Anton Bachmann und Adolf Hitler? - Adolf Hitler kannte Schweinheim?

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Anton Bachmann und Adolf Hitler? - Adolf Hitler kannte Schweinheim?
Heimat- und
Geschichtsverein
Aschaffenburg-Schweinheim e.V.
Marienstr. 25 · 63743 Aschaffenburg
Tel. 0 60 21/31 08 88 oder 56 05 87
www.schweinheim.info
WIR LIEBEN HEIMAT
Geöffnet mittwochs 10–18 Uhr
Unser langjähriges Mitglied Heinz Bachmann ist
durch einen Zufall, bzw. durch einen Hinweis auf
eine interessante Geschichte aus dem 1. Weltkrieg
gestoßen und hat die Fakten detailliert zusammengetragen und wir bringen heute Auszüge aus diesem
Bericht, der komplett in unserer Geschäftsstelle
vorliegt und dort eingesehen werden kann.
1. Weltkrieg 1914–1918
Mit den Kriegserklärungen Deutschlands vom
1.8.1914 an Russland und 3.8.1914 an Frankreich sowie Großbritanniens an Deutschland am
4.8.1914 begann der 1. Weltkrieg. Vier Jahre
lang wurde erbittert gekämpft. Der Krieg endete
für Deutschland mit einem schmachvollen
Frieden. Auch von Schweinheim waren viele
junge Männer beteiligt. Für 129 von ihnen
endeten die anfangs euphorische geführten
Gefechte mit dem „Heldentod“ – was immer
damit gemeint sein mag. …. Auch Oberlehrer
Walter Göbel widmete ihnen in seinem Buch
„Schweinheim – ein Heimatbuch“ in einem
Ehrenverzeichnis eine Erinnerung. In diesen
Krieg war auch Anton Bachmann aus Schweinheim als Freiwilliger gezogen. Stellvertretend für
alle anderen Gefallenen, Vermissten, in Lazaretten in der Heimat Verstorbenen, aber auch
den Traumatisierten und Kriegsinvaliden soll an
dieser Stelle an ihn gedacht werden. Der Krieg
bringt aber auch sehr merkwürdige Zufälle
zustande:
Anton Bachmann und Adolf Hitler
Adolf Hitler „kannte“ Schweinheim?!
Anfang April 2014 übergab mir Archivinspektor
Matthias Klotz vom Stadt- und Stiftsarchiv
Aschaffenburg ein Buch aus der Universitätsbibliothek München mit dem Titel: „Korrektur einer
Biographie – Adolf Hitler 1908–1920“ von Anton
Joachimsthaler, 1989 copyright by Langen Müller
und deutete dabei auf eine Seite des Buches auf
den Namen Anton Bachmann aus Schweinheim
bei Aschaffenburg. Da war ich schon sehr überrascht, ja erschrocken, darin diesen Namen zu
lesen, hatte doch mein Großvater den gleichen
Namen. Schnell wurde gerechnet: Großvater ist
1872 geboren und war bei Beginn des 1. Weltkrieges schon 42 Jahre alt. Er war es gottlob
nicht, der sich einer nahezu 3-jährigen Bekannt-
„Erste Aufnahme der Regimentsordonnanzen und
Meldegänger Ernst Schmidt, Anton Bachmann und Adolf Hitler
(mit seinem englischen Terrier „Foxl“) die gemeinsam am
2. Dezember 1914 das EK II verliehen bekommen haben.
Bild aus dem erwähnten Buch
schaft oder gar Kameradschaft dieses Herrn
Hitler „rühmen“ müsste.
Allgemein bekannt ist schon, dass Adolf Hiedler
(so sein Geburtsname) als Gefreiter im 1. Weltkrieg war. Dort tat er mehrere Jahre u. a. mit
Anton Bachmann aus Schweinheim Dienst als
Regimentsordonnanz und Meldegänger an der
Front
in
Nordfrankreich.
Diese
hatten
mündliche/schriftliche Befehle vom Regimentsstab zu den vorderen Linien zu bringen.
Anton Bachmann wird in dem o.g. Buch auf
mehreren Seiten auch in Verbindung mit Adolf
Hitler erwähnt und auch bildlich dargestellt. Unter
der Fußnote 362 ist seine bürgerliche und militärische Laufbahn aufgeführt.
„Anton Bachmann, geb. 27.09.1895 in Schweinheim bei Aschaffenburg, Kaufmannslehre. Am
15.8.1914 als Kriegsfreiwilliger in das Rekruten
Depot III des Ers. Batl. des 2. Inf. Rgt. in
München, am 1.9.1914 zur 6. Komp. des II. Batl.
des R.I.R. 16 versetzt und ab 10.11.1914 mit
Hitler Regimentsordonnanz (Meldegänger) beim
Regimentsstab. Ab 1.3.1915 Gefreiter. Am
6.10.1916 [bei Bapaume*) durch Granatsplitter
[am Kopf] verwundet, kam er mit Hitler, der am
5.10.1916 verwundet worden war, in das Lazarett
Beelitz. Am 8.5.1917 nach Rumänien kommandiert, fiel Bachmann am 12.8.1917 im Alter von
22 Jahren in Ungureano“
mittlerweile im 95. Lebensjahr. Hieß dessen
längst verstorbener Vater
nicht Kilian? Ein Anruf bei
der Familie Fischer sollte
die Angelegenheit klären:
der Vatersname stimmte
und seine Mutter hieß
Margaretha und war eine
geborene
Bachmann.
Volltreffer!
Im
Besitz
meines Kollegen Rudolf
Fischer waren noch Aufnahmen von dessen Onkel Anton, den er nie
kennen gelernt hatte, die
er mir freundlicherweise
Aufnahme vom 26.10.1916 vom Preußischen Vereinslazarett des Roten Kreuzes in Beelitz bei
für diesen Bericht zur
Berlin. Vordere Reihe: 1. v. li.: Anton Bachmann; hintere Reihe 5. v.li: Adolf Hitler, die anderen
Verfügung stellte. Auch
Personen sind unbekannt. Auf der Rückseite dieser Postkarte wurde von Margarethe Fischer
geb. Bachmann handschriftlich vermerkt: „Zur steten Erinnerung von meinen Bruder Anton –
konnten er und seine
Kriegsjahr 1916“
Foto: Familienalbum Rudolf Fischer
Frau noch mit weiteren
Woher sollte Adolf Hitler erfahren haben, wo dieAngaben und Daten zur Familie beitragen.
ses Schweinheim lag, aus dem sein Kamerad
….
stammte? Ich erinnerte mich an meinen WehrDie Forschungen nach Anton Bachmann hatten
dienst: Da hat man sich auch mit seinen Stubennoch einen Nebeneffekt: Die Mutter von Rudolf
kameraden, in der Gruppe und im Zug ausgeFischer, von ihm hatte ich einige Informationen
tauscht, woher wir kamen. Das gleiche dürfte
zu diesem Bericht und auch 4 Bilder, ist ja eine
auch zur damaligen Zeit so gewesen sein. Die
geborene Bachmann aus Schweinheim. ….
verschiedenen Sprachfärbungen fielen schon auf
Tatsächlich habe ich mit Rudolf Fischer den gleiund man wollte die Herkunft seiner Kameraden
chen Ur-Ur-Großvater Bachmann. Damit sind wir
erfahren.
Cousin 3. Grades und hatten bis zum April dieAus welcher Schweinheimer Familie stammte
sen Jahres keine Ahnung.
Wir danken dem Autor Dipl.-Ing. Anton Joachimsthaler für die
Anton Bachmann?
Genehmigung zur Bildveröffentlichung, dem Verlag Langen Müller
Sind heute noch Spuren zu finden?
für die Genehmigung der Bildttexte und der Familie Rudolf Fischer
Wo wohnte die Familie?
für die Bilder aus dem Familienalbum und vor allem Heinz
Aufgrund seines Geburtsdatums konnte leicht
eine Zuordnung zu seinen Vorfahren erfolgen.
Mit Daten aus Schweinheim war aber zunächst
nur ein Teil des Familienblattes zu erstellen:
Bekannt waren die Namen und die Abstammung
der Eltern, deren Geburts- und Hochzeitsdaten
sowie die Geburt von 7 Kindern und der frühe
Tod von zwei Söhnen. Die Daten endeten 1898.
Ergänzt beim Geburtseintrag von Anton war noch
sein Todesdatum „am 12.08.1917 – gefallen in
Rumänien“. Bei Antons Schwester Margaretha
wurde noch später vermerkt, dass sie am
12.08.1919 einen Kilian Fischer geheiratet hat.
Woher er stammte, war zunächst unbekannt.
….
Man braucht aber auch ein wenig Forscherglück:
War der Vermerk im Geburtseintrag von Antons
Schwester Margaretha, dass sie 1919 Kilian
Fischer geheiratet hat der Schlüssel zu weiteren
Ermittlungen?
Ich erinnerte mich an meinen ehemaligen Kollegen Rudolf Fischer aus Aschaffenburg-Damm –
Bachmann für seine Recherchen und deren Aufbereitung.
Frau Gisela Schüßler erhält Hauptgewinn
Frau Gisela Schüßler erhält vom Vorsitzenden des Heimatund Geschichtsvereins den Hauptgewinn unseres Quiz zur
75-Jahr-Feier der Eingemeindung.
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