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Kölner Stadt-Anzeiger - Ehrenfeld wird schöner
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Ehrenfeld - 21.07.2014
KÖLNER BAHNBÖGEN
Ehrenfeld wird schöner
Von Heribert Rösgen
Der Bereich rund um den Bahnhof in Köln-Ehrenfeld soll schöner werden. Künstler und Gastronomen sorgen für ein besseres
Erscheinungsbild zwischen Ehrenfeldgürtel, Venloer- und Bartholomäus-Schink-Straße.
Es tut sich was rund um den Ehrenfelder Bahnhof. Ein Stadtverschönerungsprojekt und Investitionen sollen das bislang wenig einladende Umfeld
zwischen Ehrenfeldgürtel, Venloer- und Bartholomäus-Schink-Straße aufwerten.
Steinchen für Steinchen wird das Mosaik am
Bahndamm zusammengesetzt.
Foto: Rösgen
Schuppige Wesen, die an Tiefseebewohner, Reptilien oder an Fossilien erinnern, bevölkern die Wände des Bahndamms am Ehrenfeldgürtel. Mit den
starken Regenfällen der vergangenen Tage hat das aber nichts zu tun, sondern mit einem Kunstprojekt. Es ist eine weitere Phase der
Wandverschönerung am Bahndamm in Höhe der Stammstraße. Nach den großformatigen Graffiti, die verschiedene Szenekünstler im Sommer
2013 mit Spraydosen und Pinsel anfertigten, kommen jetzt Fliesenkleber und bunte Kacheln zum Einsatz. Ein riesiges Mosaik entsteht.
„Alle Fliesen sind handgemacht“, betont Künstlerin Barbara Deppner, die mit dem Verein Colorrevolution die Wände gestaltet. Für jedes einzelne
Stück waren mehrere Arbeitsschritte nötig. Das Formen des Tons, der Farbauftrag, die Glasur und schließlich der Brand im Hochtemperaturofen. „Durch die hohe Brenntemperatur sind
die Fliesen frostsicher“, sagt Deppner. Erfahrungen mit ähnlichen Wandprojekten kann sie inzwischen reichlich vorweisen. Daher weiß sie auch, wie die Fliesen anzubringen sind, damit sie
keine Gefahr für Passanten bilden. An den Spielplätzen in der Lessingstraße und der Glasstraße verwirklichte sie fantasievolle Fassadengestaltungen mit ihren Tonfliesen, die in der
Jugendwerkstatt in der Simrockstraße gefertigt werden.
Das Thema Sand, Meer und Wasser wird zurzeit unmittelbar an der Bahnunterführung in Höhe der Stammstraße umgesetzt. Die Farben schillern von Gelb über Grün bis in verschiedene
Blautöne. Die strukturierten Oberflächen der Fliesen lassen den Eindruck von Wind und Wellen aufkommen.
„CAFÉ LINIE 7“ SOLL UMGEBAUT WERDEN
Ortswechsel auf die andere Seite des Bahndammes, die an der Bartholomäus-Schink-Straße liegt. Auch hier tut sich etwas. Nach dem Club Bahnhof Ehrenfeld etabliert sich allmählich ein
weiteres Lokal. Noch aber spielt sich der Betrieb des „Café Linie 7“ ausschließlich vor einem der Bahnbögen ab und nicht im Inneren des Gewölbes. Ein kleiner Biergarten mit einem
umgebauten englischen Doppeldeckerbus, der Sitzgelegenheiten bietet, hat sich eine treue Stammkundschaft erobert. An heißen Tagen ist ein großes mit Wasser gefülltes
Kinderplanschbecken die Attraktion.
Aber das Innere des Gewölbebogens ist noch nicht ausgebaut. Und eine moderne Fassade – wie am Club Bahnhof – fehlt auch noch. Das soll sich mit Hilfe eines Spendenprojekts ändern.
Nach dem so genannten Crowdfunding-Modell will „Linie-7“-Betreiberin Sabine Neumeyer den Umbau des von ihr angemieteten Bahnbogens stemmen. „35 000 Euro brauche ich“, erklärt
die Gastronomin. Sie lockt Spender mit Freigetränken oder gar einem kompletten Partypaket, je nach Höhe der Spenden. Rund 50 000 Euro habe sie bereits investiert. Davon wurde ein
Bühnenpodest gebaut. Unterhalb der Plattform sollen Toiletten entstehen.
Bevor der weitere Ausbau des Bahnbogengewölbes zu einem Lokal erfolgen kann, müssen die Schäden durch Feuchtigkeit im Mauerwerk beseitigt werden. Davon sind auch weitere
Bahnbögen betroffen. Die Netz AG der Deutschen Bahn hat als Eigentümerin kürzlich ein Sanierungskonzept vorgelegt. Vom nächsten Jahr an werden die Bögen – nach vielen Jahren des
Wartens – saniert. Sabine Neumeyer hofft natürlich, dass der von ihr gemietete Bogen als erster an die Reihe kommt.
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25.08.2014 20:09