Pressespiegel - Tschechien, Südböhmen
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Pressespiegel - Tschechien, Südböhmen
Pressespiegel - Tschechien, Südböhmen Dezember 2013 Tschechien Tschechischer Skiverband sei mit 110 Jahren ältester der Welt (Radio Praha 1.12) Am vergangenen Sonntag sind die tschechischen Biathleten mit einem großartigen Erfolg in die olympische Saison gestartet: Im schwedischen Östersund gewannen sie das Weltcuprennen in der Mixed-Staffel. Biathlon wird jedoch erst seit knapp 50 Jahren als eigenständiger Sport geführt und zählt so auch nicht zu jenem Skiverband, der als ältester der Welt gilt: der Verband der Skiläufer der Tschechischen Republik. Er wurde jüngst 110 Jahre alt. Seine drei Gründungsmitglieder waren der Böhmische Skiklub Prag (Cesky Ski klub Praha), der Riesengebirgsskiverein Ski Jilemnice (Krkonossky lyzarsky spolek Ski) und der Skiklub Vysoke nad Jizerou. Erster Vorsitzender des Verbandes war Jan Buchar, Leiter einer kleinen Schule in der Nähe von Jilemnice. Sein Nachfolger im Amt wurde der weithin bekannte Sportpionier Josef Rössler-Orovský. Er brachte schon im Jahr 1906 den Vorschlag ein, einen internationalen Skiverband zu gründen. Vertrauen zum Präsidenten Zeman lässt nach (Parlamentni listy 2.12.) Dies ergibt sich aus einer Meinungsumfrage der Agentur CVVM, die Vertrauen der Bürger in einzelne Staatsinstitutionen ermittelt hat. Den deutlichsten Verfall des Vertrauens kann man beim Präsidenten M. Zeman feststellen. Jetzt liegt sein Vertrauen bei etwa 39%, nach Amtsantritt im April waren es dabei noch 61%. Das Vertrauen in den Präsidenten haben meistens nur Befragte über 60 Jahre. Des grössten Vertrauens erfreuen sich die Bürgermeister – 59%. Kleinstes Vertrauen hat wie immer das Abgeordnetenhaus – 15%. Tabelle: Vertrauen der Bevölkerung in Institutionen Erläuterungen: Duvera=Vertrauen; Prezident=Präsident; Vlada=Regierung; Poslanecka snemovna= Abgeordnetenhaus; Senat= Senat; Krajské zastupitelstvo=Kreisvertretung; Obecni zastupitelstvo= Gemeindevertretung; Starosta= Bürgermeister; Hejtman=Kreishauptmann; Deutschland lockt tschechische Ärzte mit Löhnen über 100.000 CZK, ohne Erfolg (iDNES 2.12.) 1 Deutsche Krankenhäuser suchen in Tschechien schon langfristig Ärzte und Krankenschwester, wobei die Gehälter für junge Ärzte mit gerade abgeschlossenem Studium der Medizin bei mehr als 100.000 CZK liegen. Nach Krankenhäusern im tschechischen Grenzland seien aber die Abwanderungen der Ärzte trotzdem nur vereinzelt. Nach Informationen der Tschechischen Ärztekammer gehe jedes Jahr ungefähr ein Fünftel der Absolventen des Medizinstudiums ins Ausland. Die Zahl der Abwanderungen habe im Jahre 2010 mit 800 Ärzten ihren Höhepunkt erreicht, sagte Vorsitzender des Ärztegewerkschaftsklubs M. Engel. Aufgrund vom Gesundheitsministerium für die abwandernden Ärzte ausgestellten Zertifikaten über medizinische Universitätsausbildung wurde folgende Statistik zusammengestellt: Zahl der ausgestellten Zertifikate: 2013 352 2012 534 2011 900 2010 610 2009 265 Diese Zahlen sagen aber nichts darüber aus, ob die Ärzte nur wegen eines kurzzeitigen Studienaufenthaltes, für z. B. 2 Jahre oder für immer auswandern. Nach heutigem tschechischen Gesundheitsminister Holcat, der vorher den Posten des stellvertretenden Direktors des Krankenhauses in Prag-Motol bekleidete, seien die ausländischen Erfahrungen der Ärzte sehr nützlich. Die meisten jungen tschechischen Ärzte, die er gesprochen und gefragt habe und die ins Ausland gehen, wollen nämlich wieder nach Hause zurückkehren. Die slowakischen Ärzte wollen dagegen im Ausland bleiben, sagte Holcat. Hauptmotiv der Abwanderung sei bei tschechischen jungen Ärzten der Gehalt, der beim Antritt nominal bis viermal höher ist als in Tschechien, so hat die Lage ein in Deutschland tätiger tschechischer Internist geschildert. Nach Statistik macht heutzutage der Durchschnittsgehalt der Ärzte in tschechischen Krankenhäusern knapp 60.000 CZK. Der Antrittsgehalt liegt allerding wesentlich niedriger. Nach dem erwähnten Arzt seien aber in einem deutschen Krankenhaus meistens auch die Firmenkultur und besseres Klima auf dem Arbeitsplatz als in Tschechien zu erwarten. Nach Minister Holcat wurde in Tschechien in letzten Jahren das sehr gut funktionierende Ausbildungssystem (Attestationen) leider zerrüttet, was die jungen Ärzte zur Abwanderung motiviert. Für sie sei es einfacher, ihre Attestation und entsprechende Fachbescheinigung in Deutschland zu erwerben sagte Holcat. Tschechische Universitäten verlassen in letzten Jahren immer mehr neue Ärzte und auch dank der Zuwanderung aus dem Ausland herrsche in Tschechien auch bei gewisser Abwanderung kein Ärztemangel, erklärt Holcat. Nur in diesem Jahr wurde in Tschechien bei 196 ausländischen Ärzten ihre Ausbildung anerkannt, im Vorjahr waren es 118 Fälle. Ärzte-Zuwanderung 2013 196 2012 118 2011 287 2010 125 2009 181 Z. B. im Krankenhaus Breclav (Ostmähren) sind von 780 Angestellten 130 slowakische Ärzte und Krankenschwester. Dasselbe meldet Ostrava in Schlesien. Mit slowakischem Personal haben die Krankenhäuser angeblich überhaupt keine sprachlichen oder ethnischen Probleme. 2 Achtung ! Präsident Zeman will angeblich L. Zaoralek nicht zum Minister ernennen (Parl. listy 4.12.) L. Zaoralek - langfristiger Schattenminister der Sozialdemokraten für Auswärtiges Amt und nächster Parteikollege von B. Sobotka (der als künftiger Regierungspräsident mit der Bildung der Regierung beauftragt ist) könnte mit seiner eventuellen Ernennung zum Aussenminister Probleme haben. Die Tageszeitung Pravo hat in einem Artikel informiert, dass Zaoralek vom Präsident Zeman als Minister unakzeptabel sei. Zaoralek steht nämlich auf der Zemans Liste von Verrätern, die vor 10 Jahren in der Präsidentenwahl ihre Stimmen für Zeman nicht abgegeben haben. Auf der Liste ist zwar auch B. Sobotka, mit ihm dürfte sich aber nach Ausscheidung von Vizechef der Sozialdemokratie M. Hasek Präsident Zeman schon versöhnt haben. Die Fachjuristen führen jetzt in den Medien eine Diskussion, wie soll die Verfassung wirklich interpretiert werden und ob sie dem Präsidenten ermöglicht, die von Sobotka vorgeschlagenen Minister nicht zu ernennen. Die Verfassung lautet: Der Präsident ernennt Minister, die ihm der mit Regierungsbildung vom Präsidenten beauftragte Politiker vorschlägt. Die meisten Verfassungsexperten meinen, dass Zeman die vorgeschlagenen Minister nur formell zu bestätigen hat und die Ernennung nicht ablehnen kann. Dieser Widerspruch könnte aber bis zum Verfassungsgericht gelangen, signalisieren andere Verfassungsexperten. Sobotka hat sich dabei hören lassen, er würde auf der Ernennung von Zaoralek trotzdem bestehen. Schwarzenberg befürchtet autoritäre Regierung der entstehenden Koalition (Radio Praha 8.12.) Die Partei Top 09 ist der größte Verteidiger der parlamentarischen Demokratie vor den Attacken von Präsident M. Zeman und dem Chef der Ano-Partei, Andrej Babis. Dies war eine der Kernaussagen von Parteichef Karel Schwarzenberg in seiner Eröffnungsrede auf dem Top-09-Parteitag am Samstag in Prag. Als Beleg für seine Aussage zog der frühere Außenminister die bislang nicht geglückte Wahl des vierten Stellvertreters von Abgeordnetenhauschef P. Gazdik zu Rate. Die Tatsache, dass der Kandidat seiner Partei bereits in zwei Wahlgängen nicht das Vertrauen erhielt, zeuge davon, dass die entstehende Koalition der Sozialdemokraten (CSSD), der Ano-Partei und der Christdemokraten (KDUČSL) offenbar Angst vor seiner Partei habe. Er, so Schwarzenberg, habe wiederum die Befürchtung, dass die voraussichtlichen Koalitionäre autoritär regieren und die demokratischen Prinzipien ignorieren könnten. Babis habe immerhin davon gesprochen, dass er das Parlament als eine überflüssige Institution ansehe. Und der ehemalige Sozialdemokrat, Präsident Zeman, habe ebenso zu verstehen gegeben, dass er das Abgeordnetenhaus nicht unnötig beachten, sondern seinen eigenen Weg gehen werde, unterstrich Schwarzenberg. Auf dem zweitägigen Parteitag stellt sich Schwarzenberg für das Amt des Parteivorsitzenden erneut zur Wahl. Die Vizechefin der ODS, Miroslava Nemcova, bot in ihrer Gastrede an, dass beide konservativen Parteien ihre Kräfte für die Senats- und Kommunalwahlen im Jahr 2014 bündeln sollten. Abgeordnetenhaus billigt den Haushaltsentwurf für 2014 in erster Lesung (Radio Praha 8.12.) Das Abgeordnetenhaus in Prag hat am Freitag in erster Lesung den Entwurf des Staatshaushalts für das Jahr 2014 gebilligt. Der noch von der Regierung des scheidenden Premiers J. Rusnok vorgelegte Entwurf sieht ein Defizit von umgerechnet 4,15 Milliarden Euro vor, das sind rund 450 Millionen mehr als im Haushalt dieses Jahres. Der Entwurf geht von 1,3 Prozent Wirtschaftswachstum des Landes aus. Laut Premier Rusnok entspreche der Haushaltsentwurf dem Mandat seiner Regierung und dem Stand der Volkswirtschaft. 3 Ähnlich äußerte sich der scheidende Finanzminister Jan Fischer. Sein Vorgänger im Amt, Top 09-Spitzenpolitiker Miroslav Kalousek, kritisierte indes die Eile, mit der der Entwurf in den verbleibenden Tagen des Jahres nun durchgepaukt werden soll. Dies ermögliche keine angemessene Debatte, so dass man sich am Rande eines Verfassungsverstoßes bewege, monierte Kalousek. Chef der Sozialdemokraten Bohuslav Sobotka will den Etat noch in diesem Jahr verabschieden und so ein Haushaltsprovisorium vermeiden. Ano-Parteichef Andrej Babiš, der als heißester Kandidat für das Amt des Finanzministers gehandelt wird, will wiederum eine Staatsreserve schaffen. Sie soll rund ein Zehntel der Gesamtsumme aller betrieblichen Ausgaben betragen, erklärte Babis. Petition für F. Porsche im Internet haben schon viele Unzufriedene unterschrieben (iDNES 9.12.) Historiker, Politiker, Automobilisten – sie alle haben sich mit heiklem Thema der nazistischen Vergangenheit vom Autodesigner Ferdinand Porsche auseinandergesetzt, der in Vratislavice in Nordböhmen geboren wurde. Computerfachmann Reiner aus Liberec hat jetzt eine Petition gestartet und sammelt Unterschriften von Personen, die Entfernung von Infotafeln über F. Porsche in Vratislavice ablehnen, die Gemeinde Vratislavice plant. Gemeinde Vratislavice argumentiert damit, dass Porsche im zweiten Krieg ein SS-Mitglied war. Bis jetzt gibt es aber keine Beweise, dass Porsche an irgendeinen Kriegsverbrechen beteiligt war, und dass F. Porsche in Vratislavice geboren wurde ist eine Tatsache, sagte Reiner. Aktivist P. Hrstka meint dagegen, die Infotafeln gleichen einer Nazismus-Propagation. Hrstka ist auch mit einer Petition für Entfernung der Infotafeln über F. Porsche gekommen, die bis jetzt etwa 150 Bürger unterschrieben haben und hat deswegen gleichzeitig eine Strafanzeige gegen die Gemeinde erstattet, die für die öffentlich errichteten Infotafel verantwortlich ist. Die Polizei ermittelt aber in dem Fall nicht, sie hat ihn aufgeschoben. Jedenfalls ist zu der kontroversen Frage jetzt eine heftige Diskussion im Internet im Gange. Die vom Reiner gestartete Petition haben inzwischen 600 Menschen unterschrieben, womit die Unterschriftenzahl unter der Petition von Hrstka übertroffen wurde. Neuerdings hat auch der Präsident des tschechischen „Porsche Classsic Clubs“ M. Bumba für das Rathaus Partei genommen. Gemeinde Vratislavice n. Nisou sollte eher die Tatsache nutzen, dass sie so einen berühmten gebürtigen hat, und davon im Tourismus profitieren, sagte Bumba. Steigende Tendenz: Kriminalität in Tschechien steigt um 7% (Tyden 9.12.) Von 19.000 Straftaten von Januar bis Oktober 2013 waren 2/3 Diebstähle. Von steigender Kriminalität sind vor allem Prag und Kreise Usti n.L. sowie Mährisch-Schlesien betroffen. Nach der Statistik haben unterjährig z. B. Einbrüche um 24% zugenommen, im Gegenteil sind Raubüberfälle um 10% gesunken. In der letzten Zeit bekommt die Polizei auch mehr Anzeigen als früher, die wirtschaftliche Kriminalität betreffen. Nach Aussage des Polizeipräsidenten Cervicek habe zu der negativen Statistik auch die Tatsache beigetragen, dass 1/3 von aufgrund der Amnestie von V. Klaus entlassenen 6300 Strafgefangenen ein Drittel wieder wegen neuer Straftaten verfolgt wird. Koalitionsvertrag: Steuern bleiben unverändert, Patientengebühren werden abgeschafft (Radio Praha 11.12) Die Sozialdemokraten /CSSD/, die Partei Ano und die Christdemokraten /KDU-CSL/ wollen künftig gemeinsamen in Tschechien regieren. Am späten Dienstagabend wurden die letzten inhaltlichen Hürden dafür ausgeräumt. Die Partner haben sich auf dem Koalitionsvertrag verständigt. Meinungsdifferenzen in der Steuerpolitik und beim Thema Gesundheitswesen wurden gelöst, der mehr als 40 Seiten lange Entwurf liegt auf dem Tisch. 4 Vor knapp zwei Monaten hatten vorgezogene Neuwahlen in Tschechien stattgefunden. Die Sozialdemokraten wurden mit 20 Prozent die stärkste Partei im Abgeordnetenhaus. Anfang November nahmen sie die Verhandlungen mit der Ano-Partei als zweitstärkster Fraktion auf, später stiegen auch die Christdemokraten ein. Am Dienstag legten diese drei Partner ihren Koalitionsvertrag vor. Im nächsten Schritt muss das Dokument von jeder der drei Parteien der möglichen künftigen Regierungskoalition verabschiedet werden. Die Sozialdemokraten wollen zusätzlich noch ihre Mitglieder über die Vereinbarungen abstimmen lassen. In der kommenden Woche werden dann Verhandlungen über Personalfragen und die Verteilung der Ressorts aufgenommen. Die Christdemokraten verlangen einen Ministersitz mehr, als ihnen bisher angeboten wurde. Vizeparteichef Jurecka: „Ich kenne keine Partei, die nur zwei Minister in einer Regierungskoalition gehabt hätte. Wir möchten mit unseren Partnern darüber verhandeln, dass die Christdemokraten mindestens drei Ressorts leiten können.“ Anzeige wegen Amnestie von Klaus: Expremier Necas macht Ausflüchte und weis nicht wohin (Parl. listy 17.12.) Veröffentlichter Text der Abhörung des ehemaligen Regierungschef P. Necas, wo Necas erklärt hat, bei der Amnestie habe sich um Unterschrift für Unterschrift gehandelt, hat Spekulationen angeregt, dass Necas mit Klaus ein unsauberes Geschäft machte, indem er seine Zustimmung mit der umstrittenen Amnestie mit damaligem Präsidenten Klaus gegen seine Unterschrift unter einem Massnahmenpaket der Regierung ausgetauscht hat. Gründungsmitglied der Bürgerinitiative „Geben sie uns unseren Staat zurück“ J. Kuchar sei davon überzeugt, dass es sich nicht nur um Vermutungen handle, sondern dass ein Austauschhandel zwischen Klaus und Necas wirklich stattgefunden hat. Schon fast ein Jahr bemüht sich die erwähnte Bürgerinitiative jene Personen zu Verantwortung zu bringen, die ihre Unterschriften dieses Jahr unter die Amnestie setzten. Dank dieser Amnestie wurden aus Gefängnissen 6.500 Häftlinge freigelassen und für bedingte und alternative Strafen wurden weitere Zahntausende amnestiert. Die meiste Kritik hat auf den Abolitionsartikel der Amnestie gezielt, der einige umfangreichen Wirtschaftsstraftaten mit Schäden in Milliardenhöhe betrifft. Auch deswegen hat sich die Bürgerinitiative an den Senat mit der Aufforderung gewendet, den Präsidenten Klaus wegen Hochverrat anzuklagen. Auch nachdem das Verfassungsgericht das Verfahren stoppte und wollte sich mit der Klage des Senates gegen V. Klaus nicht mehr befassen, hat es die Bürgerinitiative nicht aufgegeben. Sie hat im Frühling d. J. gegen damaligen Regierungschef P. Necas für seine Unterschrift unter die Amnestie von Klaus eine Strafanzeige wegen Verdacht des Missbrauchs der Zuständigkeit eines Amtsträgers oder Vereitelung der Handlung eines Amtsträgers aus Fahrlässigkeit erstattet. Diese Strafanzeige hat die Polizei aber verschoben. Ehemaliger Regierungschef P. Necas musste sich völlig dessen bewusst sein, dass die Fassung der Amnestie nicht in Ordnung ist. Auch das hat für Necas aber keine definitive Ruhe gebracht, weil Server Aktualne.cz eine Information veröffentlichte, dass Necas in einem abgehörten Gespräch im Januar der Leiterin seines Sekretariates J. Nagova gesagt haben dürfte, er habe seine Unterschrift unter der Amnestie gegen Zustimmung des Präsidenten mit dem Massnahmenpaket der damaligen Regierung ausgetauscht. Die Amnestie ist ein schreckliches Malheur, sagte damals Necas nach Polizeiprotokoll ins Telefon, er könne offen sagen, es war Unterschrift gegen Unterschrift. Die Bürgerinitiative vertritt die Meinung, dass die Amnestie klare Merkmale einer Absicht zeigt, eine Gruppe von Personen freizusprechen, die im zweiten Artikel der Amnestie der 5 Strafverantwortung entzogen wurde. Und das ist nach unserer Meinung gerade der Grund, warum es Sinn hat, die Strafanzeige wiederholt zu erstatten, sagte J. Kuchar. Abgeordnetenhaus billigt Haushaltsentwurf für 2014 definitiv (Radio Prag 19.12.) Das Abgeordnetenhaus hat am Donnerstag den Haushaltsentwurf für das kommende Jahr in abschließender Lesung gebilligt, der Haushalt war von der Interimsregierung Rusnok ausgearbeitet worden. Der Etatentwurf sieht ein Defizit von 112 Milliarden Kronen (rund 4 Milliarden Euro) vor. Das ist ein Anstieg von rund 440 Millionen Euro gegenüber dem laufenden Jahr. Für den Budgetplan stimmten am Donnerstag 109 der 194 anwesenden Abgeordneten, 39 waren dagegen. Der Haushaltsplan muss noch von Staatspräsident Zeman unterzeichnet werden. Das Finanzministerium in Prag erwartet ein Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent im kommenden Jahr und schätzt, dass das Defizit unter der Maastricht-Grenze von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bleiben wird. Finanzministerium und Notenbank des EUStaats haben der Regierung in dieser Woche dennoch empfohlen, sich nicht auf ein Zieldatum für die Euro-Einführung festzulegen. Neue Regierung vereinbart, Milliardär Babis /ANO/ soll Finanzminister werden, KDUCSL hat das Agrarministerium bekommen (aktualne 22.12.) Faktischer Sieger der Parlamentswahlen vom Oktober A. Babis (Bewegung ANO) wird den Posten des Finanzministers und parallel damit des Vizepremiers der neuen Regierung bekleiden. Die Regierung wird 17 Mitglieder haben und im Parlament über eine Mehrheit von 111 Sitzen (Von 200) verfügen (Koalition CSSD+ANO+KDU-CSL). Die Sozialdemokraten (CSSD) werden den Posten des Regierungspräsidenten (wahrscheinlich B. Sobotka) plus 7 Ministerien besetzen, ANO soll A. Babis als Vizepremier und gleichzeitig Finanzminister plus weitere 5 Minister delegieren, Christliche Demokraten (KDU-CSL) werden den Parteichef Belobradek als Vizepremier plus weitere zwei Minister für Kultur und Landwirtschaft haben. KDU-CSL hat war dabei längere Zeit intensiv bestrebt, das Agrarministerium zu bekommen und hat in diesem Zusammenhang sogar mit dem Austritt aus der Koalition und mit Rückzug in die Opposition gedroht. Deswegen haben letztendlich CSSD und KDU-CSL einen Kompromiss ausgemacht und das Agrarministerium der KDUCSL überlassen. Das Regierungsprogramm ist schon ausgehandelt, es wird derzeit noch die Besetzung der Ministerposten noch präzisiert. Letztes Hindernis auf dem Weg zur neuen Regierung kann Präsident M. Zeman darstellen, der vor Ernennung der Minister Einwände gegen einige Kandidaten auf die Ministerposten hat und deswegen werden die Vorsitzenden der Koalitionsparteien noch am Sonntag zusammenkommen. Präsident M. Zeman hat nämlich die Ernennung von M. Stropnicky (ANO) auf den Posten des Verteidigungsministers aus fachlichen Gründen sowie die Ernennung von L. Zaoralek (CSSD) in Zweifel gestellt. Die Burg-Administrative habe nach Presseartikeln für M. Zeman vor einigen Wochen eine Rechtsanalyse vorbereitet, wie Zeman einige Kandidaten für die Ministerposten ablehnen könnte. Nach Verfassungsexperten müsste dazu der Präsident einen wirklich schwerwiegenden Grund haben. CSSD scheint aber darüber mit Zeman doch eine Konfrontation zu erwarten. J. Dientsbier (CSSD) als möglicher neuer Minister ist der Meinung, dass man eventuelle Zemans Ablehnung eines vorgeschlagenen Ministers als einen Streit vor das Verfassungsgericht bringen könnte. Neujahrs-Verteuerung: Tschechische Zeitungen bringen eine unerwartete Mitteilung (Parl. listy 27.12.) 6 Im Gegensatz zum vergangenen Jahr erwarte diesmal die Tschechen keine grosse Preissteigerung. Im Gegenteil – Strom und Gas werden billiger (voraussichtlich Strom um 5%, Gas um1%), infolge der Abwertung der tschechischen Krone werden aber importierte Waren doch teurer, aber nach Meinung der Analytiker erst in der zweiten Jahreshälfte 2014. Im kommenden Jahr sollen wir auch die niedrigste Inflation in letzten 11 Jahren erleben, die Preise sollen nur um 1-1,5% steigen. Gewissen Einfluss auf niedrige Preissteigerung haben auch die Gemeindewahlen im Herbst 2014. Viele Gemeinden, die Eigentümer der Wasserversorgung sind, waren deswegen bemüht, den Wasserpreis wenn möglich nicht zu erhöhen und die Müllabfuhr, Vermögenssteuer oder Fahrpreise in städtischen Verkehrsmitteln unverändert zu lassen. Kritik der Presse: Rede des Präsidenten war nur Selbstlob (Tyden.cz 27.12.) Die Presse kritisiert in der Rede besonders Absenz einer Zukunftsvision und ist darüber mit den Spitzenpolitikern einig. Die Rede mangelte an einem tieferen Inhalt, schrieb die Presse. Die Zeitung Lidove Noviny (LN) hat die Rede für die schwächste Botschaft des Präsidenten seit 1990 bezeichnet. Die Rede habe die Gesellschaft statt Einigung stark polarisiert. M. Zeman habe angeblich keine Ahnung, welchen Weg er kommendes Jahr einschlagen soll, ganz zu schweigen über seine Vorstellungen hinsichtlich der Zukunft des Landes. Chefredakteur von LN S. Leko hat in dem Artikel nicht vergessen zu sagen, es war Rede eines Präsidenten der sehr gut weiss, dass er zum Präsidenten nicht mehr gewählt würde, wenn die Wahlen morgen stattfinden. Nach Hospodarske noviny (HN) war es verblüffend, wie wenig der Präsident über die Sorgen und Freuden der Mitbürger gesprochen hat und wie viel Zeit er im Gegenteil der Aufzählung dessen widmete, was er selbst gutes, erfreuliches und weitblickendes getan hat. Im Kommentar der Zeitung Mlada Fronta (MFd) steht: Zeman habe sich selbst gelobt, und sonst nichts über die politische, wirtschaftliche, ganz zu schweigen über geistige Krise gesagt. Diese Unbestimmtheit der Rede sei nach MFd aber für Zeman selbst auch ein „Vorteil“, denn weil er nichts sagte, kann man auch nichts analysieren und kritisieren….. Es taucht langsam eine Mehrheit auf, die Zersplitterung der Regierungen durch Einführung einer neuen Wahlordnung verhindern will (iDNES 28.12.) Nicht nur die Vertreter der neuen Drei-Koalition sondern auch Politiker anderer Parteien im neuen Parlament mit Ausnahme von Kommunisten (KSCM) wollen bei Parlamentswahlen Mehrheitselemente verstärken. Es kann sein, dass schon bei den nächsten Parlamentswahlen in nicht ganz vier Jahren die Wahlzettel anders aussehen. Statt langen Kandidatenlisten einzelner Parteien werden sie nur einen oder zwei Namen tragen. Die Bewegung ANO möchte ein zweirunden-Mehrheitssystem einführen, das die Zersplitterung der politischen Szene verhindert. Solches Mehrheitssystem würde allerdings wesentlich mehr Wahlkreise bedeuten, aus denen immer nur ein oder zwei Kandidaten aus beliebigen Parteien mit den meisten Stimmen gewählt würden. Andere Kandidaten würden ins Parlament nicht aufsteigen. Dabei würde wichtigere Rolle eine starke Persönlichkeit und weniger Parteizugehörigkeit spielen. Die Parlamentarier wollen zu diesem Zweck nächstes Jahr einen Unterausschuss zwecks Verfassungsänderung einführen, der sich mit dieser Idee näher befasst. Südböhmen Wiederbelebung des verschollenen Ruhms der Eisenbahn (TAd 2.12.) 7 Die Eisenbahnstrecke Wien-Prag hat heutzutage in Südböhmen nur regionale Bedeutung, die Österreicher wollen das aber ändern. Letzter direkter Schnellzug Prag-Wien war am 1. Juni 1996 in Veseli n.L. zu sehen. Seitdem verzeichnet die Franz-Josefs Bahn einen Verfall. Ihren ehemaligen Glanz wollen jetzt die österreichischen Nachbarn beleben. Deswegen haben sie mit dem Bürgermeister von Veseli n.L. V. Mateju Verbindung aufgenommen, um für ihre Idee auch die tschechische Seite zu gewinnen. In der Vergangenheit sind Züge aus Prag nach Wien immer über Veseli n.L. gefahren. Nach Ausbau des neuen Eisenbahnkorridors über Brno mit grösserer Kapazität und nach Zustimmung der EU hat aber die kürzere Strecke über Veseli und Gmünd an Bedeutung verloren. Von neuem Zentralbahnhof in Wien bis nach Gmünd wurde jetzt aber die Strecke inzwischen umgebaut und während die Fahrt über Brno fast 5 Stunden dauert, würde sich die Fahrzeit über Gmünd und Veseli n. L. auf 3,5 Stunden verkürzen. Das ist auch der Grund, warum sich die österreichischen Nachbarn dafür interessieren. Es würde u. a. auch für Südböhmen eine wichtige internationale Eisenbahnverbindung bringen. Die Strecke von Gmünd nach Prag wurde von den Schwarzenbergen ausgebaut und im Jahre 1871 in Betrieb gesetzt. In 80. Jahren des 19. Jahrhunderts wurde auch die Strecke über Budweis nach Linz fertiggestellt und damit hat sich der Weg nach Südeuropa eröffnet. Um die Wende des 20. Jahrhunderts haben diese Strecke auch wichtige Züge von Prag bis nach Rom benutzt. Die Wiederbelebung der Verbindung Prag-Wien über Veseli n.L. und Gmünd ist als eine neue Idee erst jetzt mit dem Bau des sog. tschechischen IV. Eisenbahnkorridors Prag-Budweis wieder in den Vordergrund getretten. Dieser Korridor, der schon seit einigen Jahren modernisiert wird, soll auch gute Parameter haben (Geschwindigkeit bis 160 km/h). Und gerade diese Südverbindung wäre eine gute Alternative für überlastete Strecke Prag-Brno sowie eine Voraussetzung für die Idee der österreichischen Nachbarn, die eine Unterstützung von tschechischer Seite verdient. Das würde bedeuten, auch den restlichen Abschnitt vom Eisenbahnkorridor IV. zwischen Veseli n.L. und C. Velenice /Gmünd/ von etwa 40km zu modernisieren und vor allem die Mittel dafür zu finden… AKW Temelin hat zum dritten Mal ökologisches Prestigezertifikat erworben (JC Novinky 3.12.) Nach dem Ergebnis eines ökologischen Umweltaudits der internationalen Audit-Gesellschaft Det Norske Veritas, erfüllen die Atomkraftwerke Dukovany und Temelin die internationalen Normen für Umweltschutz (ISO 14001:2004). Damit gehört Temelin zum Dutzend weiterer Firmen in Südböhmen, die dieses für drei Jahre ausgestelltes Zertifikat besitzen. AKW Temelin besitzt das Zertifikat seit 2004 und hat ihn in 2007 und 2010 erneuern müssen. AKW Temelin sei ein umweltschonendes Kraftwerk, sagte Direktor J. Stepanovsky. Dank der Stromerzeugung in Temelin muss man nicht 15 Mio. Tonnen Kohle im Jahr verbrennen und mit 12 Mio. Tonnen CO2 die Atmosphäre zu belasten, so Stepanovsky. Bewegung „Süd-Böhmer 2012“wollte Kreishauptmann Zimola abberufen (Reg. Noviny 5.12) Dieser Versuch der Bewegung „Süd-Böhmer 2012“ ist allerdings gescheitert, indem ihr Vorschlag in das Tagungsprogramm der Kreisvertretung nicht aufgenommen wurde. Nur 18 Stimmen waren dafür, 27 dagegen und 7 Kreisvertreter haben sich der Stimme enthalten. Man hätte 28 Stimmen (von 52 stimmberechtigten) gebraucht um den Vorschlag durchzubringen. Südböhmer 2012 sind dabei dagegen, dass Kreishauptmann J. Zimola parallel die Funktion des Kreishauptmanns und des neuerdings gewählten Abgeordneten inne hat. Bewegung „SüdBöhmer 2012“ hat deshalb nach Worten deren Vertreters und Bürgermeisters von Strakonice P. Vondrys J. Zimola schon in voriger Tagung der Kreisvertretung aufgefordert, bis zur jetzigen Tagung auf eine der Funktionen zu verzichten. Beide Funktionen können parallel 8 nicht vollwertig ausgeübt werden, so Vondrys. Zimola hat dieser Aufforderung aber nicht Folge geleistet und will dies erst nach 6 Monaten entscheiden. Diese Frist betrachtet aber die Bewegung „Süd-Böhmer 2012“ als unannehmbar. Darüber hinaus hat Vondrys darauf hingewiesen, dass Zimola im Zusammenhang mit dem Treffen beim Präsident Zeman beim Lügen ertappt wurde. Er habe uns etwas behauptet und etwas anderes den Journalisten gesagt. Damit habe Zimola allen Leuten in Südböhmen gelogen und durch seine Teilnahme am Putsch in der Führung der Sozialdemokratie die politische Stabilität im Lande gefährdet, so Vondrys. Parlamentsabgeordnete aus Südböhmen besetzen Parlamentsausschüsse und haben Aussichten, auch 2 Ministerposten in der neuen Regierung zu bekommen (iDNES 10.12.) Aussichten auf Ministerposten im Bereich Arbeit und Soziales hat Bürgermeister von Dacice J. Bartosek (Christlich demokratische Union -KDU-CSL) und J. Mladek aus Tabor (wahrscheinlich Ministerium für Handel und Industrie). Wichtige Funktion (Vizevorsitzende des Parlaments) hat auch der Kommunist V. Filip. Insgesamt wurden aus Südböhmen 12 Abgeordnete ins Parlament gewählt, die sich für die Interessen der Region einsetzen möchten. Verteilung deren Funktionen in Parlamentsausschüssen: Jiri Zimola (Sozialdemokratie/CSSD) - Ausschuss für Europäische Angelegenheiten - Öffentliche Verwaltung, Regionalentwicklung Jan Mladek (CSSD) - kein Ausschuss Vitezslav Jandak (CSSD) - Wissenschaft, Bildung, Kultur, Jugend, Sport - Wahlausschuss Radka Maxova (Bewegung ANO) - Kontrollausschuss - Sozialpolitik Roman Kubicek (ANO) - Haushaltsausschuss - Kontrollausschuss Vojtech Filip (Kommunisten/KSCM) - Organisationsausschuss Alena Nohavova (KSCM) - Sozialpolitik - Gesundheitswesen Zdeněk Bezecny (TOP 09) - Sicherheitsausschuss František Vacha (TOP 09) - Wissenschaft, Bildung, Kultur, Jugend, Sport Jan Zahradnik (Bürgerdemokraten/ODS) - Europäische Angelegenheiten - Umwelt Karel Prazak (Bewegung Usvit) - Wirtschaftsausschuss - Öffentliche Verwaltung, Regionalentwicklung Jan Bartosek (KDU-CSL) - Sozialpolitik Übung der Rettungsdienste Südböhmens und Niederösterreichs in Gmünd (JC Novinky 16.12.) Am Freitag hat in Gmünd im Rahmen des grenzüberschreitenden Projektes „Healthacross Practice“ eine gemeinsame Übung der Rettungsdienste aus Niederösterreich und Südböhmen stattgefunden. Im Mittelpunkt stand die Zusammenarbeit der Rettungsmannschaften beider Länder für den Fall eines ausserordentlichen Ereignisses im Grenzgebiet. Auf dem Gelände 9 der Feuerwehr Gmünd wurde Unfall eines Busses und eines LKW mit vielen Verletzten simuliert. An der Übung waren drei Rettungsmannschaften aus Südböhmen, zwei vom Roten Kreuz Niederösterreichs sowie Niederösterreichische Feuerwehr beteiligt. Trotz gewisser Bedenken wegen Sprachbarrieren zu Beginn, hat sich bald herausgestellt, dass die Rettungsleute imstande sind, effektiv und gut zusammenzuarbeiten. Die Grundverfahren sowie Ausrüstung der tschechischen und österreichischen Rettungsteams waren nämlich sehr ähnlich. Es hat sich dabei bei weitem nicht um erste solche Übung gehandelt. Gemeinsame Zusammenarbeit im Bereich der Gesundheitspflege steht im Mittelpunkt beider Grenzregionen schon seit 2008 einige Jahre. Wasserweg-Verlängerung (CT 19.12.) Letztes Hindernis auf dem Moldau-Wasserweg in Südböhmen wird abgeschafft werden. Tschechische Regierung hat nämlich den Bau einer Schleusenkammer in Hnevkovice bei Tyn n.V. für 400 Mio. CZK gebilligt. Die Urlaubsschiffsfahrt an der Moldau wird damit auf etwa 80 km verlängert (von Budweis bis zum Orlik). Die Schleusenkammer soll gegen Ende 2015 passierbar werden. Verwaltung des Nationalparks Böhmerwald (Sumava) verspricht für 2014 ein Ende von Bioziden (Regionalni noviny 19.12.) In einer Presseerklärung hat die Nationalparkverwaltung und die Verwaltung des Landschaftsnaturschutzgebietes Böhmerwald verkündet, dass im Jahre 2014 nach 10 Jahren der Borkenkäferbekämpfung die Behandlung mit Chemikalien (Biozide) zu Ende geht. Die Verwaltung wurde dabei langfristig nicht nur seitens der Umweltorganisationen, sondern auch seitens der Tschechischen Umweltinspektion und vom Umweltministerium deswegen kritisiert. Vor einigen Monaten hat das Umweltministerium dem Nationalpark (NP) sogar eine Ausnahme entzogen, die NP für den Einsatz der Chemikalien gegen Borkenkäfer für dieses Jahr hatte. Kreis Südböhmen will den Flughafen Budweis fördern, die Stadt Budweis nicht (iDNES 23.12.) Perfektes Theaterstück haben die Stadtvertreter von Budweis in ihrer letzten Sitzung vorgeführt. Drei Stunden hat das Drama über weiteres Schicksal des Flughafens in BudweisPlana gedauert. Das Ergebnis – Stadt Budweis wird den Betrieb und die Modernisierung des Flughafens mit 16 Mio. CZK nicht fördern, bei der Abstimmung haben drei Stimmen entschieden. Nur einige Tage vor dieser Entscheidung hat die Führung des Kreises Südböhmen im Gegenteil beschlossen, den weiteren Ausbau des Flughafens im kommenden Jahr mit 140 Mio. CZK zu fördern. Vor einigen Jahren am Beginn der Modernisierung des Flughafens haben sich dabei die Politiker des Kreises und der Stadt verpflichtet, den Flughafen zu unterstützen und die Stadt und der Kreis sind gemeinsam auch Eigentümer der Flughafen AG – Gesellschaft. Enttäuschung hinsichtlich der Stellungnahme der Stadt hat auch der Kreishauptmann J. Zimola zum Ausdruck gebracht. Gerade jetzt, wenn der Kreis in den kommenden Jahren in den Flughafen bis 500 Mio. CZK investieren will, sei der Boykott seitens der Stadt unverständlich. Ich hoffe, die Stadt werde ihre Haltung doch noch überdenken, so Zimola. Der Flughafen brauche jetzt dringend vorrangig ein neues Navigationssystem. Die politische Koalition der Stadt ist dabei hinsichtlich des Flughafens nicht einheitlich. Nach einigen Stadtvertretern sei der Flughafen nur eine leere Schale, schluckt intransparent das Geld und seine weitere Zukunft sei nicht klargestellt. Auch nach Oberbürgermeister Thoma sei der jetzige Flughafendirektor Ondrich nicht imstande, einen lebensfähigen Businessplan zustande zu bringen. Seltsam ist es, dass den Flughafen 10 gemeinsam zwei traditionell feindliche Oppositionsparteien unterstützen (ODS und CSSD). Nach deren mehrheitlicher Meinung habe der Flughafen gute Existenzchancen und wenn man sie jetzt begraben wird, werde es nie mehr einen Flughafen geben. In Südböhmen werden im Jahre 2014 Projekte für Milliarden gestartet oder fortgesetzt (Parl. listy 26.12.) In erster Reihe wird der Bau weiterer 4 Abschnitte der Autobahn D3 (PragBudweis…nachfolgend weiter nach Oberösterreich) eröffnet. Weitere Hunderte Millionen werden in die Modernisierung des Eisenbahnkorridors IV (Prag-Budweis….Oberösterreich), in den Flughafen Budweis, Schiffbarmachung der Moldau und in die Krankenhäuser investieret. Im Laufe des kommenden Jahres soll die Rekonstruktion des Wasserbeckens Jordan in Tabor (etwa 400 Mio. CZK) beendet und Sanierung mehrerer Umweltlasten wie in Milevsko oder Mydlovary fortgesetzt werden. Im Jahre 2014 soll auch über den Bau eines neuen Konzerthauses in Budweis für Hunderte Millionen Kronen entschieden werden. 11