der messias - Musica Capricciosa

Transcription

der messias - Musica Capricciosa
Georg Friedrich Händel
DER MESSIAS
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Georg Friedrich Händel
Der Messias
Andrea Stumbauer, Sopran
Heidemarie Forster, Alt
Brent Damkier, Tenor
Alfred Sausack, Bass
Chor und Orchester musica capricciosa
Dirigent: Kurt Dlouhy
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Der Komponist
Georg Friedrich Händel wurde am
23. Februar 1685 in Halle geboren.
Sein Vater, der Amtschirurg Georg
Händel, erkannte die musikalische
Begabung seines Sohnes und
ermöglichte ihm ein Musikstudium.
Als 17-Jähriger nahm Händel 1702
seine erste Organistenstelle in Halle
an, ein Jahr später wurde er
Konzertmeister
am
Hamburger
Opernhaus. Im Frühjahr 1707 reiste
Händel nach Italien und hielt sich
zwei Jahre lang in Florenz und Rom
auf, wo er die Unterstützung des
Adels und der Geistlichkeit genoss. In Italien schrieb Händel Opern, Oratorien
und zahlreiche geistliche Kantaten.
Im Frühjahr 1710 kehrte Händel nach Hannover zurück, um die Stelle eines
kurfürstlichen Kapellmeisters anzunehmen. Am Ende des Jahres 1710 reiste
er bereits weiter nach London. Ein Jahr später ließ er sich endgültig in
England nieder. 1719 erhielt Händel den Auftrag, ein Opernhaus (Royal
Academy of Music) zu gründen, wo er auch einige seiner größten Erfolge
feierte. 1727 wurde Händel britischer Staatsbürger.
Aufgrund der in den dreißiger Jahren des 18. Jahrhunderts zunehmenden
Misserfolge wandte sich Händel parallel zum Opernschaffen anderen
musikalischen Gattungen zu, vor allem dem Oratorium und der
Instrumentalmusik. Seine Feuerwerksmusik zählt zusammen mit seiner
Wassermusik (1717) zu den meistgespielten Instrumentalwerken. 1742 wurde
das Oratorium Messiah (Der Messias) in Dublin uraufgeführt. Mit diesem
Werk, das zum Bedeutendsten seiner Gattung gehört, erlangte Händel als
erster deutscher Musiker Weltruhm. Bei der Komposition des Oratoriums
Jephta (1751) erblindete Händel. Er starb am 14.April 1759 in London und
wurde unter hohen Ehren in der Poet's Corner der Westminster Abbey
beigesetzt.
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Entstehung
„Der Messias“, Georg Friedrich Händels berühmtestes Werk, gehört zu den
großen Schöpfungen der musikalischen Weltliteratur.
Händel schuf den „Messias“ in einer Zeit als er sich gerade endgültig der
Gattung des Oratoriums zuwandte. Seine Versuche, das Publikum für die
musikalische Entwicklung im Sinne der italienischen Oper zu begeistern,
scheiterten zusehends. Die italienische Oper war nur ein Vergnügen der
Aristokratie und weniger Gebildeter und so konnte es nicht ausbleiben, dass
sich nach und nach eine Opposition gegen Händels italienische Opern bildete.
Der sichtbarste Ausdruck dafür war die Aufführung der „Beggar´s Opera“ von
Gay und Pepusch, die unter anderem deswegen Erfolg hatte, weil sie
englischen Text und englische Musik enthielt. Händels letzte Oper „Deidamia“
führte er im Jänner 1741 mit mäßigem Erfolg auf und zog sich nach zwei
Aufführungen endgültig von der italienischen Oper zurück, nachdem er bereits
mehrmals durch dieses Unternehmen an den Rand des finanziellen Ruins
gelangt war.
Inmitten dieser wenig hoffnungsvollen Lage vertonte Händel
in nur 23 Tagen eine Textvorlage, die der befreundete
Kunstliebhaber Charles Jennens verfasste. Dieser stellte die
Lebens- und Leidensgeschichte des Erlösers mit einem
Ausblick auf das Jüngste Gericht aus verschiedenen
Bibeltexten unter dem Titel „The Messiah“ (Der Messias)
zusammen.
Zeitgleich mit der Fertigstellung traf eine Einladung des Vizekönigs von Irland
nach Dublin ein mit der Bitte, eigene Werke zu Beginn des folgenden Jahres
aufzuführen. So fand die Uraufführung des „Messias“ am 13. April 1742 in
Dublin statt; Londons erste Aufführung ist für den 23. März 1743 in CoventGarden verbürgt, wobei sich der anwesende König George II. bei den ersten
Takten des „Hallelujah“ von seinem Sitz erhob. Die Sitte, das „Hallelujah“
stehend anzuhören, hat sich bis heute in England erhalten.
Insgesamt erlebte das Werk zu Händels Lebzeiten 56 Aufführungen in
England. Noch acht Tage vor seinem Tod wohnte Händel am 6. April 1759
einer Messias-Aufführung in Covent-Garden bei; es war das letzte Werk, das
er gehört hat.
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Inhalt
Wie die übrigen Oratorien Händels ist „Der Messias“ in drei Teile gegliedert.
Einen großen Raum nimmt im ersten Teil die Prophezeiung der Ankunft des
Messias ein: Nach einer Einleitung durch eine „Sinfonia“ folgen mehrere
Gesangsnummern, deren Texte fast ausschließlich dem Propheten Jesaja
entnommen sind.
Den zweiten Abschnitt, die Weihnachtsgeschichte leitet eine traditionelle
Pastoralsinfonie ein. In dieser „Pifa“ (Pfeife) ahmt Händel die Musik der Hirten
der Campagna nach. Die Texte sind aus den Evangelien Lukas und Matthäus
und aus den Propheten Jesaja und Sacharja zusammengestellt.
Der zweite Teil behandelt die Erlösung durch das persönliche Leiden des
Messias, den Osterkreis. Die Situationen der Passion werden nicht
beschrieben, sondern in Betrachtungen und Gleichnissen widergespiegelt,
zumeist in Worten des Alten Testaments (Psalmen und Jesaja).
Abgeschlossen wird dieser Teil mit dem großen sieghaften „Halleluja“, ein
Chor, der durch seine große Einfachheit und seine mannigfaltige Bewegung
monumental wirkt.
Im dritten Teil – zusammengestellt hauptsächlich aus den Korinther-Briefen
und der Offenbarung des Johannes – wird allein die Glaubensgewissheit
verkündet; es ist eine Danksagung an den Messias für die Überwindung des
Todes. Der Chor beschließt das Werk mit einer Sentenz aus der Offenbarung,
die zusammenfasst, erhebt und gemeinsam lobpreist. Die Trilogie des
Chorfinales mit seiner „Amen“-Chorfuge ist Sinnbild dieser gläubigen
Auffassung.
Hubert Schoder
Originalsprache oder Übersetzungen
Die Frage von Übersetzungen von Opern oder Oratorien ist eines der
kompliziertesten Kapitel des Musiktheaters. In jüngster Zeit sind die
bedeutenden Theater fast alle dazu übergegangen, fremdsprachige Werke in
ihrer Originalsprache zu spielen. Das hat gewiss Vorteile: Die Originalsprache
diente dem Komponisten als Vorlage für die Vertonung. Durch die Musik wird
somit nicht nur eine bestimmte Stimmung geschaffen, die durch den Text
gegeben ist, sondern es werden sehr oft einzelne Worte speziell vertont und
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deren Vokale noch zusätzlich mit Verzierungen und Koloraturen versehen. Die
Übersetzung in eine fremde Sprache kann, auch wenn sie noch so präzise ist
und Wörter und Silben berücksichtigt, nicht ganz mit der Ursprache
übereinstimmen.
Am Beispiel der Mozart - Opern kann man am besten die Unzulänglichkeit
mancher Übersetzung erkennen. Als Wort – Ton -- Komponist schmückt
Mozart einzelne Worte besonders aus, die bei Übersetzungen oft an anderer
Stelle stehen. So sind auch bei diversen Lustspielen viele Pointen des
übersetzten Textes nicht genau an derselben Stelle wie die dazugehörigen
Pointen in der Musik.
„Originalsprache“ gibt es nur eine. Bei Übersetzungen in eine fremde Sprache
liegen aber mehrere Fassungen vor, wobei die zeitlich letzte nicht immer die
beste sein muss. So gibt es z.B. bei Mozarts „Figaro“ von 1771 – 1971 nahezu
20 verschiedene Übersetzungen in die deutsche Sprache, die voneinander
abweichen. Eine Vereinheitlichung auf deutschen Bühnen gibt es kaum. –„Der
Eine will möglichst wörtlich übersetzen, ein Anderer stellt den Sinn, den
Ausdruck über das Einzelwort, ein Dritter sucht Mozarts Musik oder die
italienischen Vokale im Text aufzufangen und bringt dem dramatischen Ablauf
jedes Opfer“. (Schünemann)
Ein weiterer Vorteil der Originalsprache ist rein praktischer Natur:
Opernhäuser engagieren oft Gastsänger oder müssen Ersatzkräfte einsetzen,
die wohl die Originalsprache beherrschen oder ihre Muttersprache, nicht aber
die „Sprache der Übersetzung“. Dies bringt oft Verwirrung.
Man kann aber auch Vorteile für eine Übersetzung anführen: Es ist plausibel,
dass der Zuhörer das Werk in seiner Sprache am besten verfolgen und
verstehen kann. Manchmal sind auch Übersetzungen recht gut und
beeinträchtigen nicht die Wirkung der Musik. So haben alle größeren und
kleineren Schwächen von gebräuchlichen Übersetzungen Mozarts vollendet
schöne, vollendet geistreiche Musik kaum zu vermindern vermocht.
Dem Original am nächsten kommt aber doch nur eine Aufführung in der
Ursprache. Allerdings setzt sie entsprechende Sprachkenntnisse bzw. eine
eingehende, intellektuelle Einführung des Publikums in das Werk voraus.
Eine Möglichkeit, die Sprachbarrieren zu überwinden und einem Publikum mit
einer anderen Sprache als der Originalsprache so viel wie möglich vom Text
mitzugeben, ist die, den Text der Übersetzung über der Bühne zu projizieren,
wie dies im Linzer Landestheater mitunter geschieht.
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Andrea Stumbauer, Sopran
Geboren in St. Oswald (OÖ).
Erste Gesangsausbildung am Bruckner Konservatorium in
Linz. Studium der Gesangspädagogik an der Hochschule
Mozarteum Salzburg sowie Studium Lied und Oratorium.
Meisterkurse bei Kurt Widmer und Robert Holl. Zahlreiche
Konzerte im In- und Ausland (im Brucknerhaus, im Großen Saal des Mozarteums, in Westminster
Abbey) sowie Rundfunk und Fernsehaufnahmen.
1998 war sie Solistin der Papstmesse im Salzburger Dom.
Heidemarie Forster, Alt
Geboren in Steyr.
Studium Musikalische Elementarerziehung mit dem
Schwerpunktinstrument Waldhorn am Bruckner
Konservatorium in Linz.
Gesangsunterricht an der Musikhochschule Wien. Studium
IGP und Sologesang am Bruckner Konservatorium.
Studium Sologesang am Konservatorium Innsbruck.
Engagements am Tiroler Landestheater Meisterkurs bei
Brigitte Fassbaender.
Brent Damkier, Tenor
Geboren in Hayward (USA).
Gesangstudium am Musikkonservatorium San Francisco.
Seit Dezember 1996 Fortsetzung seiner Studien in
Österreich.
Zahlreiche Opernrollen (u. a. Titelrolle in Rossinis „II Conte
Ory“, Graf Almviva in „Der Barbier von Sevilla“).
Konzertengagements (Berlioz „Requiem“, Orffs „Carmina
Burana“ sowie Händels „Messias“.
1998 gab Brent Damkier sein europäisches Debüt mit der Rolle des Grafen
Almaviva in „Der Barbier von Sevilla“ im Linzer Landestheater
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Alfred Sausack, Bass
Geboren in Steyr.
Studium der Germanistik und Anglistik an der Universität
Wien. Gesangsstudium am Bruckner Konservatorium Linz
(Lied und Oratorium), Meisterkurse
u. a. bei Walter Berry und Robert Holl.
Rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland, vor allem
Liederabende (Schubert und Schumann) und
Kirchenkonzerte. Mitwirkung bei Opern- und
Musicalproduktionen (Orffs „Die Kluge“, „Der Mann von La Mancha“ ...).
Aufnahmen für den ORF, CD-Produktion mit Liedern von Franz Schubert.
Kurt Dlouhy
Geboren in Blindenmarkt, Niederösterreich
Musikpädagoge in Linz am Bruckner- Konservatorium.
Nach dem Besuch des musisch-pädagogischen BRG in
St. Pölten Studium an der Musikhochschule in Wien
(Musikpädagogik) und am Bruckner-Konservatorium Linz
(Gesangspädagogik und Dirigieren). Meisterkurse für
Chorleitung. Unterrichtstätigkeit am BORG Perg und an
der HBLA Amstetten.
Professor am Bruckner-Konservatorium (theoretische Fächer, Chorleitung),
Leiter des Quartettes "Noricum" (internationale Auftritte und Preise), des
Chores des Brucknerkonservatoriums Linz und des Bruckner-Chores Linz
(1993 – 1997). Choreinstudierungen für das Landestheater Linz, freier
Mitarbeiter des ORF-Landesstudios OÖ, Aufnahmeleiter für diverse
Ensembles bei CD-Produktionen, Referent des OÖ-Salzburgischen
Sängerbundes und des Chorverbandes Vorarlberg.
Seit 1990 musikalischer Leiter der "Blindenmarkter Herbsttage" (Lustige
Witwe, Orpheus in der Unterwelt, Fledermaus, Vogelhändler, Die schöne
Helena, Bettelstudent usw....)
Seit 1995 Dirigent des Kammerchores "Musica capricciosa" (internationale
Preise, Konzerte und Einladungen).
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Kammerchor musica capricciosa
"Hohe Musikalität – Begeisterung, diese zu zeigen und Freude am Singen"
waren die Vorgaben für einen Chor, der sich im Herbst 1995 formierte. Unter
der Stimmführung der SängerInnen des QUARTETT NORICUM, das auf
jahrzentelange Erfahrung im Singen zurückblicken kann, entstand in kürzester
Zeit ein klangprächtiges Ensemble.
Nach dem 1. Auftritt im Herbst 1995 gewinnt das Ensemble bereits im März
1996 beim Internationalen "Orlando di Lasso"-Chorwettbewerb in Rom eine
Goldmedaille.
Dieser Kammerchor überzeugt nicht nur durch seine Musikalität und
Textdeutlichkeit sondern auch durch sein besonderes Rhythmusgefühl. Vor
allem durch seine Natürlichkeit, seinen jugendlichen Elan und seinen oft
gelobten, unwiderstehlichen Charme gelingt es dem Chor, das Publikum
immer wieder zu verzaubern.
Ensemble musica capricciosa
Violine: Wolfram Wincor (Konzertmeister), Sabine Luger, Monika Schatz,
Daniela Mülleder, Josip Maticic, Monika Chang, Jutta Hemedinger,
Dominik Gillesberger
Viola: Thomas Koslowsky
Violoncello: Wolfgang Rieger (Continuo), Malva Hatibi
Kontrabass: Martin Hofinger
Oboe: Roland Schönhuber, Roswitha Raindl
Trompete: Josef Eidenberger, Peter Fliecher,
Johannes Hartl
Pauke: Johannes Karl
Orgel: Etsuko Nakade
Händels Cembalo
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Part the First
Synfony
Recitative (Tenor)
Comfort ye, comfort ye my people, saith your God. Speak ye comfortably to
Jerusalem, and cry unto her, that her warfare is accomplish´d, that her iniquity
is pardon´d. The voice of him that crieth in the wilderness: Prepare ye the way
of the Lord; make straight in the desert a highway for our God.
(Isiah XL, 1-3)
Aria (Tenor)
Ev`ry valley shall be exalted, and ev´ry mountain and hill made low, the
crooked straight, and the rough places plain.
(Isiah XL, 4)
Chorus
And the glory of the Lord shall be revealed. And all flesh shall see it together,
for the mouth of the Lord hath spoken it.
(Isiah XL, 5)
Recitative (Bass)
Thus saith the Lord, the Lord of Hosts: Yet once, a little while, and I will shake
the heaven´s and the earth, the sea and the dry land, and I will shake all
nations; and the desire of all nations shall come.
(Haggai II, 6-7)
The Lord, whom ye seek, shall suddenly come to His temple; ev´n the
messenger of the Covenant, whom ye delight in, behold, He shall come, saith
the Lord of Hosts.
(Malachi III, 1)
Aria (Alto)
But who may abide the day of His coming and who shall stand when He
appeareth? For He is like a refiner´s fire.
(Malachi III, 2)
Recitative (Alto)
Behold, a virgin shall conceive, and bear a son, and shall call His name
Emmanuel, “God with us“!
(Isiah VII, 14)
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Erster Teil
Sinfonie
Rezitativ (Tenor)
Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott. Redet Jerusalem zu Herzen und
verkündet der Stadt, dass ihr Frondienst zu Ende geht, dass ihre Schuld
beglichen ist. Eine Stimme ruft: Bahnt für den Herrn einen Weg durch die
Wüste! Baut in der Steppe eine ebene Straße für unseren Gott.
(Jesaja 40, 1-3)
Arie (Tenor)
Jedes Tal soll sich heben, jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist,
soll gerade werden, und was hüglig ist, werde eben.
(Jesaja 40, 4)
Chor
Dann offenbart sich die Herrlichkeit des Herren, alle Sterblichen werden sie
sehen. Ja, der Mund des Herrn hat gesprochen.
(Jesaja 40,5)
Rezitativ (Bass)
Denn so spricht der Herr der Heere: Nur noch kurze Zeit, dann lasse ich den
Himmel und die Erde, das Meer und das Festland erbeben, und ich lasse alle
Völker erzittern. Dann strömen die Schätze aller Völker herbei.
(Haggai 2, 6-7)
Dann kommt plötzlich zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht, und der Bote
des Bundes, den ihr herbeiwünscht. Seht er kommt!, spricht der Herr der
Heere.
(Maleachi 3, 1)
Arie (Alt)
Doch wer erträgt den Tag, an dem er kommt? Wer kann bestehen, wenn er
erscheint? Denn er ist wie das Feuer im Schmelzofen.
(Maleachi 3, 2)
Rezitativ (Alt)
Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären,
und sie wird ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben.
(Jesaja 7, 14)
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Aria (Alto)
O thou that tellest good tidings to Zion, get thee up into the high mountain,
thou that tellest good tidings to Jerusalem, lift up thy voice with strength, lift it
up, be not afraid. Say unto the cities of Judah: Behold your God!
(Isiah XL, 9)
Chorus
O thou that tellest good tidings to Zion, good tidings to Jerusalem, arise, say
unto the cities of Judah: Behold your God, behold, the glory of the Lord is
risen upon thee.
(Isiah LX, 1)
Recitative (Bass)
For behold, darkness shall cover the earth, and gross darkness the people:
but the Lord shall arise upon thee, and His glory shall be seen upon thee. And
the Gentiles shall come to thy light, and kings to the brightness of thy rising.
(Isiah LX, 2-3)
Aria (Bass)
The people that walked in darkness have seen a geat light. And they that
dwell in the land of the shadow of death, upon them hath the light shined.
(Isiah IX, 1)
Chorus
For unto us a child is born, unto us a Son is given, and the government shall
be upon His shoulder, and His Name shall be called: Wonderful, Counsellor,
The Mighty God, The Everlasting Father, The Prince of Peace!
(Isiah IX, 5)
Pifa
Recitative (Soprano)
There were shepherds abiding in the field, keeping watch over their flock by
night. And low, the angel of the Lord came upon them, and the glory of the
lord shone round about them, and they were sore afraid. And the angel said
unto them: Fear not, for behold, I bring you good tidings of great joy, which
shall be to all people. For unto you is born this day, in the city of David, a
Saviour, which is Christ the Lord. And suddenly there was with the angel a
multitude of the heav´nly host, praising God, and saying:
(Luke II, 8-13)
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Arie (Alt)
Steig auf einen hohen Berg, Zion, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme
mit Macht, Jerusalem, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme, fürchte dich
nicht! Sag den Städten in Juda: Seht, da ist euer Gott.
(Jesaja 40, 9)
Chor
Zion, du Botin der Freude. Auf, werde licht, denn es kommt dein Licht, und die
Herrlichkeit des Herrn geht leuchtend auf über dir.
(Jesaja 60, 1)
Rezitativ (Bass)
Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker, doch über dir
geht leuchtend der Herr auf, seine Herrlichkeit erscheint über dir. Völker
wandern zu deinem Licht und Könige zu deinem strahlenden Glanz.
(Jesaja 60, 2-3)
Arie (Bass)
Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land
der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf.
(Jesaja 9, 1)
Chor
Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft
liegt auf seiner Schulter; man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott,
Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens.
(Jesaja 9, 5)
Pifa
Rezitativ (Sopran)
In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei
ihrer Herde. Da trat der Engel das Herren zu ihnen, und der Glanz des Herren
umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen:
Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem
ganzen Volk zuteil werden soll. Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter
geboren; er ist der Messias, der Herr. Und plötzlich war bei dem Engel ein
großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach:
(Lukas 2, 8-13)
14
Chorus
Glory to God in the highest, and peace on earth, good will towards men!
(Luke II, 14)
Aria (Soprano)
Rejoice greatly, O daughter of Zion, shout, O daughter of Jerusalem, behold,
thy King cometh unto thee. He is the righteous Saviour, and He shall speak
peace unto the heathen.
(Zechariah IX, 9-10)
Recitative (Alto)
Then shall the eyes of the blind be open´d, and the ears of the deaf
unstopped; then shall the lame man leap as an hart, and the tongue of the
dumb shall sing.
(Isiah XXXV, 5-6)
Duet (Alto, Soprano)
He shall feed his flock like a shepherd, and He shall gather the lambs with His
arm; and carry them in His bosom, and gently lead those that are with young.
(Isiah XL, 11)
Come unto Him all ye that labour, come unto Him that are heavy laden, and
He will give you rest. Take His yoke upon you, and learn of Him, for He is
meek and lowly of heart, and ye shall find rest unto your souls.
(Matthew XI, 28-29)
Chorus
His yoke is easy, His burthen is light.
(Matthew XI, 30)
Part the Second
Chorus
Behold the lamb of God, that taketh away the sin of the world.
(John I, 29)
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Chor
Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen
seiner Gnade.
(Lukas 2, 14)
Arie (Sopran)
Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König
kommt zu dir. Er ist gerecht und hilft, und er verkündet für die Völker den
Frieden.
(Sacharja 9, 9-10)
Rezitativ (Alt)
Dann werden die Augen der Blinden geöffnet, auch die Ohren der Tauben
sind wieder offen. Dann springt der Lahme wie ein Hirsch, die Zunge des
Stummen jauchzt auf.
(Jesaja 35, 5-6)
Duett (Alt, Sopran)
Wie ein Hirt führt er seine Herde zur Weide, er sammelt sie mit starker Hand.
Die Lämmer trägt er auf dem Arm, die Mutterschafe führt er behutsam.
(Jesaja 40, 11)
Kommt alle zu ihm, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Er
wird euch Ruhe verschaffen. Nehmt sein Joch auf euch und lernt von ihm;
denn er ist gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure
Seele.
(Matthäus 11, 28-29)
Chor
Denn sein Joch drückt nicht und seine Last ist leicht.
(Matthäus 11, 30)
Zweiter Teil
Chor
Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt.
(Johannes 1, 29)
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Aria (Alto)
He was despised and rejected of men, a man of sorrows, and acquainted with
grief.
(Isiah LIII, 3)
He gave His back to the smiters, and His cheeks to them that plucked off the
hair, He hid not His face from shame and spitting.
(Isiah L, 6)
Chorus
Surely, He hath borne our griefs and carried our sorrows; He was wounded for
our transgressions, He was bruised for our iniquities; the chastisement of our
peace was upon Him.
(Isiah LIII, 4-5)
Chorus
And with His stripes we are healed.
(Isiah LIII, 5)
Chorus
All we like sheep have gone astray, we have turned ev´ry one to his
own way; And the Lord hath laid on Him the iniquity of us all.
(Isiah LIII, 6)
Recitative (Tenor)
All they that see Him, laugh Him to scorn; they shoot out their lips, and shake
their heads, saying:
(Psalm XXII, 8)
Chorus
He trusted in God that He would deliver Him, let Him deliver Him, if He delight
in Him.
(Psalm XXII, 9)
Recitative (Soprano)
Thy rebuke hath broken His heart; He is full of heaviness; He looked for some
to have pity on Him, but there was no man, neither found He any to comfort
Him.
(Psalm LXIX, 21)
17
Arie (Alt)
Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller
Schmerzen, mit Krankheit vertraut.
(Jesaja 53, 3)
Er hielt seinen Rücken denen hin, die ihn schlugen, und denen, die ihm den
Bart ausrissen, seine Wangen. Sein Gesicht verbarg er nicht vor
Schmähungen und Speichel.
(Jesaja 50, 6)
Chor
Aber er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich
geladen. Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen
unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm.
(Jesaja 53, 4-5)
Chor
Durch seine Wunden sind wir geheilt.
(Jesaja 53, 5)
Chor
Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe, jeder ging für sich seinen Weg. Doch
der Herr lud auf ihn die Schuld von uns allen.
(Jesaja 53, 6)
Rezitativ (Tenor)
Alle, die ihn sehen, verlachen ihn, verziehen die Lippen, schütteln den Kopf:
(Psalm 22, 8)
Chor
Er wälze die Last auf den Herrn, der soll ihn befreien! Der reiße ihn heraus,
wenn er an ihm Gefallen hat.
(Psalm 22, 9)
Rezitativ (Sopran)
Die Schande bricht ihm das Herz, ganz krank ist er vor Schmach; umsonst hat
er auf Mitleid gewartet, auf einen Tröster, doch er hat keinen gefunden.
(Psalm 69, 21)
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Arioso (Soprano)
Behold, and see if there be any sorrow like unto His sorrow!
(Lamentations of Jeremiah I, 12)
Recitative (Tenor)
He was cut off out of the land of the living; for the transgressions of Thy
people was He stricken.
(Isiah LIII, 8)
Aria (Tenor)
But thou didst not leave His soul in hell; nor didst Thou suffer Thy Holy One to
see corruption.
(Psalm XVI, 10)
Chorus
Lift up your heads, O ye gates, and be ye lift up, ye everlasting doors, and the
King of Glory shall come in! Who is this King of Glory? The Lord strong and
mighty, the Lord mighty in battle. Lift up your heads, O ye gates and be ye lift
up, ye everlasting doors, and the King of Glory shall come in! Who is this King
of Glory? The Lord of Hosts, He is the King of Glory.
(Psalm XXIV, 7-10)
Aria (Alto)
Thou art gone up on high, Thou hast led captivity captive, and received gifts
for men, yea, even for Thine enemies, that the Lord God might dwell among
them.
(Psalm LXVIII, 19)
Aria (Soprano)
How beautiful are the feet of them that preach the gospel of peace, and bring
gald tidings of good things.
(Isiah LII, 7; Romains X, 15)
Aria (Bass)
Why do the nations so furiously rage together, why do the people imagine a
vain thing? The kings of the earth rise up, and the rulers take counsel together
against the Lord and His anointed.
(Psalm II, 1-2)
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Arioso (Sopran)
Ihr alle, die ihr des Weges zieht, schaut doch und seht, ob ein Schmerz ist wie
sein Schmerz!
(Klagelieder 1, 12)
Rezitativ (Tenor)
Er wurde vom Land der Lebenden abgeschnitten und wegen der Verbrechen
seines Volkes zu Tode getroffen.
(Jesaja 53, 8)
Arie (Tenor)
Denn du gibst ihn nicht der Unterwelt preis; du läßt deinen Frommen das Grab
nicht schauen.
(Psalm 16, 10)
Chor
Ihr Tore, hebt euch nach oben, hebt euch, ihr uralten Pforten; denn es kommt
der König der Herrlichkeit. Wer ist der König der Herrlichkeit? Der Herr, stark
und gewaltig, der Herr, mächtig im Kampf. Ihr Tore, hebt euch nach oben,
hebt euch, ihr uralten Pforten; denn es kommt der König der Herrlichkeit. Wer
ist der König der Herrlichkeit? Der Herr der Heerscharen, er ist der König der
Herrlichkeit.
(Psalm 24, 7-10)
Arie (Alt)
Du zogst hinauf zur Höhe, führtest Gefangene mit; du nahmst Gaben
entgegen von den Menschen. Auch Empörer müssen wohnen bei Gott, dem
Herrn.
(Psalm 68, 19)
Arie (Sopran)
Wie willkommen sind die Schritte der Freudenboten, die Frieden ankündigen
und frohe Botschaft bringen und Gutes verkündigen.
(Jesaja 52, 7; Römer 10, 15)
Arie (Bass)
Warum toben die Völker, warum machen die Nationen vergeblich Pläne?
Die Könige der Erde stehen auf, die Großen haben sich verbündet gegen den
Herrn und seinen Gesalbten.
(Psalm 2, 1-2)
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Recitative (Tenor)
He that dwelleth in heaven shall laugh them to scorn, the Lord shall have them
in derision.
(Psalm II, 4)
Aria (Tenor)
Thou shalt break them with a rod of iron, Thou shalt dash them in pieces like a
potter´s vessel.
(Psalm II, 9)
Chorus
Hallelujah! For the Lord God Omnipotent reigneth! Hallelujah!
(Apocalypse XIX, 6)
The Kingdom of this world is become the Kingdom of our Lord and of His
Christ, and He shall reign for ever and ever.
(Apocalypse XI, 15)
King of Kings, and Lord of Lords.
(Apocalypse XIX, 16)
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Rezitativ (Tenor)
Doch er, der im Himmel thront, lacht, der Herr verspottet sie.
(Psalm 2, 4)
Arie (Tenor)
Du wirst sie zerschlagen mit eiserner Keule, wie Krüge aus Ton wirst du sie
zertrümmern.
(Psalm 2, 9)
Chor
Halleluja! Denn König geworden ist der Herr, unser Gott, der Herrscher über
die ganze Schöpfung.
(Offenbarung 19, 6)
Nun gehört die Herrschaft über die Welt unserem Herrn und seinem
Gesalbten; und sie werden herrschen in alle Ewigkeit.
(Offenbarung 11, 15)
König der Könige und Herr der Herren!
(Offenbarung 19, 16)
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Part the Third
Aria (Soprano)
I know that my Redeemer liveth, and that He shall stand at the latter day upon
the earth. And tho´ worms destroy this body, yet in my flesh shall I see God.
(Job XIX, 25-26)
For now is Christ risen from the dead, the first fruits of them that sleep.
(First Epistle to the Corinthians XV, 20)
Chorus
Since by man came death, by man came also the resurrection of the dead.
For as in Adam all die, even so in Christ shall all be made alive.
(First Epistle to the Corinthians XV, 21-22)
Recitative (Bass)
Behold, I tell you a mystery; we shall not all sleep, and we shall all be chang´d
in a moment, in the twinkling of an eye, at the last trumpet.
(First Epistle to the Corinthians XV, 51-52)
Aria (Bass)
The trumpet shall sound, and the dead shall be rais´d incorruptible, and we
shall be chang´d. For this corruptible must put on incorruption, and this mortal
must put on immortality.
(First Epistle to the Corinthians XV, 52-53)
Chorus
Worthy is the Lamb that was slain, and hath redeemed us to God by His
blood, to receive power, and riches, and wisdom, and strenght, and honour,
and glory, and blessing. Blessing and honour, glory and pow’r be unto Him
that sitteth upon the throne, and unto the Lamb for ever and ever.
Amen.
(Apocalypse V, 9-13)
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Dritter Teil
Arie (Sopran)
Doch ich, ich weiß: Mein Erlöser lebt, als Letzter erhebt er sich über dem
Staub. Ohne meine Haut, die so zerfetzte, und ohne mein Fleisch werde ich
Gott schauen.
(Ijob 19, 25-26)
Nun aber i s t Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der
Entschlafenen.
(1 Korinther 15, 20)
Chor
Da nämlich durch e i n e n Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch
e i n e n Menschen auch die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle
sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden.
(1 Korinther 15, 21-22)
Rezitativ (Bass)
Seht, ich enthülle euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, aber
wir werden alle verwandelt werden – plötzlich, in einem Augenblick, beim
letzten Posaunenschall.
(1 Korinther 15, 51-52)
Arie (Bass)
Die Posaune wird erschallen, die Toten werden zur Unvergänglichkeit
auferweckt, wir aber werden verwandelt werden. Denn dieses Vergängliche
muss sich mit Unvergänglichkeit bekleiden und dieses Sterbliche mit
Unsterblichkeit.
(1 Korinther 15, 52-53)
Chor
Würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde und mit seinem Blut Menschen
für Gott erworben hat, um Macht zu empfangen, Reichtum und Weisheit,
Herrlichkeit und Lob. Ihm, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm gebühren
Lob und Ehre und Herrlichkeit und Kraft in alle Ewigkeit.
Amen.
(Offenbarung 5, 9-13
(Einheitsübersetzung der Bibel, 1980)
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