gehört gelesen winter 2015-2016 - Südwestdeutsche Philharmonie

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gehört gelesen winter 2015-2016 - Südwestdeutsche Philharmonie
winter 2015-2016
Das Magazin der
Südwestdeutschen Philharmonie
konstanz – gehört gelesen
Wolfgang
am See
Im neuen Konzertsaal in St. Christoph am Arlberg:
Konzerte, Kabarett, Lesungen, Symposien
Bachwoche 07. – 13.12. 2015
07. & 09.12.2015 Moye Kolodin
09.12.2015
Peter Clemente
11.12. 2015
Claire Huangci
Weihnachten und Silvester
23.12.2015 Soirée „Christmas Jazz“
Peter Vogel
02.01.2016 Silvester Kabarett
Florian Adamski –
Dinner for One
Vorschau 2016 Auswahl
11.01. – 15.01.2016
Szymanowski-Quartett
08. – 12.02.2016
AMAR Quartett and friends
22.03.2016
Rudolf Buchbinder
27.03.2016
Daniel Ottensamer
Kultur-Kurzurlaub
arlberg1800 RESORT
Kennenlern-Paket:
5-Sterne Kurzurlaub
2 Übernachtungen,
Gourmet Halbpension
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fischmarktzwei
TAKT | winter 2015-2016
Freiheit schöner
Götterfunken
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
der Artikel Der Himmel über Paris auf Seite 8 war kaum
geschrieben, da erschütterten uns die schrecklichen
Ereignisse in der französischen Hauptstadt. Wieder einmal
relativierte sich binnen weniger Stunden alles, was zuvor
unseren Alltag bestimmt hat. Die Anschläge trafen Menschen
ohne Ansehen ihrer Hautfarbe, ihrer Religion oder ihres
Geschlechtes. Die Trennlinie zwischen denen, die da sinnlos
morden und uns, die da fassungslos stehen, ist nicht
der Islam und das Christentum. Die Trennlinien sind die
Meinungs-, Religions- und Pressefreiheit. Mit dieser Freiheit
können diese radikalen Menschen nicht umgehen.
Im Dezember 1989, kurz nach dem Mauerfall, änderte
Leonard Bernstein für zwei Festkonzerte in Berlin-Ost und
-West kurzerhand den Text von Beethovens 9. Symphonie.
Statt »Freude« wurde »Freiheit schöner Götterfunken«
gesungen. Das war sicher auch ein etwas theatralischer Akt.
Man kann es aber auch als ein Symbol vor dem Hintergrund
dieser wunderbaren Ereignisse sehen.
3
EDITORIAL
von rouven schöll
Eins ist aber zumindest klar: Beethovens Meisterwerk
wäre heute so nicht existent, hätte es nicht die Epoche der
Aufklärung gegeben. Die an die absolutistischen Höfe und
an die Kirchen gebundene Musik löst sich und neue Formen,
beispielsweise der Instrumentalmusik, entstehen.
So will ich heute einmal theatralisch sein und summe
»Freiheit schöner Götterfunken« vor mich hin. Ich hoffe,
dass wir alle standhaft bleiben und unsere Grundwerte nicht
verraten.
Ich wünsche Ihnen eine friedliche Adventszeit,
viel Freude mit unserer Musik und alles Gute für die
kommende Zeit!
Ihr
4
inhaltsverzeichnis
Konzerte
  7Romatisches Intermezzo Kammerkonzert
  9Concerto Noël Allemand Inselkonzert
12Im Fluss Philharmonisches Konzert
18Neujahrskonzert Sonderkonzert
22Cinéma Sonderkonzert
25 Die verhexte Musik Familienkonzert
30Wolfgang Am See I Wiener Klassik
31Wolfgang Am See II Wiener Klassik
32Wolfgang Am See III Wiener Klassik
37Phasnachtskonzert Sonderkonzert
40Im Anfang Philharmonisches Konzert
47A Circus Symphony Familienkonzert
48Récréations FrançAise Sonderkonzert
Wissen
26ENTDECKE DIE MUSIK Seite für Kinder
39MUSIPEDIA Klassische Musik oder Musik der Klassik?
50Vorverkaufsstellen/impressum
51PROGRAMMÜBERBLICK Dezember bis Februar
TAKT | winter 2015-2016
Auf einen
Blick
Titelthema
29 Das Leichte ist besonders schwierig von Beat Fehlmann
33Was macht das Genie Mozarts aus?
Fischmarktzwei
3 freiheit schöner götterfunken
5Entspannen mit allen Sinnen Musik in der Therme Konstanz
8 Der Himmel über Paris
10 thermomix in der Gourmetküche?
16das Cockpit des Intendanten Philharmonie in Zahlen
19 grusswort des oberbürgermeister uli burchardt
20 gesundheitstage bei der Philharmonie
28ES IST ZEIT FÜR DEN RUHESTAND Spendenbarometer
35Völlig losgelöst Rückblick
36Toleranz hilft nicht! Kolumne von Tobias Bücklein
38Fähigkeiten zur Teleportation Kurz vorgestellt
45Kurz berichtet
Entfliehen Sie dem Alltag nicht, entschweben Sie ihm!
Vom Säntisgipfel reicht der Blick über sechs Länder. Genauso grenzenlos wie die Aussicht sind auch die Möglichkeiten,
die Säntis und Schwägalp bieten. Hier erwarten Sie bei jedem Wetter echte Erlebnisse fernab dem Alltag.
Der Säntis auf einen Blick
■ 2502 m ü. M.
■ Panorama-Rundsicht über 6 Länder
■ Zwei Panorama-Restaurants
■ Grosse Aussichtsterrassen
■ Mineralien-Ausstellung «Gwönderfitzig»
■ Appenzeller Wesenswege mit «Appenzeller Streichmusik,
Witz und Volksweisheiten»
Täglich Preishits auf dem Säntis
Säntis-Zmorge: Frühstücksbuffet inkl. Berg- und Talfahrt
CHF 55.00 EUR 44.40; Kinder 13 – 16 Jahre, Halbtax / GA CHF 47.00
EUR 37.60; Kinder 6 – 12 Jahre CHF 37.00 EUR 29.60
Säntis-Zmittag: Suppe, Appenzeller Kalbsgeschnetzeltes an Champignon-Rahmsauce, mit Mostbröckli und Apfelstücken, Spätzli und
Gemüse inkl. Berg- und Talfahrt Erwachsene ab 16 Jahren CHF 60.00
EUR 57.15; Kinder ab 6 Jahren, Halbtax / GA CHF 52.00 EUR 49.50
Preis- und Kursänderungen vorbehalten.
Aktuelle Veranstaltungen
■ Unsere Vollmondfahrten. Zum Heulen schön! Abendfahrt
mit Buffet und Musik an jedem Vollmondabend. Bergfahrten von
18 Uhr bis 19.30 Uhr. Termine auf www.saentisbahn.ch
■ Appenzeller Weihnachtskonzert: 5. Dezember 2015 mit der
Original Streichmusik Geschwister Küng und dem Jodlerduett
Armin Dörig und David Stricker
Säntis-Schwebebahn, Hotel, Gastronomie, Events, CH-9107 Schwägalp, T +41 71 365 65 65, [email protected], www.saentisbahn.ch
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fischmarktzwei
TAKT | winter 2015-2016
Entspannen mit allen Sinnen
Musik in der Bodensee-Therme Konstanz
Direkt am Ufer des Bodensees in die sanft ansteigende
Landschaft gebettet, lädt die Bodensee-Therme Konstanz mit
weiträumigem Thermal- und Saunabereich zu erholsamen
Stunden ein. An zwei Adventssamstagen verspricht ein
besonderes Angebot Entspannung für alle Sinne:
Die Philharmonie Konstanz versüßt am 5. und 19. Dezember,
jeweils um 19 Uhr und um 20 Uhr, den Besuch im Thermalbad
der Bodensee-Therme Konstanz.
Während sich die Gäste vom warmen Thermalwasser
umspülen lassen, lauschen sie den Klängen der Musiker.
Musik aus vier Jahrhunderten erfüllt die große Badehalle,
wenn das Circolo-Quartett am 5. Dezember spielt.
Am 19. Dezember hören die Besucher einem Duo mit
Schlagzeug und Fagott zu.
Die Bodensee-Therme Konstanz bietet ihren Besuchern mehr
als Wasser: Im groß angelegten Thermalbecken entspannt
man auf Sprudelliegen oder lässt sich von unterschiedlich
positionierten Düsen sanft massieren. Der 36 Grad warme
Quelltopf heizt den Gästen richtig ein. Ein besonderes
Erlebnis ist ein Bad mit Blick auf den See im großen
Außenbecken. In der kalten Jahreszeit tut ein Besuch in
der großzügigen Sauna-Welt besonders gut. Verschiedene
Saunen (100 Grad, 95 Grad und 85 Grad) warten auf die
Gäste. Wer sanftere Temperaturen bevorzugt, ist im neuen
Sanarium und Dampfbad richtig. Zwischen den Saunagängen
erfrischen sich die Gäste im Tauchbecken, ruhen sich in
einem der großzügigen Ruheräume aus oder genießen ein
Sonnenbad auf dem Panoramadeck.
Weitere Informationen zur Bodensee-Therme Konstanz
unter www.therme-konstanz.de
Täglich von 9 bis 22 Uhr
Sauna ab 10 Uhr
Dienstags Damensauna
Montag – Freitag (außer feiertags)
Wassergymnastik um 11, 15 und 19 Uhr
… Zeit für mich
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KONSTANZ FÄHRT ROT.
Nicht nur in die Grundversorgung fließt unsere Energie. Mobilität ist mindestens
genau so wichtig. Sonst geht nichts. Wo man auch hinmöchte – unser Roter Arnold
fährt quer durch Konstanz und darüber hinaus. Dabei legt er auf 15 Linien pro Jahr
knapp drei Millionen Kilometer zurück. Wenn‘s also um Konstanz geht, fährt man
mit Rot garantiert besser.
Mehr Konstanz im Leben. Ihre Stadtwerke.
kammerkonzert
TAKT | winter 2015-2016
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Montag, 7. Dezember 2015 | 18 Uhr | Tertianum Konstanz
Karten: 18 Euro · ermäßigt 14 Euro
Romantisches Intermezzo
Paul Juon 1872 – 1940
Trio-Miniaturen
Nr. 3 op. 18
Rêverie Molto adagio
Humoreske Allegro ma non troppo
Elegie Andante cantabile
Danse phantastique Quasi Valse lente
Johannes Brahms 1833 – 1897
Trio a-moll op. 114
Allegro
Adagio
Andantino grazioso
Allegro
Nino Rota 1911 – 1979
Trio (1973)
Allegro
Andante
Allegrissimo
* Pa use *
Antje Stefaniak KLARINETTE
Berenike Derbidge VIOLONCELLO
Iva Navratova KLAVIER
Der russische Brahms
sehnsüchtig
Trio-Kompositionen für Klarinette, Violoncello und Klavier
Die Kombination von Klarinette, Cello und Klavier hat
diverse Komponisten gelockt – in der Romantik, als
warme Klangfarben zunehmend gefragt waren, aber auch
im 20. Jahrhundert, als der Dialog unterschiedlicher
Klangcharaktere in den Fokus der Kammermusik rückte.
Die Klarinette übernimmt dabei quasi die Rolle der Violine
aus dem klassischen Klaviertrio und variiert sie durch die
Gesanglichkeit ihres Tons auf ungemein reizvolle Weise.
Der italienische Komponist Nino Rota komponierte neben
unzähligen Filmpartituren auch Instrumentalmusik, auf die
er nahtlos jene Fantasie und Spielfreude übertrug, die ihn
für den Film so begehrt machten. Rotas Musik bleibt dabei
stets tonal und melodisch, bedient sich jedoch gewitzt der
harmonischen Schärfen des 20. Jahrhunderts.
Paul Juon gilt als Anwärter auf den Titel »Der russische
Brahms«; ebenso gut könnte man ihn aber auch einen
»zweiten Grieg« nennen. Die Elegie aus seinen TrioVariationen op. 18 verrät warum!
In Brahms kammermusikalischem Spätwerk vereinen sich
Klangpoesie und kompositorische Meisterschaft in herrlicher
Weise. Das gilt insbesondere für die Werke mit Klarinette, die
ab 1891, inspiriert durch den lyrischen Ton des Klarinettisten
Richard Mühlfeld, entstanden. Im Klarinettentrio herrschen
leise Töne vor, und Cello wie Klarinette entpuppen sich
als ebenso begabte Zeichner von Charakterbildern wie als
tiefgründige Erzähler. Musik, die insbesondere in ihren
nachdenklichen Momenten den Hörer ganz und gar in den
Kerstin Klaholz
Bann zieht.
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fischmarktzwei
TAKT | winter 2015-2016
Der Himmel über Paris
Schmucker Boxster trifft Philharmonie on Tour
Autointeressierte Musikerkollegen haben es entdeckt: Im vorletzten PorscheMagazin 373 ist der Bericht einer Fahrt eines Paares mit einem Boxster
abgedruckt. Es geht durch die Stadt der Liebe, es geht durch Paris. Vor dem Arc
de Triomphe ist das schmucke rote Auto abgelichtet. Aber was ist das zwischen
dem Triumphbogen und dem Porsche? Genau. Der Bus der Firma Kögel aus
Radolfzell mit Philharmonie-Schriftzug. Mit diesem Doppeldecker begibt sich
unser Orchester gewöhnlich auf Reisen …
Nun ja, ehrlicherweise dachten wir zuerst an eine gute Fotomontage,
denn sinnigerweise heißt das Magazin »Christophorus«. Doch unseren
Chefdirigenten Vassilis Christopoulos haben wir im Juni nach 10 Jahren bei der
Philharmonie in Konstanz verabschiedet. Die online-Ausgabe des Magazins
der Zuffenhausener Autobauer beseitigte dann aber alle Zweifel – alles echt.
Zufälle gibt es … Der Bus ist also schon mal dort, denn 2016 besucht der
Freundeskreis Philharmonie e.V. die französische Hauptstadt.
Das Porsche-Magazin online: www.porsche.com/christophorus
(RS)
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inselkonzert
TAKT | winter 2015-2016
Sonntag, 13. Dezember 2015 | 11.15 Uhr | Festsaal Inselhotel Konstanz
Karten: 18 Euro · ermäßigt 14 Euro
Genießen Sie nach dem Konzert das Inselbuffett
Kombikarte Konzert und Essen: 48 Euro | Kinder wählen à la carte
Veranstaltungsbüro Inselhotel, Telefon: 07531 125-466
Concerto Noël Allemand
Melchior Hofmann 1679 – 1715
Michel Corrette 1707 – 1795
für eine Singstimme, Flöte, Violine und Continuo
für Flöte, zwei Violinen und Basso Continuo
Kleines Magnificat
Georg Philipp Telemann 1681 – 1767
Concerto
Concerto Noël Allemand
Allegro
Adagio
Allegro
für Flöte und Streicher
Adagio
Allegro
Johann Sebastian Bach 1685 – 1750
Arie aus der Kantate BWV 151
»Süsser Trost,
mein Jesus kömmt«
Alessandro Scarlatti 1660 – 1725
Cantata Pastorale per la
nascità di Nostro Signore
Introduzione
Pastorale
Georg Friedrich Händel 1685 – 1759
Gloria
Gloria in excelsis Deo
Et in terra pax
Laudamus te
Iris Anna Deckert Sopran | Karin Dean Violine | Katharina Vogt Violine | Irene Oesterlee viola
Ilija Andrianov Violoncello | Ekkehard Creutzburg Flöte | Thorsten Bleich Theorbe | Markus Utz Orgel
Das weihnachtliche Europa
Das Programm nimmt uns mit auf eine Reise durch das
weihnachtliche Europa in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Leipzig ist schon lange ein musikalisches Zentrum,
bevor Johann Sebastian Bach 1723 dort Thomaskantor
wird. Das Kleine Magnificat konnte erst vor wenigen Jahren
dem Organisten und Musikdirektor an der Neukirche zu
Leipzig, Melchior Hofmann, zugeordnet werden. Bis dahin
wurde es als Anhang 21 im Bachwerkeverzeichnis geführt.
Einige Musikwissenschaftler hielten das Magnificat für ein
Werk Telemanns, der als Vorgänger von Hofmann auch das
Collegium Musicum in Leipzig leitete. Titelgebend für die
Matinee ist das Concerto Noël Allemand von Michel Corrette.
Wichtig sind heute seine Anweisungen für die Spieltechnik
seiner Zeit, in denen er unter anderem den italienischen mit
dem französischen Stil vergleicht. In dem Weihnachtskonzert
erscheint der gleiche Choral, den Bach in der Kantate Süßer
Trost verwendet, als Thema des ersten Satzes.
Von Paris geht die Reise weiter nach Rom, einem der
Hauptwirkungsorte Alessandro Scarlattis. Seine Opern,
Oratorien und Kantaten wurden in ganz Europa begeistert
aufgenommen. Georg Friedrich Händels vierjährige
Studienreise durch Italien führte auch nach Rom, wo »Il
Saxone« auf Alessandro Scarlatti traf. Wahrscheinlich 1706
entstand dort die bis zum Jahre 2001 verschollene Kantate
Gloria.
Ekkehard Creutzburg
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fischmarktzwei
TAKT | winter 2015-2016
Thermomix in der Gourmetküche?
Kochkurs im Hotel Riva
Seit zwei Jahren hat unser Orchester, dank der großzügigen
Unterstützung der Familie Kolb, die Möglichkeit, Gäste im
Hotel Riva unterbringen zu können. Das Haus mit seiner
einmaligen Lage und dem wunderbaren Ambiente verzaubert
und inspiriert unsere Künstler und führt dazu, dass sich
unsere Gäste hier auch außerhalb der Proben und Konzerte
wohlfühlen. Nebst dem Hotelbetrieb verfügt dieses Haus
bekanntlich über eine sehr hochstehende Gastronomie. Im
Rahmen eines Kochkurses beim Küchenchef des Restaurant
Ophelia, Dirk Hoberg, hatte ich die Chance auf einen
intensiven Blick hinter die Kulissen.
In einer kleinen Gruppe begannen wir den Tag um 11 Uhr.
Im Zentrum stand das Thema Wild. So musste erst einmal ein
Rehrücken fachgerecht zerlegt, die Sauce angesetzt und das
Gemüse geröstet werden. Das klingt erst einmal einfach, die
Tatsache, dass dieser Vorgang über fünf Stunden gedauert
hat, macht schon eher deutlich, mit welcher Akribie und
Virtuosität in einer Sternenküche gearbeitet wird. Dabei
hatten wir, unter Anleitung des Chefs, wichtige Geheimnisse
erfahren und gleichzeitig der Küchen-Brigade über die
Schulter schauen können. Als Hobby-Koch mit gewissen
Ambitionen wurde mir aber einmal mehr deutlich, wie weit
unsere Koch-Welten auseinander liegen. Dennoch habe
ich ein paar wichtige Tipps erhalten, welche meine Küche
verbessern werden.
Zusätzlich durfte ich erfahren, wie
unglaublich präzise in der Küche
von Herrn Hoberg gearbeitet wird.
Der Umgang und das Verständnis
für die einzelnen Lebensmittel in
Verbindung mit dem technischen
Know-how sind schon beeindruckend.
Einiges übersteigt dabei deutlich
die Möglichkeiten einer privaten
Küche, vieles ist aber Wissen und
Können gepaart mit Fantasie und
einem guten Geschmackssinn. Eine
Situation die mich immer wieder und
auf ganz unterschiedlichen Ebenen
an unseren Orchesterbetrieb erinnert
hat. Bemerkenswert fand ich aber
auch, dass plötzlich ein Gerät wie
der Thermomix eingesetzt wurde.
Natürlich nicht zum Kochen, aber zum
Verkleinern und weiteren Verarbeitung
eines Pilzmousses hat das profane
Gerät effiziente Dienste geleistet.
Als Hobby-Koch mit gewissen Ambitionen
wurde mir aber einmal mehr deutlich,
wie weit unsere Koch-Welten auseinander liegen.
fischmarktzwei
TAKT | winter 2015-2016
Dirk Hoberg und sein Souschef Philipp Heid
Beim gemeinsamen Abendessen
schließlich haben wir alle mit einem
gewissen Stolz die verschiedenen
Gänge genossen. Dabei haben wir aber
auch für all jene unzähligen kleinen
Köstlichkeiten, die einen Teller im
Ophelia erst komplett machen und
nicht von uns vorbereitet wurden,
eine besondere Aufmerksamkeit
erlangt. Bei jedem Bissen war
uns klar, wie viel Arbeit gerade in
unserem Mund verschwindet. Mit
einer großen Hochachtung und
prägenden Eindrücken haben wir
uns verabschiedet und uns auf den
Heimweg gemacht.
Ein Tag, den ich nicht vergessen werde
und der mich wohl zukünftig bei jeder
privaten Kochaktivität begleiten wird.
Beat Fehlmann
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philharmonisches konzert
TAKT | winter 2015-2016
Fluss
IM
Wolfgang Amadeus Mozart 1756 – 1791
Serenade Nr. 6 D-Dur KV 239 »Serenata notturna«
Marcia. Maestoso
Menuetto – Trio
Rondeau: Allegretto – Adagio – Allegro
Johannes Brahms 1833 – 1897
Violinkonzert D-Dur op. 77
Allegro non troppo
Adagio
Allegro giocoso, ma non troppo vivace
* Pa u se *
Robert Schumann 1810 – 1856
Symphonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 »Rheinische«
Lebhaft
Scherzo: Sehr mäßig
Nicht schnell
Feierlich
Lebhaft
Mit besonderer Unterstützung von:
Kolja Blacher Violine und Leitung
Das Ohr – Hörgeräte & mehr!
philharmonisches konzert
TAKT | winter 2015-2016
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Mittwoch, 16. Dezember 2015 | 20 Uhr | Konzil Konstanz | Abo A
Freitag, 18. Dezember 2015 | 20 Uhr | Konzil Konstanz | Abo B
Sonntag, 20. Dezember 2015 | 18 Uhr | Konzil Konstanz | Abo D
Einführungsvortrag eine Stunde vor Konzertbeginn | Konzertdauer: ca. 110 min.
Karten: 48 ∙ 38 ∙ 28 ∙ 18 Euro | Inklusive kostenlose
-Benutzung zu den Konzerten
Mit dem Schalk im Nacken
gewitzt
»Serenata notturna«
Serenaden, Divertimenti und Notturni bilden den roten Faden
durch Mozarts Schaffen der 1770er Jahre – und all diese Titel
stehen für Werke luftig-leichten, spontan ansprechenden
Charakters. Mozart jedoch nahm die »leichte Muse« nicht
weniger wichtig als große, dramatische Werke. Die heute
übliche Trennung von »ernst« und »unterhaltend« hätte
ihn sicher sehr amüsiert: denn sollte gute Musik nicht stets
beides zugleich sein?
Der eine oder andere
Gassenhauer im Spiel.
Während zu zahlreichen Serenaden der Entstehungsanlass
überliefert ist, liegen die Hintergründe der Serenata notturna
im Dunkeln. Ein in mancher Hinsicht »schräges« Werk ist
sie, bei dessen Komposition im Jahr 1776 dem längst zum
Meister gereiften Mozart der Schalk im Nacken saß. So
verwundert zunächst, dass er auf Bläser verzichtet, aber
Pauken einsetzt. Eine nächtliche
Aufführung unter freiem Himmel, wie
sie damals gang und gäbe war, dürfte
das wesentlich erschwert haben.
Zudem inszeniert Mozart die Serenade
als musikalischen Dialog zwischen
Orchester und Solisten, allerdings
gewitzt und mit patzigen Widerworten
der Soli gegenüber der orchestralen
Gemeinschaft. Und auch sonst scheint
er den klassischen Serenadentyp ein
wenig durch den Kakao zu ziehen:
mit feierlichem Marsch, der sich ohne
Bläser ganz schön abmühen muss,
überraschend gesanglichem Trio,
steifem Menuett und burschikosem
Finale. Gut möglich, dass hier der eine
oder andere Gassenhauer im Spiel ist,
der den Salzburger Zuhörern damals
vertraut in den Ohren klang. Zu gerne
wäre man dabei gewesen!
Kerstin Klaholz
Kolja Blacher studierte an der Juilliard School, New York bei Dorothy DeLay und später bei Sándor Végh in
Salzburg. Er konzertiert weltweit mit großen Orchestern und arbeitete dabei unter anderem mit Kirill Petrenko, Vladimir Jurowski und Mariss Jansons. Sein programmatisches Spektrum umfasst sowohl Werke für Violine solo von Bach
bis Berio, als auch die großen Violinkonzerte des romantischen und klassischen Repertoires, bis hin zu zeitgenössischen Stücken für Violine und Orchester. Als ein neuer Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit haben sich in den
letzten fünf Jahren die sogenannten »Play-Lead« Konzerte intensiv und sehr erfolgreich entwickelt. Hierbei arbeitet er
mit den Orchestermusikern und leitet als Solist vom Pult des Konzertmeisters aus die Aufführungen. Auf die Professur
in Hamburg folgte vor einigen Jahren der Ruf an die Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin, wo Blacher aufgewachsen ist und heute noch lebt. Er war sechs Jahre als Konzertmeister der Berliner Philharmoniker tätig, bis er sich
endgültig für die solistische Laufbahn entschied. Kolja Blacher spielt die sogenannte Tritton-Stradivari aus dem Jahr
1730, die ihm von Frau Kimiko Powers zur Verfügung gestellt wird.
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philharmonisches konzert
TAKT | winter 2015-2016
Zum Verdruss von Sarasate
Violinkonzert
Johannes Brahms Werke für Violine sind in enger Verbindung
mit dem damals führenden Geiger Joseph Joachim
entstanden, der ihm als Freund und Ratgeber zur Seite stand.
Das Violinkonzert wurde am 1. Januar 1879 in Leipzig mit
Joachim als Solist und Brahms am Dirigentenpult zum ersten
Mal aufgeführt. Trotz verschiedener Vorwürfe, es sei zu wenig
geigerisch und zu symphonisch vom Orchester dominiert
– bewusst war Brahms von den Modellen Paganinis oder
Sarasates abgerückt – hat sich das Konzert im Repertoire
aller Geiger etabliert.
Traditionell dreisätzig ist zwar die Form, doch wie Brahms
diese ausfüllt, ist neu und kühn. Die Solovioline ist fein
mit dem Orchester verwoben, wirkt wie der Primus inter
pares bald führend, bald begleitend. Ihrem ersten Einsatz
geht ein ruhiges Thema in den tiefen Streichern und
Bläsern voraus, das sich verdichtet, Raum gewinnt und
wieder kammermusikalisch zurückgeführt wird. Erst in das
kontrastierende zweite Thema mit seinen schroff punktierten
Sechzehnteln setzt die Violine ein, als Reaktion auf den
bisherigen Verlauf des Satzes und diesen folgerichtig
beantwortend.
Es sei zu wenig geigerisch
und zu symphonisch
vom Orchester dominiert.
kernig
Schon hier wird, so Reinhard Schulz,
Brahms Kompositionsidee deutlich:
»durch variative Arbeit mit dem
aufgestellten thematischen Material
eine Verbindung zwischen den
einzelnen Abschnitten zu schaffen.«
Die Verbindung von Solo und Orchester
entwickelt sich organisch und gelöst
stimmig. Auch im langsamen Satz
lässt Brahms – sehr zum Verdruss von
Sarasate – zuerst die Oboe singen,
bevor die Violine das Thema aufnimmt
und in zarten Figurationen weiter
trägt. In melodisch und rhythmisch
ausgefeilten Bögen hat aber dann der
unendliche Melodienfluss der Violine
das erste Wort, getragen vom ungemein
farbenreichen romantischen Orchester
und wandernd in fernere, dunkle
Bereiche der Harmonik. Das Finale
erinnert, wie auch manche andere
Sätze von Brahms, an ungarische
Folklore, ohne dabei konkrete Vorbilder
zu zitieren. Kraftvoll und kernig wird
das rhythmisch prägnante Thema
des Ritornells mit Doppelgriffen in
der Violine eingeführt, verwandelt
sich, wird im Zusammenspiel mit dem
Orchester entwickelt, doch lyrische
Inseln im großen Ganzen dieses
Rondos bringen auch immer wieder
Momente der Entspannung, bevor die
Violine das Geschehen neu anfacht.
Archiv
TAKT | winter 2015-2016
philharmonisches konzert
15
Ideal einer modernen Symphonie
»Die Rheinische«
Schumanns kompositorisches Schaffen war zunächst
ganz auf Klaviermusik und Liedkomposition ausgerichtet.
Erst 1841 wandte er sich »der höchsten Gattung der
Instrumentalmusik, der Symphonie«, zu, wenn man seine
Zwickauer Jugendsymphonie in g-Moll, die 1832 entstanden
und unvollendet geblieben war, außer Betracht lässt. Er
hatte sich allerdings schon Jahre hindurch in Aufsätzen für
die »Neue Zeitschrift für Musik« mit den zeitgenössischen
Symphonien theoretisch auseinandergesetzt und durch
deren kritische Betrachtung zu einem eigenen Standpunkt
gefunden. Auch ihm schien zunächst nach Beethovens
Neunter Symphonie keine Weiterführung dieser Gattung
mehr möglich; doch mit Berlioz »Phantastischer Symphonie«
sah er eine neue Entwicklung der Programmmusik sich
abzeichnen, und in Schuberts großer C-Dur-Symphonie,
die er 1839 in Schuberts Nachlass entdeckt hatte, erkannte
Schumann schließlich das »Ideal einer modernen Symphonie
in neuer Norm«. Dass eine so eigenständige Symphonie nach
Beethoven möglich war, gab ihm den Mut, sich nun auch
selbst dieser Großform zuzuwenden.
In nur vier Tagen im Januar des Jahres 1841 entwarf er
seine erste Symphonie in B-Dur op. 38, die sogenannte
»Frühlingssymphonie«. Auch der erste Entwurf der d-MollSymphonie stammt aus diesem Jahr, obgleich sie ihre
endgültige Fassung erst zehn Jahre später erhielt und
deshalb als seine vierte Symphonie gezählt wird. Vier Jahre
später, im Dezember 1845, skizzierte er in wenigen Tagen
seine C-Dur-Symphonie, die als seine zweite bezeichnet wird.
Seine dritte Symphonie in Es-Dur, die eigentlich seine letzte
ist, verdankt ihre Entstehung nicht zuletzt dem Umstand,
dass Schumann im Jahr 1850 zum Städtischen Musikdirektor
in Düsseldorf berufen wurde – in eine ehrenvolle
Position, wie er sie sich schon lange gewünscht hatte. Die
Hochstimmung, in die ihn der Wechsel von Dresden an den
Rhein versetzte, gab ihm neue schöpferische Impulse; es
entstanden in rascher Folge das Cellokonzert op. 129 im
Oktober 1850 und die sogenannte »Rheinische« Symphonie
op. 97. Innerhalb nur eines Monats vom 2. November bis
9. Dezember 1850 wurde die umfangreiche Komposition
fertiggestellt und am 6. Februar 1851 unter Schumanns
eigener Leitung in Düsseldorf uraufgeführt. Dank ihrem
vorwiegend heiteren, beschwingten Charakter hatte sie
bald viel Erfolg in den Konzertsälen, unter anderem auch bei
einer Konzertreise Schumanns nach Holland im Jahr 1854.
Die Bezeichnung »Rheinische Symphonie« deutet nicht
nur auf den Ort der Entstehung hin, sondern bezieht auch
das mit ein, was man unter typisch rheinischer Lebensart,
unter rheinischem Frohsinn versteht, etwa im Hinblick auf
die beiden temperamentvollen Ecksätze der Symphonie.
Der feierliche vierte Satz soll unter dem Eindruck des
Zeremoniells der Ernennung des Kölner Erzbischofs Geißler
zum Kardinal im Kölner Dom im November 1850 entstanden
sein. Er sollte ursprünglich die Überschrift »Im Charakter
der Begleitung einer feierlichen Zeremonie« erhalten, wovon
die Bezeichnung »Feierlich« übrig blieb; möglich, dass
Schumann eine zu eindeutige programmatische Deutung
verhindern wollte. In diesem eigentlich überzähligen, die
Symphonie hat fünf Sätze, langsamen Satz in Es-Moll werden
zwei Themen kontrapunktisch verarbeitet, wobei formal
improvisatorische Freiheit herrscht. Feierliche Akzente
setzen die Bläser, besonders die drei Posaunen, die das
Instrumentarium hier bereichern. Im Gegensatz dazu ist der
vorausgehende dritte Satz »Nicht schnell«, As-Dur ohne
Trompeten und Posaunen besetzt und vermittelt mit seinen
vorwiegend sanglichen Themen eine intime, verinnerlichte
Stimmung. Im zweiten Satz Scherzo, »sehr mäßig«, C-Dur,
tritt das volkstümliche Element mit einem ländlerartigen
Hauptthema hervor, gefolgt von einem Moll-Trio, in dem
die Bläser über dem Orgelpunkt C eine weiche Melodie
intonieren. In den beiden lebhaften Ecksätzen in Es-Dur,
die der Sonatensatzform folgen, dominieren die freudigen
Themen und führen jeweils in der Coda der Sätze zu
mitreißenden Höhepunkten.
Archiv
feierlich
Zunächst schien nach Beethovens Neunter
keine Weiterführung der Gattung mehr möglich.
16
fischmarktzwei
TAKT | winter 2015-2016
Die Philharmonie in Zahlen
Die Partitur des Controllers ist das Cockpit des Intendanten
PERSONALAUFWENDUNGEN IM ANSATZVERGLEICH
Ausgaben r
ua
Jan
rz
mä
i
ma
Ansatz
i
er
jul
temb
sep
Langenscheidt übersetzt englisch
»to control« an erster Stelle mit
»steuern«. Controlling ist also ein
Steuerungsinstrument – es hilft, die
richtigen Unternehmensentscheidungen
zu treffen. Die Entscheidungen trifft der
Intendant. Haben diese wirtschaftliche
Auswirkungen, informiert sich Beat
Fehlmann oft in Statistiken. Freilich müssen
diese eine größere Aussagekraft besitzen
als manch kuriose Fußballstatistik, die
jede Woche von den Kommentatoren der
Bundesliga runtergebetet wird.
Hier ein Auszug des Philharmonie-Dashboards bis zum
31.10.2015. Bei ca. 78 % unserer Gesamtausgaben handelt
es sich um Personalaufwendungen. Im Vergleich zum Plan
ist alles im »grünen Bereich«.
DER ORIENT
wird Sie Verzaubern.
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Mögliche Route:
Dubai – Khasab/Oman – Abu Dhabi – Manama/Bahrain – Dubai
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Angebot und Markengetränke in Premium-Qualität, sowie Zutritt zum Bereich SPA & Sport, Kinderbetreuung,
Entertainment und Trinkgelder. I ** Flex-Preis (limitiertes Kontingent) p. P. bei 2er-Belegung einer Innenkabine
ab/bis Dubai. Bei inkludierter Flugleistung: Flug nach Verfügbarkeit mit allen Abgaben und Zuschlägen, auch
zur Luftverkehrssteuer, Transfers und „Zug zum Flug“. Dieser ist für die DB innerhalb Deutschlands ohne
Aufpreis erhältlich.
TAKT | winter 2015-2016
fischmarktzwei
17
taktzahl winter
Welche Schlüsse soll man schon ziehen, wenn man
weiß, dass zur Winterpause 2014 | 2015 der FC Bayern
189 erfolgreiche Dribblings zu verbuchen hatte?
Bei der Philharmonie werden jeden Monat wesentliche
Zahlenreihen zur Veranschaulichung und besseren
Lesbarkeit in Grafiken abgebildet. Versehen sind
diese mit einer simplen Ampel. Das System zeigt, ob
alles im »grünen Bereich« ist, ob Vorsicht geboten
ist, weil Gelb leuchtet, oder ob etwas nicht nach Plan
läuft. Dann steht die Ampel auf Rot.
Eine solche Visualisierung wesentlicher Informationen
nennt man in der Betriebswirtschaft Dashboard oder
(rS)
Management Cockpit. 2719
verkaufte Abonnements in der Saison 2015 | 2016.
Im Vergleich zur Vorsaison wurden 196 Abos mehr verkauft
und damit der Spitzenwert der Orchestergeschichte
erfolgreich gefestigt. Eine kürzlich durchgeführte Studie
zeigt, dass im Verhältnis der Anzahl der Abonnements
zu der Einwohnerzahl die Südwestdeutsche Philharmonie
bundesweit in der ersten Liga spielt
und deutscher Vizemeister ist.
19.12.2015 | 19.00 | KONSTANZ | KONZIL
Wiener Sängerknaben
WEIHNACHTSKONZERT
TICKETS: TOURIST-INFOMATION KONSTANZ SOWIE AN ALLEN BEK. VVK UND UNTER WWW.EVENTIM.DE
18
sonderkonzert
TAKT | winter 2015-2016
Dienstag, 5. Januar 2016 | 20 Uhr | Konzil Konstanz
Donnerstag, 7. Januar 2016 | 20 Uhr | Milchwerk Radolfzell | Abo Radolfzell
Einführungsvortrag eine Stunde vor Konzertbeginn | Konzertdauer: ca. 120 min.
Karten: Konzil 54 · 43 · 31 · 20 Euro | Milchwerk 24 · 21 · 18 Euro
Weitere Konzerte: Freitag, 1. Januar 2016 | 19 Uhr | Graf-Burchard-Halle Frickingen
Mittwoch, 6. Januar 2016 | 20 Uhr | Graf-Zeppelin-Haus Friedrichshafen
Samstag, 9. Januar 2016 | 20 Uhr | Stadthalle Singen
NeujahrsKONZERT
Johann Strauß Sohn 1825 – 1899
Ouvertüre zu der Operette
Die Fledermaus
Burschenwanderung op. 389
Franz Lehár 1870 – 1948
Auszüge aus der Operette
Die Lustige Witwe
Introduktion zum 2. Akt
Vilja-Lied
Da geh’ ich zum Maxim
Lippen schweigen
Weibermarsch
Johann Strauß Sohn
Geschichten aus dem
Wienerwald op. 325
Emmerich Kálmán 1882 – 1953
Auszüge aus der Operette
Die Csárdásfürstin
Heia, in den Bergen
Tanzen möchte ich
Johann Strauß Vater 1804 – 1849
Bauern-Polka op. 276
Im Krapfenwaldl op. 336 Polka
Albert Lortzing 1801 – 1851
Auszug aus der Oper
Der Wildschütz
Seht dort den muntern Jäger
Carl Millöcker 1842 – 1899
auszug aus der Operette
Der Bettelstudent
Trinklied
* Pa use *
Männerchor Ermatingen,
Männerchor Harmonie Kreuzlingen,
Männerstimmen des Bach-Chores Konstanz:
Claus Gunter Biegert Einstudierung
Mine Yücel Sopran | Steven Ebel Tenor
Anna Skryleva Dirigentin
Anna Skryleva wurde in Russland geboren.
Sie ist Dirigentin und Pianistin, und lebt und arbeitet seit über 15 Jahren in Deutschland. 2002 und
2003 assistierte sie an der Hochschule für Musik in
Karlsruhe bei Alicja Mounk im Bereich Musiktheater, arbeitete an der Kölner Oper mit Jeffrey Tate
und Markus Stenz und hat 2007 bis 2012 an der
Staatsoper Hamburg unter Leitung von Simone Young an zahlreichen
Opernproduktionen mitgewirkt. 2012 trat sie ihr Amt als stellvertretende
Generalmusikdirektorin und 1. Kapellmeisterin am Landestheater
Schleswig-Holstein an. Mit Beginn der Spielzeit 2013/2014 wurde sie in
der gleichen Position ans Staatstheater Darmstadt engagiert. Die Kulturredaktion des Main Echo hat Anna Skryleva zum »Menschen des Jahres
2013« ernannt. Im März 2014 hat Skryleva die Friedensinitiative »Classic
for Peace« ins Leben gerufen, die sich an Künstler aller Sparten wendet.
Im August 2015 brachten Anna Skryleva und »Classic for Peace« hochbegabte junge MusikerInnen aus der Ukraine und Russland nach Deutschland, die im Rahmen des Internationalen Musikalischen Jugendaustausches 2015 einen multikulturellen Dialog führen.
fischmarktzwei
TAKT | winter 2015-2016
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von oberbürgermeister uli burchardt
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
liebe Musikerinnen und Musiker,
liebe Freunde der Südwestdeutschen Philharmonie,
kein anderes Thema hat uns in diesem Jahr so bewegt wie
die Flüchtlingskrise. Für unsere Stadt bedeutet die starke
Zunahme der Flüchtlinge bei der Versorgung mit Wohnraum
und bei der Integration eine große Herausforderung. Mit
dem Handlungsprogramm Wohnen, das der Gemeinderat
verabschiedet hat, haben wir seit 2012 schon vieles auf den
Weg gebracht, um den Wohnungsmarkt in unserer Stadt
zu entlasten. Durch den Zuzug der Flüchtlinge müssen wir
unsere Anstrengungen aber nochmals erhöhen, denn es ist
mir und dem Gemeinderat ein wichtiges Anliegen, dass in
unserer Stadt die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger
mit Wohnraum genauso wichtig genommen wird wie die
Unterbringung von Flüchtlingen. Für unsere Wohnungspolitik
bedeutet dies, dass wir mehr bauen müssen als wir bisher
geplant haben. Dabei müssen wir auch an die Entwicklung
neuer Gebiete denken. Ich halte dies für eine zutiefst soziale
Aufgabe – unsere Stadt muss genug Platz für jeden haben.
Sie klug weiter zu entwickeln, wird eine der wichtigsten
Aufgaben in den kommenden Monaten sein.
… unsere Stadt muss genug
Platz für jeden haben.
Sie klug weiter zu entwickeln,
wird eine der wichtigsten
Aufgaben in den kommenden
Monaten sein.
Im neuen Jahr warten viele weitere bedeutende und
spannende Aufgaben auf uns. Dazu zählen unter anderem
das Konziljubiläum mit dem Motto »Lebendiges Mittelalter«,
das Projekt »Zukunftsstadt Konstanz«, bei dem wir das
Döbele in einem Bundeswettbewerb als Modellprojekt
für zukunftsfähiges Wohnen entwickeln, die Umsetzung
des neuen Verkehrskonzeptes für den Altstadtring, den
Ausbau der Ganztagesbetreuung für unter Dreijährige,
bei der wir landesweit ganz vorne mit dabei sind, der
Abschluss der Neuorganisation des Stadtmarketings und
die Verabschiedung neuer Regeln für die Bürgerbeteiligung.
Besonders hervorheben möchte ich zwei Projekte: zum
neuen Schuljahr 2016/2017 können wir in Petershausen die
Einweihung der größten Gemeinschaftsschule in BadenWürttemberg feiern. Und im November 2016 öffnet das
Bodenseeforum in der Reichenaustraße seine Pforten und
bietet mit seinen neuen Räumen attraktive Perspektiven für
den Tagungs- und Veranstaltungsbereich – ein Projekt, auf
das unsere Stadt seit Jahrzehnten gewartet hat. Für Freunde
der Philharmonie kann das Baustellenkonzert, das das
Orchester im Bodenseeforum im März gibt, bereits zuvor
interessante Einblicke bieten.
Auch für die Südwestdeutsche Philharmonie ist 2016 ein
spannendes Jahr. Mit der Wahl eines neuen Chefdirigenten
oder einer neuen Chefdirigentin wird eine wichtige
Weichenstellung für die musikalische Entwicklung des
Orchesters getroffen. Wie auch immer die Wahl ausfällt: Ich
freue mich auf die Konzerte der Philharmonie und wünsche
den Gästen wie auch den Musikerinnen und Musikern ein
wunderbares musikalisches Jahr 2016!
Ihr
Uli Burchardt
Oberbürgermeister
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fischmarktzwei
TAKT | winter 2015-2016
Gesundheitstage bei der Philharmonie
Musiker sind Hochleistungssportler
Die Gesundheit stand deshalb zum Beginn der Spielzeit
an zwei Tagen ganz im Zentrum unseres Interesses. Viel
haben wir erfahren über den eigenen Körper, seine Stärken
und Schwächen und zahlreiche Tipps zu Themen wie
Stressbewältigung und Ernährung erhalten. Dies war der
Auftakt zu einem langfristigen Programm mit Maßnahmen,
welche uns nachhaltig stärken und fit für ein gutes Leben
machen sollen.
Karoline Renner, Flötistin der Philharmonie und
Mitglied der Arbeitsgruppe Gesundheit der Deutschen
Orchestervereinigung äußert sich dazu:
»Mit einer Mischung aus Vorfreude und Skepsis erwartete
ich die angekündigten Veranstaltungen zu gesundheitlichen
Schwerpunkten des Berufes als Orchestermusiker – wobei
die Freude bei weitem überwog.
!
lle Geschenkidee
Europäisches KulturForum Mainau e.V. präsentiert:
Eine schwungvo
Mainau Jazzprogramm 2016
Jazz unter Palmen
Finden Sie alle Informationen zu Künstlern,
Terminen und dem neuen „JuP-KONZERT-ABO“
auf www.europaeisches-kulturforum-mainau.com
Informationen & Kartenvorverkauf unter:
Mainau GmbH | Tel. +49 (0) 7531 303-303
[email protected] | www.mainau.de
Online Ticketportal:
www.reservix.de
Stichwort: „Jazz unter Palmen“
Für Konzertbesucher ist ab
17.00 Uhr der Eintritt auf die
Insel Mainau sowie die Auffahrt
bis zum Parkplatz des Restaurants
Schwedenschenke frei.
TAKT | winter 2015-2016
Die Vorträge zu den diversen Themen wie Stress,
Rückenschmerzen und Lebensmanagement waren fachlich
aktuell und konnten in der kurzen dafür zur Verfügung
stehenden Zeit durchaus erste Impulse zur Anwendung im
Berufsalltag bringen.
Ich hoffe, dass dieses in Baden-Württemberg bisher
einmalige Angebot auch in Zukunft sowohl bei uns in
Konstanz, als auch in anderen Orchestern durchgeführt und
weiterentwickelt wird.
Dass sich die SWP die Gesundheitsvorsorge auf Ihre Fahnen
geschrieben hat und sich kontinuierlich und langfristig für
das Wohlbefinden ihrer MitarbeiterInnen einsetzen will,
beseitigte meine anfängliche Skepsis vollends. Dies trägt
sicher zu einer zwischenmenschlich angenehmen und
kreativen Atmosphäre bei, die sich hörbar und spürbar auf
unsere Konzerte auswirkt.«
(BF)
fischmarktzwei
21
22
sonderkonzert
TAKT | winter 2015-2016
Cinéma
Charlie Chaplin 1889 – 1977
City Lights
Stummfilm mit Live-Orchester
Kevin Griffiths Dirigent
Kevin Griffiths ist seit 2011 künstlerischer
Mit besonderer Unterstützung von:
Lotteriefonds Thurgau
Leiter und Chefdirigent des Collegium Musicum
Basel. Er ist Gründer des London Steve Reich
Ensembles, dessen erste CD für CPO (Klassiklabel
von jpc) mit einem Diapason d‘Or ausgezeichnet
wurde. Seine zweite Aufnahme mit dem Ensemble
wurde im September 2011 unter dem Label EMI
Classics veröffentlicht. 2010 gewann Griffiths aus fast 600 Bewerbern
den 2. Preis beim Internationalen Sir Georg Solti Dirigentenwettbewerb
und war für die Saison 2010/11 Stipendiat des Melgaard Young Conductors Scheme beim Orchestra of the Age of Enlightenment. Dabei arbeitete er mit Dirigenten wie Vladimir Jurowski, Trevor Pinnock und Sir
Simon Rattle. Griffiths wirkt als Gastdirigent bei zahlreichen Orchestern,
darunter das Tonhalle Orchester Zürich, die Sinfonieorchester Luzern
und Basel und das Frankfurter Opern- und Museumsorchester.
sonderkonzert
TAKT | winter 2015-2016
23
Samstag, 16. Januar 2016 | 18 Uhr | Dreispitz Kreuzlingen (CH)
Konzertdauer: ca. 90 min.
Karten: 27 ∙ ermäßigt 17 CHF | 24 ∙ ermäßigt 15 Euro
Hinweis: Versehentlich wurden einige Eintrittskarten mit einer falschen Uhrzeit ausgedruckt.
Der Konzertbeginn ist 18 Uhr.
Blühende Liebe
verliebt
In City Lights verliebt sich der Tramp, Chaplins bekannteste
Figur, in ein blindes, armes Blumenmädchen, dem er
vorspiegelt, besonders wohlhabend zu sein. Durch Zufall hält
er einen Millionär von einem Selbstmord ab, der ihn darauf
zu seinem besten Freund macht und finanziell großzügig
beschenkt – allerdings jeweils nur, solange er betrunken
ist. Um dem Mädchen eine Augenoperation in Wien zu
ermöglichen, versucht der Tramp alles Mögliche, um an das
Geld zu kommen – was ihn schlussendlich ins Gefängnis
bringt. Sechs Monate später führt das Blumenmädchen einen
eigenen Laden und wartet sehnlichst auf das Erscheinen
des angeblichen Millionärs, den sie liebt. Der Tramp läuft
nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis zufällig an ihrem
Geschäft vorbei. Das Mädchen erkennt den Tramp zunächst
nicht, behandelt ihn aber trotz seines schäbigen Aussehens
freundlich. Erst als sie seine Hand berührt, erkennt sie den
Geliebten.
Der Film wurde Chaplins größter
Triumph seiner bisherigen Karriere.
Für City Lights produzierte Chaplin
erstmals eine eigene Tonspur. Zur
Zeit der Entstehung des Films, von
1928 bis 1931, hatte sich der Tonfilm
bereits etabliert: Chaplin sträubte sich
jedoch lange gegen die neue Form
des »Sprechfilms«, überzeugt, dass
speziell die Sprache den Untergang
seiner pantomimischen Komik bringen
würde. Mit der Produktion von City
Lights im Stile eines Stummfilms
beging er einen Anachronismus, der
erhebliches Risiko in sich barg. Andere
Filmemacher hatten bereits ohne
Erfolg probiert, weiter Stummfilme
zu drehen, bei Chaplin machte sich
das Risiko hingegen bezahlt: Der Film
wurde Chaplins größter Triumph seiner
bisherigen Karriere.
KULTURFORUM
LUTHERKIRCHE KONSTANZ
BACH
WOCHEN
19. November – 27. Dezember 2015
05. DEZEMBER 2015 | 21.00 UHR
NACHTMUSIK II – BACH MEETS LATIN
12. DEZEMBER 2015 | 21.00 UHR
NACHTMUSIK III – BACH-ABEL-CONCERT
13. Dezember | 16 Uhr
Ursula Cantieni liest aus: „Der Erzesel Gabriel“
Zwischenmusik: Bernd Konrad, Saxophon
WEIHNACHTSORATORIUM
19. Dezember | 17 Uhr - FÜR KINDER
20. Dezember | 17 Uhr - TEIL 1-3
27. Dezember | 17 Uhr - TEIL 4-6
KARTENVORVERKAUF:
BuchKultur Opitz - St. Stephansplatz 45 | Konstanz
Tourist-Information Konstanz - Bahnhofplatz | Konstanz
www.reservix.de
Weitere Informationen finden Sie unter: www.kultur-forum-lutherkirche.de
eduart-konzert
TAKT | winter 2015-2016
25
Sonntag, 17. Januar 2016 | 11 Uhr | Festsaal Inselhotel Konstanz
Karten: Erwachsene 12 ∙ Kinder 6 ∙ Familien 25 Euro
eduart
familienkonzert
Die verhexte Musik
Ein musikalisches Märchen
Mitmachkonzert für Kinder ab 6 Jahren.
Musik von Gisbert Näther. Text von Karl-Hans Möller
Die Geschichte von der »verhexten Musik« entführt die Hörer
nach Klanghausen, der musikalischsten Stadt der Welt.
Dort bereiten die Bewohner das 1000. Stadtjubiläum vor. Doch mitten
in den Festvorbereitungen erscheinen die Hexen Takta Bum, Melodia
Tralala und Terzia Quintana und entführen die Musik: zuerst den
Rhythmus, dann die Melodie und schließlich auch die Akkorde.
Muss das große Fest etwa ausfallen?
Da machen sich drei Helden auf den Weg, um die verhexte Musik zu
suchen – und dabei können sie jede Hilfe gebrauchen, die sie kriegen
können! Ob es wohl gelingt und das Fest doch stattfinden kann?
Felix Strasser Erzähler
Kinderchor Paradies marina Niedel Einstudierung
Hannes Reich Dirigent
Felix Strasser studierte nach einem
Studium der Wirtschaftswissenschaften an der
Universität Essen, an der Pädagogischen Hochschule Weingarten und war zunächst Lehrer,
bevor er 2003 an der Universität der Künste
Berlin Theaterpädagogik studierte. Dort war er
2005 künstlerisch-pädagogischer Mitarbeiter
am Institut für Theaterpädagogik. Strasser arbeitete unter anderem
an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und am Hebbel am
Ufer-HAU. Seit 2006 inszeniert er am Theater Konstanz und wurde
2007 Direktor des jungen theater konstanz. 2010 bis 2014 arbeitete
Strasser als freier Regisseur und Theaterpädagoge. Seit März 2014
lehrt und arbeitet Strasser fest an der Hochschule Konstanz – HTWG
– im Bereich Theaterpädagogik und ist künstlerischer Leiter der
EVENTPRODUKTION – dem Theater der HTWG.
SCHÜLERKONZERT
Ein Konzert für Schweizer Primarschulen
Donnerstag, 14. Januar 2016
9.30 Uhr | Dreispitz Kreuzlingen (CH)
Preis pro Schüler: 7 CHF
Information und Anmeldung:
Lena Jaeger
[email protected]
Telefon +49 7531 900-840
Hannes Reich
geboren in Calw, studierte an der Staatlichen Hochschule für Musik
Trossingen und der Sibelius-Akademie Schulmusik, Violoncello sowie den Masterstudiengang Orchesterleitung in Helsinki. Dirigierunterricht hatte er bei Prof. Manfred Schreier und
Prof. Sebastian Tewinkel. Von 2005 bis 2008
war er Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes und
wurde 2011 in das Dirigentenforum des Deutschen Musikrats
aufgenommen.
Hannes Reich ist Dirigent des Akademischen Orchesters Freiburg und
des Bosch-Sinfonieorchesters und unterrichtet im Rahmen eines
Lehrauftrags an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen
Studierende der Studiengänge Schul- und Kirchenmusik in
Orchesterleitung.
26
wissen
TAKT | winter 2015-2016
Entdecke die
Ein Kanon zum Fest
* LIZENSIERT GISBERT NÄTHER
Die aufmerksamen Leser unter euch
erinnern sich vielleicht noch an eduARTs
lange Zugreise nach Finnland, mit
Umstieg in Singen am Liedbach. Ganz in
der Nähe von Singen befindet sich der
Ort Klanghausen. Am 17. Januar 2016
werden wir um 11 Uhr im Familienkonzert
gemeinsam den 1000sten Geburtstag
von Klanghausen feiern. Der Kinderchor
Paradies und die Südwestdeutsche
Philharmonie haben hierfür extra
einen Kanon einstudiert. Das ist eine
Komposition, bei der alle die gleiche
Festhymne-Kanon*
Melodie singen, aber zu unterschiedlichen
Zeiten beginnen. Ist der erste Sänger oder
die erste Sängerin im dritten Takt bei der
Zahl zwei angekommen, fängt der oder die
nächste an zu singen und so weiter.
Jürgen, unser stellvertretender SoloTrompeter, hat den Kanon extra für euch
eingespielt. Wer also im Konzert mitsingen
möchte, kann sich vorher den Kanon schon
einmal anhören und üben:
www.philharmonie-konstanz.de/
education/hoerbeispiele
1
2
Hört ihr Leu – te, es ist wahr uns- re
Stadt wird tau- send Jahr
3
Tau- send Jah- re Sang und Klang mit Mu- sik ein Le- ben lang
Hexen und Teufelsgeiger
Bei den Festtagsvorbereitungen für die Geburtstagsfeier
von Klanghausen werden drei Hexen erscheinen. Die Hexen
Melodia Tralala, Takta Bum und Terzia Quintana, wollen die
Musik der Bewohner von Klanghausen verhexen. Was dann
passiert wird euch eduART jetzt aber noch nicht verraten. Das
könnt ihr im Konzert erfahren.
Auch in der Geschichte der Musik gab es einige Komponisten
und Musiker, die hexen konnten, zum Beispiel der
italienische Geiger Niccolò Paganini. Nicht umsonst wurde
er als »Teufelsgeiger« oder »Hexenmeister« bezeichnet.
Er konnte die unglaublichsten und verrücktesten
Kunststückchen auf seiner Geige aufführen. In einer
atemberaubenden Geschwindigkeit ließ er seinen Bogen
über die Saiten springen oder zupfte mit der linken Hand
die Saiten, während er gleichzeitig rechts mit dem Bogen
dazu strich. In einem Konzert soll dem Hexenmeister einmal
eine Saite kaputt gegangen sein, woraufhin er einfach
auf drei Saiten weiter spielte. Es waren aber nicht nur die
Kunststücke, mit denen er sein Publikum verhexte, sondern
auch sein unheimliches Aussehen und sein merkwürdiges
Verhalten. Paganini war groß und sehr dünn. Er hatte ein
schmales Gesicht und dunkel blitzende Augen, die von einer
schwarzen langen Mähne umrahmt wurden. Der Teufelsgeiger
mochte kein Licht, weshalb er immer auf Konzertreisen in
verdunkelten Kutschen fuhr. eduART könnte euch noch viele
spannende Geschichten von Paganini erzählen, nur leider
muss er zu einer Probe ins Konzerthaus.
k
u
i
s
M
wissen
TAKT | winter 2015-2016
Im Labyrinth
27
eduART hatte eine Probe im Konzerthaus und findet den Ausgang nicht, es ist wie verhext.
Kannst du ihm helfen? Suche den Weg und zeichne ihn mit einem Bleistift ein.
Du wirst an unterschiedlichen Instrumenten vorbeikommen. Welche sind es?
Hier kannst du sie hören: www.philharmonie-konstanz.de/education/hoerbeispiele
1
2
4
5
3
2
4
1
3
5
LÖSUNGEN: 1 OBOE 2 KONTRABASS 3 GLOCKENSPIEL 4 HARFE 5 TROMPETE
28
fischmarktzwei
TAKT | winter 2015-2016
ANSCHAFFUNGSWERT
35.000 Euro
Spendenbarometer bei 6.580 Euro
30
Es ist Zeit für den Ruhestand
Nicht immer lässt in der Klassischen
Musik der optische Zustand
Rückschlüsse auf den Wert und die
Qualität eines Instrumentes zu. Nicht
so bei der Celesta – einer Mischung
aus Klavier und Glockenspiel – der
Südwestdeutschen Philharmonie.
Schrammen und Löcher in der äußeren
Hülle sind hier eindeutige Hinweise:
Die Himmlische (vom französischen
céleste) hat ihre besten Tage erlebt und
ist reif für den Ruhestand.
Der Freundeskreis Philharmonie
möchte deshalb die dringend
benötigte Neuanschaffung dieses
selten gekannten aber immer wieder
benötigten Instrumentes ermöglichen.
Jeder Beitrag kann dabei helfen.
Herzlichen Dank.
20
»Das bestehende Instrument
hat wahrlich ausgedient und
Beat Fehlmann
ist abgenutzt.«
10
Spenden für die Neuanschaffung einer Celesta:
Auf dem
Bild sind
die defekten
Stellen der
Celesta zu
erkennen.
Bisheriger
Spendenstand
6.580
(c)
Achim Mende
Freundeskreis Philharmonie e.V.
IBAN: DE45 6905 0001 0000 045492 | SWIFT: SOLADES1KNZ.
Für Ihre Zuwendung erhalten Sie eine Spendenbescheinigung. Weitere Informationen: Telefon 07531 900-827.
2016 • IMPERIA • LEBENDIGES MITTELALTER
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••
600 JAHRE KONSTANZER KONZIL 2014 - 2018
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••
21. - 24.01.16
HORIZONTALE - Filmfestival zum Thema Prostitution
28. - 29.05.16
AUSFLUG INS MITTELALTER - Schauplatz Konzil
24. 06. - 04.08.16 KONZILFESTSPIELE - Konstanz am Meer & Der Name der Rose
30.09. - 03.10.16
EUROPÄISCHE AVANTGARDE UM 1400 - Musikfestival in Kooperation mit SWR2
Oktober 2016
ILLUMINATIONEN - Lichtinstallationen an Orten des Konzils
TAUSEND EURO
Freundeskreis Philharmonie
Weitere Veranstaltungen unter: www.konstanzer-konzil.de
Konzilstadt Konstanz . Marktstätte 1 . D - 78462 Konstanz . Tel. +49 7531 363-27 0 . [email protected]
wiener klassik
TAKT | winter 2015-2016
29
von intendant beat fehlmann
der Mozart-Effekt
Das Leichte ist
besonders schwierig
Im Leben jedes Musikers nimmt Mozart eine ganz besondere
Stellung ein. Er ist einer der wenigen Komponisten, die einen
ein ganzes Leben lang begleiten. Schon relativ früh ist man
in der Lage seine Musik zu spielen, da sie auf den ersten
Blick technisch nicht so kompliziert erscheint. Doch schon
bald erfährt man, dass dies nur die Oberfläche einer Musik
darstellt, die eine enorme Tiefe hat. Letztlich wird es gar sehr
kompliziert und äußerst anstrengend, dem Wesen seiner
Werke gerecht zu werden und dies in einer Interpretation
darstellen zu können. Die Musik der Klassik bemüht sich
um Klarheit und Ausgewogenheit. Dies leistet auch die
Musik Mozarts, und dennoch sind seine Symmetrien alles
andere als starr. Er schafft es immer wieder, in diesem relativ
strengen formalen Gefüge sich völlig frei zu bewegen. Dies
tut er mit einer Leichtigkeit, die sich in seiner Musik hörbar
vermittelt. So ist es für Musiker auch dieses Leichte und
scheinbar Einfache, was es so besonders schwierig macht
und dazu führt, dass man sich ein Leben lang mit diesem
Meister beschäftigen kann. Was für den einzelnen Musiker
gilt, kann auch auf ein ganzes Orchester übertragen werden.
Ein Klangkörper wächst an seinem Werk. So gibt es kein
Verstecken, kein Kaschieren. Es herrscht keine Üppigkeit und
dennoch ist die Musik nie spröde. Alles erscheint mit dem
richtigen Maß, also klassisch gut.
Den Mozart-Effekt kennen aber
auch Wissenschaftler. So hat Alfred
A. Tomatis zu beweisen versucht, dass
eine Steigerung der Gehirnentwicklung
bei Kindern unter drei Jahren eintritt,
wenn diese Kinder Musik von Wolfgang
Amadeus Mozart hören. Ob das nun
wirklich zutrifft oder nicht, sei an
dieser Stelle dahingestellt. Ich bin mir
jedenfalls sicher, dass diese Musik
für alle, die Macher und die Hörer,
beglückend ist. Ich freue mich deshalb
auf den neugeschaffenen Schwerpunkt
im Festsaal des Inselhotels, der die
Musik dieses einmaligen Genies in den
Vordergrund stellt.
Letztlich wird es gar sehr kompliziert
und äußerst anstrengend, dem Wesen seiner Werke
gerecht zu werden und dies
in einer Interpretation darstellen zu können.
30
wiener klassik
TAKT | winter 2015-2016
Donnerstag, 21. Januar 2016 | 19.30 Uhr | Festsaal Inselhotel Konstanz
Karten: 38 · 28 Euro | Mozart Trio (Wolfgang am See I bis III): 73 · 56 Euro
Wolfgang am See I
IN TEILEN
Wolfgang Amadeus Mozart 1756 – 1791
Serenade Nr. 10 B-Dur KV 361 »Gran Partita«
Largo – Allegro Molto
Menuetto
Adagio
Menuetto
Romanze
Thema mit Variationen
Finale
Auszüge aus Mozarts Briefen
Christoph Nix Sprecher | Alexander Seidel Konzept | Stefan Schilli Dirigent
Christoph Nix, spielte nach einer Kar-
riere als Strafverteidiger und Professor an den
Universitäten Bremen, der Evangelischen
Hochschule Hannover und der Humboldt-Universität zu Berlin von 1985 bis 1988 bei Augusto Boal und Gardi Hutter Theater. Er trat als
Clown im Europa Circus Bügler auf und wurde
1991 Regieassistent bei Peter Palitzsch am Berliner Ensemble. 1994
wurde er Intendant am Theater in Nordhausen. 1999 – 2004 war er
Intendant am Staatstheater Kassel. Regiearbeiten führten ihn unter
anderem nach Uganda, Togo, Malawi, Chile und Schweden. Seit
Beginn der Spielzeit 2006/2007 ist Nix Intendant am Theater Konstanz. Im August 2015 promovierte er zudem an der Universität Bern
zum Dr. phil. der Theaterwissenschaften.
Stefan Schilli studierte an den Musik-
hochschulen in Trossingen und Karlsruhe,
bevor er 1991 Solo-Oboist im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks wurde. Sein
Debüt in der Berliner Philharmonie feierte er
mit dem Oboenkonzert von Richard Strauss,
begleitet vom Deutschen Symphonieorchester
Berlin. Als Solist musiziert er mit so namhaften Dirigenten wie Lorin
Maazel, Mariss Jansons, Sir Colin Davis, Reinhard Goebel, Christopher Hogwood, Franz Welser-Möst und Dennis Russell-Davies. Neben
seiner Professur an der Universität Mozarteum in Salzburg, die er
seit 2004 inne hat, ist Stefan Schilli ständiger Gastdozent an bedeutenden Instituten, wie der Escuela Reina Sofia in Madrid, der Sibelius-Akademie in Helsinki oder der McGill University in Montreal. Seit
vielen Jahren widmet sich Stefan Schilli zudem dem Spiel der historischen Oboeninstrumente.
wiener klassik
TAKT | winter 2015-2016
31
Freitag, 22. Januar 2016 | 19.30 Uhr | Festsaal Inselhotel Konstanz
Karten: 38 · 28 Euro | Mozart Trio (Wolfgang am See I bis III): 73 · 56 Euro
Wolfgang am See II
IN MOLL
Wolfgang Amadeus Mozart
Symphonie Nr. 25 g-Moll KV 183
Klavierkonzert d-Moll KV 466
Allegro con brio
Andante
Menuetto
Allegro
Allegro
Romanze
Allegro assai
Klavierkonzert c-Moll KV 491
Symphonie Nr. 40 g-Moll KV 550
Allegro
Larghetto
Allegretto
Molto Allegro
Andante
Menuetto
Allegro assai
* Pa use : 45 Min. *
Mozart-Menü in 2 Gängen, serviert während der Pause
25 Euro pro Person | Anmeldung: Telefon 07531 12-466
See Siang Wong Klavier | Philipp von Steinaecker Dirigent
See Siang Wong, den die NZZ als fein-
sinnigen »Klangmaler« bezeichnete, hat sich
mit persönlichen Interpretationen einen
Namen gemacht. Höhepunkte seiner künstlerischen Laufbahn waren Konzerte mit hochkarätigen Dirigenten wie Pierre Boulez, Ralf Weikert
und Howard Griffiths. Seine umfangreiche Diskographie, die von der Fachkritik hochgelobt wurde, ist bei bekannten Labels wie Decca, RCA Red Seal, Sony Classical, Deutsche Harmonia Mundi, Deutsche Grammophon, Novalis erschienen und
beinhaltet unter anderem Klavierkonzerte und Solowerke von den
Bach-Söhnen, Beethoven, Chopin, Debussy, Haydn, Mozart, Schubert, Schumann. Seit 2002 ist er als Dozent an der Zürcher Hochschule der Künste tätig.
Philipp von Steinaecker ist in der
deutschen Romantik gleichermaßen zu Hause
wie in der zweiten Wiener Schule, hat aber
auch für die Musik des Barocks und der Wiener
Klassik ein sehr detailliertes und spezifisches
Stilempfinden entwickelt und mit Musica Saeculorum sein eigenes Originalklang-Orchester
gegründet. Er studierte Cello an der Juilliard School in New York und
am CNSM in Paris. Als Mitglied des Mahler Chamber Orchestras
spielte er viel unter Claudio Abbado und arbeitete als Solocellist eng
mit Sir John Eliot Gardiner zusammen. Beide Dirigenten sind für ihn
wichtige Inspirationsquellen und hatten großen Einfluss auf seine
musikalische Entwicklung.
32
wiener klassik
TAKT | winter 2015-2016
Samstag, 23. Januar 2016 | 19.30 Uhr | Festsaal Inselhotel Konstanz
Karten: 38 · 28 Euro | Mozart Trio (Wolfgang am See I bis III): 73 · 56 Euro
Wolfgang am See III
IN OSMANIEN
Wolfgang Amadeus Mozart 1756 – 1791
die Entführung aus dem Serail
in einer Bearbeitung für Bläser und Sprecher
Miroir Quintett
Gabriel Ahumada Flöte | Alexander Hanßmann Oboe | Erich Born Klarinette
Yuki Hanßmann Fagott | Hubert Renner Horn
Hans Helmut Straub Sprecher
Miroir Quintett
Seit 1996 spielen die fünf
Solisten in ihrer heutigen
Besetzung. Durch kontinuierliches Zusammenspiel haben
sie sich in den vergangenen
Jahren ein bemerkenswertes
Repertoire erarbeitet. Durch sein unbeschwertes Konzertieren unterstreicht das Miroir Quintett, dass künstlerisch anspruchsvolle Musik
sehr wohl auch kurzweilige Unterhaltung bietet.
Hans Helmut Straub wurde in Lähn
im Riesengebirge, Schlesien geboren. Er nahm
Schauspielunterricht bei Ado Riegler in München und arbeitete seit 1962 als Schauspieler
in wechselnden Engagements. Die wichtigsten
Stationen waren Kassel, Neuwied, Kaiserslautern, Tübingen (LTT) und Freiburg. Seit 1985 war
er am Theater Konstanz tätig, seine wichtigsten Rollen dort: Bruder
Eichmann, Kreon, Bockerer, König Lear, Nathan, Shylock. Seit August
2006 ist er im Ruhestand, mit vielen Gastverpflichtungen.
titelthema
TAKT | winter 2015-2016
33
Was macht
das Genie Mozart
aus?
Bleibt eine Erscheinung wie Wolfgang Amadeus Mozart, so
wie es Johann Wolfgang von Goethe gegenüber Johann Peter
Eckermann im Gespräch äußerte, immer »ein Wunder, das
nicht weiter zu erklären ist«?
Von dem Wunderkind Mozart sind
in der Tat die wundersamsten Dinge
überliefert. Mit fünf Jahren schrieb er
seine ersten Menuette, mit elf sein
erstes Bühnenstück, mit vierzehn soll
er dann Gregorio Allegris zweichöriges
a-cappella-Stück »Miserere« in Rom
gehört und wenige Tage später aus dem
Gedächtnis korrekt aufgeschrieben
haben. Und seine Ouvertüre zum Don
Giovanni hat Mozart mit 31 Jahren am
Tag vor der Premiere der Oper in Prag in
einem Zug niedergeschrieben.
Ein Wunder, das nicht
weiter zu erklären ist.
Und doch ist nichts irreführender als
die Legende um Mozart als einem
Günstling der Götter, dem alles
zugefallen sei. Wenn Harnoncourt
in seiner Rede zu Mozarts 250.
Geburtstag den Komponisten für ein
Genie erklärte, das von einem anderen
Stern komme, so erhellt dies nichts.
Mozart hat, nachdem er 1782 durch
den Baron van Swieten mit Werken des
alten Bach vertraut gemacht wurde,
vor allem dessen Fugen studiert
und seinen eigenen Kontrapunkt
grundlegend geändert.
An der Komposition seiner sechs Haydn gewidmeten
Streichquartette saß er über zwei Jahre. Als er die Partitur
dem Freunde schließlich übergab, sprach er von der
»Frucht einer langen, mühevollen Arbeit.« Und wenn
der so reich beschenkte Haydn, nachdem er drei der
Quartette gehört hatte, dem Vater gegenüber Mozart
den größten Komponisten nannte, den er persönlich
kenne, weil er Geschmack habe und »überdieß die größte
Compositionswissenschaft«, so hat er den Kern des Genies
Mozart auf den Punkt gebracht.
Wenn dieser seine letzte Symphonie auf das Finale hin
ausrichtete, schuf er das Muster, an dem sich das ganze
19. Jahrhundert orientierte. Mozart, der sich im Grunde
totgearbeitet hat, wusste sich am Ende seines Lebens
durchaus selbstbescheiden einzuschätzen, als er beklagte,
jetzt abberufen zu werden, wo er doch eigentlich mit seiner
Arbeit erst am Anfang stehe.
Sebastian Urmoneit
Silvesterkonzert
Trompete und Orgel
Mittwoch, 30. Dez. – 20:00 h – Münster
Silvester, 31. Dez. – 22:00 h – Münster
Trompete Johannes Sondermann
Solo-Trompeter des
SWR-Sinfonieorchesters Freiburg
Orgel
Medienpartner
Johannes Götz, Freiburg
Informationen zum Ticketvorverkauf finden Sie
unter www.muenstermusik-konstanz.com
oder bei www.reservix.de
fischmarktzwei
TAKT | winter 2015-2016
35
b
RÜCK
LICK
Völlig losgelöst
»Leinen los!« hieß es am 26. September am Fährehafen
­Konstanz-Staad für die Musiker der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz. Dort stachen sie, gemeinsam mit den
Konzertbesucherinnen und -besuchern, mit der Fähre Lodi
in See, um mitten auf dem Überlinger See den Auftakt in die
neue Saison zu begehen. Wo sonst Autos parken, standen
Pauken, Trompeten und Geigen bereit. Geboten wurde Musik
zum Sonnenuntergang mit dem »singenden Poeten« David
Lang, es dirigierte Liutauras Balciunas. Völlig beseelt von der
Musik war offenbar sogar die Lodi: Die Carmen-Suite Nr. 1 von
George Bizet zwang das Schiff in südwestliche Richtung auf
Spanien zu; dieser Effekt wurde bei Libertango von Astor Piazzolla so stark, dass der Kapitän während des Konzerts den
Motor starten musste, um nicht am Ufer zu stranden. Sicher
und »auf Noten schwebend« gelangten die begeisterten Konzertbesucher dann wieder im Hafen Staad an.
Der GPS-Track »Music on Board« (freundlicherweise von Herrn Michael Heinz
zur Verfügung gestellt) zeigt den Verlauf der abendlichen Route: Quelle: kowoma-switzerland-osm.img
36
fischmarktzwei
TAKT | winter 2015-2016
KOLUMNE
von tobias bücklein
Toleranz hilft nicht!
»Ich spreche alle Sprachen dieser Welt, denn meine Sprache
ist die Musik«, sang Lena Valaitis schon vor 30 Jahren. Musik
überwindet Grenzen, Musik verbindet Menschen, das wissen
wir alle.
Schon immer waren Musiker ganz vorne dabei, wenn es um
Toleranz und Völkerverständigung auf der Welt ging: Davide
Martello fährt sein Klavier zu den Brennpunkten der Welt und
spielt John Lennons Imagine auf dem Taksim-Platz in Istanbul
oder vor dem Bataclan-Theater in Paris. Seit Jahrzehnten
versammeln sich prominente Künstler regelmäßig zu BenefizKonzerten für Frieden und gegen Hunger und Elend. Und erst
vor wenigen Monaten standen über 300 Konstanzer Musiker
aller Stilrichtungen auf der Bühne des Konzils, um die
Flüchtlinge willkommen zu heißen.
Allerdings war da auch nicht alles jedermanns Sache.
Also, die Rockmusik war schon ziemlich laut. Und dass
die Balkanmusiker mitgemacht haben, war ja eine nette
Geste. Aber auf die Dauer konnte einem das Gedudel fast
noch mehr auf die Nerven gehen als diese anstrengende
Dixieland-Band.
Was wir brauchen ist
keine Toleranz, sondern
Neugierde, Aufgeschlossenheit, Freude am Anderen.
Überhaupt, das mit der Toleranz in der Musik ist schwieriger,
als man gemeinhin annimmt. Ich meine: Hören Sie gerne
HipHop? Oder Punk? Für viele wird es ja schon bei Richard
Strauss schwierig, gar nicht zu reden von Schönberg oder
Stockhausen. Das ist doch keine Musik mehr! Oder?
Auch über die richtige, historische Aufführungspraxis
von Bach-Werken kann man trefflich streiten. Mit Vibrato
oder ohne Vibrato? Darf man überhaupt Ventiltrompeten
einsetzen? Und plötzlich verbindet Musik gar nicht
mehr, sondern trennt. Denn sobald wir uns mit unserem
Lieblingskomponisten oder einer bestimmten Stilrichtung
stark identifizieren, ist es aus mit der Harmonie.
Schon Mozart musste sich von seinem Auftraggeber Kaiser
Joseph II. anhören, dass seine Entführung aus dem Serail
»gewaltig viel Noten« aufweise. Ob es Zufall war, dass sich
Mozart in dieser Oper mit »türckischer
Musick« auseinandersetzte?
Gerade wenn wir aus unserem
Kulturkreis hinaushören, wird es ja
mit der verbindenden Sprache der
Musik noch schwieriger. Zum Beispiel
diese Asiaten, die keinen Ton richtig
halten können. Und die Araber mit
ihren merkwürdigen Vierteltönen.
Warum die nicht einfach mal in Moll
und Dur spielen? Und dann vielleicht
mal einen ordentlichen 4/4-Takt lernen,
damit man im Zweifelsfall wenigstens
mitklatschen kann?
Ja, das ist nicht immer einfach mit der
Toleranz. Denn die Musik dieser Welt
ist so vielfältig wie ihre Menschen.
Und gerade durch den Vergleich wird
deutlich, warum Toleranz sogar völlig
fehl am Platz ist. Der Begriff kommt
ja aus dem Lateinischen von tolerare
= aushalten, erdulden, ertragen. Und
wer, bitteschön, möchte Musik schon
gerne ertragen? Sollen wir denn alles,
was über Strawinski und den eigenen
Tellerrand hinaus geht, allenfalls
erdulden?
Was wir brauchen ist keine
Toleranz, sondern Neugierde,
Aufgeschlossenheit, Freude am
Anderen. Nur durch Verständnis und
Kenntnis können wir – auf der Basis
unserer jeweiligen Wurzeln – unseren
Horizont erweitern und uns bereichern
lassen.
Tobias Bücklein studierte Schulmusik, Jazz- / Popularmusik
und Dirigieren. Der Moderator und Kabarettist produziert seit vielen
Jahren Shows für Unternehmen, die Bühne und das Fernsehen. In seiner Reihe inselDENKER begrüßt er regelmäßig Persönlichkeiten wie
Frank Elstner, Günther Oettinger, Claus Hipp oder Matthias Reim auf
der Insel Mainau.
www.buecklein.de | www.inseldenker.de
sonderkonzert
TAKT | winter 2015-2016
37
Montag, 1. Februar 2016 | 20.11 Uhr | Konzil Konstanz
Dienstag, 2. Februar 2016 | 20.11 Uhr | Konzil Konstanz
Karten: 54 · 43 · 31 · 20 Euro
Phasnachtskonzert
DER SÜDWESTDEUTSCHEN FILHARMONIE
Ein Sammelsurium närrischer Leitkultur für Sinnfonieorchester
Humor ist eine ernste Sache, ebenso wie Musik. Da kann
nicht einfach jeder kommen und mitlachen. Andererseits
überwindet Humor mühelos Grenzen im Hirn. Sofern man
eines hat.
Der Konstanzer Tobias Bücklein ist dem Publikum aus
Theater, Kabarett und Promi-Shows (zum Beispiel
inselDENKER) bestens bekannt. Auch bei seinem zweiten
Phasnachtskonzert wird der überzeugte Glatzenträger
vermutlich wieder keine Perücke aufziehen, nur selten
schunkeln und das Konschtanzerisch (hoffentlich) denen
überlassen, die es können.
Tobias Bücklein Leitung
38
fischmarktzwei
KURZ
TAKT | winter 2015-2016
v
ORGESTELLT
die geigerin agata michalec
Fähigkeit zur Teleportation
Woher kommen Sie und seit wann
sind Sie bei der Südwestdeutschen
Philharmonie beschäftigt?
Ich bin in Lublin (Ost-Polen) geboren,
habe aber die letzten neun Jahre in der
Schweiz gelebt. Bei der Philharmonie
bin ich erst seit dem 1. Oktober.
Haben Sie ein »heimliches« Hobby?
Es ist gar nicht heimlich – ich bin ein großer Filmfan!
Welches Instrument spielen Sie –
ist es Ihre große Liebe?
Die Violine. »Große Liebe« würde ich
sie nicht nennen, aber wir haben uns
gern.
… das muss auch sein: Ihr Lieblingskomponist ist …?
In den letzten Jahren – eindeutig Leoš Janáček.
Wenn Sie nicht Musikerin geworden
wären, dann wären Sie heute …?
Ah, da hatte ich als Kind noch viele
verschiedene Ideen: Astronautin,
Filmregisseurin, Biologin, Ärztin
und so weiter.
Was schätzen Sie an Konstanz?
Konstanz scheint mir ein schöner,
gemütlicher Ort zu sein, den ich aber
erst noch erkunden muss.
Der Klassiker: Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
Ein Buch von dem polnischen Schriftsteller Wieslaw
Mysliwski: »Traktat o luskaniu fasoli« auf Englisch
»A Treatis of shelling beans«.
Warum?
Ich habe mich in den letzten Jahren mit vielen seiner Werke
beschäftigt – seine einzigartige musikalische Sprache liegt
mir besonders nah.
Einen Tag lang sind Sie Oberbürgermeisterin in Konstanz:
Welche Entscheidung werden Sie fällen?
Fragen Sie mich bitte nochmals in ein paar Monaten!
Die bucklige Wendelgard erfüllt Ihnen einen Wunsch –
welcher soll es sein?
Fähigkeit zur Teleportation! So wäre vielleicht mein
Heimweh ein bisschen erträglicher.
Was ist Ihnen besonders wichtig bei Ihrer Arbeit?
Die Vermittlung der klassischen Musik,
vor allem an die jüngere Generation.
Das Gespräch führte Lena Jaeger
Foto: Natalia Szafranska
wissen
TAKT | winter 2015-2016
39
p
MUSI
EDIA
Klassische Musik
oder Musik der Klassik?
f
LESER RAGEN
Haben Sie eine Frage?
Dann schreiben Sie uns:
[email protected]
Im Umgang mit einem Orchester wie es die Südwestdeutsche
Philharmonie ist, spricht man oft von klassischer
Musik. Gemeint ist dabei ein Genre und nicht eine
bestimmte Epoche. So versteht man darunter Werke ganz
unterschiedlicher Komponisten und Epochen, geschrieben
zum Beispiel für ein Symphonieorchester. Daneben meint
die Bezeichnung Musik der Klassik eine bestimmte Epoche.
Die wichtigsten Komponisten dieser Periode lebten in Wien,
deshalb spricht man auch von der Wiener Klassik und meint
damit das Dreigestirn Haydn, Beethoven und Mozart.
l mit
Im 4****- Hote ng!
bindu
bester Metroan
Nationaltheater Prag:
La Traviata von Giuseppe Verdi
Carmen von Georges Bizet
4 Tage: 22.-25.3.2016 (A+B) la Traviata
29.4.-2.5.2016 (C) Carmen
1.Tag______________________________________________________________________________________________________
Busanreise in die Universitätsstadt
Aufenthalt ca. 1 1/2 Stunden. Danach Weiterfahrt in Ihr
4****-Hotel (Landeskategorie) nach Prag. Abendessen im Hotel.
2.Tag______________________________________________________________________________________________________
Halbtägige Stadtbesichtigung in
mit Reiseleitung. Am Mittag Schifffahrt auf der Moldau mit einem
reichhaltigen Mittagsbuffet! Der restliche Nachmittag steht zur freien Verfügung. Am frühen Abend werden Sie
von Ihrer Reiseleitung am Hotel abgeholt und der Bus bringt Sie zum Prager Nationaltheater – lassen
Pilsen.
Prag
Sie sich von dem prunkvollen Ambiente verzaubern!
Das
Nationaltheater Prag, die „goldene Kuppel an der Moldau“. Direkt an
der Moldau gelegen, ist es eines der bedeutendsten Bauwerke Prags und ein wichtiges Nationalsymbol für
ganz Tschechien. Das repräsentativste Theater Tschechiens ist ein Mekka für Kulturliebhaber – egal ob Oper,
Ballett oder Theater, in diesem einzigartigen Ambiente wird jeder Besuch zu einem wahren Genuss!
3.Tag______________________________________________________________________________________________________
Nach dem Frühstück haben Sie die Möglichkeit bei einer halbtägigen Stadtbesichtigung mit RL unter anderem
die auf dem Prager Berg Hradschin gelegene Prager Burg zu sehen. Nachmittag zur freien Verfügung.
Abschiedsabendessen in einem typischen Altstadtrestaurant.
4.Tag______________________________________________________________________________________________________
Rückreise über
, hier ca. 1,5 h Mittagspause.
Marienbad
Abf.-Route(A): Radolfzell P - Geisingen P+M - Bad Dürrheim P - Böblingen - Ditzingen
Abf.-Route(B): Freiburg - Titisee - Bad Dürrheim P
Abf.-Route(C): Radolfzell P - Überlingen - Markdorf P - Ravensburg P - Bad Waldsee P - Biberach P - Ulm
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Kat.: 1. Balkon, 1. etage
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der Prager Altstadt
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40
philharmonisches konzert
Anfang
IM
Franz Liszt 1811 – 1886
Les Préludes
Robert Schumann 1810 – 1856
Violinkonzert d-Moll Woo 23
In kräftigem, nicht zu schnellem Tempo (alla breve)
Langsam
Lebhaft, doch nicht zu schnell
* Pa u se *
Peter I. Tschaikowski 1840 – 1893
Symphonie Nr. 5 e-Moll op. 64
Andante – Allegro con anima
Andante cantabile, con alcuna licenza
Allegro moderato
Andante maestoso – Allegro vivace
Edoardo Zosi Violine
Evan Christ Dirigent
TAKT | winter 2015-2016
philharmonisches konzert
TAKT | winter 2015-2016
Freitag, 19. Februar 2016 | 20 Uhr | Konzil Konstanz | Abo C
Einführungsvortrag eine Stunde vor Konzertbeginn | Konzertdauer: ca. 120 Min.
Karten: 48 ∙ 38 ∙ 28 ∙ 18 Euro | Inklusive kostenlose
-Benutzung zum Konzert
Hinweis: Die in der Saisonbroschüre für diesen Tag angekündigte Öffentliche Generalprobe kann leider nicht stattfinden.
Vier Elemente
volksnah
Les Préludes
Franz Liszt gilt als Inbegriff des Virtuosen und als Weltbürger
im Goetheschen Sinne. Als Hofkapellmeister im provinziellen
Weimar schockierte und faszinierte er seine Zeitgenossen
mit revolutionären Werken etwa von Berlioz oder Wagner,
vor allem aber mit eigenen Kompositionen, deren Wucht und
Farbigkeit noch heute beeindruckt.
Unter den zwölf Sinfonischen Dichtungen wurde Les Préludes
(1848) berühmt und gefährlich populär erst als Vorspann
zu den Rundfunk-Siegesmeldungen im Dritten Reich – ein
Stück Ideologiegeschichte, die völlig unberechtigt an dem
Werk klebt. Liszt hatte es ursprünglich als Vorspiel zu seinem
Chorwerk Die vier Elemente entworfen, das allerdings
unveröffentlicht blieb. Als er das Stück dann separat als
Tatsächlich treffen in
der Dichtung wie in der
Komposition lyrische
und kämpferische Aspekte
aufeinander.
Sinfonische Dichtung herausgab,
schien ihm nachträglich ein Programm
vonnöten, und Lamartines poetische
Meditation Les Préludes passte ins
Konzept. Tatsächlich treffen in der
Dichtung wie in der Komposition
lyrische und kämpferische Aspekte
aufeinander. Konkreter allerdings sind
die Zusammenhänge nicht, und der
Bezug zu den vier Elementen Erde,
Wasser, Feuer und Luft wäre ebenso
geeignet gewesen.
Liszts Konzept für die Form der
Sinfonischen Dichtung war es,
die Mehrsätzigkeit der Sinfonie in
einer durchgehenden Komposition
zusammenzufassen und dabei
gegensätzliche Abschnitte durch
Varianten desselben Motivmaterials zu
verbinden. So wachsen und wandeln
sich auch in Les Préludes wenige
Motivzellen zu einem eindrucksvollen,
in sich ungemein vielfältigen Drama.
Kerstin Klaholz
41
42
philharmonisches konzert
TAKT | winter 2015-2016
Opus eines Wahnsinnigen
Violinkonzert
Dass Robert Schumann überhaupt ein Violinkonzert
geschrieben hat, dürfte nicht allzu vielen Klassikfans bekannt
sein. Tatsächlich verweilte das Werk seit seiner Entstehung
im Jahre 1853 über lange Zeit im Dornröschenschlaf.
Joseph Joachim, von dem die Anregung zur Komposition
ausgegangen war, konnte das Konzert zu Lebzeiten
Schumanns nicht mehr aufführen. Nach dessen Tod in der
Nervenheilanstalt Endenich 1856 verschwand das Konzert in
der Versenkung; wohl auch deshalb, weil Clara Schumann
den Kontrast des tänzerisch-heiteren Schlusssatzes zur
Katastrophe der letzten Lebensjahre ihres Mannes als zu
schmerzlich empfand. Nachdem auch Joachim Vorbehalte
hinsichtlich der musikalischen Substanz geäußert
hatte, blieb das Werk unter Verschluss. Erst 1937 kam es
mit dem Solisten Georg Kulenkampff und den Berliner
Das Werk blieb unter
Verschluss.
undankbar
Philharmonikern unter Leitung von Karl
Böhm zur Uraufführung. Hans Pfitzner
äußerte hierzu: »Es kann keine Rede
davon sein, dass dieses Violinkonzert
das Werk eines Wahnsinnigen sei. […]
Und man muss auch Joachim darin
unrecht geben, dass er sagt, der
Violinpart sei undankbar. Allerdings
ist er enorm schwer, aber es entstehen
gelegentlich Klangwirkungen, die
geradezu neu sind und jeden VirtuosenGeiger interessieren müssen …«.
Dennoch setzten sich weiterhin nur
wenige Geiger für das Werk ein.
Erst seit dem 200. Geburtstag des
Komponisten im Jahre 2010 und
im Zuge seiner kompositorischästhetischen Neueinschätzung findet
das Violinkonzert die ihm gebührende,
vorurteilsfreie Bewertung.
Karin Martensen
Edoardo Zosi wurde 1988 in Mailand
geboren. Sein Studium absolvierte er am Conservatorio di Milano und schloss dieses 2005
mit Auszeichnung ab. Zur gleichen Zeit war er
Schüler des berühmten Violinisten Sergej Krylow. Sein Debüt als Solist gab Zosi 1995 in der
renommierten Mailänder Sala Verdi und konzertierte daraufhin in den bedeutendsten Sälen Italiens. Zosi gewann
in zahlreichen Wettbewerben den ersten Preis, so 2003 im internationalen Violinwettbewerb Viotti Valsesia als jüngster Teilnehmer. 2005
bis 2007 wurde er in Lausanne von Pierre Amoyal unterrichtet. Es
folgten Studien bei Salvatore Accardo an der Accademia Stauffer in
Cremona und an der Accademia Chigiana in Siena. Sein Debüt mit
den Berliner Philharmonikern gab Zosi 2004 mit Tschaikowskis Violinkonzert. Weitere Solo-Auftritte führten ihn unter anderem zum
Deutschen Kammerorchester, zur Camerata Lausanne, den Berliner
Symphonikern, den Stuttgarter Philharmonikern, der Württembergischen Philharmonie Reutlingen und dem Orchestra della Svizzera Italiana. Zu den Künstlern, mit denen er zusammenarbeitet, gehören
nebst anderen Dimitri Sitkovetski, Fazil Say, Antonio Meneses und
Muhai Tang. Zurzeit unterrichtet er Violine am Conservatorio Giacomo Puccini in La Spezia. Edoardo Zosi spielt auf einer Santo Serafino-Violine aus dem Jahr 1745, die ihm von der Pro Canale Stiftung
Mailand zur Verfügung gestellt wird.
TAKT | winter 2015-2016
Die Seele vergiftet
philharmonisches konzert
43
furchtlos
Symphonie Nr. 5
Tschaikowskis 5. Symphonie stammt aus dem Jahr 1888,
einer Zeit, über die sein Bruder Modest Folgendes berichtet:
»Im Laufe derselben verwirklichen sich seine kühnsten
Träume von Ruhm; er erreichte einen materiellen Wohlstand
und eine allgemeine Achtung, wie sie nicht vielen Künstlern
bei Lebzeiten zuteil werden. Argwöhnisch und bescheiden,
hört er nicht auf zu staunen und sich zu freuen, dass er in der
Fremde und in Russland bedeutend mehr Teilnahme erfährt,
als er erwartet hatte. Nicht mehr und nicht weniger physisch
gesund, als zuvor [...] scheint er ein Musterbeispiel auf
Erden möglichen Glückes zu sein – und ist doch unglücklicher
als je.«
So zweifelt Tschaikowski zum Beispiel oft an seinen
schöpferischen Möglichkeiten. Wie wenig solche
selbstquälerischen Zweifel angebracht waren, zeigt nicht
nur der außergewöhnliche Erfolg seiner ersten Tournee
als Dirigent zu Beginn des Jahres 1888, sondern auch
die Geschwindigkeit und Leichtigkeit, mit denen er nach
seiner Rückkehr nach Russland im Sommer seine beiden
neuen musikalischen Vorhaben, die 5. Symphonie und
die Hamlet-Ouvertüre, verwirklichte. Zur Skizzierung der
Symphonie benötigte er nur etwa einen Monat, und die sich
anschließende Instrumentierung war ebenfalls nach kurzer
Zeit abgeschlossen. Am 5. November desselben Jahres fand
die Uraufführung der beiden Werke in St. Petersburg statt;
Tschaikowski dirigierte dieses Konzert der Philharmonischen
Gesellschaft selbst und konnte für seine Symphonie
einen beachtlichen Erfolg verbuchen. Was Tschaikowskis
eigenes Werturteil über seine 5. Symphonie betrifft, so ist
bekannt, dass er sie weniger hoch einschätzte als seine
vierte, obgleich gerade sie es (neben der 6. Symphonie
»Pathétique«) war, die seinen Namen später in der ganzen
Welt berühmt machte.
Die 5. Symphonie Tschaikowskis wird oft mit dem Beinamen
»Schicksalssymphonie« versehen, und in der Tat scheinen
einige Bemerkungen über sie in einem Notizbuch des
Komponisten diese Bezeichnung zu rechtfertigen. Wie
Tschaikowski über den für ihn so wesentlichen Begriff des
Schicksals dachte, der seine drei letzten Symphonien stark
bestimmte, geht aus einem Brief an Frau Meck hervor, in
dem er sein »Programm« der 4. Symphonie erläutert. Er sieht
das Schicksal als »jene verhängnisvolle Macht, die unser
Streben nach Glück nicht verwirklichen lässt, die eifersüchtig
darüber wacht, dass Glückseligkeit und Friede nicht voll
und wolkenlos sei, die wie Damokles Schwert über unserem
Haupte hängt und ständig die Seele vergiftet. Diese Macht
ist unbesiegbar und unentrinnbar. Uns bleibt nichts übrig
als Ergebung und furchtlose Sehnsucht.« Musikalisch wird
dieser Schicksalsgedanke als Leitmotiv in der 5. Symphonie
greifbar, das in den ersten Takten der Einleitung zum 1. Satz
zum ersten Mal von den tiefen Klarinetten angestimmt wird,
um dann mit jeweils verändertem Ausdrucksgehalt in allen
vier Sätzen wieder aufzutauchen, um so das Werk zyklisch
zusammenzuschließen.
Archiv
Jene verhängnisvolle Macht,
die unser Streben nach Glück nicht verwirklichen lässt.
Evan Christ wurde in Los Angeles gebo-
ren und wuchs in Las Vegas auf. Nach dem Studium der Mathematik und Komposition an der
Harvard University absolvierte er sein Dirigierstudium bei Gert Bahner an der Hochschule für
Musik in Leipzig und wurde privat Student von
Christoph Eschenbach. Von 2003 bis 2005 war
er 1. Kapellmeister und Stellvertretender Generalmusikdirektor des
Mainfranken Theaters Würzburg, gewann dort den Theaterpreis 2004
und gründete das Ensemble Apart für Zeitgenössische Musik. Von
2005 bis 2008 war er 1. Kapellmeister der Wuppertaler Bühnen und
von 2005 bis 2006 kommissarischer Generalmusikdirektor des Mainfranken Theaters Würzburg. Als Gast hat Christ mit zahlreichen namhaften Orchestern zusammengearbeitet, unter anderem mit dem
Deutschen Sinfonie-Orchester Berlin, dem SWR Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken, den
Nürnberger Symphonikern, dem Philharmonischen Staatsorchester
Halle, dem Orchester des Staatstheaters Kassel und dem Orchestre
Philharmonique du Luxembourg. Evan Christ ist seit August 2008
Generalmusikdirektor am Staatstheater Cottbus und somit einer der
jüngsten Generalmusikdirektoren Deutschlands. Von den Bürgern
der Stadt wurde er zum »Cottbuser des Jahres 2010« gewählt.
44
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REKORD
NATUR
Konstanz
Heimatort
feiert Jogi Löw
ganz groß
Eishockey im
Fußballstadion
zieht Massen an
Wie Bäume die
Wissenschaft
inspirieren
DIENSTAG, 1. JANUAR
NR. 1 | 71. JAHR | K
PREIS 1,80 EURO
Seite 10
Sport
Leben und Wissen
SCHÖNAU
U n a b h ä n g i g e
T a g e s z e i t u n g
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2015
www.suedkurier.de
SCHÖNAU
REKORD
NATUR
Konstanz
Heimatort
feiert Jogi Löw
ganz groß
Eishockey im
Fußballstadion
zieht Massen an
Wie Bäume die
Wissenschaft
inspirieren
DIENSTAG, 1. JANUAR
NR. 1 | 71. JAHR | K
PREIS 1,80 EURO
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Sport
Leben und Wissen
U n a b h ä n g i g e
Kommentar
ROSETTA-MISSION
Glückwunsch!
Konstanz ist eine der bekanntesten und attraktivsten Städte im
Land: Das ist das Kernergebnis
einer bundesweiten Befragung.
Danach landet Konstanz auf Rang
drei nach Heidelberg und Freiburg sowie vor Stuttgart. Platz
fünf belegt Friedrichshafen. Befragte aus Baden-Württemberg
setzten Konstanz sogar auf Rang
zwei. Im letzten Drittel landet
Villingen-Schwenningen. Das
Institut Imakomm hat 4000 Personen über die 20 größten Städte
im Südwesten befragt. (rau)
VON ALEXANDER MICHEL
................................................
E
s ist ein Meilenstein in der Geschichte der Raumfahrt, eine echte
Meisterleistung. Irgendwo in der gigantischen Leere zwischen Mars und
Jupiter landet eine Forschungssonde
sanft wie ein Hubschrauber auf der
Oberfläche eines Kometen, der durch
das All saust. Das alles wird von Darmstadt aus quasi blind gesteuert, ist ein
europäisches Gemeinschaftswerk und
zugleich eine technische Spitzenleistung vom Bodensee. Denn die Stränge
für Planung, Entwicklung und Konstruktion der Sonden Rosetta und Philae laufen bei Airbus DS (vormals Astrium) in Friedrichshafen zusammen.
Europa zeigt mit dieser zehn Jahre
dauernden Bilderbuch-Mission, dass
es mit den führenden Raumfahrt-Riesen USA und Russland mehr als nur
mithalten kann. Man ist nicht nur Teilnehmer, sondern Schrittmacher. Bei
kommenden visionären Vorhaben - etwa einem Flug zum Mars - werden die
Europäer wertvolles Wissen und Erfahrung einbringen. Doch jetzt darf erst
einmal gefeiert werden. Glückwunsch!
BLUMBERG
Kommandant erhält
Ehrenkreuz in Gold
Blumbergs Gesamtkommandant
Reinhold Engesser erhielt beim
Neujahrsempfang der Stadt das
Ehrenkreuz in Gold des Deutschen Feuerwehrverbands. Das ist
die höchste Feuerwehr-Ehrung,
sagte Kreisbrandmeister Manfred
Bau. Engesser, seit 1995 Gesamtkommandant in Blumberg und
seit 2002 stellvertretender Kreisverbandsvorsitzender, habe zahlreiche Verdienste um die Feuerwehr. (blu)
FRAUENQUOTE
Ein guter Anfang
RADOLFZELL
VON BIRGIT HOFMANN
Naturschützer loben
Landesregierung
Der Nabu-Landesvorsitzende
Andre Baumann stellte im Rahmen der Radolfzeller Naturschutztage der grün-roten Landesregierung ein gutes Zeugnis
aus. Er nannte dabei die Erhöhung der Finanzmittel für den
Naturschutz, die Einrichtung des
Nationalparks, die neue Agrarpolitik, den Ausbau der Windenergie sowie die Novellierungen
der Landesumwelt- und Landesjagdgesetze. (tol)
SINGEN
Neuer Verein will
Hohentwiel fördern
Ein neuer Verein aus bürgerlichen
Kreisen will sich verstärkt um
Singens Hausberg, den Hohentwiel, kümmern. Die Aktiven
wollen Berg und Festung besser
mit der Kultur und Geschichte der
Stadt Singen verzahnen. Der
Hohentwiel soll in der öffentlichen Wahrnehmung deutlicher
positioniert werden und zum
„kulturellen Leuchtturm“ werden.
Rückendeckung bekommen die
Bürger durch die Orte Singen und
Hilzingen, die Mitglied beim
neuen Verein werden. (jöb)
DAS WET TER
17°
6°
Höchstwert
heute Nachmittag
Tiefstwert in der
Nacht auf morgen
www.suedkurier.de/wetter Seite 10
BILDER: PSDESIGN1, FOTOLIA/DPA
XxBTAGPRy401506z|v%:":.:!:.
Was gesunde Ernährung ausmacht
Experte gibt Entwarnung bei Diäten-Wahn. Uwe Knop rät im großen Interview zu essen, worauf
man Lust hat
Konstanz (bea) Keine Woche vergeht,
ohne dass eine Frauen- oder Sportzeitschrift eine neue Diät auf den Markt
bringt. Steinzeit-Diät, vegan, regional
oder mobiles Essen: Alles ist stets neu
und der letzte Schrei. Doch wirklichen
Sinn machen nur die wenigsten dieser
Diäten. Der Ernährungswissenschaftler Uwe Knop bürstet gern vermeintliche Ernährungsweisheiten gegen den
Strich. Im Gespräch mit unserer Zei-
tung ruft er dazu
auf, wieder mehr
auf seinen eigenen
Körper zu hören.
„Warten Sie, bis Sie
wirklich Hunger haben, und dann essen Sie das, worauf
Auch Süßes darf
Sie Lust haben und
mal sein. BI LD :
was Sie gut vertraARIWAS ABI - FO TO LI A
gen“, empfiehlt der
Experte. Der Körper
wisse selbst, was er brauche.
Vegane Ernährung sei zwar moralisch
respektabel, wenn jemand keine Tiere
essen wolle. Sich damit gesund zu ernähren, sei aber nicht einfach, denn die
Gefahr von Mangelerscheinungen sei
groß. Auch auf Ernährungsstudien sei
nur wenig Verlass. Die meisten hätten
methodische Mängel und beruhten auf
Thesen, Vermutungen und Spekulationen. Ein Zusammenhang zwischen Essen und Gesundheit sei kaum nachzuweisen. Auch die bekannte Empfehlung, fünfmal am Tag Obst und Gemüse
zu essen, verursache vielen Menschen
Magen- oder Darmbeschwerden. Mehr
dazu im Interview auf Themen des Tages.
Die elf größten Diät-Irrtümer und
ihre Aufklärung finden Sie bei
uns im Internet unter:
www.suedkurier.de/skplus
Friedenspreis für Nobelpreis für
kritischen Denker drei Hirnforscher
Das heißeste Jahr
der Geschichte
Frankfurt/Main (dpa) Der amerikanische Informatiker, Musiker und Schriftsteller Jaron Lanier ist mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
ausgezeichent worden. Der 54-Jährige
sei ein Pionier der digitalen Welt und einer ihrer wichtigsten Kritiker, sagte der
Vorsteher des Börsenvereins, Heinrich
Riethmüller. In der Frankfurter Paulskirche warnte der Preisträger vor der
Datensammelwut von Konzernen, Geheimdiensten und Regierungen. Der
Präsident des EU-Parlaments, Martin
Schulz, sagte in seiner Laudatio, die Kritik Laniers sei nicht kulturpessimistisch, sondern ,,besonders erhellend".
Stockholm (dpa) Für die Entdeckung
eines Navis im Gehirn erhalten drei
Wissenschaftler in diesem Jahr den Medizin-Nobelpreis. Das norwegische
Ehepaar May-Britt und Edvard Moser
bekommt die eine Hälfte, der britischamerikanische Forscher John O’Keefe
die andere. Die Preisträger haben
grundlegende Strukturen unseres Orientierungssinns gefunden. Genau diese Hirnteile werden bereits in einem
frühen Stadium von Alzheimer zerstört.
Die höchste Auszeichnung für Mediziner ist mit fast 880 000 Euro dotiert. „Ich
bin immer noch schockiert. Das ist so
großartig“, sagte May-Britt Moser.
Kommentar und Kultur
Hintergrund auf Leben und Wissen
Lima/Genf (dpa) Das Jahr 2014 könnte
vor allem wegen der starken Aufheizung der Meeresoberflächen das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden. Wie die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am
Rande der UN-Klimakonferenz in Lima
mitteilte, lag die durchschnittliche
Lufttemperatur über Land und Meeren
von Januar bis Oktober um 0,57 Grad
Celsius über dem Mittel von 14 Grad der
entsprechenden Zeitperiode von 1961
bis 1990. Bestätige sich die Tendenz im
November und Dezember, werde 2014
das heißeste Jahr - noch vor 2010, 2005
und 1998. ,,Es gibt keinen Stillstand bei
der globalen Erwärmung", warnte
WMO-Generalsekretär Michel Jarraud.
2015
iPad Air
Ski-Olympiasiegerin Maria HöflRiesch, Diskusstar Robert Harting und die Fußball-Weltmeister
von Bundestrainer Joachim Löw
sind Deutschlands „Sportler des
Jahres“ 2014. Das ergab die Abstimmung von rund 1200 Sportjournalisten am Ende eines
ereignisreichen Sportjahres. 700
Festgäste feierten die Siegern bei
der Gala in Baden-Baden. Harting gewann die Wahl zum dritten Mal nacheinander. HöflRiesch, die ihre Karriere im März
beendet hatte, ist die Nachfolgerin von Speerwerferin Christina Obergföll. (dpa)
s ist ein Meilenstein in der Geschichte der Raumfahrt, eine echte
Meisterleistung. Irgendwo in der gigantischen Leere zwischen Mars und
Jupiter landet eine Forschungssonde
sanft wie ein Hubschrauber auf der
Oberfläche eines Kometen, der durch
das All saust. Das alles wird von Darmstadt aus quasi blind gesteuert, ist ein
europäisches Gemeinschaftswerk und
zugleich eine technische Spitzenleistung vom Bodensee. Denn die Stränge
für Planung, Entwicklung und Konstruktion der Sonden Rosetta und Philae laufen bei Airbus DS (vormals Astrium) in Friedrichshafen zusammen.
Europa zeigt mit dieser zehn Jahre
dauernden Bilderbuch-Mission, dass
es mit den führenden Raumfahrt-Riesen USA und Russland mehr als nur
mithalten kann. Man ist nicht nur Teilnehmer, sondern Schrittmacher. Bei
kommenden visionären Vorhaben - etwa einem Flug zum Mars - werden die
Europäer wertvolles Wissen und Erfahrung einbringen. Doch jetzt darf erst
einmal gefeiert werden. Glückwunsch!
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E
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Ein neuer Verein aus bürgerlichen
Kreisen will sich verstärkt um
Singens Hausberg, den Hohentwiel, kümmern. Die Aktiven
wollen Berg und Festung besser
mit der Kultur und Geschichte der
Stadt Singen verzahnen. Der
Hohentwiel soll in der öffentlichen Wahrnehmung deutlicher
positioniert werden und zum
„kulturellen Leuchtturm“ werden.
Rückendeckung bekommen die
Bürger durch die Orte Singen und
Hilzingen, die Mitglied beim
neuen Verein werden. (jöb)
Leben und Wissen
VON ALEXANDER MICHEL
Blumbergs Gesamtkommandant
Reinhold Engesser erhielt beim
Neujahrsempfang der Stadt das
Ehrenkreuz in Gold des Deutschen Feuerwehrverbands. Das ist
die höchste Feuerwehr-Ehrung,
sagte Kreisbrandmeister Manfred
Bau. Engesser, seit 1995 Gesamtkommandant in Blumberg und
seit 2002 stellvertretender Kreisverbandsvorsitzender, habe zahlreiche Verdienste um die Feuerwehr. (blu)
SINGEN
Wie Bäume die
Wissenschaft
inspirieren
Sport
Glückwunsch!
Kommandant erhält
Ehrenkreuz in Gold
Der Nabu-Landesvorsitzende
Andre Baumann stellte im Rahmen der Radolfzeller Naturschutztage der grün-roten Landesregierung ein gutes Zeugnis
aus. Er nannte dabei die Erhöhung der Finanzmittel für den
Naturschutz, die Einrichtung des
Nationalparks, die neue Agrarpolitik, den Ausbau der Windenergie sowie die Novellierungen
der Landesumwelt- und Landesjagdgesetze. (tol)
NATUR
Eishockey im
Fußballstadion
zieht Massen an
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BLUMBERG
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Heimatort
feiert Jogi Löw
ganz groß
Kommentar
Naturschützer loben
Landesregierung
Unten rechts
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Konstanz ist eine der bekanntesten und attraktivsten Städte im
Land: Das ist das Kernergebnis
einer bundesweiten Befragung.
Danach landet Konstanz auf Rang
drei nach Heidelberg und Freiburg sowie vor Stuttgart. Platz
fünf belegt Friedrichshafen. Befragte aus Baden-Württemberg
setzten Konstanz sogar auf Rang
zwei. Im letzten Drittel landet
Villingen-Schwenningen. Das
Institut Imakomm hat 4000 Personen über die 20 größten Städte
im Südwesten befragt. (rau)
................................................
Noch mehr Titel
i n
Top-Noten für
die Stadt-Marke
E
ndlich kommt die Frauenquote. In
keinem der zehn umsatzstärksten
deutschen Dax-Unternehmen sitzen
gleichviele Frauen wie Männer im Aufsichtsrat. Wenn Volkswagen und RWE
bei 15 Prozent Frauenanteil herumkrebsen, dann lässt das tief blicken, wie es in deutschen Unternehmen wirklich aussieht.
Nach Jahren guten Zuredens und einer zaudernden Ex-Familienministerin Schröder, die den Betrieben in dieser Frage zu viel Freiheit ließ, hat sich
zu wenig getan. Deshalb ist die Frauenquote in Aufsichtsräten ein guter Anfang, die sich hoffentlich in Vorständen
und Führungspositionen der Firmen
fortsetzen wird. Wenn hoch qualifizierte Frauen und Männer heute um diese
Positionen konkurrieren, ziehen Frauen zu oft den Kürzeren.
Die Frauenquote zwingt jetzt zum
Umdenken. Wie sehr das die Unternehmen tatsächlich begriffen haben,
wird sich dann in ein paar Jahren an
der Anzahl von Frauen in Vorständen
ablesen lassen.
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Top-Noten für
die Stadt-Marke
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E
Was gesunde Ernährung ausmacht
Experte gibt Entwarnung bei Diäten-Wahn. Uwe Knop rät im großen Interview zu essen, worauf
man Lust hat
Konstanz (bea) Keine Woche vergeht,
ohne dass eine Frauen- oder Sportzeitschrift eine neue Diät auf den Markt
bringt. Steinzeit-Diät, vegan, regional
oder mobiles Essen: Alles ist stets neu
und der letzte Schrei. Doch wirklichen
Sinn machen nur die wenigsten dieser
Diäten. Der Ernährungswissenschaftler Uwe Knop bürstet gern vermeintliche Ernährungsweisheiten gegen den
Strich. Im Gespräch mit unserer Zei-
tung ruft er dazu
auf, wieder mehr
auf seinen eigenen
Körper zu hören.
„Warten Sie, bis Sie
wirklich Hunger haben, und dann essen Sie das, worauf
Sie Lust haben und
was Sie gut vertraARI WAS AB I - FO TO L IA
gen“, empfiehlt der
Experte. Der Körper
wisse selbst, was er brauche.
Vegane Ernährung sei zwar moralisch
respektabel, wenn jemand keine Tiere
essen wolle. Sich damit gesund zu ernähren, sei aber nicht einfach, denn die
Auch Süßes darf
mal sein. B IL D :
Gefahr von Mangelerscheinungen sei
groß. Auch auf Ernährungsstudien sei
nur wenig Verlass. Die meisten hätten
methodische Mängel und beruhten auf
Thesen, Vermutungen und Spekulationen. Ein Zusammenhang zwischen Essen und Gesundheit sei kaum nachzuweisen. Auch die bekannte Empfehlung, fünfmal am Tag Obst und Gemüse
zu essen, verursache vielen Menschen
Magen- oder Darmbeschwerden. Mehr
dazu im Interview auf Themen des Tages.
Die elf größten Diät-Irrtümer und
ihre Aufklärung finden Sie bei
uns im Internet unter:
www.suedkurier.de/skplus
Friedenspreis für Nobelpreis für
kritischen Denker drei Hirnforscher
Das heißeste Jahr
der Geschichte
Frankfurt/Main (dpa) Der amerikanische Informatiker, Musiker und Schriftsteller Jaron Lanier ist mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
ausgezeichent worden. Der 54-Jährige
sei ein Pionier der digitalen Welt und einer ihrer wichtigsten Kritiker, sagte der
Vorsteher des Börsenvereins, Heinrich
Riethmüller. In der Frankfurter Paulskirche warnte der Preisträger vor der
Datensammelwut von Konzernen, Geheimdiensten und Regierungen. Der
Präsident des EU-Parlaments, Martin
Schulz, sagte in seiner Laudatio, die Kritik Laniers sei nicht kulturpessimistisch, sondern ,,besonders erhellend".
Stockholm (dpa) Für die Entdeckung
eines Navis im Gehirn erhalten drei
Wissenschaftler in diesem Jahr den Medizin-Nobelpreis. Das norwegische
Ehepaar May-Britt und Edvard Moser
bekommt die eine Hälfte, der britischamerikanische Forscher John O’Keefe
die andere. Die Preisträger haben
grundlegende Strukturen unseres Orientierungssinns gefunden. Genau diese Hirnteile werden bereits in einem
frühen Stadium von Alzheimer zerstört.
Die höchste Auszeichnung für Mediziner ist mit fast 880 000 Euro dotiert. „Ich
bin immer noch schockiert. Das ist so
großartig“, sagte May-Britt Moser.
Kommentar und Kultur
Hintergrund auf Leben und Wissen
Lima/Genf (dpa) Das Jahr 2014 könnte
vor allem wegen der starken Aufheizung der Meeresoberflächen das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden. Wie die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am
Rande der UN-Klimakonferenz in Lima
mitteilte, lag die durchschnittliche
Lufttemperatur über Land und Meeren
von Januar bis Oktober um 0,57 Grad
Celsius über dem Mittel von 14 Grad der
entsprechenden Zeitperiode von 1961
bis 1990. Bestätige sich die Tendenz im
November und Dezember, werde 2014
das heißeste Jahr - noch vor 2010, 2005
und 1998. ,,Es gibt keinen Stillstand bei
der globalen Erwärmung", warnte
WMO-Generalsekretär Michel Jarraud.
Air 2
ndlich kommt die Frauenquote. In
keinem der zehn umsatzstärksten
deutschen Dax-Unternehmen sitzen
gleichviele Frauen wie Männer im Aufsichtsrat. Wenn Volkswagen und RWE
bei 15 Prozent Frauenanteil herumkrebsen, dann lässt das tief blicken, wie es in deutschen Unternehmen wirklich aussieht.
Nach Jahren guten Zuredens und einer zaudernden Ex-Familienministerin Schröder, die den Betrieben in dieser Frage zu viel Freiheit ließ, hat sich
zu wenig getan. Deshalb ist die Frauenquote in Aufsichtsräten ein guter Anfang, die sich hoffentlich in Vorständen
und Führungspositionen der Firmen
fortsetzen wird. Wenn hoch qualifizierte Frauen und Männer heute um diese
Positionen konkurrieren, ziehen Frauen zu oft den Kürzeren.
Die Frauenquote zwingt jetzt zum
Umdenken. Wie sehr das die Unternehmen tatsächlich begriffen haben,
wird sich dann in ein paar Jahren an
der Anzahl von Frauen in Vorständen
ablesen lassen.
Unten rechts
Noch mehr Titel
Ski-Olympiasiegerin Maria HöflRiesch, Diskusstar Robert Harting und die Fußball-Weltmeister
von Bundestrainer Joachim Löw
sind Deutschlands „Sportler des
Jahres“ 2014. Das ergab die Abstimmung von rund 1200 Sportjournalisten am Ende eines
ereignisreichen Sportjahres. 700
Festgäste feierten die Siegern bei
der Gala in Baden-Baden. Harting gewann die Wahl zum dritten Mal nacheinander. HöflRiesch, die ihre Karriere im März
beendet hatte, ist die Nachfolgerin von Speerwerferin Christina Obergföll. (dpa)
U n a b h ä n g i g e
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NATUR
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feiert Jogi Löw
ganz groß
Eishockey im
Fußballstadion
zieht Massen an
Wie Bäume die
Wissenschaft
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Sport
Leben und Wissen
Kommentar
Top-Noten für
die Stadt-Marke
ROSE T TA-MISSION
Glückwunsch!
Konstanz ist eine der bekanntesten und attraktivsten Städte im
Land: Das ist das Kernergebnis
einer bundesweiten Befragung.
Danach landet Konstanz auf Rang
drei nach Heidelberg und Freiburg sowie vor Stuttgart. Platz
fünf belegt Friedrichshafen. Befragte aus Baden-Württemberg
setzten Konstanz sogar auf Rang
zwei. Im letzten Drittel landet
Villingen-Schwenningen. Das
Institut Imakomm hat 4000 Personen über die 20 größten Städte
im Südwesten befragt. (rau)
VON ALEXANDER MICHEL
s ist ein Meilenstein in der Geschichte der Raumfahrt, eine echte
Meisterleistung. Irgendwo in der gigantischen Leere zwischen Mars und
Jupiter landet eine Forschungssonde
sanft wie ein Hubschrauber auf der
Oberfläche eines Kometen, der durch
das All saust. Das alles wird von Darmstadt aus quasi blind gesteuert, ist ein
europäisches Gemeinschaftswerk und
zugleich eine technische Spitzenleistung vom Bodensee. Denn die Stränge
für Planung, Entwicklung und Konstruktion der Sonden Rosetta und Philae laufen bei Airbus DS (vormals Astrium) in Friedrichshafen zusammen.
Europa zeigt mit dieser zehn Jahre
dauernden Bilderbuch-Mission, dass
es mit den führenden Raumfahrt-Riesen USA und Russland mehr als nur
mithalten kann. Man ist nicht nur Teilnehmer, sondern Schrittmacher. Bei
kommenden visionären Vorhaben - etwa einem Flug zum Mars - werden die
Europäer wertvolles Wissen und Erfahrung einbringen. Doch jetzt darf erst
einmal gefeiert werden. Glückwunsch!
BLUMBERG
Kommandant erhält
Ehrenkreuz in Gold
Blumbergs Gesamtkommandant
Reinhold Engesser erhielt beim
Neujahrsempfang der Stadt das
Ehrenkreuz in Gold des Deutschen Feuerwehrverbands. Das ist
die höchste Feuerwehr-Ehrung,
sagte Kreisbrandmeister Manfred
Bau. Engesser, seit 1995 Gesamtkommandant in Blumberg und
seit 2002 stellvertretender Kreisverbandsvorsitzender, habe zahlreiche Verdienste um die Feuerwehr. (blu)
VON BIRGIT HOFMANN
DIENSTAG, 1. JANUAR
NR. 1 | 71. JAHR | K
PREIS 1,80 EURO
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SINGEN
Neuer Verein will
Hohentwiel fördern
Ein neuer Verein aus bürgerlichen
Kreisen will sich verstärkt um
Singens Hausberg, den Hohentwiel, kümmern. Die Aktiven
wollen Berg und Festung besser
mit der Kultur und Geschichte der
Stadt Singen verzahnen. Der
Hohentwiel soll in der öffentlichen Wahrnehmung deutlicher
positioniert werden und zum
„kulturellen Leuchtturm“ werden.
Rückendeckung bekommen die
Bürger durch die Orte Singen und
Hilzingen, die Mitglied beim
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E
Was gesunde Ernährung ausmacht
Experte gibt Entwarnung bei Diäten-Wahn. Uwe Knop rät im großen Interview zu essen, worauf
man Lust hat
Konstanz (bea) Keine Woche vergeht,
ohne dass eine Frauen- oder Sportzeitschrift eine neue Diät auf den Markt
bringt. Steinzeit-Diät, vegan, regional
oder mobiles Essen: Alles ist stets neu
und der letzte Schrei. Doch wirklichen
Sinn machen nur die wenigsten dieser
Diäten. Der Ernährungswissenschaftler Uwe Knop bürstet gern vermeintliche Ernährungsweisheiten gegen den
Strich. Im Gespräch mit unserer Zei-
tung ruft er dazu
auf, wieder mehr
auf seinen eigenen
Körper zu hören.
„Warten Sie, bis Sie
wirklich Hunger haben, und dann essen Sie das, worauf
Sie Lust haben und
was Sie gut vertragen“, empfiehlt der
Experte. Der Körper
wisse selbst, was er brauche.
Vegane Ernährung sei zwar moralisch
respektabel, wenn jemand keine Tiere
essen wolle. Sich damit gesund zu ernähren, sei aber nicht einfach, denn die
Auch Süßes darf
mal sein. B ILD:
ARI WAS AB I - FOTOLIA
Friedenspreis für Nobelpreis für
kritischen Denker drei Hirnforscher
Frankfurt/Main (dpa) Der amerikanische Informatiker, Musiker und Schriftsteller Jaron Lanier ist mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
ausgezeichent worden. Der 54-Jährige
sei ein Pionier der digitalen Welt und einer ihrer wichtigsten Kritiker, sagte der
Vorsteher des Börsenvereins, Heinrich
Riethmüller. In der Frankfurter Paulskirche warnte der Preisträger vor der
Datensammelwut von Konzernen, Geheimdiensten und Regierungen. Der
Präsident des EU-Parlaments, Martin
Schulz, sagte in seiner Laudatio, die Kritik Laniers sei nicht kulturpessimistisch, sondern ,,besonders erhellend".
Stockholm (dpa) Für die Entdeckung
eines Navis im Gehirn erhalten drei
Wissenschaftler in diesem Jahr den Medizin-Nobelpreis. Das norwegische
Ehepaar May-Britt und Edvard Moser
bekommt die eine Hälfte, der britischamerikanische Forscher John O’Keefe
die andere. Die Preisträger haben
grundlegende Strukturen unseres Orientierungssinns gefunden. Genau diese Hirnteile werden bereits in einem
frühen Stadium von Alzheimer zerstört.
Die höchste Auszeichnung für Mediziner ist mit fast 880 000 Euro dotiert. „Ich
bin immer noch schockiert. Das ist so
großartig“, sagte May-Britt Moser.
Kommentar und Kultur
Hintergrund auf Leben und Wissen
Gefahr von Mangelerscheinungen sei
groß. Auch auf Ernährungsstudien sei
nur wenig Verlass. Die meisten hätten
methodische Mängel und beruhten auf
Thesen, Vermutungen und Spekulationen. Ein Zusammenhang zwischen Essen und Gesundheit sei kaum nachzuweisen. Auch die bekannte Empfehlung, fünfmal am Tag Obst und Gemüse
zu essen, verursache vielen Menschen
Magen- oder Darmbeschwerden. Mehr
dazu im Interview auf Themen des Tages.
Die elf größten Diät-Irrtümer und
ihre Aufklärung finden Sie bei
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Das heißeste Jahr
der Geschichte
Lima/Genf (dpa) Das Jahr 2014 könnte
vor allem wegen der starken Aufheizung der Meeresoberflächen das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden. Wie die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am
Rande der UN-Klimakonferenz in Lima
mitteilte, lag die durchschnittliche
Lufttemperatur über Land und Meeren
von Januar bis Oktober um 0,57 Grad
Celsius über dem Mittel von 14 Grad der
entsprechenden Zeitperiode von 1961
bis 1990. Bestätige sich die Tendenz im
November und Dezember, werde 2014
das heißeste Jahr - noch vor 2010, 2005
und 1998. ,,Es gibt keinen Stillstand bei
der globalen Erwärmung", warnte
WMO-Generalsekretär Michel Jarraud.
ndlich kommt die Frauenquote. In
keinem der zehn umsatzstärksten
deutschen Dax-Unternehmen sitzen
gleichviele Frauen wie Männer im Aufsichtsrat. Wenn Volkswagen und RWE
bei 15 Prozent Frauenanteil herumkrebsen, dann lässt das tief blicken, wie es in deutschen Unternehmen wirklich aussieht.
Nach Jahren guten Zuredens und einer zaudernden Ex-Familienministerin Schröder, die den Betrieben in dieser Frage zu viel Freiheit ließ, hat sich
zu wenig getan. Deshalb ist die Frauenquote in Aufsichtsräten ein guter Anfang, die sich hoffentlich in Vorständen
und Führungspositionen der Firmen
fortsetzen wird. Wenn hoch qualifizierte Frauen und Männer heute um diese
Positionen konkurrieren, ziehen Frauen zu oft den Kürzeren.
Die Frauenquote zwingt jetzt zum
Umdenken. Wie sehr das die Unternehmen tatsächlich begriffen haben,
wird sich dann in ein paar Jahren an
der Anzahl von Frauen in Vorständen
ablesen lassen.
Unten rechts
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Ski-Olympiasiegerin Maria HöflRiesch, Diskusstar Robert Harting und die Fußball-Weltmeister
von Bundestrainer Joachim Löw
sind Deutschlands „Sportler des
Jahres“ 2014. Das ergab die Abstimmung von rund 1200 Sportjournalisten am Ende eines
ereignisreichen Sportjahres. 700
Festgäste feierten die Siegern bei
der Gala in Baden-Baden. Harting gewann die Wahl zum dritten Mal nacheinander. HöflRiesch, die ihre Karriere im März
beendet hatte, ist die Nachfolgerin von Speerwerferin Christina Obergföll. (dpa)
KONSTANZ
Kommentar
Top-Noten für
die Stadt-Marke
ROSE TTA-M ISSION
Glückwunsch!
Konstanz ist eine der bekanntesten und attraktivsten Städte im
Land: Das ist das Kernergebnis
einer bundesweiten Befragung.
Danach landet Konstanz auf Rang
drei nach Heidelberg und Freiburg sowie vor Stuttgart. Platz
fünf belegt Friedrichshafen. Befragte aus Baden-Württemberg
setzten Konstanz sogar auf Rang
zwei. Im letzten Drittel landet
Villingen-Schwenningen. Das
Institut Imakomm hat 4000 Personen über die 20 größten Städte
im Südwesten befragt. (rau)
VON ALEXANDER MICHEL
................................................
E
s ist ein Meilenstein in der Geschichte der Raumfahrt, eine echte
Meisterleistung. Irgendwo in der gigantischen Leere zwischen Mars und
Jupiter landet eine Forschungssonde
sanft wie ein Hubschrauber auf der
Oberfläche eines Kometen, der durch
das All saust. Das alles wird von Darmstadt aus quasi blind gesteuert, ist ein
europäisches Gemeinschaftswerk und
zugleich eine technische Spitzenleistung vom Bodensee. Denn die Stränge
für Planung, Entwicklung und Konstruktion der Sonden Rosetta und Philae laufen bei Airbus DS (vormals Astrium) in Friedrichshafen zusammen.
Europa zeigt mit dieser zehn Jahre
dauernden Bilderbuch-Mission, dass
es mit den führenden Raumfahrt-Riesen USA und Russland mehr als nur
mithalten kann. Man ist nicht nur Teilnehmer, sondern Schrittmacher. Bei
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BLUMBERG
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Blumbergs Gesamtkommandant
Reinhold Engesser erhielt beim
Neujahrsempfang der Stadt das
Ehrenkreuz in Gold des Deutschen Feuerwehrverbands. Das ist
die höchste Feuerwehr-Ehrung,
sagte Kreisbrandmeister Manfred
Bau. Engesser, seit 1995 Gesamtkommandant in Blumberg und
seit 2002 stellvertretender Kreisverbandsvorsitzender, habe zahlreiche Verdienste um die Feuerwehr. (blu)
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FRAU E NQU OTE
Ein guter Anfang
RADOLFZELL
VON BIRGIT HOFMANN
................................................
Naturschützer loben
Landesregierung
Der Nabu-Landesvorsitzende
Andre Baumann stellte im Rahmen der Radolfzeller Naturschutztage der grün-roten Landesregierung ein gutes Zeugnis
aus. Er nannte dabei die Erhöhung der Finanzmittel für den
Naturschutz, die Einrichtung des
Nationalparks, die neue Agrarpolitik, den Ausbau der Windenergie sowie die Novellierungen
der Landesumwelt- und Landesjagdgesetze. (tol)
SINGEN
Neuer Verein will
Hohentwiel fördern
Ein neuer Verein aus bürgerlichen
Kreisen will sich verstärkt um
Singens Hausberg, den Hohentwiel, kümmern. Die Aktiven
wollen Berg und Festung besser
mit der Kultur und Geschichte der
Stadt Singen verzahnen. Der
Hohentwiel soll in der öffentlichen Wahrnehmung deutlicher
positioniert werden und zum
„kulturellen Leuchtturm“ werden.
Rückendeckung bekommen die
Bürger durch die Orte Singen und
Hilzingen, die Mitglied beim
neuen Verein werden. (jöb)
DAS WETTER
17°
6°
Höchstwert
heute Nachmittag
Tiefstwert in der
Nacht auf morgen
www.suedkurier.de/wetter Seite 10
BILDER: PSDESIGN1, FOTOLIA/DPA
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E
Was gesunde Ernährung ausmacht
Experte gibt Entwarnung bei Diäten-Wahn. Uwe Knop rät im großen Interview zu essen, worauf
man Lust hat
Konstanz (bea) Keine Woche vergeht,
ohne dass eine Frauen- oder Sportzeitschrift eine neue Diät auf den Markt
bringt. Steinzeit-Diät, vegan, regional
oder mobiles Essen: Alles ist stets neu
und der letzte Schrei. Doch wirklichen
Sinn machen nur die wenigsten dieser
Diäten. Der Ernährungswissenschaftler Uwe Knop bürstet gern vermeintliche Ernährungsweisheiten gegen den
Strich. Im Gespräch mit unserer Zei-
tung ruft er dazu
auf, wieder mehr
auf seinen eigenen
Körper zu hören.
„Warten Sie, bis Sie
wirklich Hunger haben, und dann essen Sie das, worauf
Auch Süßes darf
Sie Lust haben und
mal sein. BI L D :
was Sie gut vertraARI WASABI - FO T O L I A
gen“, empfiehlt der
Experte. Der Körper
wisse selbst, was er brauche.
Vegane Ernährung sei zwar moralisch
respektabel, wenn jemand keine Tiere
essen wolle. Sich damit gesund zu ernähren, sei aber nicht einfach, denn die
Friedenspreis für Nobelpreis für
kritischen Denker drei Hirnforscher
Frankfurt/Main (dpa) Der amerikanische Informatiker, Musiker und Schriftsteller Jaron Lanier ist mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
ausgezeichent worden. Der 54-Jährige
sei ein Pionier der digitalen Welt und einer ihrer wichtigsten Kritiker, sagte der
Vorsteher des Börsenvereins, Heinrich
Riethmüller. In der Frankfurter Paulskirche warnte der Preisträger vor der
Datensammelwut von Konzernen, Geheimdiensten und Regierungen. Der
Präsident des EU-Parlaments, Martin
Schulz, sagte in seiner Laudatio, die Kritik Laniers sei nicht kulturpessimistisch, sondern ,,besonders erhellend".
Stockholm (dpa) Für die Entdeckung
eines Navis im Gehirn erhalten drei
Wissenschaftler in diesem Jahr den Medizin-Nobelpreis. Das norwegische
Ehepaar May-Britt und Edvard Moser
bekommt die eine Hälfte, der britischamerikanische Forscher John O’Keefe
die andere. Die Preisträger haben
grundlegende Strukturen unseres Orientierungssinns gefunden. Genau diese Hirnteile werden bereits in einem
frühen Stadium von Alzheimer zerstört.
Die höchste Auszeichnung für Mediziner ist mit fast 880 000 Euro dotiert. „Ich
bin immer noch schockiert. Das ist so
großartig“, sagte May-Britt Moser.
Kommentar und Kultur
Hintergrund auf Leben und Wissen
Gefahr von Mangelerscheinungen sei
groß. Auch auf Ernährungsstudien sei
nur wenig Verlass. Die meisten hätten
methodische Mängel und beruhten auf
Thesen, Vermutungen und Spekulationen. Ein Zusammenhang zwischen Essen und Gesundheit sei kaum nachzuweisen. Auch die bekannte Empfehlung, fünfmal am Tag Obst und Gemüse
zu essen, verursache vielen Menschen
Magen- oder Darmbeschwerden. Mehr
dazu im Interview auf Themen des Tages.
Die elf größten Diät-Irrtümer und
ihre Aufklärung finden Sie bei
uns im Internet unter:
www.suedkurier.de/skplus
Das heißeste Jahr
der Geschichte
Lima/Genf (dpa) Das Jahr 2014 könnte
vor allem wegen der starken Aufheizung der Meeresoberflächen das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden. Wie die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am
Rande der UN-Klimakonferenz in Lima
mitteilte, lag die durchschnittliche
Lufttemperatur über Land und Meeren
von Januar bis Oktober um 0,57 Grad
Celsius über dem Mittel von 14 Grad der
entsprechenden Zeitperiode von 1961
bis 1990. Bestätige sich die Tendenz im
November und Dezember, werde 2014
das heißeste Jahr - noch vor 2010, 2005
und 1998. ,,Es gibt keinen Stillstand bei
der globalen Erwärmung", warnte
WMO-Generalsekretär Michel Jarraud.
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Konstanz
FRAUE NQ UOT E
Ein guter Anfang
RADOLFZELL
Naturschützer loben
Landesregierung
Der Nabu-Landesvorsitzende
Andre Baumann stellte im Rahmen der Radolfzeller Naturschutztage der grün-roten Landesregierung ein gutes Zeugnis
aus. Er nannte dabei die Erhöhung der Finanzmittel für den
Naturschutz, die Einrichtung des
Nationalparks, die neue Agrarpolitik, den Ausbau der Windenergie sowie die Novellierungen
der Landesumwelt- und Landesjagdgesetze. (tol)
17°
6°
SCHÖNAU
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E
B a d e n - W ü r t t e m b e r g
KONSTANZ
Jetzt
ndlich kommt die Frauenquote. In
keinem der zehn umsatzstärksten
deutschen Dax-Unternehmen sitzen
gleichviele Frauen wie Männer im Aufsichtsrat. Wenn Volkswagen und RWE
bei 15 Prozent Frauenanteil herumkrebsen, dann lässt das tief blicken, wie es in deutschen Unternehmen wirklich aussieht.
Nach Jahren guten Zuredens und einer zaudernden Ex-Familienministerin Schröder, die den Betrieben in dieser Frage zu viel Freiheit ließ, hat sich
zu wenig getan. Deshalb ist die Frauenquote in Aufsichtsräten ein guter Anfang, die sich hoffentlich in Vorständen
und Führungspositionen der Firmen
fortsetzen wird. Wenn hoch qualifizierte Frauen und Männer heute um diese
Positionen konkurrieren, ziehen Frauen zu oft den Kürzeren.
Die Frauenquote zwingt jetzt zum
Umdenken. Wie sehr das die Unternehmen tatsächlich begriffen haben,
wird sich dann in ein paar Jahren an
der Anzahl von Frauen in Vorständen
ablesen lassen.
Unten rechts
Noch mehr Titel
Ski-Olympiasiegerin Maria HöflRiesch, Diskusstar Robert Harting und die Fußball-Weltmeister
von Bundestrainer Joachim Löw
sind Deutschlands „Sportler des
Jahres“ 2014. Das ergab die Abstimmung von rund 1200 Sportjournalisten am Ende eines
ereignisreichen Sportjahres. 700
Festgäste feierten die Siegern bei
der Gala in Baden-Baden. Harting gewann die Wahl zum dritten Mal nacheinander. HöflRiesch, die ihre Karriere im März
beendet hatte, ist die Nachfolgerin von Speerwerferin Christina Obergföll. (dpa)
Alle Informationen und Angebote finden Sie hier:
www.suedkurier.de/tablet
* Das Paket besteht jeweils aus ePaper, dem gewählten Tablet und SK Plus für den Bezugszeitraum
von mindestens 24 Monaten, ggf. zuzüglich einer einmaligen Zuzahlung. Nach Bezahlung der
24. Monatsrate geht das Gerät in Ihr Eigentum über. Die Kosten für das Printabonnement werden
zusätzlich erhoben. Neukunden zahlen 34,99 €/Monat.
fischmarktzwei
TAKT | winter 2015-2016
45
kurz berichtet
FRÜHZEITIG TICKETS FÜR
eduART-KONZERTE SICHERN!
Sehr beliebt sind die eduART-Familien- und Sitzkissenkonzerte der Südwestdeutschen Philharmonie. So verwundert es
nicht, dass die Konzerte regelmäßig ausverkauft sind. Sichern
Sie sich deshalb frühzeitig Ihre Karten, damit Sie nicht ohne
Sitzplatz oder -kissen bleiben!
Das nächste Familienkonzert findet am 17. Januar 2016 statt.
Mit der Geschichte von der »verhexten Musik« reist das
Orchester nach Klanghausen, der musikalischsten Stadt der
Welt. Tickets unter: Telefon 07531 900-150
print@home www.philharmonie-konstanz.de.
(MK)
MUSIK-GEWINN
STATT JETONS BEIM ROULETTE
»Faites vos jeux« hieß es am 8. November im Casino: Dort
konnten Besucher, die zuvor von den Musikern des Circolo
Quartetts aus den anwesenden Gästen ausgelost wurden,
sich mit ihrem Jeton am Roulettetisch ihr Wunschstück
erspielen. Das Angebot des Circolo Quartetts der
Südwestdeutschen Philharmonie reichte von Musik aus der
Klassik über Jazz bis zur Moderne. Dabei fanden interessante
Begegnungen statt, so trafen Philip Glass und Joseph Haydn
aufeinander, und jedes Musikstück wurde zum Gewinn.
Ein außergewöhnliches Konzert und ein bunter Abend im
wahrsten Sinne des Wortes.
(MK)
NEUES FORMAT
FÜR SCHULKLASSEN:
DIE MASTERCLASS
Am 17. Dezember startet die erste Masterclass, ein neues
Format für Schulklassen der Mittel-Oberstufe. Ausgewählte
Solisten der Abonnement-Konzerte treten in Klassenräumen
auf, erzählen aus ihrem Alltag, spielen aus ihrem Repertoire
und stehen den Schülern Rede und Antwort. Dieses Projekt
bietet den Schülern die Möglichkeit, die Künstler und
Künstlerinnen aus nächster Nähe kennen zu lernen und zu
erfahren, welche Ziele sie mit ihrem Beruf verfolgen. Am
darauf folgenden Tag besucht die Schulklasse das Konzert
der Solisten und erlebt sie bei ihrem gemeinsamen Auftritt
mit der Südwestdeutschen Philharmonie.
Kolja Blacher, Solist und Dirigent des Philharmonischen
Konzerts »Im Fluss« wird gemeinsam mit der
Musikvermittlerin Lena Jaeger den Auftakt im Ellenrieder
Gymnasium geben.
(LJ)
FUNDSACHEN
Sind Sie nach einem Konzert ohne Schirm, Brille oder Hut
nach Hause gekommen? Von der Halskette bis zum Gebiss –
die unglaublichsten Dinge wurden schon nach Konzertschluss
gefunden. Sollte auch Ihnen mal etwas fehlen, fragen Sie doch
im Intendanz-Sekretariat bei Eva Maria Seefelder unter Tel.
07531 900-811 nach, bevor Sie sich ans städtische Fundbüro
wenden – vielleicht liegt »es« ja noch bei uns.
(MK)
FLÜGEL LERNT FLIEGEN!
Zu einem dramatischen Zwischenfall
kam es bei dem Gastkonzert am 17. Oktober in Frickingen, bei
dem der österreichische Pianist Stefan
Vladar Brahms Klavierkonzert Nr. 2 auf
dem kostbaren Steinway-Flügel zum Besten geben sollte: Nur
90 Minuten vor Konzertbeginn bog sich die Bühne unter dem
gewichtigen Flügel und dieser rollte Richtung Bühnenrand,
überschlug sich und landete kopfüber zwischen Bühne und
Bestuhlung! Der Adrenalinspiegel aller Anwesenden stieg
rasant … zum Glück waren noch keine Zuhörer im Saal. Allergrößtes Lob und Dank an Herrn Faust, der innerhalb kürzester
Zeit anreiste und den Flügel notdürftig reparierte, sodass die
Besucher doch noch den Klängen von Brahms lauschen konnten, meisterhaft gespielt von Stefan Vladar und dirigiert von
Gábor Takács-Nagy.
Erstaunlicherweise war der Flügel noch bespielbar, und das
Konzert konnte wie geplant stattfinden. Zwar müssen Deckel
und Füße ersetzt werden, die Mechanik und die Saiten überlebten jedoch den dramatischen Sturz – ein Beweis für die
hervorragende Arbeit der weltweit berühmtesten Flügelbauer!
(MK)
Kulturticket
Dein Hörsaal
für den Abend
Eine besondere Zusammenarbeit zwischen der
ASTA der Uni Konstanz und der Philharmonie macht es möglich:
Ab sofort könnt ihr,
gegen Vorlage eines gültigen Studierendenausweises,
kostenlos alle Philharmonie-Konzerte besuchen.
Die Karten sind an der Abendkasse erhältlich,
die in der Regel eine Stunde vor Konzertbeginn öffnet.
südwestdeutsche philharmonie
eduart-konzert
TAKT | winter 2015-2016
47
Sonntag, 28. Februar 2016 | 11 Uhr | Festsaal Inselhotel Konstanz
Karten: Erwachsene 12 ∙ Kinder 6 ∙ Familien 25 Euro
eduart
familienkonzert
A Circus Symphony
Ein Mitmachkonzert für Kinder ab 6 Jahren.
Manege frei für die Südwestdeutsche Philharmonie mit
ihren musikalischen Artisten. In der Manege gibt es so
einiges zu erleben, vom Klangzauberer über Jonglierkünstler
bis hin zum Diabolotänzer. Durch das Programm führt die
Zirkusdirektorin Anna Hertz. Sei gespannt und lass Dich
überraschen von der musikalischen Akrobatik!
Zirkus AG des Friedrich Wöhler Gymnasiums
Einstudierung Klaus Riedel
Anna Hertz SCHAUSPIELERIN
Andreas Spörri DIRIGENT
Lena Jaeger KONZEPT
Anna Hertz wurde 1977 in Berlin gebo-
ren. Bevor sie von 1998 – 2002 an der Hochschule für Musik und Theater Hannover Schauspiel studierte, absolvierte sie 1997 ein
vierteljähriges Praktikum als Regieassistentin
und Bühnenbildnerin am S.L.O. Little Theatre in
Kalifornien. Von 2003 – 2006 führte sie ihr
erstes Engagement an das Theater Magdeburg. Seit der Spielzeit
2008/2009 spielt sie als Gast am Theater Konstanz, unter anderem
in Don Quijote und der Dreigroschenoper unter der Regie von Wulf
Twiehaus.
eduART
on Tour
Dienstag, 26. Januar 2016
Berchenschule
Donnerstag, 25. Februar 2016
Stephansschule
Mittwoch, 27. Januar 2016
Burgbergschule
Freitag, 26. Februar 2016
Haidelmoosschule
Andreas Spörri absolvierte seine Studien Dirigieren, Trompete, Komposition an den
Musikhochschulen Basel und Wien sowie an
der Schola Cantorum Basiliensis. Der international tätige Orchesterdirigent gewann 1989
den Dirigentenwettbewerb »Forum junger
Künstler« in Wien. Als Kulturschaffender gründete er mehrere Festivals und Musikförderprogramme. Seit 2003 ist
er Principal Guest Conductor des Wiener Opernball Orchester und leitet die Konzerte zum Neuen Jahr sowie die Wiener Sommer-Gala im
KKL Luzern. Seit 2006 ist Andreas Spörri ständiger Gastdirigent des
Cairo Symphony Orchestra. 2015 dirigierte Andreas Spörri in Montreal und Quebec die Konzerte zum Neuen Jahr.
48
sonderkonzert
TAKT | winter 2015-2016
Récréations
Françaises
Gérard Pesson *1958
»Récréations Françaises«
Betsy Jolas *1962
»Music to go«
Henri Dutilleux 1916 – 2013
»Ainsi la nuit«
* Pa use *
Edgar Varèse 1883 – 1965
»Density 21.5«
Pierre Boulez *1925
»Derive I«
Douze Notations
instrumentiert von Johannes Schöllhorn *1962
Philharmonisches Kammerorchester für Neue Musik
Gabriel Ahumada, Julia Stocker Flöte
Erich Born Klarinette
Alexander Hanßmann Oboe
Anja Brandt Trompete
N.N. Posaune
Dessi Kepenerova, Norbert Uhl Schlagzeug
Kyoko Tanino, Pawel Katz Violine
Margit Bonz Viola
John Wennberg Violoncello
Alexander Kisch Kontrabass
Annette Harzer, Christian Nagel Klavier
en plus
Klang-Werkstatt
mit dem Komponisten Johannes Schöllhorn
Samstag, 27. Februar 2016 | 19 Uhr | Eintritt frei
Studio der Philharmonie Konstanz, Fischmarkt 2
Franz Lang Dirigent
Beat Fehlmann Moderation
sonderkonzert
TAKT | winter 2015-2016
49
Sonntag, 28.Februar 2016 | 19 Uhr | Festsaal Inselhotel Konstanz
Karten: 18 Euro ∙ ermäßigt 14 Euro
Écoutez
Neue Musik französischer Komponisten
Wenn die französische Musik zu Anfang des 20. Jahrhunderts
als Mischung aus »clarté, Eleganz, einfacher und natürlicher
Deklamation« charakterisiert wurde, dann war dies auch
gegen die deutsche Tradition gerichtet. In Frankreich
entwickelte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine
Moderne, die nach einer klaren, versachlichten Klangsprache
suchte und Musik auch zu ironisieren verstand. In der
nächsten Generation traten dann die beiden bedeutendsten
Wegbereiter der französischen Moderne auf den Plan:
Olivier Messiaen und Pierre Boulez. Messiaen hat unter
anderem die Verfahrensweisen rhythmischer Reihenbildung
entwickelt und dies vor allem seinem Schüler Boulez
vermittelt. Edgard Varèse ist als derjenige zu nennen, der die
musique concrète vorantrieb, die mit real existierenden, nicht
synthetisch erzeugten Klängen arbeitet. Als einer der ersten
Komponisten bezog er Geräusche wie Fabriklärm in seine
Musik ein. »Musique concrète instrumentale« ist eine Musik
der körperlichen Erfahrung, der Klangrealistik, bei welcher
die Hervorbringung eines Klangs ebenso bedeutend ist wie
der Klang selbst.
élégance
Die Erforschung von Musik und Akustik
gehört zu den Aufgaben des unter
anderem von Boulez gegründeten
Instituts »IRCAM«. Von den beiden
Pionieren der französischen Moderne
führen die Wege in die Gegenwart:
Während Betsy Jolas das Erbe ihres
Lehrers Messiaen weiterführt, dirigiert
Boulez Werke Philippe Hurels, der
als Klangforscher am IRCAM zweimal
arbeitete. Gérard Pesson gehört zu den
Vertretern der »musique spectrale«
die mit der Dekonstruktionen der
Obertonreihen und der Übertragung
auf Orchesterinstrumente arbeitet.
Allein der vielleicht am engsten mit
der französischen Literatur vertraute
Henri Dutilleux steht ganz isoliert in der
Reihe der französischen Moderne da.
Sebastian Urmoneit
Franz Lang wurde 1956 geboren. Er studierte an den Musik-
hochschulen in Trossingen und München bei Prof. Hermann
Gschwendtner. Parallel zu seinem Studium trat er seine erste Stelle
am Nationaltheater Mannheim als Pauker und Schlagzeuger an. Ein
Jahr später wechselte er zum SWR-Sinfonieorchester Baden-Baden
und Freiburg, wo er bis heute als stellvertretender Solopauker tätig
ist. Auch als Gast ist Franz Lang mit namhaften Orchestern, wie zum
Beispiel den Berliner Philharmonikern und dem Gewandhaus-Orchester zu hören. Seine Lehrtätigkeit nahm er 1980 für sieben Jahre an
der Musikhochschule in Saarbrücken auf. Seit 1999 ist Franz Lang
Professor an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen, wo er
auch das Schlagzeugensemble als Dirigent leitet.
R
Philharmonische Konzerte
|Sonderkonzerte
h
e
Kammerkonzerte
i | eduART-Konzerte
Rh
n
ei
ns
te
ig
Konzilstrasse 11, 78462 Konstanz
Mo bis Fr 10 – 19 Uhr; Sa 10 – 13 Uhr
Tel.: 07531 900-150
[email protected]
Stadttheater
Konstanz 1
2 Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz
Abo- und Kartenbüro
Fischmarkt 2, 78462 Konstanz
Mo bis Fr 9 – 12.30 Uhr
Tel.: 07531 900-816 | Fax: 07531 900-12816
[email protected]
print@home
www.philharmonie-konstanz.de
Konzilstrasse
B o d e n s e e
1 Kasse im Stadttheater
Stadtgarten
Südwestdeutsche
Philharmonie 2
3 Tourist-Information Konstanz
… und in den Ortsverwaltungen:
Litzelstetten, Dingelsdorf, Dettingen-Wallhausen
(Schalterverkauf, kein Tausch)
Für Konzerte auf der Insel Mainau:
Mainau GmbH
Servicezentrum, 78465 Insel Mainau
Tel.: 07531 303-303
print@home www.philharmonie-konstanz.de
Marktstätte
hafen
Tourist- 3
Information
ofpl a
tz
Fischmarkt
hauptbahnhof
Ba h n h
Bahnhofplatz 43, 78462 Konstanz
Nur Schalterverkauf
April bis Oktober: Mo bis Fr 9 – 18.30 Uhr;
Sa 9 – 16 Uhr; So 10 – 13 Uhr
November bis März: Mo bis Fr 9.30 – 18 Uhr
[email protected]
hafen
Das Magazin der Südwestdeutschen Philharmonie konstanz
Herausgeber Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz, Fischmarkt 2, 78462 Konstanz | ausgabe Dezember 2015
Redaktion Beat Fehlmann (BF), Rouven Schöll (RS), Lena Jaeger (LJ), Martina Kraus (MK) | illustrationen Susanne Smajić (25, 26, 27, 47)
Fotos Reinhard Albers, Cornelius Ebmeyer, Fotolia (1, 27), Steffen Jahn, Marius James-Küttenbaum, Ilja Mess, Kay Mohrmann, Archiv
gestaltung albers | mediendesign | Druck Druckerei Konstanz GmbH | auflage 61.000 Exemplare
Bild- und Tonaufnahmen der Konzerte durch jede Art elektronischer Geräte sind nur in Absprache und mit Genehmigung der Südwestdeutschen Philharmonie gestattet.
Zuwiderhandlungen sind nach dem Leistungsschutz- und Urheberrechtsgesetz (UrhG) strafbar.
Wir bitten Mobiltelefone im Konzertsaal auszuschalten sowie während des Konzertes auf Essen und Trinken zu verzichten.
impressum
51
TAKT | winter 2015-2016
dezember
januar
februar
programmÜberblick
Dezember 2015
Montag, 7. Dezember 2015 | 18 Uhr
Tertianum Konstanz
Kammerkonzert
Romantisches Intermezzo
Antje Stefaniak Klarinette
Berenike Derbidge Violoncello
Iva Navratova Klavier
Sonntag, 13. Dezember 2015 | 11.15 Uhr
Festsaal Inselhotel Konstanz
Inselkonzert
Concerto Noël Allemand
Iris Anna Deckert Sopran
Karin Dean Violine
Katharina Vogt Violine
Irene Oesterlee ViolA
Ilija Andrianov Violoncello
Ekkehard Creutzburg Flöte
Thorsten Bleich Theorbe
Markus Utz orgel
Mittwoch, 16. Dezember 2015 | 20 Uhr Abo A
Freitag, 18. Dezember 2015 | 20 Uhr Abo B
Sonntag, 20. Dezember 2015 | 18 Uhr Abo D
Konzil Konstanz
Im Fluss
Mozart: »Serenata notturna«
Brahms: Violinkonzert
Schumann: Symphonie Nr. 3 »Rheinische«
Kolja Blacher violine und leitung
Tobias Bücklein Dirigent
Mittwoch, 17. Februar 2016 | 21 Uhr
Sala Verdi Mailand (I)
Programm siehe 19. Februar 2016
Karten: www.soconcerti.it
Freitag, 19. Februar 2016
Hinweis: Die ursprünglich in der Saisonbroschüre
angekündigte Öffentliche Generalprobe kann leider
nicht stattfinden.
Anna Skryleva Dirigentin
Donnerstag, 14. Januar 2016 | 10 Uhr
Dreispitz Kreuzlingen (CH)
eduART-Schülerkonzert für Schweizer Primarschulen
Die verhexte Musik
Felix Strasser Erzähler
Kinderchor Paradies
Hannes Reich Dirigent
Samstag, 16. Januar 2016 | 18 Uhr
Dreispitz Kreuzlingen (CH)
Cinéma
Kevin Griffiths Dirigent
Sonntag, 17. Januar 2016 | 11 Uhr
Festsaal Inselhotel Konstanz
eduART-Familienkonzert
Die verhexte Musik
Felix Strasser Erzähler
Kinderchor Paradies
Hannes Reich Dirigent
Donnerstag, 21. Januar 2016 | 19.30 Uhr
Festsaal Inselhotel Konstanz
Januar 2016
Freitag, 22. Januar 2016 | 19.30 Uhr
Festsaal Inselhotel Konstanz
Samstag, 2. Januar 2016 | 19.30 Uhr
Tonhalle Zürich (CH)
Neujahrskonzert
Liliana Heimberg Moderation
Kevin Griffiths Dirigent
Karten: www.artemus.ch
Fasnachtskonzert
Neujahrskonzert
Mittwoch, 23. Dezember 2015 | 19.30 Uhr
Tonhalle Zürich (CH)
Weihnachtskonzert
Kevin Griffiths Dirigent
Karten: www.artemus.ch
Freitag, 1. Januar 2016 | 19 Uhr
Graf-Burchard-Halle Frickingen
Neujahrskonzert
Männerchor (Claus G. Biegert einstudierung)
Mine Yücel Sopran
Steven Ebel Tenor
Anna Skryleva Dirigentin
Karten: www.salemertal-konzerte.de
Montag, 1. Februar 2016 | 20.11 Uhr
Dienstag, 2. Februar 2016 | 20.11 Uhr
Konzil Konstanz
Dienstag, 5. Januar 2016 | 20 Uhr
Konzil Konstanz
Mittwoch, 6. Januar 2016 | 20 Uhr
Graf-Zeppelin-Haus Friedrichshafen
Karten: www.gzh.de
Donnerstag, 7. Januar 2016 | 20 Uhr
Abo Radolfzell
Milchwerk Radolfzell
Freitag, 8. Januar 2016 | 19.30 Uhr
Tonhalle Zürich (CH)
Karten: +41 44 422 9410
Samstag, 9. Januar 2016 | 20 Uhr
Stadthalle Singen
Karten: www.stadthalle-singen.de
Wolfgang AM See I
In Teilen
Christoph Nix Sprecher
Stefan Schilli Dirigent
Wolfgang AM See II
In Moll
See Siang Wong Klavier
Philipp von Steinaecker Dirigent
Samstag, 23. Januar 2016 | 19.30 Uhr
Festsaal Inselhotel Konstanz
Wolfgang AM See III
In Osmanien
Freitag, 19. Februar 2016 | 20 Uhr Abo C
Konzil Konstanz
Samstag, 20. Februar 2016 | 20 Uhr
Dr.-Ernst-Hohner-Konzerthaus Trossingen
Karten: www.trossingen.de
Im Anfang
Liszt: Les Préludes
Schumann: Violinkonzert
Tschaikowski: Symphonie Nr. 5
Edoardo Zosi Violine
Evan Christ Dirigent
Dienstag, 23. Februar 2016 | 19.30 Uhr
Mittwoch, 24. Februar 2016 | 19.30 Uhr
Konzert- und Kongresshaus Luzern (CH)
A Circus Symphony
Andreas Spörri Dirigent
Karten: www.obrassoconcerts.ch
Samstag, 27. Februar 2016 | 19 Uhr
Studio der Philharmonie Konstanz
Klang-Werkstatt
Beat Fehlmann Moderation
Eintritt frei
Sonntag, 28. Februar 2016 | 11 Uhr
Festsaal Inselhotel Konstanz
eduART-Familienkonzert
A Circus Symphony
Zirkus AG des Friedrich-Wöhler-Gymnasiums Singen
Anna Hertz Schauspielerin
Andreas Spörri Dirigent
Sonntag, 28. Februar 2016 | 19 Uhr
Festsaal Inselhotel Konstanz
Récréations française
Philharmonisches Kammerorchester
für Neue Musik
Franz Lang Dirigent
Miroir Quintett
Hans Helmut Straub Sprecher
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Konzertkarten bequem von zu Hause bestellen:
philharmonie-konstanz.de
Änderungen vorbehalten
Sonntag, 6. Dezember 2015 | 18 Uhr
Bruder-Klaus-Kirche Konstanz
Rutter: Magnificat
Beethoven: Messe in C-Dur
Kammerchor Konstanz
Michael Auer dirigent
Karten: www.konstanzerkammerchor.de
Februar 2016
LEIDENSCHAFT
FÜR SCHÖNE DINGE
MARC CAIN TASCHEN IM MODE FORUM
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