Leben in der Steinzeit

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Leben in der Steinzeit
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Frank Lauenburg
Leben in der
Steinzeit
Stationenlernen Geschichte 5./6. Klasse
Bergedorfer Unterrichtsideen
Frank Lauenburg
Bergedorfer Lernstationen
Stationenlernen
Geschichte 5. / 6. Klasse
Band 1: Geschichte und ich – Entwicklung zum
modernen Menschen – Steinzeit – Ägypten
5. ⁄ 6. Klasse
Downloadauszug
aus dem Originaltitel:
Das Werk als Ganzes sowie in seinen Teilen unterliegt dem deutschen Urheberrecht.
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Eine über den genannten Zweck hinausgehende Nutzung bedarf in jedem Fall
der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Verlages.
Verstöße gegen diese Lizenzbedingungen werden strafrechtlich verfo
verfolgt.
Einleitung: Stationenlernen, was ist das?
I – Theorie: Zum Stationenlernen
1. Einleitung: Stationenlernen,
was ist das?
Unsere Gesellschaft wird seit geraumer Zeit durch
Begriffe der Individualisierung gekennzeichnet: Risikogesellschaft heißt es bei Ulrich Beck1, Multioptionsgesellschaft nennt sie Peter Gross2 und für
Gerhard Schulze ist es eine Erlebnisgesellschaft 3.
Jeder Begriff beinhaltet einen anderen inhaltlichen
Schwerpunkt, doch egal, wie wir diesen Prozess
bezeichnen, die Individualisierung – hier zu verstehen als Pluralisierung von Lebensstilen – schreitet
voran. Damit wird die Identitäts- und Sinnfindung
zu einer individuellen Leistung. Diese Veränderunerungen wirken sich zwangsläufig auch auf die Institutitution Schule aus. Damit lässt sich vor allem eine
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Heterogenität von Lerngruppen hinsichtlich
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des Stationenlernens
„,Lernen an Stationen‘ bezeichnet die Arbeit mit einem aus verschiedenen Stationen zusammengesetzten Lernangebot, das eine übergeordnete Pro-
1
2
3
Vgl.: Beck, Ulrich: Risikogesellschaft – Auf dem Weg in eine andere
Moderne. Berlin 1986.
Vgl.: Pongs, Armin; Gross, Peter: Die Multioptionsgesellschaft.
In: Pongs, Armin (Hrsg.): In welcher Gesellschaft leben wir eigentlich? – Gesellschaftskonzepte im Vergleich, Band I., München
1999, S. 105–127.
Vgl.: Schulze, Gerhard: Die Erlebnisgesellschaft – Kultursoziologie
der Gegenwart. Frankfurt/Main, New York 1992.
Frank Lauenburg: Leben in der Steinzeit
© Persen Verlag
blematik differenziert entfaltet.“4 Schon an dieser
Stelle wird offensichtlich, dass für diese Methode
unterschiedliche Begriffe verwendet werden. Jedem Terminus wohnt eine (mehr oder weniger) andersgeartete organisatorische Struktur inne. In den
meisten Fällen werden die Begriffe Lernen an Stationen und Stationenlernen
en synonym verwendet.
Hiervon werden die Lernstraße
nstraß oder der Lernzirkel
unterschieden. Bei diesen
beiden Varianten wern bei
den in der Regel eine
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wie die Vollständigkeit
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das Lernen an S
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bzw. das Stationenlernen
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abgegrenzt
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werden.
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Diese Unterrichtsmethode
hier zu verstehen als
errichtliches Ve
ein unterrichtliches
Verfahren, bei dem der unterrichtliche Gegens
and so aufgefächert wird, dass
richtliche
Gegenstand
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einzelnen
Stationen unabhängig voneinander
bearbeitet we
werden können – die Schülerinnen und
Schüler können die Reihenfolge der Stationen somit eigenständig bestimmen; sie allein entscheiden, wann sie welche Station bearbeiten wollen.
Damit arbeiten die Lernenden weitgehend selbstständig und eigenverantwortlich (bei meist vorgegebener Sozialform, welche sich aus der Aufgabenstellung ergeben sollte). Um der Heterogenität
Rechung zu tragen, werden neben den Pflichtstationen, die von allen bearbeitet werden müssen, Zusatzstationen angeboten, die nach individuellem
Interesse und Leistungsvermögen ausgewählt
werden können.
Aufgrund der Auffächerung des Gegenstandes in
unterschiedliche Schwerpunkte und der Unterteilung in Pflicht- und Zusatzstationen, bietet es sich
an, bei der Konzeption der einzelnen Stationen unterschiedliche Lernzugänge zu verwenden. Auch
hier wäre eine weitere schülerspezifischere Differenzierung denkbar. Folglich ist es möglich, einen
inhaltlichen Schwerpunkt bspw. einmal über einen
4
Lange, Dirk: Lernen an Stationen. In: Praxis Politik, Heft 3/2010,
S. 4.
1
Einleitung: Stationenlernen, was ist das?
rein visuellen Text, zweitens mithilfe eines Bildes/
einer Karikatur und drittens über ein akustisches
Material anzubieten. Die Lernenden dürfen dabei
frei wählen, welchen Materialzugang sie verwenden möchten, jedoch unter der Prämisse, einen zu
bearbeiten.
Unter diesen Gesichtspunkten wird offensichtlich,
dass das Stationenlernen eine Arbeitsform des offenen Unterrichts ist.
Ursprung des Stationenlernens
Die Idee des Zirkulierens im Lernablauf stammt ursprünglich aus dem Sportbereich. Das „circuit training“, von Morgan und Adamson 1952 in England
entwickelt, stellt im Sportbereich den Sportlern unterschiedliche Übungsstationen zur Verfügung,
welche sie der Reihe nach durchlaufen müssen.
n
Der Begriff Lernen an Stationen wurde hingegen
egen
von Gabriele Faust-Siehl geprägt, die hierzu in ihrem gleichnamigen Aufsatz in der Zeitsch
Zeitschrift
ft
1
„Grundschule“ 1989 publizierte.
Der Ablauf des Stationenlernens
lernens
Für die Gestaltung und Konzeption e
eines Stationenlernens ist es entsc
entscheidend,
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Gegenstand in ver
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lässt, die in ihrer zu bearbeipekte aufsc
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vier Phasen
unterteilen:
1. Die thematische und
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erteilen: 1
methodische
Hinführung
– hier wird den Schülerindische Hinfü
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nen und Schülern einerseits eine inhaltliche Orientierung geboten
und andererseits der Ablauf des
bo
Stationenlernens erklärt. Sinnvoll ist es an dieser
Stelle, gemeinsam mit den Lernenden die Vorteile,
aber auch mögliche Schwierigkeiten der Methode
zu besprechen. Hierauf folgt 2. ein knapper Überblick über die eigentlichen Stationen – dieser Überblick sollte ohne Hinweise der Lehrperson auskommen. Rein organisatorisch macht es daher
Sinn, den jeweiligen Stationen feste (für die Lernenden nachvollziehbare) Plätze im Raum zuzu-
gestehen. 3. In der sich anschließenden Arbeitsphase erfolgt ein weitgehend selbstständiges Lernen an den Stationen. In dieser Phase können – je
nach Zeit und Bedarf – Plenumsgespräche stattfinden. Zur weiteren Orientierung während der Arbeitsphase sollten zusätzliche Materialien wie
Laufzettel, Arbeitspässe, Fortschrittslisten o. Ä.
verwendet werden. Diese erleichtern den Ablauf
und geben den Lernenden eine individuelle Übersicht über die bereits bearbeiteten und noch zur
Verfügung stehenden Stationen. Bei einem solchen Laufzettel sollte auch
uch eine Spalte für weitere
Kommentare, welche später
päter die Reflexion unterstützen können, Platz finden.
Darüber hinaus kann
inden. D
von den Schülerinnen
Schülern ein Arbeitsen und Sch
journal, ein Portfolio
eine Dokumentenortfolio oder auch ein
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werden,
Arbeitsergebnisse zu
ührt werde
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sichern
und den Arbei
Arbeitsprozess reflektierend zu
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begleiten.
ausgearbeitetes Hilfesy
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Die Rolle der Lehrk
Lehrkraft
Stationenlernen
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Als allererstes
Lehrperson – wie bei fast alererstes ist
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anderen
Unterrichtsmethoden
auch – „Organilen and
eren Unte
ich
Berater von Lernprozessen“2. Sie stellt
sator und Berat
den Lernenden zu bearbeitendes Materialein von de
und Aufgabenangebot zusammen. Der zentrale
Unterschied liegt jedoch darin, dass sie sich wähUn
rend des eigentlichen Arbeitsprozesses aus der
frontalen Position des Darbietens zurückzieht. Die
Lehrkraft regt vielmehr an, berät und unterstützt.
Dies bietet dem Lehrer/der Lehrerin viel stärker die
Möglichkeit, das Lerngeschehen zu beobachten
und aus der Diagnose Rückschlüsse für die weitere Unterrichtsgestaltung sowie Anregungen für
die individuelle Förderung zu geben. „Insgesamt
agiert die Lehrperson somit eher im Hintergrund.
Als ‚invisible hand‘ strukturiert sie das Lerngeschehen.“3
Vor- und Nachteile des Stationenlernens
Die Schülerinnen und Schüler übernehmen eine
viel stärkere Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess und können somit (langfristig!) selbstsicherer und eigenständiger im, aber auch außer2
1
Vgl.: Faust-Siehl, Gabriele: Lernen an Stationen. In: Grundschule,
Heft 3/1989. Braunschweig 1989, S. 22 ff.
Frank Lauenburg: Leben in der Steinzeit
© Persen Verlag
3
Lange, Dirk: Lernen an Stationen. In: Praxis Politik, Heft 3/2010,
S. 6.
Ebenda.
2
Einleitung: Stationenlernen, was ist das?
halb des Unterrichts agieren. Diese hohe Eigenverantwortung bei zurückgenommener Anleitung
durch die Lehrperson kann jedoch zu einer Überforderung oder mangelnden Mitarbeit aufgrund der
geringen Kontrolle führen. Beidem muss zielgerichtet begegnet werden, sei es durch die schon
erwähnten Hilfestellungen oder durch eine (spätere) Kontrolle der Ergebnisse.
Eine Stärke des Stationenlernens besteht eindeutig in der Individualisierung des Unterrichtsgeschehens – die Lernenden selbst bestimmen Zeitaufwand und Abfolge der Stationen. Darüber hinaus
können die unterschiedlichen Lerneingangskanäle
sowie eine Differenzierung in Schwierigkeitsgrade
als Ausgangspunkt des Lernprozesses genommen
werden. Die Schülerinnen und Schüler können damit die ihnen gerade angemessen erscheinende
Darstellungs- und Aufnahmeform erproben, erfahrfahren und reflektieren. Damit kann eine heterogene
gene
Lerngruppe „inhalts- und lernzielgleich unterrichtet
htet
werden, ohne dass die Lernwege vereinheitlicht
inheitlicht
werden müssen.“1
Stationenlernen – Ein kurzes
rzes Fazit
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Innerhalb der unterschiedlichen
Fachdidaktiken
herrscht seit Jahren e
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darüber, dass
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r-Lern-Ange ot der Schule verändern
sich
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Wissensvermittlung im Sinne
des „Nürnber
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ragt und wi„Nürnberger
Trichters“ ist nicht gefragt
derspricht allen
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en der Lernaktuellen Erkenntnissen
sychologie Eigenverantwortliches, selbstgestalelbstgestalpsychologie.
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und kooperatives Lernen
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en sind die
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Ziele der Pädagogik des neuen J
Jahrtausends.
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mögliche Variante, dies
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Stationenlernen
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Stationenlernen
enlernen ermöglicht u
u. a.:
ative Textar
Textarbeit
beitt: Die
D Schülerinnen und Schü1. kreative
ler können
nnen das zur Verfügung gestellte Material
in eine
andere/neue Form transferieren. Um
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dies durchführen zu können, müssen sie sich
einerseits die Inhalte erarbeiten sowie ein
Grundverständnis über die „neue“ Textform erhalten.
2. eine produktorientierte Ausrichtung: Die Schülerinnen und Schüler können durch die Übertragung in die neue (Text-)Form selbstständig ein
Produkt (bspw. einen Zeitungsartikel oder einen
Tagebucheintrag) erstellen, somit halten sie am
1
Lange, Dirk: Lernen an Stationen. In: Praxis Politik, Heft 3/2010,
S. 6.
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Ende „eigene (inhaltlich unterfütterte) Materialien“ in der Hand und müssen somit nicht nur
Daten und Fakten rezipieren.
3. die Verwendung mehrdimensionaler Lernzugänge: Die Materialien können aus Textquellen,
Bildquellen, Statistiken, Tondokumenten u. Ä.
bestehen. Somit werden auch Schülerinnen und
Schüler, die bspw. über den auditiven Lernkanal besser lernen können, angesprochen.
4. Binnendifferenzierung und individuelle Fördehie
Schwierigkeitsrung, indem unterschiedliche
rden. Gleichzeitig können
grade angesetzt werden.
d Schüle
die Schülerinnen und
Schüler auch ihre KompeArbeitsorganisation austenzen im Bereich der Arbeits
bauen.
5. einen Methodenethoden- und
un
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Sozialformenwechsel, sone en Fachko
Fachkompetenzen auch Sozial-,
dass neben
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Handlungskompetenzen
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emotionale Lernzugänge
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(Kopf-Herz-Hand)
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werden.
Grundsätzlich
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Grundsätzlich
eignen sich auch alle Klassenstufen fü
Stationenlernen. Trotz alledem sollten –
für Station
jeder Unterrichtskonzeption – immer die zu
wie bei jeder
erwarten
erwartenden
Vorteile überwiegen; diese Aussage
sol hingegen kein Plädoyer für eine Nichtdurchsoll
führung eines Stationenlernens sein! D. h. jedoch,
dass – wie bei jeder Unterrichtsvorbereitung – eine
Bedingungsanalyse unerlässlich ist!
Stationenlernen benötigt – rein organisatorisch –
als allererstes Platz: Es muss möglich sein, jeder
Station einen festen (Arbeits-)Platz zuzuweisen.
Die Lehrkraft benötigt darüber hinaus für die Vorbereitung im ersten Moment mehr Zeit – sie muss
alle notwendigen Materialien in ausreichender Anzahl zur Verfügung stellen und das heißt vor allem:
Sie benötigt Zeit für das Kopieren! Für den weiteren Ablauf ist es sinnvoll, Funktionsaufgaben an
die Lernenden zu verteilen – so kann bspw. je eine
Schülerin oder je ein Schüler für eine Station die
Verantwortung übernehmen: Sie/er muss dafür
Sorge tragen, dass immer ausreichend Materialien
bereitliegen.
Wichtiger jedoch ist die Grundeinstellung der
Schülerinnen und Schüler selbst: Viele Lernende
wurden regelmäßig mit lehrerzentriertem Frontal-
3
Besonderheiten des Stationenlernens im Fach Geschichte in den Klassenstufen 5/6
unterricht „unterhalten“ – die Reaktionen der Schülerinnen und Schüler werden sehr unterschiedlich
sein. Eine Lerngruppe wird sich über mehr Eigenverantwortung freuen, eine andere wird damit
maßlos überfordert sein, eine dritte wird sich verweigern. Daher ist es unerlässlich, die Lernenden
(schrittweise) an offenere Unterrichtsformen heranzuführen. Sinnvoll ist es daher, mit kleineren
Formen des offenen Unterrichts zu beginnen; dies
muss nicht zwingend ausschließlich in einem bestimmten Fachunterricht erfolgen – der Lernprozess einer Klasse sollte auch hier ganzheitlich verstanden werden! Absprachen zwischen den Kolleginnen und Kollegen sind somit auch hier unerlässlich – letztendlich kann im Gegenzug auch
wieder das gesamte Kollegium davon profitieren.
2. Besonderheiten des Stationenlernens
im Fach Geschichte in den Klassenstufen 5/6
Um ein Stationenlernen in einem Unterrichtsfach
nterrichtsfac
ch d
er unterrichtdurchführen zu können, muss sich
der
ere vonein
nder unabliche Gegenstand in mehrere
voneinander
n – hierin
hängige Teilaspekte aufgliedern lass
lassen
liegt die scheinbare Schwierigkeit des Faches Gesammenhäng
schichte: In vielen Zu
Zusammenhängen
bemühen
ch Gesch
htslehrerinn und -lehrer (die Fachsich
Geschichtslehrerinnen
wissenschaf ist davon nicht ausgenommen!)
me
awissenschaft
daUrsache Folge-W
eigen.
rum Ursache-Folge-Wirkungen
aufzuzeigen.
Im Jahre 9 n. Chr. besiegte ein germanischer
ermanischer
Trupp um Arminius die römische Legion des
Va
gnis w
e röm
Varus. Mit diesem Ereignis
wurde die
römische
alten und der Untergang
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Expansion aufgehalten
eiches ei
ngeleit
Römischen Reiches
eingeleitet.
Der russische
sische Zar Alexa
Alexander
nder III. beendete eine
edliche) Demonstration
emonstration am 22. Januar 1905
(friedliche)
ch Einsatz des Militärs. Dies führte zum
durch
Bruch der russi
russischen Bevölkerung mit dem Zand gil
ren und
gilt als Auslöser (mindestens jedoch
Verstärker) der Russischen Revolution von
1905.
Die deutsche Wiedervereinigung war die logische Konsequenz des Falles der Berliner Mauer
am 9. November 1989.
Menschliches Verhalten, welches wir rückblickend
als Geschichte rekonstruieren, ist jedoch kein singuläres Ereignis mit linearer Folgewirkung! Min-
Frank Lauenburg: Leben in der Steinzeit
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destens in gleichem Maße charakterisieren Brüche, Widersprüche und Diskontinuitäten historische Ereignisse. Im Gegenzug sollten wir aber
auch die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen berücksichtigen:
(Freiwillige und unfreiwillige) Lebensentwürfe
innerhalb der mittelalterlichen Ständegesellschaft.
Unterschiedliche Formen des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus.
Personengruppen, gegen
egen die aufgrund unteren zu
schiedlicher Intentionen
zur Zeit der Kreuzzüge
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(gewaltsam) vorgegangen
wurde.
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onderem Maße für die Konzeption und
sich in besonderem
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Stationenlernens
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5/6 ergibt sich vor allem die
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sich die Station aussuchen
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sich hier
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hierzu
das Angebot informieren; das setzt
eine Bewe
gun im Raum voraus, diese Bewegung
Bewegung
ist jedoch Teil des Arbeitsprozesses und wird daher nicht – wie sonst oft üblich – gemaßregelt (unter der Prämisse, dass dies dem Arbeitsprozess
wirklich dienlich ist!). Darüber hinaus müssen die
Lernenden Absprachen über die gewünschte Sozialform treffen, wodurch ihre Sozial-, Methoden- und Handlungskompetenzen weiter gefördert
werden.
Die meisten Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5/6 werden sich dem Stationenlernen
wenig verschließen, vor allem auch deshalb, weil
die meisten offenere und spielerischere Formen
aus ihrer Grundschulzeit gewohnt sind. Ein Stationenlernen knüpft somit an die eigentlichen Vorerfahrungen der Lernenden an und kann somit
eine – vor allem auch methodisch-didaktische – Ergänzung zum oft vorgefundenen Unterrichtsarrangement der weiterführenden Schulen sein.
4
II – Praxis: Materialbeiträge
II – Praxis: Materialbeiträge
In diesem Band werden vier ausgearbeitete Stationenlernen präsentiert. All diese Stationenlernen
ergeben sich i. d. R. aus den Unterrichtsvorgaben
für die Klassenstufen 5/6. Alle Stationenlernen
sind so konzipiert, dass diese ohne weitere Vorbereitung im Unterricht der weiterführenden Schulen
eingesetzt werden können – trotz alledem sollte
eine adäquate Bedingungsanalyse niemals ausbleiben, denn letztendlich gleicht keine Lerngruppe
einer anderen!
Die hier präsentierten Stationenlernen sind immer
in Pflichtstationen (Station 1, 2, 3 …) und fakultative Zusatzstationen (Zusatzstation A, B …) unterteilt – die zu bearbeitende Reihenfolge ist durch die
Schülerinnen und Schüler (!) frei wählbar. Die Soden,
zialformen sind bewusst offengehalten worden,
tern
d. h., i. d. R. finden sich auf den Aufgabenblättern
pkeine konkreten Hinweise zur geforderten Grupn auch hi
pengröße. Somit können die Lernenden
hierr
lle ne, mit einem
frei wählen, ob sie die Aufgaben alleine,
Partner oder innerhalb einerr Grupp
Gruppe bearbeiten
en sollte je
och keine
wollen – davon abgesehen
jedoch
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Gruppe größer als vier
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n Arbeitsprozess i. d. R. eher
ßere Mitgliederzahl
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behindert. Einige
wenige
Stationen sind jedoch
ko zipiert word
auch so konzipiert
worden, dass mindestens eine
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Partnerarbeit
ist.
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rin bzw. jeZur Bearbeitung
sollte für jede Schülerin
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egen – die
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Schüler ein Materialblatt bereitliegen
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Aufgabenblätter
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Stationenarbeitsplatz) auszulegen.
Laufzettel
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dienen als Übersicht
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Schüler – hier können dies
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gleichzeitig erhalten sie
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kleinen
inhaltlichen Überblick über
onen – andererseits
a
alle Stationen
kann die Lehrkraft
diese als ers
erste Hinweise zur Arbeitsleistung der
Lernenden nutzen. Darüber hinaus können die
Schülerinnen und Schüler auf ihrem Laufzettel
auch weiterführende Hinweise und Kommentare
Frank Lauenburg: Leben in der Steinzeit
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zum Stationenlernen an sich, zur Arbeitsgestaltung o. Ä. vermerken – nach meiner Erfahrung wird
diese Möglichkeit eher selten genutzt, kann dann
jedoch sehr aufschlussreich sein!
Unverzichtbar für jedes Stationenlernen ist eine
abschließende Bündelung – auch hierfür wird jeweils eine Idee, welche im Sinne einer zusammenfassenden Urteilsbildung steht und sich aus den
bt, p
einzelnen Stationen ergibt,
präsentiert. Mithilfe dieoch ei
ser Bündelung sollen noch
einmal einzelne Ergebewende und mit Bezug zu
nisse rekapituliert, angewendet
estellung be
einer konkreten Fragestellung
bewertet werden.
and wer
den die folge
In diesem Band
werden
folgenden Stationenentiert:
lernen präsentiert:
1. Geschich
Geschichte
das Fach
e und ich – Einführung in d
Geschichte
2.. Die Entwi
Entwicklung zum modernen
Menschen
odernen M
enschen
3. Leben in der Steinzeit
4. Frühe Hochkulturen
Beispiel
Ägyptens
4
hku
am B
eispiel Ägypte
Jedes dieser St
Stationenlernen
tat nenl
beginnt mit einem
begi
eit nden Sachkomm
en sowie kurzen
kurzen einleitenden
Sachkommentar
ch-me
ethodischen
odisch Hinw
didaktisch-methodischen
Hinweisen zu den einzelnen S
ationen u
d zu
Stationen
und
zur Durchführung derselben,
gefolgt vom Lau
Laufzettel für das Stationenlernen.
Anschließend werden die jeweiligen Stationen
Anschließend
(Pflichtsta
(Pflichtstationen
und Zusatzstationen) mit jeweils
eine Aufgabenblatt sowie i. d. R. einem Materialeinem
blatt präsentiert. Zu guter Letzt wird das Stationenlernen mit einem Aufgaben- und Materialblatt für
die Bündelungsaufgabe abgerundet.
Sinnvoll ist es, wenn jede Station einen festen
Platz im Raum erhält. Dies erleichtert es vor allem
den Schülerinnen und Schülern, sich zu orientieren. Um dies noch mehr zu vereinfachen, haben
sich Stationsschilder bewährt. Auf diesen sollte
mindestens die Stationsnummer vermerkt werden.
Fakultativ könnten auch der Stationsname und der
methodische Zugriff sowie ggf. die Sozialform vermerkt werden.
5
Leben in der Steinzeit
Leben in der Steinzeit
„Die leben ja wie in der Steinzeit“, dieser Satz gehört wohl zu den häufigsten, den ein Geschichtslehrer im Laufe seiner Karriere hört. Überraschenderweise wird dieser Satz aber nicht nur von Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I geäußert; denn auch Oberstufenschüler sind davor oft
nicht gefeit. Meist steckt hinter dieser Aussage
eine undifferenzierte Bewertung anderer bzw. als
fremd empfundener Formen der Lebensgestaltung. Selten ist damit ein historisch begründeter
Vergleich der entsprechenden Lebensgestaltung
mit dem Leben der Menschen in der Steinzeit verbunden.
Mit dieser vorgenommenen Bewertung geht meist
der Gedanke einher, dass wir heute „viel moderner“ und somit „fortschrittlicher“ leben würden. Hinst ein
ter dieser Interpretation verbirgt sich aber meist
nne
teleologisches Entwicklungsverständnis im Sinne
re
von Karl Marx und der Glaube, dass dieses früh
frühere
de Entwic
Leben nur eine sehr weit zurückliegende
Entwickchrittes sei. Denlungsstufe unseres heutigen Fortschrittes
n Veränd
erungen, die
ken wir an die revolutionären
Veränderungen,
tion (Übergan
die Neolithische Revolution
(Übergang zu A
Ackerbau und Viehzucht) mit sich brachte, so können wir
chtigen Entwic
durchaus von einem wi
wichtigen
Entwicklungsschritt
en sp
zu unsere
unserem heutigen L
Leben
sprechen. Diese Erkenntnis so
te auch den Lernenden vermittelt wersollte
den. Und doc
h bleibt ei
m Sinne von
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doch
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„die“ lebten „rückständig“ und „wir“ haben un
uns
weiterentwi
„weiterentwickelt“
und seien somit viel „moderner“
oblema
problematisch.
ie Frage
e me
Es stellt sich durchaus die
Frage, ob die
menschch w
rklich so zwingend vollliche Entwicklung sich
wirklich
e, wie sie es getan hat. Wären nicht
ziehen musste,
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en d
auch alternative
Entwicklungen
denkbar gewesen?
ir genauer h
Denn schauen wir
hin, so zeigen sich nicht
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nur Kontinuitäten
der menschlichen Entwickdern auc
lung, sondern
auch viele Brüche und Diskontinuitäe Erkenntnis
E
ten. Diese
ist m. E. entscheidend im
historischen Lernprozess und erfordert zudem
eine offenere Wahrnehmung menschlicher Geschichte – ohne pauschalisierende Bewertungen
im Sinne einer guten und richtigen gegenüber einer
falschen und schlechten Entwicklung von allem
gesellschaftlichen Zusammenlebens. Dieser bedeutende Aspekt ist zu umfangreich und kann an
dieser Stelle leider nicht umfassend verfolgt werden.
Frank Lauenburg: Leben in der Steinzeit
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Für den übergeordneten Kompetenzerwerb im historischen Lernprozess sollte er aber reflektiert und
im Blick behalten werden. Dieses Stationenlernen
kann ansatzweise helfen, einen wichtigen Schritt in
diese Erkenntnisrichtung zu gehen.
Das hier vorliegende Stationenlernen „Leben in
der Steinzeit“ versucht folgerichtig, sich wertneutral der historischen Epoche Steinzeit zu nähern.
Hierbei wird ein besonderer Akzent auf die Neolithische Revolution als entscheidende Phase der
menschlichen Entwicklung gelegt (Station 3 und
ber h
Zusatzstation B). Darüber
hinaus bietet die Station 1 über den Vergleich des L
Lebens in der Alt- zur
nmal eine
Jungsteinzeit noch einmal
einen anderen Zugang
zur Neolithischen Revolution. Die Stationen 4
nen hilfr
eich sein, de
und 5 können
hilfreich
dem Vorwurf der
digkeit“ des steinz
„Rückständigkeit“
steinzeitlichen Lebens zu
gegnen und
und außerde
begegnen
außerdem historische Arbeitsweien vertiefen,
vertiefen, indem die Schülerinnen und Schüler
Sc
sen
ier selbst in
i die Rolle des Historikers
ers schlü
hier
schlüpfen
u
nd Quell
gen geleitet auswerte
und
Quellen durch Fragen
auswerten
kö
können.
ie N
hische Revolution zu diesem
Was macht die
Neolithische
ign
nis?
zentralen Ereignis?
ch lan
gen Phase geschah ein WanIn dieser wahr
wahrlich
langen
s die B
del, derr durchau
durchaus
Bezeichnung Revolution zulässt: In
In dieser P
ase wurde der Mensch u. a. aufPhase
grund ve
änderte klimatischer Bedingungen sessveränderter
haft und beg
b
begann systematisch mit Ackerbau und
Viehzuc
Viehzucht. Dieser im ersten Augenblick unscheinbar
bare Umstand ermöglichte nicht nur eine bessere
und vor allem geplantere Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln, sondern er ermöglicht
auch die Ausdifferenzierung unterschiedlicher Berufsgruppen und damit unterschiedlichste Formen
der Arbeitsteilung. Aber noch mehr: Wenn der
Mensch nicht mehr täglich um sein eigenes Überleben kämpfen muss, sondern über eine weitgehend gesicherte Nahrungsmittelversorgung verfügt, kann er sich viel effektiver um andere Dinge
kümmern. Somit ermöglichte die Neolithische Revolution beispielsweise auch die Entstehung einer
frühen Form der Kunst, weil der Mensch schlichtweg Zeit dafür hatte. Es fand somit aufgrund dieses Mehr an Zeit eine weitere kulturelle Entwicklungsstufe in Richtung einer Hochkultur statt.
6
Leben in der Steinzeit
Diese und weitere Aspekte zur Entstehung des
Menschen sollen in dem hier vorliegenden Stationenlernen abgebildet werden. Dabei wird auch
dem Mammut, als dem vielleicht wichtigsten Tier
während der Altsteinzeit, Rechnung getragen. Dem
wichtigsten Tier deshalb, weil aus ihm fast alles erzeugt werden konnte, was die Menschen in dieser
Epoche zum Überleben benötigten, als sie noch
als nomadische Jäger und Sammler um ihr Überleben kämpfen mussten. Gleichzeitig kann mit der
Darstellung der Besonderheit dieses einen Tieres
Frank Lauenburg: Leben in der Steinzeit
© Persen Verlag
auch an die Bedürfnisse der Schülerinnen und
Schüler angeknüpft werden, die zentralen historischen Erkenntnisse an konkreten, für sie greifbaren Gegenständen zu erarbeiten. Im gleichen
Sinne wird auch Ötzi, der vielleicht bekannteste
Zeitgenosse des Mammuts, nähergebracht. Mithilfe der von ihm vorliegenden Beschreibung seines Fundes, können sich die Schülerinnen und
Schüler noch einmal forschend auf den Weg begeben und herausfinden, wie die Menschen in der
Steinzeit gelebt haben.
7
Leben in der Steinzeit
Laufzettel
zum Stationenlernen Leben in der Steinzeit
Station 1 – Leben in der Alt- und Jungsteinzeit: Bilder vergleichen
Station 2 – Das Mammut:
Einen Lückentext ausfüllen
Zusatzstation
tation A – W
Werkzeuge der
Steinzeit:
Bienenkorbmethode
teinze t: Die Bienen
Station 3 – Die Neolithische Revolution:
Einen Steckbrief erstellen
Zus t t
Zusatzstation
B – Ist das neue
ue Leb
Leben
leichter?:
Ein Statement fo
formulieren
le
rmuliere
Station 4 – Wie lebten die Menschen
nsc
chen iin
der Steinzeit?: Quellen
erforschen
n erforsc
en
Zusatzstation
satz tation C – „De
„Der Mann aus
Bild zeichnen
dem Eis“: Ein B
Station
S
tion 5 – Wa
Was uns
ns eine
Ausgrabung
alles sagen kann:
Ausgra
abung alle
Einen
schreiben
nen Zeitungsartikel
eitungs
Kommentare:
entare:
Frank Lauenburg: Leben in der Steinzeit
© Persen Verlag
8
Aufgabe
Station 1
Leben in der Alt- und Jungsteinzeit: Bilder vergleichen
Wenn wir uns heute an ein bestimmtes Ereignis erinnern wollen, so machen wir oft Fotos
davon. Doch die Technik zur Fotografie entstand erst im Laufe des 19. Jahrhunderts.
Um uns aber trotzdem ein „Bild“ von längst vergangenen Dingen und Zeiten machen
zu können, nutzen wir oft Modelle. Wenn wir Überreste aus der Vergangenheit haben
(Quellen), dann können wir also versuchen, die Vergangenheit wiederherzustellen – man
nennt das rekonstruieren. Eine bestimmte Form solcher rekonstruierter Modelle ist die
Rekonstruktionszeichnung. Klar sollte aber sein, dass sich das Geschehen in Wirklichkeit
doch etwas anders abgespielt hat. Mithilfe einer Rekonstruktionszeichnung können wir
aber einen Eindruck davon gewinnen, wie bspw. das Leben der Menschen
chen ausgesehen
haben könnte.
Aufgabe:
Vergleiche die beiden Rekonstruktionszeichnungen über die Steinze
Steinzeitt und stelle die Unterschiede zwischen der Alt- und der Jungsteinzeit
stein
heraus.
1. Schau dir als Erstes die beiden Bilder an und
beschreibe
diese nacheinander
hierbei
nd be
schreibe die
er – achte hierbe
auf möglichst viele Details.
2. Liste nun in einer Tabelle
Unterschiede
zwischen dem Leben
Altsteinzeit
dem
e die Un
terschiede zw
eben in der
er Altst
einzeit und de
Leben in der Jungsteinzeit
die du e
erkennen kannst.
nzeit auf, d
3. Versuche
verallgemeinern und fasse deine Ergebnisse
Wie sah das Leben
e nun zu verallgemeine
ebnisse
e zusammen:
zusam
W
der Altsteinzeit u
und
das Leben in der Jungsteinzeit
in de
d wie d
gsteinzeit aus?
So könnte deine Tabelle aussehen:
Epoche
E
Altsteinzeit
tstein
Jungsteinzeit
Zeitraum
v
on 40 000 bis 10 000 vor Chr.
von
von … bis …
erkunft
Unterkunft
einf
einfache Zelte aus Tierfellen und
Holzstöcken
ung
Kleidung
…
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9
Aufgabe
Station 2
Das Mammut: Einen Lückentext ausfüllen
Aufgabe:
Fülle den Lückentext zum Mammut aus.
1. Lies dir den Text zum Mammut aufmerksam durch und überlege, welche Begriffe in die jeweiligen
Lücken passen könnten.
2. Nutze hierzu die folgenden Begriffe:
4m
3 000 km
Mammut
struppiges Haar
10 cm
Altsteinzeit
moderne Menschen
4 Tonnen
ausgestorben
Stoßzähne
3. Das Mammut kann als das wichtigste Tier in der Altsteinzeit bezeichnet werden.
n. Von ih
ihm hing das Überleben des Menschen entscheidend ab. Ordne die folgenden Begriffe den einzelnen
nzelnen Teile
Teilen des Mammuts
zu: Was konnten die Altsteinzeitmenschen vom Mammut verwenden? Un
Und wofü
wofür?
Baumaterial (Hüttenbau)
Fellbeutel
Lederriemen
Schnüre
Wurfwaffen
Behälter
Gemüse
Nähgarn
Schuhe
Zelte
Elfenbeinsc
Elfenbeinschnitzereien
hnitzerei
Kleidung
R
Reibbrett
(H
(Hautverarbeitung)
S
Stechwaffen
echwa
4. Das Mammut war das wichtigste Tierr für den Al
Altsteinzeitmenschen.
Erkläre und begründe diese
teinze
Aussage.
Frank Lauenburg: Leben in der Steinzeit
zeit
© Persen Verlag
Station
ation 3
Aufgabe
Die Neolithische Revolution:
Revolut n: Einen Steckbrief
St
erstellen
A
Aufgabe:
Erstelle einen Steckbrief
über die Neolithische
Revolution.
ckbrief ü
eol
eite dir hierfür zu
erst d
1. Erarbeite
zuerst
die Materialien.
2. Markiere dir in untersc
unterschiedlichen Farben Aussagen über die Neolithische Revolution:
Zeitpunkt
a) den Z
eitp
punkt
b) die Merkm
Merkmale
c) die
Ursachen
ie Ur
d) die besondere Rolle der Frau
e) Sonstiges
3. Erstelle nun deinen Steckbrief – denke hierbei auch an eine ansprechende Gestaltung.
Frank Lauenburg: Leben in der Steinzeit
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10
Aufgabe
Station 4
Wie lebten die Menschen in der Steinzeit?: Quellen erforschen
Du kannst jetzt selbst in die Rolle einer Forscherin oder eines Forschers schlüpfen. Auf
dem Materialblatt findest du Abbildungen zahlreicher Fundstücke und Rekonstruktionen
aus der Steinzeit, in der die ersten modernen Menschen in Europa gelebt haben. Um dir
die Forschungsarbeit zu erleichtern, findest du hier einige Vermutungen über die ersten
modernen Europäer. Einige wurden durch die neuere Forschung bestätigt. Andere stellten
sich als falsch heraus. Schau genau hin und überprüfe selbst. Wenn du weitere eigene
Vermutungen über die ersten Europäer hast, kannst du die Liste noch ergänzen.
Einige Vermutungen:
– Die ersten modernen Europäer waren noch wenig intelligent.
– Sie lebten in Höhlen.
– Sie jagten wilde Tiere.
– Sie haben nur ganz einfache Werkzeuge benutzt
– …
Aufgabe:
Überprüft die Vermutungen über das Leben der Mensche
Menschen in der Steinzeit.
eit.
1. Formuliert weitere Vermutungen
Leben der Menschen
Steinzeit.
mutungen über das Leb
hen iin derr Stein
eit.
2. Übertragt die Tabelle
Arbeitsheft.
abelle in euer Arb
h
Beschreibt
Quelle
3. Bes
eibt jede Qu
lle so genau wie möglich.
Quellen aus und überlegt
dabei, was uns diese Qu
Quellen über das Leben der
4. Wertet die Quelle
egt dab
Menschen
ensch in der Steinzeit sagen.
nun mithilfe eure
eures neuen
5. Überprüft
Üb
n Wissens, ob die vorher angestellten Vermutungen
zustimmen oder nicht.
cht.
Die ersten modernen Menschen in Europa:
Wie sie lebten, wohnten und arbeiteten
Fundstück 1
Fundstück 2
Fundstück 3
Fundstück 4
Beschreibung
hreibu
der Quelle
Auswertung:
Was verrät uns
die Quelle über
die Menschen?
Welche Vermutung wird
bestätigt/
widerlegt?
Frank Lauenburg: Leben in der Steinzeit
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11
Station 5
Aufgabe
Was uns eine Ausgrabung alles sagen kann: Einen Zeitungsartikel schreiben
Aufgabe:
Stelle dir folgende Situation vor: Du bist ein junger Journalist und sollst für die Zeitung
„Geschichtliche Nachrichten“ einen Artikel über die Erkenntnisse aus der Ausgrabung
von Bilzingsleben schreiben.
1. Erarbeite dir hierfür zuerst das Material.
2. Markiere dir die zentralen Aussagen über die bei der Ausgrabung gemachten Funde.
3. Notiere die zentralen Funde und notiere dahinter, welche konkreten Erkenntnisse wir aus dem
jeweiligen Fund ziehen können.
Fund
Siedlungsplatz an einer
Quellbachmündung
Errichtung der Siedlung
auf einem Plateau
…
Schlussfolgerung
idealer Siedlungsplatz, da die M
Menschen
nschen hier ffreien
Zugang zum lebenswichtigen
Wasser
htigen Was
ser hatten
…
…
ikel über die Erken
en.
4. Erstelle nun deinen Zeitungsartikel
Erkenntnisse der Ausgrabung von Bilzingsle
Bilzingsleben.
Frank Lauenburg: Leben in der Steinzeit
zeit
© Persen Verlag
Zusatzstation
us zstation A
Aufgabe
Werkzeuge der
er Steinzeit:
Steinze t: Die Bienenkorbmethode
Biene
A
Aufgabe:
Führt ein Gespräch
mithilfe der Bienenkorbmethode
durch.
ch mithilf
nen
(Maximal vier
Personen
nehmen teil.)
er Persone
n neh
1. Erarbeite dir hierfür zu
zuerst das Material.
2. Überlege di
dir,
welche Informationen deiner Ansicht nach am wichtigsten waren. Welche
r, welch
Informationen
rmatione hast du vielleicht nicht verstanden? Was findest du z. B. merkwürdig oder
besonders?
onde
3. Führt nun das „Bienenkorbgespräch“ durch, d. h., unterhaltet euch zwanglos über die
Informationen aus dem Text.
4. Notiert zuletzt die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Gespräch in Stichpunkten.
Die Bienenkorbmethode ermöglicht es dir, nach einer intensiven Einzel- oder Partnerarbeit,
dich mit deinem Banknachbarn zwanglos in einer Zweier-, Dreier- oder Vierergruppe über
das Erfahrene auszutauschen. Somit können die Informationen gleich verarbeitet werden.
Frank Lauenburg: Leben in der Steinzeit
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12
Zusatzstation B
Aufgabe
Ist das neue Leben leichter?: Ein Statement formulieren
Aufgabe:
Ist das neue Leben leichter? Vergleiche das Leben in der Altsteinzeit (vor der Neolithischen
Revolution) mit dem Leben in der Jungsteinzeit (nach der Neolithischen Revolution) und
formuliere ein Statement.
1. Erarbeite dir hierfür zuerst das Material.
2. Liste die Argumente auf, die für und die gegen die Lebensweise der Alt- und Jungsteinzeit
sprechen.
Altsteinzeit (Jäger und Sammler)
R vor der Neolithischen Revolution
Jungsteinzeit (Ackerbauer
kerbauer un
und Viehzüchter) R nach der Neolithischen
eolithischen Revolution
dafür
dagegen
efällt und
nd begründe deine Entscheidung.
3. Überlege dir, welches Leben dir besser gefällt
n Leb
nsweg, für den d
eden hast.
4. Verfasse nun ein Statement über den
Lebensweg,
du dich entschieden
Frank Lauenburg: Leben in der Steinzeit
zeit
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Zusatzstation
us zstation C
Aufgabe
„Der Mann aus dem Eis“: Ein Bild
B zeichnen
A
Aufgabe:
Wie könnte Ötzi aus
ausgesehen
Zeichne auf der Basis der Informationen aus dem
geseh haben?
?Z
Material ein Bild von ihm.
hm.
1.
2.
3.
4.
zuerst das Material.
Erarbeite dir hierfür zu
zentralen Aussagen über das Aussehen und die Ausrüstung von Ötzi.
Markiere dirr die ze
Zeichne
chne nun auf der Basis der Informationen des Materials dein Bild über Ötzi.
Ötzi wird zwischen Steinzeit und Bronzezeit eingeordnet. Begründe diese Aussage und belege
dies mit deinen Erkenntnissen aus dem Material.
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13
Abschließende Bündelung
des Stationenlernens
Aufgabe
Leben in der Steinzeit: Ein Wiederholungsspiel
Aufgabe:
Spielt das Wiederholungsspiel.
Spielfelderklärungen:
– Die Pfeile symbolisieren die einzelnen Spielfelder.
rten Spielbe
– Im weißen Spielbereich müsst ihr euren Begriff erklären, im schraffierten
Spielbereich müsst
ihr euren Begriff zeichnen.
Spielvorbereitung:
rsonen. Lasst euc
ehrerin
1. Teilt eure Klasse in Kleingruppen zu 4 Personen.
euch hierbei ggf. von eurer Lehrerin
bzw. eurem Lehrer helfen.
2. Teilt diese Kleingruppe in zwe
zwei Zweierteams
Zweierteams.
3. Mischt die Begriffskarten
durch.
arten gut du
ch.
Spielregeln:
p
ln:
4. Jedes Team hat einen Spielstein.
n.
5. Ihr be
ern rückt im
mer nur um ein Feld weiter.
benötigt keinen Würfel, sondern
immer
6. Das
Da Team mit dem jüngsten Spieler
ler beginnt, in
indem es seinen Stein auf ein beliebiges
Spielfeld stellt.
eses Team eine Begriffskarte
ff
7. Nun muss dieses
ziehen.
8. Eines
der
Teammitglieder
versucht, seinem Teampartner seinen Begriff zu erklären
sd
er beiden Tea
mmit
hat dafür 1 Minute Zeit. In der nächsten Runde ist der andere Spielpartbzw. zu zeichnen und h
der Reihe und muss seinen neuen Begriff erklären bzw. zeichnen.
ner an d
9. Errät
Teampartner den Begriff innerhalb der vorgegebenen Zeit, so hat dieses Team sich
rät der Te
einen
Punkt für diesen Spielfeldbereich gesichert. Notiert euch diesen Punkt auf einem Extraen P
blatt.
10. Nun ist das andere Team an der Reihe.
11. Das Team, dem es zuerst gelingt, zwei Punkte aus jedem Bereich (Zeichnen bzw. Erklären)
zu sichern, gewinnt das Spiel.
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14
Frank Lauenburg: Leben in der Steinzeit
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Siedlung Altsteinzeit
Siedlung Jungsteinzeit
Die frühen Epochen der Menschheitsgeschichte werden
rden darin unter
unterschieden, aus welchen Materialien die verwendeten Werkzeuge
hauptsächlich bestanden. In der Steinzeit
behauene Steine als ihre typischen Materialien für Waffen und
nze nutzten die
e Menschen be
Werkzeuge. Historiker unterscheiden
dabei zwischen der Altsteinze
Altsteinzeit (etwa 40 000 bis 10 000 v. Chr.) und der Jungsteinzeit (etwa
heiden dab
10 000 bis 4 000 v. Chr.). Darauff folgten die Bronzezeit und
Eisenzeit.
d die E
isen
Station 1
Material
Leben in der Alt- und Jungsteinzeit: Bilder vergleichen
15
Material
Station 2
Das Mammut: Einen Lückentext ausfüllen
Die Historiker bezeichnen die Zeit zwischen 40 000 und 10 000 v. Chr. als
1
. Das vielleicht interessanteste Tier der Altsteinzeit ist aus
heutiger Sicht das
. Noch vor 10 000 Jahren haben die letzten
Exemplare in Sibirien (heute Russland) gelebt, bevor sie endgültig
sind. Wenn man sich intensiver mit dem Mammut beschäftigt, erfährt man auch ganz viel über
5
das Leben der Mammutjäger – also den Menschen der Altsteinzeit.
Ein Mammut konnte etwa
groß werden und wog
Die äußere Speckschicht betrug oft
.
ch ein du
, darüber befand sich
dunkles Fell mit
mplaren ware
. Bei ausgewachsenen Exemplaren
waren die
3 m lang und wogen jeweils 200
00 kg. Mam
Mammuts
muts lebte
lebten in den kalten
10
ähr
er Eiszeite
n auch im h
Gebieten Nord- und Nordosteuropas, während
der
Eiszeiten
heutigen Mitteleuropa.
n den Sommerommer- und Winte
erzogen
Da die Mammutherden ständig zwischen
Winterweiden hin- und herzogen,
legten sie jährlich bis zu
zurück. E
usste fast un
nunterEin Mammut musste
ununter-
lten. Im Magen eines gut erhaltenen
ltenen Mamm
tbrochen fressen, um sich am Leben zu erha
erhalten.
Mammut15
fundes in Sibirien hat man 15 k
kg
g Moose und Jungtriebe von Bäu
Bäumen
n gefun
gefunden.
en. Ungeklä
Ungeklärt ist
s Aussterbens: V
e Ja
eien w
egen der E
rwär
der Grund ihres
Viele
Jahre glaubte man, sie seien
wegen
Erwärmung
des
nde der letzten Eiszeit ausgestorben. Heute geht
ht man
ma eher d
Klimas gegen E
Ende
davon aus, dass
sie Opfer
pfer der
wurden,
w
de
en Z
deren
Zahl immer mehr zunahm.
Als ja
gende Nom
ie hin
en Herden he
rgezog sein und die Tiere regeljagende
Nomaden könnten sie
hinter den
hergezogen
20
recht a
ausgerottet haben.
Stoßzähne:
Fell:
ell:
Sehnen:
Mageninhalt:
Magen, Darm:
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16
Station 3
Material
Die Neolithische Revolution: Einen Steckbrief erstellen
1
Wie ihr in anderen Stationen vielleicht schon erfahren habt oder es noch tun werdet, so unterscheiden Historiker zwischen der Alt- und Jungsteinzeit. In beiden Phasen lebten die Menschen ganz unterschiedlich, sodass man von zwei unterschiedlichen Epochen sprechen kann.
Der Übergang von der Alt- zur Jungsteinzeit wird sogar als Revolution, also als eine gewal-
5
tige Veränderung beschrieben. Diese Veränderung wird auch als steinzeitliche Revolution
oder Neolithische Revolution bezeichnet. Grundlegende Veränderungen werfen aber immer
auch die Frage auf, wer oder was den Wechsel verursacht hat.
Denn über mehr als 100 000 Jahre hinweg hatten die Menschen ihre Nahrung gejagt und gen, sich durc
sammelt. Zwischen 10 000 und 4 000 v. Chr. begannen die Menschen,
durch Viehzucht
10
und Ackerbau zu ernähren. Das war ein ungeheurer Entwicklungssprung!
cklungssp
prung!
averä derung dies
nW
Die Wissenschaftler sind sich einig, dass eine Klimaveränderung
diesen
Wechsel ausgelöst
szeit und e
s wurde la
hat. Vor etwa 12 000 Jahren endete die letzt
letzte Eiszeit
es
langsam wärmer. Das
chsen viele Bäume bildeten nach und nach große
Mammut starb aus, andere Pflanzen wuchsen,
pa verzög
rte sic
h die E
massen
Wälder. In Mittel- und Nordeuropa
verzögerte
sich
Entwicklung, weil die dicken Eis
Eismassen
15
erst langsam abschmolzen.
n. Im
m Vorderen Or
Orient
ent s
stiegen die Temperaturen
uren schneller an. Hier
er
chen zuers
ngung
g
Vor allem
m erkannte
reagierten die Menschen
zuerst auf die neu
neuen Umweltbedingungen.
erkannten sie
ten einer neuen P
nz das Wildgetreide. Si
nen, die G
etr
die Möglichkeiten
Pflanze:
Sie bega
begannen,
Getreidekörner
n und zu e
rnten. Gleich
ähmen G
zu säen
ernten.
Gleichzeitig gelang es, wilde Tiere zu zzähmen.
Große Siedlungen mit
meh eren tausend Einwohnern
nw
uropa daue
te es noch 3 000 Jahre, bis
mehreren
entstanden. In Mitteleu
Mitteleuropa
dauerte
20
sich Ackerbau
Ackerbau und
un Viehzucht durchsetzten.
urchset n. Genau diese
dieser
er Übe
Übergang vom umherziehenden
äger und Sammler zum sesshaften,
aften, also a
Jäger
an einem fes
festen Ort lebenden, Ackerbauer und
Vieh
nd, dass Wisse
ens
Viehzüchter
war so bahnbrechend,
Wissenschaftler
dies als Neolithische Revolution
bezeichnen.
nschaftler v
Einige Wissenschaftler
vertreten die Auffassung, dass es Frauen waren, die den Ackerbau
25
entdeckten.
kten. Als Sammlerinnen
Sammleri
besaßen sie ja das nötige Vorwissen. Sie konnten genießbare
giftige Pflanzen u
und giftige
unterscheiden und vor allem kannten sie die Orte, an denen in jedem
W
Jahr das Wildget
Wildgetreide
wuchs. Für die Frauen war es nur ein kleiner Schritt, um den Zusamenhang v
menhang
von Aussaat und Ernte zu erkennen und dem Wachstum von Getreide durch die
Anlage von Gärten oder Feldern nachzuhelfen.
30
Auch in der Kunst hat die Umstellung auf die Landwirtschaft eine Revolution ausgelöst: Jagdszenen wurden immer seltener in Wandbildern gezeigt. In den Vorratskammern, in denen vermutlich religiöse Handlungen vollzogen wurden, fanden sich vor allem Frauenfiguren, die als
Fruchtbarkeitsgöttinnen gedeutet werden und vermutlich religiös verehrt wurden. Denn nicht
der Jagderfolg, sondern eine gute Ernte war für eine Siedlung der Jungsteinzeit von größter
35
Bedeutung.
Frank Lauenburg: Leben in der Steinzeit
© Persen Verlag
17
Material
Station 4
Wie lebten die Menschen in der Steinzeit?: Quellen erforschen
Rekonstruktion zweier
weier weiblich
weiblicher Leichenfunde:
Beide tragen
Schmuckkette.
gen eine Schmu
Angelhaken
en aus d
der Steinzeitt
Nachbau Steinzeitdorf bei Kussow
Frank Lauenburg: Leben in der Steinzeit
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Höhlenmalerei bei Chauvet mit Auerochsen,
Nashörnern und Pferdeköpfen an den
Höhlenwänden
Steinzeitliche Kunst: Hier die Nachbildung
einer Eberfigur aus Bernstein
18
Station 5
Material
Was uns eine Ausgrabung alles sagen kann: Einen Zeitungsartikel schreiben
1969 wurde in Bilzingsleben (Thüringen) ein Platz entdeckt, der vor 350 000 oder 400 000 Jahren
von Frühmenschen besiedelt war. Der Leiter der Ausgrabungen, Dietrich Mania, schreibt über die
Funde:
1
5
10
15
20
(An dem Ufer des Sees) befand sich dicht neben der Quellbachmündung eine ebene
Uferterrasse, die halbinselartig in das Seebecken hineinragte. Sie bildete einen idealen
Siedlungsplatz, denn hier gab es freien Zugang zum lebenswichtigen
Wasser; die HochnW
fläche über dem Platz bot eine gute Geländeübersicht, von der Wasserseite
serse her war der
Platz vor Raubtieren gesichert, und zusätzlich waren die Quelle, der
er See u
und das anschließende Wippertal mit seinen Altwässern und dem Fluss ein wichtiger An
Anziehungspunkt für das Wild. […]
Beobachtungen […] haben ergeben, dass der Lagerpla
Lagerplatz
Bilzingsleben längere Zeit
z von Bilzin
ohne Unterbrechung genutzt wurde. Dam
Damit erhält
Charakter eines Basislagers
rhält er den Charakte
ers in
einem größeren Gebiet, dessen äußere
re Gr
Grenzen
nzen mindes
mindestens in der Entfernung lagen,
gen,
die an einem Tage hin und zurück
bewältigt
konnte. Das sind etwa 10 bis 15 km.
ck bew
ältigt w
werden kon
Somit hatte dieses Gebiet einen
Durchmesser
Fläche
nen Durchm
esser von etwa 20 bis 30 km und eine Fläc
von etwa 400 bis 500 km
m2. [[…]
…]
n Gru
ndrisse von
n dre
Im Zentrum des Lagers kame
kamen die k
kreisförmigen bis ovalen
Grundrisse
drei einfachen Wohnbauten
hnbauten zum Vor
Vorschein. Sie hatten 3 bis 4 m Durchmesser
urchmesser und bestanden
aus wallartigen
Anhäufungen großer Steine und Knochen.
südöstlichen Teil, an der
wallartigen Anhäufung
nochen. Im
m südö
windabgewandten
Seite, waren sie unterbrochen
und
erkenw ndabgewand n Se
ochen u
nd ließen Eingangsbereiche
ng
nen.
Anhäufungen von Holzkohlenen. Davor lagen
lag jeweils die Feuerstellen.
eue
en. Sie waren an Anh
resten
Hölzern
res n und […] teilweise verkohlten
ohlten Hö
ern sowie an Steinen mit Brandspuren zu erkennen. Die Wohnbauten selbst
ken
bst waren wo
wohl
hl au
aus ähnlich zeltartigen Stangengerüsten
errichtet, wie wir das heute noch
einfachen Naturvölkern […] beobachten können.
ch bei einfach
Die Bedeckung bestand
Material, wahrscheinlich aus Rindenstücken
estan aus organischem
rgan
und Grasbüscheln,
sc eln, die
di über einem
nem Zweiggeflecht befestigt wurden, weniger aus Tierhäuten. […]
25
Es lie
ließen
ßen sich Werkplätze
Wer
zur Bearbeitung von Feuerstein und Herstellung von Spezialgeräten
Sie waren von Abschlägen und Trümmerstücken aus Feuergeräten [...] nachweisen.
na
stein umgeben,
auch die Geräte selbst kamen hier vor. […] An anderen Werkplätzen
um
wurden
wurd bevorzugt Geräte aus Knochen, Geweih oder auch Elfenbeinsplittern hergestellt. […]
30
Am Ufer fielen zahlreiche dicht gelagerte, große Skelettteile oder große Teilstücke von
solchen besonders auf. Sie stammen von Nashörnern, Elefanten und Wildrindern. […]
An den Knochen […] treten Schnittspuren und Einschläge von Hackmessern auf. Es
liegt nahe, aus diesen Erscheinungen auf das Zerlegen von Tierkörpern zu schließen,
eine Arbeit, die auch hier am Ufer ausgeführt wurde.
Quelle: Mania, Dietrich: Die ersten Menschen in Europa. Stuttgart 1998, S. 27 ff.
Frank Lauenburg: Leben in der Steinzeit
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19
Material
Zusatzstation A
Werkzeuge der Steinzeit: Die Bienenkorbmethode
Beil aus der Steinzeit
Faustkeil
Steinaxt
Ste
na
Öllampe
Steinmesser
Ste
messer
Nachzeichnung Trichterbecher aus
Bronocice
in Polen
(ca. 3500–
3350 v. Chr.),
links: Älteste
bekannte
Abbildung
eines Wagens
Prähistorischer Webstuhl aus Lejre
(Dänemark)
Frank Lauenburg: Leben in der Steinzeit
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20
Zusatzstation B
Material
Ist das neue Leben leichter? – Ein Statement formulieren
Die Folgen der Neolithischen Revolution:
1
Der Historiker Bernhard Campbell1 schreibt über die Auswirkungen der Neolithischen Revolution: „Die Neolithische Revolution beinhaltet eine Entwicklung, die uns heute noch zur Last
fällt: das Erbringen regelmäßiger Arbeitsleistungen. Mit der Hege und Pflege der Tiere, der
Aufarbeitung ihrer Produkte, mit der Feldarbeit, mit Rodung, Saat, Wachstumspflege
chstu
und
5
rbrauc sind Mühsal
Ernte, mit Vorratshaltung und Vorbereitung der Nahrungsmittel zum Verbrauch
und Plage zum Bestandteil unserer Existenz geworden.“
uss, dass die Menschen
Der Historiker Hans-Werner Niemann kommt hingegen zu dem Sch
Schluss,
iteten „Ackerbau und
länger lebten, sich rasant vermehrten und über die ganze Erde verbre
verbreiteten.
10
Viehzucht gewöhnten den Menschen an
n jen
jene geregelte
regelte Arb
Arbeit,
eit, ohne d
die wirtschaftlicher,
er, tec
techicht d
nkbar sind.“2
nischer und zivilisatorischer Fortschritt nicht
denkbar
Hygienische Folgen:
Über die
e hygien
hygienischen
ischen Folgen is
ist im Lexikon der Steinzeit
zeit3 zu
u lesen
lesen,
esen, dass du
durch das Zusamme
eben größer
eten be
züglich Re
nlich
menleben
größerer Mens
Menschenmengen in Gebieten
bezüglich
Reinlichkeit
und Sauberkeit er15
hebliche
heblic
he Probleme
Problem auftraten, die den mobilen
len Jägern un
und
d Sam
Sammlern noch unbekannt waren.
mil H
m führte die bäuerliche Le
Emil
Hoffmann hält fest: „Zudem
Lebensweise zu einseitiger und wenia
er Ernährung. Gel
ger ausgewogener
und nahrhafter
Gelagerte Lebensmittel wurden durch Ratten
ge in der Qualität
alität gemi
und andere Schädlinge
gemindert, sodass es zum ersten Mal in der Geidemische 4 Krankheiten
heite kam.“
schichte zu epidemischen
20
Joachim Herrmann5 komm
kommt hingegen zu der Einschätzung, dass die Menschen zum ersten
al fest
e Häuser geb
aut haben und diese Sesshaftigkeit eine stetigere Fleisch- und PflanzenMal
feste
gebaut
nahrung zzur
ur Folge hatte. Hermann: „Die Ausnutzung von Milchprodukten, die mit der neuen
rtschafts
Wirtschaftsweise
möglich war, wirkte sich vor allem auf die gesündere Ernährung der Kleinde sowie auf die Zahl der Kleinkinder aus.“ Die neue Ernährungs- und Wohnweise hat
kinder
25
nach seiner Auffassung die Menschen sogar widerstandsfähiger gegen Krankheiten werden
lassen.
1
2
3
4
5
Campbell, Bernhard: Ökologie des Menschen. Unsere Stellung in der Natur von der Vorzeit bis heute. München 1985, S. 155.
Niemann, Hans-Werner: Vom Faustkeil zum Computer. Technikgeschichte – Kulturgeschichte – Wirtschaftsgeschichte. Stuttgart
1984, S. 18.
Hoffmann, Emil: Lexikon der Steinzeit. München 1999, S. 280.
Seuchenartige Krankheiten.
Herrmann, Joachim: Spuren des Prometheus. Der Aufstieg der Menschheit zwischen Naturgeschichte und Weltgeschichte. Köln
1977, S. 58.
Frank Lauenburg: Leben in der Steinzeit
© Persen Verlag
21
Zusatzstation C
Material
„Der Mann aus dem Eis“: Ein Bild zeichnen
1
5
10
15
20
25
Am 19. September 1991 fanden zwei Wanderer in den Alpen eine Leiche in 3 200 Metern Höhe, die zu einer Sensation wurde: Bei dem Fund handelte es sich um einen
Mann, der zwischen 3 350 und 3 100 v. Chr. gelebt hat, so die Aussage der Experten,
die die Leiche untersuchten. Schnell wurde der „Mann aus dem Eis“ nach seinem Fundort (Ötztaler Alpen) auf den Namen „Ötzi“ getauft.
Der Leiter des Instituts für Ur- und Frühgeschichte, Walter Leitner, beschrieb den Fund
wie folgt: „Der Mann im Eis trug Schuhe, Beinkleider, Lendenschurz, Ma
Mantel, Umhang
und Mütze aus Pelz-, Leder- und Grasmaterial.“ Neben dieser Kleidung
hatte Ötzi auch
ung h
Waffen und Werkzeuge bei sich. „Zu den letzteren zählen Feuersteingeräte
ngeräte in Form von
Messer, Klinge, Bohrer, eine Knochennadel und ein Geweihdorn. Das Kupfe
Kupferbeil nimmt
eine Sonderstellung ein und wird sowohl als Waffe als auch
gedient
ch als Werkzeug ged
haben.“ Außerdem fand man bei Ötzi auch einen 1,82 Meter lang
langen
en Bogen, der bei
der Jagd als Fernwaffe gedient hatte, sowie 14 Pfeile, von
on denen zzweii mit Steinspitzen
versehen waren. Als weitere Fernwaffe
auf der
wird
affe a
er Jagd wir
d ihm sein mit Geweihspitzen
en
versehenes Wurfholz gedient haben. Um s
seine
ne Waffen u
und
dW
Werkzeuge transportieren
eren
zu können, hatte er einen Köcherr für die
Pfeile,
zylindrische Birkenrindengefäße,
e Pfe
le, zwei zy
enrindengefäße,
eine Art Gürteltasche und eine
Rückentrage
bei sich. „Darüber
führte
ne hölzerne Rück
t
er hinaus füh
der Mann Zundermasse
und
aus
Kohle zum Feuerentfachen
hielt
e un
d Glutstücke a
us K
chen
n mit sich“, hie
Leitner in seinen Untersuch
Untersuchungsergebnissen
fest.
ngsergebnis
Historiker sind
d sich bis heute uneinig
neini darüber, ob Ötzi eherr Hirt
Hirte oder Jäge
Jägerr war
war. Viele
Historiker vermuten,
eine
Sommerweide
ermuten, dass er eine Schaf- oder Ziegenherde
nherd auf e
ne Somme
führte,
wurde. Dagegen spricht jedoch
Tatsache,
te, als er getötet
getötet wurde
h die Tats
ache, dass bei ihm keine
solchen
gefunden wurden. Andere
Historiker
nehmen
an, dass er Jäger war.
chen Tierhaare
Tierha e gef
e Histo
riker nehm
na
Dagegen
dass
Waffen
nicht einsatzbereit waren.
Dagegen spricht
spric jedoch die Tatsache,
sa
ass seine W
ffen nic
Einig
Ein g sind sich
si die Wissenschaftler
haftler je
jedoch
ch darin, dass sein wertvolles Metallbeil darauf
schließen
lässt, dass er einer höhergeste
höhergestellten
Gruppe innerhalb der damaligen Gesellsch
lten Gru
schaft
zugeordnet werden kann.
s
nn.
Zitiert nach: Leitner, Walte
Walter: Ötzi – der „Mann aus dem Eis“. In: Demakopoulou, Katie: Götter und Helden der Bronzezeit.. Europa im Zeitalter
eitalte des Odysseus. Bonn 1999, S. 25 f.
Zunächst n
nehmen
h
die Wissenschaftler an, der „Ötzi“ sei einfach erfroren, dann entdecken sie
eine
Pfeilspitze aus Feuerstein in seinem Rücken, später lässt sich auch noch ein Schlag auf
ne Pfeils
den K
Kopf nachweisen. Die Sensation war perfekt. Ein Mord vor 5 300 Jahren! Nach einem
Zeitungsartikel von Kai Michel6 stellt sich der für die Erhaltung des Fundes verantwortliche
Mediziner Eduard Egarter Vigl den Tathergang so vor, dass Ötzi nach einer tätlichen Auseinandersetzung verletzt in die Berge floh. In Tisenjoch angekommen, ruhte er sich aus, als ihn
der tödliche Pfeil traf. Ötzi verlor das Bewusstsein und starb an der Verletzung. Vigl: „Dann
greift der Mörder den rechten Arm des Eismanns, dreht ihn über den linken Arm auf den
Bauch, um ihm den Pfeil aus der Schulter zu ziehen.“ Der Pfeil wurde vermutlich rausgerissen, weil er den Schützen verraten hätte. Vielleicht hatte Ötzi aber auch einen Kumpanen dabei, der ihn einfach nur retten wollte.
1
5
10
6
Michel, Kai: Sein Größter Fall. In: Die Zeit vom 6. September 2007, S. 42.
Frank Lauenburg: Leben in der Steinzeit
© Persen Verlag
22
Abschließende Bündelung
des Stationenlernens
Material 1
Frank Lauenburg: Leben in der Steinzeit
© Persen Verlag
Erklären
ären
Zeichnen
Zeichnen
nen
Erklären
Leben in der Steinzeit: Ein Wiederholungsspiel
23
Abschließende Bündelung
des Stationenlernens
Material 2
Leben in der Steinzeit: Ein Wiederholungsspiel
Rekonstruktion
Altsteinzeit
Jungsteinzeit
nzei
Eisenzeit
Steinzeit
Jäg
ger
Jäger
Sammler
au
Ackerbau
m festen Wo
an einem
Wohnort
lebend
lebend
hne fest
en Woh
ohne
festen
Wohnort
ebend/um
lebend/umherziehend
Viehzucht
Mammut
Ze
elt
Zelt
Fellbeutel
E
Elfenbeinschnitzerei
Neolithische Revolution
Höhlenmalerei
Werkzeuge
Geschichtsquelle
Frank Lauenburg: Leben in der Steinzeit
© Persen Verlag
24
Lösung
Station 2
Das Mammut: Einen Lückentext ausfüllen
1
Die Historiker bezeichnen die Zeit zwischen 40 000 und 10 000 v. Chr. als
Altsteinzeit
. Das vielleicht interessanteste Tier der Altsteinzeit ist aus
Mammut
heutiger Sicht das
. Noch vor 10 000 Jahren haben die letzten
Exemplare in Sibirien (heute Russland) gelebt, bevor sie endgültig
5
ausgestorben
sind. Wenn man sich intensiver mit dem Mammut beschäftigt, erfährt man auch ganz viel über
das Leben der Mammutjäger – also den Menschen der Altsteinzeit.
4m
Ein Mammut konnte etwa
Die äußere Speckschicht betrug oft
struppigem Haar
10
Stoßzähne
groß werden und wog
10 cm
4 Ton
Tonnen
.
ch ein du
, darüber befand sich
dunkles Fell mit
mplaren ware
. Bei ausgewachsenen Exemplaren
waren die
3 m lang und wogen jeweils 200
00 kg. Mam
Mammuts
muts lebte
lebten in den kalten
ähr
er Eiszeite
n auch im h
Gebieten Nord- und Nordosteuropas, während
der
Eiszeiten
heutigen Mitteleuropa.
n den Sommerommer- und Winte
erzogen
Da die Mammutherden ständig zwischen
Winterweiden hin- und herzogen,
legten sie jährlich bis zu
00 kkm
3 000
zurück. E
usste fast un
nunterEin Mammut musste
ununter-
lten. Im Magen eines gut erhaltenen
ltenen Mamm
tbrochen fressen, um sich am Leben zu erha
erhalten.
Mammut15
fundes in Sibirien hat man 15 k
kg
g Moose und Jungtriebe von Bäu
Bäumen
n gefun
gefunden.
en. Ungeklä
Ungeklärt ist
s Aussterbens: V
e Ja
eien w
egen der E
rwär
der Grund ihres
Viele
Jahre glaubte man, sie seien
wegen
Erwärmung
des
nde der letzten Eiszeit ausgestorben. Heute geht
ht man
ma eher d
Klimas gegen E
Ende
davon aus, dass
sie Opfer
pfer der
mo
modernen Menschen
wurden,
w
de
en Z
deren
Zahl immer mehr zunahm.
Als ja
gende Nom
ie hin
en Herden he
rgezog sein und die Tiere regeljagende
Nomaden könnten sie
hinter den
hergezogen
20
recht a
ausgerottet haben.
Stoßzähne: Baumaterial,
Elfenbeinschnitzereien, Reibbrett,
Stechwaffen, Wurfwaffen
Fell: Fe
Fellbeutel,
beutel, Kle
Kleidung,
Lederriemen,
derriemen Schuhe, Zelte
Sehnen: Nähgarn, Schnüre
Mageninhalt: Gemüse
Magen, Darm: Behälter
Frank Lauenburg: Leben in der Steinzeit
© Persen Verlag
25
Station 3
Lösung
Die Neolithische Revolution: Einen Steckbrief erstellen
Zeitpunkt:
Zwischen 10 000 und 4 000 v. Chr.
Merkmale:
Menschen lebten schrittweise sesshaft (an einem festen Ort),
betrieben Ackerbau und Viehzucht
Ursachen:
Ende der letzten Eiszeit (vor ca. 12 000 Jahren),
Aussterben des Mammuts,
Entstehen neuer Pflanzen und höherer Wälder
ler und kannte
nte s
Rolle der Frau: Die Frau war während der Altsteinzeit Sammlerin
sich daher
ar giftig? Was
W war gen
vermutlich gut mit Pflanzen aus (Was war
genießbar?
Wann konnte die „Ernte“ erfolgen?
? Etc
Etc.),
war vermutlich wichtige
Ursache
Sesshaftwerdung
ge U
he zur Sess
haftwerdun des Menschen
en
Sonstiges:
ertigkeit, z. B.: He
Entwicklung der Kunstfertigkeit,
Herstellung von Keramiken,
Abbildungen von Frauen als Fr
Fruchtbarkeitsgöttinnen
chtb
Station
ation 5
Lösung
Was
as uns
u eine
i Ausgrabung alles sagen
sag n kann: Einen
Ein Zeitungsartikel schreiben
Fu
Fund
Siedlungsplatz an e
einer
ner
Quellbachmündung
ung
Errichtung
ng der Siedlung
auf einem Plateau
Lagerplatz
wurde über
rplatz wu
längere
Zeit lang genutzt
re Ze
Vermutlich zentrales
Basislager
Einfache Wohnbauten
(3 bis 4 m Durchmesser)
Feuerstellen vor den
Eingängen
Unterschiedliche
Werksstellen
Frank Lauenburg: Leben in der Steinzeit
© Persen Verlag
Schlussfolgerung
sfolgerung
idealer Sied
Siedlungsplatz, da die Menschen hier freien Zugang
zum lebenswichtigen Wasser hatten
bot gute Geländeübersicht
R Schutz vor wilden Tieren
R Anziehungspunkt für Tiere (für die Jagd)
Menschen hielten sich über längere Zeit an einem Siedlungspunkt
auf
Menschen nutzen bestimmte Fläche zum Jagen (vermutlich
Tagesentfernung) und verwendeten zentrale Orte als Basislager
Menschen errichteten sich Häuser (Gruppen)
Menschen nutzten Feuer
R außerhalb ihrer Häuser
Menschen nutzen Arbeitsteilung
R bestimmte Menschen führten bestimmte Arbeiten aus
R nutzen hierfür jeweils unterschiedliche Plätze
26
Bildnachweise
Bildnachweise
Titelillustration
Mele Brink
3. Stationenlernen: Leben in der Steinzeit
Steinzeitalter, Gemälde von Viktor M. Vasnetov,
commons.wikimedia.org/wiki/File:Каменный_век_
(1).jpg
Siedlungen Alt- und Jungsteinzeit © LOB + KOELLE
GbR GRAF!K-DES!GN
Mammut © National Parks Service, commons.
wikimedia.org/wiki/File:Mammouth.png
Angelhaken aus der Steinzeit, Archäologisches
Landesmuseum Brandenburg/Abteilung Steinzeit:
Mesolithische Angelhaken © Wolfgang Sauber
(CC BY-SA 4.0), commons.wikimedia.org/wiki/
File:ALB_-_Mesolithische_Angelhaken.jpg?
uselang=de
Weibliche Leichenfunde/Rekonstruktion © Rama,
s
Wikimedia Commons, Cc-by-sa-2.0-fr, commons.
wikimedia.org/wiki/File:Burrial_IMG_1873.JPG?
uselang=de
üngeres MesoliEberfigur, Bernstein (Nachbildung). Jüngeres
um für V
or- und Frühthikum. 6.–5. Jt. v. Chr., Museum
Vormer Schütze (CC
CC BY-SA
geschichte, Berlin © Einsamer
media.org/wiki/File: seu
2.5), commons.wikimedia.org/wiki/File:Museum_
geschichte_Berlin_0
für_Vor-_und_Frühgeschichte_Berlin_058.jpg?
uselang=de
öhlenmale i bei Chauve
Höhlenmalerei
Chauvet © Tho
Thomas T. (CC BY-SA
comm
mons.wikimed
auv
2.0), commons.wikimedia.org/wiki/File:Chauvet’s_
cave_horses.jpg?use
cave_horses.jpg?uselang=de
Frank Lauenburg: Leben in der Steinzeit
© Persen Verlag
Nachbau Steinzeitdorf Kussow, Gemeinde Damshagen, Deutschland © Rauenstein (CC BY-SA 1.0),
commons.wikimedia.org/wiki/File:Kussow,_
Steinzeitdorf.jpg
Steinzeitliches Beil © PHGCOM (CC BY-SA 3.0),
commons.wikimedia.org/wiki/File:Neolithic_
cultivation_tool_reconstitution_Bali.jpg
Öllampe, © Sémhur (CC BY-SA 4.0), commons.
wikimedia.org/wiki/File:Lampe_a_graisse_-_
Lascaux.jpg
gypten (CC BY 4.0),
Messer aus Feuerstein, Ägypten
/indexp
© wellcomeimages.org/indexplus/obf_images/e7/
77fd060ec5e
d3/b90aeaae15d1e77fd060ec5e9b0e.jpg,
a.org/wiki/File
commons.wikimedia.org/wiki/File:Flint_knife,_
000-401_BCE_Wellcome
Egypt,_1000-401_BCE_Wellcome_L0058416.
ang=de
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austkeil © DocteurCosmos
octeurCosm (CC BY 3.0), commons.
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Faustkeil
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wikimedia.org/wiki/File:Biface_(France).jpg?
uselang=d
uselang=de
Steinaxt © T
A 3.0), commo
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Steinaxt
Tyssil (CC BY-SA
commons.
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wikimedia.org/wiki/File:Flint_Axe,_Wisbech_
g=de
Museum.JPG?uselang=de
nocice olen (Nachze
Trichterbecherr aus Bronocice/Polen
(Nachzeichnung)
e.wik edia.o wik
ki/Tric
© Ulamm, de
de.wikipedia.org/wiki/Trichterbecher/med a/File: ronocice_d
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hl, Nachbau
Nachb u aus Lejre
j (Dänemark)
Webstuhl,
J E. Walkow
z (CC BY-SA 3.0), commons.
© J.
Walkowitz
wikimedia.org/w
wikimedia.org/wiki/File:WalWebs.jpg
28
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