Projekt 2 Schokolade
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Projekt 2 Schokolade
Schokolade – Fairer Handel? Die Begriffe „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und „Globales Lernen“ gehören in den Alltag schulischer und außerschulischer Bildungsarbeit, nicht erst seitdem die Vereinten Nationen die Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgerufen haben. Ziel der BNE ist es, die Prinzipien der 1992 in Rio beschlossenen Agenda 21 weltweit umzusetzen. Lernen soll dabei unterstützen, den Erwerb von Schlüsselkompetenzen, wie beispielsweise Perspektivenwechsel, Empathie, Übernahme von Verantwortung zu fördern und Fähigkeiten zu entwickeln, die Zukunft und unsere Umwelt nachhaltig und kreativ zu gestalten! »Schokolade« ist Teil der Lebenswirklichkeit der meisten Kinder und Erwachsenen. Anknüpfungsmöglichkeiten für das Thema »Kakao und Schokolade« und »Fairer Handel« bestehen im Bereich Grundschule, insbesondere im Sachunterricht, Religion, Deutsch und Kunst. Es gibt wohl kaum ein Kind, das sich nicht für Kakao oder Schokolade begeistern lässt. Rund 11 kg vernaschen die Deutschen jedes Jahr von diesen süßen Leckereien. Aber wo das Naschwerk herkommt und wie es entsteht wissen die wenigsten. Diese Aspekte untermauerten den Begründungsrahmen, an einem aus dem direkten Umfeld der Schüler stammenden Produkt die globalen, sozialen und ökologischen Zusammenhänge unseres Konsumverhaltens exemplarisch aufzuarbeiten. Gleichzeitig galt es, besonders die ethischen Forderungen nach Gerechtigkeit, die Armutsbekämpfung und die Veränderung der Konsumgewohnheiten als einige der Dimensionen der Agenda 21 an die zukünftigen Lehrer heranzutragen. Nach der einführenden Blindverkostung von Produkten, die Kakao enthalten und einem Brainstorming zum Thema „Schokolade – Fairer Handel“ kam das Team von Anwärtern und Fachleitern zu dem Konsens, dass man zwar über Vorwissen zu diesem Themenkomplex verfügt, jedoch über den damit verbundenen Teilaspekt Fairer Handel nicht ausreichend genug informiert ist. Der anschließende Vortrag zum Thema Nachhaltigkeit unter exemplarischer Bezugnahme zu „Schokolade – Fairer Handel“ beleuchtete u.a. diesen Teilaspekt. So stellte sich für uns heraus, dass es umso bedeutender ist, Kinder schon im Grundschulalter mit dem Thema „Schokolade – Fairer Handel“ vertraut zu machen. Denn nur indem sie lernen, was sie eigentlich essen, wo es herkommt, wie es sich zusammensetzt und verarbeitet wird, können Kinder bewusst und nachhaltig über den eigenen Verzehr von Kakao und/oder Schokolade entscheiden und beurteilen. Mit großem Engagement erarbeiteten die TN anschließend didaktische Materialien zur altersgerechten und spielerischen Vermittlung von Schokoladenwissen und dem Teilaspekt fairer Handel. So entstanden folgende Arbeitsangebote, die unmittelbar in einem dritten Schuljahr erprobt wurden: • • • • • • • • Einstieg in die Thematik Woher kommt der Kakao? Der Kakaobaum Die Kakaoernte Schokolade entsteht – In der Schokoladenfabrik Was ist in Schokolade drin? Kinderarbeit Fairer Handel Eine Zwischenreflexionsrunde mit der Klasse zeigte, dass die Schüler/innen bereits zu diesem Zeitpunkt einen Lernzuwachs verzeichnen konnten und für die Thematik sensibilisiert wurden. Besonders beeindruckt waren sie von der Tatsache, dass die Kinder einer Kakaoplantage, die die Kakaobohnen ernten, das Endprodukt Schokolade selten kennen. Ebenso kritisch reflektierten die Lernenden den thematisierten Fairtrade-Gedanken und den damit verbundenen Lebensbedingungen der einzelnen Familien, insbesondere der Kinder. Einige Profis wollten im Anschluss an den Schulmorgen gleich die eigene Schokolade zuhause auf ein Gütesiegel des fairen Handels hin untersuchen! Aus fair gehandelten Produkten lassen sich leckere Gerichte zaubern, für den Alltag ebenso wie für besondere Anlässe (z.B. Muttertag, Ostern...). Wie viel Spaß das faire Kochen macht, haben wir gegen Ende der Veranstaltung erfahren. Wir stellten Schokolade selbst her und resümierten, dass wir als Verbraucher/innen in Deutschland unser Konsumverhalten überdenken sollten. Durch faire Preise, langfristige Handelsbeziehungen und die Förderung einer umweltschonenden Anbauweise verhilft der faire Handel den Produzenten zu menschenwürdigen Lebens- und Arbeitsbedingungen. Diese Einstellungen und Inhalte für nachhaltige Entwicklungsprozesse können wir in der Grundschule kindgerecht vermitteln.