Pflege - an der ZHAW
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Pflege - an der ZHAW
August 2014 · Heft 4 · 27. Jahrgang · ISSN 1012-5302 www.pflege-zeitschrift.ch Pflege Die wissenschaftliche Zeitschrift für Pflegeberufe Herausgeberinnen Gabriele Meyer Marianne Müller Eva-Maria Panfil Berta Schrems Rebecca Spirig Themenheft Familienzentrierte Pflege Marianne Kläusler-Troxler, Elisabeth Kurth, Rebecca Spirig Postnatale, familienzentrierte Betreuung Romy Mahrer-Imhof, Hannele Hediger, Rahel Naef, Michelle Bruylands Entwicklung einer Familienberatung Christine Riesner Bedarfsbestimmung bei Demenz Stephan Dorschner, Dorothee Bauernschmidt Pflegende Ehemänner – Teil I Michael Galatsch, Verena Moser-Siegmeth, Britta Blotenberg, Jörg große Schlarmann, Wilfried Schnepp Family Health Nursing – Ergebnisse eines europäischen Projektes © 2014 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Pflege 2014; 27 (4): 211 Inhaltsverzeichnis Editorial 213 Janice M. Bell Family Centered Care and Family Nursing: Three Beliefs that Matter Most Originalarbeiten 219 Marianne Kläusler-Troxler, Elisabeth Kurth, Rebecca Spirig Erfahrungen junger Eltern mit der familienzentrierten Betreuung in der Primärversorgung in der Schweiz: Eine qualitative Evaluationsstudie Young first-time parents' experiences with family-centered health care in Switzerland: Results of a qualitative study 231 Romy Mahrer-Imhof, Hannele Hediger, Rahel Naef, Michelle Bruylands Entwicklung einer pflegegeleiteten Familienberatung für Familien älterer Menschen: Der erste Zyklus eines gemeindebasierten Aktionsforschungsprojektes (CBPR) Development of a nurse-led family counseling program for families of the elderly: the first cycle of a Community-Based Action Research Project (CBPR) 243 Christine Riesner Die Rolle pflegender Angehöriger von Menschen mit Demenz in der Bedarfsbestimmung am Beispiel der CarenapD Studie The role of family carers of people with dementia in the assessment of need on the example of the CarenapD study 257 Stephan Dorschner, Dorothee Bauernschmidt Männer, die ihre Ehefrauen pflegen - Zwei phänomenologische Studien zum Erleben männlicher Hauptpflegepersonen in häuslichen Pflegearrangements. Teil I: Pflegende Männer pflegebedürftiger Ehefrauen nach einem Schlaganfall Men as caregivers for their wives – Two phenomenological studies of the experiences of male primary caregivers in home care arrangements. Part I: Men as caregivers for their wives after stroke 269 Michael Galatsch, Verena Moser-Siegmeth, Britta Blotenberg, Jörg große Schlarmann, Wilfried Schnepp Family Health Nursing – eine Herausforderung für Aus- und Weiterbildung? Ergebnisse eines europäischen Projektes Family Health Nursing – a challenge for education and training? Results of an European project Stellenmarkt 278 Impressum 212 211 Pflege Ihr Artikel wurde in einer Zeitschrift des Verlags Hans Huber veröffentlicht. Dieser e-Sonderdruck wird ausschließlich für den persönlichen Gebrauch der Autoren zur Verfügung gestellt. Eine Hinterlegung auf einer persönlichen oder institutionellen Webseite oder einem sog. „Dokumentenserver“ bzw. institutionellen oder disziplinären Repositorium ist nicht gestattet. Falls Sie den Artikel auf einer persönlichen oder institutionellen Webseite oder einem sog. Dokumentenserver bzw. institutionellen oder disziplinären Repositorium hinterlegen wollen, verwenden Sie bitte dazu ein „pre-print“ oder ein „post-print“ der Manuskriptfassung nach den Richtlinien der Publikationsfreigabe für Ihren Artikel bzw. den „Online-Rechte für Zeitschriftenbeiträge“ (http://www.verlag-hanshuber.com/informationen). Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck) © 2014 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Pflege 2014; 27 (4): 231 – 241 DOI 10.1024/1012-5302/a000371 Originalarbeit Zurich University of Applied Sciences, Institute of Nursing, Winterthur, Switzerland Romy Mahrer-Imhof (PhD, RN), Hannele Hediger (lic. phil. I, RN), Rahel Naef (MScN, RN), Michelle Bruylands (MScN, RN) Entwicklung einer pflegegeleiteten Familienberatung für Familien älterer Menschen: Der erste Zyklus eines gemeindebasierten Aktionsforschungsprojektes (CBPR) Was ist (zu dieser Thematik) schon bekannt? Familien leisten einen wichtigen Beitrag in der Pflege von betagten Menschen. Welchen Beitrag leisten die Erkenntnisse zum Wissensstand der Pflege? Ein familienzentriertes Beratungsangebot wurde gemeinsam mit Familien entwickelt. Die Beratung zeigte erste positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Bereitschaft zur Pflege von Angehörigen. Welche Konsequenzen haben die Ergebnisse für die Pflegepraxis? Aktionsforschung erlaubt es, Betroffene aktiv mitgestalten zu lassen und Programme zu entwickeln, die deren Bedürfnissen entsprechen. Hintergrund: Mit der Unterstützung nahmen zu Hause; Veränderungen der von Familienmitgliedern gelingt es familialen Beziehungen; Informatio- Menschen bis ins hohe Alter, ein eigen- nen zu Hilfsangeboten und die Naviga- ständiges Leben zu Hause zu führen. tion des Gesundheitssystems themati- Für viele alte Menschen und ihre Ange- siert. In der Pilotstudie zeigte sich eine hörigen ist es aber eine große Heraus- statistisch nicht signifikante, leichte forderung, Unterstützung und Pflege Verbesserung des Wohlbefindens und anzunehmen respektive anzubieten. der Bereitschaft zur Pflege bei pflegen- Familien erhalten oft wenig Hilfe in den Angehörigen. Die Zufriedenheit mit dieser Situation. Ziel: Deshalb wurde der Beratung war hoch. ein pflegegeleitetes Beratungsange- Schlussfolgerungen: Familien älterer bot für Familien älterer Menschen auf- Menschen konnten sich aktiv in die gebaut. Entwicklung eines Beratungsangebo- Methode: Mittels gemeindebasierter tes einbringen. Betroffene Familienan- Aktionsforschung (Community-Based gehörige nahmen im Rahmen des Participatory Research (CBPR)) wurde, CBPR aktiv am Entwicklungs- und For- basierend auf Fokusgruppen- und schungsprozess teil und tragen weiter- Einzelinterviews, sowie einem Survey, hin zur Weiterentwicklung des Bera- das pflegegeleitete Beratungsangebot tungsangebotes bei. entwickelt und in einer Pilotstudie getestet. Ergebnisse: In individuellen Beratungen Schlüsselwörter: Gemeindebasierte Aktionsforschung, Familienpflege, Familienberatung, neue Dienstleistung. mit Familienangehörigen wurden der Umgang mit Krankheit und Behinderung im Alltag; hilfreiche PflegemaßManuskript eingereicht am 20.5.2013 Manuskript akzeptiert am 2.5.2014 Einleitung In der Schweiz leben 90 % der Menschen im Alter zwischen 80 und 89 Jah- ren und 55 % der Menschen über 90 Jahre zu Hause. Im hohen Lebensalter nehmen die Fragilität, die Einschränkungen in der Mobilität und die chronischen Erkrankungen zu und führen häufig zu einem zunehmenden Bedarf an Unterstützung und Pflege (Höpflinger, Bayer-Oglesby & Zumbrunn, 2011). Familienmitglieder haben sich als wichtige Stütze für alte Menschen zu Hause erwiesen (Chiou, Chang, Chen & Wang, 2009; Janzen, 2001; Stoltz, Uden & Willman, 2004). Sie bieten familiale Pflege oft über Jahre hinweg an (Given, Sherwood & Given, 2008). Während im frühen Rentenalter die Pflege oft von Ehepartnern angeboten wird (PerrigChiello & Hutchison, 2010a), erhalten über 80-jährige Menschen die Pflege vorwiegend von den erwachsenen Kindern (55 %), in zweiter Linie von Ehepartnern (27 %), und letztlich von Geschwistern, Freunden und Nachbarn (18 %) (Imhof, Naef, Wallhagen, Schwarz & Mahrer-Imhof, 2012). Pflegende Angehörige sind somit nicht auf die Kernfamilie begrenzt, sondern können Mitglieder aus der erweiterten Familie einschließen (Wright & Leahey, 2013). Die Mehrheit der pflegenden Angehörigen sind nach wie vor Frauen (Höpflinger et al., 2011; Imhof et al., 2012; Münzel, Guzzi Heeb, Nadai, Kadishi & Schön-Bühlmann, 2004; PerrigChiello & Hutchison, 2010b). Vorwiegend Töchter, und zu einem weniger hohen Anteil die Söhne, übernehmen die Pflege ihrer Eltern (Schoenenberger & Stuck, 2006). Personen, die die Pflege für einen älteren Menschen übernehmen, müssen oft mehrere Rollen gleichzeitig ausbalancieren (Schumacher, Stewart & Archbold, 2007; Schumacher et al., 2008). Obwohl in einigen Studien gezeigt werden konnte, dass pflegende Angehörige positive Erfahrungen mit der Pflege machen und sie von einem verbesserten Selbstwertgefühl, von Zu- 231 Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck) R. Mahrer-Imhof et al. 232 Entwicklung einer Familienberatung Originalarbeit friedenheit mit der Pflege und der Beziehung zum Betreuten sowie von einer Zunahme ihrer Expertise berichten, wird in der Literatur mehrheitlich die Belastung durch die Pflege beschrieben (Carretero, Garcés, Ródenas & Sanjosé, 2009; Chiou et al., 2009; Rezende, Coimbra, Costallat & Coimbra, 2010; Schulz & Sherwood, 2008; Wilcox-Gok & McNamee, 2010). Die Belastung wird hervorgerufen durch weniger Freizeit, verminderte soziale Kontakte, finanzielle Einschränkungen sowie eheliche Konflikte, die sich auf die physische und psychische Gesundheit der Familienmitglieder auswirken können (Davis, Gilliss, Deshefy-Longhi, Chestnutt & Molloy, 2011; Kesselring et al., 2001; Silva-Smith, 2007). Studienergebnisse zeigten, dass die Lebensqualität des pflegenden Angehörigen eng mit der Lebensqualität der betreuten Menschen verbunden ist (Klinedinst et al., 2009; Mahrer-Imhof, Hoffmann & Froelicher, 2007; Mahrer-Imhof et al., 2013; Saunders, 2009). Schulz und Sherwood (2008) bezeichneten familiale Pflege als chronischen Stress. Der Pflegebedarf ist oft nicht voraussagbar und führt zu einer ständigen Anspannung. Studien zeigten, dass pflegende Angehörige über einen Mangel an Fähigkeiten und Wissen berichteten und sich für die Aufgabe der Pflege schlecht vorbereitet fühlten (Given & Sherwood, 2006; Imhof et al., 2012). Einige Anforderungen der Pflege überstiegen die physischen, psychosozialen und finanziellen Ressourcen von pflegenden Angehörigen. Familienangehörige bedauerten die Abwesenheit von professioneller Begleitung und verlangten nach Beratung für die ungewohnte neue Rolle des Pflegens (Gallagher-Thompson & Coon, 2007; Mahrer-Imhof et al., 2007; Pinquart & Sörensen, 2006). Sie wünschten sich Beratung zu Art und Umfang der notwendigen Pflege beim betreuten Angehörigen sowie Informationen zu den Diensten und Ressourcen im Gesundheitssystem (Given et al., 2008). Sie wünschten sich Informationen zum Krankheitsmanagement, zu pflegerischen Maßnahmen, Stressmanagement und Bewältigungsstrategien sowie Zugang zu finanziellen Ressourcen und rechtlichen Auskünften (Yedidia & Tiedemann, 2008). Pflegende Angehörige sind deshalb auch als der «versteckte Patient» bezeichnet worden (Kemle, 2000) und eine familienzentrierte professionelle Pflege wird als sinnvoll erachtet (Imhof, Naef, MahrerImhof & Petry, 2011; Wright & Leahey, 2013). Familienzentrierte Pflege erwies sich als wirksam für Patienten und Familienmitglieder (Duhamel, Dupuis, Reidy & Nadon, 2007). Mit familienzentrierten Interventionen konnten das Krankheitsmanagement verbessert, die Rehospitalisationsraten gesenkt sowie Angst, Unsicherheit und Belastungen in der Familie reduziert werden (Carretero et al., 2009; Jonsdottir & Ingadottir, 2011). Eine randomisiert kontrollierte Studie zwischen 2007 und 2009 in einer mittelgroßen Stadt in der Schweiz zeigte, dass Familienangehörige durchschnittlich 8,4 Stunden pro Woche für die Betreuung ihrer über 80-jährigen Angehörigen aufwendeten. Für die Angehörigen stand aber kein Unterstützungsangebot zur Verfügung (Imhof et al., 2011; Imhof et al., 2012). Im Anschluss an die Studie, lancierte das Forscherteam die Idee einer Beratung für Familien älterer Menschen durch Pflegefachpersonen. Es sollte eine angepasste Dienstleistung entwickelt und erforscht werden, die sich auf den kulturellen Kontext und die Bedürfnisse der betroffenen Angehörigen und Familien stützt (D'Alonzo, 2010; McIntyre, 2008). Der vorliegende Artikel beschreibt den Beginn eines gemeindebasierten Aktionsforschungsprojektes (CommunityBased Participatory Research (CBPR)). Ziel war, (1) ein pflegegeleitetes Beratungskonzept für Familien von älteren Menschen zusammen mit Betroffenen für eine städtische Gemeinde zu entwickeln und dieses komplementär zu bestehenden Dienstleistungen anzubieten; (2) die Zufriedenheit mit einem Familienberatungsangebot zu evaluieren und (3) die Auswirkungen der Beratung auf das Vorbereitet sein für familiale Pflege, im Folgenden als «Bereitschaft zur Pflege» bezeichnet, und das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Familie zu untersuchen. Methode Design Abzielend auf eine pflegegeleitete familienzentrierte Dienstleistung für Familien älterer Menschen, wandten wir die CBPR-Methodologie als spezielle Form der Aktionsforschung an. Die Methode erlaubt, evidenzbasierte maßgeschneiderte Dienstleistungen zu entwickeln, die Wissenschaft und Praxis vereinen (Kirchhoff, 2004; Wallerstein & Duran, 2010). Ziel der CBPR im Gesundheitswesen ist es mittels eines kooperativen Ansatzes mit Betroffenen in ihrem Umfeld eine Dienstleistung zu entwickeln, zu implementieren, zu evaluieren und zu verbreiten (Cargo & Mercer, 2008; Garwick & Seppelt, 2010; Glasson, Chang & Bidewell, 2008; Glasson et al., 2006). Trotz unterschiedlicher Ausformulierung in der Literatur wird CBPR als ein rekursiver, spiralförmiger Prozess mit modifizierbaren Schritten definiert (Berg, 2007; McIntyre, 2008; Stringer, 2007; Wadsworth, 1998). Kemmis und McTaggart (2005) beschreiben den Forschungsprozess als ein Vorgehen, bei dem die Veränderung geplant und in Handlungen umgesetzt wird. Der Prozess und die Konsequenzen werden beobachtet, und mittels Reflexionen werden neue Veränderungen geplant. Wie in der Literatur vorge- Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck) Pflege 2014; 27 (4): 231 – 241 Originalarbeit schlagen, folgten wir diesen Schritten nicht dogmatisch, sondern reagierten offen auf den Prozess der kooperativen Entwicklung, des Fortschritts und des Verstehens innerhalb der Zielgruppe der pflegenden Familienangehörigen und der Akteure in der Praxis (Blair & Minkler, 2009; Kemmis & McTaggart, 2005). Setting Der erste Zyklus des CBPR Projekts fand zwischen 2009 und 2012 in einer mittelgroßen Stadt der Schweiz mit ungefähr 200 000 Einwohnern im Großraum Zürich statt, in der 16,5 % der Einwohner über 65 Jahre alt sind. Bei einem Ersttreffen mit den Behörden und politischen Akteuren der Stadt, schlugen die Forschenden ein familienzentriertes Beratungsprogramm für Familien älterer Menschen vor. Die Behörden der Stadt zeigten Interesse an einer Zusammenarbeit mit den in familienzentrierter Pflege und Forschung erfahrenen Wissenschaftlern der Hochschule. Kurz zuvor hatte ein parlamentarischer Vorstoß nach Unterstützung für Angehörige gefragt. In Folge wurde eine Absichtserklärung durch die Behörden der Stadt formuliert, das Projekt zu unterstützen und finanzielle Mittel zu akquirieren. Ziel des Projektes war, durch ein Beratungsangebot für Familien älterer Menschen, deren Bereitschaft zur Übernahme von Pflege und Betreuung, durch Verminderung von Stress innerhalb der Familiensysteme und durch Verbesserung des Wohlbefindens der pflegenden Angehörigen, zu stärken. Es wurde angenommen, dass damit unerwünschten Institutionalisierungen älterer Menschen letztlich entgegengewirkt werden kann. Teilnehmer an CBPR Zu Beginn bestand das Forschungsteam aus drei Pflegewissenschaftlerinnen der Hochschule. Im Einklang mit der CBPR Methodologie stellten wir ein Referenzteam zusammen (Israel et al., 2003). Diese Gruppe fungiert als Ko-Forschende in der Planung, Implementation, Evaluation und Dissemination und umfasst eine Vertreterin der städtischen Behörden, zwei Expertinnen in Altersfragen, eine Pflegfachfrau der ambulanten Versorgung und drei pflegende Angehörige. Die Gruppenmitglieder verstanden sich als Teil des Forschungsteams; sie nahmen an Sitzungen mit den Forschenden teil, in denen die Evaluation des Projektes entwickelt und Verbesserungen am Beratungsangebot erarbeitet wurden. Einige der Mitglieder beteiligten sich sehr aktiv an der Öffentlichkeitsarbeit für das Beratungsangebot und empfahlen das Beratungsangebot in ihrem Bekanntenkreis. Datensammlung und Analyse Der erste Zyklus von CBPR bestand aus vier Phasen: (1) «Assessment der Situation und Planung eines Beratungskonzeptes», (2) «Aktionsplanung und Implementation», (3) «Beobachtung und Evaluation der Resultate der Beratung», (4) «Reflexion und Planung des neuen Zyklus». Phase 1: Assessment der Situation und Planung eines Beratungskonzeptes Um die Bedürfnisse von Familien zu eruieren, nutzten wir zwei Instrumente: Fragebogen und Fokusgruppen. Den selbstentwickelten schriftlichen Fragebogen verteilten wir an interessierte Teilnehmer bei verschiedenen Anlässen zum Thema «Älter werden in der Stadt» im Jahr 2010, an denen wir Feldnotizen von Gesprächen mit Betroffenen erhoben. Im Fragebogen wurde nach soziodemografischen Angaben wie Alter, Geschlecht und Zivilstand gefragt. Zu gewünschten inhaltlichen Schwerpunkten der Beratung konnte zu verschiedenen Themen eine Wertung auf einer Skala von «trifft gar nicht, trifft eher nicht oder trifft eher zu bis trifft voll zu» abgegeben werden. Es wurde z. B. gefragt, ob Informationen zu Dienstleistungen in der Stadt gewünscht werden, ob bei der Organisation von pflegerischen Diensten Unterstützung angeboten werden sollte, oder ob Familienkonflikte in der Beratung thematisiert werden sollten. Außerdem wurde nach bevorzugter Zeit, Ort und annehmbarer Kosten für eine Beratung gefragt. Zwei Fokusgruppen wurden durchgeführt. Die eine mit Familienangehörigen, die eine ältere Person betreuten, und die Zweite mit Repräsentanten aus Organisationen zur sozialen Unterstützung von älteren Menschen, Wohnberatung und Kirchen. Die Familienangehörigen wurden gefragt, was es bedeutet, einen Familienangehörigen zu unterstützen und welche Art Unterstützung sie bekommen; welche Situationen sie als belastend und welche sie als bereichernd empfinden, und welche Situationen sie gerne mit einer Pflegefachperson besprechen würden. Zudem wurden sie gebeten zu äußern, was sie als hinderlich oder förderlich für Beratung bezeichnen würden. Die Fokusgruppe der Repräsentanten aus der Praxis wurde aufgefordert sich darüber zu äußern, ob sie Bedürfnisse und Themen in ihrer täglichen Arbeit wahrgenommen hatten, die auf einen Beratungsbedarf von Familien von älteren Menschen hinwiesen. Sie wurden gebeten, Angebotslücken zu identifizieren und Vorschläge zu machen, wie diese geschlossen werden könnten. Zusätzlich wurden sie gebeten, über mögliche Konkurrenz oder Zusammenarbeit ihrer Dienste mit einem neuen Beratungsprogramm Auskunft zu geben. Beide Fokusgruppen äußerten sich zur besten Form, Zeit und Ort der Beratung, und machten Vorschläge zum weiteren Vorgehen der Forschenden. Diese Gespräche wurden aufgezeich- 233 Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck) R. Mahrer-Imhof et al. 234 Entwicklung einer Familienberatung Originalarbeit net, verbatim transkribiert und mittels Inhaltsanalyse ausgewertet (Mayring, 2008). Phase 2: Aktionsplanung und Implementierung Die Forschenden entwickelten einen ersten Vorschlag für das Beratungskonzept, der durch Teilnehmende der Fokusgruppen geprüft und schließlich gutgeheißen wurde. Es wurde beschlossen zur Implementierung des Projekts eine Pilotstudie mit «Sequential Explanatory Mixed Methods Design» durchzuführen (Creswell & Plano Clark, 2011). Das Forschungsvorhaben der Pilotstudie innerhalb des CBPR wurde der lokalen Ethikkommission vorgelegt und als für die Teilnehmenden als unbedenklich erachtet (KEK-ZH Nr. 20110426). Familien wurden durch eine Pflegefachfrau in der ambulanten Pflege rekrutiert. Sie empfahl Familien, das Beratungsangebot zu nutzen und bei einer Pilotstudie mitzumachen. Die Teilnehmenden wurden informiert, dass Daten für die Entwicklung der Beratung erhoben werden würden. Bei Einwilligung wurden die Fragebogen zugestellt und die informierte Einwilligung wurde in der ersten Beratungssequenz eingeholt. Zwei Mitglieder der Forschungsgruppe führten anschließend die Familienberatungen durch. Nach Beendigung der Beratung interviewte eine weitere Pflegefachperson die Teilnehmenden zu ihrer Zufriedenheit und dem Nutzen der Intervention. Phase 3: Beobachtung und Evaluation der Resultate der Beratung Die erste Evaluation konzentrierte sich darauf, die Beratung anzuwenden und die Zufriedenheit mit und den Nutzen der Beratung bei pflegenden Angehörigen zu evaluieren. Zudem wollten wir die Machbarkeit der Datenerhebung und mögliche Veränderungen testen. Neben der Erhebung von Alter und Geschlecht der Angehörigen wurden Daten zur Familien- und Wohnsituation sowie Jahre der Betreuungsarbeit erhoben. Die Daten zur Bereitschaft zur Pflege und zum Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Familie wurden vor der ersten Beratung und zwei Wochen nach dem letzten Beratungsgespräch erhoben. Zusätzlich wurden vier bis sechs Wochen nach Beendigung der Beratungen Interviews mit den Teilnehmenden zu Zufriedenheit und Nutzen der Beratung durchgeführt. Die Bereitschaft zur Pflege und das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Familie wurden mit dem, ins Deutsche übersetzte, Instrument «Family Care Inventory» gemessen (Archbold,. Stewart, Greenlick & Harvath, 1990). Die Bereitschaft zur Pflege (preparedness) wird mit neun Fragen erhoben. Die ersten acht Fragen werden auf einer fünf Punkt Likert-Skala von 0 bis 4 bewertet (0 = nicht vorbereitet, 4 = sehr gut vorbereitet). Eine weitere Frage erhebt, ob es etwas gibt worauf die Befragten gerne besser vorbereitet wären. Die interne Konsistenz (Cronbachs Į) wurde zwischen 0,88 und 0,93 rapportiert (Archbold, Stewart, Greenlick & Harvath, 1990). Das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Familie (mutuality) wurde mit 15 Fragen erfasst. Die Antworten werden auf einer fünf Punkt Likert-Skala von 0 bis 4 bewertet (0 = gar nicht, 4 = sehr sogar. Für beide Skalen wird je ein DurchschnittScore zwischen 0 und 4 errechnet, wobei ein höherer Score bessere Bereitschaft respektive besseres Zusammengehörigkeitsgefühl bedeutet. Die interne Konsistenz (Cronbachs Į) der Fragen wurde zwischen 0,91 und 0,95 rapportiert (Archbold et al., 1990). Das Wohlbefinden von pflegenden Familienangehörigen wurde durch den validierten WHO-5 Index bestimmt (de Wit, Pouwer, Gemke, Delemarre-van de Waal & Snoek, 2007; Henkel et al., 2003). Der Score reichte von 0 – 20, wobei ein höherer Score besseres Wohlbefinden bedeutet; ein Score unter 9 ist als Schnittpunkt zu depressiver Verstimmung definiert. Die interne Konsistenz (Cronbachs Į) dieses Instruments wird bei 0,82 rapportiert (de Wit et al., 2007). Die Analyse wurde bei Normalverteilung, getestet mit dem Shapiro-WilkTest, aufgrund der kleinen Stichprobe mittels des Wilcoxon-Tests durchgeführt. Die qualitativen Interviews wurden verbatim transkribiert und mittels Inhaltsanalyse ausgewertet (Mayring, 2008). Phase 4: Reflexion und Planung des neuen Zyklus Die vorläufigen Resultate wurden mit den Ko-Forschenden aus der Referenzgruppe besprochen. Im Anschluss wurde gemeinsam ein Aktionsplan entwickelt, um das Beratungsprogramm bekannt zu machen. Resultate Phase 1: Assessment der Situation und Planung eines Beratungskonzeptes Bei der strukturierten Befragung wurden nur neun (10 %) von 90 Fragebogen retourniert. Fragebogen und Feldnotizen ergaben, dass Teilnehmende ein Familienberatungsprogramm als höchst nützlich zur Beschaffung von Informationen über Dienstleistungen, zur Besprechung der persönlichen Gesundheit und als Ort für persönlichen Austausch ansahen. Beratung zur interfamilialen Konfliktlösung wurde nicht priorisiert. In der Folge wurde, auch wegen des geringen Rücklaufs des Fragebogens, eine Fokusgruppe mit Familienangehörigen durchgeführt. Die Teilnehmenden kommentierten dabei auch die Resultate der schriftlichen Befragung. Die Teilnehmenden der Famili- Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck) Pflege 2014; 27 (4): 231 – 241 Originalarbeit Tabelle 1: Ergebnisse der Befragung Demografische Daten Alter (M ± SD) n= 9 Geschlecht n= 9 weiblich Zivilstand 80 ± 10 8 (89 %) n= 9 verwitwet 4 (44 %) verheiratet 3 (33 %) geschieden oder alleinstehend 2 (22 %) Rolle in der Familie für Beratung n= 8 Betroffene Person 2 (25 %) (Ehe-)Partner/in 2 (25 %) Tochter/Sohn 2 (25 %) Schwester/Bruder 2 (25 %) Themen Informationen zu Dienstleistungen n= 8 Trifft eher bis voll zu Praktisches Würde Familiensprechstunde Organisation & Unterstützung Alleine besuchen n= 9 7 (78 %) Trifft eher bis voll zu Zusammen mit einem Familienmitglied n= 6 6 (100 %) Entscheidungen zu Leben & Wohnen Zusammen mit mehreren Familienmitgl. n= 6 1 (17 %) Idealer Ort zur Durchführung 8 (100%) n= 7 7 (100 %) n= 9 Trifft eher bis voll zu 6 (67 %) Trifft eher bis gar nicht zu 3 (33 %) Hochschule n= 7 6 (85 %) Fragen zur eigenen Gesundheit Ambulanter Pflegedienst Quartier n= 8 6 (75 %) Trifft eher bis voll zu 7 (78 %) Anderer Ort, nämlich ZU HAUSE n= 8 8(100 %) Trifft eher bis gar nicht zu 2 (22 %) Kirchgemeindehaus Quartier n= 5 2 (40 %) Beziehungspflege in Familie Kirchgemeindehaus zentral n= 7 2 (29 %) Trifft eher bis voll zu Ambulanter Pflegedienst zentral n= 6 1 (17 %) Ideale Zeit n= 9 n= 8 5 (62 %) Trifft eher bis gar nicht zu Persönliche Sorgen und Anliegen 3 (38 %) n= 9 morgens n= 8 5 (63 %) nachmittags n= 7 5 (71 %) Trifft eher bis gar nicht zu abends n= 6 2 (33 %) Gestaltung des Alltags Wochentag n= 8 7 (88 %) Trifft eher bis voll zu 3 (38 %) Samstag n= 6 0 Trifft eher bis gar nicht zu 5 (62 %) Finanzierung durch Trifft eher bis voll zu Planung der eigenen Zukunft 6 (67 %) 3 (33 %) n= 8 n= 9 Stadt n= 6 5 (83 %) Trifft eher bis voll zu 3 (33 %) Privat n= 8 4 (50 %) Trifft eher bis gar nicht zu 6 (67 %) Hochschule n= 6 2 (33 %) Familienuneinigkeiten Krankenkasse n= 6 1 (17 %) Trifft eher bis voll zu 2 (25 %) Trifft eher bis gar nicht zu 6 (75 %) Beitrag aus eigener Tasche bis CHF 20,00 n= 2 25 % bis CHF 50,00 n= 4 50 % bis CHF 80,00 n= 2 25 % en-Fokusgruppe (fünf Frauen und zwei Männer) identifizierten schlussendlich fünf Hauptanliegen, die in der familienzentrierten Beratung behandelt wer- den sollten. Die zu Beratenden erwarteten (1) Informationen zu vorhandenen Dienstleistungen und finanziellen Ressourcen, (2) Informationen zu n= 8 Krankheit und Pflege, (3) die Möglichkeit, die individuelle Familiensituation darlegen zu können, (4) einen Austausch von Erfahrungen zwischen Fa- 235 Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck) R. Mahrer-Imhof et al. 236 Entwicklung einer Familienberatung Originalarbeit milienmitgliedern und innerhalb der Familie und (5) Moderation der Gespräche zwischen Familien und innerhalb der Familie. Die Fokusgruppen zeigten, dass sowohl individuelle Beratung innerhalb der Familie (Einzelpersonen oder Familiengruppe) als auch Gruppenberatung zwischen Familien (Angehörigengruppe) im Sinne einer moderierten Selbsthilfegruppe gewünscht wurden. Es wurde klar formuliert, dass die Personen für die Beratungen telefonisch erreichbar sein mussten und die Beratung auch zu Hause angeboten werden musste. Außerdem wünschte die Familien-Fokusgruppe pflegegeleitete öffentliche Vorträge zu Gesundheits- und Familienthemen von älteren Menschen. Die Fokusgruppe der Repräsentanten aus der Praxis bestand aus fünf Pflegefachpersonen aus der ambulanten Pflege, zwei Sozialarbeitern aus der Altersversorgung und je einem Geistlichen aus sieben verschiedenen Organisationen. Sie bestätigten die Notwendigkeit eines Familienberatungsangebots. Sie hielten fest, dass (1) das Angebot durch spezialisierte Pflegefachpersonen (Advanced Practice Nurses) angeboten, (2) Informationen zu weiteren Dienstleistern in der Stadt vermittelt (3) Informationen über Krankheit und Pflege gegeben, (4) Selbstmanagementkompetenz innerhalb der Familie gefördert werden sollten, und (5) Rollenveränderungen innerhalb der Familie anzusprechen und innerfamiliale Konflikte zu moderieren seien. Neben Einzelberatung innerhalb der Familie wurde die moderierte Selbsthilfegruppe als mögliche Form der Beratung angesehen. Die Teilnehmenden wünschten sich eine weitere Zusammenarbeit mit der Forschergruppe im Verlauf des Projektes. Die Mehrheit der Mitglieder der Fokusgruppe stellte sich als Multiplikatoren zur Bekanntmachung des neuen Beratungsangebotes zur Verfügung. Phase 2: Aktionsplanung und Implementierung Phase 3: Beobachtung und Evaluation der Resultate der Beratung Das pflegegeleitete Beratungsangebot wurde basierend auf dem familienorientierten Ansatz des Calgary Family Assessments (CFAM) und dem Interventionsmodell (CFIM) entwickelt. Die Forschenden entschieden sich aufgrund mangelnder finanzieller und personeller Ressourcen, die Einzelberatungen mit Familien zu priorisieren und moderierte Selbsthilfegruppen von Angehörigen und die öffentlichen Veranstaltungen zu Gesundheits-und Familienthemen im Alter in einer zweiten Phase anzugehen. Familien definierten wir als Gruppen von Menschen, die sich selbst als Familie definieren, die aus mehreren Individuen mit starker emotionalen Bindung oder Zugehörigkeitsgefühl bestehen und bei denen ein Engagement im Alltagsleben des anderen vorhanden ist. (Wright & Leahey, 2013; Hatrick Doane & Varcoe, 2005). Die Beratung sollte drei Hauptpunkte unterstützen. (1) Beratung und Wissensvermittlung zu Problemlösungsstrategien und hilfreichen Interventionen im Umgang mit Krankheit und Behinderung, (2) Hilfe zur Navigation des Gesundheitssystems und Überweisungen an andere Dienstleistern wo nötig. (3) Unterstützung bei Rollenveränderungen und Konflikten im Familiensystem. Die Beratungsprinzipien beruhten auf aktivem Zuhören und Techniken der motivierenden Gesprächsführung (Miller & Rollnick, 2012). Ziel war es, heilende Gespräche zu ermöglichen, die Vertrauen stärken und Entlastung herbeiführen können, und neue Handlungsmöglichkeiten eröffnen (Wright & Leahey, 2013). Um erste Einsicht in die Angemessenheit der Intervention zu bekommen, wurden acht Familien für die Pilotstudie rekrutiert. Die pflegenden Angehörigen (sechs Frauen im Alter von 46 bis 74 Jahren und zwei Männer im Alter von 74 und 79 Jahren) waren zwischen einem und zehn Jahren in die Betreuung eines Familienmitgliedes involviert. Die gepflegten Familienmitglieder waren zwischen 80 und 92 Jahre alt. Die Familien nahmen die Beratung im Schnitt 2-mal in Anspruch. Die erste Beratung fand als persönliche Beratung vor Ort statt, weitere Beratungen erfolgten auch per Telefon. Die Beratungen dauerten zwischen 40 und 90 Minuten. Thematisch wurden die Ressourcen innerhalb der Familie (13-mal), Dienstleistungsangebote zur Entlastung (9mal) und der Einsatz des ambulanten Pflegedienstes (6-mal) am häufigsten angesprochen. Andere Beratungsinhalte drehten sich um Scham, Bereitschaft zur Pflege, Veränderungen des Betreuten wie Vergesslichkeit, Demenz oder Verschlechterung des Gesundheitszustandes. Die vorläufigen Resultate von acht Familienangehörigen zeigten keine statistisch signifikanten Resultate. Es zeigte sich jedoch, dass sich die Familienangehörigen etwas besser auf die Pflege vorbereitet fühlten (vor Intervention Mean Score ± SD (range): 2,0 ± 0,62 (0,63 – 2.5) vs. nach Intervention: 2,4 ± 0,58 (1,4 – 3,0), p = 0,067). Ihr Wohlbefinden verbesserte sich leicht (vor Intervention 9,88 ± 4,85 vs. nach 11,00 ± 5,13, p = 0,45). Das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Familie blieb nahezu unverändert (vor 2,69 vs. nach 2,71, p = 0,12). Die qualitativen Interviews dauerten zwischen 37 und 80 Minuten. Nach dem Nutzen befragt, wurde erwähnt, dass innerhalb der Beratung auf die Anliegen und Bedürfnisse der Angehörigen eingegangen worden sei, aber auch die gepflegte Person sehr positiv unterstützt wurde. Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck) Pflege 2014; 27 (4): 231 – 241 Originalarbeit «… Also was mir gefallen hat war die Offenheit und Bereitschaf auf uns einzugehen. Und auch das Verständnis vor allem meiner Mutter gegenüber, die gesagt hat: Sie möchte so lange wie es möglich ist zu Hause bleiben. Und die Beraterin hat das einfach so aufgenommen, das habe ich gut gefunden …» Die Teilnehmenden äußerten, dass sie sich eigener Bedürfnisse bewusster geworden seien und sie durch die Beratung Wege gefunden hätten, diese besser mit ihren Pflegeaufgaben in Übereinstimmung zu bringen. Der Nutzen der Beratung wurde in den auf die persönliche Familiensituation angepassten Informationen zu Hilfsmitteln für die Pflege und zu Dienstleistungsangeboten der Stadt für finanzielle und persönliche Entlastungen gesehen. Positiv erlebt wurde, dass die Beratenden die Familien in ihrem Engagement füreinander bestätigten. Die Resultate zur Zufriedenheit zeigten, dass die Teilnehmenden mit der Länge und dem Inhalt der Beratung zufrieden waren. Es wurde keine Verbesserungsvorschläge für den Ablauf gemacht. Einzig die Evaluation mit dem Fragebogen wurde als gut aber zu lang angesehen. Phase 4: Reflexion bezüglich Veränderungen und Planung des neuen Zyklus In der Folge wurde für das weitere Projekt der Fragebogen reduziert. Die Forschenden beschlossen aus dem «Family Care Inventory» nur die Fragen zur Bereitschaft zur Pflege weiterzuverwenden und auf die 15 Fragen zum Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Familie zu verzichten. Die Zufriedenheit mit und der Nutzen der Beratung wird weiterhin erfragt werden. Damit wird ein Minimum an Daten von Teilnehmenden erhoben und die Belastung zur Datenerhebung gesenkt. Diskussion «Gleich von Anfang an musst du dich trauen und willens sein (…) diese Menschen in deine Forschung zu integrieren, als Ko-Denker und Ko-Organisatoren» (Jacobs, 2010; 377). Der Verlauf von CBPR ist nur partiell vorhersehbar und Anpassungen unvermeidlich (Jacobs, 2010; Kelly, 2005). Veränderungen und ein reflektierendes Milieu sind unabdingbar (Brush, Baiardi & Lapides, 2011). Ein CBPR-Projekt, das auf die Stimmen von Familien und Repräsentanten der Praxis gegründet werden sollte, zu implementieren, verlangte auch von uns nach multiplen Anpassungen und Erweiterungen des ursprünglichen Beratungskonzepts. Gingen wir im ersten Vorschlag an die Stadt nur von individuellen Beratungen für Familien aus, machte die Zusammenarbeit mit den Fokusgruppen klar, dass neben der Beratung individueller Familiensysteme auch Angehörigengruppen verschiedener Familien gewünscht wurden. Dies bedeutete eine Ausweitung des theoretischen Hintergrundes für das Forschungsteam. Eine Literatursichtung zeigte, dass «Peergroups» für pflegende Angehörige nützlich sein können (del-PinoCasado, Frías-Osuna, Palomino-Moral & Pancorbo-Hidalgo, 2011; GallagherThompson & Coon, 2007). Die Angehörigengruppe wurde daher von uns ins Konzept der Beratung aufgenommen. Auch im vorliegenden Projekt bestätigte sich, dass Teilnehmende andere Vorstellungen als die Forschenden zum Projekt haben können (Gallagher, Truglio-Londrigan & Levin, 2009) Während wir anfangs dachten, dass interfamiliale Konflikte in der Beratung wichtig werden könnten, priorisierten Familien ihre Gesundheit und sorgten sich um die Organisation der Pflege. Während wir anfangs davon ausgingen, dass die ambulanten Pflegestationen als Ort für die Beratungen genutzt werden könnten, bevorzugten Familien die Beratung zu Hause oder am Hochschulcampus. Sie gaben an, dass so niemand beobachten könne, dass eine Beratung aufgesucht werde. Es zeigte sich, dass in CBPR Projekten viel Zeit gebraucht wird um ein Vertrauensfundament zu schaffen (Brush et al., 2011; Crawford Shearer, Fleury & Belyea, 2010; Jacobs, 2010). Die Teilnehmenden in der ersten Phase des Assessments zu finden, gestaltete sich auch in unserem Projekt zeitintensiver als gedacht. Teilnehmende sprachen offen mit uns über ihre persönlichen Familienbelange, zögerten aber, schriftliche Antworten auf persönliche Fragen zu geben. Dies schlug sich in einer schlechten Rücklaufquote in der schriftlichen Befragung zu Beginn des Projektes nieder, was uns veranlasste, eine neue Form der Datensammlung zu wählen. Es erforderte Zeit, Personen für die Fokusgruppen einzuladen und die Interviews vorzubereiten und auszuwerten. Unsere Strategien Vertrauen zu bilden, lehnten sich an von anderen Forschenden beschriebenen Methoden an (Crawford Shearer et al., 2010; Kelly, 2005). Sie beinhalteten neben schriftlichen Informationen auf Flyern und in Informationsnewslettern, die telefonische und persönliche Kontaktaufnahme und das Gespräch. Es wird beschrieben, dass Hemmungen zur Teilnahme durch Mitglieder der Zielgruppe selbst abgebaut werden können. (Doyle & Timonen, 2010; Kelly, 2005; Gallagher-Thompson & Coon, 2007). Wie empfohlen, verließen wir uns auch auf Personen, die ein hohes Vertrauen in der Zielpopulation genossen. So rekrutierte eine Pflegefachperson des ambulanten Pflegedienstes Familien für die Pilotstudie, was einen niederschwelligen Eintritt in die Beratung ermöglichte. Zudem erwies sich die Rekrutierung durch andere pflegende Angehörige als hilfreich. 237 Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck) R. Mahrer-Imhof et al. 238 Entwicklung einer Familienberatung Originalarbeit Wie schon von Carretero et al., (2009) beschrieben, mussten wir beim Einbezug von Angehörigen als Ko-Forschende Rücksicht darauf nehmen, dass wir es mit einer stark belasteten, vulnerablen Zielgruppe zu tun hatten. Neben der Pflege ihrer Angehörigen konnten sie oft nicht viel Energie oder Zeit für das CBPR investieren. Unter Berücksichtigung, dass die Entwicklung der Beratung auch ein Ereignis war an dem die Teilnehmenden sich mit anderen trafen, wurde Essen und Getränke zur Verfügung gestellt. Es wird empfohlen, dass die Themen für ein CBPR Projekt aus der Gemeinde oder von den Zielpersonen eingebracht werden sollen und die Forschenden ihr Vorgehen danach ausrichten (Israel et al., 2003; Kemmis & McTaggart, 2005). Abweichend von diesem Vorgehen, hatten wir als Forschende das Thema in die Gemeinde eingebracht und bereits ein grobes Konzept für den Prozess vorgeschlagen. Deshalb war anfangs eine Unausgewogenheit der Macht-, Wissens- und Kompetenzverhältnisse der Forschenden der Hochschule vorhanden. Um dieses asymmetrische Verhältnis auszugleichen, wurde mit der Ziel- und Referenzgruppe wie empfohlen ein intensiver kontinuierlicher Dialog aufgenommen (Jacobs, 2010; Blair & Minkler, 2009; Hall, 2006). Obwohl Angehörige von älteren Menschen heute als Ko-Forschende mitarbeiten, gilt es abzuwarten, ob pflegende Angehörige in alle Belange des Forschungs- und Beratungsprozess einbezogen sein wollen. Es hat sich gezeigt, dass Mitglieder des Referenzteams als Ko-Forschende unterschiedliche Aufgaben wahrnahmen. Einige wandten sich dem Marketing zu, während andere sich mehr mit dem Netzwerk der Dienstleister engagierten und wieder andere sich mit der Evaluation des Angebotes beschäftigten, wie dies auch in der Studie von Doyle und Timonen (2010) beschrieben wird. Es war den Angehörigen weniger wichtig, in alle Aspekte der Forschung involviert zu werden, als über die Umsetzung in die Praxis informiert zu sein. Obwohl es immer zu bedenken gilt, dass es durch die Dysbalance von Macht zugunsten der Forschenden zu Manipulationen der Teilnehmenden kommen kann (Hall, 2006; MacLeod, Skinner & Low, 2012), ermöglichte das Vorgehen die Teilnehmenden wählen zu lassen, das Potenzial für Konsenskonflikte, die in CBPR typischerweise erlebt werden, zu minimieren. In Kontrast zu anderen Projekten, in denen Weltanschauungen divergierten, und so ein Ringen um Konsens zwischen Betroffenen der Zielgruppe, Geldgebern, politischen Behörden und akademischen Forschenden stattfand (Brush et al., 2011), wurde dieses Projekt von Geldgebern und politischen Behörden von Anfang unterstützt. Diese Haltung mag einerseits aus der zunehmenden Sensibilität und Reife der Gesellschaft für das Thema der Familie von älteren Menschen, aber auch aus der extensiven Öffentlichkeitsarbeit zu den Resultaten einer Studie mit über 80-jährigen zu Hause lebenden Menschen erwachsen sein (Imhof et al., 2012). Dass den Forschenden die Kompetenz für die Implementierung eines CBPR Projekts zugeschrieben wird, ist eine wichtige Voraussetzung (Garwick & Seppelt, 2010). Dem Forschungsteam des vorliegenden CBPR wurde eine große Kompetenz in familienzentrierter Pflege und Familienforschung durch die Behörden der Stadt und durch die Teilnehmenden attestiert. Wir begegneten aber auch unerwartetem Widerstand anderer Dienstleister, die in diesem CBPR Projekt eine Konkurrenz zu ihrem Angebot sahen. Der Dialog mit diesen Dienstleistern wurde von uns in der Folge stärker aufgenommen und der Diskurs zu komplementären und kompetitiven Anteilen des Angebotes geführt. Der Nutzen für die Familien und ihre eigenen Anliegen waren dabei hervorzuheben. In Würdigung der feinen Linie zwischen kontinuierlichem Informationsfluss und Aufdringlichkeit, bauten wir, wie von Doyle & Timonen (2010) empfohlen, eine stabiles, freundschaftliches Verhältnis auf. Schlussfolgerungen Ein CBPR Projekt braucht neben Verhandlungsgeschick der Forschenden auch eine gute Portion Glück. Die Idee muss zum richtigen Zeitpunkt lanciert werden können und auch auf politische Bereitschaft stoßen. Wir konnten wegen der Dringlichkeit angesichts der demografischen Entwicklungen in der Bevölkerung, aber auch aufgrund der Einsicht von wichtigen Entscheidungsträgern für den zweiten Zyklus weitere finanzielle Unterstützung sichern. Das Spannungsfeld zwischen dem Anbieten der Beratung für Familien älterer Menschen und der Notwendigkeit mit der Beratung auch Forschungserkenntnisse zu gewinnen, muss immer wieder neu thematisiert werden und neu in Einklang gebracht werden. Die Belastung von pflegenden Angehörigen erlaubt nur eine begrenzte Erhebung von schriftlichen Daten mittels Fragebogen. Betroffene als Ko-Forschende zu gewinnen muss erlauben, den Einsatz im Forschungsprozess selbst zu wählen. Um ein Engagement von pflegenden Angehörigen sowohl in der Beratung als auch im Forschungsprozess zu ermöglichen, denken wir im Moment z. B. über die stundenweise Fremdbetreuung für die gepflegten Familienmitglieder nach. Wir sind sehr zuversichtlich, weiter einen interessanten Weg mit Betroffenen für Betroffene gehen zu können und wichtige Erkenntnisse für innovative, neue pflegerische Unterstützung durch Beratung für Familien älterer Menschen zu gewinnen. Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck) Pflege 2014; 27 (4): 231 – 241 Originalarbeit Development of a nurse-led family counseling program for families of the elderly: the first cycle of a CommunityBased Action Research Project (CBPR) Background: With the support of family members many elderly people can live an independent life at home. Accepting support respectively providing support might be a challenge for both elder and family member. Families often have little professional support to manage those challenges. Aim: Therefore, a nurse-led counseling program for families of the elders has been established. Method: The counseling program was developed with community-based participatory research (CBPR) methodology using individual and focus group interviews, as well as a written survey and tested in a pilot study. Results: Managing disease in everyday life, helpful means of support at home, changes in family relations, information about services as well as information how to navigate the healthcare system have been themes to discuss in the counseling sessions. Participants in the pilot study showed a statistically not significant increase in well-being, and preparedness for care and were highly satisfied with the counseling program. Conclusions: Families of the elderly could actively participate in developing and researching a nurse-led family counseling program. Several family members still engage as co-researcher in the program and participate to improve the new service. Key words: Community-based participatory research, family nursing, family counseling, novel service. 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Die Möglichkeit, noch viele Berichte zu CBPR Projekten lesen und von den Erfahrungen anderer profitieren zu können. Was empfehlen Sie den Leser(innen) zum Weiterlesen/Vertiefen? Als Grundlagenbuch zu empfehlen: Israel, B. A.; Eng, E.; Schulz, A. J.; Parker, E. A. (2005). Methods in community-based participatory research for health. San Francisco: Jossey-Bass. Korrespondenzadresse Prof. Dr. Romy Mahrer-Imhof Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften Institut für Pflege Technikumstr. 71 8401 Winterthur Schweiz [email protected] 241