Willow-Creek-Leitungskongress: Fantastische Menschen gesucht
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Willow-Creek-Leitungskongress: Fantastische Menschen gesucht
Willow-Creek-Leitungskongress: Fantastische Menschen gesucht STUTTGART. Am 26. Januar ist der Willow-Creek-Leitungskongress „Fokus“ in Stuttgart von Pastor Bill Hybels eröffnet worden. „Die Botschaft der Bibel kann und wird Menschenleben verändern – auch in Deutschland“, sagte er vor mehr als 7.000 Zuhörern in der SchleyerHalle. „Die Kirche ist die Hoffnung der Welt – doch um die Menschen zu erreichen, muss sie ihre Probleme lösen und in verschiedenen Bereichen besser werden.“ Dazu braucht es laut Hybels „mutige Leiter und fantastische Menschen“, die sich für ihre Gemeinden einsetzen. Die Pastoren und Leiter der verschiedenen Gemeindegruppen müssten den Mut haben, Probleme frühzeitig anzusprechen und Abhilfe zu schaffen, betonte der Theologe. Dazu gehöre auch die optimale Förderung der Mitarbeiter. Das Thema des Leitungskongresses heißt „Fokus“ und stellt die Frage „Was ist unaufgebbar wichtig, worauf kommt es an?“. Der Veranstalter ist „Willow Creek Deutschland“ und sieht sich als „Grassroots“-Bewegung, die von der Basis der Gemeinde ausgeht. (Willow-Pressebüro) www.pro-medienmagazin.de/nachrichten.html?&news[action]=detail&news[id]=4985 www.idea.de/nachrichten/detailartikel/artikel/willow-creek-gruender-von-wirkung-in-deutschland-enttaeuscht-1.html Bill-Hybels-Interview: Wie Gemeinden wieder wachsen können STUTTGART. In Deutschland schrumpfen viele landes- und freikirchliche Gemeinden. Aufgrund der sinkenden Mitgliederzahlen kommt es zu Fusionen oder gar Schließungen. Ist diese Entwicklung aufzuhalten? Und wie kann es gelingen, dass Gemeinden wieder wachsen? Zu diesen Fragen äußert sich Willow-Hauptpastor Bill Hybels in einem ideaInterview. Hybels ist überzeugt, dass der Trend zur die Säkularisierung „mit der richtigen Vision, Leiterschaft und Botschaft“ umgekehrt werden kann. Gute Führungspersonen strebten danach, „das volle Potenzial ihrer Gemeinde freizusetzen“. Die Botschaft sei seit 2.000 Jahren unverändert „das Evangelium, das wir kreativ und freundlich verkündigen sollten“. Gott habe für die Menschen „sein absolut Bestes gegeben, als er seinen Sohn Jesus Christus für die Erlösung der Menschen opferte“. Deshalb sei es vernünftig, wenn Christen das Beste für Gott geben. Seine Gemeinde motiviere er dazu, diesen Schritt zu gehen, indem er die absolute Hingabe lehre und selbst lebe, so Hybels. Er versuche, dem Vorbild Jesu zu folgen, indem er anderen selbst ein Vorbild sei und ein integres Leben führe. Nach Hybels Beobachtung besteht in vielen Gemeinden die Tendenz, dass allein der Pastor für die geistliche „Ernährung“ der Gemeinde zuständig sei. Dieser könne jedoch in der Woche nicht die Bibel für seine Gemeindeglieder lesen, an ihrer Stelle beten oder für sie die Sünden bekennen. Jedes Gemeindeglied müsse es daher lernen, für sein geistliches Leben selbst Verantwortung zu übernehmen. Hybels: „Wer sich die ganze Woche zurücklehnt und nur darauf wartet, beim nächsten Gottesdienst vom Pastor geistlich genährt zu werden, wird die Schlacht verlieren.“ Laut Hybels sollten sich die Gottesdienste einer Gemeinde sowohl an geistlich suchende Menschen als auch an gereifte Christen wenden. (idea) www.idea.de/index.php?id=891&tx_ttnews[tt_news]=101912&cHash=be0131347b477c37b352c0d5e72c9f35 Vorkonferenz „inno2012“: Gemeinden brauchen neue Ideen STUTTGART. Wie müssen sich Kirche und Gemeinden verändern, um Menschen mit der christlichen Botschaft zu erreichen? Darüber diskutierten rund 400 Experten aus Landesund Freikirchen bei der Konferenz „inno2012 – Innovationsforum für die Kirche von heute“. Das Treffen am 24. und 25. Januar in Stuttgart war im Vorfeld des Willow-CreekLeitungskongress. Link: www.idea.de/nachrichten/detailartikel/artikel/kirchen-und-gemeinden-brauchen-neue-ideen-1.html Willow-Creek-Kongress: „Leidenschaftsdefizitsyndrom“ steckt in europäischen Kirchen STUTTGART. „Du kannst als Christ die Welt nicht verändern, ohne in ihr zu leben. Du kannst die Welt aber auch nicht verändern, wenn du aus dem gleichen Holz geschnitzt bist wie diese Welt". Über dieses Spannungsfeld sprach die australische Pastorin Christine Caine beim Willow-Kongress. Christen seien als „Salz und Licht“ dazu aufgefordert, die Welt zum positiven zu verändern. Caine kritisierte, dass Kirchen und Gemeinden oft zu viel Wert auf Äußerlichkeiten legten. Für Jesus zähle aber die innere Einstellung mehr als deren äußeres Erscheinungsbild. Es sei nicht die Aufgabe der Christen, mit dem Finger auf andere zu zeigen, sondern Hoffnung zu den Menschen zu bringen. Dabei komme es darauf an, ob die Gemeindeglieder eine Leidenschaft für ihren Glauben hätten: „Ich habe gesehen, dass ihr Deutschen beim Fußball sehr leidenschaftlich sein könnt“, so Caine, „aber in der Kirche seid ihr sehr gesetzt.“ In vielen europäischen Kirchen sei ein „Leidenschaftsdefizitsyndrom“ zu beobachten. Wichtig sei, dass Gottesdienste nicht bloß nach liturgischen Ritualen abliefen, sondern auch das „innere Feuer“ der Gläubigen, die Begeisterung für Jesus Christus, zum Ausdruck brächten. Wo dieses innere Feuer brenne, seien Kirchen mehr als nur Touristenattraktionen: „Sie werden zu Plätzen der Hoffnung und Verwandlung, an denen Menschen verändert werden!“ Statt sich von der Welt abzukapseln, müssten Gläubige die Ärmel hochkrempeln und dieser Welt das Evangelium der Hoffnung bringen. Pete und Geri Scazzero, die eine multikulturelle Gemeinde in New York leiten, zeigten auf, dass viele geistliche Leiter zu wenig Zeit im Gebet und mit dem Lesen der Bibel verbringen. Stattdessen würden viele Christen von der Spiritualität anderer profitieren, zum Beispiel von besonders begabten Predigern oder Sängern. Leiter in Kirchen und Gemeinden sollten jedoch darauf achten, auch emotional gesund zu leben: In liebevollen und treuen Ehen, im Umgang untereinander und in anderen ethischen Fragen. „Emotionale Gesundheit und geistliche Reife sind nicht voneinander zu trennen. Es ist nicht möglich, geistlich reif zu sein und gleichzeitig emotional unreif zu sein“, so Pete Scazzero. Viele Menschen seien zwar Christen geworden, würden sich aber von Gott nicht verändern lassen. (Willow-Pressebüro) Ein „Innovationsforum“ in Stuttgart befasste sich mit kirchlichen Erneuerungsstrategien STUTTGART. Für eine Umverteilung des kirchlichen Aufwandes an Personal, Zeit und Finanzen hat sich der Leiter des EKD-Zentrums „Mission in der Region“, Pfarrer HansHermann Pompe, ausgesprochen. Anstatt das meiste Engagement der Kerngemeinde zu widmen, sollte etwa ein Drittel für Menschen bestimmt sein, die noch nie etwas von Gott gehört haben, sagte er beim Innovations-Forum im Vorfeld des WillowCreek-Kongresses in Stuttgart. In Ost wie West sähen viele Menschen Glauben weitgehend als irrelevant an. Die „religiös Unmusikalischen“ würden geistlich nicht durch Gemeinde-Programme erreicht, sondern nur durch gelingende Beziehungen im Alltag: „Wenn sie engagierte und glaubwürdige Christen kennenlernen, beginnen sie zu fragen, wieso ein normaler Mensch etwas mit Gott oder Kirche zu tun hat.“ Andere Anknüpfungs-Punkte seien diakonische und seelsorgerliche Angebote. Ein weiteres Drittel ihrer Kräfte solle jede Gemeinde für Distanzierte aufwenden, riet Pompe. Diese Kirchenmitglieder hätten lose Kontakte zu Gemeinden, etwa an Festtagen oder im Urlaub. Sie wüssten jedoch nicht, was Kirche, Glaube und Gott mit ihrem Alltag zu tun haben sollte. Hier habe die Kirche viele Anknüpfungspunkte. Allerdings seien Gemeinden meist schlecht vorbereitet. Sie pflegten häufig eine für Außenstehende unverständliche Sprache, etwa die griechische Liturgie-Bitte „kyrie-eleison“ (Herr, erbarme Dich) oder die Anrede von Gottesdienstbesuchern als „Geschwister“ bei Freikirchen. Wenn Distanzierte „nur Bahnhof“ verstünden, könne man sie nicht für eine Mitarbeit begeistern, kritisierte Pompe. Das letzte Drittel des kirchlichen Aufwandes sollte bekennenden Christen zu Gute kommen. Sie brauchten Vergewisserung, Anleitung und Begleitung. (idea) Willow-Kongress für Gemeindeleiter: Kirche kann auf Kirchensteuer verzichten Prof Herbst: Für Jesus sind nur Menschen unaufgebbar STUTTGART. Sowohl die Kirchensteuer als auch eine privilegierte Stellung in unserer Gesellschaft ist für die Kirche in Deutschland verzichtbar, meint Prof. Michael Herbst. Der Praktische Theologe und Prorektor an der Universität Greifswald sprach am Freitag, 27. Januar, auf dem „Willow-Creek“-Leitungskongress in Stuttgart. Die Kirchensteuer ist für ihn eine „kalte Steuer“: Unsere Kirche könne werden „wie der reiche Jüngling“, wenn sie sich darauf ausruhe. Gemeinden, die finanziell besonders gut situiert seien, könnten kaum mehr entscheiden, was wichtig und unwichtig sei, ist die Erkenntnis des Theologen. Bei der Frage danach, was unaufgebbar sei, sei aber nicht die Meinung von Menschen wichtig. Vielmehr komme es darauf an, was für Jesus unaufgebbar sei. „Für Jesus bist du unaufgebbar“, rief Herbst den 7.500 Zuhörern zu. Schließlich habe Jesus alle Privilegien, die er als Gottes Sohn gehabt habe, aufgegeben und sei für die Menschen gestorben. Alles andere sei für ihn verzichtbar gewesen – nur nicht die Menschen. Das sei der zentrale Inhalt, „mit dem die Kirche steht und fällt“, so Herbst: „Wenn sie das aufgeben würde, wäre sie keine Kirche mehr.“ Alle kirchlichen Ämter, Strukturen, Steuern, Gebäude und Zeremonien seien im Vergleich dazu unwichtig. Christen dürften „keinen Menschen aufgeben, der nichts von Jesus gehört hat“. Ressourcen sollten konsequent für die Erneuerung von Gemeinde eingesetzt werden, „um eine geistliche Erneuerung in Deutschland zu fördern“. Gemeinden sollten jedes Jahr überprüfen, ob ihr Fokus richtig gesetzt sei. Leitungskreise sollten sich fragen: „Was von alledem, was wir heute tun, würden wir nicht wieder beginnen, wenn wir es nicht schon täten“, empfahl der Theologe. (MK, Willow-Pressebüro) Willow-Leitungskongress: Bonhoeffer war kein liberaler Theologe Metaxas: Liberale und Konservative biegen sich Kirche zurecht STUTTGART. „Liberale und konservative Christen versuchen gleichermaßen, sich die Botschaft der Bibel zurechtzubiegen, damit sie in ihr Weltbild passt“, meinte der „New York Times“-Journalist und Autor der erfolgreichen Biografie „Bonhoeffer: Pastor, Agent, Märtyrer und Prophet“, Eric Metaxas, bei einem Vortrag auf dem Willow-Creek-Leitungskongress zum Thema „Fokus“ in Stuttgart. Bei einem Podiumsgespräch mit Willow-Creek-Gründer Bill Hybels sprach Metaxas über seine zweijährige Arbeit an der Bonhoeffer-Biografie, die im vergangenen Sommer auch in Deutschland erschienen ist. Dietrich Bonhoeffer werde heute oft als liberaler Theologe dargestellt. „Doch je mehr ich nachforschte, desto mehr kam ich zu dem Ergebnis, dass diese Annahme Nonsens ist“, so Metaxas. Bonhoeffer habe die Bibel bereits während seines Studiums anders verstanden als viele seiner Kommilitonen: „Für ihn war sie lebendig, sie spricht zu den Menschen. Er war einer der wenigen an seiner Fakultät, die ihre Stimme gegen die liberale Theologie erhoben haben“. In Europa und den USA würden viele Menschen die Gnade Gottes missverstehen und sich durch ein bloßes Lippenbekenntnis zum Christentum zugehörig fühlten. Dieses Verhalten habe schon Bonhoeffer als „Namenschristentum“ bezeichnet. „Der Glaube muss im Leben der Menschen Konsequenzen haben“, betonte Metaxas. Bonhoeffer sei dabei in seinem Mut ein Vorbild: „Bis zum Schluss hatte Bonhoeffer eine Leidenschaft für Gott, hielt im Gefängnis Gottesdienste für seine Mitgefangenen ab. Sein Leben war seine Theologie.“ Bei Bonhoeffer könnten Gemeindeleiter lernen, im Vertrauen auf Gottes Wegweisung ihrer Berufung bis zum bitteren Ende treu zu bleiben, so Bill Hybels. Die Bonhoeffer-Biografie sei eine Ermutigung für Gemeindeleiter, die ihrer Berufung konsequent folgen wollten. Pfarrer Wolfsberger: Wer alle Optionen offen lässt, hat kein Ziel! Der badische Pfarrer Hanspeter Wolfsberger (Betberg bei Freiburg) riet Gemeindeleitern, sich unabhängige Begleiter für ihren Dienst zu suchen. Das Schicksal vieler Hauptamtlicher sei, dass sie mit anderen Menschen über Gott reden sollen, aber meist niemanden haben, der sie fragt, wie sie ihre Predigten im eigenen Leben umsetzen. Christen bräuchten mehr Entscheidungsfreude. Der Satz „Ich will mir so viele Optionen wie möglich offen lassen“ führe meistens nicht weiter. Sich alles offen zu halten, heiße, dass man kein Ziel habe, sagte der ehemalige Direktor des Gesamtwerkes der Liebenzeller Mission. Manchmal sei es wichtig, seine Berufung zu überdenken. Das habe er selber erfahren, als er sich als Direktor der Liebenzeller Mission entschied, eine Pfarrstelle in einem kleinem Dorf „am Ende der Welt“ anzunehmen, obwohl er das Angebot hatte, ein hohes kirchliches Amt zu besetzen. Pastor MacDonald: „Junge Menschen brauchen geistliche Väter und Mütter!“ US-Pastor und Buchautor Gordon MacDonald ermunterte Gemeindeleiter dazu, sich am Apostel Paulus zu orientieren. Dieser habe seine Aktivitäten darauf konzentriert, Menschen für Christus zu gewinnen. Dabei habe er sich weder von Verfolgungen und Krankheiten noch von Glaubenszweifeln irritieren lassen. In seinem Vortrag über die Kommunikation zwischen den verschiedenen Generationen sagte er: „Junge Leute sollten immer wieder den Rat von älteren Menschen, die schon viel erlebt haben, suchen. Sie können davon enorm profitieren.“ MacDonald riet Senioren, ihre Lebenserfahrung zu nutzen, um für junge Menschen ein „geistlicher Vater oder eine geistliche Mutter“ zu sein. „Glaubt mir – so wird euch nie langweilig“, ermutigte er die Teilnehmer „Eine Gemeinde ist nur so evangelistisch wie ihr Pastor“ Willow-Kongress: Woran es bei geistlichen Führungskräften mangelt STUTTGART. Wenn Gemeinden keine geistlichen Aufbrüche erleben, liegt es meist an ihrem Pfarrer oder Pastor. Diese Ansicht vertrat der Gründer und Hauptpastor der WillowCreek-Gemeinde (Chicago), Bill Hybels, beim Willow-Leitungskongress vom 26. bis 28. Januar in Stuttgart. Daran nahmen 7.100 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende von landes- und freikirchlichen Gemeinden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teil. Für Hybels, der innerhalb von 30 Jahren aus einer kleinen Stadtteil-Gemeinde eine MegaGemeinde mit bis zu 24.000 Gottesdienstbesuchern pro Woche machte, gehört es zu den Aufgaben von Pfarrern, Mitarbeiter für missionarische und diakonische Aktivitäten zu schulen sowie ihre Gemeinde für soziale Missstände in ihrem Umfeld zu sensibilisieren. „Eine Gemeinde ist nur so evangelistisch wie ihr Pastor!“, sagte Hybels. Pastoren haben wenig Ahnung von effektivem Management Auch der Leiter von Willow Creek International, Gary Schwämmlein, sieht in der Leitung von Gemeinden deren größtes Problem. Seine Erfahrungen in 82 Ländern, in denen WillowCreek-Seminare stattfänden, zeigten, dass Pastoren in der Regel wenig Ahnung von einem effektiven Management hätten. Sie seien nicht auf die Führung von 200 bis 300 Mitarbeitern vorbereitet und dementsprechend unfähig, sie zu motivieren. Deshalb konzentriere sich Willow Creek International seit einigen Jahren darauf, Führungskräfte weiterzubilden. Auch leidenschaftlich gegen Ungerechtigkeit vorgehen Pastorin Christine Caine aus Sydney sagte, Gemeinden sollten sich auch leidenschaftlich gegen Ungerechtigkeiten engagieren. Jesus habe auch solche Menschen als verloren bezeichnet, die sich nicht für ihre geistliche Gesundheit interessierten oder sich bewusst gegen Gott entschieden, sondern auch Missachtete, Missbrauchte oder Diskriminierte. Diese Menschen gingen verloren, weil sich niemand für sie verantwortlich fühle, sagte Frau Caine, die sich auch im Kampf gegen den internationalen Menschenhandel engagiert. Sie nannte es eine wichtige Aufgabe von Kirchen, Licht in das Dunkel der Welt zu bringen und Menschen einen Weg zum Heiland Jesus Christus zu zeigen. Gemeinden, die ihrem Auftrag untreu seien oder sich gar gegen die Aufnahme von Verlorenen wehrten, erstarrten in religiösen Ritualen. (idea) Leitungskongress „Fokus“: Neue Wege der Evangelisation wagen Hybels: Bester aller bisherigen Willow-Kongresse in Deutschland STUTTGART. Nach Jahrzehnten der Evangelisation über persönliche Begegnungen und Beziehungen sollen Kirchen und Gemeinden neue Wege gehen, um Menschen zu erreichen. Das erklärte Bill Hybels, Pastor und Gründer der „Willow Creek Community Church“ in South Barrington, Chicago, zum Abschluss des „Willow-Creek“-Leitungskongresses am Samstag, 28. Januar, vor 7.500 Zuhörern. Nachdem seine Gemeinde über lange Zeit hauptsächlich über persönliche Freundschaften versucht habe, den Glauben an Jesus Christus weiterzugeben, seien nun neue Wege gefragt. „Es ist extrem schwer, den Wert der Evangelisation für 36 Jahre hochzuhalten“, sagte Hybels. Der Wert der Evangelisation bei Willow Creek habe abgenommen, weil viele Gemeindemitglieder nun alle vorhandenen Freundschaften genutzt hätten, um von Jesus zu erzählen. Weil es auch andere Möglichkeiten gebe, solle man so viel wie möglich daran setzen, dass man sie nutze. „Die Ernte wird niemals größer sein als das, was du säst“, erklärte Hybels im Hinblick auf Evangelisation. Ihn habe zum Beispiel überrascht, wie erfolgreich Einladungen in eine Gemeinde sein könnten, wenn man sie per Post verschicke. Vor 30 Jahren habe man das für altmodisch gehalten. Gerade weil ein Großteil der Kommunikation heute digital sei, würden gedruckte Medien mehr auffallen, wenn sie entsprechend gestaltet sind und gut informieren. Pastor Bill Hybels zog am Ende des Kongresses ein positives Fazit. Der Leitungskongress in Stuttgart sei der beste von allen gewesen, seit die erste Veranstaltung vor 15 Jahren durchgeführt wurde. Auch Karl-Heinz Zimmer, Geschäftsführer von „Willow-Creek Deutschland“, zeigte sich hocherfreut über die Atmosphäre, die hier herrschte. Die hauptund ehrenamtlichen Gemeindeleiter auf dem Kongress seien sehr offen, neu über ihre Gemeinden nachzudenken. Die „Vielfalt der Gedanken“ solle aber nicht verwirren, sondern helfen, die nächsten Schritte in den einzelnen Gemeinden formulieren zu können. Besonders erfreut zeigte sich Zimmer über die positiven Reaktionen aus den Landeskirchen. Unter anderem hatte der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Frank Otfried July, den Kongress besucht. Jeff Manion, Pastor der „Ada Bible Church“ im US-Bundesstaat Michigan, sprach in einem Vortrag darüber, wie Gott schwierige Zeiten nutzen kann, um Menschen im Glauben zu festigen. „Eine unschöne Lebensphase, die du gerne schnell überwinden würdest, kann Gott ganz besonders gebrauchen, um etwas positives in deinem Leben und deinem Charakter zu bewirken“, erklärte er. Gott liebe es, die Menschen zu versorgen und ihnen zu begegnen. Es sei von größter Wichtigkeit, wie Menschen auf eine Krisensituation reagieren: „Manche werden verbittert, andere setzen ihr Vertrauen noch stärker als bisher auf Gott. Wie du mit 30 Jahren auf ein Problem reagierst, entscheidet darüber, welcher Mensch du im Alter von 40 sein wirst“, so Manion. Statt in einer problematischen Lebensphase zu jammern, sei es klüger, Gott anzubeten und um Rat zu fragen. Veranstalter des Leitungskongresses ist „Willow Creek Deutschland“, eine Organisation, die regelmäßig Großveranstaltungen für Mitarbeiter aus Kirchen und christlichen Gemeinden durchführt. Der Name „Willow Creek“ stammt von einer gleich lautenden christlichen Gemeinde in South Barrington bei Chicago, die pro Wochenende zwischen 22.000 und 25.000 Gottesdienstbesucher verzeichnet. Das Gemeinde-Budget beruht allein auf Spenden aus der Gemeinde. Die Willow-Creek-Kirche ist weltweit für ihre sozialdiakonischen Dienste bekannt, beispielsweise in der Familien- oder Suchtberatung. Der Willow-Leitungskongress in Stuttgart begann am Donnerstag, 26. Januar 2012, und ging am Samstag, 28. Januar 2012, zu Ende. (Willow-Pressebüro) Wie christliche Führungskräfte wirkungsvoller dienen können Dreitägiger Leitungskongress von Willow Creek am 28. Januar beendet STUTTGART. Mit Ratschlägen für Führungskräfte in Gemeinden und Gemeinschaften, wie sie ihren Dienst wirkungsvoller wahrnehmen können, endete am 28. Januar der dreitägige Willow-Leitungskongress in Stuttgart, an dem mehr als 7.100 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter von landes- und freikirchlichen Gemeinden teilnahmen. Willow Creek ist der Name einer US-amerikanischen Gemeinde in South Barrington bei Chicago, die durch attraktive Gottesdienste für kirchenferne Menschen und durch ihr sozialdiakonisches Engagement weltweit als Inspirationsquelle für Gemeinden gilt, die wachsen oder sich geistlich erneuern wollen. Ihr Hauptpastor Bill Hybels bezeichnete es auf dem Kongress als wichtigste Aufgabe von Führungskräften, Visionen zu entwickeln und Menschen für ihre Verwirklichung zu begeistern. Entscheidend für das Wachstum von Gemeinden seien nicht großartige Strategien, sondern wie die Leitung mit Mitarbeitern umgehe. Ferner sollten sich Gemeindeleiter um eine ständige Verbesserung ihrer Management-Fähigkeiten bemühen. Mittelmäßigen Führungspersonen gelinge es in der Regel nicht, besser qualifizierte Personen etwa aus der Wirtschaft für kirchliche Leitungsaufgaben zu gewinnen, so dass eine Gemeinde auf Dauer im Stillstand verharre. Markenzeichen für Gemeindeentwicklung Willow Creek Deutschland lädt seit 15 Jahren zu Konferenzen ein, um die amerikanischen Erfahrungen und Anregungen für den deutschsprachigen Raum fruchtbar zu machen. Ihr Vorsitzender Ulrich Eggers zog ein positives Fazit. Der Kongress habe „vielleicht die größte geistliche Dichte und Reife aller bisherigen Konferenzen“ gehabt, sagte er. Im Mittelpunkt habe der Blick auf Jesus Christus und seinen Auftrag zur ganzheitlichen Evangelisation gestanden. Erfreulich sei die wachsende Zusammenarbeit mit den Landeskirchen. Laut Eggers sind Willow-Creek-Kongresse zu einem Markenzeichen für Gemeindeentwicklung und Ermutigung von Haupt- und Ehrenamtlichen geworden. (idea)