- Heftarchiv - Internet World Business
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€ 4,50 I FR. 9,00 E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK 43205 INTERNET WORLD Business AUSGABE 4/15 16. FEBRUAR 2015 ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL www.internetworld.de Anzeige SEO-Strategien für Online-Shops S. 20 Content-Marketing war lange einer der großen Hype-Begriffe. Lukas Kircher, Chef der Digital-Agentur C3, erklärt, warum das Thema erwachsen wurde. Er wünscht sich Werbung, für die er keinen S. 26 Adblocker mehr braucht. So stoppen Sie Einbrecher im Webshop S. 30 Der Stellenmarkt für Internet-Fachkräfte S. 42 oder unter internetworld.de/stellenmarkt Ballern für Millionen Drohnenfreie Zone Nicht über meinem Haus Immer mehr Flugdrohnen bevölkern den Himmel und lassen Sorgen um die Privatsphäre entstehen. Wer den Luftraum über seinem Haus zur drohnenfreien Zone erklären lassen möchte, kann sich jetzt auf Noflyzone.org registrieren. Die Betreiber versprechen, die Adressen an die Drohnenhersteller weiterzugeben, diese sollen dann in den GPS-Speichern ihrer Produkte das entsprechende Gebiet sperren. Einige Unternehmen haben bereits ihre Unterstützung zugesagt – bekannte Namen wie Google, Amazon, DHL und Fedex fehlen jedoch auf der Liste. [fk] Cyber-Attacken Online-Gaming ist eine Massenbewegung – im Internet und auf Live-Bühnen weltweit ls im Oktober 2014 der Südkoreaner Kim Yoo Jin 100.000 US-Dollar Preisgeld in der Disziplin „Starface 2“ gewann, jubelten ihm vor Ort im polnischen Katowice 11.500 begeisterte Zuschauer zu – und über eine Million Gaming-Fans aus 150 Ländern verfolgten den Event als LiveStream im Internet. Online-Gaming hat längst die Massen erfasst. Rund 30 Millionen Deutsche spielen am Computer, so lautet eine Schätzung der Turtle Entertainment AG. Das Kölner Unternehmen steht hinter der ESL (Electronic Sports League) und gilt inzwischen als größter E-Sports-Veranstalter der Welt. E-Sports, das bedeutet: Spielen gegen virtuelle und reale Gegner im Netz. Trainieren, Teams bilden, Punkte sammeln, Wettbewerbe gewinnen, aufsteigen, bei LiveEvents mitmachen. Die elektronischen Sportarten unterscheiden sich jedoch erheblich von den Disziplinen, für die es olympisches Gold gibt. Die Spanne reicht von der Fußball-Simulation FIFA 15 über das SciFi-Abenteuer „Starface 2“ bis zum blutigen Kriegsspiel „Call of Duty“, in dem „Soldaten“ und „Terroristen“ gegeneinander antreten. Der Zuspruch ist gewaltig: Allein in der ESL sind fünf Millionen Spieler registriert, 1,5 Millionen davon aus Deutschland. Was diese Szene antreibt, ◼ lesen Sie ab Seite 8. E-Commerce Online-Marketing Technik A Fotos: Helene Kristiansson / ESL Neue Serie Foto: Shutterstock / Bloomua Es geht um Aufmerksamkeit Foto: Shutterstock / Andrey Armyagov Content-Marketing Live dabei: Computerspiele müssen nicht im stillen Kämmerlein stattfinden Fliegt automatisch: Kameradrohne des US-Herstellers Parrot Top Ten 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Medium Likes, Shares, Kommentare Bild.de 28.747.049 Heftig.co 20.008.128 Spiegel Online 18.074.339 RTL.de 12.816.824 Die Welt 9.429.892 Der Postillon 8.794.003 Focus Online 8.091.897 Zeit Online 7.891.736 N24 7.329.640 Stern 6.697.970 Bild.de wurde auf Facebook & Co. fast 29 Millionen Mal erwähnt INTERNET WORLD Business 4/15 Quelle: 10000flies.de „Die Kanäle befruchten sich“ Viele Bilder, kein Blabla Webhosting in der Cloud Ernsting’s Family profitiert davon, dass das Unternehmen schon 2004 damit begann, Online- und Offline-Kanäle zu verknüpfen. Geschäftsführer Johannes Ehling erklärt die Strategie dahinter. S. 14 Das Bildernetzwerk Instagram ist der neue Star unter den Social-Media-Plattformen – kein Kanal hat solche Zuwächse. Für Marken bedeutet dies: höchste Zeit S. 24 dort präsent zu sein. Nur zahlen, was gebraucht wird, so lautet das Versprechen von Cloud Computing. Eine Marktübersicht zeigt: Die Spannbreite der Angebote ist groß, die Liste der S. 32 Anforderungen allerdings auch. Umsätze mit mobilem Internet in Deutschland 2012: 2015: 2017: 5,5 Mrd. 7,9 Mrd. 9,4 Mrd. Euro Euro* Euro* In fünf Jahren fast verdoppeln werden sich die Umsätze mit mobilem Internet, prognostiziert PWC INTERNET WORLD Business 4/15; Quelle: PWC; *geschätzt Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt Beliebt auf Social Media Die neuen Themen-Guides der Internet World Business Buche n Ihren W Sie jetzt erbeau ftritt! Bleibe n Sie 1 Jahr lang pr äsent! ! NEU Business Guide: Email-Marketing 2015 Beilage INTERNET WORLD Business 13/15 vom 22.06.2015 ! NEU Anzeigenschluss: 15.05.2015 Anzeigenberatung: Juliane Roschke Telefon 0 89/7 41 17-283, Fax 0 89/7 41 17-269 E-Mail [email protected] Business Guide: SEO / SEM 2016 Beilage INTERNET WORLD Business 26/15 vom 21.12.2015 Anzeigenschluss: 13.11.2015 INHALT 16. Februar 2015 4/15 INTERNET WORLD Business Inhalt SCHWERPUNKT „Das Start-Up mit Zukunft 2015“ TECHNIK Let the Games begin Online-Gaming als Massenbewegung 8 E-COMMERCE Surfen und bummeln Einkaufsdienste bringen Handel ins Web 12 „Die Kanäle befruchten sich“ Multichannel bei Ernsting’s Family 14 Alibabas viele Räuber Probleme mit gefälschten Produkten 16 Erfolg mit E-Commerce light Gute Verkaufszahlen für Experts Webshop 17 Stress beim Anmelden Werbemail mit Zustimmung 18 Serie: SEO für Online-Shops, Teil 1 Die richtigen Keywords finden Einbrecher im Webshop Online-Läden im Visier von Kriminellen 30 Flexibilität durch Cloud-Hosting Nur zahlen, was gebraucht wird 32 Attraktiv auf kleinen Screens „Daumenfreundliche“ mobile Websites 35 Die Bewerbungsfrist zum Start-Up Award läuft noch bis zum 26. Februar 2015, 10 Uhr. Gründer und Jungunternehmer aufgepasst: Die Internet World Messe München fördert auch in diesem Jahr junge Entrepreneure aus der E-Commerce-Branche und sucht das „Start-Up mit Zukunft 2015“. Der Award richtet sich an Jungunternehmer aus dem Bereich E-Commerce, bei denen die Unternehmensgründung nicht länger als zwei Jahre zurückliegt, die schon erste Umsätze erwirtschaftet haben und nicht Venture-Capital-finanziert sind. Zu gewinnen gibt es unter anderem ein kostenfreies möbliertes Büro für 6 Monate im Wert von über 5.400 Euro. RUBRIKEN Update 4 Pro & Contra: Bewertungsportale KNOW-HOW 20 11 Personalien 40 Szene 44 Meinung: Verkaufsinkompetente Webshops 46 Termine 40 Impressum 44 Stellenmarkt 42 Dienstleisterverzeichnis 36 22 22 Viele Bilder, kein Blabla Instagram als neuer Social Media Star 24 „Eine Art digitale Folter“ Wie C3 Content-Marketing betreibt 26 Perfekte Emotion Ein Pinguin als Cross-Channel-Botschafter hafter 28 Foto: Fot Fotolia / lassedesignen ONLINE-MARKETING Alles Ansichtssache Schwammige Standards für Visibility 3 Das Auswahlverfahren beim Start-Up Award ist mehrstufig und wird von einer fünfköpfigen Jury aus Gründungs- und Branchenspezialisten entschieden. Im ersten Schritt gilt es, die im Bewerbungsformular gestellten Fragen bestmöglich zu beantworten. Die fünf überzeugendsten Bewerber dürfen sich anschließend in der letzten Stufe des Auswahlverfahrens einer „Start-Up Battle“ stellen, die am 24. März 2015 vor den Messebesuchern ausgetragen wird. Detaillierte Infos zur Teilnahme sowie das Bewerbungsformular unter www.internetworld-messe.de/ Messe/Das-Start-Up-mit-Zukunft. Ak Aktuelle Informationen zur Internet World, zur Messe, zu begleitenden Kongress sowie die Anmeldung sind zum zu finden unter: www.internetworld-messe.de 32 Foto: Fotol ia Foto: Fotolia / Anyaberkut / Rukanoga 12 Social Media S Facebook: fac facebook.com/internetworld.de Google+: internetworld.de Twitter: @i @internet_world Newsletter: www.internetworld.de/newsletter Menschen in diesem Heft Johannes Ehling Geschäftsführer Marketing & Vertrieb bei Ernsting’s Family, glaubt, dass sein Unternehmen mit 4,5 Prozent Online am Gesamtumsatz gut aufgestellt ist. Ernsting’s gilt als 14 Pionier im Multichannel. Julia Kaiser Online Marketing Managerin beim Fernbusbetreiber Flixbus, bricht eine Lanze für Instagram. Marken mit einer jungen Zielgruppe kommen ihrer Ansicht nach an dem Bilder25 netzwerk nicht vorbei. Björn Kaspring kämpft als stellvertretender Vorsitzender des Online-Vermarkterkreises für Standardisierungen und Guidelines im Bereich Visibility. Transparentere Messverfahren sind dabei sein wichtigstes Ziel. 22 André Morys Vorstand der Web Arts AG, ist überzeugt, dass viele Online-Shops ihr Verkaufspotenzial nicht nutzen. Webshops, so seine Forderung, müssten wie echte Spitzenverkäufer Begehr46 lichkeiten wecken. Sebastian Schreiber Geschäftsführer des IT-SicherheitsDienstleisters Syss, warnt vor Hackern, die in den Online-Shops nach Passwörtern, Kreditkartenund Kontodaten sowie Bestellhisto30 rien suchen. Christian Winter Geschäftsführer von Tengelmann Ventures, investiert in Shopwings, weil das Start-up den Kauf in lokalen Supermärkten mit den Vorzügen einer schnellen, planbaren Lieferung 13 kombiniert. UPDATE INTERNET WORLD Business 4 16. Februar 2015 Helfer auf die Bühne Fischerappelt hat für die Diakonie eine Multikanal-Kampagne entworfen, die reportageartig den Alltag der Mitarbeiter zeigen soll. TV-Spots werden nach Youtube verlängert und von Print-Anzeigen und Web-Bannern begleitet. Q&A Florian Haller, ServiceplanGeschäftsführer, zum Markenranking „Best Brands“ (siehe auch Seite 44). Dieses Jahr sind keine Internet-Unternehmen unter den Top 10 des Best-Brands-Rankings vertreten. Warum? Viele Internet-Unternehmen sind noch recht jung im Vergleich zu etablierten Firmen wie etwa Miele. Das heißt, das Bild, das sich die Verbraucher über Jahre von einem Unternehmen machen, ist im Fall von Facebook oder Amazon noch nicht gefestigt und führt zu einem unsicheren Image. Liegt das auch an der Kampagnenarbeit? Für mich geraten Kampagnen von Ebay, Yahoo und Co. allzu schnell in Vergessenheit. Gerade bei Online-Firmen ist die Markenbildung oft mangelhaft. Mitten im Leben: Die Kampagne ist ganz nah dran an den Diakoniemitarbeitern MARKETING CLOUD BREAK-EVEN GESCHAFFT Hybris stellt seine Marketinglösung vor Mister Spex schreibt schwarze Zahlen Die SAP-Tochter Hybris hat eine eigene Marketingplattform gestartet. Damit positioniert sich das Unternehmen als Konkurrenz zu anderen Anbietern einer Enterprise Marketing Cloud wie Adobe und Salesforce. Mit der neuen Marketinglösung von Hybris Software können Kundendaten in einer zentralen Datenbank abgelegt werden. Anschließend werden die Profile kontinuierlich und automatisch um strukturierte und nicht struktierte Daten in Echtzeit ergänzt. Das Anreichern von Profilen an einer zentralen Stelle dient der gezielteren werblichen Kundenansprache, unabhängig vom Kanal oder dem Gerät. Die Plattform basiert auf folgenden Kernelementen: dynamische, automatisierte Kundenprofilerstellung, automatisierte Segmentierung, analytische Prognostik und kontextuelle Analyse, Marketingplanung, Empfehlungen sowie Onsite-Targeting und Retargeting in Echtzeit. Andere WerbetechnologieAnbieter sind über offene APISchnittstellen mit der Plattform verbunden, zum Beispiel die Demand-Side-Plattform Turn und der E-Mail-Marketing-An(is) bieter Marketo. Der Berliner Online-Optiker Mister Spex konnte seinen Umsatz im Jahr 2014 um 38 Prozent steigern – von zuletzt 47 Millionen Euro auf 65 Millionen Euro. Das Unternehmen hat damit im vergangenen Jahr erstmals einen Gewinn erwirtschaftet. Die weitere Expansion will Mister Spex vor allem international mithilfe von Zukäufen voran- US-Suchmarkt: Google verliert Anteile November 2014 Dezember 2014 Dirk Graber nimmt die Schweiz ins Visier treiben. In Skandinavien übernimmt der Online-Optiker den norwegischen KontaktlinsenOnline-Shop Lensit.no. Das Geld dazu stammt aus einer Investitionssumme in Höhe von insgesamt 32 Millionen Euro, die Mister Spex Anfang 2015 eingesammelt hat. Ein Großteil der Summe kommt von der USInvestmentbank Goldman Sachs. „Mit Erreichen der Profitabilität und der Stärkung unserer Stellung in Skandinavien sind wir Quizduell, nächster Versuch Mutig, mutig: Apps Factory hat eine neue App für das Social-Media-Experiment der ARD entwickelt. Im letzten Jahr hatte die Quizshow mit Jörg Pilawa, bei der die TV-Zuschauer per App mitraten sollten, schwere technische Probleme. bestens vorbereitet, in den bestehenden und neuen europäischen Märkten weiter zu expandieren“, sagt Mister-Spex-Gründer und Geschäftsführer Dirk Graber. Als nächstes Ziel steht die Schweiz (tdz) auf seiner Liste. Alles wird besser: Die neue Quizduell-App soll das Mitraten möglich machen Durch die Fusion will Axel Springer Digital Classifieds die Wettbewerbsposition im deutschen Online-Immobilienmarkt stärken. Die Transaktion muss noch von den Kartellbehörden geneh(is) migt werden. FUSION ADBLOCK PLUS Immowelt verschmilzt mit Immonet Browser mit eingebautem Adblocker Zusammenschluss im Immobilien-Anzeigenmarkt: Die beiden Portale Immonet und Immowelt werden unter dem Dach der neuen Immowelt Holding AG vereint. Axel Springer Classifieds, zu der die Immonet-Gruppe gehört, wird mit 55 Prozent an der Immowelt Holding beteiligt sein. Die anderen 45 Prozent werden die bisherigen Gesellschafter der Immowelt AG halten, die zur Markt Gruppe gehört. Axel Springer Digital Classifieds zahlt an die bisherigen Immowelt-Gesellschafter insgesamt rund 131 Millionen Euro, um die neue Struktur aufbauen zu können. Adblock Plus und das kalifornische Software-Unternehmen Maxthon bieten einen Browser an, in den der Werbeblocker bereits integriert ist. Der Browser „Maxthon mit Adblock Plus“ soll standardmäßig „störende“ Werbung blockieren, inklusive Youtube-Video-Werbung und Facebook-Werbung. Was störende Werbung genau ist, definiert Adblock Plus allerdings nicht. Zusätzlich soll der Browser vor Online-Tracking und Malware schützen sowie Social Media Tracking abwehren. Das soll bezwecken, dass Social-Media-Netzwerke von Nutzern und den von ihnen besuchten Webseiten keine Profile mehr anlegen können. Als Erstes veröffentlichen die beiden Unternehmen eine Version des Browsers für Windowsbasierte Geräte, eine Mac-Version soll folgen. Adblock Plus ist vor allem aufgrund des eingesetzten „White- Axel Springer verstärkt sich im Immobilienmarkt Zehn Jahre Google Maps Januar 2015 4/15 Google 77,3 % 75,2 % 74,8 % 19,8 % der Deutschen verfolgen die erste Bundesliga überwiegend im Internet. Bing 12,1 % 12,5 % 12,4 % Yahoo 8,6 % 10,4 % 10,9 % Andere 2,0 % 1,9 % 2,0 % Googles Anteil am US-Suchmarkt ist unter 75 Prozent gesunken. Yahoo legt in Zusammenarbeit mit Mozilla zu INTERNET WORLD Business 4/15 Quelle: Statcounter Googles Kartendienst hat seinen zehnten Geburtstag gefeiert. Fast von Anfang an dabei ist die mobile Turn-by-Turn-Navigation. Heute zählt Google Maps zu den meistgenutzten Apps auf allen Plattformen Quelle: Teads Deutschland xx. 16. Monat Februar 2015 2015 5 x/15 4/15 Radio-Relaunch Englische Plattform unter Radio.net und neue Domains in sechs europäischen Märkten: Der Webradio-Anbieter Radio.de nutzt den Relaunch zur Internationalisierung. Optimierte Suche: Radio.deNutzer finden sich jetzt besser zurecht SEARCH RETARGETING Magnetic startet in Deutschland Till Faida, Gründer und CEO von Adblock Plus listing“-Prinzips umstritten. Unternehmen zahlen dafür, dass ihre Werbung nicht blockiert wird. Jüngst wurde bekannt, dass neben Google auch Microsoft, Amazon und Taboola Geld dafür ausgeben, dass über sie gebuchte Anzeigen trotz Werbeblocker (sg) ausgeliefert werden. IAB EUROPE Grundlagenpapier für Viewability erstellt Der Branchenverband Interactive Advertising Bureau Europe (IAB) hat ein Whitepaper zur Messung der Sichtbarkeit von Online-Werbung veröffentlicht, um die Diskussion vonranzutreiben. Wie gemessen werden soll, ist bisher nicht nur schwammig formuliert (siehe Seite 33), sondern von Markt zu Markt unterschiedlich. Marketingverantwortliche verlangen zunehmend, Werbeleistung nicht nach ausgelieferten, sondern nach gesehenen Impressions zu bezahlen. (is) Der Search-Retargeting-Anbieter Magnetic baut eine Niederlassung in Hamburg auf. Country Manager Neal Brüwer wird sich um die Kundenakquise im deutschen Markt kümmern. Für Search Retargeting wird ausgewertet, was Internet-Nutzer auf Publisher-Seiten suchen und wie sie sich dort bewegen. Laut Magnetic sind solche Searchund Site-Daten starke Indikatoren für die Kaufabsichten der Nutzer. Zu den 25.000 deutschen Partnerseiten, die Magnetic die Search- und Site-Daten ihrer Nutzer liefern, zählen Preisvergleichsseiten, vertikale Webseiten und E-Commerce-Seiten. Konkrete Partner oder Kunden nennt Brüwer nicht. Aus den Daten erstellt Magnetic Nutzerprofile. Diese werden Agenturen und Werbungtreibenden angeboten, die damit ihre Kampagnen optimieren können. (is) Neal Brüwer soll Magnetic in der DACHRegion aufbauen Super Bowl, Super Marketing-Event Die Nachricht, dass die New England Patriots im 49. Super Bowl mit 28:24 gegen die Seattle Seahawks gewannen, ist im Werbe-Tornado rund um das Sport-Event fast untergegangen UPDATE 6 INTERNET WORLD Business 16. Februar 2015 4/15 World Wide Web Start-up Mit Verfahren zur Standardisierung und Analyse von Firmendaten empfiehlt sich Implisense als Suche für B2BKunden. Firmendaten sind teuer – und sie nennen zwar Zahlen, zeigen aber selten Strategien und Bedarf auf. Das erschwert das Marketing und den Vertrieb zwischen Unternehmen. „Wir bieten eine Suche für B2B-Kunden“, erklärt Andreas Schäfer, Mitgründer von Implisense. Ab 79 Euro im Monat gewähren die Berliner Zugang zu ihrer Datenbank, die mithilfe von Algorithmen Firmeninformationen aus dem Web standardisiert, ordnet und analysiert. „Anders als Suchmaschinen wie Google erfassen wir nicht nur Rohdaten, Implisense.com: Die Kundensuchmaschine für den B2B-Handel sondern klassifizieren diese“, so Schäfer. „Mit unserem Datamining-Verfahren entsteht ein aktueller Firmenindex, der immer präziser wird.“ So finden Nutzer auch Hinweise auf Pläne und können daraus den Bedarf an Services, Produkten und Angeboten ableiten: „Das erleichtert die Suche nach Neukunden und zeigt Chancen fürs Up- und Cross-Selling bei Bestandskunden“, sagt Schäfer. Marketingabteilungen von IT-Anbietern, Versorgern und Beratungen sind bereits überzeugt. Vor Kurzem stieg der High-Tech Gründerfonds ein: Neue Verfahren fürs strukturierte Datensammeln sind gefragt wie nie. (vs) TORONTO / KANADA Bildersuche mit Gutscheinen http://slyce.it/ LONDON / GROSSBRITANNIEN Asos experimentiert mit 3-D-Darstellung http://www.asos.com/ Slyce stärkt sich mit Snipsnap, einer Couponing-App, und kauft für 6,5 Mio. UD-Dollar zugleich deren 4 Mio. Nutzer. Mithilfe der Kamerafunktion von mobilen Geräten erkennt Slyce Produkte, die Nutzer bei Partnerhändlern ordern. Slyce startete 2012, ist mit rund 30 Mio. Dollar finanziert und kauft gerade vermehrt zu. (vs) Asos begibt sich unter die Investoren. Der OnlineHändler aus London fördert mit eigenem Fonds Ideen: Erste Investition ist die Beteiligung an Trillenium Limited, einem Start-up, das Online-Shops in 3-DOptik aufbaut. Vom Team um Gründer Hrvoje Prpic stammen die Asos-Shops für Datenbrillen wie Oculos Rift (Facebook) und Googles Glass. (vs) SANTA CLARA / USA Telefonieren mit Whatsapp https://www.whatsapp.com Whatsapp öffnet sich für die Telefonie: Erste Nutzer telefonieren über den Chat-Dienst schon mit ihren Kontakten. Die Facebook-Tochter führt die Funktion zurzeit schrittweise ein. Mit der Telefonfunktion greift Whatsapp den Internet-Telefondienst Skype an, der Microsoft gehört. Nach eigenen Angaben nutzen 700 Mio. Nutzer Whatsapp, 600 Mio. Skype. (vs) FOOD-MARKT Rocket Internet setzt auf Bringdienste Dass sich der Markt für OnlineBringdienste konsolidiert, wurde schon lange erwartet. Jetzt hat Rocket Internet einen gewaltigen Schritt getan und die Global Online Takeaway Group gegründet. In der neuen Unternehmensgruppe bündelt die Startup-Schmiede ihre Aktivitäten im Bringdienst-Sektor. Dazu gehören die bestehenden Anteile an Foodpanda ebenso wie der neueste Rocket-Coup: Rocket Internet übernimmt 30 Prozent des Foodpanda-Konkurrenten Delivery Hero und hundert Prozent der spanischen Plattform La Nevera Roja und der italienischen Plattform Pizzabo. 496 Millionen Euro zahlte Rocket allein für die Beteiligung an Delivery Hero, MADRID / SPANIEN Ticketea kauft sich in Berlin ein http://www.ticketea.com Das Madrider Unternehmen Ticketae übernahm Todayticket und setzt sich so in Deutschland fest. Das Berliner Startup war auf Last-Minute-Karten spezialisiert, hat sich aber trotz Finanzierung nicht durchsetzen können. Ticketea erweitert mit der Börse sein Geschäft. Auf der Plattform der Spanier vermarkten Unternehmen und kleinere Veranstalter Tagungen und andere Angebote. (vs) das sich als Marktführer in 19 von 24 Märkten positioniert. Auch Foodpanda selbst verstärkte sich durch Übernahmen, unter anderem in Indien und anderen asiatischen Märkten. Weitere 110 Millionen Euro investierte Rocket Internet in sein Kochabo-Boxen-Start-up Hello Fresh und hält damit nun rund 52 Prozent der Anteile. Weitere zehn Millionen schoss der bestehende Investor Insight Venture Partners zu. Hello Fresh Foodpanda liefert jetzt auch nach Asien PEKING /CHINA E-Commerce in Zahlen http://www.chinapost.gov.cn/ Sagenhafte E-Commerce-Zahlen liefert der chinesische Staat: 2014 wurden knapp 14 Milliarden Pakete verschickt – pro Tag also mehr als 38 Millionen. Geschätzte 60 Prozent davon entfallen auf Online-Bestellungen. Und so freuen sich Lieferdienste: Ihre Einnahmen stiegen um 42 Prozent auf 205 Mrd. Renmimbi, umgerechnet 30 Mrd. Euro. (vs) ist Rocket Internets teuerste Beteiligung. 130 Millionen Euro investierten die Samwer-Brüder (dz) bereits in das Kochabo. FRISCHES KAPITAL Apple will Anleihe in Schweizer Franken Zur Finanzierung von Aktienrückkäufen und Dividenden braucht Apple Geld. Dafür will der Konzern auf Anleger zurückgreifen: Apple soll dazu Goldman Sachs und Credit Suisse beauftragt haben, erstmals eine Anleihe in Schweizer Franken auszugeben, berichtet das „Wall Street Journal“. Angestrebter Erlös sowie Verzinsung und Laufzeiten der Papiere sind noch unklar. Die Beweggründe liegen auf der Hand: Durch das zurzeit extrem niedrige Zinsniveau in der Schweiz kann Apple günstig Geld bei Investoren leihen. Seit April 2013 hat Apple bereits über 35 Milliarden US-Dollar über Anleihen aufgenommen. Der aktuelle Schuldenstand beträgt 43 Milliarden US-Dollar. Apples Geldreserven betragen zwar gut 180 Milliarden US-Dollar, würde das Geld aber in den USA verwendet, müssten rund 35 Prozent an Steuern gezahlt werden. Zinsen für die Anleihen kann der Konzern hingegen sogar steuer(sg) lich absetzen. NEWS ONLINE E-Commerce, Online-Marketing und Tools & Technik: Topaktuelle News finden Sie unter www.inter networld.de. Dort können Sie auch unseren dreimal täglich erscheinenden Newsletter bestellen. DOMAIN | HOMEPAGE | HOSTING | SERVER | WEBSHOP Hosting vom Service-Sieger! Professionell. Leistungsstark. Bester Service. AKTION BIS 01.03.2015! PowerWeb Basic WordPress inklusive Backups und Updates 12 Monate für Bis zu 200 GB Webspace, 75 Datenbanken & unlimited Traffic Bis zu 100 GB flexibler Mailspace für Ihre Postfächer SSL-Zertifikate & einfache Suchmaschinenoptimierung optional JETZT ANGEBOT SICHERN: 6,90 € 0,- €/Monat* STRATO.DE * 12 Monate für 0 €/Mon., danach 6,90 €/Mon. Einmalige Einrichtungsgebühr 14,90 €. Mindestvertragslaufzeit 24 Monate. Preise inkl. MwSt. | STRATO AG, Pascalstr. 10, 10587 Berlin SCHWERPUNKT INTERNET WORLD Business 16. Februar 2015 4/15 Fotos: Helene Kristiansson / ESL 8 Volles Haus: Events wie die Intel Extreme Masters sind Publikumsmagneten Let the Games begin Mega-Event E-Sports Der 21-jährige Kim Yoo Jin gewann in Katowice 100.000 US-Dollar Preisgeld in der Disziplin „Starface 2“ Rund 80 Millionen Menschen auf der Welt spielen „League of Legends“ – 30 Millionen davon täglich In der Electronic Sports League sind knapp fünf Millionen Spieler registriert Online-Gaming ist nicht nur ein globales Geschäft, sondern auch eine Massenbewegung. E-Sport-Events gleichen Popkonzerten; im Netz spielen Millionen gegeneinander r war schon Serienkiller, Gangsterboss und US-Präsident. Zurzeit ist Kevin Spacey Jonathan Irons, Begründer von Atlas, dem größten privaten Militärunternehmen der Welt. In „Call of Duty – Advanced Warfare“ vertritt Spacey alias Irons die Ansicht, dass die USA mit ihrem Vorhaben, die Demokratie überall auf der Welt zu verbreiten, gescheitert seien. Deshalb erklärt der Oscar-Preisträger den Vereinigten Staaten von Amerika den Krieg – in einem Computerspiel, einem sehr blutigen Computerspiel. „Call of Duty“ gehört zu den Klassikern der Multiplayer-Online-Games, in denen mehrere Spieler in Teams gegeneinander spielen. Im Herbst 2003 erschien die erste Version. Sie versetzte den Spieler an die verschiedenen Fronten des Zweiten Weltkriegs, wo er als Infanteriesoldat gegen die Wehrmacht kämpfen musste. Allein bis 2009 wurden weltweit über 50 Millionen Kopien des Spiels verkauft. Die deutsche Version musste immer wieder geschnitten werden, um nicht auf dem Index zu landen – die blutige Handlung und die reiche Verwendung von Nazi-Insignien riefen den Jugendschutz auf den Plan. Wenn sich in der aktuellen Version „Advanced Warfare“ Atlas-Söldner und E US-Soldaten gegenseitig niedermähen, spielt das Dritte Reich keine Rolle mehr. Dennoch geht es nach wie vor ums Töten und Getötetwerden. Ein Gespräch mit Michael Bister vom Gaming-Netzwerk ESL kann deshalb nicht komplett sein ohne die Frage, wie er es findet, dass Millionen junger Menschen ihre Zeit damit verbringen, sich gegenseitig abzuknallen. Bister, Jahrgang 1986, ist die Frage nicht unangenehm. Sie wird ihm nicht das erste Mal gestellt. „Den jungen Leuten geht es bei Spielen wie ‚‚Call of Duty‘ oder ‚Counter-Strike‘ nicht ums Töten. Sie wissen, dass es ein Computerspiel ist, und sie sehen es als Sport.“ Und die sportliche Seite ist Bisters Spezialgebiet: Als Head of Pro Gaming organisiert er für den Kölner Veranstalter Turtle Entertainment die Turniere der Electronic Sports League, kurz ESL. Spezialeinheit tritt gegen Terroristen an Rund fünf Millionen Computerspieler sind in der ESL organisiert, sie spielen gegen virtuelle Gegner oder gegeneinander. Im Fall von „Call of Duty“ bedeutet das, dass zwei Teams mit jeweils fünf Mitgliedern gegeneinander antreten, miteinander vernetzt über das Internet. Das eine Team spielt die Terroristen, das andere die Antiterrorkämpfer. Die einen müssen eine Bombe legen, die anderen Geiseln befreien. Um sich zu verständigen, tragen die Spieler eines Teams Headsets. Auch andere Multiplayer-Spiele wie „League of Legends“, „Dota 2“ und „Starcraft“ werden so gespielt. Allen gemeinsam ist: Sie üben enorme Anziehungskraft auf Jugendliche und junge Erwachsene aus – und sie füllen Stadien. Denn die Ausscheidungskämpfe der internationalen Ligen werden live und vor Publikum ausgetragen. Egal ob in Katowice in Polen oder in Taipeh in Taiwan – Gaming ist zu einer Publikumsattraktion geworden. Öffentlich ausgetragene Turniere, wie sie die ESL organisiert, ziehen Zigtausende von Besuchern an. Statt zwei Fußballmannschaften beim Kicken oder einer Rockband beim Musizieren sehen die begeisterten Zuschauer professionellen Computerspielern beim Ballern zu. So beeindruckend die vollen Stadien auch wirken, die Zahlen im Netz sind noch viel gewaltiger: Allein „League of Legends“, ein Fantasy-Adventure Game, wird weltweit von rund 80 Millionen Menschen gespielt, 30 Millionen 16. Februar 2015 4/15 INTERNET WORLD Business 9 Gemeinsam schlagen: E-Sports ist ein Mannschaftssport und die Strukturen ähneln denen in den real existierenden Sportarenen dieser Welt Worum geht es eigentlich bei ... C9 werden sie genannt im abkürzungsverliebten E-Sports-Milieu. Die Rede ist von Cloud 9, einem der erfolgreichsten Teams im E-Sport. Teamchef Jack Etienne organisiert von San Francisco aus die Einsätze von 27 Spielern in E-Sports-Events weltweit. Eine Einnahmequelle ist das Preisgeld, das seine Jungs zusammen einspielen, allein 170.000 US-Dollar im 2. Halbjahr 2014. Wichtiger ist jedoch das Sponsoring: Cloud 9 ist beim Speicherhersteller Kingston unter Vertrag. spielen es täglich. Auch hier geht es – ähnlich wie bei „Call of Duty“ – darum, über die andere Mannschaft zu siegen. Ziel ist es, den „Nexus“, das gegnerische Hauptquartier, zu zerstören. Dennoch ist „LoL“, wie „League of Legends“ in der Szene abgekürzt wird, bei Weitem keine so blutrünstige Angelegenheit wie „Call of Duty“ oder „Counter-Strike“, die FSK-Altersfreigabe liegt bei 12 Jahren. Und: Geschossen wird beim Biathlon schließlich auch. sätze von „Grand Theft Auto 5“ die Milliarden-Dollar-Marke überschritten – 800 Millionen davon kamen in nur 24 Stunden zusammen. Noch heute, 18 Monate nach der Veröffentlichung des Computerspiels, in dem der Spieler eine Karriere im kriminellen Milieu anstrebt, kostet eine Kopie von „Grand Theft Auto 5“ um die 40 Euro. „League of Legends“ ist dagegen für den Spieler kostenlos. Und womit verdienen dann Riot Games und die ESL ihr Geld? 800 Millionen Dollar in 24 Stunden Krieg oder nicht – Online-Gaming ist ein Riesengeschäft. So meldete der amerikanische LoL-Entwickler Riot Games für 2013 einen Umsatz von 624 Millionen Dollar allein bei diesem Spiel. Gemessen an „Grand Theft Auto 5“ scheint das wenig – das Konsolenspiel, das zum Durchbruch von Sonys Playstation beitrug, gehört mit über 150 Millionen abgesetzten Kopien zu den bestverkauften Computerspielen aller Zeiten. Die 5. Auflage des Games erschien 2013 und stellte mit Produktionskosten von 265 Millionen US-Dollar nicht nur die meisten Hollywoodfilme in den Schatten, sondern auch alle jemals zuvor programmierten Computerspiele. Doch der Aufwand lohnte sich: Nur drei Tage nach dem weltweiten Launch hatten die Verkaufsum- „League of Legends“ ist gratis – zumindest fast Die Kostenloskultur spielt auch im Online-Gaming eine wichtige Rolle. Sogenannte „Free-to-Play“-Games – gewinnen immer mehr an Popularität. Lange Zeit galt „World of Warcraft“ als erfolgreichstes Multiplayer-Online-Game der Welt. Es kam in seinen besten Tagen auf zwölf Millionen Abonnenten weltweit, die nach dem Kauf des Spiels (rund 30 Euro) ein Abo abschließen mussten, um in die Online-Welt des Spiels einzutauchen – für weitere 13 Euro im Monat. Doch von der Popularität des kostenlosen, millionenfach gespielten „League of Legends“ ist sogar dieser Klassiker weit entfernt. Vom LoL-Entwickler Riot Games werden die Spieler erst zur Kasse gebeten, wenn sie Neuer Star am Spielehimmel: Das Action-Strategiespiel Dota 2 wird derzeit weltweit von sieben Millionen aktiven Spielern täglich gespielt bereits „angefixt“ sind. „Die Grafik von ‚League of Legends‘ ist in der Grundversion ziemlich schlicht,“ erklärt ESL-Mann Bister: „Über Micropayments können die Spieler Elemente hinzukaufen, die das Spielerlebnis erweitern.“ Dabei bleibe aber die Chancengleichheit gewahrt, so Bister weiter. Im Gegensatz zu anderen Spielen könne man sich bei LoL nicht gegen klingende Münze mehr Waffen, Macht und Fähigkeiten hinzukaufen. Die Ausgaben für einzelne Spieler bleiben dabei übersichtlich, „von wenigen Cent bis hin zu ein, zwei Euro“. Zwei Teams aus „Champions“ spielen gegeneinander auf einem Spielfeld. Ziel ist es, ins gegnerische Gebiet vorzudringen und das Hauptquartier der gegnerischen Mannschaft (den „Nexus“) zu zerstören. Dabei treffen die Spieler nicht nur auf ihre Gegner, sondern auch auf diverse Monster. Söldner eines privaten Militärkonzerns kämpfen gegen Soldaten der USA und ihre Allierten. Während die Söldner die Soldaten töten wollen, müssen die Soldaten ihre Mission erfüllen. Das Spiel hat eine USKFreigabe ab 18 Jahren. Spielerpässe schaffen Vertrauen untereinander Neben den Großveranstaltungen organisiert Turtle Entertainment auch den Online-Ligabetrieb für die Fans der Multiplayer-Games. Wie in einer Partnerbörse führt das Kölner Unternehmen Teilnehmer zusammen, nur nicht als Paare, sondern als Teams. Und damit der einzelne Spieler weiß, mit wem er es zu tun hat, vermarktet Turtle Spielerpässe, sogenannte Playercards. Die Playercard Trusted Basic kostet derzeit 8,95 Euro und gilt drei Jahre lang. Mit ihr erhält der Spieler ein qualifiziertes Spielerprofil, seine Anmeldezeiten für Ligaspiele reduzieren sich und für bestimmte Ligen ist eine solche Karte Voraussetzung. Einen Schritt weiter geht die Playercard Trusted Pro. Sie wird in Kooperation mit der Deutschen Post herausgegeben und umfasst eine Altersverifikation mit PostIdent-Verfahren. Damit kann der Spieler seine Volljährigkeit nachweisen – Voraussetzung für die Teilnahme an Matches in Games mit Altersbeschränkung. Obwohl die Profi-Karte einen höheren Leistungsumfang besitzt, bringt Turtle sie für einen Euro weniger unters Volk als die BasicKarte. Möglicher Grund: Jeder Pro-Gamer bekommt von der Post gleich noch eine E-Postbrief-Adresse verpasst – und geht damit eine dauerhafte Beziehung mit dem gelben Konzern ein. Das ganz große Geld kommt indes aus der Werbung, denn nirgends lassen sich junge Konsumenten so gut „branden“ ▶ In dieser Simulation wird die FußballWeltmeisterschaft ausgetragen. In der neuesten Version zeigen die Spieler sogar Emotionen. Sie freuen sich, wenn sie ein Tor geschossen haben, und wirken verstimmt, wenn sie gefoult werden. Die einzelnen Spieler können entweder von Menschen oder vom Computer gesteuert werden. Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Soldaten, die auf verschiedenen Kriegsschauplätzen Missionen erfüllen müssen. Dabei kann ein Commander eine Gruppe von Soldaten befehligen. Das Spiel hat eine PEGI-Altersfreigabe ab 16 Jahren. In der Fantasy-Welt „Azeroth“ schlägt sich der Spieler allein oder im Team durch und vergrößert seinen Schatz aus Gold. Dieses Gold kann er für Zusatzausrüstung und erweiterte Fähigkeiten anlegen. Für erfüllte Aufgaben gibt es Extrapunkte und den Aufstieg ins nächste von insgesamt 90 Levels. SCHWERPUNKT 10 INTERNET WORLD Business 16. Februar 2015 4/15 „Die Faszination: Jeder will der Beste sein“ Parade der Sportgeräte Gaming-PC Ein schneller PC mit extrem leistungsfähiger Grafikkarte und hochwertigen Komponenten ist unter Profis Pflicht. Im Bild ein Acer Aspire Predator für rund 1.000 Euro. Maus Spiele wie „League of Legends“ werden mit Tastatur und Maus gespielt. Eine Gamer-Maus ist schnell, exakt und lässt sich individuell auf die Hand des Spielers einstellen. Zusatztasten machen den Spieler reaktionsschneller. Im Bild eine Razer Ouroboros (ca. 150 Euro). Gaming-Notebook Dank separatem Grafikmodul im Gehäuse kommen auch Notebooks mit spruchsvollen grafisch anspruchsvollen Games wie „Call of Duty“ nstein“ und „Wolfenstein“ ider teuer: zurecht. Leider Im Bild ein Razer Blade Pro 0 Euro. für ca. 3.000 Virtuelle Zukunft Die VR-Brille Oculus Rift und das omnidirektionale Laufband Virtuix Omni könnten Online-Gaming revolutionieren: Der Spieler bewegt sich frei im virtuellen Raum. Besonders das Laufband ist mit rund 500 US-Dollar überraschend preisgünstig. Fallen wir gleich mit der Tür ins Haus: Bei Spielen wie „Counter-Strike“ oder „Battlefield“ werden Kriege simuliert, die Spieler schießen aufeinander. Für einen unbefangenen Betrachter stellt sich die Frage: Ist das Sport? Michael Bister: Das ist immer so eine Frage. Wir sehen es nicht als Kriegssimulation, sondern als Spiel zweier Mannschaften gegeneinander. Es geht eher darum, wer die bessere Spieltechnik an den Tag legt, und nicht, wer jetzt der Gute oder der Böse ist. Dazu kommt, dass längst nicht alle Spiele in der ESL mit Krieg zu tun haben. „Hearthstone“ ist zum Beispiel ein Kartenspiel. Was macht die Faszination dieser Games aus? Bister: Die Faszination ist eigentlich dieselbe wie bei allen anderen sportlichen Wettbewerben: Man will der Beste sein. Und da ist es egal, ob wir im Schach gegeneinander antreten oder in einem Video-Spiel. Solange sich Menschen beweisen können, ist es interessant zu sehen: Wer ist der Beste? Was kostet es, dabei zu sein? Bister: Man braucht einen vernünftigen PC – es muss nicht der teuerste PC der Welt sein – Tastatur, Maus, einen Internet-Anschluss und ein Headset für die Kommunikation mit seinen Mitspielern. Und die Spiele natürlich. Bister: Ja, aber hier gibt es einen Umschwung. Ältere Spiele wie „Starcraft 2“ waren noch kostenpflichtig, kosteten also einmalig etwa 50 Euro. Neuere Spiele wie „League of Legends“ oder „Dota 2“ sind „free to play“, also komplett kostenlos. Das Spiel an sich ist gratis, aber man kann es durch Mikrotransaktionen verschönern. Wenn ich zum Beispiel sage, das grüne Kostüm gefällt mir nicht, ich will lieber ein rotes, dann kann ich mir das für einen Euro kaufen. Das ändert aber nichts am Spielablauf. Das Spiel selbst bleibt immer noch identisch. Die Chancen bleiben gleich. Was sind Ihre Haupteinnahmequellen? Bister: In der Hauptsache sind es Sponsoren und Partner. Wir sind Turnierveranstalter. Das heißt, wir mieten eine Commerzbank-Arena an und veranstalten dort Events. Und dann verkaufen wir Sponsorings, Partner-Slots, Partnerstände an Unternehmen, die mit ihrem Branding vor Ort sein wollen. Dazu kommen noch die Eintrittskarten ... Michael Bister organisiert als Head of Pro Gaming die Events der Electronic Sports League. www.esl.eu/de/ Bister: Ja, aber auch das ist eine relativ neue Erscheinung. Früher war der Eintritt zu solchen Events kostenlos oder eine Karte kostete vielleicht einen oder zwei Euros. Inzwischen gibt es Tickets für 30 Euro oder spezielle VIP-Karten für 200 Euro oder mehr. Dafür bekommt man dann einen besseren Sitzplatz und andere Zusatzleistungen, wie man es auch aus Fußballstadien kennt. Das leisten sich dann eben manche Menschen, ähnlich wie man sonst zu „Rock am Ring“ geht – oder eben zum Fußball. wie im Spielesegment. Spon„Alienware“ und haben mit soring ist der wichtigste Eckbiederen Latitude-Notebooks pfeiler bei der Finanzierung nicht mehr viel zu tun. Wähder Ligen und der Megarend sich überall auf der Welt Events auf Messen wie der das Rechnergeschäft auf bilGamescom oder in Stadien lige Einheitsware reduziert rund um den Globus. Auch und von Tablets und Smartein von ESL betriebener Webphones bedrängt wird, locken TV-Kanal, in dem spannende im Gamer-Bereich noch satte Matches übertragen werden, Margen. finanziert sich ausschließlich aus Werbung. Besser spielen mit Als einer der aktivsten E-Sports-Sponsoren weltVirtual Reality weit gilt Intel. Der Chipw Hersteller ist bereits seit H Dabei setzen viele der Spiele, zehn Jahren dem Genre verzeh Fans und Groupies: In Katowice wurden die Spieler mit allen die Millionen ins Netz ziehen, bu bunden und sponsert mit den zunächst keine teure Hardnur denkbaren Mitteln zu Höchstleistung angespornt In Intel Extreme Masters eine ware voraus. Ein nicht zu langinternationale Liga. Die ESL samer Office-PC mit Maus, führt Intel als Hauptwerbepartner. In den ring füllt die Kassen. Die Weltmeister bei Tastatur, Headset und Internet-Verbindung USA engagieren sich auch FMCG-Mar- „League of Legends“ sind Profis und spie- reicht zumindest für den Anfang aus. Doch dabei muss es nicht bleiben. Der ken im E-Sport: Coca-Cola und Red Bull len für die Teams SK Telecom T1 und gehören zu den Geldgebern. Samsung White – mit Sponsorengeldern Virtual-Reality-Experte Oculus verspricht In den Pro-Ligen werden dann aus Hob- der genannten Konzerne. In Deutschland, mit seiner Video-Brille Rift ganz neue Einby-Daddlern echte Profisportler. Ähnlich so sagt ESL-Mann Bister, ist die Profispie- sichten. Die Brille besitzt einen Head wie ein Autohersteller, der in verschiede- ler-Szene noch klein, aber er weiß von Tracker und reagiert so auf Kopfbewegunnen Rennserien antritt, oder ein Fußball- Spielern zu berichten, die 10.000 Euro und gen ihres Trägers. Noch realer wird die Jagd auf Terroristen oder Monster mit einem verein, der Mannschaften in unterschiedli- mehr nach Hause bringen. che Ligen schickt, gibt es auch im E-Sport Die IT-Branche schätzt die leistungs- Virtuix Omni, einem Laufgestell, in dem „Rennställe“, in denen Teams für die ver- hungrigen Gamer als interessante Ziel- sich der Spieler durch virtuelle Welten schiedenen Games zuständig sind. gruppe. Erst eine hochleistungsfähige bewegen kann. Beide Komponenten Die Preisgelder gehen in den sechsstel- Grafikkarte – die schnell mehr kosten zusammen versprechen ein völlig neues ligen Bereich. So wurde der 21-jährige kann als ein ganzer Office-PC – macht aus Spielerlebnis. Übrigens: Oculus wurde Südkoreaner Kim Yoo Jin im Oktober einem normalen Rechner ein Gamer-Teil. 2014 von Facebook übernommen – und 2014 in Katowice Weltmeister im Spiel Schnelle Speicherchips, individuell an- auch bei Virtuix gehört die Zuckerberg◼ „Star Craft 2“ – und gewann 100.000 US- passbare Mäuse und spezielle Gehäuse im Company zu den Investoren. Dollar Preisgeld. Kim gehört dem Team aggressiven Ninja-Look gehören in der Jin Air Green Wings an, gesponsert von Szene zum guten Ton. Hersteller wie Dell der südkoreanischen Regionalfluggesell- und Acer haben sogar eigene ProduktFrank Kemper schaft Yin Air. Preisgelder erhöhen den linien für Gamer aufgelegt. Bei Dell laufen internetworld.de/fk Marktwert der Spieler, aber das Sponso- die heißen Sportgeräte unter dem Label PRO CONTRA 16. Februar 2015 4/15 INTERNET WORLD Business 11 Ihre Bewertung bitte! Sollten Geschäfte ihre Kunden dazu auffordern, sie im Web positiv zu bewerten? Oder verfälscht dies das Bild? rzte und Arbeitgeber, Reiseanbieter und Restaurants, Handwerker und Haarstylisten: So gut wie jede Berufsgruppe wird inzwischen auf Bewertungsportalen beurteilt. Entsprechend gedeiht im Web eine Vielzahl von Plattformen, auf denen die User ihre Erfahrung zu allen möglichen Produkten, Dienstleistern und Marken äußern können. Knapp 75 Prozent der Internet-Nutzer haben schon einmal eine Online-Bewertung abgegeben. Die Plattformen nehmen damit in der Meinungsbildung eine dominante Rolle ein. Schon immer war die persönliche Empfehlung wichtig, die Bewertungsportale haben ihr aber jetzt eine völlig neue Reichweite beschert. Die Mehrheit der User bleibt bei ihren Bewertungen fair – möglicherweise von dem einen Kunden positiv wahrgenommen und von dem anderen als störend empfunden werden kann.“ Beide Rückmeldungen seien wichtig, um einen authentischen Gesamteindruck zu vermitteln. Dies spricht dafür, Kunden nicht zu einer Bewertung zu Fo drängen, damit das Bild möglichst authentisch ausfällt. Andererseits aber warnen Marketingexperten wie Susanne Büttner davor, alles dem Spiel der freien Kräfte zu überlassen. Denn dann kann die schlechte Bewertung eines einzelnen verärgerten Kunden ein ganzes Profil verhageln. Ihr Tipp deshalb: Positiv eingestellte Kunden sofort zu positiven Bewertungen anhalten – gewissermaßen als vorbeugende Maßnahme. ◼ to : Fo to lia / Fot omek Ä sie will niemanden in die Pfanne hauen, sondern anderen Usern Orientierung geben. Entsprechend fallen die Kritiken auf den Portalen überwiegend wohlwollend aus. Fehlen allerdings kritische Töne, wirkt dies auch wieder verdächtig. Es ist der Mix aus unterschiedlichen Meinungen und Eindrücken, der eine nützliche Entscheidungs- grundlage darstellt. „Es ist unwahrscheinlich, dass Geschäfte ausschließlich positive Bewertungen erhalten, weil man nicht 100 Prozent seiner Kunden zu 100 Prozent zufriedenstellen kann“, sagt Maximilian von Garnier, Manager beim Bewertungsportal Yelp. „Ein Geschäftsinhaber sollte sich immer bewusst machen, dass dasselbe Detail Helmut van Rinsum Pro & Contra Susanne Büttner Expertin für Trust-Marketing und Inhaberin der Agentur Büttner Marketing, Unterschleißheim www.susannebuettner.de „POSITIVES IMAGE“ Sorgen Sie für begeisterte Kunden und bitten Sie diese proaktiv um Referenzen und Online-Bewertungen. Und das aus vier Gründen: 1. Gute Bewertungen steigern den Umsatz. Unterschätzen Sie nicht die Macht der Sterne. Produkte mit guten Bewertungen werden öfter gekauft. Viele begeisterte Kunden sind das Ergebnis einer gelebten Kultur und Ihrer Werte. Dies lässt sich schwer von der Konkurrenz kopieren. 3. Gute Bewertungen stärken das Vertrauen. Kunden glauben den blumigen Werbeaussagen von teuer bezahlten Agenturen nicht mehr. Wenn jedoch andere, fremde Personen von Produkten oder Dienstleis„Bitten Sie begeisterte Kunden tungen ins Schwärmen geraten, haben diese proaktiv um Bewertungen“ Aussagen eine stärkere Gewichtung. Das trägt zur Glaubwürdigkeit bei. 4. Gute Bewertungen steigern den Produkte, Marken und Leistungen mit Gewinn. Wenn Sie viele gute Bewerschlechten Bewertungen haben es oft tungen haben, müssen Sie weniger schwerer oder unterliegen einem Akquise betreiben. Ihr Produkt verPreiskampf. kauft sich „von alleine“, weil andere es 2. Gute Bewertungen erhöhen Ihre empfehlen. Sie erhalten damit kosReputation. Positive und viele Bewertenlos Mundpropaganda. Und das ist tungen spiegeln ein Image wider. Einen guten Ruf, kann man sich nicht bekanntlich die beste und günstigste kaufen. Man muss ihn sich erarbeiten. Werbung. Maximilian von Garnier Manager für lokale Geschäftsbeziehungen bei der Bewertungsplattform Yelp, Coach für Geschäftsinhaber www.yelp.de „AUS FREIEN STÜCKEN“ sie so zufrieden mit dem Service waMillionen von Menschen nutzen tägren, dass sie dem Geschäftsinhaber lich Bewertungsportale, um Informaausdrücklich dafür danken möchten. tionen zu lokalen Geschäften zu beEin Grund kann natürlich auch sein, kommen, bevor sie eine Kaufentdass eine Erfahrung nicht optimal war scheidung treffen. Auf Yelp wollen wir und der Kunde seine – hoffentlich – deshalb sichergehen, dass man diekonstruktive Kritik anbringen möchte. sen Bewertungen auch vertrauen In jedem Fall vertritt kann. GeschäftsinhaYelp die Auffassung, ber, die ihre Kunden darum bitten, Beidass für das Geschäft träge auf Yelp zu selbst, aber natürlich „Selbst gewählte schreiben, bitten aber auch für alle Nutzer Beiträge erzählen meistens nur zufriedes Bewertungspornur einen Teil der dene Kunden darum. tals unabhängige und Geschichte“ Diese selbst gewählehrliche Bewertunten Beiträge erzählen gen die wertvollsten nur einen Teil der Gesind. schichte, und das finden wir nicht fair. Geschäftsinhaber sollten davon abseDie glaubwürdigsten Bewertungen hen, die Kunden um eine positive Restammen von Kunden, die sich aus zension zu bitten: Denn es ist gerade freien Stücken entschieden haben, die natürlich entstandene Mischung ihre Erfahrung zu teilen. Sei es, weil an Meinungen und Eindrücken, die sie einen wundervollen Abend hatten eine glaubwürdige und nützliche Entund ihre Freunde an ihrer Euphorie scheidungsgrundlage für die Besuteilhaben lassen möchten, oder weil cher des Geschäftsprofils darstellt. E-COMMERCE INTERNET WORLD Business 16. Februar 2015 4/15 Foto: Fotolia / Anyaberkut 12 Surfen und bummeln Neue Einkaufsdienste und regionale Produktsuchen und Marktplätze wollen den Einzelhandel ins Internet begleiten und ihm zu neuen Kunden verhelfen aht das Wochenende, steigt die Zahl der Downloads und Zugriffe in der Algel-App: Sie bildet die Sortimente von Supermärkten wie Tegut, Rewe und Aldi ab und organisiert in Berlin und Darmstadt Einkäufer, die alles besorgen und zu den Bestellern nach Hause oder ins Büro bringen. „Der Service existiert jetzt seit einem Jahr und kommt an“, sagt Algel- N Gründer Sakir Yazici. Auf die gleiche Idee setzen Shopsters in Konstanz, Bringbiene in Mittelfranken und Shopwings in Berlin und München. „Wir lösen ein Alltagsproblem von Kunden“, sagt ShopwingsGründer Florian Jaeger. „Wer einkaufen lässt, hat Zeit für anderes.“ Es geht um mehr als Kundenwünsche: Die Einkaufsservices schlagen eine Brücke Einkaufen und bringen lassen Für Endverbraucher gemacht sind die Einkaufsdienste, die den Einzelhandel ins Boot holen wollen. Das Grundprinzip entwickelte Instacart in den USA: Die Kunden bestellen online oder per App, Einkäufer besorgen und liefern die Waren. Hierzulande kostet das etwa 5 Euro. Werden für eine Order mehrere Märkte angefahren oder schwere Kisten transportiert, steigen die Kosten. Von den Liefergebühren behalten die Start-ups etwa einen Euro ein und geben den Rest an die Einkäufer weiter. Auf Dauer sollen die Käufer per App mehrere Bestellungen gleichzeitig organisieren und so ihre Einkünfte erhöhen können. Instacart funktioniert in zwölf US-Städten. In Deutschland bearbeiten indes mehrere Start-ups einzelne Städte und bezahlen auch ihre Einkäufer selbst. Shopwings schickt sie mit Prepaid-Karten los und wickelt die gesamte Bezahlung ab. Einkaufsdienste berücksichtigen bisher nur Lebensmittel. Weitere Einnahmequellen bieten sich den Start-ups durch das Gewinnen von Marktund Kundendaten, die Supermärkte nur schwer erheben können. Die Technik könnte auch in anderen Bereichen helfen, Services zu koordinieren und Dienste abzurechnen. ∙ www.shopwings.de ∙ www.algel.de ∙ www.shopsters.de ∙ www.bringbiene.de zwischen Internet und Laden und bieten sich dem Einzelhandel als Einstiegshilfe ins Internet an. Dieses Ziel verfolgen neue Dienstleister wie Atalanda, Locafox, Koomio oder Hierbeidir ebenfalls. Sie bauen Händlern Online-Schaufenster, Produktsuchen oder Marktplätze und vernetzen diese über Bringdienste mit Filialen. „Der Einzelhandel traut sich nicht so recht ins Internet“, beobachtet Atalanda-Gründer Roman Heimbold. „Wir möchten ein Online-Bewusstsein für das Internet und seine Chancen schaffen.“ Online suchen und ordern, vor Ort kaufen und abholen Lösungen rund um diese Dienste sind so gefragt wie nie: Umfragen zufolge bestellt inzwischen gut die Hälfte der Verbraucher regelmäßig im Internet. Der Online-Anteil steigt in allen Handelsbereichen. Die Folgen werden jetzt sichtbar: In den Städten geben immer mehr Händler auf, der Hauptverband des deutschen Einzelhandels rechnet mit bis zu 50.000 Ladenschließungen in den kommenden Jahren. „Kunden machen keinen Unterschied mehr zwischen Offline und Online“, sagt Heimbold. „Wer nicht überall aktiv ist, verliert Aufmerksamkeit und Käufer.“ Aus Scheu vor der Technik, den Kosten und dem Aufwand überlässt der Einzel- 16. Februar 2015 4/15 INTERNET WORLD Business 13 Online-Schaufenster für den Einzelhandel Start-ups wie Atalanda, Locafox oder Hierbeidir.com richten sich direkt an den Einzelhandel und empfehlen sich als „regionale Produktsuche“ oder „Online-Schaufenster“. Atalanda hat das umfassendste Angebot. Das Start- up baut regionale Marktplätze wie Onlinecity-wuppertal.de, bindet die Lieferung per Post und am gleichen Tag ein, außerdem die Qualifizierung rund ums Online-Marketing. Händler bezahlen 20 Euro pro Monat plus 8 Prozent Provision pro Online-Kauf. Dafür bekommen sie neben der Webpräsenz Hilfe bei Abrechnung und Controlling. Locafox will eine Suche sein, baut gerade deutschlandweit einen Marktplatz auf und integriert darauf Angebote des Einzelhandels. Die Kunden können sich Waren zurücklegen lassen. Abgerechnet wird nach Erfolg: pro Klick, Reservierung und Kauf. Locafox beendet gerade die Betaphase und startet in Berlin durch, weitere Städte sollen schnell folgen. Ähnliche Angebote machen Hierbeidir, Koomio, Productmate: ∙ www.atalanda.com ∙ www.locafox.de ∙ www.hierbeidir.com ∙ www.koomio.com ∙ www.productmate.de Vor Ort großes Lob Stationäre Händler sind vom Start der Plattform Onlinecity-wuppertal.de sehr angetan handel das Internet immer noch den Online-Händlern und Marken und verspielt damit seine kaum zu schlagende Stärke: die schnelle Verfügbarkeit der Ware vor Ort und die persönliche Ansprache. Zwar lassen sich Kunden online inspirieren und suchen im Internet nach Produktinformationen, aber viele von ihnen wollen den Bedarf weiterhin vor Ort „Zielgruppen können effizient erweitert werden. Das sorgt für zusätzlichen Umsatz und Bekanntheit“ Christian Winter Geschäftsführer Tengelmann Ventures, Mühlheim www.tev.de decken – weil sie die Ware sofort mitnehmen, ausprobieren oder zusätzliche Fragen persönlich klären können. Regionale Marktplätze und Produktsuchen setzen auf diese Wünsche und bieten Alternativen zum eigenen Online-Shop an – Services wie Suchmaschinenmarketing, Werbekampagnen, Datenanalyse, bei Bedarf sogar Weiterbildung sind in den Paketen aus Webpräsenz und Anbindung an den Lieferdienst enthalten. Während Suchen wie Locafox, Hierbeidir, Koomio oder Productmate Händler auf ihre Plattformen lotsen, regt Atalanda die Bildung von Gemeinschaften an und tritt als InternetMarke zurück. Das Start-up wirbt bei Marketing- und Städtegesellschaften und bringt auf Onlinecity-wuppertal.de 45 Händler zusammen (s. rechts): „Durch den Marktplatz entstanden neue Gemeinschaften“, erzählt Heimbold. „Viele Händler kannten sich nicht, jetzt empfehlen sie sich weiter.“ Informieren Produktsuchen und Marktplätze über Verfügbarkeit und Läden, etablieren Einkaufsdienste einen neuen Absatzkanal für Lebensmittel. Weitere Produktkategorien, etwa Bücher, Arzneimittel oder Drogeriewaren, wären ebenfalls denkbar: „Shopwings kombiniert den Kauf in lokalen Supermärkten mit den Vorzügen einer superschnellen, planbaren Lieferung“, sagt Christian Winter, Geschäftsführer bei Tengelmann Ventures und Investor bei dem Start-up. „Dieses Modell hat es noch nicht gegeben, es stärkt den stationären lokalen Markt, weil die Einnahmen vor Ort erzielt werden.“ Auch wenn Einkaufsdienste den Supermärkten einen schnellen Einstieg ins Internet und eine Alternative zum eigenen Lieferdienst bieten – die Hoffnungen der Start-ups auf Kooperationspartner haben sich bisher zerschlagen. Das erschwert den Einstieg, die Produktdaten für die Onlineund App-Shops müssen selbst erstellt werden. Aber das kann sich ändern: Gewinnen Algel, Shopwings & Co. jetzt an Fahrt, werden Supermärkte schnell gezwungen sein, beim Service mitzumachen. ◼ Susanne Vieser internetworld.de/vs okale E-Commerce-Portale sind gut für die Innenstädte. Diesen Schluss lassen zumindest erste Ergebnisse des Projekts Onlinecity-wuppertal zu, das Mitte November 2014 in Kooperation mit dem LocalCommerce-Betreiber Atalanda gelauncht wurde. So berichtet Markus Kuhnke, Geschäftsführer des Süßwarenladens Naschkatzenparadies, dass schon einen Monat nach dem Launch seines Webshops auf dem Portal die Umsätze um zehn Prozent stiegen. Und auch im Januar wurden die Vorjahresumsätze übertroffen. Die Zusatzumsätze allerdings wurden mehrheitlich nicht über den Webshop generiert. Denn die Zahl der Online-Bestellungen, die seit dem Launch der Onlinecity bei allen 45 beteiligten Händlern getätigt wurden, liegt laut Onlinecity-Wuppertal-Projektleiterin Christiane ten Eicken noch immer „im zweistelligen Bereich“. Doch die Kunden recherchieren online und suchen dann gezielt das stationäre Ladengeschäft auf. Das bestätigt auch Peter Bothmann, Besitzer des Wuppertaler Weinladens Boda Weinhaus. Zwar betreibt Bothmann schon seit 1998 unter Boda-weinhaus.de einen OnlineShop für Wein, doch dort kommt die Kundschaft eher aus Regensburg oder Pinneberg als aus Wuppertal. Seit dem Launch des lokalen E-Commerce-Portals hat sich das geändert. Viele Wuppertaler haben sich online L „Wir erzielten im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzplus von 16 Prozent“ Peter Bothmann, GF Boda Weinhaus, www.boda-weinshop.de einen ersten Eindruck vom Preisgefüge und Sortiment der 57 angebotenen Weine verschafft und sind dann in den Laden gekommen. „Ich weiß nicht genau, ob es daran liegt, aber wir haben im Dezember im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzplus von 16 Prozent erzielt“, sagt der Geschäftsmann. Zum Vergleich: In den Vorjahren lag das Wachstum eher bei zwei bis drei Prozent. In Kürze will Onlinecity-wuppertal.de die ersten Filialisten an Bord nehmen. Dadurch soll die Plattform für die Kunden weiter an ◼ Attraktivität gewinnen. Daniela Zimmer Der Local-Commerce-Spezialist Atalanda baute für die Stadt Wuppertal eine regionale Online-Einkaufsplattform E-COMMERCE 14 INTERNET WORLD Business 16. Februar 2015 4/15 „Die Kanäle befruchten sich“ Ernsting’s Family profitiert davon, dass das Unternehmen schon 2004 damit begann, Online- und Offline-Kanäle zu verknüpfen rnsting’s Family gilt im deutschen Handel als einer der Vorreiter in Sachen Kanalverknüpfung. INTERNET WORLD Business sprach mit Johannes Ehling, Geschäftsführer Marketing & Vertrieb, über die nächsten Meilensteine der Multichannel-Strategie. E Herr Ehling, Sie haben ja schon sehr früh damit begonnen, die Kanäle Stationär und Online miteinander zu verknüpfen. Wo auf dem Weg zum Multichannel-Optimum sehen Sie sich denn aktuell? Johannes Ehling: Wir haben durchaus schon eine stattliche Wegstrecke zurückgelegt, aber die Aufgabenstellungen für die Zukunft sind schon noch mannigfaltiger Natur. Wir sind 2003 erstmals online gegangen und haben seit dieser Zeit das gesamte Portfolio aufgebaut. Wir haben nach der anfänglichen Zusammenarbeit mit einer Fullservice-Agentur nach Spezialagenturen differenziert, um in den Werbekanälen immer besser zu werden. Aber die wichtigste Entscheidung war, uns schon von 2004 an Multi- und Cross-Channel-fähig aufzustellen, von vornherein die Filiallieferung zu präferieren und dafür unsere eigene Logistik zu nutzen. Das bietet auch dem Kunden echten Mehrwert. Das war jetzt die Schilderung der Vergangenheit. Aber wo geht die Reise in der Zukunft hin? Ehling: Wir wollen ganz klar das mobile Geschäft weiter stärken und den Multikanalvertrieb durch neue Technologien wie iBeacons anfeuern. So können wir beispielsweise Kunden, die an der Filiale vorbeischlendern, darüber informieren, dass die neuen Kinderkataloge angekommen sind. Diesbezüglich haben wir auch schon eine Push-App lanciert, die sehr gut angenommen wird und sehr gut funktioniert. Ein weiterer großer Punkt ist der Ausbau unserer 360-GradKommunikationsmedien: Wir müssen reine Kampagnen Online für Offline und umgekehrt spielen oder auch beide Kanäle gemeinsam agieren lassen. Auch sortimentsseitig müssen wir noch stärker werden, das aber auch stationär und nicht nur im Webshop. Die Herausforderung besteht also im Grunde darin, die Kanäle Off- und Online mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln weiter zu vertiefen. Die Impulse werden dabei aber hauptsächlich über Online und Mobile kommen. Lohnt sich für Sie E-Commerce? Ehling: Nach wie vor sind wir mit der Performance und der operativen Leistungsfähigkeit des Webshops hoch zufrieden. Wir wachsen deutlich im zweistelligen Bereich – mit einem sehr attraktiven und über dem Markt liegenden Deckungsbeitrag für den Online-Shop. Insgesamt erzielen wir im Moment rund 4,5 Prozent unseres Gesamtumsatzes – und der liegt brutto bei knapp einer Milliarde Euro – über den Webshop. Wie viele andere Handelsketten auch haben auch wir den überall propagierten Zehnprozentanteil irgendwann „Mit 4,5 Prozent Anteil am Gesamtumsatz sind wir im E-Commerce ganz gut aufgestellt“ Johannes Ehling Geschäftsführer Marketing & Vertrieb Ernstings-family.de mal auf einen Zettel geschrieben, aber ich kenne niemanden, der diese Zahl erreicht hat. Mit 4,5 Prozent sind wir in der Kürze der Zeit schon ganz gut aufgestellt. Sie müssen auch die Verhältnismäßigkeit im Auge behalten. Klar könnten wir mehr machen, aber dann würde wahrscheinlich das Filialgeschäft leiden, weil wir uns dann selbst Kon- Über Ernsting’s Family Vom „Minipreis“-Lädchen in der elterlichen Waschküche zum 1.717 Filialen zählenden Textilunternehmen Der Grundstein für Ernsting’s Family wurde bereits im Jahr 1968 gelegt. Damals eröffnete Kurt Ernsting in der Waschküche des elterlichen Textilladens in Coesfeld den ersten „Minipreis“-Testladen für einfache, praktische und preis- günstige Kleidung. Das Konzept ging auf. Schon ein Jahr später zählte das Unternehmen 15 Filialen. Als der Textilit 1990 in „Ernsting‘s Family umbenannt wurde, gab es in ganz Deutschland schon mehrere Hundert Filialen. Der erste Online- Shop von Ernsting’s Family ging im Jahr 2003 online – mit einer Mischung aus Modeangeboten, Servicerubriken und Online-Spielen. Heute erwirtschaftet der digitale Vertriebskanal rund 4,5 Prozent des Gesamtumsatzes. Kennzahlenentwicklung 2008/09* In mobilen Endgeräten sieht Ernsting’s Family viel Potenzial 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 Umsatz 624 (in Mio. Euro) 699 737 795 814 Filialen 1.422 1.496 1.574 1.656 1.717 Mitarbeiter 8.331 9.162 9.910 10.267 10.489 Ernsting’s Family setzt stark auf Flächenexpansion INTERNET WORLD Business 4/15 Quelle: Ernsting’s Family *per 30.06. des jeweiligen Geschäftsjahres kurrenz machen. Im Moment befruchten sich beide Kanäle extrem. In Ihrem Geschäftsbericht steht allerdings seit einigen Jahren, dass das Gesamtwachstum vornehmlich der Flächenexpansion geschuldet ist. Das klingt nicht nach starkem Wachstum in den Filialen. Ehling: Das ist natürlich regional unterschiedlich. Dort, wo der Wettbewerb groß ist, verzeichnen die Filialen natürlich auch manchmal kein Wachstum oder verlieren sogar. Aber in den Expansionsgebieten wachsen wir extrem und überproportional. Natürlich ist der Hauptumsatztreiber die Expansion. Aber uns ist auch klar, dass das Thema Wachstum auf bestehender Fläche existenziell ist. Denn wenn wir einmal ausexpandiert sind, müssen wir auf bestehender Fläche wachsen. Einige E-Commerce-Berater würden jetzt schimpfen, dass Handelsketten immer weiter in den Flächenausbau statt in den E-Commerce-Ausbau investieren. Was antworten Sie darauf? Ehling: Ich würde sie gerne einladen, die Ergebnisrechnung unserer Nachbarschaftsfilialen anzuschauen, die überproportional stark sind. Natürlich nutzen wir zunächst jeden Standort, bei dem wir ein klares Nachfragepotenzial nach unserem Produkt sehen, aber wir arbeiten unsere Expansionsstrategie sehr, sehr sorgsam aus. Das geht nicht mit der Gießkanne, sondern eher mit dem Präzisionsgewehr. Wir werden in jedem Fall in 4/15 Deutschland nicht überexpandieren. Und dann schauen Sie mal in unsere Ideenkiste für den Webshop 2020. Das ist eine Investition sondergleichen. Außerdem überlegen wir, unsere Marketing Spendings sukzessive nach oben zu fahren und vielleicht auch von Klassisch nach Digital zu switchen. Sie würden vom TV-Budget Geld Richtung Digital shiften? Ehling: Das nicht unbedingt, weil wir die TV-Spots auch online verlängern. Wir haben hervorragende Click-Through-Rates und auswertbare Zusatzverkäufe über Youtube, aber es gibt eine Menge anderer Sachen, die man umshiften könnte. Denn es ist ja ganz klar feststellbar, dass sich Werbebudgets klar Richtung online und TV entwickeln und weg von Printmedien. Wem sagen Sie das. Aber wie kriegen Sie denn die Youtube-Nutzer dazu, sich Werbespots von Ernsting’s Family anzugucken? Ehling: Das läuft über die Agentur, die auch unser SEA-Budget verwaltet. Die schalten entsprechend auch bei Youtube auf Zielgruppen-affine Suchbegriffe und in Zielgruppenaffinen Umfeldern. Das läuft hervorragend. Mehr als die Hälfte der Nutzer schauen sich die Spots komplett durch, in Österreich liegt der Anteil sogar noch höher. Anschließend merken wir die entsprechenden Impulse, die über das Medium im Online-Shop landen. Interessanterweise ist es so, dass wir in Österreich TV-Werbung gar nicht im Fernsehen geschaltet haben, sondern nur online auf Youtube. Trotzdem verdoppelt sich der Online-Umsatz von Jahr zu Jahr. 80 Prozent Ihrer Web-Bestellungen werden in den Filialen abgeholt. Heißt das, dass Sie online eher die Stammkundschaft als neue Zielgruppen erreichen? 30 Prozent der Abholungen kommt es zum Zusatzverkauf. Ich weiß nicht, ob wir so erfolgreich wären, wenn wir dieses Thema nicht hätten. Beide Kanäle wachsen parallel. Offensichtlich machen wir also in der Kundenansprache doch einiges richtig. Warum muss ich denn eigentlich als Click & Collect-Kunde mein Paket erst bezahlen, bevor ich es öffnen darf? Beschweren sich die Kunden da nicht? Ehling: Wir haben auf diese Weise unsere Retourenquote fast halbiert. Die war zwar nie hoch, ist aber jetzt mehr als marktgerecht, vielleicht sogar marktführend. Und die Höhe des Warenkorbs hat die Maßnahme nicht beeinflusst. Wir nehmen auch in der Filiale zurück. Wir sind nicht nur Click & Collectfähig, sondern Click-, Collect-, Return- und Payable im Store. Und das funktioniert schon seit 2005. Aber Sie vergeben doch die Chance, dass die Verkäuferin sieht, was ich gekauft habe, und mir noch Zusatzprodukte empfiehlt. Damit ließen sich die 30 Prozent Zusatzverkäufe in der Filiale doch noch beträchtlich steigern. Ehling: Ja, diese Idee liegt in unserer Kiste ganz weit oben und wir werden diesbezüglich auch aktiv werden. Aber es ist noch eine technische Herausforderung, den Mitarbeitern in der Filiale anzuzeigen, was im Paket ist und was aus dem Filialbestand noch dazu passen würde. Was mir bei Ihrer Multichannel-Strategie auch fehlt, sind beispielsweise Produktverfügbarkeitsanzeigen für die stationären Läden. Haben Sie hierfür auch Pläne in der Schublade? Ehling: So weit sind wir noch nicht. Das ist und bleibt ein riesen Thema. Auch das Switchen von Beständen ist nach wie vor eine große Herausforderung für uns. Langfristig wollen wir jeder Filiale Zugriff auf die Bestände der anderen Filialen geben. Was sehen Sie denn aktuell als Ihre allergrößte Herausforderung? Ehling: Den Dollarkurs. Bezogen auf Multichannel bereitet mir allerdings am meisten Kopfschmerzen, dass wir nicht so schnell in der Umsetzung sein können, wie wir das gerne wollten. An Ideen mangelt es nicht. Wir haben aber wie jedes andere Unternehmen auch das eine oder andere Nadelöhr bei der Abarbeitung. Zum Glück ist Ernsting’s Family so aufgestellt, dass sinnvolle Sachen noch gemacht werden können. Das heißt, der Ideenreichtum kann abgearbeitet werden, aber er muss priorisiert werden. 80 Prozent der Online-Bestellungen werden in den Filialen abgeholt Ehling: Das kann ich eigentlich so nicht sagen. Wir haben ein sehr stabiles Wachstum in den Filialen und auch der Online-Shop wächst. Das heißt, die Kunden lassen sich ihre Bestellungen nicht nur nach Hause schicken, sondern nutzen die breite Distribuierung der Filiale als Abholstation. Irgendwo muss es ja abgeholt werden, wenn man sich die 4,50 Euro Versandkostenpauschale sparen möchte. Und das tun unsere Kunden. Bei Sind Sie auch auf Plattformen wie Amazon oder Ebay vertreten? Mit Ihren Eigenmarken bietet sich das ja an. Ehling: Nein. Das sind natürlich auch Thematiken, die wir diskutieren. Nur verfolgen wir auch ganz klar einen wirtschaftlichen Ansatz. Man muss gewillt sein, die Provisionsmodelle der oben genannten Firmen bezahlen zu wollen. Das muss sich alles rechnen. Wir wollen lieber organisch wachsen und nicht Masse generieren, ohne dass was übrig bleibt. ◼ Interview: Daniela Zimmer Tr T aining s 16. Februar 2015 Upgrades für ihr Know-How „Wer den Nutzer nicht als Chance versteht, hat Usability noch nicht ganz verstanden!“ Armin Reuter Usability Engineer, Konzepter, Speaker Cross-Plattform- AppDevelopment mit Xamarin Trainer: Jörg Neumann 19.-20.03.2015, Hamburg EUR 1.999,- zzgl. MwSt. (Frühbucherpreis bis 05.02.2015: 1.799,- zzgl. MwSt.) Agile Produktentwicklung Trainer: Björn Schotte 23.-24.03.2015, München EUR 1.999,- zzgl. MwSt. (Frühbucherpreis bis 09.02.2015: 1.799,- zzgl. MwSt.) Usability begreifen Trainer: Armin Reuter 20.-21.04.2015, Köln EUR 1.999,- zzgl. MwSt. (Frühbucherpreis bis 09.03.2015: 1.799,- zzgl. MwSt.) Weitere Informationen zu den Inhalten der Trainings finden Sie auf der Website. developer-media.de/trainings E-COMMERCE INTERNET WORLD Business 16. Februar 2015 4/15 Foto: Wikipedia / Tom Lombard 16 Das futuristische Hauptquartier von Alibaba im chinesischen Hangzhou Alibabas viele Räuber Wieder steht der größte chinesische Online-Händler wegen der hohen Anzahl gefälschter Produkte auf seinen Plattformen unter Beschuss wei Tage vor Veröffentlichung der mit Spannung erwarteten Quartalszahlen von Alibaba ließ die chinesische Handelsaufsicht SAIC die Bombe platzen: Laut einer bereits im Sommer 2014 durchgeführten Untersuchung soll es sich bei über 60 Prozent der auf Alibabas Tochtermarktplatz vertriebenen Produkte um illegale Ware handeln – das heißt, sie werden ohne entsprechende Lizenz verkauft oder sind einfach Produktfälschungen. „Alibaba hat sich zu lange nicht ausreichend um die illegalen Aktivitäten auf seinen Plattformen gekümmert“, so das vernichtende Fazit des Reports. Das Unternehmen stehe „nicht nur der größten Glaubwürdigkeitskrise seit seiner Gründung gegenüber“, sondern werfe auch ein „schlechtes Licht auf andere Internet-Plattformen, die versuchen, legal zu operieren“. Alibaba reagierte auf die Vorwürfe ungewohnt hektisch, warf der Regierungsbehörde Einseitigkeit vor und erhob offiziell Beschwerde gegen den SAIC-Leiter Liu Hong Liang wegen Geschäftsschädigung: Er habe aus persönlichen Motiven falsche Schlüsse aus einer unzureichenden Datenbasis gezogen. Z Die Fakten „Taobao muss Verantwortung tragen und die Sache in Ordnung bringen“ Alibaba-Gründer Jack Ma Paradies für Fälscher: Taobao gilt Handelsexperten bereits seit Jahren als Mekka für gefälschte Ware Tatsächlich vermuten viele Experten hinter dem Report (das Ergebnis stand schon im Sommer fest, die Veröffentlichung wurde aber verschoben, um Alibabas Börsengang im Herbst 2014 nicht zu beeinträchtigen) eine Sanktionierungsmaßnahme der chinesischen Regierung gegen den mächtigen, vielleicht etwas zu vorlaut gewordenen E-Commerce-Sprössling. Andererseits ist die Veröffentlichung des SAIC-Reports nur der vorläufige Höhepunkt einer ganzen Reihe von Fälschungs- und Plagiatsvorwürfen gegen Alibaba. Seit seiner Gründung ist vor allem der Online-Marktplatz Taobao als Mekka für Produktfälscher verschrien. Jeden Monat lassen westliche Markenartikler Zehntausende Produkte als Fälschungen von Taobao entfernen – nur um sich im nächsten Monat mit mehreren Hunderttausend neuen gefälschten Angeboten konfrontiert zu sehen. Alibaba ist das Problem bekannt. Laut eigenen Angaben hat die Plattform in den letzten zwei Jahren 131 Millionen Euro in die Bekämpfung von Produktfälschungen auf seinen Plattformen investiert – in den Monaten vor dem Börsengang wurden mehr als 90 Millionen gefälschte Produkte von den Alibaba-Plattformen entfernt. Andererseits sind sich die Plattformbetreiber nicht zu schade, Profit aus der heiklen Lage zu schlagen: Westlichen Markeninhabern, die sich bei Alibaba über den Fälschungsanteil auf Taobao beschweren, wird empfohlen, auf der hauseigenen Handelsplattform Tmall einen Online-Shop zu eröffnen, dadurch könne Alibaba Produktfälschungen auf Taobao besser bekämpfen. Mittlerweile hat Jack Ma, Meister der leisen Töne, den Konflikt mit der chinesischen Handelsbehörde entschärft: Alibaba werde Verantwortung übernehmen und gemeinsam mit der Regierung das bestehende Antifälschungsteam ausbauen, so der Alibaba-Gründer in einem Statement auf der SAIC-Website. Im Gegenzug stellte die Handelsbehörde klar, dass der Report nur ein „Memo ohne juristischen ◼ Effekt“ für Alibaba gewesen sei. Ingrid Lommer internetworld.de/il 16. Februar 2015 4/15 INTERNET WORLD Business 17 E-Commerce light mit Erfolg Die Verbundgruppe Expert liefert für ihren zentralen „Webshop“ überraschend gute erste Zahlen igentlich hatte Expert im Sommer 2014 den Start eines Online-Shops angekündigt (siehe IWB 20/2014). Doch was die Verbundgruppe für Unterhaltungselektronik kurz vor Jahresende an die Endkunden brachte, glich viel eher einem Online-Warenkatalog: Produktseiten ohne Preisangaben, ein umständliches Anfragemodell und Filialabholung statt Warenversand. Das erklärte Ziel der Online-Offensive war es jedoch, Kunden in die Geschäfte der angeschlossenen Händler zu bringen. Die Branche sparte nicht mit Häme, doch auf seiner Frühjahrstagung präsentierte Expert nun überraschend gute Zahlen zu der „Shop-Lösung“. Ihnen zufolge sind seit dem Start des neuen Online-Angebots mehr als 38.000 Kundenanfragen eingegangen, die in etwa die Hälfte des rund 10.000 Artikel umfassenden Warenangebots betrafen. 25 Prozent der Anfragen konnten zu Warenreservierungen konvertiert werden. Ein durchschnittlicher ExpertGesellschafter mit zehn angeschlossenen Fachmärkten generierte so bereits mehr als 1.000 Aufträge und damit rund 300.000 Euro Umsatz. Dass sich das Online-Angebot zur Verlängerung des stationären Angebots eignet, macht die Expert-Führung an der Beobachtung fest, dass die Hälfte der Anfragen außerhalb der Ladenöffnungszeiten eingehe. „Das zeigt uns, dass der eingeschlagene Weg in die richtige Richtung führt“, erklärt dazu Expert-Vorstandschef Volker Müller. „Unser Ziel war es nicht, einen zusätzlichen Kaufkanal zu eröffnen, E „Unser Ziel war es, den regionalen Kunden über das Netz anzusprechen“ Volker Müller, Vorstandschef von Expert sondern den regionalen Kunden über das Netz regional anzusprechen.“ Eigener Shop statt Verbund Wie Müller berichtete, wird das OnlineAngebot bereits von rund 250 Fachmärkten genutzt. Damit hätten sich 80 Prozent der Expert-Mitglieder für die „Shop-Lösung“ entschieden. Doch es gibt in der ExpertGruppe auch Händler, die beim Thema E-Commerce schon deutlich weiter sind als ihre Zentrale. Zu ihnen gehört Andreas Müller aus Saarwellingen im Saarland. Gemeinsam mit seinem Bruder Philip führt er den Expert-Betrieb seines Vaters fort. Statt wie einst vier Standorte umfasst Expert Müller heute aber nur noch ein einziges stationäres Geschäft. Der Schwerpunkt liegt stattdessen auf dem Online-Handel unter der Marke Deltatecc. Seit Jahren zählt Müller zu den wichtigsten Ebay-Powersellern im Elektronikbereich, auch die Umsätze im eigenen Webshop steigen signifikant. Am Online-Warenkatalog der Verbundgruppe hat sich Expert Müller nicht beteiligt, stattdessen spiegelt man auf der Unternehmenswebseite lieber der DeltateccOnline-Shop. „Die derzeitige Strategie der Zentrale zielt vor allem auf ein Abdämpfen der Online-Abwanderung ab. Echte Online-Shopper lassen sich damit nicht gewinnen“, erklärt Müller. Bei den Verbundgruppen werden auch in Zukunft nur einzelne Händler echten E-Commerce betreiben. Initiativen auf zentraler Ebene werden dagegen weiterhin vor allem auf Online-Marketing-Maßnahmen beschränkt bleiben, so seine Einschätzung. Bei Expert Technomarkt, dem zweiten wichtigen Online-Händler innerhalb der Expert-Gruppe, spielt das stationäre Geschäft noch eine größere Rolle. 16 Elektromärkte betreibt das Unternehmen in Oberbayern. Vor rund zehn Jahren hat die Geschäftsleitung jedoch die Entscheidung getroffen, parallel zum Filialgeschäft in den Online-Handel einzusteigen. Unter Experttechnomarkt.de bietet das Unternehmen seitdem ein Elektronikvollsortiment an und belegt in vielen Produktkategorien bei Preisvergleichen die vorderen Plätze. Anders als die Expert-Zentrale betrachtet man Online nicht als Zubringer für den stationären Handel, sondern betreibt das InternetGeschäft als eigenständige Geschäftseinheit. So bietet Expert Technomarkt zwar seinen Kunden on- und offline die gleichen Preise, verzichtet aber bewusst auf Kanalverknüpfungen wie Click & Collect oder die Anzeige stationärer Verfügbarkeiten. Für den zurückhaltenden Online-Kurs der Expert-Zentrale hat Co-Geschäftsführer Peter Melzl Verständnis. Dennoch sieht er Nachbesserungsbedarf. So seien im E-Commerce aktive Expert-Mitglieder wie die Technomärkte bislang von dem Multichannel-Angebot der Verbundgruppe ausgeschlossen. Aber immerhin sei heute allen Händlern klar, welche Bedeutung das Online-Geschäft inzwischen habe. Melzl ist sich daher sicher, dass sich das zentrale E-Commerce-Angebot kontinuierlich wei◼ terentwickeln wird. Matthias Hell MEINE ANZEIGEN SIND IMMER EYE-CATCHER! WIR SUCHEN SEA MANAGER/INNEN! Jetzt bewerben unter: www.explido.de/karriere/sea Mit dem Online-Shop von Expert sollen Kunden primär in die Filialen gelotst werden RECHT INTERNET WORLD Business 16. Februar 2015 Stress beim Anmelden § Double Opt-in: Wie man die Einwilligung zum Empfang von Werbung richtig einholt erzeit sorgt ein Urteil des AG Berlin Pankow/ Weißensee für Unruhe in der Branche. Darin wurde die Betreiberin eines Designerschmuck-Shops verurteilt, einem Nutzer unerlaubt eine Werbemail geschickt zu haben. Dieser hatte – so schien es – mit seiner E-Mail-Adresse ein Kundenkonto eröffnet. Der Shop schickte postwendend eine Bestätigungsmail. Und die stufte das Gericht als Werbung ein. Ist das das Ende des DoubleOpt-in-Verfahrens? Nicht wirklich. Es ging in dem Verfahren zwar um eine Bestätigungsmail, mit dieser sollte aber nicht die Bestätigung der Anmeldung zum Newsletter oder zur Eröffnung des Kundenkontos eingeholt werden – also zum Beispiel durch nochmali- „Double Opt-in bleibt derzeit das sicherste Verfahren zum Nachweis einer Einwilligung“ Martin Rätze Trusted Shops, Köln www.trustedshops.de gen Klick auf einen Bestätigungslink in der Mail. Vielmehr war der Inhalt der Mail die Bestätigung, dass der Empfänger jetzt ein Kundenkonto in einem Online-Shop besitzt. Es folgte eine Beschreibung der Möglichkeiten, die der Empfänger durch sein Kundenkonto nun hat. Das Problem war, dass der Empfänger behauptete, sich niemals für die Eröffnung eines Kundenkontos bei dem OnlineShop registriert zu haben. Hierüber gab er eine eidesstattliche Versicherung ab. Der Shop dagegen versicherte wiederum ebenfalls eidesstattlich, dass unter der E-MailAdresse, an die auch die Bestätigungsmail (wohlgemerkt: nicht im Rahmen eines Double-Opt-in-Verfahrens) verschickt wurde, eine Registrierung stattfand. Diese eidesstattliche Versicherung des Online-Shops reichte dem Gericht nicht Foto: Shutterstock / Neda Sadreddin Das Erstgeborene forderte die Security-Firma F-Secure von den Nutzern eines Public Hotspots in London. Ersatzweise akzeptierte das Unternehmen auch ein Haustier als Entlohnung. Diese Klauseln waren in den HotspotNutzungsbedingungen enthalten – die die als Nachweis. Denn es sei, so die Ansicht des Gerichts, nicht ausgeschlossen, dass die Mail-Adresse des Klägers missbraucht wurde. Ob eine Bestätigungsmail im Rahmen des DoubleOpt-in-Verfahrens – also mit einem Bestätigungslink in der Mail – Werbung darstellt, ließ das Gericht explizit offen. Es heißt hierzu wörtlich im Urteil: „Ob zumindest der Versand einer E-MailAnfrage im Rahmen des Double-Opt-inVerfahrens zulässig wäre, kann hier dahinstehen, da es sich bei der hier interessierenden E-Mail erkennbar nicht um eine solche handelt.“ Die Rechtsprechung zu dem Thema ist noch uneinheitlich. Das OLG München hält Bestätigungsmails im Rahmen von DoubleOpt-in-Verfahren für Werbung, das OLG Celle widerspricht dieser Auffassung. Das AG Berlin Pankow/Weißensee hatte sich mit dieser Frage nicht zu beschäftigen. In meinen Augen bleibt Double Optin das derzeit sicherste Verfahren zum Nachweis einer Einwilligung, zumindest bis der BGH hier eine abschließende Klärung herbeigeführt hat. ◼ Foto: Fotolia / Vladislav Koch elaevs D User meist ungelesen wegklicken. F-Secure will seine Forderungen nicht durchsetzen: Die Aktion sollte das Sicherheitsbewusstsein der Bevölkerung schärfen. Martin Rätze Das müssen Sie beachten ∙ Bevor Sie einem Empfänger werbliche Mails schicken, benötigen Sie seine Einwilligung. ∙ Meldet sich ein Nutzer auf Ihrer Website mit seiner E-MailAdresse an, müssen Sie die Einwilligung von ihm noch einmal bestätigen lassen. 4/15 Sabine Heukrodt-Bauer LL.M. Rechts- und Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz www.res-media.net Online-Handel mit Waren mit Altersbeschränkung Online-Händler, die Produkte mit Altersfreigabe verkaufen, sind für die Einhaltung des Jugendschutzes verantwortlich (Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main vom 07.08.2014, Az.: 6 U 54/14). Ein Online-Händler hatte einen Mitbewerber abgemahnt, weil dieser Filme und Computerspiele anbot, ohne die Altersbeschränkungen der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft GmbH (FSK) oder der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) zu beachten. Sowohl der Kauf als auch die Auslieferung erfolgten ohne Altersprüfung. Das OLG bestätigte die einstweilige Verfügung und sprach dem Kläger einen Unterlassungsanspruch zu. Der Verkauf von USK- und FSK-Waren müsse den Anforderungen des § 12 II Jugendschutzgesetz genügen. ShopBetreiber müssen danach eine doppelte Altersprüfung vor Abgabe der Bestellung und bei der Auslieferung durchführen. Der Händler trage die Verantwortung dafür, dass sein Paketzusteller die Ware nur dem volljährigen, berechtigten Besteller übergebe. Das Urteil hat Wirkung für den OnlineHandel mit allen Artikeln, die einer Altersbeschränkung unterliegen, also auch mit Alkohol, Tabak, Erotik usw. VERTRIEBSBESCHRÄNKUNGEN Verband sammelt Verträge von Asics-Händlern Der Sportartikelhersteller Asics steht im Verdacht, den Online-Vertrieb seiner Produkte wettbewerbswidrig zu behindern. Nach Darstellung des Bundesverbands Onlinehandel (BVOH) haben Verhandlungen des Bundeskartellamts mit dem Hersteller zu keinem Ergebnis geführt. Der Verband empfiehlt Online-Händlern, die Asics-Produkte Im Online-Shop nicht gern gesehen: Sportschuhe von Asics verkaufen wollen, den Asics-Händlervertrag zu unterschreiben – und ihn dann an den BVOH weiterzuleiten. Die Verträge sollen gebündelt an das Kartellamt übergeben werden. Foto: Asics 18 For Digital Professionals Ihr täglicher Newsletter Am Puls der Branche Jetzt kostenlos anmelden: internetworld.de/newsletter KNOW-HOW 20 INTERNET WORLD Business 16. Februar 2015 4/15 Serie: SEO für Online-Shops Suchmaschinenoptimierung für Online-Shops unterscheidet sich von SEO-Maßnahmen für Informationsseiten im Netz. Diese Serie erklärt, was es zu beachten gibt. Foto: Shutterstock / Bloomua Folge 1: Die richtigen Keywords finden und einsetzen (Ausgabe 4/2015) Folge 2: Optimierungstipps für die Shop-Website (Ausgabe 5/2015) SEO für Online-Shops Suchmaschinenoptimierung für Webshops ist schwieriger als für andere Seiten, weil die Eine Landing Page für jedes Keyword Für mit Inhalten des Online-Shops in direkter Verbindung stehende relevante Suchbegriffe kann pro Keyword eine entsprechende Unterseite angelegt werden, die auf das Keyword optimiert wird. Das können Produktseiten oder aber auch Landing Pages sein, die wiederum auf ein Produkt beziehungsweise eine Produktkategorie verlinken. Das SEO-Keyword sollte so wie es vom Nutzer der Suchmaschine gesucht wird (exact match) an den folgenden Stellen der Produktseite oder Landing Page integriert werden: íLP7LWHOGHU6HLWHWLWOH! íLQGHU+EHUVFKULIWGHU6HLWH íLQGHU0HWD'HVFULSWLRQGHU6HLWH íLQGHQ+XQG+EHUVFKULIWHQ des Seitentextes íLP6HLWHQWH[WVHOEVW íLQGHQ0HWD7DJVYRQ%LOGHUQDXI GHU6HLWH7LWOH7DJXQG$OW7DJ í:LFKWLJ,P6HLWHQWH[WVROOWHQLPPHU auch semantisch verwandte Begriffe verwendet werden Suchanfragen sehr unterschiedlich ausfallen. Entscheidend: der Umgang mit Keywords enn nach einem bestimmten Produkt gesucht wird, dann ist eine gute Platzierung des Shops im Google-Ranking entscheidend für den Verkaufserfolg. Deshalb spielt Suchmaschinenoptimierung (SEO) für Online-Shops eine besonders große Rolle. Doch SEO für Shops ist schwieriger als für andere Content-Seiten, da die Suchanfragen durch die Zahl der Artikel vielfältiger ausfallen. Was es hier zu beachten gibt, ist Gegenstand des ersten Teils dieser Serie. Im zweiten Teil werden die konkreten Optimierungsmaßnahmen auf der Seite vorgestellt. W Der Erfolg steht und fällt mit den richtigen Keywords Im Vergleich zu relativ statischen Inhaltsseiten beherbergen Online-Shops aufgrund der ständig wechselnden Produktseiten mehr Inhalte. Je nach Angebot des Shops ist auch Spektrum der Suchthemen breiter: Das bedeutet mehr Keywords aus unterschiedlichen Bereichen und somit eine höhere Keyword-Vielfalt. Die richtigen Keywords sind die Suchbegriffe, bei denen die Chance besteht, mit dem eigenen Shop auf den ersten Seiten der Google-Suchergebnisse zu landen. Doch welche Keywords sind für den eigenen Online-Shop überhaupt relevant? Das sind natürlich in erster Linie die Pro- dukte des jeweiligen Shops. Im Hinblick auf Erstellung von Adwords-Kampagnen entdie unterschiedlichen Formen der Such- wickelt. Allerdings liefert das Tool die wohl anfragen sollten diese mit entsprechenden umfangreichsten Daten zu einem Keyword Zusätzen ergänzt beziehungsweise kombi- und ist somit ideal für die Keyword-Recherniert und mit weitgehend passenden Be- che. Das Tool wird unter https://adwords. griffen, z.B. Synonymen, erweitert werden. google.com/KeywordPlanner aufgerufen. Um die Begriffe ausfindig zu machen, mit Der Bereich „Ideen für neue Keywords und denen die Zielgruppe nach Ihren Produk- Anzeigengruppen suchen“ ist für die Keyten sucht, ist eine Keyword-Recherche un- word-Recherche besonders relevant. abdingbar. Neben eigenen Ideen und der Hier kann entweder ein Keyword oder Auswertung etwaiger bestehender eine Domain eingegeben Daten kann hier auch eine Konwerden. Bei der Eingabe kurrenzanalyse nicht schaeines Keywords werden den. Zum Auffinden von weitere passende Keyweiteren passenden Keywords angezeigt, bei der words gibt es eine Reihe Eingabe einer Domain aller Online-Untervon kostenlosen Tools, werden interessante Keyglauben, dass sich welche die Recherche words aus dem Content SEO rentiert erleichtern. der Seite aufgelistet. Hierbei werden für jedes Keyword Quelle: Barketing die jeweiligen Kennzahlen – Kostenlose Tools „durchschnittliche Suchanfragen pro Monat“ sowie „Wettbewerb“ – mit anfür die Keyword-Recherche gegeben. Diese Angaben helfen bei der Semager.de liefert Keyword-Vorschläge Keyword-Auswahl. Profitipp: Mit dem wichtigsten Keyüber eine semantische Suche: word der Keyword-Liste eine Suchanfrage www.semager.de Der Metager-Web-Assoziator des Suma e.V. bei Google starten, dort den ersten Wikiliefert passend zum eingegebenen Text Key- pedia-Eintrag suchen und dann die URL word-Vorschläge und kann für ein erstes zu dem Eintrag wieder in den KeywordBrainstorming genutzt werden: Planer kopieren. Anschließend erhält man meta.rrzn.uni-hannover.de/asso.html eine Übersicht, mit welchen Suchbegriffen dieser Eintrag gefunden wird – und Der Google Keyword-Planer wurde ursprünglich für die Vereinfachung bei der somit viele weitere relevante Keywords für 84 % xx. Monat 16. Februar 2015 2015 x/15 4/15 Wer nach „Ray-Ban Wayfarer“ sucht, sollte diese Seite finden. Deshalb ist es wichtig, dass alle Bestandteile des Keywords überall auf der Seite auftauchen die eigene Keyword-Liste. Das funktioniert darstellt. Entsprechend formulierte und auch mit den Websites der Konkurrenz. optimierte Kategorie- sowie Produkttexte Die Liste mit den Keywords inklusive der helfen den Suchmaschinen, die Inhalte des zugehörigen Kennzahlen „durchschnittli- Shops einzuordnen und zu klassifizieren. che Suchanfragen pro Monat“ sowie Wichtig bei sämtlichen Texten sind die „Wettbewerb“ kann heruntergeladen und Lesbarkeit und die Verständlichkeit: Die in Excel weiterverarbeitet werden. Texte sollten nicht für die SuchmaschiWurden bereits mittels der Google Web- nen, sondern für die Besucher des Online-Shops geschrieben werden. Die master-Tools (https://www.google.com/ webmasters/tools/) Daten für den Online- entsprechenden Terms (Suchwörter) für Shop erfasst, so kann man sich die Such- die Kategorisierung durch die Suchmaanfragen und die Keywords, nach denen schinen sollten allerdings immer berückgesucht und dann der Shop angezeigt wur- sichtigt werden. de, anzeigen lassen. Zu den einzelnen Suchbegriffen werden die Impressions, Der erste Eindruck zählt Klicks, CTR (Click Through Rate) sowie die durchschnittliche Position der Web- Der Online-Shop sollte vertrauenswürdig seite in den Suchbegriffen angezeigt. aussehen. In diesem Zuge wird immer das Google Trends (www.google.de/trends/ Schlagwort „Trust“ genannt, aber was ?hl=de) zeigt die Suchhäufigkeit von Key- bedeutet das genau? Trust kann durch verwords an. Das kann gerade bei saisonalen trauensbildende Maßnahmen generiert Artikeln ein Vorteil sein. Ein Vorteil ist werden. Dazu gehören beispielsweise Zerauch die Möglichkeit, die Reichweite tifikate von als vertraulich auf eine bestimmte Region (Land eingestuften unabhängioder Stadt) zu begrenzen. gen Dritten wie etwa das Trusted-Shops-Zertifikat. Weitere Hinweise auf Eine weitere vertrauenssinnvolle Keywords liefert aller Online-Unterbildende Maßnahme sind Google Suggest (Vornehmen sind mit Bewertungen von Kunschläge bei der Eingabe ihrem SEO-Dienstden. Diese werden entwevon Suchbegriffen) und leister unzufrieden der generell für den komdie Option „Verwandte pletten Shop oder aber auf Suchanfragen“ am Ende der Quelle: Barketing Produktebene angezeigt und Suchergebnisseite. signalisieren auf einen Blick die Keywords mit hohen Suchvolumina werden dementsprechend häufig Kundenzufriedenheit. Erlangt die Seite gesucht. Ein hohes Suchvolumen ist aber eine gewisse Autorität bei Google, so wernicht immer das beste Kriterium für die den diese Bewertungen als sogenannte Auswahl eines Keywords. Die Optimie- Rich Snippets auch direkt neben dem entrung sollte sich auf Keywords beschrän- sprechenden Eintrag in den Suchergebnisken, die sowohl ein hohes Suchvolumen sen angezeigt. Derartige Ergebnisse weraufweisen als auch direkt relevant für den bevorzugt angeklickt. potenzielle Käufer sind. Auf SEO KeyEin Muss ist inzwischen auch die Anwords ohne jegliche Verbindung zu Ihrer bindung des Shops über eine sichere SSL/ Webseite oder zu Ihrem Produkt sollten HTTPS-Verbindung. Google wertet dies Sie verzichten. als Trust-Signal und stuft den Shop hoch. Zur Ermittlung des sogenannten „Trust Rank“ oder auch „Trust Factor“ prüft Mythos „Keyworddichte” Google eine Reihe von Faktoren, anhand derer die Suchmaschine Webseiten als oder „Termfrequenz“ vertrauenswürdig einstuft. Dies können Die Begriffe Keyworddichte und Termfre- sowohl Onpage- als auch Offpage-Faktoquenz werden häufig bei der SEO-Onpage- ren sein, also Dinge, die auf der Seite Optimierung benutzt, da die Häufigkeit der selbst stattfinden oder in Beziehung zu Verwendung eines Keywords im Inhalt ein anderen Seiten stehen. Generell gilt, je Indikator für die Relevanz des Themas höher der Trust einer Seite ist, desto wahr- 12 % INTERNET WORLD Business 21 Der Keyword-Planer von Google zeigt das Suchvolumen thematisch zusammengehöriger Keywords an und gibt so Hilfestellung für die Optimierung scheinlicher ist es auch, dass Artikel zu bestimmten Suchanfragen besser platziert sind als vergleichbare Webseiten. Für Trust sorgen beispielsweise die folgenden Faktoren: Onpage-Faktoren für Trust ∙ Einzigartige Inhalte sind ein Indiz dafür, dass keine Texte kopiert wurden, etwa Beschreibungstexte vom Hersteller ∙ Seiteninhalte wie eine Datenschutzerklärung, eine Widerrufsbelehrung sowie die AGB müssen vorhanden sein ∙ Ausgehende Links auf Trust-Seiten, zum Beispiel auf den jeweiligen Hersteller oder vertrauenswürdige Referenzen wie etwa Wikipedia ∙ Lange Verweildauer der Besucher auf der Webseite – Google Analytics hilft ∙ Geringe Ladegeschwindigkeit der Seite, ermittelbar durch die Crawler/Bots von Google. Tipp: Mit dem „Page Speed Insights“-Tool von Google können Sie die Seitenladegeschwindigkeit Ihrer Webseite analysieren und darüber hinaus Empfehlungen für deren Verbesserung erhalten: http://developers.google. com/speed/pagespeed/insights Offpage-Faktoren für Trust ∙ Backlinks von Seiten mit hohem Trust, also von dem jeweiligen Hersteller, oder vertrauenswürdige Referenzen wie zum Beispiel Wikipedia ∙ Anzahl an Social Signals, also Erwähnungen und Posts sowie Likes bei Google+, Facebook oder Twitter Im zweiten Teil der Serie erfahren Sie, wie Sie Ihren Shop durch Onpage-Optimierung bei Google nach vorn bringen. ◼ Jens Mönning Der Autor ist technischer Leiter Operations bei der SEO-Agentur Fairrank. Das Kölner Unternehmen wurde vor zehn Jahren gegründet und hat vom BVDW in den Bereichen SEO und SEA für 2015 ein Qualitätszertifikat erhalten. www.fairrank.de Keywords: Die drei Grundtypen Informationsorientierte Keywords +LHUEHLZLUGQRFKVHKUDOOJHPHLQ nach Informationen zu einem beVWLPPWHQ7KHPDJHVXFKW]XP%HLVSLHOê6RQQHQEULOOHèRGHUê7HVWVLHJHU Sonnenbrille“. Navigationsorientierte Keywords +LHUEHLKDWGHU6XFKHQGHEHUHLWVHLQH konkrete Vorstellung und sucht JHQDXHUQDFK0DUNHQQDPHQRGHUEHstimmten Produkten, zum Beispiel „Ray-Ban Sonnenbrille“ oder „Ray%DQ:D\IDUHUè Transaktionsorientierte Keywords Im Falle der transaktionsorientierten Suchanfragen weiß der Suchende bereits, was genau er recherchieren oder kaufen möchte und sucht gezielt QDFKHLQHU0¸JOLFKNHLWGDV3URGXNW zu erwerben, zum Beispiel „Ray-Ban :D\IDUHUNDXIHQèRGHUê5D\%DQ Sonnenbrille bestellen“. ONLINE-MARKETING INTERNET WORLD Business 16.xx. Februar Monat 2015 4/15 x/15 Foto: Fotolia / Lassedesignen 22 Alles Ansichtssache Die Sichtbarkeit von Online-Werbung würde sich zweifelsfrei messen lassen, doch Zertifizierungen und Standards bleiben hinter den technischen Möglichkeiten zurück s ist ein viel bemühtes Bonmot des amerikanischen Industriellen Henry Ford: „Fünfzig Prozent bei der Werbung sind immer rausgeworfenes Geld. Man weiß aber nicht, welche Hälfte.“ Bei Online-Werbung, so glauben die Advertiser zu wissen, soll in der Tat rund die Hälfte der Spendings in den Tiefen des Netzes versickern. Dabei handelt es sich um Ad Impressions, die angeblich gar nicht erst für das Auge des Betrachters E „Es müssen Benchmarks für verschiedene Werbeformen gebildet werden“ Björn Kaspring Stv. Vorsitzender des Online-Vermarkterkreises im BVDW www.bvdw.org sichtbar werden – sei es, weil die Werbung aufgrund technischer Verzögerung nicht eingeblendet wird, der Nutzer Ad Blocker verwendet oder aber weil die Anzeige im unteren Teil der Website oder des Bildschirms eingespielt wird. Die Frage, wann eine Online-Werbung als sichtbar gilt, beschäftigt die Branche seit Jahren. Im Herbst 2014 hat der Online-Vermarkterkreis (OVK) schließlich für die Anwendung der „Richtlinie zur Messung der Viewable Ad Impression“ des Media Rating Council (MRC), des Standardisierungsgremiums der USA, ihr Plazet gegeben. Dass ein Online-Werbemittel, um als „Viewable Impression“ zu gelten, mindestens eine Sekunde lang zu 50 Prozent im sichtbaren Bereich des Browsers eingeblendet sein muss (50/1-Regel), gilt inzwischen als gesetzt. Weiterer wichtiger Baustein der MRC-Guidelines: Die transparente Aufschlüsselung der Verfahren, mit deren Hilfe die Visibility ermittelt wird. Die technischen Dienstleister sollen in einer Zertifizierung offenlegen, auf welche Weise ihre Werte für die Sichtbarkeit zustande kamen. Bis Ende des Jahres will der BVDW unter Beteiligung der maßgeblichen Marktteilnehmer – Agenturen, Messdienstleister und Vermarkter – eigene Richtlinien zum Thema Sichtbarkeit entwickelt haben. Angedacht sind „Standardkriterien für die Messung und Ausweisung von Ergebnissen sowie die Anforderungen an das Messsystem, die Messbasis, den Messbereich, den Messpunkt und die Werbeformen. Ziel ist es, die Grundlage für eine Näherung an eine einheitliche Messung zu schaffen“, drückt sich Björn Kaspring etwas uneindeutig aus. Der Head of Premium Display bei Interactive Media ist beim BVDW federführend für das Thema. „In der aktuellen Erarbeitung wird die Guideline des MRC in den einzelnen Punkten durchgesprochen und – sofern für den deutschen Markt anwendbar – berücksichtigt.“ Schwammige Formulierung Die amerikanischen Empfehlungen sind allerdings ebenso schwammig, wie es das deutsche Pendant zu werden scheint. So soll den Dienstleistern nicht explizit vorgegeben werden, nach welcher Methode sie messen. Die BVDW-Guidelines, denen sich die Dienstleister freiwillig unterwerfen, verpflichten nur zur detaillierten Aufschlüsselung der angewandten Methode. Auch Sascha Jansen wünscht sich mehr Transparenz und Standards. Der DigitalChef der Omnicom Media Group in Deutschland gibt aber zu bedenken: „International agierende Werbungtreibende verlangen globale Reportings, konsolidieren Adserving-Systeme und ziehen Vergleiche zwischen Märkten, die keine unterschiedlichen Währungen zulassen.“ Eine rein deutsche Lösung hält er für nicht praktikabel. Eine Standardisierung müsse zwingend auf internationaler Ebene angesiedelt sein. Für Verunsicherung im Markt sorgt, dass die Anbieter beim Ausweis der sichtbaren Ad Impressions zum Teil zu erheblich unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Das wird offensichtlich, wenn – wie heute gang und gäbe – beim Vermarkter und der Agentur verschiedene Dienstleister am Werk sind. „Da gibt es eine große Bandbreite im Markt“, bestätigt Philipp von Hilgers, Managing Director des Berliner Unternehmens Meetrics, das im Januar das MRC-Zertifikat für Display und Bewegtbild-Messungen erworben hat. „Unterschiede ergeben sich vor allen Dingen in der Quote der messbaren Impressions. Wir schätzen, dass sich die Messquote der einzelnen Anbieter zwischen 30 und 90 Prozent bewegt.“ Das heißt, die Summe der verfügbaren Werbeauslieferungen, bei denen Dienstleister überhaupt die Sichtbarkeit messen können, schwankt gewaltig – mit fatalen Aus- Warum Online-Anzeigen nicht sichtbar sind Website User scrollt nicht bis zur Anzeige runter Website Online-Anzeige baut sich nicht vollständig auf xx. Monat 16. Februar 2015 2015 x/15 4/15 INTERNET WORLD Business 23 Der Messzeitpunkt ist entscheidend Sichtbare Fläche (%) Anbieter X 70 % Anbieter Y X: Werbeplatz wird geladen* 60 % 10 % Z: Werbemittel wird geladen Werbemittel komplett geladen 20 % Y: iFrame wird geladen* Anbieter Z Mess-Script ausgeführt 30 % Website aufgerufen 40 % Werbeplatz aufgerufen 50 % 0 Zeit (s) 0 1 2 3 4 5 6 7 8 Unterschiedliche Verfahren haben deutlich unterschiedliche Auswirkungen auf die Visibility. Sie kann je nach Messzeitpunkt um 30 Prozent schwanken INTERNET WORLD Business 4/15 Quelle: Batchmedia *Keine Garantie, dass das Werbemittel bereits geladen ist wirkungen. Von Hilgers gibt ein Beispiel: „Wenn Sie von einer Million ausgelieferter Ad Impressions entweder 900.000 oder nur 100.000 messen können, dann macht es – bei einer Visibility von 50 Prozent – einen gewaltigen Unterschied, ob Sie 450.000 oder 50.000 sichtbare Impressions ausweisen.“ Entscheidend ist, welche Methode angewendet wird. Nicht alle Verfahren etwa messen zuverlässig in eingebetteten Webinhalten wie iFrames. „Bezieht man RTAAngebote mit ein, werden aber circa 60 Prozent aller Ad Impressions in iFrames ausgeliefert“, weiß der Meetrics-Chef. Unterschieden werden muss zudem zwischen Werbeplatz und Werbemittel (siehe „Unterschiedliche Messmethoden“). Schlussendlich fällt neben vielen anderen Kriterien vor allem ins Gewicht, zu welchem Zeitpunkt dass Mess-Skript gestartet wurde. Das MRC-Zertifikat wird aber unabhängig davon ausgestellt, ob ein Anbieter eine hohe oder niedrige Messquote hat. Dennoch: „Das Zertifikat listet minutiös auf, was genau der Anbieter leistet. Wer sich mit den Details beschäftigt, kann also durchaus einschätzen, warum bestimmte Messwerte zustande kommen und was die jeweils gemessene Visibility-Quote aussagt“, erklärt von Hilgers, der sich nichtsdestotrotz für eine stärkere Standardisierung der vorgeschriebenen Verfahren ausspricht: „Eine Messquote von 85 bis 90 Prozent ist mit heutigen technischen Möglichkeiten realistisch.“ Website Mangels eindeutiger Regulierung scheint nachvollziehbar, dass deutsche Vermarkter sich nicht auf die Viewable Impression als abrechnungsrelevanten Standard einlassen wollen. „Ob ein Werbemittel ein paar Prozentpunkte mehr oder weniger sichtbar ist, hat keinen direkten Einfluss auf die Preisfindung“, betont Rasmus Giese, CEO von United Internet Media: „Die Agenturen suchen sich einen verlässlichen Mediapartner, von dem sie Qualitätsinventar beziehen. Dabei hat die Viewability-Messung einen indirekten Einfluss, kann aber aufgrund der fehlenden Standardisierung aktuell keine abrechnungsrelevante Kennziffer sein.“ Heutzutage werden die Konditionen rund um die Sichtbarkeit bilateral zwischen Agentur und Vermarkter gelöst. Benchmarks für Formate Manfred Klaus, geschäftsführender Gesellschafter von Plan Net, bestätigt: „Die Bedeutung von Visibilität ist unter anderem abhängig von der Kampagnenzielsetzung, Brand oder Performance, und dem entsprechenden Abrechnungsmodell. Dabei arbeiten viele unserer Kunden mit individuell festgelegten Sichtbarkeitsschwellen, wie zum Beispiel 60 Prozent Fläche und zwei Sekunden Betrachtungsdauer.“ Dass sich nicht alle Werbeformate über einen Kamm scheren lassen, ist längst allen klar. „50/1 ist lediglich ein Standardschwel- Website Other Website User scrollt zu schnell nach unten User klickt sofort weiter und verlässt die Seite Quelle: Meetrix lenwert, auf den sich der Markt verständigt hat, um Sichtbarkeitsraten vergleichbar zu machen“, betont Kaspring. Dieser Wert sei nicht auf jedes Format übertragbar. „Es müssen Benchmarks für verschiedene Werbeformen gebildet werden, denen dieser Schwellenwert zugrunde liegt. Bei Agenturen sind solche Benchmarks ohnehin üblich. „Wir haben Ende 2009, noch bevor das Thema von Auditoren aufgegriffen wurde, zusammen mit dem Dienstleister Alenty umfangreiche Messungen vorgenommen. Seither haben wir kontinuierlich Ableitungen, Benchmarks und Regeln definiert“, erklärt Jansen. Zusammen mit dem Fachkreis Online-Mediaagenturen (Foma) hat er sich dafür ausgesprochen, 50/1 als Mindestanforderung zu definieren. „Das macht schon einen deutlichen Unterschied gegenüber den rein ausgelieferten Ad Impressions aus und trennt in hohem Maße die Spreu vom Weizen“, sagt Jansen „Darüber hinaus muss jeder für sich entscheiden, welche Parameter er für eine Bewertung und Optimierung wählt.“ Größe wirkt auch kleiner Das MRC versucht nun den Nachteil für große Formate zu beheben, indem es bei Werbemitteln ab 242.500 Pixel Fläche die Sichtbarkeitsschwelle von 50 auf 30 Prozent senkt. „Der Weg ist sicher zielführend, um nicht großflächige Werbeformen unsinnigerweise zu diskriminieren“, so Plan-NetChef Klaus. „Die Festlegung dieser Grenzwerte kann aber sinnvoll nur individuell je nach Kunden und Zielsetzung erfolgen.“ Offen bleibt weiterhin, wie die Sichtbarkeit von Bewegtbild zu bewerten ist. Das MRC hat hier den Richtwert 50/2 vorgeschlagen, also 50 Prozent des Bildes sollen 2 Sekunden sichtbar sein. Doch Kaspring winkt ab: „Zum jetzigen Zeitpunkt kann überhaupt keine einheitliche technische Messung der Video Ad Impression gewährleistet werden.“ Zu groß sei die Vielfalt der eingesetzten Player und Technologien, und nur der VPAID-Standard könne aktuell gemessen werden. Dass das Thema keineswegs trivial ist, wird schon daran erkennbar, dass selbst der MRC nur einige wenige Anbieter auch für die VideoMessung zertifiziert hat. Meetrics gehört neben vier weiteren amerikanischen Unternehmen dazu. In der Display-Messung sind es immerhin viermal so viele. Das Thema Visibility sei generell überbewertet, findet Christian Bachem. Der Geschäftsführer der Strategieberatung Companion plädiert daher dafür, den Wirkungsbeitrag von Sichtbarkeit zu erforschen: „Permanente Sichtbarkeit hilft nicht, wenn die Kreation schlecht gemacht ist oder unter zu vielen anderen Anzeigen untergeht oder in einem Umfeld platziert ist, wo sie definitiv nicht hingehört.“ Faktoren, bei denen vor vielen Jahren selbst Henry Ford gewusst hätte, dass er sein ◼ Geld zum Fenster hinauswirft. Vera Günther internetworld.de/vg Unterschiedliche Messmethoden Für die technische Messung der Sichtbarkeit von Online-Kampagnen gibt es zahlreiche Methoden, daher kommt es zwischen verschiedenen Anbietern immer wieder zu unterschiedlichen Ergebnissen. Der amerikanische Media Rating Council (MRC) hat ein Zertifikat herausgegeben. Es soll über Ursachen von Messunterschieden aufklären und die Vergleichbarkeit der Anbieter und ihrer Konditionen ermöglichen. 1. Messquote versus Sichtbarkeitsquote Nicht alle Systeme können iFrames (eingebettete Webinhalte) zuverlässig messen, das Gleiche gilt im Bewegtbildbereich für Videos, die nicht auf dem VPAID-Standard beruhen. Zur Beurteilung der Sichtbarkeitsquote ist es aber wichtig zu wissen, auf wie viel gemessenen Impressions dieser sichtbare Anteil überhaupt beruht. Der Anteil kann von Anbieter zu Anbieter stark schwanken. 2. Werbeplatz oder Werbemittel Werbeplatz ist nicht gleich Werbemittel. Ad Server fügen nach Anforderung entweder selbst oder durch Weiterleitung an andere Ad Server die Werbung in vordefinierte Werbeplätze ein. Deshalb kann ein Werbeplatz zwar vorhanden sein, das Werbemittel aber dennoch nicht rechtzeitig eingeblendet werden. Im Reporting muss offengelegt werden, worauf die Visibility-Messung ausgelegt war. Werbeplatz oder Werbemittel? 3. Auslieferungszeitpunkt des Scripts Der Start der Messung hängt vom Ladezeitpunkt des Mess-Scripts ab. Wird das Script direkt in die Website eingebunden, ist es schneller geladen, als wenn es erst mit dem Werbemittel durch den Ad Server ausgeliefert wird. Während im Normalfall der zeitliche Abstand zwischen Sichtbarwerden des Werbeplatzes und des Werbemittels gering ist, kann es auch zu Situationen kommen, in denen das Werbemittel mit bedeutender Verspätung oder überhaupt nicht im Browser des Nutzers erscheint. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn mehrere Ad Server an der Auslieferung beteiligt sind. ONLINE-MARKETING 24 INTERNET WORLD Business 16.xx. Februar Monat 2015 4/15 x/15 Viele Bilder, kein Blabla Instagram ist der neue Star unter den Social-Media-Plattformen – kein anderer Kanal Glossar Reichweite Der Aufbau der Reichweite muss in zwei Aktionen unterteilt werden: in den Aufbau von Followern und die Generierung von möglichst vielen „branded Hashtags“. Hashtags (#) Das bekannte #-Symbol verbunden mit einem Schlagwort sorgt auch auf Instagram für Verbreitung und generiert Interaktionen. Influencer Bei den Unternehmen sind Influencer heiß begehrt. Instagram-Influencer haben hochwertige Fotos und hohe Reichweiten. Mehrere Tausend Likes pro Foto sind keine Seltenheit. Anzeigen In Deutschland spielen Anzeigen bei Instagram noch keine Rolle, da sie noch nicht verfügbar sind. Erste Ergebnisse aus den USA zeigen aber, welches Potenzial hier besteht. Quelle: Leitfaden Instagram Marketing / Futurebiz hat so hohe Zuwächse. Für Marken bedeutet dies: höchste Zeit, dort präsent zu sein acebook, Twitter, Whatsapp – das Feld gruppe kommen an Instagram nicht mehr tung und führen zu Interaktionen, weil der Social-Media-Plattformen schien vorbei“, sagt Julia Kaiser, Online Marke- sich der Nutzer an ihnen orientiert. Wird eigentlich dicht besetzt zu sein. Doch seit ting Managerin bei Flixbus. das Bild einer Marke, das mit einem „braneinigen Monaten gibt es einen neuen ded Hashtag“ versehen ist, von anderen Shootingstar unter den Netzwerken: Usern geliked oder kommentiert, ist dies Wichtig ist für Marken Instagram. Innerhalb eines Jahres stieg die eine Kennziffer für den Erfolg. Zahl der Nutzer von 200 auf 300 Millio„Unternehmen müssen also die Bilddas Visual Storytelling nen, täglich werden auf der Fotoplattform sprache finden, die zu ihnen passt“, sagt 70 Millionen Bilder und Videos hochgela- Das Busunternehmen ist seit einem Jahr Jan Firsching von der Agentur Brandden. In Deutschland kratzen die monatli- auf Instagram aktiv. Es postet dort eigene punkt. Für den Businessblog Futurebiz hat chen Visits an der 20-Millionen-Marke Bilder und kommentiert Fotos, die mit Firsching einen Leitfaden für Instagram(siehe Grafik). dem Hashtag #FlixBus markiert sind – Marketing erstellt. Darin unterstreicht er Das ist zwar im Vergleich zu Facebook meist Aufnahmen, die Passagiere auf ihren die Bedeutung des „Visual Storytelling“. noch eine kleine Nummer. Doch im Web Busfahrten gemacht haben. „Das gibt uns Marken müssen allein mit ihren Bildern geht es um die unmittelbare Zukunft. Und die Gelegenheit, direkt mit unseren Fahr- oder kurzen Videos die Aufmerksamkeit die scheint Instagram gehören. Während gästen in Kontakt zu treten“, sagt Kaiser. der User erreichen. Sie können nicht auf jüngere Nutzer Facebook den Rücken keh- Die Hashtags sind bei Instagram ein zen- andere Websites verlinken, denn Fotos auf ren, zählt die Foto-App zu ihren Lieblin- trales Werkzeug; sie sorgen für Verbrei- Instagram sind – anders als bei Facebook, gen. Dort ist die Kommunikation Twitter oder Pinterest – nicht mit einfacher, da sie nur über Bilder einer URL versehen. Wer Traffic erfolgt. Zudem ist Instagram ausauf die eigene Website schaufeln schließlich als mobile Anwenmöchte, ist bei Instagram also fehl dung konzipiert: schlank, schnell am Platz. Firsching: „Instagram und ohne viel Blabla. liegt außerhalb des PerformanceIm Moment ist das Netzwerk Marketings und sollte deshalb als noch anzeigenfrei, zumindest in digitaler Branding-Kanal eingeDeutschland. Viele Unternehmen setzt werden.“ sind trotzdem schon da. Ob Die Händlerkette Rewe macht BMW, die Bahn, DM, Rewe, dies und postet ästhetisch inszeL’Oréal oder Tui – sie alle haben nierte Lebensmittelfotos. Sie arAccounts, auf denen sie schöne beitet damit ähnlich wie die Bahn Fotos zeigen, die mit ihrer Marke oder die Drogeriemarktkette DM. Coca-Cola rief an Neujahr auf, schöne Momente auf in Verbindung stehen. „Vor allem Auch diese setzen ihre Produkte Zettel zu schreiben und sie in die Flasche zu stecken Marken mit einer jungen Zielsorgfältig ins Bild – ein Zug, der F xx. Monat 16. Februar 2015 2015 x/15 4/15 INTERNET WORLD Business Top 20 der Deutschen Instagramer Monatliche Visits auf Instagram.com von Deutschland aus Name Beruf / Bemerkung Follower 1 Mario Götze Fußballer / FCB 2,45 Mio. 2 Mesut Özil Fußballer / FC Arsenal London 2,15 Mio. 3 Faktastisch „Unnützes Wissen“ 1,85 Mio. 4 Lukas Podolski Fußballer / Inter Mailand 1,74 Mio. 5 FC Bayern Deutscher Bundesligaclub 1,69 Mio. 6 Dagi Bee Beauty-Youtuberin 1,45 Mio. 7 Heidi Klum Model 1,44 Mio. 8 Bibi Beauty-Youtuberin 1,36 Mio. 9 Jerome Boateng Fußballer / FCB 1,12 Mio. 10 Marco Reus Fußballer / Borussia Dortmund 968.000 11 Liont Comedy-Youtuber 949.000 12 FashionHippieLoves Fashion Bloggerin 878.000 13 ! Julian Youtuber, Freund von Bibi (Platz 8) 805.000 14 Dner Gaming-Youtuber 732.000 15 Taddi Tjarks Gaming-Youtuber 713.000 16 Stefanie Giesinger Gewinnerin „Germany’s Next Topmodel“ 688.000 17 Paola Maria Beauty & Fashion-Youtuberin 652.000 18 Unge Gaming-Youtuber 643.000 19 Melina Sophie Youtuberin 597.000 20 Thomas Kakareko Street-Fotograf 595.000 Fußball- und TV-Stars, Youtuber und Blogger: Prominente haben die meisten Instagram-Follower INTERNET WORLD Business 4/15 Quelle: Onlinemarketingrockstars.de; Stand: 26.01.2015 in den Bahnhof einfährt oder Nahaufnahmen eine neuer Duschcreme-Linie. Rund 170.000 Follower und bis zu 20.000 Likes für einzelne Fotos hat DM damit bereits erreicht. Täglich neue Fotos, eine einheitliche Bildsprache und ein Gespür für die Community, lautet dort die Devise. „Uns ist es wichtig, unseren Followern mit unseren Postings natürlich und authentisch zu begegnen“, sagt Christoph Werner, bei DM Geschäftsführer Marketing. BMW hat unter den Markenartiklern die meiste Erfahrung mit Instagram. Im Mai 2012 wurde der Account angelegt, weil Recherchen gezeigt hatten, dass dort ohnehin bereits zahlreiche Fotos von BMWFahrzeugen geteilt wurden. „Für uns war das Grund genug, den Dialog zu suchen und an dieser sehr visuell geprägten Kommunikation teilzunehmen“, sagt BMWSprecherin Daria Gotto. Heute hat BMW als erster Automobilhersteller überhaupt die Marke von 2 Millionen Fans erreicht. Höhere EngagementRate als bei Facebook Die Konzentration auf das Bild vereinfacht einerseits die Kommunikation, andererseits ist sie dadurch auch höchst anspruchsvoll. „Da die Plattform von inspirierenden Bildern und Themen lebt, benötigt man auch einige Zeit für die Vorbereitung der Inhalte, der Themenauswahl und natürlich der Fotos“, betont Sabine Karpe, Leiterin Social Media bei Rewe Digital. „Der Aufwand lohnt sich jedoch sehr, die Community auf Instagram nimmt die Inhalte dankend an.“ Denn Instagram ist ein Channel für konstruktive Kommunikation. Die User beschäftigen sich vorrangig mit schönen Bildern, der Dialog zwischen Unterneh- 25 men und Kunden hat inspirierende Züge. Das schafft Verbundenheit. „Die Engagement-Rate ist – verglichen mit Facebook, Twitter & Co. – deutlich höher“, unterstreicht Karpe. Eine Studie von Forrester Research hat errechnet, dass Posts auf Instagram eine Follower-Interaktionsrate von 4,21 Prozent erreichen: Das wäre 58 Mal so viel wie ein Post auf Facebook. Tui Deutschland hat erst im Juni vergangenen Jahres einen Instagram-Channel gelauncht und inzwischen eine Fanbase von 5.000 Followern aufgebaut. Täglich posten die Social Media Manager zwei Bilder. Einmal schrieb eine Userin unter eines der Bilder: „Eure Fotos sind super! Jeden Tag Urlaub für 5 Minuten – Danke @meineTUI.“ „Wir nutzen Instagram vorrangig, um neue Zielgruppen zu erreichen und diese durch visuelle Kommunikation zu inspirieren und zu emotionalisieren“, erklärt Michael Masuch, Head of Social Media bei Tui Deutschland. Eine wichtige Rolle spielen in diesem Zusammenhang Gewinnspiele. So sollten die User beispielsweise unter #DiscoverYourSmile Bilder hochladen, auf denen sie im Urlaub mit einem Lächeln zu sehen waren: Zu gewinnen gab es Reisegutscheine. Auch das Sporthaus Schuster hat Instagram bereits für HashtagGewinnspiele genutzt. „Die erzielten Reichweiten waren durchaus erfreulich“, sagt Peter Schön, Leiter E-Commerce Deutsch- 20 Mio. 15 Mio. 10 Mio. 5 Mio. Jan. 2013 April 2013 Juli 2013 Okt. 2013 Jan. 2014 April 2014 Juli 2014 Okt. 2014 Stark steigende Formkurve: Die Plattform Instagram vervierfachte in den vergangenen beiden Jahren ihre Zugriffszahlen INTERNET WORLD Business 4/15 Quelle: Similar Web Pro land. Zwar sei der monetäre Erfolg nicht messbar gewesen, doch die Aktion sei positiv fürs Image gewesen. Sein Fazit: „Je mehr man Instagram in andere Marketingkanäle und Geschäftsprozesse integriert, desto erfolgreicher ist man.“ Noch ist diese Integration nicht mit Mediakosten verbunden, denn Anzeigen gibt es in Deutschland noch nicht. Die Unternehmen haben also bislang einen „einfachen, direkten und nicht überkommerzialisierten Zugang zu einer neuen Zielgruppe“, wie es Daria Gotto vom BMW ausdrückt. Doch Sponsored Posts werden in diesem Jahr kommen, Instagram experimentiert hier bereits in anderen Märkten wie den USA oder Großbritannien. Branchenexperten rechnen damit, dass dann die Attraktivät der Plattform für Markenartikler deutlich zunehmen wird. Für Unternehmen bedeutet dies: Wer keinen Account hat, sollte sich schnell einen zulegen. „Jetzt lassen sich noch verhältnismäßig leicht Reichweiten aufbauen“, sagt Michael Masuch von Tui. „Wer sich jetzt noch nicht auf Instagram platziert hat, sollte es spätestens heute tun.“ ◼ „Marken mit einer jungen Zielgruppe kommen an Instagram nicht mehr vorbei“ Julia Kaiser Online Marketing Managerin Flixbus, München www.flixbus.de Helmut van Rinsum internetworld.de/hvr FACEBOOK, TWITTER, GOOGLE... ICH HATTE SIE ALLE! WIR SUCHEN ONLINE MEDIA PLANER/INNEN! Jetzt bewerben unter: www.explido.de/karriere/display ONLINE-MARKETING 26 INTERNET WORLD Business 16.xx. Februar Monat 2015 4/15 x/15 „Eine Art digitale Folter“ Content-Marketing war einer der großen Hype-Begriffe. Lukas Kircher, Geschäftsführer des neuen Content-Riesen C3, erklärt, wie das Thema erwachsen wurde und warum Online-Werbung im Moment ein so schlechtes Image hat n ambitionierten Plänen mangelt es der Digital-Agentur C3 nicht. In den nächsten fünf Jahren soll durch den Zusammenschluss aus den Content-Spezialisten Kircher Burkhardt und Burda Creative ein Unternehmen mit 100 Millionen Euro Umsatz entstehen. Einer der Hauptverantwortlichen dabei ist Lukas Kircher. Er kümmert sich als Teil der Geschäftsführung bei C3 um die Bereiche Technologie, Kreativität und Innovation. Im Interview erklärt er, was eine Digital-Agentur Werbungtreibenden bieten muss, warum die Messung in Reichweite und TKP überholt ist und wie sich die Werbeinvestitionen künftig verschieben werden. Jahren nicht passiert. Damals wurde das Thema in der Branche oft als „alter Wein in neuen Schläuchen“ bewertet. Eine Aussage, die man trifft, wenn man Angst hat, dass da etwas kommt, was Gewohnheiten verändern könnte. Es ist klar geworden, dass es mehr als ein Hype-Begriff ist. A Warum hat Online-Werbung im Moment ein so schlechtes Image? Kircher: Das liegt daran, dass das Thema Werbung, so wie wir sie analog gelernt haben, digital eben nicht funktioniert. Manche versuchen nun, das Problem mit Algorithmen zu lösen. Ist der Banner vom User nicht gewollt, gibt es eben viele BigData-getriebene Möglichkeiten, diesen User doch noch zu erreichen. Also fast schon so eine Art digitale Folter. Wir versuchen dagegen, an den Inhalten selbst zu arbeiten, und Technologie einzusetzen, um mehr Relevanz für den Nutzer zu erzeugen. Foto: Kircher Burkhardt Mit C3 starten Sie eine neue Digital-Agentur. Was unterscheidet sie von anderen? Lukas Kircher: Bei uns gibt es eine enge Verzahnung der einzelnen Gewerke, die ein Unternehmen braucht. Dabei dreht sich aber immer alles um unser Contentstrategisches Profil. Wir sind also eine Digital-Agentur, aber wir können Content. Wir sind eine Marketingagentur, aber wir können Content. Wir erledigen PRAufgaben, aber wir lösen sie mit Content. Genau da liegt die Unterscheidung zu den klassisch aufgestellten Agenturen. Digital gibt es großartige Agenturen, aber es gibt keine, die in dem Umfang und mit dem Schwerpunkt Content macht. Lukas Kircher Content und Redaktion auf der einen Seite, Technologie und Daten auf der anderen. ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Content-Marketing-Agentur Muss das eine Digital-Agentur heute haben? Kircher Burkhardt, ehemals Media Group Berlin; 2014 ging daraus zusammen mit Kircher: Eine solche Aufstellung ist sicher Burda Creative die Digital-Agentur C3 hervor. http://www.c3.co nicht für jede Digital-Agentur richtig. Es ist für uns die richtige Strategie, da wir auf neue Herausforderungen bei unseren unsere Kunden zurzeit das Thema KomKunden abzielen. Werbungtreibende Wie argumentieren Sie hier? haben eine Social-Media-Agentur, eine Kircher: Zum einen ist es so, dass es beim petenz höher als das Thema KonkurrenzAgentur, die Webplattformen konzipiert Kundenportfolio von Kircher Burkhardt ausschluss. Natürlich gibt es No-Gos, die und baut, eine Agentur, die sich um SEO und Burda Creative kaum Überschnei- wir auch beachten. Aber es gibt auch Kunden, die eine bestmögliche digitale Conoder Social kümmert und tent-Strategie haben wollen, umgesetzt so weiter. Je wichtiger das von einem Partner, der das Wissen hat. ErThema Content wird, „Es war natürlich auch arrogant fahrung zählt zurzeit mehr. umso schwieriger wird es, all diese unterschiedlivon den Content-Marketers zu Wie bewerten Sie den Begriff Content-Marchen Dienstleister in sagen, es geht alles ohne Paid“ keting inzwischen? Immer noch ein Hype? einer Content-Strategie Kircher: Das Thema ist von einem Hype in zu synchronisieren. Das den letzten zwei Jahren zu einem erwachist nun unser spezieller Ansatz. Wir sind eine integrierte Agentur, dungen bei der Zusammenlegung gab. senen Thema geworden, mit allen Nebendie Marketing, Corporate Communica- Durch die Fusion mit Burda Creative sind erscheinungen, etwa Aussagen wie „Kann tion, Webplattformen, Backend-Soft- wir jetzt auch im Lifestyle-Bereich stark, ich nicht mehr hören“. Es ist ja auch nur wareentwicklung etc. anbietet, gleichzeitig gerade haben wir beispielsweise Swarovski ein Symptom für eine größere Entwickaber als Content-Spezialist in der Lage ist, gewonnen. Kircher Burkhardts Stärke lag lung. Kommunikation sucht Mittel und all die Bereiche über eine darüberliegende bislang beispielsweise im Automobil-, Formate, die Menschen freiwillig konsuIndustrie- und Finanzbereich. Außerdem mieren, da sie sie inspirieren oder interesContent-Strategie zu verzahnen. ist es im Moment so, dass sich der ganze sieren. Die Wichtigkeit des Themas müsDer Markt neigt im Moment zu Konsolidie- digitale Bereich noch unglaublich schnell sen wir unseren Kunden nicht mehr rungen. Kunden reagieren hier oft skeptisch weiterentwickelt. Es ist noch lange nicht vermitteln. Viele wollen direkt mit der und sehen, mit Blick auf ihre Wettbewerber, klar, mit welchen IT-Strategien man wel- Problemlösung und einem konkreten Proches Problem angeht. Daher gewichten jekt starten. Das wäre uns vor ein, zwei die Datenzusammenführung kritisch. Ein Zukunftsszenario ist also weniger, dafür exklusivere und teurere Werbung? Kircher: Absolut. Das stumpfe Durchschalten von Bannern ist problematisch, da hat auch ein Verlag nichts davon, siehe fallende TKPs. Ziel muss es sein, mit interessanteren, größeren, exklusiveren und weniger disruptiven Formaten ein Premium-Gefühl zu schaffen. Letztlich bleibt aber ein Grundproblem bestehen: OnlineWerbung darf kein Übertrag von alten Verhaltensmustern sein. Das bunte Printmotiv lässt sich nicht einfach so auf die Webseite knallen, und auch mit einem frechen Spruch versehen, wird es nicht die gleiche Wirkung haben. Digital ist schnelllebig, überflimmert und die Aufmerksamkeit ist so schnell weg – da muss ich mit ganz anderen Formaten arbeiten. Es war natürlich aber auch arrogant von den Content-Marketers zu sagen, es geht alles ohne Paid. Zukünftig zählt das wirkungsvolle Gesamtinstrumentarium. Dazu gehört auch eine intelligentere und kreativere Art von Paid-Advertising-Formaten, etwa Promoted Posts oder Native Advertising. Aber das darf eben nicht die Art sein, mit der eine klassische Media-Agentur die Kampagne durch die Kanäle presst, sondern es muss eine andere, dialogischere Art sein mit Content umzugehen. Messung in Reichweite und der TKP gelten als überholt. Was zählt künftig? Relevanz? Kircher: Ja, es geht um eine qualitativ hochwertige Aufmerksamkeit. Nur die schafft loyale Kunden. Das ist der Grund, warum wir Content-Marketing machen. Wir glauben, dass das für die Kommunikation nachhaltiger ist und sich stärker beim Konsumenten einprägt. Wir wollen mit unserer Kommunikation keine Zwangsernährung machen, sondern ein xx. Monat 16. Februar 2015 2015 x/15 4/15 wirklich sensationelles Menü, bei dem man sich gerne in Ruhe hinsetzt und sich ein bisschen damit beschäftigt. Wie sieht für Sie die Zukunft von Kampagnenkreation aus? Echtzeitmarketing? Kircher: Das ist schon jetzt eines der großen Wachstumsfelder. Unsere Kunden können nicht mehr einen Fünfjahresplan für Kommunikation aufstellen. Wir brauchen unter einer konsequenten Markenführung viel schnellere, agilere Vorgehensweisen, etwa täglich auf den Social Networks. Ich glaube, wir werden in Zukunft mehr beim Kunden direkt eingebettete Agenturen sehen, wie eine Art Labor. Dort sitzt dann neben dem Marken-Strategen auch der Content-Stratege und Journalist, weil eben so viel mehr in Echtzeit passiert. Wenn ich als Firma tagesaktuell auf Ereignisse mit Kommunikation reagieren kann, habe ich im Idealfall mit wenig Aufwand außergewöhnlich viel Reichweite für meine INTERNET WORLD Business Botschaften erzeugt. Das ist natürlich eine große organisatorische Herausforderung für ein klassisch geführtes Unternehmen, aber auch für Agenturen. organisches Wachstum, Akquisitionen im Bereich technische Vertiefung und Internationalisierung. Da führen wir auch schon konkrete Gespräche. Was sind die Pläne für C3 in diesem Jahr? Kircher: Wir wollen in den nächsten fünf Jahren ein Unternehmen mit mindestens 100 Millionen Euro Umsatz bauen, durch Was erwarten Sie von der Branche 2015? Kircher: Ich persönlich wünsche mir mehr Kommunikation, für die ich keinen Adblocker mehr brauche. Zudem glaube ich, C3 – Creative Code and Content Content ist King – und inzwischen ein lukratives Geschäft. Die Fusion der beiden Content-Marketing-Unternehmen Kircher Burkhardt und Burda Creative hat dies im vergangenen Jahr gezeigt. Zum neuen GemeinDie C3-Führung: Lukas Kircher, schaftsunternehmen Gregor Vogelsang und Rainer C3 gehören auch Burkhardt (von links) Cope, der Data- und Tech-Spezialist von Kircher Burkhardt, sowie die digitale Redaktionsagentur Wunder Media Production, die Burda Anfang 2014 akquiriert hat. Die Führung von C3 haben die Kircher-Burkhardt-Gründer Rainer Burkhardt und Lukas Kircher sowie der derzeitige Burda-Creative-Geschäftsführer Gregor Vogelsang inne. Alle Beteiligungen der beiden Unternehmen behalten ihre bisherige Führung. Die neue Agenturgruppe erzielt bei ihrem Start nach eigenen Angaben über 59 Millionen Euro Umsatz und hat 400 Mitarbeiter. Im BVDW-Ranking liegt C3 damit in den Top 5 der größten Digital-Agenturen Deutschlands. Insgesamt sollen weit über 100 Journalisten für C3 arbeiten, 50 Prozent aller DAX-30Unternehmen sind nach eigenen Angaben C3-Kunden. Beispiele: Telekom, Volkswagen, Porsche, Allianz oder Style Haul, das Beauty & Fashion-Netzwerk auf Youtube. Das neue Unternehmen verfügt über Standorte u.a. in Berlin, Zürich, London, Moskau, Hongkong und New York. Weitere sollen folgen. Foto: C3 Konsolidierungen waren in den vergangenen Monaten auf dem Markt der Agenturen und Spezialdienstleister öfter zu beobachten. Ein Beispiel dafür ist C3. Eines der Projekte: Das crossmediale VW-Kundenmagazin „Das Auto. Magazin“ ▶ 27 dass die Investitionsvolumen von Paid weiter Richtung Owned und Earned fließen. Nicht nur wegen des Themas Content, sondern auch, weil Unternehmen immer mehr in eigene Plattformen investieren, näher und direkter an den Kunden wollen und die unterschiedlichen Kanäle ◼ immer besser beherrschen. Interview: Susanne Gillner TOP-KAMPAGNE 28 INTERNET WORLD Business 16. Februar 2015 4/15 Perfekte Emotion Vorgestellt von John Lewis zeigt mit seiner Kampagne, dass Cross Channel die Zukunft des Handels ist er Einzelhändler John Lewis hat die Messlatte für Weihnachtskampagnen im vergangenen Jahr einmal mehr hoch gelegt: Die Kampagne der Agentur Adam & Eve / DDB erzählt von der Freundschaft eines kleinen Jungen mit seinem Pinguin Monty, der ihn rund um die Uhr im Alltag begleitet. Der Tränendrüsen-Clip, der sowohl online als auch im britischen TV zu sehen war, glänzt mit einfacher, emotionaler und vor allem dezenter Erzählweise. Obwohl die Idee des durch Kinderfantasie zum Leben erweckten Spielzeugs nicht neu ist, wirkt die Kampagne dank konsequent erzählter Story sogar über die Verkäufe des Advertisers hinaus: Ebay zufolge wurden 300 Prozent mehr Pinguin-Spielzeuge verkauft als im Vorjahr. Auf Youtube hat der Clip bereits über 22 Millionen Abrufe. Mit dem perfekten Weihnachts-Spot gab sich der Online-Händler aber nicht zufrieden, die Kampagne wurde unter anderem per Pinguin-Twitter-Accounts und dem Hashtag #montythepenguin in die D Viktor Zawadzki CEO bei Spree7, Trading Desk für automatisierten Werbeeinkauf Fotos: Youtube; John lewis www.spree7.com Ein gutes Gespann: Pinguin Monty begleitet seinen Freund im Alltag sozialen Medien verlängert. Gemeinsam mit Microsoft verknüpfte der Händler die Wirkung der Kampagne außerdem mit realen Erlebnissen. Per „Monty’s Magical Toy Machine“-Scan konnten Kinder im Flagship-Store von John Lewis ihre Spielzeuge in digitale 3-DModelle verwandeln und mit ihnen spielen. Die Kampagne ist richtungsweisend: Zum einen wirkt sie über ihre unaufdringliche, aber klare Werbebotschaft. Zum anderen überwindet sie den Medienbruch zwischen Werbeinventar und Verkaufsraum spielerisch leicht – und spricht die Keine Kampagne ohne Mobile: Die MontyKunden perfekt in Bezug auf Bot◼ Weihnachts-App für Tablets schaft, Zeit und Ort an. Steckbrief ∙ Auftraggeber: John Lewis ∙ Kampagne: Monty the Penguin ∙ Agentur: Adam & Eve / DDB London ∙ Kanäle: TV, Online, Social Media, PoS ∙ Start: November 2014 Offline-Verknüpfung: Kinder konnten ihre Spielzeuge bei John Lewis digitalisieren Monty wurde auch mit einem eigenen Twitter-Account ausgestattet Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister Bauer Media Group Neue Kampagne für die Frauenzeitschrift „Meins“; mit TV-Spot sowie Anzeigenschaltungen in Print- und Online Agentur Black Nicko Tours Betreuung und -umsetzung der Mediaplanung des Stuttgarter Reiseveranstalters; mit Maßnahmen in Print, Online und Social Media Mediaplus Bunte.de, 90min.com, N24 Vermarktung der Online-Fußball-Plattform 90min.com und des Bewegtbildinventars von Bunte.de; zudem Mobile-Vermarktung von N24 Sevenone Media Rodenstock Entwicklung einer internationalen Social-MediaStrategie für den Hersteller von Brillengläsern und Brillenfassungen Coma AG Gemeinsame Klassenlotterie der Länder (GKL) Verantwortung des jährlichen siebenstelligen Online-Etats der GKL; Aufgabe: sämtliche GKLProdukte in den digitalen Kanälen zu bewerben, u.a via Display, Social Media, SEA und Affiliate Performics Takko Fashion Aimaq von Lobenstein Hiscox Betreuung des deutschen Media-Etats des Spezialversicherers; der Fokus der Kommunikation liegt auf SEO und Performance Marketing PHD Germany Neue internationale Lead-Agentur; Verantwortung sämtlicher Kommunikationsmaßnahmen; von der Prospektgestaltung über klassische Werbung bis hin zu den digitalen Kanälen Toyota Saatchi & Saatchi Kreation einer neuen Kampagne, mit der sich das Unternehmen als Digital-Lifestyle-Provider neu positionieren will; mit u.a. TV-, Online-, Social-Media-Maßnahmen Grabarz & Partner Kampagne mit Printanzeigen, Radio-, TV-Spots, POS- und Online-Werbemitteln, um die ToyotaPromotion-Aktion „Volle Hütte“ zu bewerben Unilever Verantwortung des Etats für das globale SEO- und SEA-Marketing Resolution Media, PHD MobilcomDebitel HAMBURG 05. Mai 2015 FRANKFURT 12. Mai 2015 DÜSSELDORF 19. Mai 2015 MÜNCHEN 21. Mai 2015 Für INTERNET WORLD Business-Leser Die Konferenz für Trends im Online Marketing nur € 189,–* statt € 249,–* E-Mail Marketing: Mit Smart Data Kunden individuell und persönlich ansprechen Ihr Anmeldecode: OMF15iwb Cross Channel: Mit intelligentem Marketing-Mix zu mehr Kundengewinnung und -bindung Content Marketing: Mit den passenden Inhalten die Zielgruppe erreichen SEO und SEA: Mit der passenden Strategie die beste Awareness für Ihre Website Social Media: Der richtige Umgang mit Kunden-Feedback auf sozialen Kanälen *zzgl. MWSt. Infos und Anmeldung: Sponsoren: onlinemarketingforum.de Veranstalter: TECHNIK INTERNET WORLD Business 16. Februar 2015 4/15 Foto: Shutterstock / Andrey Armyagov 30 Einbrecher im Webshop Datendiebstahl, Shop-Manipulation, DDos-Attacken: Online-Läden geraten immer wieder ins Visier von Kriminellen. Vorsorge tut not – und ist nicht unbedingt kompliziert ie Schlagzeilen sprechen für sich: „Hacker dringen in südkoreanisches Atomkraftwerk ein“, „KreditkartendatenDiebstahl bei Staples“, „Hacker legen Website des Bundestags lahm“, „Passwort-Klau bei eBay“, „Feedly wird erpresst“. Die Liste der kriminellen Angriffe auf Websites und Shops ist lang und wird immer länger – die Attacken werden jedoch oft nicht publik gemacht. Denn kaum ein betroffenes Unternehmen spricht offen darüber, und so ist die Dunkelziffer sehr hoch. Die Gefahr aber bleibt: „Wir sehen, dass eine kriminelle Szene entstanden ist, die sich für ihre Dienste gut bezahlen lässt“, umreißt Jürgen Metko, Zentraleuropachef beim Cloud-Spezialisten Akamai, die Entwicklung. Als Folge nimmt etwa bei DDoS-Attacken (Distributed Denial of Service), also dem gezielten Lahmlegen eines Shops durch eine extrem große Anzahl sinnloser Seitenaufrufe, die eingesetzte Bandbreite und damit die Heftigkeit der Angriffe stetig zu. Viele Kriminelle sind hoch spezialisiert und verfügen über großes technisches Know-how. Doch was können Shop-Betreiber gegen solche Angriffe tun? An erster Stelle steht eine „Sensibilisierung für das Gefähr- D „Die gestohlenen Daten sind ja nicht weg, deshalb bemerkt oft keiner den Diebstahl“ Sebastian Schreiber Geschäftsführer der Syss GmbH www.syss.de dungspotenzial“, meint Ralf Sydekum, technischer Leiter für die DACH-Region beim Sicherheitslösungsanbieter F5. „Shop-Betreiber sollten sich bewusst machen, dass es sehr vielfältige Angriffsszenarien gibt.“ Risikoanalyse durchführen Er empfiehlt eine Risikoanalyse, die zwei Fragen beantwortet: Was bedeutet es für mein Geschäftsmodell, wenn mein Shop über einen bestimmten Zeitraum nicht erreichbar ist? Welche Konsequenzen hat es für mein Unternehmen und seine Reputation, wenn sensible Daten gestohlen oder ausspioniert werden? Für Internet Pure Player, die ihren Umsatz ausschließlich im Web machen, kann der Schaden existenzbedrohend sein. Je größer der mögliche Schaden ausfallen könnte, desto mehr sollte das Unternehmen in Sicherheit investieren, lautet daher die Faustregel. Sydekum rät, zunächst zwischen technischer Sicherheit und organisatorischer Sicherheit zu unterscheiden. Auf technischer Seite sind vor allem zwei Szenarien augenfällig: DDoS-Attacken, die zum Ziel haben, den Shop in die Knie zu zwingen, um dem Betreiber wirt- schaftlichen Schaden zuzufügen oder ihn zu erpressen, sowie Angriffe auf den ShopServer oder den Shop selbst mit dem Ziel, Daten zu stehlen oder zu manipulieren. DDoS-Attacken lassen sich nicht verhindern. Shop-Betreiber können nur versuchen, sie ins Leeren laufen zu lassen, indem sie die Auswirkungen minimieren. Mögliche Gegenmaßnahmen sind beispielsweise das Spiegeln und Verteilen der Shop-Inhalte auf mehrere Locations oder Hoster oder in sogenannten Content-Delivery-Netzwerken. Wird ein Server angegriffen und bricht unter der Last der Anfragen zusammen, können andere Server die Auslieferung der Shop-Inhalte übernehmen. Daneben gibt es Sicherungsmaßnahmen wie etwa das Auswerten der IP-Adressen, über die die Seitenaufrufe kommen, sodass im Ernstfall verdächtige IP-Adressen gesperrt werden können. Immer wieder werden solche DDoSAttacken auch als Ablenkungsmanöver gefahren, um den Einbruch in einen Webshop zu verschleiern. Dabei verschaffen sich Hacker Zugang zum Shop-Server oder auch zum Shop-System selbst, beispielsweise indem sie gezielt die Firewall umgehen. Eine Methode ist hier das CrossSite-Scripting, bei dem eine Sicherheits- 16. Februar 2015 4/15 lücke in Webanwendungen ausgenutzt wird. Vereinfacht gesagt kann ein Unberechtigter eine laufende Websession übernehmen und die übertragenen Daten in seinem Sinne manipulieren. So kann er beispielsweise während des Bestellvorgangs die Lieferadresse oder die bestellte Stückzahl ändern. Bei einfach gestalteten Shops legt das System bei der Bestellung zum Beispiel eine URL an, in der die Größe, der Preis und die Stückzahl enthalten sind. Wer in das System gelangt, kann diese Angaben einfach ändern und so den Preis für sein bestelltes Produkt verändern. Häufig sind es nur kleine Schwachstellen im System oder auch nur unveränderte Standardeinstellungen, die sich Hacker zunutze machen, weiß Akamai-Mann Metko. „Die Angreifer kennen sich mit den einzelnen Systemen sehr gut aus und wissen um deren Eigenheiten. Geübte Hacker beispielsweise wissen, dass etliche Systeme zum Schutz vor DDoS-Attacken erst nach drei Minuten Höchstlast-Traffic eingreifen und bleiben mit ihrer Angriffsdauer gezielt unter diesem Schwellenwert. Oder sie wissen, an welchen Stellen in Shop-Systemen Standardeinstellungen vorgegeben sind und testen einfach aus, ob diese geändert wurden. Wenn nicht, greifen sie an diesen Stellen an – oft indem sie mehrere dieser Systemeigenheiten kombinieren.“ Eine andere Angriffsart sind sogenannte SQL-Injections. Dabei wird die in vielen Shops eingesetzte SQL-Datenbank gehackt. Sind die Angreifer dort angelangt, können sie meist erst einmal unbemerkt tun und lassen, was sie wollen. Denn: „Die gestohlenen Daten sind ja nicht weg, deshalb bemerkt oft keiner den Diebstahl. Das Opfer weiß somit gar nicht, dass es ein Opfer geworden ist“, betont Sebastian Schreiber, Geschäftsführer der Syss GmbH, eines Dienstleisters für Penetrationstests. Hat ein Hacker Zugang zur Kundendatenbank kann er dort beispielsweise Kreditkarten- oder Kontodaten auslesen, aber auch Passwörter, Bestellhistorien und Vertragsdaten. Diese Daten werden oft teuer weiterverkauft. Der Schaden ist enorm. Abhilfe können bei solchen Angriffen technische Systeme wie etwa spezielle Webapplikation-Firewalls schaffen. Sie sichern nicht die Netzwerkinfrastruktur, sondern die Anwendung selbst, also zum Beispiel das Shop-System. Zudem ist es „Es ist eine kriminelle Szene entstanden, die sich für ihre Dienste gut bezahlen lässt“ Jürgen Metko, Reg. VP Central Europe, Akamai www.akamai.de INTERNET WORLD Business 31 Die fünf wichtigsten IT-Sicherheitsthemen Datenschutz 52 % Mitarbeitersensibilisierung 40 % Notfallplanung Cyber-Attacken 31 % IPv6 26 % 87 % Konzeption/Compliance der Sicherheits-IT 25 % Der Schutz der Daten ist für die Mehrheit der IT-Spezialisten die wichtigste Aufgabe in Sachen Sicherheit. Danach kommt die Schulung der Mitarbeiter INTERNET WORLD Business 4/15 Quelle: Eco-Verband „IT-Sicherheit 2015“; n = 280 Experten der IT-Branche sinnvoll, die IT-Architektur immer wieder genau zu durchforsten, Schnittstellen und Plugins zu überprüfen. „Härten Sie Ihr System immer wieder, indem Sie Überflüssiges löschen und Administratorrechte aufräumen“, rät Sebastian Schreiber. Um solche Schwachstellen aufzuspüren, eignen sich auch Penetrationstests. Diese simulieren einen Angriff auf das System und analysieren, an welchen Stellen sich Hacker Zugang verschaffen könnten. seine Mitarbeiter auch dafür sensibilisieren. Der Einsatz eines Datenschutzbeauftragten kann ebenfalls helfen. Einig sind sich alle Experten darin, dass es eine hundertprozentige Sicherheit nicht geben kann. „Gerade bei kleineren ShopBetreibern ist es wirtschaftlich oft eng, sodass sie einfach ein gewisses Risiko eingehen müssen“, räumt Ralf Sydekum ein. Dennoch gilt die Devise: Dranbleiben, denn die Be◼ drohung hört niemals auf. der IT-Experten glauben, dass die kriminelle Bedrohung wächst 34 % In der Unternehmen gab es in den letzten Jahren einen Cyber-Angriff Quelle: Eco – Verband dt. Internetw. Leicht zu behebende Fehler „Oft sind es nur sehr kleine Fehler, die Hackern Tür und Tor öffnen“, weiß Schreiber. So wurde etwa zu Testzwecken ein Benutzerkonto angelegt und nicht mit einem Passwort gesichert. Oder eine Regel in der Firewall wurde für einen Testlauf geändert, nach dem Test aber nicht wieder zurückgesetzt. „Die IT-Leute sind im Nachhinein oft entsetzt, welche Pannen ihnen da passiert sind und fragen sich, wie konnte ich so doof sein“, erzählt Schreiber. Der Vorteil ist aber, dass sich solche Fehler ohne großen Aufwand beheben lassen. Eine weitere Maßnahme kann sein, Daten im Rahmen eines Managed Services an einen Hoster oder in eine Cloud auszulagern. Dort sollten Sicherheitsvorkehrungen immer auf dem technisch neuesten Stand sein. Zudem kann es sinnvoll sein, Daten zur Zahlungsabwicklung in die Obhut eines Payment Service Providers zu geben, der dann für die Sicherheit verantwortlich ist. Vor allem bei Kreditkartendaten ist dies ein übliches Vorgehen. Denn: Was nicht auf dem Shop-Server liegt, kann auch nicht von dort geklaut werden. Mindestens so wichtig wie solche technischen Sicherungen sind in den Augen der Experten aber organisatorische Maßnahmen. „Die größte Gefahr für die Sicherheit geht von den eigenen Mitarbeitern aus, mehr als die Hälfte aller Schadensfälle werden intern verursacht“, weiß Ralf Sydekum. Neben der mutwilligen Preisgabe von Daten sind oft Leichtsinn und Nachlässigkeit die Ursachen. So legen Mitarbeiter etwa sorglos sensible Daten in der eigenen Dropbox ab, die vielleicht nur mit einem schwachen auch an anderer Stelle verwendeten Passwort gesichert ist. Oder ein Mitarbeiter schickt eine Excel-Datei mit Kundendaten per E-Mail nach Hause oder auf sein Smartphone. Deshalb sollte jedes Unternehmen Sicherheitsrichtlinien ausarbeiten und Christiane Fröhlich internetworld.de/cf GENUG BULLSHIT FÜR HEUTE! IHR ANTI-BULLSHITSPRAY HILFT. Keine Chance sinnentleertem Gequatsche: Ihr Anti-Bullshit-Spray wirkt rasch und effizient! Dank der innovativen Kraft von SpotCom. 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So lautet das Versprechen von Cloud Hosting eim Webhosting geht der Trend zur Cloud: Cloud Hosting ermöglicht es, dass immer ausreichend Serverkapazitäten zur Verfügung stehen und zudem nicht zu viele und unnötige Leistungen bezahlt werden. Die Webpräsenz lässt sich so jederzeit fast beliebig um Rechenkapazität und Speicherplatz erweitern. Und wenn die Unternehmen die Volumina nicht mehr benötigen, können sie einfach abbestellt werden und müssen nicht mehr bezahlt werden. Damit eine Webpräsenz Bedarfsspitzen abfangen kann, wird bislang oft ein deutlich größeres und performanteres Webhosting-Paket gebucht als benötigt wird. So sitzen die Unternehmen die meiste Zeit auf überflüssigen Serverkapazitäten und zahlen für ungenutzte Ressourcen. Eine Alternative ist, dass ein Unternehmen nur die Ressourcen bucht, die es im Regelfall benötigt. Bei Lastspitzen kann es dann aber passieren, dass die Webpräsenz nicht verfügbar ist. Und dann wird man doppelt abgestraft: Die Seitenbesucher bleiben weg, und auch Google lässt unter Umständen eine Webseite in den Suchergebnissen weit nach hinten rutschen. Es ist gar nicht so einfach, sich für ein genau den eigenen Anforderungen entsprechendes Webhosting-Paket oder Server zu entscheiden. Denn es ist schwierig vorauszusehen, wie die Anforderungen exakt aussehen werden. Welche Serverkapazitäten benötigt werden, zeigt sich meist erst in der Praxis. Ein Problem ist zudem, dass die Performance, die gebraucht wird, mitunter von Tag zu Tag variiert. Hier schafft Cloud Hosting Abhilfe. Firmen mieten ihre Webpräsenz nach Bedarf und bezahlen für die Leistung, die sie pro Stunde in Anspruch genommen haben. Anstatt für ein ganzes Jahr einen üppigen Arbeitsspeicher oder eine hohe CPU-Leistung zu buchen und zu bezahlen, wird das Webhosting-Paket mehr oder weniger in Echtzeit entsprechend den aktuellen Anforderungen skaliert. B „Der Trend zur Flexibilisierung verfestigt sich. Unternehmen können neue Kapazitäten an ihre aktuellen Bedürfnisse anpassen“ Patrick Pulvermüller CEO Host Europe www.hosteurope.de a Fotoli Foto: „Pay as you use“ heißt das Zauberwort. Bezahlt wird nur, was wirklich gebraucht wird: Wird eine Webseite oder ein Webshop häufig besucht, fallen höhere Kosten für das Webhosting an. Wenn weniger Besucher kommen, kostet auch das Webhosting weniger. Von den Kostenvorteilen beim Cloud Hosting profitiert jedoch nur, wer mit den zubuchbaren Leistungen gut haushaltet und sie nur abruft, wenn sie benötigt werden. Sonst kommt es wie beim herkömmlichen Hosting zu ungenutzter Rechenleistung mit den entsprechend hohen Kosten. So funktioniert’s Cloud Hosting bedeutet, dass eine Webpräsenz nicht auf einem einzigen realen Server liegt, sondern auf einem virtuellen Server, der auf einer Hardware-Plattform installiert ist. Auf dieser IaaS-Plattform (Infrastructure as a Service) buchen Unternehmen im laufenden Betrieb je nach Bedarf oder zeitgesteuert Ressourcen wie Prozessoren, Speicherplatz oder Arbeitsspeicher hinzu – oder umgekehrt. anoga / Ruk Man spricht hier meist nicht von Servern, sondern von Instanzen. Ein virtualisierter Server ist sozusagen eine Instanz. Auf einer Instanz läuft ein Linux- oder Windows-System, auf das man vollen RootZugriff hat. Darauf können beliebig viele Dienste installiert werden. Ressourcen automatisch anpassen Einige Anbieter skalieren die Ressourcen je nach Anforderungen sogar automa- tisch. Man spricht hier von Auto Scaling: Wenn eine Webpräsenz gerade besonders häufig abgerufen wird und die Server-Last stark steigt, dann werden beim Auto Scaling automatisch mehr Prozessorkerne und Arbeitsspeicher zugeschaltet. Marktübersicht: Cloud-Hosting-Anbieter (Auswahl) Anbieter 1&1 Amazon Centron Internet www.1und1.de http://aws. amazon.com/de www.ccloud.de Produkt Dynamic Cloud Server Amazon Web Services EC2 ccloud Firmensitz des Unternehmens Deutschland USA Deutschland Rechenzentrum in Deutschland ● ● ● 1 bis 16 Verfügbare Rechenleistung pro Instanz CPU-Kerne 1 bis 8 1 bis 32 Arbeitsspeicher 1 bis 32 GByte 1 bis 244 GByte 2 bis 96 GByte Speicherplatz 100 bis 800 GByte 4 bis 24 x 2.048 GByte 150 bis 2.500 GByte Hosting von Linux/ Windows ●/● ●/● ●/● Abrechnung Abrechnungszyklus Pro Stunde Pro Stunde Pro Stunde Preis pro Instanz und Stunde (inkl. MwSt.) 0,03 bis 0,48 Euro 0,015 bis 8102 USDollar zzgl. Steuern1) Ab 0,0294 Euro zzgl. MwSt. Kosten für Traffic Flatrate Flatrate für Downstreams, 1 GByte Upstream pro Monat inklusive, weiterer Traffic gestaffelt Je 250 GByte Upund Downstream inbegriffen, weiterer Traffic kostet 0,09 Euro pro GByte zzgl. MwSt. INTERNET WORLD Business 4/15 1) ● Ja ○ Nein Es gibt kostenlose Pakete für 12 Monate zum Testen 16. Februar 2015 4/15 33 INTERNET WORLD Business Die Technik beim Cloud Hosting Abrechnungsmodelle Die Abrechnungsmodelle beim Cloud Hosting unterscheiden sich grundlegend von denen des herkömmlichen Webhostings, bei dem in der Regel ein monatlicher Festpreis für ein Shared-Hosting-Angebot oder einen dedizierten Server bezahlt wird. Beim Cloud Hosting werden für jede Instanz die tatsächlich benötigten Ressourcen wie CPU-Leistung, Arbeitsspeicher oder Festplattenspeicher sekunden-, minuten- oder stundengenau abgerechnet. Meist erfolgt die Abrechnung stundenweise. Ein Beispiel: Bei der Jiffy Box von Domainfactory kostet eine Serverinstanz in der kleinsten Ausbaustufe mit drei Prozessorkernen, 2 GByte Arbeitsspeicher und 75 GByte Festplattenspeicher 2 Cent pro Stunde beziehungsweise 14,88 Euro im Monat (31 Tage). Eingefroren kostet die Instanz 0,5 Cent pro Stunde. Wird etwas mehr Leistung benötigt, kostet die Jiffy Box in der zweitkleinsten Ausbaustufe mit vier Prozessorkernen, 4 GByte RAM und 150 GByte Festplattenspeicher 0,04 Euro pro Stunde oder 29,76 Euro pro Monat. Eingefroren fällt 1 Cent pro Stunde an. Jiffy Box 1 Host-System 1 Tarif 1 Jiffy Box 2 Jiffy Box 3 Control Panel + API Host-System 2 Tarif 2 Einfrieren Backup Auftauen Backup Storage Jiffy Box 4 Host-System 3 Tarif 3 Die Infografik zeigt den Aufbau des Cloud Hostings am Beispiel der Jiffy Box des Webhosting-Anbieters Domainfactory INTERNET WORLD Business 4/15 Quelle: Domainfactory Instanzen einfrieren Je nach Anbieter lassen sich Dutzende Instanzen anlegen und bei Bedarf wieder „einfrieren“. Das bedeutet, dass eine momentan nicht benötigte Instanz beziehungsweise ein Server deaktiviert wird – die Daten bleiben erhalten, aber der Server ist nicht verfügbar. Wird eine eingefrorene Instanz wieder gebraucht, dann lässt sie sich binnen Minuten reaktivieren. Für eingefrorene Instanzen fallen deutlich geringere Kosten an als für aktive Instanzen. So lässt sich zum Beispiel zu Testzwecken eine Kopie des Webservers erstellen, mit der dann herumexperimentiert werden kann. Wenn man 2) 3) 33 den Testserver gerade nicht braucht, dann friert man ihn kostengünstig ein. Public Cloud vs. Private Cloud Für das Cloud Hosting kommt bei den meisten Anbietern eine Public Cloud zum Einsatz: Der Webhosting-Anbieter stellt umfangreiche Hardware-Ressourcen bereit. Alle Kunden teilen sich gemeinsam eine große Cloud-Umgebung. Cloud Hosting lässt sich aber auch in einer Private Cloud realisieren. Hierbei nutzt jeder Kunde eines Hosting-Anbieters seine eigene Infrastruktur. Das ist zwar etwas teurer, aber die Daten liegen dafür auch auf eigenen Servern. Die Technik dahinter So unterschiedlich die Produkte beim Cloud Hosting sind, so unterschiedlich sind auch die technischen Umsetzungen. In diesem Abschnitt zeigen wir den technischen Aufbau des Cloud Hostings am Beispiel der Jiffy Box des WebhostingAnbieters Domainfactory. ▶ Domainfactory Host Europe Microsoft Profihost Strato Thomas Krenn www.df.eu www.host europe.de http://azure. microsoft.com www.profihost.com www.strato.de www.filoo.de Jiffy Box Cloud Server Cloud Server Azure Flexserver-Familie Server Cloud Filoo Cloud Deutschland Deutschland USA Deutschland Deutschland Deutschland ● ● ○ ● ● ● 3 bis 8 1 bis 8 1 bis 4 1 bis 24 1 bis 8 1 bis 8 2 bis 32 GByte 1 bis 64 GByte 1,75 bis 7 GByte 1 bis 48 GByte 1 bis 32 GByte 128 MB bis 16 GByte 75 bis 700 GByte 25 bis 500 GByte 1 bis 50 GByte 40 bis 500 GByte 100 bis 1.000 GByte 10 bis 500 GByte ●/○ ●/○ ●/● ●/● ●/● ●/● Pro Sekunde Pro Stunde Pro Stunde Monatlich Pro Stunde Pro Minute 0,02 bis 0,30 Euro 0,0255 bis 0,77 Euro 0,0559 bis 0,2979 Euro2) Nutzungsbasierte Abrechnung vorauss. ab erstem Quartal 2015 Eigenes Bezahlmodell3) Minimalvariante 0,01 Cent pro Stunde, max. 0,33 Cent pro Stunde Flatrate Flatrate Flatrate für Upstreams, Downstreams bis 5 GByte/Monat inbegriffen, weiterer Traffic gestaffelt Bis zu 750 GByte/ Monat inklusive für Up- und Downstream, weiterer Traffic kostet 39 Cent/GByte inkl. MwSt. Flatrate Flatrate Es gibt auch ein kostenloses Paket mit 1 GByte Speicherplatz und 165 MByte Traffic pro Tag Abrechnung anhand sogenannter Credits. Ein Credit für 0,01 Euro pro Stunde entspricht einem CPU-Kern, 100 GByte Speicherplatz und 1 GByte Arbeitsspeicher Glossar Beim klassischen Webhosting mieten Firmen einen festen Webspeicherplatz auf einem Server zusammen mit Hunderten weiterer Kunden (Shared Hosting oder Virtual Hosting) oder gleich einen eigenen dedizierten Server (Dedicated Hosting). Shared Hosting Für Shared Hosting sprechen vor allem Kostengründe. Dank der Nutzung eines Servers durch Hunderte von Kunden sinkt der Preis für jeden Kunden deutlich. Nachteile dieser preiswerten Lösung sind meist eine geringere Performance und eingeschränkte Funktionen und Zugriffsmöglichkeiten. So stehen Ihnen für die Konfiguration Ihrer Webpräsenz nur die Weboberfläche des WebhostingAnbieters und je nach Tarif ein eingeschränkter SSH-Zugang (Secure Shell) zur Verfügung. Beim Shared Hosting garantiert der Webhosting-Anbieter meist nur die Größe des Speicherplatzes, die Anzahl der Datenbanken und die Höhe des Inklusiv-Traffics, meist handelt es sich ohnehin um eine Flatrate. Bei einigen Tarifen, etwa von 1&1, wird sogar die Größe des Arbeitsspeichers garantiert. Ein solches Webhosting-Paket mit ordentlicher Ausstattung bekommen Sie bereits für wenige Euro pro Monat. Virtual Server Ein virtueller Server ist eine Mischung aus Shared Hosting und dediziertem Server (siehe Glossar Seite 34). Dabei teilen sich zwar auch mehrere Kunden einen Server, jedem Kunden steht aber eine eigene Betriebssystem- und Software-Umgebung mit fest definierter Hardware-Ausstattung und vollem Root-Zugriff zur Verfügung. Einen solchen Virtual Server gibt es bereits ab rund 10 Euro pro Monat. TECHNIK 34 INTERNET WORLD Business Private Cloud INTERNET WORLD Business 4/15 Dediziertes Hosting Beim dedizierten Hosting mieten Sie einen eigenen Server für Ihre Webpräsenz. Das hat den Vorteil, dass Ihnen je nach gewähltem Server eine Menge Performance zur Verfügung steht, die Sie mit keinem anderen Kunden zu teilen brauchen. Zudem haben Sie vollen Root-Zugriff auf den Server und können ihn nach Belieben konfigurieren. Dafür kostet ein dedizierter Server auch deutlich mehr als ein Shared-Hosting-Paket. Sie zahlen je nach Hardware-Ausstattung zwischen 50 und mehreren Hundert Euro pro Monat. Der Nachteil: Sie sind selbst nicht nur für die Konfiguration des Servers verantwortlich, sondern auch für dessen Sicherheit. Es ist Sache Ihres Administrators, den Server mit aktuellen Sicherheits-Updates zu versorgen und ihn sicher zu konfigurieren. 4/15 Public Cloud Beim Cloud Hosting wird entweder eine Private Cloud oder eine Public Cloud genutzt. Bei der Private Cloud setzt jeder Kunde seine eigenen Server ein Glossar 16. Februar 2015 Im Gegensatz zur Private Cloud teilt man sich bei der Public Cloud die Server-Umgebung mit anderen Kunden. Die Daten liegen auf Servern verteilt INTERNET WORLD Business 4/15 Hard- und Software Als Host-Systeme Backups und Speicherplatz Wenn ein setzt Domainfactory sogenannte BladeServer ein. Blade-Server sind im Gegensatz zu Rack-Servern keine vollwertigen Rechnereinheiten. Sie enthalten nur einzelne Baugruppen eines Servers. BladeServer werden in ein entsprechendes Gehäuse geschoben, das Backplane. Es übernimmt zum Beispiel die Stromversorgung und stellt weitere Systemfunktionen zur Verfügung. Die Blade-Server von Domainfactory sind jeweils mit zwei stromsparenden 4-Kern-Prozessoren bestückt, die auf Intels Nehalem-Architektur basieren. Hinzu kommen viele Gigabyte Arbeitsspeicher und sechs angeschlossene SAS-Festplatten (Serial Attached SCSI). Für ausreichend Performance sorgt RAID 10. RAID steht für „Redundant Array of Independent Disks“ (redundante Anordnung unabhängiger Festplatten). Die zugehörigen Blade Center verfügen über vier redundante Netzteile. Strom beziehen sie über zwei getrennte unterbrechungsfreie Stromversorgungen. Domainfactory nutzt als Host-System die Virtualisierungs-Software Xen, die um eigene Patches erweitert wurde. Der Anbieter betreibt für jede Festplatte einer Instanz ein eigenes Block Device. Damit wird das Dateisystem einer Jiffy Box nicht mit anderen Instanzen geteilt. Für die Netzwerkinfrastruktur kommen Switches und Router von HP und Cisco zum Einsatz. Backup angelegt oder eine Instanz eingefroren wird, dann erstellt Domainfactory jeweils auf Blockebene ein komplettes Image der Festplatte. Das lässt die Datenmenge zwar anwachsen, hat gegenüber einer dateibasierten Sicherung aber den Vorteil, dass die vielen Daten auf den Festplatten nebeneinander liegen und schnell sequenziell gelesen werden können. Der hohe Bedarf an Speicherplatz wird durch Storage Pods abgedeckt. Dabei handelt es sich um Speicherserver, die jeweils über 18 TByte umfassen und als Cluster zusammengeschaltet sind. Sämtliche Daten werden immer zweifach und auf unterschiedlichen Storage Pods abgelegt. Als Software wird Hadoop FS genutzt. Control Panel Das Bediencenter für die Jiffy Box wird mit einer Reihe von Servern und Technologien umgesetzt – etwa im Backend mit Lighttpd als Webserver und Postgres-Datenbanken sowie im Frontend mit den Techniken JQuery und JSON. Das Cloud-Hosting-Angebot ist vor allem eines: unübersichtlich. Und nicht überall, wo Cloud draufsteht, ist auch wirklich Cloud drin. So gibt es etwa von 1Blu die Cloud Homepage. Dabei handelt es sich um ein herkömmliches Webhosting-Paket, das sich mehr oder weniger flexibel konfigurieren lässt. Die Abrechnung erfolgt bei der Prozessorleistung beispielsweise tageweise. Welcher ist nun der richtige Dienstleister? Die Tabelle dient als erste Orientierung. Die Angebote sind jedoch zu unterschiedlich, um sie vergleichen zu können. Vor Vertragsabschluss sollten Unternehmen daher den Leistungsumfang der Anbieter sowie das Kleingedruckte genau studieren. Wer in Zeiten staatlicher Schnüffelaktionen seine Daten ausschließlich auf Servern in Deutschland ablegen will, hat nur eine sehr eingeschränkte Auswahl. Besonderes Augenmerk sollte auf die Verfügbarkeit gelegt werden: Welchen Leistungsumfang regeln die Service Level Agreements (SLA)? Welche Verfügbarkeit wird garantiert und welche Kompensation erhalten Sie, wenn die SLAs nicht eingehalten werden? Host Europe rechnet damit, dass künftig auch mehr E-Commerce-Anbieter auf Cloud-Lösungen setzen werden. Sebastian Bluhm, Vorstand der Profihost AG, differenziert: Shops, die noch nicht so viele Besucher haben, nutzen klassische SharedHosting-Lösungen, weil für sie der Preis meist die wichtigste Rolle spielt. Sobald ein Online-Händler wächst und ein eigenes Serversystem benötigt, steht er vor der Entscheidung: Managed Server im klassischen Hosting oder Cloud Server? „Bei unseren Serverbestellungen macht der Anteil der Flexserver mehr als 95 Prozent ◼ aus“, erklärt Bluhm. Konstantin Pfliegl Managed Server Ein Sonderfall sind sogenannte Managed Server: Hier steht Ihnen ebenfalls ein eigener Server mit allen seinen Ressourcen zur Verfügung. Um die Konfiguration und die Sicherheit kümmert sich aber der Webhosting-Anbieter. Dafür haben Sie aber meist keinen RootZugriff auf den Server und können nicht alle Funktionen nutzen. Leistung auf Abruf: Beim Cloud Hosting legt der Kunde die Rechenpower und den Speicherplatz nach dem tatsächlichen Bedarf fest – hier Host Europe Festgelegte Leistungsstufen: Bei der Jiffy Box von Domainfactory stehen fünf feste Hardware-Konfigurationen zur Auswahl 16. Februar 2015 4/15 INTERNET WORLD Business Attraktiv auf kleinen Screens PraxisTipp „Thumb Friendliness“ ist nur ein Aspekt, wie mobile Sites Usern entgegenkommen können nübersichtlich“ und „nicht benutzerfreundlich“ sind die zwei Hauptgründe, warum mobile Webseiten bei den Nutzern schlecht abschneiden. Juliane Hartmann vom Usability- und ConversionSpezialisten M-pathy in Dresden gibt Tipps, wie Webseiten auch auf kleinen mobilen Bildschirmen attraktiv werden: 1. Beim mobilen Surfen ist weniger mehr. Passen Sie jede einzelne Funktion an die Bedürfnisse der mobilen Zielgruppe an. Reduzieren Sie die Zahl der Design-Elemente. 2. Stellen Sie sicher, dass die mobile Webseite schnell lädt. Verbindungsprobleme und lange Ladezeiten sind ein Hauptgrund für Abbrüche auf mobilen Seiten. 3. Achten Sie bei allen Call-to-Actions auf eindeutige Gestaltung, Verständlichkeit, Mindestgröße und Mindestabstand. Platzieren Sie alle Funktionen unbedingt so, dass sie sich gut antippen lassen. 4. Verzichten Sie auf Autokorrektur und Autovervollständigung, da die Funktionen nicht immer direkt vom Nutzer erkannt werden. Oftmals werden so falsche Angaben gespeichert. Diese müssen dann 35 U Vorgestellt von Juliane Hartmann Managing Director, Senior UX Consultant bei M-pathy Foto: Fotolia / Clownbusiness www.m-pathy.com Wer mobil auf Kundenfang geht, sollte einiges beachten umständlich in einem zusätzlichen Schritt korrigiert werden. 5. Platzieren Sie in Formularen die Beschriftung der Felder linksbündig und oberhalb des jeweiligen Eingabefelds. Feh- Neugeschäft Etats, Launches, Optimierung und Tools für den Web-Auftritt Auftraggeber Auftrag Dienstleister 4Care GmbH Migration des Shops Lensbest.de auf Intershop 7, Umsetzung im Responsive Design Dotsource Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Entwicklung einer App, die präzise Wasserstandsmeldungen für gefährdete Hochwassergebiete liefert DMK E-Business Dr. Rolf Hein GmbH Neuer Online-Shop Pustefix.de auf Shopware Netshops im Responsive Design Editho Neue Webpräsenz Editho.de für den Lavazza-Generalimporteur Ennovative ITV Studios Germany Entwicklung der nativen iOS- und AndroidApps sowie eines hochperformanten Control-Center-Backends für die ARD-Sendung „Quizduell“ Appsfactory Onvista Bank Relaunch der Website Onvista-bank.de, SEOOptimierung Reality Bytes Neue Medien Rosenthal Konzept, Gestaltung und Umsetzung der Hotel & ResB2B-Webseite Hotel.rosenthal.de taurant Service Code64 Stadtwerke Düsseldorf Relaunch der Unternehmenswebseite Swd-ag.de im Responsive Design Pixelpark Verband der Automobilindustrie (VDA) Umsetzung der neuen Webpräsenz auf Basis Aperto des Content Management Systems Magnolia, Einbindung eines Shops zur Bestellung von Publikationen Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] lermeldungen sollen, wenn möglich, vermieden werden. Sind sie doch nötig, sollten sie konkret formuliert sein, kombiniert mit einer farbigen Markierung direkt am fehlerhaften Feld. 6. Ermöglichen Sie nicht nur bei Formularfeldern das Vor-und-zurück-Navigieren ohne Datenverlust, sondern halten Sie auch alle anderen Eingaben (zum Beispiel das Ablegen eines Produkts in den Warenkorb) vor. So entsteht in den Prozessen ein Nutzungsflow. Dies bewirkt eine positive User Experience und hat steigende Conversions zur Folge. 7. Bieten Sie dem Nutzer mobile Services wie die Ortsbestimmung oder den „One Touch Call“ (Anruf mit nur einem Klick) an. So verwerten Sie die Chancen, die sich aus dem mobilen Nutzungskon◼ text ergeben. DIENSTLEISTERVERZEICHNIS 36 INTERNET WORLD Business AFFILIATE MARKETING BILDBEARBEITUNG PLZ 16. Februar 2015 PLZ DOMAINS 6 9 PLZ 1 ProfiMasking www.profimasking.de Björn Brücker Föhrenstrasse 33 D-90530 Wendelstein Tel.: +49 9129/2969696 Fax: +49 3212/1395849 [email protected] Fotografie - Bildbearbeitung Multimedia: visuelle Produktbildoptimierung für Onlineshops, Webseiten und Kataloge. Integrierte branchenspezifische Lösungen für den Onlinehandel. Firstlead GmbH www.adcell.de Rosenfelder Straße 15-16 10315 Berlin Tel.: +49 (0)30 - 6098361 - 0 Fax: +49 (0)30 - 6098361 - 99 [email protected] Starten Sie jetzt Ihr Partnerprogramm mit über 100.000 Partnern und ohne SetupGebühr! PLZ 2 Intelligente Digitalisierung von Marken und Kundenbeziehungen. Deutschlandweit an 10 Standorten in Ihrer Nähe. 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Boulkoroum berichtet direkt an Kristian Pandzic, Head of Analytics bei Spree7. www.spree7.com 16. Februar 2015 Christof Wahl / Markan Karajica Pro Sieben Sat1, Unterföhring Den Vorstandsbereich Digital & Adjacent unter der Leitung von Christian Wegner verstärkt Pro Sieben Sat1 mit Christof Wahl (Foto). Der 49-Jährige, der zuvor bei Kabel Deutschland CEO und COO sowie zuletzt als Mitgründer der Beteiligungsgesellschaft Management Capital Holding AG tätig war, verantwortet künftig den Geschäftsbereich Sat1 Digital, wo die 28-Jährige als Senior Manager Business Intelligence tätig war, kommt Tanja Todt (Foto) als Senior Manager Webanalyse / Business Intelligence. Von Unister wechselt Marianne Schmidt. Die 29-Jährige ist als Projektmanagerin für Online-Projekte zuständig. Außerdem betreut Mathieu Ribeiro als Junior Campaign Manager SEA internationale SEAKampagnen. Der 28-Jährige war zuletzt bei Pearlfection Country Manager France. www.netzeffekt.de Digital Entertainment. Dazu gehört insbesondere das Online-VideoBusiness. Zudem steigt Markan Karajica (42), bisher Geschäftsführungsvorsitzender von Pro Sieben Sat1 Digital, zum Chief Commercial Officer des Konzerns und des D&A-Bereichs auf. Er berichtet an CEO Thomas Ebeling. www.prosiebensat1.de Oliver Weiss Adform, Hamburg Als neuer Director International Product Coordination & Client Partnerships kommt Oliver Weiss zu Adform, Technologieanbieter für digitales Adserving und Media-Buying. Er verantwortet unter anderem die Weiterentwicklung der Buy-Side-Produkte. Bisher war Weiss unter anderem bei Pixelpark, Pilot, Doubleclick, Microsoft und zuletzt als Country Manager DACH bei Platform161. www.adform.com Sabine Wegele-Merz Nayoki, München Tanja Todt / Marianne Schmidt / Mathieu Ribeiro Netzeffekt, München Mit drei Mitarbeitern verstärkt sich die Performance-Marketing-Agentur Netzeffekt: Von Pro Sieben Termine Internet World Auf Europas führender E-CommerceMesse präsentieren namhafte Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen. Begleitend findet ein Kongress zu den TopTrends der Branche statt. Schwerpunktthemen: Multichannel, Online Marketing, E-Payment, Usability und Social Media. Termin: München, 24. und 25. März 2015 Kosten: Messebesuch kostenlos; Kongress ab 550 Euro zzgl. MwSt. (Rabattcode IW15iwb) www.internetworld-messe.de Info: Tactixx Am ersten Tag der Internet World findet die Tactixx unter dem Slogan „Connecting Affiliate & Display“ statt. Erstmals Für Entwicklung, Aufbau und Umsetzung von Content-MarketingStrategien ist Sabine Wegele-Merz künftig bei der Web-Agentur Nayoki zuständig. Als neuer Content Manager betreut sie zudem SEO-Projekte. Zuletzt war sie Projektleiterin für Corporate Communication bei einem Münchner Medienhaus. www.nayoki.de nehmen neben Affiliate-Marketing-Spezialisten auch Speaker aus dem Displayund Real-Time-Bidding-Bereich teil. Termin: München, 24. März 2015 Kosten: 449 Euro zzgl. MwSt. Info: www.tactixx.de Inspiring Conference Im vergangenen Jahr trafen sich knapp 250 Besucher aus zehn Ländern zu der internationalen Konferenz rund um das Thema Typo3. Zu den Themen gehören diesmal: „Embrace the Cloud“, „Clever Caching“, Recipes for Success“, „Searching in Neos“ und „Test-Driven Domains“. Termin: Kolbermoor, 26. bis 28. März 2015 Kosten: 370 Euro inkl. 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April 2015 Kosten: 169 Euro (Händler; Preis für Early Birds (bis 28.02.)) , 499 Euro (Dienstleister); inkl. MwSt. www.digital-commerce-day.de Info: 4/15 der zuletzt bei Smart Focus (zuvor Emailvision) in gleicher Position tätig war, hat auch Hagen Meischner einen neuen Posten bei Prestashop übernommen: Er ist nun als Country Manager für Deutschland, Österreich und die Schweiz zuständig. www.prestashop.com Arpine Shahnas / Thorsten Plenter Gettings, Düsseldorf Der Location-BasedService-Anbieter Gettings erweitert sein Sales-Team mit zwei Key Account Managern: Arpine Shahnas wechselt von der Restore GmbH, bei der die 33-Jährige zuletzt als Business Sales Manager Germany tätig war. Sie soll vor allem nationale Kunden betreuen, während sich Thorsten Plenter um Agenturen im Großraum Stuttgart, Nürnberg sowie Frankfurt kümmern soll. Der 40-Jährige war zuvor unter anderem bei Valueclick Media, Adtiger, Evania und Netbrain. www.gettings.de Heike Lindner R.O.Eye, Berlin Mit einer eigenen Dependance startet die Online-Agentur R.O.Eye auf dem deutschen Markt. Zum Start hat der Fullservice-Dienstleister, für dessen Berliner Büro Heike Lindner verantwortlich ist, gleich einen prominenten Kunden an Land gezogen: Sie betreut das Performance Marketing für eBay. Lindner war zuvor unter anderem Country Managerin beim Tracking-Anbieter Mediaplex. www.roeye.de CeBIT 2015 Mit dem Topthema „d!conomy“, kurz für digitale Economy, öffnet die Messe für IT und Digitalisierung dieses Jahr ihre Pforten. In den 15 Hallen präsentieren unter anderem 350 Start-ups ihre Produkte. Termin: Hannover, 16. bis 20. März 2015 Kosten: 55 (Tagesticket), 105 (Dauerticket), 180 Premium Pass); Preise inkl. MwSt. www.cebit.de Info: Co-Brands 2015 Bei diesem Speeddating-Event suchen die Marketing-Entscheider aus 100 Unternehmen passende Kooperationspartner. Gesprächsdauer: jeweils 25 Minuten. Termin: Hamburg, 5. Mai 2015 Kosten: 990 Euro zzgl. MwSt. (bis 25.03.) www.co-brands.de Info: Wenn Sie von München nach Frankfurt wollen, fliegen Sie ja auch nicht über Fort Meade, Maryland. Warum sollte man nicht auch beim Datenaustausch den direkten Weg nehmen? In unserer in Deutschland gehosteten clouD kommunizieren virtuelle Server direkt untereinander oder mit Ihnen. Direkte Wege gehen heißt: Daten geschützt zur Verfügung stellen. Die Sicherheit von Daten in unserer clouD ist für uns selbstverständlich, weil es um Ihre Daten geht. Wir stehen für Ihre Sicherheit. Das nennen wir Hosting – safe in Germany. filoo.de/meade 42 INTERNET WORLD Business 16. Februar 2015 4/15 Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter www.internetworld.de/stellenmarkt Content- und Produktmanager E-Commerce (m/w) 1-2-3 tv GmbH Teamleiter Online Marketing 100% Orell Füssli Thalia AG Grünwald Zürich MANAGER SEARCH ENGINE ADVERTISING (SEA) (m/w) explido GmbH & Co. KG Augsburg ONLINE MEDIA PLANER (m/w) explido GmbH & Co. KG Augsburg TECHNISCHER SEO CONSULTANT (m/w) explido GmbH & Co. KG Augsburg Online Category Manager (m/w) Home Shopping Europe GmbH Ismaning Online Marketing Manager (m/w) mit Schwerpunt SEO & Webanalytics Bastei Lübbe AG E-Commerce Shop Manager (w/m) Schumacher GmbH Online Markting Manager/-in (SEA) Hatraco GmbH Köln Mannheim Hamburg Online Marketing Manager (SEA) (m/w) CEWE Stiftung & Co. KGaA Oldenburg Webshop-Betreuer (m/w) Arnulf Betzold GmbH Ellwangen ONLINE-MARKETING MANAGER (m/w) OUTLETCITY METZINGEN GmbH Metzingen Online Marketing Manager | in BRAX / Leineweber GmbH & Co. KG Herford Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 089/74117–327 Kerstin Berthmann, [email protected] PERSONALIEN 16. Februar 2015 4/15 INTERNET WORLD Business 43 Aliz Tepfenhart Burda Digital Holding, München Jens Kranz / Olaf Röhr Baur, Burgkunstadt Nach dem freiwilligen Abgang von Aliz Tepfenhart (siehe große Meldung rechts) übernimmt Jens Kranz (Foto) die Geschäftsführung für Marke & Vertrieb bei Baur in Burgkunstadt. Der Partner der Hamburger Unternehmensberatung Putz & Partner war bereits projektbezogen seit Januar 2013 für die Otto-Tochter tätig. Zudem verantwortet Olaf Röhr den neu geschaffenen Bereich Abwicklung & Dienstleistungen. Der 46-Jährige war bisher Leiter Logistik bei Edeka Südbayern. www.baur.de Andrea Seeger Oxid eSales, Freiburg Auf eigenen Wunsch scheidet die Gründerin Andrea Seeger aus dem Vorstand des Shop-Software-Anbieters Oxid eSales aus. Sie will sich neuen beruflichen Herausforderungen stellen. Ihre Aufgaben übernimmt CEO Roland Fesenmayr. Seeger war elf Jahre lang bei dem Freiburger Unternehmen tätig. www.oxid-esales.com Christof Schatz Schober, Ditzingen www.hubert-burda-media.de Von Payback, wo er das Team Marketing Analytics geleitet hat, wechselt Christof Schatz zur Schober Information Group Deutschland. Bei dem Marketingdienstleister aus Ditzingen ist der 47-Jährige als neuer Head of Marketing Analytics insbesondere für die Mitgestaltung der Smart-Data-Strategien des Unternehmens zuständig. www.schober.de Mark Spiessl Payback, München Michael Kliger Mytheresa, München Jan Marc Külper Paysafecard, Wien (A) Die Abteilung Financial Services leitet in Zukunft Mark Spiessl bei der Multichannel-Marketingplattform Payback in München. Der in Florida aufgewachsene Spiessl, der zuletzt bei der Bayern Card-Services GmbH für das Produktmanagement aller Co-BrandingKarten zuständig war, verantwortet in seinem Produktportfolio diverse Zahlungs- und Kreditkarten sowie die Payback American Express Karte. www.payback.net Als neuer President übernimmt Michael Kliger zum März 2015 die Führung von Mytheresa.com und des stationären Flagship-Stores des Luxusmodehändlers in München. Geschäftsführer Thomas Müller verlässt seinen Posten. Vor seinem Wechsel zur Tochter der Neiman Marcus Group aus Dallas, Texas, war Kliger bei Ebay Enterprises als Vice President für Europa und die Region Asien-Pazifik verantwortlich. www.mytheresa.com Als neuer Vice President of Business Development verantwortet Jan Marc Külper künftig die Entwicklung und Expansionsstrategie der Wiener Paysafecard.com Wertkarten GmbH. Der Anbieter für Prepaid-Zahlungsmittel im Internet ist eine Tochter der Skrill Gruppe. Vor seinem Engagement bei Paysafecard war Külper bei Bertelsmann, Sony Music Entertainment sowie zuletzt als selbstständiger Online-Berater tätig. www.paysafecard.com Zum 1. Mai 2015 übernimmt Aliz Tepfenhart die Geschäftsführung der Burda Digital Holding in München. Innerhalb des Vorstandsbereichs von Stefan Winners ist sie verantwortlich für das Segment, in dem der Medienkonzern Digitalunternehmen sowie -marken mit Schwerpunkt B2C-Transaktionen bündelt. Tepfenhart kommt von der Otto Group, bei der sie bisher als Geschäftsführerin den Baur Versand leitete. Seit April 2013 ist Tepfenhart für die Bereiche Marke, Vertrieb und E-Commerce zuständig. Frühere Stationen innerhalb der Otto Group waren die Marke Quelle in Russland sowie Küchen Quelle in Rumänien. Stellenmarkt Driving Digital Performance Bunte Mischung gesucht! AUGSBURG | HAMBURG | WIESBADEN SEA Manager (m/w) Online Media Planer (m/w) SEO Consultant (m/w) Jetzt bewerben unter: www.explido.de/karriere SZENE 44 INTERNET WORLD Business 16. Februar 2015 4/15 Markenkenner unter sich 600 Gäste zelebrierten am 11. Februar im Bayerischen roße IT- und Internet-Marken sucht man bei den Best Brands vergeblich. Lediglich Apple schafft den Sprung in die Top Ten. Das Ranking der nach Meinung der Verbraucher besten Marken Deutschlands wird auf Basis einer repräsentativen Studie der GfK ermittelt. Sieger in den drei Kategorien Unternehmens-, Produktund Wachstumsmarke wurden Miele, Bose und Nike. Beste Modemarke ist zudem Hugo Boss. Veranstalter des mit einer Million Media- und Kreativleistung dotierten Awards, sind Pro Sieben Sat1 G Fotos: Serviceplan Hof in München die Best Brands 2015 Media, die „Wirtschaftswoche“, IQ Media, der Markenverband, Serviceplan, Ströer Media SE und die GfK. ◼ 03 01 Wie immer voll besetzte Ränge bei der Gala im Bayerischen Hof 02 Thomas Wagner (Sevenone Media) mit Sieger Anton Schalkamp (Bose) 03 Wimbledon-Champion Boris Becker plaudert über die Marke Becker 01 04 Wegen heftiger Erkältung nur Playback: Lena Meyer-Landrut Top Ten der besten Marken 05 Franz-Peter Falke (Markenverband) mit Reinhard Christian Zinkann (Miele) Unternehmens- Produktmarke marke Wachstumsmarke Miele Bose Nike Audi Nivea Sony Daimler Lindt Western Digital Bosch Lego Asus Adidas Miele Fissler BMW Coca-Cola Lenovo Volkswagen Apple Hyundai Porsche Samsung Somat Siemens Persil Captain Morgan Henkel Bosch INTERNET WORLD Business 4/15 06 Laudator und Gewinner: Christian Schmalzl (Ströer), Hubertus Hoyt (Nike) 02 Havanna Club Quelle: Best Brands Ranking 2015 04 05 06 INTERNET WORLD Business ISSN 1433-3309 Redaktion Print / Online: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Till Dziallas (tdz), [email protected] Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17–0, Fax –101 www.internetworld.de Christiane Fröhlich (cf), [email protected] Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 3, 89073 Ulm Vera Günther (vg), [email protected] Geschäftsführer Florian Ebner, Dr. Günter Götz Chefredakteur: Dr. Günter Götz (gg), [email protected] Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), [email protected] Susanne Gillner (sg), [email protected] Stefan Hofer (host), [email protected] Ingrid Lommer (il), [email protected] Mitarbeiter dieser Ausgabe: Matthias Hell, Konstantin Pfliegl, Helmut van Rinsum Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Art Directorin: Maria-Luise Sailer Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller, Simone Köhnke, Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher Ingrid Schutzmann (is), [email protected] Susanne Vieser (vs), [email protected] Daniela Zimmer (dz), [email protected] Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17–432, Fax: (089) 741 17–269, E-Mail: [email protected] Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz, Telefon: (089) 741 17–281, Fax: (089) 741 17–269, E-Mail: [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 19 vom 01.10.2014 Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17–111, E-Mail: [email protected] Leserservice: Hotline: (089) 741 17–205, Fax: (089) 741 17–101 E-Mail: [email protected] Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42 – 50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. Was wir sagen, das tun wir. Was wir tun, das tun wir für Sie. Wenn zwei Parteien nicht nur wissen wovon sie sprechen, sondern auch Spaß an der Sache haben, dann unterhalten sich nicht nur Kunde und Anbieter. Da sprechen Profis miteinander. Sollte dies dann noch zu einer Geschäftsbeziehung führen, haben wir natürlich auch nichts einzuwenden. Wir haben keine Kunden, wir haben Partner. Das nennen wir Service made in Germany. thomas-krenn.com/thomas-krenn MEINUNG 46 INTERNET WORLD Business 16. Februar 2015 4/15 Verkaufsinkompetenz Warum Online-Shops so dumm wie Easy-Order-Terminals von McDonald’s sind ie Wahrscheinlichkeit liegt bei nahezu 100 Prozent: Auf die Bestellung „einen Big Mac“ folgt mit Sicherheit die Frage „einzeln oder als Menü?“ Und es wird nicht bei dieser Frage bleiben. „Als MaxiMenü? Möchten Sie einen Kaffee dazu?“ Alle diese Rückfragen haben das Ziel, dem Konsumenten etwas zu verkaufen. Wenn nur jeder Zehnte darauf reagiert, steigt der Umsatz um Milliarden. Bei McDonald’s aber gibt es jetzt die „Easy Order“-Terminals. Mit drei Fingerberührungen lässt sich dort auch ein Big Mac bestellen. Ohne nervige Rückfragen. Viel schneller. Mit perfekter Usability. Doch leider auch ohne den zusätzlichen Milliardenumsatz für McDonald’s. Was hat das mit E-Commerce zu tun? Ganz einfach: Das Easy-Order-Terminal steht stellvertretend für einen perfekt optimierten Einkaufsprozess. Wenige Fragen führen zum Ziel, eine einfache Bedienung verhindert jegliche Widerstände. Für maximalen Umsatz müssen sich Händler jedoch fragen, ob das der perfekte Verkaufsprozess ist. Einkaufen und Verkaufen sind zwei verschiedene Dinge mit unterschiedlichen Zielen. In der Schnittmenge zwischen beiden Interessen entsteht der Umsatz. Die wenigsten Online-Shops können gut verkaufen. Sie arbeiten nicht mit den bekannten Prinzipien und Mustern, die gute Verkäufer anwenden, um Kunden glücklich zu machen und natürlich auch ihre Umsätze zu optimieren. Mit „guten Verkäufern“ sind dabei nicht Luxusgüter und Lifestyle-Produktwelten gemeint. Jeder Aldi-Markt inszeniert inzwischen seine Waren unter Berücksichtigung konsumpsychologischer Aspekte und nutzt mierung nicht auf qualitativ guten Hypothesen beruht. Wer danach sucht, muss nur mit offenen Augen durch die Welt gehen und echte Konsumenten und gute Verkäufer beobachten. Methoden wie A/B-Testing wurden nicht erfunden, um an jedem Template des Shops herumzuprobieren. Wer Resultate erwartet, sollte sich fragen: Wie funktioniert gutes Verkaufen? Was unterscheidet einen guten Online-Shop von einem McDonald’sEasy-Order-Terminal? Wie viele Millio◼ nen bleiben auf dem Tisch liegen? D McDonald’s Easy Order strukturiert eh schon vorhandene Daten völlig neu – nämlich nach einzelnen Kunden! Man könnte auch von Big Data im Stationär-Geschäft sprechen. Da das System keine Bar-, sondern nur die Kartenzahlung zulässt, lassen sich nun individuelle Kundenprofile, etwa anhand der Bankverbindungsdaten, bilden. Das ging zwar vorher auch schon bei jeder Kartenzahlung, nur garantiert Easy Order auch, dass es mehr bzw. nur noch Kartenzahlungen gibt. Ich weiß nicht, ob und wie stark diese statistischen Daten heute bereits genutzt werden, doch ergeben sich hier viele neue Möglichkeiten, Kunden gezielt anzusprechen. Irka Schneider, Handspiel Trotz aller Nutzerfreundlichkeit bleibt der Erfolg der Geräte in Deutschland abzuwarten. In der Branchenzeitung „Food Service“ berichtet der französische Franchisenehmer Vandendries über signifikant gesteigerte Umsätze durch den Einsatz der Order-Terminals. Vandendries berichtet weiter, dass gerade während Spitzenzeiten bis zu 30 Prozent der Verkäufe über die Terminals abgewickelt werden. Laura Kastenholz, Web Magazin Jeder Klick ist ein Klick zu viel. In der mobilen Welt muss alles schnell gehen – das gilt besonders für den Online-Bestellprozess. Daher sollte zum Beispiel ein Kaufvorgang immer auch ohne vorherige Registrierung möglich sein. Auf Fragen, die für die Bestellung nicht zwingend notwendig sind (z. B. Alter, Telefonnummer), sollte man daher besser verzichten. 24. und 25. März 2015 „Es scheint, als sähen die meisten Shop-Manager den Wald vor lauter Daten nicht“ André Morys, Vorstand Web Arts AG www.web-arts.com das Wissen aus Neuromarketing und Verhaltensforschung. Warum beschränkt sich „Verkaufen“ im E-Commerce in der Regel auf ein einfaches Cross-Selling-Element? Warum beschränkt sich die Shop-Optimierung meist auf die Beseitigung von funktionalen Barrieren? Es scheint, als sähen die meisten Shop-Manager den Wald vor lauter Daten nicht. Die besten quantitativen Methoden bringen nichts, wenn die Opti- #jobwechsel „Conversion Optimierung“ ist auch ein Thema in der Infoarena 1 auf der Internet World Messe in München. „Conversion Centered Redesign – warum wenige Details über sehr viel Umsatz entscheiden“ lautet der Titel eines Vortrags von André Morys. Termine: Di., 24.03.2015, um 16 Uhr und Mi, 25.03.2015, um 14 Uhr, jeweils in der Infoarena 1 Das aktuelle Messeprogramm finden Sie unter: www.internetworld-messe.de Zitat 150 Fachleute hat der kalifornische E-Autobauer E-Au A to Au oba baue ue er Tesla seit 2013 von Apple l abgeworben b b Foto: Burda Atilla Wohllebe, Drivenbydata „Als Facebook kam, wusste ich, meine Generation ist vorbei“ Foto: Tesla Was andere schreiben Quelle: Bloomberg Verleger-Legende Hubert Burda will das Geschäft jetzt Jüngeren überlassen Quelle: SZ-Magzin JOSS WA Am Stand E331 in Halle B1 finden sie unsere Suchfunktion für Online-Shops. ANDERE SUCHEN KOSTEN GELD! DURCHSCHNITTLICH 20% MEHR UMSATZ IN IHREM ONLINE-SHOP. UNSERE SUCHE BRINGT GELD - GARANTIERT! Testen auch Sie unsere revolutionäre Suche für spürbaren Mehrumsatz - von FINDOLOGIC. Alle Infos unter: www.findologic.com/erfolg FINDOLOGIC GmbH . Jakob-Haringer-Str. 5a . A-5020 Salzburg . 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