Nr. 2 / 2015 - Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH
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Nr. 2 / 2015 - Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH
NR. 2/2015 KRAFTWERK GUNDREMMINGEN hier: DAS NACHBARSCHAFTSMAGAZIN VON RWE POWER GEWINNSPIEL: RÄTSEL LÖSEN UND EINE SONY-KAMERA SLT A58K GEWINNEN! SEITE 18 Seite 6 GESCHICHTE(N) ERZÄHLEN Gute Geschichten gibt es überall – auch in unserer Region. Die aktuelle Ausgabe der „hier:“ berichtet über Menschen, die gerne Geschichten erzählen oder eine gute Geschichte zu schätzen wissen. www.rwe.com/nachbarschaft ANSICHT MÄRCHEN IM FENSTER Eine Szene reicht, und schon weiß der Betrachter, welche Geschichte die Figuren erzählen. Zumindest dann, wenn es sich um so berühmte Geschichten wie die Märchen der Gebrüder Grimm handelt. Nicht umsonst sind die Hausmärchen der Hanauer Brüder neben der Luther-Bibel das bekannteste und weltweit am meisten verbreitete Buch der deutschen Kulturgeschichte. Mit Szenen dieser Märchen dekorieren die Augsburger Geschäfte rund um den Christkindlesmarkt ihre Schaufenster für die „Augsburger Märchenstraße“. Sie erstreckt sich vom Rathausplatz über die Philippine-Welser-Straße bis hin zum Moritzplatz. Mit der Märchenstraße ist in der Adventszeit ein Rätsel verknüpft, bei dem Mitspieler attraktive Preise gewinnen können. Teilnahmekarten gibt es am Himmlischen Postamt (erste und letzte Station der „Augsburger Märchenstraße“). Der Christkindlesmarkt hat bis zum 24. Dezember geöffnet. 2 INHALT IN DIESEM HEFT VERANTWORTUNG ERNST NEHMEN Liebe Leserinnen, liebe Leser, Weihnachten steht vor der Tür, und wir nutzen die dunkle Jahreszeit, um es uns drinnen so richtig gemütlich zu machen. Für die Winterausgabe der „hier:“ haben wir uns auf die Suche gemacht und trafen Menschen in der Region, die spannende Geschichte(n) zu erzählen haben (S. 6 – 11). Eine „Geschichte“, die uns als Energieversorgungsunternehmen und sicherlich Sie als Kunde im Jahr 2015 beschäftigt hat, ist der Umbau und die Zukunft unserer Energieversorgung. Wir stehen zu unserer Verantwortung in der Kern energie, und das Ergebnis des „Stresstests“, der im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie erstellt wurde, zeigt: Wir haben die nötigen Rückstellungen für Rückbau und Entsorgung unserer Kernkraftwerke gebildet. Nun berät eine unabhängige Kommission im Auftrag der Bundesregierung, wie die Finanzierung von Stilllegung, Rückbau und Entsorgung langfristig sichergestellt werden kann (S. 14). Fotos (inkl. Titel): Christina Bleier, Ullrich Styra, André Laaks Wir blicken nach vorne, doch zunächst lade ich Sie ein: Lassen Sie uns gemeinsam interessanten Geschichte(n) lauschen. Frohes Fest und einen guten Start ins neue Jahr! Michael Trobitz, Technischer Geschäftsführer KGG 05 11 12 16 HIER: BEI UNS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 04 Tiere im Winter: Ausflugstipps zu nahe gelegenen Tierparks SPANNENDER STOFF. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 06 Menschen, Vereine und Gruppen „des Wortes“ aus der Region BLICK INS KRAFTWERK. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Die Info-Offensive „KKW Gundremmingen transparent!“ ist gestartet POWER-MIX. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Nachrichten aus dem Unternehmen MENSCHEN VON HIER:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Bei den „Teddy‘s“ ist Rock‘n‘ Roll lebendig wie nie GEWINNSPIEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Kreuzworträtsel lösen und tolle Preise gewinnen AUSBLICK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Knusper, knusper, knäuschen: Hexenhaus zum Selbermachen KERNKRAFTWERK GUNDREMMINGEN KONTAKT Informationszentrum „hier:“-Redaktion Dr.-August-Weckesser-Straße 1 89355 Gundremmingen Telefon: 0 82 24 /78 22 31 E-Mail: [email protected] Dauerausstellung „Energie und Kerntechnik“ RWE Power Besucherdienst 0800/8833830 (kostenlose Hotline) Ausgabe 2|2015 IMPRESSUM Herausgeber: RWE Power AG Anschrift: Unternehmenskommunikation, Huyssenallee 2, 45128 Essen Die „hier:“ und weitere Nachbarschaftsinformationen finden Sie im Internet unter www.rwe.com/nachbarschaft sowie unter www.kkw-gundremmingen.de V.i.S.d.P.: Stephanie Schunck, RWE Power AG Redaktion und Gestaltung: RWE Power AG | ergo Unternehmenskommunikation GmbH & Co. KG, Köln 3 HIER: BEI UNS RAUS AUS DEM MUFF! Jahreszeit: Runter von der Couch, raus ins Freie – gerade in der kalten Jahreszeit ist das Freizeitangebot draußen sehr eingeschränkt. Doch wie wär‘s mit einem Besuch in einem nahe gelegenen Tierpark? In unserer Region gibt es einige Streichelzoos, Bauernhöfe und Wildparks. Wir stellen Ihnen ein paar vor: Südamerikanische Exoten im Donaumoos Die Alpakas auf dem Hof von Familie Krauß in Günzburg-Riedhausen fühlen sich vor allem im Winter wohl. Denn sie kommen ursprünglich aus Peru, Bolivien und Chile, wo sie vornehmlich in kalten Bergregionen in 4.000 bis 5.000 Metern Höhe leben. Dank ihrem dicken Fell macht ihnen die Kälte nichts aus. Man kann die Tiere im Gehege bestaunen, feste Besuchszeiten gibt es nicht. Dafür werden Alpaka-Wanderungen angeboten. Der Hofladen mit Mützen, Schals und Handschuhen hat jeden Freitag von 14 bis 18 Uhr geöffnet. www.alpakasimdonaumoos.de ESSEN WIE EIN VÖGELCHEN Bei Frost und Schnee können wir Vögel bei der Nahrungssuche unterstützen. Mit einigen Tricks geht das ganz leicht: Keine begehbaren Futterspender nutzen. Sie bergen Infektionsrisiken, weil die Vögel das Futter mit Kot verschmutzen. Wind- und Regenschutz anbringen, sonst verdirbt das Futter schnell. Bei Futtersilos reicht es, sie vor und nach dem Winter gründlich zu reinigen. Herkömmliche Häuschen dagegen öfter mit heißem Wasser spülen und dabei Handschuhe verwenden. Ein Standort auf freiem Feld verhindert, dass sich Katzen unbemerkt anschleichen. Nahe Fensterscheiben mit Stickern markieren, damit Vögel nicht dagegenfliegen. Sonnenblumenkerne eignen sich als Basisfutter. Freiland-Futtermischungen enthalten weitere Samen, die noch mehr Vogelarten anlocken. Futternetze – zum Beispiel Meisenknödel – vermeiden. An den Netzen verletzen sich Vögel leicht, weil sich ihre Füße darin verheddern. Kängurus in Ulm Im Ulmer Tiergarten in der Friedrichsau gibt es Aquarien, Terrarien und ein Tropenhaus. Dort staunen Besucher über Pfeilgiftfrösche und Weißbüscheläffchen. Aber ebenso schön ist der winterliche Spaziergang durchs Freigehege. Es warten Kängurus, Nandus und Mesopotamisches Damwild. Geöffnet ist in den Wintermonaten (Oktober bis März) täglich von 10 bis 17 Uhr. Ab April hat der Tier garten bis 18 Uhr offen. Erwachsene zahlen 5, Kinder 3 Euro. www.tiergarten.ulm.de 4 Mufflons am Schloss Rund um das Jagdschloss Duttenstein nahe Dischingen und dem Landkreis Dillingen gibt es seit knapp 200 Jahren einen 500 Hektar großen Wildpark mit Damwild, Wildschweinen und Mufflons. Der Park ist frei zugänglich und im Winter ein besonderes Erlebnis, wenn man auf dem gut ausgebauten Wegenetz durch den verschneiten Wald spazieren kann. hier: DAS MAGAZIN FÜR UNSERE NACHBARN HIER: BEI UNS TERMINE Neujahrskonzert mit Solisten TICKETS GEWINNEN Thannhausen. Zu einer festen Größe im kulturellen Leben Thannhausens sind die „Meisterwerke der Kammermusik“ geworden, die Musikprofessor Harald Harrer vor fast 20 Jahren initiierte. Auch 2016 wird das neue Jahr musikalisch eingeläutet, wieder gesponsert von der Raiffeisenbank Thannhausen und der Dr.-Georg-und-Lu-Zimmermann-Stiftung. Mit dabei sind als Solisten Sophia Brommer (Sopran), Josef Kröner (Violine), José Gallardo (Klavier) sowie Harald Harrer (Klarinette). Auf dem Programm stehen unter anderem Werke von Mozart, Schubert und Lehár. Wann und wo: 15. Januar (Freitag) um 19.30 Uhr, Aula der Anton-Höfer-Grundschule. Infos und Karten: [email protected] Fotos: iStock, Theater Liberi Neue Lauschtour auf Luthers Spuren Bayerisch-Schwaben. 2017 jährt sich zum 500. Mal die Veröffentlichung der 95 Thesen von Martin Luther. Auch in Bayerisch-Schwaben hat Luther seine Spuren hinterlassen. Eine neue Lauschtour des Tourismusverbandes Allgäu/BayerischSchwaben führt in bewährt unterhaltsamer Weise durch die Stadt Augsburg zu den Wirkungsstätten des Reformators. Die Lauschtour lässt sich kostenfrei auf das Smartphone laden. www.bayerisch-schwaben.de Ausgabe 2|2015 KLEINE MEERJUNGFRAU Günzburg. Das Happy End ist garantiert bei der modernen, bunten und fröhlichen Interpretation des Märchens „Die kleine Meerjungfrau“. Das Theater Liberi hat die Geschichte von Hans Christian Andersen neu inszeniert und wartet mit tollen Kostümen und stimmungsvoller Musik auf. Das Musical ist geeignet für Kinder ab 4 Jahren. Wann: 29. Dezember (Dienstag), 16 Uhr, Forum am Hofgarten. Infos und Tickets: www.theater-liberi.de Die „hier:“ verlost 2 x 3 Tickets. Einfach bis zum 20. Dezember 2015 eine E-Mail mit Stichwort „Märchen“ an [email protected] senden. ENERGIESPARTIPPS EINFACH MAL ABSCHALTEN Energieverbrauch. Egal, ob Fernseher, Receiver oder Verstärker – alle Geräte brauchen Strom. Doch gerade neuere Modelle verbrauchen im Stand-by-Modus sehr viel weniger, als dies noch vor fünf Jahren der Fall war. Was man machen kann, um auch bei älteren Geräten Geld zu sparen, verrät die „hier:“: 1. D unkler ist besser: Schon bei der Farbeinstellung am Fernseher lässt sich Strom sparen. Ist der Fernseher nicht auf ganz hell eingestellt, ist der Verbrauch geringer. Generell gilt: Je heller die Einstellung, desto mehr Strom wird beim Fernsehen verbraucht. 2. S tand-by-Modus vermeiden: Alle Geräte immer über den Ein-Aus-Schalter abschalten. Ist kein Taster vorhanden, dann einfach eine schaltbare Steckdosenleiste zwischen Haussteckdose und Gerät montieren und diese an- oder ausknipsen. 3. Alte Geräte entsorgen: Ein Röhrenfernseher sollte besser entsorgt werden, denn ein neues Gerät mit EU-Energielabel und echtem Ausschaltknopf ist wesentlich energiesparender. 4. Zeitschaltuhr installieren: Mit einer Zeitschaltuhr lässt sich die Zeit, wann ein Gerät wirklich laufen soll, genau bestimmen. Auf diese Weise läuft zum Beispiel ein Radio nur dann, wenn es wirklich genutzt wird. Auch funkgesteuerte Steckdosen sind eine gute Lösung. 5. Vorsicht beim Einsatz von Spielekonsolen: Spielekonsolen sollten ebenfalls immer abgeschaltet werden und nicht auf Stand-by bleiben. Viele Menschen nutzen Konsolen zum Ansehen von Filmen auf DVD – keine gute Idee, denn so komfortabel eine Konsole auch sein mag, sie verbraucht zehn Mal mehr Strom als ein normaler DVD-Player. 6. Fernseher ausschalten: Wer beim Fernsehen einschläft und diesen einfach weiterlaufen lässt, verbraucht unnötig jede Menge Strom. 5 SPANNENDER STOFF LUST AUF GESCHICHTEN Erzählen: Geschichten begleiten uns tagtäglich. Wir hören sie im Radio, sehen sie im Film, lesen sie im Buch. Oder wir lauschen Menschen, die sie uns erzählen. Auch unsere Region ist reich an Geschichte(n) und Menschen, die diese gerne weitertragen. H and aufs Herz: Wir lieben sie doch alle. Die spannenden, lustigen, traurigen, gruseligen Geschichten, die wir erfahren. Die uns packen und nicht mehr loslassen. Manche davon sind wahr – sie sind historisch überlieferte Geschichte(n). Menschen haben sie über viele Jahrhunderte weitergegeben oder neu aus alten Büchern ausgegraben und für uns aufbereitet. Andere Geschichten sind frisch erdichtet, zur Unterhaltung – oder auch zum Lernen. Denn eine fremde Sprache, eine fremde Kultur eignet sich ein Schüler besonders schnell an, wenn sie in eine Geschichte eingebettet sind. Auch hier in der Region gibt es viele Menschen, die mit Leidenschaft Geschichten erfinden oder bewahren. Die „hier:“ hat sich umgeschaut und erzählt die Geschichte der Menschen, die Geschichten und Geschichte lieben. Lesetipp: ilgerreisen sind die P große Leidenschaft von Eva Seitz. Deswegen kann sie bei den witzigen Geschichten aus dem Jakobsweg- Buch „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling (Verlag: Malik) wunderbar entspannen. Baumaschinen und Ritter für die Jungs Donnerstag ist wieder Kindertag bei Eva Seitz. Ihre beiden Töchter sind längst aus dem jungen Alter heraus, aber für die 54-Jährige ist es eine Herzenssache, sich weiterhin für den Johann-Breher-Kindergarten in Jettingen-Scheppach zu engagieren. Sie ist eine von zwölf Lesefreunden, kommt einmal pro Woche vorbei und zieht sich mit vier fünfjährigen Kindern zurück, um ihnen das Thema Bücher näherzubringen. „Es geht nicht nur ums Vorlesen. Wir wollen die Kleinen so gut wie möglich einbeziehen.“ Sie fordert ihre Schützlinge auf, beim Nacherzählen der Geschichten Gestik und Mimik eines guten Vorlesers nachzumachen. Daneben sind ihr Dialog und Diskussionen wichtig. Da kann es schon mal vorkommen, dass sich die Gruppe ausgiebig darüber unterhält, warum die Eule aus dem Bilderbuch traurig ist und weint. Nur selten ist laut Eva Seitz ein Kind dabei, das mit Büchern nichts am Hut hat. „Die meisten kommen im Elternhaus damit in Berührung, und das ist ja gut so.“ In jedem Fall leisteten sie und ihre Mitstreiter durch ihr Engagement einen wichtigen Beitrag zur Sprachförderung vor allem bei Kindern mit Migrationshinter- 6 grund. Das ist auch oberstes Ziel des Landratsamtes Günzburg, das das Projekt „Lesefreunde2 vor zehn Jahren ins Leben gerufen hat. Rund 100 Ehrenamtliche zwischen 20 und 80 Jahren beteiligen sich aktuell daran. Sie besuchen ein- bis zweimal wöchentlich eine Kindertageseinrichtung im Landkreis. Oftmals haben diese extra eine spezielle Leseecke eingerichtet. Eva Seitz bringt aber auch Bücher von zuhause mit in die Vorlesestunde. Sie hat noch einen großen Fundus aus der Zeit, als ihre Töchter klein waren. Pferdebücher und Prinzessinnengeschichten gehen ihr so schnell nicht aus. Auch bei den Jungs bestätigten sich sämtliche Klischees, sagt Seitz: Sie sind glücklich mit Storys von Baumaschinen und Bauarbeitern, Radladern und Rittern. EVA SEITZ engagiert sich für das Projekt „Lesefreunde“. hier: DAS MAGAZIN FÜR UNSERE NACHBARN SPANNENDER STOFF Historischer Stoff Dr. Arnold Schromm unterrichtet seit rund drei Jahrzehnten. Und er hat es geschafft, die Schüler am Albertus-Magnus-Gymnasium in Lauingen für Geschichte regelrecht zu begeistern. Der 57-Jährige taucht mit den jungen Menschen ins Leben der alten Römer ein. Alljährlich füllt er einen Bus mit Sechstklässlern und macht sich auf den Weg zu den Römertagen in Aalen. Die Schüler schlüpfen in Tunika und Toga – historischer Stoff, um historischem Stoff näher zu kommen. Schromm ist glühender Anhänger der Living-History-Bewegung, die im englischsprachigen Raum weit verbreitet ist. Vor allem in Großbritannien oder den USA spielen Menschen historische Ereignisse für ein großes Publikum nach. Er selbst hat bereits zwei Mal zusammen mit dem örtlichen Schützenverein die Römertage in Faimingen organisiert. Heute ist das ein Ortsteil von Lauingen. „Vor knapp 2.000 Jahren war das die wichtigste römische Stadt in unserer Region nach Augsburg.“ Die Siedlung umfasste nach seinen Worten rund 40 Hektar. Bei Ausgrabungen kamen eine Stadtmauer und Bauten mit Fußbodenheizung zum Vorschein. Von außerordentlicher Bedeutung ist der dortige Apollo-Grannus-Tempel, der zumindest in Teilen wieder rekonstruiert wurde. Der Gymnasiallehrer hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte von Faimingen mit Geschich- Lesetipp: Dr. Schromm legt allen Geschichtsinteressierten das Buch „Grenzen des Imperiums. Leben am römischen Limes“ von Margot Klee ans Herz. Er schätzt vor allem die „wunderbaren Aufnahmen und Pläne von Resten römischer Architektur in Europa und rund ums südliche Mittelmeer“. ten zu erzählen und 2006 eine römische Nähstube auf die Beine gestellt, Militär-Modenschauen organisiert oder Weihezeremonien durchgeführt. Er wünscht sich noch viel mehr Aufmerksamkeit für Faimingen. Andere von den Römern gegründete Orte seien da viel weiter. „Viele Nachbarn wissen gar nicht, welch historischer Schatz hier vor ihrer Haustüre liegt.“ DR. ARNOLD SCHROMM macht Geschichte für seine Schüler lebendig. K ARL LANDHERR (hinten links), Hans Dieter Hörtrich und Isabell Streicher haben Arbeitshefte zum Deutschlernen für Flüchtlinge entwickelt, die sich mittlerweile großer Beliebtheit erfreuen. Lesetipp: Karl Landherr empfiehlt das Buch „Wie sieht Gott eigentlich aus?“ des Kinderbuchautors Willi Fährmann, weil ihn die Geschichte von Johannes und Anna begeistert, die Antworten auf die Frage nach Gott während eines Urlaubs bei ihrer Großmutter suchen. Bildergeschichten für Flüchtlinge Die Handbücher von Karl Landherr, Hans Dieter Hörtrich und Isabell Streicher erzählen kurze Alltagsgeschichten – und diese in vielen kleinen Bildern. Die beiden pensionierten Schulleiter und die Studienrätin in Elternzeit aus Thannhausen haben ein Arbeitsheft zum Deutschlernen für Flüchtlinge entworfen und damit bundesweit für Aufsehen gesorgt. Mit dem Engagement und der Idee waren sie bereits im heute-journal des ZDF zu sehen, mittlerweile verschicken sie das wertvolle Büchlein, das man über die Homepage www. deutschkurs-asylbewerber.de bestellen kann, in ganz Deutschland. „Das Interesse und das Medienecho haben uns total überrascht“, erklärt Landherr. Längst sind weitere Mitarbeiter in das Buchprojekt eingespannt. Die Idee ist simpel, aber extrem hilfreich für Menschen, die aus einem anderen Kulturkreis kommen. „Sie müssen die Ausgabe 2|2015 Sprache lernen, aber auch wissen, wie man sich beim Arzt oder im Straßenverkehr verhält.“ So haben Landherr und Hörtrich hunderte Alltagssituationen in ihrem Buch bildlich dargestellt und erklärt. „Auch in Englisch, weil wir gemerkt haben, dass viele unserer Flüchtlinge diese Sprache ganz gut sprechen.“ Französische Untertitel gibt es nun auch, arabische sind in der Mache. Daneben bleibt natürlich die ehrenamtliche Arbeit, mit der alles seinen Anfang nahm: Die beiden Exrektoren haben vor mehr als einem Jahr mit anderen Freiwilligen begonnen, Deutschunterricht für Flüchtlinge in Thannhausen zu geben. Auch da haben sie ein zweites Mal ihren Erfindungsreichtum bewiesen und eine Unterrichtsform begründet, die bereits als „Thannhauser Modell“ gilt: Die „Hauptlehrer“ bereiten den Unterricht vor, zeigen zehn Minuten lang, worum es bei den Übungen geht, und die anderen Helfer müssen das mit den Flüchtlingen nur noch nachmachen. Das sei für den Einzelnen weniger Aufwand und die Bereitschaft zum Mitmachen steige. Wobei man sich bisher darüber in Thannhausen keine Sorgen machen muss: „Bei uns engagieren sich viele Menschen für Flüchtlinge.“ Mitarbeiter helfen Flüchtlingen Bei der dringend benötigten Hilfe für Flüchtlinge unterstützt auch die Belegschaft von RWE tatkräftig in zahlreichen Projekten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können dabei einen Teil ihrer Arbeitszeit für die Projektarbeit nutzen; viele engagieren sich auch in ihrer Freizeit. Das Unternehmen selbst unterstützt auf Wunsch der Behörden unbürokratisch mit der Bereitstellung von Flächen für Flüchtlingsunterkünfte. 9 SPANNENDER STOFF Lesetipp: Marianne Winkler ist schwer beeindruckt von den Büchern Dieter Breuers, weil er geschichtliche Überzeugendes Theater in den Gassen Leipheims Fakten gekonnt in interessante Geschichten verpackt. Sie empfiehlt den Titel: „Ritter, Mönch und Bauersleut“. Geschichte war in der Schule nicht gerade ihre Stärke, gibt Marianne Winkler offen zu. Deswegen wundert sie sich im Rückblick noch heute, dass ausgerechnet sie vor zehn Jahren in die Rolle des historischen Geschichtenerzählers geschlüpft ist. Die heute 51-Jährige ist in Leipheim als Bauer Martin unterwegs, um ihren Gästen die grausame Historie der Schwäbischen Bauernkriege im 16. Jahrhundert näherzubringen. Was sie gibt, sind überzeugende Ein-Frau-Theaterstücke in den Gassen Leip heims. Sie schildert ihre Furcht vor den Landsknechten, die sie verfolgen, weil sie sich gegen die Unterdrückung durch die Adligen wehrt. Ihre Geschichten handeln von den Mühen des Holzschlagens, von der harten Arbeit auf dem Feld: „Und das alles nicht für meine Zwecke, sondern nur für die Hochwohlgeborenen.“ Von dem bisschen, das sie ihr Eigen nennen darf, muss sie rund zwei Drittel für Steuern, Zinsen und Zölle abgeben, klagt sie den Zuhörern. Im Laufe der Jahre hat sich Marianne Winkler tief in die Geschichte eingegraben, indem sie Heimatbücher gelesen, historische Abhandlungen studiert und filmische Dokumentationen gesammelt hat. Und so verkörpert die Leipheimerin, die auch den Verein der Gästeführer im Schwäbischen Donautal mitbegründet hat, mittlerweile sechs verschiedene Rollen – von der Bäuerin Lisl über die Kräuterfrau bis zum Nachtwächter. Im Programm hat sie sogar spezielle Rundgänge für Kinder. Etwa 20 öffentliche Führungen kommen pro Jahr zustande, die sie auf der Homepage der Stadt publik macht. Auf Anfrage bietet sie auch Führungen für Gruppen. Ein kleines Dankeschön schickt sie an Leipheims Bürgermeister Christian Konrad: „Er hat damals gemerkt, dass ich Talent als Stadtführerin habe und mir den Vorschlag gemacht.“ Und von einem Tag auf den anderen war das Geschichtsbewusstsein von Marianne Winkler geweckt. MARIANNE WINKLER bringt Besucher gruppen die Historie der Schwäbischen Bauernkriege näher. hier: DAS MAGAZIN FÜR UNSERE NACHBARN SPANNENDER STOFF CLEMENS KRAUS betreut den Bücherschrank der Sparkassen-Geschäftsstelle Krumbach. Lesebegeisterte dürfen sich frei bedienen. Bücherfreu(n)de bei der Sparkasse Das Gästebuch nimmt Clemens Kraus gerne in die Hand. Man hat es ja aufgelegt, damit die Leute Lob und Kritik hineinschreiben können. „Aber ganz ehrlich: Wir bekommen nur positive Rückmeldung.“ Kraus arbeitet in der Geschäftsstelle der Sparkasse in Krumbach und ist für den Bücherschrank zuständig, den das Finanzinstitut dort im April 2014 aufgestellt hat. Auch in der Hauptstelle in Günzburg steht ein entsprechendes Bücherregal, aus dem sich die Menschen frei bedienen können. „Das funktioniert ohne jede Hürde. Die Nutzer müssen sich nicht registrieren und die Literatur auch nicht zurückbringen.“ Trotzdem seien die Schränke meist gut gefüllt. „Manchmal müssen wir Bücher sogar zwischenparken.“ Es kämen genügend Leute, die ihre ausgelesenen Romane in die Sparkasse bringen, anstatt sie an Bekannte zu verschenken oder wegzuwerfen. Für die Pflege des Schrankes ist Kraus verantwortlich. Er inspiziert jedes Exemplar und hat auch die Ladenhüter im Blick. Wenn ein Buch mehrere Wochen unberührt am selben Fleck steht, sortiert er es aus. Bücher über ältere Software finden kaum Interessenten. Dafür sind historische (Kriminal-)Romane heiß begehrt. Bisher habe niemand den Bücherschrank als Entsorgungsstelle für alte Schinken missbraucht. Die Idee für die Aktion hatte Sparkassen-Chef Walter Pache. Ihm waren andernorts alte Telefonzellen aufgefallen, die ausgedient hatten und zu Bücherschränken im öffentlichen Raum umfunktioniert worden Ausgabe 2|2015 waren. Ausdrücklich betont die Sparkasse, dass sie mit dem Angebot den Bibliotheken keine Konkurrenz machen wolle. „Es steckt ja ein ganz anderes Prinzip dahinter und es kommt gut an“, sagt Kraus. Er wirft noch mal einen Blick ins Gästebuch und zitiert einen Eintrag: „Ein toller Treffpunkt für Lesefreunde und Leseratten.“ Lesetipp: as Lieblingsbuch von D Clemens Kraus ist „Das Dekameron“ von Giovanni Boccaccio. „Hundert Kurzge- schichten aus dem Mittelalter. Eine besser als die andere.“ Übrigens: Auch RWE sowie das regionale Schwesterunternehmen LEW stellen in vielen Gemeinden Deutschlands Bücherschränke zur Verfügung, in denen Leser Bücher kostenfrei tauschen können. www.rwe.com/buecherschraenke 11 BLICK INS KRAFTWERK ALLES IM BLICK: Dr. Cord-Henrich Lefhalm sichtet die Akten für die Abbaugenehmigung. GROSSE INFORMATIONS-INITIATIVE: KKW GUNDREMMINGEN TRANSPARENT! Transparenz: Noch produzieren Block B und C des Kernkraftwerks Gundremmingen Strom. Doch im Hintergrund bereiten die Experten bereits die Zeit danach vor. Aktenordner werden mit Antragsformularen für den Abbau gefüllt, eine Fachgruppe plant den künftigen Mitarbeitereinsatz. Damit die Öffentlichkeit jeden Schritt verfolgen kann, startet das Kraftwerk die Informations-Initiative „Kernkraftwerk Gundremmingen transparent!“. D er Abbau eines Kernkraftwerks ist kein alltägliches Projekt. Viel Papier wandert dafür vom Kraftwerksbetreiber an die zuständige Genehmigungsbehörde, denn die Experten müssen schon vorab jeden Schritt planen und begutachten lassen. Auch wenn ab Anfang 2018 der Kühlturm von Block B nicht mehr dampft: Noch lange Jahre werden die Bewohner aus der Region die Silhouette des grauen Riesen am Horizont sehen können. Denn der Abbau wird über Jahrzehnte hinweg andauern und viele Dinge erledigen die Fachleute im Innern des Kernkraftwerks hinter dicken Mauern. Was genau hinter diesen Mauern geschehen wird, möchte das Kernkraftwerk den Bürgern möglichst umfassend und transparent erklären. Aus diesem Grund hat es die Informa- 12 tions-Initiative „KKW Gundremmingen transparent!“ gestartet. Die Initiative möchte mit zielgruppenspezifischen Informations- und Dialogangeboten den unterschiedlichen Bedürfnissen der Region gerecht werden. Ziel ist, die Öffentlichkeit über die komplexen Planungen und den Verfahrensablauf zu informieren, und zwar schon vor dem nächsten großen Meilenstein im Genehmigungsverfahren: Der für Ende 2016 geplante Erörterungstermin, dem eine öffentliche Auslegung der Antragsunterlagen vorausgeht, ist ein fest vorgegebener Teil des Genehmigungsverfahrens für den Abbau und wird von der Behörde durchgeführt. Dort hat jeder interessierte Bürger die Chance, seine Einwände vorzubringen und Antworten auf mögliche Fragen zu bekommen. „Die Herausforderung ist, dass die Unterlagen sehr technisch sein müssen, um die behördlichen Vorgaben zu erfüllen. Man muss tief in der Materie drin sein, um alles zu verstehen“, erklärt Dr. Cord-Henrich Lefhalm, Leiter des Fachbereichs Genehmigungen der Sparte Kernkraftwerke bei RWE Power, dem Betreiber des Kernkraftwerks in Gundremmingen. „Unser Ziel ist es, dass jeder nachvollziehen kann, was wir vorhaben, und jeder Antworten auf seine Fragen bekommt.“ Die Informations-Initiative setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen. Zum einen hat das Kernkraftwerk seine Dauerausstellung im Informationszentrum erweitert. Auf frisch gedruckten Plakaten informiert es allgemein verständlich und breit über alle hier: DAS MAGAZIN FÜR UNSERE NACHBARN BLICK INS KRAFTWERK Themen rund um den Abbau. Dieselben Plakate gehen in den kommenden Monaten als Wanderausstellung an verschiedene Orte in der Region, sodass die Bürger kurze Wege haben, um sich zu informieren und direkt mit den Experten aus den Fachabteilungen des Kraftwerks ins Gespräch zu kommen. SCHRITT FÜR SCHRITT ZUR ABBAUGENEHMIGUNG* 11. Dezember 2014: Kernkraftwerk Gundremmingen stellt Antrag auf Abbau 22. Oktober 2015: Festlegung des Untersuchungsumfangs Ergänzt wird dieses breite Angebot durch Fokustage zu einem spezifischen Thema, bei dem sich nach einem Impulsvortrag mit Diskussion eine themenspezifische Kraftwerksführung bzw. Exponats-Vorstellung anschließt. Der erste Termin, der sich mit dem Gesamtvorhaben und dem Genehmigungsverfahren als solchem beschäftigt, hat bereits im November stattgefunden. Weitere – zu anderen Detailthemen – werden im kommenden Jahr folgen. Informationen stellt das Kernkraftwerk auch auf seiner Homepage bereit. Dort sind zum Beispiel Unterlagen im Zusammenhang mit dem ersten Abbauantrag und der laufenden Umweltverträglichkeitsuntersuchung für jedermann abrufbar. Außerdem können Bürger ihre Wünsche und Themen direkt über die E-MailAdresse [email protected] anbringen. „Wenn wir feststellen, dass es zu einem Themenkomplex ein verstärktes Informationsbedürfnis gibt, werden wir diesen im Rahmen unserer Fokustage aufgreifen und zielgruppengerecht erläutern. Denn wir möchten mit der Öffentlichkeit in einen Dialog kommen”, so Dr. Lefhalm. Ein weiterer Baustein im Rahmen der Informations-Initiative sind die Gesprächsrunden „KKW Gundremmingen nachgefragt“. Hierbei liegt der Fokus mehr auf dem Fachpubli- der Umweltverträglichkeitsuntersuchung (sogenannter Scoping-Termin) Frühjahr 2016: Alle Antragsunterlagen sind eingereicht Juli bis September 2016: Auslegung der Antragsunterlagen für einen Zeitraum von acht Wochen November 2016: Erörterungstermin in Gundremmingen Voraussichtlich 2017: Stellungnahme durch das Bundesministe- rium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Voraussichtlich Ende 2017: Erteilung der ersten Abbaugenehmigung * voraussichtliche Termine nach derzeitigem Stand der Planung kum, das zu bestimmten Aspekten des Abbaus vertiefte Informationen fachlich diskutieren möchte. Die politischen Vertreter aus der Region schließlich werden in den seit jeher regelmäßig stattfindenden Kraftwerksgesprächen über den Fortschritt des Vorhabens auf dem Laufenden gehalten. Darüber hinaus werden sie bei Bedarf zu Informationsgesprächen ins Kraftwerk eingeladen. „Wichtig ist, dass es bei dem Genehmigungsverfahren bereits jetzt darum geht, das Gesamtvorhaben im Blick zu behalten“, erklärt Dr. Lefhalm. So weist das Kraftwerk zum Beispiel im Rahmen des Verfahrens nach, dass sämtliche Sicherheitsaspekte auch beim Abbau berücksichtigt werden. Dazu zählt, dass der Abbau von Block B keine Auswirkungen auf den Betrieb von Block C hat, der noch bis Ende 2021 Strom produzieren kann. „Für diesen Abbau ist dann ein weiterer Schritt im Genehmigungsverfahren nötig.“ I NFORMATION: Im November fand der Fotos: André Laaks erste Fokustag im Kernkraftwerk statt. Ausgabe 2|2015 13 POWER-MIX FINANZIELL AUF SICHEREN FÜSSEN Stresstest: Das Ergebnis ist eindeutig: Der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Auftrag gegebene „Stresstest“ zur Bewertung der bei den Kernkraftwerksbetreibern gebildeten Rückstellungen für bestehende Entsorgungspflichten hat keinerlei Beanstandung ergeben. U lrich Hartmann, der bei RWE Power zuständige Vorstand für Kernener gie, sagt zum Ergebnis des Stress tests: „Das beweist, dass die Energie erzeuger, darunter auch unsere RWE Power, ihre Hausaufgaben gemacht haben und die Rückstellungen für die Stilllegung und den Rückbau der Kernkraftwerke sowie die Entsor gung der Abfälle ausreichend sind.“ Rund 38 Milliarden Euro haben die deutschen Betrei ber hierfür Ende 2014 als Rückstellungen in ihren Bilanzen vorgesehen – das ist auch im internationalen Vergleich ein hohes Niveau. Neues Gesetz, neue Kommission Das Bundeskabinett plant ein Gesetz zur Nachhaftung für Rückbau- und Entsorgungs kosten im Kernenergiebereich. Damit soll die Verantwortung für den nuklearen Rück bau und die Entsorgung, die nach gelten dem Recht bereits heute bei den Kernkraft werksbetreibern liegt, auch im Fall von Kon zern-Umstrukturierungen, wie etwa einer Aufspaltung oder der Kündigung von Unter nehmensverträgen, rechtssicher geregelt werden. Parallel zum Gesetzesvorhaben hat eine neue Expertenkommission ihre Arbeit auf genommen. Sie soll sich mit der langfris tigen Sicherung der Finanzierung von Rückbau, Zwischen- und Endlagerung im Kernenergiebereich beschäftigen. Ihr gehö ren insgesamt 19 Personen an. Geführt wird die Kommission von Ole von Beust, dem ehemaligen regierenden Bürgermeister von ÜBER VIEL ERFAHRUNG im Rückbau verfügt RWE. Hier ist ein Experte des Technologie- zentrums auf dem Gelände des Kernkraftwerks Gundremmingen am Werk. 14 DR. ULRICH HARTMANN. Hamburg, dem früheren brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck sowie Ex-Umweltminister Jürgen Trittin von Bündnis90/Die Grünen. Das Gremium wird sich bis Februar 2016 im Auftrag der Bun desregierung beraten, wie die Finanzierung von Stilllegung und Rückbau der Kernkraft werke sowie die Entsorgung der Abfälle langfristig sichergestellt werden kann. Maß gabe dabei ist, dass die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Unternehmen erhal ten bleiben soll. „RWE steht als Kernen ergie betreiber zu seinen Verpflich tungen, den Rückbau und die Entsorgung aufzukommen“, sagt Ulrich Hartmann. „Organisatorisch können wir uns für Rück bau und Entsorgung auch Modelle wie zum Beispiel eine Stiftung vorstellen, in der neben den Unternehmen auch der Bund seine Aufgaben hat. Denn er ist dafür ver antwortlich, ein aufnahmebereites Endlager bereitzustellen.“ Ulrich Hartmann wei ter: „RWE ist offen für die Diskussion. Wir haben immer gesagt, dass wir jederzeit zu Gesprächen mit der Politik bereit sind, die die Beendigung der Kernenergienutzung in Deutschland und die vielen offenen Fragen hierzu betreffen.“ hier: DAS MAGAZIN FÜR UNSERE NACHBARN POWER-MIX GUTE AUSBILDUNG IM KERNKRAFTWERK Gundremmingen. Ihre ersten 100 Tage haben sie bereits überstanden: Sieben Aus zubildende starteten im September im Kernkraftwerk Gundremmingen. „Haltet die Augen und Ohren offen“, gab Michael Tro bitz, technischer Geschäftsführer des Kraft werks, den jungen Menschen mit auf den Weg. Er begrüßte sie gemeinsam mit dem Betriebsrat und den Ausbildern. In drei Berufszweigen bildet das Kernkraftwerk zur zeit aus. Kilian Kuchenbaur und Fabian Schmautz aus Dillingen, Fabian Schmid aus Gundremmingen sowie Florian Wiesheu aus Günzburg erlernen den Beruf des Industrie mechanikers. Rebekka Baur aus Lauterbach ist angehende Köchin. Christoph Reusche aus Offingen und Martin Strobel aus Dürrlau ingen gehen als Elektroniker für Betriebs technik in die Lehre. Neben der Ausbildung BERUFSSTART: Sieben junge Menschen begannen ihre Ausbildung im Kraftwerk. AUFBEWAHRUNGSGENEHMIGUNG FÜR NEUE CASTOR-BEHÄLTER Gundremmingen. Die Arbeiten in und am Standortzwischenlager für abgebrannte Brennelemente in Gundremmingen sind abge schlossen. Hierzu gehörten der Bau von zusätzlichen Wänden an den beiden Längsseiten des Gebäudes auf behördliche Anforderung wie auch die Erneuerung der Krananlagen auf dem Kraftwerksgelände und im Zwischenlager. Ende Oktober hat das Bundesamt für Strah lenschutz schließlich auch die atomrechtliche Genehmigung zur Auf bewahrung der künftig verwendeten CASTOR-Behälter im Standort zwischenlager erteilt, nachdem es rund ein Jahr zuvor die verkehrs rechtliche Zulassung für deren Transport erlassen hatte. Den Antrag für die Verwendung des neuen CASTOR-Behältertyps, der technisch nur marginal vom bisher verwendeten Typ abweicht, hatten die Betreiber des Kernkraftwerks im Jahr 2009 beim Bundesamt für Strah lenschutz gestellt. Das Standortzwischenlager Gundremmingen ist für die Aufbewahrung von bis zu 192 beladenen CASTOR-Behältern genehmigt. Derzeit sind dort 42 beladene Behälter des bisherigen Typs eingelagert, für die die Aufbewahrungsgenehmigung unverän dert weiter gültig bleibt. Sieben leere Behälter des neuen Typs hat der Hersteller bereits ins Kernkraftwerk Gundremmingen ausgelie fert. Sie sollen ab Ende 2015 mit abgebrannten Brennelementen beladen und ins Standortzwischenlager verbracht werden. Fotos: Areva GmbH, RWE, KGG ERNEUERTER KRAN für sicheres CASTOR-Handling. Ausgabe 2|2015 am Standort profitieren die Berufseinsteiger auch vom Auszubildenden-Netzwerk des Kraftwerksbetreibers RWE Power. Dass das Kraftwerk jungen Menschen eine fruchtbare Lern- und Arbeitsatmosphäre bietet, zeigte sich auch in diesem Jahr auf der Freispre chungsfeier für fünf ehemalige Auszubil dende des Kernkraftwerks, die ebenfalls im September stattfand. Gleich drei der ehema ligen Auszubildenden zeichnete die Regie rung von Schwaben mit einer Anerkennung für ihre guten Leistungen aus. Erfolgreich ihre Lehrzeit beendet haben David Heinzl als Industriemechaniker, Lena Kuhn als Köchin, Nicolas Konle als Informatikkaufmann, Fabian Buchfellner als Elektroniker für Betriebstech nik und Anja Mack als Bürokauffrau. www.rwe.com/ausbildung www.facebook.de/rwepowerausbildung NEUER TYP VON BRENNELEMENT: weniger Abfall bei gleicher Strommenge. VERRINGERTE ABFALLMENGE DANK NEUEM BRENNELEMENTDESIGN Gundremmingen. Ende August hat das Kernkraftwerk Gundrem mingen beim Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Ver braucherschutz beantragt, ein neues Brennelementdesign nutzen zu können. Die neuen Brennelemente des Typs ATRIUM 11 verfügen über eine Anordnung von 11 mal 11 Brennstäben statt 10 mal 10 beim bisherigen Design. Die neue Stabanordnung sorgt für eine noch bessere Ausnutzung des Kernbrennstoffs. Hierdurch wird für die gleiche produzierte Strommenge eine geringere Anzahl frischer Brennelemente benötigt. Die bis zum Ende der Stromproduktion anfallende Menge zu entsorgender abgebrannter Brennelemente kann damit deutlich reduziert werden. 15 MENSCHEN VON HIER: FRÜH ÜBT SICH . . . Schon die Kleinen haben den perfekten Kick raus, der zu einem typischen Rock’n’ Roll gehört. Trainer Helmut Körle hat ein Konzept erdacht, um den Nachwuchs langfristig zu motivieren und ihnen den Spaß an dem akrobatischen Sport zu zeigen. „THE TEDDY’S“ ROCKEN HÖCHSTÄDT Prämiertes Trainingskonzept: Die Nachwuchsarbeit des Rock-and-Roll-Clubs findet höchste Anerkennung. Denn bei den „Teddy‘s“ wird Vier- bis Sechsjährigen ein Maximum an Bewegung geboten. I n den „Teddy’s“ steckt mehr. Der schlichte Zusatz „Rock’n’ Roll Club“ wird dem, was die Mitglieder leisten, lange nicht gerecht. Der Verein aus Höchstädt hat in den vergangenen Jahren eine Jugendabteilung aufgebaut, die nicht nur tolle Erfolge auf der Tanzfläche feiert. „Wichtig ist, dass die Kinder sich bewegen“, erklärt Trainer Helmut Körle. Für den Nachwuchs haben die Macher bei den „Teddy’s“ ein Kleinkind-Training konzipiert, das Anerkennung von vielen Seiten erhält. Vom Deutschen Olympischen Sportbund gab es zum Beispiel ein Gütesiegel. Es handelt sich um ein ausgetüfteltes Programm, das die Vier- bis Sechsjährigen zu einem Maximum an Bewegung animieren soll. Wer einen Blick in die Trainingshalle wirft, traut seinen Augen kaum, 16 wie agil und motiviert die Kinder über die Bodenmatte turnen. Sie vollführen Vorwärts- und Rückwärtsrollen, schlagen locker ihre Räder und zaubern anmutige Figuren in hoher Luft über dem Trampolin. „Das ist die perfekte Schule, um später mal ein guter Rock-and-Roll-Tänzer zu werden“, sagt Körle. Das Trainingskonzept war eine Flucht nach vorne: Der Verein befand sich kurz vor dem Aus, denn der Nachwuchs lief den Tänzern im wahrsten Sinne des Wortes davon. „Da haben wir uns entschieden, das Training auf andere Beine zu stellen.“ Der Erfolg gibt Körle Recht. Heute tummeln sich knapp 80 Kinder und Jugendliche zwischen 4 und 15 Jahren in den Übungseinheiten. „Mittwochs hier: DAS MAGAZIN FÜR UNSERE NACHBARN MENSCHEN VON HIER: FORMATION: Der Showtanz des Rock’n’ Roll besteht aus einem Grundschritt, verschiedenen Tanzfiguren und gewagter Akrobatik. Meist wird in Formation getanzt. Körperbeherrschung, Gelenkigkeit und Rhythmusgefühl machen einen guten Tänzer aus. Fotos: Christina Bleier füllen wir alle drei Hallen in Höchstädt gleichzeitig.“ Körle spricht von einem regelrechten Schneeballeffekt. „Unser Training hat sich herumgesprochen, es kamen immer mehr Interessierte. Jetzt kriegen wir die Tür kaum noch zu.“ Acht weitere Trainer kümmern sich mit Körle um den Nachwuchs. Besonderes Augenmerk gilt derzeit der „Girls-Formation“. In das Team mit 20 jungen Mädchen, das sich „Rocking Teddy’s“ nennt, setzt der 50-Jährige große Hoffnungen. Kürzlich haben sich die jungen Frauen den Titel des Schwäbischen Meisters gesichert. Es seien einige Talente darunter, die das Zeug zum erfolgreichen Turnier-Tänzer hätten. Körle weiß, wovon er spricht, schließlich war er selbst viele Jahre in der Ausgabe 2|2015 zweithöchsten Paartanz-Klasse in Deutschland aktiv und sogar kurz vor dem Sprung in die absolute Elite. Letztlich wurde aber der Aufwand zu hoch, Körle musste am Wochenende zu Turnieren von Flensburg bis München reisen. Schon für die Anfahrt zum Training blieb enorm viel Zeit auf der Strecke: Körle fuhr drei Mal pro Woche von seinem Wohnort Höchstädt nach Augsburg, wo sich sein damaliger Verein befand. Energie für Höchstädter Verein Bereits 1993 hat Körle seinen ersten Trainerschein gemacht. Aus Zeitgründen schlug der 50-Jährige sogar das Angebot aus, Landesjugendtrainer für die Tänzer in Bayern zu werden. Seine Energie investiert er seitdem lieber in den Höchstädter Verein, der einst in Dillingen gegründet wurde. Laut Körle war die „Hallensituation“ in der Großen Kreisstadt aber „sehr schwierig“. Dann fand man zunächst ein geeignetes Vereinsheim in Höchstädt, einen ehemaligen Aussiedlerhof. Der Verein, der ganz korrekt Rock’n’Roll Club „The Teddy’s“ heißt, zog letztlich vor drei Jahren um und profitiert seither gleich von drei Hallen, die in Höchstädt als Trai- ningsstätten zur Verfügung stehen. Vom dortigen SSV sei man mit offenen Armen empfangen worden. „Die haben uns sogar in die Planungen ihrer Halle einbezogen, die sie gerade neu bauen.“ Der Architekt habe daraufhin noch Änderungen vorgenommen. Ideale Bedingungen in der Halle Wenn der Bau einmal steht, finden die Mitglieder der „Teddy’s“ laut Körle ideale Bedingungen vor. Für den Formationstanz sei viel Platz nötig, den es in normalen Mehrzweckhallen meist nicht gebe. Die nächste große Veranstaltung steigt in der Nordschwabenhalle. Dort steht am 23. April gleich ein richtig großes Event an: Die besten Tänzer und Formationen aus dem Land messen sich bei den Bayerischen Meisterschaften. Ein Finalturnier auf schwäbischer Ebene haben die „Teddy’s“ schon ausgetragen, deswegen ist Körle nicht bange. Er erwartet 400 bis 500 Teilnehmer und mindestens noch mal so viele Zuschauer. Er plant, zwei Formationen ins Rennen zu schicken. „Wir müssen noch fest trainieren, denn wir wollen auf jeden Fall aufs Treppchen.“ 17 GEWINNSPIEL TOLLE PREISE GEWINNEN Senden Sie das Lösungswort sowie Ihren Namen, Ihre Anschrift und Telefonnummer an: [email protected] oder per Post an die RWE Power AG, PEC-I, Huyssenallee 2, 45128 Essen. Einsendeschluss ist der 15. Januar 2016. Viel Glück! Kurzwort für eine Kundgebung Elektrizitätswerk (Kurzw.) kalte Jahreszeit 8 2. Preis: Bio-Ethanol Kamin Roma Feier, Party Frachtvertrag über Transportmittel Kfz-Z. Klötze Lehrgang zur Verständigung im Ausland 6 auf abgewinkelten Beinen verharren Stück für neun Umsicht, Instru- Vorsicht mente Nutzungsgebühr in vielen Seebädern Texte konsumieren namhaft, berühmt 11 Gelege 1 12 persönl. Fürwort, 3. Person Singular ungefähr Abk.: Ostsüdost 1 mit Bäumen eingefasste Straße spanischer Ausruf italienisch: Liebe Abk.: Buchnummer dt.-frz. 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Preis, Samsonite Reise-Trolley) und Uschi Flötzner aus Günzburg (3. Preis, Trecking Exped Lite 125). Teilnahmeberechtigt an den Gewinnspielen in diesem Heft sind alle Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, die keine Mitarbeiter von ergo Kommunikation, nicht mit der Organisation der Gewinnspiele betraut oder mit solchen Personen verwandt sind. Die Namen der Gewinner werden in der nächsten Ausgabe dieses Magazins veröffentlicht. Zur Abwicklung der Preise erhält ergo die Kontaktdaten der Gewinner. Die Gewinne können von den Abbildungen abweichen. Der ordentliche Rechtsweg wird ausgeschlossen. Die Teilnahme über Teilnahme- oder Gewinnspielanmeldungsdienste ist ausgeschlossen. 18 hier: DAS MAGAZIN FÜR UNSERE NACHBARN Fotos: Sony, www.ethanolkamin-online.de, tolino, iStock 1. Preis: Sony Spiegelreflexkamera AUSBLICK Zubereitung: Knusper, knusper, knäuschen Ein weihnachtliches Lebkuchenhaus zu bauen ist einfach – das Knabbern am Häuschen ein Genuss. Seit dem Märchen „Hänsel und Gretel“ ist das Aufstellen eines Knusperhäuschens Tradition in der Vorweihnachtszeit. War es vor 203 Jahren nur eine Geschichte der Gebrüder Grimm, deren Idee auf vorchristlichen „Tempelhäuschen“ beruhte, ist es heute Symbol der Adventszeit. Ausgabe 2|2015 Rezept Zutaten Teig: 500 g Honig, 200 g Zucker, 30 g Lebkuchengewürz, 1 TL Natron, 1 Msp. Hirschhornsalz, 1 Prise Salz, 750 g Dinkelmehl Zutaten Deko: 3 Eiweiß, 450 g Puderzucker, 6 EL bunte Zuckerperlen, zum Verzieren z.B. Schokolinsen, braune Mandeln oder Ähnliches 1. Honig und Zucker mit 5 EL Wasser zu einem Sirup aufkochen und abkühlen lassen. Mehl, Natron, Hirschhornsalz und eine Prise Salz sieben, unter den Sirup kneten. Den Teig in Folie verpackt vier Stunden kalt stellen. 2. Teig für Dachplatten, Giebelfronten und Seitenteile auf bemehlter Arbeitsfläche 7 mm dick ausrollen und Teile auf mit Backpapier ausgelegte Bleche legen. Restlichen Teig zusammenkneten, erneut ausrollen für Bodenplatte. 3. Bleche im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad (Umluft 160 Grad) 15 bis 18 Minuten backen, abkühlen lassen. Eiweiß steif schlagen, gesiebten Puderzucker zugeben, Zuckerguss in einen Spritzbeutel füllen, um Schokolinsen, Nüsse oder Ähnliches wie Dachziegel auf die Dachplatten zu kleben. 4. B odenplatte mit Zuckerglasur bestreichen, die Hauswände darauf mit Zuckerguss zusammensetzen und gut eine Stunde trocknen lassen. Dann das Dach ankleben und trocknen lassen. Das Haus nach Belieben dekorieren. 19 Wir helfen Menschen in Not. Durch das ehrenamtliche Engagement vieler Helferinnen und Helfer können wir pragmatische Hilfe anbieten. Zum Beispiel bei unseren Projekten: Der Günzburger und Burgauer Tafel Dem Möbellager in Günzburg Und der Kleiderkammer in Günzburg Sie wollen sich engagieren? Rufen Sie uns einfach an unter 08221-3676-0. Über unsere Internetseite können Sie sich informieren oder uns mit einer Onlinespende unterstützen. www.caritas-guenzburg.de Dieser Anzeigenplatz wird von der RWE Power AG gemeinnützigen Vereinen zur Verfügung gestellt. Wenn Sie uns unterstützen, können wir den Menschen in unseren Landkreisen Günzburg und Neu-Ulm helfen.