Dijon (F)
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Dijon (F)
Erfahrungsbericht Dijon 2006/2007 Université de Bourgogne (UB) 1. Einschreiben 2. Wohnen und Essen A. Wohnen B. Essen 3. Studieren A. Studienleistungen B. Sonstiges 4. Kommunikation 5. Die Stadt A. Mobilität B. Einkaufen C. Freizeit 6. Die Menschen A. Grundlegendes B. Kontakt zu anderen Studenten 1. Einschreiben Sobald man vor Ort ist, sollte man sich zu gegebener Zeit einschreiben. Hierfür hat man einen festen Termin, der einem vor der Ankunft per Post mitgeteilt wird. Zu diesem Termin sollte man sich im Maison de l'Université auf dem Campus einfinden. Dafür benötigt man folgende Unterlagen: - Dossier d'inscription (lila Formular, das man zugeschickt bekommen hat) - Bestätigung der Haftpflichtversicherung - Bestätigung der Krankenversicherung (Europäische Krankenversichertenkarte) - Kopie des deutschen Studentenausweises - Kopie Abiturzeugnis - Geburtsurkunde auf Französisch (internationale Geburtsurkunde) - Bestätigung der Teilnahme am SOKRATES/ERASMUS-Programm - 2 Passfotos 2. Wohnen und Essen A. Wohnen Es gibt zwei Möglichkeiten, in Dijon zu hausen. Im studentischen Wohnheim oder in einer privat angemieteten Wohnung. Ich kann hier lediglich etwas zum Wohnen im Wohnheim berichten, da ich von der Alternative keinen Gebrauch gemacht habe. Um einen Platz im Wohnheim sollte man sich frühzeitig bewerben (am Besten sofort, nachdem man die Zusage für das Auslandsstudium erhalten hat). Hierzu gibt es ein Formular im Internet, das man über die Homepage der UB findet (wobei ich bemerken muss, dass ich die Homepage immer etwas unübersichtlich fand, ein wenig Suchen also vielleicht vonnöten ist). Es gibt drei Wohnheimanlagen (résidences) der Universität. Die größte, Résidence Montmuzard, befindet sich mitten auf dem Campus, während sich die kleinere Résidence Mansart am Rande des Campus neben dem gleichnamigen Theater und der gleichnamigen Mensa (restaurant universitaire) befindet, die kleinste, aus lediglich einem Gebäude bestehende ist die Résidence Beaune. 1 Ein Zimmer in einem solchen Wohnheim ist grundsätzlich ca. 10 qm² groß, beinhaltet ein Bett, einen Schreibtisch, drei Stühle in unterschiedlichen Komfortvarianten, eine Kommode, einen sehr geräumigen Kleiderschrank, ein Waschbecken, sowie – natürlich – ein Bidet. Hinzu kommen noch eine Ablage sowie ein Spiegel über dem Waschbecken und ein kleines Wandregal, das sich meist über dem Bett befindet. Dusche und Toilette befinden sich auf dem Gang, ebenso eine kleine Gemeinschaftsküche mit Kühlschrankfächern. Ein solches Kühlschrankfach ist jedem Zimmer zugeteilt, man benötigt hierfür lediglich ein kleines(!) Vorhängeschloss. Der „Komfort“ eines solchen Wohnheimzimmers ist wahrscheinlich entsprechend einem durchschnittlichen deutschen Pendant. Es gibt jedoch einige wenige Pavillons (die einzelnen Gebäude der résidence), die erst vor kurzem saniert wurden, nach meinem Wissen jedoch nur die Pavillons Bossuet und Buffon der Résidence Montmuzard. Hier ist natürlich alles tip-top und man kann sich glücklich schätzen, wenn man in einem solchen Pavillon unterkommt. Die Zimmer, die sich in noch nicht sanierten Pavillons befinden, sind in der Regel auch recht zufriedenstellend, wenn man keine übertriebenen Luxusansprüche besitzt. Eine Ausnahme war sicherlich das Zimmer einer bulgarischen Freundin, in dem die gesamte Deckentapete abbröselte und sich ein großer Schimmelfleck an der Wand befand. In einem solchen Fall sollte man natürlich sofort mit der Concierge sprechen und ein anderes Zimmer verlangen. Wie gesagt ist das jedoch die Ausnahme und ich habe mich in meinem kleinen (unsanierten) Zimmerchen nach einer Weile sehr wohl gefühlt. Und es ist ja nur eine begrenzte Zeit, die man dort verbringt. Wenn man eine Zusage für einen Wohnheimplatz bekommen hat, sollte man vor Ort das secrétariat der jeweiligen résidence aufsuchen und sich anmelden. Falls dort gerade niemand anzutreffen ist, kann man auch direkt in den Pavillon zur Concierge gehen. Während das Personal im secrétariat nach meinen Erfahrungen recht unfreundlich und wenig hilfsbereit ist, sind die concierges sowie die femmes de ménage stets sehr freundlich und erklären einem gern alles. Zur Anmeldung in der résidence benötigt man wiederum 2 Passfotos. Die Miete beträgt zwischen 130 und 180 Euro pro Monat, inklusive Bettwäschewechsel alle drei Wochen. In den ersten Tagen sollte man sich dann auch noch um eine Versicherung (assurance locative) für das Zimmer bemühen. Diese bekommt man z.B. bei der MAE im Boulevard de l’Université und kostet ca. 25 Euro für ein Jahr. Zudem besteht noch die Möglichkeit, bei der Caisse d'allocations familiales (CAF) Wohngeld zu beantragen, was grundsätzlich auch gewährt wird. Hierbei handelt es sich bei einem solchen Wohnheimzimmer immerhin um ca. 40 Euro im Monat. Den Antrag findet man im Sekretariat seiner résidence. Meine Empfehlung ist, sich auf jeden Fall um einen solchen Wohnheimplatz zu bewerben. Wenn man diesen einmal hat und einem das Zimmer nicht gefällt, kann man sich ja immer noch privat etwas in der Stadt suchen und hat dann auch Zeit und Ruhe dafür. Außerdem sprechen für das Wohnen in der résidence die kurzen Wege zum Campus und zu den Mensen sowie der leichtere Kontakt zu anderen Studenten. B. Essen Es gibt zwei Mensen (restaurants universitaires) und mehrere Cafés. Das repas étudiant kostet 2,75 Euro und besteht aus 10 Punkten. Man kann also selbst kombinieren: ein Hauptgericht (meist 6 Punkte), zwei Beilagen (je 2 Punkte) oder eine Beilage und einen Nachtisch (auch 2 Punkte). Dazu gibt es Wasser sowie ein Baguettebrötchen gratis (das man aber natürlich nicht nehmen muss, da man auch ohne jedenfalls gut satt wird). Empfehlenswert ist es außerdem, das zwar kleinere, aber gemütlichere Restaurant Mansart aufzusuchen, dafür aber auch einen Sitzplatz und noch etwas zu essen zu bekommen, was im großen Restaurant Montmuzard nicht immer gegeben ist. Noch ein Tipp: Das Beste sind die Pommes Frites! Wirklich! 2 3. Studieren A. Studienleistungen a) Fortgeschrittenenschein Wie man studiert, hängt davon ab, was man will. Es besteht ja grundsätzlich die Möglichkeit, einen Fortgeschrittenenschein, z.B. im Öffentlichen Recht, zu erwerben. Welche Veranstaltungen man hierzu besuchen kann bzw. muss, hängt wohl ganz von dem jeweiligen Fach und dem aktuellen Studienangebot ab. Am Besten man spricht hierzu mit dem ERASMUS-Koordinator M. Icard (Büro im 4. Stock des Droit-LettresGebäudes). Dieser ist für einen zuständig und ist darüber hinaus stets freundlich und sehr hilfsbereit. b) Begleitstudium europäisches Recht Sollte man lediglich Leistungen für das Begleitstudium im Europarecht erwerben wollen, empfiehlt es sich, vor Beginn/Besuch der Veranstaltung bzw. kurz danach eine Anfrage an den Lehrstuhl Remien schicken, ob das jeweilige Fach sowie die Prüfung anerkannt werden kann. Hierzu sollte man nebst Titel möglichst die Gliederung der Vorlesung sowie die Kurzbeschreibung (falls vorhanden) mitschicken. Die Antwort von Herrn Heuschmann fällt leider meist sehr unverbindlich aus, was einem dann in dem Moment auch nicht weiterhilft. So „hielt“ er die von mir angemeldeten Leistungen „grundsätzlich für anrechenbar“, wollte sich aber bis zu meiner Rückkehr nicht festlegen. Weshalb, kann ich leider nicht beantworten, denn nach der Rückkehr hat man schließlich auch nicht mehr Informationen über die Lehrveranstaltungen als die Note, mit der man abgeschlossen hat. Hierfür empfehle ich jedoch jedem, sich ein separates Zeugnis für jede Prüfung ausstellen zu lassen, die man im Rahmen des Begleitstudiums anerkennen lassen will. Die Sekretärin von M. Icard ist von derartigen Anfragen prinzipiell nicht begeistert, da sie schließlich immer sehr viel Arbeit und Sorgen mit den ERASMUS-Studenten hat. Deshalb sollte man sich gleich an M. Icard selbst wenden, der einem gern diese Zeugnisse ausstellt. c) DELF/DALF Im Centre International d’Etudes Françaises (CIEF) im Maison de l’Université hat man die Möglichkeit, das Diplôme d’Etudes en Langue Française zu erwerben. Dabei handelt es sich um ein Sprachzeugnis nach EU-Standards. Es gibt sechs Stufen: DELF A1 und A2 (Anfänger), DELF B1 und B2 (Fortgeschrittene), sowie DALF C1 und C2 (QuasiMuttersprachler). Das Gute am diplôme ist, dass es nie verfällt. Dafür kostet es jedoch auch zwischen 50 und 150 Euro, je nach Stufe. Die Prüfung besteht aus den vier klassischen Disziplinen: Textverständnis, Textproduktion, Audio-Verständnis, mündliche Produktion. B. Sonstiges Die Vorlesungen der „niederen“ Semester finden in den so genannten „Amphis“ (amphithéâtres) statt. Diese sind für all diejenigen, die nicht bereits über sehr gute Französischkenntnisse verfügen, gut dazu geeignet sich erstmal in die Sprache hereinzuhören, da man die Materie bereits kennt. Ursprünglich sieht eine Vorlesung in Frankreich dergestalt aus, dass der Professor aus seinem Skript vorliest. Dies hat sich aber in den letzten Jahren (glücklicherweise) weitgehend geändert, so dass es nur noch sehr wenige Professoren gibt, die diese „Didaktik“ an den Tag legen. Die meisten Professoren bedienen sich mittlerweile des auch bei uns üblichen, flüssigen Vortragstils. Die französischen Studenten sind sehr hilfsbereit und leihen einem gern Ihre Aufschriebe zum Kopieren, selbst wenn sie einen gar nicht kennen. Weiteres unten unter „Kontakt zu den Studenten“ (6.b). 4. Kommunikation a) Post Post nach Deutschland bzw. innerhalb der EU kostet 75 Cent (Brief) bzw. 55 Cent (Postkarte). 3 b) Telefon Telefonieren ist leider auch nicht viel günstiger. Eine Carte téléphonique (Telefonkarte mit unterschiedlich hohem Guthaben) kann man in jedem Tabac (so etwas wie ein Kiosk, nur etwas größer) kaufen. Diese kann man dann an öffentlichen Telefonen benutzen. Geschickter ist es, sich die Nummer einer Telefonzelle zu notieren und den Lieben daheim mitzuteilen. Dann kann man mit der eben erwähnten Telefonkarte „anklingeln“ und sich mithilfe einer einschlägigen Billigvorwahl zurückrufen lassen, was den Anrufer dann meist nur wenige Cent pro Minute kostet. c) Internet Zum Glück gibt es ja das Internet. Leider hat die UB jedoch kein so freies und breites Angebot wie die Uni Würzburg, wo jeder Student quasi an jedem Standort ins Internet kann. Für Inhaber eines Notebooks mit Netzwerkkarte gibt es im Wohnheim einen Anschluss, mit dem es aber desöfteren Probleme gibt. So hatte ich während meines ganzen Aufenthalts keinen Zugang darüber. Zudem gibt es in der Résidence Mansart im Pavillon Macon wochentags von 19-22 Uhr die Möglichkeit, an einem von ca. 12 Plätzen ins Netz zu gehen. Hierfür kann man sich vor Ort einen Zugang einrichten lassen. Da 12 Plätze für die gesamte Résidence eher etwas wenig sind, ist der Andrang oft recht hoch. Man kann sich jedoch im Voraus einen Platz reservieren (einfach in die Liste eintragen). Eine ähnliche Einrichtung sollte auch in der Résidence Montmuzard bereitstehen. Auf dem Campus kann man im Maison de l'Étudiant ins Internet gehen. Hier stehen auch mehr Plätze zur Verfügung (ca. 50), allerdings für den ganzen Campus. Anmelden kann man sich am Terminal in der Vorhalle mit dem Studentenausweis. Warteschlangen sind hier keine Seltenheit. Deshalb ist meine Empfehlung, sich im Centre de langues (4. Stock des Droit-LettresGebäudes) für das Tutorat anzumelden. Als tuteur bzw. tutrice d’allemand verpflichtet man sich, 2 Stunden in der Woche im Centre de langues anwesend zu sein, um französischen Studenten bei dem Erlernen der deutschen Sprache sowie ihren Hausaufgaben auf diesem Gebiet behilflich zu sein. Das Interesse der Franzosen scheint hier jedoch sehr begrenzt zu sein (mein einziger Interessent war ein chilenischer Freund), so dass man im Prinzip die zwei Stunden das Netz oder die Technik des Centres nutzen kann, um seine eigenen Sprachkenntnisse zu verbessern. Den Zugang zum Internet kann man übrigens nicht nur in dieser Zeit nutzen, sondern so oft und so lange man will während der Öffnungszeiten des Centre de langues (morgens bis abends). Hier gibt es immer freie PC-Plätze. Wichtig: Man sollte sich unbedingt vor der Informationsveranstaltung für ERASMUSStudenten anmelden, da das Centre de langues dort vorgestellt wird und die Nachfrage aufgrund der attraktiven Gegenleistung sehr hoch ist, aber nur begrenzter Bedarf an tuteurs bzw. tutrices besteht. Auf die Frage, ob man gut Französisch spricht, sollte man selbstverständlich mit „ja“ antworten. 5. Die Stadt A. Mobilität In Dijon gibt es ein Busnetz. Um dieses zu nutzen, kann man sich beim Fahrer für 95 Cent einen Einzelfahrschein (gültig eine Stunde mit Umsteigen) kaufen. Günstiger und vor allem praktischer ist jedoch die Carte à dix voyages, die man in jedem Tabac für 7,40 Euro bekommt. Diese muss man wie den Einzelfahrschein bei Fahrtbeginn in den Entwerter einführen (anschließend ebenfalls eine Stunde Gültigkeit im Busnetz). Wenn man wirklich viel fährt, empfiehlt sich der Kauf einer Monatskarte, die für ca. 30 Euro im Bureau DIVIA (Place Grangier) zu haben ist. Hierfür benötigt man zur Abwechslung kein Passfoto, da man vor Ort mithilfe einer modernen Webcam abfotografiert wird! Also vorher kämmen. Die Monatskarte lohnt sich allerdings nur, wenn man mindestens täglich mehr als einmal fährt. Möchte man die Stadt auch mal verlassen und andere französische Städte per Bahn bereisen, empfiehlt sich der Kauf der Carte 12/25 im Bureau SNCF (Rue de Bourg). Diese 4 kostet etwa 49 Euro und gewährt einen Rabatt von bis zu 50% auf Fahrten mit den grandes lignes (Fernstrecken). B. Einkaufen Zum Einkaufen von Lebensmitteln empfiehlt sich der Intermarché im Boulevard de l’Université (ca. 5-10 Minuten zu Fuß vom Campus), jedenfalls dann, wenn man wie ich in der Résidence Mansart wohnt. Man sollte sich vorher darüber im Klaren sein, dass bezüglich Lebensmittel und Gastronomie in Frankreich generell kein so niedriges Preisniveau herrscht, wie in der BRD. Für die richtig große Shoppingtour fährt man am Besten per Bus zur Toison d’Or (im Norden der Stadt). Hier gibt es z.B. Saturn, C&A und viele andere Geschäfte, vor allem für Bekleidung. C. Freizeit Auf der Einführungsveranstaltung lehrte uns eine Rednerin den Satz „carpe divionem!“. Und genau das ist es auch, was ich jedem empfehlen würde, der in dieses hübsche Städtchen kommt. Dijon hat viel zu bieten. Gerade wer kulturell interessiert ist, wird hier auf seine Kosten kommen. Ich werde im Folgenden die Einrichtungen, von denen ich regelmäßigen Gebrauch gemacht habe, anhand der einschlägigen Vergünstigungsprogramme erläutern: a) Carte culture étudiants Diese erhält man im Maison de l'Université für 5 Euro und ein Passfoto. Mit ihr hat man Eintritt ins Kino "El Dorado" für 3,50 Euro sowie Eintritt zu Festivals für maximal 5,50 Euro, insbesondere für alle Veranstaltungen des „Duo“ für 5 Euro. Das „Duo Dijon“ besteht aus dem Grand Théâtre und dem Auditorium der Stadt. Hier gibt es alles, was mit klassischer Musik zu tun hat: Opern und Konzerte, darüber hinaus auch gelegentlich Theater. Besonders das Grand Théâtre mit seinem klassischen Saal hat einen ganz besonderen Charme, während das Auditorium ein gigantischer Neubau mit riesigem Saal ist. Die Karten sollte man sich unter Vorlage der Carte culture schon im Voraus an der Kasse des Grand Théâtres kaufen. Ein umfassendes Programm liegt dort ebenfalls aus. Das Kino „El Dorado“ oder kurz „Eldo“ befindet sich in einer Seitenstraße der Rue d’Auxonne zwischen dem Boulevard de l’Université und dem Place Wilson. Neben anderen, größeren Kinos in der Stadt ist es deshalb erwähnenswert, weil hier keine Hollywood-Schinken, sondern die anspruchsvolleren Filme gezeigt werden, grundsätzlich im Originalton mit Untertiteln. Darunter sowohl Klassiker aus den 40ern, 50ern und 60ern sowie aktuelle Filme, die meist mit einer Auszeichnung in Cannes versehen wurden o.ä.. Das aktuelle Programm für die nächsten zwei Wochen kann man sich jeweils vor Ort abholen, es liegt jedoch auch an verschiedenen Stellen der Stadt und der Uni aus. In Dijon und den umliegenden Städten finden gelegentlich (eher oft) die verschiedensten Festivals statt, über die meist in den Werbebroschüren zur Carte culture informiert wird. Auch liegen viele Programme und Informationen zu Festivals sowie zum Kulturangebot allgemein in Vorraum des Théâtre Mansart aus. b) Passeport Jeune Etranger Diesen bekommt man im Bureau d'accueil der Mairie de Dijon (Hotel de ville). Hierfür braucht man wiederum ein Passfoto. Neben ermäßigtem oder gar kostenlosem Eintritt in sämtliche Museen der Stadt erhält man freien Eintritt in die städtischen Schwimmbäder. Dann gibt es noch die städtische Bibliothek, in der man neben Büchern und Zeitschriften vor allem ein großes Angebot an Musik-CDs und Filmen hat. Die Gebühr für ein Jahr beträgt ca. 5 Euro. Damit kann man sich dann alles ausleihen, was ausleihbar ist! Es gibt mehrere Standorte, die wichtigsten sind sicherlich der in der Nähe des Campus auf dem Boulevard Mansart sowie die Niederlassung am Port du canal. 5 6. Die Menschen A. Grundlegendes Franzosen legen generell sehr viel mehr Wert auf Höflichkeit als bei uns (jedenfalls in den meisten Landstrichen) üblich. Ein „bonjour“ im Wohnheim ist z.B. auch gegenüber jedem Unbekannten selbstverständlich. Hinzu kommt, dass meiner Empfindung nach die Leute in der Region der Bourgogne (so also auch in Dijon) auch noch sehr herzlich sind (was ich von Paris z.B. nicht unbedingt sagen würde). Somit kann ich sagen, dass die Menschen in Dijon äußerst nett, aufgeschlossen und hilfsbereit sind. Die einzige „Bevölkerungsgruppe“, die meiner Erfahrung nach keine der eben genannten Attribute aufweist, ist das Personal der Verwaltung der UB. Wie bereits weiter oben erwähnt, zeigten sich weder die Sekretärinnen der Professoren, noch die Damen im secrétariat des Wohnheims besonders hilfsbereit. B. Kontakt zu anderen Studenten Die französischen Studenten sind zwar sehr hilfsbereit, jedoch erschließt sich der längerfristige Kontakt zu ihnen nicht so einfach. Wenn man nicht schon recht gut Französisch kann, ist es ihnen wohl zu anstrengend, stets langsam und deutlich zu sprechen, sowie alles zu wiederholen. Ist ja irgendwie auch verständlich. Deshalb war es bei mir hauptsächlich der Kontakt zu anderssprachigen Studenten, der meine Sprachpraxis verbesserte sowie interessante und wichtige Freundschaften ermöglichte. Darum sollte man auch unbedingt am Einführungsprogramm teilnehmen, da man hier schon viele Bekanntschaften machen kann. Darüber hinaus kann ich jedem nur empfehlen, deutschsprachige Studenten zu meiden! Das ist kein Witz. Denn die meisten ausländischen Studenten verbringen ihre Zeit unter ihresgleichen. Deren Französisch verbessert sich in der ganzen Zeit verständlicherweise kein bisschen. Deutsche kann man auch in Deutschland kennen lernen, deshalb sollte man die einmalige Situation nutzen, auch einmal andere und einem bisher nicht vertraute Kulturen kennen zu lernen. (On est seulement une fois étudiant ERASMUS!) 6