Lösung 1 6
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Lösung 1 6
Berufspraktische Situationen und Fälle Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil mögliche Punktzahl Lösung 1 erreichte Punktzahl 6 Leistungsziel Nr. 1.1.1.1: Kundengespräch vorbereiten Ausgangslage: Eine gute Vorbereitung ist eine wesentliche Voraussetzung für die Zielerreichung bei einem Kundengespräch. Aufgaben: a) Formulieren Sie vier sinnvolle Fragen, die Sie sich in der Vorbereitung eines Kundengespräches mit einem Neukunden stellen. Sie erhalten pro sinnvolle Frage ½ Punkt, total 2 Punkte. Wer ist mein Gesprächspartner? Was sind meine Ziele dieses Gespräches? Welche Unterlagen benötige ich? Welche Einwände sind zu erwarten? Was sind meine Einstiegs- bzw. Abschlussfragen? usw. b) Das Kundengespräch findet in einem separaten Besprechungszimmer Ihres Betriebes statt. Formulieren Sie vier wesentliche Voraussetzungen, damit sich der Kunde bei Ihnen wohl fühlt. Sie erhalten pro sinnvolle Voraussetzung ½ Punkt, total 2 Punkte. Raum gelüftet Mineralwasser vorhanden Angenehmes Licht Anschauungsmaterial aufgelegt Saubere Einrichtung usw. Bequeme Stühle Korrekturhinweis: Nicht der Ablauf des Gesprächs, sondern Hinweise zur Infrastruktur sind gefordert. c) Ergänzen Sie in der folgenden Tabelle je einen Nutzen eines gut vorbereiteten Kundengespräches aus der Sicht des Kunden und aus der Sicht des Beraters in ganzen Sätzen. Sie erhalten pro sinnvolle Antwort je 1 Punkt, total 2 Punkte. Nutzen für den Kunden Nutzen für den Berater Das Gespräch verläuft strukturiert / zielgerichtet. Der Berater fühlt sich sicher, da er überzeugender und professioneller wirkt. Der Kunde schätzt es, wenn er merkt, dass sich der Berater vorbereitet hat = Wertschätzung. Der Kunde fühlt sich ernst genommen. Die Gesprächsführung wird erleichtert und die Zielerreichung wird möglicherweise einfacher. usw. usw. 3. Juni 2009 Seite 1 von 33 Berufspraktische Situationen und Fälle Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil mögliche Punktzahl Lösung 2 erreichte Punktzahl 6 Leistungsziel Nr. 2.1.3.2: Termine planen Ausgangslage: Während Ihrer Grundbildung haben Sie sich an die Vorteile der Führung einer elektronischen Agenda gewöhnt (z.B. «Outlook» oder «Lotus Notes»). Ihr neuer Arbeitgeber hält jedoch nichts von solchen Spielzeugen und führt lieber eine Papieragenda. Sie wollen ihn von den Vorteilen der elektronischen Agendaführung überzeugen. Aufgaben: a) Nennen Sie vier bedeutsame Vorteile der elektronischen Agendaführung. Sie erhalten je Vorteil ½ Punkt, total 2 Punkte. Vorteile Automatische Aktualisierung Koordination der Sitzungen Agenda kann für andere Benutzer sichtbar gemacht werden Einfache Planung der Sitzungen und der Räume usw. b) Notieren Sie vier Vorbehalte, welche der Chef ins Feld führen könnte, die gegen eine elektronische Agenda sprechen? Sie erhalten je Vorbehalt ½ Punkt, total 2 Punkte. c) Mit welchen Argumenten können Sie die Vorbehalte entkräften? Sie erhalten je Argument ½ Punkt, total 2 Punkte. Vorbehalte Argumente zum Entkräften Kosten der Software … ist bereits im Paket der Büroautomation enthalten Komplexität / zu viele Möglichkeiten … die Programme sind heute sehr benutzerfreundlich und einfach zu bedienen Mögliche Pannen … der Verlust der Papieragenda wäre schwerwiegender als der Verlust der elektronischen Agenda (Daten sind in der Regel noch auf PC vorhanden) Zugänglich nur vom Büro … die Daten können auf zahlreiche andere Geräte, wie etwa das Handy übertragen werden 3. Juni 2009 Seite 2 von 33 Berufspraktische Situationen und Fälle Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil mögliche Punktzahl Lösung 3 erreichte Punktzahl 5 Leistungsziel Nr. 2.1.1.3: Elektronische Datenübermittlungsgeräte bedienen Ausgangslage: Im Arbeitsalltag benutzen Sie routiniert die elektronischen Datenübermittlungsgeräte. Aufgaben: a) Nennen Sie drei gängige Geräte zur Datenübermittlung im Büro. Sie erhalten je Nennung ½ Punkt, total 1½ Punkte. PC (Mail) Fax Telefon (SMS, MMS, usw.) b) Nennen Sie drei Möglichkeiten, wie Sie auf Störungen bei Datenübermittlungsgeräten reagieren. Sie erhalten je Nennung ½ Punkt, total 1½ Punkte. Anleitung oder Hilfsprogramme benutzen; Erfahrene Person im Betrieb fragen; Hotline Lieferanten nutzen, Benutzerhandbücher, etc. c) Sie haben eine E-Mail erhalten: Nennen Sie vier gängige Möglichkeiten der Weiterverarbeitung. Sie erhalten je Nennung ½ Punkt, total 2 Punkte. weiterleiten speichern kopieren ausdrucken löschen beantworten 3. Juni 2009 Seite 3 von 33 Berufspraktische Situationen und Fälle Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil mögliche Punktzahl Lösung 4 erreichte Punktzahl 7 Leistungsziel Nr. 3.3.1.2: Kontoauszüge erklären Ausgangslage: Am 5. Januar 2009 erhält die Import AG den vorliegenden Kontoauszug ihrer Bank. Herr Julius Porter, Sachbearbeiter der Import AG, studiert diesen genau und stellt dabei einige Überlegungen an, die er mit Ihnen bespricht. Er weiss, dass die Firma zusätzlich über eine Kontokorrentlimite von CHF 200'000.00 verfügt. Aufgabe: Studieren Sie den nachfolgend abgebildeten Kontoauszug und beantworten Sie anschliessend die Fragen 1 - 4 in ganzen Sätzen. Sie erhalten je korrekte Antwort ½ Punkt, total 2 Punkte. 3. Juni 2009 Seite 4 von 33 Berufspraktische Situationen und Fälle Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil Kontoauszug: TEL. 044 400 40 40 FAX 044 400 45 45 CHB 8000 ZÜRICH, 31.12.2008 FÜR SIE ZUSTÄNDIG: CHB LIMMAT Schweizer Bank TEL. 044 400 42 42 MWST-REGISTER-NR. 223320 KONTOABSCHLUSS PER 31.12.2008 SEITE 1 20 543 876.22 FIRMENKONTOKORRENT CHF IBAN: CH 76 0088 0022 0543 876.22 2 DATUM BUCHUNGSTEXT 31.12. SALDO VOR ABSCHLUSS 31.12. ZINSBELASTUNG 8.000 % -1'008.00 ZINSGUTSCHRIFT 0.250 % 158.00 ZINSGUTSCHRIFT 0.500 % 324.50 ZINSGUTSCHRIFT 0.375 % 685.50 A 8000 ZÜRICH POSTFACH 4444 IMPORT AG HERR JULIUS PORTER LIMMATSTRASSE 400 8000 ZÜRICH BELASTUNG GUTSCHRIFT VALUTA SALDO C 105'795.00 TOTAL ZINSEN 31.12. PP 160.00 VERRECHNUNGSSTEUER 35 % AUF CHF 160.00 56.00 31.12. KOMMISSIONEN - 256.00 31.12 SPESEN UND PORTI - 363.80 TOTAL BANKGEBÜHREN 619.80 31.12. POSTEINZAHLUNGSGEBÜHREN PORTI - 73.50 - 210.00 TOTAL FREMDE GEBÜHREN 283.50 31.12. TOTAL UMSATZ 959.30 31.12 SALDO NACH ABSCHLUSS KREDITE LIMITEN AB 10.09.08 160.00 31.12.08 C 104'995.70 200'000.00 C = KREDITORENKONTOKORRENT D = DEBITORENKONTOKORRENT 3. Juni 2009 Seite 5 von 33 Berufspraktische Situationen und Fälle Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil 1a) Aus welcher Sicht wird ein Kontoauszug erstellt? (½ Punkt) Ein Kontoauszug wird aus der Sicht der Bank erstellt. 1b) Was bedeutet ein Kreditorenkontokorrent? (½ Punkt) Kreditorenkontokorrent bedeutet, dass die Bank Schulden gegenüber dem Kontoinhaber, bzw. der Kontoinhaber Guthaben gegenüber der Bank hat. 1c) Was bedeutet ein Debitorenkontokorrent? (½ Punkt) Debitorenkontokorrent bedeutet, dass die Bank Guthaben gegenüber dem Kontoinhaber, bzw. der Kontoinhaber Schulden gegenüber der Bank hat. 1d) Wie steht die Import AG am 31.12.2008 bei ihrer Bank betragsmässig da? (½ Punkt) Am 31.12.2008 hat die Import AG bei ihrer Bank ein Guthaben von CHF 104'995.70. 2) Berechnen Sie den Gesamtbetrag, über den die Firma insgesamt bei diesem Konto verfügen kann. Stellen Sie Ihre Lösung übersichtlich dar. (1 Punkt) Über CHF 304'995.70: CHF 104'995.70 Guthaben und CHF 200'000.-Kreditlimite Korrekturhinweis: Ohne Berücksichtigung der Kreditlimite ½ Punkt. 3) Im Kontoauszug finden Sie auch die Eidg. Verrechnungssteuer (CHF 56.00). Kreuzen Sie in der folgenden Tabelle die richtigen Aussagen an. Sie erhalten je ½ Punkt, total 2 Punkte. Aussagen richtig falsch X Verrechnungssteuer sind zusätzliche Kosten für den Betrieb. Banken überweisen diese Steuern der Eidg. Steuerverwaltung. X Die Kontoinhaber können diese Beträge zurückfordern. X Der Steuersatz für die Eidg. Verrechnungssteuer wird jährlich angepasst. 4) X Zinsen werden auch bei der Import AG über die Konten Zinsaufwand und Zinsertrag verbucht. Nennen Sie anhand des Kontoauszuges die entsprechenden Buchungssätze mit Beträgen ohne die Verrechnungssteuer zu berücksichtigen. Sie erhalten pro korrekten Buchungssatz und pro korrekten Betrag ½ Punkt, total 2 Punkte. Soll Haben Betrag in CHF Zinsaufwand Bank 1'008.00 Bank Zinsertrag 1'168.00 Korrekturhinweise: Pro richtigen Buchungssatz und richtigen Betrag je ½ Punkt. Keine Teilpunkte wenn nur der Soll- oder Habenbegriff stimmt. 3. Juni 2009 Seite 6 von 33 Berufspraktische Situationen und Fälle Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil mögliche Punktzahl Lösung 5 erreichte Punktzahl 7 Leistungsziel Nr. 3.4.2.2: Kalkulationssätze anwenden Ausgangslage: Unter dem Namen Giovannis Pizza AG wird in Basel eine Pizzeria betrieben. Durch behördliche Auflagen (Gesundheitsamt) sind in den nächsten sechs Monaten in der Küche Investitionen von CHF 300'000 zu leisten. Aufgrund des bestehenden Mietvertrags muss die Firma die Kosten selber übernehmen. Der Mietvertrag läuft noch 10 Jahre, deshalb sind die Investitionen über den gleichen Zeitraum linear abzuschreiben. Aufgaben: a) Ergänzen Sie in der folgenden Tabelle die Zahlen für die neu zu leistenden Abschreibungen und den neuen Nettoumsatz, wenn alle übrigen Zahlen unverändert bleiben. Sie erhalten für die beiden richtigen Zahlen je 1 Punkt, total 2 Punkte. neu in CHF Nettoumsatz Abschreibungen 930'000 80'000 Korrekturhinweis:Keine Teilpunkte b) Der Firmeninhaber plant, die höheren Abschreibungen über eine moderate Preiserhöhung nur bei den Pizzas zu kompensieren, ohne mehr Pizzas zu verkaufen. Bei jedem Kunden entfallen bisher 50% des Preises auf Pizza und 50% auf Beilagen/Getränke und anderes. Bisher wurden 30'000 Pizzas/Jahr verkauft. Berechnen Sie den neuen Verkaufspreis pro Pizza in der folgenden Tabelle. Sie erhalten total 5 Punkte. Punkte bisher Punkte neu Warenertrag Pizza ½ 450’000 1 480’000 Warenertrag Beilagen/Getränke ½ 450’000 ½ 450’000 Verkaufte Pizzas ½ 30’000 ½ 30’000 Preis pro Pizza ½ 15.00 1 16.00 3. Juni 2009 Seite 7 von 33 Berufspraktische Situationen und Fälle Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil mögliche Punktzahl Lösung 6 erreichte Punktzahl 5 Leistungsziel Nr. 2.1.4.2: Umgang mit Daten des Lehrbetriebes Ausgangslage: Sie arbeiten in einer Personalabteilung eines mittleren Betriebs und führen den Lernenden in das Aufgabengebiet ein. Sie haben Zugriff auf verschiedene Daten. Aufgaben: a) Unterscheiden Sie mit Hilfe der untenstehenden Tabelle, ob es sich bei den erwähnten Beispielen um vertrauliche oder nicht vertrauliche, öffentliche Informationen handelt. b) Welche positiven oder negativen Konsequenzen ergeben sich, wenn die Daten an die Öffentlichkeit gelangen? Pro korrekt ausgefüllte Zeile erhalten Sie 1 Punkt, total 5 Punkte. Beispiel Kundendatei des Unternehmens vertraulich Strategiepapiere Leitbild des Unternehmens Vertrauensverlust gegenüber den Kunden X Jahresbericht des Unternehmens Salärabrechnung des Mitarbeiters Öffentlich Konsequenz, wenn die Daten an die Öffentlichkeit gelangen Nicht vertraulich X Interessenten können sich einen Überblick über den Geschäftspartner schaffen. X Daten/Personenschutz, von Gesetz vorgeschrieben – Verzeigung X Entlassung – Vertrauliche Daten können von Konkurrenz genutzt werden X Interessenten können sich einen Überblick über die Leitideen des Unternehmens machen. Korrekturhinweis: Die ganze Zeile muss richtig beantwortet werden; keine halben Punkte. 3. Juni 2009 Seite 8 von 33 Berufspraktische Situationen und Fälle Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil mögliche Punktzahl Lösung 7 erreichte Punktzahl 4 Leistungsziel Nr. 2.1.3.1: Informationen beschaffen Ausgangslage: Sie arbeiten in einem Versandhaus. Die hohen Versandkosten sind ein Dauerthema. Ihr Arbeitgeber will die Lieferungskosten senken. Aufgaben: a) Nennen Sie zwei Alternativen zur Schweizerischen Post, wie Sie die Pakete auch noch verschicken könnten. Sie erhalten je korrekte Antwort ½ Punkt, total 1 Punkt. Federal Express DHL DPD (Dynamic Parcel Distribution) oder UPS (United Parcel Services) Privater Anbieter b) Damit Sie die Bedingungen / Konditionen vergleichen können, müssen Sie sich diese Informationen zuerst beschaffen. Nennen Sie drei sinnvolle Möglichkeiten, wie Sie sich diese Informationen beschaffen. Sie erhalten je korrekte Antwort 1 Punkt, total 3 Punkte. Die Internetseiten vom Kurier / des Anbieters E-Mail an Kurier Telefonanruf an Kurier Die gelben Seiten (Buch oder Internet) Brief an Kurier / Offerte einholen 3. Juni 2009 Seite 9 von 33 Berufspraktische Situationen und Fälle Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil erreichte Punktzahl mögliche Punktzahl Lösung 8 3 Leistungsziel Nr. 1.7.1.2: Pflichten Ausgangslage: Ihre Grossmutter hat eine Nachbarin mit welcher sie gut befreundet ist. Diese Nachbarin ist nun infolge ihres fortschreitenden Alters bald nicht mehr in der Lage, ihre administrativen Tätigkeiten (wie z.B. Steuererklärung ausfüllen) selbständig durchzuführen. Daher braucht sie demnächst eine entsprechende Entlastung. Ihre Grossmutter hat ihr vorgeschlagen, sich doch an einen Treuhänder zu wenden, dieser könne sie nämlich fachmännisch unterstützen. Die Nachbarin ist erleichtert ob diesem Vorschlag! Doch schon tags darauf plagen sie Zweifel wegen der Seriosität von Treuhändern. Aufgabe: Beruhigen Sie die Nachbarin Ihrer Grossmutter indem Sie ihr die 3 Pflichten eines Treuhänders nennen. Geben Sie ihr zu jeder genannten Pflicht eine gute Erklärung/Beschreibung ab. (je ½ Punkt, Total 3 Punkte) Pflicht Beschreibung Schweigepflicht Der Treuhänder schweigt gegenüber Dritten über seine in Ausübung der Tätigkeit gemachten Wahrnehmungen. Sorgfaltspflicht Der Treuhänder führt die ihm übertragenen Geschäfte sorgfältig aus. Treu und Glauben Die Ausübung der subjektiven Rechte unterliegt einer moralischen Wertung. Der Massstab liegt in der Vorstellung, wie loyale und korrekte Partner ihre gegenseitigen Rechte und Pflichten ausüben. Hinweis für Experten: Weitere sinnvolle Beschreibungen sind möglich 3. Juni 2009 Seite 10 von 33 Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil Lösung 9 Berufspraktische Situationen und Fälle mögliche Punktzahl erreichte Punktzahl 4 Leistungsziel Nr. 1.7.5.5: Kündigung des Mieters Ausgangslage: Sie arbeiten bei der Verwaltung „Sonntag Immobilien-AG“. Am 3. Mai 2009 kündigte Mieter Blanc seine Wohnung. Aufgabe: Sie erhalten den Auftrag, diese auf ihre Rechtsgültigkeit zu prüfen. (je ½ Punkt, Total 2 Punkte) a) In welcher Form muss die Kündigung erfolgen? Die Kündigung ist nur schriftlich gültig b) Was prüfen Sie bei einer juristischen Person (z.B. AG, GMBH)? Sind die unterzeichnenden Personen zeichnungsberechtigt c) Was prüfen Sie bei einer Familienwohnung? Wurde die Kündigung von beiden Parteien (Eheleuten) unterzeichnet d) Was unternehmen Sie, wenn eines der Erfordernisse in der Aufgabe b oder c nicht erfüllt ist? Die Kündigung wird dem Mieter zurückgesandt mit der Aufforderung die Kündigung durch die fehlende Partei unterzeichnen zu lassen 3. Juni 2009 Seite 11 von 33 Berufspraktische Situationen und Fälle Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil mögliche Punktzahl Lösung 10 erreichte Punktzahl 3 Leistungsziel Nr. 1.7.5.4: Mietzinsanpassung an die Teuerung Ausgangslage: Ihr Vorgesetzter erteilt Ihnen den Auftrag den Mietzins einer 4 ½-Zimmerwohnung an den aktuellen Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) anzupassen. Aufgabe: a) Zu wie viel Prozent darf die Steigerung des Landesindexes der Konsumentenpreis bei einem unbefristeten Wohnungsmietvertrag maximal angepasst werden. (1 Punkt) □ 40% b) Berechnen Sie den neuen Mietzins der 4 ½-Zimmerwohnung. (2 Punkte) Nettomietzins CHF 2‘500.00 Index bei Vertragsabschluss 143,6 Punkte Aktueller Index 149.5 Punkte 149,5 – 143,6 x 40 = 1.64 % = CHF. 41.00 (1 Punkt) = CHF 2‘541 (1 Punkt) 143,6 Neuer Mietzins CHF 2‘500 + CHF 41 3. Juni 2009 Seite 12 von 33 Berufspraktische Situationen und Fälle Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil Lösung 11 mögliche Punktzahl erreichte Punktzahl 1 Leistungsziel Nr. 1.7.5.10: Begriffe Akonto/Pauschal Ausgangslage: Sie erhalten einen Anruf von Ihrem Nachbarn. Dieser hat soeben von seiner Immobilienverwaltung die Heiz- und Betriebskostenabrechnung seiner 4 Zimmer-Wohnung erhalten. Der Nebenkostenabrechnung entnimmt er die Begriffe Akonto/Pauschal. Aufgabe: Ordnen Sie die korrekten Begriffe Pauschal und Akonto den nachfolgenden Beschreibungen zu. (je ½ Punkt, Total 1 Punkt) Pauschal Der Mieter zahlt immer einen gleichbleibenden Betrag für Nebenkosten, ohne dass er eine Abrechnung erhält. Dieser Betrag muss allerdings den durchschnittlichen Kosten der letzten drei Jahre entsprechen. Der Mieter hat das Recht auf Einsicht in die Belege. Akonto Der Mieter zahlt immer einen gleichbleibenden Betrag für Nebenkosten. Am Schluss der Abrechnungsperiode werden die tatsächlich angefallenen Kosten abgerechnet, was Rück- oder Nachzahlungen zur Folge hat. 3. Juni 2009 Seite 13 von 33 Berufspraktische Situationen und Fälle Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil mögliche Punktzahl Lösung 12 erreichte Punktzahl 4 Leistungsziel Nr. 1.7.5.14: Mäklervertrag Leistungsziel Nr. 1.7.2.1: Auftrag Ausgangslage: Ihr Kollege erkundigt sich bei Ihnen über den Inhalt eines Mäklervertrages. Aufgabe: a) Zählen Sie zwei Vertragspunkte auf (Auftraggeber, Auftragnehmer, Ort, Datum und Unterschrift werden nicht bewertet). (je 1 Punkt, Total 2 Punkte) Bezeichnung des Objektes Kaufpreis / Verkaufspreis Provision Fälligkeit Inseratebudget Spesen Auftragsdauer Regelung über die Bezahlung Korrekturhinweis: Die Aufzählung ist nicht abschliessend sinngemässe Aufzählungen sind zu bewerten. Nur die ersten beiden Aufzählungen sind zu bewerten. b) Ihr Kollege hat einen Mäklervertrag befristet auf fünf Monate abgeschlossen. Kann er diesen Mäklervertrag vorzeitig kündigen? Nennen Sie den entsprechenden ORArtikel (je 1 Punkt, Total 2 Punkte) □ JA: □ Nein: OR Art: Einfacher Auftrag gem. OR 404 3. Juni 2009 Seite 14 von 33 Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil Berufspraktische Situationen und Fälle erreichte Punktzahl mögliche Punktzahl Lösung 13 5 Leistungsziel Nr. 1.7.8.3: Testament-Formvorschriften Leistungsziel Nr. 1.7.8.4: Pflichtteile Ausgangslage: Als Mitarbeiterin eines Treuhandunternehmens betreuen Sie verschiedene Kunden. Kürzlich führten Sie ein Gespräch mit Herrn Heiler. Herr Heiler, 63 Jahre alt, verheiratet mit Marlies Heiler und Vater von Benno und Hilde, ist ein langjähriger Kunde Ihres Unternehmens. Er befasst sich derzeit mit dem Thema Erbschaft. Vor allem interessiert er sich für die testamentarischen Möglichkeiten der Nachfolgeregelung und die Pflichtteile Aufgabe: a) Neben dem öffentlichen Testament und dem mündlichen Testament gibt es noch eine weitere, sehr verbreitete Form für die Erstellung eines Testaments. Nenne Sie diese.(½ Punkt) Das eigenhändige (schriftliche) Testament b) Erläutern Sie in Stichworten, Sinn und Zweck der im Gesetz vorgeschriebenen Pflichtteile. (1 Punkt) Mit dem Pflichtteil wird für nahe Verwandte und Ehepartner ein Anteil am Erbe festgelegt, der ihnen grundsätzlich nicht entzogen werden kann. Er bezweckt, das Erbe innerhalb der Familie zu behalten und zu verhindern, dass ein Erblasser je nach Stimmungslage sein gesamtes Vermögen einer Person ausserhalb der Familie vermachen könnte. c) Ordnen Sie in der nachstehenden Tabelle durch ein X die aufgeführten Erben der korrekten Spalte zu: (je ¼ Punkt, Total 1 Punkt) Erben pflichtteilgeschützt Mutter X nicht pflichtteilgeschützt Tante X Bruder X Grossvater X 3. Juni 2009 Seite 15 von 33 Berufspraktische Situationen und Fälle Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil d) Im Verlauf des Gesprächs werden Sie von Herrn Heiler gebeten, die Pflichtteile seiner Frau und Kinder zu errechnen und anzugeben, welchen maximalen Teil er in einem Testament seiner Freundin Jutta vermachen könnte. Für die Berechnung kann von einem Nachlass von CHF 1‘200‘000.-- ausgegangen werden. Vervollständigen Sie bitte die unten stehende Tabelle, indem Sie die korrekten Frankenbeträge aufführen (Bruchzahlen werden nicht bewertet!). (1. Zeile: Wenn vollständig richtig 1 Punkt, jede weitere Zeile wenn vollständig richtig je ½ Punkt, Total 2,5 Punkte) Erben Gesetzlicher Anspruch CHF Pflichtteil CHF Frei verfügbare Quote CHF Marlies (Ehefrau) 600‘000 300‘000 300‘000 Benno (Kind) 300‘000 225‘000 75‘000 Hilde (Kind) 300‘000 225‘000 75‘000 Jutta 3. Juni 2009 450‘000 Seite 16 von 33 Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil Lösung 14 Berufspraktische Situationen und Fälle mögliche Punktzahl erreichte Punktzahl 2 Leistungsziel Nr. 1.7.2.2: Lehrvertrag Ausgangslage: Bruno hat nach langer Suche eine Lehrstelle gefunden. Der Vater Hans kommt mit guter Laune auf Sie zu und erkundigt sich nach den Besonderheiten des Lehrvertrages. Aufgabe: Bei Abschluss eines Lehrvertrages müssen zwei Formvorschriften eingehalten werden, welche bei gewöhnlichen Arbeitsverträgen nicht notwendig sind. Nennen Sie diese zwei Formvorschriften? (je 1 Punkt, Total 2 Punkte) Schriftliche Form Genehmigung durch das Berufsbildungsamt 3. Juni 2009 Seite 17 von 33 Berufspraktische Situationen und Fälle Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil mögliche Punktzahl Lösung 15 erreichte Punktzahl 6 Leistungsziel Nr. 1.7.6.1: Drei-Säulen-Prinzip Leistungsziel Nr. 1.7.6.8: Lohnabrechnung Ausgangslage: Sie sind für die Lohnbuchhaltung bei der Firma Cathomas in Baden zuständig. In dieser Funktion erstellen Sie auch die Monats- und Stundenlohnabrechnungen. Die Monatslöhne werden immer über die Bank bezahlt. Die Auszahlung der Stundenlöhne erfolgt immer in bar. Aufgabe: a) Auf welchen drei Säulen ist das Schweizerische Sozialvorsorgesystem aufgebaut? (1 Punkt) 1. Säule: AHV 2. Säule: Pensionskasse 3. Säule: freiwillige Vorsorge Korrekturhinweis: 1 Punkt; 2 korrekte Nennungen ½ Punkt b) Erstellen Sie die Lohnabrechnung für Frau Malloth, die im Stundenlohn arbeitet. (2 Punkte) Grundlage: 120 Stunden à CHF 30.00 Abzug AHV/IV/EO der gesetzliche Abzug Abzug ALV der gesetzliche Abzug Abzug KTG CHF 80.00 pro Monat Abzug BVG CHF 210.00 pro Monat Abzug für das Zimmer CHF 350.00 pro Monat Bruttolohn CHF CHF 3'600.0 ½ Punkt ./. 5,05% AHV CHF CHF 181.80 ½ Punkt ./. 1% ALV CHF CHF ½ Punkt ./. KTG CHF 80.00 ./. BVG CHF 210.00 ./. Zimmer CHF 350.00 Nettoauszahlung CHF CHF 2'742.20 3. Juni 2009 36.00 ½ Punkt Seite 18 von 33 Berufspraktische Situationen und Fälle Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil c) Wie lauten die Buchungssätze zur Verbuchung obenstehender Lohnabrechnung (je ½ Punkt, Total 3 Punkte) Löhne / Kasse 3'600.00 Kasse / AHV-Aufwand* 181.80 Kasse / ALV – Aufwand* 36.00 Kasse / Aufwand KTG* 80.00 Kasse / Aufwand BVG* 210.00 Kasse / Liegenschaftsertrag 350.00 *Richtig z.B. AHV-Durchlaufkonto, ALV-Durchlaufkonto etc. Oder Löhne / Kasse 2'742.20 Löhne / AHV-Aufwand 181.80 Löhne / ALV – Aufwand 36.00 Löhne / Aufwand KTG 80.00 Löhne / Aufwand BVG 210.00 Löhne / Liegenschaftsertrag 350.00 Oder Löhne / Durchlaufkonto Löhne 3'600.00 Durchlaufkonto Löhne / Kasse 2'742.20 Durchlaufkonto Löhne / AHV-Aufwand 181.80 Durchlaufkonto Löhne / ALV – Aufwand 36.00 Durchlaufkonto Löhne / Aufwand KTG 80.00 Durchlaufkonto Löhne / Aufwand BVG 210.00 Durchlaufkonto Löhne / Liegenschaftsertrag 350.00 3. Juni 2009 Seite 19 von 33 Berufspraktische Situationen und Fälle Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil Lösung 16 erreichte Punktzahl Punktzahl mögliche Punktzahl erreichte 4 Leistungsziel Nr. 1.7.7.2: Mahnwesen Ausgangslage: Sie arbeiten seit 4 Jahren als Berater im Treuhandbüro Beerli in Sargans. Dabei betreuen Sie den Kunden Müller. Er ist Inhaber der gleichnamigen Autogarage und betreibt den Handel sowie die Reparatur von Fahrzeugen aller Marken. Herr Müller teilt Ihnen mit, dass er im vergangenen Jahr bei Kleinaufträgen Debitorenverluste von über CHF 20'000.00 erlitten habe. Auf Ihre Anfrage erklärt er, dass sein Betrieb über kein Mahnwesen verfügt. Aufgabe: Nennen Sie vier Punkte (ganze Sätze), wie das Mahnwesen organisiert werden kann (je 1 Punkt, Total 4 Punkte) Nach der Auftragserledigung wird die Rechnung umgehend erstellt und an den Kunden weitergeleitet. Es wird ein Zahlungsziel von 30 (oder weniger) Tagen auf den Rechnungen vereinbart. Die Rechnungen werden sofort nach Fälligkeit gemahnt. Die Mahnung kann auch telefonisch erfolgen. Bei Nichtbezahlung wird eine 2. Mahnung zugestellt. evtl. eine 3. Mahnung Einleiten der Betreibung Alle Kunden sollen grundsätzlich gleich behandelt werden. Wir verlangen von den Kunden für Klein-Aufträge (z.B. bis CHF 400.00) Barzahlung. Bei grösseren Aufträgen (z.B. über CHF 1'000.00) wird eine Anzahlung/Akontozahlung verlangt. 3. Juni 2009 Seite 20 von 33 Berufspraktische Situationen und Fälle Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil Lösung 17 mögliche Punktzahl erreichte Punktzahl 4 Leistungsziel Nr. 1.7.4.3: Steuererklärung für natürliche Personen Ausgangslage: Rafael Gruber hat beim Ausfüllen seiner eigenen Steuererklärung grosse Probleme. Er wohnt mit seinen Eltern in Dietlikon ZH und arbeitet in einem Sportgeschäft in Baden AG. Aufgabe: Helfen Sie ihm, das nachstehende Formular „Berufsauslagen“ auszufüllen. a) Da er unregelmässig arbeitet, fährt er jeden Tag mit seinem Auto zur Arbeit (1 Weg = 32 km) und darf gemäss Steuerkommissär die Autokosten abziehen. (1 Punkt) Ziffer 1.3: CHF 9'984 (64km pro Tag x 240 Tage=15'360 x 65 Rappen) b) Sein Nettolohn II beträgt CHF 105'600. Ergänzen Sie den Abzug für die übrigen Berufsauslagen. (½ Punkt) c) Ziffer 3: CHF 3'168 (3% von CHF 105'600) Die Mittagsverpflegung (keine Kantine) muss Rafael selber bezahlen (½ Punkt) Ziffer 2.1: CHF 3’200 d) Seine Aufstellung über die Weiterbildungskosten zeigt ein Total von CHF 4'360 (½ Punkt) Ziffer 5: CHF 4’360 e) Als Nebenverdienst hat er im letzten Jahr als Bergführer CHF 2'200 verdient ( ½ Punkt) f) Ziffer 6: CHF 800 (20% der Einkünfte aus Nebenerwerb, mind. aber CHF 800) Bestimmen Sie das Total der Berufsauslagen (1 Punkt) Ziffer 7: CHF 21’512 Korrekturhinweis: Folgefehler sind zu berücksichtigen 3. Juni 2009 Seite 21 von 33 Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil 3. Juni 2009 Berufspraktische Situationen und Fälle Seite 22 von 33 Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil Lösung 18 Berufspraktische Situationen und Fälle mögliche Punktzahl erreichte Punktzahl 3 Leistungsziel Nr. 1.7.3.7: Gewinnverteilung Ausgangslage: Ihr Klient, Geschäftsführer der AMV AG, hat selbst die Buchhaltung seiner Unternehmung abgeschlossen. Er gelangt an Sie mit der Bitte, ihn über Praxis und Gesetzesvorschriften in Zusammenhang mit der Gewinnverteilung zu informieren. Aufgabe: In Anlehnung an die massgebenden OR Artikel in Bezug auf die Rechte und Pflichten der Aktionäre beantworten Sie die Fragen Ihres Klienten bejahend oder verneinend. (je ½ Punkt, Total 3 Punkte) Richtig Die Dividende erscheint als Aufwand in der Erfolgsrechnung X Reserven: 5 % des Jahresgewinnes sind der allgemeinen Reserve zuzuweisen, bis diese 20 % des einbezahlten Aktienkapitals erreicht. X Der Vorschlag des Verwaltungsrats zur Verwendung des Bilanzgewinns muss von der Generalversammlung der Aktionäre gutgeheissen werden. X Die Dividende wird nur auf dem liberierten Aktienkapital ausgeschüttet. X Im Allgemeinen können die Statuten die Anlage weiterer Reserven vorsehen. X Ausserordentliche Gewinne dürfen für die Bestimmung des zu verteilenden Gewinns nicht berücksichtigt werden. 3. Juni 2009 Falsch X Seite 23 von 33 Berufspraktische Situationen und Fälle Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil mögliche Punktzahl Lösung 19 erreichte Punktzahl 3 Leistungsziel Nr. 1.7.4..4: Mehrwertsteuer (MWSt) Ausgangslage: Julia Morschach beabsichtigt einen Friseursalon zu eröffnen. Gestern Abend diskutierte Sie mit ihrem Freund über Fragen zur Mehrwertsteuer. In drei Punkten ergaben sich Meinungsverschiedenheiten. Deshalb wendet sich Frau Morschach an Sie. Aufgabe: Überprüfen Sie mittels MWST-Gesetz die untenstehenden Meinungen und kreuzen Sie die nach Ihrer Meinung richtige Variante an. (je 1 Punkt, Total 3 Punkte) MWST-Behauptungen Morschach Brunner 1. Der Steuerzahllastbetrag, der für die Anwendung der Saldosteuersatzmethode nicht überstiegen werden darf, beträgt CHF 75'000.00 CHF 60'000.00 □ □ CHF 4'000.00 CHF 6'000.00 □ □ Richtig Falsch □ □ 2. Nicht steuerpflichtig sind Firmen (bis CHF 250'000 Jahresumsatz), sofern die Steuerzahllast regelmässig nicht mehr beträgt als 3. Die Vorsteuern auf den Investitionen können bei der Saldosteuersatzmethode in Abzug gebracht werden. Behauptung 1: Art. 59 Saldosteuersatzmethode: Fr. 60'000 ist korrekt (Brunner) Behauptung 2: Art. 25 lit. a. Ausnahmen: Fr. 4'000 ist korrekt (Morschach) Behauptung 3: Art. 59 Abs. 2 3. Juni 2009 Seite 24 von 33 Berufspraktische Situationen und Fälle Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil mögliche Punktzahl Lösung 20 erreichte Punktzahl 2 Leistungsziel Nr. 1.7.5.8: Beitragsgrenze Sicherheitsleistung Leistungsziel Nr. 1.7.5.9: Einrichtung Sicherheitskonto Ausgangslage: Ihr Schulfreund hat auf den 1. Oktober 2009 eine 3-Zimmerwohnung und einen kleinen Laden gemietet. Er gelangt nun an Sie, und möchte Details wissen betreffend der zu leistenden Mieterkaution. Aufgabe: a) Wie hoch darf die Mieterkaution maximal bei Wohnungen von Gesetzes wegen sein? (½ Punkt). Höchstens drei Monatsmieten b) Wie hoch darf die Mieterkaution bei Geschäftsräumen von Gesetzes wegen maximal sein? (½ Punkt) c) Unbeschränkt Der Vermieter zahlt die geleistete Mietkaution auf ein Sparkonto lautend auf seinen Namen ein. Kreuzen Sie an zulässig nicht zulässig. (½ Punkt) □ Zulässig d) □ nicht zulässig Ist es zulässig bei Geschäfträumen eine Bankgarantie zu verlangen? (½ Punkt) □ Zulässig 3. Juni 2009 □ nicht zulässig Seite 25 von 33 Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil Lösung 21 Berufspraktische Situationen und Fälle mögliche Punktzahl erreichte Punktzahl 3 Leistungsziel Nr. 1.7.3.3: Kassabuch Ausgangslage: Sie sind in Ihrem Treuhandunternehmen mit der Führung des Kassenbuchs beauftragt. Oft müssen Sie sich dabei mit Abweichungen des Saldos auseinander setzen. Insbesondere kommt dies nach Ihrer Rückkehr aus den Ferien vor, wenn verschiedene Leute Zugang zur Kasse hatten. Aufgabe: a) Erklären Sie den Unterschied zwischen physischem und buchhalterischem Saldo. (je ½ Punkt, Total 1 Punkt) Physischer Saldo: Bargeld in der Kasse Buchhaltungssaldo: aus dem Kassenbuch, - aufgrund der Buchungen -, hervorgehender Endbetrag b) Wie nennt man den Unterschied zwischen Buchsaldo und Bargeldbestand, wenn 1. gegenüber dem Buchsaldo mehr Bargeld vorhanden ist? (½ Punkt) Kassaüberschuss oder Überschuss (frz. Boni) 2. gegenüber dem Buchsaldo weniger Bargeld vorhanden ist? (½ Punkt) Manko oder Fehlbetrag, Kassamanko, Defizit c) In welcher Reihenfolge können Belege zum Kassabuch aufbewahrt werden? Nennen Sie die beiden gebräuchlichsten Arten. (je ½ Punkt, Total 1 Punkt) nach zeitlicher Abfolge (chronologisch) nach Nummerierung der Belege (Eingang beim Kassaführenden) weitere sinnvolle Antwort 3. Juni 2009 Seite 26 von 33 Berufspraktische Situationen und Fälle Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil mögliche Punktzahl Lösung 22 erreichte Punktzahl 1 Leistungsziel Nr. 1.7.8.1: Güterstand Ausgangslage: Sie sind Steuerberater. Die Ehefrau Ihres Kunden, Herr Collenberg, ist kürzlich leider verstorben. 3 Kinder stammen aus dieser Ehe. Am Todestag waren folgende Vermögensbestandteile vorhanden. Bankkonten CHF 200'000.00 Liegenschaft A CHF 500'000.00 ./. Hypothek Liegenschaft A CHF 200'000.00 Liegenschaft B CHF 300’000.00 Die Liegenschaft B hat Frau Collenberg von ihrem Vater geerbt. Alle anderen Vermögensbestandteile wurden während der Ehe erarbeitet. Aufgabe: Zählen Sie alle gesetzlichen Güterstände auf (wenn alle korrekt: Total 1 Punkt) Errungenschaftsbeteiligung Gütertrennung Gütergemeinschaft 3. Juni 2009 Seite 27 von 33 Berufspraktische Situationen und Fälle Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil mögliche Punktzahl Lösung 23 erreichte Punktzahl 4 Leistungsziel Nr. 1.7.3.2: Kontierung und Verbuchung Ausgangslage: Sie stehen im 3. Lehrjahr und sind seit einem Jahr für die fachliche Unterstützung des Lernenden im 2. Lehrjahr zuständig. Dieser darf nun seit kurzem einfachere Buchhaltungen bearbeiten. Dabei hat er festgestellt, dass ihm die Auswirkungen auf die Jahresrechnung (v.a. auf die Erfolgsrechnung) gewisser Tatbestände nicht klar sind. Er bittet Sie daher um Ihre Mithilfe bei der Klärung diverser Fragen. Aufgabe: Geben Sie an, wie sich Aufwand und Ertrag durch die folgenden Buchungen verändern. Markieren Sie jeweils mittels eines Kreuzes. (Pro korrekt ausgefüllte Zeile erhalten Sie je ¼ Punkt, Total 4 Punkte) A+ = A- = E+ = E- = EN = Aufwandzunahme Aufwandabnahme Ertragszunahme Ertragsabnahme Erfolgsneutral Nr. Geschäftsfall A+ A- E+ E- EN 1 Kauf von Fotokopierpapier fürs Büro auf Kredit X 2 Bankbelastung für Darlehenszinsen X 3 Bankbelastung für die Teilrückzahlung eines Darlehens X 4 Barbezug vom Bankkonto X 5 Kauf von neuen Büromöbeln auf Kredit X 6 Honorarrechnungen an Kunden 7 Die Eigentümerin erhöht ihre Einlage durch Einzahlung aufs Bankkonto X 8 Die Rechnung für das Fotokopierpapier (siehe 1) wird durch die Post bezahlt X 9 Werbeinserate werden bar bezahlt X 10 Die Löhne werden durch Banküberweisung beglichen X 3. Juni 2009 X Seite 28 von 33 Berufspraktische Situationen und Fälle Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil Nr. Geschäftsfall 11 Einem Kunden wird eine Gutschrift erteilt 12 Kunden überweisen aufs Bankkonto 13 Die Miete wird durch die Post beglichen 14 Überweisung vom Post- aufs Bankkonto 15 Abschreibungen auf den Mobilien 16 Ein Kunde bezahlt für eine Beratung bar 3. Juni 2009 A+ A- E+ E- EN X X X X X X Seite 29 von 33 Berufspraktische Situationen und Fälle Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil mögliche Punktzahl Lösung 24 erreichte Punktzahl 2 Leistungsziel Nr. 1.7.5.7: Nettorendite Ausgangslage: Ihr Kunde möchte gerne wissen, ob seine Mietliegenschaft eine genügende Rendite aufweist. Falls nicht, überlegt er sich die Liegenschaft zu verkaufen und das Geld an der Börse anzulegen. Aufgabe: Zeigen Sie die Formel zur Berechnung der Nettorendite auf und berechnen Sie dieselbe. (je 1 Punkt, Total 2 Punkte) Aus der Liegenschaftenabrechnung entnehmen Sie folgende Werte: Fremdkapital CHF 700'000, Anlagekapital CHF 1'500'000, Nettomietzins CHF 80'000, Liegenschaftenaufwand CHF 50'000. Formel: (Nettomietzins - Liegenschaftenaufwand) x 100 (1 Punkt) (Anlagekapital – Fremdkapital) Berechnung: (80'000 – 50'000) x 100 = (1'500'000 – 700'000) 3. Juni 2009 30'000 x 100 = 3.75% (1 Punkt) 800’000 Seite 30 von 33 Berufspraktische Situationen und Fälle Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil mögliche Punktzahl Lösung 25 erreichte Punktzahl 2 Leistungsziel Nr. 1.7.3.1 Buchungsbelege Ausgangslage: Damit Sie Ihren Kunden auf einfache Weise erklären können, was eine ordnungsmässig geführte Buchhaltung ist, haben Sie unter anderem ein Muster eines Buchungsbeleges erstellt, welches Ihre Kunden als Vorlage benützen können. Somit stellen Sie sicher, dass die Buchungsbelege den Kriterien der Ordnungsmässigkeit genügen, und Sie diese auch problemlos verbuchen können. Aufgabe: Der untenstehende Entwurf des Buchungsbeleges ist noch nicht ganz fertig. Ergänzen Sie die fehlenden 4 Informationen, die ein Buchungsbeleg aufweisen muss (je ½ Punkt, Total 2 Punkte) BelegNr. Firma CHF __________________ Datum Sachverhalt/Text Konto Soll Konto Haben Stempel: „Gebucht“ Korrekturhinweis: Die Wörter Firma, Beleg-Nr, Konto Haben und Datum werden bepunktet. Unabhängig ihrer Platzierung. 3. Juni 2009 Seite 31 von 33 Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil Berufspraktische Situationen und Fälle mögliche Punktzahl Lösung 26 erreichte Punktzahl 4 Leistungsziel Nr. 1.7.3.6 Liegenschaftenbuchhaltung Ausgangslage: Als Mitarbeiter einer Liegenschaftsverwaltungsunternehmung sind Sie hauptsächlich für die technische Verwaltung einer grösseren Anzahl Immobilien verantwortlich. Oft erhalten Sie auch Einblick in die Tätigkeit der Chefbuchhalterin. Dabei gilt Ihr Interesse besonders den Liegenschaften, die Sie betreuen. Aufgabe: Beantworten Sie die Fragen zu der unten stehenden Liegenschaftenbuchhaltung in Stichworten (je 1 Punkt, Total 4 Punkte): Bilanz per 31.12.2008 (in CHF 1‘000) Bank 100 Schulden kurzfristig 100 Forderungen 60 Hypotheken 1‘500 Aktive Rechnungsabgrenz. 40 Eigenkapital 1‘800 Total 3‘400 Immobilien 3‘200 Total 3‘400 Erfolgsrechnung 2008 (in CHF 1‘000) Steuern und Versicherungen 10 Abschreibungen 4 Hypothekarzinse 60 Reparatur und Unterhalt 25 Betriebskosten Reingewinn Total 3. Juni 2009 Mietzinseinnahmen: Wohnungen Geschäfte Autoparkplätze 120 50 20 Total 190 6 85 190 Seite 32 von 33 Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2009 / Serie 1 - B-Profil Berufspraktische Situationen und Fälle a) Welche Bedeutung haben die Hypotheken auf der Passivseite der Bilanz? Die in der Bilanz aufgeführte Liegenschaft wurde im Umfang der Hypothek mit Fremdmitteln finanziert. b) Weshalb wird die Liegenschaft trotz darauf lastenden Schulden in den Aktiven aufgeführt? Weil es sich um Vermögen handelt. c) Die Mietzinseinnahmen werden im HABEN verbucht. In welchem Konto erfolgt die Gegenbuchung auf der Grundlage der oben stehend verwendeten Konten. Bank d) Ihre Buchhaltungschefin erläutert Ihnen, dass dieses Jahr auf der Frontseite der Liegenschaft neue Balkone erstellt wurden, die von der Mieterschaft sehr geschätzt sind. Zuvor verfügten die Wohnungen über keine Balkone. Wo wurde der Betrag der Bauabrechnung von 180‘000 in der Buchhaltung verbucht? Geben Sie dazu eine Begründung ab. (je ½ Punkt, Total 1 Punkt) Konto: Immobilien Begründung: Weil es sich um eine wertvermehrende Investition handelt. 3. Juni 2009 Seite 33 von 33