Franz Herrmann - Gietl Verlage

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Franz Herrmann - Gietl Verlage
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Franz
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Herrma
Regensburger
Beat- und Popkultur
Geschichte, Bands und Tanzlokale
der 60er und 70er Jahre in
Regensburg und Umgebung
In dem Buch „Regensburger Beat- und Popkultur“ beschreibt der Autor, wie
er die Entstehung der Beat- und Popmusikszene im Raum Regensburg erlebt
hat. Dabei schildert er auch Modetrends, Tänze, Beatwettbewerbe und vieles
mehr aus der damaligen Zeit und hat diese reich bebildert.
Ebenso werden die Tanzlokale aus den 60er und 70er Jahren mit ihren
Eigenheiten beschrieben und in Bildern gezeigt, in denen die Live-Bands in
Regensburg und Umgebung auftraten.
Der Autor konnte ehemalige Musikkollegen von 22 der damals besten Bands
aus dem Raum Regensburg gewinnen, ihre Bandgeschichte aufzuschreiben.
Das Buch soll diese schöne und interessante Zeit wieder ins Gedächtnis rufen
und für junge Leute erlebbar machen.
Franz
Herrmann
Franz Herrmann wurde 1950 in Regensburg
geboren und beschäftigte sich schon von
Kindesbeinen an mit Musik. Im Elternhaus
und bei den Domspatzen wurden die
musikalischen Grundkenntnisse vermittelt,
die er in den 60er und 70er Jahren dann in
der Beat- und Popmusik-Band „The Dick
Herman Group“ anwenden konnte. 1974,
nach etwa 10 Jaren Bandmusik beendete
Franz Herrmann diese Karriere, um sich mehr
der Familie und seinem Beruf als Sparkassenangestellter zu widmen.
Regensburger Beat- und Popkultur
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Preis:
29,90 EUR (D)
The Beathovens
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The Speedfires
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Franz Herrmann
Regensburger Beat- und Popkultur
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Franz Herrmann
Regensburger
Beat- und Popkultur
Geschichte, Bands und Tanzlokale der 60er und 70er Jahre
in Regensburg und Umgebung
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Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in
der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
ISBN 978-3-86646-304-2
1. Auflage 2014
© 2014 MZ-Buchverlag in der H. Gietl Verlag & Publikationsservice GmbH, Regenstauf
(www.gietl-verlag.de)
Alle Rechte vorbehalten.
ISBN: 978-3-86646-304-2
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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6
Umfeld und Entstehung der Beat- und Popmusik-Szene generell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Mode-Outfits/Medien/Autos. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Übersicht der damals aktiven Bands und Musiker
in und um Regensburg – Hauptbesetzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Lokale/Szene/Fans/Musikerfrauen/Musikertreffs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Veranstaltungen/Ereignisse/Wettbewerbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109
Ausrüstung/Anlage/Instrumente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127
Bandstories. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147
Quellenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 307
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VORWORT
Vorwort
Entstanden ist die Idee, diese Dokumentation zu erstellen 2010, im Urlaub in Burgund. Als ich einmal schlecht schlafen konnte und
wach im Bett lag, fielen mir viele damalige Ereignisse ein und ich fand, dass es schade wäre, wenn diese Zeit des Aufbruches und des
Ausbruches aus der konventionellen Musik im Raum Regensburg in Vergessenheit geraten würde.
Zuhause angekommen, habe ich mit einer Stoffsammlung begonnen, die mir zeigte, dass es viele Vorkommnisse aus der Zeit gab, die
es wert sind, aufgezeichnet zu werden. So habe ich mal aufs gerade Wohl losgeschrieben. Sehr schnell aber taten sich Lücken im Gedächtnis auf und es war klar: Ohne die Hilfe anderer ehemaliger Musiker ist eine umfängliche Dokumentation nicht zu machen.
Ich habe daher Kontakt mit vielen ehemaligen Musikerkollegen aufgenommen, die mitgeholfen haben, die Dokumentation zu erstellen,
insbesondere die Bandstories.
Dies sind:
Alois Abt
Dieter Binninger
Wolfgang Dallmeier
Alfons Dobner
Vitus Dorfner
Heinz Fackler
Heinz Forster
Heinz Galli
Werner Gallmeier
Heinz Graf
Rudi Hamm
Herbert Hoffmann
Fritz Hueber
Volker Kannacher
Astrid Kramar (geb.Kannacher)
Willi Kurek
Uli Listl
Werner Manhart
Gerd Matschiner
Jo Meyer
Jens Müller
Peter Muth
Heinz Preisler (verstorben 12.04.13)
Alfred Schießl
Evi Thomahogh
Rainer Winkelhöfer
Alfons Zenger
Ihnen allen vielen Dank für die tatkräftige Unterstützung, ohne sie wäre diese Doku nicht gelungen. Ich hoffe, es hat allen so viel Spaß
gemacht wie mir, in dieser „guten alten Zeit“ zu recherchieren und die Geschichten aufzuschreiben.
Regensburg, den 01.09.2014
Franz Herrmann
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BEAT- UND POPMUSIKSZENE
Rock and Roll
In den 50er Jahren begann eine Revolution
in der Unterhaltungsmusik, welche die jungen Menschen begeisterte und mitriss.
Rock and Roll war die rhythmische Antwort
der jungen Generation auf die als muffig
und konservativ empfundene Musik der Eltern und Großeltern. Begeistert tanzten die
Jungen mit Petticoat und Elvis-Tolle nach
den neuen, wilden Songs der Rocklegenden wie Chuck Berry, Bill Haley und nicht
zuletzt Elvis Presley. Diese Rhythmen
brachten die Menschen im wahrsten Sinne
des Wortes „in Bewegung“. Sie beeinflussten nicht nur die Musikszene sondern auch
Mode, Lebensstil und Einstellung der jungen Nachkriegsgeneration.
Plattencover von Rock around the clock
Beat- und Popmusik
Anfang der 60er Jahre entstand eine neue
Protestbewegung. Man duckte und kuschte sich nicht mehr vor der Obrigkeit und
schwieg, sondern man artikulierte seinen
Protest gegen das Establishment. Der Generationenkonflikt wurde offen, ehrlich
und überzeugend ausgetragen und dies
auf allen Ebenen der Gesellschaft.
Die später als 68er-Generation benannten
jungen Menschen protestierten gegen Kapitalismus, Politik, Vietnamkrieg, prüde Sexualvorstellungen, scheinheilige Moral, Autorität, konservative Weltanschauung, antiquierten Lebensstil und vieles mehr.
Dieser Widerstand fand seinen Ausdruck
nicht nur in der Musik, sondern auch in der
Kleidung und in provokanten Frisuren. So
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kam eine neue, bisher noch nicht
gehörte Musik aus England, insbesondere aus Liverpool, die lauter, härter und dreckiger war, als
alles bisher Gehörte: der Beat.
Dieser Umbruch vom Rock and
Roll der 50er Jahre hin zur Beatmusik der 60er Jahre wurde maßgeblich beeinflusst durch Bands
wie die Beatles, die Stones, die
Kinks und viele andere neue
Gruppen, die plötzlich Musik in
einem neuen, stampfenden
Rhythmus (Beat) und einer damals von vielen Älteren als wild
Die „Fab four“ – The Beatles
bezeichneten Show darboten.
Diese neue Musik traf genau den
Zeitgeist der jungen Generation
und entwickelte sich – auch wieder begleitet von so etwas wie
Rebellion gegen die Älteren – je
nach Ausprägung von den melodiösen Songs der Beatles und
dem Westcoastsound der Beach
Boys oder den vom Rhythm and
Blues geprägten Songs der Stones bis hin zu den sehr aggressiven Songs der Who.
Soulmusik
In den USA entwickelte sich aus
Blues- und Gospelmusik der daDie Rolling Stones in Erstbesetzung
mals unterdrückten schwarzen
Bevölkerung die sogenannte
Soulmusik mit Vertretern wie
James Brown, Wilson Pickett, Otis
Redding und vielen anderen.
Diese Art von Musik drückte die
Gefühle der einfachen, schwarzen
Bevölkerung aus und entfachte
bei der jungen Generation, auch
wegen seiner Rhythmik, große
Begeisterung. Sie transportierte
vor allem den Protest und den
Aufstand der Schwarzen gegen
die herrschende Diskriminierung
und Unterdrückung und wurde
auch von vielen „Weißen“ unterstützt.
Plattencover der LP-Sammlung „That’s soul“
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BEAT- UND POPMUSIKSZENE
»The times
they are a
changing«
Der König des Protestsongs – Bob Dylan
Protestsongs
Eine ganz andere Musikrichtung entwickelte sich aus der Folkmusik, vor allem in den USA. Bob Dylan und Joan Beaz, weiße Musiker, die das Establishment und die handelnden Politiker in ihren
Songs anprangerten, waren die Protagonisten einer musikalischen
Bewegung, die in ihren Liedern den politischen Protest als Inhalt
hatten und ihn so besser transportieren konnten, um die jungen
Leute aufzurütteln.
Gerade Ende der 60er Jahre war der Vietnam-Krieg mit seinen
Schrecken und Auswirkungen ein immer wiederkehrendes Thema
Die „Grande Dame“ der kritischen Protestsänger Joan Baez
in ihren Songs. Bob Dylan kündigte schon 1964 vorausschauend
mit seinem Song „The times they are a changing“ an, dass sich
die Zeiten, auch die musikalischen, ändern werden.
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BEAT- UND POPMUSIKSZENE
Flower-Power-Musik
Eine andere Bewegung vervollständigte das bunte Bild der damaligen Musikszene. Inspiriert auch wieder von den Folksängern,
übernahm die Flower-Power-Bewegung wesentliche Elemente dieser Musikrichtung und entwickelte sich hin zu einer „Hippiemusik“,
die in Scott McKenzies „San Francisco” ihre „Hymne“ fand.
Deutsche Popmusik
In Deutschland fanden deutsch singende Interpreten wie Peter
Maffay, Chris Roberts, Heino, Christian Anders, Roy Black, Marianne Rosenberg, Peggy March und viele andere mit ihren Liedern,
einprägsamen Melodien oder rhythmischen Songs ihre Fans. Ihr
Podium hatten diese Interpreten vor allem in der „ZDF-Hitparade“,
die von Dieter Thomas Heck moderiert wurde, sowie in der Sendung „Disco“ mit Ilja Richter.
Weitere deutschsprachige Musiksendungen dieser Zeit waren auch
„Musik aus Studio B“, gesendet ab 1961 und moderiert von Chris
Howland, sowie die „Starparade“ ab 1968, präsentiert von Rainer
Holbe und mit dem Orchester James Last.
Plattencover von Scott McKenzies „San Francisco“
LP aus der ZDF-Hitparade mit Dieter Thomas Heck
Ilja Richter aus der Sendung „Disco“
Ihr Podium hatten diese Interpreten vor
allem in der ZDF-Hitparade…
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BEAT- UND POPMUSIKSZENE
Auswirkungen auf die Tänze
Durch all diese neuen Musikformen änderte sich auch das
Tanzverhalten. Hielt man noch in der Rock and Roll-Zeit die
Partnerin beim Tanz im bzw. am Arm (wenn auch mit Überschlägen, „Wegschleudern“ usw.), so entwickelten sich beginnend mit dem Twist und danach mit den stampfenden BeatRhythmen Tänze, die getrennt getanzt wurden.
Dies geschah mit Bewegungen der Arme/ Füße und des ganzen
Körpers im Takt der Musik, wobei sich manchmal die Paare gegenüber, aber auch teilweise getrennt voneinander, bunt verteilt
Twist-Tanzen
in den 50ern
auf einer Tanzfläche, zur Musik bewegten. Die Tanzschulen der damaligen Zeit versuchten nun auch neben den Standard-Tänzen diese
neuen Tanzformen zu vermitteln. Dies waren in Regensburg vor allem die Tanzschulen Neubert, Weber und Huber. Jedoch entwickelten
sich die neuen Tänze, überwiegend aus England kommend, rasend
schnell, sodass sie oft nur durch Hingucken, (Fernsehen, in den Lokalen oder zuhause) vor dem Spiegel nachahmend, schnell von den
jungen Menschen selbst einstudiert und erlernt werden konnten.
Man wollte und musste immer „in“ sein.
Beat-Tanz
in den
60ern
Typisches Tanzschulenfoto aus dieser Zeit – hier Tanzschule „Neubert“ 1966 im Treppenhaus des Kolpinghauses
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BEAT- UND POPMUSIKSZENE
Die MZ veröffentlichte im April 1966 einen Artikel über die modernen, neuen Tänze, der zeigt, wie lächerlich die damalige Musik und
die Tänze von der Presse gemacht wurden. Insbesondere die Zeitangabe zur Haltbarkeit des Beats als „Eintagsfliege“ zeigt, wie sehr
die damaligen Presseschreiber irrten!
Hier das Ehepaar Neubert bei der Tanz-Demo zum Artikel
Beat-Partys in Tanzschulen waren „in“
Die Tanzlehrer geben dem Beat noch
eine Saison
Presseartikel der MZ von 1966
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BEAT- UND POPMUSIKSZENE
Mikrofon eines Grundig-Tonbandgerätes
Tragbarer Plattenspieler aus den 60ern
Altes Röhrenradio, anfangs als Verstärker genutzt
Auswirkungen auf die Musikszene
Die neue Musikrichtung bot nun auch den
aufstrebenden Musikern ein schier unerschöpfliches Reservoir an Songs und Musikrichtungen, die es zu interpretieren galt.
Instrumente
In der Folge versuchten nun junge Musiker
die neue, dem Geschmack des jungen Publikums entsprechende Musik nachzuspielen und entwickelten Fertigkeiten und Fähigkeiten bei den nun angesagten Instrumenten wie Gitarre, Bass und Schlagzeug.
Viele erlernten diese Instrumente als Autodidakt. Da es keine Lehrer für Beatmusik
gab, blieb den jungen Leuten nur das Abschauen oder Imitieren von Profibands.
Hier kamen vielen Musikern oft die Kenntnisse aus den erlernten, traditionellen Mu-
Plattencover
von den Beatles
sikinstrumenten wie Geige, Akkordeon,
Klavier oder einem Blasinstrument zugute.
Häufig wurden die Stimmen und Musikinstrumente durch Röhrenradios verstärkt, um
überhaupt gehört zu werden. Verwendet
wurden auch Mikrophone von Tonbandgeräten wie die von der Marke Grundig.
Leider blieb so manches Röhrenradio auf
der Strecke, denn für eine solche Belastung
waren diese Geräte nicht konzipiert. Um
einen besseren Sound erzielen zu können,
mussten Verstärker und Lautsprecher gekauft werden, die von der nun entstehenden Musikindustrie hergestellt und angeboten wurden.
Besetzung der Bands
Waren es Ende der 50er, Anfang der 60er
Jahre häufig noch Combos oder Trios in der
Besetzung Schlagzeug, Akkordeon und
Bass, manchmal auch Gitarre, wurde es
durch die Vorbilder aus den 60ern nun
„in“, in der 4er-Formation mit
• Leadgitarre
• Begleitgitarre
• Bass und
• Schlagzeug
aufzutreten. Später kam dann manchmal
auch noch eine Orgel hinzu. Gerade an
den Bands, die bereits Anfang der 60er
Jahre zu spielen begannen, kann man diese Entwicklung ablesen.
Tanz-Cafés
Die Tanz-Cafés schossen wie „Pilze aus
dem Boden“ und es gab ein großes Angebot an Live-Musik in und um Regensburg
(siehe auch Kapitel 4). In den Lokalen liefen
die Tanzveranstaltungen immer nach dem
gleichen Schema ab. Üblicherweise wurde
eine Tanzrunde mit drei Liedern gespielt
und dazwischen eine ca. 10-minütige Pause
eingelegt, um sich zu setzen, etwas zu trinken und um bei der nächsten Runde wieder
ein Mädchen zum Tanz aufzufordern.
Diese Tanzpause wurde häufig mit einer
kurzen Melodie durch die Band angekündigt, individuell je Band.
Die Tanzbands wurden vom Veranstalter
meistens nach einem Stundensatz pro
Bandmitglied bezahlt, erhielten häufig die
Getränke und ein Essen frei und in der Bar
oft einen Vorzugspreis für die dort ausgeschenkten Spirituosen.
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BEAT- UND POPMUSIKSZENE
Plattenladen „Music-Center“
im Donaueinkaufszentrum
Aussuchen/ Einstudieren
der Songs
Da es für die Musikstücke weder Texte
noch Noten zu kaufen gab und sie aus
Gründen der Aktualität rasch einstudiert
werden mussten, konnten die Titel nur von
einer Schallplatte, damals Single, abgehört
und von den Musikern selbst in Text und
Harmonien/ Melodien umgesetzt werden.
Maßgebend für die Aktualität waren die
wöchentlichen Hitparaden im Radio.
Aussuchen und Kaufen – mit Beratung
konnte man Schallplatten damals in einem
richtigen Schallplattenladen. In Regensburg waren das z.B. Stereo 2000, Radio
Eberl, Schallplatten Weidlich, Schallplatten
Amend, Music Center usw.
Oben ein Zeitungsfoto des von Karl Peinl
(siehe auch Lokale mit Live-Musik in Regensburg) am 15.11.1967 im Donaueinkaufszentrum als „Music Center“ eröffneten Schallplattenladens.
Wie damals üblich, wurden die Schallplatten in speziellen Ständern angeboten, die
nach Musikart (Klassik, Operette, Beatmusik, Schlager) getrennt geordnet wa-
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Musikcharts vom Januar 1965:
1.
2.
3.
4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. Kleine Annabell (Kenn ein Land)
Pretty Woman
Das ist die Frage aller Fragen (Spanish Harlem)
Memphis Tennessee Vergangen vergessen vorüber (So ein Tag...) Rag Doll Do Wah Diddy Diddy I Feel Fine Mama House Of The Rising Sun Seide und Samt Cinderella Baby Skinny Minnie Schneemann Baby Love Du du du gehst vorbei Tennessee Waltz Sein bestes Pferd Das kommt vom Rudern,
das kommt vom Segeln
Kiddy Kiddy Kiss Me Ronny
Roy Orbison Cliff Richard
Dave Clark Five (Bernd Spier) Freddy Quinn Five Tops (Four Seasons) Manfred Mann Beatles
Margot Eskens The Animals Peter Alexander Drafi Deutscher Tony Sheridan (Rackets) Manuela Supremes Suzie Alma Cogan Martin Lauer Peter Lauch und
die Regenpfeifer Rita Pavone & Paul Anka
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BEAT- UND POPMUSIKSZENE
Die Rangfolge
der besten Schallplatten
wurde im Laden ausgehängt, damit man sofort
wusste, was
angesagt war.
Musikcharts vom August 1970
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. In The Summertime El condor pasa Yellow River Up Around The Bend A Song Of Joy Das schöne Mädchen von Seite 1 Cecilia Groovin´ With Mr. Bloe Du Question Ein Mädchen nach Maß American Woman Mungo Jerry Simon & Garfunkel Christie Creedence Clearwater Revival Miguel Rios Howard Carpendale Simon & Garfunkel Mr. Bloe Peter Maffay Moody Blues Chris Roberts Guess Who
ren. An einer „Hörtheke“ konnte man
sich die Platten mit Hilfe einer Hörmuschel mit Griff anhören und man saß dabei auf einer Art Barhocker. Karl Peinl war
damals schon sehr modern und bot an
der Hörtheke sogar Stereo-Kopfhörer an.
Käuflich erwerben konnte man hier Plattenspieler, Verstärker, Tonband- und Kassettengeräte - und das alles auch in Stereo! Die Rangfolge der besten, am meisten verkauften Schallplatten, wurde natürlich als „Hitparade“ im Laden ausgehängt, damit man sofort wusste, was angesagt war. Obenstehend ein Beispiel für
eine solche Hitparade, die damals für junge
Musikliebhaber sehr wichtig war. Diese
Musikcharts in Deutschland waren Anfang
der 60er Jahre noch stark geprägt von
deutschsprachigen Titeln. Später waren es
überwiegend englischsprachige Songs,
durchsetzt mit ein paar Titeln mit deutschsprachigen Schlagern.
Die Musikcharts und Hitlisten waren auch
wichtige Orientierungshilfen für die nun stark
anwachsende Zahl an Amateurbands. Um die
jungen Zuhörer zu begeistern, musste man
immer aktuell sein, denn was in den Charts
stand, war gefragt. Durch die verschiedensten technischen Möglichkeiten der Bands
und die teilweise sehr unterschiedlichen Interpretationen der Stücke, kam es zu bandtypischen Klangfarben und Sounds, die allerdings dann auch zum Wiedererkennungsmerkmal für die jeweilige Band wurden.
Reklamen von Regensburger Plattenläden
GEMA-Liste
Am Ende eines jeden Engagements kam bei
den Musikern sehr häufig große Freude auf,
denn der Veranstalter drückte – meistens
dem Bandleader – die „GEMA-Liste“ in die
Hand.
Man musste sehr detaillierte Angaben zu
den gespielten Stücken machen (Komponist, Interpret, Anzahl der Aufführungen im
Tanzlokal usw.), damit die Künstlervertretung GEMA dem Wirt eine Rechnung stellen konnte, um die Urheberrechte entsprechend zu entlohnen. Diese Aufgabe wurde
ungern und häufig mit viel Fantasie gelöst,
Meistens wechselten sich die Bandmitglieder nach jeder Veranstaltung ab, denn es
war echte „Strafarbeit“.
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MODE-OUTFITS
Mode
Während in der Rock and Roll-Zeit bei den Damen Pferdeschwanz
und Petticoat und bei den Herren Anzug, schmale Krawatte (meist
aus Leder) und eine Frisur mit Elvis-Welle modern waren, änderte
sich Anfang der 60er Jahre vor allem die Frisur der Männer. Viele
nahmen sich die Haartracht (Pilzköpfe) der Beatles als Vorbild.
In Regensburg beschäftigte sich lange Zeit auch die Presse mit
diesem Thema und nahm vor allem die aufs Korn, die sich die Haare lang wachsen ließen. Lange Mähne und ausgefallene Kleidung
waren danach für viele Leser das Beispiel für Faulheit und Arbeitsverweigerung. Auch ein Name für diese Jugendlichen war bald gefunden: Gammler. Ein Beispiel dafür liefert untenstehende Karikatur in der MZ von 1967.
Angesagt als neuester Schrei in der Bekleidung waren Stiefeletten
und Mützen, wie John Lennon sie trug.
Die Herrenhemden waren nun blumig bedruckt, eng tailliert, oft
mit Stehkragen und erinnerten an die Mode aus der Carnaby
Street in London, die damals als Vorbild diente.
Beatles-Mütze
Die damaligen Modevorbilder „The Beatles“ mit Anzug und
Krawatte
Beatles-Stiefel
Karikatur zum Thema „Gammler“ in MZ 1967
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MODE-OUTFITS
Vor allem Hosen, oben mit engem Schnitt und
unten mit einem weiten Schlag, teilweise auch
am Absatz gestuft, revolutionierten die damalige
Mode. Man unterschied die Hosentypen z.B. in:
• „Slop“
• „Shake“
• „Stufen“
ohne Bund und Bundfalten, ab
dem Knie ausgestellt
wie die Slop, aber Hüfte wesentlich tiefer, mit breitem
Gürtel
wie Shake, aber mit Abstufung
beim Schuh.
Hosenwerbung 1966
Rainer Winkelhöfer mit einer Stufen-Hose (etwa um 1967)
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Bunte Mode
Beginnend mit den 70er Jahren wurden
die Farben knallig und die Hemdkrägen
entwickelten sich zu Elefantenohren. Die
Schlaghosen wurden extrem weit und die
sehr breiten Krawatten wurden bunter und
bunter. Zu dieser Zeit konnte man alles tragen, was gefiel und viele Jugendzeitschriften, vor allem Twen und Bravo, wurden zu
modischen Trendsettern. Dies führte dazu,
dass die jungen Leute die Kleidung ihrer
Idole trugen, um genauso auszusehen. Die
Mode wurde verrückter,
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MODE-OUTFITS
„Gitarrengott“ Jimi Hendrix im „Indianer Look“
Janis Joplin im Hippie-Look
bunter und vielfältiger. In der 2. Hälfte der 60er Jahre, inspiriert
durch die Protagonisten des Woodstock-Festivals wie Jimi Hendrix
und Janis Joplin, entwickelte sich der Hippie-Look, der wiederum
die Modeentwicklung der damaligen Zeit beeinflusste. Wer „in
und cool“ sein wollte, trug bunte Kleider mit Blumenmuster, viele
Ringe und Armbänder, Stirnband und Sonnenbrille mit großen und
getönten Gläsern. Als trendige Frisur galt der Lockenkopf. In Kalifornien entfaltete sich die Hippie-Kultur und die beginnende Flower-Power-Bewegung prägte überall das Leben und die Lebensanschauung der jungen Leute. In London erfand Mary Quant den
Minirock, der von der älteren Generation als schamlos verteufelt
wurde, aber je mehr dieser kritisiert wurde, umso beliebter wurde
dieses Kleidungsstück bei den Mädchen und jungen Frauen. Models wie Twiggy und Sängerinnen wie Peggy March und Petula
Clark trugen nun Minirock und/ oder Hot-Pants zur Schau und die
Carnaby-Street in London wurde zum Modemekka. Sogar Kleider
aus Papier wurden produziert und fanden ihre Abnehmer bei den
jungen Leuten.
Wer „in
und cool“ sein wollte, trug
bunte Kleider mit Blumenmuster …
Twiggy in Hot-Pants
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Regensburger
Beat- und Popkultur
Geschichte, Bands und Tanzlokale
der 60er und 70er Jahre in
Regensburg und Umgebung
In dem Buch „Regensburger Beat- und Popkultur“ beschreibt der Autor, wie
er die Entstehung der Beat- und Popmusikszene im Raum Regensburg erlebt
hat. Dabei schildert er auch Modetrends, Tänze, Beatwettbewerbe und vieles
mehr aus der damaligen Zeit und hat diese reich bebildert.
Ebenso werden die Tanzlokale aus den 60er und 70er Jahren mit ihren
Eigenheiten beschrieben und in Bildern gezeigt, in denen die Live-Bands in
Regensburg und Umgebung auftraten.
Der Autor konnte ehemalige Musikkollegen von 22 der damals besten Bands
aus dem Raum Regensburg gewinnen, ihre Bandgeschichte aufzuschreiben.
Das Buch soll diese schöne und interessante Zeit wieder ins Gedächtnis rufen
und für junge Leute erlebbar machen.
Franz
Herrmann
Franz Herrmann wurde 1950 in Regensburg
geboren und beschäftigte sich schon von
Kindesbeinen an mit Musik. Im Elternhaus
und bei den Domspatzen wurden die
musikalischen Grundkenntnisse vermittelt,
die er in den 60er und 70er Jahren dann in
der Beat- und Popmusik-Band „The Dick
Herman Group“ anwenden konnte. 1974,
nach etwa 10 Jaren Bandmusik beendete
Franz Herrmann diese Karriere, um sich mehr
der Familie und seinem Beruf als Sparkassenangestellter zu widmen.
Regensburger Beat- und Popkultur
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Dick Herman G
Preis:
29,90 EUR (D)
The Beathovens
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The Speedfires
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