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24849 16. Jahrgang November 2014 5 Branchenschwerpunkt Gesundheitswesen Positive Effekte, auch im Wettbewerb Interview mit Herrn Ralf Gengenbach Reinheitsvalidierung von Medizinprodukten Yvonne Holzapfel, Guido Kreck Die farbliche Gestaltung von OP-Räumen Alfred Schleicher WISSEN © Cara-Foto | Fotolia WAS LÄUFT… … bei Lebensmitteln, Verpackung und Getränken. Verkauf: Roland Thomé Tel.: +49 6201 606 757 [email protected] Redaktion: Dr. Jürgen Kreuzig Tel.: +49 6201 606 729 [email protected] Thorsten Kritzer Tel.: +49 6201 606 730 [email protected] Kostenloses Probeheft: Jörg Stenger Tel.: +49 6201 606 742 [email protected] Corinna Matz-Grund Tel.: +49 6201 606 735 [email protected] E ditorial © Valeniker - Fotolia.com Zum Jahresende hin gehen die Termine langsam zur Neige. Eine Übersicht der restlichen Veranstaltungen entnehmen Sie bitte unserem Eventkalender auf Seite 50. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre unserer aktuellen Ausgabe, bedanke mich für Ihre Treue und die Zusammenarbeit. Und da dies unsere letzte Ausgabe des Jahres ist, darf ich Ihnen bereits heute ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Familie sowie einen guten Rutsch ins Neue Jahr wünschen. Auf ein Wiedersehen in 2015. Bleiben Sie gesund! Ebola Liebe Leserinnen und Leser, Ebola hat die Welt in seinen Bann gezogen. Es geht kaum ein Tag vorüber, an dem es keine neue Meldung gibt. Real sind die Bilder geworden, die an einen bekannten Hollywood Film erinnern. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind an der Ebola-Seuche etwas weniger Menschen gestorben als bislang angenommen (4950, Stand 07.11.2014). Die Behörde versucht ihr Möglichstes, um schnell und präzise über die Lage zu berichten und zu informieren. Sie bekräftigte jedoch, dass die Dunkelziffer weiter deutlich höher liegen dürfte. In Liberia nehme die Zahl der neuen Krankheitsfälle weiter ab, während sie in Sierra Leone weiter zunehme und in Guinea stabil bleibe. Noch ist die große Pandemie ausgeblieben. Oder ist sie durch den auf der Nordhalbkugel beginnenden Winter nur zeitlich unterdrückt bzw. verschoben? Wie bekommen unsere Mediziner Ebola in den Griff? Sind wir gut vorbereitet? Kommt die Medizin an ihre Grenzen? Reichen unsere Hygienerichtlinien aus? Sind sie zeitgemäß? Viele offene Fragen, viele Themen zum analysieren und forschen. Im Schatten von Ebola findet wie jedes Jahr in Düsseldorf die Medica / Compamed statt. Vom 12.–15. November werden die Highlights im Gesundheitswesen und der Medizintechnik präsentiert. In unserem Branchenschwerpunkt Gesundheitswesen haben wir Ihnen unter den Themen Krankenhaus, Medizintechnik und Hygiene ein Mix aus Beiträgen aus diesen Märkten sowie unsere spezifische Berichterstattung zu den bewegenden und wichtigsten Themen unserer Reinraumbranche zusammengestellt. Herzlichst, Ihr Roy T. Fox Contamination Control Professionelle Reinraumreinigung für Life Science und Mikrotechnologie www.profi-con.com Schulungen rund um Reinraumreinigung und -verhalten Die Reinraumprofis für Reinigung und Schulung ReinR aumTechnik 5/2014 // 3 © Kzenon | Fotolia © Alexander Raths | Fotolia I nhalt ReinraumTECHNIK EDITORIAL Ebola Dr. R. T. Fox 3 VERANSTALTUNGEN Fertigen unter reinen Bedingungen Grundlagen, Praxis und Anregungen zur Qualitätssteigerung 10 Keep it simple! Nachlese zum 7. VIP 3000 Symposium 12 High Tech Solutions for Medical Technology Compamed 2014 vom 12. bis 14. November in Düsseldorf REINRAUMBAU 32 15 34 18 Hygienekonzepte bedarfsgerecht gestalten Kernbotschaften aus interdisziplinärer Kupferforschung N. Passoth „Alles im Lack“ Neues Beschichtungssystem reduziert Keime auch ohne Nanosilber und freie Silberionen N. Wrobel 36 Material der Zukunft Polymere in der Medizintechnik D. Siepmann 37 Kontaminierungskontrolle in Reinräumen Kontrolle von Pilzsporenbefall und Desinfektionsmittel-Rückständen J. Polarine, E. Sartain 38 hYGIENE kRANKENHAUS 22 Neues OP-Zentrum am Campus Großhadern Das Klinikum der Universität München baut weiter aus I. Bofinger 24 ReinR aumTechnik 5/2014 29 Zwei Reinraumfertigungen, eine Logistik Das Medical Innovation Center der Paul Hartmann AG A. Krey Ein reines Herz Ein Reinraum für das Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen K.H. Lotz 4 // Besser gehen und stehen Bodenbeläge aus Kautschuk sorgen in Kliniken für ein komfortables Umfeld 31 16 mEDIZINTECHNIK Reinheitsvalidierung von Medizinprodukten Der Industrieverbund MediClean Y. Holzapfel, G. Kreck 26 Im Bann von Ebola und Co. Forschung für den Umgang mit den gefährlichsten Viren der Welt H. Winkelsträter INTERVIEW Positive Effekte, auch im Wettbewerb Interview mit Herrn Ralf Gengenbach, Managing Director von gempex und Vorstandsvorsitzender des VIP 3000 Farben in homöopathischen Dosen Die farbliche Gestaltung von OP-Räumen A. Schleicher © nora systems GmbH I nhalt Wir sind Europas einziger Hersteller von Verbrauchsmaterial der Reinraumtechnik mit über 30 Jahren Produktionserfahrung. REINRAUMREINIGUNG Wochenend-Einsatz in der Medizintechnik Mikroclean dekontaminiert Reinräume nach einem Störfall T. Speck 40 Präzisions- und FeinReinigungstücher aus Gestricken und aus Vliesstoffen LÜFTUNGSTECHNIK Luftfilter in Heissluftsterilisationstunneln Anforderungen und Lösungen Dr.-Ing. Marc Schmidt News 42 6 – 9 Produkte 25, 30, 41, 44 – 49 Termine 50 Index/Impressum Spendersysteme für Feinreinigungstücher 3. Umschlagseite 5 Branchenschwerpunkt Gesundheitswesen Positive Effekte, auch im Wettbewerb Interview mit Herrn Ralf Gengenbach Reinheitsvalidierung von Medizinprodukten Yvonne Holzapfel, Guido Kreck Die farbliche Gestaltung von OP-Räumen Alfred Schleicher © NEJRON PHOTO | Fotolia 24849 16. Jahrgang November 2014 Reinraum-Notizbücher und reine Papiere CLEAR & CLEAN - Werk für Reintechnik GmbH, Lübeck Tel. 49 - 451 - 38 95 00, Fax 49 - 451 - 38 171 mail [email protected] Internet cleanboss.de ReinR aumTechnik 5/2014 // 5 N ews Reinraumproduktion verdreifacht Trelleborg Sealing Solutions Stein am Rhein hat seine Reinraumproduktion verdreifacht. Damit reagiert der Spezialist für Dichtungslösungen aus Flüssigsilikon (LSR) sowohl auf erhöhte Nachfrage nach laufenden Produkten als auch auf steigenden Bedarf an neuen Produkten aus dem Medizin- und Pharmabereich. Das Unternehmen ist Entwicklungspartner und fertigt die Serienprodukte zahlreicher Pharmahersteller und Medizintechnik-Unternehmen. „Wir können Produkte in unseren Reinräumen in einem in sich geschlossenen System produzieren“, freut sich Geschäftsführer Jarno Burkhardt. Mit der Investition von mehr als 10 Mio. CHF hat das Unternehmen die Kapazität der Reinraumfertigung verdreifacht und die Produktionskapazität am Standort insgesamt um über 30 % erhöht. Die Erweiterung war notwendig, weil Kunden eine steigende Nachfrage angekündigt hatten. Auf dem Betriebsgelände ist ein neuer dreistöckiger Komplex mit Produktions- und Büroräumen entstanden. Kern der Erweiterung sind Reinräume der Klasse ISO 7 (10.000 Partikel <0,1 µm) und der Klasse ISO 8 (100.000 Partikel <0,1 µm) nach ISO 14644-1. „Mit der Erweiterung der Spritzgussfertigung im Reinraum nach modernsten Kriterien der Gebäudeund Reinraumtechnik werden die Prozesse noch effizienter und die Produkte für unsere Kunden noch schneller verfügbar“, versichert Burkhardt. Die neuen Reinräume stärken die Position des Unternehmens als verlässlichen Entwicklungs- und Produktionspartner für Kunden im Life Sciences Bereich. Neuer CEO Mit Wirkung zum 1. Oktober 2014 wurde Werner Kühn (55) die Position als CEO der Caverion Division Germany antreten. Gleichzeitig tritt er als Group Executive Vice President in das Managementboard der Caverion Group ein. Karl-Walter Schuster, bisher kommissarischer Leiter der Division Germany, wird weiterhin den Geschäftsbereich Project Excellence der Gruppe verantworten. Fredrik Strand, CEO der Gruppe, freut sich sehr, Kühn als Führungsmitglied an Bord zu haben. „Er gilt als ausgewiesener Service-Experte. Seine langjährige, internationale Führungstätigkeit im Branchenumfeld sowie seine strategische Expertise werden uns dabei helfen, eine führende Rolle in der Gebäudetechnik in Europa zu spielen.“ www.caverion.de www.trelleborg.com Der Vollversorger für den Reinraum Technische Ausstattung MehrwegBekleidung Reinigung und Desinfektion Tücher und Tupfer Kundenspezifische Dienstleistungen Matten und Bodenbeläge Einrichtungen Handschuhe und Fingerlinge Erfahrene Spezialisten entwickeln maßgeschneiderte Produkt- und Versorgungskonzepte Supply chain excellence: 100%ige Liefersicherheit und Just-in-Time-Lieferungen Umfassendes Qualitätsproduktund Dienstleistungsportfolio Globales Netzwerk aus Lieferanten und Partnern EinwegBekleidung VWR International GmbH basan – the cleanroom division of VWR Tel. +49 6107 9008-500 [email protected] www.basan.com 6 // ReinR aumTechnik 5/2014 R N ews Reine Luft ist unser Business. Cleanzone wächst weiter Am 22. Oktober 2014 schloss die Cleanzone, Internationale Fachmesse und Kongress für Reinraumtechnologie, mit 61 Ausstellern, das entspricht einem Wachstum von 20 % Auch die belegte Fläche ist um 30 % gestiegen. 604 Fachbesucher (2013: 800 Fachbesucher) aus 30 Ländern reisten zur internationalen Fachmesse und Kongress für Reinraumtechnologie nach Frankfurt. Wegen des Pilotenstreiks konnte rund ein Viertel der Kongressteilnehmer nicht kommen. Ruth Lorenz, Bereichsleiterin Technology & Production erklärt: „Dass trotzdem so viele Fachbesucher nach Frankfurt gereist sind, zeigt, dass sich die Cleanzone im dynamisch wachsenden Feld der Reinraumtechnologie etabliert hat.“ Die Aussteller waren mit der Qualität und der Internationalität der Besucher sehr zufrieden. Zu den Top-Besucherländern neben Deutschland gehörten die Schweiz, Österreich, die USA, Kroatien und Großbritannien. Aber auch aus Regionen wie dem Nahen Osten, Asien und Südamerika reisten Teilnehmer zur Fachmesse für Reinraumtechnologie nach Frankfurt. Die Besucher kamen aus allen Anwendungsfeldern von Mikrotechnologie bis Life Sciences. Unter anderem besuchten Mitarbeiter von ABB Automation, Airbus Defense & Space, BASF, Carl Zeiss, DuPont, Fresenius, Heraeus, Merck, Procter & Gamble, Qioptiq Photonics, Roche, Sandoz, Sanofi und Siemens die Fachmesse. Außerdem nutzten Vertreter von Unikliniken beispielsweise aus Köln und Bonn die Cleanzone, um sich über Reinraumtechnologie zu informieren. Lösungen, um das Betreiben von Reinräumen energie- und kosteneffizienter sowie flexibler zu gestalten, standen im Vordergrund der Präsentationen der Aussteller. In diesem Zusammenhang zeigten die Hersteller auch ihre innovativen Produkte, um Prozesse wie Ankleidung, Partikelmessung, Reinigung, Klima- und Lüftungssysteme sowie Planung zu optimieren. Zum dritten Mal verlieh die ReinraumAkademie auf der Cleanzone den Cleanroom Award. © Sandra Gätke | Messe Frankfurt Exhibition GmbH Akkreditierte Prüfstelle STS 566 für die Qualifizierung von Reinraumsystemen und thermischen Prozessen. Akkreditierte Prüfstelle SCS 118 für die Kalibration von Luftgeschwindigkeitssensoren, CLiMET-Partikelzählern und Volumenstrom-Messhauben. Handel von CLiMET-Partikelzählern, Dwyer-Produkte und Kanomax-Luftgeschwindigkeitssensoren. Des weiteren bieten wir Strömungsvisualisierung, Qualitätssicherungsmassnahmen wie auch Kundenseminare und Workshops an. Der Preis ging an Initial Textil Service für den Reinraumanzug „CleanVision“, der sich dadurch auszeichnet, dass er das Kontaminationsrisiko minimiert, sich schnell anziehen lässt und komfortabel ist. Das Publikum konnte auf der Cleanzone zwischen fünf Produkten auswählen, die von einer hochkarätigen Jury nominiert wurden unter anderem nach den Aspekten der Prozess- und Energieeffizienz. Die nächste Cleanzone findet vom 27. bis 28. Oktober 2015 statt. www.cleanzone.messefrankfurt.com CAS Clean-Air-Service AG CH–9630 Wattwil T +41 (0)71 987 01 01 D-52134 Herzogenrath T +49 (0)2407 5656 - 0 A-1120 Wien T +43 (0)1 71728 285 www.cas.ch N ews Hochmodernes Healthcare Application Centre eröffnet Neues Reinraumzentrum Dow Corning, ein globaler Marktführer für Silikone, Technologien und Innovationen auf Siliziumbasis, hat die Eröffnung eines erweiterten Anwendungszentrums für die Healthcare-Branche bekanntgegeben. Das Healthcare Application Centre am Sitz der Europazentrale des Unternehmens im belgischen Seneffe dient der Unterstützung europäischer Kunden und vereint die weitreichende Fachkenntnis des Unternehmens auf dem Gebiet der Silikonwerkstoffe mit modernster Ausstattung für die Entwicklung technologisch fortschrittlicher Anwendungen in Medizin, Pharmazeutik und Gesundheitspflege. Es bietet eine große Bandbreite differenzierter Prototyping Services, technische Unterstützung und Tests für Kunden, die mit den hochleistungsfähigen Silikontechnologien neue Produkte entwickeln und konstruieren. Das Kärntner Familienunternehmen Jack Filter hat mit Partnern und Kunden die Eröffnung des innovativen Standortes in Steindorf am Ossiacher See gefeiert. Das Reinraumzentrum ist die größte Investition in der Firmengeschichte des Unternehmens, dessen Fokus auf der Entwicklung und Produktion von Hochleistungsfiltern für Reinräume liegt. Die Produktion wurde als Sauberraum mit integriertem Reinraum konzipiert und erfüllt höchste Anforderungen. Auf einer Fläche von 3.500 m2 werden an diesem High-Tech-Standort u. a. Schwebstofffilter in hocheffizienter Mini-Pleat-Technologie für Reinräume hergestellt. Anwendungsbereiche sind OP-Räume in Krankenhäusern, die Halbleiter-, Pharma- und Lebensmittelindustrie. Durch den hohen Automatisierungsgrad und den Einsatz von Industrierobotern wird ein konstant hohes Qualitätsniveau erzielt. Die Kunden profitieren von der Schnelligkeit in den Prozessabläufen und den damit verbundenen kurzen Lieferzeiten. Mit der flexiblen Produktionstechnologie können auch individuelle Kleinauflagen wirtschaftlich gefertigt werden. Die Individualität geht bis zur ressourcenschonenden Verpackung der Filter nach den spezifischen Anforderungen der Kunden. Das 1947 gegründete Unternehmen zählt zu den führenden Produzenten von Luftfiltern für die industrielle Entstaubung, die Lüftungs-, Klima- und Reinraumtechnik. Gut eingespielte Teams mit hoch qualifizierten Mitarbeitern bildeten die Grundlage für die Entscheidung, das Reinraumzentrum nahe dem Firmensitz in Sattendorf zu errichten. www.dowcorning.com www.jackfilter.at Großer Preis des Mittelstandes Forum Bauteilreinigung Die Firma Colandis, ein Anbieter von Reinraumtechnik, repräsentiert den besten Teil dessen, was soziale Marktwirtschaft ausmacht. Sie steht für den dynamischen, produktiven, unverzichtbaren Kern der deutschen Wirtschaft. Aus diesem Grund wurde die Firma im September als Finalist anlässlich der Festveranstaltung zum Großen Preis des Mittelstands in Würzburg ausgezeichnet. Das Unternehmen entwickelt und realisiert mit 24 Beschäftigten, davon zwei Auszubildende, kundenspezifische Reinheitslösungen, die höchsten Qualitätsansprüchen gerecht werden. Die Produkte und Dienstleistungen basieren auf langjähriger Erfahrung und einem professionellen Know-how im Bereich der Reinraumtechnik. Damit steht das Unternehmen seinen Kunden von der Prozessanalyse, über die Entwicklung und Herstellung bis hin zur Qualifizierung der Produkte zur Seite. Mit 471 Teilnehmern unterstrichen auch die diesjährigen Oberflächentage des Zentralverbands Oberflächentechnik e.V. (ZVO) ihre führende Stellung als Informationsplattform in diesem Bereich. Auf großes Interesse stieß auch das in die Veranstaltung integrierte Forum Bauteilreinigung des Fachverbands industrielle Teilereinigung e.V. (FiT). Im Fokus der ZVO-Oberflächentage standen Informationen zu den Trends und Perspektiven in der Kunststoffmetallisierung, Oberflächen für die Elektronikindustrie, Werkstoffe und Oberflächen als Konstruktions- und Designelement im Automobil- und Maschinenbau sowie Aktuelles zu REACh. Darüber hinaus beschäftigte sich die Veranstaltung mit den Potenzialen, Grenzen und Herausforderungen des Additive Manufacturing unter dem Aspekt Oberflächentechnik. Die nächsten Oberflächentage finden vom 23. – 25. September 2015 in Berlin statt. www.colandis.com www.oberflaechentage.de · www.zvo.org Eröffnung neuer Reinraum-Wäscherei Die Geschäftsführung von CWS-boco hat zusammen mit Kunden, Politikern, Lieferanten und Mitarbeitern seine erste Reinraum-Wäscherei in Deutschland am Standort Heidenheim eingeweiht. Damit erweitert das Unternehmen sein Portfolio nun im Bereich Berufskleidung um den Fullservice im Reinraum. Mit der Reinraumkollektion „boco Cleanroom Line“ erweitert das Unternehmen sein Berufskleidungssortiment, das sich an diverse Branchen, wie Pharmazie, Mikroelektronik, Raumfahrt oder Automobilindustrie richtet. Die Reinraum-Wäscherei ist modular aufgebaut und kann dadurch stetig erweitert werden. „Wir sind einer der Marktführer im Bereich Berufskleidung in Deutschland und sehen in dem neuen Produktbereich hohes Potential für einen stetigen Ausbau,“ erklärt der Sprecher der Geschäftsführung Detlef Kröpelin. www.cws-boco.com 8 // ReinR aumTechnik 5/2014 Dynamisches 1. Halbjahr Die Umsatzentwicklung der Hersteller von Komponenten, Maschinen und Anlagen für die Photovoltaik in Deutschland konnte im ersten Halbjahr 2014 ein deutliches Plus verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurde ein Umsatzwachstum von knapp 39 % realisiert. „Der Markt für Produktionslösungen und Fertigungs-Technologien für die Photovoltaik hat sich in der ersten Jahreshälfte als sehr dynamisch erwiesen“, erklärt Dr. Peter Fath, Geschäftsführer der RCT Solutions und Vorsitzender des Vorstands von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel. Mit einem Weltmarktanteil von über 50 % verteidigen deutsche Photovoltaik-Ausrüster auch in der ersten Hälfte des Jahres 2014 ihre hervorragende Wettbewerbsposition. Getrieben wird diese Entwicklung vor allem von den Märkten in Asien. Gleichzeitig gibt es aber auch positive Signale aus den USA und den Emerging Markets in Lateinamerika, Südafrika und der MENA-Region. Ingenieur-Büro www.vdma.org Cleanroom Award 2014 geht an Initial SPEZIALISTEN © Sandra Gätke | Messe Frankfurt Exhibition GmbH in Sachen Für ihren neuartigen einteiligen -Reinraumanzug erhielt die Reutlinger Initial Textil Service GmbH & Co. KG den Cleanroom Award 2014. Der mit 3.000 € dotierte Innovationspreis wurde am 22. September auf der Cleanzone in Frankfurt am Main vom Geschäftsführer der Reinraum Akademie, Frank Duvernell, übergeben. Die Reinraum Akademie hatte zuvor wegweisende Innovationen aus der Reinraumtechnologie von einer internationalen Jury beurteilen lassen. Fünf Konzepte wurden dem Messepublikum vorgestellt, welches dann via Stimmzettel die beste Innovation kürte. Bei dem ausgezeichneten CleanVision-Reinraumanzug handelt es sich um einen einteiligen Anzug mit integrierter Haube mit austauschbarem Visier. Er ist also nahezu geschlossen und damit für den Einsatz im Sterilbereich bestens geeignet. Dank eines durchlaufenden Reißverschlusses an den Innenseiten der Hosenbeine kann der Träger beim An- und Ausziehen mit beiden Beinen auf dem Boden stehen bleiben. Das verringert nicht nur die Anzahl der Kontaktpunkte mit der Außenseite, sondern auch die Ankleidezeit. Überdies punktet der Reinraumanzug mit hohem Tragekomfort. Durch das integrierte Visier werden herkömmliche Reinraumbrillen überflüssig. Spezielle Abstandshalter ermöglichen sogar das Tragen einer Sichtbrille. Reinraum Akademie-Chef und Laudator Frank Duvernell verwies darauf, dass der Cleanroom Award den ausgezeichneten Unternehmen großartige Chancen im Markt eröffne, wie man an den Vorjahressiegern sehen könne. Zugleich rief er alle Aussteller und Fachbesucher der Messe dazu auf, sich ab sofort für den Cleanroom Award 2015 zu bewerben. Dazu seien keine aufwendig ausgearbeiteten Präsentationen nötig, ein Scribble auf Papier reiche völlig aus. „Denn beim Cleanroom Award geht es nicht um Konkurrenz zu anderen Innovationspreisen, sondern darum, Ideen aus dem Markt herauszuholen und öffentlich zu machen“, betonte Frank Duvernell. 3WCNKƂ\KGTWPI Wartung Messtechnik Strömungsvisualisierung Monitoring Service Beratung Schulung … wir kennen uns aus! BSR Ingenieur-Büro Beratung & Service im Reinraum Marienstraße 156 68794 Oberhausen-Rheinhausen eMail [email protected] Tel. 07254/959 590 Fax 07254/959 5929 www.reinraum-akademie.de ReinR aumTechnik 5/2014 // 9 V eranstaltungen Ob bei der Lebensmittel- und Chemi kalienherstellung, in der Medizin technik, der Pharmaindustrie, der Optik, der Mikromechanik, der Mikrosystemtechnik oder in der Halbleiterfertigung: An die Reinheit der Fertigungsumgebung und an die Fertigungseinrichtungen sowie © Fraunhofer IPA deren Versorgungssysteme werden höchste Anforderungen gestellt. Ziel ist dabei, langfristig eine wirtschaftliche Produktion mit geringem Ausschuss, hoher Qualität und Präzision zu sichern. Fertigen unter reinen Bedingungen Grundlagen, Praxis und Anregungen zur Qualitätssteigerung Der Fachbereich »Reinst- und Mikroproduktion« am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Stuttgart, erstellt seit mehr als 25 Jahren Problemlösungen für kontaminationskritische Fertigungen. Schwerpunkt dieser Arbeiten ist die Entwicklung, Untersuchung und Optimierung komplexer Reinheitssysteme. Dabei müssen neben der Reinraumtechnik auch Qualitätsfaktoren wie Fertigungsgeräte und -verfahren sowie die Material- und Personallogistik berücksichtigt werden. Für industrielle Entwicklungen und Untersuchungen stehen Prüfreinräume der Luftreinheitsklassen ISO-Klasse 1–7 nach ISO 14644-1 mit insgesamt 200 m2 Grundfläche sowie ein Medien- und Strömungslabor mit modernster messtechnischer Ausstattung zur Verfügung. Qualifikationsziele Tag 1 Im Laufe der Veranstaltung werden die Teilnehmer mit vielfältigen Aufgabenstellungen des Arbeitens im Reinraum, speziellen Messtechniken zur Kontaminationskontrolle und neuen Reinigungsverfahren vertraut gemacht. Im praktischen Versuchsteil haben Sie die Möglichkeit, die zuvor erlangten Kenntnisse mit Hilfe angewandter Messtechniken und Messgeräten zu vertiefen, konkrete Messaufgaben durchzuführen und zu diskutieren. Die Teilnehmer erhalten nach der zweitägigen Veranstaltung ein Zertifikat über das erlangte theoretische Wissen sowie das absolvierte Praktikum. 9.00 Uhr Dr. Udo Gommel Die Themen Mitarbeiter von Firmen, die beim Fertigen an die Reinheit der Produktionsumgebung und Produktionseinrichtungen sowie deren Versorgungssysteme höchste Anforderungen stellen wie die Lebensmittel- und Chemikalienherstellung, die Medizintechnik, Pharmaindustrie, Optik und Mikromechanik, Mikrosystemtechnik sowie die Halbleiterfertigung. ◾◾ ◾◾ ◾◾ ◾◾ ◾◾ ◾◾ ◾◾ ◾◾ Grundlagen der Reinraumtechnik Personal im Reinraum Produkthandhabung im Reinraum Reinheitstaugliche Verbrauchsmaterialien Reinheit von Produkten und Bauteilen Charakterisierung von Betriebsmitteln Reinraumtaugliche Materialien Täglich praktische Demonstrationen und Versuche im Reinraum. 10 // ReinR aumTechnik 5/2014 Zielgruppe ◾◾ Begrüßung und Vorstellung 9.30 Uhr Dr. Udo Gommel Grundlagen der Reinraumtechnik ◾◾ Anwendung von Reinraumtechnik ◾◾ Auswahl von Reinraumkonzepten ◾◾ Aufbau, Kosten und Reinraumklasse 10.15 Uhr Mathias Brückner Personal im Reinraum ◾◾ Bekleidungsvarianten ◾◾ Verhalten im Reinraum ◾◾ Partikelmesstechnik in Luft 11.00 Uhr Pause 11.15 Uhr Stefan Boos Produkthandhabung im Reinraum ◾◾ Verpackung ◾◾ Transport und Einschleusen ◾◾ Reinigung von Reinräumen 12.00 Uhr Frank Bürger Reinheitstaugliche Verbrauchsmaterialien ◾◾ Bedarf und Anforderungen ◾◾ Deklaration von Verbrauchsmaterialien im Feld V eranstaltungen ◾◾ Prüfverfahren, Klassifizierung, Beispiel ergebnisse 12.30 Uhr Mittagspause 13.30 Uhr Einweisung zum Betreten des Reinraums und zur Organisation der Versuche 13.45 Uhr Durchführung von drei Versuchen (in Gruppen) ◾◾ ◾◾ ◾◾ Versuch 1: Bekleidung und Verhalten im Reinraum Versuch 2: Produkthandhabung im Reinraum Versuch 3: Bewertung von Verbrauchs materialien 18.00 Uhr Gemeinsame Abendveranstaltung Tag 2 ◾◾ Reinheit von Produkten und Bauteilen 2 ◾◾ Extraktion mit Flüssigkeiten ◾◾ Automatisierte Mikroskopie ◾◾ Flüssigkeitspartikelzähler ◾◾ 10.30 Uhr Kaffeepause 17.00 Uhr Ende der Veranstaltung 11.00 Uhr Guido Kreck Charakterisierung von Betriebsmitteln Partikelabgabe ◾◾ Strömungsverhalten ◾◾ Reinheitsgerechte Konstruktion ◾◾ 11.45 Uhr Markus Keller Reinraumtaugliche Materialien Ausgasungsverhalten ◾◾ Chemische Beständigkeit ◾◾ Reinigbarkeit und Mikrobizidität ◾◾ 12.30 Uhr Mittagspause 9.00 Uhr Dr. Markus Rochowicz Reinheit von Produkten und Bauteilen 1 Oberflächenpartikelmessung ◾◾ Probenahme ◾◾ Reinigung von Bauteilen ◾◾ Versuch 2: Reinigungsvalidierung Versuch 3: Charakterisierung von Betriebsmitteln und Materialien 9.45 Uhr Christian Ernst 13.30 Uhr Durchführung von drei Versuchen (in Gruppen) ◾◾ Versuch 1: Reinheit von Produkten und Bauteilen 16.30 Uhr Abschlussdiskussion Seminarleiter und Ansprechpartner für fachliche Fragen Dr.-Ing. Markus Rochowicz Gruppenleiter Kontaminationskontrolle Abteilung Reinst- und Mikroproduktion Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Stuttgart Tel.: +49 711 970 1175 [email protected] Kontakt Gabriele Stuber Tagungsbüro der Stuttgarter Produktionsakademie c/o Fraunhofer IPA, Stuttgart Tel.: +49 711 970 1208 [email protected] www.stuttgarter-produktionsakademie.de performance im Reinraum Steril und doppelt umverpackt – keimfiltriert – Wirkstoffe gemäß Biozidrichtlinie – geprüfte Wirksamkeit nach EuroNormen – breite Auswahl an Produkten mit und ohne sporizider Wirksamkeit. Desinfektionsmittel sicher verwenden. Vor Gebrauch stets Kennzeichnung und Produktinformationen lesen. Rufen Sie uns an und erfahren Sie mehr über unser umfangreiches Produktsortiment für Ihre Produktionshygiene. Schülke & Mayr GmbH | www.schuelke.com | Tel. +49 40 521 00- 666 | [email protected] © Marina Burger | Imtech Deutschland GmbH V eranstaltungen Am 7. Symposium des Vereins Interessengemeinschaft Pharmabau 3000 e. V. (VIP 3000) trafen sich am 25. und 26. September Planer, Ausrüster, Unternehmer und Zulieferer aus der Pharmaindustrie und benachbarten Disziplinen in den Räumen der Frankfurter Niederlassung der Imtech Deutschland GmbH und Co. KG – und alle hatten das gleiche Ziel: „Keep it simple!“ Dieses Thema stand im Mittelpunkt des Pharmabau-Flashmobs 2014. Keep it simple! Nachlese zum 7. VIP 3000 Symposium 2014 Das Motto des VIP 3000-Symposiums lautete „Keep it simple!“. Die Veranstaltung zeigte neue Wege im Pharmabau auf und bot Perspektiven zur Vereinfachung, ohne den Qualitätsanspruch zu verlieren. Ziel der Aktion: Die Zukunft einfacher machen, Trends besprechen, Erfahrungen austauschen, Experten kennenlernen und das Wissen erweitern. Die Veranstaltung diente dem Zweck, bei Expertenvorträgen und im Erfahrungsaustausch neue Wege zu finden, die die anspruchsvollen Projekte für Reinraum und Pharmabau vereinfachen. Organisiert war die Veranstaltung nach Art eines Flashmobs, eines Blitzauflaufs, der als ein geplantes Zusammentreffen von vielen Menschen zur Durchführung einer ungewöhnlichen Veranstaltung bekannt ist. In diesem Fall engagierten sie sich für bestimmte Themen der Veranstaltung, die Weiterentwicklung von Reinraum und Pharmabau und entwickelten in Teamveranstaltungen gezielte Lösungsansätze dazu. Motto: Keep it simple! Die Welt wird immer komplexer. Fast täglich spürt man in der Reinraumbranche, wie die Spannungen im Dreieck von Qualität, Kosten und Zeit größer werden. Keep it simple! zeigt neue Wege und Perspektiven zur Vereinfachung 12 // ReinR aumTechnik 5/2014 auf – ohne den Anspruch zu verlieren. Die Veranstalter stellten eine Plattform zum Austausch bereit, in der Branchenkenner von den Erfahrungen der Experten profitieren konnten. Angesprochen werden sollten insbesondere Fachleute aus der Pharmaindustrie und ihren benachbarten Disziplinen, die sich für die Weiterentwicklung von Reinraum und Pharmabau engagieren. Ralf Gengenbach, Vorstandsvorsitzender des VIP 3000, konnte an dem Symposium in Frankfurt etwa 70 Teilnehmer begrüßen. Neun Redner beleuchteten die Technologien und Herausforderungen, die Planer und Bauherren heute bei der Realisierung moderner pharmazeutischer Anlagen beachten sollten. Sie berichteten aus ihrer Praxis und mit Blick in die Zukunft, um den interessierten Teilnehmern interessante Einblicke und Hinweise für die anstehenden Projekte mitzugeben. Fachbeiträge und Kompetenzen Die Teilnehmer des VIP 3000 Symposiums konnten aus einer Fülle verschiedener Themen auslesen. Die vorgestellten Projekte lieferten Anschauungsmaterial, um die Trends aus neuen Perspektiven zu sehen. Die fundierten Fachbeiträge steuerten den informativen Anteil zur Veranstaltung bei. Teamveranstaltungen und die VIP 3000 Night als Informationsaustauschbörse dienten dem Networking, bei dem die Mitglieder sich frei zu ihren aktuellen Projekten äusserten. In dem einleitenden Referat Cradle-toCradle plädierte Architekt Thomas Rau für mehr Nachhaltigkeit im Pharmabau, da die Erde kein unendliches Wachstum ermögliche. Er setzte sich dafür ein, die weitere Verwertung der eingesetzten Rohstoffe bereits bei der Planung einzubeziehen und sich wieder auf eine erhöhte Lebensdauer der Produkte zu konzentrieren. Prof. Dr. Enrico Grothe, Hochschule AlbstadtSigmaringen, hob am Beispiel einer Fabrikplanung die Herausforderungen hervor, denen viele Bereiche der Wirtschaft unterworfen sind. Mehrere Faktoren tragen dazu bei: ◾◾ Der Wandel von einem nationalen Wett bewerbsmarkt zum globalen Markt ◾◾ Der Wandel vom Verkäufer- zum Käufermarkt ◾◾ Höhere Umweltauflagen für die Produktion und die Produkte ◾◾ Der Übergang von einer produktbezogenen zu einer aufgabenbezogenen Organisation ◾◾ Teamwork und Networking bei der Planung neuer Fabriken Labore – Dynamische Entwicklung oder Stillstand? – der Vortrag von Dr. Christoph Heinekamp stellte das „Labor der Zukunft“ vor, V eranstaltungen das die verschiedenen Bereiche der Naturwissenschaften wieder zusammenführt. Begegnungsräume erleichtern die Kommunikation, die in Zukunft gross geschrieben wird. Heinekamp empfahl, flexibel zu planen und in den Projekten Platz für Erweiterungen einzuräumen. Denn Forschungsprojekte ändern sich in der pharmazeutischen Industrie und auch der Markt wächst rasch. Ein Praxisbeispiel für eine neue pharmazeutische Fertigung stellte Christoph Bohn, Holopack Verpackungstechnik, anhand des Projekts „Pharma 2020“, mit dem bei Holopack, Experte für sterile und aseptische Abfüllung mit der „Blow-Fill-Seal-Technologie“, Projekte einfach und flexibel in die Praxis umgesetzt werden. Dr. Bruno Lindemann, Imtech Deutschland, demonstrierte anhand praktischer Beispiele, wie sich mittels komplexer Computer simulationen der Energieverbrauch in Industriegebäuden berechnen lässt, um so effektive und kostengünstige Lösungen zu finden. So liegt es seit einigen Jahren im Trend, die Abwärme aus der pharmazeutischen Produktion als Energie zum Beheizen der Räume zu nutzen. Lindemann wies darauf hin, dass heute kostengünstige Simulationen für Gebäudetechnik exakte Ergebnisse liefern, während man früher viel experimentieren musste. Dr. Udo Weber, Geschäftsführer von Weber und Partner in Berlin, leitete mit einem Referat über das Inbetriebnahme-Management für hochtechnisierte Gebäude den zweiten Teil des Symposiums ein. Wie lässt sich ein komplexes Bauprojekt realisieren, ohne dass ein Chaos ausbricht? Weber plädierte für eine systematische Planung und rief den Anwesenden die bekannte Regel wieder ins Gedächtnis, bei hochtechnisierten Gebäuden immer von hinten nach vorne zu planen. Er empfahl, auf die Kostenwahrheit, die Kostentransparenz und die Termintreue sowie auf eine transparente Darstellung von Risiken zu achten. Als Beispiel nannte er den Berliner Flughafen, bei dem es von Anfang an ein unvollständiges Inbetriebnahme-Management gegeben habe. Eine systematische Inbetriebnahme bilde jedoch die Basis für einen reibungslosen Betrieb und für eine optimale Abstimmung aller Komponenten der Haustechnik aufeinander. Die systematische Planung beruht auf einer guten Projektkommunikation und verlangt eine Optimierung der Schnittstellenplanung, Gewerkeplanung und Bauterminplanung. Nur wenn klar sei, welche Anforderungen bei der Inbetriebnahme erfüllt sein müssen, könnten darauf aufbauende Aufgaben gelöst werden. Unabdingbar sei eine Matrix, die alle Gewerke umfasst. Diese Gewerke müssten schon früh ins Projekt einbezogen werden, da dies die Prozessdynamik stabilisiere und gemeinsame Einsparungen ermögliche. Der Zeitplan müsse von der technischen Seite und nicht vom Erscheinen der Handwerker bestimmt werden. könne die notwendige Sicherheit gewährleistet werden. Sobald man auf der Betreiberseite eines Krankenhauses Platz nehme, riet er den Zuhörern, solle man ein Inbetriebnahme-Management einfordern, um alle Eventualitäten abzudecken. Ein solches Bauprojekt erfordere eine perfekte Planung, weil man die Patienten im Nachhinein nicht nach Hause schicken könne. Wichtig sei, sich bereits frühzeitig klarzumachen, welche Funktionalitäten das Gebäude erfüllen soll und wer der Ansprechpartner in den Behörden für Genehmigungen ist. Pharmabau – keep it simple, dieser Titel ist irreführend, wenn man Referent Norbert Schönbrod von der Carpus+Partner folgt. Denn die Projekte, an denen Planer und Ingenieure im Pharmabau beteiligt sind, gestalten sich besonders diffizil. Für Schönbrod ist Teamwork essentiell, „denn 90 % aller Ideen kommen durch direkte Kommunikation zustande“, wie er betonte. Am Beckerwald 31 66583 Spiesen-Elversberg Telefon 06821 793158 Telefax 06821 793150 E-Mail: [email protected] WZ B -R e i n r a u m be kl e i d u n g & -s er v ic e Abb. 1: Der Vortrag von Nikolaus Ferstl, technischer Leiter des Uniklinikums Regensburg, war sehr gut besucht. Über Anforderungen an Reinräume in Krankenhäusern und Apotheken sprach Nikolaus Ferstl. Wenn es um Reinräume geht, kann Ferstl auf seine Erfahrungen sowohl als Pharmabauer wie auch als Anwender verweisen: Zunächst plante und baute er Reinräume, seit einiger Zeit ist er Technischer Leiter des Universitätsklinikums Regensburg. Die Klinik, die sich auf die Versorgung schwerster Fälle spezialisiert hat, unterhält Reinräume für die Forschung, für die Herstellung von Arzneimitteln, für Laboruntersuchungen oder als OPs. Sobald es um Arzneimittelherstellung in Reinräumen der Kliniken geht, müssen die gleichen Anforderungen erfüllt werden wie bei herkömmlichen Pharmafirmen, die Arzneimittel herstellen. Das Uniklinikum selber stellt spezielle Arzneimittel und Stammzellen her, man unterhält auch Tierlabore. Wer sich mit Reinraumbau befasse, so Ferstl, müsse immer interdisziplinär denken und alle Beteiligten einbeziehen. Nur so Info: www.wzb.de Entwicklung und Fertigung Verkauf Dekontamination Sterilisation Europaweiter Mietservice ReinR aumTechnik 5/2014 // 13 V eranstaltungen Abb. 2: Die Pausen und Teamveranstaltungen dienten dem Networking. Gerade im Gespräch mit anderen entwickelten sich neue Projekte. Solche Projekte im Pharmabereich seien immer interdisziplinär und auf mehrere Jahre angelegt. Daher erfordere es ein aufeinander abgestimmtes Team, bei dem auch die Rollenverteilung klar geregelt sei. Da die Mitarbeiter der Pharmafirmen oft keine Experten für Bauvorhaben seien, arbeitet Carpus+Partner mit Workshops, in denen die wichtigsten Rahmenbedingungen wie Spezifikationen oder der Kostenrahmen festgelegt werden. Dadurch erhöhe sich die Motivation und die Identifikation aller Projektbeteiligten. Als Beispiel nannte er ein Projekt im Pflanzenschutzbereich von Bayer. Abschluss-Plenardiskussion Networking wurde aber auch in der abschliessenden Plenardiskussion ganz aktiv gelebt. Man diskutierte über das Thema des Symposiums: Keep it simple! Alles sollte so einfach wie möglich geplant und gebaut werden. Klingt ganz einfach. Aber ist es das wirklich? Vor allem wenn weiterhin hohe Ansprüche erfüllt werden sollen. Sind die Prozesse denn handkehrum heute zu kompliziert aufgebaut? Ralf Gengenbach gab die Antwort: „Technik selbst kann nicht einfach sein. Woran wir allerdings arbeiten können, sind die Prozesse. Dabei ist es wichtig, von vornherein die Schnittstellen genau zu betrachten und alle Beteiligten zusammenzubringen. Wo das versäumt wird, muss oft sehr aufwändig nachgebessert werden.“ Phar mabauer leben davon, komplexe Anforderungen zu erfüllen. Wenn sie nicht dazu in der Lage wären, 14 // ReinR aumTechnik 5/2014 komplizierte Prozesse zu planen, wären sie nicht gefragt. Auf der anderen Seite müsse das Geschehen für den Kunden einfach und verständlich strukturiert sein, meinte ein Teilnehmer. Im Anlagenbau müsse man gemeinsam mit dem Kunden in einem geführten und moderierten Prozess alles erarbeiten. Denn der Pharmahersteller könne ja nicht wissen, was stateof-the-art ist. Dazu seien Bautechniker und Experten ausgebildet. Dem Kunden müsse in einem vorgegebenen permanenten Prozess klargemacht werden, was erforderlich sei und wie man es umsetzen könne. Häufig erlebe man aber, dass der Kunde gar keine Zeit mehr habe, die Spezifikationen mitzuplanen. Der Kunde investiere viel Zeit um den Finanzplan zu erstellen, stecke z. B. den Rahmen ab mit ca. € 20 Mio. und fordere dann vom Erbauer ein Fast-Track-Verfahren, das sich im Kostenrahmen bewege, ohne genau zu wissen, was er wolle. Denn für eine gezielte Planung fehlten ihm die Leute. Im Pharmabereich seien die besten Lösungen daher nur gemeinsam zu finden. Ralf Gengenbach fragte: „Weiss der Nutzer, was er will? Kann man so flexibel wie möglich bauen?“ Die Antwort sah ernüchternd aus. Die Flexibilität muss oft strikten Vorgaben des Bauherrn ge opfert werden. Viele Experten des Symposiums sehen einen Trend in der Nachhaltigkeit, darin, einer Wiederverwertung von Produkten Vorschub zu leisten, sowie darin, die Produkte nacheinander verschiedenen Nutzungen zuzuführen. Ein wachsendes Marktsegment ergibt sich aus dem Umbau bestehender Gebäude. Aktuellen Zahlen zufolge ist in Deutschland bereits ein grosser Anteil der Industriebauten renovierungsbedürftig. Kontakt VIP 3000 – Verein Interessengemeinschaft Pharmabau 3000 e.V., Wathlingen Winfried Bolz Tel.: +49 5144 92366 [email protected] www.vip3000.de Anlagentechnik der Zukunft Die „International Society for Pharmaceutical Engineering“ (ISPE) gab kürzlich die Gewinner des „Facility of the Year Awards“ (FOYA) bekannt. Mit diesen Auszeichnungen erkennt die ISPE Innovationen und Kreativität von Herstellungsprojekten im Bereich Pharma- und Gesundheitsindustrie an. Das FOYAProgramm präsentiert die Errungenschaften der Pharmaindustrie im Bereich Anlagenkonstruktion und -betrieb mit Schwerpunkt auf der Entwicklung neuer technischer Anwendungen und hochmoderner Lösungen. Die für die begehrten Auszeichnungen ausgewählten Projekte setzen in den nachfolgenden Kategorien neue Standards für zukünftige Fertigungsanlagen für pharmazeutische Produkte: Projektausführung, Anlagenintegration, Anlageninnovation, Nachhaltigkeit, Prozessinnovation und Operational Excellence. Dieses Jahr ist GEA an drei mit dem FOYA ausgezeichneten Projekten in ganz unterschiedlichen Kategorien beteiligt. Ausgezeichnet in der Kategorie Projektausführung wurde North Fractionation Facility von Grifols in den USA: Die Fraktionierungsanlage für Plasmaproteine ist die weltweit größte und technologisch am weitesten entwickelte Anlage dieser Art. Sie erlaubt den geschlossenen und vollautomatischen Fertigungsprozess in üblicher Produktionsumgebung und produziert lebensrettende Plasmamedikamente auf sichere, qualitativ hochwertige und effektive Art und Weise. Für die Produktionsanlage stellte GEA 14 hochmoderne Separatoren vom Typ hycon zur kontinuierlichen Klärung der Suspensionen für die Gewinnung humanen Blutplasmas bereit. Gemäß den Anforderungen an die GMP erreicht der hochmoderne selbstentleerende Separator hycon vom Typ BSH30 höchste FestGEA Westfalia Separator Group GmbH Tel.: +49 2522 77 0 [email protected] · www.gea.com stoffkonzentrationen bei sterilem Verarbeitungsprozess. Ausgezeichnet in der Kategorie Anlagenintegration wurde das Projekt PennDragon der Firma Penn Pharmaceutical. Als Ergebnis umfassender Marktforschung hat Penn Pharma einen ansteigenden Bedarf auf dem Markt für onkologische Feststoffmedikamente für die ausgelagerte Entwicklung und Herstellung hoch toxischer Medikamente festgestellt. Das Unternehmen entschied sich für eine Zusammenarbeit mit GEA aufgrund der langjährigen Erfahrungen im Bereich der Containment-Technik und des bei GEA vorhandenen Knowhows bei der Errichtung vollständig integrierter Fertigungsanlagen. GEA verzichtete bei diesem Projekt auf Isolatoren und entschied sich für Containment-Schnittstellen (Buck MC High-Containment Valves und Hicoflex Containment System). Die Anlage besteht aus zwei vollständig eingekapselten Fertigungslinien – von Pulverbereitstellung bis zur Tablettierung. Eine Anlage wird zu F&E-Zwecken genutzt, die andere für die Produktfertigung in Kleinserien. Penn Pharma bietet damit nun Entwicklung und Fertigung von hoch toxischen Medikamenten auf der weltweit modernsten und effizientesten Produktionsanlage an. Das Projekt hat die Fertigungskapazitäten wesentlich erhöht. Die FOYA-Auszeichnung honoriert das gemeinsame Engagement und den Einsatz der daran beteiligten Mitarbeiter der beiden weltweit agierenden Unternehmen zur Verbesserung von Patientengesundheit und -sicherheit durch Innovation und Fortschritte bei der Fertigungstechnik zur Herstellung pharmazeutischer Produkte. GEA ist sehr erfreut darüber, an drei erfolgreichen Nominierungen beteiligt zu sein und gratuliert den verdienten Gewinnern herzlich zu den Auszeichnungen. I nterview Positive Effekte, auch im Wettbewerb RRT: Guten Tag, Herr Gengenbach. Wie und mit welchem Ziel hat sich die Interessengemeinschaft VIP 3000 entwickelt? R. GENGENBACH: Ursprünglich wurde die Interessengemeinschaft VIP 3000 1995 von einigen wenigen Mitgliedern aus dem Zulieferbereich der Pharmaindustrie gegründet, die die Absicht hatten, sich zu verschiedenen Projekten auszutauschen. Das war die Keimzelle. Diese Keimzelle hat sich seit 1995 kontinuierlich weiterentwickelt. Die Zielrichtung ist es, ein Verein für alle denkbaren Zulieferer und Dienstleister in den Life Sciences und der Pharmaindustrie zu sein. Die Mitglieder kommen aus den unterschiedlichen Fachgebieten, um einen Interessens- und Wissensaustausch zu erlangen. Letztendlich geht es ihnen darum, dazuzulernen und dem Kunden auch bessere Dienstleistungen anbieten zu können. Herr Ralf J. Gengenbach, Managing Director von gempex und Vorstandsvorsitzender des VIP 3000, im Gespräch mit Frau Annette von Kieckebusch-Gück von der Redaktion ReinRaumTechnik auf dem VIP 3000 Symposium in Frankfurt. RRT: Haben Sie deshalb auch das VIP 3000Gütesiegel eingeführt? R. GENGENBACH: Ja, exakt! In der Gemeinschaft ist es unser festes Ziel, uns stetig verbessern zu wollen durch Fachvorträge, in bestimmten Arbeitskreisen und im Rahmen unserer Mitgliederversammlung sowie durch ein Symposium wie dieses hier. Die Mitglieder von VIP 3000 haben dabei die Möglichkeit und das Potential dazuzulernen, insbesondere was das Thema Schnittstellen zu anderen Gewerken betrifft. Ich denke, dass die Mitglieder von VIP 3000 definitiv einen Vorteil haben, weil sie auch über den Tellerrand blicken und sehen, was andere Gewerke bieten, was sie beachten müssen, und damit kann VIP 3000 letztlich eine höhere Qualität anbieten. Daher kommt auch die Idee des Gütesiegels als Qualitätssiegel. RRT: Haben die Mitglieder für das Gütesiegel einen Test zu absolvieren? R. GENGENBACH: Nein, Tests führen wir nicht durch, allerdings unterliegt unser Aufnahmeprozedere ganz klaren Kriterien. Das Prozedere sieht vor, dass zum einen der Vorstand den Mitgliedsantrag bewertet. Dabei beurteilen wir den Background, die Historie des Unternehmens, seine ReferenzProjekte. Wir geben aber auch einen Fragebogen aus. Darin müssen die potentiellen Mitglieder angeben, welchen besonderen Beitrag, welchen Mehrwert sie in den VIP 3000 einbringen können. Das ist nicht monetär, sondern inhaltlich gemeint. RRT: Wie erzeugt der VIP 3000 Vorstand Synergien? R. GENGENBACH: Wir erzeugen primär Synergien im Sinne oder in Form von Vorteilen für den Kunden. Das läuft so: Der Kunde hat eine Idee, er will eine neue Produktionsstätte bauen und geht zunächst zum Architekten. Der Kunde selbst hat nicht das breite Wissen über alle Gewerke die er braucht, oder auch darüber welches das richtige Gewerk ist. Das läuft darauf hinaus, dass er den Architekten um eine Empfehlung bittet. Und an diesem Punkt kommen die ganzen Synergieeffekte zum Tragen, wenn der Architekt sagt: „Ich bin in einer Interessengemeinschaft vertreten in der qualitativ gute Mitglieder versammelt sind, von daher können wir Ihnen geeignete Experten aus allen Fachgebieten empfehlen.“ RRT: Wie kann man sich das Motto Keep it simple vorstellen? R. GENGENBACH: Keep it simple ist nicht nur ein Motto für dieses Symposium. Keep it simple ist ein Arbeitsthema von uns, das wir eingehend in den Arbeitskreisen diskutieren. So simpel sind die von uns angewandten Verfahren nicht. Dieses Keep it simple erstreckt sich auf viele unterschiedliche Aspekte. Im Rahmen von Diskussionen bilden wir uns fort, indem wir einfache Vorgehensweisen in der Projektorganisationen und im Projektmanagement entwickeln und empfehlen, um so einen Mehrwert für den Kunden schaffen. ter aus diesem Bereich, wie B. Braun und Holopack, teil. Aber für unser Selbstverständnis waren es sicherlich noch zu wenige. Eine Teilnahme ist natürlich ein Zeitproblem für die Kunden, weil diese mit ihrer ganzen Arbeit auch „Land unter“ sind. Wir sind natürlich auch nicht die einzigen Anbieter für solche Symposien. Aber über die Qualität können wir in diesem Umfeld unsere Kunden erreichen. Das Symposium war mit rund 70 Teilnehmern insgesamt hervorragend besucht und die Teilnehmerzahl lag definitiv über unseren Erwartungen! RRT: Wie profitieren die einzelnen Mitglieder von der Interessengemeinschaft, wenn mehrere von ihnen einen Bereich abdecken? RRT: Dient das Symposium auch zum ver stärkten Austausch mit der Pharmaindustrie? R. GENGENBACH: Wir hatten zu diesem Thema auch schon Diskussionen. Natürlich gibt es auch innerhalb der Interessengemeinschaft Wettbewerb. Aber Wettbewerb belebt und bedeutet nicht, dass man sich nicht versteht. Ganz im Gegenteil. Die Firma VTU zum Beispiel ist ein Wettbewerber zu gempex. In der Praxis aber haben gempex und VTU sogar eine sehr fruchtbare Kooperation zum Thema Risikomanagement. Denn Wettbewerb muss nicht negativ sein. Die beteiligten Firmen arbeiten gemeinsam und tauschen sich aus. Selbst in Wettbewerbssituationen sehe ich positive Effekte für die Beteiligten. R. GENGENBACH: Ja, das Symposium dient auch dazu, gute Kontakte zum Umfeld zu schaffen. Am Symposium nahmen vier bis fünf Vertre- RRT: Herr Gengenbach, vielen Dank für das Interview! ReinR aumTechnik 5/2014 // 15 V eranstaltungen Die Medizintechnik zählt unverän© Fotos: Constanze Tillmann | Exploitation right: Messe Düsseldorf dert zu den wachstumsstärksten Branchen weltweit. Allerdings wächst das Nachfragevolumen selbst in Schwellenländern weniger basierend auf einer Mengenausweitung, sondern getrieben durch gezielte Investitionen in moderne Systeme und Verfahren. Im Vorteil sind demnach besonders die innovationsgetriebenen Medizintechnikhersteller. High Tech Solutions for Medical Technology Compamed 2014 vom 12. – 14. November in Düsseldorf Wer die eigene Forschung und Produktentwicklung nicht vernachlässigt und den Zusatznutzen neuer Gerätegenerationen und Verfahren klar herausstellen kann, hat am Markt die besten Karten. Damit gebührt auch den Zulieferunternehmen als wichtigen Partnern für die Produktentwicklung, Fertigung und Services der Medizintechnik-Industrie eine bedeutsame Rolle. Ihre Leistungsfähigkeit stellen die Zulieferer jedes Jahr eindrucksvoll unter Beweis bei ihrer führenden Markt- und Kommunikationsplattform, der Compamed – High tech solutions for medical technology. Gleich ob es sich um neue Materialien und entsprechende Prozesse zu ihrer Be- und Verarbeitung handelt, um die Miniaturisierung von Bauteilen, die Entwicklung von modernen Bedienoberflächen medizintechnischer Geräte, sterile Verpackungen oder aber gleich die komplette Auftragsfertigung, es ist sehr oft das Knowhow der Compamed-Aussteller, das den Ausgangspunkt bildet für große Fortschritte in der Medizintechnik. Compamed Große Fortschritte macht die Compamed auch selbst. Mehr als 700 Aussteller und eine gebuchte Fläche von gut 12.800 m2 markieren einen 16 // ReinR aumTechnik 5/2014 neuen Top-Wert in der 1992 gestarteten Erfolgsgeschichte der Veranstaltung. Im Zusammenspiel mit der parallel stattfindenden weltgrößten Medizinmesse Medica 2014 (ca. 4.500 Aussteller/ 12. – 15. November) wird die gesamte Wertschöpfungskette für Medizintechnik thematisiert – von einzelnen Komponenten über Verfahren zur Qualitätsprüfung bis hin zum fertigen Endprodukt und damit im Zusammenhang stehenden Services für den kompletten Produktlebenszyklus (z. B. Finanzierung, Nachfertigung, ErsatzteileHandling). Diese aufeinander abgestimmte Messe- und Themenkombination ist weltweit einzigartig und lockt immer mehr Fachbesucher an. Von den 132.000 Besuchern, die 2013 die Messen besuchten, interessierten sich bereits gut 17.000 Besucher besonders für das spezielle Profil der Zulieferermesse. Während die Medica von den medizinischen Anwendern besucht wird, bilden hauptsächlich Ingenieure, Entwickler und Einkäufer der Medizintechnik-Industrie (Aussteller der Medica) den Kern der Besucher der Compamed. Bezogen auf die Messe-Neuheiten liegen derzeit besonders im Trend MikrosystemtechnikLösungen für mobile Diagnostik-, Monitoringund Therapiesysteme. In Bezug auf kompakte, körpernah getragene Messtechnik, so genannte „Wearables“ und „Smart Textiles“ beschäftigten sich spezialisierte Anbieter z. B. damit, wie die benötigte Technik bestmöglich in Kleidung integriert werden kann. Zu lösen gilt es dabei zahlreiche Herausforderungen: So müssen die Trägertextilien weiterhin dehnbar sein, ohne dass Kontakte abreißen, und sie sollten auch hinreichend robust für die Pflege bleiben. Die technischen Voraussetzungen hierfür erfüllen inzwischen winzige Sensoren, flexible und dehnbare Substrate aus Silikon, Polyurethan, Polyimid oder Textilien, die großflächig Elek tronikbaugruppen aufnehmen können, sowie miniaturisierte Verbindungstechnologien, energieeffiziente Kommunikationselektronik und leistungsfähige Energiespeicher, die sich unter anderem drahtlos aufladen lassen. Neue Materialien Ein Themen-Klassiker bei der Veranstaltung sind neue Materialien. Anzuführen sind hinsichtlich aktueller Trends innovative Anwendungsbeispiele von Hochleistungskeramik. Gleich ob es sich etwa um Kniegelenkskomponenten, um Pfanneneinsätze oder Kugelköpfe handelt – aus der Implantatemedizin ist der Werkstoff Keramik nicht mehr wegzudenken. Gute Gewebeverträglich- V eranstaltungen keit, geringer Abrieb, hohe Widerstandsfähigkeit und auch ein geringes Allergierisiko sind vorrangig erwähnenswerte Vorteile. Selbst als Alternative zu transparenten Werkstoffen auf Basis von Glas oder Polymeren bietet sich Keramik an, wie die Aussteller eindrucksvoll unterstreichen werden. Es gibt Unternehmen, die eine Keramik von extrem hoher Transparenz bei gleicher Festigkeit wie Saphirglas anbieten können. Ein gleichzeitig hoher Brechungsindex sowie ein konkurrenzfähiges Preis-Leistungsverhältnis beschert einer solchen Neuheit eine gute Marktperspektive beispielsweise hinsichtlich der Fertigung von feinen Linsen für die Endoskopie. Eine spannende Kombination aus Material und Prozesstechnik stellt der 3D-Druck dar, der mittlerweile auch die Medizintechnik erreicht hat. Ein derzeit schon relevantes Anwendungsfeld haben individuell auf den Patienten abgestimmte Bohrschablonen zum Beispiel bei Operationen an Knien oder Hüften gefunden. Thematisiert wurde im letzten Jahr aber auch schon das europäische Projekt „ArtiVasc 3D“ zur Entwicklung und Herstellung von Implantaten für Weichgewebe im 3-D-Druckverfahren. Diese könnten als medizinischer Gewebeersatz oder als Testsystem für Pharmazeutika und Kosmetika dienen. Wenngleich es aktuell noch wie „Science Fiction“ anmutet, so geht es unter anderem um künstliche Stützstrukturen für Blutgefäße und Adern. Hierfür das richtige Material zu finden, das im 3-D-Druck bearbeitbar ist und das auch noch zu vertretbaren Kosten verwendet werden kann, das stellt momentan eine wesentliche Herausforderung dar. Man darf gespannt sein, inwieweit sich Forschungsinstitute und Anbieter der Lösung zur Compamed 2014 werden angenähert haben. Das Messeangebot (in den Hallen 8a und 8b) umfasst insgesamt die folgenden SchwerpunktBereiche: Komponenten (u. a. Elektronik, Bauteile, Schläuche, Filter, Pumpen, Ventile), Materialien / Werkstoffe, Mikro- und Nanotechnologie, Produktion (u. a. Montage-, Automatisierungsund Fertigungstechnik, Prozesstechnik, Verpackungen) sowie Prüf- und Testsysteme. Dazu inhaltlich passend informieren auch zwei Foren über relevante Medizintechnik-Zu liefertrends. Das Compamed High-Tech Forum (Halle 8a) des IVAM Fachverbandes für Mikrotechnik legt dabei diesmal den Schwerpunkt auf Laser- und Photonikapplikationen, gedruckte Elektronik sowie innovative Fertigungsverfahren im Hochpräzisionsbereich. Außerdem gewährt eine USA-Session einen Ausblick auf die Entwicklung des dortigen Marktes für Medizintechnik. Beim Suppliers Forum der Fachzeitschrift DeviceMed (Halle 8b) werden unterdessen durch Experten aus Unternehmen und Organisationen aktuelle Entwicklungen entlang der gesamten Prozesskette beleuchtet. Mechanische und elektronische Komponenten sind ebenso Gegenstand der Vorträge wie Werkstoffneuheiten und alle Arten der Auftragsfertigung. Alle Informationen sind online abrufbar unter www.compamed.de. Kontakt Messe Düsseldorf GmbH Tel.: +49 211 4560 900 Fax: +49 211 4560 668 [email protected] www.messe-duesseldorf.de www.compamed.de www.medica.de ReinR aumTechnik 5/2014 // 17 M edizintechnik In einer ständig älter werdenden Gesellschaft gewinnen medizintechnische Produkte zunehmend an Bedeutung. Höchste Qualitätsanforderungen sind bei ihrer Herstellung notwendig, um deren Langlebigkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit für © Digital_Zombie | Fotolia den Anwender zu garantieren und damit den in der Regel geschwächten Patienten keinem unnötigen Risiko auszusetzen. In diesem Kontext rücken immer mehr Reinheits aspekte in den Fokus. Reinheitsvalidierung von Medizinprodukten Der Industrieverbund MediClean Yvonne Holzapfel Fraunhofer IPA Das normative Umfeld in der Medizintechnik regelt die Notwendigkeit von Reinheitsvalidierung, die Schwierigkeiten liegen aber in der Umsetzung: „Wie sauber ist sauber? Und wie analysiere ich Sauberkeit?“, fragt Dr. Alexander Huwig, Senior Manager Research bei dem Hersteller von Zahnimplantaten Dentsply Implants Manufacturing in Mannheim. Mit einem Workshop hat das Fraunhofer IPA einen Branchendialog initiiert, der über die Bildung des Industrieverbunds „MediClean“ in ein branchenspezifisches und praxisnahes Regelwerks für die Reinheitsvalidierung von Medizinprodukten münden soll, das Einheitlichkeit und Vergleichbarkeit schafft. Braucht die Medizintechnik neue Ansätze für die Reinheitsvalidierung? Guido Kreck Fraunhofer IPA 18 // ReinR aumTechnik 5/2014 Trotz des Einsatzes etablierter Reinraumtechnik können kritische Kontaminationen von Medizinprodukten nicht völlig ausgeschlossen werden [1]. Rund ein Drittel aller Rückrufaktionen von Medizinprodukten durch die US Food and Drug Administration (FDA) zwischen 2001 und 2011 erfolgte aufgrund ungenügender Reinheit [2]. Allein in Deutschland schätzen die Krankenkassen den ökonomischen Schaden durch Abstoßungsreaktionen des Körpers aufgrund unreiner Medizinprodukte wie Hüftimplantaten auf rund 7 Mrd. € jährlich. Der Eintrag von Verunreinigungen durch Personal, Equipment oder Prozessmedien kann damit die Sicherheit der Patienten ebenso wie die Zukunft eines MedizintechnikUnternehmens gefährden. Die Frage nach Reinheitsanforderungen, die maximalen Patientenschutz bieten und gleichzeitig in der Produktion einhaltbar sowie zuverlässig mit validierten Methoden überprüfbar sind, beschäftigt die Branche deshalb bereits seit längerer Zeit. Um den offenen Dialog darüber zu beginnen und den Handlungsbedarf abzuleiten, wurde am 3. Juli 2014 ein Workshop mit Experten aus Medizintechnik-Unternehmen und deren Zulieferern und Dienstleistern am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart veranstaltet (Abbildung 1). Ein wesentliches Ergebnis der Expertendiskussion war, dass die Reinheit von Medizinprodukten viel mehr als die rein biologischen Fragestellungen umfasst: Von den Teilnehmern wurden chemische bzw. filmische Kontaminationen (29 %) sowie Partikel (27 %) in diesem Zusammengang als gleichwertige, kritische Kontaminationen genannt (Abbildung 2). In der Konsequenz müssen Medizinprodukte neben der Sterilität also auch auf filmische/chemi- M edizintechnik sche und partikuläre Reinheit untersucht werden. Im Zusammenhang mit diesen Reinheitsaspekten wurde von den Teilnehmern ein akuter Handlungsbedarf ermittelt: Abgesehen von der Sterilität, wurde das Fehlen von spezifischen Standards zur Überprüfung speziell der chemischen und partikulären Reinheit von Medizinprodukten festgestellt (Abbildung 3). Aus Sicht der Teilnehmer kann erst durch Schließen dieser Lücken der Aufwand, den jedes einzelne MedizintechnikUnternehmen aktuell selbst zur Minimierung des Patientenrisikos betreiben muss, auf ein sinnvolles und praktikables Maß angepasst werden. Aspekte im Rahmen der Reinigungsvalidierung Akzeptanzkriterien Für Medizinprodukte gibt es Reinheitsanforderungen, die in Form von Akzeptanzkriterien spezifiziert und damit bewertbar gemacht werden. Da es für Medizinprodukte aus Sicht partikulärer Kontaminationen zum Großteil noch keine eigens definierten Akzeptanzkriterien gibt, wird auf andere Branchen, z. B. die Pharmazie mit dem Europäischen Arzneibuch, zurückgegriffen [3], [4]. Die hier für Produkte wie Parenteralia geltenden Grenzwerte und Regelungen werden herangezogen, um sie auf Medizinprodukte zu übertragen. Spätestens bei der Überprüfung der Akzeptanzkriterien, die nach Arzneibuch entweder über Direktmessung der Flüssigkeit mit einem Partikelzähler oder manuelle, lichtmikroskopische Auswertung nach Abscheiden der Partikel auf eine Filtermembran erfolgen kann, ist eine direkte Übertragung auf das breite Spektrum unterschiedlichster Medizinprodukte nicht mehr möglich, da partikuläre Verunreinigungen nicht, wie im Falle der Parenteralia, bereits in einer Flüssigkeit vorliegen, sondern erst von der Oberfläche des Medizinprodukts extrahiert werden müssen [4]. Mit der Existenz von Akzeptanzkriterien für ein Produkt ergibt sich aber zwangsläufig die Notwendigkeit, eine geeignete Vorgehensweise zu entwickeln, mit der die Akzeptanzkriterien zuverlässig überprüft werden können. stehen ebenfalls unterschiedliche Verfahren zur Verfügung, wie Gravimetrie (Bestimmung des Rückstandsgewichts) und automatisierte mikroskopische Verfahren (Lichtmikroskopie sowie Rasterelektronenmikroskopie in Kombination mit energiedispersiver Röntgenspektroskopie EDX). Probenahme als neuralgischer Punkt Aufgrund der sehr breiten Produktpalette mit unterschiedlichsten geometrischen Merkmalen, ist die Anwendung eines universalen Probe nahmeverfahrens für Medizinprodukte nicht möglich. Effektivität und Eignung des Probenahmeverfahrens, auch Extraktionsverfahren genannt, sind in diesem Zusammenhang ein neuralgischer Punkt, dem durch pauschale Anwendung eines Verfahrens nicht ausreichend Rechnung getragen wird. Mit dieser Herausforderung sahen sich bereits andere reinheitskritische Branchen konfrontiert, die hierzu Lösungsansätze entwickelt haben. Die Lösung, die der Fragestellung der Medizintechnik am nächsten kommt, entstammt dabei der Automobilindustrie, die in ähnlicher Weise ein sehr breit gefächertes Bauteilspektrum aufweist. Der Nachweis technisch sauberer Komponenten erfolgt hier durch eine Sauberkeitsanalyse, die ein das gesamte Bauteil betrachtende Verfahren erforderlich macht, da sich der eine, vermeintlich funktionskritische Partikel auch in einer schwer zugänglichen Bauteilgeometrie befinden kann. Im Industrieverbund „Technische Sauberkeit (TecSa)“ wurde unter Leitung des Fraunhofer IPA eine Lösung dieser Fragestellung mit den teilnehmenden Industrieunternehmen erarbeitet. Als Resultat wurde das Regelwerk „VDA Band 19 Prüfung der Technischen Sauberkeit – Partikelverunreinigung funktionsrelevanter Automobilteile“ verfasst, in dem Ablauf und Varianten einer Sauberkeitsanalyse zur Bestimmung der partikulären Sauberkeit detailliert beschrieben werden. Eine Sauberkeitsanalyse lässt sich dabei im Wesentlichen in zwei Schritte unterteilen [5]: ◾◾ ◾◾ Die Extraktion, bei der die Partikel mit Hilfe einer Flüssigkeit mit unterschiedlichen Verfahren (Spritzen, Ultraschall, Spülen, Schütteln) von der relevanten Produktoberfläche gewonnen werden und die eigentliche Analyse, die in den meisten Fällen mit einer Filtration beginnt, um die vom Bauteil extrahierten Partikel auf einen Analysefilter zu übertragen. Für die Analyse Bei der Erarbeitung einer geeigneten Methode zur Quantifizierung der partikulären Reinheit von Produkten müssen folgende Faktoren berücksichtigt werden: ◾◾ ◾◾ ◾◾ Blindwert: Zur zuverlässigen Quantifizierung des Reinheitszustands von Produkten muss ausgeschlossen werden, dass die gewonnen Ergebnisse durch Personal, Equipment und Umgebung verfälscht werden. Da für Medizinprodukte bereits Partikel im Mikrometerbreich kritisch sein können, müssen in besonderer Weise reinheitstechnische Maßnahmen wie bspw. eine geeignete Reinraumumgebung berücksichtigt werden. Extraktionsverfahren (Abb. 4 und 5): Die Auswahl eines Extraktionsverfahrens erfolgt unter Berücksichtigung der Geometrie des Produkts ebenso wie unter Berücksichtigung der Verträglichkeit des Probenahmeverfahrens mit dem Produkt (Beschichtung, Material etc.). Die Wirksamkeit der Probenahme erfolgt über eine sogenannte Abklingmessung: Hierbei wird ein und dasselbe Bauteil wiederholt einer Extraktion unterzogen, um zu überprüfen, ob innerhalb von sechs aufeinanderfolgenden Extraktionsschritten das Abklingkriterium von 10 % erreicht wird [5]. Analyseverfahren (Abbildung 6 ): Die Auswahl eines zu verwendenden Analyseverfahrens kann von den in der Spezifikation formulierten Akzeptanzkriterien abgeleitet werden. Hier können nachzuweisende Partikelgröße sowie benötigter Aussagegehalt eine Rolle spielen. In Abb. 6 sind mögliche Kriterien zur Bewertung und Auswahl von Analyseverfahren zusammengefasst. Kriterium Lichtmikroskop (automatisiert) Rasterelektronenmikroskop (automatisiert) Flüssigkeitspartikelzähler Größenbereich ab ~2 µm (Materialmikroskop) ab ~0,5 µm (systemabhängig) ab ~2 µm bis ~100 µm (Extinktionspartikelzähler) Probenvorbereitung Extraktion + Filtration (Blindwert) Voraussetzung/Einschränkung Partikel müssen ausreichenden Helligkeitskontrast zum Filter aufweisen Partikel > 25 µm werden sicher erfasst Sedimentationseinflüsse möglich Bild-Dokumentation möglich keine Information Partikelmorphologie Wiederholungsanalyse mit archiviertem Filter möglich Extraktion Partikel müssen ausreichenden Materialkontrast zum Filter aufweisen Partikelmorphologie Elementanalyse (Materialrückschlüsse) Luftblasen und Emulsionen können nicht analysiert werden Äquivalenzpartikeldurchmesser nicht möglich Tabelle 1: Übersicht von Analyseverfahren nach VDA Band 19 [5] und mögliche Kriterien zur Bewertung und Auswahl eines geeigneten Verfahrens ReinR aumTechnik 5/2014 // 19 M edizintechnik Abb. 1: Workshop am 03. Juli 2014 am Fraunhofer IPA in Stuttgart (links) und Zusammensetzung des Teilnehmerkreises (rechts) [3] Auf dem Weg zum Industrieverbund Trotz der Brisanz der Reinheitsvalidierung von Medizinprodukten hat ein zielführender Dialog begonnen. Die zahlreichen Teilnehmer des IPA-Workshops im Juli sehen eindeutig Handlungsbedarf bei der Reinheitsvalidierung von Medizinprodukten. Ziel muss es ihrer Ansicht nach sein, ein verbindliches, branchenspezifisches und praxisgerechtes Regelwerk zu etablieren, das auch zukünftig international anerkannt ist. Damit ein solches Regelwerk entstehen kann, waren die Hersteller in einer ungeahnten Offenheit bereit, ihre Erfahrungen und Expertise zur Verfügung zu stellen: „Wir möchten an der Findung der notwendigen Kriterien beteiligt sein“, signalisierte ein Unternehmensvertreter während des Workshops die Bereitschaft, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Das Fraunhofer IPA bot mit seinem Reinheitsforum die erste Gelegenheit, um sich zu treffen und notwendige Prozesse zu initiieren. Durch die Einbindung möglichst vieler Spezialisten aus den Medizintechnik-Unternehmen und deren Zulieferer bei der Lösung der offenen Fragestellungen ist durch gemeinsame Konsensbildung gewährleistet, dass das Ergebnis auf eine breite Akzeptanz stößt. Bewährt hat sich in ähnlichen Fällen die Bildung eines Industrieverbunds. Ein gutes Beispiel liefert der Verbund „Technische Sauberkeit“. Dort haben sich Automobilunternehmen und Zulieferer zusammengeschlossen, um gemeinsam die Beurteilung der partikulären Sauberkeit von Bauteilen und Komponenten in einem Regelwerk festzulegen (VDA Band 19). Ähnlich diesem Vorbild wird das Fraunhofer IPA in den nächs- Abb. 2: Relevanz unterschiedlicher Verunreinigungen im Zusammenhang mit Medizinprodukten aus Sicht der Medizintechnik-Experten [3] ten Wochen ein Treffen für Januar 2015 als Start für die Arbeit eines Industrieverbunds vorbereiten. Dieses offene Treffen wird allen Interessenten die Möglichkeit bieten, unverbindlich die Planung der Aktivitäten des Industrieverbunds für das Jahr 2015 kennenzulernen und gleichzeitig die spezifischen Inhalte mitzugestalten. Abb. 3: Ermittelter Handlungsbedarf im Bereich der Reinheitsvalidierung von chemischen/filmischen (links) und partikulären Kontaminationen (rechts) [3] 20 // ReinR aumTechnik 5/2014 M edizintechnik Abbildung 4: Übersicht der Probenahmeverfahren nach VDA Band 19 [5] Bei Interesse an den detaillierten Ergebnissen und der Auswertung des Workshops sowie den nächsten Schritten auf dem Weg zum Verbund können Firmen sich per E-Mail an Guido Kreck wenden ([email protected]). Auch können Sie gerne weiterhin Ihre Meinung zum aktuellen Stand der Reinheitsvalidierung von Medizinprodukten mitteilen, indem sie online an der Umfrage „Braucht die Medizintechnik neue Ansätze zur Reinheitsvalidierung?“ teilnehmen: www.ipa.fraunhofer.de /medizintechnik Alle Teilnehmer an der Umfrage erhalten bei Interesse eine detaillierte Auswertung. Literatur [1] L. Gail, U. Gommel, H.-P. Hortig: Abb. 5: Abklingmessung für ein Produkt zur Überprüfung der Wirksamkeit der Probenahme Reinraumtechnik, 3. Auflage, Springer, Berlin, Heidelberg, 2012. [2] U.S. Food and Drug Administration: Recall of Medical Devices. URL: http://www.fda.gov/MedicalDevices/Safety/ListofRecalls/default. htm, aufgerufen am 19.01.2014. [3] Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA (Hrsg.): Braucht die Medizintechnik neue Ansätze für die Reinheitsvalidierung?: Der Dialog beginnt. Workshop, 3. Juli 2014, Stuttgart. [4] Europäisches Arzneibuch (Ph. Eur.): Methoden der pharmazeutischen Technologie, Kapitel 2.9.19: Nicht sichtbare Partikel, 7. Ausgabe, 4. Nachtrag, 2013. [5] Verband der Automobilindustrie e. V. (VDA): Band 19 Prüfung der Technischen Sauberkeit – Partikelverunreinigung funktionsrelevanter Automobilteile, 1. Auflage, 2004. Kontakt Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Stuttgart Yvonne Holzapfel, Guido Kreck Tel.: +49 711 970 1541 [email protected] [email protected] www.ipa.fraunhofer.de www.reinheitstechnik.de Lindner OP-Technik Für medizintechnische Projekte realisieren wir innovative Komplettlösungen, die sich durch Vielseitigkeit und Flexibilität auszeichnen. Profitieren Sie von unserer langjährigen Erfahrung und nutzen Sie unsere Kompetenzen in der Umsetzung von schlüsselfertigen OP-Lösungen. www.Lindner-Group.com ReinR aumTechnik 5/2014 // 21 K rankenhaus Weiss Klimatechnik hat als General übernehmer die Klinikapotheke des Herz- und Diabeteszentrums NRW (HDZ NRW) in Bad Oeynhausen mit einem neuen Herzstück ausgestattet: einem GMP-Reinraum zur Herstellung von Arzneimitteln für den Eigenbedarf sowie für externe Kunden des Hauses. Ende August wurde der Reinraum schlüsselfertig übergeben. Ein reines Herz Ein Reinraum für das Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen Geschäftsbereich Klinik-Apotheke Karl-Heinz Lotz Das Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, zählt in der Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen zu den ersten Klinik-Adressen. Das Leistungsspektrum der Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum ist international bekannt: Mit mehr als 250.000 Herzkathetereingriffen und über 110.000 Herzoperationen zählen die HDZ- Kliniken der Kardiologie, Thorax- und Kardiovaskularchirurgie zu den führenden Herzzentren weltweit. Mit jährlich mehr als 70 Eingriffen ist das HDZ NRW zudem das größte Herztransplantationszentrum in Europa. 22 // ReinR aumTechnik 5/2014 Ein dem Patienten und Besuchern in aller Regel weniger wahrnehmbarer, für die Klinik aber sehr wichtiger Geschäftsbereich ist die Klinik-Apotheke des Hauses mit ihren rund 20 Mitarbeitern (Apothekern, Pharmazeutisch-technischen Assis tenten (PTA) und pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten (PKA)). Die Apotheke versorgt die Stationen und Funktionseinheiten des HDZ sowie 20 weitere Kliniken und Einrichtungen mit Arzneimitteln – darunter befinden sich u. a. ein Krankenhaus sowie mehrere Reha-Kliniken. Insgesamt deckt man hier den Bedarf von ca. 4.500 Bettbelegungen ab, so Anke Möller, Fachapothekerin für Klinische Pharmazie und Leiterin der Klinikapotheke. Ca. 75.000 Arzneimittelpackungen sind ständig im Hauptlager der Apotheke vorrätig. 1,2 Mio. Packungen werden pro Jahr von der Apotheke ausgegeben. Jährlich werden etwa 450.000 Positionen an die Stationen verteilt. Mit dem neuen Reinraum, wie ihn Weiss Klimatechnik jetzt für das HDZ NRW gebaut hat, stellt man sich auf Veränderungen der Apothekenbetriebsordnung ein, erläutert Anke Möller. Sie stellt neue räumliche Voraussetzungen an die sterile Herstellung von Arzneimitteln: Es müssen bestimmte Reinraumklassen eingehalten werden – einschließlich eines sicheren Schleusen- konzepts. Dies gilt beispielsweise für die in der Apotheke herzustellenden Zytostatika-Lösungen für die versorgten onkologischen Reha-Kliniken und einige spezielle sterile Arzneimittel für die Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie des HDZ NRW. Schlüsselfertig vom Generalübernehmer Zur Entscheidung, Weiss auch mit dem Apotheken-Projekt zu betrauen, kam es im Rahmen eines Verhandlungsverfahrens, berichtet Marc Lohmeier, der Technische Leiter des HDZ NRW. „Weiss Klimatechnik überzeugte uns mit dem besten Gesamtpaket und einem wirtschaftlichen und technisch praktischen Konzept“, so Loh meier. Dazu kamen die langjährigen Erfahrungen von Weiss Klimatechnik und dessen Spezialkenntnisse in der Reinraum- und Prozesstechnik. Mit der Mediclean-Sparte arbeitet das Zentrum bereits seit Jahren zusammen – etwa bei der Ausstattung mit speziellen OP-Decken. Für die 250 m2 umfassende Baumaßnahme des neuen Apothekenreinraumes war es für das Klinikzentrum entscheidend, dass neben der Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften auch der sehr hohe hygienische Standard im Hause beachtet wird: „Der ganze bauliche Ablauf musste so gestaltet sein, dass andere Bereiche K rankenhaus unbelastet bleiben“, so Marc Lohmeier. „Dies hat das Team von Weiss Klimatechnik mit seinem Projektleiter Hans-Joachim Weitzel trotz des bestehenden Zeitdrucks sehr gut gelöst. Dazu trug auch bei, dass das Unternehmen als Generalübernehmer agierte und das komplette Projekt von Bauantrag bis zur schlüsselfertigen Übergabe bewältigt hat. Entscheidend war aber auch der sehr gute Draht zwischen den Technikern von Weiss und dem Apotheker-Team“. Qualifizierter Reinraum Der neue Reinraumkomplex besteht aus zwei lufttechnisch getrennten Bereichen für die sterile Produktion bzw. die Herstellung von Zytostatika. Er besteht aus einer Raum-im Raum-Lösung aus einem isolierten und luftdichten Wandsystem. Die Zuluft erfolgt über Schwebstofffilterauslässe. Die Klimatechnik hat Weiss in Form einer platzsparenden, abgegrenzten Innenzentrale eingerichtet. Die Anlage – insbesondere die Lüftungstechnik – arbeitet sehr energiesparend: Weiss Klimatechnik hat sich zur Garantie eines maximalen Energieverbrauchs vertraglich verpflichtet. Die Wand- und Deckenkonstruktion ist flächenbündig ausgeführt und leicht zu reinigen. Der Zugang erfolgt über Schleusen – Schleusensteuerungen verhindern das gleichzeitige Öffnen der Schleusentüren, so dass der hinsichtlich des Raumklimas kritische Arbeitsbereich sicher von der Umgebung abgeschottet ist. Auch der unbefugte Zutritt wird verhindert durch eine eigene Zutrittskontrolle. Die klimatechnischen Anlagen wurden den beiden Funktionsbereichen Zytostatika- und Sterilfertigung der Apotheke angepasst. Für den Bereich Zytostatika wurde ein Klimaschrankgerät mit vorgeschalteter separater Außenluftaufbereitung aus Eigenfertigung von Weiss installiert. Somit wird der Zytostatikabereich mit einem Außenluft- und Fortluftsystem versorgt. Eine Teilluftmenge dieses Außenluftgerätes wird für die Versorgung des Sterilbereiches genutzt, um die ebenfalls mit einem Klimaschrankgerät ausgestattete Umluftanlage mit der nötigen Außenluft zu versorgen, die sowohl die Prozessfortluft des Equipments wie auch den notwendigen Überdruck garantiert. Qualifizierung und Servicemanagement Zur Beauftragung im Rahmen des GlobalPauschalvertrages mit einem Volumen von ca. 1,5 Mio. € gehörte zunächst die komplette Demontage und Entkernung der bestehenden Anlage, wie Weiss-Projektleiter Hans-Joachim Weitzel erläutert. Der Aufbau des Raums umfasste alles vom Estrich über die komplette Lüftungs- anlage, Elektroverkabelung, Reinraum- und Schleusenmöbel, Sicherheitswerkbänke, Laminar-Flow-Anlage und Autoklaven. Dazu kam ein – bei A-Reinräumen erforderliches – Monitoringsystem mit Partikelzähler. Lediglich acht Monate dauerte das Projekt von der Auftragsvergabe bis zur GMP-Qualifizierung (Good Manufacturing Practice): Sie umfasst die Qualifizierungenstufen DQ (Design-Qualification), IQ (Installation-Qualifikation), OQ (Operation-Qualification) und PQ (Performance-Qualification). Die Anlage ist im Weiss Servicemanagement vertraglich gesichert. Mit den über ganz Deutschland verteilten Servicestützpunkten ist Weiss immer in der Nähe seiner Kunden. Gut ausgebildete Mitarbeiter, eine hohe Sicherheit bei der Ersatzteilversorgung und schnelle Reaktionszeiten sind auch wichtige Kriterien für Weiss als Generalübernehmer und Service partner für das HDZ Bad Oeynhausen. Weiss ist dafür bekannt, Projekte dieser Größenordnung und Komplexität von der Planung bis zur Übergabe als Generalübernehmer zu betreuen. „Wichtig ist unserer Meinung nach dabei nicht nur das klimatechnische Knowhow“, betont Karl-Heinz Lotz, Leiter der Strategic Business Area Cleanroom bei Weiss Klimatechnik. „Erst, wenn ich als Anlagenbauer die notwendigen Prozesse und Verfahren beherrsche bzw. verstehe, ist es mir auch als planendes Unternehmen möglich, ein optimales Layout zu erstellen“. Diesem Layout und den gegebenen Regularien und Normen sowie technischen Anforderungen folgt die Ausrüstung der Anlage mit z. B. der Klimatechnik oder der Prozessmedienversorgung und -equipment. Abb. 1: Der Aufbau des Reinraums durch Weiss Klimatechnik umfasste alles vom Estrich über die komplette Lüftungsanlage, Elektroverkabelung, Reinraum- und Schleusenmöbel, Sicherheitswerkbänke, Laminar-Flow-Anlage und Autoklaven. Abb. 2: Mit der Einführung des neuen Reinraum konzepts erfüllt die Klinik-Apotheke jetzt die Voraussetzungen nicht nur der Apothekenbetriebs ordnung, sondern besitzt eine der notwendigen Voraussetzungen für die Erlangung einer Her stellerlaubnis nach § 13 des Arzneimittelgesetzes. Für Expansion gerüstet Mit der Einführung des neuen Reinraumkonzepts erfüllt die Klinik-Apotheke jetzt die Voraussetzungen nicht nur der Apotheken betriebsordnung, sondern besitzt die räumliche Voraussetzung für die Erlangung einer Herstellerlaubnis nach § 13 des Arzneimittelgesetzes. „Diese Herstellerlaubnis“, so Apothekenleiterin Anke Möller, „könnte uns z. B. zu einem Herstellbetrieb für klinische Prüfpräparate machen“. Davon gibt es derzeit in Deutschland noch wenige. Künftig soll in der Klinikapotheke außerdem auch parenterale Ernährung für die Kinderkardiologische Klinik des HDZ NRW hergestellt werden – auch hierzu ist der Reinraum eine Voraussetzung. „Dank des neuen Reinraum-Konzepts“, so Anke Möller, sind wir in der Lage, auch weiteren potentiellen Neukunden eine Versorgung mit sterilen Arzneimitteln anbieten zu können. So können wir unseren Versorgungsumfang auf Dauer noch vergrößern“. Abb. 3: Die klimatechnischen Anlagen wurden den beiden Funktionsbereichen Zytostatika- und Sterilfertigung der Apotheke angepasst. Kontakt Weiss Klimatechnik GmbH, Reiskirchen Karl-Heinz Lotz Leiter Strategic Business Area Cleanroom Tel.: +49 6408 84 6539 [email protected] www.wkt.com ReinR aumTechnik 5/2014 // 23 K rankenhaus Im Neubau des OP-Zentrums des Klinikums der Universität München am Campus Großhadern, bei dem Lindner Reinraumtechnik mitunter federführend beim Innenausbau der Operationssäle sowie auch bei anderen Bereichen des Klinikums war, entstand in einer Bauzeit von sechs Jahren auf ca. 14.500 m2 Grundfläche ein neues Hochleistungs-OP-Zentrum nach modernsten nationalen und internationalen Standards. Neues OP-Zentrum am Campus Großhadern Das Klinikum der Universität München baut weiter aus Neben der „OP-Peripherie“, wie Sterilfluren, Einund Ausleitungsräumen, Versorgungsschleusen und Büros, galt das Hauptaugenmerk den 32 Hochleistungs-OP-Sälen, von denen jeder auf einen ausgewiesenen Fachbereich spezialisiert ist. So befinden sich beispielsweise die Fachbereiche minimal-invasive Chirurgie, Unfallchirurgie, Gynäkologie, Urologie, Herz-Thorax-Gefäßchirurgie und viszerale und plastische Chirurgie sozusagen „Tür an Tür“. Die OPs sind nach den individuellen Anforderungen an den jeweiligen Aufgabenbereich mit modernsten, fachspezifischen Spezialgeräten ausgestattet. Ein technisches Highlight stellen dabei unter anderem die vier Hybrid-OPs sowie die CT-OPs dar, welche mittels strahlungsgeschützten, elektrisch betriebenen dreiflügeligen Teleskopschiebetüren abtrennbar sind und vom Schaltraum aus Einsicht durch spezielle Strahlenschutzverglasungen bieten. Die CT-OPs sind zudem mit einer „CT-Parken“Funktion ausgestattet, welche es erlaubt, dass zwei OPs Zugriff auf ein und dieselbe CT-Einheit haben, wobei durch eine Schleusen funktion der Teleskopschiebetüren Kreuzkontaminationen ausgeschlossen werden. Um maximale Sicherheit während des radiologischen Vorgangs zu gewährleisten, kommen Strahlenschutzverglasungen mit Bleiäquivalentstärken von bis zu Pb 3,0 zum Einsatz. Den dazugehö- 24 // ReinR aumTechnik 5/2014 rigen Schaltraum bildet eine freistehende Konstruktion aus OP-Wänden mit spezieller „ÜberEck“-Verglasung. Im weiteren Leistungsumfang der Lindner Reinraumtechnik befanden sich 30 OP-Drehflügel- und 64 OP-Schiebetüren in zahlreichen Ausführungsvarianten und über 2500 m2 hochflexibel ausstattbare OP-Wände (als Vollwände mit unterschiedlichen Wandstärken, Vorsatzschalen sowie Verglasungen inkl. elektronisch bedienbaren, innen liegenden Jalousien und Strahlenschutz-Rollos). Als Besonderheit kamen auch Glaswände mit in Streifenoptik bedruckten VSG-Folien und 22 dazu passende Schiebetüren zur Ausführung, bei welchen die Laufwerkskästen flächenbündig mit den Deckensystemen ausgeführt wurden. Eine technische Herausforderung stellte die große Anzahl an Wandheizungen („Lindner Thermowall“) mit weit über 6000 lfm Heizungsrohren verteilt auf etwa 1550 m2 Fläche dar. Weiter wurden u. a. von innen reinigbare Abluftkanäle, 1.600 lfm Rammschutz und T30Automatikschiebetüren realisiert. Um Zugang zur teilweise hochsensiblen Technik und den im OP benötigten Medien zu gewährleisten, wurden zahlreiche hygienegerechte Revisionsöffnungen installiert, welche einen komfortablen Wartungszugang zum Wandhohlraum ermöglichen. Die Oberflächen der Wände und Türen P rodukte Einwegbeutel für die biopharmazeutische Industrie wurden in pulverbeschichtetem Edelstahl ausgeführt, wodurch alle aktuellen Hygiene-, Reinigungsund Desinfektionsstandards erfüllt sind. Hierbei wurde ein besonderes Farbkonzept des Nutzers umgesetzt, welches in großen Teilen des Neubaus Anwendung findet und verschiedene Gelb- bis Rottöne aus der NCS-Farbkarte beinhaltet. In weiteren Klinikumbereichen, wo teilweise klassische Trockenbau arbeiten ausgeführt wurden, wurden über 10.000 m2 Gipskartonwände verbaut. Im Neubau befinden sich zudem ein ambulantes OP-Zentrum mit weiteren vier Operationssälen, eine Notaufnahme und eine Sterilisationseinheit, sowie 70 Intensiv betten in dem knapp 196 Mio. Euro teuren Neubau, was den Campus Großhadern zu einem der leistungsstärksten und modernsten in Europa macht. Um interdisziplinäres Arbeiten und die Verknüpfung von Fachbereichen zu fördern, wurden die verschiedenen Bereiche bewusst in einem Gebäude angesiedelt. Damit bringen zukünftig nahezu 10.000 Mitarbeiter aus über 90 Nationen ihre Kompetenz im LMU-Klinikum ein. 1.700 Mediziner und 3.400 Pflegekräfte kümmern sich um das Wohl der 80.000 stationären und 380.000 ambulanten Patienten pro Jahr. Kontakt Lindner Group, Arnstorf Ingo Bofinger Tel.: +49 8723 202758 [email protected] www.Lindner-Group.com Sartorius Stedim Biotech, ein international führender Zulieferer der biopharmazeutischen Industrie, bringt eine vollständig neu entwickelte und größenskalierte Familie von Einwegbeuteln auf den Markt. Aufgrund ihrer innovativen Polyethylenfolie können die Beutel der neuen Produktfamilie Flexsafe in allen Einweg-basierten Prozessschritten der Arzneimittelherstellung eingesetzt werden, sowohl in der Prozessentwicklung als auch im gesamten Upstream- und Downstreamprocessing. Die Produktfamilie erfüllt mit ihrem zukunftsweisenden Konzept zentrale Branchenanforderungen für die sichere und auf Einweg-Technologie basierende Herstellung von Impfstoffen und Arzneimitteln. Flexsafe besteht aus einem patentierten, mehrlagigen Polyethylenfilm (PE), der sog. S80Folie, die in enger Zusammenarbeit mit Kunststoff- und Folienherstellern entwickelt wurde. Eine standardisierte Überprüfung des Zellwachstums war Grundlage für die Zusammensetzung und Optimierung des neuen Films. Das Prüfverfahren war maßgeblich für die Gestaltung des Extrusions-Prozesses sowie für das Versiegeln und die Gammabestrahlung des Films und diente darüber hinaus der Festlegung von Spezifikationen und Prozesskontrollen. Flexsafe gewährleistet ein exzellentes und reproduzierbares Zellwachstum auch für empfindliche Zelllinien. Die Optimierung des Granulats sowie die komplette Kontrolle der Rohstoffe, des Extrusions-Prozesses und der Beutel-Herstellung garantieren ein konsistentes Zellwachstum von Charge zu Charge. Dank ihrer Stärke von 400 μm ist die PE-Folie besonders robust, wodurch Flexsafe-Bags die derzeit stabilsten und flexibelsten Einwegbeutel am Markt sind. Selbst unter anspruchsvollsten Bedingungen ermöglichen die neuen Einwegbeutel einen sicheren und benutzerfreundlichen Einsatz, z. B. beim Transport von Flüssigkeiten sowie in großen Bioreaktoren mit Rührwerk. Darüber hinaus profitieren Arzneimittelhersteller über den gesamten Lebenszyklus ihres Produktes – von der klinischen Entwicklung bis hin zur Lieferung an den Handel – auch noch nach vielen Jahren von einem konsistenten, chargenunabhängigen Extractables- und Leachables-Profil. Sie können sich darauf verlassen, dass einmal festgelegte Qualifikationen für Extractables und Leachables erhalten bleiben und Daten für Einweg-Bioprozesse, bei denen Flexsafe-Bags eingesetzt werden, ihre Gültigkeit behalten. Dauerhafte Liefersicherheit, eines der wichtigsten Kriterien für Hersteller von Pharmazeutika, ist für die neuen Flexsafe-Einwegbeutel aufgrund langfristiger Verträge mit Lieferanten und durch Pläne zur Betriebskontinuität mit definierten Sicherheitslagerbeständen und globalen Produktionsmöglichkeiten garantiert. „Flexsafe steht für eine ganz neue Generation von Einwegbeuteln, die unseren Kunden ein gleichmäßiges Zellwachstum sowie außergewöhnliche Robustheit und Flexibilität bieten. Zusätzlich können wir nicht nur eine nachhaltige Lieferkette, sondern auch einen gleichmäßigen Film für den gesamten Herstellungsprozess garantieren. Jeder einzelne dieser Vorteile setzt ganz neue Maßstäbe. Dass wir hier in jeder Hinsicht einzigartige Maßstäbe setzen, macht uns sehr stolz“, so Stefan Schlack, Senior Vice President Marketing- und Product Management bei Sartorius Stedim Biotech. Das Unternehmen bringt zunächst Flexsafe RM Bags (für 1–200 l) und kleine Bags für Validierungszwecke auf den Markt. Beutel für Einweg-Bioreaktoren Biostat STR (50 –2.000 l) und weitere Anwendungen, wie z. B. Lagern, Mischen, Ein- und Auftauen, werden anschließend schrittweise eingeführt. Sartorius AG Tel.: +49 551 308 0 [email protected] · www.sartorius.com ReinR aumTechnik 5/2014 // 25 K rankenhaus Das Arbeiten in Operationsräumen bringt erschwerte Arbeitsbedingungen mit sich. Die arbeitsplatzspezi fischen Faktoren ergeben neben dem hohen fachlichen Anforderungen zusätzlich auch physiologische Probleme für die Mitarbeiter. Richtiger und sinnvoller Farbeinsatz © Kzenon | Fotolia verbessert nicht nur das Arbeits klima, es werden auch Fehlerrisiken gesenkt und die Konzentrations fähigkeit der Mitarbeiter erhöht. Farben in homöopathischen Dosen Die farbliche Gestaltung von OP-Räumen Alfred Schleicher Noch vor zehn Jahren lag die Gestaltung der neuen OP-Räume weitgehend in den Händen von Ingenieuren. Die technischen Innovationen standen im Vordergrund. Dazu kommt, das gesamte medizinische Wissen verdoppelt sich derzeit alle fünf Jahre. Das Thema Gestaltung spielte eine Nebenrolle. Mit dem medizintechnischen Fortschritt soll auch das Design Schritt halten: Bei Ergonomie und Funktionalität geht es um das Wohlbefinden und Sicherheit der Patienten und vor allem um die Entlastung des Personals. Arbeitsplatz Operationssaal Der steigende Kosten- und Leistungsdruck vor allem in den OP-Räumen stellt die Krankenhäuser vor neue Aufgaben. Es gilt auch, für die relevanten Räume durch Gestaltung und Umgestaltung die Produktivität zu erhöhen. Es besteht auch die Notwendigkeit, mit den vorhandenen Ressourcen und dem dadurch bedingten Kostenrahmen gesamthaft eine optimierte medizinische Versorgung zu erreichen. Die bauliche Architektur hat starken Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Klinik. Hier kommt es auf die Ergonomie des Arbeitsplatzes an, bei der auch die Farbe eine wichtige Rolle spielt. 26 // ReinR aumTechnik 5/2014 Der Operationssaal als Arbeitsplatz ist zwangsläufig entindividualisiert, funktionell und durch die Abschirmung äußerer Einflüsse gekennzeichnet. Wahrnehmbare Tag-Nacht-Unterschiede fehlen weitgehend, bei Nichtvorhandensein von Fenstern sogar vollständig. Die Ansprüche der Patienten und die des Personals können miteinander und mit wirtschaftlichen Notwendigkeiten und baulichen Gegebenheiten kollidieren. Für Patienten und Personal besteht eine gewisse Unfallgefahr. Ergonomie und die Gestaltung der im OP verwendeten Produkte spielen daher eine wichtige Rolle. Operationseinheiten gehören zu den teuersten Arbeitseinheiten im Krankenhaus. Die OP-Minute wird in Deutschland z.Zt. mit ca. 10 Euro veranschlagt. Die Gestaltung und das Management von Operationsabteilungen muss daher unter Einbeziehung von Aspekten des Arbeitsschutzes und der Gesundheitsökonomie möglichst berufsgruppenübergreifend gelöst werden. Analyse baulicher Strukturen Die Gestaltung von OP-Bereichen erfordert die Berücksichtigung ablauf- und arbeitsplatzspezifischer Faktoren, welche auf die ökonomische Leistungsfähigkeit und Qualität des Personals wie auch der Patientenversorgung wirken. Bauliche Maßnahmen sollten in der Planung durch evidenzbasierte Analysen systematisch in die Bewertung mit einbezogen werden. Wo es für die Bewertung keine experimentellen wissenschaftlichen Studien gibt, sollte die Empfehlungsstärke "Good Clinical Practice GCP" sein. Die dauerhaft hochkonzentrierten Arbeitsbedingungen erfordern eine starke körperliche und physische Kondition. Dazu gehört auch das Ausschalten und Vermeiden von farbigen Nachbildern. K rankenhaus Sukzedankontrast Anleitung zum farbigen Nachbild Simultan-Kontrast Abb. 2: Letztendlich haben wir es immer mit einem Simultankon trast zu tun: Man kann eine Farbe selten für sich alleine beurteilen. Farbe wirkt im Raum nie alleine, sondern nur mit den Nachbarfarben. Sie beeinflussen sich gegenseitig und gleichzeitig. Es handelt sich damit um einen Gleichzeitigkeitskontrast. Abb.1: Zunächst 30 sec den oberen schwarzen Punkt zwischen dem grünen und roten Kreis betrachten. Dann auf den schwarzen Punkt auf der weißen Fläche starren. Nach ca. 3 sec erscheint auf der rechten Fläche ein Quadrat in blass blaugrün und links in blass rot. Nach kurzer Zeit ist das Blatt dann wieder weiß. Halten Sie eine Pause ein, bevor Sie das gleiche mit dem Farbenpaar unten wiederholen. Farbwirkungen Farben wirken immer – direkt und indirekt, bewusst und unbewusst. Physiologische Wirkung Psychologische Wirkung Abb. 3: Farben leiten Impulse über den Sehnerv (N:opticus) auf das Großhirn sinnvolle Farbgestaltung wirkt deshalb Ermüdung entgegen Farben wirken auf die Hypophyse und das Vegetativum die Hypophyse steuert alle Hormonvorgänge im Körper die Nerven Vagus und Sympathikus sind Antreiber und Bremser im Vegetativum. Farben haben einen Langzeiteffekt auf den gesamten Organismus. Farbe, besonders Farblicht, wirkt direkt auf unsere Zellen. Hier spielen das Licht, die Lichtmenge und die Lichtqualität eine große Rolle. Abb. 4: Farben wirken direkt auf uns – wir empfinden eine Farbe sofort: warm oder kalt, leicht oder schwer. Farbe kann aufhellen, erheitern, einladen, anlocken, integrieren, heilen. Farbe kann aber auch abweisen, provozieren, frustrieren, aggressiv machen. Farbe wirkt – jeder hat es schon erlebt. Farbwahrnehmung und sukzedaner Farbkontrast Die Farbwahrnehmung durch das Auge kann uns auch verblüffende Effekte liefern. Schauen wir eine Weile auf einen intensiven Farbton und blicken dann auf eine andere Fläche, so wird die Gegenfarbe in abgeschwächter Form durch das Auge auf die Fläche projiziert. Das Auge liefert uns einen Farbton, der gar nicht zu sehen ist. Wie entsteht dieses Phänomen? Bei längerem Betrachten z. B. eines roten Farbtones wird der Sehstoff des roten Rezeptors verbraucht. Schaue ich nun auf eine weiße Wand, so sind nur noch der blaue und grüne Rezeptor übrig: Die Mischung ergibt die Summe aller restlichen Farben und wir erhalten den sukzedanen Farbkontrast. Ein bekanntes Beispiel ist Kleidung und OPTücher in den Operationssälen. Meistens sind sie Grün oder Blau. Damit kann man den NachbildEffekt unterdrücken. Wäre die Kleidung weiß, würde der Chirurg beim Aufblicken ein blaugrünes Nachbild sehen. Das Auge muss sich wieder adaptieren, was zum Einen Zeit kostet und zum Anderen die Konzentrationsfähigkeit mindert. Die Farbigkeit hört jedoch nicht bei der Kleidung auf. Fußboden, Decke und vor allem Wände gehören auch dazu. Sukzedan-Kontrast Der Sukzedan-Kontrast erzeugt bei hochkonzentrierter Tätigkeit in der Folge ein gegenfarbiges Nachbild. Seine Wirkung beruht auf dem Komplementärgesetz, nach dem jede reine Farbe physiologisch die Gegenfarbe, ihr Komplement verlangt. Ist dieses nicht vorhanden, so erzeugt das Auge die Komplementärfarbe. Ein starkes Grün lässt ein danebenstehendes neutrales Grau rötlichgrau erscheinen, während ein starkes Rot das gleiche Grau grünlichgrau wirken lässt. (Die Kombination zweier komplementärer, reiner Farben hat zur Folge, dass das Auge die jeweilige Komplementärfarbe erzeugt, sodass jede der Farben die andere in ihr Komplement drängt, beide Farben leuchten dadurch in neuen Wirkungen auf). Dies kann verringert werden, wenn der Hintergrund bzw. die Aufblick-Richtung komplementär zum Blickfeld gewählt wird BehandIungs- und Operationsräume Hier sind sowohl die Belange der Ärzte und Schwestern als auch die Angst der Patienten zugleich zu berücksichtigen. Die Sterilität des ReinR aumTechnik 5/2014 // 27 Raums muss durch Farben unterstützt werden (hellklare, warme Farben als Farbton zwischen kühle Töne). Die den Operationsräumen zuvor liegenden Waschräume sollten sich – da von ihnen aus die Operationsvorbereitung mit kontrolliert werden kann – farbig vom OP absetzen, z. B. eine gelbliche Farbigkeit zeigen. Besondere Bedeutung haben die Operationsräume selbst. Im OP kommt es darauf an, die hohen Leuchtdichteunterschiede auf dem Operationsfeld auszugleichen. Das Leuchtdichtegefälle im OPRaum muss auf die anstrengende Augenarbeit des Arztes eingestellt werden. Das kann durch Verwendung dunkler (blauer oder grünlicher) etwa 10 % reflektierender Abdecktücher und durch mitteltonige Wandfarbtöne erreicht werden. Mit diesen Abdecktüchern erreicht man etwa die gleiche Leuchtdichte wie die des Operationsfeldes (Blut und Gewebe) selbst. Die sehr starke Operationslampe würde bei weißen Abdecktüchern enorme Infeldblendungen hervorrufen und das eigentliche Operationsfeld zu dunkel erscheinen lassen. Die farbigen Abdecktücher sind vorwiegend blau, wenn parallel mit Bildschirmen gearbeitet wird bzw. wo eine Fernsehübertragung im studentischen Betrieb gemacht wird und matt dunkelgrün, wo es um sehr gute Sehbedingungen geht. Darauf sollten die Wandfarbtöne auch in der Helligkeit abgestimmt werden. Rezepte kann man dazu nicht verteilen, da jeder OP-Saal durch die Architektur und eine Vielzahl von Operationsfeldern neu beurteilt werden soll. Ausgangspunkt dazu sind die OP-Tücher und -Bekleidung, die Operationsfelder und der OP-Ablauf. Je konzentrierte der OP auf eine bestimmte OP ausgerichtet ist, umso genauer kann man mit Farbe und Licht auf die Belange von Personal und Patient eingehen. Psychologisch wirkt eine Farbe auch langfristig. Der tägliche Aufenthalt in einem Arbeitsraum beeinflusst uns. Wir nehmen seine Stimmung in uns auf. Die Stimmung wird zu unserem Bewusstsein, wird zur Sehgewohnheit. Unser tägliches Arbeitsumfeld prägt unser Unterbewusstsein mehr, als uns klar ist. Der Patient Wichtig ist auch, wo der Kopf des Patienten positioniert ist. Hier wäre sinnvoll, wenn der Anästhesist nicht durch grüne oder blaue Reflexion der Abdecktücher einen noch kränkeren Patienten vorgespiegelt bekommt. Ist der Patient bei Bewusstsein, so sollte das Blickfeld in einem hellen, sonnigen Ton gehalten werden. Man soll nicht nur den OP-Raum ansehen, sondern auch die Patientenschleuse und den Aufwachraum. Oft wird der Patient in einem Vorraum vorbereitet. Er wird zumeist im Bett in diesen Raum hinein geschoben und wartet nervös auf den Beginn der Behandlung. Die Decke ist für den Patienten Blickwand. 28 // ReinR aumTechnik 5/2014 © malajscy | Fotolia K rankenhaus ◾◾ ◾◾ ◾◾ ◾◾ ◾◾ ◾◾ Wie ist die Lärmbelastung? Wie ist der räumliche Ablauf der Operationen? Welche Funktions-Zonen sind vorhanden? Welche Reinraum-Materialien kommen zum Einsatz? Wie ist die Beleuchtung? Wo kann sie optimiert werden? Welche Farben liegen bereits fest? Diese wie auch weitere auf das spezielle Projekt abgestimmten Themen werden bearbeitet und ergeben die Grundlage für objektivierte Kriterien. Fazit Für den im Bett liegenden Patienten gilt eine andere Blick- und Erlebnisfolge des Raumes wie für den Gesunden. Für ihn wird die Decke zur Blickwand und die Seitenwand zum Stimmungsträger. Die Blickwand kann auch Erwartungsfunktionen haben. Er benötigt deshalb etwas Entspannendes, um von der Angst herunter zu kommen. Bei allem Vertrauen zur Routine der Ärzte und der technischen und chemischen Stärke der Medizin – für den Patienten ist die Situation keine Routine. Hier soll man mit Farbe und Farblicht dem Patienten helfen, entspannter zu werden. Das kann z. B. auch eine kleine Projektionslampe sein, die an die Decke strahlt: „relax“. Verschiedene, harmonisch abgestufte Farben im hellen Bereich sind hier für diesen Vorraum angebracht. Objektivierte Kriterien für eine sinnvolle Gestaltung von Operationsräumen Eine gut abgestimmte Ergonomie soll einen flüssigen Arbeitsablauf ermöglichen, um die gesteigerten Anforderungen in der Benutzungshäufigkeit zu erfüllen. Zur Ergonomie gehört auch die Farbe und das Licht. Im Vorfeld der Planung sind deshalb detaillierte Untersuchungen notwendig. Wir zählen Ihnen einige Fragen auf, die zur Lösung der Aufgabenstellung gehören: ◾◾ Welche Operationsfelder werden betätigt? ◾◾ Wie ist die Physiologie der Operation, was ist zu beachten? ◾◾ Welche Farbtücher werden verwendet (Grün – Blau)? ◾◾ Wie hoch ist die Leuchtdichte von Infeld zu Umfeld? ◾◾ Wie sind die farbigen Nachbilder durch OPSichtfeld und Umfeld und wie werden sie neutralisiert? ◾◾ Wo muss mit Farbe korrigiert werden, um dauernde Adaptionen des Auges zu ver meiden? Wir empfinden Farben als leicht oder schwer, passiv oder aktiv, kalt oder warm, hell oder dunkel. Farbe wirkt auf unsere Empfindungen und auf unsere Sinne, aber ebenso auf das Unterbewusstsein. Eine gekonnte und sinnvolle Farbgebung verhilft zu einer lebenswerteren Umwelt und zu einem humaneren Arbeitsumfeld. Farbgebung sollte nicht nur eine Sache des persönlichen „Geschmacks“ des Unternehmers sein, sondern sich an objektiven Kriterien und an der Identität des Unternehmens orientieren, um den Menschen und ihren Bedürfnissen zu dienen. Außerdem unterstützt die farbliche Gestaltung das Krankenhaus dabei, eine bestimmte Botschaft nach außen an die Patienten und nach innen an die Mitarbeiter zu senden. Wer nicht an Chromophobie leidet, sollte sich Farbe zulegen. Farbe in homöopathischen Dosen ist das geeignete Mittel, die hochintelligenten Menschen bei Ihrer Arbeit physiologisch und psychologisch zu unterstützen, Ihre hochkonzentrierte Arbeit fehlerfrei zu erledigen. Schließlich verwenden weder die Chirurgen noch ihr Team Doping oder Aufputschmittel, um ihren Job zu tun. Dass es so bleibt und die Patienten auch etwas davon haben, dafür leistet Farbe – sinnvoll eingesetzt – ihren wichtigen Beitrag. Dass das Licht hinzu gehört, ist selbstverständlich, schließlich macht Licht die Farbe erst sichtbar. Quellennachweis: Dr. Heinrich Frieling: Gesetz der Farbe Dr. Heinrich Frieling: Farbe im Raum Dr. Heinrich Frieling: Licht und Farbe am Arbeitsplatz Alexander Wunsch: Kunstlicht und Sehen Kontakt Farbatelier Schleicher, Karlsruhe Alfred Schleicher Dipl. Farbberater, Farbdesigner IACC Tel.: +49 721 373267 [email protected] www.klinikambiente.de www.reinraumdesign.de K rankenhaus Das Schaffen einer positiven, heilungsfördernden Atmosphäre steht beim Neubau oder der Sanierung von Kliniken immer mehr im Blickpunkt. Durchdachte Farb- und Einrichtungskonzepte schaffen Räume, die nicht nur den Bedürfnissen der Patienten, sondern auch denen von Ärzten und Pflege personal gerecht werden. Besser gehen und stehen Bodenbeläge aus Kautschuk sorgen in Kliniken für ein komfortables Arbeitsumfeld Gerade in Zeiten des zunehmenden Fachkräftemangels legen die Klinikbetreiber Wert darauf, dass sich die Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz wohl fühlen. Zu einer angenehmen Arbeitsumgebung tragen auch die verwendeten Baumaterialien bei. Dabei spielt der Bodenbelag eine wesentliche Rolle – schließlich sind Ärzte und Pflegepersonal stundenlang auf den Beinen, ob auf Station oder im OP. Die GRN-Klinik Weinheim setzt schon seit mehr als 20 Jahren auf Kautschuk-Bodenbeläge von nora systems. Denn diese erfüllen höchste funktionale wie optische Ansprüche und bieten zugleich einen hervorragenden ergonomischen Komfort. Gerade in Operationssälen, wo die Mitarbeiter viele Stunden mit höchster Konzentration am OP-Tisch arbeiten, ist ein komfortables Stehen entscheidend für die Leistungsfähigkeit. Kautschuk-Bodenbeläge in der ganzen Klinik Die GRN-Klinik Weinheim an der badischen Bergstraße ist ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit 220 Betten und gehört zur 2006 gegründeten GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar gGmbH. Rund 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem medizinischen, pflegerischen und Verwaltungsbereich kümmern sich um jährlich etwa 10.000 stationäre Patienten und knapp 12.000 ambulante Notfälle. Hinzu kommen über 1.000 ambulante Operationen – die Eingriffe der Belegärzte nicht mitgezählt. Schon als die GRN-Klinik im Jahr 1991 eröffnet wurde, damals noch unter dem Namen Kreiskrankenhaus Weinheim, entschieden sich die Betreiber in Absprache mit den Architekten für Kautschuk-Bodenbeläge von nora systems. Diese liegen seither in allen Bereichen der Klinik: In den OPs, im Kreißsaal, auf der Intensivstation, in Patientenzimmern, Ambulanzen und Untersuchungszimmern genauso wie in Fluren und Wartebereichen. „Wir sind nach all den Jahren noch immer äußerst zufrieden mit den nora Bodenbelägen“, sagt der stellvertretende Klinikleiter Albrecht Hohlfeld. „Trotz hoher Beanspruchung sehen die Kautschukböden bestens aus und überzeugen darüber hinaus auch durch ihre Ergonomie“. Entlastung für Rücken und Gelenke Nora Bodenbeläge bieten durch ihre dauerhafte Elastizität einen hohen Geh- und Stehkomfort: Rücken und Gelenke werden entlastet, so dass der Körper nicht so schnell ermüdet wie auf härteren Böden. Hohlfeld, der im Laufe seiner beruflichen Laufbahn selbst im OP gearbeitet hat, weiß die Vorteile von Kautschuk-Bodenbelägen seither zu schätzen: „Man steht darauf wesentlich bequemer als auf Terrazzo-Böden.“ Weil die Kautschuk-Beläge außerdem rutschhemmend sind, beugen sie Stürzen vor und schaffen damit zusätzliche Sicherheit für Patienten und Personal. Zudem absorbieren die nora Böden den Trittschall und senken so die Geräuschkulisse im Haus. Die OPs in der GRN-Klinik sind mit norament grano ausgestattet. „Der Bodenbelag ist so widerstandsfähig, dass herunterfallende Gegenstände keinerlei Spuren hinterlassen“, so Hohlfeld weiter. Der auf den Stationen verlegte noraplan signa überzeugt ebenfalls durch seine Robustheit. „Auch das Rollen schwerer Betten hinterlässt auf den Fluren keine Fahrstraßen“. Darüber hinaus gefiel den Klinikbetreibern die breite Farbpalette des Kautschuk-Belags: Norament grano ist in 32, noraplan signa sogar in 48 Farben erhältlich. Auf der Intensivstation sorgt noraplan signa in einem warmen Gelb für eine freundliche, positive Atmosphäre. Hervorragende Hygieneeigenschaften Für ein umfassendes Hygienekonzept in OPs ist die Desinfizierbarkeit des Bodenbelags von großer Bedeutung. Nora Kautschuk-Bodenbeläge sind beständig gegenüber FlächendesinfektionsReinR aumTechnik 5/2014 // 29 K rankenhaus Laminat-Programm mit antibakterieller Wirkung Mit seiner Collection 2017, dem neuen Lieferprogramm zur dekorativen und funktionellen Kaschierung von Schichtstoffplatten, bietet Polyrey eine Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten. Hierzu stehen jetzt insgesamt vier verschiedene Materialien, elf trendgerechte Oberflächenstrukturen und 334 Farb- und Designmöglichkeiten zur Wahl. In optischer Hinsicht neu im Sortiment des französischen Traditionsunternehmens sind vier designorientierte Strukturen, 24 Digitaldruckdesigns sowie die Monochrom-Serie in Schwarz oder Weiß, mit durchgefärbtem Kern und sechs zur Wahl stehenden Oberflächen als HPL-Schichtstoff beziehungsweise mit drei verschiedenen Strukturen als selbsttragende Compact-Platte. Zur funktionellen Wertsteigerung verfügen nun alle HPL-Schichtstoffplatten über Oberflächen mit antibakterieller Wirkung. Dieser permanent neutralisierende Reinigungseffekt wird durch Silberionen erzielt, die dauerhaft in stabilen Glaskügelchen gebunden sind und so vollständig vom Material aufgenommen werden und hier lebensmittelsicher verbleiben. Dadurch sind die Laminate besonders in gastronomischem, medizinischem und chemisch-technischem Kontext einsatzfähig. mitteln der Listen VAH (Verbund der Desinfektionsmittel-Kommission im Verbund für Angewandte Hygiene) sowie des RKI (Robert Koch Institut) und darüber hinaus fleckunempfindlich. Auch die Kurzzeiteinwirkung von Lösungsmitteln, verdünnten Säuren oder Laugen hinterlässt keine dauerhaften Spuren. Eine Untersuchung des Hygiene-Instituts der Universität Heidelberg hat bestätigt, dass sich Bodenflächen, die unverfugt mit nora KautschukBelägen verlegt sind, vollständig desinfizieren lassen. Bodeninstandhaltung mit nora Pads Aufgrund ihrer extrem dichten Oberfläche lassen sich nora Bodenbeläge auch leicht reinigen. Seit kurzem kommen in der GRN-Klinik Weinheim zusätzlich nora Pads zum Einsatz – Reinigungsscheiben, die mit mikroskopisch kleinen Diamanten bestückt sind. Damit kann der Boden ganz einfach gereinigt werden – in Teilbereichen der Klinik sogar nur mit Wasser und ganz ohne Chemie. Neben der täglichen Pflege eignen sich die DiamantPads auch für die Instandsetzung der Bodenbeläge. Stärkere Ver- 30 // ReinR aumTechnik 5/2014 schmutzungen oder Beschädigungen der Oberflächen lassen sich mit dem Pad 3 beseitigen. „Das funktioniert ausgezeichnet“, bestätigt Nicole Samotrujew, in der GRN-Klinik unter anderem für die Reinigung im gesamten Haus zuständig. „Selbst die nora Bodenbeläge, die seit mehr als 20 Jahren auf Station liegen, sehen nach der Reinigung mit den nora Pads nahezu neu aus.“ Ein weiterer entscheidender Vorteil: Im Gegensatz zu anderen elastischen Bodenbelägen müssen Kautschukböden nicht beschichtet werden. Dies spart nicht nur Zeit und Geld, sondern ermöglicht auch einen Rundum-Betrieb – 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche. Das ist gerade in Operationssälen extrem wichtig, tragen diese doch maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg einer Klinik bei. Auch in der Hinsicht sind die langlebigen nora Bodenbeläge für das Klinikum also eine hervor ragende Wahl. Kontakt nora systems GmbH, Weinheim Tel.: +49 6201 80 56 66 [email protected] www.nora.com/de HPL-Schichtstoffplatten mit antibakteriellen Oberflächen Sowohl die klassischen Schichtstoffplatten Polyrey HPL als auch die Compact massive-Serie Reysipur verfügen ab sofort über Oberflächen mit zu 99,99 % antibakterieller Wirkung: So konnte gemäß Norm JIS Z 2801 die Wirksamkeit gegenüber sieben Bakterienarten nachgewiesen werden. Hierzu zählten beispielsweise Escherichia Coli, Salmonella Enteritidis und Staphylococcus Aureus. Dieser Reinigungseffekt wird mit Hilfe von Silberionen (Ag+) erzielt, die (lebensmittel-)sicher in einer Glasmatrix eingebettet sind und so langfristig im Material verharren. Umstrittenes Nanosilber oder freie Silberionen kommen hier also nicht zum Einsatz. Zu Erreichung dieses Hygiene- und Materialschutzes kooperiert Polyrey seit 2006 mit der in diesem Bereich weltweit führenden Sanitized AG. Der gleichlautende Qualitätsname im Polyrey-Portfolio weist auf die hierfür prädestinierten Einsatzfelder mit besonders hohen hygienischen Ansprüchen hin. Dazu zählen beispielsweise Tür- oder Möbeloberflächen in Krankenhäusern, Praxen oder Laborbereichen sowie in der Pharma-, Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Aber auch die Gastronomie- und Hotelleriebranche können von diesem Sanitized-Effekt profitieren und sogar als Benefit für Gäste und Personal kommunizieren. Polyrey SAS Baneuil, Frankreich Tel.: + 33 211 90 17 40 [email protected] · www.polyrey.com R einraumbau Sie heißen Ebola, Sars oder Lassa und zählen zu den gefährlichsten Viren der Welt. Der Umgang mit Ihnen erfolgt in Laboren, die allerstrengste Sicherheitsauflagen erfüllen. Jeder Fehler kann tödlich sein. Eines dieser Hochsicherheitslabore betreibt die Phillips-Universität Marburg. Hier, wie in allen drei anderen Laboren dieser Art in Deutschland, gelten so genannte BSL-4-Anforderungen. Besonders Lüftungs- und Filtertechnik leisten dabei Erstaunliches. Im Bann von Ebola und Co. Forschung für den Umgang mit den gefährlichsten Viren der Welt BSL heißt Biosafety Level, eine Einstufung für die Gefährlichkeit biologischer Arbeitsstoffe, insbesondere Mikroorganismen. Die Ziffer 4 markiert die höchstmögliche Sicherheitsstufe. „Jede noch so geringe Möglichkeit, mit den Viren in Kontakt zu kommen, muss ausgeschlossen werden“, sagt Detlef Makulla, Leiter des Forschungs- und Entwicklungszentrums beim Gebäudetechnikspezialisten Caverion. Das gelte für die Personen, die innerhalb des Labors mit den gefährlichen Mikroorganismen arbeiten und das gelte für die Umgebung außerhalb des Labors. „Und genau hier beginnt unsere Arbeit“, so Detlef Makulla. Am Standort Aachen forschen er und sein Team seit Jahren an den technischen Ausstattungen für die Hochsicherheitslabors. Höchste technische Anforderungen Der technische Aufwand für Labors dieser Art ist enorm. Die Gesamtbaukosten für das Labor an der Universität Marburg betrugen rund € 11,5 Mio. Dabei zeigt die Erfahrung, dass allein die Raumlufttechnik (RLT) bei Sicherheitslabors der Stufe 4 durchschnittlich zwischen 25 und 35 % der Gesamtkosten ausmacht. Zuund Abluft des eigentlichen Arbeitsbereiches etwa werden jeweils doppelt mit so genannten HEPA-Filtern (High Efficiency Particulate Air- fiter) der Schutzklasse H13 und H14 gesäubert. Überhaupt ist die gesamte Raumlufttechnik redundant ausgelegt. Filterwechsel erfolgen kontaminationsfrei. Dank einer integrierten Scantechnik werden die Filter im eingebauten Zustand kontrolliert und der, in der Filterklasse H14, festgeschriebene Mindestabscheidegrad von 99,995 % ermittelt. Um eine Kontamination der Umgebung auszuschließen, wird innerhalb des technisch dichten Arbeitsbereiches des Labors permanent ein Unterdruck erzeugt. Zugang für das Personal, das die Räume nur in Vollschutzanzügen mit eigener Atemluftversorgung betreten darf, erfolgt über mehrere Sicherheitsschleusen. So wird der im Labor herrschende Unterdruck von 130 bis 150 Pa stufenweise von 30 Pa in der Außenumgebung aufgebaut. Den im Labor herrschenden Unterdruck konstant zu halten ist ohnehin bereits eine enorme Herausforderung. Schließlich laufen zahlreiche Leitungen durch die Hülle des Hochsicherheitsbereichs. Selbstredend, dass auch diese technisch dicht ausgeführt werden müssen. „Aber dichte Räume wie Hochsicherheitslabors der Schutzklasse S4 sind noch aus weiteren Gründen schwer zu regeln“, erklärt Makulla. Schon ein geringer Abluftüberschuss reiche nämlich aus, um die Druckverhältnisse im Raum zu verändern. Alle Steuerungskomponenten müssen daher sehr schnell und exakt arbeiten, „ohne dabei aber in Überschwingen zu geraten.“ Eigene Forschungsabteilung am Standort Aachen Neben jahrelanger Erfahrung im Unternehmen bauen Makulla und sein Team auf ein eigenes Forschungs- und Entwicklungszentrum. Hier werden die Leistungsfähigkeiten der eingesetzten Komponenten in aufwändigen Versuchsanordnungen akribisch getestet, ehe sie zum Einsatz kommen. Im Caverion Labor in Aachen finden sich exakte Labornachbauten, etwa um die beste Strategie zur Regelung des Luftdrucks zu entwickeln. Kontakt Caverion Deutschland GmbH, München Holger Winkelsträter Tel.: +49 89 374288 117 [email protected] www.caverion.de ReinR aumTechnik 5/2014 // 31 R einraumbau Was mit einer komplett entkernten Fabrikhalle für Produkte zur Inkontinenzhygiene begann, ist seit Juli 2014 eine der modernsten Reinraumfertigungen für Wundauflagen und kundenindividuelle OP-Komplettsets am Standort der Medical Innovation Center; Blick durch den Schau-OP im Medical Innovation Center auf die Fertigung kundenindividueller OP-Sets. Quelle: Paul Hartmann AG Konzernzentrale der Paul Hartmann AG in Heidenheim. Zwei Reinraumfertigungen, eine Logistik Das Medical Innovation Center der Paul Hartmann AG Zwei völlig unterschiedliche Fertigungsarten – das Make-to-stock-Prinzip bei den Wundauflagen und das Make-to-demand-Prinzip bei kundenindividuellen OP-Sets – wurden an einen gemeinsamen Logistikprozess angeschlossen. Von Anfang an stand bei der Konzeption des Medical Innovation Centers die Etablierung schlanker Prozesse und der Dialog mit den Kunden in der „Gläsernen Fertigung“ im Vordergrund. „Wir haben ein bestehendes Gebäude recycled, den Produktions- und Materialfluss genau analysiert und nach dem Prinzip der Schlanken Fertigung so einfach wie möglich gestaltet. Entsprechend haben wir das Medical Innovation Center also konsequent von den Prozessen her, also von innen nach außen, geplant“, erläutert Dr. Felix Fremerey, Chief Process Officer im Vorstand bei Hartmann. Zwei völlig unabhängig voneinander funktionierende Fertigungen mit einer gemeinsamen Logistik zu verbinden, ist ein innovativer Ansatz bei der Herstellung von Medizinprodukten. Make-to-stock Die Herstellung moderner Wundauflagen und Salbenkompressen erfolgt in Lagerfertigung nach dem Make-to-stock-Prinzip. Mit minimalen Rüstzeiten werden in einem mehrstufigen 32 // ReinR aumTechnik 5/2014 Produktionsprozess auf vier Maschinen elf verschiedene Marken in 280 Aufmachungen hergestellt. Das schafft Flexibilität und reduziert Lagerbestände auf ein Minimum. In den Produktionsprozess sind zahlreiche Elemente zur Qualitätssicherung in Form von „Quality Gates“ integriert, beispielsweise eine Wareneingangsprüfung nach dem Null-Fehler-Prinzip, sensorgesteuerte Kontrollpunkte und eine lückenlose Chargenverfolgung von den eingesetzten Rohstoffen und Vorfabrikaten bis zur Fertigware. Make-to-demand Die Fertigung kundenindividueller OP-Sets erfolgt nach Kundenbedarf und entspricht dem Make-to-demand-Prinzip. Aus rund 3.500 qualifizierten Inhaltsteilen fertigt Hartmann rund 2.500 verschiedene kundenindividuelle Sets. Entsprechend den Anforderungen an einen reibungslosen OP-Ablauf werden mit den Kunden nicht nur die Inhaltsteile eines Sets, sondern auch die zweckmäßige Packreihenfolge besprochen. Hieraus ergibt sich ein klar getakteter mehrstufiger Produktionsprozess. Verbindendes Element dieser beiden Fertigungen ist ein Routenzug, der alle 20 Minuten auf dem Hinweg die Reinräume mit Rohwaren und Vorfabrikaten versorgt und auf dem Rückweg Fertigware abholt. Ein so genannter Marktplatz dient als Puffer für Rohwaren für die nächsten Fertigungsaufträge sowie für Fertigwaren auf dem Weg zur Sterilisation und Einlagerung. Eine speziell entwickelte Software steuert die auftragsbezogene Bestückung des Routenzugs. Als Lager und Materialschleuse in einem gewährleistet der Lean-Lift mit diesem innovativen Ansatz den Transport von Ersatzteilen und produktindividuellen Werkzeugmodulen in den Reinraum und ermöglicht so einen reibungslosen Arbeitsablauf. Den Reinräumen vorgelagert sind Bereitstellungszonen, durch die Rohstoffe in den benötigten Mengen eingeschleust und die palettierte Fertigware wieder ausgeschleust werden. Auch durch den „Lean – Clean – Green“- Ansatz mit einer klaren Planungsphilosophie verfolgt Hartmann ein deutliches Ziel: eine einfache, saubere und nachhaltige Arbeit im Medical Innovation Center leisten zu können. So konnte das Unternehmen beispielsweise im Bereich der OP-Sets eine Produktivitätssteigerung von 70 % erreichen, sowie 35 % Produktivitätssteigerung im Geschäftsfeld der modernen Wundbehandlung. Durch effiziente und transparente Arbeitsabläufe gelang es, die Durchlaufzeit um 25 % zu verringern und den Verbrauch an Ersatzteilen sogar um 50 % zu senken. R einraumbau Abb. 1: Fertigung moderner Wundauflagen im Medical Innovation Center. Quelle: Paul Hartmann AG Das Medical Innovation Center Im Medical Innovation Center produzieren rund 260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pro Jahr rund 93 Mio. Wundauflagen und etwa 700.000 kundenindividuelle OP-Komplettsets. Das Hygienekonzept spiegelt sich in drei Bereichen wieder: der Schwarzzone mit Marktplatz und Büros, der Grauzone mit Bereitstellungszonen und Schleusen für Personal und Material zum Reinraum, und der Weißzone als reinstem Bereich, der Fertigung unter Reinraumbedingungen. Das Hygienekonzept beinhaltet unter anderem ein zweistufiges Umkleidesystem für Produktionsmitarbeiter sowie eine Fertigung in partikelarmer Luft. Die Luft in den Reinräumen wird 12-mal pro Stunde, also alle fünf Minuten, komplett ausgetauscht. www.hydroflex-solutions.com ch Lassen Sie si n: te ra be ei fr en kost -0 98 15 9 + 49 64 62 - PurQuip® Ergo: Das erste vollständig berührungsfreie Reinraum-Reinigungssystem Einzigartige Ergonomie & Anwenderfreundlichkeit Absolute Vermeidung von Kreuzkontamination Zertifizierte Mikrofaser Moppkonzepte Kontakt Paul Hartmann AG, Heidenheim Anja Krey Tel.: +49 7321 36 1312 [email protected] www.hartmann.de Abb.: Berührungsloses Mopp-System, Voll-Edelstahl H ygiene Unter dem Vorsitz von PD Dr. Gregor Grass, Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr, diskutierten beim 12. Kongress für Krankenhaushygiene der DGKH Vertreter aus Wissenschaft und Klinik, welche Optionen der Einsatz von Kupferbauteilen sowohl zur direkten Dezimierung pathogener Keime als auch zur Eindämmung von An der Universität Southampton wurde die antimikrobielle Eigenschaft von KupferLegierungen gegenüber einer Vielzahl von therapieassoziierten Pathogenen untersucht. Quelle: European Copper Institute Wiederbesiedlungs- und Vermehrungsraten auf Berührungsoberflächen im klinischen Alltag bietet. Hygienekonzepte bedarfsgerecht gestalten Kernbotschaften aus interdisziplinärer Kupferforschung Werkstoffe, die wirken – die ohne die Erfordernis, zusätzlich Substanzen aufzutragen aus sich heraus Keime an ihrer Oberfläche abtöten – das ist eine Materialgruppe, die seit über anderthalb Jahrzehnten von verschiedensten Wissenschaftlergruppen sorgfältigen Unter suchungen unterzogen wird. Insbesondere Kupfer und Silber weisen diesen seit über hundert Jahren als oligo dynamischen Effekt beschriebenen Wirkmechanismus auf. „Die Befunde aus Labor und klinischem Alltag zeigen, dass dies nicht nur ein spannendes Laborphänomen ist, sondern ganz praktischen Nutzen zu bieten vermag“, so Dr. Anton Klassert vom Deutschen Kupfer institut. In seinem Vortrag zu den Kernbotschaften aus 15 Jahren interdisziplinärer Kupfer forschung resümierte Klassert: „Während der seit Jahrzehnten verfolgte klassische Ansatz der Flächenhygiene, auf einer inerten Ober fläche aus Metall oder Kunststoff durch intermittierende Beaufschlagung mit Desinfektionsmitteln eine möglichst geringe Keimbelastung zu erreichen sucht (Top-Down-Prinzip), bieten die vorgenannten Werkstoffe als ergänzenden Ansatz einen dauerhaft keimreduzierenden Wirkmechanismus (Bottom-Up-Prinzip) aus dem Material heraus.“ 34 // ReinR aumTechnik 5/2014 Dauerhafte Keimreduktion auf antimikrobiell wirksamen, massiven Kupferflächen Dieser im Labor demonstrierte Effekt ist weltweit seit acht Jahren in zunehmendem Umfang auch in der klinischen Praxis erprobt worden. Hier zeigt sich beispielhaft auf Intensivstationen, dass – unter Beibehaltung des etablierten Protokolls der Flächendesinfektion – der Austausch einer nur begrenzten Zahl von Kontaktflächen gegen solche aus massiven Kupferwerkstoffen zu einer signifikanten Reduktion nosokomialer Infektionen führt. Eingesetzt werden Legierungen mit einem Kupfergehalt von mindestens 60 %. Interdisziplinäre, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Schweizer Nationalfonds (NSF) geförderte Forschungsarbeiten von Bio- und Materialwissenschaftlern haben die zugrundeliegenden Wirkmechanismen weiter aufgeklärt. Aus dieser DFG und NSF geförderten Forschung geht hervor, dass der keimreduzierende Effekt metallisch massiven Kupfers deutlich über den oligodynamischen Effekt der reinen Metall-Ionen hinaus geht. Beim sehr schnellen sogenannten „contact killing“ tragen Ionen also offensichtlich nur teilweise zum Gesamtgeschehen und den dahinter liegenden Mechanismen bei. Dieser Prozess erfordert hiernach also unabdingbar die Anwesenheit der festen metallischen Struktur. Massive Vollmetall-Kupferwerkstoffe bieten eine weitere Stufe im Multi- Barriere System In Kombination mit den über diese Grundlagenforschung hinaus gehenden vielfältigen anderen Forschungsresultaten (EPA, Keevil etc.) kann abgleitet werden, dass metallische Kupferwerkstoffe einen deutlichen Beitrag zur Keimreduzierung im klinischen Alltag leisten können. Daraus folgend kann der Einsatz massiver VollmetallKupferwerkstoffe in Kombination mit der etablierten Flächenhygiene eine weitere Stufe in einem Multi-Barriere System gegenüber insbesondere pathogenen Erreger bieten. Die werkstoffwissenschaftlichen Grundlagen griff Prof. Dr. Charles William Keevil, Direktor der Abteilung Umweltgesundheit an der Universität Southampton, auf, um in seinem Vortrag aus naturwissenschaftlicher Sicht die Inaktivierung von Mikroorganismen und Viren auf massiven Kupferoberflächen darzustellen. „Die positiven Auswirkungen von Kupfer auf die Gesundheit sind seit der Antike bekannt. H ygiene Allerdings verstehen wir erst seit kurzem, und auch noch nicht vollständig, die chemischen Eigenschaften des Kupfers, welche die starke antimikrobielle Wirksamkeit bedingen und im medizinischen Umfeld genutzt werden können“, berichtete Keevil. „Dementsprechend haben wir die antimikrobiellen Eigenschaften von KupferLegierungen gegenüber einer Vielzahl von therapieassoziierten Pathogenen beschrieben“, so Keevil weiter. Hierzu wurde insbesondere das Modell eines nassen Tests für Bakterien, Pilze und Viren, genutzt, welcher von der amerikanischen Umweltschutzbehörte (US Environmental Protection Agency, EPA) als Grundlage für Tests auf antimikrobiellen festen Oberflächen zugelassen ist. Im Ergebnis konnte gezeigt werden, dass die Erreger in hoher Konzentration auf den feuchten Kupferlegierungen in weniger als zwei Stunden abgetötet werden. Der Testansatz simulierte dabei die Kontamination von Oberflächen durch feuchte Medien (z.B. Husten, Niesen). Abb. 1: Prof. Dr. Charles William Keevil von der Universität Southampton betont „wenn Berührungsflächen in Krankenhäusern aus massiven Kupferlegierungen bestehen würden, könnte die Ausbreitung von Infektionen stark reduziert und das Leben vieler Menschen gerettet werden. Quelle: European Copper Institute Signifikante Reduktion nosokomialer Infektionen Abb. 2: Als zusätzliche HygieneMaßnahme werden inzwischen Krankenbetten angeboten, deren Bügel und Bettgitter aus antimikrobiellen Kupferlegierungen gefertigt sind. So kann auf hochfrequentierten Kontaktflächen die indirekte Infektionsübertragung minimiert werden. Quelle: FAMED Łódź „Contact killing“ wirksam bei gramnegativen und gram-positiven Erregern Da es jedoch wahrscheinlicher ist, dass im Alltag eine Berührung von trockenen Oberflächen erfolgt, wurde in weiteren Tests untersucht, ob Erreger auf diesen schneller oder langsamer als auf feuchten Flächen absterben. Hier konnte sowohl für gram-negative wie auch für gram-positive Erreger nachgewiesen werden, dass trockene Oberflächen aus massiven Kupferlegierungen noch schneller den Zelltod herbeiführen. Detaillierte Analysen mit Metall-Chelatoren und Quenchern zeigten, dass der beschleunigte Zelltod nicht nur auf der direkten Wirkung von Cu(I) und Cu(II)-Ionen durch einen bakteriellen Kontakt mit der Metalloberfläche beruht. Ebenfalls kann das Redox-Wechselspiel zwischen ein- und zweiwertigen Kupferionen (Cu+/Cu++) zur Ausbildung reaktiver Sauerstoff-Species wie Superoxidase und Hydroxylradikalen führen, die die äußeren und inneren Membranen von gramnegativen Bakterien permeabilisieren. Diese Permeabilisierung umfasst auch die Peroxidation der Lipiddoppelschicht. Dies führt zu einer Zerstörung der Zellatmung wie auch der Genomund Plasmid-DNA und -RNA aller Bakterien. Im Gegensatz dazu werden Adeno-, Influenza A- und Noroviren schnell durch den direkten Kontakt mit Kupfer ohne Beteiligung der FentonReaktion inaktiviert. Dieses Ergebnis unterstützt die Hypothese, dass die im bakteriellen Stoffwechsel erzeugten Peroxide den „Selbstmord“ der Zelle herbeiführen. Auch zerstört Kupfer nicht nur die bakterielle und virale DNA und RNA, sondern verhindert auch Mutationen, so dass ein horizontaler Gentransfer von Antibioti karesistenzen zwischen verschiedenen Spezies nach derzeitigem Wissen ausgeschlossen ist. Neben diesen Grundlagenversuchen konnte auch in verschiedenen klinischen Studien die antimikrobielle Wirksamkeit von Legierungen mit mind. 60 % Kupferanteil belegt werden. Aktuelle Studienergebnisse der Medical University of South Carolina belegen beispielsweise, dass die Verwendung antimikrobieller Kupferlegierungen die Gefahr nosokomialer Infektionen auf Intensivstationen um 58 % senken kann, die Keimbelastung auf stark frequentierten Berührungsoberflächen sogar um 83 %. Zusammenfassend betonte Keevil, „die Nutzung von Kupferbauteilen bildet eine wertvolle Ergänzung zu den obligatorischen Hygienemaßnahmen, denn Reinigungsmaßnahmen können nur ein- bis zweimal täglich im Routineeinsatz erfolgen, Kupferoberflächen aber wirken stetig – 24 Stunden an 365 Tagen“. Weitere Informationen unter www.antimicrobialcopper.org Nina Passoth, life sciences communications, Berlin Kontakt Deutsches Kupferinstitut Berufsverband e.V., Düsseldorf Birgit Schmitz Tel.: +49 211 4796 328 [email protected] www.copperalliance.de ReinR aumTechnik 5/2014 // 35 © Tyler Olsen | Shutterstock.com H ygiene WB Coatings hat seine anwendungsfreundlichen Durotect-Strukturlacke mit medizintechnischem Zusatznutzen versehen: Atimbe heißt das neue Zweikomponentensystem, das Untersuchungs- und Behandlungsgeräten für hygienisch hochsensible Bereiche funktionale Oberflächen verschafft. Seine bis zu zehn Jahre andauernde, antimikrobielle Wirkung erzielt der Lack Dank in einer Glasmatrix eingebetteten Silberteilchen statt umstrittenem Nanosilber oder freien Silberionen. „Alles im Lack“ Neues Beschichtungssystem reduziert Keime auch ohne Nanosilber und freie Silberionen So wie Functional Food den Konsumenten zusätzliche Vorteile beim Verzehr von Nahrungsund Genussmitteln verschafft, gibt es auch eine Reihe an Oberflächenbeschichtungen für Apparaturen, Werkzeuge oder Hilfsmittel für den privaten oder gewerblichen Einsatz, die ihren Nutzern ergänzende Benefits bieten. Bisher handelte es sich hierbei meist um physikalische Effekte hinsichtlich Widerstandsfähigkeit, Handling-Freundlichkeit oder auch Sauberkeit. WB Coatings bringt nun ein ebenso effizientes wie gesundheitlich unbedenkliches Lacksystem auf den Markt, das Untersuchungs- und Behandlungsgeräten in medizinisch-technischen Bereichen antimikrobielle Eigenschaften verleiht. Denn ohne Zusatz von Nanosilber oder freien Silberionen lassen sich mit Atimbe nachweislich 99,9999 % aller Keime auf Oberflächen reduzieren. Die innovative Wirkung des Systems basiert ebenfalls auf Silberteilchen, die jedoch in einer zugelassenen Glasmatrix eingebettet und hier bis zu zehn Jahre lang Bakterien, Hefen, Pilze und Schimmel aktiv abwehren. Beispielsweise können 36 // ReinR aumTechnik 5/2014 so Escherichia Coli und Staphylococcus aureus mit dem Logarithmus 5,9 ausgeschaltet werden. Neben der Erfüllung höchster hygienischer Sicherheitsstandards ist der Lack auch zur Realisierung hoher Gestaltungsansprüche geeignet: Während Atimbe als Pur Plus-Version Oberflächen eine Narben- oder Perlstruktur verleiht, sind mit Atimbe Pur A auch ganz glatte Schichten realisierbar. Darüber hinaus können mit nur einem Stammlack und entsprechenden Komponenten (z. B. Matthärter, Glanzzusatz, etc.) unterschiedliche Glanzgrade erzielt werden. Eine logistisch aufwendige Lagerung verschiedener Stammlacke wird also mit dem System hinfällig. Auch in punkto Kolorierung sind alle normierten, standardisierten und individuell definierten Farbtonvarianten möglich. Dank seines hohen Festkörpergehalts bei niedrigem Lösemittelanteil erweist sich der Newcomer auch als sehr ergiebig und ideal für schnelle Ein- oder je nach Struktur Zweischichtaufbauten mit allen modernen Spritzbeziehungsweise Sprühaggregaten. Dabei sind zuvor keine Schleif- oder Spachtelarbeiten auf dem Trägermaterial notwendig. Erst einmal an der Luft oder auch wärmeforciert getrocknet, verschafft seine geringe Abriebneigung, UV- und Desinfektionsmittelbeständigkeit den mit Atimbe beschichteten Geräten zusätzliche Wettbewerbsvorteile. Auch unter medizinischhygienischen Gesichtspunkten kann der Lack nachweislich punkten: So ist er unter anderem in Bezug auf seine antimikrobielle Wirkung, Schweiß- und Speichelechtheit sowie Unbedenklichkeit hinsichtlich Lebensmittelkontakt und Zellschädigung (Zytotoxität) zertifiziert. Kontakt Norbert Wrobel Warnecke & Böhm GmbH, Schliersee Tel.: +49 8026 94 070 [email protected] www.wb-coatings.de H ygiene Innovation, Leistung, Qualität und Preis sind wichtige Faktoren, die die Verwendung von Polymeren in medizinischen Geräten beeinflussen. Schon heute wird in vielen Fällen auf Kunststoffe gesetzt. Im Vergleich zu anderen Branchen wie der Automobil- und der Baubranche ist der Markt für Polymere im Medizin sektor zwar noch eher klein. Material der Zukunft Polymere in der Medizintechnik Einer aktuellen Studie des Marktforschungsunternehmens Grand View Research aus den USA zufolge wird der weltweite Markt für Polymere im medizintechnischen Einsatz bis 2020 auf einen Wert von $ 17.05 Mrd. (rund € 12,55 Mrd.) bzw. mengenmäßig auf 7.149,8 kt steigen. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 5,6 %. Die Werkstoffe Metall und Glas werden zunehmend durch die Produktsegmente PVC, Silikon, Styrol und TPE abgelöst werden. Diese jetzt in Fachportalen veröffentlichte Marktanalyse untermauert eine vom Marktforschungsunternehmen Frost & Sullivan im dritten Quartal 2012 veröffentlichte Studie, die alleine für den westeuropäischen Markt einen Anstieg der Umsätze von 602 auf über eine Mrd. Euro bis 2018 prognostiziert. Polymere Polymere mit höherer Chemikalien- und Schlagbeständigkeit sowie überlegenen mechanischen und thermischen Eigenschaften sind bereits heute das Material der Wahl für medizinische Applikationen wie medizinische Schläuche, Klebstoffe, Schmiermittel und bei der Wundbehandlung. Die Medizinbranche zeigt darüber hinaus wachsendes Interesse an Miniaturisierungen, Home- care und Ästhetik für medizinische Geräte. Polymere, die außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit, Flexibilität und Stärke aufweisen und in nahezu jeder Farbe erhältlich sind, entsprechen solchen Anforderungen. Zudem erfüllen sie die Nachfrage nach leichtgewichtigen, tragbaren und kleineren Geräten. Actega DS setzt die TPE-Materialien, die unter dem Markennamen ProvaMed erfolgreich im Markt etabliert sind, für eine Vielzahl von Anwendungen ein. Hervorzuheben ist hier vor allem der Verzicht auf Gummi, Latex oder PVC. Auch für Anwendungen zur Verbesserung der Haptik (Soft Touch) oder als Dichtelemente sind derartige Materialien bestens geeignet. Dichtungselemente können dank der Mehrkomponententechnik und spezieller thermoplastischer Elastomere in einem Verarbeitungsschritt ohne nachträglichen Montageaufwand in einem Bauteil integriert werden. Eine gute Haftung von TPE wird auf Thermoplasten wie z. B. PE, PP, PS, ABS, PC und PA erzielt. Hierfür wurden aktuell die haftungsoptimierten TPE entwickelt. Diese Neuentwicklung zeigt deutlich verbesserte Haftungseigenschaften auf einer Vielzahl von Kunststoffen, die auch bei kontinuierlichem Medienkontakt und erhöhten Temperaturen aufrechterhalten werden. Für die medizinische Unbedenklichkeit sorgt schon der Produktionsprozess, bei dem die Hauptbestandteile Styrol-Block-Copolymere (für die Elastizität), medizinisches Polypropylen (für die Härte), Additive (u. a. für die Gammastabilisierung), hochreines Weißöl (für die Weichheit) physikalisch vermischt werden. Unerwünschte Neben- oder Abbauprodukte wie bei chemischen Reaktionen können so nicht entstehen. Alle Materialien sind im Übrigen frei von Latex, Silikon und Phthalaten. Die notwendigen Materialqualifizierungen hinsichtlich normativer, toxikologischer, biologischer und kundenspezifischer Anforderungen werden für alle Polymerkombinationen für den Einsatz in Medizintechnik und Pharmazie durchgeführt und belegt … u. a. USP Class VI, ISO 10993-11 (Systemtoxizität) oder ISO 10993-10 (Sensibilisierung und Irritation). Weitere Informationen erhalten Sie unter www.provamed.de Kontakt Dennis Siepmann Business Development Manager Actega DS GmbH, Bremen Tel.:+49 421 39002 39 [email protected] www.actega.com ReinR aumTechnik 5/2014 // 37 H ygiene Sporenbildende Organismen, © Alexander Raths | Fotolia bakterielle Endosporen (z. B. BacillusArten) und Pilzsporen (z. B. Aspergillus-Arten) können beträchtliche Herausforderungen für mikrobielle Kontrollprogramme von Reinräumen darstellen. Einigkeit herrscht darüber, dass bakterielle Endosporen die resistentesten Formen sind, doch nicht jeder erkennt, welche Herausforderungen Pilze und insbesondere Pilzsporen bedeuten. Kontaminierungskontrolle in Reinräumen Kontrolle von Pilzsporenbefall und Desinfektionsmittel-Rückständen Pilzarten wie Aspergillus brasiliensis sind allgegenwärtig und gelangen über Rohmaterialien, Geräte und eintretende Personen in Reinräume. Zusätzlich können unzureichend ausgelegte Umgebungskontrollsysteme (z. B. mangelhafte Kontrolle von Druck, Feuchtigkeit und Temperatur) die Aufrechterhaltung akzeptabler Umgebungsbedingungen erschweren. Mit dem Alter der Anlagen und dem Wechsel erfahrener, disziplinierter Mitarbeiter in andere Positionen oder Standorte steigt die Herausforderung für die Kontaminierungskontrolle wieder an. Der Einsatz bewährter Desinfektionsmittel ist zwar wichtig für die Aufrechterhaltung einer angemessenen Umgebungskontrolle mit einer möglichst geringen Schädigung empfindlicher Oberflächen, wie z. B. Polycarbonat-Vorhänge und bestimmte Bodenbeläge, zusätzlich sollten jedoch sporizide Wirkstoffe eingesetzt werden, um resistente Formen wie Pilze und Pilzsporen zu bekämpfen. Häufig in Reinräumen vorkommende Pilzisolate: Aspergillus spp., Chaetomium spp. Trycophyton spp., Fusarium spp. Cladosporium spp., Paecilomyces spp., Stachybotrys spp., Rhizopus spp., Penicillium spp., Mucor spp., Alternaria spp. und Curvularia spp. Die Vielfalt der Pilzsporen ist durchaus beeindruckend. Eine gewisse Wirkung gegen Pilzsporen wird zwar auch mit üblichen, 38 // ReinR aumTechnik 5/2014 nicht-oxidierenden Desinfektionsmitteln wie z. B. Phenolen und Quats erzielt, aber unter allgemeinen Praxisbedingungen ist der regelmäßige Einsatz wirksamer Sporizide erforderlich, um eine angemessene Kontrolle von Pilzsporen zu gewährleisten. In der nachfolgenden Tabelle 1 werden LogReduktions-Daten für zwei verschiedene Expositionszeiten für gewöhnliche Desinfektionsmittel und Sporizide beim Einsatz gegen häufig in Reinräumen vorkommende Pilzsporen präsentiert. Anhand der vorstehenden Daten ist zu erkennen, dass gewöhnliche Desinfektionsmittel zwar eine gewisse Wirkung gegen Pilzsporen haben, dass diese Wirksamkeit aber in Abhängigkeit von der Pilzart und der eingesetzten Chemikalien höchst unterschiedlich ausfällt. In der Tat ist selbst bei sehr wirksamen Sporiziden die Leistungsfähigkeit gegen Pilzsporen in Abhängigkeit von den Pilzarten sehr unterschiedlich und eine zusätzliche Kontaktdauer oder höhere Konzentration können erforderlich sein, um die Ziele der Umgebungskontrolle zu erreichen. Desinfektionsmittel und Sporizide sind bei der Kontrolle mikrobieller Kontaminationen in der pharmazeutischen, biotechnologischen und Medizingeräteindustrie unabdingbar. Die regelmäßig wiederholte Anwendung kann jedoch im Laufe der Zeit zu inakzeptablen Ablagerun- gen auf behandelten Oberflächen führen. Diese Rückstände sind hinsichtlich der Optik, Sicherheit und Produktgüte möglicherweise problematisch. Rückstände sind ab einer Menge von ungefähr 4 mg/cm2 auf Edelstahl auffällig (und mit dem bloßen Auge sichtbar). Auf anderen Oberflächen, die häufig in Reinräumen vorzufinden sind, können sie jedoch schwieriger zu erkennen sein (Abb. 1). Für ein vollständiges Reinigungs- und Desinfektionsprogramm von Reinräumen ist eine Entfernung aller Rückstände erforderlich. Die Bildung von Rückständen kann durch Abwischen der Desinfektionsmittel- und Sporiziden-Rückstände mit anderen Spülmitteln in festgelegten Abständen oder bei Bedarf minimiert werden. Wasser für Injektionszwecke (WFI) oder 70 %iger Isopropylalkohol (IPA) werden häufig zur Entfernung von Rückständen eingesetzt. In einigen Fällen können spezielle Reinigungsmittel wie beispielsweise ProKlenz® Hochleistungs-Reinigungsmittelzusatz erforderlich sein. Rückstände dieses Reinigungsmittelzusatzes müssen je nach Oberfläche möglicherweise ebenfalls mit WFI oder IPA entfernt werden. Die Häufigkeit der Spülreinigung ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Dazu zählen beispielsweise das verwendete Desinfektionsmittel, die Anwendungsbedingungen, das Oberflächenmaterial, Aufbau der Anlage und die H ygiene Tabelle 1: Aspergillus brasiliensis ATCC® 16404™ Produkt Quat. A (mit 21% IPA) Quat. B 1:128 (625 ppm) Quat. C (QAV & Biguanid) Phenol hoher pH-Wert 1:128 Phenol niedr. pH-Wert 1:256 Bleiche (0,525 %) 70%iger Isopropylalkohol H2O2/PAA RTU * Vollständige Abtötung Aspergillus fumigatus ATCC® 96918™ Trichophyton mentagrophytes ATCC® 9533™ Stachybotrys chartarum ATCC® 16275™ Penicillium notatum ATCC® 10108™ 30 s 60 s 30 s 60 s 30 s 60 s 30 s 60 s 30 s 60 s 0 0,1 0,4 0,5 2,1 2,5 0,9 1,3 1,6 2,1 2,1 2,2 2,4 3,1 5,6* 5,6* 3,7 5,4 3,8 4,9* 0,4 0,3 0,5 0,6 0,2 0,1 0,6 0,9 0,6 0,8 1,1 1 0,5 0,5 2,4 5,1* 0,7 1,4 1,4 1,9 0,3 1,2 0 0,8 5,4 5,4* 0,7 1,9 1,1 2,4 0,2 0,3 0,3 1,1 5,4* 5,4* 0,2 1,3 0,5 4,9* 1,3 1,9 1,9 5,6* 4,9* 4,9* 6,0* 6,0* 5,7* 5,7* 1,3 5,5* 5,5* 6,0* 5,1* 5,1* 3 6,2* 5,7* 5,7* Reinigungsmittel Säurehaltiger Reiniger Alkalischer Reiniger Neutraler Reiniger IPA, 70 % v/v Destilliertes Wasser Durchschn. % Eintauchen 12,3 3,8 1,7 10,2 7,8 7,2 Wischen 4,6 9,6 8,6 12 11,1 9,2 Aufsprühen 34,3 8,3 11,1 27,7 31,5 22,6 Durchschn. % 13,3 6,1 6,3 13,6 13,7 Überfluten 2,1 2,7 3,9 4,6 4,4 3,5 Tabelle 2: Prozentualer Anteil von Rückständen* auf Edelstahl-Probestreifen nach dem Einsatz von Reinigern mit vier unterschiedlichen Entfernungstechniken. *~43 mg/Probestreifen bei Phenolrückstand mit niedrigem pH-Wert, was 25 Anwendungen à 0,5 ml entspricht. Abb. 1: Aussehen von Rückständen auf typischen Oberflächen in Reinräumen (aus einer Entfernung von ca. 1,2 m); 3 Anwendungen mit 0,5 ml/Probestreifen. Obere Reihe: Phenol mit niedrigem pH-Wert bei 1:256; mittlere Reihe: Phenol mit hohem pH-Wert bei 1:128; untere Reihe: gebrauchsfertiges Sporizid (Mischung aus Peressigsäure und Wasserstoffperoxid). Die Teststreifen des Vinyls in der unteren Reihe und des Epoxids in der mittleren Reihe sind vergrößert dargestellt (Entfernung von 0,3 m). der Sicherheit oder Produktqualität. Das Spülmittel und die Häufigkeit des Spülens muss in den Reinigungs- und Desinfektionsanweisungen definiert werden. Die Daten in Tabelle 2 zeigen, dass die Wirksamkeit der Rückstandsentfernung durch das verwendete Reinigungsmittel und die Anwendungstechnik beeinflusst wird. Fazit Wechselwirkung der Reinigung mit den Rückständen. Ein konservativer Ansatz besteht im Spülen (Abwischen) nach jeder Anwendung. Dies entspricht aber nicht der Standardpraxis und ist häufig aufgrund der Kosten oder der Bedenken über zurückbleibendes Wasser auf Oberflächen als potenzielles Wachstumsmedium unzulässig. Die Mehrzahl der Produktionsstätten ermittelt die Häufigkeit des Spülens nach visuellen und haptischen Gesichtspunkten oder nach Aspekten Im Allgemeinen wird ein Sporizid für die Kontrolle von Pilzisolaten auf den meisten Oberflächen in Reinräumen empfohlen. In bestimmten Fällen (z. B. einer gewünschten Zwei-Log-Reduktion) können auch Phenole, Quaternärreiniger (Quats) oder 70 %iger Isopropylakohol (IPA) verwendet werden. Die Ergebnisse können Erregerstammund oberflächenspezifisch sein, sodass ein in-vitro-Probestreifentest (Oberfläche) empfohlen wird. Vermissen Sie etwas? Für ein vollständiges Reinigungs- und Desinfektionsprogramm ist eine Entfernung aller Rückstände erforderlich, daher sollte sie bedarfsweise nach visueller und haptischer Überwachung erfolgen. Die Wirksamkeit der Spülprogramme hängt von vielen Faktoren ab, darunter die Zusammensetzung der Rückstände (möglicherweise schwer zu bestimmen), Art des Spülmittels, die behandelte Oberfläche und die Häufigkeit der Spülung. Autoren: Jim Polarine und Elaine Sartain, Steris Life Sciences Kontakt Steris Deutschlang GmbH, Köln Andrea Haselmayr Tel.: +49 821 56996494 [email protected] www.steris.com www.dastex.com ReinR aumTechnik 5/2014 // 39 R einraumreinigung Der Anruf erreichte Timo Speck an einem Freitag gegen Mittag: Nach einem längeren Stromausfall war der 1300m2 große Reinraum eines baden-württembergischen Medizintechnik-Herstellers kontaminiert, die Produktion stand still. Wochenend-Einsatz in der Medizintechnik Mikroclean dekontaminiert Reinräume nach einem Störfall Eigenes Lager ermöglicht schnelle Reaktionszeiten „Wie schnell können Sie den Raum wieder reinigen?“, wollte der Produktionsleiter wissen. „Bis Sonntagabend sind wir durch“, versprach Speck, Geschäftsführer von Mikroclean, und trommelte innerhalb weniger Stunden ein Team seiner Mitarbeiter für den Wochenendeinsatz zusammen. „Glücklicherweise sind wir für solche Fälle ausgerüstet“, sagt Speck. Im Lager seines Unternehmens in Grafenberg, rund 30 Kilometer südlich von Stuttgart, liegt die nötige Ausrüstung immer parat: 100 sterile Overallsätze, 500 Reinräum-Overallsätze, 25000 Reinraumtücher, 300 sterile Moppbezüge, 1000 Reinraum Moppbezüge und 7000 sterile Tücher – „das bietet außer uns kein Unternehmen im süddeutschen Raum“, so Speck nicht ohne Stolz. Als er und sein Team am Samstagmorgen um acht Uhr bei dem Kunden anrückten, hatten die Klimatechniker ihre Arbeit bereits erledigt, der nötige Druck im Reinraum stand wieder. Jetzt hieß es, rund 4000 m2 Boden-, Decken- und Wandflächen von den Partikeln zu befreien, die aufgrund des mangelnden Drucks von außen in den Reinraum geströmt waren. Jeder Moppbezug reicht in dem Reinraum der GMP-Klasse D für rund 15 m2, dies macht in Summe mehr als 40 // ReinR aumTechnik 5/2014 260 Moppbezüge. Dazu kamen mehrere Dutzend Overalls für die Mitarbeiter. „Insgesamt füllte unsere Ausrüstung einen Kleintransporter bis unters Dach“, berichtet Speck. Seine Mitarbeiter verfügen allesamt über große Erfahrung bei der Reinigung von Reinräumen und werden regelmäßig intern und extern geschult. „Deshalb ist außer den firmenspezifischen Belangen keine Einweisung erforderlich“, so der Gründer und Geschäftsführer von Mikroclean. Er selbst blickt auf zehn Jahre Praxiserfahrung zurück, seit 2011 leitet er das eigene Unternehmen. Mittlerweile vertrauen rund 100 Stammkunden sowohl bei der Erst-, Intervall- und Unterhaltsreinigung wie auch bei Inhouse-Schulungen auf seine Kompetenz und die seiner rund 25 Mitarbeiter. „Durch unsere dezentrale Struktur können wir bundesweit sowie in Österreich und der Schweiz tätig werden“, so Speck. te los. Quadratmeter um Quadratmeter befreiten sie von schädlichen Partikeln, so dass sie am Sonntagnachmittag Entwarnung geben konnten: „Boden, Decke und Wände erfüllen wieder alle Ansprüche der GMP-Klasse D.“ Den letzten Teil der Arbeit, die Desinfektion der zuvor mit Reinraumfolie abgedeckten Tische und Produktionsanlagen übernahm das Personal des Auftraggebers am Tag darauf, so dass ab Dienstag die normale Produktion wieder laufen konnte. Zwischenfälle, die zu Kontaminierungen in Reinräumen führen, lassen sich, so Timo Speck, nie ganz vermeiden. „Doch wir können dafür sorgen, dass die Schäden durch Produktionsausfälle so gering wie möglich bleiben. Dafür sind wir da. Autor: Klaus Eckardt Erfahrung und Flexibilität Diese Erfahrung und Flexibilität kam auch dem Notfall-Kunden zugute. Timo Speck studierte den SOP-Bericht des Unternehmens, in dem alle wesentlichen Angaben zu den einzusetzenden Desinfektionsmitteln und den Prozeduren aufgeführt sind. Nach dem Einschleusen von Mensch und Material in den Reinraum legten seine Leu- Kontakt Mikroclean GmbH, Grafenberg Timo Speck Tel.: +49 7123 374 100 0 [email protected] www.mikroclean.de P rodukte Maschinelle Fußboden reinigung mit der Premium Green Line, SSM 61 BF 68 mit HEPA-Filter Maschinelle Fußbodenreinigung in Hygiene-Bereichen Vielseitige Geräte mit Filterabreinigung Bei der Reinigung von Hartfußböden in Einrichtungen des Gesundheitswesens wie Seniorenheimen, Krankenhäusern, Arztpraxen wird die manuelle Reinigung verstärkt durch professionelle Reinigungsmaschinen ersetzt. In punkto Reinigungsleistung und -Qualität sind sie der manuellen Reinigung in vielerlei Hinsicht überlegen. Ausnahme waren bisher noch Bereiche mit höchsten Hygieneanforderungen wie z. B. Operationssäle mit kleinen oder mittleren Flächen. Speziell dafür hat der Reinigungsmaschinenspezialist IP Gansow seine Scheuersaugmaschine 61 BF 68 konfiguriert und mit einem Hepatex-Abluftfiltersystem ausgestattet. „Dadurch wird ausgeschlossen, dass Keime und Viren, die über die abgesaugte Schmutzflotte in den Schmutzwassertank gelangen, über die Motorabluft wieder austreten können“, erklärt der Technische Leiter Roland Mimmler. Das System arbeitet mit einem Abscheidegrad von 99,95 % un d ist somit für Aufgaben in hygienisch hoch sensiblen Reinigungsbereichen komfortabel ausgerüstet. HEPA-Filter dieser Klasse werden zur Ausfilterung von Viren, lungengängigen Stäuben, Milbeneiern und -ausscheidungen, Pollen, Rauchpartikeln, Asbest, Bakterien, div. toxischen Stoffen und Aerosolen aus der Luft benutzt. Die SSM 61 BF 68 wird von dem Hersteller in Manufakturfertigung hergestellt und gehört zur Produktlinie Premium Green Line, mit einer 3-jährigen Garantie, die optional auf 6 Jahre erweitert werden kann. Ihre hygienische „Feuertaufe“ hat diese Scheuersaugmaschine bei einer Universitätsklinik im Saarland erhalten. Dort wird sie für die Reinigung aller OP-Säle eingesetzt, auch dort, in denen Patienten mit nachgewiesener Vireninfektion (z. B. MRSA, Noro-Viren) behandelt werden. Weitere Maschinenvorteile sind:das komplett offene Tanksystem mit einer lunkerfreien PVC Oberfläche sowie das GWS-System zur Einsparung von mindestens 50 % Wasser und Chemie. Damit sind 50 % mehr Flächenleistung pro Tankfüllung möglich. Weitere Informationen speziell auch zu dem Einsatz in der Universitätsklinik unter www.dialog-portal.info/gansow8 Die neuen Nass-/Trockensauger NT 25/1 Ap und NT 35/1 Ap von Kärcher nehmen dank ihrer halbautomatischen Filterabreinigung neben Flüssigkeiten und grobem Schmutz auch feinen Staub zuverlässig auf. Die kompakten Geräte lassen sich einfach transportieren und werden bevorzugt von ServiceTechnikern, Kfz-Werkstätten, Installateuren, Schreinern, Messebauern, Innenausstattern, Fliesenlegern, Malern und Elektrikern genutzt. Beim Saugen von feinem Staub setzt sich der Filter mit Partikeln zu, was die Saugleistung nach kurzer Zeit stark verringert. Abhilfe schafft hier die Filterabreinigung, die durch Drücken einer Taste am Gerät aktiviert wird. Der Luftstrom kehrt sich kurz um und der Schmutz wird aus dem Filter in den Behälter ausgeblasen – ein umständliches Abrütteln und Reinigen von Hand entfällt. So bleibt die Saugkraft konstant hoch, und es kann länger ohne einen Filterwechsel gearbeitet werden. Bei vielen Anwendungen kann auf Filtertüten verzichtet werden, was Kosten spart und die Umwelt schont. Der nur wenige Zentimeter hohe Flachfaltenfilter ist geschützt im Kopf des Saugers untergebracht und ragt nicht in den Behälter hinein; dessen Volumen kann dadurch voll genutzt werden. Zudem kann der Anwender ohne Unterbrechung im Wechsel nass und trocken saugen, da der Filter nicht mit Flüssigkeit in Berührung kommt. Eine elektronische Niveaukontrolle schaltet den Sauger ab, sobald der maximale Füllstand erreicht ist. Große Räder und stabile Lenkrollen sorgen bei den Geräten für gute Nachlaufeigenschaften. Dank ihres geringen Gewichts (11 kg) lassen sich die Sauger leicht tragen und auf diese Weise auch über Treppen und in unwegsamem Gelände transportieren. Ihre große Einschalttaste kann komfortabel mit dem Fuß bedient werden. Stromkabel und Saugschläuche lassen sich platzsparend an den Geräten verstauen. Standardmäßig sind die Sauger mit einem 2,5 m langen Schlauch, zwei Saugrohren, einer Boden- und einer Fugendüse sowie Papierfiltertüten ausgestattet. Zusätzlich sind eine Bodendüse aus Metall und Vlies-Filtertüten erhältlich. IP Gansow GmbH, Unna Tel.: +49 23 03 2580 0 [email protected] · www.gansow.de Alfred Kärcher GmbH & Co. KG Tel.: +49 7195 903 0 [email protected] · www.kaercher.de Cold- und Hotspots auf der Spur Mit der TC-1 präsentiert die Firma Dostmann electronic eine handliche Infrarotkamera für portable Messaufgaben im Langwellen-Bereich. Der hochwertige Thermographie-Sensor bietet eine thermische Auflösung von 32 x 31 IR-Pixeln und ein Sichtfeld von 40° x 40°. Cold- oder Hotspots sind auf dem kontrastreichen Farbdisplay leicht erkennbar. Die Kamera verfügt über die hohe Genauigkeit von ± 2 % bei einer Temperatur-Auflösung von 0,1 °C und eine sehr kurze Ansprechzeit < 1 Sekunde. Die Einstellung des Emissionsgrades und die Kompensation der reflektierten Hintergrundtemperatur sichern jederzeit reproduzierbare Ergebnisse. Die spektrale Empfindlichkeit liegt bei 8 –14 µm, was Oberflächentemperaturen von – 20 °C bis +250 °C entspricht. Die Bedienung erfolgt über das oberhalb des Handgriffs positionierte Tastenfeld, das leicht mit dem Daumen erreichbar ist. Aufgrund der kompakten Bauweise eignet sich die TC-1 besonders in den Bereichen Qualitätskontrolle, Instandhaltung und frühzeitige Fehlererkennung. Dostmann electronic GmbH Tel.: +49 9342 308 90 [email protected] · www.dostmann-electronic.de Räder und Rollen aus V4A Edelstahl: • AISI 316 • individuell konfigurierbar • komplett autoklavierfähig • inkl. Materialzeugnis und Chargennummer • direkt ab Werk, auch Kleinmengen F. W. Seuthe GmbH & Co. KG 34474 Diemelstadt www.fw-seuthe.de ReinR aumTechnik 5/2014 // 41 Advertorial Luftfilter in Heissluftsterilisationstunneln Anforderungen und Lösungen Die Heissluft-Sterilisation ist zweifelsohne einer der anspruchsvollsten Prozessschritte in der sterilen Fertigung. Innerhalb der Sterilisationstunnel spielt die Luftfiltration mit HEPA-Filtern eine unentbehrliche Rolle bei der Kontaminationskontrolle des Sterilgutes. Insbesondere die ständigen Temperaturwechsel zwischen Raumtemperatur und Betriebstemperaturen bis zu 350°C stellen die HEPA-Filter vor sehr anspruchsvolle Herausforderungen. Es bedarf einer besonderen Sorgfalt dementsprechende Hochtemperatur HEPA-Filter für den Prozess auszuwählen. Dr.-Ing. Marc Schmidt Business Development Manager Pharma AAF International B.V. [email protected] +49 175 187 88 78 Der kritische Prozessschritt Heissluftsterilisation und Depyrogenisierung gewährleisten Sterilität und Aseptik pharmazeutischer Rezepturen wie sie die FDA Vorschrift 21 CFR-211.94 fordert. Für Präparate wie Vials, Ampullen, Fertigspritzen oder Kanülen ist eine Sterilisation vor der Befüllung vorzunehmen. Nur so lässt sich eine mögliche Kontamination verhindern, welche die Wirkung des Medikaments negativ beeinflussen könnte. Die derzeitigen Anforderungen seitens der FDA an den Sterilisationsprozess verlangen Temperaturzyklus-Programme die sicherstellen, „dass Endotoxine auf weniger als 1/1000 der Ursprungskonzentration (3 log-Stufen) inaktiviert sind“. [1] Diese Forderung führt maßgeblich zu einer höheren Prozesssicherheit mit schnellen und effizienten Heissluftsterilisationsprozessen inklusive einer gerichteten Luftströmung durch HEPA-Filter. Die Schutzfunktion der HEPA-Filter Die Heissluft-Sterilisation von Glasgefäßen erfolgt typischerweise in 3 Schritten - vorwärmen, erhitzen abkühlen. Sterilisationstunnel sind in der Regel in Zonen der GMP-Klasse C aufgestellt. Vorgabe der Pharmaindustrie ist für die gesamte Strecke zwischen dem Waschen und der Befüllung der Gläser eine Schutzzone der GMP-Klasse A. Deshalb muss das gesamte dort eingebrachte Luftvolumen durch HEPA-Filter strömen. [2] Insbesondere der Sterilisationsprozess in der „heißen Zone“ stellt besondere Anforderungen an die HEPA-Filter, da eine Erhitzung auf bis zu 350°C erfolgt. Allerdings haben HEPA Filter auch in der Abkühlzone der Sterilisationstunnel ggf. noch Temperaturen von 200°C bis 250°C zu widerstehen. Die Luftfilter müssen selbst bei diesen enormen prozessbedingten Temperaturschwankungen leckfrei (innerhalb der Normvorgaben) bleiben. Eine Kontamination der Anlage durch Filterleckagen oder Partikelemission mit dem daraus resultierendem Anlagenstillstand ist unbedingt zu vermeiden. Das Containment muss der Reinraumklasse ISO 5 entsprechen. Damit muss sowohl die Filterabscheideleistung als auch die Leckfreiheit insgesamt gewährleistet sein. Eine große Herausforderung stellt dabei die Kontaminationskontrolle in besonders kritischen Prozessphasen dar. Plötzliche Anlagenstillstände (Notaus, Stromunterbrechung, etc.) können zu Temperaturspitzen mit entsprechender Partikelfreisetzung führen. HEPA-Filter Auswahl Es gibt verschiedene, ganz spezielle Anforderungen an Hochtemperatur-HEPA-Filter, die die Produktivität der Sterilisationstunnel direkt beeinflussen. In ausführlichen Gesprächen mit Herstellern und Anwendern von Heissluft-Sterilisationstunneln haben sich zwei wesentliche Anforderungen herauskristallisiert: 1) Hohe Stabilität und Robustheit des Filteraufbaus 2) Verlässliche Effizienz während des gesamten Prozesses Die hohen Anforderungen an die Stabilität und insgesamt robuste Ausführung sind notwendig, um die vielen Aufheiz- und Abkühlzyklen während der Betriebszeit zu überstehen. Dabei ist ein besonderes Augenmerk auf das Design und Materialauswahl zu legen, denn die Temperaturschwankungen stellen an beides extreme Anforderungen. Filterdesign und verwendete Materialien sind so auszuwählen, dass keine Schäden (Spannungsrisse) durch thermische Ausdehnungen entstehen. Schematische Darstellung eines Sterilisationstunnels Einlaufzone Glasfläschchen Förderband 42 // ReinR aumTechnik 5/2014 Heizzone Abkühlzone 320~350°C 200~250°C “Viele ausführliche Interviews mit Nutzern und Herstellern von Heissluft-Sterilisationstunneln haben uns einen tiefen Einblick gegeben und gelehrt, wie moderne HEPA-Filtration den Prozess verbessert.” Advertorial Eine verlässliche Abscheideleistung sollte ebenfalls während der gesamten Betriebszeit gewährleistet sein. Eine stabile Effizienz ist während des Prozesses unerlässlich. Diese muss der ISO Klasse 5 gemäß ISO 14644-1:2005 entsprechen. Das neue Filterdesign Ein neues Filterdesign ist nun verfügbar, das die wohlbekannten Anforderungen erfüllt und dabei bekannte Probleme mit dem traditionellen Design verhindert. Sehen Sie unser Webinar Themen: Wenngleich die traditionellen Hochtemperaturfilter über Jahrzehnte im Einsatz waren, haben die bekannten Schwachstellen immer wieder Probleme während des Betriebs bereitet. Diese resultierten insbesondere aus den unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten von Rahmen- und Vergussmaterial. Daher rührten Partikelemissionen die regelmäßig den Sterilisationsprozess beeinträchtigt haben. Wie sich die Anforderungen der Heissluftsterilisation entwickeln Wie man den richtigen Hochtemperatur-HEPAFilter auswählt Verschiedene Testreihen haben gezeigt, dass die Resultate durch das neue Filterdesign wesentlich verbessert werden und eine verlässlich gleichbleibend hohe Effizienz im Prozess gegeben ist. Die gerippten Edelstahlseparatoren sorgen für höhere Stabilität, dabei sind sie gleichzeitig absolut korrosionsfrei und verhindern somit mögliche Freisetzungen von Oxidpartikeln. Mit der elastischen Vliespressdichtung ist die Konstruktion in der Lage die Kräfte der Wärmeausdehnung zu kompensieren. Materialbrüche sind damit ausgeschlossen. Wie ein neues Filterdesign die heutigen Anforderungen an Filterintegrität erfüllt Webinarteilnehmer erhalten eine digitale Kopie des neuen White Papers mit einer detailierten Einsicht in Hochtemperatur-HEPA-Filtration Sprecher: Dr.-Ing. Marc Schmidt und Dr.-Ing. Lothar Gail Vergleichende Partikelmessungen haben bestätigt, dass die Filtereffizienz im Prozess auch währende der Aufheiz- und Abkühlphasen signifikant besser ist. Durch das Ausbleiben von Materialbrüchen wird die Partikelemission deutlich reduziert. Diese Ergebnisse wurden durch Feldversuche in bestehenden Anlagen eindeutig untermauert. hthepa.aafeurope.com [1] U.S. Pharmacopeia, General Chapter <1211> “Sterilization and Sterility Assurance of Compendial Articles” [2] European Commission (2008) “Volume 4 Good manufacturing Practice (GMP) Guidelines. Annex 1 Manufacture of Sterile Medicinal Products”, Brussels Das Risiko der Prozesskontamination kann durch Einsatz der neuen HEPA-Filtertechnologie deutlich reduziert werden. Dies führt in zu einem besseren und sicheren Prozessergebnis bei der Heissluft-Trockensterilisation. 400 8000 % = Effizienz 7000 350 6000 300 5000 250 99,775% 4000 3000 100 99,95% 1000 Zeit (min) 150 99,865% 99,90% 2000 0 200 99,99% 0 50 100 150 200 250 Temperatur (°C) Anzahl von Partikeln > 0,3 µm (Anzahl/CFM) Partikelkonzentration in der Heizzone während Aufheiz- und Abkühlphase 300 50 Ziel 350 0 400 Temperatur Traditionelles Filterdesign Neues Filterdesign ReinR aumTechnik 5/2014 // 43 P rodukte Roboter im Reinraum Jubiläum und Expansion Eine automatisierte Fertigung im Reinraum verändert das Produktionsszenario grundlegend. Gerade wenn in dieser Umgebung die Faktoren Sicherheit, Qualität und vor allem Reproduzierbarkeit oberste Priorität sind, greifen neue, flexible und leistungsfähige Robotermodelle mit an, beispielsweise ein Probenhandling mit äußerster Präzision auszuführen, selbst wenn es für den Menschen aufgrund der verwendeten Substanzen gefährlich werden kann. Laborautomation gewinnt daher in der Life-ScienceBranche zunehmend an Bedeutung. In Japan setzt man in der Pharmaforschung und -entwicklung schon lange auf sog. Reinraum-Roboter. Studien aus der japanischen Biomedizin rechtfertigen deren Einsatz sogar noch unter dem Aspekt, dass ganz neue Chancen für die Forschung an Ausgangssubstanzen eröffnet werden, deren Erzeugung bisher nicht ausreichend prozesssicher oder reproduzierbar möglich war. Auf der diesjährigen Technologiemesse Sindex in Bern haben die Unternehmen Yaskawa, Goldfuss sowie LMD und die BioRegio Stern demonstriert, dass die technologischen Möglichkeiten im Reinraum für automatisierte Prozesse längst nicht ausgereizt sind. Auf der Sonderschau „Cleanroom Robotics“ standen entsprechende Applikationen im Fokus. Initiatoren dieser Sonderschau waren Sindex und Yaskawa. Yaskawa hat mit einer Live-Demozelle präsentiert, wie der Dual-Arm-Roboter Motoman CSDA10F komplexe Probenvorbereitungen übernimmt und Analysegeräte bedient. Dank multifunktionaler Werkzeuge und Greifer nutzt der Roboter eine Standard-Laborausrüstung und ist vielseitig einsetzbar – das Hantieren mit Petrischalen, Handpipettierern, Inkubatoren oder Reaktionsgefäßen gehört zu den ausführbaren Aufgaben, die zuvor dem Menschen vorbehalten schienen. Als Systemintegrator geht es Goldfuss um das breite Technologiespektrum der Dual-Arm-Robotik: sowohl eine Zuführ-Applikation im Packaging als auch die Anwendung in der Laborautomation zeigten dem Besucher auf, was im Engineering möglich ist. Das Einsatzumfeld einer neuen Bewegungskinematik soll Ideen wecken für ein innovatives Produktionsumfeld, das anderen Branchen Impulse versetzt. Wirtschaftliche Automatisierungsmethoden leben vom Einsatz dieser 15-Arm-Mechanik, die durch individuell-passende Komponenten perfekt ergänzt werden. Das entspricht der Rolle von LMD, die durch die Kombination vom Stand der Technik und neuen Fertigungsverfahren speziell an die immer wechselnden Anwendungsaufgaben maßgeschneiderte Greiflösungen umsetzt. Gerade die entscheidenden Punkte, wie HygenicDesign, extremer Leichtbau, Energieeffizienz und die Verwendung von FDA-konformen Materialen sind unumgänglich und stellen den Anwender vor weitere Herausforderungen bei der Umsetzung von innovativen Lösungen. Hier hat LMD auf der Sonderschau interessante Lösungsbeispiele demonstriert, die mit Hilfe des industriellen 3D-Drucks bereits heute möglich sind. Einen anderen Ansatz hat die BioRegio Stern verfolgt. Mit ähnlich weitblickender Perspektive verfolgt das Unternehmen die Brückenbildung von Biotechnologie zur Automatisierungstechnik, um Synergien in der biotechnologischen und medizintechnischen Produktionstechnik zu forcieren. Mit der Clusterinitiative „Engineering – Life Sciences – Automation“, kurz ELSA genannt, sucht und verfolgt man etablierte Brückenpfeiler. Für die Bereiche Medizintechnik und Diagnostik präsentiert Phillips-Medisize Lösungen für die Entwicklung und Herstellung medizintechnischer Produkte aus Kunststoff. Von der Idee bis zur fertigen Lösung, vom Design bis zum einsatzbereiten steril verpackten Medizinprodukt bietet das Unternehmen den Kunden eine komplette Servicekette. Die Stärke im Markt sind insbesondere komplexe Disposables, die prozessübergreifend kontrolliert werden durch eine hoch priorisierte Qualitätssicherung gemäß ISO 13485 bzw. FDA-Standards und GMP. Zum 50-jährigen Bestehen will der weltweit führende Outsource-Partner für Produkt-Entwicklung und -Herstellung im Medizintechnik- und Pharma-Bereich zusammen mit seinen Kunden den erreichten Qualitätsstandard weiter ausbauen. In jüngster Vergangenheit konnte das Europa-Geschäft erheblich ausgebaut werden. Und auch in Übersee hat das Unternehmen einige strategische Akquisitionen getätigt. Yaskawa Europe GmbH Tel.: +49 8166 90 0 [email protected] · www.yaskawa.eu.com MLR Gruppe Tel.: +49 7141 9748 0 [email protected] · www.mlr.de 44 // ReinR aumTechnik 5/2014 Medisize bv Niederlande Tel.: +31 88 77 44 555 [email protected] · www.phillipsmedisize.com Automatisierter Warentransport Die MLR Gruppe präsentiert automatische Warentransportanlagen (AWT) und Fahrerlose Transportsysteme (FTS) für Kliniken und Krankenhäuser. Die fahrerlosen Plattformwagen vom Typ Caesar verbinden die Krankenhausbereiche und ermöglichen die hygienische Ver- und Entsorgung auf allen Stationen. Sie befördern selbstständig Essenscontainer mit Mahlzeiten zu den einzelnen Stationen und bringen das Geschirr wieder zurück. Sie übernehmen den Transport von sauberer und schmutziger Wäsche, die Verteilung von Magazin- und Apothekenware sowie die Entsorgung von Abfällen. Die Fahrzeuge benutzen Aufzüge und bewegen sich selbstständig auf unterschiedlichen Stockwerken. Verwaltet werden die Fahrzeuge und Transportcontainer sowie die Hol- und Bringstationen vom MLR eigenem Leit-und Steuersystem LogOS. Es arbeitet die Fahrpläne ab und regelt und optimiert den Verkehrsfluss. Bei den freifahrenden Fahrzeugen in Edelstahlausführung sind Verkleidungen und Hubeinrichtungen gemäß Schutzart IP54 abgedichtet. P rodukte comprei ist 15 Jahre geworden Immer mehr Anbieter entdecken, dass für Reinraumschulungen konkreter Bedarf besteht. Einige versuchen mit Dumpingpreisen auf den Markt zu drängen. Das Ergebnis entspricht nicht immer den Erwartungen. Seminarraum mit Panoramablick auf die Karawanken! Ambiente und Aussicht punkten auf jeden Fall. Und die klimatisierten Räume, das nette Umfeld und der Duft von Kaffee und Fingerfood aus der Region schaffen gleich einmal eine Wohlfühl-Atmosphäre. Man darf gespannt sein, ob die Lehrgangsinhalte da mithalten können. Angenehm ist auf jeden Fall, dass die Teilnehmerzahl auf maximal 12 Personen begrenzt ist, was es leichter macht, auf jeden Einzelnen individuell einzugehen. Die Teilnehmer sind bunt zusammengewürfelt: Einige stehen mit ihrem Wissen zum Thema noch ganz am Anfang, Andere haben schon mehrere Jahre Reinraumerfahrung. Das ist natürlich für die Trainer eine echte Herausforderung. Profundes Fachwissen mag man ja auch anderswo finden, die eigentliche Kunst ist es, komplexe Inhalte so zu vermitteln, dass auch Einsteiger damit was anfangen können. Hier zeigt sich ganz klar die Kompetenz und Stärke des Teams. Praktische Übungen „Sage es mir, und ich vergesse es – zeige es mir, und ich erinnere mich – lass es mich tun, und ich behalte es.“ Konfuzius passt auch heute noch, im 21. Jahrhundert! Dem wird beim comprei Lehrgang unmittelbar Rechnung getragen. Gut die Hälfte der Zeit verbringt man im Reinraum. Manche Sachverhalte lassen sich überhaupt nur dort vermitteln. Zum Beispiel sicheres Handling im Sterilbereich oder mikrobiologisches Umgebungsmonitoring – siehe Konfuzius. Im Simulationsreinraum lässt sich demonstrieren und visualisieren, was dem freien Auge verborgen bleibt. Die Aha-Effekte bleiben nicht aus und eine neue Qualität des Verstehens und Erinnerns stellt sich ein. Partikelzähler und UV-Lampe sind unbestechlich, wenn es darum geht, das erfolgreiche Ergebnis einer Übung aufzuzeigen. Auch die unterschiedlichen Reinigungs-, Wisch- und Desinfektionstechniken werden mit praktischen Übungen auf verschiedenen Oberflächen geschult. Sogar bei der Theorievermittlung steht die Praxis im Vordergrund. Aufgabenstellungen und Szenarien aus der Realität werden herangezogen, und in Einzel- oder Gruppenarbeit aufgearbeitet. Hohe Reinheitsanforderungen Zur Erweiterung ihres Maschinenparks hat sich die Treffert-Gruppe erneut für einen Doppelschneckenextruder von Coperion, Stuttgart, entschieden. Diesmal ist es ein ZSK 32 Mc18 smart. Die Extrusionsanlage mit 32 mm Schneckendurchmesser hat der Experte für Masterbatches und Spezialcompounds bei dem französischen Werk der Unternehmensgruppe in Lothringen in Betrieb genommen. Die Anlage ist sehr ergonomisch konstruiert, die Achse der Schneckenwellen befindet sich nur 800 mm über dem Fußboden. Dadurch ist sie bequem zugänglich und lässt sich durch ihre geschlossene Ausführung mit glatten Oberflächen leicht reinigen. Sie erfüllt optimal die Voraussetzungen, die Treffert an Produktionsanlagen zur Herstellung von Materialien für medizintechnische Produkte stellt. Zusätzlich hat Coperion auch die Granulierung geliefert: Sowohl Wasserbad als auch Strangabsaugung, Stranggranulierung und Klassiersieb stammen von Coperion Pelletizing Technology. Coperion GmbH Tel.: +49 711 897 0 [email protected] · www.coperion.com Fazit Der Diplomlehrgang zum Reinraumexperten ist kein Luxus! Im Gegenteil – durch diese Ausbildung wird gesichert, dass Qualität, Sicherheit und Ökonomie der Produktion optimiert werden. Nächster Termin: 26. 11. bis 05. 12. 2015 Diplom Lehrgang zum Reinraumexperten Kontakt: Comprei Reinraum-Handel- und Schulungs GmbH, Villach, Österreich Tel.: +43 4242 44075 [email protected] www.comprei.eu ReinR aumTechnik 5/2014 // 45 P rodukte Reinigung und Sterilisation im Produktionsprozess Die Firma Wellmann Anlagentechnik präsentiert ihr umfangreiches Leistungsportfolio im Bereich der Verfahrens- und Prozesstechnik für die Pharma-, Lebensmittel- und Getränkeindustrie. „Wir orientieren uns bei jedem Projekt an den spezifischen Anforderungen unserer Kunden“, betont Geschäftsführer Gerhard Wellmann. Kein Projekt gleicht am Ende einem anderen. „Wir halten keine Einheitslösungen vor, sondern konstruieren und installieren kundenspezifische Anlagen, die sich reibungslos in die vorhandenen Produktionsketten am Standort einfügen“, erklärt der Diplom-Ingenieur. „Dabei bietet unser Geschäftsbereich Pharma sämtliche Leistungen vom verfahrens- und automationstechnischen Engineering über die Montage, Inbetriebnahme und Qualifizierung bis hin zu Service und Wartung aus einer Hand“, so Wellmann weiter. Bei der Auswahl der einzelnen Komponenten agiert man herstellerunabhängig und anhand kundenseitiger Vorgaben, um stets eine auf den jeweiligen Betreiber angepasste Lösung bieten zu können. Darüber hinaus spielen die Kriterien der Prozesssicherheit immer eine entscheidende Rolle bei der Planung und Realisierung von Projekten im pharmazeutischen Umfeld. Dies gilt beispielsweise für die Lagerung und Verteilung von Reinstwasser. Die Bereitstellung des wichtigsten Grundstof- Komplett dicht und sauber fes einer jeden pharmazeutischen Produktionsstätte nach den Regeln der GMP erfordert verfahrens- und messtechnisches Know-how sowie Equipment nach höchstem Hygienestandard. Die Reinheit des Wassers wird insbesondere durch ein totraumfreies Design und eine stetige Durchströmung der Rohrleitungen gewährleistet. Kontrolliert werden die Qualitätsmerkmale durch hochpräzise Messtechnik sowie eigens entwickelte Steuer- und Regelungskonzepte, die eine kontinuierliche und effiziente Überwachung über lange Betriebszeiten garantieren. Die Effizienz, Hygiene und Langlebigkeit verfahrenstechnischer Anlagen erhöht auch die Cleaning-In-Place (CIP) und Sterilising-In-Place (SIP)-Technologie, die für die Reinigung und Sterilisation pharmazeutischer Anlagen und Maschinen eingesetzt wird. Hierbei werden alle produktberührten Flächen der Anlage ohne wesentliche Demontagearbeiten gereinigt. „Unsere Konzepte optimieren die Reinigungsabläufe und ermöglichen so einen effizienteren Einsatz von Energie, Rohstoffen und Personal“, sagt Wellmann. Wellmann Anlagentechnik GmbH Tel.: +49 521 8161 60 [email protected] · www.wellmann-engineering.eu HACCP-konforme Temperaturüberwachung Eine abriebfeste Energie- und Medienzuführung ist wesentlicher Teil jeder Reinraum-Lösung. Zu diesem Zweck hat die Firma Igus die neue CRC-Reinraum e-kette (CleanRoomChain) entwickelt, die jede Verunreinigung durch das Auffangen von potentiellen Abriebpartikeln in einem Wellschlauch verhindert. Diese „Einhausung“ der eigentlichen Energiekette und Leitungen ist selbst höchst abriebfest. Alle Komponenten, auch Zugentlastung und Anschlusselemente, sind auf eine hermetische Abdichtung des Innenraums ausgelegt. So wird die Reinraumtauglichkeit auch unter hoher Belastung dauerhaft gewährleistet. Die Flexibilität des Außenmantels erlaubt nicht nur Variabilität in Verbau, Montage und Betrieb der Energieführung, sondern durch den einfachen und wiederverschließbaren Öffnungsmechanismus auch eine unkomplizierte Wartung und Inspektion der Leitungen. Zudem sind hohe Verfahrgeschwindigkeiten und Beschleunigungen möglich. Zertifiziert wurde es mit der höchsten Reinraumklasse ISO 1. Die Firma Dostmann electronic präsentiert mit dem neuen LOG 32-T einen kompakten Datenlogger zur Temperaturaufzeichnung bei Lagerung und Transport. Für die Auswertung wird er direkt in die USB-Schnittstelle des Computers eingesteckt, wo er automatisch eine vordefinierte Auswertung in Form einer PDF-Datei erzeugt. Die Aktivierung des Gerätes erfolgt über den einmaligen Druck auf die Aufnahmetaste. Der Logger sorgt ohne teure Installation für eine regelmäßige Messung der Umgebungstemperatur mit einer hohen Genauigkeit von ±0,5°C. Sein Speicher zeichnet kontinuierlich bis zu 60.000 Datensätze auf. Der Messbereich reicht von -40 °C bis +70 °C bei einer Auflösung von 0,1 °C. Das HACCP-zertifizierte und EN 12830 konforme Gerät eignet sich ideal als wirtschaftliche Lösung für die kontinuierliche Temperaturüberwachung ohne aufwendige Einrichtung. Die optional erhältliche kostenlose Software Log Connect dient der freien Konfiguration der Speicherabstände sowie der Alarmgrenzüberschreitungen. Igus GmbH Tel.: +49 2203 9649 0 [email protected] · www.igus.de Dostmann electronic GmbH Tel.: +49 9342 308 0 [email protected] · www.dostmann-electronic.de 46 // ReinR aumTechnik 5/2014 P rodukte Zuverlässige Spurenfeuchtemessung Bei der Regelung der Atmosphäre und der Gaszusammensetzung in Glove boxen spielt der Feuchtegehalt eine wesentliche Rolle. Wasser wirkt sich auf die Prozesse, die unter Schutzgasatmosphäre ablaufen, meist störend aus. Mit Feuchtesensoren, die eine sehr kurze Reaktionszeit auch bei Taupunkten Td< – 80 °C aufweisen, lassen sich störende Feuchteschwankungen zuverlässig vermeiden. Die Spurenfeuchtemess-Sonden Humitrace der Firma Dr. Wernecke Feuchtemesstechnik können direkt in die Schutzatmosphäre der Glovebox eingebracht werden. Ist das aus anlagen- oder prozesstechnischen Gründen nicht möglich, wird die Mess-Sonde außerhalb der Box angebracht. Eine umluftgeführte Pumpe leitet das Gas aus dem Inneren der Glovebox über den Spurenfeuchtesensor. Die Dichtheit der Glovebox ist dabei gewährleistet. Der Sensor ist äußerst stabil gegenüber aggressiven Gasen und Verschmutzungen. Aufgrund des absolut messenden Messprinzips kann der Betreiber die Reinigung der Messtechnik selbst vornehmen, eine Nachkalibration ist nicht erforderlich. Damit lassen sich erhebliche Wartungskosten im laufenden Betrieb einsparen. Die Messgenauigkeit von 2 K Taupunkt ist somit über die gesamte Lebensdauer der Mess-Sonde gegeben. Über den Einsatz in Gloveboxen hinaus kann die Mess-Sonde in der Halbleiterindustrie, in Laboratorien und in Energieanlagen zur Überwachung der Spurenfeuchte eingesetzt werden. Der Anschluss an Gasleitungen, Gloveboxen oder Tanks erfolgt über Standardflansche sowie die üblichen Klemmringverschraubungen. Als Mess-Signal stehen analoge und digitale Schnittstellen zur Verfügung. Probleme mit Desinfektionsmittelrückständen? Gerade in pharmazeutischen Bereichen und GMP-Produktionen, wo Keimfreiheit und eine sichere Desinfektion der Böden enorm wichtig sind, haben viele Unternehmen Probleme mit Rückständen der eingesetzten Desinfektionsmittel. Sobald die Mittel nicht-flüchtige Bestandteile enthalten, verbleibt ein Teil der Wirkstoffe zwangsläufig auf den Flächen. Dies führt zwar zu einer guten Remanenzbildung, allerdings auch zu einer stärkeren Rückstandsbildung. Diese Rückstände sind üblicherweise hygroskopisch und kleben leicht. Dadurch entstehen Probleme wie Verkrustungen, optisch unsaubere Flächen die Gefahr der eingeschränkten Wirkung beim Desinfektionsmittel. Um die Rückstände einfach und leicht anzulösen und aufzunehmen, hat Hydroflex den Spezial-PurMop MLB40 entwickelt. Durch die starke Schrubbwirkung bietet er eine hohe Leistungsfähigkeit in Reinräumen bis Klasse ISO 5 (bzw. GMP A/B) – getestet vom Fraunhofer IPA. Hydroflex OHG Tel.: +49 6462 91598 0 [email protected] · www.hydroflex-solutions.com Dr. Wernecke Feuchtemesstechnik GmbH Tel.: +49 331 5056858 [email protected] · www.dr-wernecke.de Extra großer Panel PC mit Multitouch Display Membrane aus TPE schottet Mikroben ab Der neue 24“ Panel PC der Taurus Line verfügt über ein komplett geschlossenes und lüfterloses V2A/V4A Edelstahlgehäuse und ist mit einem Full HD Multitouch Display ausgestattet (Auflösung 1920 x 1080 Pixel). Er kann je nach Belieben horizontal oder vertikal verbaut und genutzt werden. Der Industrie-PC mit seiner glatten TrueFlat Front ist leicht zu reinigen und desinfizieren und eignet sich somit für Einsätze unter besonders hygienischen Bedingungen. Er ist staub- und wasserdicht und nach IP67 Schutzklasse abgesichert. Die Konfiguration erfolgt individuell nach Kundenwunsch. Diverse Intel Dual Core Prozessoren stehen ebenso zur Auswahl wie Arbeitsspeicher bis zu 8 GB, eine 2,5“ SSD/HDD Festplatte und die Betriebssysteme Windows 7 / Windows 8 oder Linux. Neben den LAN, USB und RS232/422/485 Schnittstellen kann der Panel PC optional mit einer externen WLAN Antenne ausgestattet werden. Die hauseigene Entwicklung ermöglicht jederzeit kundenspezifische Anpassungen. Die medizinkonformen thermoplastischen Elastomere der Thermoplast M Reihe von Kraiburg TPE werden künftig als Membrane für ein neues Single-Use Membranventil der Firma Gemü eingesetzt. Hergestellt mit einem optimalen Reinheitsgrad verhindert das Ventil mit der verschweißten Membrane aus TPE effektiv Kreuzkontaminationen. Ein Kontakt des durchgeleiteten Mediums mit Personal und Umgebung wird auch nach der Demontage des Ventilkörpers durch die Membrane verhindert. Überzeugt hat Thermoplast M auch aufgrund seiner einfachen, zeitsparenden und kostengünstigen Verarbeitung zusammen mit Polypropylen. Diese Verarbeitungsmethode ermöglicht kurze Zykluszeiten und macht eine Nachbearbeitung des Bauteils überflüssig. Außerdem lässt sich mit dem Verfahren eine mikrobendichte Barriere bilden. Für alle seine Materialien aus der Reihe gewährleistet das Unternehmen Produktverlässlichkeit und Sicherheit im Rahmen seines Medical Service Pakets. ADM electronic GmbH Tel.: +49 8104 62963 0 [email protected] · www.adm-electronic.de Kraiburg TPE GmbH & Co. KG Tel.: +49 8638 9810 0 [email protected] · www.kraiburg-tpe.com ALLES gefunden? www.dastex.com ReinR aumTechnik 5/2014 // 47 P rodukte Mehr Licht und weniger Kosten Mit dem neuen Emphaze AEX Hybrid Purifier launcht 3M ein neues Produkt in der Filtration für Bioprozessanwendungen. Das synthetische, multifunktionale System klärt effektiv Zellkulturen und enthält sowohl ein Q-funktionales Anionenaustausch-Hydrogelmedium als auch eine integrierte Membran für die Rückhaltung von Feinpartikeln und Bioburden Reduktion. Er optimiert die Klärfiltration von Zellkulturen und der Downstream-Prozesse für monoklonale Antikörper (mAbs) und erhöht zudem die Standzeit der Protein A-Säule und schützt diese effektiv. Damit vereint er alle bekannten Vorteile der Disposable-Technologie und wirkt wie ein Tiefenfeinfilter mit chromatografischen Eigenschaften. Der Purifier sorgt nicht nur für eine ausgezeichnete Reduktion von Verunreinigungen wie Trübung, DNA, HCP und Bioburden, sondern bietet auch eine vergleichbare Durchsatzleistung wie die besten Tiefenfeinfilter. Er ist einfach zu verwenden und auch wirtschaftlich eine gute Wahl. Die Lichtspezialisten der Firma StarLight Sensorik Lichtleitsysteme in Nürnberg ergänzen die Modellreihe der erfolgreichen Roma LED-Kaltlichtquellen Serie mit vier neuen Produkten. Die neuen Roma LED3, LED5, LED7 und LED9 bieten im modernen, extravaganten Design professionelle Lichtlösungen für verschiedenste Einsatzgebiete in der Mikroskopie und Endoskopie, in der Bildverarbeitung und Automatisierungstechnik, vor allem jedoch für Reinraumanwendungen. Diese breite Produktpalette hält für jede individuelle Anwendung die geeignete Lichtlösung bereit. Alle Modelle zeichnen sich durch hohe Verarbeitungsqualität aus. Sie stellen eine kostengünstige Alternative zu Halogen-Kaltlichtquellen dar. Dank der umweltfreundlichen LED-Technologie, die einen viel größeren Teil der Energie in sichtbares Licht umsetzt, sind sie äußerst effizient, langlebig und nahezu wartungsfrei. Die Modelle Roma LED1 – LED3 arbeiten dank einer passiven Kühlung ohne Lüfter absolut vibrations- und geräuschfrei. 3M Deutschland GmbH Tel.: +49 2131 14 0 [email protected] · www.3M.de StarLight Sensorik-Lichtleitsysteme GmbH & Co. KG Tel.: +49 911 462678 10 [email protected] · www.starlight-sl.de Antriebe für hygienisch anspruchsvolle Anwendungen Mobiles Reinraummodul Bei einem führenden europäischen Obstverarbeiter stand die Modernisierung der Glasfüllanlage an. Dafür wurden Komponenten gesucht, die einerseits die strengen Hygieneanforderungen erfüllen und andererseits die Energiebilanz verbessern sollten. Bauer Gear Motor hat einen aseptischen Antrieb der Effizienzklasse IE3 angeboten, der sämtliche Anforderungen des Kunden erfüllt hat. Aseptische Antriebe sind speziell für Anwendungen ausgelegt, in denen die Umgebung durch regelmäßige Nassreinigungen einwandfrei sauber gehalten werden muss. Die Bauart des Motors kommt ohne Lüfter und Kühlrippen aus und hat ein glattes Außengehäuse mit abgedichtetem B-Lagerschild. Hierdurch werden Schmutznester am Motorgehäuse vermieden, ebenso wie Re-Infektionen des Umgebungsbereichs durch Verwirbelungen der Raumluft durch einen Kühllüfter. Alle aseptischen Motoren von Bauer sorgen in Kombination mit einem Frequenzumrichter für optimale Wirkungsgrade und Betriebskosten. Preisgekrönter Modular-Reinraum Hersteller Connect2Cleanrooms hat den Hepa-lite vorgestellt – ein mobiles, anpassungsfähiges Reinraummodul, das an kritische Bereiche der Manufaktionsprozessreihe angepasst werden kann. Es bietet lokal gefilterte Luft, um Prozesse vor Verschmutzung zu schützen, ohne das eine komplette Maschine durch einen Reinraum umschlossen werden muss. Das modulare System ist unter dem Gedanken der ultimativen Flexibilität entwickelt worden. Niedrige, mit Bremsen versehene Rollen und and Winkel anpassbare und verstellbare Beine lassen es zu, dass es einfach unter Maschinen geschoben werden kann. Der C-Rahmen selbst wird maßgeschneidert angefertigt. Die minimale Grundfläche, die das Gestell benötigt, ist ideal für eng geschnittene Arbeitsplätze. Das System macht Reinigung, Werkzeugwechsel oder Instandhaltungsarbeiten an der Maschine einfach und kann individuell an Herstellerwünsche angepasst werden. Verunreinigungen reduzieren Bauer Gear Motor GmbH Tel.: +49 711 3518 0 [email protected] · www.bauergears.com 48 // ReinR aumTechnik 5/2014 Connect 2 Cleanrooms Ltd Großbritannien Tel.: +44 1524 812899 [email protected] · www.connect2cleanrooms.com P rodukte Darstellung der Partikelgrößendistribution Leitfaden zum hygienischen Verarbeiten von Getränken Mit einem neu entwickelten Software-Tool ermöglicht der MesstechnikSpezialist TSI den Anwendern ihrer Geräte aus den Baureihen der Scanning Mobility Particle Sizer Spectrometer (SMPS) sowie der Optical Particle Sizers (OPS) die Aufnahme von Daten sowie die Zusammenführung von Datensätzen. Aus den Messergebnissen wird ein einzelner Datensatz generiert, der die Partikelgrößenverteilung im Nanometer bis zum MikrometerBereich darstellt. Die Software Multi-Instrument Manager (MIM 2.0) steht den Kunden ab sofort in der deutlich erweiterten Version zur Verfügung und kann nach einer kurzen Registrierung heruntergeladen werden. Sie erlaubt erweiterte Eigenschaften wie z. B. eine höhere Auflösung (128 Kanäle pro Dekade) oder den Vergleich einzelner Korrekturrechnungen. Die SMPSGeräte sind bei Wissenschaftlern auf der ganzen Welt beliebt, so ist das SMPS 3936 ein hochauflösendes Größenmessgerät für Nanopartikel. Die Messmethoden von TSI gelten als Standard bei der Messung der Größenverteilung von Luftpartikeln. Die Partikelgrößenmessgeräte werden zudem regelmäßig zur präzisen Größenmessung von in Flüssigkeiten schwebender Nanopartikel verwendet. So benutzt in den USA auch das National Institute of Standards and Technology (NIST) ein Gerät von TSI zur Größenbestimmung von in Flüssigkeit schwebenden Standardreferenzmaterialien von 100 nm (Polystyrol-Latex-Kugeln oder PSL). Damit hat diese Messtechnik eine tragende Rolle in der Festsetzung von Industriestandards. Die Software erleichtert dabei die wissenschaftliche Arbeit für die Anwender der Messgeräte enorm. Hygienemängel beim Herstellen und Abfüllen von Getränken haben schwerwiegende Folgen für die Gesundheit der Verbraucher. Daher müssen Betriebe hygienisch sicher sein. Um das zu gewährleisten, gibt die Richtlinienreihe VDI 4066 Handlungsanleitungen für Planung, Errichtung und Betrieb von Abfüllanlagen vor. Die Richtlinie VDI 4066 Blatt 2 „Hygieneschulungen“ geht auf die Inhalte sowie auf die Qualifikation des Schulungspersonals ein. Sie definiert die Rahmenbedingungen für die Durchführung mit abschließender Prüfung. Die erworbenen Kenntnisse der Kategorie A sind erforderlich für alle, die solche Anlagen planen und für sie verantwortlich sind. Die Kenntnisse der Kategorie B sind Voraussetzung für errichtende, bedienende und instand haltende Tätigkeiten. Die Richtlinie VDI 4066 Blatt 3 „Hygieneanforderungen an die Herstellung und aseptische Abfüllung von Getränken; Hinweise zu mikrobiologischen Funktionsprüfungen“ benennt Faktoren, die das Ergebnis von Entkeimungstests beeinflussen. Sie sind relevant für Entkeimungstests der Oberfläche des Packmittels und im Sterilbereich der Abfüllmaschine. Die Richtlinie gibt Hinweise zur Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der Tests. Sie ist nur gültig in Verbindung mit der Richtlinie VDI 4066 Blatt 1, das die Grundlagen und Auslegungskriterien solcher Anlagen beschreibt. Die Richtlinie VDI 4066 Blatt 4 „Hygieneanforderungen an die Herstellung und rekontaminationsfreie Abfüllung von Molkereiprodukten“ ist eine Anleitung für Planung, Errichtung und Betrieb von Anlagen zur hygienisch sicheren Verarbeitung. Sie gibt Anweisungen zur reinfektionsfreien Abfüllung von Milch- und Molkereiprodukten. Die Richtlinie formuliert Hygieneanforderungen für Abfüllanlagen und deren Peripherie, die rekontaminationsfrei in vorentkeimte bzw. in der Anlage keimfrei produzierte Packmittel füllen und verschließen. Die Richtlinie enthält zusätzlich zu beachtende Kriterien für Abfüllung und Inbetriebnahme, Prüfpläne für die mikrobiologische Abnahme sowie das Beispiel einer mikrobiologischen Gefährdungsanalyse. Seit August 2014 sind die Richtlinien, deren Herausgeber die VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt ist, beim Beuth Verlag in Berlin erhältlich. Onlinebestellungen sind möglich unter www.vdi.de oder www.beuth.de. TSI GmbH Tel.: +49 241 52303 0 [email protected] · www.tsi.com Zeit- und Kostenersparnis durch Schnellmontagekupplungen Mit der Serie WALklick hat Walther-Präzision eine effiziente Schnellmontagekupplung entwickelt, die herkömmliche Verschraubungen ersetzt und auf Wunsch mit konfektionierten Schlauchsystemen geliefert werden können. Derzeit liegen die Hauptanwendungsgebiete in der Fahrzeug- und Kompakthydraulik bei anschlussspezifischen Schlauchnennweiten bis 12 mm und Betriebsdrücken bis 280 bar. Im Maschinen- und Anlagenbau werden sie für Schlauchnennweiten bis DN 25 mm eingesetzt. Die Schnellmontagekupplung bietet insbesondere bei Serienfertigung mit höheren Stückzahlen eine Reihe von Vorteilen. Wesentlich ist die Zeitersparnis in Montagelinien. Da zudem ohne Werkzeug sogar in schwer zugänglichen Bauräumen montiert werden kann, bietet dieses System bereits in der Konstruktionsphase entscheidende Vorteile. Die Verbindung erfolgt tropffrei durch absperrende Ventile. So kann auch das Entlüften eines Hydraulik- oder Kühlsystems und damit ein kompletter Prozessschritt entfallen. Walther-Präzision Carl Kurt Walther GmbH & Co. KG Tel.: 49 21 29 567 0 [email protected] · www.walther-praezision.de Verein Deutscher Ingenieure e.V. Tel.: +49 211 6214 0 [email protected] · www.vdi.de Neuer Druckmessumformer gelistet Erfolg für den neuen Druckmessumfomer S-20 von Wika: Nach Prüfung durch das amerikanische Zertifizierungsunternehmen Underwriters Laboratories (UL) ist das variantenreiche Gerät gemäß anwendbaren UL Normen und Anforderungen durch UL gelistet. Die global akzeptierte UL-Listung erleichtert den Einsatz des S-20 in allen wichtigen Märkten. Wika hat das neue Messgerät für allgemeine industrielle Anwendungen entwickelt. Es ist mit allen gängigen Anschlüssen, Ausgangssignalen und in unterschiedlichen Genauigkeitsklassen erhältlich. Kundenspezifische Lösungen sind ebenfalls möglich. Das Gerät ist für hohe Anforderungen konzipiert und misst selbst unter extremen Bedingungen präzise. Er verfügt über internationale Zulassungen und ist in sämtlichen Varianten kurzfristig lieferbar. Wika Alexander Wiegand SE & Co. KG Tel.: +49 9372 132 0 [email protected] · www.wika.de Sie erwarten MEHR? www.dastex.com ReinR aumTechnik 5/2014 // 49 Mo Di Mi Do Fr Sa 1 3 4 5 6 7 8 10 11 12 13 14 15 17 18 19 20 21 22 24 25 26 27 28 29 So 2 9 16 23 30 Woche 49 50 51 52 01 Mo 1 8 15 22 29 Di 2 9 16 23 30 Mi 3 10 17 24 31 Do 4 11 18 25 Fr 5 12 19 26 Sa 6 13 20 27 So 7 14 21 28 Januar Woche 44 45 46 47 48 termine Dezember November T ermine Woche 01 02 03 04 05 14 15 Mo Di Mi Do 1 5 6 7 8 12 13 14 15 19 20 21 22 26 27 28 29 Fr 2 9 16 23 30 Sa 3 10 17 24 31 November 11. Reine Luft & Filtertechnik Leipzig www.reinraum-akademie.de 12. Basisseminar für Reinraummitarbeiter Rheinfelden (CH) www.swisscleanroomconcept.ch 12. – 14. Compamed Düsseldorf www.messe-duesseldorf.de 17. – 18. Grundlagen und Handhabung der professionellen Reinraumreinigung Leipzig www.reinraum-akademie.de 18. Hygiene Kompakt Olten (CH) www.pts.eu 19. Dekontamination von reinen Räumen Basel (CH) www.swisscleanroomconcept.ch 20. Cleanroom Suitable Consumables Stuttgart www.ipa.fraunhofer.de 25. Reinraum und Krankenhaus: Ein Thema – Zwei Welten Leipzig www.reinraum-akademie.de 25. Fertigen unter reinen Bedingungen Stuttgart www.ipa.fraunhofer.de 26. – 27. 7. GAMP-5 Konferenz Mannheim www.concept-heidelberg.de 27. Medizinprodukte: Fit für die EU und USA Bad Oeynhausen www.pts.eu 1. – 5. Reinraum-Service Techniker mit Fachkundenachweis Mikrobiol. & Zytost.-Werkbänke Neuss www.ihk-krefeld.de 2. – 3. Single Use Disposables Heidelberg www.concept-heidelberg.de 3. – 4. 20. GMP Konferenz Darmstadt www.pts.eu 3. – 4. Effizienz & Optimierung bei der Planung und Betrieb von Reinräumen Wangen (CH) www.reinraum-akademie.de 3. Single use im Reinraum Bereich Rheinfelden (CH) www.swisscleanroomconcept.ch 9. – 10. Optische Kontrollsysteme – 100 % Kontrolle von Partikeln in Parenteralia Heidelberg www.concept-heidelberg.de 10. Validierung aseptischer Prozesse Mannheim www.concept-heidelberg.de 16. Verhalten im Reinraum Aschaffenburg www.reinraum-akademie.de 21. Erfolgreiche Personalführung im Reinraum Rheinfelden (CH) www.swisscleanroomconcept.ch 27. – 28. Intensivseminar für Reinraumquereinsteiger Rheinfelden (CH) www.swisscleanroomconcept.ch Dezember Januar 50 // ReinR aumTechnik 5/2014 So 4 11 18 25 Index Impressum 3M Deutschland 48 AAF International 42 Actega DS 37 ADM electronic 47 Alfred Kärcher 41 Bauer Gear Motor 48 BSR Ing.- Büro 9 CAS Clean- Air- Service 7 Caverion Deutschland Clear & Clean Werk für Reintechnik Colandis 6, 31 5 8 Comprei Reinraum-Handel- und Schulungsgesellschaft 45 Connect 2 Cleanrooms 48 Coperion 45 CWS- boco Deutschland Dastex Reinraumzubehör DEHA Haan & Wittmer Dostmann Electronic Dow Corning 8 39, 47, 49 45 41, 46 8 Dr. Wernecke Feuchtemesstechnik 47 Dt. Kupferinstitut Berufsverband 34 F.W. Seuthe Metallwarenfabrik 41 Farbatelier Schleicher 26 GEA Westfalia Separator Group 14 gempex 12, 15 Hydroflex 33, 47 Igus IP Gansow IPA Fraunhofer Inst.f. Produktionstechnik & Automatisierung Jack Filter Kraiburg TPE Lindner Messe Düsseldorf Messe Frankfurt Exhibition 46 41 10, 18 8 47 21, 24 16 7 Mikroclean 40 MLR System 44 nora systems flooring systems 29 Paul Hartmann 32 Phillips Medisize 44 profi- con 9 profi- con Contamination Control 3 ReinraumAkademie 50, Beilage Sanitized 30 Sartorius Corporate Administration 25 Schülke & Mayr 11 StarLight Sensorik Lichtleitsysteme 48 STERIS Deutschland 38 Trelleborg Sealing Solutions Germany 6 TSI 49 VDI Verein Dt. Ingenieure 49 VDMA Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau VWR International basan 9 6 Walther- Präzision Carl Kurt Walther 49 Warnecke & Boehm 36 Weiss Klimatechnik Geräte- und Anlagenbau 22 Wellmann Anlagentechnik 46 WIKA Alexander Wiegand 49 WZB Werkstatt f. behinderte Menschen der Lebenshilfe gGmbH 13 Yaskawa Europe 44 ZVO Zentralverband Oberflächentechnik 8 Herausgeber Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA GIT VERLAG Geschäftsführung Dr. Jon Walmsley Roy Opie (Director) Produktmanager Dr. Michael Reubold Tel.: +49 6201 606 745 [email protected] Chefredaktion Dr. Roy T. Fox Tel.: +49 6201 606 714 [email protected] Freie Mitarbeit Annette v. Kieckebusch-Gück Birgit Arzig Anzeigen Roland Thomé (Leitung) Tel.: +49 6201 606 757 [email protected] Bettina Willnow Tel.: +49 6201 606 770 [email protected] Dr. Katja Habermüller Tel.: +49 6201 606 719 [email protected] Dr. Heiko Baumgartner Tel.: +49 6201 606 703 [email protected] Redaktionsassistenz Bettina Wagenhals Tel.: +49 6201 606 764 [email protected] Herstellung Christiane Potthast Kerstin Kunkel (Anzeigen) Elli Palzer (Layout+Litho) Sonderdrucke Dr. Roy T. Fox Tel.: +49 6201 606 714 [email protected] Adressmanagement Silvia Amend Tel.: +49 6201 606 700 [email protected] Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA GIT VERLAG Boschstraße 12 69469 Weinheim Tel.: +49 6201 606 0 Fax: +49 6201 606 792 [email protected] www.gitverlag.com Bankkonten Commerzbank AG, Mannheim Konto-Nr.: 07 511 188 00 BLZ: 670 800 50 BIC: DRESDEFF670 IBAN: DE94 6708 0050 0751 1188 00 Erscheinungsweise 5 Ausgaben im Jahr Druckauflage 14.000 (IVW-Auflagenmeldung, Q3 2014: 12.098 TvA) 16. Jahrgang 2014 Abonnement 2015 5 Ausgaben 55,00 € zzgl. 7 % MwSt. Einzelheft 15,40 € zzgl. MwSt. und Porto Schüler und Studenten erhalten unter Vorlage einer gültigen Bescheinigung 50 % Rabatt. Abonnement bestellungen gelten bis auf Widerruf; Kündigungen 6 Wochen vor Jahresende. Abonnementbestellungen können innerhalb einer Woche schriftlich widerrufen werden, Ver sandreklamationen sind nur innerhalb von 4 Wochen nach Erscheinen möglich. Originalarbeiten: Die namentlich gekennzeichneten Beiträge stehen in der Verantwortung des Autors. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. 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CLEANROO 3 dline: April 1 Editorial Dea adline: May 11 De Advertising More information? Editor in Chief | Roy Fox Tel.: 06201-606714 | [email protected] Advertising | Roland Thomé Tel.: 06201-606757 | [email protected] www.gitverlag.com/go/reinraumtechnik © NEJRON PHOTO | Fotolia CLEANROOMS?