Cary Grant - meine

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Cary Grant - meine
Cary Grant
Cary Grant, eigentlich Alexander Archibald Leach (* 18. Januar 1904 in Bristol, England; † 29.
November 1986 in Davenport, Iowa, USA), war ein Britisch-US-Amerikanischer Schauspieler.
Grant zählte jahrzehntelang zu den populärsten
Filmstars und pflegte in vielen Komödien und Thrillern
das Image des selbstironischen Weltmannes. Alfred
Hitchcock schuf mit Cary Grant in der Hauptrolle
bedeutende Filmklassiker wie Der unsichtbare Dritte
(1959).
Leben / Frühe Jahre
Cary Grant alias Alexander Archibald Leach wuchs im
englischen Bristol in bescheidenen Verhältnissen auf.
Als er neun Jahre alt war, wurde seine Mutter wegen
psychischer Probleme für Jahre in eine Heilanstalt
eingeliefert. Lange wusste er nichts davon und erst
nach dem Tod des Vaters meldete sich ein Anwalt,
der ihn über die wirklichen Begebenheiten
unterrichtete. Seine Mutter wurde wieder entlassen
und bis zu ihrem Tod hatte er wieder Kontakt mit ihr.
Dieser war allerdings sehr gespannt. Grant verließ die
Schule mit 13 und schloss sich einer
Komödiantentruppe an, die durch die englischen
Provinzen tourte (er gab vor, älter zu sein). Er wurde
als Pantomime und Akrobat geschult und spielte
Musicalrollen in London. Grant blieb nach einer USTournee in den Vereinigten Staaten und wurde 1932
von der Filmgesellschaft Paramount unter Vertrag
genommen, nachdem man ihn 1931 beim
Vorsprechen für junge Schauspieler entdeckt hatte.
Der Durchbruch in Hollywood
Cary Grant trat zunächst in Nebenrollen auf, fand
aber schnell das für ihn passende Rollenfach – den
Gutaussehenden Smokingträger, der in den
Routinekomödien des Studios als junger Liebhaber
auftrat.
Mae West sorgte dafür, dass er 1933 in Sie tat ihm unrecht als ihr Partner verpflichtet wurde. Grant
verfeinerte konsequent sein Timing und seine Talente und stieg während der 1930er-Jahre zu einem der
populärsten Stars auf. Mit klassischen Screwballkomödien wie Leoparden küßt man nicht (1938) oder Die
Nacht vor der Hochzeit (1940) avancierte er an der Seite scharfzüngiger Partnerinnen wie Katharine Hepburn
zum Superstar.
In diese Zeit fällt auch seine Ehe mit der Woolworth-Erbin Barbara Hutton, die von 1942 bis 1945 währte. Mit
seinem Stiefsohn aus dieser Ehe, Lance Reventlow, verband ihn eine enge Freundschaft, die bis zum Unfalltod
von Reventlow anhielt. Vor seiner Ehe mit Hutton wohnte und lebte Grant annähernd zehn Jahre mit dem
Schauspieler Randolph Scott zusammen.
Der Superstar
Bereits in den 1930er Jahren hatte Grant sein Rollenspektrum erweitert und war in Abenteuerfilmen wie S.O.S.
Feuer an Bord (1939) aufgetreten. 1941 begann er seine legendäre Zusammenarbeit mit dem „Master of
Suspense“ Alfred Hitchcock und stellte in dem Thriller Verdacht einen zwielichtigen Liebhaber unter
Mordverdacht dar. Grant spielte in der Komödie Arsen und Spitzenhäubchen (1944) einen Literaturkritiker mit
mörderischer Verwandtschaft – der Streifen gilt bis heute als Kultfilm. In Hitchcocks Berüchtigt spielte Grant
1946 einen Geheimagenten, der sich in eine Spionin verliebt. In Filmen wie Ich war eine männliche Kriegsbraut
(1949) oder Liebling, ich werde jünger (1952) festigte er seinen Ruf als Hollywoods führender Komödienstar.
Mitte der 1950er Jahre wollte sich Cary Grant vom Filmgeschäft
zurückziehen, wurde aber von Alfred Hitchcock dazu überredet, die
Hauptrolle in der Kriminalkomödie Über den Dächern von Nizza (1955) zu
übernehmen. Der 50-jährige, noch immer blendend aussehende Grant
erwies sich als populärer denn je und drehte bis zu seinem
Leinwandabschied Mitte der 1960er Jahre mehrere Kassenhits: Die große
Liebe meines Lebens (1957), Indiskret (1958), Hausboot (1958),
Unternehmen Petticoat (1959), Charade (1963). 1959 spielte Grant,
erneut unter der Regie von Hitchcock, in dem klassischen Thriller Der
unsichtbare Dritte seine wohl populärste Rolle: als unbedarfter
Geschäftsmann wird er in mörderische Geheimdienstintrigen verstrickt.
1966 drehte Grant seinen letzten Film Walk Don't Run und wurde zum
ersten Mal Vater. Er zog sich mit der Begründung vom Filmgeschäft
zurück, dass er altersbedingt nur noch die Rollen von Großvätern spielen
könne.
Späte Jahre
Alle Versuche, Cary Grant nach seinem Rückzug ins Privatleben zu einem
Comeback zu bewegen, schlugen fehl – der legendäre Star fühlte sich im
modernen Hollywood deplatziert. 1970 überreichte ihm Frank Sinatra
einen Ehrenoscar dafür, „dass er Cary Grant gewesen ist“. Grant hatte für
keine seiner Rollen je einen Oscar erhalten. Seinen letzten Filmauftritt
hatte Grant 1970 in einem Dokumentarfilm über Elvis Presley.
Als Vorstandsmitglied des Kosmetikkonzerns Fabergé unternahm Grant
zusammen mit seiner Tochter ausgedehnte Weltreisen. Er war regelmäßig
bei seiner ehemaligen Filmpartnerin Grace Kelly alias Gracia Patricia in
Monaco zu Gast.
1976 lernte er Barbara Harris kennen, die Presse-Chefin des Londoner
Lancaster Hotels, in dem Faberge´ die Jahrestagung abhielt. Nach einem
schmutzigen Scheidungskrieg und nach zwei Jahren in Freundschaft
begannen Harris und Grant, der 46 Jahre älter war, ihre gemeinsame
Zukunft zu planen. Sie heirateten 1981 in Anwesenheit von Grants
Tochter Jennifer. Es war Cary Grants fünfte Ehe.
1986 starb Cary Grant im Alter von 82 Jahren an einem Schlaganfall.
Grant äußerte sich sehr positiv über die Droge LSD, die ihm in den 1950er
und 1960er Jahren – damals noch legal – im Rahmen einer
Psychotherapie mehrmals verabreicht worden war.
Der Schauspieler Grant
Laut einer gern zitierten Anekdote sagte ein Interviewer einst zu Cary
Grant: „Jeder möchte sein wie Cary Grant.“ Grant antwortete: „Ich auch“.
Der Leinwandcharakter Cary Grant war eine abstrakte Schöpfung des
Schauspielers Archibald Leach, welche dieser bis zur Perfektion verfeinert
hatte. Grant, stets sauber gescheitelt und wie aus dem Ei gepellt, mit der
souveränen und selbstironischen Attitüde eines Mannes von Welt, der
bereits alles gesehen hatte, wurde zu einer der archetypischen Figuren
der Kinogeschichte – vergleichbar mit dem rauen Westmann, den John
Wayne verkörperte, oder dem Einzelgänger im Trenchcoat, den
Humphrey Bogart spielte. Grants Image hatte sich so verselbständigt,
dass in den 1960er-Jahren, als der Star in die Jahre kam, jüngere
Darsteller wie Rock Hudson, James Garner, Gregory Peck, Tony Curtis
oder Rod Taylor in „Grant-artigen“ Rollen besetzt wurden.
Grant war attraktiv, ohne ein Schönling zu sein, und charmant, ohne
schmierig zu wirken. Während er in früheren Filmen das SalonlöwenImage gern durch betont peinliche Grimassen kontrastierte, entwickelte
der ehemalige Akrobat und Pantomime im Lauf der Jahrzehnte einen
immer subtileren Humor, der seine Rollengestaltungen nachhaltig prägte.
Grant spielte mit den weiblichen Top-Stars seiner Zeit (Grace Kelly, Ingrid Bergman, Doris Day, Sophia Loren
oder Audrey Hepburn) und zeigte ihnen gegenüber in seinen Rollen in der Regel ein aufreizendes Desinteresse.
Da die Damen Grants Charme aber unmöglich widerstehen konnten, waren sie dazu gezwungen, aufwändige
Eroberungsstrategien zu entwerfen (die schließlich zum Erfolg führten).
Grants nachhaltige Beliebtheit (kaum ein Star konnte sich so lange an der Spitze von Hollywood halten und
fast 30 Jahre lang ausschließlich Hauptrollen spielen) resultierte nicht zuletzt daraus, dass hinter seiner
perfekten Fassade ein warmherziger Gentleman zu spüren war, der nie zynisch, arrogant oder gemein wurde.
Der ehemalige Pantomime und Akrobat führte, mit einem unbestechlichen Gefühl für das komödiantische
Timing, das Image des hyperperfekten Weltmannes gerne ad absurdum, indem er unvermittelt alberne
Scherze trieb: in Charade duscht er im Anzug, in Indiskret legt er einen grotesken schottischen Tanz aufs
Parkett, in Der unsichtbare Dritte macht er sich beim Rasieren in einer öffentlichen Toilette ein Hitlerbärtchen
und erzeugt bei seinem Nachbarn große Verwunderung.
Cary Grant zählt auch Jahrzehnte nach seinem Tod zu den beliebtesten Stars und hat eine große weltweite
Fangemeinde.
Eine Hommage an Cary Grant ist der Name des von John Cleese verkörperten Anwalts in Ein Fisch namens
Wanda, Archie Leach. Tony Curtis lieferte 1959 in Manche mögen's heiß als versnobter Öl-Erbe eine CaryGrant-Parodie ab, von der auch Grant so begeistert war, dass er im folgenden Jahr sofort zusagte,
Unternehmen Petticoat mit Curtis zu machen.
Cary Grant wurde mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame ausgezeichnet, er liegt 1610 Vine Street.
Filme
Auszug aus seinem Gesamtwerk von annähernd 80 Filmen, die auf Deutsch synchronisiert wurden:
1932
1932
1933
1933
1934
1934
1934
1936
1936
1937
1937
1937
1938
1938
1939
1939
1939
1939
1940
1940
1941
1941
1941
1942
1942
1944
1944
1944
1946
1946
1947
1947
1948
1948
1949
1950
1951
– Blonde Venus – Regie: Josef von Sternberg
– Madame Butterfly – Regie: Marion Gering
– Sie tat ihm unrecht (She Done Him Wrong) – Regie: Lowell Sherman
– Ich bin kein Engel (I'm No Angel) – Regie: Wesley Ruggles
– Alice im Wunderland (Alice in Wonderland) – Regie: Norman Z. McLeod
– Prinzessin für 30 Tage (Thirty-day princess) – Regie: Marion Gering
– Tempel der Schönheit (Kiss and Make Up) – Regie: Harlan Thompson
– Sylvia Scarlett – Regie: George Cukor
– Große braune Augen (Big brown eyes) – Regie: Raoul Walsh
– Die schreckliche Wahrheit (The awful truth) – Regie: Leo McCarey
– Zwei Engel ohne Flügel. auch: Topper, das blonde Gespenst (Topper) – Regie: Norman Z. McLeod
– Nur dem Namen nach (In name only) – Regie: John Cromwell
– Leoparden küßt man nicht (Bringing up Baby) – Regie: Howard Hawks
– Die Schwester der Braut (Holiday) – Regie: George Cukor
– Aufstand in Sidi Hakim (Gunga Din) – Regie: George Stevens
- In Name Only
– S.O.S. Feuer an Bord; auch: Flugpioniere in Not (Only Angels Have Wings') – Regie: Howard Hawks
– Topper geht auf Reisen (Topper takes a trip) – Regie: Norman Z. McLeod
– Sein Mädchen für besondere Fälle (His Girl Friday) – Regie: Howard Hawks
– Meine Lieblingsfrau; auch: Meine liebste Frau (My Favorite Wife ) – Regie: Garson Kanin
– Die Nacht vor der Hochzeit (The Philadelphia Story) – Regie: George Cukor
– Akkorde der Liebe (Penny Serenade) – Regie: George Stevens
– Verdacht (Suspicion) – Regie: Alfred Hitchcock
– Es waren einmal Flitterwochen (Once upon a honeymoon) – Regie: Leo McCarey
– Zeuge der Anklage (The Talk of the Town) – Regie: George Stevens
– Bestimmung Tokyo (Destination Tokyo ) – Regie: Delmer Daves
– Pinky und Curly (Once Upon a Time ) – Regie: Alexander Hall
– Arsen und Spitzenhäubchen (Arsenic and Old Lace) – Regie: Frank Capra
– Tag und Nacht denk' ich an Dich (Night and Day) – Regie: Michael Curtiz
– Berüchtigt (Notorious) – Regie: Alfred Hitchcock
– So einfach ist die Liebe nicht (Bachelor and the Bobby-Soxer) – Regie: Irving Reis
– Jede Frau braucht einen Engel (The Bishop's Wife) – Regie: Henry Koster
– Nur meiner Frau zuliebe (Mr. Blandings Builds His Dream House) – Regie: Henry C. Potter
– Jedes Mädchen müßte heiraten (Every Girl Should Be Married) – Regie: Don Hartman
– Ich war eine männliche Kriegsbraut (I Was a Male War Bride) – Regie: Howard Hawks
– Hexenkessel (Crisis) – Regie: Richard Brooks
– People Will Talk
1952
1952
1953
1955
1957
1957
1958
1958
1959
1959
1960
1962
1963
1964
1966
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Vater werden ist nicht schwer (Room for One More) – Regie: Norman Taurog
Liebling, ich werde jünger (Monkey Business) – Regie: Howard Hawks
Du und keine andere (Dream Wife) – Regie: Sidney Sheldon
Über den Dächern von Nizza (To Catch A Thief) – Regie: Alfred Hitchcock
Stolz und Leidenschaft (The Pride and the Passion) – Regie: Stanley Kramer
Die große Liebe meines Lebens (An Affair to Remember ) – Regie: Leo McCarey
Indiskret (Indiscreet) – Regie: Stanley Donen
Hausboot (Houseboat ) – Regie: Melville Shavelson
Der unsichtbare Dritte (North by Northwest) – Regie: Alfred Hitchcock
Unternehmen Petticoat (Operation Petticoat ) – Regie: Blake Edwards
Vor Hausfreunden wird gewarnt (The Grass Is Greener ) – Regie: Stanley Donen
Ein Hauch von Nerz (That Touch of Mink ) – Regie: Delbert Mann
Charade – Regie: Stanley Donen
Der große Wolf ruft (Father Goose) – Regie: Ralph Nelson
Nicht so schnell, mein Junge (Walk Don't Run) – Regie: Charles Walters