Vereine - Blasmusik-Kreisverband Ludwigsburg
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Vereine - Blasmusik-Kreisverband Ludwigsburg
Blasmusik-Kreisverband Ludwigsburg e.V. im Blasmusikverband Baden-Württemberg e.V. Das KJO bei den Löwen Großer Sonderbericht in der Heftmitte Ausgabe 9/2003 Ausgabe 9/2003 Impressum Im Rampenlicht Zeitschrift des Blasmusik-Kreisverbandes Ludwigsburg Ausgabe 9/2003 Herausgeber: Blasmusik-Kreisverband Ludwigsburg Geschäftsbereich Öffentlichkeitsarbeit Redaktion: Beate Weiser (Leiterin GBÖ) Roland Greiner (re) Martina Frauhammer (Anzeigen) Jörg Frauhammer (Editorial) Elmar Weiser (Satz und Gestaltung) Peter Pflieger (Internet) Für den Inhalt der von den Vereinen eingebrachten Texte und Bilder sind diese selbst verantwortlich! Anzeige Den richtigen Ton treffen... Offizieller Partner des Kreisjugendorchesters Ludwigsburg Geschäftsstelle Thomas Döring Am Enzweihinger Tor 2 71665 Vaihingen an der Enz Telefon 0 70 42/95 09 70 Telefax 0 70 42/60 70 ... ist für einen Musiker äußerst wichtig. Was aber muss man noch treffen? Ganz klar, die richtige Vorsorge. Da sind Sie mit uns bestens beraten. 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Das Wort „Blasmusik“ steht synonym für „Humbta Täterä“ und Marschmusik, Darbietungen, die allenfalls zum rhythmischen Mitklatschen verleiten. Dabei wird die musikalische Leistungsfähigkeit vieler unserer Orchester immer wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Auch in der jüngeren Vergangenheit gab es in unserem Kreis wieder viele herausragende blasmusikalische Darbietungen. Wir Blasmusiker müssen um unsere Anerkennung immer noch kämpfen. Als Unterhalter und Spaßmacher, als Begleiter beim Festen und Feiern – was uns Blasmusikern natürlich auch(!) großen Spaß macht - sind wir gern gesehen. Die musikalisch künstlerische Qualität wird landauf landab nur wenig anerkannt. Der Einsatz dafür, dass der wahre Stellenwert der Blasmusik im Kulturleben endlich auch außerhalb der Blasmusikszene begriffen wird, mutet vielfach wie ein Ritt gegen Windmühlen an. Viele der Probleme sind aber auch in nicht geringem Maße hausgemacht. Wie schwer ist es häufig, aus Reihen der Blasmusikszene selbst Besucher für das eigene Jahreskonzert, das Konzert mit dem geladenen Spitzenorchester oder den musikalischen Workshop zu finden. Nicht umsonst wurde seitens des Verbandes vor Jahren schon die Pflichtabnahme von Karten für die Gemeinschafts- und Jahreskonzerte eingeführt. Diese Möglichkeit haben einzelne Vereine natürlich nicht. Jeder trägt das Risiko für den Besuch einer Konzertveranstaltung selbst - und das ist auch richtig so. Nur sollte man sich in dieser Beziehung darauf verlassen können, dass die Einladungen und Informationen zu solchen besonderen Ereignissen, die in der Regel über die Vorsitzenden an die Vereine gerichtet sind, auch die erreichen, für die sie gedacht sind: Die Musikerinnen und Musiker. Es ist schon ernüchternd, wenn man von Musikerkollegen hört, dass der Vereinsvorsitzende solche Informationen nicht weitergibt, obwohl er selbst im Blasorchester aktiv ist und das damit nicht einmal einen besonderen Aufwand bedeuten würde. Ein großer und aktiver Verband, wie wir Blasmusiker es sind, hat dann Gewicht, wenn nicht nur die Worte und Taten der Verbandsführung mit der Anzahl der Mitglieder multipliziert werden - mit denen man ja auch gar nicht immer einer Meinung ist oder sein muss, sondern wenn das Verbandsleben nach außen auch als solches wahrgenommen wird. Es ist daher sehr im Sinne unserer Sache, z.B. die Konzerte anderer Vereine zu besuchen, beim Kreismusikfest dabei zu sein, sich zu informieren, was läuft und so oft wie möglich daran teilzunehmen, sich für das Tun der anderen zu interessieren und davon zu lernen. Blasmusikalische Großereignisse, Konzerte, Veranstaltungen bekommen dann Gewicht und werden wahrgenommen, wenn das Publikumsinteresse hoch ist. Und warum sollen denn „die anderen“ kommen, wenn durch das fehlende Interesse „der eigenen“ schon suggeriert wird, dass das, was da angeboten wird, auch interessant und wertvoll genug ist und ein Besuch lohnt?! Ignoranz schadet unserer Sache! Also: Hingehen!! In diesem Sinne haben wir auch mit der neunten Ausgabe der KV-Zeitung wieder versucht, aufzuzeigen, was die Blasmusiker in unserem Kreisverband tun und lassen, um insbesondere auch Interesse füreinander zu wecken. Im Verband selbst ist wieder viel passiert, unverändert großes Interesse gibt es an den Lehrgängen, das Kreisjugend-Orchester setzt blasmusikalische Meilensteine und die Vereine sind aktiv wie eh‘ und je. Dafür lohnt es sich zu arbeiten. Also: Mitmachen und viel Spaß beim Lesen!! Das Redaktionsteam Kreisverband - Vorständetagung Dirigententagung Klausurtagung Hauptversammlung 4 4 6 6 Bläserjugend - D3 und Erwachsenenbildung D2-Lehrgang D1-Lehrgang Ein Tag in Strümpfelbrunn Jugendleitertagung Hauptversammlung 8 8 10 11 12 12 Kreisjugendorchester - Jahreskonzert 2002 - Neujahrskonzert - Reisebericht Südafrika 13 15 21 Aus Theorie und Praxis - Pressearbeit für Vereine und lokale Organisationen - Ein Besuch beim Instrumentenbauer Böpple - Tuba-Tour de Ländle 16 18 20 Historie - Bezirksversammlung von 1948 30 Das KJO bei den Löwen 21 Prominente im Rampenlicht - 80. Geburtstag von Karl Knoll 29 Aus den Vereinen 32 Witziges und Rätselhaftes 48 3 Ausgabe 9/2003 Vorständetagung am 16. November 2002 Zur routinemäßigen Jahrestagung der Vorstände aus den Musikvereinen innerhalb des Blasmusik-Kreisverbands Ludwigsburg traf man sich im schmucken Kulturhaus Sachsenheims. Der 1. Vorsitzende der Blasmusiker im Kreis Ludwigsburg, Gerhard Krauß, Korntal, ging nach seinen Begrüßungsworten rückblickend auf das Landesmusikfest des Sommers in Stuttgart ein und berichtete aus dem Landesvorstand über die Situation beim Deutschen Musikrat, der Insolvenz anmelden musste Kreisverband Weitere Diskussionspunkte waren die Situation bei der Verbandszeitung „Forte“, die ihre Informationen immer mehr über die Internetseite des baden-württembergischen BlasmusikVerbands verbreitet. An die mit den modernen Kommunikationsmitteln arbeitenden Vorstände der Musikvereine richtete Krauß den Appell, die Mitgliederstandsmeldungen und weitere Verwaltungsvorgänge über das Com-Music-Programm abzuwickeln. Nach weiteren Informationen über Ehrungsvorgänge, Zuschüsse bei Wertungsspielen und den Rahmenverträgen bei der Gema und in Rechtsangelegenheiten folgten die Berichte der einzelnen Geschäftsbereichs-Leiter. Im Finanzbereich geht es auch bei den Blasmusikern nicht ohne „Streichkonzert“, jedoch bewegen sich nach Angaben von Wolfgang Bätzner, Oßweil, die InkassoBestände des Verbands in ruhigem Fahrwasser. Der Geschäftsbereich Musik nimmt naturgemäß innerhalb der Blasmusiker einen umfangreichen Platz ein. Dittmar Klett, Pleidelsheim, beleuchtete die Aktivitäten des abgelaufenen Jahres und gab einen Ausblick auf die Dirigenten-Tagung im Januar, bei der der Geschäftsführer der „World Association for Symphonic Band and Ensembles“ (WASBE), Dr. Leon J. Bly als Gastdirigent und Dozent u.a. auch das Thema „Kirchenmusik“ behandeln wird. Aus der Bläserjugend und vom Kreisjugend-Orchester berichteten Anneliese Tosch, Schwieberdingen, und Roland Haug, Besigheim. Hierbei verwiesen sie u.a. auf die seitens der Vereine manchmal mangelnde Vorbereitung der Jugendlichen auf Im Kulturhaus Sachsenheim diskutierten die Vorsitzenden der Musikvereine im Kreis Ludwigsburg über aktuelle Probleme und Aufgaben innerhalb der Vereine. Oben am Vorstandstisch v.li.: Gerhard Krauß, Roland Haug, Anneliese Tosch und Beate Weiser. Bild: Greiner 4 Lehrgänge und von der im Juni 2003 geplanten Konzertreise des Jugendblasorchesters nach Südafrika. Vom Geschäftsbereich Öffentlichkeitsarbeit konnte Beate Weiser, Oßweil, eine neue Ausgabe der Kreisverbands-Zeitung vorstellen und erörterte die Möglichkeit der Beschaffung von Infos übers Internet. Bei der allgemeinen Aussprache kamen Themen zur Debatte, die den Vereinen unter den Nägeln brennen, wie die Beachtung der gesetzlichen Vorschriften bei Festen und die Haftungsprobleme der Vorsitzenden bei unvorhergesehenen Ereignissen. (re) Dirigententagung vom 18.- 19. Januar 2003 in Kürnbach Kirchenmusik – ein Thema, das man wahrscheinlich nicht sofort mit Musikvereinen und deren Blasorchester in Verbindung bringt. Gerade diese Tatsache mag die Verantwortlichen des Blasmusik-Kreisverbands Ludwigsburg dazu veranlasst haben, einmal diese Musikrichtung bei ihrer Dirigenten-Tagung auf die Tagesordnung zu setzen. Mit der Einladung des Geschäftsführer der „WASBE“ (World Association for Symphonic Bands and Ensembles), Herrn Dr. phil. Leon J. Bly, ist es dabei gelungen, einen hoch rangigen Dozenten zu der Tagung zu verpflichten. Noch ehe die nahezu 50 Teilnehmer in das Hauptthema der Kirchenmusik einstiegen, diskutierten die Damen und Herren Dirigenten aus den beiden Blasmusik-Kreisverbänden Ludwigsburg und Heilbronn bei ihrer nunmehr schon 12. gemeinsamen Dirigententagung an der Ausbildungsstätte des Blasmusikverbands Baden-Württemberg in Kürnbach die neue Wertungsspielordnung des Blasmusikverbands, die außer der Klassifizierung der bei Wertungsspielen teilnehmenden Blasorchester noch einige weitere Neuerungen gebracht hat. Die beiden Geschäfts- Ausgabe 9/2003 bereichsleiter Musik des BlasmusikKreisverbands Ludwigsburg, Dittmar Klett und Erwin Gutmann, leiteten nach verbandsinternen Informationen über zum Tagungsthema und stellten den Dozenten vor. „Die Aufführung auch modernerer Werke ist immer davon abhängig, womit man die Musik in Verbindung bringt und welchen Charakter ein Stück hat,“ gab der Dozent den Dirigenten mit auf den Weg. Man sollte deshalb Musik vermeiden, die man fast ausschließlich mit anderen Orten oder Aktivitäten in Verbindung bringt, etwa aktuelle Tanzmusik, militärische Marschmusik oder Frühschoppenmusik der Unterhaltungsbranche. Statt dessen sind Musikformen empfohlen, die einen feierlichen oder geistigen Charakter haben wie Toccaten, Fugen oder Präludien. Sie sollten ein melodiöses Thema zum Inhalt haben, das dem Rahmen des Konzerts entspricht und auch der alten Tanzmusik des Barock oder der Renaissance entspringen kann. Für den Fachbereichsleiter und Orchesterdirigent an der Stuttgarter Musikschule und Fachexperten für Blasmusikdirigenten am Basler Konservatorium, Dr. phil. Leon J. Bly, „ist Musik Kommunikation, die gefühlsmäßig etwas vermitteln soll“, weshalb die ausgewählte Musik für ein Kirchenkonzert „dem Publikum etwas Auf Einladung des Blasmusik-Kreisverbands Ludwigsburg dozierte der General-Sekretär der WASBE, Dr. phil Leon J. Bly,links, auf der gemeinsamen Dirigententagung der Kreisverbände Ludwigsburg und Heilbronn über Kirchenmusik. Daneben vom KV Ludwigsburg: A. Tosch, E. Gutmann, D. Klett und H. Leibfried von Heilbronn. Bild: Greiner sagen muss“ und von einer „Aussagekraft sein sollte, die in unseren Kulturkreis passt.“ Kompositionen von kurzer Lebensdauer eignen sich deshalb nicht, da sie oftmals nicht ins thematische Konzept passen. Für ebenso wichtig hält es Bly, komplette Kompositionen zu spielen und die Instrumentierung und Besetzung des Orchesters dem Werk anzupassen. Notenänderungen sollten nur in Ausnahmefällen vorgenommen werden, damit die Absicht des Komponisten und die Originalität des Werkes nicht verloren gehen. Neben Kompositionen von Bach, Händel oder anderen Klassikern, bieten auch zeitgenössische Komponisten wie Cesarini, de Meij und andere hervorragende Werke, die sich für Kirchenkonzerte eignen. Eine Auswahlliste des Dozenten mit geeigneten Werken für Kirchenkonzerte zeigte eine Vielfalt an Möglichkeiten auf. Ebenso wichtig sind für Bly die organisatorischen Voraussetzungen für ein gelungenes Kirchenkonzert. Dabei sollten im Wesentlichen die Länge des Konzerts, die Einteilung der Stücke vom Anfang bis zum Schluss und die instrumentale Abstimmung eine harmonische Einheit bilden. Anhand vorbereiteter Musikbeispiele auf CD und der Erarbeitung mitgebrachter Werke mit dem spontan gebildeten Tagungs-Orchester belegte Dr. Bly seine Ausführungen nachhaltig. (re) Anzeige Kreisverband Einleitend empfahl Dr. Bly den Dirigenten, sich für ein geplantes Kirchenkonzert gewissermaßen eine eigene Philosophie zurechtzulegen, die verschiedene Kriterien berücksichtigt. Dies fängt schon bei der Suche nach geeigneter Literatur an und muss auch die Art und den Zeitpunkt des Konzerts in die Planungen mit einbeziehen. Bei einem reinen Kirchenkonzert wird die Auswahl anders aussehen als beispielsweise bei der Begleitung eines Gottesdienstes. Ein Überblick über die geschichtliche Entwicklung der musikalischen Gestaltung kirchlicher Veranstaltungen verdeutlichte den Hintergrund seiner Überlegungen. So waren in früheren Zeiten manche Werke, wie etwa die Messe von Schubert, verboten in Kirchen zu spielen. Beratung-Verkauf-Reparatur 5 Ausgabe 9/2003 Klausurtagung vom 7.- 9. Februar 2003 in Buching Zur Vorbereitung des Arbeitsjahres 2003 begaben sich die Geschäftsbereiche des Blasmusik-Kreisverbands Ludwigsburg in Klausur und steckten die Eckpunkte der anstehenden Aktivitäten ab. Im Mittelpunkt der Unternehmungen im laufenden Kalenderjahr steht ohne Zweifel die Südafrika-Reise des Aushängeschilds des BlasmusikKreisverbands, des Kreisjugend-Orchesters. Kreisverband Der Vorsitzende der BlasmusikerInnen im Kreis Ludwigsburg, Gerhard Krauß, Korntal, berichtete seinen VorstandskollegInnen aus den Beratungen des Blasmusikverbands Baden-Württemberg, die sich hauptsächlich wie bei vielen übergeordneten Gremien landauf landab um Sparmaßnahmen handelten. Dabei ging es um den Abbau eines Überstundenpotentials und der Beitragserhöhung für aktive Musiker. Außerdem wurde die Kompetenz der Ehrungen bis zu 30 Jahren Mitgliedschaft auf die Kreisverbände übertragen. Klärungsbedarf gab es gegenüber der Gema in der Behandlung ausländischer Gastkapellen bei Besu- chen einheimischer Musikkapellen. In Einzelberichten legten die Leiter der Geschäftsbereiche des Ludwigsburger Blasmusik-Kreisverbands Rechenschaft ihrer Tätigkeiten im abgelaufenen Geschäftsjahr ab und berichteten über geplante Aktivitäten für das Jahr 2003.bBei der Bläserjugend wird zur Hauptversammlung eine neue Jugendordnung vorgelegt. Zur Finanzierung der Südafrika-Reise des Kreisjugend-Orchesters werden die Jungen und Mädchen dieses Jugendblasorchesters am 18. Mai 2003 ein „Südafrika-Konzert“ geben. Ende März schließt sich der Geschäftsbereich Musik der „Tuba-Tour de Ländle“ an, die von Mitgliedern des Tuba-Ensembles der Musikhochschule Stuttgart gestaltet wird. In einem Workshop werden verschiedene Tuben vorgestellt und die vielfältigen Spielmöglichkeiten dieses Instruments aufgezeigt. Der Geschäftsbereich Finanzen wird bis zur Hauptversammlung der Blasmusiker eine detaillierte Übersicht der finanztechnischen Veränderungen vorbereiten und die Bilanzen des Blasmusik-Kreisverbands vorlegen. Zur Abrundung der Klausur-Tagung beschäftigten sich die Ausschuss-Mitglieder des Kreisverbands noch mit aktuellen Problemen und deren Lösungsmöglichkeiten bei seinen Mitgliedsvereinen. (re) Hauptversammlung am 29. März 2003 in Asperg In der schmucken Stadthalle zu Asperg trafen sich die Funktionäre der Ludwigsburger Kreismusikvereine, um ihre obligatorische Hauptversammlung abzuhalten. Ein kleiner Abstimmungsmarathon führte die Vereinsdelegierten durch ein straffes Tagungs-Programm, das die Stadtkapelle Asperg unter der Leitung von Erwin Gutmann musikalisch begleitete. Noch ehe der Vorsitzende der BläserInnen im Kreis Ludwigsburg, Gerhard Krauß, Korntal, zu seinem Jahresrückblick ansetzte, sprach das Mitglied des Bundestags, Harald Leibrecht zu der Versammlung und streifte die Sorgen und Nöte der Blasmusiker in unserer Zeit, die er als ehemaliger Musiker und Musikvereins-Vorsitzender bestens kennt. In seinem Rechenschaftsbericht erwähnte Krauß die Stationen seiner Jahresarbeit, die sich von den Ausführungen über die übergeordneten Verbände bis hin zu kreisverbandsinternen Themen erstreckte. Jährlich wiederkehrende Termine, wie Lehrgänge, Tagungen, Vorstandssitzungen und Ehrungen bei den Kreismusikvereinen fanden ebenso ihre Erwähnung wie aktuelle Vorgänge in und um die Musikvereine, die im Blasmusik-Kreisverband organisiert sind. Vor Eintritt in die weitere Tagesordnung gedachte die Versammlung der im letzten Jahr aus Blasmusikkreisen verstorbenen Mitglieder, während die Stadtkapelle Asperg das Lied „Ich hatt´ einen Kameraden“ intonierte. Zur Besprechung aktueller Fragen und zur Vorbereitung des kommenden Geschäftsjahres begaben sich die Ausschuss-Mitglieder des BlasmusikKreisverbands Ludwigsburg in Klausur. Bild: Greiner 6 Zur aktuellen Kassenlage sprach dann der Leiter des Geschäftsbereichs Finanzen, Wolfgang Lutz, Oßweil. Er konnte einen ausgeglichenen Kassenbericht vorlegen, der fern aller durch die allgemeine Tagespresse geisternden finanztechnischen Schlagworte wie Neu- Ausgabe 9/2003 verschuldung oder Negativwachstum eine gesunde Kassenlage des Blasmusik-Kreisverbands aufwies. Probleme bereiten ihm immer wieder die Bearbeitung durchlaufender Posten, die beispielsweise durch die Lehrgänge entstehen. Kleine technische und inhaltliche Änderungen seitens des Dachverbands gibt es auch in diesem Jahr bei Wertungsspielen, um die Motivation zur Teilnahme zu steigern und eine eventuell vorhandene Hemmschwelle abzubauen. Leichte gymnastische Kondition von den Blasmusik-Delegierten verlangten die Abstimmungen über Arbeitsjahr bei den Blasmusikern im Kreis. Bild: Greiner haber stellten sich zur Wiederwahl und wurden von der Hauptversammlung bestätigt: bei der Bläserjugend der Stellvertretende Vorsitzende Roland Haug, Besigheim, und der organisatorische Beisitzer Andreas Heck, Münchingen, und beim Kreisverband der 1. Vorsitzende Gerhard Krauß, der Finanzchef Wolfgang Lutz, der musikalische Leiter der Musik-Fachschaft Erwin Gutmann und im Pressebereich Roland Greiner, Marbach. (re) Nach zwischenzeitlich personell bedingten Umstrukturierungen konnte die Leiterin im Geschäftsbereich Öffentlichkeitsarbeit, Beate Weiser, Oßweil, über eine weitere Ausgabe der Kreisverbands-Zeitung „KV im Rampenlicht“ zur letzten Vorständetagung berichten. Auch im InternetBetrieb ist der Ludwigsburger Kreisverband der Bläser wieder online und up to date, so dass bei einem geplanten Seminar für die PresseMitarbeiter der Kreismusikvereine neben der notwendigen Pressearbeit vor Ort auch über virtuelle Themen gesprochen werden kann. Der Tagesordnungspunkt „Wahlen“ konnte zügig über die Bühne gebracht werden, denn alle vorgeschlagenen und bisherigen Amtsin- Der Verbandschef der Bläser und Bläserinnen im Kreis Ludwigsburg,Gerhard Krauß, links, zog bei der Hauptversammlung der Blasmusiker eine positive Bilanz der Verbandsarbeit. Rechts die Leiter der Bläserjugend Tosch und Haug. Bild: Greiner 7 Kreisverband Die Leiter des Geschäftsbereichs Musik, Dittmar Klett, Pleidelsheim, und Erwin Gutmann, Kleinglattbach, berichteten von den musikalischen Ereignissen 2002, bei denen bei den Veranstaltungen im Rahmen des „CoOpera-Projekts“ verschiedene Kreismusikvereine einige erste und zweite Preise erringen konnten. Im Erwachsenen-Bildungsbereich warben sie um Unterstützung durch die Vereine, damit diese Bildungsmaßnahmen ähnliche Erfolge zeitigen können wie jene für die musikalischen Leiter im Kreisgebiet zur jährlichen Dirigententagung in Kürnbach, bei der in diesem Jahr der Geschäftsführer der „WASBE“ (World Association for Symphonic Bands and Ensembles), Herr Dr. phil. Leon J. Bly, die Kirchenmusik didaktisch und methodisch aufgearbeitet hat. Ausgabe 9/2003 D3- Lehrgang und Erwachsenenbildung D2-Lehrgang Im zweijährigen Rhythmus führt die Bläserjugend des Blasmusik-Kreisverbands Ludwigsburg einen D-3-Lehrgang durch, der als Vorstufe zu den verschiedenen Dirigenten-Lehrgängen des Blasmusikverbands BadenWürttemberg dienen kann. Das Schullandheim des Landkreises Ludwigsburg in Strümpfelbrunn drohte aus allen Nähten zu platzen, denn mit 96 Anmeldungen zum diesjährigen D-2-Lehrgang des BlasmusikNachwuchses im Kreis Ludwigsburg waren die Aufnahme- und Ausbildungskapazitäten der Bläserjugend im Blasmusik-Kreisverband Ludwigsburg nahezu erschöpft. vom 28. Oktober - 2. November 2002 Im Schullandheim des Landkreises in Strümpfelbrunn/Odenwald trafen sich mehr als 50 Interessierte, um die weiter führenden Grundlagen zu den Aufbaulehrgängen zu erhalten. Unter ihnen waren auch ein paar erwachsene „Schüler“ im Alter bis zu 46 Jahren, die im Rahmen der mit angebotenen Erwachsenenbildung ihre früher schon erworbenen Kenntnisse auf der Basis der D-1- und D-2-Lehrgänge auffrischten. Bläserjugend Für den organisatorischen Teil zeichnete Wolfgang Lutz, Oßweil, verantwortlich, und organisierte u.a. einen „Square-Dance-Abend“, bei dem die Teilnehmer von einem professionellen „Caller“ in die verschiedenen Schrittfolgen und Tanzvariationen eingewiesen wurden. Die restliche Zeit war ausgefüllt mit einem Stundenplan, der neben Einzel- und Gruppenunterricht auch das Ensemble-Spiel beinhaltete. Die theoretischen Grundlagen zu den einzelnen Prüfungen vermittelten Helen Bath, Ravensburg, Erwin Gutmann, Asperg, Michael Zeh, Markgröningen und Petra Schmidt, Schwieberdingen, die daneben auch noch in ihrem jeweiligen Instrument unterrichteten. Die Gesamtleitung lag in den Händen der Kreisverbands-Jugendleiterin Anneliese Tosch, Schwieberdingen, und ihres Stellvertreters Roland Haug, Besigheim. Desweiteren wurden sie noch von Josef Marx, Benningen, Andreas Bader, Ludwigsburg, Jörg Frauhammer, Gemmrigheim, Marcus Dall Osteria, Ochsenbach und Gerd Wolss, Sersheim, unterstützt. Damit die Teilnehmer der verschiedenen Lehrgangsarten die Gelegenheit haben, ihr erarbeitetes Wissen bei häuslichen Studien noch ein wenig zu vertiefen, werden die vom Blasmusikverband Baden-Württemberg vorgegebenen Prüfungen eine Woche später durchgeführt. So trafen sich alle Teilnehmer der D-1 bis D-3-Lehrgänge in der Hermann-Butzer–Schule in Schwieberdingen, um unter der neutralen Aufsicht der vom Verband bestellten Prüfer Josef Lohmüller, Rangendingen, und Albrecht Volz, Renningen, die Theorie- und Praxisprüfungen abzulegen. (re) Im Schullandheim des Landkreises in Strümpfelbrunn trafen sich die mehr als 50 Teilnehmer, um sich in der Abgeschiedenheit des Odenwaldes auf die Prüfungen des baden-württembergischen Blasmusikverbands vorzubereiten. 8 vom 17.- 25. April 2003 Die hohe Zahl der Teilnehmer beim D-2-Lehrgang lässt auch überaus positive Rückschlüsse auf die rege Nachwuchsarbeit in den Musikvereinen des Landkreises und die erfolgreiche Nachwuchsschulung durch die Ludwigsburger Bläserjugend zu. Ein bis ins Detail ausgeklügelter Stundenplan vom frühmorgendlichen Wecken bis zum abwechslungsreichen Abendprogramm sorgte für einen reibungslosen Tagesablauf. Im Wechsel standen Theorie und Praxis, Einzel- und Gruppenunterricht sowie Register-und Gesamtproben auf dem Lehrgangsplan.Für den als Theorieund Praxislehrer schon erfahrenen Peter Kaltenbrunn (Bissingen) war es dieses Mal als organisatorischer Leiter ein neuer Erfahrungsbereich, alle Interessen unter einen Hut zu bringen und die jugendlichen Bläser und Bläserinnen aus den 30 Musikvereinen des Kreises Ludwigsburg immer wieder aufs Neue zu motivieren und sie ihren jeweiligen Aufgabenbereichen zuzuordnen. Ihm zur Seite standen erfahrene Lehrkräfte, durch deren Hilfe in den letzten Jahren schon weit über tausend JungbläserInnen zu erfolgreichen Lehrgangsabschlüssen geführt wurden. Die Gesamtleitung des Lehrgangs lag wie immer in den bewährten Händen der beiden Kreisverbands-Jugendleiter Anneliese Tosch, Schwieberdingen, und ihrem Stellvertreter Roland Haug, Besigheim. Beide führten auch Regie bei den Gesamtproben mit dem Lehrgangs-Orchester sowie bei den Klarinetten- und Trompetenregistern. Ausgabe 9/2003 hat, lässt sich an dem gesamten Notendurchschnitt aller D-2-Teilnehmer von 2,1 ablesen. In die höheren Künste der oft trockenen Musik-Theorie wurden die Lehrgangsteilnehmer von Evelyn Breider, Besigheim, Petra Schmidt, Schwieberdingen und Helen Bath, Ravensburg, eingeweiht. Sie vermittelten darüber hinaus ihre Kenntnisse noch an die Flöten- und EdelholzbläserInnen und wechselten sich im Unterrichten mit Oliver Metzger, Schwieberdingen, ab.Die Saxofonisten und Klarinettisten waren bei Julia Köstlin, Ochsenbach, und Jürgen Kutsch, Dossenheim, gut untergebracht, während sich Michael Zeh, Markgröningen, um das tiefe Blech und Gerd Wolss, Freudental um die Percussionisten kümmerten. Neben der schwierigen Erarbeitung der Lehrgangsinhalte, die samt Prüfungen die baden-württembergische Bläserjugend vorgibt, war noch genügend Zeit für gesellige Unternehmungen. Dabei durfte der Besuch im Waldbrunner Kurbad ebenso wenig fehlen wie Disco- und Filmabende. Einen besonderen Anreiz zum gegenseitigen besseren Kennenlernen bot ein Square-Dance-Abend, bei dem Hans Gerd Gasser aus SchwäbischHall seinem Job alle Ehre erwies und als Ober-Caller zu den jeweiligen Figuren und kleinen Tanzgrüppchen aufrief. Obligatorisch und unausweichlich steht am Ende des Lehrgangs die Prüfung des Blasmusikverbands Baden-Württemberg, die in ihren Anforderungen ganz schön gepfeffert ist und von sämtlichen Dur- und Molltonleitern handelt und chromatische Tonreihen, parallele Molltonarten und vieles mehr abfragt. Dass sich letztendlich die Büffelei gelohnt Ohne die fleißigen Leerkräfte ging auch bei diesem Leergang nichts!!! Bild: Greiner 9 Bläserjugend Gutes Wetter ermöglichte den D-2-Lehrgangs-Absolventen im Strümpfelbrunner Schullandheim auch einmal eine Gesamtprobe im Freien. Bild: Greiner Entsprechend motiviert und begeistert gingen die jungen Nachwuchsbläser und -bläserinnen der Musikvereine im Kreis Ludwigsburg an die Durchführung ihres den Lehrgang abrundenden Konzerts in der Festhalle in Schwieberdingen. Unter der Stabführung von Anneliese Tosch und Roland Haug boten sie den zahlreich angereisten Eltern und Vertretern ihrer Heimatvereine einen bunten Querschnitt durch die in Strümpfelbrunn erarbeiteten Werke. Zur Aufführung kamen u.a. Filmmusiken aus „Independence Day“ von David Arnold, portugiesische Marschklänge in „ O Vitinho“ von Francisco Marques Nito oder Auszüge aus dem Erfolgsmusical „Joseph“ von Andrew Lloyd Webber und südamerikanische Rhythmen in „Latin Dream“ von Luc Distel. Nicht enden wollender Beifall des begeisterten Publikums zwang die angehenden BlasmusikerInnen noch zu gerne gewährten Zugaben und bestätigte den Jungen und Mädchen im Alter zwischen 12 und 19 Jahren, dass sich die Strapazen gelohnt haben und ihr Platz im Heimatorchester gesichert ist. (re) Ausgabe 9/2003 D1- Lehrgang vom 24. Juli - 4. August 2003 Das Lehrgangswesen im Blasmusik-Kreisverband Ludwigsburg bricht immer wieder neue Rekorde, so groß ist der Zulauf beim Blasmusik-Nachwuchs. Mit exakt 210 Anmeldungen war der diesjährige D-1-Lehrgang der Blasmusiker im Schullandheim in Strümpfelbrunn randvoll ausgebucht. „Wir sind über unsere Kapazitätsgrenzen gegangen“, berichtet die Kreisverbands-Jugend- und Lehrgangsleiterin Anneliese Tosch, Schwieberdingen, und fügt gleich hinzu, „dass wir möglichst allen Jugendlichen die Chance zum Erwerb der ersten Qualifikationsstufe der angehenden Blasmusiker und Blasmusikerinnen geben wollen.“ Um dieses Ziel zu erreichen, mussten die Organisatoren der zweigeteilten D-1-Lehrgänge kurzerhand fünf der Mentoren an die frische Luft setzen, bzw. ihnen Quartiere außerhalb des Schullandheim-Gebäudes anmieten. Bläserjugend Die jugendlichen Bläser und Bläserinnen merkten von all diesen Engpässen wenig und gingen überaus motiviert an ihre Arbeit während der Lehrgangstage. „A bissle stressig isch des scho“, meint ein junger Trompeter und macht sich auf den Weg zum Einzelunterricht bei seinem Register-Lehrer. Gesamt- und Registerproben sowie Einzelunterricht auf ihrem jeweiligen Instrument gehören zum Tagesablauf der jungen Zöglinge aus annähernd 40 Musikvereinen des Kreises Ludwigsburg. Damit auch alle D-1-Probanden die erste Hürde auf ihrem Weg der Blasmusik-Karriere-Leiter nehmen können, geben sich die Mentoren und Lehrer alle Mühe und schalten auch einmal eine unverbindliche Zwischenprüfung im Anschluss an die mit Theorie und Praxis gespickten Unterrichts-Einheiten. Den obligatorischen theoretischen Unterrichtsstoff vermittelten Evelyn Breider, Besigheim, Peter Kaltenbrunn, Bissingen, Sebastian Ehm, Walheim, Alexander Kees, Schwie- 10 In D-1-Formation stellten sich die jungen Bläser und Bläserinnen auf, die sich in Strümpfelbrunn zum D-1-Lehrgang des Blasmusik-Kreisverbands Ludwigsburg trafen. Bild: Greiner berdingen und Michael Zeh, Markgröningen. Ein angehender Schlagzeuger im zarten Alter von 12 Jahren meint voller Bewunderung für seinen Theorie-Lehrer: „Ich weiß zwar nicht, was ich mit all dem Zeugs einmal soll, aber der bringt´s echt gut rüber.“ Damit in der Praxis ähnliche Motivationsschübe die jungen BläserInnen voranbringen, werden die einzelnen Register von ihren Mentoren didaktisch und methodisch differenziert auf ihren Instrumenten unterrichtet. Zahlenmäßig zählen die Holzblasinstrumente bei den Musikvereinszöglingen anscheinend zu den Lieblingsinstrumenten, denn sie machten bei diesem D-1-Lehrgang mehr als 60 % der Teilnehmer aus und wurden im Klarinetten- und Saxophonsatz von Anneliese Tosch, Jutta Köstlin, Ochsenbach, Britta Kersten, Vaihingen, und Monika Heid, Markgröningen, unterrichtet. Der nahezu 40 Flötenspieler und –spielerinnen nahm sich Petra Schmidt, Schwieberdingen, an. Zum tiefen Blech gehören die Hörner, Tenorhörner, Baritone, Posaunen und Tuben. Ihre vergleichsweise bescheidene Auswahl von 24 Bläsern und Bläserinnen erhielt den Feinschliff von Axel Berger, Großheppach, und Martin Klaschka, Ingersheim. Die Bläser und Bläserinnen der sogenannten hohen Blechblasinstrumente wie Trompeten und Flügelhörner standen unter den Fittichen vom stellvertretenden Kreisverbands-Jugendleiter Roland Haug, Besigheim, der auch die Leitung der Gesamtproben unter sich hatte. Die mitunter als wichtigste Gruppe in einem Blasorchester bezeichneten Percussions-SpielerInnen wurden ihrer tragenden Rolle unter der Anleitung von Gerd Wolss, Freudental, vollauf gerecht und zwangen dem Orchester so hin und wieder ihre eigenen Vorstellungen vom richtigen Tempo in den einzelnen Musikstücken auf. Nach den Vorschriften der badenwürttembergischen Bläserjugend müssen die Prüfungen der D-1Zöglinge von einer unabhängigen Kommission abgenommen werden. Hansmartin Essich, Oberriexingen, Alexander Kees, Schwieberdingen, Andreas Heck, Münchingen und Martina und Fritz Berger, Fellbach, fühlten den 210 D-1-Prüflingen auf den Zahn und bewerteten die durchweg zufriedenstellenden Leistungen der angehenden BlasmusikerInnen. Da die Lehrgangstage nicht nur mit Musik und Pauken durchgeführt Ausgabe 9/2003 Wanderungen und Grillabende gehörten ebenso zum Freizeitprogramm wie das Stockbrotbraten und der Besuch des Hallen- und Freibades in Waldbrunn.Mehr mit Musik zu tun hatte die Musik-Rallye, die in einem lustigen Wettbewerb absolviert werden musste und aufgrund der unterschiedlichen Aufgaben der rhythmischen Beschäftigung durch unterschiedliche Körperteile einen enormen Spaßfaktor erreichte. Nach den Pflichtübungen in Strümpfelbrunn folgte die Kür in heimischem Gefilde. Schon traditionsgemäß finden die D-Lehrgänge des Blasmusik-Kreisverbands ihren Abschluss bei einem Konzert in einer Kreisgemeinde, zu dem Eltern, Bekannte, Freunde und Vereinsfunktionäre eingeladen sind, um sich ein Urteil über die während der Lehrgangstage erbrachten Leistungen bilden zu können. Da der Lehrgang zweigeteilt war, fanden die Konzerte in Schwieberdingen und in Mundelsheim statt. Die Kreisverbands-Jugendleiter Anneliese Tosch und Roland Haug hatten ein abwechslungsreiches Musik-Programm vorbereitet, das von den jungen Bläsern und Bläserinnen im Alter zwischen 11 und 16 Jahren einiges abverlangte. Bei „Don´t feed the drummers“ von Carl Strommen kam die Rhythmusgruppe der Lehrgangs-Orchester eindrucksvoll zur Geltung. Desweiteren warteten die jungen Bläser und Bläserinnen mit dem spanischen Marsch „The streets of Madrid“ von John Moss auf und interpretierten in „Shufflin´ Canon“ die vielfältigen Melodien von Kees Vlak. In irische Folklore tauchte die „Monmouth Ouverture“ von Michael Streeney. Zwischen den einzelnen Vortragsstücken zeigten sich die verschiedenen Register der Jugendblasorchester äußerst versiert im Umgang mit ihren Instrumenten und demonstrierten engagiert die Fortschritte, die sie während des Lehrgangs machen konnten. Der reichliche Beifall der ob der Leistung dieser jungen MusikantInnen begeisterten Zuhörer entschädigte die einen oder anderen über die sicherlich nicht immer leichten Aufgaben, die sie beim abgelaufenen Lehrgang zu bewältigen hatten. (re) Ein Tag in Strümpfelbrunn Erinnerungen von Wolfgang Lutz beim diesjährigen D1-Lehrgang Ein arbeitsreicher Tag beginnt mit dem fröhlichen Wecken. Der Weckdienst wird stets lächelnd empfangen. Sätze wie: „Guten Morgen, schön dass Sie uns schon wecken“ oder „Morgen können Sie ruhig etwas früher kommen“ sind keine Seltenheit. Die Morgentoilette dauert bei den Mädels meist etwas länger als bei den Buben. Trotzdem bleibt vor dem Frühstück immer noch genügend Zeit, das eigene Zimmer aufzuräumen und den Etagendienst mit Feuereifer zu erledigen. Das Frühstück kann mit seinem reichhaltigen Buffet problemlos den Vergleich mit einem drei Sterne Hotel standhalten. Gekommen ist damit auch der Zeitpunkt den Tagesablauf bekannt zu geben. Innerhalb weniger Sekunden herrscht im Speisesaal eine gespenstische Stille und es ist möglich fast mit einem Flüstern die Informationshungrigen zu füttern. Egal ob Theorie, Praxisunterricht oder Orchesterprobe, die Kinder sind meistens schon eine viertel Stunde vor Unterrichtsbeginn vor Ort. Es werden Stühle und Tische zurecht gerückt, die Unterrichtsräume gelüftet und dem Dirigenten die Noten und der Taktstock an den richtigen Platz gelegt. Zum Mittag darf dann der Küchendienst für alle hungrigen Kollegen den Mittagstisch decken. Durch die perfekte Anleitung von Frau Ammerbacher, Chefin und gute Fee des Hauses, stellt auch dieser notwendige Programmpunkt kein Problem dar. Sonderlösungen aus der Küche für die Vegetarier oder für die Allergiker, alles kein Problem. Extreme Begeisterung bricht dann beim Küchendienst aus, wenn er die Reste dieser Essensschlachten entfernen darf. Man glaubt gar nicht, welche Skulpturen sich aus Wackelpudding, Kartoffelsalat oder Ketchup formen lassen. Ab 14 Uhr dürfen die Kinder dann wieder zeigen, weshalb sie mit nach Strümpfelbrunn gefahren sind: es wird gebüffelt, gepaukt, geblasen und getrommelt. Sämtliche Räume des Schullandheims sind belegt: vom geräumigen Pavillon für die Schlagzeuger bis zum idyllischen Jagdschloss für die Saxophone; für jedes Register wird eine Nische gefunden. Wenn im Stundenplan „Programm nach Ansage“ steht, dann verbergen sich dahinter unmusikalische Aktivitäten wie Notenmappen basteln, Rote Wurst grillen & Stockbrot backen, ein Ausflug ins Schwimmbad mit anschließendem (heißersehnten) City-Shopping. Die Bettruhe ist wohl das heißeste Thema. Über sie wird diskutiert, gefeilscht, geschimpft und auch mal ignoriert. 22.30 Uhr ist halt nicht gleich 22.30 Uhr. Da kann man schon mal schnell das Zahlen lesen verlernen. Die Zahlen auf dem Ziffernblatt oder auf den Türen sind plötzlich ganz verschwommen, ein Teil des Schlafanzuges fehlt oder die Zahnbürste wurde verlegt – verständlicherweise kann so nicht zu Bett gehen. Die Düfte, die einem beim Schäfchen 11 Bläserjugend werden können, hat Wolfgang Lutz, Oßweil, ein umfangreiches Rahmenprogramm vorbereitet, das den Lehrgangsalltag auflockert und mit unterhaltsamen Spielrunden auch für ein besseres Kennenlernen untereinander sorgt. Als Einstieg in die Betätigung ohne Instrumente diente ein Bastelabend, den die Jugendlichen zur Herstellung einer kreativen Notenmappe nutzen konnten. Nachdem Wolfgangs Kofferraum von mehreren Kartons Pappdeckel, Klebstoff, bunten Papierstreifen und diversen Farbenschachteln befreit war, machten sich die Jungen und Mädchen an die Herstellung ihrer individuellen Umschlagmappe, wobei der Fantasie und Kreativität keine Grenzen gesetzt waren. Man hätte meinen können, die jungen Bläser und Bläserinnen bewegten sich auf dem Terrain eines Kurses in Bildhaftem Gestalten, so meisterlich bastelten sie an ihren eigenen Notenaufbewahrungsmappen. Ausgabe 9/2003 zählen so entgegenwabern, sind unbeschreiblich, man muss es einfach erlebt haben. Es riecht nach frisch gewaschenen Haaren mit einer leichten Brise Deo. Allerdings nur in der oberen Etage. Je weiter es die Etagen nach unten geht, desto dicker wird die Luft. Vermutlich alles leicht entflammbar und nur durch Fenster öffnen und Duschen in den Griff zu bekommen... Ob die Bewohner der unteren Etagen Buben oder Mädchen sind, wird nicht verraten. Und dann noch die fünf, wie sich aus jahrelanger Erfahrung herausgestellt hat, Fragen: - Wie bekommt man beim Tische abwischen sieben Reiskörner mit einem Wischlappen in den Wassereimer? - Wie angelt man sich seinen Lieblingsjoghurt vor dem gemeinsamen Essensbeginn, ohne dass es jemand merkt? - Welches Deo schafft es der sich kräftig vermehrenden Fußtranspiration in den Weg zu stellen? - Wie lange können sich fünf junge Mädels durch ein taktisches sich Schlafen stellen von der allabendlichen Kontrolle befreien? - Wiviele Schritte und vor allem in welche Richtung muss man gehen, damit man einem anderen Schüler das Netz zum SMS stibitzen kann? In Fachkreisen nicht selten als „Querdenker“ tituliert (so lautet auch sein Buch über den Weg eines `pädagogischen´ Widerstands) konnte Stecher den Jugendausbildern und -dirigenten wertvolle Tipps seiner pädagogisch-philosophischen Grundsätze auf den Weg geben. Auch für ihn „ist der Lernweg das Ziel des autonomen Übens.“ Im Mittelpunkt dieser Intentionen steht immer der jugendliche Musiker als Mensch im Bildungsprozess, der über eine entsprechende Motivation und Methodik zur Freude am Musizieren geführt wird. Innovative Lehr- und Lernmethoden unter Einbeziehung der Bioenergetik in ganzheitlichen Ansätzen standen bei der Jugendleiter-Tagung des Blasmusik-Kreisverbands Ludwigsburg im Schullandheim Strümpfelbrunn im Mittelpunkt. Die Mentoren auf diesem Weg der Jungbläser wirken dabei nicht „unter einer akustischen Glocke“, wie es Stecher formulierte, sondern müssen bestrebt sein, Elemente unserer Konsum- und Luxusgesellschaft im musikalisch relevanten Zusammenhang zu sehen und entsprechend zu verändern. Die erzieherische Arbeit in der Musik im Allgemeinen dürfe sich nicht in einem Vakuum bewegen, was nach Stecher „einer pädagogischen oder methodischen Dünnbrettbohrerei gleichkäme.“ So konnte der Diplom-Musiker und-Pädagoge, der gleichzeitig als Gastdozent an der Musikhochschule Zürich wirkt, mit seiner plastischen Ausdrucksweise den Tagungs-Teilnehmern den Spiegel unserer Zeit vorhalten, ohne dabei von den wesentlichen Bedürfnissen auf dem weiten Feld der musikalischen Jugendarbeit abzuweichen. Als Referenten zu diesem sensiblen Bereich in der Ausbildung der Jungmusikanten in den Kreismusik- Die oft individuell ausgeprägten Auffassungen und Vorstellungen von musikalischer Bildung könnten durch Herrlich Szenen aus dem Strümpfelbrunner Alltag, und wir können versichern, die Kinder haben sämtliche Fragen in der Gruppendynamik perfekt gelöst. Jugendleitertagung vom 15. - 16. Februar 2003 in Strümpfelbrunn Bläserjugend vereinen konnte die Bläserjugend des Kreises den Dozenten an der Bundesakademie in Trossingen, Michael Stecher, gewinnen. Die große Zahl der Anmeldungen zu dieser Tagung von über 80 Teilnehmern beweist die Bedeutung der theorie-, proben- und instrumentalpädagogischen Ausbildung der Jugend in den Musikvereinen. Michael Stecher hat trotz seines jungen Alters schon eine große Bandbreite an Erfahrung mit Blas- und Jugendblasorchestern und konnte seine manchmal theoretisierend wirkenden Ausführungen mit einer Menge an Beispielen aus der Praxis belegen. 12 ein einheitliches Agieren mit den jungen Menschen auf einen Nenner gebracht werden, der den Fähigkeiten der Musiklernenden entgegenkomme und diese durch entsprechende motivationsfördernde Maßnahmen in eine pädagogisch-methodische Ganzheitlichkeit einbette. Die allgemeine Lernpsychologie gleicht einer Psychologie des Übens und bietet die Chancen zu einer steten Ausdehnung der musikalischen Erlebnisfähigkeit. Als weiteren Referenten konnte die Bläserjugend des Blasmusik-Kreisverbands Ludwigsburg den 1.Vorsitzenden des Kreisjugendrings, Jürgen Bothen, den Jugendfunktionären der Kreismusikvereine vorstellen, der seine Organisation und deren Arbeit erläuterte und über die Möglichkeiten und Wege zur Erlangung von Zuschüssen im Jugendbereich sprach. (re) Hauptversammlung der Bläserjugend am 29. März in Asperg Bei der diesjährigen Hauptversammlung der Bläserjugend des Blasmusik-Kreisverbands Ludwigsburg standen Themen im Vordergrund, die die verbandsinterne Arbeit sowie die Vorgaben und Änderungen in der Jugendarbeit seitens der Dachorganisation betrafen. Vorausschauend konnte die Vorsitzende der Ludwigsburger Bläserjugend, Anneliese Tosch, Schwieberdingen, über die geplante Afrika-Reise des Kreisjugend-Orchesters berichten. Den Schwerpunkt ihres Jahresrückblicks bildeten jedoch naturgemäß die Aus- und Fortbildungsveranstaltungen im abgelaufenen Geschäftsjahr. So führten die Mentoren der Bläserjugend in insgesamt 5 Lehrgangsdurchgängen von D1 bis D3 und der im 2-jährigen Rhythmus angebotenen Erwachsenenbildung an 30 Lehrgangstagen nahezu 330 Prüflinge in die Lerninhalte der Bläserjugend Baden-Württemberg ein. Seit März diesen Jahres gilt bei den D1- und D2-Lehrgängen eine neue Prüfungsordnung, deren wesentlicher Ausgabe 9/2003 den Pfingstferien zu einer Konzertreise nach Südafrika und wird dort bei 6 Konzerten mit einem internationalen Musikprogramm aufwarten. Stationen werden u.a. der KrügerNational-Park und Kapstadt sein. Zur finanziellen Unterstützung dieses Vorhabens wird das Kreisjugend-Orchester unter der Leitung von Roland Haug am 18. Mai 2003 ein Sonderkonzert in Oberriexingen zum Besten geben. Inhalt die Änderung der Vorspielstücke zur jeweiligen Prüfung ist. Von vier vorbereiteten Spielstücken mit unterschiedlichem musikalischem Charakter wählt der Prüfer 2 zum Vortrag aus. Bei der Jugendleitertagung in Strümpfelbrunn konnte die Bläserjugend den profilierten Musikpädagogen und Dozenten an der Musikakademie Trossingen, Michael Stecher, gewinnen, der seine pädagogischen Überlegungen über ganzheitliche Methoden in der musikalischen Erziehung und einen möglichen Weg zur autonomen Selbsttätigkeit anstellte. Bevor die Jugenddelegierten der Kreismusikvereine zum Jahresprogramm schritten, durfte Anneliese Tosch noch 2 verdiente Mitarbeiter im Ausschuss der Bläserjugend verabschieden. Andreas Haub, Freiberg, musste aus beruflichen Gründen seine Tätigkeit einstellen und Hansmartin Essich, Oberriexingen, zog sich nach nahezu 20 Jahren aktiven Mitwirkens auf allen Ebenen der Jugendarbeit bei den BläserInnen im Kreis Ludwigsburg aus dem Geschäftsbereich der Bläserjugend zurück und erhielt aus den Händen von Tosch ein kleines Geschenk als Dankeschön. Aus musikalischer Sicht stach im vergangenen Jahr das Jugendkritikspiel in Münchingen hervor, bei dem die Juroren den teilnehmenden MusikantInnen der Vorspiele in kleinen Gruppen und der Jugendkapellen 11 Mal das Prädikat „hervorragend“ aussprachen, 20 Mal die Note sehr-gut erteilten und 2 Mal die Note gut für eine erfolgreiche Teilnahme am Kritikspiel bescheinigten. Im Gesamtbericht der überregionalen Wertungsrichter zogen die Herren Juroren ein überaus positives Fazit und zollten der Jugendarbeit im Blasmusik-Kreisverband Ludwigsburg ein großes Lob. Den Blick in die nahe Zukunft warf der musikalische Leiter des Aushängeschilds der Bläservereinigungen im Kreis Ludwigsburg, dem KreisjugendOrchester, der städtische Musikdirektor Besigheims, Roland Haug. Er spannte den Bogen von den Konzerten des letzten Jahres, dem Gemeinschaftskonzert mit dem Ludwigsburger Sinfonie-Orchester im Forum, dem Open-Air-Konzert auf der Burg Nippenburg und dem Jahreskonzert in Markgröningen, hin zu einem Großereignis, das in den Annalen der Bläserjugend seinesgleichen sucht: Das Kreisjugend-Orchester jettet in Jahreskonzert am 3. November 2002 in Markgröningen Unter dem Motto „30 Jahre Jugendlehrgänge Strümpfelbrunn“ spielte das Kreisjugend-Orchester des Blasmusik-Kreisverbands Ludwigsburg unter der Stabführung von Stadtmusikdirektor Roland Haug, Besigheim, zu einem kontrastreichen Konzert in der Markgröninger Stadthalle auf. Eine große Zuhörerschar mit zahlreicher lokaler und Bundesprominenz hatte sich eingefunden, um den Konzertstücken zu lauschen, die die Mitglieder dieses blasmusikalischen Aushängeschilds des Kreisverbands in nur wenigen Probephasen einstudiert hatten. In seinen Grußworten ging der 1.Vorsitzende des Blasmusik-Kreisverbands auf den Anlass zu diesem Jahreskonzert ein und erwähnte die Entwicklung der Jugendausbildung innerhalb des Kreisgebiets, die nun schon seit 1972 in dem vom Landkreis und der Kreissparkasse Ludwigsburg aufgekauften Schullandheim in Strümpfelbrunn im Odenwald vonstatten geht. Krauß erwähnte, 13 Bläserjugend / Kreisjugendorchester Zur Verabschiedung nach nahezu 20 Jahren aktiver Mitarbeit bei der Bläserjugend im Blasmusik-Kreisverband Ludwigsburg bedankte sich deren Vorsitzende Anneliese Tosch bei Hansmartin Essich, Oberriexingen, mit einem kleinen Präsent. Bild: Greiner Die Hauptversammlung 2003 der Bläserjugend wurde durch die Wiederwahl der beiden bisherigen Funktionsträger Andreas Heck, Münchingen, als organisatorischer Beisitzer und Roland Haug, Besigheim, als Stellvertretender Vorsitzender der Bläserjugend, und durch die Verabschiedung einer neuen Jugendordnung abgerundet. (re) Ausgabe 9/2003 dass das Wort „Strümpfelbrunner“ zu einem Markenbegriff in Blasmusikkreisen geworden ist und damit auch den Geist und die Qualität der Jugendausbildung bei der Bläserjugend im Kreis Ludwigsburg ausdrückt. Bei den heutigen Lehrgängen nehmen teilweise schon die Kinder von früheren Zöglingen teil, so dass man sagen kann, dass sich das Lehrgangswesen im Kreisverband über Generationen bewährt hat. Diese Generationen hat in der Ludwigsburger Bäserjugend die KreisverbandsJugendleiterin Anneliese Tosch, Schwieberdingen, seit 1976 unter ihren Fittichen gehabt und für diesen selbstlosen Einsatz bedankte sich der Kreisverbands-Chef bei ihr durch die Verleihung der silbernen Ehrennadel samt Medaille. Kreisjugendorchester Was die „Strümpfelbrunner“ bei den diversen Lehrgängen der badenwürttembergischen Bläserjugend an Wissen und bläserischen Qualifikationen vermittelt bekommen, bewiesen die 75 Jungen und Mädchen des Kreisjugend-Orchesters beim anschließenden Konzertreigen. Voraussetzung für die Mitwirkung in diesem quasi ´Eliteorchester` ist die erfolgreiche Teilnahme bei einem D2-Lehrgang oder eine entsprechende Qualifikation. Im Verlauf seiner Moderation zu dem Jahreskonzert des Kreisjugend-Orchesters ging Andreas Heck, Münchingen, immer mal wieder auf die Modalitäten bei Lehrgängen ein. Mit der Ouverture „Marinarella“ von J. Fucik nahm das Konzert dann einen furiosen Auftakt. Rasante synkopisierte Passagen in der Einleitung wechselten mit sanften Edelholzklängen, die in ihrem Ausdruck von einer klaren Reinheit waren. Legato-Teile vereinigten sich am Ende des Werkes mit ländlerartigen Abschnitten. Unverwechselbare Einflüsse des Ziehvaters George Bizet ließen sich im „Concertino op. 17“ der Französin Cécile Chaminade erkennen. Petra Schmidt, Schwieberdingen, entlockte bei diesem Flötensolo ihrem Instrument recht einfühlsame Töne und entführte die Zuhörer mit ihrer Lockerheit ins Frankreich des 19. Jahrhunderts. 14 Mit einem beeindruckenden Konzert glänzten die jungen Bläser und Bläserinnen des Kreisjugend-Orchesters bei ihrem 12. Jahreskonzert seit dem Bestehen dieses Klangkörpers. Bild:Greiner Das nächste Werk der jugendlichen BläserInnen aus den Musikvereinen des Kreises Ludwigsburg beschwor mysteriöse Klänge herauf. Die „Incantation and Dance“ von John Barnes Chance lösten sie nach einer geheimnisvollen Einleitung von Flöten und Bassklarinetten in den tiefen Registern einen Zauber, der in gedämpfter Stimmung gewissermaßen über dem Orchester schwebte. Weit weniger dumpfe Klänge, sondern von einer südlichen Lebensfreude erfüllte Rhythmen erklangen in Georges Gates´ „Sol y Sombra“, das spanische Fandango-Weisen und Stier- Landrat Dr. Rainer Haas (rechts) bedankte sich im Namen des Landkreises und der Stiftung Schullandheim Strümpfelbrunn bei den BlasmusikerInnen des Kreises für die 30-jährige Zusammenarbeit und überreichte dem ersten Vorsitzenden Gerhard Krauß eine Bassklarinette als Jubiläumsgeschenk. Bild:Greiner Ausgabe 9/2003 Neujahrskonzert Über amerikanische Jazz-Harmonien in James Barnes´ „Eagle Bend“ leiteten die Mitglieder des Jugendblasorchesters zu dem zeitgenössischen Werk „Crescendo“, das Klaus-Peter Bruchmann im Geiste von Ravels Boléro komponierte. Ein feinfühliges Arrangement verbindet das gesamte Holzregister äußerst distinguiert und wächst in stetig steigender Dynamik mit orientalisch anmutenden Einwürfen zu einem opulenten Gesamtwerk in allen Registern. Die jungen Bläser und Bläserinnen bewältigten die rhythmisch sehr schwierig einzustufende Komposition in einer scheinbar leichten Nonchalance. Einen fulminanten Auftakt nahmen für die Stadt Besigheim die Feierlichkeiten zum 850-jährigen Stadtjubiläum. Etwas mysteriöser ließ sich das nächste musikalische Werk angehen. Michael Kunze und Sylvester Levay schufen mit dem Musical „Elisabeth“ ein Bühnenstück, dessen Inhalt ins Reich der Toten führt und apokalyptische Ahnungen in den Mittelpunkt rückt. Eine schrille Einleitung führt über ein getragenes Oboen-Solo in ruhigere Bereiche und spannt den Bogen zu freudvollen Klängen am Ende der Aufführung. Die Zuhörer in der ausverkauften Markgröninger Stadthalle zeigten sich von den Interpretationen des Kreisjugend-Orchesters so angetan, dass sie die Jungen und Mädchen nicht ohne Zugabe von der Bühne ließen. Der „Herzegowina-Marsch“ rundete ein äußerst gelungenes Konzert des Kreisjugend-Orchesters Ludwigsburg ab. Im Namen des Landkreises und der Stiftung Schullandheim Strümpfelbrunn gratulierte Landrat Dr. Rainer Haas den Mitwirkenden zu ihrem fulminanten Konzertreigen. Als Dankeschön für die 30-jährige Treue zum Schullandheim in Waldbrunn/ Strümpfelbrunn, wo die Bläserjugend des Kreises ihre jährlichen JugendLehrgänge abhält, überreichte der Kreischef dem 1. Vorsitzenden des Blasmusik-Kreisverbands, Gerhard Krauß, eine Bassklarinette und verband damit die Hoffnung auf eine weiterhin gute und harmonisch wohl klingende Zusammenarbeit zwischen den Blasmusikern und dem Landkreis. (re) Julius Fucik stand zu Beginn des Konzertreigens mit seinem tschechisch-sentimentalen HerzegowinaMarsch und der in rasanten Synkopen erklingenden Ouverture „Marinarella“ im Mittelpunkt der imposanten Darbietungen des Jugendorchesters. Bravourös meisterte Petra Schmidt das Flötensolo von Cécile Chaminade „Concertino für Flöte und Blasorchester op. 107“, in dem die musikalischen Einflüsse von Georges Bizet schemenhaft durchstrahlten. In einer scheinbaren Leichtigkeit entführte die Solistin die Zuhörer in der voll besetzten Stadthalle in die französische Mentalität des 19. Jahrhunderts. am 1. Januar 2003 in Besigheim Das Kreisjugend-Orchester des Blasmusik-Kreisverbands Ludwigsburg mit seinen mehr als 60 jungen MusikantInnen im Alter zwischen 16 und 23 Jahren musizierte zum NeujahrsKonzert in der Stadthalle Alte Kelter. Stadtmusikdirektor Roland Haug hatte mit seinem Auswahl-Jugendblasorchester in nur zwei Probephasen ein Musikprogramm zusammen gestellt, das selbst höchsten Ansprüchen gerecht werden konnte. Sichtlich angetan von diesen schwungvollen Melodien zeigten sich der Besigheimer Schultes Steffen Bühler, für den dieses Konzert einen glänzenden Einstieg ins Jubiläumsjahr bedeutete, und der Vorsitzende des Blasmusik-Kreisverbands, Gerhard Krauß, der den Stolz des Kreisverbands über das Kreisjugend-Orchester zum Ausdruck brachte. Feinfühlig und äußerst diszipliniert interpretierten die Jungen und Mädchen aus den Kreis-Musikvereinen dann Klaus-Peter Bruchmanns „Crescendo“, in dem die Edelholz-Instrumente ihr Register und damit das gesamte Orchester zu einem mit Dynamik gespickten Finale inspirierten. Vom Inhalt der Werkbeschreibung her, die Andreas Heck, Münchingen, in seiner Moderation zu den Stücken vortrug, lässt „Incantation and Dance“ von John Barnes Chance mysteriöse Klänge erwarten, mit denen das Jugend-Auswahl-Orchester des Ludwigsburger Blasmusikverbands in den verhalten melodiös auftretenden Passagen die Besucher in eine geheimnisvolle Welt eintauchen ließ. Nach einer kleinen Pause zogen die JungmusikantInnen alle Register ihrer musikalischen Fähigkeiten und ließen mit süd-europäischen und mit Wiener Charme angehauchten Musikstücken den Funken zum begeisterten Publikum wieder überspringen. Mit George Gates´ „Sol y Sombra“ wandelten die jungen Blasmusikanten auf den Spuren spanischer Fandango-Folklore, die durch Stierkampf-Applikationen in den tiefen Registern der Blechinstrumente unterbrochen wird. Apokalyptische Musical-Variationen enthielt dann „Elisabeth – Das Musical“ von S. Levay und M. Kunze. Schrille Intraden leiten über zu einem quälenden Totentanz, der aus den Tiefen des Mysteriums heraus führt und einen Bogen spannt in Sphären eines existentiellen Daseins einer doch etwas freundlicheren Welt. Virtuos und von dynamischen Akzenten geprägt war der Schlussteil des mit reichlichem Beifall bedachten Konzerts des Ludwigsburger Kreisjugend-Orchesters. Dezent hat es der Stadtmusikkdirektor verstanden, seine jugendlichen Bläser und Bläserinnen über die amerikanischen Jazz-Harmonien in „Eagle Bend“ von John Barnes hin zu einem rasanten Part von Schnellpolka, österreichischen Marsch-Rhythmen und Wiener Walzer zu führen. Denn „Unter Donner und Blitz“ von Johann Strauß erklangen noch der Einzugsmarsch aus „Der Zigeunerbaron“ von Johann Strauß Sohn und das walzerselige Mythos in Carl Michael Ziehrers „Nachtschwärmer“. Und mit dem Neujahrs-Konzert-gemäßen traditionellen „Radetzky-Marsch“ setzten die begeisterungsfähigen JungbläserInnen der Ludwigsburger Kreismusikvereine einen beeindruckenden Schlussakkord auf ein hervorragendes Neujahrs-Konzert (re) 15 Kreisjugendorchester kampf-Wogen schemenhaft wechseln ließ. Ausgabe 9/2003 Aus Theorie und Praxis Pressearbeit für Vereine und lokale von Andreas Feilhauer (LKZ) Organisationen Die Situation der Vereine hat sich den vergangenen zehn bis 15 Jahren grundlegend gewandelt. Das liegt vor allem am veränderten Freizeitverhalten der Gesellschaft, aber auch an der kommerziellen Konkurrenz, der die Vereine aus ganz unterschiedlichen Ecken ausgesetzt sind. Es reicht also nicht mehr, ein interessantes und qualifiziertes Angebot auf die Beine zu stellen. Es muss auch verkauft werden. Das Hauptmedium dafür ist sicherlich die Tageszeitung. Allerdings ist es nicht damit getan, dass der protokollarische Bericht einer Hauptversammlung später auf Lokalseiten erscheint. Es muss die Attraktivität des Vereins herausgestellt und eben auch ein wenig verkauft werden. Dazu müssen sich nicht nur die Schriftführer, sondern auch andere Verantwortlichen in den Vereinen, grundsätzlich fragen, was sie mit ihrer Vereinsberichterstattung erreichen wollen. Soll es nur die Verkündung von Formalien sein, oder soll nach außen dokumentiert werden, was im Verein so alles auf die Beine gestellt wird. Mit interessanter Berichterstattung kann großes Interesse am Verein geweckt werden, auch bei Jugendlichen. Dazu 16 gehört das Neue herausgestellt, sowie die Kreativität und das Engagement der Mitglieder. Das ist weit interessanter, als das Auflisten der Tätigkeitsberichte in einer Hauptversammlung. Das eine taugt für das Protokoll, doch noch lange nicht für die Berichterstattung in der Tageszeitung. Damit sich Zeitung und Vereine näherkommen. Hier ein kleiner Überblick über die Arbeit und Denkweisen in einer Redaktion. Und ein paar Tipps zum Thema Schreiben. Aufgaben einer Redaktion Die Redaktion entscheidet was in die Zeitung kommt und wie. Sie ist für die Bewertung der Informationen zuständig, und wie sie auf den Seiten platziert werden. Das hört sich ein wenig selbstherrlich an, ist aber so nicht gemeint. Eine Redaktion muss jeden Tag eine neues, aktuelles Produkt auf den Markt bringen und auch verkaufen. Das bedeutet unsere Themen müssen die Leser auch interessieren, schließlich zahlen sie jeden Tag dafür. Damit sind die Prioritäten eindeutig festgelegt. Die Zeitung schreibt nicht für Vereine oder irgendwelche Honoratioren, sondern für ihre Leser. Und dazu müssen Manuskripte bearbeitet werden, dass sie später auch der Form und den Anforderungen der jeweiligen Zeitung entsprechen (wir nennen das redigieren). Die Bewertung richtet sich einerseits nach dem Informationsgehalt, aber es gibt auch andere Themen, die die Leute interessieren. Es sind die so genannten bunten Geschichten. Also was passierte neulich Nacht im Fürstenhaus von Monaco oder welcher Hollywoodstar steht mal wieder vor der Scheidung. Nun sollen nicht die Ereignisse in den Vereinen mit den Vorkommnissen im europäischen Hochadel vergleichen werden. Doch auch in den Vereinen gibt es Geschichten, die erzählenswert sind. Warum nicht von einem Kassier in der Zeitung berichten, der über Jahrzehnte seine Aufgaben zur größten Zufriedenheit erledigte und der über die Entwicklung des Vereins mehr weiß, als so mancher Vorstand. So erscheint nicht nur der Verein in der Öffentlichkeit, man tut den Mitgliedern etwas Gutes und der Verein bedankt sich auf diese Weise. Das wird auch außerhalb des Vereins positiv wahrgenommen. Solche oder ähnlich Geschichten, eventuell über besondere Aktivitäten, die sich auch an Personen festmachen lassen, gibt es in jedem Verein, es muss nur jemanden geben der sie auch erzählt. Und sie müssen interessieren, auch über die Vereinsgrenzen hinaus. Ziehen bei solchen bunten Geschichten Zeitung und Verein meist noch an einem Strang, können bei den Berichten über Veranstaltungen oder Versamm- Ausgabe 9/2003 Darstellungsformen Für die Vereinsberichterstattung kommen in der Regel zwei Darstellungsformen in Betracht: die Meldung und der Bericht in Frage. Die Meldung, macht genau das, was ihr Namen verspricht: sie vermeldet eine Neuigkeit. Meist handelt es sich um eine Ankündigung für eine Veranstaltung. Sie soll kurz und knapp informieren und vor allem vollständig sein. Dazu gilt es ganz besonders die berühmten 5 W zu berücksichtigen. (wer, was, wann, wo und warum). Für eine Meldung genügt in der Regel schon das Beantworten dieser fünf Fragen. Ähnlich verhält es sich beim Bericht über eine Veranstaltung. Hinzu kommt jetzt aber noch die Information, was sich bei der Veranstaltung so alles zugetragen hat. Hier gilt es zuerst das Wichtig vom Unwichtigen zu trennen. Das Wichtigste steht am Anfang. Wenn der Kassierer nicht entlastet wird ist das wichtiger, als der Aufstieg der Handballabteilung. Dieser hat meist schon vor Monaten stattgefunden und ist daher schon längst bekannt. Gab es im Programm etwas besonders, mit dem sich der Verein von anderen Veranstaltung abhebt? Gab es besondere Gäste (nicht Bürgermeister, Pfarrer oder Gemeinderäte)? Besonders wichtig: alle Personen die erwähnt werden haben einen Vor- und Zunamen. Die Frage im Hinterkopf muss immer sein: Was interessiert die Leute auch außerhalb des Vereins? Es muss auch für Leute aus anderen Gemeinden einen Grund geben, den Bericht zu lesen. Das Gedenken der Tote ist wichtig für den Verein und die Versammlung, aber nicht für den Zeitungsbericht. Das eigene Licht nicht unter den Scheffel stellen, aber auch nicht übertreiben. Die Zaubereinlage eines Vereinsmitglieds, bleibt eben eine Einlage und wird nicht gleich zur Copperfield-Show? Übertreibung heißt immer auch ein Verlust an Glaubwürdigkeit. Das bedeutet aber nicht, die Zaubervorführung gar nicht zu erwähnen. Ganz im Gegenteil, allerdings mit der ihr gebührenden Bewertung. Die Sprache Keine Angst vor der Sprache, ein wenig Mut bei der Sprachfindung kann nie schaden. Doch Obacht, auch kein sorgloser Umgang mit Wörtern und Sätzen. Die Bilder müssen stimmen, also glaubwürdig sein. In regelmäßigen Abständen landen Beschreibungen wie „das haut dem Fass die Krone ins Gesicht“ in den Redaktionen. Immer wieder hilfreich: Nach dem Schreiben sich neben sich selbst zu stellen und den Bericht nochmals aus der Distanz zu betrachten, oder jemand anderem zum Lesen geben. Das bedeutet noch lange nicht, dass nicht gelobt werden darf, was lobenswert ist. Also mit Mut und Laune ans Werk, schließlich soll das Verfassen der Berichte Spaß machen, das merkt man später auch beim Lesen. Es ist dabei hilfreich, sich beim Schreiben an der natürlichen, also gesprochenen Sprache zu orientieren. Es ist nichts langweiliger als Amtsdeutsch oder eine gestelzte, künstliche Sprache. Sich hinter Fach- oder Fremdwörtern verstecken, zeugt von wenig Kompetenz. Vielmehr die Fachbegriffe in einfachen Worten zu erklären, lässt den wahren Kenner der Materie erscheinen. Kurze Sätze machen das Schreiben und das Lesen leichter. Es ist nicht nötig, alle Möglichkeiten der deutschen Interpunktion auszuloten. Kurze Sätze gliedern den Text und sorgen für mehr Verständlichkeit, schließlich soll das Lesen unterhaltsam sein. 17 Aus Theorie und Praxis lungen durchaus größere Interessenskonflikte auftauchen. Die Wichtigkeit in einem Vereinsbericht, kann von der Redaktion ganz unter Umständen anders beurteilt werden, als vom Schriftführer. Die guten Besucherzahlen bei den Gesangsstunden, mag für die Abteilung zwar sehr bedeutsam sein, findet aber oft schon bei den Fußballern des gleichen Sport- und Gesangsvereins nur noch wenig Beachtung. Wichtig ist also, was über die Abteilung, den Verein und möglichst die Gemeinde hinaus Bedeutung hat. Daran müssen sich auch die Schriftführer orientieren. Was im Gemeindeblatt 1:1 veröffentlicht wird, muss so nicht in der Zeitung stehen. Also das Besondere hervorheben und sich nicht sklavisch am Protokoll festhalten. Das Protokoll ist für das Archiv bestimmt und nicht für die Zeitung. Ausgabe 9/2003 Ein Besuch beim Instrumentenbauer Böpple Bei einem Besuch beim Instrumentenbauer Norbert Böpple in Ditzingen fühlt man sich unweigerlich ein wenig zurückversetzt in die gute alte Zeit des vorletzten Jahrhunderts und der Pioniere des Instrumentenbaus. Aus Theorie und Praxis Denn Norbert Böpple versteht sich als Bewahrer der Tradition des „Königlichen Hoflieferanten“ Franz Schediwy, der Ende des 19. Jahrhunderts in Ludwigsburg in der Solitudestrasse eine Musik-Instrumenten-Fabrik aufgebaut hat, die dann nach dem 2. Weltkrieg von Radio-Barth übernommen wurde. Durch seine eloquente und faszinierende Art versteht es Böpple, seinen Besuch in den Bann einer Instrumenten-Werkstatt zu ziehen. Ein Gang durch seine Räumlichkeiten zeigt schon die handwerklichen Fähigkeiten, die ein heutiger Instrumentenbauer benötigt. Hier stehen keine CNC- und andere computergesteuerte Maschinen. Mit Stolz verweist der Besitzer auf die aus der Schediwy´schen Zeit stammenden Maschinen, Geräte, Formteile und vieles mehr, die ihm noch heute treue Dienste leisten. Er ist davon überzeugt, dass sie durch moderne Gerätschaften nicht zu ersetzen sind, da sie bei der Entwicklung eines neuen Blech-Blas-Instruments für die Feinheiten der Ton-Qualität und der Handhabung entscheidend sind. Der Erfolg gibt dem in den 70-er Jahren zum Meister gereiften Fachmann recht. In seinem Haus geben sich Musik-Cracks der Gegenwart die Klinke in die Hand. Die von ihm weiter geführte und weiter entwickelte Tradition ist auch in der Gegenwart über die Grenzen Europas hinaus Garant für Top-Qualität. Seinem großen Idol und Vorbild Franz Schediwy, dessen Tradition Norbert Böpple so richtig in sich aufgesogen und verinnerlicht hat, hat er im Laufe der Jahre auch einige Reminiszenzen gewidmet. In seinem immensen Fundus an Primär- und 18 Sekundär-Literatur gibt eine Broschüre zum 150-jährigen Jubiläum der Firma Auskunft über die große Instrumentenbauerfamiie. Sie ist gespickt mit Informationen über die Art, Form oder Stimmung der früheren Instrumente und gibt einen Überblick über die Ausstattung und unterschiedliche Preis-Kategorien aus den Anfängen des Instrumentenbaus in Ludwigsburg. Interessant sind die Zitate und Referenzen für den königlichen Lieferanten an Blechblasinstrumenten. Zitate u.a. aus Stuttgart, Ludwigsburg, Berlin, Wien oder Venedig bescheinigten ihm immer wieder, dass sich seine Instrumente durch „gediegene, solide Arbeit, leichte Ansprache, Reinheit des Tones, sowie durch praktische Bauart vor allen anderen Instrumenten auszeichnen.“ Zu den Abnehmern und Auftraggebern für Cornette, Posaunen und Tuben gehörte in damaliger Zeit u.a. das „Kaiser-Cornett-Quartett“ in Berlin, das aus Bläsern der Königlichen Hof-Oper Berlin bestand und mit seinen Konzerten auf Schediwy-Instrumenten Begeisterung in den Gazetten von Nord-Deutschland bis Basel hervorrief. Der königliche Instrumentenbauer hat sich in sei- nen Werbe-Prospekten auch mit der eigenen Einschätzung seiner Instrumente nicht zurück gehalten und in der folgenden Art für seine Produkte geworben: „Schediwy´s Cornet in der Hand eines Künstlers ist imstande, allen Gefühlen Ausdruck zu geben. Es klagt voll Wehmut, es singt voll hinreissendem Schmelz, es jubiliert und schmettert kriegerische Fanfaren.“ Solch pathetische Ausdrucksweise ist dem Erben der königlichen Instrumentenbauer Norbert Böpple fremd. Er setzt auf bodenständige Arbeit und individuelle Qualität, die er mit einem Berufsbläser auch einmal in stundenlangen Besprechungen und Arbeitsphasen bis zur gewünschten Art, Form und Tonalität seines Instruments gestaltet. Die Arbeits- und Lagerräume bei Böpple sind bis unter die Decke gefüllt mit Schablonen, Formteilen, Rohmaterial und Werkzeugen in hundertfachen verschiedenen Ausführungen, die alle, wenn nicht immer, aber so doch irgendwann noch benötigt werden. Man spürt in jeder Ecke, dass hier der Grundstock für ein späteres kleines Museum gelegt ist, was Ausgabe 9/2003 Wenn man sich mit Norbert Böpple unterhält, ist man ganz automatisch in die Faszination des Instrumentenbaus und seiner Begleitumstände involviert. Er beschreibt in kurzen Worten die Vielzahl der Handgriffe, die vom Rohmaterial bis zur Fertigstellung eines Flügelhorns zu tätigen sind. Sämtliche Arbeitsgänge, angefangen vom aufzeichnen, ausschneiden, feilen, biegen, ausstanzen oder abhämmern, stehen in einem bestimmten Zusammenhang zu dem Endprodukt und sind in ihrer differenzierten Ausführung Garant für eine saubere Grundtonstimmung des Instruments. Die Herstellung eines Flügelhorns nimmt etwa eine Woche brachte sein gutes altes, in ein ebenso altes Segeltuch eingehülltes, Schediwy-Instrument zur Reparatur in die Werkstatt. Er überreichte es dem Werkstattmeister mit den Worten: „In 2 ½ Stunden komme ich wieder“, wobei er zur Unterstützung seiner Worte eine Flasche Mundelsheimer Käsberg in den Schallbecher gesteckt hatte. in Anspruch und beginnt mit dem Anfertigen des zylindrischen Mundrohrs. Nach dem Verbinden der Naht mittels einer speziellen Mischung Schlaglot folgen das Aushämmern des Bechers zur symmetrischen Form und das Glätten von Konus und Bogen auf das richtige Maß. Wenn dann die letzten Feinheiten wie Fingerhaken, Stützen und Stegverbindungen angebracht sind, kann das neue Schmuckstück nach dem Polieren zum Versilbern gebracht werden. Und danach steht es in der Regel für kurze Zeit als Ausstellungsstück zur Verfügung, bis es einen Abnehmer und Liebhaber findet. Angesprochen auf ein paar nette, die tägliche Arbeit begleitende Begebenheiten, schwärmt Norbert Böpple in beinahe epischen Ausführungen über eine Vielzahl kleiner Anekdötchen seiner mittlerweile 40-jährigen Karriere im Instrumentenbau. Ein Tenorhornist vom unteren Neckarraum fuhr eines Tages in seinem alten, klapprigen Mercedes Diesel vor und Zwei Wengerter aus Flein brachten im Herbst ihre Instrumente zur Reparatur mit dem Hinweis, sie spätestens in 2-3 Wochen wieder zu benötigen. Die Instrumente waren fertig, die Musiker erhielten Bescheid, jedoch zur Abholung kam niemand. Im nächsten Frühjahr tauchten sie dann wieder auf und auf die Frage, warum sie nicht schon früher vorbeigekommen sind, meinten sie: „Der Winter ist uns dazwischen gekommen.“ So lange hatte ein Trompeter aus Kopenhagen nicht Zeit. Er reiste mit dem Nachtzug an, um ein Mundstück reparieren zu lassen und war nach 20 Minuten schon wieder auf dem Heimweg. Apropos Zug: Da in früheren Zeiten Helikon-Musikanten bei Bahnfahrten mit ihrem Instrument nicht durch die Türen in die Abteile kamen, erhielten sie von der Reichsbahn die schriftliche Genehmigung zum Fahren auf der Plattform. Solchen und weiteren Geschichten könnte man Norbert Böpple stundenlang zuhören, wenn nicht ab und zu die Tür in die Werkstatt aufginge und z.B. ein kleiner Junge mit seiner Mama und einer Trompete einträte. „Das Instrument ist seit einiger Zeit immer schwerer und mit mehr Druck zu spielen“, meint der Knirps. Der InstrumentenSpezialist nimmt sich des Problems an und stellt fest, dass das Instrument total in Ordnung sei, worauf Mutter und Sohn zufrieden von dannen ziehen. (re) 19 Aus Theorie und Praxis sicherlich auch im Interesse des Instrumentenbaumeisters ist, denn trotz seiner harten täglichen Arbeit der Reparatur und des Neubaus von Blechblasinstrumenten verliert er nicht den Wert des traditionellen Handwerksbetriebs aus den Augen und ist fast pedantisch darauf bedacht, die Reliquien und Quellen über seine Zunft der Nachwelt zu Studien zur Verfügung zu stellen. In einer Ausgabe des „Brass Bulletin“, der internationalen Fachzeitschrift für Blechbläser wird seine Arbeitsphilosophie mit jenen Instrumentenbaumeistern verglichen, „denen ihre Berufskunst wichtiger ist als kommerzielle Ambitionen“. Serienproduktionen von Blechblasinstrumenten gehören nicht zu seinem Metier. Die Technik der Herstellung solcher Instrumente ist heute nahezu unverändert wie vor 150 Jahren. Allenfalls die serielle Herstellung des Maschinenteils eines Blasinstruments toleriert und nützt der Instrumentenbaumeister. Der Rest ist Handarbeit, zahlt sich dementsprechend in der Qualität aus und hält dem Anspruch der Schediwy´schen Tradition stand, das „Non-plus-ultra“ unter den Blasinstrumenten zu bieten. Ausgabe 9/2003 Tuba-Tour de Ländle In Zusammenarbeit mit der Musikschule Besigheim ist der BlasmusikKreisverband Ludwigsburg auf den Zug der „Tuba-Tour-de-Ländle“ aufgestiegen, den die Musikakademie Kürnbach zusammen mit Partnern der Staatlichen Hochschule für Musik und Kunst und dem Landesverband der baden-württembergischen Musikschulen initiiert hat. Tagungsort für den Tuba-Workshop, zu dem sich mehr als 20 Tubisten und Tubistinnen aus dem Kreisgebiet anmeldeten, war die Musikschule in Besigheim, die einen Sonntag lang im Zeichen dieses bundesweit einmalige Pilot-Projekt mit Helikon, Sousaphon und Kaiserbass stand. Aus Theorie und Praxis Unter der Leitung des Vollblut-TubaProfis Stefan Heimann, der Tubist am Württembergischen Staatsorchester Stuttgart und Lehrbeauftragter für Tuba an der Musikhochschule des Landes ist, gaben auch seine tubistischen Mitstreiter des TubaEnsembles der Musikhochschule als Einleitung zu dem Seminar-Tag ein rund einstündiges Konzert, bei dem sich die Teilnehmer einen für sie teilweise schon bekannten Eindruck der Vielseitigkeit des auch von ihnen gespielten Instruments verschaffen konnten. Eingehender beschäftigten sich die Tubisten des Landkreises in nach Leistungs-Kategorien unterteilten Gruppen mit ihrem Instrument, das bekanntermaßen mehr Luftvolumen erforderlich macht als für andere Blasinstrumente. Und genau hier setzten die Tuba-Dozenten mit ihrer praktischen Arbeit an. Ein Warm-upProgramm diente den Workshop-Teilnehmern zum individuellen Erkennen ihrer jeweiligen Bedürfnisse. Mit und ohne Mundstück und mit ganz einfa- chen Hilfsmitteln, wie z.B. einer Karton-Rolle aus dem täglichen Hausgebrauch, versuchten sie, die Töne nur mit der Luft und mittels der Lippen zu erzeugen. Anhand praktischer Tipps und Beispielen aus den derzeit sich auf dem Markt befindlichen Literatur-Werken über Atemschulung für Bläser erfuhren die Projekt-Teilnehmer noch mehr über ihr Instrument und dessen vielfältigen Spielmöglichkeiten, was sie bei Bedarf auch in ihren Musikgruppen oder Vereinen zur Unterrichtung von Neueinsteigern einsetzen können. Äußerst interessant war für die Tuba-Bläser und –Bläserinnen, die übrigens eine Altersstreuung von 16 bis 60 Jahren aufwiesen, auch die praktische Erprobung der von den verschiedenen Musikhäusern Baden-Württembergs bereitgestellten Instrumente. (re) Bild: Greiner 20 Ausgabe 9/2003 1. Tag (31. Mai): 15:30 Uhr: Der Großteil des KJOs und der Begleiter ist pünktlich am Stuttgarter Flughafen, Terminal 1. Die Gruppe mit 80 Personen, Gepäck und Instrumenten legt kurzfristig den Durchgangsverkehr lahm und bringt die netten Damen und Herren an den Schaltern in arge Bedrängnis -klar, wir haben ja auch erst vier Stunden vorher unsere Tickets gebucht, so dass sich die Lufthansa nicht auf einen solchen Ansturm einstellen konnte (und zum Beispiel kurzfristig zwei weitere Schalter besetzen konnte...) 18:55 Uhr: Nach einem an sich schon sehr langen Aufenthalt ist der Gruppe ein leichter Unmut anzumerken, als der Flug nach Frankfurt wegen schlechten Wetters immer wieder verschoben wird. Letzten Endes sind es rund 40 weitere Minuten Verspätung, die wir in Kauf nehmen müssen. Immerhin erleichtern der Regen, Sturm und Wolken den Abschied von Deutschland etwas. Nach den üblichen, von Michael Mittermeier zum Kult verklärten Sicherheitshinweisen durch eine Stewardess, von einem Schlagzeuger sehr zum Amüsement der jungen Frau nachgespielt, starten wir. Das KJO bei den Löwen Reisetagebuch von Oliver Metzger 2. Tag (1. Juni): 08:49 Uhr: Landung in Johannesburg. Endlich. Für jeden über 1,85 Meter sind 10 Stunden in so einem Flugzeugsitz wohl eine doppelte Zumutung. 09:08 Uhr: Auschecken. Läuft genauso koordiniert ab wie das Einchecken in Stuttgart. Und natürlich - es wäre auch zu schön gewesen - gibt es jetzt auch schon die ersten Probleme. Eine junge Dame hat ihre Jacke im Flugzeug vergessen, eine andere die Papiere, die jeder für den südafrikanischen Zoll ausfüllen mußte. Diese Kleinigkeiten sind vergleichsweise schnell erledigt. Ein anderes Problem aber hält uns weitaus länger auf: ein jugendlicher Spezialist hat seinen Koffer in Stuttgart wohl nicht oder nur schlecht markiert. Und nun fehlt das gute „God bless you!“. Und ich bin mir selten in meinem Leben so mies vorgekommen... Später erfahre ich, dass es hier viele „Anthonys“ gibt, alle mitähnlichen Geschichten, die manchmal stimmen, manchmal nicht. Und oft „verdienen“ die Bettler, vor allem Kinder, hier wohl sogar mehr als ein Fabrikarbeiter.Aber dieses blöde Gefühl bleibt noch eine ganze Weile. Feriencamp“, einer Bananenplantage zwischen Sabie und Hazyview, müssen unsere Fahrer passen. Die engen, steilen und teilweise recht scharfkurvigen Feldwege sind für unsere Busse schlichtweg nicht machbar. Während also der Großteil der Gruppe zu Fuß ins Lager aufbricht, bleibt ein kleines, verwegenes Grüppchen von mehr oder weniger Freiwilligen (darunter auch ich) zurück, um das Gepäck 11:28 Uhr: in Geländewagen aus dem Camp Unser Reiseführer, Herr Hammel, umzuladen. versorgt uns mit einigen Informationen zur wirtschaftlichen Lage 18:21 Uhr: Südafrikas. So sind neben dem Tou- Nachdem wir auch im „Sabaan“ rismus der Handel mit Gold, Platin, (zulu für „wildes Wasser“) angeKohle, Edelstahl und Glanzpapier kommen sind dauert es noch eine die wichtigsten Einnahmequellen ganze Weile, bis die Zimmerverdes Landes, das den Großteil sei- teilung geklärt ist. Dann geht‘s nes landwirtschaftlichen Bedarfs aber endlich ab in die Hütten. Dort selbst deckt (v.a. Mais, Bananen, angekommen eine weitere ÜberraOrangen, Schaf- und Rinderzucht). schung: es gibt zwar die normalen Die an sich interessanten Informa- Armaturen, aber keinen Duschkopf in der Badewanne. Ein Bad ist also möglich, aber duschen könnte hier wohl nicht einmal ein Pygmäe. 19:46 Uhr: Während des Abendessens beglückt uns Ide mit seiner ersten offiziellen Afrika-Ansage. 20:18 Uhr: Da rings um die Plantage kilometerweit nichts ist, bleiben wir hier und testen mal den südafrikanischen Wein an. Ansonsten vertreibt man sich die Zeit mit Karten spielen, diskutieren, Karten spielen UND diskutieren, Benni hauen oder melancholisch-vor-sich-hinstarren. 20:13 Uhr: Nach nur etwas mehr als zwanzig Minuten Flug sind wir in Frankfurt angekommen. Die lästige Verspätung in Stuttgart erweist sich nun als Vorteil, da sich unser Aufenthalt hier dadurch erheblich verkürzt. Die meisten nutzen ihn für eine kurze Shopping-Tour oder stürmen eines der Restaurants. 22:58 Uhr: Wenigstens hier können wir pünktlich starten. Leider scheinen die Stewardessen vorgewarnt worden zu sein: die Sicherheitshinweise werden uns nicht mehr „live“ vorgeführt, sondern per animiertem Film an die Passagiere gebracht. Etwas merkwürdig scheint die Organisation durch die Lufthansa auch hier. So scheint war es trotz mehr als rechtzeitiger Buchung wohl nicht möglich, dier und 80 KJO-ler nebeneinander zu platzieren. Die fremden Passagiere, die teilweise mitten in einem Pulk Jugendlicher sitzen, scheinen auch nicht so ganz glücklich zu sein. Nichtsdestotrotz hebt die Boeing in den mittlerweile schon nachtschwarzen Himmel ab. 00:30 Uhr: Nachdem die Boeing ihre Reisehöhe von etwa 11.000 Metern sowie -geschwindigkeit von rund 970 km/ h erreicht hat, wird ein recht gutes Abendessen serviert. Das angekündigte Unterhaltungsprogramm läßt allerdings auf sich warten. 03:00 Uhr: Ein genialer Zeitpunkt, um mit dem Unterhaltungsprogramm zu beginnen! Da ich persönlich ohnehin nicht schlafen kann ist es mir zwar egal, aber ein Großteil der anderen Passagiere hat nicht nur den „Classic Cartoon“ und die „Duck Tales“ verpasst, sondern verschläft jetzt auch „Chicago“ sowie „Ein Zimmermädchen zum Verlieben“. Stück. Für uns heißt das: warten und sämtliche Gepäcknummern einzeln überpüfen. Ganz tief in mir keimt so etwas wie Mordlust auf... 09:57 Uhr: Nachdem uns lange genug eingeschärft wurde, wie gefährlich der Flughafen von Johannesburg im Hinblick auf Diebstähle ist, überrascht es mich schon, dass wir mitsamt Gepäck und Instrumenten fast eine halbe Stunde völlig planlos in der Gegend herumstehen. Unser Reiseleiter, Herr Hans Hammel ist auch schon längst da. Aber nun scheint es doch in Richtung der Busse zu gehen. Auf meinem Weg dorthin habe ich schnell einen neuen Freund: Anthony. Nachdem er mich begrüßt hat erkundigt er sich ganz freundlich wo ich herkomme, was ich hier so Vorhabe und plaudert ein wenig. Was er will ist mir natürlich von Anfang an klar. Doch leider scheint er meine sämtlichen -freundlichen- Andeutungen zu überhören. Er erzählt mir vielmehr davon, wie unmöglich es hier sei einen Job zu bekommen (später erfahre ich, dass die Arbeitslosenquote hier bei über 30% liegt) und seine fünf kleinen Kinder zu ernähren. Als wir schließlich am Bus ankommen muss ich ihm etwas energischer klarmachen, dass mein Geld leider im - abgeschlossenen - Koffer ist und ich meinen Pullover selbst brauche. Anthony trollt sich mit einem traurigen Blick und einem nichtsdestrotz freundlichen tionen kommen (nach über 10stündiger Anreise) zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Sowohl die Damen zu meiner Rechten als auch zu meiner Linken sind nicht mehr so ganz aufnahmebereit. Das Bild im Rest des Busses ist mit wenigen Ausnahmen dasselbe. 22:30 Uhr: Zapfenstreich. Fast alle gehen in ihre Hütten. Und irgendwie bin ich auch ziemlich müde. Aber es hat sich ziemlich abgekühlt. Ich schätze die Temperatur auf maximal 6-8 Grad. 3. Tag (2. Juni): 07:59 Uhr: Kurz vor der Abfahrt sehe ich mir unsere Hütte noch einmal bei Tageslicht an. An sich eigentlich wirklich nicht schlecht. Vor allem habe ich gut geschlafen. Trotz der 14:49 Uhr: Kälte. Von außen allerdings wirken Bereits nach der vergleichsweise die Hütten eher bescheiden. Aber kurzen Fahrt fällt mir die land- was soll‘s. Es ging ja um ein Dach schaftliche Vielseitigkeit des Landes über dem Kopf. auf. Weite Ebenen, wild bewachsen oder landwirtschaftlich genutzt, 08:06 Uhr: spärlich bewachsene Täler, moos- Die Verladung der Instrumente geht und grasbewachsene Hügel (die planmäßig vonstatten. So bleibt mir mich doch verdächtig an Schottland etwas Zeit, um mir noch die Baerinnern...) und dichtbewaldete nanenstauden, die vielen schönen Berge; da ist schon so einiges Pflanzen und die Umgebung etwas geboten. genauer zu betrachten. 15:40 Uhr: Ein relativ überraschender Zwischenstopp. Ohne große Ankündigung. Tut aber gut, mal die Beine zu vertreten und die schöne Aussicht in Ruhe zu genießen. Später dringt dann auch in unseren Bus die Information, dass der Halt mit Rücksicht auf Magen, Nerven und Atmung unseres Dirigenten eingelegt wurde, der wohl so seine Probleme mit dem rasanten Fahrstil der Fahrer hatte - bei den links steil abfallenden Serpentinen nicht ganz unverständlich... 08:49 Uhr: Abfahrt. Es ist ja nett, dass uns die Betreiber jetzt zu den Bussen fahren, und spaßig wird‘s sicher auch, aber irgendwie erinnert das ganze rein optisch an einen dieser Viehtransporte, gegen die Tierschützer immer wieder auf die Barrikaden gehen... 09:02 Uhr: Bei unserer Verabschiedung in malerischer Kulisse legt der Chef des Hauses besonderen Wert auf die Feststellung: „South Africa is not Africa!“ 17:08 Uhr: Böse Überraschung: kurz vor unse- 10:38 Uhr: rer ersten Unterkunft, dem „Sabaan Es waren tatsächlich nur eineinhalb 21 Das KJO bei den Löwen Reisetagebuch von Oliver Metzger Stunden bis zum Krüger-Nationalpark. Und schon kurz hinter dem Tor erwarten uns die ersten Bewohner: eine Herde Impalas, die ziemlich neugierig sind. der Südafrikaner ist, macht sich spätestens heute abend bemerkbar und für uns bezahlt. 11:06 Uhr: Gespannte Stille in beiden Bussen. Jeder lauert darauf, den ersten Elefanten, die erste Giraffe, den ersten Löwen (...) in der malerischen Landschaft auszumachen. 00:48 Uhr: Der Abend verläuft ganz lustig. Als die Sprüche immer zotiger und markiger werden, verabschiedet sich Miri, die es erstaunlich lange mit uns ausgehalten hat, um ihre Mädels wieder einzusammelneinzusammeln. 11:09 Uhr: Ein Schrei geht durch den Bus: „Zebras auf 9 Uhr!“. Ein einziges Stürmen, Rennen und Schieben und beide Busse in leichter Schräglage. Tatsächlich: eine ganze Herde Zebras, die wie die Impalas überhaupt nicht aus der Ruhe zu bringen sind. 01:28 Uhr: Ich entscheide mich für die Heia. Man ist halt doch nicht mehr der Jüngste. Als ich meine Kamera anschaue trifft mich fast der Schlag: Toby hat über 50 Bilder gemacht, darunter interessante Momentaufnahmen von seinen Schuhen, Kacheln, der Deckenlampe... potthässlich ist. 07:54 Uhr: Kurz nachdem wir einmal wieder an einer Herde Zebras vorbeigekommen sind treffen wir auf eine weitere Gruppe berühmter Savannenbewohner. Während sich manche etwas kamerascheu verstecken, grast der Großteil der Herde ruhig weiter. So etwas friedliches! Die Anmut und Ruhe dieser Tiere beeindrucken mich ehrlich. 08:06 Uhr: Bei einer Rast auf einem größeren Hügel bietet sich uns eine fantastischer Rundblick, die mich spontan irgendwie an „Das Dschungelbuch“ und „Der König der Löwen“ erinnert. Wir bleiben eine ganze Weile, 12:30 Uhr: Wir erreichen Skukuza, das mit seiner enormen Infrastruktur so etwas wie eine Zentrale der vielen kleineren Bungalowsiedlungen im Park ist, der - nebenbei bemerkt – so etwa die Fläche von Hessen hat. Hier wird Geld getauscht und das erste „Schwieberdinger Foto“ gemacht. Tatsächlich ist es schon enorm, wie viele Musiker des Musikvereins Schwieberdingen (nämlich 15!) neben zwei Betreuern auf dieser KJO-Reise dabei sind. 14:08 Uhr: Auf der Fahrt nach Pretoriuskop, unserer eigentlichen Unterkunft, treffen wir einen äußerst lustigen Gesellen, der zunächst etwas mißtrauisch wirkt, dann aber den Wünschen der Fotografen erstaunlich entgegekommt („Oh wie geil wär des, wenn der jetzt mit den Ohren wackeln würde“ oder „Los Baby, dreh dich mal ein bisschen!“). 14:34 Uhr: In einiger Entfernung stehen zwei Gnus die uns kurz beäugen, ehe sie sich in den Schutz der Büsche zurückziehen. 15:13 Uhr: Es fällt schwer, ein Prädikat für die Landschaft hier zu finden: karg? Wohl eher nicht. Außerdem erklärt uns Herr Hammel, dass hier ja Winter ist, und es im Sommer durchaus überall so grün sein kann wie jetzt noch an einigen wenigen Stellen. 15:20 Uhr: Mit der Herde Büffel, die in einiger Entfernung zu unserer Rechten auftaucht haben wir jetzt tatsächlich schon zwei der „Big 5“ gesehen. 15:35 Uhr: Tatsächlich wird die Gegend jetzt wieder etwas grüner. Es erscheint mir aber nach wie vor oftmals nahezu unfassbar, wie weit dieses Land ist; endlos möchte man fast meinen. 16:02 Uhr: Ankunft in Pretoriuskop. Wieder eine halbe Stunde völlig planloses Rumstehen. Das nervt! 18:30 Uhr: Ein ziemlicher Witz: für das Abendessen müssen wir unsere - nicht gerade leichten - Stühle durch das halbe Camp schleppen. Und Tische gibt‘s dort auch nur für die Erwachsenen, bzw. Begleitpersonen. Gar nicht lustig, im Dunkeln zu essen (denn hier wird es immer kurz vor 18 Uhr dunkel), ohne einen Tisch. Dafür ist das Essen einfach super! Dass das Grillen eine Leidenschaft 22 Ausgabe 9/2003 ren kann. Es fällt mir schwer, mich von diesem Plätzchen loszureißen, das Erholung für Auge und Ohr geboten hat. 10:18 Uhr: Der Wunsch nach einem kühlen Bad hat sich soeben erledigt! Da liegen doch tatsächlich einige Krokodile in der Sonne und lassen sichs gut gehen! Sie bewegen sich überhaupt nicht und sind auf größere Entfernungen wohl wirklich nur bei genauem Hinschauen zu erkennen. Auch im diesem Bild ist ein Krokodil versteckt. Wer findet es? Für mich persönlich auch ein ganz besonderes Fleckchen, weil ich hier zum aller ersten Mal selbst ein Tier entdecke, das vorher noch keiner bemerkt hat: ein Babykrokodil, nur etwa so groß wie mein Unterarm aber trotzdem irgendwie respekteinflößend. 10:28 Uhr: Als wir wieder an einigen Wasserstellen vorbeikommen, will ich mir gar nicht vorstellen, was darin wohl hausen mag. Irgendwie schön und unheimlich zugleich. 11:07 Uhr: Viele andere Flussläufe hingegen sind wieder einfach nur schön. Als ich gerade zu meiner Seite des Busses heraus fotografiere, bemerken die Insassen des vorausfahrenden anderen Busses zur allgemeinen Verzückung auf der anderen Seite ... den größten Menschenkiller Afrikas VOR dem Vogel Strauß und dem Löwen. 4. Tag (3. Juni): 04:30 Uhr: Kein Witz. Heute müssen wir früh raus. SEHR früh. 05:00 Uhr: Frühstück. Wieder ein Stuhl-durchdas-halbe-Camp-tragen-Aktion. Und das im Dunkeln! Dafür ist das Frühstück genauso lecker wie das Abendessen! 06:36 Uhr: Ein fantastischer Sonnenaufgang entschädigt uns für‘s frühe Aufstehen. D.h. eigentlich ist es ein ja ein ganz „normaler“ Sonnenaufgang. Aber in dieser Kulisse und mit diesen Farben... 07:09 Uhr: DER ABSOLUTE WAHNSINN!! Ich weiß, dass sich Leoparden eigentlich NIE in die Nähe von Menschen begeben und sogar professionelle Filmteams manchmal tagelang nach dieser Spezies suchen müssen. Und plötzlich steht doch tatsächlich so ein „lonely killer“ neben unserem Bus und scheint sich an irgend etwas anzuschleichen. Der dritte der „Big 5“ scheint uns nicht wahrzunehmen oder schlicht zu ignorieren. Als ich gerade die perfekte Tarnung bewundere, dreht er plötzlich aus irgendeinem unerfindlichen Grund um, verschwindet im Gestrüpp und ist so schnell verschwunden wie er zuvor aufgetaucht war. 07:29 Uhr: Zu unserer Rechten bemerkt Herr Hammel einen etwas merkwürdig anmutenden Vogel, einen Hornraben. Dass die Fotos nicht richtig scharf sind liegt an Licht und Entfernung, ist aber auch nicht besonders schade, da dieses Vieh wirklich weil der malerische Hintergrund natürlich auch zu einem Gruppenfoto einlädt. Frauen und Technik... na ja. Auf jeden Fall ist mit meinem Foto keins gemacht worden. Dafür habe ich (mit dem „leeren“ Akku) später nicht nur Alex und Toby sondern auch noch einmal nach Süden und Westen fotografiert. 08:43 Uhr: Herr Hammel erzählt uns die traurige Geschichte der einsamen Giraffen, von denen gerade eine mitten auf der Straße steht: kann sich ein Giraffenbulle im hohen Alter in Kämpfen nicht mehr gegen Jüngere durchsetzen wird er vertrieben. Aus Trauer darüber und die Einsamkeit wird das Fell langsam fast schwarz; zudem sind die Einzelgänger natürlich leichte Beute für Löwen und Raubtiere. Als der gute Hans den Ausdruck „Löwenfutter“ verwendet, habe ich unwillkürlich Mitleid mit dem sanften Geschöpf mit dem ausgemergelten Hals, das langsam die Straße entlangschlendert, ehe es sich in die Büsche macht. 09:25 Uhr: Wieder zurück in Skukuza bietet sich uns fernab der Einkaufspassage beim Restaurant ein wunderschönes Bild. Das erstaunliche ist meiner Ansicht nach wirklich, dass man diese Landschaft im Normalfall gar nicht bemerkt, wenn man nicht zufällig gerade hier vorbeiläuft. Der sanft vorbeifließende Fluss glitzert in der Morgensonne und sorgt für das kräftige Grün der umgebenden Pflanzen. Als ich meinen Blick über das Wasser schweifen lasse entdecke ich mitten im Fluss einen merkwürdigen Vogel, den ich leider nicht so ganz eindeutig identifizie- 11:23 Uhr: Nachdem wir uns die Hippos eine Weile angesehen haben bemerken wir, dass der andere Bus ein ganzes Stück weiter vorne steht und ein neues Objekt gefunden zu haben scheint. Als wir langsam vorbeifahren, fletschen die Insassen des anderen Busses die Zähne und fahren mit den Händen wir mit Krallen durch die Luft. Da der letzte Kontakt mit Alkohol einige Stunden zurückliegt und wir keinen Grund haben, am Geisteszustand dieser Hobby-Pantomimen zu zweifeln kann das nur eins bedeuten: LÖWE!!! Und tatsächlich: nach zehn Minuten Warten zeigt sich der Prachtbursche für etwa fünf Sekunden und verschwindet wieder. Gott sei Dank, denn nur so konnte ich zu meinem original-authentischen „LöwenFoto“ kommen, wie es jeder Tourist nach einem Afrika-Urlaub haben MUSS - nur echt mit nachträglich eingezeichnetem Pfeil... 11:44 Uhr: Der kurzfristige Frust über dieses Mistvieh, dass mir nicht mal für zwei Sekunden vor die Linse treten wollte verraucht wie nichts, als wir eine ganze Kolonie von Flusspferden erspähen, die faul in der Sonne dösen. Leider tut mir keines der Tiere den Gefallen, sein Revier auf die Nilpferd-spezifische Art und Weise zu markieren. ICH WILL EIN PROPELLER-HIPPO!!! 11:44 Uhr: Auf der rechten Seite steht plötzlich wieder unser Freund der Elefant. Allerdings scheint er heute nicht so gut drauf zu sein, weshalb wir ihn auch nach ein paar Minuten wieder alleine lassen. 11:56 Uhr: Langsam wird es ruhig im Bus. Während einige noch durchaus fit Ausgabe 9/2003 Das KJO bei den Löwen Reisetagebuch von Oliver Metzger sind geben sich andere nicht einmal mehr die Mühe, sich zum schlafen richtig hinzusetzen. Und wer diese Extremsportart professionell genug betreibt bleibt nicht lange allein. 11:58 Uhr: Im Vorbeifahren erwische ich einen Häherkuckuck. Es lebe der optischdigitale Zoom! 12:45 Uhr: Treffpunkt für die Fotosafari in offenen Jeeps. 12:32 Uhr: Obwohl die Leute im Bus langsam wieder wach werden, verpassen viele das versteckte WasserbockWeibchen und die Gnus, die neben einer Herde Zebras grasen. 13:13 Uhr: Rückkehr in den Park und Freizeit - man sollte es nicht für möglich halten! 16:00 Uhr: Wir veranstalten eine öffentliche Probe in Pretoriuskop. Nach zähen Verhandlungen dürfen wir sogar in Zivil spielen... Allerdings ist die Probe grottenschlecht und superpeinlich. Vor allem für unseren Dirigenten Roland Haug, der der einzelnen Registern stellenweise sogar ihre Stimmen vorsingt. Obwohl die wenigen Zaungäste durchaus großzügig applaudieren ist die Stimmung nach dieser Aktion irgendwie am Boden. 13:08 Uhr: Das Ganze beginnt durchaus Verheißungsvoll. Schon nach einigen Kilometern treffen wir auf eine Giraffe, die allerdings alleine unterwegs ist. 13:23 Uhr: Ein äußerst nervöser Geselle kreuzt unseren Weg, verdünnisiert sich aber schon bald wieder. Auf meinen spontanen Ausruf „Pumba!“ reagiert sogar unser etwas reservierter Fahrer Willy mit dem Ansatz eines Lächelns... 13:27 Uhr: In etwa einem halben Kilometer Entfernung entdeckt Willy zwei Kudus in Postkartenpose. tergang zu. 16:35 Uhr: Frustration und Enttäuschung sind allen - sogar Willy - jetzt ziemlich anzumerken. So wenden wir uns kurz dem beginnenden Sonnenuntergang zu. 16:38 Uhr: Zu früh geschimpft. Zwar auch nichts, was wir noch nicht gesehen hätten, aber die Gruppe von Zebras, kann uns trotzdem etwas versöhnlicher stimmen. 16:47 Uhr: Da Willy die Augen in die Steppe geheftet hat entgeht ihm der riesige Vogel fast, der über unserem Jeep in eine Baumkrone einschwebt. Als ich ihn darauf hinweise stoppt er kurz und meint nur: „Marabu“. Ich wüsste nicht, dass ich jemals einen hässlicheren Vogel gesehen habe. 16:50 Uhr: Der Sonnenuntergang entschädigt ein wenig für den Nachmittag. 19:00 Uhr: Am Abend zaubert uns Kobus van Wyk mit seinen Helferinnen ein äußerst schmackhaftes Essen. Neben Lamm-, Rind- und Schweinefleisch sind auch viele landestypische Beilagen aufgefahren. Das Ganze schmeckt einfach super! Irgendwie schafft es dieser Mann auch bei großen Mengen, den optimalen Moment zu erwischen um das Fleisch vom Grill zu holen. 08:55 Uhr: Hatte ich eigentlich schon einmal erwähnt, wie lästig es ist, diese Sch...Stühle jedesmal durch den halben Park zu schleifen? Nach einem sehr guten und ausgiebigen Frühstück auf der Wiese vor Kobus van Wyks Reich erhalten wir Freizeit, die der Großteil der Gruppe in oder vor den Hütten verbringt. Außerdem lassen sich nun prima einige Besorgungen erledigen und Postkarten entsorgen. 09:06 Uhr: Auf meinem Rückweg zur Hütte begegne ich einigen putzigen Kerlchen. Sie verstecken sich zwar eine ganze Weile, aber mit der Geduld eines Esels und der Geschicklichkeit eines Leoparden kann ich mich schließlich doch so anpirschen, dass mir einige Schnappschüsse aus nächster Nähe gelingen. Die Meerkatzen sind an und für sich ziemlich scheu, aber viel zu neugierig, um das zu bemerken. Allerdings reagieren sie leicht nervös auf die Geräusche, die mein Fotoapparat so von sich gibt. Vielleicht liegt es aber auch nur an meiner Person. Hübschen Damen nähern sie sich auf jeden Fall viel zwangloser. 11:21 Uhr: Wie gesagt: vor-der-hütte-sitzing liegt heute morgen voll im Trend. 17:14 Uhr: Ein weiterer Jeep mit KJOlern ist bereits da. Die scheinen die Büffel erfolgreich vertrieben zu haben. Zumindest ist nur noch wenig von ihnen zu sehen und das Licht zum fotografieren sowieso zu schlecht. 17:19 Uhr: Noch einmal kommt Hektik auf: Willy gibt dem Jeep unbarmherzig die Sporen. Am Ziel angekommen bietet sich uns ein unglaubliches Bild: sechs andere Jeeps. Im Ernst: In einiger Entfernung sind wohl einige Nashörner zu sehen. Für die meisten von uns bei diesem Licht aber nicht mehr. In einer Kolonne fahren wir nach Pretoriuskop zurück, das zu meiner Überraschung keine drei Minuten entfernt ist. 17:25 Uhr: Im Camp angekommen erwarte ich lauter enttäuschte Gesichter. Dem ist nicht so. Zwar ging es einigen Gruppen ähnlich schlecht wie uns; andere aber haben nicht nur Löwen vor einer gerissenen Giraffe gesehen (wie allen Fahrern auch über Funk mitgeteilt wurde...) sondern auch eine Elefantenherde und andere Tiere, für die wir nun wohl in die Wilhelma gehen müssen. 18:30 Uhr: Abendessen. Mal wieder lecker! Aber dieser Flop vom Nachmittag verdirbt mir ein bisschen den Appetit. 20:03 Uhr: Wir haben Freizeit. Während einige - wie wir - vor die Hütten gehen um sich ein wenig auszuruhen, vergnügt sich ein anderer Teil der Musiker bei der offiziellen „KJOPoolparty“. 21:28 Uhr: Wir treffen uns wieder in kleiner Runde und sitzen bei einem guten Roten und sonstigem Gesöff ‚en onsere habitats‘. Nach dem frühen Aufstehen sind wir alle ziemlich platt. 5. Tag (4. Juni): Frage hin sieht er mich nur kurz an und meint „Buffalo“. 14:03 Uhr: Landschaftlich toll ist es nun schon eine ganze Weile ruhig. Zwar sehen wir wieder eine Herde Kudus, allerdings scheint sonst relativ wenig los zu sein. 14:39 Uhr: Langsam wird‘s etwas unruhig. Von unseren Bussen aus haben wir in den letzten Tagen entschieden mehr Tiere gesehen. Und ständig nur Landschaft will ich ja auch nicht fotografieren, so schön sie auch sein mag. 15:23 Uhr: Nach fast einer Stunde Fahrt: besser als nichts. Eine Herde Wasserböcke. Und sogar die Impalas sind jetzt wieder ein Foto wert. Willy scheint zu merken, dass wir nicht so ganz glücklich sind und teilweise schlafen die Leute auf den hinteren Sitzen jetzt schon ein. Gnus haben wir auch schonmal gesehen, trotzdem ist der Anblick natürlich imposant. Aber die meisten wollen jetzt doch mal einen Elefanten, Büffel, Löwen oder ein Nashorn sehen. 15:29 Uhr: Kudu auf 9 Uhr! 16:35 Uhr: Frustration und Enttäuschung sind allen - sogar Willy - jetzt ziemlich anzumerken. So wenden wir uns kurz dem beginnenden Sonnenun- 16:54 Uhr: Vor lauter Schauen neben dem Auto übersieht Willy fast das Warzenschwein, das vor unserem Jeep die Straße überquert und ob des großen und lauten Gefährts quiekend und mit steil aufgestelltem Schweif den Schutz seines Erdlochs sucht, in das es sich rücklings verzieht. 16:57 Uhr: Als wir wieder nach vorne sehen werden wir mit dem Blick auf die nun endgültig untergehende Sonne belohnt. 16:58 Uhr: Trotz der schlechten Lichtverhältnisse kann ich noch einen Kudu ablichten. 17:04 Uhr: In etwa fünf oder sechs Kilometern Entfernung entdeckt Willy auf einem Hügel eine Elefantenherde. Bei der Distanz und dem Licht ein paar graue Punkte in Bewegung. 17:12 Uhr: Willy scheint gemerkt zu haben, dass diese Spazierfahrt nicht so ganz unseren Vorstellungen entspricht. Als er einen Funkspruch erhält geht er plötzlich voll in die Eisen, wendet ohne Rücksicht auf Verluste und prescht mit einem Affenzahn (rund 80 km/h) auf ein unbekanntes Ziel zu. Auf meine 22:06 Uhr: Jetzt wird‘s doch noch lustig. Daniel hat die zweideutigen Anspielungen jetzt satt und pfeffert Toby eine Packung Taschentücher ins Gesicht. Flugs taucht irgendwoher ein Klebeband auf, mit dem rund zehn Packungen zu harten (und schmerzhaften) Kugeln umgeformt werden. Bei der nun beginnenden Temposchlacht entscheide ich mich spontan für die neutrale Ecke und verkünde „Ich bin die Schweiz. Wer mich trifft bekommt von der UN eine auf den Sack!“ Miri wird angesichts der Schmerzensschreie der Getroffenen ziemlich schnell zum Überläufer auf meine Seite (jaja, Frauen beim Bund usw.). Die beiden Seiten - mein Bruder und Toby gegen Steffen und Daniel – schenken sich nichts. Vor allem Toby läuft zur Höchstform auf. Allerdings kriegen die beiden auch ziemlich was ab, denn Steffen und Daniel sind auch nicht gerade zimperlich. Als besonderen Service gibt‘s hier exklusives Videomaterial der Schlacht, das Licht im Film ist allerdings leider nicht das Beste (ziemliche Funzel an der Decke...). ACHTUNG: Aufgrund der extremen Grausamkeiten und menschenverachtenden Szenen ist dieser Film nicht für Personen unter 18 Jahren, Herzschwache oder Zuckerkranke geeignet; Personen bis 21 Jahren sollten den Film nur unter Aufsicht ihrer Eltern ansehen. Lautsprecher nicht vergessen! Hier klicken um zum Film zu gelangen. Man bedenke: das ging fast zwei Stunden lang so! 23 Das KJO bei den Löwen Reisetagebuch von Oliver Metzger 6. Tag (5. Juni): 07:34 Uhr: Unser erstes Fahrtziel heute ist der Aussichtspunkt „God‘s Window“. Auf dem Weg dorthin passieren wir einige recht ärmliche Gegenden. 08:19 Uhr: Durch Gottes Fenster können wir nicht sehen. Dichte Nebelschwaden umwehen den Berg; die Sichtweite beträgt stellenweise unter 20 Meter und da unsere Reiseleiter erbarmungslos weiterdrängen halten wir nicht einmal richtig an. 08:53 Uhr: Das nächste Etappenziel ist die ehemalige Goldgräberstadt Pilgrim‘s Rest. Neben den Ständen der farbigen Händler sind es hauptsächlich die teils rekonstruierten, teils original erhaltenen Gebäude aus der Zeit des großen Goldrauschs in Südafrika, die den Besucher hier in ihren Bann ziehen. Auf dem gegenüberliegenden Hügel lassen sich noch die von den Goldgräbern geschlagenen Schneisen und einige Eingänge zu Stollen erkennen. 10:41 Uhr: Die nächste große Sehenswürdigkeit der Region ist der Blyde River Canyon. Ich muß gestehen, dass ich selten faszinierendere Gesteinsformationen gesehen habe. Die Vorstellung, dass es tatsächlich „nur“ der Blyde River war, der über Jahrmillionen diese Landschaft geformt hat ist mehr als gewaltig, vor allem wenn man die Ruhe bedenkt, mit der der Strom durch die Schluchten fließt. Mit Sicherheit kommt dieser Canyon nicht an seinen großen Bruder in den USA heran; ich persönlich empfinde ihn aber auf jeden Fall als eines der bisherigen Highlights unserer Reise. Eine merkwürdige Faszination, beinahe Ehrfurcht, geht von den gewaltigen Wassern aus, ebenso wie von den bizarren Formationen die sie aus dem Stein gehöhlt haben. Die Gruppe nutzt das weitläufige Gelände zu eigenen Erkundungen und Schnappschüssen, während ich kurzfristig meine Höhenangst unterdrücke und mich an den Rand eines Felsens wage, der mir einen noch exklusiveren Blick auf die Schlucht bietet. 11:19 Uhr: Nachdem wir schneller als jede japanische Reisegruppe durch, bzw. über den Canyon gelaufen sind und auch noch einige Souvenirs erstanden haben entdecke ich den größten Termitenhügel , den ich bis dato hier gesehen habe. 11:30 Uhr: Von wegen „das war‘s“! Erst als wir einen Aussichtspunkt in der Nähe ansteuern, läßt sich das eigentliche Ausmaß des Blyde River Canyons erahnen - die Sicht ist leider wieder ziemlich begrenzt. Die Gruppe erhält nun etwas Zeit zum fotografieren. Während sich der Blyde River unscheinbar durch das Tal schlängelt erheben sich uns gegenüber mächtige Hügelketten soweit das Auge reicht. Landschaft - und Wetter - erinnern mich jetzt wieder ein bisschen an Schottland. 14:07 Uhr: Endlich Mittagessen! Wie ein Heuschreckenschwarm fallen wir über eine Filiale von „Wimpy Burgers“ her, wo Tati - Legende!- völlig fehlerfrei „four Chicken Cheeseburgers 24 with Chips“ bestellt, die sich die Damen auch ordentlich schmecken lassen - ich persönlich bleibe lieber beim guten alten T-Bone... 15:00 Uhr: Fast pünktlich brechen wir in Richtung Pretoria auf. 15:19 Uhr: Schon nach einer knappen Viertelstunde könnte man meinen, die Schlafkrankheit sei ausgebrochen. Während sich einige noch halbwegs sinnvoll mit Haarpflege zu beschäftigen versuchen, wird anderswo hemmungslos geknackt. Rechts und links von mir... aber na ja. Daran bin ich ja schon gewohnt... 16:32 Uhr: Wie immer: als ICH mich entscheide, jetzt vielleicht mal ein bisschen zu dösen, werden die ersten wieder aktiv. 20:34 Uhr: Nach einem Abendessen, dass nicht so wirklich vom Hocker gehauen hat - immerhin, ein hübsche von jubelnden Kindern empfangen ist die Neugier als wir die Busse verlassen ebenfalls äußerst groß, auch wenn noch respektvoll Abstand gehalten wird. 09:04 Uhr: Nachdem wir uns eingerichtet haben und auf den Auftritt vorbereiten, werden die Kinder - klassenweise - in den Hof geführt, wobei die Lehrerinnen streng für Zucht und Ordnung sorgen. Allerdings scheinen die Kleinen auch einen gehörigen Respekt vor uns zu haben, als sie sich entlang der Markierungen aufstellen. Wie uns Hans später erklären wird, ist es für die Menschen an dieser Schule unvorstellbar gewesen, dass eine so große Gruppe fast ausschließlich Weißer kommt um nur für SIE zu spielen. UMSONST auch noch. 09:10 Uhr: Die Begrüßung durch die Kinder geht ans Herz. Zwei- vielleicht dreihundert Knirpse krähen auf Kommando aus voller Kehle ein herzliches „Good morning“ und Ausgabe 9/2003 10:44 Uhr: Time to say goodbye! Allerdings fällt es wirklich schwer, sich durch diese Menschentrauben zu kämpfen. Auch wenn mal jemand Platz machen möchte stehen meistens gleich ein dutzend anderer dahinter, die jede Bewegung fast unmöglich machen. Dann mein kapitaler Fehler: ich zeige EINEM der Kinder ein Bild von ihm auf meinem Display. Was dann passiert war eigentlich zu erwarten. Mit dem Bus an meinem Rücken und ungefähr zwanzig Kindern auf meinen Füßen habe ich so langsam das Gefühl zerquetscht zu werden. Aber irgendwie ist es auch furchtbar lustig. Als ich mich dann mit einem letzten Schnappschuß in den Bus verabschiede, bleibt mir meine Anhängerschaft noch eine ganze Weile auf den Fersen. 11:45 Uhr: Bei der Weiterfahrt herrscht zum ersten Mal seit Tagen wieder eine gute, völlig gelöste Stimmung im Bus. Dieser Auftritt war einer der schönsten den ich persönlich jemals hatte. 13:24 Uhr: Auf unserer Fahrt nach Bloemfontein lassen einige Armenviertel die Umstände erahnen, unter denen die Menschen hier leben müssen. Es ist bedrückend, sich nach der am Vormittag erlebten Freundlichkeit, Herzlichkeit und Heiterkeit vorzustellen, dass ganze Familien auf nur wenigen Quadratmetern in Wellblechhütten leben müssen. Wo uns schon ärgert, wenn wir keinen Duschkopf in der Badewanne haben... Doch die meisten im Bus holen jetzt wieder Versäumtes nach. Kellnerin... - werden wir noch einmal darauf hingewiesen, dass die Gegend, in der wir uns befinden, als äußerst gefährlich gilt und wir deshalb nach dem Abendessen auf unsere Zimmer zu gehen und diese nicht mehr zu verlassen haben. Die Stimmung steigt... Später wird diese Aussage relativiert: Gemeinsames Beisammensein in der Bar. Immerhin. 22:39 Uhr: Kurz nach dem offiziellen Zapfenstreich sind wir in unseren - immerhin - einigermaßen luxuriösen Appartements, wo wir - in Gruppen - noch eine Weile zusammen sitzen. 03:52 Uhr: Die kälteste Nacht meines Lebens! Es zieht, und weil die Türen undicht sind, höre ich den Regen, der draußen in Strömen niedergeht, wie in einem überdimensionalen Wasserkocher. 7. Tag (6. Juni): 08:41 Uhr: Nach einem mittelmäßigen Frühstück sind wir etwas außerhalb von Pretoria, in Mamelodi, angekommen, wo wir in einer Schule spielen werden, die nur von Farbigen besucht wird. Schon der Empfang ist beinahe triumphal. Wie Popstars singen danach so herrlich drei Spirituals, dass ich nicht mehr so recht weiß, womit wir SIE eigentlich beeindrucken wollen. Als wir beginnen zu spielen - da es sehr kalt ist in Jacken und Pullovern wirkt jeder im Orchester besonders konzentriert und motiviert. Im folgenden werden die Instrumente im Orchester einzeln vorgestellt, wobei unsere Tubisten bewunderndes Gelächter und die Schlagzeuger mit ihrer kleinen Samba-Einlage den meisten Applaus ernten. Einige Stücke die wir spielen wirken etwas fehlplatziert. Dennoch hören uns die Kinder von Anfang bis zum Ende aufmerksam zu und klatschen begeistert. 09:55 Uhr: Nach Freiwilligen, die sich einmal am Schlagzeug versuchen möchten müssen wir nicht lange suchen. Nicht ganz so überraschend ist es dann auch, dass der Schulleiter – im Namen der Kinder – den vielgeäußerten Wunsch ausspricht, doch eventuell vielleicht noch einmal ein Samba der Schlagzeuger hören zu dürfen. WIE DIE ABGEHEN! Als besonderes Feature habe ich wieder ein Video parat, dass sich beim Klick auf diesen Link abspielen lässt. Auch hier gilt: je nach Verbindung längere Wartezeit einkalkulieren und: Lautsprecher einschalten... 15:02 Uhr: Merkwürdige, undefinierbare Geräusche von rechts wecken mich. Klingt irgendwie nach Stöhnen. Als ich meinen Fotoapparat blitzschnell hochreiße, gelingt es mir, DAS im Bild festzuhalten. Wie würde wohl der zuvor gehörte Dialog auf jemanden gewirkt haben, der mit geschlossenen Augen NICHT zufällig mitbekommen hätte, dass der ER dieses Dialoges einen Schlüssel aus seiner Hosentasche holen wollte? ER: (stöhnt) „Oooh, wart‘ kurz. Kannst Du vielleicht noch ein Stückchen vor?“ SIE: „Isch‘s so besser?“ ER: „Jaaa. Jetzt hab‘ ich‘s!“ - Ein Schelm, der ... 15:21 Uhr: Ich glaub‘ ich bin in Texas... 18:08 Uhr: Ankunft in Bloemfontein. Dort werden wir in Gruppen eingeteilt, die in Gastfamilien untergebracht werden. Jéanne, die uns erwartet, nimmt Jasmin, Katrin, Toby und mich mit (zu fünft mit Gepäck in einem Zweier-Golf - das bringt nur ein Volkswagen!). Unterwegs erzählt sie uns, dass zwei von uns bei ihrer Schwester unterkommen werden, die allerdings fast nur Englisch spricht. Da sie selbst irgendeinen Kampfhund, ihre Schwester aber „nur“ einen Chow besitzt, entscheide ich als alter Hundeliebhaber spontan, dass meine Englisch-Kenntnisse mindestens hervorragend sind... 18:32 Uhr: Michelle heißt uns in ihrem - meiner Ansicht nach - sehr großen Haus Ausgabe 9/2003 willkommen. Wir plaudern eine ganze Weile sehr nett. Schließlich gehen Toby und ich in unsere – nebenbei bemerkt: sehr großen und BEHEIZTEN - Zimmer, um unser Gepäck ein wenig zu richten. 19:48 Uhr: Johan, Michelles Mann, kommt von der Arbeit. Er spricht nicht viel, scheint aber nett zu sein. Über seine Hobbies, das Jagen und Golf spielen, kommen wir dann doch in ein kurzes Gespräch. 20:11 Uhr: Eigentlich war ich ja von einem ruhigen Abend ausgegangen. Aber plötzlich stehen Jéanne und ihr Freund Sean mit Jasmin und Katrin auf der Matte. Barbecue ist angesagt - auch nicht das Schlechteste. 21:48 Uhr: Sean, mit dem wir uns zuvor eine ganze Weile unterhalten haben holt mich kurz nach draußen - wo es eisig kalt ist - um mir etwas zu zeigen. Ich traue meinen Augen kaum und wähne mich kurzfristig im Paradies. Auf dem Grill liegt das größte Stück Fleisch, das ich je gesehen habe - etwas länger als mein Unterarm mit Hand. Obwohl ich der Ansicht bin, dass das allein für uns acht durchaus langen sollte knallen Johan und Sean noch kleinere Steaks und Würstchen auf den Grill. Also hier fühl‘ ich mich wohl. Das KJO bei den Löwen Reisetagebuch von Oliver Metzger 11:47 Uhr: Nachdem alle Einkäufe erledigt sind ist es Zeit für eine Brotzeit. 12:13 Uhr: Na ja, manche Menschen denken eben in größeren Dimensionen... 16:37 Uhr: Obwohl die meisten KJOler den Nachmittag zum Ausspannen benutzen ziehen wir vier noch einmal mit Michelle, Jéanne und Sean los. Okay, hauptsächlich weil ich noch einmal etwas auf dem Markt sehen will, aber auch, um wenigstens noch einen kleinen Teil der Stadt zu sehen. Und immerhin kommen wir so noch zu einem Erinnerungsfoto. 17:17 Uhr: Obwohl die Zeit allmählich etwas drängt - 18:15 Uhr ist ja ausgemachter Treffpunkt für das Konzert heute abend - fahren wir noch auf einen Hügel bei der Stadt, der einen wunderschönen Panoramablick über die Stadt bietet und laut Michelle des nachts auch von verlieb- 22:20 Uhr: Nach diesem gelungenen Abend ist jetzt ein bisschen relaxen angesagt. Morgen geht‘s ja schon weiter. Einige aus dem Orchester feiern wohl noch in der Stadt, aber wir wohnen zu weit außerhalb und Michelle ist auch schon müde und geht ins Bett. Also sehe ich mich noch ein wenig im Haus um, angefangen im Esszimmer und Wohnzimmer. Es hat mich schon gestern überrascht, wie vielseitig verwendbar, Nilpferde und Elefanten sein können... 9. Tag (8. Juni): 06:23 Uhr: Es ist mir ziemlich schwergefallen, aufzustehen. Noch schwerer fällt mir der Abschied von Chivas (übrigens nach einem sehr edlen Tropfen benannt), der sich tatsächlich als völlig friedlich erwiesen hat. Nichtsdestotrotz packen wir - etwas schneller als geplant, da Michelle verschlafen hat - unser Gepäck ins Auto und fahren zum vereinbarten Treffpunkt. 8. Tag (7. Juni): 09:58 Uhr: Entgegen aller Ankündigungen erhalten wir heute Vormittag keine Freizeit in den Familien, was ich persönlich ein bisschen bedaure. Dafür fahren wir mit den Bussen an die Waterfront von Bloemfontein, eine Art Panorama-Einkaufsmeile, in deren Nähe ein großer, privater Kunstmarkt abgehalten wird, der zum Kauf von Souvenirs einlädt. 10:12 Uhr: Es ist ein herrlicher, sonniger Morgen, und das Wasser ist so ruhig und klar, dass sich alles darin spiegelt. 10:55 Uhr: Beim Gang über den Markt wechseln massig Rand die Besitzer. Natürlich ist eine Tati-Aktion längst überfällig. Deshalb legt sie auch gleich los: - „Meint Ihr, ich kann den runterhandeln? Der will 50 Rand für die Kette.“ - „Probier‘s halt.“ - „Hello? I take it for fifty-five.“ (kurze Pause und etwas ratloser Blick des Händlers) - „Oh no, äh, I mean forty-five.“ 11:26 Uhr: Bei Gelegenheit wird mir Daniel mal erklären müssen, wie man – wenn nicht gerade die Familienjuwelen eingequetscht werden - SO gucken kann, wenn man SO eine Frau auf dem Schoß hat... 10:38 Uhr: Wir fahren jetzt auf die Wüste Karoo zu und obwohl die Gegend teilweise noch ziemlich grün und dicht bewachsen ist verändert sich die Landschaft langsam doch. 12:25 Uhr: Als ich zufällig einige seltsam aussehende Berge fotografiere denke ich mir nichts besonderes dabei. Zwei Minuten später meldet sich der gute Hans über Mikro und weist uns auf die „Drei Schwestern“, eine Sehenswürdigkeit dieser Gegend, hin, die gerade aus unserem Blickfeld verschwinden, so dass ich nur noch zwei davon fotografieren kann. Irgendwie scheint er gestern zu wenig Schlaf bekommen zu haben. Gleiches gilt übrigens für die „Party-Zone“ in meinem Rücken. 14:46 Uhr: Nach mehreren Stunden Fahrt durch eine ziemlich monotone Landschaft erwachen die ersten Lebensgeister bei einigen Mitfahrern wieder. 23:45 Uhr: Nennt mich einen Psychopathen, aber ich muss jetzt duschen! Im Bad war zwar ständig das Fenster offen, d.h. Außentemperatur = Innentemperatur (irgendwo um den Gefrierpunkt) und ich zittere wie ein Schneider, aber was uns nicht tötet... Außerdem ist mir danach überhaupt nicht mehr kalt. 08:17 Uhr: Ich hatte erwähnt, dass mein Zimmer groß, luxuriös ausgestattet und beheizt ist? Außerdem habe ich mein eigenes Bad, das vor mir noch niemand benutzt hat. So lässt sich‘s leben... (Geld im Bus gelassen, etc.) entdecke ich den Namen des FastFoodRestaurants. Für alle mitgereisten Schwieberdinger ein kleiner Insider, weil wir im Verein jemand haben, der von seinen amerikanischen Gasteltern seinerzeit den Spitznamen BJ erhalten hat und diesen heute noch hat. ten Pärchen aufgesucht wird: „They just sit in their cars and do whatever they want to do.“ Auf dem Berg sehen wir auch noch einige Wasserböcke sowie drei Giraffen. 17:42 Uhr: Die große Einsicht - für ein Abendessen ist es wohl zu spät. Schließlich müssten wir ja auch noch zehn Minuten nach Hause fahren. Spontan lädt uns Sean in das „Steer Burger“-Restaurant ein, das seinem Vater gehört. Ich muss neidlos anerkennen, dass ich hier den besten Burger verputze, den ich in meinem ganzen Leben gegessen habe - wie selbstgegrillt. 19:30 Uhr: Nach einer kurzen Einspielprobe unsererseits beginnt das Konzert mit den „Free State Symphonic Winds“, die drei Stücke spielen, bevor wir die Bühne betreten. Zum ersten Mal geben wir in Südafrika ein richtig gutes Konzert und unser Programm wird von den Zuschauern sehr gut aufgenommen. 21:35 Uhr: Noch einmal ein kleines Erinnerungsfoto mit Jéanne. Dass Toby dabei darauf besteht, seinen Arm um meine Schulter zu legen war vielleicht nicht gerade seine beste Idee... Es ist wirklich schade, dass wir nicht mehr Zeit in den Familien verbringen konnten. Aber wir haben gar nicht lange Zeit, darüber nachzudenken. Einige wenige Worte, ein kurzes „Goodbye“, Küsschen links, Küsschen rechts - und das war‘s dann auch schon. 08:31 Uhr: Die letzen zwei Stunden lassen sich in einem Wort zusammenfassen: Ruhe. Rings um mich herum wird gepennt, so dass die meisten die interessante Landschaft, die an unseren Fenstern vorbeizieht, gar nicht bemerken. Aber auch ein Gang durch den Bus ist durchaus nicht uninteressant. Spontan fallen mir beim Knipsen folgende Untertitel ein: - Männerfreundschaft - Laaaleeeluuu... ‚sLebenisScheiseunihrkönndmischallemal! - Nie wieder Billigreisen! ...Sie sind unter uns... 09:30 Uhr: Nach gut 3 Stunden Fahrt steuern wir die erste Raststätte an. Offizielle Aussage von Hans: 10 Minuten Pinkelpause. Da hat er wohl mal wieder nicht aufgepasst. Da die Busse betankt werden müssen dauert der Halt tatsächlich fast eineinhalb Stunden. Nachdem ich mich genug darüber geärgert habe 15:04 Uhr: Vor uns taucht die beeindruckende Kulisse der Swartberge auf, die durch die dichten und dunklen Wolken einen fast bedrohlichen Charakter erhalten. Nach links und nach rechts scheint sich Berg an Berg zu reihen, was manche mehr, manche weniger interessiert. 15:06 Uhr: Beim Rückweg auf meinen Platz erwische ich wieder so manche/n in mehr oder weniger eindeutigen Situationen. 15:21 Uhr: Das Wetter draußen wird immer schlechter und es regnet auch kurz. Doch als ich mit einem richtigen Gewitter rechne, verziehen sich die Wolken so schnell, wie sie gekommen waren. 15:36 Uhr: Ein kurzer Zwischenstopp in einer Schlucht lässt genauere Blicke auf die schier unglaublichen Gesteinsformationen zu. Weil sich bei mir JETZT auf einmal doch ein wenig Müdigkeit bemerkbar macht gehe ich nicht - wie die meisten - zu einem nahegelegenen Wasserfall, sondern schaue mich in der näheren Umgebung um, wobei mir plötzlich eine Felswand auffällt, auf der ich zwei Gesichter im Stein zu erkennen glaube. Ansonsten erinnert mich das alles hier einmal mehr doch stark an Schottland, auch wenn manches hier vielleicht eher nach Südeuropa passen würde.Südafrika - eine Welt in einem Land...Als die Gruppe vom Wasserfall zurückkommt fahren wir weiter. 25 Das KJO bei den Löwen Reisetagebuch von Oliver Metzger 16:24 Uhr: Kaum zu glauben aber wahr: Es wird bereits dunkel. 19:30 Uhr: In unserer Unterkunft bei Oudtshoorn angekommen esse ich beim Abendessen zum ersten Mal Straußenfleisch. Da es noch etwas blutig ist nicht ganz so mein Fall. Der Wein schmeckt dafür schon eher wieder. 21:48 Uhr: Während Nici mit allen Mitteln versucht, uns einen schmutzigen Witz nahe zu bringen, sind viele auch schon wieder platt. Andere halten sich zu so fortgeschrittener Stunde nicht mehr für fotogen genug. Übrigens: für dieses Bild habe ich praktisch mein Leben riskiert, denn irgendwie war Madleen nicht so ganz begeistert davon... 23:25 Uhr: Als sich die Anzeichen allgemeiner Müdigkeit mehren und ich zu meiner Linken und Rechten nur noch Augen auf Halbmast sehe, trete ich den geordneten Rückzug an. Da es in der Anlage völlig ruhig ist rechne ich mit fest schlafenden Mitbewohnern. 11:40 Uhr: Nach kurzer Fahrt erreichen wir die Cango Wildlife Ranch bei Oudtshoorn, die schon am Eingang einen interessanten Aufenthalt verspricht. 11:47 Uhr: Schon bei der Begrüßung durch Roland, einen deutschstämmigen Mitarbeiter, zeigt sich so manches schöne Tier. Der gute Roland, ein Nordlicht wie es im Buche steht, macht sich mit seinen spaßigen Kommentaren auch schnell beliebt („Ich habe gehört, dass hier auch einige Schwaben dabei sind?“ u.ä.) Nebenbei versorgt er uns allerdings mit allerlei Wissenswertem über die Tiere der Farm, die wir bis jetzt nur aus dem Bus heraus gesehen haben. Erste Station sind die Krokodile. Von den kleineren Exemplaren über die durchschnittlichen großen Tiere bis hin zu den richtigen Karwenzmännern ist hier alles vertreten und liefert so manchen imposanten Schnappschuss. Doch bei aller Behäbigkeit die die Reptilien an den Tag legen muss uns Roland nicht zweimal sagen, dass sind dabei die Löwen, allesamt ausgesprochen schöne Tiere deren geradezu stoische Ruhe nicht über die Gefahr hinwegtäuschen, die von ihnen ausgeht. Ich wundere mich etwas über das einzige Männchen im Gehege, das hier wohl wirklich fehl am Platze ist. Wie ein Irrer - im wahrsten Sinne des Wortes - läuft das Tier Achter, ohne Pause, immer im Gleichen Tempo, begleitet vom immer gleichen Hecheln und immer auf genau derselben Stelle – ein „Lagerkoller“, wie er im Buche steht. Nichtsdestotrotz ist er immer noch eine imposante Erscheinung 12:18 Uhr: Als nächstes ein kleine Sensation: ein echter weißer Tiger, der hier zusammen mit einigen „normalen“ Artgenossen lebt. 12:27 Uhr: Ein kleiner Wüstenfuchs treibt mich fast zur Weißglut, weil er sich immer genau dann versteckt, wenn ich die Kamera hebe. Nach sage und schreibe fünf Minuten gelingt es mir dann tatsächlich, einen halben Kopf zu fotografieren. Dieses 23:28 Uhr: Stimmengewirr aus unserem Haus? Wahrscheinlich der Fernseher. Als ich die Türe öffne, trifft mich fast der Schlag. Allerdings halten es diese Hardcore-Flaschenbläser auch nicht mehr so lange aus, so dass ich etwa eine Stunde später doch noch ins Bett komme. 09:12 Uhr: Es ist ein verregneter Morgen; nichts halbes, nichts ganzes. Nach einer kurzen Nacht sind wir wieder in die Busse gestiegen und durchfahren die Große Karoo. Teilweise sehr öde Landstriche wechseln sich ständig mit grün blühenden Passagen ab. 10:29 Uhr: Wir sind jetzt tief in die Höhle vorgedrungen und hier unten verliert man wirklich jedes Gefühl für Zeit. Mit etwas Fantasie gibt es hier unten so manches zu sehen, sei es ein Märchenschloss oder ein Himmelbett. Ungläubiges Gelächter kommt auf, als uns einige „BabyTropfsteine“ präsentiert werden, die allesamt etwa so etwa 500 Jahre auf dem Buckel haben. 26 auch noch ins Gehege, kommt aber wohl nicht so gut an. 13:11 Uhr: Nach dieser - wohl ziemlich einmaligen - Erfahrung entschließe ich mich zu einem erneuten Gang über den Gehegen der sich auch tatsächlich lohnt. Der mit den Kreisen auf dem Fell war ein ...? Auf jeden Fall ist dieses Prachtexemplar gerade beim Mittagessen Auch die Löwinnen präsentieren sich mehr oder weniger lasziv. Kein Wunder, wenn der Alte den ganzen Tag Achter läuft... Auch mein Freund von vorhin ist noch ein wenig kamerascheu, gibt aber dann angesichts meiner Hartnäckigkeit doch auf. 13:17 Uhr: Einigermaßen gefrustet bin ich auch angesichts der Flusspferde hier. Gesehenhabe ich zwar schon genug, aber keines will mir den Gefallen tun, mal auf die Hippo-typische Art sein Revier zu markieren. Im Gegenteil, schwimmen nur faul rum! Echt das Letzte, das. 13:19 Uhr: Ohne zu zögern fange ich ein ausgebrochenes Krokodil mit den bloßen Händen. Der Frust über die gemeinen Flusspferde verleiht mir zusätzliche Kräfte und man muss es ja auch realistisch sehen: wer soll‘s denn sonst machen? 13:30 Uhr: Wir finden uns zu einem gemeinsamen Mittagessen im Restaurant der Farm ein. Da ich persönlich nicht so scharf auf Krokodil bin beschränke ich mich auf Strauß, der aber auch um Klassen besser schmeckt als der letzte. 10. Tag (9. Juni): 10:06 Uhr: Nach kurzer Fahrt sind wir an unserem ersten Ziel für heute angelangt, denCango Caves. Es ist schier unglaublich, was für bizarre Formen die Steine hier unten teilweise angenommen haben. Doch der erste Eindruck wird sogar noch überboten. Wenn es ab und zu still wird, glaube ich, in den Formationen am Boden und an der Decke plötzlich Dinge zu erkennen. Wie lange muss es wohl gedauert haben, bis so etwas entstanden ist? Eine ehrfürchtige Stille kehrt immer dann ein, wenn unser quirliger und (kopf-)stimmgewaltiger Führer mal für einen Moment schweigt, und die Umgebung auf uns wirken lässt. Als er mit seinem Gesang die Akkustik einer riesigen Kammer unter Beweis stellt, bekomme ich doch eine leichte Gänsehaut. Ein ziemlich einmaliges, tolles Erlebnis. Ausgabe 9/2003 es sich hier um Killermaschinen handelt. Etwas friedlicher muten da die paar Schildkröten an, die sich an ihrem schattigen Plätzchen von nichts und niemand aus der Ruhe bringen lassen. (Man beachte die Baby-Schildkröte vorne rechts...) 12:08 Uhr: Endlich gibt‘s auch mal ein paar Raubkatzen zu sehen. Vor ein paar Tagen habe ich mich etwas blamiert, als ich versucht habe, mit Michelle über Geparden zu sprechen. Wohl gemerkt: versucht. Denn dass der Leopard auf Englisch ein „Leopard“ ist, bedeutet noch lange nicht, dass der Gepard auch ein „Gepard“ sein muss. Dass wird mir allerdings erst hier peinlich bewusst. Der englische Begriff für das schnellste Landsäugetier der Welt ist nämlich Cheetah und - wenn ich gerade schon so schön am belehren bin - der Unterschied zum Leoparden besteht rein vom Äußeren her nur darin, dass der Gepard Punkte und der Leopard Kreise auf dem Fell hat. An sich fand ich Raubkatzen immer sehr interessant, aber was auch ich noch nicht gewußt habe ist, wie die guten Tiere STINKEN können! Aber die Neugier ist dann doch stärker und ich mache mich mit der Gruppe auf einen Rundweg direkt über den Gehegen der Katzen hinweg. Nächste Station Foto gelingt dafür um so besser. Lustig, wie sich die Palmen im Wasser spiegeln, oder? 12:36 Uhr: Das eigentlich Abenteuer an diesem Tag steht erst noch bevor. In Gruppen von vier Personen („mundgerecht“, wie der gute Roland scherzhaft bemerkt) dürfen wir tatsächlich in das Gehege der Geparden und diese sogar streicheln. Während die anderen Gruppen recht zügig vorankommen und das Gehege nach der kleinen Streicheleinheit unversehrt wieder verlassen, wird es schneller als gewollt auch für mich ernst. Als Kavalier lasse ich natürlich den Damen den Vortritt und gönne ihnen das Vergnügen. Nach den Damen kommt dann selbstverständlich erst einmal die Jugend. Doch mit meinem letzten Mitstreiter Martin gehen mir dann auch die Ausreden aus, und so muss ich dann tatsächlich zur Tat schreiten. Mein Respekt wandelt sich schlagartig in Begeisterung um, als das Tier plötzlich den Kopf hebt und zu schnurren beginnt wie der schönste Stubentiger. Klar, den ganzen Tag in der Sonne liegen, Fressen vorgesetzt bekommen und sich den Bauch kraulen lassen - da würde es mir auch gut gehen. Auf jeden Fall habe ich hier einen neuen Freund. Mein Bruder darf natürlich 14:30 Uhr: Wie erreichen eine Straußenfarm ganz in der Nähe und erfahren dort alles Wissenswerte und Kuriose über diese schlaksig anmutenden Tiere, die aber - nebenbei mal wieder etwas Bildung - nach dem Flusspferd (zu dem ich ja zwischenzeitlich meine eigene Meinung habe) der größte Menschen-Killer Afrikas ist - weit vor Löwen und anderen Raubkatzen... Für mich drängt sich der Eindruck auf, dass diese Tiere so gefährlich sind, weil sie schlicht und ergreifend strohdoof sind und hauptsächlich von Instinkten getrieben werden. Auf jeden Fall dürfen wir auch hier ein Gehege betreten und echte Straußeneier in die Hand nehmen. Als ich höre, dass EIN solches Ei soviel Masse hat wie etwa 24 (!!) Hühnereier bekomme ich tierischen Kohldampf - das sind halt meine Instinkte... 14:56 Uhr: Nachdem wir wieder wohlbehalten aus dem Gehege gekommen sind, präsentiert man uns einige Strauße in einer kleinen Arena. Es sind schon komisch anmutende Tiere, unförmig, schlaksig und wie gesagt strutzdoof, aber eben doch auch interessant. Da mein Akku plötzlich streikt, kann ich die Versuche einige Wagemutiger aus unseren Reihen, auf diesen Viechern zu reiten leider nicht im Bild festhalten; von seeeehr kurz und unsanft bis nahezu perfekt ist so ziemlich alles dabei. Für viele kommt das eigentliche Highlight aber erst, als irgend jemand in einem amerikanischen Kamerateam die Freaks Ausgabe 9/2003 von „Jackass“ erkennt, die hier für ihre neue „Nature Show“ eine Folge abdrehen. Letzteres tun daraufhin auch die meisten aus der Gruppe, was unsere Weiterfahrt um einiges verzögert. 16:09 Uhr: Nichtsdestotrotz sind diese Vögel vor allem in ihrer natürlichen Umgebung besonders aufregend. In einem riesigen Areal leben sie hier, und sind trotzdem fast alle schlagartig da, als wir die Führung beenden. Ein wiederum ziemlich einmaliges Erlebnis ist die abschließende Fütterung dieser Tiere. Ein merkwürdiges Gefühl, wenn einen so ein Ding mustert, den riesigen hals herunterbeugt und in die Handfläche schnappt (kleiner Tipp: NIE die Hand gerade ausstrecken, sondern immer eine kleine Kuhle bilden...) 16:48 Uhr: Abschließend habe ich noch genug Saft für einige Landschaftsaufnahmen, während sich unsere Busse George immer mehr nähern, unserer Station für diese Nacht. Während die Sonne langsam hinter den Bergen versinkt wird es merklich kühler. Doch das schöne Panorama entschädigt für diese Tatsache. Das KJO bei den Löwen Reisetagebuch von Oliver Metzger hat sich die Sache schnell erledigt, da ich Fisch HASSE und sich die Auswahl hier praktisch auf selbigen beschränkt. Es soll aber ganz gut schmecken, höre ich. Ich sehe mich ein wenig in der Gegend um während der Rest der Gruppe nach wie vor isst. 15:01 Uhr: Mit einem regelrechten Heißhunger stürze ich mich auf das ausgelegte Obst. Besonders angetan hat es mir dabei ein Apfel, der schlicht und ergreifend unglaublich groß ist. 16:27 Uhr: Zurück in der Anlage vertreiben sich die meisten die Zeit mit Artistik, rumsitzen, Ballspielen, Lesen oder Sonnenbaden. Ein Abendessen gibt es heute nicht. Nachdem mein Mittagessen ja so üppig ausgefallen ist und wir nach wie vor keine Gelegenheit hatten, einzukaufen, könnte ich mittlerweile einen halben Elefanten ohne Probleme allein verspeisen. später in der Ferne auftaucht, ist das Erste, was wir zu Gesicht bekommen ein wahres Ghetto, das sich über mehrere Kilometer erstreckt und die Ärmsten der Armen behaust. 13:07 Uhr: Ein völlig anderes Bild bietet sich uns an der Waterfront von Kapstadt, der Einkaufspromenade am Hafen. Hier geben wir unser vorletztes Konzert auf einer Bühne in Muschelform. Bereits unsere kurze Einspielprobe gerät zu einem wahren Ereignis, das viele Passanten zum stehen bleiben oder sogar Platz nehmen veranlasst. 14:25 Uhr: Nachdem wir das Konzert hinter uns gebracht haben und notwendigerweise wieder darauf hingewiesen wurden wie schlecht das doch war erhalten wir Freizeit. Die Busfahrer bieten eine Fahrt an den Strand an; da uns aber niemand 11. Tag (10. Juni): 09:32 Uhr: Während sich einige die Laune nicht haben vermiesen lassen sind die meisten Musikerinnen und Musiker schon relativ früh im Bett gewesen und haben dort gefroren wie die Schneider. Wir erhalten auf Nachfrage die Auskunft, dass es in Südafrika schon seit Jahrzehnten nicht mehr so kalt war; es aber aufgrund der in der Regel nur sehr kurzen Kälteperioden auch keine Heizungen in den Häusern und Hotels gibt. Da wir am Nachmittag mal wieder eine Probe angesetzt haben und am Abend ein Konzert geben werden, heißt es, den Vormittag zu nutzen. Auf der Fahrt nach Knysna sehen wir zum ersten Mal den Ozean. Wieder einmal erstaunt es mich, wie vielfältig und atemberaubend schön die Landschaften hier sind. 10:26 Uhr: In Knysna angekommen laufen wir zu einer Bucht, die direkt in den Ozean mündet. Hier ist Zeit für Erinnerungsfotos, auch im familiären Rahmen. Das Tosen der Brandung an den Klippen und das sanfte Rauschen der Wellen am Strand bieten endlich einmal die Möglichkeit, ein wenig in sich zu gehen und die Landschaft zu genießen. Für Träumereien bleibt da genauso viel Zeit wie für Gespräche unter Kollegen... Von einem Aussichtspunkt bietet sich ein noch exklusiverer Rundumblick. 11:01 Uhr: Bei der Fahrt zum Mittagessen denke ich mir wieder, dass wohl nur die Wenigsten bei solchen Bildern spontan auf Afrika tippen würden. Die Landschaft scheint sich hier wirklich fast hinter jeder Kurve zu verändern. 13:17 Uhr: Auf dem Campus der Universität von Knysna werden wir von denselben Damen und Herren mit einem Mittagessen versorgt wie am Abend zuvor. Für mich persönlich 19:03 Uhr: Als „Brass Sensation from Germany“ angekündigt, werden wir im Eisenbahn-Museum von Knysna ein Konzert. Bereits bei der Probe in der riesigen Halle war es bitterkalt. Und während das Publikum langsam - gut eingepackt in Jacken und Schals - Platz nimmt, warten wir in kurzärmligen Hemden und Blusen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt auf den Konzertbeginn. 21:52 Uhr: Nachdem wir uns fast die Finger abgefroren haben und dafür ein - meiner Ansicht nach sehr gutes - Konzert gespielt haben, wollen die meisten, völlig durchfroren, nur noch in die Anlage zurück. Unsere Betreuer wollen uns etwas Gutes tun und lassen deshalb einen kurzen Zwischenstopp bei McDonalds einlegen (zum Aufwärmen - lieb gemeint, aber leider Schwachsinn). Etwa eine Stunde später sind die meisten - einschließlich mir - schon im Bett, wo es aber auch nicht mehr als eiskalt ist. So vor Kälte gefroren und gezittert wie an diesem Abend habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht. 12. Tag (11. Juni): 11:30 Uhr: Wie im Flug ist unsere Reise (fast) vergangen und wie im Flug lassen wir Knysna auf dem Weg über eine Gebirgsstrecke hinter uns. Reiseziel unserer letzten Etappe ist bereits Kapstadt. Als die Stadt einige Zeit über diese Möglichkeit informiert hat sind alle Badesachen natürlich im Gepäck verstaut. Nachdem wir uns nun noch weitere schnippische Kommentare anhören dürfen („Das hättet Ihr Euch doch denken können“...) entscheidet sich ein Teil der Gruppe, zum Strand zu fahren; der Rest, darunter auch ich, beschließt, den Mittag hier im Hafen zu verbringen. Dieser ist auch schon ein Erlebnis für sich, und ganz nebenbei tut es auch mal wieder gut, ein wenig Zeit ohne die Gruppe zu verbringen. Die stolzen Schiffe und Yachten dümpeln friedlich im Wasser vor sich hin, während die Händler in den Gassen lautstark um die Gunst der Kunden werben. 15:04 Uhr: Wir entscheiden uns für ein Mittagessen in einem , von wo wir einen wunderbaren Blick auf die vielen Gebäude im viktorianischen Stil haben. Nach einem ausgiebigen Essen wandert mein Blick zum Ausgang des Hafens, und ich denke mir leise: „Nimm mich mit, Kapitän,...“ 15:55 Uhr: Das war‘s auch schon wieder. Durch die Hektik des Großstadt-Alltags machen wir uns auf zum Strand, wo wir den Rest der Gruppe aufnehmen werden. 16:37 Uhr: Es mutet schon einigermaßen seltsam an, wie die meisten hier in Schwarz und Weiß über den Strand schlendern. Nach den Erfahrungen der letzten Tage kann man aber nicht davon ausgehen, dass wir noch einmal Gelegenheit haben werden, hierher zu kommen. Und so genießen alle die letzten Strahlen der Abendsonne in dieser schönen Kulisse. Einige ganz Unerschrockene wagen sich sogar in den Ozean, der zu dieser späten Stunde nicht gerade warm ist. Die Mehrheit aber zieht es vor, sich vornehm zurückzuhalten und das Ganze aus der Ferne zu betrachten. 16:46 Uhr: Wie erwartet ist das hier nur ein kurzes Vergnügen. Es heißt bereits wieder zusammenpacken und sammeln zur Weiterfahrt. Ich wage gar nicht, daran zu denken, was DAS HIER in etwa einer halben Stunde für ein traumhaftes Bild hätte werden können. 19:30 Uhr: Die „Lion‘s Head Lodge“ bietet uns auf den ersten Blick eine annehmbare Unterkunft. Auf den zweiten Blick allerdings ist das hier aber ein „Zimmer für 4 Personen“. Erst das Einschreiten der Betreuer bewirkt, dass jeder ein eigenes Bett bekommt. 21:00 Uhr: Nach einem guten Abendessen kommt eine weitere Hiobsbotschaft: wiederum in einem „als sehr gefährlich eingestuften“ Viertel untergebracht ist es allen Reiseteilnehmern ausdrücklich untersagt, die Lodge zu verlassen. Das heißt, dass sich unsere Eindrücke von Kapstadt auf das beschränken werden, was wir in der Gruppe zu sehen bekommen haben und vielleicht noch sehen werden. Wolfgang scheitert einigermaßen kläglich beim Versuch, einen Aufstand zu proben und so finden wir uns - zum Teil ohne Probleme, zum Teil aber auch mit deutlichem Unverständnis über die offensichtlich wieder einmal bedenkliche Gegend, in der wir untergebracht wurden – mit der Situation ab. 13. Tag (12. Juni): 08:31 Uhr: Nennt mich einen Motzki, aber irgendwie war das nicht anders zu erwarten. Wir können nicht auf den Tafelberg, da die Seilbahn gewartet wird. So bleibt uns nur ein Blick auf das gewaltige Massiv, das Teile Kapstadts noch im Dunkeln lässt, obwohl die Sonne schon längst aufgegangen ist. Ersatzweise fahren wir nun zu einer Insel, die nur von Robben, Seehunden und Möwen bewohnt wird. 08:50 Uhr: Schon von weitem ragt uns der markante Endpunkt der Bucht, entgegen, in der die See doch schon etwas stürmischer als gestern zu Gange ist. 09:34 Uhr: Bevor wir sie sehen, hören wir sie: Seehunde! Da verständlicherweise jeder einen Blick auf die lustigen Kerlchen werfen will, bekommt unser Boot, verstärkt durch den heftigen Seegang, eine ziemliche Schlagseite. Die umgebenden Felsen rahmen den Anblick im wahrsten Sinne des Wortes geradezu ein und die Sonne wirft dazu ihre ersten Strahlen auf die Insel, was den Tieren dort sichtlich gefällt. Bei 27 Das KJO bei den Löwen Reisetagebuch von Oliver Metzger der Umkreisung der Insel fällt mir neben den vielen Möwen auch ein äußerst stattlicher Bulle auf, der sich auch über die Entfernung hinweg deutlich akustisch bemerkbar macht. Imposant ist neben den anmutigen Tieren auch der Ausgang der Bucht, den ich bereits zuvor von weitem gesehen habe. Die merkwürdige Form des Berges bietet jedenfalls allerlei Anlass zu Spekulationen über seine Entstehung. 10:17 Uhr: Wieder an Land wird noch einmal kräftig gehandelt und gekauft. Ich selbst kann die vielen Souvenirs die ich mir während der Reise schon gekauft habe kaum noch in meinem Reisegepäck unterbringen. 11:01 Uhr: Wir fahren weiter in Richtung Kap der Guten Hoffnung und im Bus kehrt so allmählich die schon gewohnte Stille und Ruhe ein. 12:08 Uhr: Wir sind da. Das Kap der Guten Hoffnung, südwestlichster Punkt des afrikanischen Kontinents. Um wieder etwas für die Bildung zu tun: Als „Kap“ zählt weder die gesamte Landzunge noch der malerische Leuchtturm, der - rein optisch gesehen - weiter im Wasser zu liegen scheint.Das eigentlich Kap der Guten Hoffnung, an dem sich Atlantischer und Indischer Ozean vereinen, ist nur die schmale Felserhebung, die sich hier links hinter mir befindet.Die atemberaubenden Steilwände und die tosende Brandung lassen die Leistung erahnen, die nötig war, um dieses Gebiet seinerzeit mit einfachen Segelschiffen heil hinter sich zu lassen. In mir kommt tatsächlich so etwas wie Piratenstimmung auf. Als ich am Horizont nach einer Totenkopf-Flagge suche, meine ich tatsächlich, in der Ferne einen Wal zu sehen. Aber trotz aller Anstrengung sehe ich beim genaueren Hinsehen nicht mehr als Wellen. Während die Sonne alles langsam in ein mildes Licht taucht donnern die Wellen unten mit immer größerer Wucht gegen die Klippen. 19:30 Uhr: In einer wunderbaren Konzerthalle die aber leider nur spärlich besucht ist geben wir unser Abschluss-Konzert. Ein voller Erfolg. 21:32 Uhr: Auf dem anschließenden Empfang herrscht wieder eine sehr gute Stimmung. Das kleine Buffet, ein nicht unbedingt besonders guter, aber kostenloser Wein tun ihr übriges. So viel Lachen und fröhliches Beisammensein hat es im offiziellen Rahmen auf der ganzen Reise nicht gegeben. Dann geht es an die Schluss-Ansprachen, denen alle mehr oder weniger interessiert zuhören. Für unsere Busfahrer und Reiseleiter gibt‘s noch mal einen Extra-Applaus und ein paar Geschenke. Die Betreuer scheinen etwas um Wiedergutmachung bemüht. Oder es lag wirklich nur an dem sehr guten Konzert. Auf jeden Fall wird uns eine „OpenEnd-Abschiedsparty“ in der Lodge angekündigt, was begeistert aufge- 10:42 Uhr: Wir haben es tatsächlich geschafft uns sind wieder an der Waterfront in Kapstadt angekommen. Neben einem guten Mittagessen suchen die meisten hier nach einer Möglichkeit ihre letzten Rand loszuwerden. Bei mir geschieht dies in Form einer Flasche Wein - irgendwann ist auch mal gut mit geschnitzten Figuren, Tieren und Masken... 11:32 Uhr: Ich genehmige mir noch einen „Steer“-Burger - das Beste, was ich an FastFood je gegessen habe! – ein letztes Telefonat in die Heimat Namen für ihn. Irgendwas mit „Schweinchen“ vielleicht... 23:13 Uhr: Über den Wolken... Pustekuchen. Mittlerweile wäre ich um ein Haar tatsächlich einmal eingeschlafen. Aber Gott sei Dank ist mir der nette Steward gleich wieder mit seinem blöden Servierwagen gegen das Knie gedonnert. Nein, danke! Ich möchte gerade KEIN Getränk! 02:35 Uhr: Während um mich herum längst die meisten schlafen trage ich meinen privaten Kleinkrieg mit meinem Spezialfreund aus. Das sieht so aus, dass ich ihn jetzt ständig herrufe und ihn um etwas zu trinken bitte. Dabei bemühe ich mich, möglichst arrogant zu wirken. Entweder zieht nur das bei ihm oder er kapituliert langsam wirklich! Ich für meinen Teil muss jetzt echt mal auf‘s Klo. 15. Tag (14. Juni): 07:04 Uhr: Nachdem ich die Nacht und diesen Steward überlebt habe und das Umsteigen in Frankfurt problemlos geklappt hat sind wir nun schon fast in Stuttgart. Ein Sonnenaufgang über den Wolken ist immer etwas Besonderes, aber über der Heimat wirkt das doch noch viel schöner. 09:04 Uhr: Gut angekommen zieht sich die Gepäckausgabe ewig hin. Aber nach einer guten halben Stunde dürfen wir endlich gehen. Erstaunlicherweise gibt es gar keine großen Abschiedsszenen, sondern jeder scheint mehr oder weniger so schnell wie möglich nach Hause kommen zu wollen. Mir geht es aber nicht viel anders. nommen wird. 23:32 Uhr: 12:08 Uhr: Natürlich darf hier ein Erinnerungsfoto nicht fehlen. Als wir aber zum Strand fahren, kommt es noch zum einen oder anderen lustigen, aber auch zivileren Foto. Im Hintergrund bieten die sich brechenden Wellen eine tolle Kulisse. Nach einem weiteren Beweisfoto zum Abschied und einem letzten Blick auf die malerische Landschaft geht es dann auch schon wieder zurück und - auch wenn manche es mittlerweile sicher nicht mehr lesen können - ich bin auf‘s Neue erstaunt über so viel landschaftliche Vielfalt. Da sich das Ganze etwas langsam anlässt beschließen die Familien Metzger und Kläger in allen erdenklichen Kombinationen, das Ganze mal etwas aufzulockern. Die mühsamen Versuche fruchten schon nach kurzer Zeit. Um die Bar und in der Bar wird gefeiert, und manch einem geht‘s dabei besonders gut. Da ich meine Mission erfüllt habe will ich nur kurz sehen was der Akku in meinem Zimmer macht. Da mein Bett beim Betreten des Zimmers einen durchaus einladenden Eindruck macht, lege ich mich für einige Minuten hin. 16:58 Uhr: Nachdem wir nach dem Mittagessen ein wenig Zeit hatten, uns zu erholen, brechen wir in voller Montur und guter Stimmung auf, um das letzte Konzert unserer Südafrika-Reise zu geben. Während die Party-Zone sich wieder inbrünstig der inoffiziellen Südafrika-Hymne des KJO zuwendet oder „tot“ spielt wirkt der Großteil der Gruppe relativ müde. Auch hat unser Kälte-Auftritt in Knysna Spuren hinterlassen. Überall wird gerotzelt und geniest. Ich scheine zum Glück verschont geblieben zu sein, auch wenn ich ein leichtes Kratzen im Hals spüre. 02:14 Uhr: Ein heftiges Wummern an die Tür reißt mich unsanft aus meinen Träumen. Scheint so, als ob die Jungs auch ins Bett wollen... 28 noch immer an der Lodge. Beziehungsweise: wir sitzen. Seit eben einer halben Stunde. Und nichts Tut sich. Grund hierfür ist ein Reisepass, der in George vergessen wurde. Klar ist das dumm gelaufen, aber kann man das nicht auch im kleinen Rahmen regeln, ohne dass die ganze Gruppe ihre letzte Freizeit dahinschwinden sehen muss? Ausgabe 9/2003 14. Tag (13. Juni): 08:30 Uhr: Irgendwie haben es tatsächlich alle mehr oder weniger pünktlich zum Frühstück geschafft. Unser letzter Tag in Südafrika hat begonnen. 10:02 Uhr: Gut eine halbe Stunde nach der planmäßigen Abfahrt stehen wir und dann geht‘s auch schon wieder in die Busse, die uns zum Flughafen bringen. 11:57 Uhr: Fast derselbe Zirkus wie in Stuttgart. Als wir uns aufmachen, um einzuchecken, sind erneut viel zu wenig Schalter besetzt. Und gleich, nachdem alles langsam angelaufen ist, bricht das Computersystem zusammen. Der Aufenthalt am Flughafen verkürzt sich wieder erheblich, oder besser: wird wieder zu einer reinen Wartezeit vor den Terminal-Schaltern. 15:58 Uhr: Fast planmäßig startet unsere Maschine nach Johannesburg. Bereits nach kurzer Zeit habe ich einen neuen Freund gefunden, einen Lufthansa-Steward, der ständig dumme Kommentare an uns dumme Kinder richtet und mir mit seinem beknackten Servierwagen schon zweimal über die Füße gefahren ist. 16:48 Uhr: Zwischenlandung in Kapstadt. Es wird nachgetankt und neue Passagiere kommen an Bord. Das zieht sich über eine ganze Stunde. Und wir dürfen nicht aufstehen. Weil sonst der Steward nicht durchkommt. Ich überlege mir schon die ganze Zeit irgendeinen fiesen 12:34 Uhr: Nach einem guten schwäbischen Mittagessen betrachte ich meine Souvenirs und begreife, dass ich die vielen Eindrücke, die ich auf der Reise gesammelt habe wohl erst in einiger Zeit verarbeitet haben werde. Zwei nicht immer angenehme, aber doch sicher wertvolle, interessante und besondere Wochen liegen hinter mir und dem Rest des Kreisjugendorchesters, in dem ich noch ein letztes Mal die Ehre hatte, spielen zu dürfen. Besonderen Dank an Oliver, der uns diesen Bericht zur Verfügung gestellt hat. Weitere Infos und auch viele viele Bilder auf seiner Homepage: www.olivermetzger.de.vu Ausgabe 9/2003 80. Geburtstag von Karl Knoll Die Mentoren der Bläserjugend Karl Knoll 1980 als Vertreter des de dem Jubilar im Jahr 1982 zuteil. des Blasmusik-Kreisverbands Regierungsbezirks Stuttgart in das Auf Vorschlag des damaligen Minis- Ludwigsburg, die ansonsten bei Präsidium des Blasmusikverbands terpräsidenten des Landes Baden- den Lehrgängen für die Blas- Baden-Württemberg gewählt, dem er Württemberg, Lothar Späth, wurde musik-Jugend des Kreises in 15 Jahre lang angehörte. Von 1981 Karl Knoll für sein ehrenamtliches Strümpfelbrunn als Ausbilder in bis in die Gegenwart vertritt er die Wirken auf gesellschaftlich-sozialem Erscheinung treten, hatten es Blasmusiker im Vorstand des Stutt- Gebiet der Verdienstorden der Bun- sich nicht nehmen lassen, dem garter Arbeitskreises Heimatpflege. desrepublik Deutschland verliehen. Mitbegründer der Jugendlehr- In der Arbeitsgemeinschaft der gänge im Kreis Ludwigsburg, Volksmusikverbände in Trossingen Der 1. Vorsitzende des Blasmusik- ihrem Ehrenvorsitzenden Karl wirkt er heute noch als Berater in Kreisverbands Ludwigsburg, Gerhard Knoll, Möglingen, zu dessen 80. blasmusikalischen Angelegenheiten Krauß, Korntal, würdigte in seinen Geburtstag mit einem zünftigen mit. Gratulationsworten das jahrzehnte- Blasmusik-Ständchen aufzuwarten. Karl Knoll ist im Kreis Ludwigsburg fast zu einer Institution geworden, hat er sich doch schon als selbständiger Kfz-Meister viele Jahre als Obermeister für den Kreis Ludwigsburg und als Mitglied des Vorstands der Kfz-Innung Stuttgart engagiert. In seiner Freizeit galt sein Einsatz seit jeher der Blasmusik. Er fungierte von 1951 bis 1973 als Vorsitzender und wurde später zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Im Ausschuss des Blasmusik-Kreisverbands Ludwigsburg arbeitete er insgesamt 35 Jahre zum Wohle der Blasmusik im Land- Gerhard Krauß(re.) gratulierte dem Ehrenvorsitzenden der Blasmusiker, Karl Knoll, zu dessen 80. Geburtstag. Bild: Greiner kreis, seit 1960 als Stellvertretender Vorsitzender und von 1971 bis 1994 als 1. Vorsitzender. Er war Initiator Zahlreiche Auszeichnungen säumen lange Wirken von Karl Knoll für die zur Gründung des Kreisjugend-Or- seinen Weg innerhalb seines Engage- Belange der Blasmusik, insbesondere chesters Ludwigsburg im Jahre 1989, ments für die Blasmusik. 1971 erhielt im Kreis Ludwigsburg, und bedankte eines Jugendblasorchesters, das er die Fördermedaille in Gold und sich mit einem Blumengebinde und heutzutage aus dem Kulturleben un- 1984 die Ehrenmedaille des Blasmu- einem Beitrag zu einem Wochenende seres Landkreises nicht mehr weg- sikverbands Baden-Württemberg. mit seiner Familie für seine vielfäl- zudenken ist. Von der internationalen Musik-Kon- tigen Verdienste und seinen Jahr- föderation (CISM) wurde er 1991 mit zehnte währenden Einsatz für die Aufgrund seines erfolgreichen Wir- dem Ehrenkreuz ausgezeichnet. Blasmusik. kens im Dienste der Blasmusik wurde Eine ganz besondere Ehrung wur- (re) 29 Prominente im Rampenlicht seines Musikvereins in Möglingen Ausgabe 9/2003 Bezirks-Versammlung 18. Juli 1948 In Bietigheim (Gasthaus Stern) Tagesordnung: 1. Bericht über Verbandfs-Angelegenheiten (Verb.Gen.Vers. Fellbach) 2. „Gema“ 3. Bezirks-Angelegenheiten 4. Verschiedenes Historie Am Sonntag den 18. Juli 1948 fand in Bietigheim im Stern eine nicht gerade gut besuchte Bez. Versammlung statt. Anwesend waren 47 %. Nachdem die Streich-Abt. der Stadtkapelle Bietigheim einen strammen Marsch gespielt hatte, eröffnete der Bez. Vorsitzende Herr Geiger punkt 10.30 h die Versammlung u. hieß die anwesenden Vertreter der Bez.kapellen u. Vereinen herzl. willkommen. Er gab die Tages-Ordnung bekannt, gegen welche nichts eingewendet wurde. Geiger betonte, daß der schwache Besuch auf das schlechte Wetter und Zug-Verbindung zurückzuführen sei. Zu Punkt 1 gab Herr Geiger einen ausführlichen Bericht über die Verbands-GeneralVersammlung in Fellbach. Erwähnt sei hier extra, daß bei der dortigen Gen. Verslg, Herr Geiger, als stellvertr. Verb. Präsident gewählt wurde. Auch gab er bekannt, daß er dort persönl. Fühlung gewonnen hätte mit dem Vertreter der „Gema“. Ein Vertrag mit dem Südd. Mus. Verband u. der Gema steht in Aussicht, er wurde nur verzögert, durch das Kranksein des 1. Verb. Präsid. Herrn Schwarzwälder. Ferner solle wieder eine Mus. Zeitung herausgegeben werden, diesbezügl. Vorarbeiten sind im Gange. Die anwesenden Vertreter dankten H. Geiger für den ausführlichen Bericht herzlich. Punkt III Bez. Angelegenheiten. Da bei der Wahl der Auschuß-Mitgl. in der letzten Versammlg. die einzelnen Ämter nicht verteilt wurden, schritt man zur Wahl. Gewählt wurden zum II Vorsitz. Erber – Mühlacker, Schriftführer: Münchinger – Bissingen, Kassier: Otto Hermann Kornwestheim, Kassen-Revisoren: Kussmaul – Niefern u. Kraft Gemmrigheim. Zum vorläufigen Bez. Dirig. (also für dieses Jahr) wurde Herr Mus.direkt. Andre (Mühlacker) bestimmt, nachdem Vaihingen einen dementsprechenden Antrag gestellt hatte. Herr Geiger verlas nun allg. Bestimmungen über das Mus. Fest, welche gut geheißen wurden. Herr Erber, Vorstand des Musikvereins Mühlacker sprach eingehend über das Fest u. bat die anwesenden Vertreter, sich bei ihren Vereinen u. Kapellen restlos dafür einzusetzen, daß das Fest besucht werde. Es sei ja nicht nur das Fest von Mühlacker, sondern das Fest des ganzen Bezirks V, so führte Herr Erber aus. Es wurde einstimmig der 29. Aug. bestimmt. Besprechungen mit der Reichsbahn, betr. Gestaltung von Wagen haben bereits stattgefunden. Punkt 4. Herr Erber verlas nun, an Stelle von Herrn Geiger, einige Punkte der Bez. Statuten. Er gab bekannt, daß die Vereine auch Statuten beziehen können von Herrn Geiger, solange der Vorrat reicht. Herr Geiger gab als stellvertr. Kassenleiter bekannt, zur Zeit sei kein Geld in der Kasse, sondern eine Schuld von 18,13 Mk. Eine rege Aussprache entspann sich betr. den wilden Kapellen (Jaz-Kap.) deren Mitgl. sich heute alle als Berufs-Mus. ausgeben. Gerade die Berufs-Musiker waren ein besonderes Kapitel bei der Aussprache. Eine längere Debatte entstand über die Festsetzung des Tarifs. Er wurde einstimmig auf 2 Mk für Blech- u. 3 Mk für Streich-Musik pro Kopf u. Stde. als Grundtarif festgelegt. Die Vertreter der Vereine Gr. Ingersh., Oßweil u. Bissingen dankten herzlich den Kapellen, welche sie bei ihrem Feste so tatkräftig unterstützt haben, besonders Herrn Geiger für seinen persönl. Besuch. Zum Schluß wurde noch bekannt, daß Herr Geiger d. J. 25 Jahre Bez. Vorsitzender ist. Da nur noch einige Vertreter anwesend waren konnte diese Sache nicht mehr behandelt werden. Herr Geiger dankte nun allen, einschließlich der Streich-Abt der Stadtkap. Bietigh. für ihre tatkräftige Mitarbeit u. schloß die Versammlg um 16.00 h mit dem Ruf: Auf Wiedersehen in Mühlacker beim Bez. Mus. Fest. Der Vorsitzende: Der Schriftführer Herm Geiger. Fritz Münchinger (Rechtschreibung und Interpunktion vom Original übernommen) 30 Ausgabe 9/2003 Anzeige Es gibt Dinge im Leben die kann man sich nicht kaufen. GruppenErlebnisse www.pip.de Ideal für Clubs, Gruppen und Vereine Reisen s ind h eute z u e inem w ichtigen B estandteil i n u nserem L eben geworden. M it k omfortablen u nd m odernen B ussen r eisen S ie bequem u nd ä ußerst u mweltfreundlich. U nser g eschultes P ersonal lässt j ede R eise f ür S ie z u e inem b eeindruckenden E rlebnis w erden. ReiseQualität made by Bei allen Reisen werden nur Spillmann KomfortReisebusse eingesetzt, die Ihnen einen entsprechenden Reisekomfort garantieren und mind. 3 ★Komfort entsprechen. Die Busse sind mit verstellbaren Sitzen, Frischluftdüsen, WC/Waschraum und in der Regel mit Klimaanlage ausgestattet. An Bord werden Ihnen kalte Getränke und größtenteils auch Kaffee angeboten. Bei reinen Transfers kann auch ein Kleinbus oder Bus ohne WC eingesetzt werden. Unsere Reisebusflotte gehört mit einem Durchschnittsalter von 3 Jahren zu den Jüngsten in der Region. SPILLMANN BUSREISEN RESERVIERUNGSZENTRALE FÜR CLUBS, GRUPPEN & VEREINE TEL 07142 - 97 55 - 60 FAX 07142 - 97 55 - 97 31 Ausgabe 9/2003 FZ Alte Kameraden MV Stadtkapelle Asperg Im Jahre 1953 wurde der heutige Spielmanns-und Fanfarenzug „Alte Kameraden unter dem Namen „Alt Württemberg“ gegründet. Anlass der Gründung war die 250 Jahrfeier der Stadt Ludwigsburg. Der ehemalige Regimentstambour machte 6 Trommler und 6 Pfeifer ausfindig, die mit Uniformen des Stuttgarter Staatstheaters und Instrumenten aus den Beständen des Herrn Walker ausgestattet wurden. Somit stand einer Teilnahme am historischen Festzug nichts mehr im Wege. In den darauf folgenden Jahren kamen auch noch die Fanfaren hinzu. Es folgten Auftritte im In-und Ausland. In den Jahren 1954-1971 spielten die „Alten Kameraden“ für die Karnevalsgesellschaft Möbelwagen Stuttgart. Auftritte wie in Kanada, USA, Italien , Österreich, Schweiz Frankreich, Belgien und den Niederlanden gehörten auch dazu. Jubiläum – die Stadtkapelle Asperg feiert in diesem Jahr ihr 75-jähriges Bestehen. FZ Alte Kameraden Ulanengarde Juniorengarde Im Jahre 1970 wurden die heutigen Uniformen der in Ludwigsburg stationierten gelben Ulanen aus der Jahrhundertwende angeschafft. Unter anderem sind die „ Alten Kameraden“ seit 1953 Mitglied im Landesverband Württembergischer Karnevalsvereine (LWK). In der Närrischen Zeit agiert die Gruppe als 1. Ludwigsburger Karnevalsgesellschaft „Alte Kameraden“. Vereine Das musikalische Programm und auch die instrumentale Besetzung wurden ständig erweitert, sodass heute nicht nur Märsche zum umfangreichen Repertoire des Spielmannszuges gehören sondern auch Show- und Stimmungsmusik. Aus dem Spielmanns-und Fanfarenzug „Alte Kameraden“ mit ihrem Vorstand Matthias Beu gehören derzeit noch folgende Gruppen an: Die Ulanengarde, Juniorengarde, Minigarde, Tanzmariechen, Doppeltanzpaar der Elferat sowie die 2002 neu gegründeten Ludwigsburger Marketenderinnen. 32 Minigarde Doppeltanzpaar Ludwigsburger Marketenderinnen Die Stadtkapelle Asperg wurde am 30. Januar 1928 gegründet. Es gab damals bereits eine Feuerwehrkapelle, deren Musiker den Grundstock des ersten Stadtorchesters bildeten. Schon in diesen Gründungsjahren hatten die Musiker eine enge Verbindung zur Gemeindeverwaltung, die bis heute bestehen geblieben ist. Der Zweite Weltkrieg bedeutete einen herben Einschnitt im Vereinsleben. Nahezu alle Mitglieder wurden zum Kriegsdienst eingezogen und manche sind nicht wieder zurückgekehrt. Dennoch kam es am 11. November 1949 zur Neugründung der Stadtkapelle. Heute hat der Verein rund 120 Mitglieder. Aktiv spielen 40 Musiker im großen Orchester, 18 Jungen und Mädchen in der Jugendkapelle und 60 weitere Jugendliche befinden sich gerade in der Ausbildung. Hinzu kommen noch zahlreiche passive Mitglieder. Auf ihre Jugendarbeit legt die Stadtkapelle großen Wert. In Kooperation mit der Musikschule Ludwigsburg wird neben der vereinseigenen Instrumentenausbildung auch musikalische Früherziehung angeboten. Ein Manko plagt die Asperger Musiker bei den Instrumenten des „schweren Blechs“. Es haben sogar schon Klarinettisten umgelernt, um die fehlenden Instrumente zu besetzen. Kennzeichnend für die letzten Jahrzehnte war auch der enge Kontakt zu den Musikern aus Aspergs französischer Partnerstadt Lure, der insbesondere durch regelmäßige Treffen gepflegt wird. Gerade im letzten Jahr erst haben die Franzosen ihre Musik auf dem Jahreskonzert der Asperger dargeboten. Die Stadtkapelle wiederum hat drei Wochen später in Frankreich beim dortigen Festkonzert musiziert. Im Vorfeld der Konzerte haben sich beide Kapellen im Elsass zu einem gemeinsamen Probetag getroffen, und da hat sich Ausgabe 9/2003 net wurde. Das tolle Waldfest-Wetter war dann auch eines der schönsten Jubiläumsgeschenke, das man der Stadtkapelle machen konnte. Aber auch zu den Musikorchestern der Asperger Nachbargemeinden pflegt die Stadtkapelle gute Beziehungen. Kennzeichnend dafür ist das bekannte Konzert „Rund um den Hohenasperg“, das seit 20 Jahren regelmäßig stattfand, dieses Jahr allerdings - zum Bedauern der Stadtkapelle- zum vorerst letzten Mal ausgerichtet wurde. Im Jubiläumsjahr war die Stadtkapelle Ausrichter dieses traditionellen Ereignisses und konnte dazu Anfang März ihre Musikkameraden aus Eglosheim, Markgröningen, Möglingen und Tamm in der Asperger Stadthalle begrüßen. Besonderes Highlight an diesem Tage war die Präsentation der neuen Uniformen der Asperger Musikerinnen und Musiker, die extra für das Jubiläumsjahr angeschafft wurden. Das diesjährige Jahreskonzert stellt den eigentlichen Festakt zum Jubiläum dar. Unter dem Motto „75 Jahre - ein Streifzug durch die Musikgeschichte“ werden am 08. November 2003 das große Orchester und die Jugendkapelle die Vereinsgeschichte musikalisch Revue passieren lassen. Beginnend mit bekannten Melodien aus den zwanziger Jahren wird die Stadtkapelle ihre Zuhörer Jahrzehnt für Jahrzehnt an die Musik aus den Gründertagen bis heute erinnern. Am Ende des Konzertes darf dann das Tanzbein geschwungen werden, denn Dirigent Erwin Gutmann wird dann mit seinen drei Kollegen der „Erwin Gutmann Band“ selbst zu den Instrumenten greifen.Karten für das Jubiläumskonzert können Sie direkt bei der Stadtkapelle Asperg, Postfach 27, 71675 Asperg bestellen, oder ab Ende Oktober bei den Asperger Filialen der VR-Bank Asperg-Markgröningen eG erwerben. Selbstverständlich gibt es auch für Kurzentschlossene eine Abendkasse. (MS / CD) Ein weiterer Höhepunkt im Jubiläumsjahr war das beliebte Waldfest Ende Juni, das bereits am Freitag Abend mit einem großen Open AirKonzert der Band „Purple Sun“ eröff- Ansprechpartner: Clemens Dorda, Tel.: 0179/5012842, E-Mail: [email protected] MV Stadtkapelle Besigheim 850 Jahre Stadt Besigheim und die Stadtkapelle feiert mit Es war und ist schon ein riesiges Ereignis, wenn eine Stadt, wie Besigheim ihr 850-jähriges Bestehen feiert. Eine Vielzahl von Veranstaltungen der ortsansässigen wurden unter dieses Motto gestellt, erhielten dadurch ein besonderes Flair durch den besonderen Einsatz ihrer Mitglieder. Als Musikverein Stadtkapelle Besigheim standen wir dabei des öfteren im Mittelpunkt. Schon unser Jahreskonzert konnte mit einem umfangreichen Programm aufwarten. Den Höhepunkt im musikalischen Geschehen unsere Stadt im Jubiläumsjahr war aber dann beim Stadtfest angesagt. Es war das Wochenende 12. und 13. Juli, als mit einem Festakt am Samstag die fröhlich-feierlichen Festlichkeiten eröffnet wurden. Selbstverständlich waren wir dabei, auch am Sonntag, als die ortsansässigen Vereine für ein farbenprächtiges Programm sowohl auf dem Kelterplatz als auch auf dem Marktplatz sorgten. Oft saßen die Musikerinnen und Musiker in praller Sonne, ließen es sich aber nicht nehmen beste Musik den vielen Zuhörern zu bieten. Der besagte Höhepunkt kam dann am Abend des Sonntag. Er stellte gleichzeitig prunkvoll, dem Anlass entsprechend, den Schlusspunkt für das Festwochenende dar. Es war der Große Zapfenstreich. Da Stadtmusikdirektor Roland Haug Leiter der hiesigen Musikschule Dirigent der Stadtkapelle Besigheim und des Musikvereins Walheim ist hatte er beide Vereine zu einem riesigen Blasorchester zusammengeführt. Wochen vorher war geprobt worden, Absprachen mit weiteren Vereinen getroffen worden. Schon eine Stunde vor dem Ereignis hatte sich der Marktplatz mitten im Herzen unserer Stadt direkt unterhalb des historischen Rathauses mit Menschen gefüllt, die einfach dabei sein wollten. Es war allmählich dunkel geworden, als ein Mitglied aus 33 Vereine wieder einmal gezeigt, dass sich mittlerweile zwischen den einzelnen Musikern echte Freundschaften entwickelt haben. Ausgabe 9/2003 dem Team Öffentlichkeitsarbeit die Bühne betrat und diese hochgradig musikalische Präsentation ankündigte. Überwältigende Vielfalt, packende Einfachheit, hohe Exaktheit und durchdringende Darstellungskraft, dazu feierlich und festlich waren die Worte, mit denen die Musik des Großen Zapfenstreichs beschrieben wurde. Der Ursprung des Zapfenstreichs liegt im 17. Jahrhundert, als es bei den Soldaten und Söldnern noch etwas wilder und ungestümer zuging. Da lag es dann bei Profos, einer Art Militärpolizei, diese zu später Stunden aus den Wirtshäuser und Kneipen in die Kasernen oder Heerlager zurück zu holen. Mit seinen Degen strich er dann den Zapfen, das heißt er schlug mit ihm auf den Zapfhahn als Zeichen, dass nichts mehr ausgeschenkt wird und die Soldaten zur Nachruhe abrücken mussten. Auf dem Rückmarsch wurde der Profos samt den Soldaten von Musikanten durch die Gassen begleitet. Vereine 1762 wurde dieses Zeremoniell zum ersten Mal aufgeschrieben und die Musik festgehalten. König Friedrich Wilhelm III. wollte „dass seine Soldaten in der Gottesverehrung keinem anderen nachstehen sollten und fügte dem Zapfenstreich ein Gebet hinzu. Heute ist das „Ich bete an die Macht der Liebe“. Schließlich kam noch ein Abendlied hinzu, die Serenade. 1833 wurde dann die Nationalhymne als Abschluss hinzu genommen. Nach Schluss dieser Ansage, während der die Zuhörer aufgefordert wurden, zwischen den einzelnen Teilen nicht zu klatschen, näherte sich von Ferne der Spielmannszug Markgröningen in seiner vollen Stärke. Er wurde von der Freiwilligen Feuerwehr Besigheim mit Fackeln zum Marktplatz geleitet. Dazu die Stadtkapelle und der Musikverein Walheim. Bereitwillig bildete das Publikum jeweils rechts und links vom Marktbrunnen eine Gasse, um den Musikzug den Weg auf die Bühne frei zu machen. Dann das riesige Blasorchester auf der Bühne, daneben die Fackelträger. Stadtmusikdirektor Roland Haug hob den 34 Taktstock. Tiefste Stille im Publikum – Signale, „Ich bete an die Macht der Liebe“, Signale, die Nationalhymne. Faszinierend. Dann bricht der Applaus los, wie eine Woge brandete er über den Platz. Dank an alle, die es bestens gemacht haben. Die Stadtkapelle Besigheim hat ein ’s Bläserle Dass ein Verein nicht nur mit Hilfe seiner Aktiven Musikerinnen und Musiker, der Jugendkapelle und der Jugendgruppe existieren kann ist jeden klar, der nur ein wenig Einblick in das Vereinsgeschehen hat. Natürlich sind diese genannten Kapellen und Gruppierungen wesentlich, sind sie doch das Aushängeschild des Vereins. Hierüber soll jetzt nicht gesprochen werden. Ich möchte jetzt einen Blick auf die sogenannten Passiven, die passiven Mitglieder oder noch besser ausgedrückt, auf die fördernden Mitglieder werfen. Diese sind wesentlicher Bestandteil des Vereins. Sie zahlen ihren Beitrag, Geld, dass immer gebraucht wird. Sie sind es, die bei Festen und Feierlichkeiten an den Verkaufsständen, den Theken, dem Ausschank stehen und hier ihren riesigen, unverzichtbaren Beitrag für das Fortleben des Vereins einbringen. Natürlich geht bei einem Fest nichts, wenn die Musik nicht spielt. Klar. Doch wer bringt das Geld in die Kasse, wenn nicht die fördernden Mitglieder Schicht um Schicht an den Verkaufsständen ihrer oft aufreibenden Tätigkeit nachgehen. Oft sind es Stunden, bis tief in die Nacht. Die Beine schmerzen von der ungewohnten Tätigkeit, die Hüften und das Kreuz wird allmählich lahm. Oft nehmen diese unverzichtbaren Helfer noch Urlaub, um beim Aufbau und beim Abbau mit Hand anlegen können. Oft wird schon im Vorfeld so mancher Verkaustand gebastelt und gebaut, oft privates Material und Werkzeug eingebracht. Natürlich erhalten sie dann dafür einen „Coupon“, wie wir sagen – eine Wertgutschein, mit dem sie sich dann während des Festes ein Vesper oder ein Getränk einlösen können. Manche Vereine machen nach dem Fest dann noch ein Helferessen, um so ihren Dank bei den Passiven zum Ausdruck zu bringen. Und dann werden diese Leute wieder „entlassen“, vielleicht noch mit einem Händedruck des Vorstands. Das war’s dann. Oft triff man sich dann mal da und dort, sagt „Hallo“ und „Tschüß“ bis zum nächsten Fest. Und jeder der Vorstandsmitglieder hofft, dass dann die fördernden Mitglieder wieder fröhlich darauf warten, wieder für ihren Verein arbeiten zu dürfen. Wir nun in Besigheim haben noch einen weiteren Weg beschritten, um miteinander im Kontakt zu bleiben. Wir haben ’s Bläserle ins Leben gerufen. Es ist der Name unserer vereinseigenen „Zeitung“. Hier werden die Mitglieder vier Mal jährlich über das Geschehen im Verein informiert. Wir berichten aus vergangenen Tagen über Ereignisse, die so manches ältere Mitglied gern erinnert. (Dadurch gehen diese Dinge auch nicht verloren!) Wir berichten über musikalische Ereignisse und über das, was wir vorhaben. Im letzten ’s Bläserle wurden Überlegungen zum Wäschklämmerle am Notenständer angestellt, auch über die Geschichte der Blasinstrumente wurde berichtet und das Lieblingsrezept unseres Stadtmusikdirektors und unseres Vizedirigenten konnte nachgelesen werden. Langjährige Musikerinnen und Musiker kommen zu Wort. So entsteht ein buntes Informationsblatt, das selbst von Nichtmitgliedern gern gelesen wird. Großartige wissenschaftliche Abhandlungen sind da nicht enthalten, die Artikel nur so lang, wie unbedingt nötig, um nicht zu langweilen. Die sogenannten Passiven, die fördernden Mitglieder werden auf diesem Weg über „ihren“ Verein informiert, sind mit dabei und immer in Kontakt mit uns. Mittlerweile hat ’s Bläserle einen Umfang von 16 Seiten angenommen. Die nicht am Ort Wohnenden erhalten es mit der Post zugeschickt. Den anderen wird es durch die Mitglieder der Jugendkapelle ins Haus gebracht und die Aktiven erhalten es in der Probe. Jeweils zwei Heftchen kommen ins Städtische Archiv und ins Staatsarchiv nach Stuttgart. Die Texte entstammen den täglichen Er Ausgabe 9/2003 Für die, die es wissen wollen: Eine Verarbeitung der Texte und ein Erstellen des Layouts ist mit Hilfe des Pagemakers problemlos. Nicht unwesentlich ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen, dass wir ’s Bläserle kostenlos bei uns auf dem Rathaus kopieren können. Das Papier hierzu bringen wir aber mit. Wir haben gute Freunde Stadtkapelle Besigheim voll vor Ort integriert. Es ist zwar nun schon Herbst, doch lassen Sie uns noch einen kleinen Nachklapp zum Sommer bringen. Dieser soll einfach zeigen, in welch einem guten Verhältnis unser Verein sowohl in der Stadt, als auch bei deren Bürgern integriert ist. Da gibt es das Ehepaar Weinberger, Frida und Johann. Diese lieben „ihre“ Stadtkapelle und die Musik, die die Musikerinnen und Musiker machen, über alles. Das hat dazugeführt, dass sich die gesamte Kapelle auf die letzte Probe vor den Sommerferien schon lange im voraus freut. Das liegt aber nicht daran, dass nach dieser Probe die lange Sommerpause anbricht, sondern, dass diese Probe bei den Weinbergers statt findet. Dies wohnen in einer schmalen Straße in Ottmarsheim, in dem Teilort von Besigheim. Ein schnuckeliges Fachwerkhaus, ganz ruhig gelegen, direkt an der Straße und eine Garage, die von wesentlicher Bedeutung ist. Hier direkt auf der Straße vor dem Haus trifft sich nun die ganze Kapelle schon seit 10 Jahren, um wie gesagt, die letzte Probe abzuhalten. Nebeneinander, auf Bierbänken sitzen sie dann, spielen fleißig und scheinen ganz Ohr zu sein, wenn der Dirigent – es ist der Vizedirigent Fritz Richter – etwas zu erklären hat. In Wirklichkeit warten alle auf das Kommando aus dem Hintergrund, wenn ein Familienmitglied der Weinbergers lauthals feststellt: „Das Essen ist fertig.“ Dann bricht auch der Dirigent gern ab, tauscht den Taktstock mit Bierglas, Gabel und Messer und lässt es sich bei Gegrilltem, Kartoffelsalat und anderen Köstlichkeiten gut gehen. Familie Weinberger hat eingeladen und allen schmeckt es hervorragend. Die wenigen Musikstücke, die nach dem Mahl noch gespielt werden sind dann ganz besonders den Gastgebern gewidmet. Und da nun Weihnachten nicht mehr weit ist, die Stadtkapelle Besigheim schon in den Vorbereitungen auf ihr Kirchenkonzert liegt, soll noch ein weiteres über die Familie Weinberger hinzu gefügt werden. Seit Jahren begeht die Kapelle ihre Adventsfeier in Ottmarsheim. Ein Höhepunkt für die Kinder, aber auch für die Erwachsenen, ist es jedes mal, wenn Knecht Ruprecht, der Nikolaus, seine Engelchen mitsamt Schlitten und Eselchen – es ist ein echter, lebender Graurock – in die Bürgerhalle einziehen. Dann liest der Nikolaus aus seinem Großen Buch vor, lobt die Jugendkapelle und die Jugendgruppe des Musikvereins und verteilt Geschenke an alle Kinder. Nikolaus, Knecht Ruprecht sind Frida und Johann Weinberger, die Engelchen stammen größtenteils aus der eigenen Familie. Wunderbar dieses Miteinander im Verein. Musikverein Bissingen Musikerverein Bissingen feierte sein 80-jähriges Bestehen. Für die Zukunft bestens gerüstet: Konzertante Blasmusik hat klassische Volksmusik überholt – der Schlüssel zu guter Qualität liegt in der Jugendarbeit Die Geburtsstunde des MVB schlug am 19. August 1923 während eines Konzerts im Bissinger Gasthof Krone. Dieses Jahr hatte der MVB zum 80-jährigen Bestehen mit seinen zahlreichen Ehrengästen und Musikliebhabern wahrlich genügend Grund zum Feiern. Eine beachtliche Anzahl an Ehrungen konnten an der Jubiläumsfeier, mit Unterstützung durch Herrn Siegfried Lauer vom Blasmusik-Kreisverband, vorgenommen werden. Auch besonders verdiente Vereinsmitglieder wurden von dem ersten Vorsitzenden Dr. Wolfgang Thoma mit der Ernennung zum Ehrenmitglied honoriert. Von dem musikalischen Erfolg durften sich die Zuhörer bei der Matinee persönlich überzeugen. Das Jahresprogramm des MVB hat in den vielen Jahren auch an Vielfalt und Qualität gewonnen. Die Präsentationen der Orchester beginnen bei den eigenen Vereinsfesten, Durchführungen von Kirchenkonzerten und vielen Gastbeiträgen in befreundeten Vereinen und bei Firmenfesten. Das Herzstück des Vereins ist das erste Blasorchester Die engagierte Jugendarbeit, derzeit mit über 100 Jugendlichen in Ausbildung, einer Mischung aus dem musikalischen und zwischenmenschlichen Bereich und mit Integration des Nachwuchses in das erste Blasorchester, war und ist im MVB ein ganz wichtiger Faktor. Das Vereinsheim am Ernst-SilcherPlatz hat sich durch das vielfältige Engagement der Vereinsmitglieder zu einem festen Bestandteil und einem musikalischen und gesellschaftlichen Zentrum in Bissingen entwickelt. 35 Vereine eignissen, werden dem Team Öffentlichkeitsarbeit per E-Mail zugeschickt. Oft werden Besuche von den Teammitgliedern sogar zu Hause bei den Mitgliedern vorgenommen. Das ist dann immer äußerst interessant und informativ. Das Entgegenkommender Befragten ist immer sehr groß. Und ich glaube, dass dies alle Mitglieder, ob passiv oder aktiv verdient haben auf diese Weise über ihren Verein informiert zu werden. Ausgabe 9/2003 MV Stadtkapelle Ditzingen Musikfest – eine Rückblende Das Musikfest des Musikverein Stadtkapelle Ditzingen bot ein breites Spektrum an musikalischer und schauspielerischer Unterhaltung. Über das Wochenende vom 28. – 30.06.2003 hatten sich zahlreiche Gäste im Festzelt in der Glemsaue eingefunden, um den Musikdarbietungen zuzuhören und um sich die Köstlichkeiten aus Küche und Keller munden zu lassen. Besondere Aufmerksamkeit galt aber den ShowEinlagen der MVD-Jugend und der Stadtkapelle. Die Jugendlichen des Vereins führten am Sonntagnachmittag das Musical „Die Jahresuhr“ von Rolf Zuckowski auf. Die verschiedenen Jahreszeiten – auch die fünfte – wurde gesanglich und schauspielerisch auf lockere Art und Weise dargestellt. Die Aufführung wurde mit herzlichem Beifall bedacht. Die Show-Einlage der Stadtkapelle am Samstag- und Montagabend stand unter dem Motto „AwardsPreis-Verleihung“ à la Hollywood. Musik- Tanz- und Sketchvorführungen aus den Bereichen „Bester Film“, „Die Blaskapelle Leannka beim Frühschoppenkonzert“. Beste Comedy“, „Bester Tanz“, „Beste Soap“ und „Beste Musik“ boten ein unterhaltsames Programm, das durch die Show-Band der Stadtkapelle begleitet wurde. Insbesondere die Szenen aus der Serie „Die Schwarzwald-Klinik“ sowie der Sketch „Der Hannes (alias Konrad Epple) und der Bürgermeister (alias Martin Münz) brachten die Lachmuskeln in Bewegung. Musikalisch wurde das Musikfest durch den Musikverein Bargau bei Schwäbisch-Gmünd eröffnet. Blasmusik vom Feinsten, mit gekonnten Gesangseinlagen gespickt, erfreute die Zuhörer. Ebenso konnte sich die Stadtkapelle Ditzingen unter der Leitung von Klaus Ritter mit ihrem vielfältigen Repertoire in die Herzen der Zuhörer spielen. Am Sonntag zum Frühschoppen ging es dann gleich zum nächsten Höhepunkt: Exzellente Blasmusik der Blaskapelle Leannka, wortgewandt präsentiert durch den Moderator Mulle. Vereine Die Jugendorchester, der Musikverein Gerlingen sowie die Stadtkapelle ließen den Sonntag musikalisch ausklingen. Die Jugendlichen des MVD bei der Aufführung des Musicals „Die Jahresuhr“ 36 Zum Festabschluss musizierte nochmals das Jugendblasorchester, der befreundete Musikverein aus Münchingen sowie die Stadtkapelle Ditzingen. Drei unterhaltsame Tage gingen wieder zu Ende. Die gute Resonanz der Zuschauer und -hörer und deren Beifall war der Dank für die viele Arbeit, die insbesondere in der Vorbereitung der Musik- und Tanzvorführungen steckte. Ausgabe 9/2003 MV Erdmannhausen Wir sind eine Blaskapelle, die Spaß am gemeinsamen musizieren hat. Unser Programm ist bunt gemischt. Von Volksmusik über moderne Unterhaltungsmusik, bis hin zu konzertanten Stücken haben wir alles drin und auch drauf. wir einige Weihnachtslieder vor Ort. Außerdem wirken wir bei Gemeinde – Kirchen - und Kulturveranstaltungen mit. Unseren Mitgliedern spielen wir bei besonderen Anlässen ein Ständchen. Natürlich sind wir auch bei Nicht-Mitgliedern für Geburtstags – Hochzeits - und Jubiläumsständchen zu haben. Bei uns kommt die Geselligkeit auch nicht zu kurz. Außer unserem jährlichen Kameradschaftsabend, haben wir bei diversen Ausflügen und Konzertreisen schon viel gesehen und schöne Stunden miteinander verbracht. Bei unserer Kapelle sind derzeit 32 Musiker - unter der Leitung von Gerald Hackenberg -dabei, ihrem Hobby nachzugehen. Da man ein Instrument bis ins hohe Alter erlernen bzw. auch spielen kann, sind Sie bei uns jederzeit willkommen. Schauen Sie doch einfach bei unserem Probeabenden, immer donnerstags um 19.45 Uhr im Feuerwehrhaus in Erdmannhausen, vorbei. Uns gibt es auch in klein, denn wir haben auch eine Jugendkapelle: Die MVE Teenie - Band. Die Jugendausbildung ist ein wichtiges und großes Thema für uns. Anfang 1994 fingen wir mit wenigen Teenies an ,sie auszubilden. Mittlerweile sind es im Moment 34 Jugendliche die versuchen ein Instrument zu erlernen. Die Ausbildung findet in kleinen Gruppen oder in Einzelunterricht statt. Man kann bei uns folgende Instrumente erlernen: Trompete, Tenorhorn, Posaune, Tuba, Querflöte, Klarinette, Saxophon und Schlagzeug. Nach einer gewissen Qualifikation sind die Jungmusiker dann soweit, um in der Teenie - Band mitzuspielen. 37 Vereine Wenn Sie sich überzeugen wollen, dann besuchen Sie uns doch mal bei einem unserer Auftritte. Wir wirken bei verschiedenen Faschingsumzügen sowie bei unseren schon traditionellen Waldfesten am 1.Mai und an Christi Himmelfahrt am Fuße des Lembergs mit. Bei den Festen von Nachbarvereinen sind wir auch dabei. Das Straßenfest in Erdmannhausen (2.Wochenende im September) ist das Ende der Festleszeit. Ein Höhepunkt im Terminkalender ist unser traditionelles Kirbekonzert, dass am letzten Sonntag im Oktober stattfindet. Dort haben Sie die Möglichkeit die andere musikalische Seite von uns kennen zu lernen. Vor diesem Höhepunkt gehen unsere aktiven Musiker zu einem gemeinsamen Probewochenende. An Heilig Abend stimmen wir die Bewohner mit einem kleinen Weihnachtskonzert auf die bevorstehenden Festtage ein. Auch für unsere älteren Mitbürger, die im Pflegeheim sind, spielen Ausgabe 9/2003 Die Teenie - Band gibt es seit Juli 1997. Das sind die „Kleinen“ von denen die „Großen“ sprechen. Sie haben jeden Donnerstag um 18.30 Uhr im Feuerwehrhaus Probe, denn auch zusammenspielen will gelernt sein. Zur Ausbildung gehören natürlich auch die Lehrgänge des Blasmusik - Kreisverbands. Diese Lehrgänge dienen zur Unterstützung der Ausbildung in den Musikvereinen, um einen qualifizierten Leistungsstand aller Vereine zu gewährleisten. Auch bei den Teenies gibt es gesellige Stunden. Über´s Jahr verteilt gibt es Teenie - Treffs, die vom Verein organisiert werden. Dort ist dann Schlittschuh laufen, Kinobesuch, Fahr- radtour, Grillfest, Bastelnachmittag, Spielenachmittag, Wilhelmabesuch, Stars and Cars und zum Abschluß ein 4-tägiges Zeltlager. Die Teenies haben schon so manchen Besucher einer kulturellen Veranstaltung oder unseres Kameradschaftsabends mit selbst einstudierten Tanzeilagen erfreut. Sie sehen, dass auch bei unseren Teenies recht viel los ist. Möchte Ihr Teenie ein Instrument erlernen, dann kommen Sie doch einfach Donnerstags bei unserer Probe vorbei. Kontaktadresse: Harald Beck Kirchbergerstrasse 26 71729 Erdmannhausen Tel. 07144 / 34338 Email: [email protected] MV Stadtkapelle Gerlingen Musikfest 2003 Von Freitag, den 4 Juli bis Montag, den 7 Juli war im Festzelt auf dem Festgelände bei der Maybachstraße in Gerlingen wieder Stimmung, Spaß und gute Laune angesagt, denn der Musikverein Gerlingen feierte wieder sein alljährliches Musikfest. Am Freitag wurde das Musikfest mit dem Fassanstich durch den Gerlinger Bürgermeister Georg Brenner eröffnet. Die Stadtkapelle Gerlingen marschierte zum Auftakt vor dem Fassanstich mit einem Marsch ins Zelt. Mit vier festen Schlägen auf den Zapfhahn brachte Brenner anschließend das Bier schnell zum laufen und meisterte so den Fassanstich souverän. Nach dem Fassanstich nahm die Oldieband „Jackpot“ den Platz auf der Bühne ein. Mit gelungenen Coverversionen bekannter Rockklas- siker und mit tollen Oldies bekam die Band schnell eine tolle Stimmung ins Zelt. Man spürte förmlich die Spielfreude der Band und den Spaß den sie mit dieser Musik hatte. So wurde der Auftakt zum Musikfest gleich zu einem gelungenen Abend. Am Samstag durften wir uns auf die Krümmler Buam mit ihrer Sängerin Margarete freuen. Auch sie sorgten mit Ihren zahlreichen und witzigen Showeinlagen für Stimmung. Mit ihren Eigenkompositionen zeigten die Krümmler Buam, dass sie auch musikalisch einiges zu bieten hatten. Auch der Conferencier sorgte mit seinen witzigen Sprüchen für gute Laune. Die Stadtkapelle des Musikverein Gerlingen bestritt am Sonntag dieses Jahr wieder den traditionellen Frühschoppen am Musikfest. So kamen ab 11 Uhr bis zur Mittagszeit immer mehr Gäste ins Zelt und genossen nicht nur Ihr Mittagessen sondern auch die vielfältigen musikalischen Darbietungen der Stadtkapelle Gerlingen unter der bewährten Leitung ihres Dirigenten und Musikdirektors Reinhard Konyen. Am frühen Sonntagabend durfte auch die Jugendkapelle Gerlingen ihr Können unter Beweis stellen. Auch hier konnte man von der Marschmusik bis zu fetzigeren Stücken alles hören. Man konnte nur staunen, wie gut sich die Jugendkapelle entwickelt hat und wie man den jugendlichen den Spaß am Musizieren anmerkt. Vereine Nach der Jugendkapelle nahm die Stadtkapelle Ditzingen auf der Bühne platz. Mit einer zünftigen und meisterhaft gespielten Blasmusik bereiteten die Ditzinger den Zuhörern einen wunderschönen Abend. Man konnte sich wirklich davon überzeugen, dass die Stadtkapelle Ditzingen zu den besten Musikvereinen im Umkreis gehört. Auch die schon lange existierende Freundschaft der Stadtkapellen Ditzingen und Gerlingen wurde an diesem Abend wieder einmal vertieft. Am Montag war das Zelt ab 11 Uhr bewirtet und bot so die Gelegenheit zum Mittagstisch. Der Nachmittag gehörte am Montag ganz der Blasmusik aus Böhmen. Es spielte ab 14: 38 Ausgabe 9/2003 wunder, sie spielen auch seit einigen Jahren auf dem Münchner Oktoberfest. Somit war auch dieser Montagabend ein würdiger Abschluss des Musikfestes. Abends ging es noch einmal in die Vollen. Als die Alpen Yuppies in Lederhosen gekleidet loslegten, zogen Sie sofort das Publikum in ihren Bann. Die Alpenyuppies verstanden es hervorragend, das Publikum mit in ihre Show einzubeziehen, kein Das Musikfest 2003 war für den Musikverein Gerlingen ein guter Erfolg. Die Einnahmen dieses Festes werden zum großen Teil für die musikalische Jugendausbildung verwendet, die für den Verein und für sein weiteres Bestehen sehr wichtig ist. MV Orchesterverein Horrheim Jugendausflug 11.07.03 bis 13.07.03 Hurra, ohne Instrumente fuhren die Jungmusiker des Orchesterverein Horrheim in die Pfalz nach Merzalben. Die beiden Jugendgruppen die Jugendkapelle und die OVH Youngsters fuhren gemeinsam zum kennen lernen mit dem Bus in die Freizeit. Mit voller Elan starteten die Musiker und Musikerinnen am Freitag Mittag. Die Hitze machte keinem zu Schaffen denn die Freude stand den Jugendlichen ins Gesicht geschrieben. Am Freitag abends nach dem Grillfest wurde die Burgruine Gräfenstein erklommen. Die Nacht wurde zu Tage und anschließend fielen alle tot müde ins Bett. Oder ging es da erst richtig los? Am Samstag startete man Richtung Teufelstischfelsen zur Wanderung. Der Abenteuerspielplatz war wirklich ein Abenteuer und alle waren schon Fußlahm. Da wurde der Rückweg mit einer Zugfahrt verkürzt und die Jugendlichen konnten ihr Füsslein schonen. Doch kaum zurück in der Jugendherberge startete man die Vorbereitungen für den Bunten Abend. Die Jugendlichen planten gemeinsam das Programm für den Abend. Schon im Vorfeld zum Ausflug machten sich die Mädchen und Jungen Gedanken wie man denn die Ausbilder unterhalten kann. Die Jugendleiter Annette Sedlmaier und Bernd Strecker und Be- treuer Gabi Günther, Uwe Sedlmaier und Michael Hapy wurden an diesem Abend wieder mal schwer hergenommen. Sie wurden geschminkt, bekamen Tatoos und durften auch noch singen. Am Sonntag morgen kamen so manche schwer aus ihren Betten, doch auch hier wurde wieder gewandert zu der Hocketse des MGV Merzalben. Nach dem Mittagessen hieß es dann aufräumen und Koffer packen. Wie schnell ein sooooo schönes Wochendende vorbei ist. Auf der Heimreise im Bus war es dann ganz still, seid ihr etwa müde? Fragten sich die Jugendleiter. Elke Klein Kelterfest vom 12.-14.09.03 „Besser“ kommt besser, die Fans waren begeistert und es wurde tatkräftig gerockt am Freitag Abend zum Auftakt des Kelterfestes des Orchesterverein Horrheims. Ihre Fans sagen über sie: Nichts ist besser als „Besser“ sie heizten die Alte Kelter ein und sorgen für eine ausgelassene Stimmung unter den mehreren hundert Besuchern. Zum dritten Mal war „BESSER“ beim Kelterrock dabei. Die sechs Jungs Markus Rössle am Gesang, Steffen Fröhlich mit Gesang & Gitarre, Steffen Kazda trommelte am Schlagzeug, Ralf Kaucher spielte Bass, Boris Engel rockte mit der Gitarre und Stefan Mast leitete das Keyboard. Die Musiker die überwie- gend aus dem Enzkreis stammen, ziehen nun schon seit knapp fünf Jahren als Band von einem Auftritt zum nächsten und haben sich mit ihrem musikalischen Können und einem breitgefächerten Programm mittlerweile einen Namen in der Region gemacht. Und so begeisterte „BESSER“ auch an diesem Abend mit Hits aus drei Jahrzehnten. Von Bryan Adams bis Herbert Grönemeyer, von sanften mehrstimmigen Balladen bis zu rockigen Stücken – für jeden Geschmack war etwas dabei. Das Publikum tobte und auch das alte Gemäuer der komplett ausverkauften Kelter konnte man ordentlich krachen hören. Die bunten Glühbirnen an der Bar leuchteten mit den strahlenden Lichterorgel der Band um die Wette. Doch auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Besonders Bargetränke wie Smirnoff Ice und Wodka Brause erfreuten sich größter Beliebtheit. Das Kelterfest am Samstag wurde vom Blasorchester des Veranstalters, dem Orchesterverein Horrheim unter der Leitung von Dieter Schweikert eröffnet. Der OVH setzte seinen Schwerpunkt auf die Unterhaltungsmusik. Auch bei konzertanten Melodien hat Musikleiter Dieter Schweikert seine Mannschaft bestens im Griff. Um 21 Uhr nahmen die Musiker aus Weil der Stadt auf der Bühne Platz. Das Orchester bot eine bunte Mischung aus volkstümlicher Unterhaltungsmusik, deutschen Schlagern und anderen bekannten Stücken. Es wurde bis Mitternacht gesungen, geschunkelt und gefeiert. Bei strahlendem Sonnenschein gestaltete das Frühschoppenkonzert am Sonntag der Orchesterverein Horrheim zusammen mit dem Männergesangsverein. Zum zweiten Mal ein gemeinsames Konzert auf dem Kelterfest das erfreute nicht nur die Besucher, den Sänger und Musikern machte es richtig Spaß gemeinsam zu musizieren. Mit stimmungsvollen Liedern wie bei dem Medley „Die Schunkelparade“ kamen die Besucher kräftig ins Schunkeln. Dem Freiheitschor aus „Nabucco“ haben die Musiker schon vor vielen Jahren gemeinsam vorgetragen doch das Puplikum kann man mit diesem Stück 39 Vereine 30 Uhr die Egerländer Besetzung der Stadtkapelle Gerlingen eine exzellente Musik, die Sie sonst aus dem Radio zum Beispiel von Ernst Mosch kennen. Ausgabe 9/2003 immer wieder eine Freude machen. Abschließend gaben die Sänger des Gesangvereins noch einige Lieder allein zum Besten, gefolgt noch einmal vom Orchesterverein. Um das leibliche Wohl der Gäste sorgte sich ein gut eingespieltes Team, viel Helfer aus den Reihen der Mitglieder kochten, „bruzelten“ Würste, bedienten und versorgten die Gäste mit Horrheimer Wein. Ab 14:00 lauschte man bei einer Tasse Kaffee und einem Stück selbstbebackenem Kuchen den ersten Tönen der OVH Youngsters. Die neu gegründete Anfängerguppe mit Jugendlichen so um die zehn Jahre wurde von Gabi Günther gekonnt geleitet. Dies bestätigte auch der Applaus der Besucher nicht nur die Eltern kamen in die Kelter auch Opa, Oma , Tanten und Onkels begeisterten die Rythmen der Jugendlichen. Unter neuer Führung nahm im Anschluss die Jugendkapelle den Platz vor dem Kamin in der Kelter ein. Dirigent Alexander wagte nach nur wenigen Proben den Auftritt mit den Jugendlichen. Dynamisch leitete er die Musiker und Musikerinnen durch die Stücke Zur weiteren musikalischen Unterhaltung war der Musikverein aus Löchgau angereist Den Rest des Abends gestaltete der Musikverein Ochsenbach und bildete somit den Abschluss eines durchaus gelungenen Festes. Vereine Gute Stimmung beim ersten Klosterbergrock auf dem Klosterberg. Der Orchesterverein Horrheim hat sein Klosterbergfest mit einem Klosterbergrock erweitert. Am Mittwoch 30. April hat sich der weite Weg auf den Klosterberg auf jeden Fall gelohnt. Mit bunten Lichterketten und einem Lagerfeuer verwandelte der OVH den Klosterberg für den ersten Klosterbergrock. Jung und Alt kamen schon am Abend vor dem ersten Mai um bei fetziger Musik und Drinks aus der Bar den nächtlichen Ausblick über die Landschaft zu genießen. Da konnte auch kein Regenschauer die gute Laune verderben. Ein gelungenes, gut besuchtes Fest das im nächsten Jahr wieder stattfinden wird. 40 Viel Schwung und Applaus beim Sonntagsständchen Mit Schwung und pfiffigen Ideen überraschte der Orchesterverein Horrheim das Publikum bei seiner Sonntagsserenade. Alle Musiker, ob Youngsters, Jugendkapelle oder großes Blasorchester mußten für die begeisterten Zuhörer Zugabe geben. Sonntagsserenade – ein Ständchen am Sonntag Abend – für den Orchesterverein Horrheim das Motto eines Stimmungsvollen und abwechslungsreichem Konzert. Wie sehr sich die Qualität des Konzert herumgesprochen hat, konnte man am Besuch deutlich sehen. Begeisterte Musikliebhaber lauschten den Klängen der Musiker. Den Horrheimern Musikerinnen und Musiker und ihren Dirigenten Gabi Günther und Dieter Schweikert war die Freude vor vollen Rängen zu spielen, auch deutlich anzumerken. Don´t cry for me Argentina. Mit diesem schönen und bekannten Stück von Andrew Lloyd Webber eröffneten alle Musiker der Jugendkapelle und des großen Blasorchesters den Abend erstmals gemeinsam. Nach einer kurzen Umbaupause nahm die neu gegründete Jugendgruppe, die „OVH Youngsters” auf der Bühne Platz. Die Youngsters musizieren gemeinsam seit September 2002 unter der Hand von Dirigentin Gabi Günther. Sie erlernten Ihre ersten Musikstücke in nur wenigen gemeinsamen Proben. Ihre Nervosität war kaum zu erkennen und die Melodien „Freude schöner Götterfunken” und der „Mexikanische Huttanz” kamen sauber und liebevoll gespielt beim Publikum an. Mit einem kräftigen Applaus zeigten die Zuhörer ihre Begeisterung und gaben den Youngster Mut zum gemeinsamen weitermachen. Während einem schnellen Bühnenwechsel stellte Posaunist Thomas Ertel den Gästen das weitere Programm vor. Mit gelungenen Erzählungen entlockte er nicht nur den Gästen so manches Schmunzeln. Die Jugendkapelle hatte Platz ge- nommen und mit ihrem ersten Stück „Flutopia” die Mettertalhalle bezaubert. Besondere Erwähnung verdient Caroline Stierle an der Soloflöte. Da aus beruflichen Gründen der Jungenddirigent Beno Reinhardt kurzfristig ausfiel, war es für Dieter Schweikert selbstverständlich für die Jugendkapelle zu dirigieren. Auf in dem dreiteiligen Stück „Easy Pop Suite” mit verschiedenen Melodien leitete er gekonnt die Jugendlichen durch die unterschiedlichen Passagen. Das große Blasorchester eröffnete ihren Teil mit der Ouvertüre zu Oper „Nabucco” von Guiseppe Verdi. Die Oper machte Verdi über Nacht berühmt, viele der Melodien, wie etwa der Gefangenenchor, waren schon zu Verdi`s Lebzeiten wahre Gassenhauer, die jedes Kind kannte. Schon seit einigen Jahren zählt der Gefangenenchor als „Horrheimer Hymne”. In den verschiedenen Varianten, ob allein oder mit dem Männergesangsverein wird sie in Horrheim immer wieder gern gespielt und gehört. Nicht weniger leidenschaftlich und temperamentvoll was das nächste Werkt, eine Zusammenstellung der schönsten Melodien aus dem Musical „Das Phantom der Oper” von Andrew Lloyd Webber. Fast jede Melodie ist dem Publikum bekannt. Dementsprechend nah am Original sollte man sich halten, wenn man diese Melodien spielt. Dies tat der OVH auch, wechselte problemlos von leisen und verführerischen zu schnellen, kräftigen Passagen und kam zu einem leisen geheimnisvollen Abschluss. Das Publikum dankte Dirigent Dieter Schweikert und den Musikern mit kräftigen Applaus. Das letzte Stück des ersten Teils war „Kilkenny” von Kees Vlak. Mit englisch, irischen Rhythmen versetzten die Kapelle ihre Zuhörer in das verträumte Irland. In der Pause verwöhnte der OVH seine Gäste mit einem Glas Sekt und kulinarischen Köstlichkeiten. Das schwäbische Vesper durfte natürlich nicht fehlen, da das Konzert in der Abendessenzeit stattfand. Mit dem „großen Kurfürsten Reitermarsch” von Graf v. Moltke eröffnete das Orchester den zweiten Teil des Ausgabe 9/2003 Abends. Mit „The new Village” einer Ouvertüre von Kees Vlak erreichten die Musiker im letzten Frühjahr die Oberstufe beim Wertungsspiel in Münchingen. Gekonnt spielten die Musiker die schwierigen Parte dieses Musikstückes. Das Orchester durfte in der Melodie schwelgen, gewaltige Crescendi spielen, nahm sich aber auch immer wieder zurück wo erforderlich. Nach dem letzten Ton war im Publikum ein kurzer Moment schweigen, als wollte man der schon verklungenen Melodie noch nachlauschen. Erst dann kam ein um so herzlicher Applaus. Die stellvertretende Jugendleiterin Annette Sedlmaier begrüßte ein wenig aufgeregt die Gäste und entschuldigte Jugendleiter Bernd Strecker der leider nicht anwesend sein konnte. Der große Part der Jugendabeilung liegt in den Händen dieser beiden Jugendleiter die sich die Arbeit aufteilen und eine Menge für die Jugendlichen bieten. So hatten sie gemeinsam mit der Jugendleitung vom Kleintierzüchterheim mit Anita Faigle die Bewirtung beim Blumenverkauf des Obst- und Gartenbauverein in der Alten Kelter übernommen um die Jugendkassen aufzubessern. Die nächsten Töne spielten die OVH-ler gekonnt und zügig, Dirigent Schweikert machte es sichtlich Spaß das Musical „Jesus Christ Superstar”, von Andrew Lloyd Webber, zu dirigieren. Im darauffolgenden „Bolero” von Maurice Ravel hielt er sein Orchester zu gefühlvollem Spiel an. Mit leisem Beginn und sicheren Tönen an Schlagzeug und Flöte folgte ein immer lauter werdender bombastischer Schluß. Den ersten Teil des Muttertagskonzertes übernahmen die „OVH Youngsters“ unter der Leitung von Gabi Günther. Seit 10. Januar proben die 15 Musiker gemeinsam und konnten so ihre ersten Stücke vorführten. Mit „Skip to my Lou“, „Tom Dooley“ und „Rock für Zwei“ begrüßten sie die Gäste in der Mettertalhalle. Im Anschluss lobte Gabi Günther die Jugendlichen für den treuen Probenbesuch. Der Musiker Kai Dietrich und die Musikerin Julia Zoller erhielten einen Gutschein im Musikgeschäft als Belohnung , da sie in den 17 Proben niemals gefehlt hatten. Meike und Felix Abel sowie Nina Englert und Simon Rohde fehlten nur einmal und wurden mit was Süßem überrascht. Das man wirklich für jeden was bieten wollte zeigte der letzte Programmpunkt. Bei dem Medley von Jay Bocook „Queen in Concert” merkte man dem Orchester an, das auch diese moderne Musik Spaß macht. Kein Wunder bei so vielen jungen Musikern. Modern rockig hatten sich die Musiker in der Halle geschlagen und durften nun den Triumph durch den minutenlangen Applaus genießen. Das Publikum verlangte noch Zugabe. Mit dem „Florentiner Marsch” zeigten Orchester und Dirigent welch rasantes Tempo sie auch nach einem anstrengendem Konzert noch gehen können. ein voller Erfolg. Elke Klein Während der Umbauphase nahm erster Vorsitzende Manfred Hapy das Mikrophon zur Hand er überreichte der „Mutter der Jugendkapelle“ Annette Sedlmaier einen Blumenstrauß und bedankte sich für den lobenswerten Einsatz in der Jugendarbeit. In der Zwischenzeit hatte die Jugendkapelle auf der Bühne Platz genommen. Da für die Jugendkapelle zur Zeit ein neuer Dirigent gesucht wird übernahmen Gabi Günter und Dieter Schweikert die Leitung gemeinsam. Gabi Günther studierte mit den Jugendlichen neue Stücke ein, unter anderem der Marsch „Der lustige Winzer“ den „Beatle Boogie „ und einen „Kokusnuß-Song“. Bei dem Stück „Flutopia“ bekam Caroline Stierle an der Querflöte besonderen Applaus. Sie spielte in diesem Stück ein ganz besonderes Solo. Den Zweiten Teil des Konzertes der Jugendkapelle übernahm Dirigent Dieter Schweikert, der auch viel in der Jugendarbeit mit arbeitet. Mit der drei teiligen „Easy Pop Sweat“ begeisterte er das Publikum. Weiter nahm er gekonnt die Führung der Jugendlichen in die Hand bei „Peter Gun“ Titelmelodie von Blues Brothers, dem Beatle Song „Hey Jude“, und „I will follow him“ Filmmelodie von Sister Act. Ein Trompetensolo erster Klasse spielten Daniela Olpp und Nadine Mikosch bei dem Stück „Amazing Grace“ den Gästen gefiel dieses Solo so gut das die Beiden es nochmals wiederholen mussten. Ein gelungenes Muttertagskonzert in der Mettertalhalle das auf jeden Fall wiederholt wird. Muttertagskonzert ein voller Erfolg Vereine Am Sonntag konnten nicht nur die Mütter der Jugendlichen im Verein den Klängen der Jungmusiker lauschen einfach alle waren eingeladen von Geschwistern bis hin zur Großtante. Das sehr gut besuchte Muttertagskonzert der Jugendabteilung war ein voller Erfolg. 41 Ausgabe 9/2003 Blasorchester Ingersheim MV Kleinglattbach Am 24.01.2003 feierte unser aktives Mitglied Albrecht Spahlinger seinen 50. Geburtstag. Das Blasorchester Ingersheim umrahmte die Feier mit einem Ständchen. Tour de Ländle 2003 Albrecht Spahlinger ist im Jahre 1966 in unseren Verein eingetreten. Er ist bis heute der Posaune treu geblieben. Bei der Hauptversammlung im Januar 1975 wurde er zum 1. Vorsitzenden gewählt. Es war sicherlich keine leichte Aufgabe mit 22 Jahren einen Verein zu führen. Aber wie wir heute wissen, war es für ihn keine Hürde sondern ein Ansporn. Seit seiner Wahl zum 1. Vorsitzenden war er auch ununterbrochen Mitglied des SKV-Vorstandes, von März 1986 bis März 1993 2. Vorsitzender und von März 1993 bis März 1995 1. Vorsitzender. Während seiner Zeit als 2. Vorsitzender warer von 1986 bis 1989 Mitglied des Bauausschusses, der für den Umbau der SKV-Halle zuständig war. Vereinsgeschichtlich war das Jahr 1986 ein entscheidendes, weil nämlich am 22. Dezember das Blasorchester Ingersheim e.V. eine selbständige Abteilung im SKV wurde, mit Albrecht Spahlinger als 1. Vorsitzender. Durch seine Initiative wurde im Jahre 1977 die Kirbeveranstaltung wieder eingeführt. Seine 27 Jahre andauernde Vorstandstätigkeit endete vor fast genau einem Jahr, am 26.01.2002, als er das Vereinszepter an Armin Brenner übergab. Wir freuen uns, dass er uns weiterhin als Ausschussmitglied mit seiner Erfahrung zur Verfügung steht.Die Kameradschaft ist ihm auch sehr wichtig, er versteht es stets Jung und Alt zu vereinen. Albrecht sorgte auch für Nachwuchs, da seine beiden Söhne Timm und Erik ebenfalls aktive Musiker sind. Als letztes sind noch seine Ehrungen zu erwähnen: 42 Vereine Doch kaum waren die Radler in ihren Unterkünften, und schliefen den wohlverdienten „Schlaf der Gerechten», kamen wir, die Mainzelmännchen des Musikverein Kleinglattbach e.V., um alles für ein fürstliches Frühstück vorzubereiten. Die Mainzelmännchen bestanden 1991: Förderermedaille in Silber vom Blasmusikverband Baden-Württemberg 1995: Förderermedaille in Gold vom Blasmusikverband Baden-Württemberg Diese Ehrungen beziehen sich auf die langjährigen Funktionärstätigkeiten. Eine besonders herausragende Ehrung war die Verleihung der CISMVerdienstmedaille (internationale Musikerbund) an der Hauptversammlung 2000. Als Geschenk und Erinnerung an diesen Ehrentag überreichte der 1. Vorsitzende Armin Brenner eine wertvolle Taschenuhr mit Gravur und Widmung. Ein guter Tropfen vom Römerhof darf natürlich auch nicht fehlen. Ebenso galt der Dank seiner Frau Rita, die oft auf ihren Albrecht verzichten musste und stets bei allen Anlässen tatkräftig mithalf. Ihr wurde ein Blumenstrauß überreicht. Als besondere Überraschung wurde Albrecht Spahlinger dieEhrenmitgliedschaft des SKV Ingersheim e.V. und dem Abteilungsverein Blasorchester Ingersheim e.V. verliehen. v.l.n.r.: 1. Vorsitzender Armin Brenner, Jubilar Albrecht Spahlinger und seine Frau Rita Die 16. Tour de Ländle startete am Freitag den 1. August 2003 in Albstadt. Am 3. Tourtag, am Sonntag, den 3. August war das Tagesziel Vaihingen an der Enz. Mit einem bunten Programm von SWR4 ließ man den Tag ausklingen. Wir wünschen ihm auf seinem weiteren Lebensweg noch alles Gute. Das Blasorchester Ingersheimbedankt sich noch recht herzlich für die anschließende Einladung. aus 30 aktiven und fördernden Mitgliedern des MVK. Ab Mitternacht wurden. Biertische und Bänke aufgestellt, Plakate aufgehängt. Es mussten 30 Kilo Wurst und Käse aufgeschnitten und auf Platten angerichtet werden. Außerdem wurde Kaffee für 500 Personen gekocht und in Thermoskannen abgefüllt. Müsli, Joghurt und Obstsalat wurden in rießige Schüsseln gefüllt.Dank unseres Fleißes waren wir bereits um 4:00 Uhr mit den Vorbereitungen fertig. Die ersten Radler waren aber erst auf 6:00 Uhr angekündigt. Zwei lange Stunden des Wartens standen Ausgabe 9/2003 hell. Der erste Sportler erschien kurz vor sechs Uhr auf dem Verkehrsübungsplatz in Vaihingen an der Enz in unserem Zelt. Dann ging es Schlag auf Schlag. Wir hatten alle Hände voll zu tun. Das Zelt war gefüllt von hungrigen „Tour de Ländle» – Teilnehmern. Sie stärkten sich mit Orangensaft, Kaffee, Tee, Müsli, Joghurt, Weckle, Wurst, Käse, Marmelade, Honig und Obstsalat für den Tag. Alle waren von dem tollen Frühstück begeistert. Wir ernteten viel Lob. MV Ochsenbach Bevor um 09:00 Uhr die Radler wieder auf ihre Drahtesel stiegen, gab es noch, von SWR4 organisiert, eine Frühgymnastik. Bei Temperaturen weit über 30 Grad ging es an diesem Montag über Brackenheim, Flein und Obersulm-Eschenau nach Öhringen. Beim diesjährigen Ferienprogramm des Musikvereins Ochsenbach war das Motto Spiel und Spaß auf dem Neckar. Fünf Betreuer und 25 Kinder fuhren in Zehner Kanadiern von Hessigheim nach Kirchheim. Als Ruhe in unserem Zelt eingekehrt war, frühstückten wir Mainzelmännchen. Danach wurde natürlich alles aufgräumt und das Zelt abgebaut. Um ca. 12:00 Uhr am Montag Mittag waren wir fertig, nicht nur mit den.Aufräumarbeiten sondern auch körperlich. Viele von uns hatten in dieser Nacht keine Stunde geschlafen. Endlich konnten wir uns die wohlverdiente Ruhe gönnen. 25 Jahre Vereinsheim MV Korntal 27. Höflesfest des MVK Traditionell feiert der MV Korntal am letzten Wochenende der Sommerferien sein Höflesfest. Eine Besonderheit gab es dieses Jahr am Montag, dem Schlusstag des Höflesfestes. Beim MVK wurde der Dirigentenstab übergeben. Mit herzlichen Dankesworten wurde Berthold Huß, der nahezu 10 Jahre die musikalische Verantwortung beim MVK trug, vom 1. Vorsitzenden Walter Weidner verabschiedet und mit dem Wunsch auf eine fruchtbare Zusammenarbeit wurde der neue Dirigent Volker Wälde begrüßt. Eine umfangreichere Vorstellung des Herrn Wälde wird in absehbarer Zeit erfolgen. Wolfgang Kroeker Rückblick Ferienprogramm Am Sonntag, dem 29.6.2003 feierte der MVO zusammen mit zahlreichen Vereinsmitgliedern und Musikbegeisterten das 25-jährige Jubiläum des Vereinsheims. Mit dem Bau des Vereinsheims wurde 1976 begonnen. In vielen Stunden harter Arbeit wurde das Vereinsheim in Eigenleistung gebaut und konnte im Frühjahr 1978 bei einer großen Einweihungsfreier seiner Bestimmung übergeben werden. Im neuen Proberaum im Untergeschoss konnten sich die Musiker zum ersten Mal ausbreiten, ohne sich ständig gegenseitig im Weg zu sein. Im Jahre 1998 wurde das Vereinsheim aufgestockt und bekam somit ein Dach. Das Obergeschoss wird heute zum Abstellen genutzt. Der Festtag begann mit dem Fassanstich durch Bürgermeister Fiedler, wobei sich jeder erst einmal mit Freibier erfrischen konnte. Anschließend wurde das reichhaltige Büffet mit allerlei kulinarischen Köstlichkeiten eröffnet, wozu der MVO zum Frühschoppen aufspielte. Zu Kaffee und Kuchen spielte dann die Jugendkapelle. Den Abend gestaltete zum Abschluss des Jubiläumstages die Jazzband „Grandpa‘s Revival“. Valreas-Ausfahrt vom 1. bis 5. August 2003 „La Provence“ - Elysium des blühenden Weines und der duftenden Olivenhaine, Garten der Liebe unter den Schattenkronen der Pinie, Land der Sehnsucht. Oft hat die teutonische Seele versucht, in Worte zu fassen, was doch unerklärlich bleibt. „Sehen muß man es - und erleben“ wußte schon Dichterprinz Heine so gekonnt auszudrücken, und so war es dieses Jahr aufs Neue den Musi- 43 Vereine uns bevor. Viele kämpften mit dem Schlaf. Einige verloren ihn... Doch endlich! So langsam wurde es Vereine Ausgabe 9/2003 kern des MVO vergönnt, auserkoren vom Rad der Zeit, darin einzutauchen. Und das sentimental verklärte Gemüt ließ sich nicht beirren - nicht von einer 14-stündigen Anfahrt, noch nicht einmal von einer 14-stündigen Anfahrt in einem an den sanitären Anlagen undichten Automobil, nein, Toleranz und Einsicht begleiteten die Reise ins Lavendelland (O-Ton Ferdinand F.:“Muß die kloi Heidinger etwa SCHO WIDDOR...?!“). Und - ach - die Kulturnation belohnte dafür. Kulinarische Köstlichkeiten, ein sternklares Firmament nach mediterranen Sommertagen, von der Sonne verwöhnte Rebensäfte, die, in einsamer Harmonie mit einer flimmernden Hitze, neckisch die Sinne verwirren (O-Ton Fabs: „Hey guck mol - I bin dor Haui!!“), romantische Kajakfahrten in Begleitung des neuen, sympathischen Sachsenheimer Oberhaupts (O-Ton Simone und Sophl:“ Dor Bürgermeischtor hat ons grad ORGINAL omgfahra...!?“). Doch die Ochsenbacher Musiker wussten sich zu revanchieren - und beeindruckten das Valreas-Gastvolk beim populären, leicht lationo-lastigen Lavendelcorso mit optischen MarschSpezialeffekten, die in wochenlangem uckerbrot-und-Peitsche-Training unter Frontfrau Julia K. angelernt wurden. Stehende Ovationen und tosender Beifall - das Brot des Künstlers! - waren die Belohnung. Nach etwaigen anderen musikalischen Darbietungen läutete der fünfte Tag das Ende dieser burlesken Reise an - und man fuhr wieder zurück ins ebenso glühende Heimatland. Das Herz gefüllt mit rührenden Souvenirs, die durch nichts zerstört werden konnten - nicht durch ein noch immer an den sanitären Anlagen defekter Bus, nicht durch das launische Ausfallen eines Keilriemens, wie es in ganz Frankreich keinen Zweiten gibt, noch nicht einmal durch die Tatsache, dass mit Ausfallen dieses Keilriemens die Klimaanlage, die vor 65 Grad Außentemperatur schützen sollte, nicht mehr funktionieren kann. Der mit Wehmut und etwas Neid geführte Blick zurück relativierte die Entbehrungen und bekräftige die weisen Worte unseres francophilen, ausgezeichneten Reisebegleiters Dieter K. und wir rufen sie laut: Vive la France! 44 MV Oßweil, Stadtkapelle Ludwigsburg Musikverein Oßweil – Neue Qualitäten in der Blasmusik Für den MVO und die 70 aktiven Musiker war das Jahr 2003 eine erfolgreiche und zugleich anstrengende Angelegenheit. Die Ziele des Dirigenten MD Horst Bartmann, waren zu Beginn seiner Tätigkeit klar gesteckt und die Meilensteine sind nun auch für jeden klar erkennbar. Das Blasorchester des MVO über die Kreisgrenzen hinaus bekannt zu machen und die Qualität der gebotenen Musik auf das höchste Niveau zu bringen ist ihm bereits gut gelungen. Mit der Aufnahme einer CD zu Anfang des Jahres in den Tonstudios der Firma Bauer forderte der Dirigent neben musikalischer Höchstleistung und Konzentration auch die Geschlossenheit des Orchesters. Die intensive Arbeit und das feine Gehör des Toningenieurs können dabei als Schlüsselerlebnis für eine neue Klangqualität des gesamten Orchesters angesehen werden. Die CD ist beim Musikverein Oßweil gegen 15.Euro erhältlich. Den Höhepunkt musikalischer Blasmusik für das Orchester, stellte die Aufführung des Requiems von Frigyes Hidas in der Friedenskirche in Ludwigsburg dar. Zusammen mit den Stuttgarter Choristen bot das Blasorchester dieses rund einstündige Werk den rund 800 Zuhören im April dar. Für jeden Musiker ein völlig neues Erlebnis zusammen mit einem Chor und vier Solisten zu musizieren. Ergriffen von der Klangfülle und der Emotionalität die alle Akteure erzeugten, glich der Beifall der Zuhörer einem nicht enden wollenden warmen Regen. Das aktive Auftreten in der Öffentlichkeit und die Präsentation von Blasmusik, zeigen auch deutlich, dass gerade der Jugendarbeit solche Dinge zuträglich sind. So kann gerade die Jugendleitung von einer stetigen Zunahme an Kindern und Jugendlichen in der Ausbildung vermelden. Die Musikalische Früherziehung beginnt dabei schon mit 4 Jahren, und geht über die Blockflötengruppe, den vereinseigenen Theorieunterricht bis zur Ausbildung am Instrument. Dabei ist die Organisation der gesamten Jugendleitung und deren Engagement ein weiterer Grund für die erfolgreiche Nachwuchssicherung im MVO. Für die Zeit von Weihnachten bis Frühling bietet das Programm des MVO für den interessierten Konzertbesucher einiges an: Zum einen das Konzert an der Jahresfeier des MVO, am 06.12.2003 in der Mehrzweckhalle Oßweil und die Feier der Jugendkapelle des MVO am 07.12.2003, ebenfalls in der Mehrzweckhalle Oßweil. Im neuen Jahr lädt der MVO am 06.01.2004 zum Frühschoppen mit Weißbier, Brezeln und Weißwurst ein. Beginn um 11.00 Uhr, ebenfalls in der Mehrzweckhalle und der Eintritt ist frei. Ein ganz besonderer Leckerbissen ist für den 24.04.2004 vorgesehen. Im Forum am Schlosspark wird der MVO ein Frühjahrskonzert geben. Als Gast tritt Steven Mead mit seinem Euphonium auf. Ebenfalls wird Steven Mead einen Workshop anbieten, zu dem sich interessierte Musiker anmelden können. Näheres zum Ablauf natürlich im Internet unter www.musikverein-ossweil.de. 06.12.2003 Jahresfeier in der Mehrzweckhalle Oßweil. Beginn 19.00 Uhr 07.12.2003 Kinderweihnachtsfeier in der Mehrzweckhalle Oßweil. Beginn 14.30 Uhr 06.01.2004 Dreikönigsfrühschoppen in der Mehrzweckhalle Oßweil. Beginn 11.00 Uhr 24.04.2004 Konzert im Forum am Schlosspark in Ludwigsburg mit Gaststar Steven Mead. Ausgabe 9/2003 Mr. Euphonium kommt nach Ludwigsburg! Steven Mead, einer der besten Euphonium-Solisten der Welt konzertiert mit dem Musikverein Ludwigsburg-Oßweil Stadtkapelle Ludwigsburg am Samstag, 24. April 2004, 19 Uhr, im Forum am Schlosspark in Ludwigsburg. Er wird den Konzertsaal mit seinem unnachahmlichen vollen Euphonium-Sound füllen und ein Highlight für den Musikverein Oßweil unter Leitung des Musikdirektors Horst Bartmann werden. Das Höchststufenorchester mit seinen 70 Mitgliedern wird unter anderem eines seiner neuesten Werke „Seventh Suite for Band“ von Alfred Reed vorstellen, das anlässlich der diesjährigen Eröffnung eines internationalen Flughafens in Japan komponiert wurde. Zudem wird die „Tom Sawyer Suite“ zu hören sein: hier werden fünf Szenen aus Mark Twains Roman Tom Sawyer durch den Komponisten Franco Cesarini musikalisch eindrucksvoll dargestellt, bei dem ein Teil der Musiker zu einem Indianergesang eingestimmt wird. Lassen Sie sich musikalisch verzaubern mit Steven Mead und dem Musikverein Ludwigsburg-Oßweil e.V., Stadtkapelle Ludwigsburg unter der Leitung von Musikdirektor Horst Bartmann. Steven Mead schloss im Jahre 1982 sein Studium an der Bristol University ab und war zunächst einige Jahre bei den besten britischen Brass-Bands tätig wie z.B. der Desford Colliery Band und der CWS Band als erster Euphoniumspieler engagiert. Seit etwa 12 Jahren ist er überwiegend als Solist und Dozent tätig, was ihn in die bedeutendsten Konzertsäle und Konservatorien rund um die Welt führt. Er gewann je zweimal den Solistenpreis im BBC „Best of BrassWettbewerb“ und den „Euphonium Player of the Year-Award“. Seit vier Jahrzehnten gilt das Große Blasorchester des Musikvereins Ludwigsburg-Oßweil e.V. als Höchststufenorchester und hat dies mit vielen Auszeichnungen bei Wertungsspielen belegt. Die neue musikalische Verantwortung trägt seit Mai 2001 Musikdirektor Horst Bartmann. Der Ludwigsburger Klangkörper zeichnet sich vor allem durch seine in allen Registern gleichmäßige Besetzung aus und besteht zur Zeit aus 70 Musikerinnen und Musikern. Der vorliegende Tonträger mit dem programmatischen Titel „Evolutions“ zeichnet den Weg von traditioneller Blasmusik wie zum Beispiel Fucik und Teike bis hin zu eben diesen „Evolutions“ von Alfred Reed. Mit „Noah’s Ark“ (Bert Appermont) und „Tanz der Vampire“ (Jim Steinmann, arr. Wolfgang Wössner) hat das Orchester zwei umfangreiche Werke eingespielt, in denen sich die ausgezeichnete musikalische Qualität dieses Vereinsblasorchesters voll entfalten kann. Der Tonträger hat es verdient, über den vereinseigenen Kreis hinaus Beachtung zu finden. „Musik zum Lesen“, Ausgabe 5/2003 Steven Mead hat sich mit seinem herausragenden Engagement um das Euphonium weltweite Anerkennung erworben. Er gilt als der möglicherweise „einflussreichster Euphoniumspieler der Welt“. Er ist nicht nur ein geschätzter Musiker, sondern auch ein lobenswerter Pionier auf dem Gebiet des Unterrichts und des Repertoires für Euphonium. Der reiche Schatz an gesammelten Erfahrung hat ihn zu einem Musiker geformt, der mit seinem Publikum zu kommunizieren weiß. Aber es sind nicht nur der Klang und die Musikalität, die Steven Mead auszeichnen. Auch seine Virtuosität versetzt die Zuhörer in bewunderndes Erstaunen. Workshop mit einem „Star zum Anfassen, wie er in den Medien genannt, wird gibt es am 24. April 2004 von 10 bis 13 Uhr. Es werden Ansatz-, Atem- und Übungsmethoden am Instrument demonstriert und erklärt. Dazu gibt es von Steven Mead zahlreiche Literaturtips sowie Beantwortung Eurer Fragen, z.B. Vibrato ja oder nein, wenn ja wann? usw. Durch einen Übersetzer ist die Verständigung mit Steven Mead kein Problem. Es sind nicht nur alle Tenorhorn-, Bariton- und Euphoniumspieler angesprochen, sondern auch Posaunen- und Tubaspieler, die sich Tips und wissenswerte Anregungen holen wollen. Es wird mit Mr. Euphonium für jeden ein unvergessenes Erlebnis werden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt! Fast ein Muss für das tiefe Blechblasregister! Workshop-Teilnahmegebühr inklusive Konzerteintritt 40 Euro Konzert im Theatersaal Forum am Schlosspark Ludwigsburg 15 Euro Weitere Informationen: www.musikverein-ossweil.de [email protected] und 07141/82975. 45 Vereine Evolutions Musikverein Ludwigsburg-Oßweil e.V., Stadtkapelle Ludwigsburg Leitung: Musikdirektor Horst Bartmann BCD 7305 Ausgabe 9/2003 MG Harmonie Tamm 2003 – Ein Jahr der Veränderungen Die Musikgemeinschaft Harmonie Tamm-Hohenstange e.V. blickt auf ein bewegtes Jahr 2003 zurück. Der Dirigent Peter Pfeiffer, der die vergangenen 2 Jahre das große Blasorchester leitete, trat aus persönlichen Gründen zurück. Die musikalische Leitung für die folgenden Monate, übernahm Joachim Gerst, leidenschaftlicher Musiker und 2. Vorsitzender des Vereins. Tanja Stähle, die 10 Jahre den Verein führte, trat ebenfalls aus persönlichen Gründen zurück und übergab das Zepter an Wolfgang Matheis, der in der Jahreshauptversammlung im Februar einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Als Musikerin, Ausbilderin und Leiterin des Jugendorchesters hält sie Ihrem Verein jedoch weiterhin die Treue. Im März gab es in der Sporthalle Tamm-Hohenstange eine Pemiere: Unter der Leitung von Angelika Frank-Fink führte das einzige Blockflötenorchester in Tamm ein Musical auf. In Form eines Märchens dargeboten, übernahmen die einzelnen Ausbildungsgruppen verschiedene Parts und vereinten sich dann in einem großen Finale. Vereine Die Querflötenschülerinnen zeigten im April ihr Können. Unter großer Beteiligung und Begeisterung der Eltern stellten die einzelnen Spielerinnen unter Leitung von Sylvia Schick verschiedene Stücke vor. Der April war ein sehr aktiver Monat. Das große Blasorchester bildete den musikalischen Rahmen beim Tag der offenen Tür der freiwilligen Feuerwehr Tamm. Die Feuerwehrleute revanchierten sich tatkräftig und stellten am 30. April zum 13. Mal den traditionellen Maibaum der MGH auf. Trotz des wechselhaften Wetters war das Maifest ein Highlight des Jahres und viele Gäste genossen bei Blasmusik die guten Speisen. 46 Dem Engagement unserer sehr kreativen Jugendabteilung unter der Leitung von Stephan Rudolph ist es zu verdanken, dass sich der Verein im Juli im Rahmen eines Informationsnachmittages präsentieren konnte. Unter dem Motto: „Lust auf Musik in harmonischer Gemeinschaft zu wecken“ wurden die einzelnen Musikinstrumente vorgestellt. Unter Anleitung unserer erfahrenen Ausbilderinnen und Ausbilder konnten alle Instrumente ausprobiert werden. Der Versuch „Einsteigern und Ehemaligen“ die Musik näher zubringen war durchaus erfolgreich und es wurden etliche Beitrittserklärungen unterzeichnet. Mitte Juli feierten die Tammer Vereine ihr „Fleckafescht“. Am neuen großen Stand der MGH wurden die Besucher mit Riesen-Schnitzelweck und selbstgemachten Maultaschen verwöhnt. Einen eindrucksvollen Auftritt während des Festumzuges hatten neben dem großen Orchester unsere Akkordeonspieler. Auf einem liebevoll geschmückten Gespann, das erneut Ernst Hausser zur Verfügung gestellt hatte, spielten sie auf. Das Herbstfest der MGH im September bildete den Abschluss der Sommersaison. Neben der Blaskapelle präsentierte sich hier auch das 1. Akkordeonorchester der MGH. Die wundervoll arrangierte Zeltkulisse bildete den Rahmen für eine weitere Veränderung im Verein. Zum 1. September konnte ein neuer Dirigent verpflichtet werden. Der 1. Vorsitzende Wolfgang Matheis nutzte diese Gelegenheit um den neuen musikalischen Leiter des großen Orchesters, Ulrich Krack, vorzustellen. Im Laufe des Jahres präsentierten Anzeige NEUE KONZERTMUSIK: INTERMEZZO AUS 1001 NACHT, Strauß/Falk WIENER BÜRGER; Konzertwalzer, Ziehrer/Falk ESPRIT, moderne Ouvertüre, Mario Bürki FANTASIA JUBILOSO, Fantasie, A. Hermann POLKA INCRIDIBILE, Konzertpolka, A. Hermann ERDMANN-MARSCH, für Konzert und Unterhaltung A BRAND NEW DAY, mod. Konzertwerk, A. Fernie FESTL. CHORAL, Variationen, M. Srajber u.v.m. WEITERE NEUHEITEN: M-O M-O M M O M M-O U-M MIS MCHACHAS, Solo f. Trompeten, Bachstetter NUMBER 7, Dixie im Marschformat, J.Acher NEW ORLEANS DIXIE STOMP PARADE, Acher RHUMBA TOMBA, f. Trompetenregister, Butterstein ÜBERALL IST WEIHNACHT, Potp dt. Weihnachtslieder GOTT WIE GROSS IST DEINE GÜTE, Bach, Hermann U M U M M U-M SIEBEN LATERNENLIEDER, variable Besetzung U A CHRISTMAS ALBUM FOR YOUTH BAND u.v.m. U Fordern Sie Demo-Material an: MUSIKVERLAG MARTIN SCHERBACHER Blumenstetter Str. 6 D-72379 Hechingen-Boll Tel: 07471/4722, Fax 12665 www.scherbacher.de Ausgabe 9/2003 Nach der Halloween-Party für Kids ab 5 Jahren am 31.10. folgt im November als musikalischer Höhepunkt ein Konzert in der Tammer Kelter mit Teilnahme sämtlicher Orchester des Vereins. Die Musikgemeinschaft Harmonie ist seit Mai auch im Internet vertreten: http://www.mgharmonie-tamm.de Haben Sie Fragen oder Anregungen??? Sie erreichen die Geschäftsstelle der MGH unter folgenden Nummern: Telefon 07141/299 42 17 Telefax 07141/299 42 18 e-mail: [email protected] MV Gemmrigheim Konzert des Landesblasorchesters am 17.05.03 Blasmusik der Spitzenklasse – so könnte man den Auftritt des Landesblasorchesters im Mai diesen Jahres in der Gemmrigheimer Wasenhalle in wenigen Worten bezeichnen. Im Rahmen seines 90-jährigen Vereinsjubiläums hatte der Gemmrigheimer Musikverein das Konzert des Landesblasorchesters in der Neckartalgemeinde organisiert. Gut 400 Zuhörer waren der Einladung des Musikvereins zu diesem Konzert gefolgt. Eröffnet wurde das Programm mit der Wiener Philharmoniker Fanfare für Blechbläser und Pauke, die 1924 für den Wiener Hofball komponiert wurde. Ein schmetternder und festlicher Konzertbeginn, der keine Zweifel mehr ließ, dass die Zuhörer ein Abend hochkarätiger Musik erwartet. Zum zweiten Musikstück, Elegy and Affirmation von Jack Stamp, nahmen auch die Holzbläser auf der Bühne Platz. Dirigentin Isabelle Ruf-Weber, die erst vor wenigen Wochen die musikalische Leitung des 75 Musiker/innen starken Orchesters übernommen hat, verstand es ganz besonders, die emotionale Komponente der Stücke musikalisch in den Vordergrund zu stellen. Friederike Bischoff, die zwischen den Vorträgen u.a. Hintergrund und Entstehungsgeschichte der Stücke erläuterte, trug außerdem einen großen Teil dazu bei, die Zuhörer die Stücke nicht nur hören sondern auch erleben zu lassen. Nachdem die typisch armenischen Rhythmen, leise Weisen und feurige Melodien des 1. Satzes der Suite „Armenian Dances“ von Alfred Reed und der dazu gehörende Applaus verklungen waren, wurde das Konzert op. 114 für Euphonium mit der Solistin Angie Hunter vorgetragen, was man durchaus als großes Highlight des Abends bezeichnen kann. Angie Hunter, an Posaune wie an Euphonium eine wahre Künstlerin, entlockte ihrem Euphonium gekonnt und scheinbar mühelos sowohl getragene und feierliche Melodien als auch schnelle Läufe und Tonintervalle, die man eher aus dem Bereich der Holzbläser kennt. Reichlicher Applaus und ein Blumengebinde, überreicht vom 2. MV-Vorsitzenden Uli Schölkopf, belohnten Angie Hunter für diese hervorragende Leistung. zwei Zugaben an. Die erste Zugabe war insbesondere für die Besucher des Lehrkonzerts am Nachmittag, wo diese Serenade mit ungewöhnlichen Taktwechseln erarbeitet wurde, interessant. Ein kleines Musikstück aus Finnland als zweite Zugabe und reichlicher Beifall beschlossen diesen unvergesslichen Konzertabend. Karin Röser Nach der Pause, in der man sich mit Sekt und Häppchen stärken konnte, wurde die Sinfonie No. 3 „Die Tragische“ (vier Sätze) von James Barnes vorgetragen. James Barnes komponierte diese Sinfonie 1994 und verarbeitete in ihr den Tod seiner Tochter sowie (im 4. Satz) die Geburt seines Sohnes. Dieses umfangreiche Musikstück verlangte auch von den Musikern innerhalb weniger Augenblicke den Ausdruck ganz gegensätzlicher Gefühle. Zuerst tragisch tiefe Töne im 1. Satz („lento“), dann abwechselnd flotte Rhythmen und leise Melodien bei dünner Besetzung im 2. Satz („scherzo“), träumerische Melodien und leises Verebben im 3. Satz („fantasia“), um dann schnell, freudig und feurig mit majestätischen Passagen im 4. Satz („finale“) des Komponisten Ausblick auf die Zukunft zu beschreiben. Vereine sich sowohl Blas- als auch Akkordeonorchester durch Auftritte bei befreundeten Vereinen. Nach überwältigendem Applaus kündigte Frau Isabelle Ruf-Weber noch 47 Ausgabe 9/2003 Liebe Rätselfreunde, zu gewinnen gibt es diesmal leider nix. Wir wünschen aber trotzdem viel Spaß beim Rätseln. Zum Trost gibt es aber noch was zum Lachen. Viel Spaß Witziges und Rätselhaftes Die Redaktion --Die drei Lügen eines Musikers: 1.“Ich ruf‘ Dich an!“ 2.“Wir machen wieder was zu sammen!“ 3.“Der Scheck ist schon unterwegs!“ --Der Starkritiker einer angesehenen Zeitung verpasst in einem kleinen Provinzstädtchen seinen Anschlusszug. Wie er so überlegt, was man machen könnte, kommt ihm die Idee, doch in die Oper zu gehen. Es gibt Lohengrin, und unser Held bekommt tatsächlich noch eine Restkarte für die erste Reihe des ausverkauften Hauses. Der Tenor, ein alter Mann, total abgesungen, singt sein Solo. Anschließend donnernder Applaus, “Bravo“-Rufe, Schreie: „Da Capo! Da Capo“. Der Kritiker versteht nichts. Als der Tenor unter großen Mühen nochmals sein Solo gesungen hat und das Publikum es ihm mit brausendem Applaus dankt, wiederum mit Zwischenrufen: „Da Capo!...“, wendet sich der Kritiker an seinen wild klatschenden Nachbarn und fragt: „Na hören Sie mal, der Mann ist doch grottenschlecht! Wieso wollen die Leute ihn denn nochmal hören?“ Darauf der Nachbar begeistert: „Ja, das wissen wir schon lange, aber heute machen wir ihn fertig!“ --Vor der 4-wöchigen Konzerttournee fällt der Dirigent plötzlich aus. Ein Trompeter kann auch dirigieren, springt ein und rettet die Tournee. Als er danach wieder zu seinem Platz zu- 48 rückkommt, sagt sein Nachbar: “Hallo, schön Dich zu sehen, wo warst Du denn die letzten 4 Wochen?...“ --Eine Ergänzung zu den 3 Lügen eines Musikers: 4. Lüge: „Das ist aber gut, was du da spielst!“ „Kennst du die Geschichte, in der der Dirigent mit einem Strick in den Wald geht?“ „Nein, aber sie fängt ganz gut an...“ --Was findet man unter dem Kleid eines Soprans? - Einen Tenor...