseum inmitten der schönen Ruhraue und auf dem ehemaligen Firmengelände der ehemaligen Papierfabrik Himmelmann gelegen, beherbergt über 100 Jahre alte Maschinen und ist gleichzeitig Ort für viele Veranstaltungen, hier: der Flohmarkt. Foto: Norbert Muczka Kettenschmiedemuseum Fröndenberg lockt Besucher aus Nah und Fern Schmiede das Eisen, solange es heiß ist Wer den Ruhrtalradweg entlang radelt, erblickt in Fröndenberg inmitten der schönen Ruhraue ein unscheinbares Backsteingebäude. Dieses Gemäuer beherbergt etwas ganz Besonderes: das Kettenschmiedemuseum. Wieso hat Fröndenberg ein solches Museum? Die Geschichte beginnt etwa 1830. Im neuen Iserlohner Walzwerk stellte man nicht nur Ketten selbst her, sondern ließ sie auch in Heimarbeit fertigen. Damit fanden viele Fröndenberger Landwirte als Heimkettenschmiede ein lukratives Nebeneinkommen zur Landwirtschaft. „Dieser Nebenerwerb war für einige Bauern notwendig, weil sie allein von der Landwirtschaft nicht mehr leben konnten“, erzählt Norbert Muczka, Pressesprecher des Fördervereins Kulturzentrum Fröndenberg. 1858 erste Kettenschmiede Die Wende von der Heimarbeit zu Kettenfabriken vollzog sich etwa in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Bereits 1858 gründete Wilhelm Prünte jr. die erste Kettenschmiede, während die Herren Seuthe, Köhle und Ulmke 1866 die erste Fröndenberger Kettenfabrik errichteten. INFO Öffnungszeiten/Kontakt Während der Museumsführung zeigt der Schmied, wie einst die Ketten hergestellt wurden. Foto: Gerd Nolte Sa./So. 10 – 16 Uhr Eintritt frei Sonderführungen/Hochzeiten auf Anfrage beim Förderverein, donnerstags 10 – 14 Uhr, oder Tel.: 02373 1708498. www.kulturzentrum-ruhraue.de Die Industrialisierung der Kettenproduktion schoben weitere Familien wie Prünte, Heermann, Topp, Specht, Betzinger und viele andere mehr an. „Die Ära der Fröndenberger Kettenfabriken hatte begonnen“, berichtet Norbert Muczka weiter, der mit zwölf weiteren Ehrenamtlichen die Besucher durch das Kettenschmiedemuseum führt. Die Erzeugnisse der Fabriken gingen in alle Welt. Während des Ersten Weltkrieges produzierte man in Fröndenberg für die Rüstung und stellte neben Schiffsketten, Kranketten und Fahrradteilen auch Artilleriebeschläge oder Zündladungskapseln her. Konkurrenz war stärker Eine erste Kettenkrise verursachte die Inflation und die Weltwirtschaftskrise. Während des Zweiten Weltkrieges arbeiteten die Fröndenberger Kettenfabriken nicht für die Rüstungsindustrie. Nach Kriegsende florierte die Kettenproduktion wieder in Fröndenberg, bis sie in den 1980er Jahren auf dem harten internationalen Markt nicht mehr konkurrenzfähig war. Damit ging die Fröndenberger Kettenindustrie zu Ende. Die Kettenschmieden, die über hundert Jahre lang das Bild der Ruhrstadt prägten, sind längst verschwunden. Der einzige Zeuge dieser Ära ist heute das 1999 eröffnete Kettenschmiedemuseum im ehemaligen Magazin- und Strohlagergebäude der Papierfabrik Himmelmann. Großes Bürgerengagement „Auf Initiative und durch Engagement einiger traditionsbewusster Fröndenberger wurde hier inmitten der Ruhraue der seit langem bestehende Traum realisiert, die fast 150 Jahre alte industrielle Geschichte der Kettenstadt in einem Museum lebendig zu erhalten“, erzählt Norbert Muczka. 1997 gründeten sie den „Förderverein Kulturzentrum Fröndenberg e.V.“. Nach zweijähriger Bauzeit wurde das Museum im Mai 1999 ein- geweiht. „Es zeigt anhand von 20 funktionsfähigen Maschinen das alte Handwerk des Kettenschmiedens und -schweißens“, beschreibt Norbert Muczka. Mehr als 120.000 Besucher haben sich bisher an den sehenswerten, teilweise 100 Jahre alten Maschinen, den zahlreichen Exponaten und am flackernden und funkensprühenden Schmiedefeuer erfreut. Forum für Aktivitäten Im Vorwort des Fröndenberger Kettenbuches schreibt Adolf Ulmke, erster Vorsitzender des Fördervereins: „Das Fröndenberger Kettenschmiedemuseum wurde gegründet, um die Geschichte der Kettenherstel- lung in Fröndenberg zu bewahren und die Nachkommen an den Wagnissen der Industrialisierung, am technischen Fortschritt und schließlich auch am Strukturwandel teilhaben zu lassen. Es soll aber nicht nur als Ort der Erinnerung, sondern auch als Forum künftiger Aktivitäten und Raum für Wechselausstellungen, Vortragsreihen und kulturelle Veranstaltungen dienen.“ Und das ist Dank des ehrenamtlichen Engagements vieler Fröndenberger bisher gelungen. Lesen Sie mehr im „Fröndenberger Kettenbuch“ von Dr. Marita Pfeiffer. Quelle der historischen Angaben: Fröndenberger Kettenbuch von Dr. Marita Pfeiffer INFO Den Bund fürs Leben schmieden Jetzt ist der Bund fürs Leben geschmiedet. Foto: Norbert Muczka Am 21. Mai 2010 wird die 250. Trauung im Kettenschmiedemuseum geschlossen. Einen besseren Ort, um den Bund fürs Leben zu schmieden, gibt es wohl kaum. In dem besonderen Flair vor loderndem Feuer, inmitten von 300 brennenden Teelichtern und Blumenschmuck, lassen sich Paare aus nah und fern trauen. Sie kommen aus München, Berlin, Hamburg, Dortmund und natürlich aus Fröndenberg. Nach der Trauung schmiedet das junge Paar mit Lederschürze und Hammer sein Glück: zwei zusammenhängende Kettenglieder. Ob das der Grund ist, warum die Scheidungsquote bei hier geschlossenen Ehen unter drei Prozent liegt und der Bundesdurchschnitt bei 40 Prozent? Interessierte können sich beim Standesamt der Stadt Fröndenberg oder unter der Telefonnummer 02373 976-301 informieren. Ausgabe 9 | Mai 2010 5 AUSBLICK Die Visitenkarte der Ruhrstadt Kulturschmiede: Hier glüht unser Herz „Der Erfolg hat viele Väter“, sagt Jochen Hänel, Vorstandsmitglied des Fördervereins Kulturzentrum Fröndenberg e.V. – allen voran Adolf Ulmke! Die Akzeptanz des Kettenschmiedemuseums, das Interesse vieler Vereine und insbesondere das Engagement einiger Bürger ließ die Idee reifen, sich zu trauen, einen Veranstaltungssaal zu bauen und damit ein zentrales Kultur- und Bürgerzentrum zu schaffen. „Heute wissen wir, dass dieses Wagnis eine gute Entscheidung für Fröndenberg war“, fügt Monika Schröer, ebenfalls im Vereinsvorstand, hinzu. Denn die Kulturschmiede bietet heute nicht nur Kulturinteressierten eine Bühne, sondern ist auch ein Ort für das vielfältige und traditionelle Vereinsleben oder anderer Attraktionen – wie beispielsweise die Messe hauskultur „Bauen – Modernisieren – Wohnen“. Der Standort entwickelt sich mehr und mehr zur Visitenkarte Fröndenbergs. „Die Gäste kommen auch aus Schwerte, Men- den, Wickede und Unna“, sagt Jochen Hänel. Das Ambiente der Kulturschmiede spricht dabei für sich. Mit seinem einzigartigen Raumerlebnis – moderne Architektur unter Einbeziehung der alten Gemäuer und der Öffnung zur Ruhraue durch große Fensterflächen – erleben sowohl Künstler als auch Besucher ein beeindruckendes Ambiente. Ingesamt bildet das Ensemble Kettenschmiedemuseum, Kulturschmiede und Ruhraue einen Dreiklang zwischen Technik, Kultur und Natur. Außergewöhnliche Akustik Das Konzept und die bauliche Gestalt für die Kulturschmiede wurden von 2003 bis 2005 entwickelt. Die ersten Bagger kamen 2006 und bereits im Oktober 2007 wurde der Veranstaltungssaal mit bis zu 180 Sitzplätzen feierlich eröffnet. „Das Besondere dieses Raumes ist seine außergewöhn- lich gute Akustik, die professionelle Bühnentechnik und die individuellen Bestuhlungsmöglichkeiten von Sitzreihen bis hin zur Kaffeehausatmosphäre “, beschreibt Monika Schröer. Das sind die besten Voraussetzungen für die vielfältigen Veranstaltungen: von Kurt-Tucholsky-Abenden über Kabarett, Theater, Klassikkonzerte und „Jugend rockt“ bis hin zu Kongressen oder Vorträgen. Ohne Ehrenamt nicht möglich Der Verein vermietet den Veranstaltungssaal an die Stadt Fröndenberg, an den Verein Kultur für Uns aber auch an Privatpersonen. Der Weg für das kulturelle Highlight der Stadt ist zweifelsohne geebnet, aber: „Wir machen die Arbeit ehrenamtlich und suchen immer noch weitere Mitspieler, die sich hier einbringen wollen“, lädt Jochen Hänel ein. Denn nur mit großem Engagement vieler Fröndenberger hat die Kulturschmiede eine (kulturelle) Zukunft. Jugend rockt ist eine der regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen in der Kulturschmiede. Foto: Silvia Jansen Die Kulturschmiede inmitten der schönen Ruhraue ist mittlerweile zur Visitenkarte der Ruhrstadt geworden. Foto: Norbert Muczka INFO Daten und Fakten zur Kulturschmiede Eigentümer: Betreiber: Baukosten: Finanzierung: Bauzeit: Eröffnung: Bühne: Sitzplätze: Ausstattung: Stadt Fröndenberg/Ruhr Förderverein Kulturzentrum Fröndenberg e.V. 752.000 Euro NRW Stiftung, Stadt Fröndenberg, Sparkasse Fröndenberg, Stadtwerke Fröndenberg, Spenden und Darlehen zahlreicher Vereinsmitglieder und Bürger 2006 bis 2007 Oktober 2007 35 Quadratmeter Fläche, 0,9 Meter Höhe bis 180 in Reihen, bis 45 parlamentarisch und bis 80 an Tischen moderne Licht- und Tontechnik, Beamer, barrierefrei, Künstlergarderobe Gitarrenkonzerte, Chöre und Kaberett gehören genauso zum Programm. Foto: Gerd Nolte 6 Ausgabe 9 | Mai 2010 AUSBLICK INFO Christian Boltanski Christian Boltanski wurde am 6. September 1944 in Paris geborren. Das Leben und Werk des französischen Künstlers ist durch Erinnerungen an den Holocaust geprägt. Bekannt geworden ist er vor allem durch seine Installationen. Seine Arbeiten, die in den wichtigsten internationalen Kunstsammlungen zu sehen sind, setzen sich intensiv mit der eigenen Vergangenheit und ihrer Rekonstruktion auseinander. Christian Boltanski lebt und arbeitet in Malakoff bei Paris. Archives ist Teil einer Werkphase – „Archive der Erinnerung“ – für die Boltanski seit 1969 immer wieder die gleichen Elemente verwendet: Blechschachteln (Keksdosen), Fotos und Archivlampen. Es geht nicht um Authentizität verströmende Bilder, nicht um tatsächlich greifbar Gegenständliches. Mit der Anonymität der Dargestellten, wird das menschlich Durchschnittliche und Allgemeine hervorgehoben, wird Archives zum Sinnbild der Vergänglichkeit schlechthin – eine Vergänglichkeit, die wir im Privaten mit Erinnerungsfotos, Filmen von einem Familienausflug und gesammelten Erinnerungsstücken in die Zeit verlängern wollen. Einzelausstellungen (Auswahl) „Christian Boltanski: La vie possible“, Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz, 2009 „Dernières Années”, Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris, Paris, 1998 Gruppenausstellungen (Auswahl) „Traces du Sacré“, Centre Pompidou, Paris, 2008 „Befragung der Realität – Bildwelten heute“, documenta 5, Kassel 1972 open light in privat spaces: Fröndenberger als Galeristen auf Zeit Biennale: Kunst im Wohnzimmer Drinnen hört man ein zögerndes Klopfen an der Verandatür. Einen Moment später öffnet sie sich. Ein Mann tritt ein. Neugierig schaut er um die Ecke. Monika Bongardt begrüßt ihn herzlich. Die pensionierte Lehrerin betreut das Werk „Archives“ aus dem Jahr 1989 von Christian Boltanski, das im Esszimmer der Familie Herrmann in Fröndenberg ausgestellt ist. Ein ungewöhnlicher Ort für ein Kunstwerk? Im Moment keineswegs. Die Herrmanns gehören zu 60 Gastgebern im Kreis Unna – allein neun in Fröndenberg –, die ihre eigenen vier Wände international renommierten Lichtkünstlern im Rahmen der Biennale für Internationale Lichtkunst als Ausstellungsstätte zur Verfügung stellen. Kunstwerk mit aufgebaut „Ich habe Karfreitag gemeinsam mit dem Kurator Matthias Wagner K das Kunstwerk bei uns aufgebaut“, erzählt Gisbert Herrmann, „ganz vorsichtig und behutsam mit OP-Handschuhen. Das war ein sehr ergreifender Moment.“ Jetzt ragt an einer Wand im Esszimmer inmitten alter SchwarzweißFotografien, Sofa, Tisch, Uhr und Eckbank aus den 1930er Jahren der Boltanski empor. Wandfüllend im Zimmer bilden 151 aufeinander gestapelte mit einer rostigen Patina überzogene Blechschachteln den Sockel für fünf Fotografi en, die unscharfe Gesichter zeigen. Über jedem Foto ist eine Gisbert, Gudrun, Jenny und Tim Herrmann aus Fröndenberg freuen sich, dass während der Biennale für Internationale Lichtkunst das Werk „Archives“ von Christian Boltanski ihn ihrem Esszimmer ausgestellt ist. Lampe angebracht, die das jeweilige Frauengesicht anstrahlt. „Anfangs war das sehr beklemmend“, gibt Gudrun Herrmann zu, „jetzt lebt Boltanski mit uns. Wir haben das Werk sehr gerne hier stehen.“ Die Herrmanns sind so berührt Biennale-Bustour: Private spaces im Kreis Unna Boltanski gehört zur Familie Auch für die beiden Kinder Jenny und Tim gehört Boltanski bereits zur Familie. Der Christian Bo geboren 1944 ltanski in Paris lebt und arb eitet in Malak off bei Paris Wohnzimm er Familie Herrm ann Brauerstr. 8 58730 Frönd enberg /Ruh r Frömern Mit einem Oldtimer-Bus die privaten Orte der Biennale für Internationale Lichtkunst aufsuchen. Das Ticket berechtigt zu einer kostenlosen Tour zu ausgewählten Werken der Biennale. Abfahrt ist täglich außer mittwochs um 10 Uhr vom Hauptbahnhof Unna (Biennale-Info-Punkt). Von Unna aus geht die Fahrt in eine an der Biennale beteiligte Stadt/Gemeinde. Dort werden dann ausgewählte private spaces angefahren und können besichtigt werden. Die Tour dauert etwa drei Stunden. Eine Reservierung des Sitzplatzes im Bus ist empfehlenswert. Samstag 15. Mai Tour nach Hamm Sonntag 16. Mai Tour nach Bönen Montag 17. Mai Tour nach Lünen Dienstag 18. Mai Tour nach Fröndenberg/Ruhr Donnerstag 20. Mai Tour nach Unna Freitag 21. Mai Tour nach Hamm Samstag 22. Mai Tour nach Bönen Sonntag 23. Mai Tour nach Lünen Montag 24. Mai Tour nach Fröndenberg/Ruhr Dienstag 25. Mai Tour nach Bergkamen Donnerstag 27. Mai Tour nach Hamm Zehnjährige ist so inspiriert, dass er selbst ein Kunstwerk aus Transparentpapier und Fotos von Boltanski anfertigte. Es hängt direkt gegenüber der Installation. „Anders als auf den Erinnerungsfotos der Herrmanns und begeistert, dass sie dem Künstler einen Dankesbrief mit Fotos geschickt haben. bleibt bei Boltanski alles im Unklaren. Die Personen sind nicht zu identifizieren, es ist nicht deutlich, ob die Anordnung der Lampen einer Verhörsituation entlehnt ist und es bleibt auch unklar, was in den Keksdosen ist“, erklärt Monika 1 2 Maix Mayer geboren 1960 in Leipzig lebt und arb eitet in Leipzi g Film� und Computers pielraum Familie Brück ner Willi�Kettman n�Str. 5 58730 Frönd enberg /Ruh r Frömern Nagy Lázló MoholBáycsborsód (H) geboren 1895 in Chicago gestorben 1946 in Bigert & Bergst 3 on i Péturss Finnbog959 in Reykjavík 1 geboren Reykarbeitet in d n lebt u javík Garage arms Familie H ide 5 Niederhe enberg / Ruhr� nd rö F 58730 y e Ard 4 röm Lars Bergström , geboren 1962 in Stockholm, Mats Bigert, ge boren 1965 in Stockholm Expedition, 20 07 Power Station 2, 2008 Wohnküche Familie Schröe r Haßleistr. 15 58730 Fröndenb erg/ Ruhr Wohnzimmer Ehepaar Rücker Kaiserstr. 8 /Ruhr 58730 Fröndenberg p Bentro 5 Ausgabe 9 | Mai 2010 Cryptic, 2010 von Diana Ramaekers ist im Gemeindehaus „Oase Stentrop“, Fröndenberg / Ruhr zu sehen. Foto: Stefan Müller Bongardt dem Gast das Kunstwerk. Zunächst hat aber jeder Besucher die Zeit, das Exponat auf sich wirken zu lassen. Wer möchte, erfährt anschließend etwas über Boltanskis Leben, seine Werke und natürlich die Geschichte des Zimmers. Vertrauliche Gespräche „Oft entstehen ganz intime und intensive Gespräche über Erinnern, Vergessen, Vergänglichkeit und die Unmöglichkeit, Veränderungen festhalten zu können“, erzählt Gudrun Herr- eingetreten, was wir uns erhofft haben, als wir uns im vergangenen Jahr bewarben“, sagt Gisbert Herrmann. „Es ist Bewegung im Haus. Das Leben ist reicher geworden.“An den geraden Kalendertagen können Kunstinteressierte die Werke in Fröndenberg anschauen. „An den Wochenenden ist natürlich mehr los. Manchmal bis zu 60 Besucher“, erzählt Frau Hermann. Sie kommen aus Amsterdam, Lübeck, Kiel, Cottbus, Essen oder Bochum – wenige aus der Region. „Wir würden uns freuen, wenn uns mehr Menschen aus der Umgebung besuchen würden.“ Helmut Stelzer verabschiedet sich, er will ja schließlich noch die weiteren Ausstellungsorte in Fröndenberg besuchen. Kurz darauf hört man drinnen wieder ein zögerndes Klopfen. Die Tür öffnet sich und ein Paar tritt ein. mann. So auch mit dem Gast Helmut Stelzer aus Essen, der seine persönliche Assoziation zu den Fotos erzählt. Ein spannendes Gespräch entsteht. „Ich habe bereits die Werke in Unna gesehen und ich bin sehr beeindruckt. Die Biennale ist eine geniale Idee und sicherlich eines der Highlights der Kulturhauptstadt“, sagt Helmut Stelzer. Kontakt Gäste aus ganz Deutschland Genauso angetan ist Familie Herrmann. „Es ist genau das Mehr zur Biennale für Internationale Lichtkunst finden Sie im Internet unter www.biennale-lichtkunst.de. Die Installation ohne Titel (Canaletto), 2007, von John M Armleder ist im Wintergarten des Ehepaares Steenhuis, Fröndenberg / Ruhr ausgestellt. Courtesy: Galerie Anselm Dreher, Berlin, Foto: Sabine Schirdewahn INFO Was ist die Biennale? Open light in private spaces ist der Titel der weltweit ersten Biennale für Internationale Lichtkunst, die vom 28. März bis 27. Mai im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 stattfindet. 60 Einwohner der Städte und Gemeinden Bergkamen, Bönen, Fröndenberg/Ruhr, Hamm, Lünen und Unna öffnen ihre privaten Räumlichkeiten für die Werke international renommierter KünstlerInnen wie Monica Bonvicini, Angela Bulloch, Christian Boltanski, Olafur Eliasson, Spencer Finch, Sylvie Fleury, Jenny Holzer, Bruce Nauman, Olaf und Carsten Nicolai, Maix Maier, Pedro Cabrita Reis, Philippe Parreno, James Turrell und Haegue Yang. Die von Matthias Wagner K kuratierte Biennale für Internationale Lichtkunst bietet Begegnungen mit herausragenden Werken von KünstlerInnen, die Licht als Werkstoff verwenden. Sie erlaubt gleichzeitig einen Blick auf die heutige Lebens- , Arbeitsund Wohnkultur im östlichen Ruhrgebiet. Eigens für die Biennale schufen 35 KünstlerInnen neue Arbeiten in den privaten Räumlichkeiten, während Leihgaben aus Galerien, Privatsammlungen und Museen in einen neuen Kontext gestellt werden. Öffnungszeiten: rs Diana Ramaeke rkrade (NL) geboren 1970 in Ke Kerkrade lebt und arbeitet in (NL) Cr yptic, 2010 John M Armle täglich 10 bis 18 Uhr An Tagen mit geradem Datum haben die private spaces in Unna, Fröndenberg/Ruhr und Bönen geöffnet, an Tagen mit ungeradem Datum die private spaces in Hamm, Lünen und Bergkamen. d er geboren 1948 in Genf lebt und arbeite t in Genf o.T. (Canaletto ), 2007 Gewölbekeller ase Stentrop“ Gemeindehaus „O 35 eg Stentroper W /Ruhr 58730 Fröndenberg Bausenhagen 9 7 AUSBLICK Wintergar ten Ehepaar Steenh uis Goldbreite 19 58730 Fröndenb erg/ Ruhr-Ardey 8 Philippe Parreno geboren 1941 in Oran (DZ) lebt und arbeitet in Paris AC/DC Snakes, 2009 Gar tenhaus / Anbau Ehepaar Meier Westicker Str. 82 58730 Fröndenberg /Ruhr 7 Biennale-Info-Punkt/ Ticket- und Katalogverkauf: Am Hauptbahnhof in Unna, tägl. 9.30 – 17 Uhr Preise: 15 EUR/ermäßigt 12 EUR (Schüler, Studenten, Arbeitlose, Menschen mit Behinderung) Gruppen ab 10 Personen: 12 EUR/Person Kinder bis einschließlich 12 Jahre: freier Eintritt Tickets: Egill 6 Sæbjörnsso n geboren 1973 in R eyk lebt und arbeitet in javík Berlin un Reykjavík d Fitnessra um Familie M olitor Rehwinke l 18 58730 Frö ndenberg / R uhr Die Tickets sind an keinen bestimmten Tag gebunden und die gesamte Laufzeit der Biennale gültig. Sie berechtigen zu jeweils einem Eintritt in allen 60 an der Biennale beteiligten Räumlichkeiten und dem Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna. Die Tickets sind personalisiert und nur in Verbindung mit Personalausweis gültig. Monika Bongardt, Betreuerin des Werkes, erläutert Besucher Helmut Stelzer die Kunstinstallation. 8 Ausgabe 9 | Mai 2010 AUSBLICK Das Traumland-Theater begeistert Groß und Klein Nicht einmal im Traum Auch in diesem Jahr haben sie es wieder geschafft: ausverkauft, die Stadthalle Unna – und das gleich zwei Mal hintereinander. Als alles anfing, 1992, hatte im Traumland-Theater daran niemand gedacht. Nicht einmal im Traum. Aufwändige Kostüme gehören auch beim Theater ohne Rahmen dazu, zumal bei einem Stück wie dem „Eingebildeten Kranken“ von Jean Baptiste Molière. Das Theater ohne Rahmen überzeugt durch Vielseitigkeit Von klassisch bis komisch Nicht zu ernst und nicht zu flach – das sind die Kriterien, nach denen das Theater ohne Rahmen seine Stücke auswählt. Ob Shakespeare oder Krimikomödie spielt keine Rolle, solange sich das Publikum amüsiert. Und das tut es seit 16 Jahren. Acht Aufführungen – acht Mal ausverkauft. Das ist die Bilanz der diesjährigen Theatersaison, die insgesamt fast 2.500 Besucher in die Aula der Gesamtschule lockte. Dort hatte das Theater ohne Rahmen unter der Regie von Uta Imenkämper „Gerüchte, Gerüchte“ aufgeführt. Die flotte Boulevardkomödie von Neil Simon – und mit ihr die HobbySchauspieler aus Fröndenberg – überzeugt durch Dialogwitz und Situationskomik zugleich. Außergewöhnliche Kulisse So mancher Besucher staunte außerdem nicht schlecht über das Bühnenbild: Einen solch hohen Aufwand hatte das Theater ohne Rahmen bislang noch nicht getrieben. Die Kulissen gingen gar über zwei Etagen. Rund um das Ensemble hat sich ein treuer Freundeskreis gebildet, der die Truppe mit techni- schen und handwerklichen Leistungen unterstützt. Entstanden ist die Gruppe aus einem Kreis von Jugendleitern der katholischen Gemeinde. Ein Großteil der Einnahmen wird wohltätigen Zwecken gespendet. Gründungsmitglied Frank Neidert hat gerechnet: „Im Laufe der Jahre sind rund 20.000 Euro zusammengekommen.“ Einfach den Alltag vergessen Bei aller sozialen Verantwortung, die die Ensemblemitglieder spüren: Der Anreiz zum Spielen ist ein anderer. „Man kann seinen eigenen Alltag einfach mal beiseite schieben. Und was mir persönlich am meisten Spaß macht, ist, wenn die Leute Spaß haben.“ Spaß am Spielen: Ulrike Meisel (li) und Yvonne Imenkämper (re). Der Applaus entschädigt auch für so manchen Ärger. Zum Ende der Probenphase steigen zeitliche Belastung, und Nervosität. „Da ist man schon mal ein bisschen gereizt“, gesteht Neidert. Aus Schultheater entstanden Den Zusammenhalt des Theaters ohne Rahmen kann dies alles nicht schmälern. Fünf der rund zehn aktiven Schauspieler sind schon seit der Gründung dabei, die übrigen stiegen meist nicht viel später ein. Die Gründung erfolgte als eine Art Revival alter Schultheater-Zeiten, das erste Stück war die Kishon-Satire „Zieh den Stecker raus, das Wasser kocht.“ Uli Grünewald, bestens bekannt aus den Zeiten, als die Fröndenberger Kunstbühne noch existierte, stand dem Theater mit Rat und Tat zur Seite, führte Regie. „Für die Ewigkeit war das damals nicht gedacht“, sagt Frank Neidert. Mittlerweile sind Neidert und Co. der Faszination des Theaters hoffnungslos verfallen, Regie führt die Tochter Uli Grünewalds, Uta Imenkämper. Und so ist ein Ende des Theaters ohne Rahmen nicht in Sicht. Fröndenberg kann sich darüber freuen. „Eigentlich ist das Ganze durch einen Jux entstanden“, erinnert sich Ulrike Kahlisch, die zu den Gründungsmitgliedern des Laien-Ensembles mit Langscheder Wurzeln zählt. „Warum“, überlegten sich einige Schüler-Eltern der Sonnenbergschule, „warum eigentlich sollen sich immer die Kinder abrackern? Lasst uns doch auch mal was machen.“ Gedacht, getan: Noch vor Weihnachten 1992 stieg die erste Aufführung: Peterchens Mondfahrt, gespielt wurde im Musikraum der Schule. Das Traumland-Kindertheater war geboren. Laien werden zu halben Profis Denn die Eltern fanden Spaß an der Schauspielerei und wurden zu Wiederholungstätern. So erhielt die nächste Aufführung einen größeren Rahmen: die Turnhalle der Schule. Als Beleuchtung dienten damals noch vier Wohnzimmerlampen – diese Zeiten sind lange vorbei. Längst arbeitet Traumland trotz seiner ehrenamtlichen Struktur fast professionell. Aufwändige Licht-, Ton- und Pyrotechnik sowie Bühnenbilder und Kostüme sind das Markenzeichen des Laientheaters. Eine werkgetreue, aber fantasievolle und dabei vor allem kindgerechte Umsetzung rundet das Erfolgsrezept ab. Und so stehen seit der Gründung die Zeichen auf Expansion: 1998 zog man in die Gesamtschule, 2006 dann wagte das Theater den Sprung auf die ganz große Bühne der Stadthalle Unna. Manch einer in Fröndenberg bedauert den Weggang in die die Vorstellungen kamen, dem Theater auch als junge Erwachsene treu bleiben. Mittlerweile sind einige der langjährigen Mitglieder selbst aktiv; so auch zwei der drei Söhne von Ulrike Kahlisch. Auf diese Weise erfährt die Gruppe eine Auffrischung. Ansonsten erfreut sie sich einer erstaunlichen Beständigkeit. „Wir sind eine eingeschworene Gemeinschaft“, erklärt Elisabeth Reuter, die seit 1994 dabei ist. Weil alle mit so viel Spaß bei Ulrike Kahlisch und Elisabeth Reuter zählen zu den langjährigen Mitgliedern des Traumland-Theaters. Kreisstadt. Aber, so Ulrike Kahlisch: „Die Bedingungen, die wir dort haben, finden wir in Fröndenberg einfach nicht.“ Das Kindertheater Traumland, lautet die Schlussfolgerung, ist erwachsen geworden. Das gilt übrigens auch in einer anderen Hinsicht: Nicht nur dass Besucher, die schon als Kind in der Sache sind, gibt es mehr Anfragen als neue Mitglieder integriert werden können. „Im Augenblick können wir niemanden aufnehmen“, bedauert Ulrike Kahlisch. Das nächste Stück: „Kleiner König Kalle Wirsch“ nach der Augsburger Puppenkiste wird im April 2011 aufgeführt. Ein Spaß für große und kleine Kinder: Auch die Aufführung von Alice im Wunderland war ein voller Erfolg. Im nächsten Jahr wird der „Kleine König Kalle Wirsch“ gespielt. Ausgabe 9 | Mai 2010 9 AUSBLICK INFO Fröndenberg von früher bis heute: ein geschichtlicher Exkurs 1197 – erste urkundliche Erwähnung als Vrundeberg. Um 1230 – Baubeginn der Kirche als Klosterkirche der Zisterzienser. bis 1530 – abgeschlossener Wandel des Klosters in ein dreikonfessionelles adeliges Damenstift. 1607 – das älteste noch heute stehende Wohngebäude Fröndenbergs, das alte Abteigebäude, wird gebaut, das 1827 in jüdischen Besitz überging und seither unter dem Namen „Bernsteinhaus“ bekannt ist. 1661 – Baubeginn des Stiftsgebäudes. Hier liegt der historische Mittelpunkt Fröndenbergs. 1811 – zum Jahresende Aufhebung des Stifts durch Napoleon. 1809 – Beginn der kommunalen Selbstverwaltung in Fröndenberg. 1850 – die Entwicklung Fröndenbergs zu einer Industriegemeinde (Kettenindustrie und Papierherstellung) und eines Eisenbahnknotenpunktes beginnt. 1895 – Weihe der neben der Kloster- und Stiftskirche stadtbildprägenden St.Marienkirche. 17. Mai 1943 – in der Flutwelle der Möhnekatastrophe, ausgelöst durch die Bombardierung der Möhnestaumauer, sterben 1.284 Menschen, darunter auch viele Fröndenberger. 1945 – kurz vor Kriegsende werden Teile der Stadt, die Marienkirche, Industrieanlagen und der Bahnhof durch Fliegerbomben zerstört. 1952 – Fröndenberg erhält das Titularstadtrecht 2003 – Fröndenberg nimmt den Namen Fröndenberg/ Ruhr an 2010 – knapp 22.000 Menschen wohnen heutzutage in Fröndenberg und seinen Stadtteilen. Ein Ausflug in Fröndenbergs Vergangenheit ist spannend – dank der Arbeit des Heimatvereins Grafen, Gräber, Adelsdamen Ob es die weithin bekannte Grablege der Märkischen Grafen aus dem Mittelalter ist, ein Porträt aus dem 18. Jahrhundert oder das Luftbild der Alliierten – die Geschichte hinterlässt ihre Spuren, und in Fröndenberg weiß sie kaum jemand so lebendig zu erklären wie die wackeren Mitglieder des Heimatvereins. Sie gehören, wie das Stadtarchiv, untrennbar zum historischen Gedächtnis der Stadt. Horst Dicke und Rainer Ströwer haben sich heute mal wieder in Schale geschmissen. Gleich zwei Gruppen wollen sich durch Fröndenberg führen lassen – da sorgen die Mitglieder des Hei- Rentner muss man doch etwas für seinen Geist tun“, sagte sich Dicke, der frühere Diplom-Ingenieur, und wühlte sich in die Stadtgeschichte ein. 2.500 Ausstellungsstücke Lebendig wird die lokale Historie vor allem im Heimatmuseum: Mit ausgeprägter Sammel-Leidenschaft, viel Liebe zum Detail und großem Einsatz haben die Männer und Frauen des Heimatvereins seit den frühen 1960er Jahren die Dachstube des Stiftsgebäudes zum Museum ausgebaut; in jenem historischen Bauwerk, das in den 70er Jahren beinahe der Abrissbirne zum Opfer gefallen wäre. Heute ist es aufgrund seiner vielfältigen Nut- zung nicht mehr weg zu denken. Auch das ist Stadtgeschichte. Das Museum selber beherbergt rund 2.500 Exponate vom Ablassbrief aus dem Jahr 1341 bis hin zu Alltagsgegenständen aus dem frühen 20. Jahrhundert. Sägefisch Napoleon Darunter auch Kuriositäten wie den Sägefisch Napoleon, den der Sage nach Fischer im 13. Jahrhundert aus der Ruhr zogen. Apropos 13. Jahrhundert: Dieses markiert durch den Bau der Klosterkirche einen wichtigen Einschnitt für Fröndenberg. Als Klosterstandort und Grablege der Grafen von der Mark gewann das Dorf an der Ruhr an Bedeutung. Später wurde das Kloster in ein freiweltliches Stift umgewandelt, in dem unverheiratete adelige Damen des Adels ihr Auskommen fanden. Hier, in der kunstgeschichtlich und historisch wertvollen Kloster- und Stiftskirche, enden in der Regel die Führungen von Horst Dicke, Rainer Ströwer und Co. Geschichte erleben – dank Menschen wie ihnen ist das auch in Fröndenberg ein spannendes Vergnügen. Das Heimatmuseum ist mit viel Liebe zum Detail ausgestattet und beherbergt rund 2.500 Exponate. matvereins auf ihre Art für das Flair und schlüpfen in ihre barock anmutenden Kostüme mit dem markanten Fröndenberger Wappen auf der Brust. Der Heimat ein Museum Es gibt auch Tage, an denen sich niemand der historischen Führung anschließen möchte. „Wir sind trotzdem immer da“, betont Rainer Ströwer. Immer heißt: an jedem ersten Sonntag im Monat zwischen April und Oktober. Dazu öffnet dann auch das Heimatmuseum – und auf Anfrage auch außer der Reihe. „Wir alle arbeiten ehrenamtlich“, erklärt Rainer Ströwer. Er selbst ist berufstätig, Horst Dicke bereits Ruheständler. „Auch als INFO Der Heimatverein Fröndenberg Gegründet 1954, zählt der Heimatverein Fröndenberg heute rund 70 Mitglieder. Vorsitzender ist Rainer Ströwer. Neben den monatlichen Stadtführungen und dem Betrieb des Heimatmuseums ist der Verein in der Fröndenberger Geschichtsbörse der Volkshochschule aktiv und organisiert Ausflüge und Exkursionen. Außerdem ist geplant, die Reihe Fröndenberger Zeitsprünge wieder zu beleben. Dabei schlüpfen die Mitglieder in die Rolle historischer Persönlichkeiten. Der circa einstündige historische Stadtrundgang startet an jedem ersten Sonntag im Monat von April bis Oktober um 14 Uhr am Rathaus. Spenden der Teilnehmer und ein kleines Honorar aus dem Rathaus fließen in den Unterhalt des Heimatmuseums. Für Extraführungen an anderen Tagen sind pauschal 50,- Euro fällig. Anhand eines Faltblattes kann der Stadtrundgang auch auf eigene Faust unternommen werden (erhältlich im Rathaus sowie beim Heimatverein). Das Heimatmuseum öffnet nach dem sonntäglichen Stadtrundgang von 15 bis 16 Uhr. Danach hat dann die Stiftskirche bis 17 Uhr geöffnet. Infos unter 02303 40026 ab 19 Uhr beim Vorsitzenden, unter 02373 976239 (Stadtmarketing) oder unter 02373 976223 (Stadtarchiv). Geschichte macht Spaß – findet jedenfalls Rainer Ströwer, der für das Foto in das Kostüm für die Stadtführung geschlüpft ist. 10 Ausgabe 9 | Mai 2010 VERANSTALTUNGEN Veranstaltungskalender Mai bis Dezember 2010 anschließend Eurovision auf Großleinwand Eintritt frei. So 30.5.2010 Jazzabend mit den Darktown Stompers 18 Uhr, Stiftsgebäude Info: Ulrich Schmidt, Tel. 02373 76390 So 13.6./So 18.7.2010 Offene Gärten im Ruhrbogen 11 – 18 Uhr Besuchen Sie ausgewählte Gärten in Fröndenberg Info: Martina Sträter, Tel. 02373 976-285 oder www.gaerten-im-ruhrbogen.de Fr 18.6.2010 Lauf- und Walkingtreff der Stadt Fröndenberg/Ruhr in Kooperation mit dem SV Bausenhagen, Anmeldung ab 16:45 Uhr, Start 18:00 Uhr Info: Stefanie Klups, Tel. 023737 976-240 Sa/So 3./4.7.2010 Nacht der Jugendkultur Rockkonzert und Filmnacht bis zum frühen Morgen ab 18 Uhr, Kulturschmiede Eintritt frei. Grafik: RUHR.2010 So 6.6.2010 Ausstellungseröffnung Anna Schüler 15 Uhr, Rathausgalerie Kabarett und Kleinkunst John Doyle „Don‘t worry – be german“ 20 Uhr, Kulturschmiede Karten: Team Stadtmarketing/ Bücherparadies Kern Eintritt: 10,- € + 1,- € VVK-Gebühr, Abendkasse 13,- € So 26.9.2010 Fröndenberger Wandertag 11 Uhr, Info: Stefanie Klups, Tel. 02373 976-240 So 26.9.2010 „Lotta zieht um“ Kindertheater, 15 Uhr ab 14 Uhr Waffelverkauf Kulturschmiede Karten: Team Stadtmarketing/ Bücherparadies Kern Eintritt: 4,- € für Kinder, 5,- € für Erwachsene Ausstellungseröffnung Peter Bucker 15 Uhr, Rathausgalerie Info: Stefanie Klups, Tel. 02373 976-240 Fr 22.10.2010 bis So 24.10.2010 26. Fröndenberger Kreativ Gesamtschule Fröndenberg Info: Hubert Sallamon, Tel. 02373 976-238 So 7.11. bis 14.11.2010 Local Heroes Woche (separater Wochenplan) Info: Mechthild Wittmann, Tel. 02373/976-239 Fr 19.11.2010 Kabarett und Kleinkunst Stefan Jürgens „Alles aus Liebe“ 20 Uhr, Kulturschmiede Karten: Team Stadtmarketing/ Bücherparadies Kern Eintritt: 12,- € + 1,- € VVK-Gebühr, Abendkasse 15,- € Info: Stefanie Klups, Tel. 02373 976-240 So 28.11.2010 So 20.6.2010 „Rumpelstilzchen“ Kindertheater, 15 Uhr ab 14 Uhr Waffelverkauf Kulturschmiede Karten: Team Stadtmarketing/ Bücherparadies Kern Eintritt: 4,- € für Kinder/5,- € für Erwachsene Sa 5.6.2010 ab 11 Uhr: RUHR.2010 – Sing Day of Song Fröndenberger Chöre singen in verschiedenen Einrichtungen der Stadt. 12:10 Uhr: gemeinsames Lied von fünf Chören in der Kulturschmiede Sa 26.6.2010 Jeki-Abschlusskonzert 15 Uhr, Kulturschmiede Info: Lia Kuschel, Tel. 02373 72019 Sa 19.6.2010 CINNAMON 20 Uhr, Kulturschmiede Karten: Team Stadtmarketing Eintritt: 12,- €/ermäßigt 8,- € Fr 4.6.2010 Konzert „Four‘n one“ 20 Uhr, Kulturschmiede Eintritt: 8,- €/5,- € ermäßigt Sa/So 5./6.6.2010 Hauskultur Messe 11 – 18 Uhr, Kulturschmiede und Forumsgelände Eintritt frei! Info: Monika Schröer, Tel. 02373 974597 Eva Horstick-Schmitt Sa 29.5.2010 Große Eurovisions-Party Livemusik von „Vladir Santos“ aus Brasilien 20 Uhr, Kulturschmiede Karten: Team Stadtmarketing/ Bücherparadies Kern Eintritt frei. Fr 25.6.2010 Kabarett und Kleinkunst Sabine Henke „Ich kann warten“ 20 Uhr, Kulturschmiede Karten: Team Stadtmarketing/ Bücherparadies Kern Eintritt: 12,- € + 1,- € VVK-Gebühr, Abendkasse 15,- € Info: Stefanie Klups, Tel. 02373 976-240 So 1.8.2010 Ausstellungseröffnung Jobacasèn 15 Uhr, Rathausgalerie Info: Stefanie Klups, Tel. 02373 976-240 Sa 11.9.2010 4. Musiknacht 18 Uhr, Marktplatz Fröndenberg Eintritt frei! Info: Mechthild Wittmann, Tel. 02373 976-239 So 12.9.2010 Sommer-Sonntags-Konzert 14 Uhr, Marktplatz Fröndenberg Eintritt frei! Info: Mechthild Wittmann, Tel. 02373 976-239 Fr 17.9. bis Mo 20.9.2010 Fliegenkirmes in der Innenstadt Info: Hubert Sallamon, Tel. 02373 976-238 Fr 24.9.2010 Christkindelmarkt auf dem Marktplatz Info: Mechthild Wittmann, Tel. 02373 976-239 Mi 29.12.2010 Silvesterkonzert 19 Uhr, Aula der Gesamtschule Fröndenberg Info: Mechthild Wittmann, Tel. 02373 976-239 Ausstellungen in der Rathausgalerie Harald Wiegers bis 2. Juni Anna Schüler 6. Juni bis 28. Juli Jobacasèn 1. August bis 6. Oktober Peter Bucker 10. Oktober bis 1. Dezember Petra Füth 5. Dezember bis 1. Februar 2011 Info: Stefanie Klups, Tel. 02373 -240 Veranstaltungsorte Dobomilgebäude in Ostbüren Ostbürener Str. 171 Gesamtschule Fröndenberg Im Wiesengrund 7 Fr 1.10.2010 Weltmusik „Klaus der Geiger“ 20 Uhr, Kulturschmiede Karten: Team Stadtmarketing/ Bücherparadies Kern Eintritt: 10,- €/ ermäßigt 7,- € Info: Stefanie Klups, Tel. 02373 976-240 Sa 2.10.2010 Konzert „Jung für Alt“ 17 Uhr, Dobomilgebäude in Ostbüren Info: Herr Höneise, T el: 02303 41736 So 3.10.2010 Bauernmarkt im Landschaftspark Ruhraue 10 - 17 Uhr Info: Hubert Sallamon, Tel. 02373 976-238 So 10.10.2010 Stiftskonzerte „Catherine Vickers“ 18 Uhr, Stiftsgebäude Info: Ulrich Schmidt, Tel. 02373 76390 Kulturschmiede Ruhrstraße 12 So 5.12.2010 „Kleiner Klaus, Großer Klaus“ Kindertheater, 15 Uhr ab 14 Uhr Waffelverkauf Kulturschmiede Karten: Team Stadtmarketing/ Bücherparadies Kern Eintritt: 4,- € für Kinder, 5,- € für Erwachsene Rathausgalerie Bahnhofstr. 2 Öffnungszeiten: Mo - Mi: 8 - 16 Uhr, Do: 8 - 17 Uhr, Fr: 8 - 12 Uhr So 5.12.2010 Ausstellungseröffnung Petra Fürth 15 Uhr, Rathausgalerie Info: Stefanie Klups, Tel. 02373 976-240 Fr 17.12. bis 19.12.2010 Landschaftspark Ruhraue, Ruhrstrasse 12 Stiftsgebäude Kirchplatz 2 Kartenvorverkauf Team Stadtmarketing Rathaus, Bahnhofstr. 2 Tel: 02373 976-240 oder [email protected] Bücherparadies Kern Markt 9, Tel. 02373 174567 Ausgabe 9 | Mai 2010 11 VERANSTALTUNGEN Sehen – Hören – Spielen Schule macht Local Heroes Die Kulturhauptstadt Ruhr.2010 macht vor den Schulen nicht Halt: Auf Initiative des Arbeitskreises Netzwerk Fröndenberger Schulen findet während der Local Heroes Woche in Fröndenberg vom 7. bis 14. November eine schulübergreifende Projektwoche zum Thema „Local Heroes“ statt. Am Tag der Schul- und Jugendkultur, 13. November, präsentieren die Schüler der Öffentlichkeit ihre Ergebnisse. Geplant sind folgende Projekte. Die veränderte Lebenswelt ... „Die veränderte Lebenswelt der Jugendlichen im Wandel der Industriekultur der Stadt Fröndenberg“ ist das Thema für die lokalen Helden der Region. Ansatzpunkt ist die Industriekultur der Stadt Fröndenberg mit den Schwerpunkten Kettenproduktion, Herstellung von Papier und Fahrradteilen. Ziel ist es, neben der historischen Entwicklung der Stadt auch die veränderte Lebenswelt der Jugendlichen zu thematisieren. Das Projekt wird von Künstlern, Tanz- und Theaterpädagogen des Theater Hagens begleitet. Chorprojekt Cristin Claas Cristin Claas und die Band L´arc Six arbeiten gemeinsam in einem Chorprojekt mit Vertretern von heimischen Chören und mit Schülern der Fröndenberger Schulen an ausgewählten Stücken. Diese Zusammenarbeit wird im Rahmen des Abschlusskonzertes von Cristin Claas am 12. November in der Aula der Gesamtschule Fröndenberg sowie Ausschnitte am Kinder- und Jugendtag am 13. November aufgeführt. Vom 7. bis 14. November Kultur pur: Local Heroes-Woche in Fröndenberg/Ruhr Sonntag, 7. November 11 Uhr: Musikalischer Frühschoppen mit Trommlerkorps Bentrop/ Spielmannszug, Bausenhagen/ Fanfarenzug Fröndenberg, MGV Frömern, Fröndenberger Frauenchor, MGV Hohenheide, MGV Ostbüren, MGV „Sangeslust“ Kulturschmiede 20.10 Uhr: Musik/Lesung/ Kunst/Malerei 20:10 Uhr: Gospelchor Ardey Kulturschmiede Dienstag, 9. November 14 - 17 Uhr: Workshop für Mädchen Treffpunkt Windmühle Donnerstag, 11. November 17 - 21 Uhr: Workshop Cristin Claas Gesamtschule Fröndenberg 17 - 21 Uhr: Workshop Cristin Claas Gesamtschule Fröndenberg 19 Uhr: MGV „Sängerbund” Stiftskeller 11 Uhr: Gottesdienst „Punkt 11“ Evangelische Kirchengemeinde Stiftskirche 19 Uhr: Katastrophen-Konzert Kulturschmiede 20:10 Uhr: Sinfonia Konzert mit Johannes Marks Kulturschmiede 17 Uhr: Geistliches Konzert/ ökumenischer Chor der Palz Kirche St. Agnes Fröndenberg-Bausenhagen 19 Uhr: A Capella-Konzert „Die komischen Harmonischen“ Komischen Harmonischen und andere, Kulturschmiede 20:10 Uhr: Chorkonzert der neuapostolischen Gemeinde Neuapostolisches Zentrum Montag, 8. November 19 Uhr: Frauenprogramm von Fröndenberger Frauen (Gleichstellung/Frauennetzwerk) 20:10 Uhr: Gabriella Wollenhaupt Lesung zu Mord am Hellweg Mittwoch, 10. November 11 - 15 Uhr: Projekt „Hin- & Weg-Sehen“ für Schüler ab 14 Jahren Kinder- und Jugendbüro/KfU/ GSF/AK 17 - 21 Uhr: Workshop Cristin Claas GSF/KfU Liederabend mit Klaus Scheller Neuapostolische Kirche/JVAKrankenhaus, Nicht öffentlich 17 Uhr: Mozart Requiem Madrigalchor Marienkirche Fröndenberg 19 Uhr: JugendJazzOrchester NRW Konzert Aula Gesamtschule Fröndenberg Freitag, 12. November 17 Uhr: Ruhrgestein Plattdeutscher Kreis Kulturschmiede 20:10 Uhr: Abschlusskonzert Cristin Claas mit der Band L’arc Six und Fröndenberger Sängerinnen und Sänger Aula Gesamtschule Fröndenberg 19 Uhr: Kirchenchor „Cäcilia” 45 min. Andacht/Marienkirche anschließend Samstag, 13. November 11 - 17 Uhr: Kinder- und Jugendtag mit Kindergärten/Schulen Treffpunkt Windmühle 20:10 Uhr: Gedenkfeier zur Pogromnacht Stiftstreppe 18 Uhr: Jugend rockt! Kulturschmiede Sonntag, 14. November Veranstaltungsorte • Gesamtschule Fröndenberg, Im Wiesengrund 7 • Kulturschmiede, Ruhrstraße 12 • Marienkirche Fröndenberg, Auf dem Sodenkamp 16 • Neuapostolisches Zentrum, Im Wiesengrund 2 • Palz St. Agnes, FröndenbergBausenhagen • Stiftsgebäude, Kirchplatz 2 • Stiftskeller, Kirchplatz 2 • Treffpunkt Windmühle, KurtSchumacher-Straße 1 Das Projekt soll im kommenden Schuljahr in der Schwerpunktklasse KLUG (Künstlerisches Lernen und Gestalten) des 6. Jahrgangs starten. Ziel ist es, Kunstvermittlung ganzheitlich zu gestalten und sinnlich erfahrbar zu machen. Zunächst erfolgt eine Einführung in die Grundlagen des Theaterspielens. Anhand von Improvisationsaufgaben entwickeln die Kinder ihre Ideen und einzelne Szenen weiter. Diese Szenen werden bearbeitet, fixiert, geprobt, mit eigenen Kostümen und Requisiten ausgestattet und mit Musik zu einer Collage zusammengefasst. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen den Fröndenberger Schulen, dem Verein Kultur für Uns, der Künstlerin Cristin Claas und der Band L`arc Six. Theaterworkshop Gegenwind „Weißt Du eigentlich, was du da gerade sagst?“ Viele, insbesondere jugendliche Mitläufer, wissen wenig über das, was sie nachplappern und was sie in der Gruppe stark macht. Doch zu wenig anders Denkende wagen die verbale Auseinandersetzung mit ihnen und lassen sie einfach ‚dummes Zeug’ quatschen, um ihre Ruhe zu haben. „Gegenwind“ will Unruhe für ein friedliches und tolerantes Miteinander schaffen. Der Theaterworkshop für Schüler ab 14 Jahren setzt sich mit diesen Konflikten auseinander und vermittelt erste dramaturgische, schauspieltechnische sowie tänzerische Grundkenntnisse. Die Theaterpädagoginnen Beate Albrecht und Kirsten Mohri leiten den Workshop. Das Projekt findet in Kooperation zwischen der Gesamtschule Fröndenberg, dem Treffpunkt Windmühle, dem Verein Kultur für Uns und den Künstlerinnen Beate Albrecht und Kirsten Mohri statt. 12 Ausgabe 9 | Mai 2010 AUSBLICK Adressen und Ansprechpartner Hier ist die Kultur zuhause Kulturvereine Bismarckturm-Verein Unna in Fröndenberg e.V. Marie-Luise Frese-Strathoff Tharloh 17 58730 Fröndenberg/Ruhr 02378 3305 Förderverein Dorfgemeinschaft Ardey e.V. Wolfgang Harwardt Am Versstück 17 58730 Fröndenberg/Ruhr 02378 4575 Förderverein Kulturzentrum Fröndenberg Adolf Ulmke Westicker Straße 62 58730 Fröndenberg/Ruhr 02373 72303 Kultur für UNS Frank Schröer Haßleistr. 15 58730 Fröndenberg/Ruhr 02373 974597 Plattdeutscher Kreis Ingrid Kröner Brückenstraße 1 58730 Fröndenberg/Ruhr 02378 2247 ToR (Theater ohne Rahmen) Frank Neidert Goethestr. 18 58730 Fröndenberg/Ruhr 02373 172884 Traumland-Theater Elisabeth Reuter Meisenweg 4 58730 Fröndenberg/Ruhr 02378 4110 „Cantabile“ Chorverband NRW- Fröndenberg Mathias Palm Lübeckerweg 24 59439 Holzwickede 02303 5554 Ev. Posaunenchor Dellwig Pfarrer Dieter Schiewer Strickherdicker Weg 6 58730 Fröndenberg-Dellwig 02378 2267 Ev. Posaunenchor Frömern Gerald Herrmann Auf dem Spitt 1a 58730 Fröndenberg/Ruhr 02378 8683940 Fanfarenzug (Bürgerschützenverein) Heinz Demmer Auf der Freiheit 31 58730 Fröndenberg/Ruhr 02373 70590 Frauenchor Dellwig Renate Brauckmann Hauptstr. 61 58730 Fröndenberg/Ruhr 02378 4608 Frauensingkreis ‚Viva la musica‘, Ostüren Gabriele Meier Burgstr. 11 58730 Fröndenberg/Ruhr 02303 49391 Freiwilliges Trommlerkorps Bentrop 1920 e.V. Wilfried Haggeney Kaiserstr. 7 58730 Fröndenberg/Ruhr 02377 3385 Freunde und Förderer der Kirchenmusik Fridolin Herbst Von-Staufenberg-Str. 2 58730 Fröndenberg/Ruhr 02373 70538 Fröndenberger Frauenchor 1975 Renate Ziegenbein Ostbürener Str. 78 a 58730 Fröndenberg/Ruhr 02373 70221 Gospelchor Ardey Dagmar Huth Mühlenweg 29 58730 Fröndenberg/Ruhr 02378 86 9808 Hegering Fröndenberg ‚Jagdhornbläserchor‘ Hans-Jürgen Schomaker Oelmühlenweg 3 58730 Fröndenberg/Ruhr 02377 6417 Katastrophenorchester Fröndenberg Guntram Hemke Bismarkstr. 11 58730 Fröndenberg/Ruhr 02373 396323 Kirchenchor Cäcilia St. Marien Bärbel Törnig Sümbergstr. 27 f 58730 Fröndenberg/Ruhr 02373 76155 Madrigalchor ‚Collegium Vocale‘ Wilfried Ruberg Karl-Wildschütz-Str. 14 58730 Fröndenberg/Ruhr 02373 70212 MGV ‚Harmonie‘ Ostbüren Gerd Höneise Heckenweg 8 58730 Fröndenberg/Ruhr 02303 41736 MGV ‚Heiderose 1921 ‚ Hohenheide Karl Pannewick Hohenheide 133 58730 Fröndenberg/Ruhr 02373 76211 MGV ‚Sängerbund‘ Fröndenberg Heiner Pudwell Schlehweg 4 58730 Fröndenberg/Ruhr 02373 70353 MGV ‚Sangeslust‘ Fröndenberg Herbert Ziegenbein Ostbürener Str. 78 a 58730 Fröndenberg/Ruhr 02373 70221 MGV Dellwig-Langschede 1878 Joachim Hosang Hauptstr. 65 58730 Fröndenberg/Ruhr 02378 5277 MGV Frömern 1921 e.V. Klaus Amft In der Twiete 5 a 58730 Fröndenberg/Ruhr 02378 3514 Ökumenischer Chor der Palz Erni Burchardt Ostbürener Str. 35 58730 Fröndenberg/Ruhr 02373 71270 Orgelbauverein St. Marien Fröndenberg Jens Salzmann Starenweg 27 58730 Fröndenberg/Ruhr 0177 2516580 Posaunenchor Fröndenberg Ramona Kühn Eulenstr. 12 58730 Fröndenberg/Ruhr 02373 71939 Salonorchester Fröndenberg Karl Lehn Ahornweg 29 58730 FröndenbergRuhr 02373 76288 Shanty Chor Werner Renzel Hauptstr. 35 58730 Fröndenberg/Ruhr 02378 2123 Spielmannszug ‚Adler Hohenheide‘ Hans Rausch Neimener Weg 12 58730 Fröndenberg/Ruhr 02373 71637 Spielmannszug Ardey Wolfgang Becker Burland 9 58730 Fröndenberg/Ruhr 02378 5467 Spielmannszug Bausenhagen Karl-Georg Schneehain Steinkuhle 1 58730 Fröndenberg/Ruhr 02377 6125 Spielmannszug Dellwig Sabine Zeising Rosenweg 15 a 58730 Fröndenberg/Ruhr 02378 866795 Spielmannszug Warmen Stefan Scheiter Landstraße 39 58730 Fröndenberg/Ruhr 0160 96603648 Bürgerschützenverein Bentrop Ralf Ströwer Windgatt 3 58730 Fröndenberg/Ruhr 02377 1386 Bürgerschützenverein Fröndenberg e. V. 1830 Wilhelm Dorré Dachsleite 48 58730 Fröndenberg/Ruhr 02373 76430 Musik- und Gesangvereine Traditions- und Heimatvereine Fröndenberger Schützenbund Berthold Schlücking Körnerstr. 3 58730 Fröndenberg/Ruhr 02373 72049 Heimatverein Fröndenberg Rainer Ströwer Am Sportplatz 2 58730 Fröndenberg/Ruhr 02303 40026 Heimatverein Frömern Heinrich Lange Mühlenweg 11a 58730 Fröndenberg/Ruhr 02378 5576 Kyffhäuser-Bund Hans Killat Ostbürener Str. 180 58730 Fröndenberg/Ruhr 02303 4531 Marinekameradschaft Fröndenberg Berthold Degenhardt Mühlenbergstr. 25 58730 Fröndenberg/Ruhr 02373 77116 Schützenverein „Adler“ Hohenheide e.V. von 1896 Klaus Voss Am Steinbruch 3a 58730 Fröndenberg/Ruhr 02373 77705 Schützenverein ‚Ruhrtal e.V.‘ Warmen-Frohnhausen- Heinz-Josef Becker Neimen Wickeder- Str. 25 58730 Fröndenberg/Ruhr 02377 6981 Schützenverein 1922 Langschede Norbert Döge Gartenstr. 7 a 58730 Fröndenberg/Ruhr 02378 4598 Schützenverein Ardey e.V. Hans-Ulrich Schmid Goldbreite 7a 58730 Fröndenberg/Ruhr 02378 1739 Schützenverein Kirchspiel Bausenhagen von 1819 Heinz- Josef Pott Holtkamp 1 58730 Fröndenberg/Ruhr 02377 2637 Schützenverein Kirchspiel Dellwig 1830 e.V. Eckhard Kwikert Auf der Linde 6 58730 Fröndenberg/Ruhr 0175 1024020 Schützenvereinigung Dellwig-Altendorf Willi Reininghaus Hauptstr. 109 58730 Fröndenberg/Ruhr 02378 890435 Ausgabe 9 | Mai 2010 13 SPARKASSE Die Sparkasse Fröndenberg berät ihre Kunden zu allen Lebenslagen Damit die Welt in Ordnung ist Für das Auto steht in der Regel alle zwei Jahre ein Check beim TÜV an, die Krankenkassen haben für die Gesundheit ihrer Mitglieder in regelmäßigen Abständen Vorsorgeuntersuchungen vorgesehen. Doch wie steht es um die Finanzen? „Ein Check-up ist auf jeden Fall in regelmäßigen Abständen sinnvoll“, sagt Andreas Schlücking, Geschäftsstellenleiter und Kundenberater bei der Sparkassen-Filiale in Fröndenberg-Langschede. Die Sparkassen bieten so einen Check seit einiger Zeit nach einem ausgeklügelten Stufenplan an: „Sparkassen-Finanzkonzept“ heißt das Programm, das auf die unterschiedlichen Situationen im Leben mit abgestimmten Bausteinen reagiert. Die Gründe für eine Überprüfung der aktuellen finanziellen und wirtschaftlichen Situation sind so vielfältig wie das Leben: Ob Umzug, Heirat oder Nachwuchs – „es macht immer Sinn, die eigenen finanziellen Verhältnisse darauf abzustimmen“, sagt Andreas Schlücking. Ganzheitliche Beratung Zunächst bespricht der Berater mit dem Kunden dessen Ziele und Wünsche. Diese werden anschließend mit der aktuellen Lage und den bereits getroffenen Maßnahmen verglichen. Der Abgleich ist die Grundlage für einen individuell maßgeschneider- Tanja Hagenhoff ist neue Marketingleiterin der Sparkasse. Eine neue Kraft für das Marketing Die Sparkasse Fröndenberg hat ein neues Gesicht im Marketing: Tanja Hagenhoff trat jetzt in die Fußstapfen von Andreas Schlüter, der nach 23 Jahren als Marketingleiter zur Sparkasse nach Kamen wechselte. Sicherheit für die Familie: Monika Radix (38) lässt sich gemeinsam mit Töchterchen Lea (2) von Andreas Schlücking eine individuelle Vorsorgestrategie erarbeiten. Der Stufenplan hilft dabei, dass sie an alles denken. ten Finanzplan, den der Berater daraufhin gemeinsam mit dem Kunden entwickelt. Die ganzheitliche Betrachtung der jeweiligen Situation des Kunden hat einen großen Vorteil: Die Berater können da in die Tiefe gehen, wo es notwendig ist. So hat sich in den bisher geführten Gesprächen gezeigt, dass meist in Sachen Altersvorsorge Informationsbedarf besteht. „Darauf gehen wir dann gern ein“, schildert Schlücking. Die Sparkasse empfiehlt, einmal pro Jahr den Service in Anspruch zu nehmen. Damit auf die Ergebnisse des Gesprächs beim nächsten Termin zurückgegriffen werden kann, bekommt der Kunde eine Mappe ausgehändigt, in der alle wesentlichen Inhalte zusammengefasst sind. „Hierauf bauen die Kundenbetreuer beim nächsten Termin auf, ergänzen und verändern den individuellen Plan des Kunden“, erklärt Tanja Hagenhoff, Marketingleiterin der Sparkasse Fröndenberg. Für die Kunden ist der Auf- wand denkbar gering: Sie benötigen lediglich etwas Zeit und ihre Unterlagen. Die Resonanz auf die Gespräche ist positiv: „Viele empfehlen unseren Finanz-Check weiter“, sagt Tanja Hagenhoff. Übrigens auch an Kunden anderer Banken, die von den Mitarbeitern der Sparkasse ebenfalls gern beraten werden. Mit dem Finanz-Check der Sparkasse lässt sich die eigene aktuelle Situation analysieren und eine sichere Rundum-Strategie für die Zukunft entwickeln Der Finanz-Check zeigt, hen en kann, die einem zuste tz nu n ge un er rd Fö rt e wie man all situation optimal absiche ns be Le e tig nf kü d un e wie man seine aktuell ichend vorsorgen kann wie man für später ausre kann her Vermögen aufbauen wie man gezielt und sic Die Sparkassenbetriebswirtin ist ein Eigengewächs durch und durch: Aufgewachsen in Ardey begann sie 1991 mit ihrer Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Sparkasse Fröndenberg. Anschließend war sie bis 2004 in der Hauptstelle als Kundenberaterin tätig. Nach kurzer Unterbrechung durch ihre Elternzeit betreute sie seit 2006 die Kunden der Geschäftsstelle in Ardey. Die 39-Jährige ist verheiratet und hat eine Tochter. Geschäftsstellen Hauptstelle Im Stift 12 58730 Fröndenberg/Ruhr Telefon: 02373 7501-0 Telefax: 02373 7501-51 Geschäftsstelle Ardey Ardeyer Str. 59a 58730 Fröndenberg/Ruhr Telefon: 02373 7501-64 Telefax: 02373 7501-71 Geschäftsstelle Langschede 1. Service und Liquidität Das Fundament des Finanzkonzepts. Mit den Service-Angeboten der Sparkasse genießt man alle Freiheiten. Und dies ganz bequem: Mit Online-Banking lassen sich alle Finanzgeschäfte unabhängig von Raum und Zeit erledigen. Mit bargeldlosen Zahlungsmitteln ist man entspannt und sicher unterwegs. 2. Absicherung der Lebensrisiken Die zweite Ebene des Finanzkonzepts. Für den Fall, dass der Schutzengel mal nicht aufpasst. Auch wenn keine Versicherung das Rad der Zeit zurückdrehen kann, so steht sie doch für finanzielle Sicherheit. Und gibt einem damit ein gutes Gefühl im Alltag und Beruf, in der Freizeit und auf Reisen. 3. Altersvorsorge Die dritte Ebene des Finanzkonzepts geht noch einen Schritt weiter – in die Zukunft. Mit dem Ruhestand lässt sich nämlich viel Hauptstr. 24 58730 Fröndenberg/Ruhr Telefon: 02378 4021 Telefax: 02378 913267 mehr als der jährliche Rentenbescheid verbinden. Mit privaten und betrieblichen Vorsorgemaßnahmen wird der Lebensabend leicht zum zweiten Frühling. Dank staatlicher Förderungen fällt das Sparen umso leichter. Geschäftsstelle Warmen 4. Vermögen bilden Mit der letzten Pyramide-Stufe lässt sich das Finanzkonzept vollenden. Hier geht es um das kontinuierliche Wachstum und den langfristigen Erhalt des Vermögens. Frei nach den jeweiligen Bedürfnissen und der Anlage-Mentalität. Für die kleinen und großen Träume, die man sich bestimmt einmal erfüllen möchte. Schmiedestr. 4 58730 Fröndenberg/Ruhr Telefon: 02373 7501-64 Telefax: 02373 7501-71 Vermögen bilden Altersv orsorg e Absich er Leben ung der srisiken Servic e Kundenberaterin Sabrina Heinze zeigt die einzelnen Schritte. 14 Ausgabe 9 | Mai 2010 AUSBLICK Fröndenberg – Kultur pur Wir sind Kulturhauptstadt Europas 2010 – das Jahr, in dem das Ruhrgebiet im Blickpunkt des kulturellen Interesses ist. Das sind über mehrere tausend Veranstaltungen in 53 Städten. Eine ist Fröndenberg/Ruhr. „Wandel durch Kultur – Kultur durch Wandel“ ist das Motto. Ganz gleich ob Theater, Musik, Vorträge, Ausstellungen, oder Straßenfeste, im Revier ist immer was los. Die Ruhrstadt lädt zu zahlreichen Veranstaltungen ein und beteiligt sich ebenso an vielen Events in der Metropole Ruhr. Hier finden Sie einen Überblick und eine kurze Beschreibung über alle Ereignisse. Viel Spaß im Kulturhauptstadtjahr. 28. März – 27. Mai Biennale Lichtkunst „open light in private spaces“: Neun Fröndenberger Familien sind dabei „open light in private spaces“: Die weltweit erste „Biennale für Internationale Lichtkunst“ versammelt vom 28. März bis 27. Mai 60 Werke renommierter Künstler im östlichen Ruhrgebiet. Zu sehen sind sie in privaten Häusern und Wohnungen in Fröndenberg, Bergkamen, Bönen, Hamm, Lünen und Unna. So bringen Christian Boltanski, Lázló Moholy-Nagy und weitere Künstler Licht und Glanz in typische Wohn- und Arbeitsquartiere, Gründerzeitvillen und ländliche Anwesen. Von der Scheune bis zum Gewölbekeller, vom Kinderzimmer bis zum Dachboden tritt die „private Öffentlichkeit“ in einen kritischen Dialog mit der Kunst. Cryptic, 2010, im Gemeindehaus „Oase Stentrop“, Fröndenberg / Ruhr. Foto: Stefan Müller Lernen Sie Fröndenberger Leben aus neun unterschiedlich leuchtenden Blickwinkeln kennen. Die Räumlichkeiten in Fröndenberg sind an den geraden Tagen in der Zeit von 10 bis 18 Uhr mit einem Ticket zugänglich. Die Ausstellungsorte in Fröndenberg können Sie der Karte auf Seite 6/7 dieser Zeitung entnehmen. Tickets und weitere Informationen unter: www.biennale-lichtkunst.de Mo 20. Mai, ab 11 Uhr P.E.N-Autorenlesung Ròza Domascyna liest in Fröndenberg aus ihren Werken Lyrik und Prosa: 53 P.E.N.-AutorInnen lesen am 10. Mai, dem Gedenktag der Bücherverbrennung, in den Städten der Metropole Ruhr. Etablierte SchriftstellerInnen haben sich bereit erklärt, in der gesamten Ruhrregion an unterschiedlichen Orten, Einblicke in ihr schriftstellerisches Schaffen zu geben. In Fröndenberg liest Ròza Domascyna vor Schülern des 11. und 12. Jahrganges in der Aula der Gesamtschule. Nach der Lesung schließt sich eine Diskussion mit den Schülern an. Sa 22. Mai bis So 30. Mai Aktion zu SchachtZeichen Der Bergbau war im 19. Jahrhundert entscheidender Motor der Industrialisierung und Arbeits- und Lebensmittelpunkt im Ruhrgebiet. Die ehemals 3.000 Zechen und mehr als 10.000 Tagesöffnungen sind allerdings mittlerweile größtenteils stillgelegt oder verfüllt und häufig nicht einmal erkennbar. Deshalb steigen eine Woche lang Gasballons über ehemaligen Schachtanlagen im Ruhrgebiet auf. In dieser Zeit bietet der Bismarckturmverein qualifizierte Gruppenführungen zum Thema „Bergbau und Schachtanlagen im Ruhrgebiet“ an. Anmeldungen für Gruppenführungen über die Stadt Fröndenberg bei Jochen Nathusius, Tel.: 02373 976223 Mo 24. Mai/Di 25. Mai Nachtglühen Im Rahmen der Aktion SchachtZeichen werden in der Nacht vom 24. Mai auf den 25. Mai alle Ballone in der Metropole Ruhr erleuchtet. Zu diesem einmaligen Erlebnis bietet der Bismarckturmverein eine nächtliche Öffnung von 22 bis 1 Uhr an. SchachtZeichen. Foto: Jesiorkowski/Moos Sa 5. Juni, ab 11 Uhr Sing Day of Song in Fröndenberg/Ruhr !SING CITY Tausende Sänger verwandeln die Metropole Ruhr in die Metropole Chor – jeder kann mitsingen. Metropolenweit wird um 12.10 Uhr von allen Sängern gleichzeitig dasselbe Lied gesungen. Hunderte Konzerte spiegeln den kulturellen Reichtum und die Vielseitigkeit der Region. In Fröndenberg kommen die Männergesangsvereine Frömern, „Harmonie“ Ostbüren, Fröndenberger Frauenchor und der Männergesangverein „Sangeslust“ in der Kulturschmiede zusammen und singen gemeinsam mit allen teilnehmenden Chören aus 53 Kulturhauptstädten „Glück Auf“ gefolgt von Herbert Grönemeyers neuem Ruhrgebietslied „Komm zur Ruhr“. Im Anschluss ertönen „Schmiedegesänge“ (populäre Lieder zum Mitsingen) im Rahmenprogramm der Ausstellung „Hauskultur“. Der Eintritt ist frei. Leitung von Ramona Kühn und ein Chor aus der Partnerstadt Hartha. Weitere Informationen unter: www.ruhr2010.de Sa 26. Juni, 15 Uhr Jedem Kind ein Instrument Das Projekt „Jedem Kind ein Instrument“ führt die Kinder im ersten Schuljahr spielerisch an musikalische Grundelemente wie Takt, Rhythmus, Notation heran. Neben klassischen Instrumenten wie Geige und Querflöte lernen sie auch Posaune oder Horn, Mandoline oder die türkische Baglama kennen. „Jedem Kind ein Instrument“ wurde 2003 als städtische Initiative in Bochum ins Leben gerufen und im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 auf alle Städte des Ruhrgebiets ausgedehnt. Im Kulturhauptstadtjahr werden die kleinen Musiker in über 50 Konzerten ihr Können in der gesamten Region präsentieren. Auch in Fröndenberg/Ruhr heißt es „Früh übt sich, wer ein Musiker werden könnte…“ Stadt und Musikschule Fröndenberg sind gleich zu Beginn des Projekts mit dem Schuljahr 2007/2008 eingestiegen. Nur durch die engagierte Arbeit der Musikschule und die Kooperation mit allen Fröndenberger Grundschulen war es möglich, dass bereits zum Schuljahresbeginn 2009/2010 alle neu eingeschulten Kinder am JeKi-Projekt teilnehmen konnten. Gleichzeitig wurde im Schuljahr 2009/2010 ein JeKi-Ensemble gegründet, das bereits erste große Auftritte hatte. Am 7. Februar fand bereits ein großer JeKi-Tag in den Räumlichkeiten der Kulturschmiede statt. Das große Abschlusskonzert der JeKi-Kinder findet am Samstag, 26. Juni, um 15 Uhr in der Kulturschmiede Fröndenberg statt. Weitere Informationen unter: www.jedemkind.de Auch in Fröndenberg: Jedem Kind ein Instrument. Foto: Stiftung jedem Kind ein Instrument Sa/So 3./4. Juli Nacht der Jugendkultur in der Kulturschmiede Fröndenberg/Ruhr Die Städte der Kulturhauptstadt gehören den Jugendlichen: Sie bestimmen, was in Sachen Kultur abgeht und machen die Nacht zum Tag – überall, wo und wie auch immer. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, alle Türen stehen offen. In dieser Nacht – und schon am Abend – wartet in den 53 Städten jede Menge Programm für Jugendliche ab 12 Jahren. Und immer heißt es dabei: Mach mit! Die „Nacht der Jugendkultur“ bietet nicht nur Kultur für Jugendliche, sondern vor allem auch Kultur von Jugendlichen. Fröndenberg stellte in Kooperation zwischen der Jugendabteilung „Kultur für Uns“, dem Treffpunkt Windmühle, der Förderschule und der Gesamtschule sowie den Fröndenberger Jugendvereinigungen (ev. Kirche, Kolping, SV Bausenhagen) ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine. Von abends acht bis morgens acht bieten die Bands „Los Geilos“, „Team Rock it“, „Tones in Baggage“ sowie eine Rockband aus der Partnerstadt Bruay fetzige Musik auf der Bühne in der Kulturschmiede. Szenen aus dem Traumlandtheater, Hip-Hop-Einlagen präsentiert von der Gesamtschule sowie eine lange Filmnacht ab 24 Uhr runden das Programm genau- Grafik: Ruhr.2010 !SING sozial Die Männergesangvereine Frömern und „Harmonie“ Ostbüren singen in der Senioreninitiative Frömern, Brauerstr. 5a. !SING sozial – „Singen im Knast!“ Der Fröndenberger Frauenchor und der Männergesangverein „Sangeslust“ bringen ihre Musik in das Justizvollzugskrankenhaus NRW, Hirschberg 9. Hinweis: geschlossene Veranstaltung !SING EUROPE Beim gemeinsamen Abschlusskonzert am Abend des 5. Juni in der VELTINS-Arena in Gelsenkirchen mit Bobby McFerrin, den Wise Guys u. a. entsteht zusammen mit Tausenden Sängern auf dem Spielfeld ein vielseitiges Konzertprogramm aus klassischen Opernwerken, Pop und Volksmusik für alle zum Mitsingen. Mit dabei: Die Fröndenberger Stiftskantorei unter so ab wie Feuer-Aktionen der Variete-Gruppe von Michael Pfeifer, Mitmachaktionen beim Kickerturnier, Kistenklettern, Stadtralley, Soccer-Turnier und einiges mehr. Die lange Nacht der Jugendkultur endet mit einem gemeinsamen Frühstück am Sonntagmorgen in der Kulturschmiede. So wie in der Kulturschmiede „Kultur für Uns“ seinen 30. Geburtstag feierte, so feiert hier auch die Jugend die Nacht der Jugendkultur. Foto: Archiv KfU So 18. Juli, 11 bis 17 Uhr Still-Leben Ruhrschnellweg: Das Ruhrgebiet feiert – und Fröndenberg macht mit Die Autobahn A40/B1 ist ein Boulevard der besonderen Art. Auf 60 Kilometern, verbindet sie von West nach Ost die Städte, Stadtteile und Menschen des Ruhrgebiets . Die Straße mit einem der höchsten Verkehrsaufkommen in Deutschland ist die Hauptschlagader der Region. Im Kulturhauptstadtjahr steht sie still. An einem Tag. Für sechs Stunden ist die Strecke in beiden Richtungen gesperrt. Dann feiern mitten auf der Hauptverkehrsader die Menschen der Metropole Ruhr mit ihren Gästen ein einmaliges Fest der Alltagskulturen. Kein Motorenlärm, keine Abgase. Stattdessen in Fahrtrichtung Duisburg, zwischen den Ausfahrten Märkische Straße in Dortmund und Duisburg-Häfen: mit 20.000 Tischen – fünf für Fröndenberg – die längste Tafel der Welt. Die Städte des Kreises Unna werden am östlichen Streckenende im Bereich Dortmund, Märkische Straße, gemeinsam auftreten, um deutlich zu machen, dass die Kulturhaupt- Ausgabe 9 | Mai 2010 stadt Ruhr vom Ende des letzten Tisches aus noch rund zwanzig Kilometer weiter Richtung Osten reicht und es hier ein großes kulturelles Angebot gibt, das es zu entdecken gilt. Die fünf Fröndenberger Tische werden unter anderem vom Sportverein Hohenheide und der Stadt Fröndenberg/Ruhr belegt. Weitere Informationen unter: www.ruhr2010.de/still-leben Grafik: Ruhr.2010 GmbH/TAS Emotional Marketing GmbH Sa 18. September – Sa 13. November 2010 Mord am Hellweg - Tatort Ruhr We will kill you again! Im Jahr 2010 wird zum fünften Mal die erfolgreiche Biennale „Mord am Hellweg – Tatort Ruhr“ stattfinden – Europas größtes Krimifestival. Acht Wochen gehen mehr als 180 hochkarätige Veranstaltungen mit über 400 Lesungen und rund 600 Autoren aus aller Welt und anderen Künstlern über die Bühne. Nationale und internationale Topstars wie Val McDermid (Schottland), Richard Stark (USA), Håkan Nesser (Schweden), Leonardo Padura (Kuba), Petros Markaris (Griechenland), James Sallis (USA), Jo Nesbø (Norwegen), Claudia Pineiro (Argentinien), Deon Meyer (Südafrika), Simon Beckett (England) … waren bereits am Hellweg zu Gast und werden neben vielen anderen Spitzenautoren wieder zu aufregenden Kriminächten erwartet. Auch in Fröndenberg wird gemordet: Seit Beginn der Festivalreihe ist die Ruhrstadt beteiligt – spannend mörderische Kurzgeschichten vor dem Hintergrund der Stadt sind in allen Krimi-Bänden enthalten und 15 AUSBLICK geben das Flair der Stadt wider. Lesungen und Sonderveranstaltungen rund um Mord und Totschlag werden auch im Jahr 2010 wieder im Stadtgebiet den Kontakt zu den Autoren und das Erleben der Stadt an ungewöhnlichen Orten ermöglichen. So viel kann schon verraten werden: Jaroslav Kutak schreibt nach persönlicher Recherche in Fröndenberg einen Kurz-Krimi über einen Serienmörder, der auf den Fröndenberger Golfplätzen, am Bismarckturm, in Frömern sowie im historischen Stadtkern unterwegs war. Lesungen und Sonderveranstaltungen rund um Mord und Totschlag finden im GourmetRestaurant „Heinrichs“, im Golfclub-Restaurant „Il Campo“, im Bismarckturm, in der Kulturschmiede sowie im „Kriminellen Frömern“ statt. Die genauen Veranstaltungstermine werden über die Presse und durch Sonderveröffentlichungen von Mord am Hellweg – Tatort Ruhr bekanntgegeben. Weitere Informationen unter: www.mordamhellweg.de So 3. Oktober, 18 Uhr Cello-Herbst Auch die Konzertreihe CelloHerbst beteiligt sich am Kulturhauptstadtjahr 2010. Uli Bär, Leiter der Jugendkunstschule Unna, hat namhafte Künstler verpflichtet, die ihre Musik zum Besten geben. Weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte der Presse und Sonderveröffentlichungen. Gemeinsam mit den Bürgern und Kulturschaffenden der Städte wurden Projekte entwickelt, die das kulturelle Profil der Stadt darstellen. In Fröndenberg haben sich vorrangig Kulturvertreter, Chöre und Vereine gefunden, um darzustellen, was in Fröndenberg möglich ist. Folgend ein Überblick über ausgewählte Veranstaltungen: Grafik: Ruhr.2010/KSNYphotographie.de So, 7. November, 11 Uhr Den Auftakt Local Heroes bilden mit einem musikalischen Frühschoppen das Trommlerkorps Bentrop, der Spielmannszug Bausenhagen und der Fanfarenzug Fröndenberg im wechselseitigen Auftritt mit den heimischen Chören und Gesangvereinen des MGV Frömern, Fröndenberger Frauenchores, MGV Hohenheide, MGV Ostbüren und MGV „Sangeslust“. Den Auftakt der Local Heroes Woche in Fröndenberg machen die heimischen Chöre. Grafik: Ruhr.2010 So 7. November bis So 14. November Local Heroes in Fröndenberg/ Ruhr 52 Wochen - 52 Städte Von Alpen bis Xanten, von Sonntag bis Samstag, vom Dachsberg bis zur Rheinberger Heide heißt es ab 10. Januar: Spot an! Bei „Local Heroes“ ist jede Stadt der Metropole Ruhr jeweils eine Woche lang Mittelpunkt der Kulturhauptstadt Europas. Jede Stadt gestaltet ihr Programm eigenverantwortlich und präsentiert zwischen lokaler Heimat, metropolitaner Herausforderung und europäischer Dimension die eigene kulturelle Visitenkarte. Die 52 Städte der Metropole Ruhr und Essen zeigen jeweils eine Woche lang, wie die großen Ideen der Kulturhauptstadt vor Ort umgesetzt werden können. Zum 2. Mal: Messe „hauskultur“ Drei Welten verbinden sich Cristin Claas während eines Auftritts in der Fröndenberger Kulturschmiede. Foto: Gerd Nolte Sa 13. November 11 bis 17 Uhr/ab 18 Uhr Jugend rockt Am Kinder- und Jugendtag laden sämtliche Vertreter von Kinder- und Jugendeinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Kirchen, Kolping, Feuerwehr, Kinder- und Jugendbüro etc. zu einem bunten Programm in die Kultur- und Kettenschmiede ein. Neben „Highlights der Projektwoche aller Fröndenberger Schulen“, die wegen des großen Ereignisses „local heroes“ ihre Projektwoche in diese Zeit gelegt haben, werden ein eigens dafür einstudiertes Musical der Kita AWO Mühlenberg, Auftritte der Jeki-Gruppen, Tanz- und Bewegungsaktionen der Kindergärten, Trommelbau, Städtequiz, Kickerturnier und viele weitere Aktionen in allen Räumlichkeiten der Kultur- und Kettenschmiede zu sehen sein. Den Abschluss des Kinder- und Jugendtages bildet das Konzert „Jugend rockt!“ auf der Bühne in der Kulturschmiede. Mo, 8. November „Frauen für Frauen“ bieten ein komplexes Frauenprogramm. Di 9. November bis Fr 12. November Cristin Claas und ihre Musiker Stephan Bormann und Christoph Reuer bieten einen dreitägigen Worshop an. Sie wollen gemeinsam mit Schülern und Vertretern von heimischen Chören Stücke erarbeiten. Das große Abschlusskonzert findet am Freitag, 12. November statt. Do 11. November, 20.10 Uhr Konzert Sinfonia Einer der Höhepunkte der Woche wird zweifellos die Uraufführung eines eigens vom Fröndenberger Dirigenten und Komponisten für moderne Musik Dr. Johannes Marks geschaffenen Werks für seine Heimatstadt sein. So heiß wie hier bei „ Jugend rockt“ könnte es am Tag der Jugend hergehen. Foto:Silvia Jansen So 14. November, 19 Uhr JugendJazzOrchester NRW Die Fröndenberger local heroes Woche klingt mit dem Auftritt des JugendJazzOrchesters NRW in der Aula der Gesamtschule aus. Die Messe hauskultur im Kulturzentrum war schon im vergangenen Jahr ein voller Erfolg – für Aussteller wie für Besucher. „Unser Messekonzept hat sich ganz klar bewährt“, sagt Monika Schröer, Projektorganisatorin der Messe „hauskultur“. Die „etwas andere Messe Bauen – Modernisieren – Wohnen“ findet vom 5. bis 6. Juni zum zweiten Mal im Kulturzentrum Ruhraue Fröndenberg statt. Und was ist genau das „etwas andere“? Zunächst bieten über 40 Aussteller an ihren Ständen ein breites Angebot rund ums Bauen und Modernisieren. Darüber hinaus können sich die Besucher auf Talkrunden, Vorträge und Besichtigungen, auf Tipps zum Energiesparen und zur Wärmegewinnung sowie über gemeinschaftliches Wohnen freuen. Zum Erleben gehört aber auch Kultur, Geselligkeit und Essen. Infos, Kultur und mehr Deshalb laden die Veranstalter zu einem kulturellen Rahmenprogramm mit Musik und Unterhaltung ein. Von einer Matinee über Schmieden im Kettenschmiedemuseum bis hin zu einer Kinderbaustelle, einem Nagelbalken und einer Malwand sowie vielem anderen mehr finden Jung und Alt attraktive Angebote. „Als besonderes Highlight klingt der erste Messetag mit einem Abend der Sinne aus“, verspricht Monika Schröer. Feuerstellen, Leckeres vom Grill und Getränke runden die Messetage ab. „Wir gehen bewusst den neuen Weg, weil wir Alternativen der Messekommunikation aufzeigen wollen, um der „Messemüdigkeit“ der Aussteller aktiv entgegenzutreten“, erläutert Monika Schröer das neue Konzept. Im vergangenen Jahr waren die Macher damit erfolgreich. Trotz der widrigen Wetterbedingungen waren sich Aussteller wie Besucher einig: „Das Konzept geht auf!“ Initiatoren der Messe „hauskultur“ sind neben dem Bauteam Unna, der Verein Kultur für Uns Fröndenberg e.V. sowie der Förderverein Kulturzentrum Fröndenberg e.V. Der Eintritt zur Messe und zum Abend der Sinne ist frei. Die Messe öffnet Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Kontakt: hauskultur Monika Schröer Haßleistraße 15, 58730 Fröndenberg Tel. 02373 974599 www.hauskultur.net 16 Ausgabe 9 | Mai 2010 HANDEL AK Alten- und Krankenpflege gibt Pflegekurse Lernen, einen geliebten Menschen zu Hause professionell zu pflegen Erfahren, schnell und zuverlässig – so beschreibt sich die AK Ambulante Alten- und Krankenpflege Fröndenberg. 2007 gründete Eva-Renata von der Mosel den häuslichen Pflegedienst für den Raum Fröndenberg, Menden und Wickede/Ruhr. „Wir versorgen rund 80 Patienten mit täglich rund 180 Einsätzen“, erzählt die Geschäftsführerin. Wir, das sind 31 examinierte Krankenschwestern, Altenpfleger, Altenpflegehelfer, Pflegehelfer und Hauswirtschaftskräfte. Neben der häuslichen Pflege bietet das Unternehmen für Angehörige noch einen besonderen Service an: Pflegeberatung. Plötzlich hilflos sein „Wenn in der Familie plötzlich jemand durch einen Unfall oder eine schwere Erkrankung selbst einfache Alltagshandlungen nicht mehr meistern kann, ist er auf Hilfe und Pflege angewiesen“, weiß Gioja Wilde, Krankenschwester und Pflegeberaterin, aus Erfahrung. „Viele Angehörige wissen gar nicht, wie sie damit umgehen sollen. Ihnen fehlen Kenntnisse, die für Martin Schlücking leitet das traditionsreiche Bestattungsunternehmen in vierter Generation. Das Team der AK Alten- und Krankenplfege Fröndenberg versorgt täglich etwa 80 Patienten. die zu bewältigenden Aufgaben notwendig sind.“ In zwölf Kurseinheiten können sie diese lernen. Dazu zählen beispielsweise Krankenbeobachtung, gesunde Ernährung und ernährungsbedingte Störungen, Hilfe bei der Körperpflege, Vorbeugen von Druckstellen sowie optimale Medikamentengabe. Neben praktischen Hilfen soll der Pflegekurs auch bei seelischer Kontakt AK Ambulante Alten- und Krankenpflege, Haßleistr. 46, 58730 Fröndenberg, Telefon: 02373 917320 www.ak-froendenberg.de und körperlicher Belastung unterstützen, Versorgungsängste abbauen sowie ein offenes Gespräch ermöglichen. Kosten trägt Pflegekasse Die Kursgebühren werden von den jeweiligen Pflegekassen bezahlt, die Teilnahme ist also kostenlos. Wer zu Hause individuelle Beratung und Unterstützung benötigt, kein Problem: „Wir kommen auch direkt ins Haus, um mit den Angehörigen und der zu pflegenden Person zu sprechen“, sagt Pflegedienstleiterin Christine MansmannBrune. Sudoku Und los... Spielregeln für SUDOKU Füllen Sie das Rastergitter so aus, dass jede Reihe, jede Spalte und alle 3 x 3 Boxen die Zahlen 1 bis 9 beinhalten. 5 3 7 9 5 8 6 1 4 4 5 1 1 2 3 7 5 3 7 4 8 5 3 8 8 2 9 2 1 5 8 8 2 4 7 4 4 2 7 6 1 2 8 4 1 6 2 4 3 6 6 1 4 9 1 7 9 3 3 5 5 1 4 6 Schlücking Bestattungen: Überliefertes Vertrauen Seit 100 Jahren am Ort Eine kleine Schreinerei im Jahre 1907 war die Grundlage für das Bestattungsunternehmen Schlücking, das nun schon in der vierten Generation in Fröndenberg besteht. „Das dadurch überlieferte Vertrauen ist unser Kapital und zugleich unsere Verpflichtung“, erklärt Martin Schlücking, der das alteingesessene Familienunternehmen seit 1999 führt. In den elf Jahren unter der Leitung von Martin Schlücking hat sich – wie in den Jahren zuvor auch – einiges verändert. „Die Anforderungen an ein Bestattungsunternehmen haben sich mit unserer Gesellschaft verändert.“ Heute sei der Bestatter ein umfassender Dienstleistungsunternehmer, der vielfältige fachliche und menschliche Qualifikationen benötige. Schlücking selber ist ausgebildeter Bestatter und das Unternehmen bietet die heute geforderte ganze Palette der Leistungen an. Aber nicht nur in die Ausbildung hat das Unternehmen investiert. Mit der Errichtung von Abschiedsräumen und einer Trauerhalle in den Firmenräumen an der Westicker Straße kann Martin Schlücking den Trauernden ihren Abschied von der oder dem Verstorbenen in besonderer Weise ermöglichen. Kontakt: Schlücking Bestattungen Westicker Straße 30 58730 Fröndenberg Tel.: 02373 72150 www.schluecking-bestattungen.de Ausgabe 9 | Mai 2010 HANDEL Wellness Fit & Fun: Vor dem Sport steht der Test – der Gesundheit zuliebe Aktiv sein mit Sinn und Verstand Sport ist gesund und macht Spaß. Doch die negativen Auswirkungen falsch verstandener Leibesertüchtigung können das Gegenteil heraufbeschwören. Frank Witt, Gesellschafter von Wellness Fit & Fun in Fröndenberg, rät dringend dazu, vor dem Einstieg in das Training eine gründliche Leistungsüberprüfung vorzunehmen. So hält es der frühere Leistungssportler und Fitness-Fachwirt auch mit seinen Kunden. „Unser Training ist sehr gesundheitsorientiert und beginnt mit einer gründlichen Analyse des aktuellen Zustands“, erklärt Frank Witt. Unter anderem durchlaufen Neulinge im Wellness Fit & Fun einen Muskelfunktionstest und eine Stoffwechselanalyse. Letztere wird mittels der Atemgasanalyse (Spiroergometrie) durchgeführt – einem Verfahren, das bisher in der Regel Leistungssportlern vorbehalten blieb. Abgasanalyse des Körpers Die „Abgase“ des Stoffwechsels (die Atemluft) werden analysiert und liefern ganz individuelle Daten. So lässt sich bestimmen, in welchen Pulsbereichen Fröndenberg gut an, wie Witt erklärt: „Wir haben uns einen guten Ruf erarbeitet, insbesondere auch bei Menschen, die ansonsten Berührungsängste mit Fitness-Studios haben.“ Mit der Atemgasanalyse lassen sich genaue Daten über die Leistungsfähigkeit eines Menschen erheben. der Stoffwechsel die Energie aus Fetten oder/und Kohlenhydraten gewinnt. Sporteignung feststellen Darüber hinaus wird auch Vorerkrankungen auf die Spur gegangen. „Wir stellen sehr oft Bluthochdruck fest, von dem die Leute noch gar nichts wissen. Hier ist die Rücksprache mit einem Arzt und gegebenenfalls sogar eine Medikation dringend geboten, bevor eine sportliche Tätigkeit aufgenommen wird“, betont Frank Witt. Erst mit all diesen Daten kann ein individueller Trainingsplan erstellt werden. „So macht die sportliche Betätigung auch langfristig Sinn und zeigt die gewünschten Ergebnisse“, erklärt Frank Witt. Gesundheitsorientiert Das Konzept des gesundheitsorientierten Wellness- und Fitness-Angebots kommt in Computergestütztes Training Das Training an den modernen Geräten wird computergestützt. Außerdem stehen natürlich Trainer für eine ausführliche Einführung und weitergehende Beratung zur Verfügung. „Wir sind kein Discounter“, betont Frank Witt. Im Gegensatz zu den Billigstudios müssen im Wellness Fit & Fun keine Langzeitverträge abgeschlossen werden. Und: Einzelne Angebote wie zum Beispiel die Atemgasanalyse können auch unabhängig von einer Mitgliedschaft gebucht werden. So macht Sport Spaß So starten auch Hobbyläufer und Radfahrer gesund in die aktive Jahreszeit. Und der Sport macht garantiert vor allem eines: Spaß – und keine Sorgen! Kontakt Welness Fit & Fun Harthaer Platz 1, 58730 Fröndenberg 02373 9172310 www.wellness-froendenberg.de 17 18 Ausgabe 9 | Mai 2010 HANDEL Wolfgang Wilms nun selbstständig Bestattungen: In Würde Abschied nehmen richteten Trauerräumen und einer großen Sargausstellung ausgestattet. Viele Fröndenberger kennen Wolfgang Wilms bestimmt von der freiwilligen Feuerwehr, aus dem Skat- oder Schützenverein oder als Handwerksunternehmer im Trockenbau. Jetzt will er sich als Bestatter einen Namen in Fröndenberg und Umgebung machen. „Der Verlust eines geliebten Menschen ist schwer. Wichtige Entscheidungen müssen oft unter emotionaler Belastung und unter Zeitdruck getroffen werden. Wir helfen dabei“, sagt Wolfgang Wilms. Wolfgang Wilms und Gattin Susanne eröffneten ihr Bestattungsunternehmen am Markt in Fröndenberg. Wer über die Eule in die Fröndenberger Innenstadt fährt, sieht am Ende der Straße ein helles und freundliches Ladenlokal. Kaum jemand denkt bei dem Anblick an einen Bestatter. „Genau das ist unser Konzept“, sagt Wolfgang Wilms. nicht noch verstärken.“ Der 42Jährige ist bereits seit über 20 Jahren im Bestattungswesen tätig. Im Oktober vergangenen Jahres wagte er den Sprung in die Selbstständigkeit, Anfang dieses Jahres bezog er die Geschäftsräume. „Wer zu uns kommt, der trauert sowieso. Wir wollen in unseren Räumlichkeiten das Gefühl Zwei Trauerräume Die sind mit zwei Beratungsräumen, zwei liebevoll einge- Stets zur Hilfe Das Bestattungsunternehmen Wilms berät bei der Todesanzeige, den Trauerkarten, der Auswahl der Grabstätte, beim Blumenschmuck und organisiert ebenso das Kaffeetrinken nach der Bestattung. „Auf Wunsch regeln wir sogar die Ansprüche bei der Krankenkasse oder die Abmeldung bei Vereinen, Verbänden und Ämtern.“ Kontakt Wolfgang Wilms Bestattungen Markt 3, 58730 Fröndenberg Tel. 02373 3951818 Das Pflegeteam Ruhr: Claudia Gersdorf, Ursula Balzer-Kotecki und Sandra Schrieck (v.l.n.r.). Pflegeteam Ruhr zeigt Präsenz Vertrauen in die Pflege Pflege heißt für Sandra Schriek und Claudia Gersdorf vom Pflegeteam Ruhr immer auch Vertrauen. Umso wichtiger sind für die Leiterinnen des Pflegedienstes Ruhr Veranstaltungen wie die Fröndenberger Zukunftsmesse. Dort war der Stand des Pflegeteams gut besucht. Es gab viele Fragen und viele Antworten. „In vielen intensiven Gesprächen stellen wir immer wieder fest, wie groß der Bedarf an Informationen ist. Das war bei der Zukunftsmesse genauso“, erklären die erfahrenen Pflege-Experten. Kein Wunder: Denn in Situationen, in denen eine häusliche Pflege notwendig wird, sind Angehörige vielfach erst einmal überfordert. Umso wichtiger ist ein vertrauensvolles Verhältnis zum Pflegedienst. Kooperation mit Hospital „In Zusammenarbeit mit den hiesigen Hausärzten können wir viele Fragen klären und die betroffenen Menschen im Alltag unterstützen“, betonen Sandra Schriek, Claudia Gersdorf und Ursula Balzer-Kotecki. Immer wieder ist das Pflegeteam Ruhr auch an neuen Kooperationen interessiert. Aktuell wurde eine Zusammenarbeit mit dem Katharinen-Hospital in Unna vereinbart. Die Leitung des Pflegeteams ist stolz: „Dies zeigt, dass wir eine qualitativ gute pflegerische Leistung erbringen.“ Kontakt Pflegeteam Ruhr Ardeyer Straße 100 58730 Fröndenberg Telefon: 02378 8907920 www.pflegeteam-ruhr.de Stadtwerke Fröndenberg beteiligen sich am Erprobungsprojekt Elektromobilität Strom tanken statt Umwelt verschmutzen „Zunächst geht es uns darum, Erfahrungen zu sammeln und Know-how aufzubauen. Elektromobilität ist bereits heute im Nahbereich eine attraktive und gut nutzbare Alternative, für die wir als lokaler Energieversorger der richtige Partner sind“, sagt Bernd Heitmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Fröndenberg. „Strategisch messe ich dem Thema eine große Bedeutung zu, weil es letztlich darum geht, Diesel und Benzin durch regenerativ erzeugten Strom aus Wind- und Wasserkraft zu ersetzen. Eine große Zahl von Auto-Akkus kann darüber hinaus einen guten Beitrag zur Energiespeicherung, beispielsweise durch nachts produzierten Wasserkraftstrom leisten“, zählt der Stadtwerke-Chef schon einige Möglichkeiten auf. Das sind keineswegs nur leere Worthülsen. Elektromobilität erproben Gemeinsam mit Stadtwerken aus Brühl, Düsseldorf, Emmerich, Hilden, Monheim, Oelde und Schwerte hat sich der lokale Energiedienstleister zu einer Projektgemeinschaft zusammen geschlossen, an der ebenso die Lufthansa Technik AG und die Drive CarSharing GmbH beteiligt sind. Das Ziel: Vereint wollen sie Elektromobilität erproben. Das Projekt „E-mobil NRW“ ist Teil der Modellregion Elektromobilität Rhein-Ruhr, die mit Mitteln aus dem Programm „Modellregionen Elektromobilität“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gefördert wird. Die Bundesregierung unterstützt deutschlandweit acht Modellregionen, eine davon ist die Region Rhein-Ruhr. „Wir haben entsprechende Fördermittel beantragt“, sagt Bernd Heitmann. Gutes Beispiel sein Denn die Stadtwerke Fröndenberg möchten nach Angaben Heitmanns an innovativen Entwicklungen, wie z.B. dem Aufbau eines lokalen E-Tankstellennetzes mitwirken: „Klimaschutz beginnt vor Ort. Wir wollen mit gutem Beispiel voranschreiten“. Die Auftaktveranstaltung fand am 9. März in Düsseldorf mit allen Projektteilnehmern statt. An der haben neben Bernd Heitmann auch Bürgermeister Kontakt Stadtwerke Fröndenberg GmbH Graf-Adolf-Str.32 58730 Fröndenberg www.stadtwerke-froendenberg.de www.ewf-naturstrom.de Schauten sich auf der Auftaktveranstaltung des Projektes „E-Mobilität“ die Fahrzeuge an: Stadtwerke-Chef Bernd Heitmann (r.), Bürgermeister FriedrichWilhelm Rebbe (2.v.l.) und der Aufsichtsratsvorsitzende Josef Schmidt (l.) und sein Stellvertreter Herbert Ziegenbein (2.v.r.). Friedrich-Wilhelm Rebbe und die Aufsichtsratsvorsitzenden Josef Schmidt und Herbert Ziegenbein teilgenommen. Bei dieser Gelegenheit besichtigten die Fröndenberger auch ausgestellte Elektro-PKWs, Roller und Fahrräder. Wie die Umsetzung des Projektes „E-Mobilität“ in der Ruhrstadt konkret aussehen wird, muss noch entschieden werden und bedarf der Zustimmung des Aufsichtsrates der Stadtwerke Frönden- berg. Eines steht jedoch jetzt schon fest: Die Teilnahme an dem Projekt ist aus Sicht der Stadtwerke Fröndenberg konsequent. Mit dem so genannten Möllerkraftwerk, einem Laufwas- serkraftwerk in der Ruhr in Schwitten, sowie zwei weiteren Laufwasserkraftwerken in Langschede und Wickede, wird seit Jahrzehnten auf naturschonende Art und Weise Strom gewonnen. Ausgabe 9 | Mai 2010 HANDEL Auszeit für mich Es ist Zeit, an Ihre Gesundheit zu denken – sagt die Naturheilkunde-Expertin Mona Manzke und weiß auch, was hilft: eine kleine Auszeit. Sie betreibt das Gesundheitszentrum Auszeit in Fröndenberg. Ihr aktueller Tip: eine Entgiftung bzw. Entschlackung. www.fotolia.de/Andrey Armyagov Gesund leben Beim Hausverkauf gibt es einige wichtige Dinge zu beachten, da ist oft Expertenrat gefragt. Kappenstein bietet Infoabend für Immobilienverkäufer an Foto: www.fotolia.de\Yuri Arcurs Hausverkauf – aber richtig: Experten geben praktische Tipps In der „Auszeit“ kann frau sich richtig verwöhnen lassen. „Hiermit gehen Sie körperlichen Problemen wirklich auf den Grund“, erklärt Mona Manzke. Das Mittel der Wahl, um das Wohlbefinden wiederherzustellen, kann eine Entgiftung sein. Hier wird zum Beispiel mit Entgiftungspflastern gearbeitet. Dabei findet die Ausleitung über die Füße bzw. die Fußsohlen statt. „Der Zeitaufwand ist gleich Null“, benennt Mona Manzke den Vorteil. Durch eine Ernährungsumstellung lässt sich dagegen der Darm reinigen und eine gesunde Darmflora erzeugen. Entschlackung empfohlen Grundsätzlich empfiehlt die Naturheilkunde-Expertin jedem Patienten einmal im Jahr eine Entschlackungsmaßnahme. „Ob Müdigkeit, Gelenk- oder Kopfschmerzen – eine Entschlackung kann vorbeugend Wunder wirken“, verspricht Mona Manzke. Wichtig vor einer Behandlung ist zunächst einmal die Analyse des Ist-Zustandes. „Grundlage kann beispielsweise eine Säure-Basen-Analyse inklusive eines Körperchecks sein“, so Mona Manzke. Darüber hinaus bietet das Gesundheitszentrum Auszeit viele weitere Dienstleistungen für das Wohlbefinden an. Dazu zählen: Schlamm-, Schlick- und Lavaerdepackungen, Meeresschaumwaschung, Körperpeeling mit eigenem Aroma-Salz-Peeling, Körpermodellage zur Straffung, Ganzkörpermassagen, Tiefenwärme und Rotlichtbehandlungen, Lifting ohne Skalpell für Gesicht und Körper, dauerhafte Haarentfernung mit Enzymen auch für blondes und ergrautes Haar, Aromatherapie und aromatherapeutische Produkte, Tiefenhydration Gesicht und Aktiv-Lift Gesicht. Kontakt: Gesundheitszentrum Auszeit Pater-Delp-Str.11, 58730 Fröndenberg Tel.: 02373 1705794 www.gesundheitszentrum-auszeit.de Termine nur nach telefonischer Vereinbarung Marion Kappenstein ist Branchenspezialistin. Mit dem Slogan „… um eine Idee persönlicher!“ hat sich die Inhaberin der Firma Marion Kappenstein Immobilien in Fröndenberg in den vergangenen 15 Jahren einen Namen gemacht. Mit der Innovationskraft eines erfolgreichen Unternehmens unterstützt sie Privatverkäufer bei der Verwirklichung ihrer Ziele. Im Interview erzählt Marion Kappenstein, warum sie Maklerwissen mit Immobilienanbietern teilt. Frau Kappenstein, warum helfen Sie Privatpersonen, ihre Immobilie ohne Makler zu verkaufen? Schadet es nicht dem Maklergeschäft? Nein, wenn jemand ohne Makler arbeiten will, wird er es sowieso tun. Für das Geschäft der Immobilien-Profis ist es wichtig, dass er es richtig macht und dass er weiß, was das für ihn und seine Immobilie bedeutet. Ist nicht jeder Makler daran interessiert, dass möglichst viele Geschäfte professionell vermittelt werden? Ich weiß, dass es in fast allen Fällen sinnvoll ist, einen Makler zu beauftragen, genauso wie ein guter Koch von seiner Küche überzeugt ist. Trotzdem wird er nicht verhindern, dass sich jemand eine Dose Ravioli aufmacht. Er bietet mit seiner Speisenkarte einfach eine bessere Alternative. Ist das wirklich vergleichbar? Wir essen jeden Tag. Dem Restaurant ist es egal, dass ich heute zuhause koche, wenn ich für morgen einen Tisch bestellt habe. Stimmt. Die Frage ist, warum sie dort einen Tisch bestellt haben. Dafür gibt es viele Gründe. Das Ambiente, die Spezialitäten, der Service oder eine gute Empfeh- lung. Das ist im Maklergeschäft nicht anders. Gute Makler zeigen, was sie können, weil sie wissen, dass maximale Kompetenz attraktiv ist. Heißt das, Sie beweisen durch die Informationsveranstaltung Ihre eigene Kompetenz, um Auftraggeber anzulocken? Zu den Kernthemen gehört eher der richtige Kaufpreis. Ein Blick auf die Immobilienangebote macht deutlich, dass die Preisvorstellung der Anbieter auseinander gehen. Der Wirrwarr erschwert auch die Arbeit der Profis, weil sie jeden Anbieter zuerst vom angemessenen Angebotspreis überzeugen müssen. Und wenn alle Eigentümer wissen, wie es geht, machen Sie sich dann nicht selber arbeitslos? Schauen wir uns noch einmal ein Beispiel aus der Gastronomie an. Vor einigen Jahren eröffnete der Drei-Sterne-Koch Dieter Müller im Schlosshotel Lerbach eine Kochschule. Wer dem Spitzenkoch unter dessen Anleitung nacheifern möchte, ergreift in der von Dieter Müller mitentwickelten High-Tech-Küche die Gelegenheit dazu. Macht Dieter Müller sich dadurch arbeitslos? Der „Chef de Cuisine“ in seinem Immobilienmarkt bleibt immer der Immobilienmakler. Sie haben den Vortrag bereits mehrmals gehalten. Wann und Marion Kappenstein. Rüdiger Kappenstein. Welche Punkte besprechen Sie noch in Ihrem Vortrag? Der Verkauf von Immobilien ist von vielen Klippen umgeben. Ich informiere Verkäufer darüber, wie sie richtig navigieren und die Klippen erfolgreich umschiffen. Oft ist es einfach, schwere Patzer zu vermeiden. Man muss eben nur wissen wie. wo können Privatanbieter Sie in nächster Zeit erleben? Der nächste Vortrag ist für Ende Juni 2010 geplant. Genaue Informationen werden wir rechtzeitig auf unserer Internetseite und in der Tagespresse bekannt geben. Durch das begrenzte Platzkontingent ist die Veranstaltung i.d.R. schnell ausgebucht. Übrigens: die Informationen werden wieder durch das Spezialwissen von einem bekannten Notar ergänzt. Das hört sich nach Arbeit an? Ohne Fleiß kein Preis. Der richtige Käufer einer Immobilie findet sich nicht von alleine. Und nicht der erste Interessent ist der Käufer. Für jemanden der versteht, dass das kein Glückspiel ist, wird klar, was wir als Makler wirklich für ihn tun. Kontakt Marion Kappenstein Immobilien IVD Dachsleite 13, 58730 Fröndenberg Telefon: 02373 7571390 www.kappenstein-immobilien.de 19 20 AUSBLICK Ausgabe 9 | Mai 2010